Text

➨ Hinweis: Zur Zeit sind geringfügige Änderungen und Korrekturen am Text und in den Apparaten noch möglich.

Nach Abschluss der Edition werden etwaige Korrekturen und Ergänzungen in einem Änderungsregister gelistet.

Tagebuch des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg: April 1637


Überlieferung: LASA Dessau-Roßlau, Z 18 Abt. Bernburg, A 9b Nr. 14 Bd. XIV, fol. 396r-418r (vgl. Quellenbeschreibung).

Zitierlink für den aktuellen Monat: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/id/edoc_ed000228_fg_1637_04_sm/start.htm

[Inhaltsverzeichnis]
01. April 1637
Fischamend → Neugebäude, Schloss → Kaiserebersdorf → Wien
  • Erfolgreiches inneres Ringen
  • Weiterfahrt nach Wien
  • Unterwegs Besichtigung der kaiserlichen Schlösser Neugebäude und Kaiserebersdorf
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
02. April 1637
Wien
  • Besoldung der Regensburger Geleitsleute
  • Osterfeier im Gasthaus
  • Nachrichten
  • Kartenspiel mit dem Kammerjunker Karl Heinrich von Nostitz
03. April 1637
Wien → Prater → Wien
  • Widerliche Essgewohnheiten eines böhmischen Landkutschers
  • Anhaltischer Agent Johann Löw d. Ä. als Mittagsgast
  • Kartenspiel
  • Ausfahrt in den Prater
  • Besuch durch den mecklenburgisch-güstrowischen Abgesandten Johann Milde
  • Tod der Tochter Maria Franziska des Oberstkämmerers Graf Johann Rudolf von Puchheim als schlechtes Vorzeichen
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Einladung durch die verwitwete Gräfin Susanna von Rivara im Gasthaus
  • Korrespondenz
04. April 1637
Wien → Prater → Wien
  • Vormittagsspaziergang im Prater
  • Milde als Mittagsgast
  • Besuch bei der Gräfin von Rivara
  • Keine kaiserlichen Audienzen über die Feiertage
05. April 1637
Wien
  • Verschlossene Stadttore wegen eines begangenen Tötungsverbrechens
  • Besichtigung des Gartens von Bürgermeister Daniel Moser
  • Audienz bei Kaiser Ferdinand III.
  • Vorzimmergespräche mit dem Hofkriegsrat Graf Philipp von Mansfeld, dem früheren Oberstkämmerer Graf Hanns Jakob Khiesel, dem kaiserlichen Kämmerer Ulrich Adam Popel von Lobkowitz und einem Agenten der exilierten Königin Maria von Frankreich
  • Begleiter zur kaiserlichen Audienz
  • Toter am Wegesrand als schlechtes Vorzeichen
06. April 1637
Wien
  • Korrespondenz
  • Einkauf beim Hofjuwelier Jakob Michael
  • Gesuche an den Kaiser
  • Erhalt eines kaiserlichen Reisepasses nach Anhalt und Holstein
  • Besuch durch den früheren Magdeburger Administrator Markgraf Christian Wilhelm von Brandenburg
  • Vergebliche Entsendung des Geheimsekretärs Thomas Benckendorf an den Kaiserhof
  • Besuch durch den kaiserlichen Kammermusiker Johann Nauwach
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
07. April 1637
Wien → Laxenburg → Wien
  • Nächtlicher Schrecken
  • Spaziergänge in den Gärten des Stadtrichters Daniel Polmüller und des Heinrich Kielmann von Kielmannsegg
  • Gegenbesuch beim Markgrafen von Brandenburg
  • Ausfahrt nach Laxenburg
  • Besichtigung des kaiserlichen Jagdschlosses
  • Bericht durch Benckendorf
  • Vergeblicher Besuch durch Milde
08. April 1637
Wien
  • Rückkehr des Boten aus Linz
  • Besuch der Wiener Synagoge und Beschreibung einer jüdischen Beschneidung
09. April 1637
Wien → Favorita, Schloss → Wien
  • Besuch durch Löw
  • Nauwach als Mittagsgast
  • Kriegsnachrichten
  • Abschiedsbesuch durch den Markgrafen von Brandenburg
  • Ausfahrt mit dem Markgrafen zum kaiserlichen Lustschloss Favorita
  • Vorbeigehen von Milde am fürstlichen Quartier
10. April 1637
Wien
  • Vorbeigehen einer türkischen Gesandtschaft an der fürstlichen Unterkunft
  • Kartenspiel
  • Besuche durch Milde und Nauwach
  • Nachrichten
  • Anmeldung durch den Erzherzogin-Hofmeister Urban von Pötting
  • Gespräch mit dem türkischen Abgesandten Ali Agha im Gasthaus "Zum Weißen Schwan"
11. April 1637
Wien → Prater → Wien
  • Entschuldigung durch Pötting
  • Besuch der Hofreitschule
  • Gehängter Straftäter
  • Nachrichten
  • Korrespondenz
  • Besuch durch Löw
  • Abreise der türkischen Gesandtschaft
  • Begegnung mit Kaiserin Maria Anna und Erzherzogin Cäcilia Renata von Österreich bei einer Ausfahrt in den Prater und Spazierfahrt um die Stadt
  • Kartenspiel mit Nostitz und Benckendorf
12. April 1637
Wien
  • Gespräch mit Pötting in der Hofreitschule
  • Bearbeitung der fürstlichen Gesuche am Kaiserhof
  • Nachrichten
13. April 1637
Wien → Schwechat → Fischamend → Regelsbrunn → Preßburg
  • Fahrt nach Preßburg
  • Einkehr im Gasthaus "Wilder Mann"
  • Kriegsfolgen
14. April 1637
Preßburg
  • Stadtrundgang
  • Vormittags Anhörung der evangelischen Predigt
  • Besuch durch Löws Schwiegersohn Aluigi La Porta
15. April 1637
Preßburg → Hainburg → Petronell → Regelsbrunn → Wien
  • Rückreise nach Wien
  • Nachrichten
  • Beschreibung der Ungarn
  • Langsame Bearbeitung der fürstlichen Gesuche am Kaiserhof
16. April 1637
Wien
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Kriegsfolgen
  • Korrespondenz
  • Verärgerung über die eigenmächtige Verschiebung der Taufe von Tochter Ernesta Augusta durch die Gemahlin Eleonora Sophia
  • Besuch bei der Gräfin von Rivara
17. April 1637
Wien → Prater → Wien
  • Kriegsnachrichten
  • Löw als Mittagsgast
  • Ausfahrt mit dem schlesischen Malteserritter Moschowski in den Prater
18. April 1637
Wien
  • Nachrichten
  • Korrespondenz
  • Abschiedsbesuch durch Nauwach
  • Kritik an Milde
  • Verkaufsangebote durch die Gräfin von Rivara
  • Zeitvertreib
19. April 1637
Wien
  • Erneute Verzögerung bei der Bearbeitung der fürstlichen Gesuche am Kaiserhof
  • Einkäufe bei Juden und Jüdinnen
  • Mitteilung durch den Hofkammerpräsidenten Graf Ulrich Franz von Kolowrat
  • Seltsames plötzliches Unwohlsein des Kammerdieners Tobias Steffeck
20. April 1637
Wien
  • Spaziergang an der Donau
  • Verzögerung der fürstlichen Angelegenheiten am Kaiserhof
  • Besuch durch Löw
  • Entschluss zur Abreise aus Wien
  • Neue Bittschriften an den Kaiser
  • Besichtigung des kaiserlichen Donauschiffes
  • Besuch durch den Markgrafen von Brandenburg
  • Mitteilung durch den Hofkriegsratspräsidenten Graf Heinrich Schlick
  • Verlust der ursprünglich folgenden Tagebucheinträge bis zum 12. Mai
|| [[Handschrift: 396r]]

Samstag den 1. ⁄ 11. Aprill: 1637.

<Astrologisches Symbol für den Glückspunkt (Pars Fortunae) = glücklicher/erfolgreicher Tag Lucta Victrix.>


Meilenm.
Von Wischa nach Wien
Vndterwegens die Kayserlichen lusthaüser,
Neẅbeẅ, vndt Eberßdorf besichtigett.
Es hat in dem ersten, drey schöne gärten,
viel thürne[!], vndt gänge alles mitt kupfer
gedecktt, aber kein sonderlich <Stadtlich> wohnhauß, in
dem andern aber ist das Pallatium schön gebawet,
vndt es seindt viel zimmer, vndt gelaß, darinnen
zu sehen, auch ein gärtlein darneben. Der Kaysera || [[Handschrift: 396v]]
Der Kayser hat gar oft zu Eberßdorf sich
pflegen aufzuhalten. Jst ein viereckitt
pallatium. hat einen innern kleinen hof,
vndt einen großen vorhof, an dißen beyden
seitten, noch feine gebeẅde, am pallatio ange-
henckt sein, vndt in allem, vber die
hundert zimmer, allda haben soll, <vndt darüber.>wiewol
mir daßelbige nit recht eyn will.

Wjr haben auch Fünf gro Tatzbären allda
gesehen, (wie man sie nennet,) im graben.
Müßen alle tage, zehen große brodt
haben, so Sie verzehren.
4


Nach dem wir alles mitt guter weile,
vndt lust betrachtett, vndt auch das eine fasten-
mahlzeitt im wirttshause zu Eberßdorf gehalten,
seindt wir bey den gehöltzen vorüber
nacher Wien, gegen abendt angelangett,
vndt haben sehr viel hirsche vndt wildpret,
nach aller lust, gegen abendt<im holz vndt felde> gesehen. Zu E-
berßdorff, ist auch ein freyes vogelhauß am garten,
an stadt einer voliere, da hineyn die vögel auß:
vndt einfliegen können.


Der eine garten, zum Neẅen gebeẅ, ist ein
Bawmgarten, b die andern beyde seindt schöne || [[Handschrift: 397r]]
lustgärten. An dem einen stehen noch zween
gärtlein vbereinander, also daß drey garten
gleichsam in einem seindt. Es hat auch in den
compartementen Kayserliche vndt Oesterrejchische
wapen von buchsbawm hüpsch gemachtt, vndt
ein Jrrgarten. <Zu Neẅgebeẅ, hats auch ein Echo; welches 8 mahl antworten soll, hat mir nur zweymal respondirt.> <wegen des starcken windes,>


Man sagt vor gewiß, der Fürst in Siebenbürgen
Ragozj, habe allbereitt etzliche Fahnen wieder
den Türgken außgeben laßen. Allhier zu Wien,
ist gestern eine Türckische Bohtschafft ankommen.


Jch habe mich erfreẅet, daß ich gleichsam per
accidens, mitt einem stein drey würfe gethan,
in dem ich mitt einer rayse, nicht allein in
Vngern, gezogen, sondern auch die beyden schönen
örtter, Eberßdorf vndt Neẅgebeẅ besichtigett.


Gestern ist der Oberste Löbell, Stadtoberster
allhier zu Wien, in arrest genommen worden, pour n'avoir
pas bien mesnagè, les payes des soldats.


Die flagellanten haben sich am gesterigen Char-
Freytage sehr starck gegeißelt, vndter andern,
hat sich einer mitt einer wagenkette dermaßen
zugerichtett, daß er (wie leichtlich zu erachten)
darüber etzliche löcher sich selbst in lejb geschlagen,
vndt vermuhtlich sterben wirdt. heütte geißeln sie sjch wieder.

|| [[Handschrift: 397v]]


Alle Osternbesoldungen meines Regenspurger comitats,
seindt allhier, vndt zu Paßaw, richtig gemacht worden.


Es jst heütte am Kayserlichen hofe, alles voller devotion
gewesen. Jch habe in meinem losament, mich
inne gehalten, vndt (obiter) Ostern gefeyert.


Zeitung daß der hertzogk Bogislaus in Pommern,
Nota Bene der letzte seines Stammes, vndt Nahmens, mitt
Todt abgegangen. Jst eine zeittung von großer
consequentz, wegen besorglicher neẅer vnruhe,
vndt eingriffs der Schwedischen.


Der Chur Säxische geheime kammerdiener Löbzellter,
ist auch heütte auf der post ankommen, mitt
schreiben an Jhre Kayserliche Mayestät[.]


Jouè aux cartes, apres disner, apres les devotions
achevèes, <avec Nostiz, picquet.>

Montag den 3. ⁄ 13den: Aprilis.


Nach verrichteter privatdevotion, habe ich einem
landtkuzscher auß Böhmen zugesehen, wie er
einen hanen, mitt federn, vndt flejsch, aufgefreßen,
auch ein par handtschuch, mitt peltz gefüttert,
mitt leder, franßen, vndt peltzwerck, biß ich
ihm nicht länger zusehen mögen.

|| [[Handschrift: 398r]]


Der allte Löben ist mein gast zu Mittage gewesen.


Apres disner, i'ay jouè aux cartes; puis suis allè
pourmener en carosse au Prater, voir les beaux
lieux de playsance, & tant de cerfs, <(>comme appri-
voysèz<)> en chemin.


Darnach hat mich der Meckelburgische Abgesandte,
Milde besuchtt.


Abermahliges <9<10>.> malum omen, daß der Kayßerliche
Obrist kammerer, Graf von Buchhaimb, (zu dem ich wegen
beförderung meiner<s> anbringens, herrn Loẅen geschicktt)
heütte durch absterben seines Töchterleins, sehr be-
trübet worden.


Zeitung das die Kayserliche armèe vom Banner aufs
haüpt geschlagen, vndt er recta auf Bayern
zu, gehe.


Jtem: daß herzogk Adolf von Mecklenburg den Kayserlichen
inhibitorialen nicht pariren will, sondern
das kindt von Güstero, hejmlich weggebracht, vndt
verschicktt habe.


Jtem: daß Arnheim von den Schwedischen in arrest
genommen seye, zur repressalie deß Graf Bran-
densteins arrests zu Dresen[!].


Jtem: daß herzog Franz Albrecht in gefahr, wegen
ezlicher correspondenzen.

|| [[Handschrift: 398v]]


Die Gräfin von Rivara (so in vnserm losament
logirt) hat mir zu vertreibung der zeitt,
eine visite offeriren laßen, ich müste aber,
die karten selber mittbringen. Alß
ich darauf höflich (iedoch etwas dilatorisch,
wegen eines schreibens, nohtwendig an <die> Kayse-
rinn, vndt anderer negocien halber, insonderheitt
daß ich vermeint alhier incognito zu sein,
vndt mir die zeitt nicht lang würde,
<wollte aber noch occasion suchen sie zu visitiren>)
geantwortett, jst Sie alsobaldt; hinweg
in die Stadt gefahren, vndt spähte wieder
heim kommen. Je n'ay donc pas bien comprins,
le jeu des cartes! <de ceste pütain, comme on sceust depuis.>


Nota Bene[:] Ein portitor zu hof hat berichtet, der Kayser
wüste nicht anders, alß daß ich wehre
auf der post hehr kommen, vndt auf der post
wieder darvon gezogen. Favor aulicus!


An die allte Kayserinn, ein condolentzschreiben
wegen tödtlichen hintritts weylandt Kayserlicher
Mayestät Meines Allergnädigisten herren, abgehen laßen,
durch Loẅen dieser tagen gebe gott zu insinuiren.


Die Grävin von Rivara jst ejne wittwe, auß
dem Fürstenthumb Troppa bürtig, eine Matzkin von geschlechtt.
Jhr herr war ein wellscher, <Graff.>

|| [[Handschrift: 399r]]

Dienstag den 4. ⁄ 14. Aprilis.


Vormittags, bey schönem wetter, in Prater
spatziren gegangen, weil er nicht weitt von
Meinem losament, (dem güldenen lämblein in
der vorstadt, an der Donaw) entlegen.


Der Meckelburgische abgesandte Milde hatt
mitt mir Mahlzeitt gehalten, vndt eben
schreiben bekommen, daß herzog Adolf von Mecklenburg
den insinuirten Kayserlichen inhibitorialen nicht
allein nicht pariren wollen, sondern auch noch
darzu in præsentz Meines brudern Fürst
Friederichen, herzog Jochem Ernsts von hollstein,
vndt anderer (welche darwieder solenniter pro-
testirt <an Stadt Meiner Schwester der wittiben>, coram Notario &cetera) das kindt von Güste-
row wegführen laßen, wie sehr es auch geschrien,
vndt sich gewehret, wie sehr auch Meine Schwester
die hertzoginn vndt Freẅlein Christina davor
gebehten, vndt obschon Freẅlein Christina mittzie-
hen wollen, hat man es ihr doch nicht verstatten
wollen. O nefanda barbaries, & Tyrannis
inaudita! <Nach Bützaw auff seiner eigenen haüser eines, hat er es führen lassen.>


Nachmittags habe jch die Grävjn von Rjvara besuchtt.


Jn den feriis, pflegt der Kayser keine audienz zu geben.

|| [[Handschrift: 399v]]

Mittwoch den 5. ⁄ 15. Aprill:


Die Thore seindt heütte zugesperret worden,
wegen eines begangenen Todtschlags.


Jch habe Bürgemeister[!] Mosers sejnen
schönen garten vormittags besehen.


Nachmittags vmb drey vhr, bey der itztregie-
renden Römischen Kayserlichen Mayestät Ferdinando IIIo.
durch introduction des Grafen von Puchhaimb
Obristen kammerers, audientz gehabtt. Jhre Mayestät
haben gar gnedigst meine condolentz,
vndt gratulation aufgenommen, auch
sich erkläret, mein gnädigister Kayser zu verblei-
ben wie dero herzliebster herrvatter Sehliger
gewesen, meine offerten auch sehr wol acceptirt,
vndt sehr human, vndt leühtsehlig gewesen.
Sie befahlen mir auch, meine ferrnere
Der
anliegen, schriftlich memorialsweise eingeben
zu laßen. <Erlaübten mir auch gar gern wieder nach hause[.]>


Jn der anticamera sprach mir auch zu, Graf Philjps
von Manßfeldt, vndt der allte Graf
Kysel, gewesener Obrister kammerer,
Jtem: der herr Poppel des herzogk Julij henrjchs von Saxen
Sein Schwager, welcher nach dem Grafen von Puchheimb, || [[Handschrift: 400r]]
bey wehrender indisposition des herrn von Remßthaler
der vornehmste <introductor> ist, vndt gar höflich sich anerbotten.
Jtem: der Reyne Mere auß Frankreich ihr agent1, etcetera[.]
Es waren gar wenig leütte in der anticamera
dieweil mir der Kayser gratificiren, vndt
gleichsam eine Privat audientz geben wollte.


Der Meckelburgische abgesandte, vndt herr Loẅ
fuhren mitt mir, vndt begleitteten mich zur
audientz. Nebenst meinen leütten, war
auch eine aufwärter vom Marggrafen von
Brandenburg geschicktt, welcher seines herren
kutzsche, mitt 6 pferden, vndt vndt lackayen,
mir zubrachte, vndt mir aufwarten half. Jch
muste weitt vmb, zum Kärner Thor, hjnein fahren,
dieweil alle Thor noch vmb des Mörders willen
verschloßen wahren. Pro malo omine,
im hinfahren zur audientz, fand ich ejnen Tod<t>en
Mann am wege liegen, welcher ertruncken war
im Stadtgraben, bey gesterigem wolleben.

Donnerstag den 6. ⁄ 16. Aprill: <Vnser grüner donnerstag, nach dem allten kalender.>


Nach Orange an herrn von Dona, benebenst Nostitzen, geschrieben.


Schenckringe vom Jubilirer Jacob Michael erkauft, etcetera[.]

|| [[Handschrift: 400v]]


Meine Memorialia, 1. Jn der Aßcanischen,
2. Meckelburgischen 3. vndt Wirtembergischen wittwensache,
4. wegen der salvaguardien vndt manutenentzschreiben,
Jtem: 5. in meinen hofkammer prætensionen, durch herrn
Grafen von Buchhaimb, dem Kayser insinuiren
laßen. Jhre Mayestät seindt aber heütte,
sehr occupat gewesen, weil eben der Pollnische
gesandte, diesen vormittag, vor seinen König,
von dem Kayser, vndt der Princeßin Cæci-
lia Renata, daß jawortt weggekriegt.
Der Kayser hat die Princeßin zu sich fordern
laßen, ihr zu gratuliren, vndt hatt
mitt ihr in seiner anticamera Tafel gehalten.


Den paß nacher hauß, zu vndt in hollstein
zu raysen, von Jhrer Mayestät vndterschrieben, in
optima forma, erhalten, auß der kriegscantzley,
Graf Schlick hat ihn auch vndterschrieben, vndt
ein Secretarius ex consilio bellico, wie braüchlich.


Nachmittags ist der herr Marggraf Christian Wilhelm,
gewesener Administrator zu Magdeburgk, zu mir
kommen, in mein losament, vndt hatt mich besuchtt,
da wir dann gar vertraẅlich mitteinander geredet.


Thomas Benckendorf abermals nach hoffe Nachmittags geschicktt, ob
etwan ein Kayßerlicher bescheidt zu erhalten.

|| [[Handschrift: 401r]]


Der Ertzhertzoginn kammerdiener Nauwach (de
mon ancienne connoissance) hat mich besuchtt, vndt
allerley gute sachen referirt.


Der Thäter, vmb deßen willen die Thor zuge-
sperret gewesen, ist ertapt worden, bey hörnalß.
Er soll des La<e>ßle lackay gewesen sein, vndt
allbereitt mehr Mordt begangen haben. Wjrdt
ihm ohne zweifel, sejn rechtt wiederfahren.


Zeitung daß der Banner vber die 800 flegken vndt
dörfer in den ländern, Meißen, vndt Düringen,
in die asche gelegt, vndt gewaltig grassire, auch
sich des fortheilß, des Elbpaßes zu Torgaw, ge-
waltig gebrauche.


Es hat heütte vom Kayser, wegen vieler occupa-
tionen, geheimen Rahts haltung, vndt anderm,
noch kein bescheidt auf meine Memorialspuncta erfolgen
wollen. Jl semble, que les modernes Grands,
soyent fort altiers, & difficiles.

Freitag den 7. ⁄ 17den: Aprill:


Frayeur nocturne extraordinaire hier au soir arrivèe a
moy mesme & a trois de mes gens, en un jnstant,
un'heure environ, avant minuict.

|| [[Handschrift: 401v]]


Vormittags bin ich in des Stadtrichters garten spatzirt,
darnach in Kilemanns seinen schönen garten, vndt
artige lusthaüßer, darinnen allerhandt waßer-
werck, feine zimmer, vndt hüpsche gemählde zu
sehen. Der garten ist raümlich vndt wol disponirt.
Kilemann ist ein kaufmann gewesen, numehr
ein landtherr worden, nach dem er einen eisernen
brief vom Kayser bekommen, daß er seine creditores
nicht zahlen darff. Jn diesen garten, pflegt der
Kayser, vndt Kayserinn, ie zu weilen zu
spatziren.


Meilenm:
Nachmittags habe ich den herrn Marggrafen, (gewesenen
Administrator zu Magdeburg) besuchtt in Jhrer Liebden losa-
ment, vndt also die visite wieder geben. Dar-
nach bin ich mitt dero kuzschen nach Laxemburgk
gefahren, daßelbe zu besichtigen. Jst ein Kayserliches
lusthauß, auf drey meilen von Wien.
Thut also hin vndt wieder






6


Es seindt vber die hundert zimmer darinnen,
vndt allerley iägergemälde vom vorigen Kayser,
dann Jhre Mayestät sich oft daselbst zu recreiren
pflegten, insonderheitt mitt der Reigerbeitze.
Jst so schön vndt prächtig bey weittem nicht dispo-
nirt alß Eberßdorf, aber doch wol zu bewohnen.
hat auch einen feinen Thiergarten darneben || [[Handschrift: 402r]]
in welchem ein 300 dänle zu befinden, derer ezliche
30 diesen kalten wintter vber sollen erfroren sein.
Es hat auch einen Meyerhof, oder Fuhrwerck am
Schloße, darinnen die Kayserinn, Schweitzer vieh
gehalten. Vndter dem Thor des schloßes,
stehet, gar ein großer schwehrer eyserner Tolch,
Jtem: oben ist aufgehenget, eine riesenrippe oder
gebein, ein großes risenschwehrt, vndt Tolch darneben.


Der itzige Kayser, (welcher zwar, nicht so große
lust zum iagen hatt, alß der vorige, auch ezliche
Jäger abgeschafft hatt) wirdt Morgen wils Gott,
zum erstenmahl, sieder er Kayser ist, hinauß
nach Laxemburg, auf die Reyherbeiße.


Abends spähte wieder nach Wien kommen, vndt
Thomas Benckendorf zu hause funden, welcher meine expeditiones
promoviren sollen. Es hats zwar der Kayser be-
fohlen, aber die sachen stehen noch in dilatorischen
terminis bey den iehnigen, so Sie beobachten
sollen, alß herr von Strahlendorf, Graf Schligk,
vndt herr von Colobradt hofkammerpræsident. Jl
semble, que mes affaires jront a la longue, comme
de coustume. Dieu vueille, que j'aille, sur
un pied de plomb, & avec bon fondement.


Milde hat mich heütte frustra, in meinem losament gesuchtt.

|| [[Handschrift: 402v]]

Samstag den 8. ⁄ 18den Aprilis.


Der bohte von Lintz ist wiederkommen, hat
mir vom herrn Caspar von Starhembergk, Presidenten2
allda, gar höfliche, aber dilatorische antwortt
mittgebrachtt.


Jch habe der Juden ceremonien in ihrer Synagoga
zugesehen. Sie ziehen ihre hüte nicht ab, wann sie
behten, knien auch nicht nieder, stehen nur auf, vndt
verneigen sich mitt dem leibe. Sie haben viel
gesungen vndt gebehtet. heülen erbärmlich,
schreyen vndt halten ihre ohren zu, vndt stellen
sich zimlich vngebärdig, an. Es wehrete wol
4 stunden, daß sie baldt sungen, oder vndtereinander
blerreten, baldt bähteten, alles auf hebreisch.
Darnach wurde eben eine beschneidung
gehalten, welcher ich gar eigentlich zusehen können,
wie zu Venedig. Sie schnitten mitt gar einem
schönen Meßer, (daran ein großer Stiel von
einem schmaragdt, mitt demanten vndt
rubinen sonst versezt, an in eingefaßtem
golde) dem knäblein am 8 tage, ein <gut> stück von
der vorhautt ab, reißen darnach die ander hautt,
mitt den spitzigen daumnägeln voneinander,
vndt saugen mitt dem Maul das blut auß. || [[Handschrift: 403r]]
Streẅen darnach ein heilpulver auß einem
schönen güldenen mitt edelgesteinen versetzten
schächtelein drauf, der<vndt> Trincken auß einem
becher wein das bl<drauf.> Blerren vndt singen
wieder darnach. Soll zum lobe Gottes, angesehen
sein. Die weiber stehen nicht vndter den
Männern, sondern absonderlich, auf der bohrkirche,
vndt vndter derselben, in vergitterten Stühlen.
Ein Medicus war auch bey der beschneidung. Sie
freẅeten sich sehr, daß wir Christen ihnen
zusahen, (wiewol Sie mich nur vor einen
Freyherren erkandten) vndt waren willig
vnß alles zu zeigen. Es hat keine bilder in ihrer
Synagoga, sondern nur angeschriebene hebr<äische> sprüche.
Jhr gesez halten sie sehr in ehren, nahmen
es zweymal herauß, küßeten es vndt
lasen darauß. Sie sprachen auch einen
segen, vor den Kayser Ferdinandum III.
auf hebräisch, vndt daß ihn Gott wieder seine
feinde obsiegen laßen wollte. &cetera


Es soll nur 106 eingeseßene Juden allhier haben,
geben dem Kayser iährlich ordinarie 10000 Gulden (florenus)f: ohne
die extraordinariis verehrungen zu solenniteten, Neu Jahr, raysen,
vndt dergleichen.

|| [[Handschrift: 403v]]


perge perge Jm sjngen, sperreten sie das maull weitt
<auf vndt> voneinander, zerretens, mitt vnförmblichem
Thon, einer sunge einen sehr tieffen baß,
als ich baldt einen gehört habe, vndt
sumsete bißweilen wie eine posaune,
bißweilen schnatterte er geschwinde
darzwischen, wie eine ganß. Zu weilen
fiengen sie alle zugleich an lautt zu
ruffen im singen, altt vndt iung. Zuweilen
blerrete einer allein. Vndterzeitten zwey oder,
drey. Nachmittags, wirdt einer predigen.
Es ist ein mittleyden, mitt den armen verblende-
ten leütten, zu haben, wiewol ihre verstockung so
<gar> verfinsterter hertzen, ejnen Christenmenschen
auch billich zu zorn bewegen sollte.
Sie sagen, sie knien nur dreymal im Jahr
nieder, offentlich in ihrem gebeht, ziehen aber
keinmal die hüte oder baretlein (wie Sie
allhier pflegen zu tragen) in der Synagoga abe[!],
weder vor Gott, noch einigem Menschen.
Wann sie ihrer glaubensgenoßen s einen
sehr ehren wollen, (wie in meiner præsentz
einem Juden, welcher gestern von Posen ankommen
wiederfahren) so lassen Sie ihn in der Synagoga das || [[Handschrift: 404r]]
gesetz kaüffen, welches fail außgeruffen wardt
vmb drittehalb biß in 3 Gulden (florenus)f: vndt wer am
meisten gibt, der machtt die Tafel auf darhin-
der wol ein 5 gesezbücher Mosj eingewickelt
stunden, auf Pergamen <gar schön> geschrieben, davor behten
sie. Das geldt aber kömbt ihren armen in ihrem
spittal zu, dann sie leyden keine bettler.


Also bestunde die ehrerbiehtung darinnen
daß er die Tafeln aufthun dorfte.


Sie hallten ihre Feyertage, Sabbather,
Neẅmonden, paßah, pfingsten, Neẅ Jahr[,]
lauberhütten, etcetera etcetera[.] An stadt der
opfer, weil Sie zu Jerusalem nicht opfern
können, haben sie gebeht gemachtt, vndt
seindt alle mitt weißer leinewandt, oder
atlaß, oder damaßke verkapt gewesen, die
in die Synagoga gegangen seindt. Es hat
gar reiche Juden allhier, vndt ezliche vndter ihnen,
seindt gar wol bekleidet gewesen, etzliche
auch gar schlechtt. Sie bähten alle zugleich,
vndt plappern es gar geschwinde aufeinander,
welches vns gar wenig devotion erwecken können.
Jch habe mich verwundert daß Sie es so geschwinde heraußer
werffen können, auch kleine kinder, von 6[,] 7 iahren.

|| [[Handschrift: 404v]]

Sonntag den 9. ⁄ 19den: Aprill. <Alte Ostern.>


Der allte Loẅ ist bey mir gewesen, gar
mitt guten vertröstungen, wegen beförderung
meiner expeditionen.


Nauwach war mein gast zu Mittage.
Vorzeitten, war er Kayserlicher Cammer Musicus,
sei hernacher kammerdiener der Ertzhertzoginn,
itzundt wirdt er ihr Schatzmeister vndt
zahlmeister in Polen werden, wann Sie in
Polen Könjgjnn wirdt.


Zeitung daß die Schwedischen, noch im lande zu
Meißen, gewaltig grassiren, <vndt brennen.>


Nachmittags ist der Marggraf von Brandenburg wieder
zu mir in mein losament kommen, vndt hatt mitt
mir gesprachet, auch abschiedt genommen, vndt
ein schreiben an Seine gemahlin mir anvertrawet.


Darnach bin ich spatziren gefahren, vndt
habe ihn ohngefehr auch spatzir fahrende wieder
angetroffen, da seindt wir mitteinander
in den Pegelhof, allda favorita genandt,
gefahren, vndt haben der allten Kayserinn
schönen garten, vndt lusthauß allda besehen. || [[Handschrift: 405r]]
Es hat auch feine grotten daselbst, vndt
in eine schöne antiquiteten darinnen. Jn
einem gewölbe stehen viel kleine
pomerantzenbaẅme. Der Sahl im
lusthauß ist auch gar hüpsch, allda wir
vorm zwey Jahren, auf der ChurBayrischen
hochzeitt, dem Kayserlichen bancqueet zugesehen.
50 schritt lang, vndt 20 breitt, ist der
Sahl, ohne seülen, mitt Mahlereyen
gezieret, vndt zimlichb hoch. Es hat auch
sonsten noch zimmer im lusthauße.


Jm rückwege hat mich der gute
allte herr, der Marggrafe, mitt gewaltt,
biß in mein hauß begleittet, vndt
weil er zu abends nit zu eßen pfleget,
nicht bey der Mahlzeitt verbleiben
wollen.


Wir seindt im rückwege gantz
vollends, vmb die Stadt gefahren.


Milde a passè devant mon logis, & ne
m'a veu de quattre jours. et cetera

|| [[Handschrift: 405v]]

Montag den 10. ⁄ 20den: Aprilis.


Die Türckische bohtschaft, habe ich heütte
bey meinem losament vorüber gehen sehen.
Es waren nur vier personen3, haben weder
pferde noch wagen bey sjch.


Jouè aux cartes.


Der Meckelburgische gesandte Milde, hat mich
besuchtt, vndt sich excusirt.


Nauwach, jst bey mir gewesen. heütte
ist die Ertzhertzogjnn, vor eine Königjnn
in Polen, der hofstadt, publicirt worden.
Morgen gebe gott wirdt der Pollnische gesandte, <Maximilian>
Przeremßky, von hinnen, nacher Warßaw,
verraysen, vndt ein ander hergeschickt
werden, die Erzherzoginn abzuholen. Er ist
ein Senator Regnj Poloniæ vndt ein Castellanus,
auch vom vorigen Kayser, in andern legationen,
zum Graven gemacht worden.


Der allte herr Pettinger der Ertzhertzoginn
Obrist hofmeister, hat mir seine vndterthänige dienste
vermelden, vndt mir sagen laßen, er wollte
mitt mir, auß bewuster sache, vertraẅ-
lich reden, wann ichs Morgen gebe gott zwischen 6 vndt
7 vhr frühe leyden köndte.

|| [[Handschrift: 406r]]


Auff den abendt, bin ich also vnbekandter weyse,
in die Stadt, inß wirtzhauß zum weißen Schwanen
gefahren, in meynung den Türckischen Gesandten
eßen zu sehen. Es hat aber nicht sein können.
habe ihn aber doch also eben so wol gesehen,
vndt contempliret. Er ist alsobaldt aufge-
standen, wie wir inß gemach hinein kommen,
hatt mich zu sitzen gebehten, vndt gar höfliche
feine Sitten an sich gehabtt, auch gar ver-
nünftig dißcurrirt. Vndter andern sagte er
mir, es hieße der Türckische Kayser
<Sultan> Murath, wehre des Sultan Oßmanns,
vndt Sultan Mustafa (welcher noch lebte
aber in seinem gebeht zu Gott, ein heiliges leben führete)
ihr bruder, etwan ein Jahr ällter, alß vnser
itziger Römischer Kayser. Sein vatter wehre
Sultan Achmet gewesen. Wünschte den frieden,
wie sein Kayser, denn sie hetten eben so
wol arme leütte, in ihrem lande, alß wir
hetten, vber die es gemeiniglich in kriegen auß-
gienge, vndt wenn Gott ein landt strafen wollte, || [[Handschrift: 406v]]
"so schickte er krieg inß landt, es zu verderben. Ja
"so lange die wellt gestanden wehre, wehre alle-
zeitt krieg gewesen, auch also daß oftermalß
zween brüder wiedereinander gestritten hetten,
doch wehre es ein großes elendt. Sie die Türgken
sähen eben so wol gern friede alß wir Christen,
"vmb des armen volcks willen, dann wann
"alles verderbt wehre, wovon köndten sie selber
hernach leben oder sich erhalten, da sie doch auch
landtgühter zu ihrem vndterhalt hetten.
Führete also schöne vndt vernünftige, gar
nicht Barbarische dißcurß. War ein
langer schwarzer Mann, mitt einem
großen gesichtt, vndt guter mine, ganz
auf Türckisch bekleidett, auch mitt
dem weißen turban, vndt rohten haüblein
darinnen. Die andern 3 Türgken, so bey
ihm wahren, giengen auf vngrisch bekleidett,
Es zoge aber keiner von ihnen seine haube ab,
so wenig alß er seinen bundt. Verneigeten
sich aber sehr, mitt dem leibe, vndt der gesandte
that die handt küßen, vndt stellete sich || [[Handschrift: 407r]]
als wollte er mir die handt geben. Wir
machten es aber auf Spannisch, vndt ich ließ
auch meinen hut stehen, machte besolas manos
wie Sie. Er endtschuldigte sich anfangs,
wo er mich nicht nach Standes gebühr respec-
tirte, weil er mich nicht kennete, wüste
sonst wol, daß alle ehre vndt Respect allen
den iehnigen, so der Römischen Kayserlichen Mayestät
aufwarteten, oder von deroselben an ihn geschickt
würden gebührte. Jch satzte mich ein we-
nig wie er so starck drauf drang, weil
er sich aber nicht sazte stunde ich wieder auf,
endtlichen lange hernach, bahte ich ihn
wieder, nieder zu sitzen, so satzte er sich
auf einen Türkischen Teppich, auf der erden,
vndt ich mich auf einen Stul. Er trancke
mir eines zu, auß einer Flasche guten
weißen weins, Jch mochte ihm nicht bescheidt
thun, sagte, ich trüncke keinen wein,
ließe Nostitzen vor mich trincken. Er
wunschte mir viel glück von Gott dem All-
mächtigen, vndt ich ihm wieder auff seine rayse. || [[Handschrift: 407v]]
Es erschiene auß seinen dißcurßen, daß der
Türckische Kayser, müste krjeg, mitt dem
Persianer haben, dann wie ich ihn fragte,
da gab er mir dieselbige schlauhe vnver-
"fängliche antwortt, es wehre krieg gewesen,
so lange die weltt gestanden wehre, vndt
mitt den zween brüdern, wie vorgemeldett.


Daß Sultan Mustafac zu Florenz anno 1613
gewesen4, wollte er nicht gestehen.
Er heißt Aljaga, ist vom Bascha von Ofen,
hieher geschicktt im Nahmen des Türckischen
Kaysers, hatt aber nur, bey Graf Schljgken,
kriegspresjdenten nicht bey vnserm Kayser
selber, audientz gehabtt. Jch fragte
ihn auch, durch den dollmetzscher, ob eine
andere bohtschaft, würde hernacher kommen,
da sagte er, die beyden Kayser
"würden durch schreiben oder durch ab-
"schickung dahin trachten, wie gute
Freündtschaft vndt Nachbarschaft
möchte vndter ihnen erhalten werden.
Es war ein kluger verschlagener Mann, ich || [[Handschrift: 408r]]
hette gern mehr vndt länger mitt ihm geredet,
aber der dollmetzscher war voll vndt
nicht viel nütze, auch sehr verdroßen des
Türcken rede zu verdeützschen. Die
Türckische sprache lauttet sehr Mannlich,
wiewol Sie auch etwas rauh zu sein scheinet.

Dienstag den 11. ⁄ 21. Aprill.


Der Erzhertzogjnn jhr Obrist hofmeister herr Pettinger, hat
sjch heütte frühe endtschuldigen laßen, daß er wegen
etzlicher audientzen, vndt anderer sachen, nicht sich
einstellen köndte, wollte aber sehen, Nachmittags,
oder Morgen frühe, wo ferrn ich allhier verbliebe,
oder zu hause anzutreffen wehre. Jch habe es
auf andere gestellet, daß ichs wol durch Johann Löw
wollte verrichten laßen.


Bin hernacher auf die Kayserliche reittschule
gegangen, vndt habe etzliche pferde reitten
sehen. Darnach in den Stall darinnen jch
auch vndter andern, einen grawen wallachen
gesehen, welchen der itzige Kayser in der Schlacht
vor Nördtlingen geritten.


Jm rückwege, habe ich einen armen Sünder,
<auf>hencken sehen.

|| [[Handschrift: 408v]]


Jn vertrawen habe ich erfahren, daß der
Kayser in kurtzem, mitt eingezogenem train
werde nacher Prag verraysen, sich daselbst mitt
ChurSaxen vndt ChurBrandenburg zu abbouchiren.


Risposta cortese, mà rifiuta<o> dal Principe d'Eg-
gemberghe, che sj scusa sopra glj grand<issimi>
dannj, che patisce, nella moneta.


Der allte Johann Löw ist bey mir gewesen, mitt
gar guten vertröstungen vom Kayserlichen hofe, wegen
der salvaguardien, vndt anderer sachen.


L'Empereur voyant que l'on abusoit de la
grande debonnairetè de Sa Majestè Jmpériale defuncte,
commence a se monstrer plus severe & avec tres-
bonne rayson. N'a gueres un Colonel
croyant se rendre aggreable par des rapports
de bonne nouvelle, & les contant a Sa Majestè[,]
elle en voulut voir les lettres escrites aux-
quelles le dit Colonel se rapportoit fort libre-
ment en tesmoignage de son dire. Or comme
il fallust monstrer les dites lettres, on ne
trouva pas dedans ce qu'il asseuroit. L'Empereur
luy fit dire qu'il ne devoit plus retourner
avec telles nouvelles, autrement il luy feroit || [[Handschrift: 409r]]
voir autre chose, luy pardonnant pour ceste fois.
Devant peu de jours, le Docteur Söldner Reichshofraht
fut accusè de quelqu'un a cause de ses
lenteurs (ordinaires) aux expeditions.
L'Empereur luy en fit donner une rude repri-
mande & correction, par le Vicechancellier
<Baron de> Strahlendorf. Depuis peu l'Empereur
(moderne aussy) fit la grace au Docteur Gebhardt
quj est mesmement Reichshofraht, de luy escrire
en son absence quelque mandement. Le
bon Docteur, quj croyoit, que c'estoit assèz,
de respondre de bouche a l'Empereur quand il vien-
droit en bref icy, en a tellement offencè Sa Majes
que l'on craint qu'il sera degradè de sa charge.


Die Türckische bohtschaft ist heütte aufge-
brochen, vor vnserm losament <zum güldenen lämblein>, auf der Tho-
naw nacher Preßburgk,


Nachmittags hinauß in Prater, hernach vmb die Stadt
gefahren, allda ich eine vnversehene rencontre der
Kayserinn, (so sich im seßel tragen laßen) vndt
der Erzhertzoginn, (so nachgefahren) gehabtt. Die
Erzherzogin wirdt numehr vor eine Königin in Polen titulirt.

|| [[Handschrift: 409v]]


Passè le temps, contre mon jnclination & natu-
rel, au jeu des cartes, avec Nostitz, & le Secre-
taire Thomas Benckendorf[.]

Mittwoch den 12. ⁄ 22. Aprilis.


Der Erzherzoginn Obrist hofmeister, herr Pettjnger,
hat mich besuchen wollen, vndt vmb ernennung
einer stunde gebehten. Jch habe ihn auf die
reittschule bescheiden[!], allda wir zusammen
kommen seindt, vndt vnß mitteinander vndter-
redet haben. Jch habe auch etwas nachrichtung
allda, wegen meiner rayse von einem Jtaliä-
ner bekommen.


Toutes mes expeditions, sont allèes au rebours
de ce que j'esperois hier.


Der Türckische abgesandte hatt gestern mitt
seinem Schiff nicht fortkommen können, dieweil
niemands die Schifleütte zahlen wollen. Er hat
sie also mitt vnmuht selber heütte zahlen
müßen, nach dem er die gantze Nachtt aufm
Schiffe geschlafen.


Der Pollnische Ambassador ist mitt großem
prachtt heütte auffgebrochen nacher Polen zu.

|| [[Handschrift: 410r]]

Donnerstag den 13. ⁄ 23. Aprill.


Von Wien nacher Preßburgk, auf einem vn-
grischen postwagen spatzirt – – – – 10 [Meilen]
wiewol es nicht achte sein mögen,
werden von ezlichen vor 8 von andern
vor 9 gerechnett. Jm wilden
Mann eingekehrt.


Erst auf Schwechat, darnach auf die
Fischa, von dannen auf Regelsprunn
alda man gefüttert zukommen.


Nahe hierbey, seindt hindter vnß, von
neẅgeworbenen Crabahten, etzliche Juden ge-
plündert worden, vndt es ist an itzo gar vn-
sicher zwischen Wien vndt Preßburgk.


Wir seindt zwar, der Crabahten ansjchtig
worden, weil ich aber nur selb 5te. vndt darzu
nicht mitt röhren oder pistolen armirt gewesen,
habe ich mich auch der Juden eben nicht anzu-
nehmen gehabtt. Es seindt hernacher auch
zween Christen, ebener gestaltt, von ihnen ge-
plündert worden. Zu dem so liegen auf
den dörfern da herumb viel Crabahten,
welche es mitt ihnen halten mögen.

|| [[Handschrift: 410v]]

Freitag den 14. ⁄ 24. Aprill.


Jch bin in der Stadt Preßburgk herümber
spatziren gegangen, die vornehmsten gaßen
besichtiget, auch kirchen vndt klöster.
Vormittags hörete ich der Evangelischen
predigt zu, vndt heütte ist eben die
Rahtswahl, da sie dann gewaltig vber
ihren Freyheitten wollen gehalten haben.


La Porta des Allten Johann Löw Schwiegersohn
ist nachmittags bey mir gewesen, hat mir vie-
lerley erzehlet, jnsonderheitt aber, wegen meiner
rayse durch Polen, (wo ferrn ich mich darzu re-
solviren möchte) etwas nachrichtt gegeben.

Samstag den 15. ⁄ 25. Aprill.


Von Preßburgk wieder zurückd, nacher
Wien, Erst wieder vber die Thonaw,
(wie hinüber) darnach auf hajmburg
zu, von dannen auf Petronell ein
hüpsch hauß an Deützschen Altemburg
gelegen, gehöret alles dem herrn von Pol-
heimb zu. Es ist nahe darvor ein || [[Handschrift: 411r]]
berg, welchen des vngrischen Königs Matthiæ
seine soldaten, sollen vorzeitten allda logi-
rendt, in Sturmhauben zusammen getragen
haben. Vnferrne darvon siehet
man rudera einer allten Stadt, welche
vorzeitten soll Troja geheißen haben,
vndt sehr groß gewesen sein, endtlich
zerstöret worden.


Von Petronell kahmen wir wieder
auf Regelsbrunn zur Mittagsmahlzeitt,
vndt erfuhren, daß die vorgesterigen
raubende Crabahten, ertapt worden,
vndt drey von ihnen, nacher Vngrischen Alten-
burg gefangen geführt worden, ezliche
aber, wehren mitt etwas beütte wieder auß-
gerißen, <vndt darvon kommen.>


Die vngern lieben sehr ihre Freyheitt,
vben drey religionen, Päbstisch, lutrisch,
vndt die Reformirten. (Daß vnsere Reli-
gion nicht zu Preßburg ihr exercitium hatt,
daran ist vrsach daß Sie es in deützscher
sprache nicht begehren, weil wenjg, oder
gar keine allda vorhanden, sonst müste || [[Handschrift: 411v]]
man es ihnen verstatten. Zu Tirna haben Sie
es, vndt an vielen andern ortten im Vngerlandt.
Sie haben neẅlich daselbst, benebens den
luteranern, vndt Papisten, einen bischoff5
wundt geschlagen, weil er ihnen etwas
einziehen wollen, dörfte aber vbel ablauffen.
Die vngern seindt der hurerey sehr feindt
strafen dieselbe hartt, auch am leben
wie mir deßen vornehme exempel seindt
erzehlet worden. Leben sonst zimlich bestia-
lisch mitt sauffen vndt bancquetiren,
auch mitt harter tractation ihrer
diener, vndt dann theilß mitt rauben,
vndt Morden auf den Straßen, wie dann
neẅlich 7 edelleütte destwegen ge-
köpft, vndt hernacher aufs radt geleget
worden sein, weil sie gegen Tirna zu,
die straßen beraubett, auch gemordet
haben, da sie doch eines theils gar gutes
vermögens sollen gewesen sein. Sie
richten ihre speisen nicht viel beßer zu
als in Polen, vndt wundert mich, da Sie
in einem so hitzigen lande wohnen, auch || [[Handschrift: 412r]]
die starcken weine trincken, vndt viel
gewürtze auf ihre speisen streẅen, daß Sie
der fornication so wenig ergeben seyen.
Vielleicht haben sie eine sonderbahre com-
plexion oder die furcht der Strafe, vndt
große jalousie, so sie vber ihre weiber
tragen, mag etwas zurückee halten.
Daß vngrische recht ist gar streng. Ein
Mann mag vmb geringes verdachts
willen, seine Fraw nieder säbeln.
Auch die gemeine hurerey ist zu Preßburg
vndter ledigen personen, am leben ge-
straft worden. Die vngrischen herren,
(ob sie schon zum theil reich seindt)
fallen sehr zum Pabsthumb, vmb zeittlicher
ehre willen, die sie am Kayserlichen hof vermeinen
zu erlangen, der gemeine hauffe ist
viel eiferiger vndt bestendiger in Religions-
sachen.


Zu Wien, habe ich alle sachen, dilatorisch,
vndt jmperfect, wieder verhoffen, gefunden.

|| [[Handschrift: 412v]]


Zeitung daß der Duca dj Alcala, der Princeps
legationis Hispanicæ, so nacher Cölln depu-
tirt zu Villach in Cärndten, mitt Todt abgangen.
Jst ein böses omen zu den friedenstractaten.


Jtem: daß der Churfürst von Saxen mitt den Schweden
noch vollauf zu thun, vndt nicht allein alle
seine landtkinder (so dem feinde dienen,
vndt von den Kayßerlichen im felde gefangen
worden) iustificiren laße, sondern auch
ezliche suspecte personen, alß Grafen
von Brandenstein, Obristen Schliffen, Steffan
von Gerßdorf in arrest gehlingen nehmen
laßen. An den Böhmischen grentzen
schlagen die zusammengerottirte bawren
alles todt. Viaggio mal sicuro!


Jm darmbstädtischen ist die hungersnoht
so groß, daß katzen[,] maüse, hunde, ia daß
aaß gefreßen wirdt, ia die Mütter
eßen ihre kinder. <Schreckliche exempel.>


Der Duc de Rohan hat mitt den Grisons
so weitt gehandelt, daß sie geldt von Franckreich
genommen, vndt das Veltlin occupirt, auch
alliantz mitt Frankreich geschloßen.

|| [[Handschrift: 413r]]


Jn hollandt gibts alterationes zwischen
den Frießländern vndt Staden von hollandt,
wollen wißen, wo die vielen contributiones
hinkommen. Man vermuhtet in den Nieder-
landen einen frühen Feldtzug.


Die Frantzosen seindt von den Spannischen
auß der Jnsel Sardegna vndt andern
Jnseln, geiagt vndt geschlagen worden.


L'Empereur doit partir d'icy vers
Prague (pour s'abboucher avec les deux
Electeurs Protestants) le 18. de May, styli novi[.]


L'Jmperatrice Douairiere doibt
desloger d'icy vers Grätz, d'aujour-
d'huy en huict jours.


heütte habe ich schreiben, vom 28. Martij,
von Bernburg empfangen. Es gehet ihnen
Gott lob, noch paßlich, seindt zwar sehr
verderbet, vndt mitt contributionen, auß-
gemergelt, aber doch haben Sie Gott lob,
keine einquartirung erl lange erlitten.
Die Schwedischen grassiren meistentheilß,
vber der Elbe. Vetter Aribert hat des
Marschalcks Krosigk, elltiste Tochter geehlichet[.]

|| [[Handschrift: 413v]]


Ma femme a prins la licence, de differer
le baptesme de nostre fille, jusqu'au 16me. d'Avrjl,
ce quj sera aujourd'huy, & j'ay escrit a
tant de comperes principaulx, que ce devoit
estre le 28me de Fevrier & m'est une tres-
grande honte, desdaing, & affront.


Den Nachmittag, gegen abendt, zu der Grävin
von Rivara gegangen, dahjn auch der herr Muschofsky
gekommen, ejn Maltheser Ritter, auß Schlesien,
welcher vor diesem, des verstorbenen Kaysers
page gewesen. <Nous avons tenu des discours captieux.>


On a discourru de la liberalitè de l'Empereur
defunct exercèe envers les Jesuites & autres
Cavalliers aussy, & de la retenuë de l'Empereur
d'aujourd'huy. Entre autres exemples, Sa Majes
Jmperiale defuncte, donna unefois a un Musicien
(quj osa demander pour recompense d'une <bonne> nouvelle
d'un change de quelques millions d'or, arrivè
d'Espaigne, 30 mille florins (Gulden)f:)[,] elle luy en donna donc 20 mille florins (Gulden)f[.]


Mais l'Empereur e a present, est retenu, en sembla-
bles donations, ayant donnè a un gentilhomme
depuis peu, 230 florins (Gulden)f: pour une grace extraordinaire
que l'Empereur defunct luy avoit promise. Mais || [[Handschrift: 414r]]
il me semble; que Sa Majes en a rayson.
Estant Roy encores, lors qu'il faysoit pre-
sent a quelqu'un, de dix Ducats, l'Archiducq
en presentoit 30 pour monstrer sa liberalitè
plus grande. Les Jesuites, (que Sa Majes
n'a pas visitè encores, durant son empire,
jusques icy,) prierent l'Empereur d'aujourd'huy,
de leur permettre de continuer leur college,
j & edifices jusqu'au chasteau, de Vienne,
<ce qui eust ruinè beaucoup de gens[.]>
L'Empereur leur fit <ceste> responce: Mes Peres, vous
avèz des Eglises & bastiments assèz, prièz
y Dieu diligemment, pour la paix de la Chrestientè[,]
vous aurèz assèz a faire, contentèz vous de
tant d'Eglises et edifices qu'avèz au monde.
J'ay beaucoup d'enfans povres & nuds a
nourrir en campagne, quj sont plus necessi-
teux que vous, & me servent tresbien,
quand on n'aura plus besoing de ceux la, &
que vous nous aurèz aydè a l'œuvre de la paix
tant desirèe par vos prieres, a lors vous me
pourrèz derechef aborder avec telles demandes.
Cela sent une magnanimitè, vrayement Jmpe- || [[Handschrift: 414v]]
rialle.


Es scheinet, daß die Schweden, den vnserigen
wollen vberlegen sein, vndt daß die vnsrigen, in
Meißen, dörften den kürtzern ziehen. Je
le juge par des discours apperceus.


Es soll des Kaysers prinzeßin vndt Tochter
mitt des Königs in hispanien elltisten
Printzen albereitt versprochen sejn.


J'ay aussy sceu aujourd'huy, que
l'acierhomme6 a veu le Pape, & luy a
baysè la pantouffle, <confessant sa religion.>


Obgedachte Grävin, sollicitirt, wegen ihres ver-
storbenen herren, ezliche donationes. Jst albereitt,
e zween iahr allhier vergebens gelegen. Beklaget
sich sehr, vber die Secretarien vndt Rähte,
Es leßet sich aber ansehen alß dörfte
sie wenig oder nichts erlangen. Solche anbrjngen
sejndt sehr odioß.


heütte hatt der Erzherzog den herrn von Täten-
bach, auch einen Ritter von Malta, gewesenen
Kayserlichen kammerherren zum Obersten kammerer an
seinem hoff, proprio motu ernennet vndt er-
kohren, welches ihn gar hoch verobligiret hatt.

|| [[Handschrift: 415r]]


Die Grävin sagte mir auch, es gebe die allte
Kayserinn vor ihrem verraysen nacher Gräz
niemanden keine audienz, waß Manns-
personen wehren. Nescio


On doibt porter le dueil pour l'Empereur de-
funct, un an entier, cela a estè notifiè
a tous ceux de la cour, il y a quelque temps.

Montag den 17. ⁄ 27. Aprill.


Zeitung daß hertzogk Frantz Albrechtt, zwar zu Dresen[!]
ankommen, aber durch gute leütte gewarnet worden,
sich vor den Schwedischen vorzusehen, dieweil Sie
ihn im verdacht hetten, alß hette er zu einer
zeitt allhier am Kayserlichen hofe, etwaß wieder Sie
practizirt, wie Arnheim dergleichen zu Dresen[!]
gethan, vndt darumb, wehre in arrest genommen worden.


heütte habe ich gar andere discours als gestern von
den Schwedischen gehöret, vndt es scheinet, dieselben
dörften wol, den kürtzern ziehen.


Der allte Johann Löw ist mein gast zu Mjttage gewesen.
Meine expeditiones gehen noch auf Steltzen.


Der herr Moschofßky hat mich in meinem losament
besuchtt, vndt ist hernacher, mitt mir, in Prater,
auff seiner kuzsche, spatziren gefahren.

|| [[Handschrift: 415v]]


Diesen Morgen alß der Kayser hinauß nacher Laxem-
burgk eine halbe stunde schon hinweg gewesen,
ist die Kayserinn abermal eines iungen printzens
genesen. Können sich also Jhre Mayesteten
desto leidlicher vber den tödtlichen abgang des
verstorbenen Kaysers consoliren. Gott gebe zu glück.


On m'a contè aussy hier, que l'Empereur ne ne
casse pas seulement beaucoup de chasseurs, valets,
<pages,> & plusieurs gens jnutiles, mais aussy qu'il refor-
mera les chambellans, dont l'Empereur defunct,
en avoit 500 avec la clef d'or, & l'Empereur
d'aujourd'huy, n'en veut tenir d'ordinajre,
que 10 würckliche kammerherren.


Schreiben vom Aluigj Porta:
Viaggio da Possonia, a Craccovia: leghe.
Da Possonia a Tirnavia 5
da Tirnavia a Doppoltschan 6
da Doppoltschan a Pribitz, quivj nasce il Zaf-
farano eccellente

6
da Pribitz a Sankt Mert 6
da Sant Merth, a Neẅstädtel
da Neẅstädtel a Noviterch
6
6
<sono luoghi attinentj all'Jlliasch Hasy gaspar>
da Noviterch a Craccovia 5
Sono 40 miglia, mà Ongarj;
 che tall'uno, ne fà due Tedeschj.

|| [[Handschrift: 416r]]


Der Nauwach ist Nachmittags bey mjr gewesen,
l'Empereur donne mitt abschiedt nehmen.


L'Empereur partira vers le Sammedy, pour ac-
compagner l'Jmperatrice Douairiere.


Der Meckelburgische gesandte, hatt sich heütte
nicht eingestellet, wieder zusage. J'ay par-
a l'escrivain de ma soeur, de ses
procedures. Jl despend luy 4me. par mois,
120 ReichsthalerRthlr: sans l'avoyne, s'a fait bien
habiller, & est fort importun aux Conseillers[.]
Jl a eu 2 mille ThalerThlr: au commencement & en
aura encores du Duc Franz Albrecht de Sachsen Lauenburg jusques
a 4 mille & plus. On se plaint, de son orgueil,
mauvayse langue, & importunitèz.


Die Grävin hat vnß viel anlaß
gegeben, kleinodien zu erhandeln, &
d'autres choses; <dont la veuë ne m'a rien coustè.>


Vor: vndt Nachmittags bin ich ein wenig hinauß
spatziren gegangen.


Mitt lesen, conversjren, vndt kleinodien
besehen, die zeitt zugebrachtt, <zu abends, mitt spielen.>

|| [[Handschrift: 416v]]

Mittwoch den 19. ⁄ 29. Aprill:


Meine expedition der salvaguardien
wegen hat sich abermals in der kriegs-
Cantzeley lanternirt, in dem durch ein seltza-
mes fatum, diese salvaguardie zum 3. mahl
hat müßen vmbgeschrieben werden,
theilß per incuriam der schreiber,
theilß per ignorantiam seu malitiam
anderer leütte. Dieses ominirt mir
nichts gutes, besorge, es werde mir
vielleicht solche salvaguardie wenig nutz
schaffen sollen.


Mitt Juden vndt Judinnen gehandelt,
j'ay acheptè<aydè a N ai acheter> une paire de brasselets
pesants 17 zecchins, puis une petite
bouette d'or, pour un zecchin,<avec> une paire de
pendants d'oreille, pour<d'opale> pour 3 pistoles.
Vne pistole d'Espagne vaut maintenant jcy,
cinq florins, & douze creützer. Vn zecchin
deux Thalers, & 6 a 8 creützer, selon les || [[Handschrift: 417r]]
personnes, quj en ont affaire. Pour les
brasselets un quidam a donnè 8 zecchins,
& moy i'y ay adjoustè 5 pistoles. Mais
en contant ces 5 & 3 Pistoles (spanische Goldmünze)pist: sur la table,
& oyant cacqueter deux femmes Juifues, de
leur marchandise, i'ay perdu devant mes
yeux une pistole, ne scachant ce qu'elle
est devenuë.


Beym herrn von Colobradt hofkammerpresidenten
Thomas Benckendorf gehabtt, er hat mir mitt complimen-
ten sagen laßen, es wehre schon ein decret
in der sache ergangen, man sollte nur bey
Secretario Wagener darumb anhalten, oder
es ihm wieder berichten, wann es nicht gehen
wollte. Mais cela sera suspensif.


Vn cas estrange, m'arrivè hier, & aujour-
d'huy, de la subite indisposition de Thobias Steffeck
que je pensois envoyer vers Piccolominj
quasj comme de Monsieur Durant en France (1626)[.]
C'est un grand cas, que de la resistance contj-
nuelle d'un si fort & puissant genie, en-
nemy perdurable de mes felicitèz!!!

|| [[Handschrift: 417v]]

Wien.
Donnerstag den 20. ⁄ 30. Aprill. 1637.


Siamo andatj a spasso, alla riva del Danubio.


Meine expeditiones allhier, lanterniren, comme de
coustume, a ceste cour.


herr Johann Löw jst Nachmittags bey mir gewesen, lamentandosj
de ces langueurs, & longueurs.


Je me suis resolu de m'en aller en poste
d'icy, & de laisser en arriere, quoy que mal
volontiers, Thomas Benckendorf mon Secretaire.


habe derowegen noch Neẅe Memorialia; ad refrige-
randam memoriam, an den Kayser aufgesetztt,
die ich will vbergeben laßen, wo ferrn nicht
baldt, etwas weitters erfolget. habe es zwar
kurtz in eineß gefaßett, vndt nur in genere
mich beschwehret, daß ich keinen bescheidt erlangen
können, bevorab wegen der salvaguardien,
bey welcher zurückhaltung, mir summum peri-
culum in mora gelegen. Die Secretarien,
vndt Schreiber, haben sie vnrechtt geschrieben,
zum 3. mahl, an itzo, helt sie Graf Schlick
zurückej, weil er des Lamboy hochzeitt
visitiren muß, vndt einer schiebt es immer
auf den andern, gleichsam als ob ein Fürst,
(so in der Person vorhanden) nicht eher müste expedirt
werden, als ein Agent, oder andere Privatperson.

|| [[Handschrift: 418r]]


J'ay estè voir le navire de l'Empereur quj
a menè alors Sa Royalle Majestè de Ratisbonne.


Nachmittags gegen abendt ist der allte Marg-
graf noch zu mir kommen, mich zu besuchen.


Comme on a veu ma determinèe resolution,
de m'en aller d'icy, & de m'enplaindre
a l'Empereur le Comte de Schlick m'a fait
promettre la souscription des saulvegardes.



7Nota:
Waß seidthero biß in den Majum
hineyn aufgeschrieben, vndt waß ich vor
jnfortunia zwischen Wien vndt Prag, <Nota Bene Sonderlich mit einem gefährlichen fall mit einem postpferde, in Böhmen, da mir das pferdt, den Schenckel mit einem bösen schlag, sehr verderbet, aber Gott lob, noch glück darbey gehabt,>
Jtem zwischen Dresen[!], vndt Bernburgk <vnferrne von Weymar, von 60 Reüttern angegriffen vndt schändlich geplündert worden>
gehabtt, ist mir in der plünderung hindter
Weymar aufgezeichnett wegkommen.


Textapparat
a Versehentliche Wortdopplung vor der Kustode.
b Die Silben "zim" und "lich" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
c "Mustafa Sultan" im Original korrigiert in "Sultan Mustafa".
d Die Silben "zu" und "rück" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
e Die Wortbestandteile "zu" und "rücke" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
f Graphisch nicht darstellbares Symbol mit nicht ermittelter Bedeutung.
g Gestrichenes unlesbar und verwischt.
h Graphisch nicht darstellbares Symbol mit nicht ermittelter Bedeutung.
i Zweites "a" ebenfalls zu streichen.
j Die Wortbestandteile "zu" und "rücke" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.

Kommentar
1 Person nicht ermittelt.
2 Hier: Herrenstandsverordneter der oberösterreichischen Landstände.
3 Nur teilweise ermittelt.
4 Irrtum Christians II.: Es handelt sich hier wahrscheinlich um Sultan Yahya, der seit seiner Flucht von 1603 verschiedene europäische Städte wie Florenz, Madrid, Rom, Krakau, Antwerpen und Prag bereiste, um dort Unterstützung für seine Thronansprüche gegenüber dem jüngeren Bruder Sultan Ahmed I. (1590-1617) zu gewinnen.
5 Person nicht ermittelt.
6 Entweder Johannes Stalmann oder dessen gleichnamiger und zum katholischen Glauben konvertierter Sohn.
7 Der folgende Absatz erklärt den Verlust der Tagebucheinträge vom 21. April bis 12. Mai 1637 (nach dem alten Julianischen Kalender) und wurde an dieser Stelle vermutlich erst nachträglich eingefügt.
XML: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/1637_04.xml
XSLT: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/tei-transcript.xsl
abouchiren
(sich) besprechen
Agent
(diplomatischer) Geschäftsträger
Ambassador
Abgesandter, Botschafter
artig
kunstvoll, meisterhaft
artig
fruchtbar
bancquetiren
ein Festmahl halten
besorgen
befürchten, fürchten
besorglich
zu Besorgnis Anlass gebend, heikel, zu befürchtend
Bohrkirche
Empore
Comitat
Begleitung, Gefolge, Geleit
Compartement
abgeteilter Raum; abgegrenzter Gartenbereich
Complexion
körperliche Beschaffenheit
Compliment
höfliches Reden, höfliche Verbeugung
contempliren
(beschaulich) nachdenken, überlegen
contempliren
betrachten
Dänlein
Damhirsch
Damask
Halbdamast (seidener Damast, der auf einer Seite schlicht gewebt ist)
disponiren
(jemanden zu etwas) bewegen
disponiren
anordnen, einrichten
dürfen
müssen
dürfen
können
dürfen
brauchen, benötigen, bedürfen
ein
ungefähr
eiserner Brief
Moratorium
excusiren
entschuldigen
Expedition
Beförderung, Besorgung
Expedition
Abfertigung
Expedition
Verrichtung
Expedition
Ausfertigung eines Schriftstückes
Expedition
Feldzug
Fahne
kleinste Gliederungseinheit einer Armee (Kompanie)
Fornication
Hurerei
Friedenstractat
Friedensverhandlung
gähling
plötzlich, unversehens
gratificiren
sich gefällig erweisen, einem Wunsch entsprechen
imperfect
unvollendet
Inhibitorial
Verbot der Vornahme einer Handlung
insinuiren
(ein Schriftstück) einhändigen, übergeben, zustellen
insinuiren
sich beliebt machen, sich einschmeicheln
insinuiren
andeuten, durchblicken lassen, (heimlich) hinterbringen
Jubilirer
Juwelier, Goldschmied
justificiren
Strafe vollstrecken, hinrichten
justificiren
berichtigen, prüfen
justificiren
rechtfertigen
Krabate
Kroate (Sammelbegriff für einen in der Regel aus Südost- oder Osteuropa stammenden Angehörigen der leichten Reiterei)
lanterniren
verzögern
Losament
Unterkunft, Wohnraum
Manutenenzschreiben
Schreiben, das obrigkeitlichen Schutz für umstrittene (Besitz-)Rechte gewährt
Memorial
Denkschrift und Information über noch zu erledigende Aufgaben, Bittschrift
Memorial
Erinnerungsschrift
memorialsweise
mit einem Memorial (Denkschrift und Information über noch zu erledigende Aufgaben bzw. Bittschrift)
Negocie
Geschäft
niedersäbeln
mit dem Säbel niederschlagen
occupat
beschäftigt, in Anspruch genommen
Occupation
Beschäftigung
ominiren
prophezeien
practiciren
geschickt und einfallsreich verhandeln, Ränke schmieden, unlautere Machenschaften betreiben
promoviren
befördern
Reigerbeize
Reiherjagd
Reiherbeiße
Reiherjagd
resolviren
entschließen, beschließen
resolviren
auflösen
Rohr
Handfeuerwaffe
Salva Guardia
militärischer Schutz, Schutzwache
Salva Guardia
sicheres Geleit durch Soldaten
Salva Guardia
Schutzbrief für Reisende
Salva Guardia
Schutzbrief gegen Angriffe oder vor Kriegslasten wie Einquartierungen, Kontributionen und anderen Sonderzahlungen
Schweizervieh
Rinderrasse
selbfünft
eine Person mit noch vier anderen, zu fünft
sieder
seit
sollicitiren
etwas gerichtlich betreiben, um Rechtshilfe ersuchen
sollicitiren
ansuchen, bitten
sollicitiren
fordern, anfordern, erfordern
auf Stelzen gehen
in üblem/schlechtem Zustand sein
Sturmhaube
Helm
Tractation
Bewirtung, Verpflegung
Tractation
Behandlung
Tractation
Verhandlung
ungefähr
zufällig
Verehrung
Beschenkung, Geschenk
verobligiren
verpflichten
visitiren
besuchen
visitiren
untersuchen, begutachten
Zeitung
Nachricht
zusammenrottiren
sich in schädlicher Absicht versammeln oder verbinden
Fernando Afán de Rivera y Enríquez
Duque Fernando de Alcalá de los Gazules
Marqués Fernando de Tarifa
Conde Fernando de Los Molares

geb. 1583
gest. 1637
Anm.: Sohn des Fernando Enríquez de Ribera y Cortés (geb. 1529); spanischer General und Politiker; zunächst Generalkapitän von Katalonien; 1619-1622 Vizekönig von Katalonien; 1629-1631 Vizekönig von Neapel; 1632-1635 Vizekönig von Sizilien; 1636 Gouverneur des Herzogtums Mailand; ebenso spanischer Botschafter und Generalvikar in Italien unter Papst Urban VIII. (1568-1644).

Weiterführende Informationen in der GND
Ali Agha

Anm.: Im Frühjahr 1637 Leiter einer türkischen Gesandtschaft in Wien.
Fürst Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode

geb. 1613
gest. 1670
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1630-1635 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1634/35 schwedischer Obrist; ab 1635 alleinregierender Fürst von Anhalt-Bernburg-Harzgerode; hessisch-kasselischer Generalmajor (1637-1641) und Obrist (1640/41); seit 1660 Senior des Hauses Anhalt; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Stetsgrünende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg
Geburtsname: Herzogin Eleonora Sophia von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1603
gest. 1675
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622); 1625-1656 Ehe mit ihrem Cousin Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Künstliche").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Ernesta Augusta von Anhalt-Bernburg

geb. 1636
gest. 1659
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Georg Aribert von Anhalt-Dessau

geb. 1606
gest. 1643
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; ab 1618 gemeinsam mit seinem Bruder Fürst Johann Kasimir (1596-1660) regierender Fürst von Anhalt-Dessau (bis 1625 unter dessen Vormundschaft); 1625-1631 Offizier in kaiserlichen Kriegsdiensten; seit 1632 Inhaber der Ämter Wörlitz und Radegast; ab 1637 morganatische Ehe mit Johanna Elisabeth von Krosigk; seit 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anmutige").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Hans Georg von Arnim

geb. 1583
gest. 1641
Anm.: Sohn des Bernd von Arnim (1550-1611); 1613-1617 schwedischer Obrist; 1621 Wechsel in polnische Kriegsdienste; 1624/25 erneut schwedischer Obrist; kaiserlicher Obrist (1627-1629) und Feldmarschall (1628/29); 1631/32 kurbrandenburgischer Obrist; 1631-1635 kursächsischer Feldmarschall; 1637/38 in schwedischer Gefangenschaft; 1638 erneuter Eintritt in kaiserlich-kursächsische Dienste, zuletzt als Feldmarschall (1641); seit 1635 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gepriesene").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Johan Gustafsson Banér

geb. 1596
gest. 1641
Anm.: Sohn des Gustaf Axelsson Banér (1547-1600); schwedischer Obrist (1621), Generalmajor (1623), General der Infanterie (1630) sowie Feldmarschall im Nieder- und Obersächsischen Reichskreis (1634); ab 1630 Reichsrat; seit 1634 Oberbefehlsshaber der schwedischen Armee in Deutschland; ab 1638 zugleich Generalgouverneur in Pommern; seit 1633 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Haltende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Kurfürst Maximilian I. von Bayern
Herzog Maximilian I. von Bayern

geb. 1573
gest. 1651
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548-1626); ab 1597 regierender Herzog von Bayern; Oberhaupt der 1609 gegründeten Katholischen Liga; 1623 Verleihung der (ehemals Pfälzer) Kurwürde durch Kaiser Ferdinand II. (1578-1637), endgültig bestätigt im Westfälischen Frieden; seit 1600 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Thomas Benckendorf

gest. vor 1665
Anm.: Sohn des Prof. Martin Benckendorf (1545-1621) in Frankfurt/Oder; 1623 Studium in Frankfurt/Oder; 1627/28 Kammer- und Küchenschreiber, seit 1628 Kammerschreiber und Kammerdiener sowie 1635-1647 Geheimsekretär des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1637-1646 zudem Amtmann von Bernburg; ab 1647 kurbrandenburgischer Gerichtsverwalter in Wittstock (noch 1649).
Markgraf Christian Wilhelm von Brandenburg
Administrator Christian Wilhelm von Magdeburg
Administrator Christian Wilhelm von Halberstadt

geb. 1587
gest. 1665
Anm.: Sohn des Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg (1546-1608); 1598-1631 Administrator des Erzstifts Magdeburg; ab 1614 auch Koadjutor und 1624-1628 Administrator des Hochstifts Halberstadt; dänischer Obrist (1625-1627) und Generalleutnant (1626); 1630/31 auch erzstiftisch-magdeburgischer Obrist; 1631 kaiserlicher Kriegsgefangener; 1632 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1635 finanzielle Entschädigung durch regelmäßige Einkünfte aus dem Erzstift Magdeburg.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Markgräfin Dorothea von Brandenburg
Geburtsname: Herzogin Dorothea von Braunschweig-Wolfenbüttel

geb. 1596
gest. 1643
Anm.: Tochter des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1564-1613); seit 1615 Ehe mit Markgraf Christian Wilhelm von Brandenburg, Administrator von Magdeburg (1587-1665), von dem sie nach dessen Konversion zum katholischen Glauben (1632) zumeist getrennt lebte.

Weiterführende Informationen in der GND
Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg
Herzog Georg Wilhelm in Preußen

geb. 1595
gest. 1640
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg (1572-1619); 1614-1619 Statthalter in Jülich-Kleve; ab 1619 Kurfürst von Brandenburg; seit 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Aufrichtende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Christoph Karl von Brandenstein

geb. 1593
gest. 1640
Anm.: Sohn des Esaias von Brandenstein (1567-1623); ab 1613 sächsisch-altenburgischer Hof- und Justizrat; seit 1627 kaiserlicher Kämmerer; bis 1632 kursächsischer Berg- und Kammerrat; 1630 kurfürstlicher Gesandter in Wien und auf dem Regensburger Kurfürstentag; 1632 kursächsischer Obrist; 1632-1635 schwedischer Obrist; 1633 schwedischer Reichsschatzmeister und Mitglied des Consilium formatum (Heilbronner Bund); nach dem Prager Frieden gegen den Willen des sächsischen Kurfürsten weiterhin in schwedischen Diensten, deshalb 1637 auf einer Reise nach Wien Verhaftung und lebenslange Gefangenschaft in Dresden; 1629 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Burggraf Christoph von Dohna

geb. 1583
gest. 1637
Anm.: Sohn des Burggrafen Achatius von Dohna (1533-1601); 1606/07 Pariser Reisebegleiter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630), der ihn anschließend in seine Dienste nahm, u. a. als Hofmeister des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; ab 1615 kurpfälzischer Geheimer Rat und Diplomat; 1619 Landvogt in Neuburg; 1620 Oberstkämmerer des Königreichs Böhmen; 1620 Flucht zuerst nach Kurbrandenburg, 1624 nach Ostpreußen, 1626 in die Niederlande; seit 1629 Gouverneur des Fürstentums Orange; ab 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Heilende").

Weiterführende Informationen in der GND, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Samuel Durant

geb. ca. 1580
gest. 1626
Anm.: Calvinistischer Kontroverstheologe und Pastor in Charenton bei Paris.

Weiterführende Informationen in VIAF
Fürst Johann Anton von Eggenberg
Herzog Johann Anton von Krumau
Graf Johann Anton von Gradisca

geb. 1610
gest. 1649
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Ulrich von Eggenberg (1568-1634); ab 1629 kaiserlicher Kämmerer; seit 1635 Landeshauptmann von Krain, bald darauf auch Mitglied des innerösterreichischen Geheimen Rates; 1638 kaiserlicher Gesandter in Rom; 1647 Belehnung mit der reichsunmittelbaren gefürsteten Grafschaft Gradisca; ab 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Königin Maria von Frankreich und Navarra
Geburtsname: Maria de' Medici

geb. 1575
gest. 1642
Anm.: Tochter des Francesco I de' Medici, Granduca di Toscana (1541-1587); 1600-1610 Ehe mit König Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610); 1610-1617 Regentin von Frankreich für ihren Sohn Ludwig XIII. (1601-1643); seit 1631 im Exil, u. a. in den spanischen Niederlanden, den Vereinigten Niederlanden und in England.

Weiterführende Informationen in der GND
Justus (von) Gebhard

geb. 1588
gest. 1656
Anm.: Geboren in Kamenz/Oberlausitz; Dr. jur.; 1619-1625 Syndikus in Zittau; 1628 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1628 Reichshofrat; 1635 kaiserlicher Gesandter beim Abschluss des Prager Friedens; seit 1639 Zugangsbevollmächtigung zum Geheimen Rat; 1647 kaiserlicher Sondergesandter bei den Ulmer Waffenstillstandsverhandlungen; 1636 Erhebung in den Ritterstand; vgl. Oswald von Gschließer: Der Reichshofrat. Bedeutung und Verfassung, Schicksal und Besetzung einer obersten Reichsbehörde von 1559 bis 1806, Wien 1942, S. 220f.

Weiterführende Informationen in der GND
Stephan Gersdorf von Gersdorf

Anm.: Sohn des Georg Gersdorf von Gersdorf (gest. 1612); Teilnahme am böhmischen Ständeaufstand; 1623 Konfiskation seiner Güter Choltitz, Schwogschütz und Chraustowitz; danach Emigration aus Böhmen; 1637 Verhaftung in Dresden; um 1641 Aufenthalt am Hof des Königs Władysław IV. von Polen (1595-1648).
Graf Kaspar Illésházy
Illésházy Gáspár (Illésházai gróf)

geb. 1593
gest. 1648
Anm.: Sohn des Franz Illésházy (geb. 1556); 1619-1626 Teilnahme am antihabsburgischen Aufstand im königlichen Ungarn; ab 1626 Obergespan des Komitats Arwa; seit 1627 kaiserlicher Kämmerer; später Konversion zum katholischen Glauben; 1648 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand II.
König Ferdinand II. von Böhmen
König Ferdinand II. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand II. von Österreich

geb. 1578
gest. 1637
Anm.: Sohn des Erzherzogs Karl II. von (Inner-)Österreich (1540-1590); ab 1590 regierender Erzherzog der innerösterreichischen Erblande (bis 1596 unter Vormundschaft); 1617-1627 König von Böhmen; 1618-1625 König von Ungarn; seit 1619 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; ab 1596 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand III.
König Ferdinand III. von Böhmen
König Ferdinand III. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand III. (Ernst) von Österreich

geb. 1608
gest. 1657
Anm.: Sohn des späteren Kaisers Ferdinand II. (1578-1637); ab 1626 König von Ungarn; seit 1627 König von Böhmen; im Dezember 1636 Wahl zum römisch-deutschen König; ab 1637 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; seit 1625 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kaiserin (Heiliges Römisches Reich) Eleonora
Königin Eleonora von Böhmen
Königin Eleonora von Ungarn
Erzherzogin Eleonora von Österreich
Geburtsname: Eleonora Gonzaga

geb. 1598
gest. 1655
Anm.: Tochter des Vincenzo I Gonzaga, Duca di Mantova e Monferrato (1562-1612); 1622-1637 Ehe mit Kaiser Ferdinand II. (1578-1637).

Weiterführende Informationen in der GND
Kaiserin (Heiliges Römisches Reich) Maria Anna
Königin Maria Anna von Böhmen
Königin Maria Anna von Ungarn
Erzherzogin Maria Anna von Österreich
Geburtsname: Infantin Maria Anna von Spanien

geb. 1606
gest. 1646
Anm.: Tochter des Königs Philipp III. von Spanien (1578-1621); seit 1631 Ehe mit Kaiser Ferdinand III. (1608-1657).

Weiterführende Informationen in der GND
Hanns Jakob Khiesel von Kaltenbrunn
Graf Hanns Jakob von Gottschee

geb. 1565
gest. 1638
Anm.: Sohn des Johann Khiesel von Kaltenbrunn (1530-1591); um 1601 Konversion zum katholischen Glauben; Kämmerer und Hofkriegsrat des Erzherzogs Ferdinand II. von (Inner-)Österreich (1578-1637); 1616-1619 kaiserlicher Oberststallmeister; seit 1620 Oberstkämmerer; 1622 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND
Heinrich Kielmann von Kielmannsegg

geb. 1587
gest. 1659
Anm.: Sohn des Arnold Kielmann von Kielmannsegg (gest. 1627); niederösterreichischer Hofkammerrat; 1652 Erhebung in den Freiherrenstand.
Graf Ulrich Franz von Kolowrat auf Liebstein
Graf Oldřich František z Kolowrat-Libštejnský

geb. 1607
gest. 1650
Anm.: Sohn des Heinrich von Kolowrat (1569-1646) auf Liebstein; 1626 Erhebung in den Grafenstand; kaiserlicher Mundschenk (1628/29) und Kämmerer (ab 1629); 1634-1645 Präsident der böhmischen Kammer; 1637-1648 Hofkammerpräsident; 1643-1644 Oberstlandkämmerer des Königreichs Böhmen; seit 1644 Geheimer Rat; ab 1646 böhmischer Oberstlandhofmeister.

Weiterführende Informationen in der GND
(Albrecht) Christoph von Krosigk

geb. 1576
gest. 1638
Anm.: Sohn des Adolf von Krosigk (gest. 1605); Erbherr auf Beesedau, Hohnsdorf, Alt- und Neusandersleben sowie Gnölbs; anhaltisch-dessauischer Kammerrat, Hofmarschall und Amtshauptmann von Dessau; seit 1623 Hauptmann der anhaltischen Landesdefension; seit 1628 Unterdirektor der anhaltischen Landschaft; 1617 Gründungsmitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlbekommende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Johanna Elisabeth von Krosigk

geb. 1606
gest. nach 1686
Anm.: Tochter des Dessauer Hofmarschalls (Albrecht) Christoph von Krosigk (1576-1638); 1637-1643 morganatische Ehe mit Fürst Georg Aribert von Anhalt-Dessau (1606-1643).
Aluigi La Porta

Anm.: Schwiegersohn des anhaltischen Agenten Johann Löw d. Ä. (geb. 1575) in Wien.
Graf Wilhelm von Lamboy
Comte Guillaume de Lamboy

geb. ca. 1600
gest. 1659
Anm.: Sohn des Wilhelm von Lamboy (gest. 1636); zunächst in spanischen Kriegsdiensten; danach kaiserlicher Obrist (1632), Generalfeldwachtmeister (1634), Feldzeugmeister (1641) und Feldmarschall (1645); 1647-1649 Kommandeur der kaiserlichen Truppen im Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis; Erhebung in den Freiherren- (1634) und Grafenstand (1649).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Friedrich Lebzelter

geb. 1565
gest. 1640
Anm.: Augsburger Bürger und Handelsmann; kursächsischer Kammerdiener, Agent und Gesandter, u. a. in Prag (1618-1620), Wien (seit 1620) und Hamburg (1632-1634).
Graf Walter Leslie

geb. 1607
gest. 1667
Anm.: Sohn des schottischen Adligen William Leslie, Baron of Balquhain (gest. 1622); um 1624 in niederländischen Kriegsdiensten; kaiserlicher Obristwachtmeister (1631), Obrist (1634), Generalfeldwachtmeister (1637), Feldzeugmeister (1646) und Feldmarschall (1650); ab 1633 kaiserlicher Kämmerer; 1634 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1639 Hofkriegsrat; ab 1655 Geheimer Rat; 1665/66 Leiter einer kaiserlichen Großbotschaft an die Hohe Pforte; 1637 Erhebung in den Grafenstand; seit 1665 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Ulrich Adam Popel von Lobkowitz
Oldřich Adam Popel z Lobkovic

geb. 1610
gest. 1649
Anm.: Sohn des Wilhelm Popel von Lobkowitz (1575-1647); seit 1631 Kämmerer von König bzw. Kaiser Ferdinand III. (1608-1657); Geheimer Rat und Oberstmünzmeister des Königreichs Böhmen.

Weiterführende Informationen in der GND
Hans Christoph Löbl von Greinburg

geb. 1587
gest. 1638
Anm.: Sohn des Hans Bernhard Löbl von Greinburg (gest. 1609); ab 1619 kaiserlicher Kämmerer; kaiserlicher Obrist (1619) und Generalwachtmeister (1626); seit 1629 Obrist der Stadtguardia und Stadtkommandant von Wien; ab 1637 Hofkriegsrat.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Johann Löw d. Ä.

geb. 1575
gest. 1649
Anm.: Geboren in Eisenach; Hofadvokat und 1604-1645 anhaltischer Agent beim Reichshofrat in Wien; Tätigkeit in derselben Funktion für weitere lutherische und reformierte Reichsfürsten und -grafen (u. a. Braunschweig und Lüneburg, Pfalz-Sulzbach, Hanau-Münzenberg bzw. -Lichtenberg, Hohenlohe-Neuenstein, Castell, Bentheim-Tecklenburg, Nassau-Dillenburg, Erzstift Bremen) sowie für den König von Dänemark; 1614 Nobilitierung.
Graf Philipp von Mansfeld-Vorderort

geb. 1589
gest. 1657
Anm.: Sohn des Grafen Bruno von Mansfeld-Vorderort (1545-1615); zunächst schwedischen Kriegsdiensten, zuletzt als Obrist; 1622 Offizier unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1580-1626); 1622-1624 kaiserlicher Kriegsgefangener; danach Konversion zum katholischen Glauben; Kommandant der kaiserlichen Ostseeflotte von Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein, Herzog von Friedland (1628/29), Obrist (1629), Feldzeugmeister (1632) und Feldmarschall (1633); ab 1631 kaiserlicher Kämmerer; 1637 Hauptmann der Hartschier-Leibgarde; 1637-1643 Hofkriegsrat; 1637-1643 Obrist der Wiener Stadtguardia; seit 1655 Geheimer Rat.

Weiterführende Informationen in der GND
Matzak von Ottenburg, Familie
Macák z Ottenburku, Familie

Anm.: Mährisch-schlesisches Adelsgeschlecht.
Herzogin Eleonora Maria von Mecklenburg-Güstrow
Geburtsname: Fürstin Eleonora Maria von Anhalt-Bernburg

geb. 1600
gest. 1657
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und älteste Schwester Christians II.; 1626-1636 Ehe mit Herzog Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow (1590-1636); seit 1637 Witwensitz in Strelitz; ab 1617 Angehörige und seit 1627 Patronin der Noble Académie des Loyales; ab 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Tapfere").

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Gustav Adolf von Mecklenburg-Güstrow
Administrator Gustav Adolf von Ratzeburg

geb. 1633
gest. 1695
Anm.: Sohn des Herzogs Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow (1590-1636) und Neffe Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1636-1648 Administrator des Stifts Ratzeburg; ab 1654 regierender Herzog von Mecklenburg-Güstrow; seit 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gefällige").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Adolf Friedrich I. von Mecklenburg-Schwerin
Administrator Adolf Friedrich von Schwerin

geb. 1588
gest. 1658
Anm.: Sohn des Herzogs Johann VII. von Mecklenburg (1558-1592); 1592-1610 regierender Herzog von Mecklenburg-Schwerin (bis 1608 unter Vormundschaft); 1610-1621 gemeinsam mit seinem Bruder Johann Albrecht II. (1590-1636) regierender Herzog von Mecklenburg; 1621-1628 und ab 1631 alleinregierender Herzog von Mecklenburg-Schwerin (1628-1631 Ersetzung durch Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein, Herzog von Friedland); 1634-1648 Administrator von Schwerin; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Herrliche").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzogin Christina Margaretha von Mecklenburg-Schwerin
Herzogin Christina Margaretha von Sachsen-Lauenburg
Geburtsname: Herzogin Christina Margaretha von Mecklenburg-Güstrow

geb. 1615
gest. 1666
Anm.: Tochter des Herzogs Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow (1590-1636); 1640-1642 erste Ehe mit Herzog Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg (1598-1642); 1650-1663 zweite Ehe mit Herzog Christian Ludwig I. von Mecklenburg-Schwerin (1623-1692).

Weiterführende Informationen in der GND
Jakob Michael
Jacques Michel

Anm.: Aus Metz stammender Franzose; um 1635/37 Wiener Hofjuwelier.
Johann Milde

gest. nach 1639
Anm.: Sohn des reformierten Altonaer Predigers Heinrich Milde (gest. 1642); ca. 1634-1636 mecklenburgisch-güstrowischer Fiskal und Rat; danach Schreiber, Gesandter und Vertreter des verwitweten Herzogin Eleonora Maria von Mecklenburg-Güstrow (1600-1657); auch Rat des Herzogs Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg (1598-1642).
N. N. Moschowski von Morawitz

Anm.: Schlesischer Adliger; Page von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); um 1637 Ritter des Malteserordens.
Mose

Anm.: Biblischer Prophet.

Weiterführende Informationen in der GND
Daniel (von) Moser

geb. 1570
gest. 1639
Anm.: Sohn des Wiener Mautners Ruprecht Moser (gest. 1597); 1596/97 Teilnahme am Langen Türkenkrieg; 1599 Wiener Bürgerrecht; ab 1600 Äußerer Rat, seit 1606 Stadtrichter sowie 1610-1613, 1616-1623 und 1626-1637 Bürgermeister von Wien; 1606 Erhebung in den Ritterstand.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Musa Pascha

gest. 1647
Anm.: Türkischer Statthalter von Ofen (1631-1634, 1637/38 und 1640-1644) und Sivas (1644-1646); 1638-1640 Kaimakam von Konstantinopel; seit 1646 Kapudan Pascha (Großadmiral) der osmanischen Marine; vgl. Anton von Gévay: Versuch eines chronologischen Verzeichnisses der türkischen Statthalter von Ofen, in: Der österreichische Geschichtsforscher II (1841), S. 75.
Johann Nauwach von Münchenberg

geb. ca. 1595
gest. 1645(?)
Anm.: Geboren in der Mark Brandenburg; 1607-1612 Kapellknabe in Dresden; 1612-1618 musikalische Ausbildung (Laute) in Italien; ab 1623 kurfürstlich-sächsischer Kammermusiker; bis 1629 Mitglied der Dresdener Hofkapelle; ca. 1629 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1630 kaiserlicher Kammermusiker; bis 1637 auch Kammerdiener der Erzherzogin Cäcilia Renata (1611-1644); 1637-1645 Instrumentalist und Tenor am Wiener Kaiserhof; 1630 Nobilitierung.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Karl Heinrich von Nostitz

geb. 1613
gest. 1684
Anm.: Sohn des Heinrich von Nostitz (1563-1629); vor 1632 Page bei seinem Vetter Johann von Axt; 1632-1634 Kammerpage des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1634-1636 Musketier, Student der Ritterakademie und Kammerjunker in Orange; 1636-1641 Kammerjunker und seit 1639 zugleich Stallmeister Christians II., den er auf Reisen nach Polen, in die Niederlande, ins Reich und nach Frankreich begleitete; 1641 Rückkehr in die Oberlausitz; ab 1644 Landeskommissar im Kreis Bautzen; seit 1650 auch Hofgerichtsassessor; ab 1672 kursächsischer Kämmerer; seit 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Glatte").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Österreich, Haus (Erzhaus)
Herzöge bzw. Erzherzöge von Österreich
Könige von Böhmen
Könige von Ungarn

Anm.: Österreichische Linie der Habsburger.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich
Bischof Leopold Wilhelm von Passau
Bischof Leopold Wilhelm von Straßburg
Bischof Leopold Wilhelm von Halberstadt
Erzbischof Leopold Wilhelm von Magdeburg
Bischof Leopold Wilhelm von Olmütz
Bischof Leopold Wilhelm von Breslau

geb. 1614
gest. 1662
Anm.: Sohn von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); ab 1625 Bischof von Passau; seit 1626 Bischof von Straßburg; 1627-1648 Bischof von Halberstadt; 1629-1635 Erzbischof von Magdeburg; ab 1637 Bischof von Olmütz; 1639-1642 und 1645/46 Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee; seit 1641 Hochmeister des Deutschen Ordens; 1647-1656 Statthalter der Spanischen Niederlande; ab 1656 Bischof von Breslau.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Papst Urban VIII.
Erzbischof Maffeo von Nazareth
Bischof Maffeo von Spoleto
Maffeo Barberini

geb. 1568
gest. 1644
Anm.: Sohn des Antonio Barberini (gest. 1571); 1604-1606 Apostolischer Nuntius in Frankreich; 1604-1608 Erzbischof von Nazareth; ab 1606 Kardinal; 1608-1617 Bischof von Spoleto; 1610-1623 Präfekt der Apostolischen Signatur; seit 1623 Papst.

Weiterführende Informationen in der GND
Conte bzw. Principe Ottavio Piccolomini d'Aragona
Duca Ottavio d' Amalfi

geb. 1599
gest. 1656
Anm.: Sohn des toskanischen Adligen Silvio Piccolomini (1543-1609); ab 1618 abwechselnd in kaiserlichen und spanischen Kriegsdiensten als Obrist (1627), Generalfeldwachtmeister (1632), General der Kavallerie (1633), Feldmarschall (1634) und Generalleutnant (1648); seit 1622 kaiserlicher Kämmerer; ab 1639 Hartschierhauptmann von Kaiser Ferdinand III. (1608-1657); 1648-1650 Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee; Erhebung in den Grafen- (1638) und Fürstenstand (1653); seit 1639 Duca d'Amalfi; ab 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Zwingende"); seit 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Urban von Pötting

geb. 1567
gest. 1648
Anm.: Sohn des Sebastian von Pötting (1542-1592); ab ca. 1602 erzherzoglicher Kämmerer in Graz; 1611-1614 Präsident des innerösterreichischen Hofkriegsrats; 1629-1637 Hofmeister der Erzherzoginnen Maria Anna (1610-1665) und Cäcilia Renata von Österreich (1611-1644); seit 1638 kaiserlicher Kämmerer; Erhebung in den Freiherren- (1605) und Grafenstand (1637).
Königin Cäcilia Renata von Polen
Großfürstin Cäcilia Renata von Litauen
Geburtsname: Erzherzogin Cäcilia Renata von Österreich

geb. 1611
gest. 1644
Anm.: Tochter des späteren Kaisers Ferdinand II. (1578-1637); seit 1637 Ehe mit König Władysław IV. von Polen (1595-1648).

Weiterführende Informationen in der GND
König Władysław IV. von Polen
Großfürst Władysław II. von Litauen

geb. 1595
gest. 1648
Anm.: Sohn des Königs Sigismund III. von Polen (1566-1632); 1610-1613 erwählter Zar des Moskauer Reiches; ab 1632 König von Polen und Großfürst von Litauen; seit 1615 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Gundaker von Polheim

geb. 1575
gest. 1644
Anm.: Sohn des Ludwig von Polheim (1529-1608); ab 1609 niederösterreichischer Regimentsrat; 1612-1615 und 1622-1637 Reichshofrat; seit 1615 Hofkammerdirektor; ab 1619 kaiserlicher Kämmerer; seit 1620 Hofkammervizepräsident.

Weiterführende Informationen in der GND
Daniel Polmüllner von Mühlperg

geb. 1590
gest. 1638
Anm.: Seit 1614 Wiener Bürger; 1625 Mitglied des Äußeren Rats, 1625 und 1628/29 Beisitzer des Stadtgerichts, 1626/27, 1630/31 und 1638 Mitglied des Inneren Rats sowie 1632-1637 Stadtrichter von Wien; 1622 Nobilitierung.
Herzog Bogislaw XIV. von Pommern
Herzog Bogislaw XIV. von Pommern-Stettin
Bischof Bogislaw von Cammin

geb. 1580
gest. 1637
Anm.: Sohn des Herzogs Bogislaw XIII. von Pommern-Stettin (1544-1606); ab 1622 regierender Herzog von Pommern-Stettin und Titularbischof von Cammin; seit 1625 Landesfürst des gesamten Herzogtums Pommern.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Pommern, Haus
Herzöge von Pommern

Anm.: Im Jahr 1637 ausgestorbene Dynastie der Greifen.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Graf Maksymilian Przerębski

geb. 1577
gest. 1639
Anm.: Sohn des Jakub Jan Przerębski (gest. 1607); polnischer Magnat und Diplomat; 1613 Marschall des Sejms; Kastellan von Zawichost (ab 1613), Radom (seit 1619) und Sieradz (1619-1630); ab 1637 Woiwode von Łęczyca; außerdem Starost von Piotrków, Sniatyn, Sieradz (seit 1630) und Moscicki; 1637 Erhebung in den Reichsgrafenstand.
Graf Johann Rudolf von Puchheim

geb. ca. 1600
gest. 1651
Anm.: Sohn des Grafen Johann Christoph von Puchheim (1578-1619); ab 1625 kaiserlicher Kämmerer; 1634 Sondergesandter in Konstantinopel; seit 1635 Oberstkämmerer von König bzw. Kaiser Ferdinand III. (1608-1657); 1637-1645 Reichshofrat; ab 1645 Geheimer Rat.

Weiterführende Informationen in der GND
Gräfin Maria Franziska von Puchheim

gest. 1637
Anm.: Tochter des Grafen Johann Rudolf von Puchheim (gest. 1651).
Georg I. Rákóczi
I. Rákóczi György
Fürst Georg I. von Siebenbürgen

geb. 1593
gest. 1648
Anm.: Sohn des Sigismund Rákóczi (1544-1608), ab 1607 Fürst von Siebenbürgen; seit 1630 Fürst von Siebenbürgen.

Weiterführende Informationen in der GND
Conte Giovanni Battista di Rivara
Graf Johann Baptist von Rivara

gest. ca. 1635/36
Anm.: Italienischer Adliger; kaiserlicher Oberstfeldquartiermeister (1627), Generalquartiermeister (1629), Obrist (1631) und Generaladjutant Wallensteins (1583-1634).
Contessa Susanna di Rivara
Geburtsname: Susanna Matzak von Ottenburg
Geburtsname: Zuzana Macák z Ottenburku

Anm.: Troppauische Adlige; Gemahlin des Conte Giovanni Battista di Rivara (gest. ca. 1635/36).
Johann Christoph von Römerstal

geb. 1593
gest. 1637
Anm.: Adliger aus dem Hochstift Basel; kaiserlicher Obristleutnant; ab 1623 Kämmerer, 1633/34 Trabantenhauptmann, seit 1634 Hartschierhauptmann und ab ca. 1635 stellvertretender Oberstkämmerer von König bzw. Kaiser Ferdinand III. (1608-1657); 1630 Erhebung in den Freiherrenstand.
Vicomte bzw. Duc Henri de Rohan

geb. 1579
gest. 1638
Anm.: Sohn des Vicomte René II de Rohan (1550-1586); 1586-1603 Vicomte und ab 1603 Duc de Rohan und Pair de France; 1605-1608 Colonel général der Schweizergarde in Paris; 1618-1626 Colonel général der französischen Kavallerie; 1621-1629 militärischer Führer der Hugenotten; 1629-1634 Exil in Italien; 1635-1637 Befehlshaber der französischen Armee im Veltlin; 1638 Berater des für Frankreich kämpfenden Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639).

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg

geb. 1598
gest. 1642
Anm.: Sohn des Herzogs Franz II. von Sachsen-Lauenburg (1547-1619); 1618-1620 in Kriegsdiensten der böhmischen Konföderierten; kaiserlicher Obristleutnant (1621), Obrist (1625-1632) und Generalfeldwachtmeister (1631); 1633-1635 kursächsischer Feldmarschall; 1634/35 kaiserlicher Kriegsgefangener; ab 1641 kaiserlicher Feldmarschall; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Weiße").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Julius Heinrich von Sachsen-Lauenburg

geb. 1586
gest. 1665
Anm.: Sohn des Herzogs Franz II. von Sachsen-Lauenburg (1547-1619); bereits als Jugendlicher Konversion zum katholischen Glauben; kaiserlicher Obrist (1618-1635) und Feldmarschall (1629); 1634/35 Inhaftierung wegen seiner Vertrauensstellung bei Wallenstein (1583-1634); ab 1637 Friedensvermittler zwischen Kaiser Ferdinand III. (1608-1657) und Schweden; seit 1656 regierender Herzog von Sachsen-Lauenburg; ab 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Glückhafte").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen

geb. 1585
gest. 1656
Anm.: Sohn des Kurfürsten Christian I. von Sachsen (1560-1591); seit 1611 Kurfürst von Sachsen.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Herzog Joachim Ernst von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön

geb. 1595
gest. 1671
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; ab 1622 Titularherzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön; seit 1625 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sichere").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Heinrich Schlick von Passaun
Graf Jindřich Šlik z Pasounu

geb. ca. 1580
gest. 1650
Anm.: Sohn des Grafen Georg Ernst Schlick (gest. 1612); ab 1598 in Kriegsdiensten verschiedener Herren; 1619/20 Obrist in der mährischen Ständearmee; kaiserlicher Obrist (1621-1631), Feldzeugmeister (1626) und Feldmarschall (1627-1630); 1622 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1629 kaiserlicher Kämmerer; 1632-1649 Geheimer Rat und Hofkriegsratspräsident; 1628-1631 Inhaber der Herrschaft Querfurt; seit 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Anton von Schlieff(en)

geb. 1576
gest. 1650
Anm.: Sohn des Lorenz von Schlieffen (gest. 1580); Erbherr auf Dreesow (Hinterpommern) und Warensdorf (Böhmen); 1594-1606 Teilnahme am Langen Türkenkrieg; später im Kriegsdienst der böhmischen Konföderierten; 1620-1627 kaiserlicher Obristleutnant; ab 1628 Pfandinhaber des Amtes Torgelow; 1630-1637 Aufenthalt als böhmischer Exulant in Kursachsen; 1634/35 Verhaftung wegen seiner Tätigkeit als Unterhändler für Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein, Herzog von Friedland (1583-1634); anschließend Leben in Breslau, Thorn und Danzig; 1644 Rückkehr nach Pommern; danach in schwedischen Diensten als Kriegsrat und Obrist (1647); seit 1648 Schlosshauptmann von Stettin.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Johann Söldner

geb. ca. 1580
gest. 1649
Anm.: Geboren in Böhmen; Dr. jur.; ab 1622 Sekretär der deutschen Expedition der Reichskanzlei; seit 1634 Reichshofrat; vgl. Oswald von Gschließer: Der Reichshofrat. Bedeutung und Verfassung, Schicksal und Besetzung einer obersten Reichsbehörde von 1559 bis 1806, Wien 1942, S. 232.

Weiterführende Informationen in der GND
Infant Baltasar Carlos von Spanien und Portugal
Príncipe Baltasar Carlos de Asturias
Príncipe Baltasar Carlos de Viana
Príncipe Baltasar Carlos de Gerona

geb. 1629
gest. 1646
Anm.: Sohn des Königs Philipp IV. von Spanien (1605-1665); ab 1632 Príncipe de Asturias und Príncipe de Viana; seit 1645 Príncipe de Gerona; ab 1638 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Königin Maria Anna von Spanien
Geburtsname: Erzherzogin Maria Anna von Österreich

geb. 1634
gest. 1696
Anm.: Tochter von Kaiser Ferdinand III. (1608-1657); 1649-1665 Ehe mit König Philipp IV. von Spanien (1605-1665).

Weiterführende Informationen in der GND
König Philipp IV. von Spanien
König Philipp III. von Portugal
König Philipp III. von Neapel-Sizilien
König Philipp III. von Sardinien

geb. 1605
gest. 1665
Anm.: Sohn des Königs Philipp III. von Spanien (1578-1621); ab 1621 König von Spanien, Portugal (bis 1640), Neapel-Sizilien und Sardinien; seit 1613 Ritter und ab 1621 Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Johannes Stalmann

geb. 1577
gest. 1635(?)
Anm.: Sohn des Bauern Kaspar Stalmann (gest. 1619) in Lüttringhausen bei Remscheid; 1601-1603 Jurastudium in Herborn; Dr. jur. utr.; 1603-1609 Advokat und Dozent in Herborn; 1609-1612 gräflich-isenburgischer Oberschultheiß in Büdingen; 1612-1628 Rat und Kanzler des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); danach dänischer Generalkriegsauditor; 1630 schwedischer Agent in Magdeburg; 1631-1634 schwedischer Kanzler der Stifte Magdeburg und Halberstadt; danach schwedische Gefangenschaft und Flucht in die habsburgischen Erblande; seit 1632 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Abgezogene").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Johannes Stalmann d. J.

geb. 1607
gest. nach 1642(?)
Anm.: Sohn des Johannes Stalmann (geb. 1577); anfangs in schwedischen Diensten; nach 1635 Konversion zum katholischen Glauben; später Oberamtmann von Grafenegg/Niederösterreich; vgl. Johann Christoph Beckmann: Historie des Fürstenthums Anhalt, Teil VII, Zerbst 1710, S. 198.
Graf Kaspar von Starhemberg

geb. 1598
gest. 1646
Anm.: Sohn des Reichard von Starhemberg (1570-1613); 1633 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1633 kaiserlicher Kämmerer; 1634 oberösterreichischer Herrenstandsverordneter; 1643 Erhebung in den Grafenstand; vgl. Johann Schwerdling: Geschichte des [...] Hauses Starhemberg, Linz 1830, S. 263-266.

Weiterführende Informationen in der GND
Tobias (2) Steffeck von Kolodey
Tobiáš (2) Štefek z Koloděj

geb. 1615
gest. 1679
Anm.: Sohn des Prager Bürgers Tobias (1) Steffeck von Kolodey (gest. 1621), der wegen seiner Beteiligung am böhmischen Ständeaufstand enthauptet wurde; 1621 Emigration aus Böhmen; ca. 1637-1641 Kammerdiener sowie ab ca. 1641 Geheimer Kammerdiener und Kammerverwalter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; spätestens seit 1646 Kammermeister (noch 1651), Sekretariatsverwalter und Aufwärter; um 1656 Hofjunker in Bernburg; um 1663 Stallmeister und Kammerjunker in Ballenstedt; zuletzt Kammerjunker in Bernburg; 1646 Nobilitierung.
Peter Heinrich von Stralendorff

geb. 1580
gest. 1637
Anm.: Sohn des Leopold von Stralendorff (gest. 1623); ab 1605 Reichshofrat; seit 1620 Reichshofratsvizepräsident; später Geheimer Rat; ab 1627 auch Reichsvizekanzler (1623-1627 bereits kommissarisch) und kaiserlicher Kämmerer; 1625 Erhebung in den Freiherrenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Sultan (Osmanisches Reich) Ahmed I.

geb. 1590
gest. 1617
Anm.: Sohn von Sultan Mehmed III. (1566-1603); seit 1603 Sultan des Osmanischen Reiches.

Weiterführende Informationen in der GND
Sultan (Osmanisches Reich) Murad IV.

geb. 1612
gest. 1640
Anm.: Sohn von Sultan Ahmed I. (1590-1617); seit 1623 Sultan des Osmanischen Reiches.

Weiterführende Informationen in der GND
Sultan (Osmanisches Reich) Mustafa I.

geb. 1591
gest. 1639
Anm.: Sohn von Sultan Mehmed III. (1566-1603); 1617/18 und 1622/23 Sultan des Osmanischen Reiches.

Weiterführende Informationen in der GND
Sultan (Osmanisches Reich) Osman II.

geb. 1604
gest. 1622
Anm.: Sohn von Sultan Ahmed I. (1590-1617); seit 1618 Sultan des Osmanischen Reiches.

Weiterführende Informationen in der GND
Sultan (Osmanisches Reich) Yahya

geb. 1585
gest. 1649
Anm.: Sohn von Sultan Mehmed III. (1566-1603); 1603-1617 osmanischer Thronprätendent gegenüber seinem jüngeren Bruder Sultan Ahmed I. (1590-1617).
Graf Wilhelm Leopold von Tattenbach
Graf Wilhelm Leopold von Reinstein

geb. 1609
gest. 1661
Anm.: Sohn des Johann Christoph von Tattenbach (1574-1627); 1630-1632 Kapitän einer maltesischen Kriegsgaleere; ab 1633 in Diensten und seit 1637 Oberstkämmerer des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich (1614-1662); ab 1635 kaiserlicher Kämmerer; seit 1650 Präsident des innerösterreichischen Hofkriegsrats; ab 1654 Geheimer Rat und Hofkriegsrat in Wien; seit 1658 Großprior des Malteserordens in Böhmen, Österreich, der Steiermark, Kärnten und Krain; 1637 Erhebung in den Grafenstand; ab 1643 regierender Graf von Reinstein (Regenstein/Harz); vgl. Robert Laurentius Dauber: Johanniter-Malteser-Ritter unter kaiserlichen Fahnen 1523-1918, Gnas 2007, S. 108–110.

Weiterführende Informationen in der GND
König Matthias I. Corvinus von Ungarn
König Matthias I. Corvinus von Böhmen

geb. 1443
gest. 1490
Anm.: Sohn des ungarischen Reichsverwesers Johann Hunyadi (gest. 1456); ab 1458/64 König von Ungarn; seit 1469 König von Böhmen (als Gegenkönig zu Georg von Podiebrad und Wladislaw II.).

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Georg Wagner

geb. ca. 1600
Anm.: Seit 1637 kaiserlicher Hofkammersekretär.
Herzogin Anna Sabina von Württemberg-Weiltingen
Geburtsname: Herzogin Anna Sabina von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1593
gest. 1659
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622) und Cousine Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1618-1635 Ehe mit Herzog Julius Friedrich von Württemberg-Weiltingen (1588-1635); seit 1626 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Leutselige").

Weiterführende Informationen in der GND
Anhalt, Fürstentum
weiterführende Informationen
Askanien (Aschersleben), Grafschaft
Bayern, Herzogtum bzw. Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Bernburg
weiterführende Informationen

Anm.: Zusammengesetzt aus der jeweils eigenständigen Tal- ("Stadt im Tale", gebildet aus den ehemaligen Teilen Alt- und Neustadt) und Bergstadt ("Stadt vorm Berge"), die erst 1825 vereinigt wurden.
Böhmen, Königreich
weiterführende Informationen
Bützow
weiterführende Informationen
Carnuntum
weiterführende Informationen

Anm.: Ehemalige römische Stadt mit Legionslager am pannonischen Limes.
Deutsch-Altenburg (Bad Deutsch-Altenburg)
weiterführende Informationen
Donau, Fluss
weiterführende Informationen
Dresden
weiterführende Informationen
Elbe (Labe), Fluss
weiterführende Informationen
Favorita, Schloss (Wien)
Anm.: Heute Augarten in Wien.
Fischamend
weiterführende Informationen
Florenz (Firenze)
weiterführende Informationen
Frankreich, Königreich
weiterführende Informationen
Graubünden (Freistaat der Drei Bünde)
weiterführende Informationen
Graz
weiterführende Informationen
Güstrow
weiterführende Informationen
Hainburg (Donau)
weiterführende Informationen
Heiliges Römisches Reich (deutscher Nation)
weiterführende Informationen
Hernals
weiterführende Informationen
Hessen-Darmstadt, Landgrafschaft
weiterführende Informationen
Holstein, Herzogtum
weiterführende Informationen
Jerusalem
weiterführende Informationen
Kärnten, Herzogtum
weiterführende Informationen
Kaiserebersdorf
weiterführende Informationen
Kischützneustadt (Kysucké Nové Mesto)
weiterführende Informationen
Köln
weiterführende Informationen
Krakau (Kraków)
weiterführende Informationen
Laxenburg
weiterführende Informationen
Linz
weiterführende Informationen
Magdeburg, Erzstift
weiterführende Informationen
Mecklenburg-Güstrow, Herzogtum
weiterführende Informationen
Meißen, Markgrafschaft
weiterführende Informationen

Anm.: Kernland des (albertinischen) Kurfürstentums Sachsen.
Neugebäude, Schloss
weiterführende Informationen

Anm.: Für Kaiser Maximilian II. errichtetes maniristisches Lustschloss, das bereits ab dem Jahr 1600 zunehmend verfiel.
Niederlande (beide Teile)
weiterführende Informationen
Niederlande, Vereinigte (Republik der Sieben Vereinigten Provinzen)
weiterführende Informationen
Nördlingen
weiterführende Informationen
Nowy Targ
weiterführende Informationen
Ofen (Buda), Ejalet
Anm.: Verwaltungseinheit des Osmanischen Reiches.
Orange
weiterführende Informationen
Osmanisches Reich
weiterführende Informationen
Passau
weiterführende Informationen

Anm.: Gebildet aus den damals drei eigenständigen Teilen Alt-, Ilz- und Innstadt.
Persien (Iran)
weiterführende Informationen
Petronell
weiterführende Informationen
Polen, Königreich
weiterführende Informationen
Posen (Poznań)
weiterführende Informationen
Prag (Praha)
weiterführende Informationen
Prater (Wien)
weiterführende Informationen

Anm.: Im 17. Jahrhundert kaiserliches Jagdrevier an der Donau.
Preßburg (Bratislava)
weiterführende Informationen
Priwitz (Prievidza)
weiterführende Informationen
Regelsbrunn
weiterführende Informationen
Regensburg
weiterführende Informationen
Sachsen, Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Sankt Martin (Martin)
weiterführende Informationen
Sardinien (Sardinia), Insel
weiterführende Informationen
Schlesien-Troppau, Herzogtum
weiterführende Informationen
Schlesien, Herzogtum
weiterführende Informationen
Schwechat
weiterführende Informationen
Schweden, Königreich
weiterführende Informationen
Spanien, Königreich
weiterführende Informationen
Thüringen
weiterführende Informationen
Topoltschan (Topoľčany)
weiterführende Informationen
Torgau
weiterführende Informationen
Tyrnau (Trnava)
weiterführende Informationen
Ungarisch Altenburg (Mosonmagyaróvár)
weiterführende Informationen
Ungarn, Königreich
weiterführende Informationen
Veltlin (Valtellina)
weiterführende Informationen
Venedig (Venezia)
weiterführende Informationen
Villach
weiterführende Informationen
Warschau (Warszawa)
weiterführende Informationen
Weimar
weiterführende Informationen
Wien
weiterführende Informationen
Friesland, Provinzialstände
Holland, Provinzialstände
weiterführende Informationen
Jesuiten (Societas Jesu)
weiterführende Informationen
Malteser (Ordo Militiae Sancti Joannis Baptistae Hospitalis Hierosolymitani)
weiterführende Informationen
Anm.: Eigentlich "Johanniter" auf Malta.
Österreich, Geheimer Rat
weiterführende Informationen
Österreich, Hofkammer
weiterführende Informationen
Österreich, Hofkriegsrat
weiterführende Informationen
Preßburg (Bratislava), Rat der Stadt