<Somnia terrifica, & cruenta gehabtt.>
Zeitung das es jm Elsaß, in heßen, vndt in Burgundt, auf Jhrer
Mayestät seitten, nicht gar wol zugehe, ces avis viennent
des Anglois, mais a la cour, on a toute autre nouvelle.
Les mesmes Anglaises ont dit aussy, que Banner estoit resolu de
se battre avecques les Saxons, ayant fait la conjonction
avec Wrangel, a quoy se veut aussy ioindre Leßle.
Bey Doctor Söldnern, habe ich Geydern sollicitiren laßen.
Bona verba manent. Tempus effecta nobis demonstrabit.
Gott gebe es. Er Geyder, hat auch Rustorfen, vndt die bischof-
lichen Regenspurgischen besuchtt. Jl a aussy visitè par
cy devant, voppius Aisma, l'Ambassadeur de Messeigneurs les Estats,
comme encores aujourd'huy.
Nachmittags, bin ich selber zu hof gewest, nach dem mir
der Obrist kammerer, durch Stubenvoll sagen laßen, Jhre Mayestät
hetten heütte meine sachen vorgenommen, vndt ich köndte
den obersten Reichsvicecantzler drumb begrüßen, laßen,
zu beförderung meiner expedition. Jm vbrigen, stelleten
Jhre Mayestät es mir anheim, wenn ich den bescheidt
weghette, wie ich mich ferrner verhalten wollte, wejl
ich (wegen geklagter vngelegenhejtt) Alhier zu bleiben,
mir nicht getrawet. Jedoch würden mich Jhre Mayestät Allezeitt,
gar gerne sehen.
Doctor Gebhardt sagte zu mir, es hette der Reichshofraht vndt
Secretarius Doctor Söldner die expeditjon, noch nicht ingrossirt,
würde aber, in kurtzem geschehen, alß Morgen.
Estrange songe, qu'en l'Antichambre tout s'estoit perdu jusqu'a trois, dont j'estois un & jouant avec l'autre, a la chandelle> <en fin voyants que tout estoit si sombre & si paysible[,] celuy quj nous regardoit iouer, se perdit aussy, alors i'eus un peu horreur & prins la chandelle pour cercher les gens, & pour voir s'il n'y avoit plus personne, mais ie ne trouvay en nul coing pas un, & mon compagnon du jeu aussy, ainsy i'eus un peu apprehension, voyant, que ni là, nj en la chambre de l'Empereur auprès, (la ou la porte estoit ouverte, mais tout coy, obscur, & rien dedans) n'y avoit pas un seul homme, & sur cela je m'esveillay. Il me semble, que je jouois picquet aux cartes. C'est une songe.>
<
Zeitung das Klagenfurtt, die haüptstadt in Cärndten, vor
wenig tagen, biß auf 7ben: haüser, gantz abge-
brandt, vndt in die asche gelegt seye, auch ein
großer reichthumb mitt aufgegangen.
hinauß nachm Briel, in die Cartauß gefahren, alda
das kloster besehen, wie es die Schwedischen, vndt
Kayserlichen verwüstett, in beyden belagerungen (alda
in der ersten, des Königs<herzog Berndts>, in der andern des Königs in
Vngern haüptquartier gewesen. Dje kirche, vndt das
kloster seindt sehr verwüstett. Der garten ist noch
zimlich fein. herzog Berndt hat ihn sehr schonen laßen,
auch vor seine person, keine beliebung an insolentzen getragen,
wie noch viel weniger auch, der König in hungarn.
|| [[Handschrift: 154v]]
Nota: dieser löbliche König, hat auch einen Evan-
gelischen Offizirer, so vor Regenspurg geblieben, ein Obrist
leutnant von Dietrichstain, in diese kirche begraben laßen.
Nota Bene[:] Ein gewaltiger köstlicher brunnquelle
lautteres waßers, in diesem kloster, welches
wie ander waßer zwar am geschmack,
aber sehr köstlich vndt lieblich<gesundt> zu trincken vors
fieber vndt andere kranckheitten. Es helt sich
in steinernen flaschen ¾ iahr lang incorrupt,
wirdt gar biß nach Wien geführt, vndt der
Spannische Ambassador soll es oft holen laßen.
Der Kayser; war eben in der kirchen zum
Briel, als ich hinauß kahm, meiner vnwißendt,
da wandte ich auf die seitte, vndt besahe hernach-
malß das kloster, die kirche, vndt garten.
Doctor Söldner hat mich wieder, mitt seinen
vmbschweiffenden dilationen, aufgezogen.
Nachmittags, gegen abendt bin ich nach hof geritten,
habe occasion gehabtt, des Esther Hasj, Palatinj
auß Vngern seinen Sohn, anzusprechen. Er hat eben
in meiner anwesenheitt, den vergüldeten
kammerschlüßel bekommen.
<Die hamburgische gesandten alhier, heißen, Johann Meürer, Utriusque Iuris Doctor
vndt Licentiat Ottenbusch.>
Diesen Morgen, habe ich den Kayserlichen bescheidt vom Doctor Söldner
erlanget. Jch soll 1. die specificiren so mich beleidiget,
so wollen Jhre Mayestät thun, was dero Kayßerliches Ampt
erfordert, <weil Jhre Mayestät mich<mitt mir> alß einen getreẅen, gehorsahmen Fürsten vndt Standt des Reichs, wegen der
geklagten verübung, ein Christliches mittleiden
tragen.>, vndt 2. So seyen die assignationes in
Reich<den Obern vier kraysen> dem König, im Ober[-] Vndt NiederSächsischen krayßen
aber, dem gemeinen wesen zum besten, ChurSaxen
angewiesen.
Nauwach der Kayserliche Cammerdiener vndt Cammer-
musicus, ist auch bey mir gewesen, a meridie.
Estant depeschè, ce mattin, le malheur me con-
traint de m'arrester moy mesme, par mes affaires.
Escrit a Veitt Berndt, au Baron de Roggendorf,
a Sa Majestè Jmperiale, <prenant congè.>
Donnerstag♃ den 4. Augustj.
Meilenm. | |
Von Regenspurg nach Schwandorf, zu Mittage | 6 |
Nachmittags von dannen gen Pfreimbdt zu Nacht
Der Landtgraf von Leüchtemberg, ist itzo nicht da, sondern zu Nürnbergk. Eine halbe meile hinder Pfreimbdt kahmen wir auff Napurck zu. |
2 ½ |
Meilenm. | |
Von Pfreimbdt auf Neẅstädtle
drey gute meilen, nach dem wir die erste meile, auf Luh, die andere auf die Weyden zukommen. |
3 |
Zu Neẅstädtle ist der Fürst von Lob-
kowitz dem es zustendig, nach der Mittagsmahlzeitt,
zu mir inß wirtzhauß gekommen, vndt hat mich
aufs hauß gebehten, da ich dann bey ihm geblieben,
vndt er alß ein höflicher feiner herr, mich gar
humaniter tractirt, auch große condolentz wegen
meines erlittenen schadens, mitt mir getragen.
[Meilenm.] | |
Von Neẅstädtle nach genommenem abschiedt, auf
Falckenburgk |
2 |
Von dannen, per Mitternteich, Waldtsaxen, etcetera
auf Eger zu |
4 |
<Summa> |
<6 Meilenm:> |
Wir haben Gott lob, das glück gehabtt,
das die 9000 Mann, so auß Polen kommen,
gestern von hinnen in das Marggrafthumb geschicktt
worden, vndt vnß nicht begegnet sein. Wehre ich aber
meiner ersten intention nach auf Culmbach zu, gezogen,
|| [[Handschrift: 156r]]
so hette ich ihnen dörfen recht entgegen kommen.
Mein armer alter vetter Marggraf Christian,
wirdt diesen schaden wol empfinden. Gott
erbarm sich des armen landes vndt leütten.
Der Obrist leutnant hübner, hat alhier zu Eger, den<r>
Sawerbrunnen cur abwartende, mir allerley
bericht auß dem Fürstenthumb vndt sonsten geben laßen.
Es ist diese stadt Eger, von dem Pollnischen volck,
wie auch vom Don Balthasar vndt andern offizi-
rern so alhier liegen müßen, dermaßen enervirt,
daß man kaum victualien zur Notturft vmbs geldt
bekommen kan, <sich satt zu eßen.>
Abermals zum Obrist leutnant hübner geschicktt, vndt mitt
ihm alleß in raht stellen laßen. Seine wirttin
zum Schwartzen bären, hat nicht anderst gewoltt,
alß wochentlich, von mir, vndt denen, so mitt mir
eßen, iederm, 5 ReichsthalerRthlr: (ohne den wein) vndt von iederm
diener, so nachißett 5 Gulden (florenus)f: losament, betten, vndt
alleß mitt eingeschloßen, <(5 Groscheng: ein Nap haber, 5 Groscheng: heẅ
vndt Stroh, auff ein pferdt)>
Der Medicus alhier, Doctor Meyer1, ist zu mir kommen,
vndt hat mir bericht gegeben von einem vndt anderm.
etcetera
Der Obrist leutnant <Christian> hübner, mein allter bekandter, hat mich be-
suchtt, in meinem losament, vndt vndter andern zu verstehen
gegeben, daß nicht allein sein bruder Tobiaß, sondern<wie> auch
henrich Werder, sondern auch der Cantzler Sturmius zu
Zerbst, jn neẅligkeitt gestorben, also das vnß vnsere
rähte sehr abgehen. Es hat mich dieser Obrist leüttnampt nebenst
einem iungen Wutenaw, biß in den schwartzen bären
convoyirt, vndt darnach mitt mir mahlzeitt gehalten.
Nach Plöene, Leiptzigk, Dresen[!], Bernburgk vndt
Regenspurgk geschrieben.
heütte habe ich in Gotteß nahmen, die Sawer-
brunnen cur angefangen, vndt den alhiesigen
medicum Doctor Martinum Meyer2, darzu adhibirt,
vmb halbweg Sieben des Morgends, hab ich fünf
küchlein eingenommen, ad confortandum, vmb 7ben:
5<vier> gläser Sawerbrunnen angefangen zu Trincken,
Gott gebe seine gnade vndt Segen, vnß allen
mitteinander, zu dieser leibescur.
An Marggraf Christian, Lämminger vndt
Geyder geschrieben.
Avis: daß der Jacob Roussel, (ce seducteur)
zu Venedig, mitt Todt abgegangen. C'est aussy un
de ceux quj pensoit me jouer un meschant tour; sj
Dieu ne m'eust delivrè de ses griffes, par avertisse-
ments, en songes, & par d'autres honnestes gens,
quj scavoyent ses tromperies en France, Swede,
Pouloigne, & Moscovie; mal prattiquèes, pource
qu'il avoit trop d'esprit, & trop peu de jugement,
avec beaucoup de malice, laquelle suffisoit; pour le
precipiter. Jl doibt avoir laissè un grand argent;
que doibt heriter sa soeur3, qui est a Orange.
Der Obrist leutnant hübner, hatt mitt mir abermal zu
Mittage gegeßen.
Nachmittags abermals vmb 2 vhr, fünf küchlein
eingenommen, vndt darnach hinauß gefahren, da der
Sawerbrunnen selber endtspringet, auf eine
große halbe mejle weges von hinnen, alda ich
fünf gläser getruncken, wie die dosis gläser
seindt, (etwas größer, als gemeine weingläser,)
oder ein achtering Egerisches maßes. Rindorf,
Nostitz, Thomaß Benckendorf, die pagen, kammerdiener,
vndt andere haben mir nachgefolgett. Der Oberste
leüttnant hübner, wie auch ein Borgisdorf, vndt ein <herr von> Dal-
berg, auß Böhmen, seindt auch zur stelle gewesen, vndt
|| [[Handschrift: 157v]]
der Saẅerling, ist noch eins so guten geschmacks,
scharf vndt kräftig gewesen, in loco originis, alß
heütte Morgen, alhier in der Stadt.
Zeitung daß die ChurSäxische armèe in die 22 mille Mann starck,
naher Werben, gewiß von Magdeburg aufgebrochen.
hertzogk Frantz Albrechtt von Sachßen Lawenburg
hette die General leüttenamptschaft, nicht allein
nicht annehmen wollen, sondern auch, sein Feldt-
marschalckamptt, vor der gantzen armèe re-
signirt. Dieser avis kömbt von Leiptzigk.
Avis von Hamburg, daß die hollsteinische
bohtschaft, bey dem Großfürsten in der Moß-
kaw, stadtlich empfangen worden, vndt er
habe dem hertzoge von hollstein, (welchen er
Ohm vndt Schwager nennet) zu ehren erlaübett,
daß die handlung auß Persien durch die
Moßkaw, angehen möge, wiewol die Engel-
ländische vndt holländische gesandten (vmb der
commercien willen) starck darwieder gewesen,
auch der König in Persien selber, 100 Jahr hero
Sich vmb dergleichen vergebens bearbeittet.
Diesen Morgen, habe ich nach eingenommenen küchlein,
6 gläser, oder achtering, Egerisches maßes, mitt Sawer-
brunnen getruncken, in gegenwartt des
Medicj.
habe also mitt behten, lesen, meditiren, volant-
spielen vndt (wie itztgemeldt) Sawerbrunn trincken,
diesen vormittag zugebrachtt.
Hò scritto al Duca Giulo Henrico dj Sassonia.
Nachmittag, hat mich Christian Julius von
Heimb, besuchtt, vndt hernacher sejndt wir
mitteinander hinauß in Sawerbrunnen
gefahren. Jch habe, nach eingenommenen küchlein,
7 gläser, oder Echtering, außgetruncken.
Mejne pferde, habe ich auch Sawerbrunnen
tringken laßen, welcher ihnen gar wol geschmecktt,
<aber den lautterstall, vervrsacht.>
Nota: dieweil ich die 7 gläser, etwaß gäh-
ling auf einander außgetruncken, auch etwaß
wild waßer, wegen endtstandenen regens,
vndter dem Saẅerling mag gewesen sein, habe
ich zimliche tormina im leibe, sonderlich Magen-
vndt seittenstechen, in die dritthalb stunden
lang darauf empfunden. Mag auch zu Mittage,
mitt eßen mich vberladen haben, vndt kein bier trincken sollen.
|| [[Handschrift: 158v]]
Jch habe aber aufn abendt sobrie gelebtt, nur
von einer gersten graupe gegeßen, <vndt> nichts getruncken.
Mitt cartenspielen zur kurtzweil, mitt
recreation auf dem clavicordio, mitt conversation
deß von heimb, vndt mitt Sawerbrunn trin-
cken, in loco ipso; (alß vorgemeldt) den Nachmittag
vertrieben. <Nota Bene[:] zween starcke donnerstreich hats gethan,
als ich zum Sawerbrunn hinauß gefahren.>
Daß abendtgebeht vndt lection in der bibel vndt
Catechismo, ist der gewohnheitt nach, gehalten worden.
Jch bin nach dem Saẅerling diesen Morgen zugeritten,
vndt (nach eingenommenen 5 küchlein zu hause) alda
beym brunnen, 8 gläser außgetruncken. Der
Kayßerliche kammerherr Teüfel, hat mich auch da-
selbst gesehen vndt angesprochen, wie auch deß <genandten> Nuntij
Apostolicj beicht vatter vndt geheimer Secreta-
rius, ein Franciscaner Münch, da es dann allerley
dißcurß gegeben, herr Teüfel schalte vndt schmähete
auf den Pabst, che credeva; che'l Diavolo havesse
fatto questo Papa, weil er gar zu gut Frantzö-
sisch wehre, der Münch endtschuldigete ihn, vndt
sagte, er wehre neutral, & Padre commune, etcetera
hette auch zum Deützschen kriege, contribuirt,
|| [[Handschrift: 159r]]
ich muste intermedius sein, weil ich in der mitten
zwischen ihnen, auf vndt ab, spatzirte. Jedoch hielte
ich nicht vnbillich des Kaysers partey. Der Obrist leutnant
hübner kahm auch dahin, wie ich eben im rückreitten
war. habe mich heütte, beym Sawerbrunn tringken,
gar wol befunden, Gott lob, vndt er hat mir nichts
zu schaffen gegeben extraordinarie. Jch sehe wol er
erfordert eine gute Diæt, mittelmeßige vbung, biß-
weilen ruhe, vndt daß man nur nicht zu geschwinde
auf einander, ihn trincke, oder den magen damitt gra-
vire. Der Münch sagte auch vndter andern:
Con questa ragion di stato, si và in casa del dia-
volo, sparger tanto sangue dj Christianj; rouinar
glj miserj innocentj, gravar la conscienza,
e pur finalmente far pace, per una puntilla
d'honor, per un pochetto dì stato. Si dovria far
prima. Mi vorrej più tosto, perder non solamente
mia<una> casa, mà<anzj> un villaggio intiera<o> innanzj ch'an-
dar in casa del Diavolo. Mà li Rè et gran Prin-
cipj stimano più, la<questa maledetta> ragion dj stato, che'l Cielo, ô
l'Jnferno. Darnach klagte er vber die Spannier, daß Sie
so gar sehr darauff sähen, wiewol die Frantzosen in Jtalien
an itzo keine lust zum frieden hetten. Venedig wehre gut Frantzösisch.
|| [[Handschrift: 159v]]
perge Der Medicus Alhier, Doctor Meyer4, ist mein gast zu Mittage
gewesen.
Nachmittags, sejndt zweene Franciscaner
Münche gekommen, vor ihr kloster, vmb ein Allmosen,
anzuhalten, vndt mir zu gratuliren zur cur, ut factum est.
Diesen abendt oder Nachmittag vmb 4 vhr (nach dem
man eine stunde zuvor <5> küchlein eingenommen)
9 gläser mitt Saẅerling außgetruncken.
J'ay prins sur la gallerie de nostre logis une pigeon,
rouge et blanche, sans luy faire du mal, avec
mes mains, ce quj ne m'est arrivè de ma vie.
Antwortt von Bareyt, vom Johann henrich Lämminger.
Jch habe deß Doctor Matthæj Hornick, nützliches Trac-
tätlein in einer stunde gantz durchlesen, nemlich
Deß Egerischen Schleder Saẅerlings beschreibung.
Donnerstag♃ den 11ten: Augustj.
heütte ist abermalß mein geburtstag in
diesem verdrießlichem Mühesehligem leben,
daran ich 37 iahr complirt habe. Gott
beschere mir ein ruhiger, vergenügsamer,
freẅdigereß leben, alß ich fast 18 iahr bißhero
mehrentheilß mitt vnlust vndt wiederwertig- || [[Handschrift: 160r]]
keitt, erleben müßen.
Diesen Morgen, vmb 6 vhr, habe ich ein gläßlein
vom purgierwein getruncken, zu forthelfung,
des Sawerbrunnens, oder viel mehr der crude<j>teten,
vndt dicken bösen feüchtigkeitten, welche der
Sawerbrunnen allein, nicht außtreiben kan.
Vmb halbweg achte, habe ich 10 gläser, oder
Echtering, mitt Saẅerling außgetruncken.
Der Medicus alhier, hat mich besuchtt.
Es hat nicht allein gestern abendt, sondern auch die Nachtt,
vndt heütte diesen Tag, gar starck geregnet, (wiewol
es auch voriger Tagen nicht allemahl, iedoch bißweilen,
schön helle wetter gewesen) weiß also nicht; wie es
zu der Sawerbrunnencur, dienen wirdt.
Vormittags artzneyet, Saẅerling, getruncken, gebehtet,
gelesen, gesungen, mitt dem Medico conversirt, auch etzliche
militaria percurrirt.
Nachmittags gelesen, geschlafen, (wiewol dieses gar vnge-
sundt vndt vndienlich zum Sawerbrunnen ist) vndt vmb
drey vhr, fünf küchlein eingenommen, vmb viehr vhr aber,
11 dosisgläser, mitt Saẅerling außgetruncken.
Hier au soir i'ay fait proposer au <Consul Frischeisen,> mes solli-
citations pretenduës, a cause de feu mon Frere le prince Ernest
de bonne memoire. Jl semble que i'y rencontreray grandes difficultèz.
J'ay fait visiter de<u> Prince Vischnowetzky, l'Escuyer,
quj est icy malade pour scavoir de luy, des nouvelles
de Pouloigne, mais d'autant qu'il y a 7 semaines
qu'il en est party, & s'est arrestè au Carlßbadt, il
n'a rien sceu de singulier, sinon qu'a son depart les
Tartares auroyent envahy leur Royaulme, et fait
de grands degasts, et que l'on auroit dit; que le Grand-
Prince de Moscovie seroit mort.
Songe: que ma compaigne ait enfantè un
fils, bien beau & ioly, bien formè au reste,
mais comme nous l'eussions bien<attentivement> contemplè
il ait eu une faute a l'un des yeux, ce
quj nous auroit contristè, craignans qu'il
deviendroit borgne.
Es hat heütte einen dickel[!] Nebel gegeben.
Jch habe nach eingenommenen küchlein, vmb wie voriger
tagen, vmb 7 Vhr den Saẅerling getruncken,
nemlich, 12 dosisgläser, <so zimlich purgiret.>
Die zeitt, wie gestern zugebrachtt, <vormittags.>
Den herren Teüfel besuchen laßen, vndt nach neẅen zeit-
tungen fragen. Er hat aber nichts gewust.
Samstag♄ den 13den: Augusti <Vn pistolet s'est crevè dans la
main de Nostitz, comme ie le fis tirer.>
Nachmittags gespielt in Carten, zu verwehrung des
Schlafs. Darnach etwas gelesen. Nach 2 Vhr, die confor-
tatif küchlein oder zelltlein gebrauchtt, vndt vmb
drey vhr, hinauß geritten zum Saẅerling, auch
alda am brunnen, 13 gläser getruncken. Alda
habe ich auch conversation gehabtt, vom herren Teüfel,
vom Obersten leutnant hübner, vndt vom dicken Borgistorf,
<wiewol mich der Sawerbrunnen starck vndt in die 15<22>mal, heütte
purgirt.>
Nach eingenommenen laxier wein vmb Sechße,
habe ich vmb halb achte, 14 gläser Sawerbrun-
nen kom getruncken, vndt also aufs höchste
gestiegen, weil es vor mich genung ist. Der
Doctor5, ist auch darbey gewesen.
heütte hats wieder geregnett, wie fast alle
Tage, sieder wir alhier gewesen.
Den von heimb, visitiren laßen.
Nach eingezogener information, den werth der victua-
lien, alhier zu Eger, itziger zeitt, in etwaß erkundigen laßen:
Ein kahr, helt 8 Maß oder Mäßel, ein Maß helt in sich 4
Napp:
Gulden (florenus)f: | Creuzercr: | Pfennige (denarii)d | |
Ein kahr weitzen kostett | 12 | — | — |
Ein kahr rogken | 8 | — | — |
Gersten ein kahr | 7 | — | — |
habern ein kahr | 6 | — | — |
Ein gut fuder heẅ | 6 | — | — |
Gulden (florenus)f. | Creuzercr: | Pfennige (denarii)d | |
Eine Schütt Strohes | — | 1 | 2 |
Rindtfleisch 1 Pfund (libra)℔: | — | 6 | — |
Schöpßenfleisch 1 Pfund (libra)℔: | — | 6 | — |
Lambfleisch 1 Pfund (libra)℔ | — | 6 | — |
Jndianischer hahn | 3 | — | — |
Guter allter kaphahn | 1 | ||
Gutes alltes hun | — | 30 | — |
Junges hun | — | 9 | — |
Gut rephun:
<Nota Bene[:] Jn meiner presentz, sejndt 3 Räphüner iedes nur vmb 16 creützer, gebotten, vndt bezahlt worden.> |
— | 24 | — |
Eine lerche
<eine lerche aber, vmb 1 kreüzer.> |
— | 1 | — |
Carpen 1 Pfund (libra)℔. | — | 6 | — |
hechte 1 Pfund (libra)℔ | — | 15 | — |
parmen 1 Pfund (libra)℔ | — | 15 | — |
Eyer 4 vmb ein groschen | — | 3 | — |
Ein weiß brodt | — | 8 | — |
Grob rogkenbrodt | — | 6 | — |
Eine Semmel | — | 1 | — |
Ein Nap Saltzes | — | 30 | — |
Lichter 1 Pfund (libra)℔ | — | 15 | — |
Ein Maß wein | — | 30 | — |
Ein Maß gut bier | — | 6 | — |
Ein Maß schlecht<en> biers | — | 3 | |
Ein gut fuder holtz | — | 30 |
Vmb 4 vhr, Nachmittags, habe ich wieder
14 Echtering Sawerbrunnens, nicht ohne mühe,
vndt Magenblehung, außgetruncken.
Mutinerie de mes gens d'escuyrie, ne vou-
lants aller en pension, plustost demandants
leur congè, <mais en fin ils se sont accommodè par force.>
Nach ejngenommenen ordinarij zeltlein, habe ich wieder
des Morgens, vmb 7 vhr, 14 gläser des Sawerbrunnens
außgetruncken, vndt wie gestern abendt, also auch heütte
frühe, ein <köstlich> lenitif Sälblein, auf den Magen von der hertz-
grube an, durch verordnung des Medicj, geschmieret.
Der bohte von Regenspurg ist wiederkommen, mitt schreiben vom Conde d'Onnate;
vom Johann Löw[,] 7 von Madame[,] eins vom præsidenten, von Schwartzenberger,
von Oldenburg de la Tante, vom Adolf Börstel[,] von Weymar, von
Regensburg noch eins <an Thomas Benckendorf> vom Johann Christoff Meẅrer, Doctor (hamburgischer legatus.)
Nota: der Cantzler zu Zerbst Sturmius, wie auch der
kammermeister Panse, seindt alda an der pest gestorben.
Jst sonderlich schade, vmb den guten wolqualifizirten Sturmium.
Escrit a Madame, datè pour demaina.
Zeitung daß der Türcke gewiß auf Polen, ejn versuch thun werde.
Die große Werber Schantze haben die Schwedischen verlaßen,
die kleine aber halten Sie noch. Der Churfürst von Saxen gehet
auff Sie zu. Chur Bayern ist zu Regenspurg angelangett, mitt
|| [[Handschrift: 162v]]
dero Gemahlin. Chur Meintz wirdt auch numehr alda
sein. War albereitt, vorgestern zu Jngolstadt angelangt.
Die ChurSächsischen gesandten, werden erst aufn dinstag, von
Dresen[!] nacher Regenspurgk aufbrechen. Der alte
Graf von Schwarzenberg[,] Chur Brandenburgischer gesandter,
soll zu Regenspurg kranck sein. Die holländer gehen
noch zu felde, auf jnnstendiges anhalten, der Frantzosen,
dem Cardinal Jnfante; eine diversion zu machen,
welcher zimliche progreß, in Franckreich hatt. Jn
Spannien haben Sie aviso, daß der die holländer viel
schiffe in Jndien verlohren. Graf Moritz von Naßaw
ist auch in <West>Jndien abgefahren, alß general der-
selbigen compagnie. Die Frantzosen haben Dole in
der Grafschaft Burgundt, vndt etzliche plätze einge-
nommen. Etzliche Spannische schiffe, mitt 3½ million
goldes, seindt von den Pfältzischen in Engellandt ver-
arrestirt worden, biß die restitution der Pfaltz er-
folge. Jst also diß vngewitter, den Pfältzischen zu-
statten kommen, wiewol es ein seltzames procedere ist.
Der Landgraf Wilhelm von Heßen, hat sich auf das landt
von der Marck retirirt, scheinet, er verlaße sich auf
die Staden vndt Franckreich. Will doch auch noch mitt
dem Kayser tractiren.
habe gestern vergeßen aufzuzeichnen, das ich Nachmittags
vmb 4 vhr, nach dem der Doctor6 bey mir gewesen, nachm
Sawerbrunnen zu gefahren, alda meine 14 gläser
außgetruncken, mitt herren Teüfel conversirt,
vndt eben am brunnen den bohten, so ich nacher
Leiptzigk abgefertigett gehabtt, an postmeister
mitt schreiben (gestern) wiederkommende angetroffen.
Noch zeitung daß der general Banner, sich mitt des Grafen
von Loẅensteins wittwe, (welche eine geborne Gräfin
von Erpach ist) verheyrathet, pour bien mesler le sang
Swedois avec l'Allemand. Jtem: das er general Banner,
die Obersten, Draco vndt Salomon Adam, weil
sie Magdeburg vbergeben, noch im arrest helt.
Nota: dje Pollnischen trouppen <vndter dem general Puttler> (so mehrentheilß
Schotten, Niederländer, vndt deützsche gewesen) wel-
che neẅlich alhier durchpaßirt, sejndt in Polen
eylftausendt Mann starck gewesen, alß sie wieder
den Moßkowiter gebrauchtt worden. Jn der
Schlesie aber seindt sie nur 7000 vndt etzliche hun-
dert M<ann> starck gewesen, wie Sie in Böhmen ankommen
kaum 5000[,] an itzo sollen Sie nicht viel vber 3 mille starck
sein, verlauffen sehr, vndt haben auch mitt den Böhmischen
|| [[Handschrift: 163v]]
pawren, zu kämpfen, denen sie lose händel machen
vndt zu 30[,] zu 40 starck, sie vberfallen, ie zu wei-
len aber auch, stöße von ihnen einnehmen müßen.
Diesen Morgen vmb 6 vhr, den laxierwein
eingenommen, darnach vmb 7 vhr, mitt 14 glä-
sern Saẅerling, zu trjncken, continuirt.
An den Presidenten vndt an Schwarzberger geschrieben.
Der von Hejmb, hat mich diesen abendt besuchtt.
Abends vmb 4 vhr, nachdem man zuvor eine stunde die
Morsellen oder küchlein eingenommen, wieder 14 gläser mitt
sawerbrunnen getruncken. <Der Doctor7 ist auch mitt darbey gewesen.>
Nach eingenommenen Morsellen[,] küchlein, oder zelltlein,
hinauß zum Sawerbrunnen, auf der post, mitt
meinen kleppern geritten, vndt die 14 gläser, bey
annehmlicher conversation, herren Teüfelß, vndt des
Nuncij Münchs, absolvirt. Er hat mir sehr geklagt,
wie er im herraysen zwischen hinnen vndt dem Carlßbadt,
seye von den durchmarschirendem Pollnischem volck, angegriffen,
vndt geplündert worden, also das es alhier herumb (wegen
etzlicher hinderbliebenen, vndt abstreiffenden) noch sehr
vnsicher ist, gestaltt auch vor wenig tagen, der landt-
kutzscher, welcher den Obrist leutnant hübner, nacher Leiptzigk führen
|| [[Handschrift: 164r]]
sollen, angegriffen, vndt ihm zween pferde, zwischen hier,
vndt Ölßnitz außgespannet worden.
Nach eingenommenen küchlein, bin ich gegen abendt,
wieder hinauß spatziren gefahren zum Sawerbrun-
nen, meine 14 dosisgläser außzutringken.
Jm rückwege des Fürsten von Lobkowitz
hofmeister8 am wirtzhause gesehen, vndt mitt
ihm geredet.
Wir haben heütte den wilden Sawerbrunnen,
etwan ein 60 schritt vom guten Schleder sawerborn
gelegen, zur rechten handt, im hinraysen, recht
betrachtett. Er brudeltt an ein par<fünff> orten ge-
waltig, das waßer siehet trübschwarzlecht
auß, vndt hat keinen rechten abfluß. Jch
habe sehen zween frösche darinnen sterben,
nach dem sie erst sehr aufgeschwollen gewesen.
haben etwan ¼ stunde gelebet, wie ich sie
hinein werfen laßen, einer länger alß der
ander. Das erdtreich herumb ist schwammecht gar weich,
vndt siehet weiß auß, <auff dem grase Vndt bodem[!]> welches weiße, ich selber
mitt den fingern, in mundt genommen, vndt gekostett.
Es schmecket wie Saltz, vndt gehet solche weiße
auf dem erdreich, zimlich weitt, auch vmb die gegendt
des guten brunnens herumb.
Nahe bey diesem wilden brunnen (auß welchem auch
alle Thiere, pferde[,] vieh, vndt dergleichen, wann Sie
selbiges waßer trincken, sterben sollen) zur rech-
ten, ist noch ein guter brunnen, so in einem auß-
gehöltem bawm quillet, Soll aber vor diesem
von den Soldaten sein vervnreiniget worden,
daß er also zum trjncken nicht wol tüchtig.
Jm rückwege, vnferrne vom hause Lehenstein
hat man vnß auch einen brunnen, gezeiget, welcher
vor diesem, zum trjncken gebraucht worden, an itzo
aber nicht geachtett wirdt.
Der rechte Sawerbrunnen der Schledersaẅerling
genandt (vom dorf Schleder vnferrne darvon) davon
wir trincken, quillet auch, in einem außgehölten
<Erlen>bawm. <mitt quadersteinen vmblegt,> Jst aber an itzo kein dach darüber, wie
Doctor horneck schreibett.
Nota Bene[:] Es ist nicht allein, weiße materie ein stein-
wurf weitt, vmb den brunnen herumb zu sehen,
sondern auch gelbe materie, auf dem erdreich, welche
schmeckt wie ein Alaun. Es raüchtt auch schwefel-
dunstig, vmb den Sawerbrunnen herumb, wenn man
anfangs, auf einen Steinwurf weitt, noch darvon hatt.
Nach zu gehöriger zeitt, vmb Sechße, eingenommenen
Morsellen<laxier> tranck, habe ich vmb 7be halbweg
achtte, die 14 gläser, mitt Sawerbrunnen
getruncken, in beysein des Medicj.
Nachmittags nach gebrauchten Morsellen küchlein zu
rechter zeitt, wieder 14 gläser Sawerbrunnen getrun-
cken. &cetera
Ein antwortt schreiben von Marggraf Christian
bekommen vom Lawenstein.
Jch habe auch an Adolf Börsteln geschrieben.
Jtem: an meine Schwester <Freẅlein> Anne Sofie.
Donnerstag♃ den 18. Augustj.
Morsellen zeltlein vmb sieben eingenommen, (ihrer 5 wie
gewöhnlich) hernacher vmb acht vhr, 9 gläser mitt
Sawerbrunnen <nur> getruncken, weil ich schwitzen soll.
Der Oberste leüttenampt Christian hübner, hatt
seinen abschiedt von mir genommen, vndt ist mitt
dem iungen Wutena auf Leiptzig gezogen, hat
auch meine gesterige verfertigte schreiben mittge-
nommen. Gott wolle sie geleitten, vndt vnß auch,
auf wegen, vndt steigen, durch seine heiligen Engell,
vndt bewahre vnß vor ferrnerem vnglück,
|| [[Handschrift: 165v]]
Amen.
Vmb 9 vhr vormittags, ist der Egerische Medicus, Doctor Meyer9,
zu mir kommen, vndt hat mich bey einer halben Stunde lang,
in einem schweißbadt, (so ich vor diesem anno 1631 auch
gebrauchtt, vndt zubereitten laßen) schwitzen laßen,
hat mir auch selber vom Sawerbrunnen waßer,
auf glüendt gemachte eysen, aufgegoßen, daß mich der
dunst davon, schwitzend gemachtt. Darnach alß ich mich
inß bette, alsobaldt auß dem schwitzstübelein, oder kasten,
auch bey einer halben stunde lang, dem stylo nach,
gelegt, habe ich darinnen auch noch wol geschwitzt,
weil sich die Natur selber, durch antrieb des Sawer-
brunnens, darzu befördert. Vndt ich habe mich ver-
wundert, daß, da vorige tage vber, auch heütte
Morgen noch, (wie auch oftermalß die Nächtte vber)
der Sawerbrunn per secessum, salva venia, starck
operirt, also daß ich fast keinen tag, nach dem gebrauch
des Sawerlings, eine viertel stunde recht
sicher gewesen, vndt destwegen keine conversa-
tion recht continujren können, sondern lieber allein
geblieben, auch draußen vndt vndterwegens, oft inter-
rumpiren vndt absitzen müßen, dennoch so baldt ich heütte
angefangen im Sawern waßer dunst zu schwizen,
|| [[Handschrift: 166r]]
ist also fortt daß beneficium ventris von sich
selbst gestillet worden, vndt die Natur hat einen
andern gang per poros nemlich, genommen. Jch
habe auch ezliche stunden hernacher keine sedes,
(reverenter) gehabtt. Jch zeichne alleß mitt
fleiß darumb ein, damitt ich mich inß künfti-
ge selber, da ich diese Sawerbrunnen cur
öfters gebrauchen sollte, oder ein ander desto
baß sich darnach richten könne. Denn die cur
will recht gehalten vndt außgewartett sein,
will man anderst durch Göttliche verleyhung,
den erwüntzschten zweck, seiner gesundtheitt, erhalten.
erreichen, vndt vollkömblich erlangen. Jch vor
meine person befinde, daß mir diese Gott lob,
angefangene vndt numehr vber die helfte gebrachte
leibescur, sehr wol bekömbt, vndt viel böse feüch-
tigkeitten oder humores hinweg nimbtt, alß eini-
ges andere Medicament hette verrichten können.
Jch gebrauche sie eigentlich 1. pro melancholia hypo-
condriaca, darzu ich solle geneigt sein, vndt mehr per
accidens, wegen vielerley langwierig außgestandenen
vnglücks, alß per se, wahr sein mag, auch gleichwol
dieser morbus in vnserm hause nicht vngewöhnlich.
|| [[Handschrift: 166v]]
Nun dienet der Sawerbrunnen treflich vor
die Miltzkranckheitten10. 2. brauche ich diese cur
vornehmlich auch, mich vor dem calculo (deme
Mein herrvatter Sehliger, auf Jhre Gnaden allter, so sehr
vndterworfen gewesen) in zeitten zu præserviren,
dann solcher morbus erben soll, vndt ich befinde,
auch schon viel iahr hero, salva venia in der Vrina
viel arenulas, welches wol ie zu weilen, vor-
bohten solches Steins <zu> sein pflegen. 3|<4.> So habe ich et-
waß eine hitzige leber, vndt viel galle in mir
befunden, zu welchen beyden affecten, in abtreibung
der galle, vndt erfrischung der leber, dieser
Sawerbrunn, (bevorab weil er dem Magen
nicht schädlich, vndt daß geblüte reinigett, auch
die vires corroborirt, also daß ich von so greẅ-
lich vielem purgiren vndt curiren, im geringsten,
keine Mattigkeitt, noch empfunden) sehr dien-
lich, vndt mitt gutem nutz zu gebrauchen. Aber
es muß, wie in allen leibescuren, einem verständigen
vndt wolerfahrnen Medico, in loco selbst, gefolgett,
auch eine gute Dioeta darbey gehalten werden.
Gott gebe ferrner vndt vornehmlich darzu seinen
Segen, Glück, vndt gedeyen, in Christo Jesu, Amen.
|| [[Handschrift: 167r]]
Wer sonsten alleß eigentlich wißen will, worzu
dieser Sawerbrunn gut seye, wie er zu gebrauchen,
vndt deßen gelegenheitt etcetera[,] der lese ein kleines
tractätlein so Doctor Matthæus hörnigk Sehliger außgehen
laßen, vndt zu Leiptzigk gedrucktt ist, wirdt
genandt: Des Egerischen Schleder Seẅerlings
Beschreibung etcetera etcetera[.] Jst wol zu lesen, vndt
wirdt zu Eger, in der Apoteke, wie auch bey
buchhändlern verkauft, vndt sehr gerühmet.
Es kostet nur 12 kreützer. Jch habe etzliche exem-
plaria darvon behalten. <Nota Bene[:] Nach vollbrachter cur, bin
ich mit einem bösen gefährlich contjnuirenden husten geplaget worden.>
<Nota:> Der wirttin alhier zum Schwartzen Bären, gebe
ich wochentlich vor mich vndt iede person, so
an meine Tafel zu sitzen kömbt: fünf ReichsThaler,
von einem diener oder Nacheßer: fünf gülden die woche.
Werde aber wol tractirt, mitt Rephünern[,]
lerchen, <hechte[,] karpen[,]> hünern, Rindtfleisch, kalbfleisch, & talia:
Den wein muß ich absonderlich holen laßen, vndt
man gibt ins gemein vor ein Egerisch maß,
(welches ohngefehr 15 in 16 g kelchgläser hellt)
an itzo einen halben gülden, auch wol müßen wir
den wein nach dem er gut ist, vmb 2[,] 3 oder 4 Kreuzerkr:
theẅrer bezahlen. Also außer des weins, muß
|| [[Handschrift: 167v]]
mir der wirtt alles schaffen, eßen, <bier> trincken,
lichte, holtz, Saltz, liegerstädte, haußraht, bette,
etcetera vor mich vndt meine leütte, wie auch Stallung
vor meine pferde, heẅ vndt Stroh genueg, auf
ein pferdt 5 groschen die woche<den tag,> gerechnet. Den
haber kaüffe ich absonderlich, auf iedes pferdt,
zween Nap den Tag, vndt Nachtt. Jeder Nap kostett
fünf groschen, alhiesige groschen, deren 30 auf
einen Reichsthaler<R:>Thaler gehen. Dienet pro informatione.
Vors schwitzstüblein zu borgen, habe ich müßen
einen gülden geben. Kan es aber mitt den
meynigen, so lange gebrauchen, alß ich will.
Jm hauß, fordern Sie auch noch ein stadtlich Tranck-
geldt zum abzug, ohne waß dem Medico ver-
ehrt wirdt werden.
Die erste woche, habe ich vor alles gesinde,
gleich gezahlet. Dieweil es aber zu hoch gestiegen,
habe ich die andere woche, der Stallpursche
vndt dem lackayen, zu 2½ Gulden (florenus)f: kostgeldt iedem
gegeben, damitt können Sie in den garküchen
wol zukommen, <vndt (wann Sie wollen,) etwaß erv̈brigen.>
Nachmittags: ist meines herrnvatters Sehliger gewesener
verwallter, auf dero Eisenbergwerck am Fichtelberg
(Gottesgab genandt, wie auch Neẅbaw,) zu mir
kommen. hat mir allerley referirt, vndt vermeint, ich
sollte mich drumb annehmen, Er hette alle Jahr, in
die 3 mille Gulden (florenus)f: außbeütte, vndt also in die 18 mille Gulden (florenus)f: in 6 iahren,
Meinem herrnvattern Sehliger berechnet, vndt einge-
brachtt. Richius ha<e>tte eylftlhalbtausendt Gulden (florenus)f:
<von> anno [16]20 biß [16]24 von ihm, in herrvatters Sehligem
Nahmen, eingenommen, wüste nicht ob ers eingelifert
hette. Melchior Loyß hette den vberrest (zu compli-
rung der 18 mille Gulden (florenus)f:) anno [16]18, [16]19 vndt [16]20 eingenommen,
vndt ohne zweifel berechnett. Die gewercken
wehren eigentlich gewesen, Mein herrvatter Sehliger,
der Lovenius vndt Richius. hetten den Waldzinß
frey gehabtt, so viel holtz alß Sie bedörft hetten,
auch keinen zehenden Chur Pfaltz geben dörfen. Wehre
ein stadtlich bergwerck, <auff zwey meil weges hette man einschlagen dörffen> vndt viel beßer alß
das goldtbergwerck bey Goldtkronach im Marg-
grafthumb, daran Mein herrvatter Sehliger auch theil
gehabtt, an itzo aber, ligt beydes darnieder.
Vom eysen hette man kugeln, gegoßen, eyserne öfen, har-
nisch blech, vndt andere sachen, den CentnerC: zu 6 ThalerThlr: zu 6 Gulden (florenus)f. verkaufft
|| [[Handschrift: 168v]]
schweer gewichtt. Er der verwallter, Leonhardt
Franck ist ein Oberpfältzer. Er sagte auch, Melcher
Loyß vndt Schwartzenberger hetten sich drumb ange-
nommen vmb daß eysenbergwerck, aber nichts erlangett,
beym Kayser vndt Chur: Bayern.
L'hostesse; (laquelle est encores de la religion Evange-
lique,) m'est venu voir, discourant avec moy, de beau-
coup de choses, & particulierement de feu Madame ma
Tante, de Sanderßleben, laquelle a estè icy, l'an [16]28.
Es ist vnsicher zu raysen, nach dem lande zu Meißen
zu, dieweil sich bey ein 50 landtkjnder, vndt bürger
zusammen rottirt haben sollen, die vermummen
sich, vndt spannen den leütten, die pferde auß, haben
auch des Obrist leutnant hübners kutzscher, neẅlich 2 pferde
außgespannet. Nach dem Marggrafthumb zu, ist
es der restirenden Polacken halber, auch gar sehr vn-
sicher. Nach Prag zu, taliter qualiter. Nach Regen-
spurgk zu, höret man Gott lob, noch von kejner vn-
sicherheitt, ne scay pas encores, de quel costè me
tourner, a cause de divers respects; & circomstances.
Nachmittags vmb 4 vhr, abermals, 14 gläser, mitt Sawer-
brunnen, außgetruncken, <welches mir
fast einen vomitum causirt.>
Escrit a Madame, mitt zufälliger gelegenheitt,
auf Morgen datirt; <per Leiptzigk.>
Nach eingenommenem purgierwein, (wie ge-
braüchlich vbern andern Tag) vmb 6 vhr, des
Morgends, habe ich darnach vmb halb achte, meine
14 gläser, mitt Sawerbrunnen, außgetruncken.
L'hostesse me contoit hier un estrange ac-
cident. C'est: que feu Madame ma Tante
de Sanderßleben, estant icy l'an 1628 son
Medicin Docteur Walther, fut souvent saisy a
table & ailleurs d'une horreur[,] fremissement
& gestes estranges, puis s'en alla & vomit
ou sauf respect deschargea le ventre, de
souris, & lezards, quj luy avoyent estè en-
sorcelèz dans le corps, par envie & jalou-
sie <d'autres> a cause de sa science, & le Sawer-
brunn avoit fort aydè a chasser ce charme;
& ceste malignitè venimeuse, particulierement
des lezards (heydechßen) mais les souris s'en
estoyent allèz de luy, en d'autres lieux qu'icy.
Nachmittags, sejndt zweene deputirte vom Raht
alhier zu Eger, zu mir kommen, haben sich excusirt;
wegen Meines bruders Sehligen prætension, vndt
ihres vnvermögens, auch daß Sie vermeinen, sol-
che vndt dergleichen schulden, seyen durch den getroffe-
nen friedensschluß, zwischen dem Kayser, vndt
Churfürsten von Saxen, gantz erloschen. Zu dem, so hette
die schuldt wegen des Johanniter hauses, der
herr von Thun, an sich genommen, also daß Sie sie
demselben abtragen müßen. Bähten ich wollte
damitt zu frieden sein, etcetera vndt es nicht vor vbel
aufnehmen, daß Sie mich auf meine anmahnung,
nicht eher beantwortett, weil sie ihres Sindicj11
von Prag, albereitt etzliche tage, vergebens erwar-
tett hetten. perge Jch habe ihnen also geantwortett,
daß Sie genugsam darauß ersehen können, daß ich
meiner pretension mich zu begeben, gar nicht
gewillett, vndt werden sich vjelleicht beßer
bedencken, wiewol Sie ihr vnvermögen, durch
daß landtverderbliche kriegswesen, vndt vielfälti-
ge ruin, also exaggerirt, daß Sie auch gemeine Ambts-
diener, Tagelöhner, vndt Thürner, vndt dergleichen, nicht
mehr zahlen köndten. perge perge perge
Nach eingenommenen zelltlein, bin ich vmb drey vhr
mitt Rindorfen, hinauß an Sawerbrunnen geritten,
vndt habe meine 14 gläser alda getruncken.
Jm rückwege, ist mir des Nuncij sein
Franciscaner begegnet, der hat mir vndter an-
dern erzehlet, wie daß der Principe de Cardenas,
Kayserlicher kammerherr, (mitt dem ich vorm Jahr be-
kandt worden, weil er auch den Vrsinern verwandt)
gar neẅlich geschwinde zu Wien, mitt todt abgangen.
hernacher ist mir herr Teüfel auch begegnett, mitt
bericht, daß ein 1500 Polacken, aufs neẅe ange-
kommen wehren, welche hier herumb albereitt
logirten, vndt die straßen sehr vnsicher machten,
Sollten dem vorigen volck nachfolgen.
J'ay fait sonder sous main le consul regnant,
Jl a donnè des modestes parolles mais repetè les mes-
mes excuses aujourd'huy proferèes par le Senat,
y adjoustant, que le Roy de Boheme seroit mal
secondè & payè de ses sujets, s'il devoit permettre
le payement de telles obligations, dont il y en auroit
une quantitè en Boheme, mais le Roy leur avoit
donnè tel ordre en ce cas, que ce seroit en leur faveur,
& qu'on ne devoit rien payer de telles pressures de guerre aux
|| [[Handschrift: 170v]]
ennemis, comme choses forcèes, et contrevenantes
a la pacification.
Jn sehr schönem zur cur erwüntzschtem wetter,
(welches wir diese gantze woche vber, gehabtt)
hinauß zum Sawerbrunnen mitt Nostitzen geritten,
vndt meine 14 gläser getruncken, auch
eine gute weile, mitt herren Teüfel vndt
deß Nunccij Franciscaner Münch,
alda gesprachtt. Der von heimb ist auch
vorüber gefahren, vndt ist abgestiegen auf
mein erinnern, abschiedt von mir zu nehmen.
Jl estoit fort melancolique, ayant son mauvais
jour aujourd[']huy: <hypocondriaque.>
Schreiben vom Marggraf Christian, per Wonsjedl.
heütte habe ichs erfahren, daß der koch, so vnß bißhero
gekochtt, alhier zu Eger, der Jesuiter ihr koch seye. Sje
werden vnß also nicht leichtlich, einiger diffidentz beschuldigen,
vndt seine angerichtete eßen, schmecken vnß gar wol,
biß dato. Gott laße sie vnß ferrner wol bekommen.
Der Franciscaner Münch <des Nuncij> hat mich besuchtt, in meinem losa-
ment, vndt gute gespräche mitt mir gehalten.
Der Medicus ist zu der<m> trincken gekommen, da ich
in seinem beysein, meine Nachmittagsgläser, 14 auß-
getruncken.
Cause de sospettj sono: Che l'Imperator vuole,
e con ragione, che si restituisca dalla parte de Franzesj,
la Voltolina, e la Lorrena, <la Borgogna> e Pignaruolo, Jl Rè
dj Francia vuole, che si liberi l'Elettore de Trevirj,
e altre pretensionj, che adduce per Parma, contro Spagnolj[,]
Jtem: che'l Cardinal Jnfante, è entrato nel suo paese.
Jl Papa hà d'affare con Venezianj, per conto de' con-
finij, demolendo loro una fortezza che comminciavano
a fabricare. Hà poj con li Spagnolj quella cosa del
suo Nipote, Prefetto a Roma, per la precedenza che
pretende sopra tuttj glj Ambassadorj ed al fine, dopo lungo
contrasto, l'Jmperatore, e Francia, glj han concesso,
mà Spagna non lo vuol permettere. Jl Papa
hà 66 annj, e gran felicità non solamente per tre
nepotj e due fratellj, ben provistj, mà ancora, per l'ac-
cessione dello stato d'Vrbino, e di tutte le richezze
di Sisto V.[,] Paolo quinto e Gregorio XV. perche quej
richj Cardinalj creature di dettj Papj, come Montalto,
Borghese, e Lodovisio richissimj, son mortj nel Pontifi-
cato di questo Vrbano VIII. con <le> loro richezze, al suo tesoro.
|| [[Handschrift: 171v]]
Si trattarà a Ratisbona l'elezzione del Rè de Romanj,
la deposizione dell'Elettore dj Trevirj, la causa delquale
vuol il Papa, che sia connosciuta dall'Jmperatore, ben
che l'Elettor non vuol esser giustiziato da Sua Maestà
mà dal Papa, e doveva andar a Lintz, mà non
volse andarvj. Nota Bene[:] Si crede, che l'Arciduca Leo-
poldo si farà Arcivescovo, ed Elettore dj Trevirj,
che la contumacia e ribellione dell'altro, (d'essersj
sottomesso alla Protezzione dj Francia) lo potrà
far diporre. Nota Bene[:] Spagna dà a ciascun Elettore, che
viene a Ratisbonna 30 mille Talarj, <e ancora all'Elettor di Baviera[.]>
Der Münch meinete auch, hesterno discursu, es würde
der Regenspurger Tag, vber 40 tage nicht wehren, wann
erst die Churfürsten würden angekommen sejn.
Diceva ancora che'l Papa d'oggi s'era fatto a se
stesso la sua natività <al Principio del suo Pontificato>, che regnarebbe 18 anni,
e ne hà già regnato ondecj dodecj. Deve esser
molto buon Filosofo, Poeta, et Historico.
Jtem: che la Dieta di Cologna per il trattato di pace
si rimetterebbe a Trento, e che Francia non vj voleva
mandar nissuno.
Den purgierwein diesen Morgen vmb 6 wieder eingenommen.
|| [[Handschrift: 172r]]
hernacher vmb halb achte vormittags, noch meine vom
Medico verordnete 14 gläser, mitt Sawerbrunnen
eingetruncken, nicht ohne Magensbeschwehrung,
weil die Fraw mag vielleicht vnfleißig im
Schöpfen gewesen sein, vndt es gestern abendt etwan
gefaßet, oder es sonsten lange mag haben stehen
laßen, dannenhero die spiritus evaporirt,
vndt daß <Sawre> waßer mir nicht wol geschmecktt,
(ob es schon gar schön wetter ist, vndt draußen am
brunnquell daß Sawre waßer, an itzo sehr gut)
So mag auch der heüttige purgierwein (welcher
mir gleichsfalß viel vbeler alß vorige tage ge-
schmecktt) vielleicht vrsach dran sein, vndt daß
ich die 14 gläser, (damitt nicht alle spiritus vol-
lends evaporirten) baldt aufeinander außgetruncken.
Es scheinet auch, alß ob meine Natur numehr des vielen
waßertrinckens, vndt purgirens vberdrüßig,
vndt genung daran habe, werde auch heütte
Nachmittags, im nahmen Gottes, anfangen abzutrincken.
Der Medicus; Doctor Meyer, ist heütte zu Mittage,
auf den Awerhanen, vndt andere gute bißlein,
mein gast gewesen.
Bin hinauß gefahren, zum Sawerbrunnen, habe ange-
fangen, in Gotteß nahmen abzutrincken, mitt 13 gläsern,
diesen Nachmittag.
heütte hats wieder angefangen zu regenen, nach
dem es die vorige woche, weil ich am höchsten getrun-
cken, gar schön wetter gewesen.
Diesen Morgen, habe ich nach eingenommenen Morsellen,
8 gläser mitt Sawerbrunnen getruncken, vndt
darnach vmb 9 vhr, erst eine halbe Stunde im
Schwitzstüblein, <in
beysein
des
Medicj,> hernacher eine halbe Stunde, im
bette geschwitztt.
Der gewesene verwalter am bergwerck
des Fichtelbergs, Leonhardt Francke, hat mir
6 hüpsche Forellen, von seinem itzigen guhte Meh-
ringen, (auf zwo meil wegs, von hinnen) geschickt
vndt verehret.
Nachmittags hinauß zum Sawerbrunnen gefahren, alda
12 gläser abgetruncken. herr Teüfel kahm auch hinauß.
Es verlauttet, ob sollte der GroßTürck nicht allein
in Polen einen einfall thun wollen, sondern auch in 7ben-
bürgen, weil des Bethlems bruder vndt vetter,
den Türcken zu hülfe geruffen, wieder den Ragozi,
welchen sie zu depossediren vermeinen, vndt derselbe
beym Römischen Kayser, schutz suchen dörffte.
Es blühen an itzo die weißen rosen gar schön
wieder auffs neẅe, welches seltzam ist, von ezlichen
vor ein gutes, von andern vor ein böses omen gehalten
|| [[Handschrift: 173r]]
wirdt. <Nota: Tentationes.>
Gestern ist ein Soldat alhier vor der stadt von den
Pollnischen, gehenckt worden, dieweil er einen
kaufmann allernechst vor der Stadt helfen plündern,
vndt Todtschießen, der Fahneniuncker aber so den
anschlag selb 5te. gemachtt, ist endtrunnen.
Jddio m'hà fatto grazia, di <farmj> sapere ed inten-
dere per un strano modo, una cattivissima furberia.
Todo con el tiempo dissimula simula quoties occasio poscit12.b
<Jnsomnia horrida, & terrifica.>
Den purgiertranck wieder eingenommen, hernachmalß,
11 gläser Sawerbrunn außgetruncken, weil ich
itzt im abtrincken continuire forttfahre.
Es ist heütte den gantzen Tag, wie auch gestern Nachmittag
vndt vorige gantze woche vber, sehr schön wetter gewesen.
Vergangene tage, habe ich die kunst mitt dem gall-
apfel probirt, denselben <zerschnitten> in ein gläßlein Sawerbrunn
werfende, hat er in ¼ stunde eine schwartze farbe
an sich genommen, vndt man hatt mitt schreiben können,
wiewol die schrift nicht gar schwarz, sondern
braun worden.
Gestern hat man vnß auch am Sawerbrunnen
referirt, daß der Vetterle ein gewaltig monopolium
darvon hatt, in dem er den Saẅerling in irrdenen flaschen
fassen, vndt alleine hin vndt wieder verführen leßett,
|| [[Handschrift: 173v]]
dannenhero ihn von den andern Rahtsherren ein
großer neid, feindtschaft, vndt wiederwillen zu-
wächßt. Er ist ein bürgemeister[!] der Vetterle, vndt
hat ein hauß allernechst am Sawerbrunnen. Wir sahen
gestern 12 große irrdene flaschen, in einem höltzernen
kasten oder einschlag stehen, die hatten iede ihr absonder-
lich fach, vndt wahren mitt heẅ, wol bestopft,
Solch ein kasten mitt 12 gefüllten Saẅerlings
flaschen, soll ein Centner wägen, vndt 12 solcher
kasten können auf einen wagen mitt 4 pferden
geladen werden.
Avis von Berlin, daß die Schwedischen noch
die Werber Schantze halten, der Churfürst gehe
auf den Bannier zu, von beyden seitten der Elbe,
nach dem er seine armèe halb getheilet, von
Magdeburg auß. So wehre auch Marzin noch in der
Margk; köndte vorm Wrangel nicht fortkommen.
Diesen avis hat mir der alhiesige Sawerbrunns-
pacient, einer von Borgistorf ein allter dicker
vom adel, heütte Morgen nebst recommendirung
Seiner dienste, vndt daß er mich gegen abendt
gern besuchen vndt mir aufwarten wollte,
(wo ferrn es ihm die eingenommene starcke pur-
gation nur zuließe) berichten laßen.
Der bohte von Regenspurg ist wieder kommen, mitt schrei-
ben von Löben, vndt annectirtem Kayßerlichem bescheidt,
wegen meiner pensionanforderung, damitt ich an den
König in Vngern gewiesen werde, sampt einem
recommendation schreiben vom Kayser. Es ist auch ein
schreiben darbey vom Veitt Bernhardt mitt vngereümb-
ten prætensionen. Jtem: ein schreiben vom Einsiedel
wegen des deponirten Kayßerlichen kleinodts von Dresen[!].
Jl Padre Nicolo da Tolentino hat mich besuchtt,
des Nunccij beichtvatter. Darnach der von
Borgißdorf, ein feiner geschickter, gelehrter wol
qualifizirter vom Adel. Darnach kahm
auch der Medicus, vndt ich trunck in beyder
beysein, 10 gläser mitt Sawerbrunnen.
habe nach eingegeßenen küchlein, ein abtrincken
forttfahrende, 9 gläser Sawerbrunnens im
losament getruncken.
Darnach ist der Münch zu mir kommen, vmb ein
viaticum bittende. Jch habe ihm 3 SilberkronenSilber₶: vndt 1½ pisto-
len geschencktt.
Vmb 9 in gegenwartt des Medicj, vndt Meiner
leütte, wieder das Schwitzstüblein gebraucht, eine
½ Stunde darinn, noch ½ Stunde im bette geschwitztt,
|| [[Handschrift: 174v]]
welches mir alles Gott lob, biß dato, sehr wol
bekommen. Gott gebe ferrner gedeyen, vndt erhal-
te mir nach seinem vätterlichen willen, daß edel-
ste zeittliche kleinodt der Gesundtheitt,
vndt waß ferrner darzu gehörig, behüte vns
auch, vor allerley bösen accidentzien, innerlichen
vndt eüßerlichen zufällen, durch seine gnade
mildiglich, damitt mir auch böse Menschen,
weder heimlich noch offentlich, schaden thun
mögen, durch Jesum Christum, in krafft des heiligen
Geistes, Amen, Amen, Amen.
Si Deus pro nobis; quis contra nos?13
heütte habe ich schöne außgeblühete wohlriechende rosen,
so wol rohte alß weiße, auß vnserer wäscherinn
garten alhier zu Eger bekommen, darüber ich
mich verwundert.
Vnser gewesener verwallter des bergwercks,
am Fichtelbergk, itziger zeitt, hammermeister
zu Mehringen, hat mir heütte einen hasen, vndt
frische grundeln geschicktt; wie neẅlich die Forellen.
Nachmittags vmb 4 vhr, wie gewöhnlich, meine
abtrinckende dosim, von 8 gläsern Sawerbrunnens
verrichtett.
Des Morgens vmb 7ben vhr, sieben gläser, mitt
Sawerbrunnen außgetruncken. Der Doctor14
ist stracks darauf kommen, hat wollen darbey sein.
Nachmittags hinauß gefahren, der Stadt Sawer-
brunnen zu besehen, welcher auf ¼ meile von Eger
gelegen. Wirdt nicht gebrauchtt, Jst auch in einem
bawm eingefaßett, eine Erle oder Ellre, (dann
die Eichbaẅme darzu nicht dienlich, weil sichs
schwartz färbett) Man hat destwegen einen eckel
davor, weil vor langen zeitten, eines mahls einec
wanwitziger Mensch, einen todten cörper vom
galgen herundter genommen, vndt dahin geworfen,
So ist er auch nicht so scharf am geschmack alß
der SchlederSaẅerling, wiewol er in mangel
eines andern gar gut sein würde, Jst auch vor-
zeitten, ehe der Schlederbrunnen erfunden, sehr
nützlich von den pacienten gebraucht worden, vndt
vmb der nähe willen, gar bequehm gewesen.
Nach besichtigung deßen, vollends zum rechten
Sawerbrunnen dem Schledersaẅerling gefahren,
vndt ferrner im abtrincken sechß gläser der
dosj gemeß, zu mir genommen.
Jm rückwege, ist vnß herr Teüfel mitt Seiner
gemahljn, (so neẅlich ankommen) <auch> zu kutzschen, begegnett.
Meditations ou contemplations, touchant le songe
reiterè, d'Hartzguerode <en estè>, puis de Lübeck; 1632[:]
gardèz vous des mois quj ont un R. et<car> ceste
lettre vous sera dangereuse & dommageable au
commencement[,] souvenèz vous bien fort des tromperies
de Reüß, et prennèz bien garde au mois de No-
vembre, puis vous serèz delivrè des liens quj
vous attachent, et quj vous empeschent a
exercer vostre courage & vostre valeur, etcetera puis
vous ferèz le voyage d'Espagne, & vous y mourrèz.
perge
Or ie traittois alors avec ce trompeur de
Roussel, lequel me vouloit ammener en Moscovie
sous esperance de grandes promesses, de bon traitte-
ment, generalats, et bon estat de moy, & de
mes enfants, jusques a la 4me. generation.
Et il l'eust fait, si l'esprit de Dieu ne m'eust
diverty, voire averty en bon françois, afin de
comprendre, a quj i'avois affaire. L'issuë mal-
heureuse de ceste guerre, le mauvais traittement
fait a Leßler general des estrangers par les
Rüsses ou Moscovites, les mauvayses qualitèz
et renom de Roussel, que j'ay apprins depuis
|| [[Handschrift: 176r]]
m'ont tesmoignè, que Dieu me fit beaucoup de
grace par ceste admonition si signalèe, dont
ie fuis obligè de luy <en> rendre action de graces
toute ma vie. Mais ce n'est pas tout,
car combien que ceste admonition pour lors ait visèe
expressèment, a me retirer des griffes de Roussel
aussy bien que des Rüsses (barbares, & cruels,
& mesfiants au possible) si est ce que depuis
encores iusqu'icy cest avertissement m'a servy
a prendre bien garde a mes affaires, & pour
les noms ou mots, (car il y a de l'ambiguitè
en la parole <Nota Bene>, mois; ou <Nota Bene> mots, quand on ne l'escrit
pas, ains le dit de vive voix, comme fit l'esprit,
sans doute, messager de Dieu, pour me conseiller
mon bien) afin de ne me trop fier a ceux quj
ont la lettre R. au commencement de leurs noms,
surnoms[,] ou tiltres ou offices, ce que l'evenement
a approuvè non point generallement mais auprès
de quelques[-]uns; comme; apres le trompeur Reüße,
Roussel, Roolet en France, (pretendant a tort, de Adolf Börsteld
60000 florins (Gulden)f: desja payèz de<par> nostre Agent) le page Rab â Reithorn,
tirant le cousteau, et regimbant a mon obeissance, et
jettant des pierres a mes Conseillers & serviteurs au chasteau de Bernburg[.]
|| [[Handschrift: 176v]]
Jtem: Rudolfe valet de chambre, regimbant aussy
fort a l'obbeissance, & rabbrouant avec une grande
opiniastretè, lors qu'on luy disoit quelque chose avec
une mine fort barbaresque et colere estant Hon-
grois, ainsy que ie craignois aussy qu'il nous fe-
roit du mal, estant si incorrigible. Jtem: Röder,
quj estoit aussy tres opiniastre, colere & quin-
teux lors qu'il commençoit, regimbant quelques fois
bien fort a mon obbeissance, & on l'encoulpe d'estre
cause de mon dernier malheur a Bernburg pour ne
m'avoir averty dèz Halle deux jours auparavant,
ce qu'il scavoit nous devoir arriver, aussy fut il depuis
le premier de mes gens portè d'un coup de mousquet
<devant son front> par terre (en punition de da nonchalence a moy
tresdommageable,) dont il se revela Dieumercy.
Mais toutefois ceste reigle ne doibt estre generale.
J'ay encores Rindorff, (lequel ne laisse par pour-
tant d'estre fort obstinè quand il commence, et
comme endiablè, autrement tresbon et fidelle)
Je croy que i'auray a prendre garde aussy
aux Rois, a la ville de Ratisbonne mainte-
nant, dans laquelle, il y a, Rustorff; Rosa le Docteur
en medicine, et un double R: R: en latin, quj
y doibt arriver solennellement[.] A Weymar il y
|| [[Handschrift: 177r]]
avoit deux nobles, Reex & Rabensteiner. En
Poulogne je vis le Roy d'alors Sigismu<o>nd 3me. & le
Prince ou Ducq Radzivil. Mais nj a Weymar
ni en Poulogne je n'ay eu qu'apprehension de desplay-
sir, quoy qu'en Poulogne de quelque sorte. J'ay
aussy a me garder de Rome, et de la Religion
Romaine, & de ceux quj en sont. Je n'ay pas
a oublier cependant les mois si singulierement
notèz par l'Esprit nocturne susdit, car la
mesme annèe 1632 mourust en Novembre,
depuis le Roy de Swede, mon frere Ernest, &
le jadis Roy de Boheme Frideric. Cela estoit
fort considerable. J'ay courru divers hazards
et fortunes depuis, comme mes pappiers journaulx
en feront foy, particulierement aux mois quj ont
un R. et ce par mer & par terre. Et il y a
huict mois de l'annèe, depuis Septembre, jusqu'en
Avril, qui ont un R.[,] les autres, quattre May, Juin,
Juillet, & Aoust, en sont seulement exempts, ainsy il
semble que je devray vivre en inquietude la
pluspart de l'annèe, si ie ne me repose sur la
garde de Dieu, lequel m'a garenty, et me peut
garantir de grands malheurs, par sa grace & Toute- || [[Handschrift: 177v]]
puissance. Mais il semble que les mois de
Mars, et de Novembre me soyent les plus dan-
gereux de tous, et si ie doibs penser au<n'obmettre le> passè;
i'ay estè enfoncè au gouffre de la mort 1620
le 8me. de novembre, a la battaille & apres
la battaille de Prague, en ceste occasion sj ex-
traordinaire. Apres ceste rencontre là, ie n'en
scache pas de plus dangereuse, que celle quj m'ar-
riva en ceste presente annèe, 1636 au
mois de Mars, l'11me. en ma propre mayson
a Bernburg, la ou ie fus si mal traittè des
amis mesmes, saccagè, pillè, les mousquetades
allants de toutes parts a l'entour de nos
testes, nos gens blessèz a nos costèz, les
espèes nues presentèes a ma poictrine,
et tant plus cela m'estoit insupportable,
que ie l'avois moins meritè, en une fidelj-
tè si constante & inviolable, estant en mes
propres biens, & ayant ma femme & famille
auprès de moy. Mais on trouvera en mes
journaulx d'autres hazards encores en di-
vers mois, & toute ma vie, i'ay estè sujet
a de fort grands dangers, mais retirè aussy
paternellement par le bras du Toutepuissant.
L'an 1635 j'estois plusieurs mois a Vienne, fort traver-
sè & angoissè, & sans doubte aussy en quelque soup-
çon innocent, pour avoir trop regrettè Schafgotzsch;
et a cause de mon voyage en France, & en Savoye.
Mais & pour les affaires Swedoyses que je pensois es-
quiver. Mais Dieu me garentit aussy alors.
Le retour estoit tresdangereux, avec si petit train,
par tant de perils.
L'an 1634 ie fis ce grand et perilleux voyage,
partie par mer, partie par terre, partie aussy par
diverses eaux douces & fleuves, assavoir par la Basse
Saxe, par l'Hollande & Zelande, par la France,
Italie, Tirol, Austriche & Boheme, courrant de
tresgrands hazards, par eau et par terre, comme
aussy en quelques sejours, a Paris, Turin, &cetera[.]
L'an 1633 je negligeay la belle occasion quj
se presentoit en Poulogne que j'avois moy mesme re-
cerchè l'annèe precedente & ne sceus l'embras-
ser que trop tost, ou trop tard. Ah helas! ne
laissant pourtant de faire aussy des voyages
hazardeux sans fruict, en Hollande, Oldemburg &cetera
et en Hollstein, & a Dresen[!].
L'an 1632 je fus en Poloigne, & depuis en
Holsace, courrant diverses fortunes, & celle avec
Roussel, & depuis avec Roolet.
L'an 1631 je fus a Eger, la ou je me fusse
quasj tuè moy mesme <par mesgarde> d'ün coup de pistolet, &
i'y pensois faire fortune avec le Prince de
Poulogne aujourd'huy Roy, sans effect toutesfois.
Depuis le Roy de Swede troubla grandement mes
affaires m'empeschant de faire fortune.
L'an 1630 ie vins a Bernburg pour regner le
pays, apres le trespas de feu Son Altesse,
& ne laissay d'avoir des destourbiers, non seu-
lement par ceste mort, mais aussy par la Diete
de Ratisbonne (la ou j'allay a cause des biens
Ecclesiastiques confisquèz,) par le feu de Güntersperge
& par d'autres accidents, desordres avec nos
Officiers, & serviteurs &cetera[.]
L'an 1629 l'Edict de l'Empereur nous descou-
ragea, & nous mit en danger, avec nos biens,
Je fis un voyage en Silesie, & depuis en<a> Vienne,
tout avec danger, laissant ma femme seule
en ce lieu ouvert de Ballenstedt.
L'an 1628 J'eus le grand danger a Heim
de ce gentilhomme Murlo, quj me voulut tuer sans
rayson avec l'espèe me courrant sus, puis
avec les pistolets, puis avec le cousteau.
L'an 1627 je vins a Ballenstedt avec
mon mesnage, & n'eus pas seulement encores
a Bernburg la mortalitè de mes deux enfans, mais
aussy les dangers de la guerre depuis 1627 ius-
qu'a 1630 que nous ne pouvions quasi dormir
seurement a Ballenstedt, si les Anges de Dieu, ne
nous eussent garenty. Et en ceste annèe
1627 nous retournasmes par mer & par terre,
du pays-bas, par Hollstein, Meckelnbourg & la
Marche, non sans divers perils, <singulierement par
mer, en la Tempeste prés de Nordenay Isle en Ostfrise.>
L'an 1626 fusmes encores en France, puis
en Brabandt, allants avec danger jusqu'a
la Contè de Bentheim, Ma femme enceincte
fit diverses cheutes, et accoucha d'un fils a
Schüttorf. Je fis un petit, mais tresdangereux
voyage par 4e. armèes differentes de la Contè
de Bentheim, a Harzgerode. Dieu me garentit
encores alors. Au retour, ie füs chargè de
Reitres de Ling<h>en, mais ils ne me sceurent
faire aucun mal. Allant depuis a Amster-
damb au retour je fus chargè a Enschede d'une
partie Espagnolle assèz rudement, nonobstant
le passeport de l'Jnfante, & fus menè prisonnier
a Oldenzeel, mais ne perdis rien, quoy que j'a-
vois de grands thresors auprès de moy.
L'an 1625 ie me mariay, courrus fortune
sur la glace de l'Elbe en y allant, & depuis
la peste nous mit en danger en Anhalt, &
de là jusqu'a Rouen en Normandie, dont
Dieu nous preserva miraculeusement car il
y avoit de la mortalitè quasj par tout
en la Basse Saxe, en au pays-bas & en
France, Puis<car> nous y allasmes ceste
annèe pour eviter ce que nous trouvions par
tout, & pour trouver en France quelque bonne
fortune, mais elle se cacha devant moy.
L'an 1624 je revins d'Jtalie avec
quelque danger, & fus en soupçon aux terres
des Venetiens, pour estre trop Jmperialiste, outre
la fievre quarte quj m'abbandonna a
grand peine. Feu Madame ma Mere mourust.
<ceste annèe, sur la fin, lors que j'estois au sejour de Bernbourg.>
L'an 1623 j'alleay de Prague, avec
consentement de l'Empereur en Italie, y devins fort
malade de fievres, de la dyssentherie & autres
choses, courrus divers hazards au voyage
de Rome, & de Naples, & de Milan, y fus
mesmes en y allant soupçonnè de l'Archiduc
|| [[Handschrift: 180r]]
Leopoldt, moy voulant aller a Venise.
L'an 1622 j'eus a Ratisbonne de rencontres
dangereux avec des envieux & malvueillants,
allay apres ma delivrance, de la a Flensburg,
non sans danger <par l'Allemaigne> des picoreurs, & vis depuis le
Royaulme de Dennemarck avec danger sur Mer.
L'an 1621 je fus menè prisonnier de Brinn
a Neẅstadt, y courrant diverse fortune de
plusieurs choses, & depuis delivrè jusqu'a Vienne[.]
L'an 1620 apres avoir combattu de tout mon
pouvoir & devoir, abbattu du cheval & bien
blessè jusqu'a la mort, ie fus fait prisonnier
de Don Guiglielmo Verdugo, comme tout cela est
plus amplement descrit ailleurs.
L'an 1619 ie courrus fortune comme nous
battismes Hanßler près de Verrieden,
puis aussy en Boheme, & fismes des dange-
reux voyages.
L'an 1618 ie courrus en voyages plusieurs
fortunes, en Savoye, France, Angleterre<revenant en Allemaigne>e & a la Patrie.
L'an 1617 ie courrus des perilleux hazards
a la guerre de Savoye, puis traversant toute
la France, Jtem: voyageant en Angleterre & pays-bas
|| [[Handschrift: 180v]]
mais avec contentement & honneur toutesfois.
Nota Bene[:] comme ie passay deux fois en Angleterre par
le mitan des brigands bien armèz, & plus
forts que nous, quj n'avions que des chevaux de
poste <las> avec des brides al'Angloise, & eux
avoyent des grosses massuës, des hallebardes,
espieux, haches, &cetera m'attendans des deux
costèz d'un chemin creux, ver la nuict commen-
çant desja a venir, gueres loing de Londres,
& ie ne les apperceus point jusqu'a ce qu'ils
levoyent les bras pour nous en donner, mais fu-
rent retenus de la main forte du Toutpuissant.
En France ie courrus grand hazard, a cause
des voleurs aux Alpes au<entre> Daulphinè et Pie-
mont, s'attachans mesmes depuis a mon valet de
chambre Magot, Jtem: en Poictou, & en Picar-
die, ou ils avoyent volè des gens devant nous.
Passant la mer en Novembre, & la repassant
en Decembre, on peut croyre que c'estoit
un hazard, d'aller & venir ainsy en hyver
de France en Angleterre, & d'Angleterre en Zelande.
Je courrus plusieurs hazards secrets non seulement
en Piemont, mais aussy a Paris & ailleurs en
ce voyage, que ie ne peux pas ainsy specifier
|| [[Handschrift: 181r]]
par le menu, sans nombrer les grands hazards
que ie courrus a la guerre de Piemont, ou je n'estois
pas le dernier aux perils, & perdis entre Felizan,
<et Astj,> aulcuns de mes gens & mon bagage, mais le
principal fut sauvè, Dieumercy.
J'ay voulu seulement noter tout cecy pour passetemps
icy a Eger, pour voir succinctement<generalement> comme la fortune
s'est jouèe de moy depuis que i'ay commencè a
bien entrer au Theatre du Monde. Mais on trou-
vera dans mes pappiers journaulx les specifications.
Et mesmes dèz mon enfance i'ay courru des
grands hazards, non seulement de <cheutes, &> maladies, mais
aussy des dangers. <Nota Bene[:] maladie de mort au 3me. an de mon aage> N'ayant que 4e. ans,
ie faillis de<a> tomber d'une gallerie <a Plassemburgk> au chasteau,
sur laquelle mes nonchalentes gens, m'a-
voyent plantè pour regarder le tournois aux
nopces du Marquis Christian, & eux s'en al-
lants i'estois pour tomber, <du haut en bas> si a l'instant mesme
survenant le Baron Abraham de Dona, ne m'eust
encores attrappè de fortune par les jambes, pour
me retirer de ceste imminente perilleuse cheute.
Allantsf a Giessen <en ce mesme aage>, avec mes parents, & estant
assis sur le coche des servantes, les Mousquetaires
de la forteresse firent une salve, & nostre cocher ne
sceust plus retenir ses chevaux ainsy a un doigt
près nous faillismes a nous precipiter au fossè, avec
|| [[Handschrift: 181v]]
horreur des regardants. Feu Madame de bonne
Memoire, m'a contè cela & beaucoup d'autres choses,
encore, particulierement les cheutes que i'ay faites
en l'aage de 2[,] 3[,] & 4 ans, dont ie m'en sou-
viens encores en partie. Feu Monseigneur me
conta aussy entre autres choses, comme i'avois
unefois en son quartier, (Son Altesse s'en allant
un peu en un autre logis, & me laissant seul
en sa chambre,) par curiositè enfantine, trouvè
uneg nombre de serpents que Son Altesse avoit cachè
dans une boitte ou Schup<b>lade. Son Altesse revenant
donc tost apres, & me voyant en compagnie de
serpents, en fut fort estonnè & en peine, mais
ie les hantay sans peur, & elles ne me fi-
rent aulcun mal. Mais Son Altesse me donna t in-
continent apres, la pouldre de serpents a man-
ger. Maintenant je n'aurois pas ceste hardiesse.
Son Altesse me conta encores plusieurs autres choses, trop
longues a deduire icy, en ceste briefue delineration.
L'an 1608 ie ne courrus pas petit hazard, al-
lants en carosse iusqu'a Geneve, contre la
coustume, & faillants entre Morges & Losanne
de rompre bras et jambes a un precipice la
nuict, si un homme avec une lanterne, comme
|| [[Handschrift: 182r]]
un Ange de Dieu, ne nous eust rencontrè justement
au temps que nos chevaux de carosse montoyent
desja le sentier a une montagne precipiteuse.
Et dans un bois plein de brigands nous nous estions
esgardèz, passants ce voyage avec grand danger,
quelques precipices, car ce n'est pas la coustume,
d'aller en carosse de Basle a Geneve. L'an
1609 nous courrusmes fortune entre Tonnon &
Evian, a un precipice ou le cheval de mon cousin
le prince Frideric Maurice de bonne mémoire tomba du haut
en bas a costè de plusieurs rochers au lac de Geneve,
sans se faire aucun mal, avec admiration grande.
Nous courrusmes <hazard> a Evian, & a Geneve & ail-
leurs, de n'estre ensorcelèz, car i'en pourrois
conter des particularitèz non necessaires a
tracer icy. Depuis en la mesme annèe,
1609 nous courrusmes plusieurs fortunes, au
voyage de Provence, Languedocq, <au> Lionnois, &cetera
& depuis l'an 1610 mon cousin sur<s>nommè mou-
rut a Lion a mon grand regret, de la petite vero-
le, dont ie fus aussy saysy mais en eschappeay.
Voulant<s> aller a Saulmur, sur Loire, il fal-
lust nous arrester a Nevers, a cause de la nou-
velle de l'assassinat du Roy Henry le Grand.
|| [[Handschrift: 182v]]
Et m'estant remis a Lion, il me fallust aller
a Heidelberg, la ou estoit mort l'Electeur Palatin,
mon grand patron. Je ne sceus faire aussy
ce voyage sans danger en Bourgogne, Cham-
paigne & en Lorraine vers les confins.
Apres l'enterrement dudit Electeur Frideric IV.
ie retournay a Dessa (ou j'avois desja estè
trois ans depuis 1606<5> iusqu'a 1608 a estudi-
er en bonne compagnie de mes cousins) y se-
iournant et estudiant encores une couple
d'ans, puis i'alleay aux nopces d'Anspach[,] de
la a Amberg, ou j'avois estè (meritamment)
fort souvent chèz pere et Mere, en fin <1613>
a la reception (heimführung) de la Princesse d'An-
gleterre a Heidelberg, la ou j'eus occasion de
voir des belles magnificences, & a me faire
entendre sous l'habit de Pallas en une jnvention
a la course de <la> bague, par une belle harangue
Françoyse aggreable aux Anglois & Allemands.
L'an 1612 aux nopces d'Anspach, i'harangay
faysant le present de nopces, au nom de Son Altesse
Monseigneur mon Pere. L'an 1608 ie fis une ha-
rangue a Messieurs de Nüremberg les convians
|| [[Handschrift: 183r]]
pour comperes nom de Son Altesse mon Pere, au baptesme
de mon frere le prince Ernst de bonne mémoire[.] Je fis aussy
diverses harangues aux soldats de la garnison
du chasteau a Amberg, & depuis a la monstre
d'Altzheim au bas Palatinat fort solennelle,
en presence de l'Electeur & plusieurs Princes, i'haran-
gay avec mes cousins Jean Casimir, & Frideric
Maurice, preschants aux soldats, &cetera jouants
aussy puis apres de la pique, que nous sceusmes
assèz bien manier. Je fis aussy des ha-
rangues <1609> a Geneve a la foire<avec mon cousin Friedrich Moritz> non seulement
aux soldats en latin en une foire solennelle
mais aussy en l'Auditoire de Geneve, aux
estudiants, Dieumercy, avec bon succéz.
L'an 1613 en Automne allant en Jtalie,
i'y eus diverses rencontres aussy, & pour la
contumace & pour les bandites, & pour d'autres
dangers estranges, que je ne doibs specifier,
particulierement aussy des scorpions trouvèz
dans mon lict, dans mes vases a boire, dans
mes bottes, &cetera[.] J'y apprins assèz bien les exer-
cices dont j'en avois commencè quelques uns, a
Dessa, a Geneve, Lion, et Heidelberg, & retour-
nay en Allemaigne, au mitan<May> de l'an 1614 apres
|| [[Handschrift: 183v]]
avoir prins solemnellement congè du Duc & du Se-
nat de Venise par une belle harangue Itali-
enne sans hesiter, dont ces Italiens furent ravy
en admiration, disans: Oh che fanno i nostrj figliuolj!
Revenant par Jnspruck, <(>la ou l'Archiduc
Maximilian ne me voulut rendre moins d'hon-
neur que les Venitiens m'avoyent fait) en
fin a Amberg, ie demeuray depuis 1614 jus-
qu'a 1617 quasj continuellement a la cour de
Monseigneur mon Pere, fismes des voyages en
Anhalt, Bentheim, Heidelberg, Stuckardt,
Jnspruck, & aux Dietes de l'Vnion a Heil-
brunn[,] a Rotemburg, &cetera[.] Et ie ne laissay
pourtant de courrir des petits hazards, avec
mes corrivaulx & envieux, ayant estè toute
ma vie fort sujet aux oppressions. Mais parti-
culierement quand ie me suis laissè induire a la
mauvayse coustume du boire, contre mon natu-
rel & contre la defence expresse de mes parents,
il me semble que j'ay perdu toute ma force,
& Vertu, comme si Dieu m'abbondonnoit. Et de
cela i'ay esprouvè des preuves trop manifestes
avec danger de vie, & d'estre massacrè l'an
|| [[Handschrift: 184r]]
1615 comme a Besem, Bernhardt Krosigk faillit a
s'entretuer avec Davidt Schlegel, & furent blessèz
tous deux en nostre yvrognerie. Et i'y survins aussy
l'espèe au poing pour les separer, ne scachants ce
qu'ils faysoyent, & je les separay par force, avec
mes gens. L'an 1617 il s'en fallust bien peu,
que ie ne me fusse battu ou entretuè avec le
Marquis Charles de Baden. L'an 1618 avec
le Conte Jean Philippe d'Ortemburg. L'an 1624<1623>
a Flensburg un gentilhomme Harburg vouloit tirer
l'espèe contre moy en l'yvrognerie, pour avoir estè
outragè & v<q>ue ie luy avois versè du vin a la teste,
mais tous les autres gentilshommes, mesmes ses
parents m'assistants, & le voulants assommer,
il fallust qu'il acquiesçast, et je faillis d'es-
touffer ceste nuict la de excessif boire en pre-
sence de feu Madame, laquelle m'en tançea
asprement, avec desfence expresse de ne le plus faire.
L'an 1624 aussy, i'eus a Milan un bon Rausch
pour chasser la fievre, & fajlljs a y avoir une griefue
querelle, si feu mon frere de bonne mémoire ne l'eust ap-
paysèe. L'an 1626 <j'>eus de semblables ha-
zards a Harderwyck, & a Zelle, & en
l'an 1627 a Dessa tirant l'espèe contre
|| [[Handschrift: 184v]]
mon cousin le prince Johann Casimir & quelques autres, & fail-
lant d'estouffer la nuict, sj ma femme ne
m'eust sauvè la vie, comme elle fit aussy au
dit Flensburg. L'an 1628<7> encores i'eus
querelle a Güstero avec mon beaufrere,
mais ie ne luy en donneay pas sujet,
& l'an 1628 avec Murlo sans ma coulpe,
mais Dieu a voulu tousjours chastier ma des-
obeissance, en pechant contre sa parole, contre
mon naturel, & contre la desfence & adhor-
tation expresse de mes parents, seulement pour
complaire aux hommes mondains. L'an 1632
i'eus aussy grande querelle au boire avec
le Colonel Borsida a Brigk, venans a dis-
courir de la battaille de Prague. L'an 1633
a Oldemburg avec le vieil Duc Auguste de Lawenburg[.]
Ceste presente annèe 1636 avec le Duc Frantz
Albert de Saxe Lawenburg & ainsy l'hazard
ne m'abbandonne quasj iamais. Alcune
circostanze mj fanno ancora credere,
ch'io habbia ricevuto del veleno, mà
vinto per grazia d'Jddio. Ce n'est pas
merveille que l'hazard peut tant sur nous,
|| [[Handschrift: 185r]]
puis que nous vivons par hazard.15 Astrologisches Symbol für den Glückspunkt (Pars Fortunae) = glücklicher/erfolgreicher Tag⊕h Rotenhahn.
<Rector, Rummel, Rohte Rüben, Rohte Rosen, Roten + Ritter, Rohan, Rouen,>
<Nota Bene> Reüß, <Nota Bene> Roussel, <Nota Bene> Rüsses, <Nota Bene> Roolet, Radzivil, Rex Poloniaei[,]
<Nota Bene> Richelieu, Röder, <Nota Bene> Rab a Reithorn, Rudolfe,
Rindtorf[,] Ruelle[,] Nota Bene <Doctor Rummel[,]> Ratisbonne, R. R.j[,] Reextzsch, <Ryßwyck[,]>
Rabensteiner, Rovigo, Rostock, Religion Romaine,
Rome, Romanus Pontifex, Romanistes, Doctor Rosa, <Nota Bene> <Rytwein[,]>
Randaw, Rantzaw, Rintelem[!], Reingraf,
Rabe, Rex, Rodrigo, Regna, Reinhardt, Rappen,
Rustorf, <Recept Nota Bene in der Artzney, Regina, Rhenus, Rhodanus.>
J'ay aussy assistè a des courses de bague a Heidelberg,
Bareyt, Stuckardt, Anspach, Dessa, & ailleurs, Jtem: a des
braves tournois a Heidelberg, & Stuckardt, &cetera[.]
Astrologisches Symbol für den Glückspunkt (Pars Fortunae) = glücklicher/erfolgreicher Tag⊕k J'ay oubliè de mettre mes dangers par eau,
comme lors que j'alleay avec Madame 1625 de
Hamburg sur l'Elbe, je voulus voguer, (le temps
estant <a mon avis assèzl>trop calme pour faire <seulement> voile) a derniere le bat-
teau a une pointe ou a peine deux pouvoyent
s'asseoir ensemble. Bayern m'aida, & vo-
guans a toute force l'un des bois se rompit,
dans lequel la rame couchoit. Je fus donc
par ce choc poussè que ma teste & mon corps
s'abbandonna, les pieds suivans apres comme
surprins du poids du corps quj vouloit a tomber
du haut en bas (car le batteau estoit haut, &
ne laissa pourtant de faire voile aussy) & ie
|| [[Handschrift: 185v]]
me fusse noyè sans doute, si Bayern ne me fust
tombè de fortune sur mes jambes, les empeschants
de suivre le poids du corps, comme ils estoyent
sans cest accident necessitèz de faire, &
ainsy apres Dieu, Bayern me sauva la vie.
L'an 1624 allant sur la Brenta de Padoue
a Venise, & me tenant de bout au haut de la
barque, un battelier nous rencontrant avec
une autre barque (comme cela avient beau-
coup de fois) en plein jour, il chocqua par ma-
lice & envie secrette qu'il portoit a nostre
battelier, la nostre, si fort qu'il y enfonçea
un grand trou, & je tombeay de ce choc en bas,
la teste & le corps s'abbandonnans desja, &
comme les jambes pensoyent de suivre apres,
Stammer m'attrappa encores a un bout d'u-
ne longue pellisse Napolitaine assèz ridicu-
le aux françois, que ie portois alors par
singuliere providence de Dieu (car Stammer
estoit au fonds de la barque loin de moy,
si la longueur de son bras, & de ma pellisse
a peine ne se fussent entreatteint[)] par
l'exhortation de feu mon Frere quj se te-
noit encores plus loin, mais s'apperceut
|| [[Handschrift: 186r]]
le premier de mon grand danger, & si Stammer
ne m'eust retirè sj viste, c'estoit fait de moy,
non tant a cause de l'eau seulement que pource
qu'au moment du choc la barque se vira &
s'entre chocquea par la pouppe aussy aux
costèz, ce qu'eust fracassè ma teste entre
les deux grosses barques, si a l'instant l'on
ne m'en eust retirè, & Börstel tomba avec
moy, se tenant un petit peu derriere moy,
en discourrant, & ne courrust pas comme plus
petit & derriere, la fortune que je courrus.
Depuis je faillis une autrefois faysant le mes-
me chemin, mais dedans une petite peotte,
avec Monsieur Wartemßleben, me noyer, la peotte
estant chocquèe d'une grosse barque, & estant
a un doigt près, <pour s'enfoncer au costè.>
Les dangers passant deux fois de Zelande
a Calais près de Donquerquen, comme ennemis,
n'estoyent pas petits. Et la derniere fois, i'y
passay avec vent contraire, outre l'horrible
tourmente & tempeste, que je souffris auprès
de Glückstadt, laquelle fit enfoncer un navire
plus grand, que le nostre, &cetera &cetera &cetera[.]
Le peril en tombant en ma jeunesse a Dessa
le haut d'un degrè en bas, de la hauteur d'une
assèz haute chambre 1612 sans toucher aucune
pierre, & revenant sur mes pieds sans aucun
mal. L'an 1608 a Amberg tombant de
la montagne de la tour d'Amberg du haut
en bas roulant sur plusieurs pierres sans
singulier dommage. L'an 1622 a Ra-
tisbonne glissant de la gelèe du haut
des degrèz du logis Jmperial, quelques
degrèz en bas ainsy que ma teste, reson-
na sur ces pierres, comme un pot creux,
de la force de la cheute, comme Knoche &
autres ouyrent, ie n'en eus point de mal.
L'an 1625 & 1632 ie ne courrus pas
petite fortune a passer, au premier l'El-
be gelèe <près de Atlemburg>, et en l'autre la Vistule
(Weixel) près de Warsaw, gelèe, en
sorte toutesfois que l'une & l'autre
commençea en ma presence a trembler
& a se desgeler, personne ne me conseillant,
d'y passer, mais il ne faut pas estre temeraire.
|| [[Handschrift: 187r]]
<Tentationes mancherley haben mich auch
sieder anno 1616 <her> an dem lauf meiner glücksehligkeitt, gar sehr verhindert, vndt
abgehalten. perge perge perge>
<Je n'ay pas mis la mortalitè de mes enfans,
de mon Pere & Mere, de mes soeurs, & frere, car
depuis la mort de feu Madame ma Mere le malheur m'a singulierement persecutèm, & dèz ce
temps là nous avons eu onze enterrements
a Bernburg en onze ans, ainsy qu'il semble
que la bonne Dame, ait emportè la benediction
de nostre mayson avec soy, contre son grè & volontè nous disant devant son decèz force benedictions. Mais Dieu le veut ainsy, comme
Directeur souverain de nostre heur ou malheur.
Et il faut vivotter, comme l'on peut, non pas
|| [[Handschrift: 187v]]
comme l'on veut. Pacience!>
<26. Augusti> <Noch> diesen Freytag habe ich auß verordnung des
Doctoris16 ein pülferchen in warmen wein eingenommen,
das vbrige böse residuum der zehen feüchtig-
keitten, auch cruditeten vollends außzuführen,
wie auch wo noch viel Sawer waßer im
leibe hinderstellig, daßelbe hinwegzunehmen.
Gott gebe zu allem, sein gedeyen vndt segen.
heütte Morgen vmb sechße habe ich die
letzte purgation in dieser Saẅerlingscur
müßen einnehmen, darnach hat mirs der
Medicus frey gestellet, ob ich wollte vollends
abtrincken, (weil es wenig helfen oder
schaden köndte,) oder nur zu Mittage vber
Tisch Saẅerling trincken, so habe ich vmb
der ordnung willen, daß erste erwehlet,
vndt nach acht vhren vormittags, fünf
gläser mitt Sawerbrunnen, der ge-
wöhnlichen Echterings dosj nach, außge-
truncken, wiewol der medicus fast lieber
gesehen, das ich es nicht gethan, damitt
die eingenommene Artzney desto beßer
operiren können. Er sagt auch numehr soll
ich mitt dem Trincken beschließen, denn mehr
waßer diene mir an itzo nicht in leib,
bevorab da die cur das ihrige gethan,
vndt es anfänget frisch zu werden.
Wiewol ich auch Nachmittags ferrner
auf 4 gläser abtrincken wollen, so hat
es doch der Doctor nicht rahtsamb befunden.
|| [[Handschrift: 188r]]
Werde also in Gottes nahmen gegenwertige
Sawerbrunnen cur heütte beschließen, vndt
den Allmächtigen Schöpfer in sejner Machtt
vndt gühte, sonderlich auch in dieser edlen
gabe des Saẅerlings zur gesundtheitt dien-
lich, wie auch in allen andern seinen wercken
danckbahrlich, loben, rühmen vndt preisen.
Er gebe vnß ferrner vollstendige leibesgesundt-
heitt vndt alle edle gaben, zu vnserer leibs
vndt Sehlen wolfahrt dienlich, in Christo Jesu,
zu dem ewigen leben, <durch kraft des heiligen geistes Amen.>
Jch habe an Johann Loẅen durch Thomas Benckendorf eine
antwortt schreiben laßen, nacher Regenspurgk.
Schreiben von Schwester Anne Sofie bekommen, vom
20sten: Augustj, daß der Oberste Brinck zwar abgefordert,
Taube aber an seine stelle inß Fürstenthumb kommen
seye, mitt seinem Regiment, dem armen außgezehrten
lande zu großer vngegelegenheitt. Das sterben soll auch
gar sehr im Fürstenthumb grassiren, also daß herrvetter
Fürst Ludwig, (dem ein leibkutzscher an der pest ge-
storben) nicht länger bleiben können, sondern von Cöhten
nacher Niemburg verrücken müßen. hertzog Adolf von
Meckelnburg tractirt meine Schwester die hertzoginn gar
vbel, will ihr das kindt nehmen, hat alle reformirte
Rähte abgeschafft, außer einem, den er in arrest genommen[.]
|| [[Handschrift: 188v]]
Der Churfürst von Brandenburg hat ihm geschrieben sich eines
beßeren zu bedencken, will aber noch zur zeitt wenig
helfen. Die Schwester bittet vmb etzliche flaschen
mitt Sawerbrunnen. Zu halle soll es auch gar sehr
sterben, wie auch zu Cöhten, Zerbst, Merßburgk. etcetera
Nach dem die heüttige eingenommene purgation
wol operirt, ist gegen abendt, der Medicus
Doctor Meyer17 zu mir kommen, mitt berichtt, ich müste
noch ein acht wochen lang, gute Diæt halten, vndt
ia keinen exceß nicht thun, wollte ich anderst
den erwüntzschten Nutzbahren effect von der cur erhalten.
Der Churfürst von Saxen soll zu Tangermünde,
mitt Seiner armèe liegen, vndt der Banner im Lünen-
burgischen auch gar sein haüptquartier, in der Stadt
Lünenburg haben.
Jch habe dem herren Teüfel meine zeittungen
communicirt, vndt daß ich verhofte heütte oder
Morgen, mitt der Sawerbrunnen cur, fertig zu
werden. Er hat mir sehr darzu gratuliren laßen.
En mes arrierepensèes cy devant descrites, m'est
aussy entrè en Memoire le peril 1634 sur le Pò ou le Tesin
y entre vers<vis a> vis de Pavie, la ou les Espagnols nous
attacquerent, nous voulants desvaliser, si enfin le
passeport du Cardinal Jnfante, qu'ils disputerent au
commencement ne nous eust a peine sauvè. Item: le peril
des bandites sur le Pò, & en logis solitaires la nuict au
|| [[Handschrift: 189r]]
Milannois, comme aussy auparavant au Daulphinè,
Jtem: entre Lion & Paris, estans accompagnè de gens
mesmes, dont nous ne nous fiions pas, Jtem: entre Calais
& Paris, Jtem: sur mer, Jtem: en Tirol des soldats Espagnols
grand danger sur l'Jnn, Jtem: peril de feu a Jnspruck[,]
peril d'un Lieutenant quj pensoit a Halle en Tirol, entrer
en ma chambre l'espèe nuë au poing, lors que je fay-
sois la priere, & on l'en retint par force, car il disoit
qu'il ne s'en soucioit pas, quj que ce soit la de-
dans. Jl pensoit que son valet s'y estoit cachè,
qu'il vouloit frapper de l'espèe ou massacrer,
& nous aurions sans doute nous surprennant comme
cela creu qu'il nous en vouloit, & desgainants nos
espèes, nous battu avec luy. Mais ie croy que c'estoit
une trahison formèe, des <soldats> estrangers quj nous eussent
volontiers pillè nos hardes. Car il y avoit des Ita-
liens, Espagnols & Vallons, & Lorrains bon nombre,
a cause que le Cardinal Jnfante estoit pour lors en Tirol.
Peril a Vienne, dont il semble que Dieu m'avertit
en songe, car plusieurs sortes de gens s'y arrestent & aux
hostelleries. Peril en Boheme, Misnie et Saxe avec si
petit train. Dieu soit louè, pour m'avoir garenty, le
priant de me garentir aussy davantage a l'avenir.
Monsieur Adolf Börstel m'escrit, qu'il fremist d'horreur, quand il pense a
|| [[Handschrift: 189v]]
ce mien grand, penible, & tresdangereux voyage de 1634.
<Nota Bene[:] Danger de feu a Jnspruck alors en nostre logis.>
<Songe d'avoir eu des cheveux gris bien frisèz sur la teste.>
heütte hat man ein wenig außgeruhet, auf gesteri-
ge starcke Artzney. Gott gebe alleß zum gedeyen.
Die pursche befindet eine große Mattigkeitt,
nach dem Sie vom Sawerbrunnen abgelaßen, vndt
sonsten neben mir, sich Artzneyet.
Vormittags vmb zehen vhr, habe ich daß hauß besehen,
darinnen die stube, in welcher der Friedlandt
oder Wallsteiner ist durchstochen worden. Sein
bette ist nahe am ofen gestanden, wegen kälte,
(die er so gar nicht erdulden können,) vndt alß
er erst den tumult gehöret, ist er zum fenster
zu gelauffen im hembde. Jndeßen wirdt sein kammer-
diener, welcher verwehren wollen, daß man zu sei-
nem herren nicht also hinein lauffen sollen, mitt
einem stich verwundet, (soll aber nicht dran gestor-
ben sein,) vndt die Thür mitt gewaltt aufge-
stoßen, in dem läuft der hertzog, vom fenster
an Tisch nahe darbey, so fragt ihn der capitain
Ebrox ein Jrrländer, Bistu der Rebell,
der die armada von vnserm Kayser will ab-
fällig machen, vndt vber zum feindt führen. Jn dem
Sperrt der Friedländer das Maul auff, sagt aber
|| [[Handschrift: 190r]]
nichts, so gibt ihm der Ebrox einen starcken
stoß mitt dem spieß oder hellebarte, oder partisane,
in die brust hinein, daß der von Fridlandt,
ob er schon mitt der handt, die wunde zudecken
wollen, dennoch baldt darnach zur erden gesuncken,
vndt die ziegel mitt blut besprützett, So haben
sie ihn hernacher mitt einem schlechten leilach zuge-
deckt, vndt die stiege hinundter geschlept,
daß sein haüpt die staffeln fast alle gezehlt,
vndt haben ihn also aufs schloß zu den andern
offizirern gebrachtt, welche schon zuvor nieder-
gemacht gewesen. Die stube ist lenglicht ein
feines zimmer, hat nur einerley licht nach
der gaßen vndt Marckt zu, vndt vber die
kammerThür, noch zween andere Thüren. Zu der
einen ist der Ebrox gar allein hinein gegangen,
zu der andern ein ander capitain, welcher den
Friedländer vmbbringen sollen, wo ferrne Ebrox
manquirt hette. Die andern leütte vndt wachten
seindt schon weggeschaft gewesen, vndt Cordon,
Pudler, Leßle, bey dem volck auf dem Marckte,
in der Stadt vndt sonsten gewesen, anzuordnen,
damitt kein auflauff endtstünde weder im
Schloß noch in der Stadt, haben auch diesen anschlag
vor Sich selbsten gemachtt, ehe ihnen der Kayßerliche
|| [[Handschrift: 190v]]
befehlich, sich seiner zu bemächtigen, zukommen, dann Sie
besorgt, weil er ein großen anhang, es möchte ihnen
(wo er lebendig bliebe) ihre hälse kosten, sonderlich
weil sie den Jlo, Trtzschka, Kinsky vndt Naw-
mann albereitt im Schloß erwürget. Dieses
alles, haben mir zween Jesujter, so in selbjgem hau-
se wohnen, erzehlet, vndt wusten nicht waß
partisane oder hellebarte war, Jtem: wie der ander
capitain geheißen. Es seindt ihrer der Jesuiter
an itzo in allem, alhier zu Eger, nicht mehr, alß
zween, haben noch kein collegium. Sie sagten
auch, des von Fridtlandts freünde hetten es erst
neẅlich erhalten, daß er hette dörfen in Seiner
ersten Frawen grab, begraben werden. Das
schreckliche ende dieses herren, gemahnt mich
nicht allein an das dictum:
Tolluntur in altum; ut lapsu graviore ruant 18,
welches er selber anno 1626 im munde geführt,
vom Könige in Dennemarck, weil der selbe nicht
nach seinem kopf zu Braunschweig in friedenstrac-
taten sich einlaßen woll<t>e, nicht aber vermeint
daß es ihm selber begegnen köndte. Wiewol da-
mals Mein herrvatter Sehliger alß Sie mitt mir
eben hiervon geredet, præsagiente spiritu vndt lächeln-
de gedachtt: der general sehe zu, daß es ihn nicht selber treffe
|| [[Handschrift: 191r]]
Nota Bene oder das er sich nicht selber treffe. Nota Bene Nota Bene[.]
Sondern es gemahnt mich noch mehr an Gotteß
wortt, Sie gehen vndter, vndt nehmen ein ende
mitt schrecken.19 Jtem: Jch sahe einen Gottlosen, der
breittet sich auß, wie ein lorbeerbawm20, da
ich nach ihn fragte wardt er nirgendt funden.21 etcetera
Jtem: Bleibe from vndt halte dich recht, denn
solchem wirdts zu letzt wolgehen.22 Jtem: Menge
dich nicht vndter die aufrührer, damitt du nicht
mitt ihnen, aufgerieben werdest.23 Jtem: Die Obrig-
keitt träget das schwert nicht vmbsonst. Sie ist
eine rächerinn zur strafe vber den so böses thut.24
Vndt <an> viel andere sprüche mehr so in der bibel stehen.
Nocumenta documenta. ΠαθΉΜατα ΜαθΉΜατα[.]
Es kam noch ein frembder Jesuiter darzu, der war von
Amberg herkommen, den<vom> Sawerborn zu trincken, denselben
sprach ich auch an, alß meinen landtsmann. Jch sagte ich
wehre zwar sein landtsmann aber kein Jesuiter, der
wehre doch sonsten ein guter Christ. Der ander ant-
wortett, wir sollten billich alle Jesuiter sein,
vndt dem herren Jesu treẅlich anhangen. perge
Sie sagten auch des hertzogs von Fridlandt sein Astrologus
wehre eine stunde zuvor bey ihm gewesen, hette ihn gewarnet,
sich innerhalb 15 tagen, vor gift wol zu hüten vndt vorzusehen.
E[r] Fridlandt selber hette sich auch nichts gutes schwahnen laßen,
zwar nicht vor gifft, aber vor mutination der Regimenter
sich geförchtett, offt zum fenster hinauß gesehen, den angsten Schweiß
|| [[Handschrift: 191v]]
von der Stirn, offt abgewischtt, daß viel leütte auf
den gaßen vndt sonsten, es sollen sein gewahr worden.
Fata interdum possunt præviderj, non <tamen> evitarj.
Ach wie gar nichts seindt doch alle Menschen, die so
sicher leben. Sela!25 <Quj stat, videat; ne cadat!26>
Discite Justitiam monitj, et non temnere Divos. 27
Der alhiesige Medicus, Doctor Meyer28, hat mich Nachmittags
besuchtt, vndt abschiedt von mir genommen. Jch habe ihm
12 ducaten vor seine gehabte mühewaltung vndt fleiß
verehren laßen, auch vor alle meine leütte den
Apotecker außzahlen laßen, weil sie auf der rayse
das ihrige gethan, vndt ich sie gern gesundt wißen
wollte, nicht aber zur consequentz.
habe darnach das schloß besehen, vndt den ortt
wo anno [16]34 der Trtzschka, Kinsky, Jlow
vndt Neẅmann, erschlagen worden, in dem Sie
mitt dem Obersten Cordon, Budler, vndt Leßle
gegeßen, vndt habe die circumstantzien wie es
zugegangen, vom proviandtschreiber erzehlen hören.
Darnach den großen Sahl besehen, vndt
etzliche zimmer oben, Jtem die cappelle vndt
vnten den stall. habe auch Sechsiährig bißquit
oder zwybacken brodt droben gegeßen, so der Wall-
steiner noch backen laßen. Sje vermeinen, es solle
|| [[Handschrift: 192r]]
sich noch 6 iahr halten. Jst gut am geschmack gewesen.
Das Schloß ist sonsten schlecht gebawet, vndt gar
alttfränckisch. Jm Sahl hats einen feinen pro-
spect.
Von dannen nach dem Franciscaner[-] vndt<oder>
Barfüßerkloster zu, es zu besehen, hat eine feine
kirche, etzliche zellen, feine refectoria, einen
lustgarten, vndt einen küchen garten, die<auch>
eine feine bibliothecam. Die Münche wahren
gar treẅhertzig darinnen, wiewol es gelegen-
heitt gab, in der bibliotheca; mitt einem zu disputiren.
Meilenm. | |
Nach dem alles gestern vndt heütte, in Eger außge- zahlet vndt richtig gemachtt, auch iedermann, dem man schuldig contentirt worden, bin ich gefahren in Gottes nahmen, auf den Sawerbrunnen zu, (darbey herr Teüfel der Kayserliche kammerherr noch einen feinen ab- schiedt von mir genommen,) vndt also in Gottes nahmen mitt meinem comitat, heütte vier guter meilen gerayset. Erstlich von Eger, beym Sawerbrunnen vorü- ber, biß gen Adorf, welches ChurSäxisch ist alda zu Mittage gegeßen, vndt gefüttert. |
3 |
Nachmittags von Adorff, gen Elßnitz
Nachtlager. Jst sehr abgebrandt, vndt schlecht bestellt alda. Der holcko hats noch anstecken laßen. |
1 |
Meilenm. | |
Von Elßnitz, nach Reichenbach
nach dem ich einen rechten vnglücksehligen Morgen gehabt, in dem ich von 4 bohten nacheinander betrogen, vndt irre geführt worden, einen berg auff, den andern ab, in einen waldt vndt wildnüß hinein, inß ander wieder herauß, daß es mir seltzame gedancken vervrsachett, auch kein wunder wehre, meine kutzschpferde hetten sich im leibe zurißen, auch die kutzsche (so etzlich mahl in holen wegen stecken geblieben) wehre zu drümmern gegangen, wie sie dann im Voyt- lande zimlichen schaden gelitten. Diese drey meilen seindt vnß viel saẅrer worden, alß andere 6 wenn sie schon gar groß wehren, in gebänetem wege. |
3 |
Meilenm. | |
Von Reichenbach, mitt vnlust vndt vnwillen,
in großer impacientz weitter gezogen, auf Wert zu, ein städtlein |
1½ |
Von dannen noch weitter biß auf Gremnitzsch
auch ein städtlein, vnser Nachtlager, nach dem wir heütte zu Mittage, kalte küche auf der kutzsche gehalten. |
1 |
Die letzten 2 oder 2½ halb[!] meilen seindt noch hin-
gegangen, aber die ersten drey waren gar zu schlimm,
vndt durch irrnüß der bohten, noch viel ärger. Meinen
pferden ist wol heütte sehr wehe geschehen. Gott behüte mir
sie. Poco del bene, puoco del male fortifica la pacien-
za, e cj fà passar per il mondo.
Zu Grimnitzsch erfahren, daß es zwischen hier vndt
Leiptzigk gewaltig auf den dörfern vndt flegken
stirbet, daß auch die pest zu halle heftig grassire,
wie auch zu Merßburg, Nawmburg, Friburg,
Jehna, vndt anderer ortten, in den landen zu
Saxen, Thüringen vndt Meißen. Gott wolle alle
landtplagen gnediglich von vnß abwenden vndt miltern.
<Avis vom hanß Philips Geüder von vndt zu heroltzberg vndt Neẅenhoff, Rittmeister.>
Meilenm. | |
Von Grimnitzsch nach Aldemburgk | 2 |
alda vorüber, auf ein dorf Breitern
daselbst kalte küche gehalten, vndt gefüttert. |
1 |
Nachmittags vollends nach Leiptzigk
alda dem Milio, vndt iungen Börstel zugesprochen. Meine schreiben vndt packeet haben meiner verfehlt, seindt alle fortt nach Eger. Gott laße mir Sie zukommen, vnversehrt. |
3 |
Escrit a Madame[,] a Albrecht Schultheß[,] a Monsieur d'Heimb, au Duc
de Weymar.
Zeitung daß Bannier, die Stadt Lünenburg eingenommen,
<hingegen, hat er Ratenaw, Brandemburg vndt havelberg, wieder verlohren.>
Meilenm. | |
Weil es so gar vnsicher nach Deßaw vndt Bernburg
so wol von wegen der pest, alß wegen der Soldaten, habe ich mich fluchs resolvirt, nacher Altemburg zu raysen, vndt also vmb gewißer vrsachen willen, wieder vmbzukehren[.] Seindt biß dahin wie gestern vndterwegens in einem dorf gefüttert. |
5 |
heütte Morgen dem iungen Börstel vndt Milio einen
kasten consignirt, <Gott gebe zu glück, vndt bestem.>
Zu Altemburg bin ich beym hertzogk Johan Philips gar will-
komb gewesen, vndt freündtlich empfangen worden.