Der Oberste hanaw, ist noch gestern abendt,
von hinnen aufgebrochen, habe ihn also nicht zu
gaste haben können.
Escrit au Duc Jules Henry vers Teisingen.
Leu en Sleidanus1, comme hier & avanthier.
Avjs: daß die Schwedischen noch vor Leiptzigk
liegen, daß die Kayßerlichen vbern waldt wieder
gehen sollen, vndt abermalß, eine commu-
tation zu besorgen. Leßle, heßen vndt Stall-
hanß seyen kommen auch mitt ihren völckern
inß landt, dörfte ein groß bludtbad abgeben.
Bannier soll mitt Machtt, Leiptzigk
wieder attacquiren. Sie aber darinnen, trotzig
vndt Freẅdig sein, hatzfeldt werde
Sie baldt endtsetzen, hette 20 mille Mann zu fuß,
vndt 18 mille pferde beysammen. Torgaw
hetten die Schwedischen auch noch innen.
hertzogk Frantz Albrechtt wehre zu Dresen[!],
Sollte treflich, die Schwedische cavallerie
loben. Jn Düringen vndt Meißen, wirdt alles
ruinirt vndt verwüstet, es werden auch
von den Schwedischen grobe Sünden vndt schanden vervbtt.
Nachm ziel geschoßen. Jm Sleidano2 gelesen.
Jtzt vormittags kömbt aviso eyn, der feindt
liege mitt stargken parteyen, auf zwey meil
weges von hinnen, (von Eger) vnsere dragoner,
hetten sich auch, in die vorstadt alhier retirirt,
welche sonst, auf eine meile weges, von hier, logirt
gewesen. Jl semble, que j'entreray en la meslèe,
sans y penser. Fata viam invenient.3
Meine bohten, von Nürnbergk, seindt wiederkommen,
mitt andtwortt von der allten Marggrävin von
Anspach, welche die gevatterschaft gar wol ac-
ceptirt, Jtem: von Geüdern, perge Er räht mir
starck zum Müntzregal daßelbe zu Nürnberg fortzu-
setzen. Avisirt, daß Stillstandt auf 8 Monat
zwischen den kronen Spannien vndt Franckreich
gemacht seye. Jnterim würden die Spannischen
völcker jnß Reich auf die Schweden zu, gehen.
Jtem: daß der Stadische gesandte Aißma vom
Kayser zum Grafen seye gemacht worden.
Jtem: daß mein vetter Marggraf hanß Geörge
von Brandenburg heütte acht tage mitt todt ab-
gangen. Gott seye ihm, vndt vnß allen gnädig
vndt Barmhertzig.
Jch bin heütte Nachmittags, abermalß nach dem
Sawerbrunnen hinauß spatziren gefahren.
Geschrieben auf Morgen gebe gott datirt, an Monsieur
Geydern.
Deß herrn von Dohna gouverneur zu Oranges,
gemahlin auch noch zu gevattern gebehten,
wegen allter kunde, zu erhaltung Freündtschaft.
Das Schwitzstüblein gebrauchtt, die humores
noxios & melancholicos, dieses langwierigen
allhiesigen Stillagers in etwas zu evaporiren.
Zeitung vndt aviß von Prag, daß Lejptzigk
solle vom Banner occupirt sein.
An Adolf Börstel vndt Christoph Burggrafen vnd Herrn zu Dohna geschrieben.
Mein lackay ist von Teisingen wieder-
kommen, hat hertzogk Julius henrich vndt Seine
gemahlin, nicht angetroffen, dieweil Sie
nacher Prag verrayset gewesen, hertzogk Franz
Albrechten daselbst zu besuchen, welcher
das Junge herrlein wegführen will, vndt
baldt auffzubrechen, willenß ist. hat derowegen
|| [[Handschrift: 356r]]
der lackay, meine schreiben seinem haüptmann5,
hindterlaßen, vndt ist wieder hergelauffen.
J'ay jouè a ce soir aux cartes.
Die Bellnitz zu gast laden laßen.
Die beyden Bellnitz, wie auch Doctor Martinus
Meyer7, vndt der wirth Frischeysen, sejndt
beyde alle vier, meine gäste gewesen.
heütte ist ein Graf von harrach mitt
16 pferden hereyner in Eger kommen, nach
dem er sich von Schweinfurtt retirirt gehabtt.
Jtem: etzliche vom adel außm lande
zu Meißen, nach dem Sie nachricht gehabtt,
daß die Schwedischen nacher Ascha auf
3 meilen von hinnen, erstlich eine stargke
parteye von hundert pferden, denen noch
200 nachfolgen sollen, außgeschickt. Es
scheinet Sie dörften wol baldt hieher-
warts sich auch machen. <Der Schwedische Oberste Witzleben, ist auch gar
malcontent vor Hoff abgezogen, dieweil man ihm die contribution verweigert.>
J'ay iouè avec mes gentilshommes, pour passe-
temps, au jeu des cartes, la beste.
Die Bellnitz haben mir auch berichtt davon
gethan.
Einen Trawm gehabtt, wie ich in einer
festung, eine allte pastey, (welche vom
Kayser, vndt Meinem herrnvatter, gar
Nota Bene heimlich gehalten, vndt mitt ernst ver-
botten worden niemands hinauf zu laßen)
gegen dem Türgken zu, (ist mir aber
endtfallen, wo es gewesen,) durch antrieb
meiner leütte auch anderer, mitt gewaltt
besichtigen wollen. Alß ich nun heimlich
vndt mitt list dahin gelangett, auch
mitt geldt die wachten[!] bestochen,
hette ich an einer allten verfäulten
höltzernen Treppe hinan steigen müßen.
Wie ich nun fast mitt mühe vndt gefahr
hinauf kommen, vndt die angelehnte
Treppe oben faße, weil sie anfienge
zu wancken, auch denen vndten
zurieff, Sie sollten ia feste halten,
Siehe so vberwiege ich oben, vndt in dem
ich vermeine zu halten, ziehe ich selber
|| [[Handschrift: 357r]]
mitt mir, die angelehnte leytter oder
Treppe zurückc, meine leütte laßen vndten
gehen, vndt thue also einen erschrecklichen
Nota Bene fall, daß ich vor Todt auf der erden liegen
bleibe. Alß ich aber wieder zu mir selbst
komme, vndt erquickt werde, klage ich
gar sehr vber meine lenden, rügken vndt
gantzen leib, sage auch zu meinen leütten:
Daß ist der Sünden schuldt, worümb seindt
Nota Bene wir nicht fein in vnserm beruff geblieben?
Der bohte von Regenspurg ist zwar wieder-
kommen, hat aber keine antwortt mittgebrachtt,
vndt sagt, der König seye noch allda. Die
Schiffe seyen aber schon bestellet, die Donaw
hinundter zu fahren, nach Faßnachtten.
Der Graf von harrach, so gestern von
Schweinfurtt kommen, hat kejnen anstoß vndter
wegens gehabtt. Er hatt keine kutzsche
bey sich, sondern nur raysige pferde, <in 18 personen.>
Zeitung daß zu Mißlareüth, Spilmeß, Steltzen, vndt
Koßka voll<k> liegen, wie auch <vor>gestern zu Peßneck
150 wägen ankommen sein, vndt vmb Neẅstadt alleß
voll liegen soll, von Schwedischem volck. Es scheinet,
Sie werden baldt auff einander gehen.
Meilenm. | |
Von Eger nach Falckembergk
allda gefüttert, vndt erfahren daß am Freytage einem ChurSächsischen Obersten, alda durchraysendt von seinem page, 2000 ducaten außm velliß gestohlen worden, hat Sie aber durch verbottene künste, samb<p>t dem page wiederbe- kommen, vndt dem wirtt so ihm darzu ver- holfen, an stadt versprochener hundert ducaten, nichts gegeben. |
4 |
Nachmittags vollends gen Neẅstädtle
allda des Fürsten von Lobkowitz, sein Regent, vber alle seine gühter, Johann Mertz, zu mir kommen, mitt mir conversirt, vndt Mahlzeitt gehalten. Sein Fürst, ist an itzo, bey der hatzfeldischen armèe aufm Eißfelde. |
2 |
Vnser wirtt von Eger, ist heütte
Morgen, biß nach Waldtsaxen, mittgeritten.
Nachm frühestück zu Neẅstädtle, (alda ich außquittirt
bin worden,) hat der Regent seinen abschiedt von
mir genommen.
[Meilenm.] | |
Jch bin gefahren biß nach Pfreimbdtt
allda der Landtgraf von Leüchtembergk sampt Seiner gemahlin, einer gebornen Gräfin von helfenstein, mich im Schloß gar höflich tractirt. |
3 |
herzogk Frantz Albrechtt von Saxen Lawenburg
ist vnversehens auch hehrkommen.
Zeitung daß der König von Regenspurgk aufgebrochen, mjtt
seinem comitat, <nach dem Jhre Mayestät gar kranck am fieber,
darnieder gelegen.>
Donnerstag♃ den 9. ⁄ 19den: Februarij.
Meilenm. | |
Von Pfreimbtt, gen Ambergk
nachm frühstück vndt genommenem abschiede. |
3 |
Nulle esperance, pour mes sœurs, a Amberg,
<du Fitzthumb Tanner.>
Der Allte Mattheß, gewesener Forster, auch
Ejnspenniger de feu Son Altesse hat sich bey mir eingestellt,
vndt mich vor dem vmbher liegenden, vndt
streiffenden volck gewarnett.
Gebhardt Loyß, ist auch zu mir gekommen.
D
Adam Volckamer, Geistlicher Rech<nt>meister Amptsver-
wallter, wie auch der hofkastner Loyß, haben mitt
mir Mahlzeitt gehalten zu Mittage, alß auch
der iunge Loveniuß. Les deux premiers m'ont
refusè tout a plat; mes esperances, pour n'avoir
nulle commission de leur maistre l'Electeur de Bavière[.]
C'est la porcherie Bavaroyse.
Meilenm. | |
Nachmittags nach Sultzbach gefahren
alda ich von der wittwe Pfalzgraf Augustj Sehligem willkommen geheißen, logirt, vndt tractirt worden, auch der erste gast allhier bin, den Sie in ihrem wittwenstande gehabtt. |
1 |
An Geydern geschrieben, ihn anhero citirende,
auch ein schreiben an Adolf Börstel <ihm> eingeschloßen.
Vmb Mittag, ist der Landgraf von
Leüchtemberg, hierbey vorüber paßirt,
mitt Seiner gemahljn, nacher Nürnbergk zu.
Nachmittag, hat mir die hertzoginn allhier,
ihren geschmuck sehen laßen, welcher gewiß sehr
schön gewesen, vndter andern ein sehr schönes
demanten halßbandt, welches 6000 ThalerThlr:
gekostett, vndt ihr von ihrem herren Sehligem zur Morgen-
gabe geschencktt worden, Jtem: ein halb schock
perlen am halßbandt, so mille ThalerThlr: gekostett,
Jtem: von derem König in Dennemarck, ein schön
kleinodt, vndt vom Churfürsten von Sachßen, vndt
Seiner gemahlin, auch andern mehr.
Predigt gehört, mitt der hertzogjnn, allhier zu Sultzbach
aufm Schloße, weil ihnen die kirchen vom Pfaltzgrafen
|| [[Handschrift: 359r]]
von Neẅburgk, gesperret, sein<vndt> auf Päbstisch refor-
miret 8 sein. Der Doctor hailbrunner, des berühmbten Doctor
hailbronners (gewesenen Superintendenten zu Neẅburg)
sein Sohn, hat geprediget. Der Text war, vom Samen
deß wortts Gotteß9.
Nachmittags abermalß conversatio colla Duchessa,
wie auch zu abends.
Lettre de Geyder, er will sich Morgen: gebe gott allhier
einstellen, pour s'abboucher avec moy.
Die hertzoginn <al>hier zu Sultzbach, hat ihrer
angebornen guten manier, vndt höfljgkejtt
nach, wie voriger tage, also auch heütte Morgen,
durch ihren CammerJunckern (Grundtherr, von
Nürnberg ein patricius) mir einen glücksehligen
guten Morgen, wüntzschen, vndt wie ich geschlafen,
nachfragen laßen.
Apres l'estre allè voir, je luy ay monstrè
les presents de l'Empereur & Jmperatrice, & les lettres
de compererie.
Monsieur Geyder ist mitt Förstenhaüsern, vndt meinem
bagage herkommen, hat mir ein præsent, vndt schreiben von
der allten Marquise d'Anspach mittgebrachtt, auch aller-
ley relation gethan.
Jch habe eine jnstruction vndt creditif vor
Monsieur Geydern, alß meinen Ambassador nacher München,
laßen aufsetzen. Gott gebe zu glücklicher
expedition, encores que j'en doute fort.
Conversatio mitt der Pfaltzgräfin.
Jtem: mitt dem hofraht Meyer, welcher
auch ankommen.
Monsieur Geydern depeschirt, <mitt Förstenheuser selb dritte.>
Seine schreiben vndt antwortt von Nürnberg
empfangen, dabey auch ezliche antworten
gewesen, von hilpoltstain, Anspach, vndt
Sultzbach selbst. Von der Fränckischen
Ritterschaft, ist noch nichts eingelanget.
Die hertzogin oder Pfalzgrävin, hat mir
einen guten Morgen, gewöhnlicher maßen,
zuendtbiehten laßen.
Conversation, comme de coustume, <avec Madame[.]>
Der hofraht Meyer, hat mir mitt einer
stadtlichen oration die Gevatterpresenten
von<r> Meine gemahlin vndt kindt, im Nahmen der
hertzoginn allhier zu Sultzbach, vberantwortett.
Jch habe ihn hernachmalß, mitt einem goldtbildt- || [[Handschrift: 360r]]
nüß vndt gnadendenario remuneriren laßen.
Nachmittags das hauß allhier zu Sultzbach besehen,
die losamenter, Sahl, hofstube, küche, keller,
Stallung, garten, kirche, etcetera etcetera etcetera[.]
Zeitung von Eger, daß der Banner geschlagen, vndt
vor Leiptzigk abgezogen.
Von Teisingen auch ein schreiben vom herzogk
Frantz Albrechtt bekommen, mitt einem einge-
schloßenen von Meiner Schwester, der hertzogjnn von Mecklenburg
fort lamentable, a cause des persecutions du
Duc Adolfe Friderich. Nota Bene[:] Mais le Duc Jules
Henry ne m'a rien escrit, nj a la premiere;
nj a la seconde recharge.
<Depesche vers Nuremberg, pour scavoir le vray fondement[.]>
Mittwoch☿ den 15. ⁄ 25. Februarij. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ [...]d
Ochj beglj? all'armj; ochj beglj, all'arm' all'arm'
all'armj. perge Canzone stupendamente rara nella
Musica dj Sua Altezza Elettorale dj Baviera.
Todo lo que desseamos; se puede alcançar
por medio del trabajo, y de la diligencia.
Le depesche vers Noremberg est partie ce mattin.
Mitt der Fürstlichen wittwe allhier, abermalß
aufm Schloß, (hie zu Sultzbach) predigt gehört. et cetera
Der prediger hatt auch mittgegeßen, vber die ge-
wöhnlichen Rähte, vndt bedienten.
Nachmittags bin ich hinauß gefahren, vndt
habe den großen garten besichtigett, wie
auch den rennbahne platz, vndt schießplatz.
Jst alles wol angerichtett gewesen vorzeitten,
aber numehr zimlich verwüstet worden, durch
die soldatesca. Der platz ist mir auch ge-
zeiget worden, allda vorzeitten ein stadtliches
eisenbergwerck gestanden, aber wegen der
kriegsfehden vndt abnahm der pferde in ein
stegken gerahten. An dem gartten, ist der
Rosenbach, darinnen es gute fische gibt,
welcher nie zufreẅert, weil er voller quellen ist.
Al ritorno, dißcurrirt, mitt dem hofraht
Meyer, <& dipoj con la Duchessa vedoua.>
Donnerstag♃ den 16. ⁄ 26. Februarij.
Zeitung von Nürnbergk, par exprès, daß die
Römische Kayserliche Mayestät Ferdinandus secundus,
vnser weylandt Allergnedigster herr,
den 5. ⁄ 15. diß [Monats], daß zeittliche gesegenet,
zu Wien, nach dem ihr die schenckel von
der waßersuchtt auffgebrochen, vndt aller- || [[Handschrift: 361r]]
höchstgedachte Jhre Mayestät große Mattig-
keitt empfunden. Gott verleyhe deroselben an
iehnem großen tage, eine fröliche aufferstehung
zum ewigen leben. Amen. Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:]
Jch habe wol einen Allergnedigsten Kayser,
vndt Herren, an Jhrer Mayestät verlohren,
vndt werde diesen riß, an allen meinen
impresen, ferrner wol empfinden. Es hat
aber dem lieben Gott, also wolgefallen,
dem müßen wirs in gedultt anheimstellen.
Er wolle diese wunde vätterlich resarciren.
Von Meinem bruder, Fürst Friederich,
habe ich ein Neẅen Jahrß schreiben empfangen.
Zeitung daß der Schwedische Oberste Witzleben,
mitt guter beütte, gefangen vndt aufge-
schlagen worden.
Jtem: daß es sonsten noch in vorigen ter-
minis, im lande zu Meißen stehe.
Jtem: daß der hertzogk von Parma
sich den Kayßerlichen vndt Spannischen zu ac-
commodiren geneigt seye.
Jtem: daß ein comet zu Rom gesehen worden,
vndt vber der Sankt Paulus kirchen zergangen.
Meine leüttlin fangen mir an zu kroncken,
der kammerdiener vndt vorreütter.
Jtem: Zeitung das der Graf von Manßfeldt, den
herrn general zeügmeister vndt Obrist Trucksäß,
zum verhafft gebrachtt, vndt auf Prag
führen laßen, sein volck aber wehre ge-
mustert, vndt weitter geführet worden.
Die rebellischen Polacken hetten auch ein-
gebüßett.
Jn Engellandt, solle eine merckliche
veränderung gespühret werden.
Jm lande zu Wirtemberg, werden etz-
liche wintterquartier gemachtt.
hatzfeldt soll etwaß schaden gelitten haben.
Zu Neẅstadt an der Orle, soll Witz-
leben mitt seinem schwachen Regiment,
sein vberfallen worden.
Jm Weymarischen seindt Sie wie heẅ-
schrecken voll, gelegen, mitt Götzen.
Jehna haben die Kayßerlichen sampt der
brücke vndt Sahlpaß eingenommen,
vndt Stallhanßen veriagt. Sie gehen
auffeinander die Kayßerlichen vndt Schwedischen,
|| [[Handschrift: 362r]]
Leiptzig soll verlaßen sein. Das ganze landt,
ist iämmerlich verheeret, vndt verwüstett.
Der Kayser soll haben den Ertzherzog Leopoldt,
Wilhelm, des Römischen Königs Printzen vndt
Princeßinn zu gaste gehabtt, darnach sein
Sie vmb Mitternachtt sehr erkranckett,
die Schenckel dero aufgebrochen, viel waßer
heraußer gelauffen, darüber sie sehr schwach
worden. Nach dem der Erzherzog Leopold geholet worden
haben Jhre Mayestät gebeichtett, vndt communi-
cirt. Vmb 8 vhr, die letzte ölung empfangen,
darauf vmb 9 vhr verschieden. Der Todt ist
alsobaldt in ¼ stunde, in der Stadt erschollen,
welches nicht baldt von einem potentaten,
also erhört worden. Jn eröfnung hat sich
befunden, daß die lunge gantz verfaultt, die
leber aber nicht so gar, der Magen auch
angestoßen, vndt groß aufgelauffen, die lend-
nieren auch sehr angestoßen gewesen, darin
ein spitziger stein von 1½ loht, stehet
nun in der hofcappellen vnbegraben, ist
bey hoff große Trawrigkeitt.
Der comet zu Rom soll eine stunde lang erschie-
nen, vndt mitt großem knall, vber Sankt Paulj
kirchen zersprungen sein. Auß Polen wirdt
die heyrath mitt dem Kayserlichen Freẅlein
confirmirt.
<Jn> Franckreich rüstet <man> sich noch immer stargk
zum kriege. Der handel zwischen dem
König vndt Monsieur, ist auch noch nicht
accommodirt, wie auch mitt dem Conte
de Soissons. Siehet allda seltzam auß.
Einen Neẅen Jahrß brief von Meinem
bruder Fürst Friederich empfangen,
de dato Dantzigk vom 29. December[.]
Jhrer Liebden wieder geschrieben, wie auch an Meine
freundliche herzlieb(st)e gemahlin, vndt hertzogk Joachim Ernst.
Songe, comme si j'aurois blessè d'un coup
de pistolet ou harquebuze, un singe fort grand
par l'espaule droicte, & tout plein d'au-
tres visions nocturnes.
Hier je fus au poile de la jeune Prin-
cesse Auguste Sofie, la soeur <aisnèe> quj est a
|| [[Handschrift: 363r]]
Lichtemberg s'appelle Anne Sofie.
Meckelburgisches schreiben so außm Fürstenthum
Anhaltt ankommen: 1. Lamentj straordinarij
Nota Bene della mia sorella, per la crudeltà inaudita
del Duca Adolfo Federigo, ilquale glj hà
Nota Bene levato per forza dal braccio, il suo figlo
piagendo amare lagrime. 2. L'hà cos-
Nota Benetretto dj <licenziar la predica, e dj> promettere dj partire da Güstero.
Nota Bene 3. L'hà sforzato, dj sottoscrivere un
reverß, molto pregiudioso. Ô ingjustizja!
Geyder hat mir auch geschrieben von Nürnberg
Regenspurg wegen des Kayserlichen Todesfall, vndt
daß der graf Schlick, noch allda sich aufhalte,
hat mir auch diesen bohten zugeschicktt.
Jtem: schreiben von Schwester Anne Sofie.
Vlrich Grundtherr fürstlicher wittwen Cammer-
Juncker allhier, hat mich gegen den 26. huius
zu seiner hochzeitt, mitt Jungfrawen Anna
Catharina Rueßwurmin, CammerJungfraw
allhier, ejngeladen vndt erbehten.
An Milde vndt Löben geschrieben nacher Wien,
<vndt den bohten damitt abgefertigett per Regenspurg[.]>
Schreiben vom allten Johann Löw von Wien vom 8. ⁄ 18den: huius:
daß dennoch Jhre Kayserliche Mayestät am 5. ⁄ 15den: huius
verschieden seyen, wehren den 8ten: stilo novo
von Regenspurg wieder nach Wien ankommen,
allda sie vor der kirchen bey Sankt Jacob abgestiegen,
ihr gebeht darinn zu verrichten, aber im hinein gehen
gefallen, daß man sie aufheben müßen, hernach man Sie
auf ejnen Seßel gesetztt, in die Sacristey
vndt von dannen in ihr zimmer getragen.
Den 4. ⁄ 14. haben sie sich etwaß vbel auf befunden,
vndt derowegen eine purgation gebrauchtt,
in der Nacht aber, ist ihro ein fieber ankommen,
daran die den 5. ⁄ 15ten: gleich vmb 9 vhr, vormittag,
in Gott Sehliglich endtschlafen, der wolle Jhrer
Mayestät an iehnem großem Tage, eine fröliche
aufferstehung zum ewigen leben, verleyhen.
Den 6. ⁄ 16den: seindt Jhre Mayestät exenterirt,
vndt in die Anticamera gelegt worden, daß Sie
iedermann sehen können, Jn der blasen hatt man
einen stein, in der länge vndt größe, wie ein
hertz von einem hun gefunden. Zum König hat
|| [[Handschrift: 364r]]
man alsobaldt, einen eilenden currier abgefertiget,
vndt deroselben diesen plötzlichen todesfall zu wißen
gethan, dern man numehr auf der post täglich gewär-
tig, vndt werden die Triumphporten, so Jhrer
Mayestät beym einzug, zu ehren, aufgerichtett
werden sollen, eingestellett. Wie das Regiment
wirdt bestellet, vndt ob die allten Kayserlichen Räht
vndt diener, in ihren vorigen diensten verbleiben,
vndt wieder darein angenommen werden sollen,
stehet in kurtzem zu vernehmen. Alle expeditio-
nes bleiben numehr ersitzen.
Nachmittags mitt der Hertzoginn discurrirt,
vndt den kornbodem[!] besehen, darauf ein feiner vorrath,
von rogken vndt haber, auch etwas weitzen gewesen.
Zeitung von Nürnbergk; daß die brücke zu
Wittembergk abgebrandt, der Klitzjng auf
Torgaw zu, gehe, sich mitt dem Banner zu
conjungiren, vndt der feste paß Landspergk,
von den Kayßerlichen verlaßen seye.
Jtem: daß das Weymarische landt vndt
Düringen, gantz in grundt verderbett vndt
runinirt seye, auch viel angriffe darinnen geschehen.
Nota Bene Jtem: das der Ertzbischoff von Saltzburgk mitt Todt
Nota Bene abgegangen, vndt der Churfürst von Mejntz, dieselbige
Nota Bene dignitet ambiire.
Vormjttags, predigt gehört, mitt der hertzoginn.
Einer von Erlebeck ist auch hehrkommen.
Nachmittags mitt Jhrer Liebden hinauß gefahren, nach einem
lusthauß: Lobenhof genandt.
Zeitung von Nürnberg, daß 5 compagnien Crabahten,
im marchiren dortt herumb sein, welches
große furchtt causirt.
Der Bohte<lackay> von Ambergk, jst re jnfecta
wiederkommen.
Schreiben von Freẅlein Luzia Euphemia,
wegen der Gevatterschaft gar höflich.
Zeitung von Nürnbergk; daß die völcker, so
anhero marchiren sollen, wieder zurücke nach
dem Wirtemberger landt zu, gehen, vndt contre-
mandirt sein.
Je me suis fait laver la teste, & faire
le poil, & la barbe.
Conversatio: wie gestern, con Madama.
Nous craignons; que ma femme fera exorciser10
ma fille, nouvellement nèe, et ceste coustume
ne se prattique pas icy, au Palatinat.
Schreiben von der allten hertzogjnn von hilpoltstain.
Meine rayse, so ich nach Nürnbergk vorgehabtt,
ist in brunnen gefallen, comme aussy tels desseings.
Discorsj mitt der herzogjn, vndt dem hofraht.
Bohtschaft nach Nürnbergk, eines theilß, an-
derß theilß, nach Eger.
Nachmittags mitt der hertzoginn nach Siebeneichen
hinauß spatziren gefahren.
Der TeüfelsMichel (de 64 ans) Meines
Sehligen herrnvatters gewesener knechtt, hat
sich bey mir angemeldett. Man hieß ihn
also weil er beym Teüfel von Schwartzen-
fels[!] zuvor in diensten gewesen.
Pour la cholique des hommes, ou enfans:
Nim zwibelschalen, cuysèz les dans du vin,
mettèz les entre deux linges, cousèz les en-
semble ou ployèz les, comme pouvèz, puis tastèz
a la main au dessus si pouvèz l'endurer ainsy
chaud ou non, puis mettèz le sur le ventre, cela
purgera & chassera les tranchèes.
Pour le mal des dents faut desdire au privè ces
|| [[Handschrift: 365v]]
mots: Jn zeitt Meines lebens, mitt der rechten
handt will ich den Arsch nicht wischen, Jn
zeitt meines lebens, mitt der lincken handt,
mitt nichts grünes. Mais il le faut aussy bien
observer, le mal de dents passera & ne reviendra.
<Nota: Indisposition inopinèe survenue a table a ce soir a Nostitz
mais cela s'est passè.>
Nach hilpoltstain geschrieben au Palatin & Palatine[.]
Zeitung daß viel mille Polacken vndt andere Kayßerliche
völcker im Egerischen krayß, ankommen sollen.
Jtem: daß hatzfeldt Erfurdt wieder einbekommen.
<Jtem:> Daß Klitzing die Torgawer brückef soll
ruiniren, vndt alle brügken hindter sich
in Laußnitz dem Wrangel zu remoriren, abgeworfen[.]
Jtem: das am tage conversionis Paulj Allten kalenders
das crucifix an der steinern brücke zu Prag,
gantz vmbgekehret, das vnderste zu öberst.
Jtem: das Leiptzigk sich noch halten thue.
Jtem: daß die Kayserlichen sehr vbel hausen, ärger
alß Türcken, mitt schendungen, vndt grawsamkeitten,
weil viel Barbarische vndißciplinirte völcker
vndter ihnen. Mitt dem droß seyen sie 100 mille
Menschen starck, darundter 40 mille combattans.
Jtem: daß der iunge Pfalzgraff von Neẅburg die
|| [[Handschrift: 366r]]
Kayßerliche Prinzeßinn Cæcilia Renata hey-
rahten soll.
Jtem: daß eine Türckische bohtschaft ankomme,
so den frieden aufkündigen werde.
Jtem: daß zu Cölln die friedenstractaten,
mitt Franckreich mitt gewaltt angehen.
Viel Kayßerliche[,] königliche[,] Stadische, Frantzösische[,]
Spannische auch andere gesandten kähmen dahin,
auch Meinz[,] Cölln & alij. Jm künftigen
October wils Gott, solle ein general
Reichstag angehen in Regenspurg[.]
Es hat es ein glaubwürdiger Mann mitt augen
angesehen, daß am allten11 Tage Paulj bekehrung,
das crucifix auf der brücken zu Prag durch den
windt vmbgekehret, also das das oben gestanden
hatt, sich vndten gekehret, vndt die steine vmb-
gekehret, aber nicht gar herab gefallen. Das bildt
Mariæ Magdalenæ aber, welches bey dem crucj-
fix gestanden, hats in stücken geschlagen, das bildt
Johannis, mitten zerspallten, das zum theil
auf dem eyse liegen blieben, theilß durchs
eyß ins waßer geschlagen.
Zeitung daß die Schwedischen vor Leipzigk abgezogen, auch
daß Torgaw wieder erobert seye, vndt die
Kayßerlichen hetten viel Schwedische Regimenter ruinirt.
|| [[Handschrift: 366v]]
etcetera
Segret pour la fievre: Prennèz une araigne vive,
(avec une scatule tournèe) un Jeudy, ployèz là
dans une noix, fermèz la noix avec la cire,
mettèz enveloppèz la noix dans un linge, pendèz
la a un filet au col, entre 5 & six heures,
le vendredy, laissèz le comme cela pendre 9
iours, & au 9me. jour <Sammedy> a la mesme heure
ostèz cela, tout le venin de la fievre sera
entrè dans l'araigne morte, & vous passera.
Mais il ne faut pas, que le pacient scache
ce que ç'a estè.
Alarme ce soir; que 13 Regiments Jmperiaulx,
mal disciplinèz, viennent de Winßheim
pour s'estendre jusqu'en Boheme, & 6 regiments
les suivront. Madame m'en fait avertir
par le hofraht Meyer. Cela me donne a en-
tendre, qu'il faudra desloger, ou attendre un
grand embarras.
Somnium: wie mir durch vermittelung des presidenten
vndt anderer leütte, (iedoch wieder ihren willen) die
andern herren vettern, vndt Mein bruder, mich innstendig
|| [[Handschrift: 367r]]
gebehten, die Regierung des ganzen landes vndt
Fürstenthumbs Anhaltt, auf mich zu nehmen. Jch
hette es aber noch bedenckens getragen, vndt mich
vber sollchem anmuhten, gar sehr verwundertt.
Je me suis exercè deux ou trois jours avec
mon valet de chambre, Thobiaß Steffeck, pour passetemps
en la langue Boheme, mais je la trouve tres difficj-
le; & il a huict<quinze> jours en ça, un estrange mal
des dents; & quj cause des differentes defluxions
en sa teste, bouche & visage, n'esperant pas que cela
<me> sera un mauvais augure.
Seltzame somnia de peccato in Spiritum Sanctum so ich began-
gen, in dem ich mich auch noch durch die päbstischen vndt Jesuiten
zur Meße wieder meinen willen zu gehen, vndt mitt
gar schwehrem gewißen, durch Sophistische vnwieder-
treibliche argumenten (dem schein nach) bereden laßen,
darüber der Kayser sich so hoch erfreẅet hette, daß er
gesagt, Nun wollte er gern vndt frölich sterben, daß
er dieses glück an mir erlebet hette. Jch war aber
darnach froh, daß es<r> nur ein Trawm gewesen, vndt
daß ich auß solcher erschrecklichen gewißensangst, in
etwas erlediget wardt.
Am heüttigen Matthias fest, bin ich mitt der hertzoginn
|| [[Handschrift: 367v]]
zur predigt gegangen, wiewol ich es erstlich bedencken
getragen, dieweil es ein Menschenfest, so wir nicht
zu feyren pflegen. Weil aber die hertzoginn ohne daß
durch mein gemach gehen müßen, hat es sich nicht
wol anderst schigken wollen. Zu dem so ist auch
die gewöhnliche wochenpredigt am Mittwoch nicht
gehalten, vndt vmb dieses fests willen, (welches
mir an stadt einer wochenpredigt gedienet) einge-
stellet worden. Es hat mir aber diese lutrische
predigt, gute satisfaction gethan, in dem der
pfarrer nicht allein gute res, vndt in einer
feinen disposition gehabtt, sondern auch den Calvinum
selbst löblich angezogen, vndt vndter andern,
inter voluntatem antecedentem & consequentem
Dej, gar fein distinguiret, alß ob er ein Re-
formirter prediger von den vnserigen gewesen wehre.
<Er> hat sich auch bißhero (weil ich allhier gewesen)
aller invectiven wieder vnß endthalten, vndt
mitt Sanftmuht vndt bescheidenheitt geprediget,
wiewol er die papisten scharf angetastett.
Vnß aber nie mitt Nahmen genennet, noch invehirt,
ob schon pro forma vielleicht, etzliche sachen damitt man
vnß zu inculpiren pfleget, auf die bahn kommen,
die er noch mitt grossem glimpff vorgebrachtt, vndt nicht
|| [[Handschrift: 368r]]
eben gesagt, daß vnsere Religionsverwandten also lehre-
ten, wir haben es auch nicht auf vnß zu ziehen.
Monsieur Geyder ist von München wiederkommen, hat
ein recreditif von dem Churfürsten mittgebracht, vndt
dann einen bescheidt, auß der churfürstlichen Cantzeley.
1. Wegen der commissariatgelder, so seyen itzt keine
Mittel vorhanden, also gar, daß auch die dienerbesoldungen
nicht wol richtig gemacht werden können in der oberpfalz.
Soll aber jnß künftige, der zinßen halben, anordnung
beschehen, daß sie ohne ferrneres anfragen, abgestattet werden
mögen. 2. Wegen der bergwercke am Fichtelber-
ge, so seyen dieselbigen, von Jhrer Mayestät andern ver-
ehret worden, köndte also der Churfürst davor nicht
rede vndt anttwortt geben, was an ihm nicht
eingereümbt worden. 3. Die 1900 Gulden (florenus)f: anlangende, so
der Oberste Wahl an sich genommen, d wegen der gra-
naten vndt Feẅerkugeln, daßelbe bestünde noch
auf weitterer erkundigung.
Von wegen der höchsten Trawer des Kayserlichen Todtfalß,
hat der Churfürst meinem abgeordneten, persöhnliche
audientz zu geben, sich endtschuldigen laßen.
Den Graf Kurtzen aber vndt Doctor Richel12 deputirt,
ihn zu hören. etcetera
Jl dit aussy que le dueil n'est pas grand a München,
pour la mort de l'Empereur ainçois on plaint seulement l'inter-
mission des solemnitèz[!] ordonnèes extraordinairement pour le caresme
|| [[Handschrift: 368v]]
prenant.
Nachmittags hinauß gefahren, vndt abends, mich zu
casteyen, (sous couleur de colique,) mich inne gehalten,
vndt bey der hertzoginn, mich excusiren laßen.
hofmeister Geyder hat seine Relation schriftlich abgelegt.
Zeitung daß es im lande zu Meißen noch schlecht hehr:
vndt große hostiliteten zwischen beyden krie-
genden parteyen vorgehen.
Jtem: daß der König in Frankreich mitt Monsieur sich ver-
glichen, mitt dem Conte de Soissons aber nichtt.
So solle sich auch der hertzogk von Parma,
mitt Spannien vertragen.
<Manna eingenommen, 4 loht.>
Der bohte von Eger, ist wiederkommen, hat
aber nichtß, alß incertitudines mittgebrachtt.
<general Major> Wjlstorf so Torgaw aufgegeben, soll endt-
haüptett sein worden zu Dresen[!].
Der Banner soll vor Lejpzigk abgezogen sein,
aber bey Torgaw, mitt Leßle, vndt Wrangel,
sich conjungiren, vndt man ist einer Feldt-
schlachtt gewärtig. Dje hatzfeldischen sollen
sehr vebel haußen, in Düringen vndt Meißen,
|| [[Handschrift: 369r]]
die Kayßerlichen völcker auß Schlesien, sollen auch
nach dem lande zu Meißen zu, im anzuge sein. Erfurdt
haben die Schwedischen noch inne.
Monsieur Geyder m'a aussy relationnè, comme nostre hoste
a Landshutt, pour le desdaing qu'il nous y fit, a estè
chastiè d'une prison de 3 jours, au cachot des sorcieres,
quoy qu'il ayt fait tout son pouvoir, de s'en rachepter
par argent, <& a bien meritè, ceste ignominie.>
Diesen abendt, seindt die erbehtenen hochzeittgäste
erschienen. Jch habe mich wieder meinen willen,
vmb der artzney willen, absentirt.
Schreiben abermalß, von der allten Fürstin
von hilpoltstain, <vndt von Pfalzgraf hanß Friederjchen.>
Zu Mittage, bin ich mitt der hertzoginn, zur Tafel
gegangen. Der Oberste Löbelfinger, Marggräflich
Anspachischer <wittwen> gesandter, der Nürnbergische gesandte Grundtherr,
Jtem: der Allte Grundtherr, des braüttigams vatter,
auch andere befreündte, des br<brautt Vndt braüttigams[,]> der brautt vatter,
nebenst meinen Junckern, saßen mitt daran.
An der nebentafel saß das Frawenzimmer,
(niemandt der Damen an der Tafel, alß die Fürstin,
vndt das Freẅlein.) Wir waren von den landt-
sassen servirt, so beschrieben wahren.
Nachmittags vmb 4 vhr, ist die Trawe angegangen.
Jch vndt der Oberste Löbelfinger führten
heütte die brautt zur Trawe. Es gienge
keine musica vor vnß hehr, nur in dem
predigtSahl wurde etwas weniges musicirt.
Die herzoginn, das Freẅlein vndt die Brautt,
folgeten vnß nach. <Es stunde kein bette im Sahl.>
Doctor Schupper, Pfalzgräflich hilpoltstainischer Abge-
sandter, vndt der Nürnbergische führten
den Braüttigam.
heütte frühe gieng ich in die Sontags-
predigt, die herzogin gienge nicht mitt.
Thomaß Benckendorf mein Secretarius so ich
gestern nach Amberg geschicktt, wegen
meiner freẅlein Schwestern allda deponirten
commissariatgelder, ist re infecta zwar
wiederkommen, iedoch mitt dilatorischen bescheidt,
biß der Churfürstliche befehl einkähme, denn man
alldar genaw, vndt sicuro gehen muß.
Abends ist daß panckeet gehalten worden,
vndt hernacher habe ich mich doch endtlich, zu
Tantzen persuadiren laßen, biß vmb halbweg 2 vhr.
Am heüttigen hochzeitttage ist keine <Brautt>predigt gehalten
worden. On a bien dormy, puis desjunè aux logis.
Abends wieder zum panckeet vndt Tantz, <biß 2 vhr[.]>
J'ay derechef menè l'espouse, <(>& hier j'avois<on avoit> oubliè,
de la mettre au haut bout<)>[.]
Nota[:] Discours durs avec le Colonel Löbelfinger du fait de
Boheme[,] des procedures de Reform[!] en Carinthie &cetera
moy defendant en quelque façon le droict de l'Empereur[.]
Jtem: Vinolentia insipida Doctor Schuppers. <ridicule>g
Nota Bene Chanson Allemande: que Madame m'a ensejgnèe:
Nota Bene <hertzeter schaz sey Tausendt mahl mein (mein)>
Nota Bene Cordial thresor, sois mille fois mien,
<habt mich fein lieb, es kan doch wol sein (sein)>
Ayme moy si bien, cela peut donc bien estre;
<liebstu mich (nit) so bistu ein (dieb)>
Si tu ne m'ayme pas, tu es un larron:
<Jch habe dich doch von herzen lieb.>
J'ay toutesfois a toy, de tout mon coeur amour.
Man hatt spargirt, es wehre vmb hilpoltstain
gar vnsjcher, auch die 13 Regimenter würden noch
ankommen, ihren Musterplatz, vmb Eichstadt herumb
nehmen, & il semble que tout le monde me con-
seille de partir d'icy, afin de n'estre enclos dans
les difficultèz, quj pourroyent boucher les passages
a mon ulterieur progréz, que Dieu vueille
fortuner, & faire bien reüssjr.
heütte wirdt ob Gott will, meine Junge
Tochter zu Plöene in hollstein, getauft werden.
Allhier zu Sultzbach haben wirs mitt
trincken celebrirt, vndt ich einen guten
rausch darüber bekommen.
Ein Der hertzoginn Cammerschreiber13 allhier
hat hochzeitt gehalten. Thomas Benckendorf ist mein abge-
ordneter gewesen, vndt ich habe 10 ThalerThlr:
inß begken geworfen zum hochzeittpresent,
& a mes trois nobles, a chacun un DalerDal: pour cela,
comme aussy a Thomas Benckendorf[,] alle 14 eines schlags, von
meinen neẅen zu Wien, gemüntzten Thalern.
Nota Bene[:] Jnfluence, apres quelque penitence
hier au soir ceste nuict: Jch will dich baldt erlösen, <(oder aufflösen)>[.]