Jn die predigtt des hofpredigers Winsij, da er
dann abermals ein gewaltiges specimen
seiner guten memoriæ, vndt Schriftmäßig-
keitt, hervor blicken laßen <Mais un zele intempestif.>. Meine herzlieb(st)e
Gemahlin vndt Erdtmann Gjdeon seindt auch
mitt in der predigt gewesen.
heinrich Friedrich von Einsiedel ist mein gast zu Mittage gewesen,
wie auch Bürgermeister Weylandt.
Schreiben per Leipzig vom Melchior Loyß, vom Ritter Geüder,
vom Folckamer, Lämminger, etcetera etcetera etcetera[.]
Nachmittags wieder predigtt gehört.
Postea Matz Vrlob, undt Märtin Nickeln habe
ich laßen zu mir kommen, in bewuster sache, so wol
alß mitt Bürgermeister Weyland geschehen, conferentz zu halten. Gott
gebe vnß glücklichen succeß, vndt segen.
Zeitung daß der Schwedischen sachen in Pommern, in agone
stehen, vndt Banner baldt werde den garauß
kriegen. Jtem: daß der Graf von hanaw,
vom Ramsay, in seinem hause gefangen gehalten
werde.
Jtem: daß eine starcke rebellion in Portugal endt-
standen, Sie daselbst ejnen König aufgeworffen, vndt
sich an außländische potentaten hencken wollen.
Jtem: daß der Kayser, nach verrichteter vngrischen
Krönung, der Kayserinn, gen Prag zjehen werde.
Jhre Kayserliche Mayestät hetten sonsten ihr contentement
alda zu Preßburgk erhalten, nur daß die
vngrischen Stende, die exulanten nicht hetten
außschaffen wollen, da hjngegen der Kayser
auff dem punct, fest beharret.
Conversatio mitt dem Superintendenten vndt hofpre-
diger, vndt habe sie beyde zu gast gehabtt, bey
meinen kindern, <weil jch mitt Meiner Gemahlin alleine gegeßen.>
Die ge antwortt vom Graf Gallaaß, an die
gesampte Fürsten zu Anhaltt, ist ankommen,
assèz froide, & non pas en si bons termes, comme
celle, quj s'adresse a moy en particulier. hin-
gegen begehrt, Damb Vitzthumb, man wolle sich
beßer angreiffen, damitt man bey der Magdeburgischen
contribution, gelaßen werden köndte.
Am heüttigen behttage in dje kirche mitt Madame
zum gebeht, vndt Allmosen, auch anhörung
Göttliches wortts. Einsjedel a disner & au presche.
Paul Ludwig habe ich Nachmittags auch bey mir gehabtt.
Zeitung daß hertzog Adolff von Meckelnburg ejnen gesandten
an Kayserlichen hoff schickett, ohne zweifel, Meiner Schwester,
der hertzogjnn sache, wieder zu verderben. Gott
erbarm sjch doch, dieses betrübten zustandes.
Grata superveniet; quæ non sperabitur hora! 1
harre des herren, seye getrost, vndt vnverzagtt,
|| [[Handschrift: 544r]]
vndt harre deß herren2, vndt wann mich der herr
gleich tödtet, so wjll jch dennoch auf ihn hoffen.3
Schreiben von schwester Sibylla Elisabeth[,] Jtem: von Caspar Pfau.
Rindorf ist von Ballenstedt wiederkommen, avec mediocre
satisfaction. <Nota Bene[:] züchtigen will ich dich mitt
masse, auff das du dich nicht vnschuldig
halltest.4>
Donnerstag♃ den 4. Ianuarij, 1638.
An Obrist Werder, hernacher an Melchior Loyß geschrieben.
Zeitung daß der Oberste Rochaw, vom Churfürsten ordre hatt, vber
die Elbe zu paßiren, bey Deßaw, vndt hernacher in
Pommern zu gehen, zum general Kljtzjng zu stoßen. Mein
vetter Fürst Iohann Casimir aber wjll ihn nichtt vberlaßen, also
besorgen wir, Sje dörften noch lange im Fürsten-
thumb liegen bleiben. Gott verhüte es gnediglich.
Anmahnungen von Fürst Augusto wegen der contribution,
Jtem: in andern sachen, wegen des Gymnasij zu Zerbst,
bestellung eines Professoris; &cetera[.] Jtem: von Fürst Iohann Casimirs assjstenz
in durchzugskosten, da man vnß doch nicht assistirt, im
Bernburgischen antheil, wann solche marchen vorgehen.
Mitt Schwarzberger heütte Morgen raht gehalten, Nachmittags
aber durch Paul Ludwig des Presidenten gutachten vernommen,
vndt mich damitt, in publicis conformirt.
Melchior Loyß, ist Gott lob, sicher vndt glücklich diesen
abendt, von Nürnbergk, vndt Leiptzigk, wieder
allhier angelangtt. Wegen enge der zeitt hat
nicht alles, iedoch etwas verrichtett werden mögen.
Antwortt von Weymar, durch Bergen, mediocre.
Risposta von Ballenstedt vndt Gernroda &cetera[.]
Matz Vrlob ist bey mir gewesen, fort cordial.
Am heüttigen Fest der Erscheinung Christi, oder der
heyden weyhenachtten, vormittags mitt Madame
in die kirche. Nachmittags alleine in die predigt cum comitatu.
Paul Ludwig ist zu Mittage hieroben geblieben, Jtem: die schulcollegen5
so das Neẅe Jahr, in der kirche gesungen.
Abends ist Franciscus Rector Scholæ allhier, mitt seinen
Schulcollegen herauf kommen, Jch habe ihnen eine Mahl-
zeitt sampt dem Diacono geben laßen, vndt hernacher
haben Sie mir etzliche psalmen musicirt.
Nota Bene Nota Bene[:] der Churfürst von Brandenburg hatt einen eigenen
bohten hergeschicktt, mitt einem sehr höflichen Neẅen
Jahreß schreiben, vndt vbergewöhnljchen complimenten.
Aufm Sahl predigen laßen, wegen kälte.
Extraordinarii seindt bey vnß blieben, Heinrich Friedrich von Einsiedel, vndt
der hofprediger Winsius.
Schreiben von Plötzkau mitt der copia des Receßes. etcetera
wegen der neẅen Steẅerpoßen.
An Chur Brandenburg geantwortett, de bon anchre.
Visite vom Jungen Börstel, mitt verdrießlichen suppli-
cationen vndt berichtt, daß 24 Regimenter zu Dämitz
vbergehen, vndt vmb Quedlinburg vndt Ejßleben,
quartier nehmen sollen. Je l'ay retenu a disner.
Paul Ludwig nacher Leiptzig geschicktt. Gott geleitte ihn[.]
Schreiben vom Johann Löw Jtem: Vom herzog Friderich von Lüneburg
Jtem: vom Obersten Werder. <Consiglio mitt Melchior Loyß[.]>
An herzog Friederich von hollstein nach Norburg ge-
schrieben, ihme Zachariaß hugk, zum Trumpter
recommendirende, wann ers zu meinen diensten
würde bey seinem Trompter außgelernet haben.
Nota Bene Avis von Ballenstedt daß 4 Regimenter im Für-
stenthumb Anhaltt, einquartieren sollen. Gott
verhüte es gnediglich.
Schreiben von Ballenstedt, vndt Hartzgeroda,
auch Rammelburgk, von wegen bewuster refusion.
Wieder nach Ballenstedt depeschirt.
Nachmittags vber die Sahle an die Neẅstadt, vndt wieder
herüber spatziren gegangen.
Märtin Nickel den leüttenamptt wegen be-
wuster sache, bey mir gehabtt.
Jn die kirche, zur gewöhnlichen wochenpredigtt.
Depesche nacher Ballenstedt.
Nachmjttags, hinauß schießen gegangen, nach vögeln,
vndt deren ejn halb dutzent geschoßen.
<Somnium <uxoris> de membro genitalj, seu virga lunga uxoris ipsius. <Nota Bene[:] Denotat forsan filium.>>
Der Allte henrich Friederich von Ejnsiedel, jst zu Mjttage, bey
mir gewesen, me relationnant force choses.
Jtem: so habe ich Bürgermeister Weylandt, auch laßen zu mir kommen,
& il m'a donnè fort bonne consolation.
Der Obrist leutnant hanß henrich, vndt Eckhardt Adam Stammer, haben
die lehen, durch einen gevollmächtigten entpfangen, bey
der Regierung, weil ich mich selber nicht bemühen mögen.
Je<l> leur a fallu donner une rude reprimande, pour la premiere
fois, contre mon grè, a cause des aliments de la Schenckin.
Thomas Benckendorf nach Cöhten geschicktt, Gott gebe glück.
Schreiben vom Caspar Pfaw, vndt von Cöhten vom Fürst Ludwig[.]
Raht mit Schwartzenbergern gehallten.
Fürst Augustus hatt mich vndt Meine Gemahljn, aufs angestellte
leichbegängnüß, gegen den 19den: hujus per legatos zu erscheinen, gebehten.
Doctor Brandt Medicus ist bey mir gewesen, vndt ich
habe nach der Mittägigen Mahlzeitt, viel mitt
ihme conversirt. Er hatt gute fundamenta,
in seiner Medicin, vndt eine schöne erudition.
Neẅe Jahrs briefe vom herzog Friederich von Lüneburg,
vndt hertzogk Geörge Rudolf von der Ligniz.
Paul Ludwig ist von Leiptzigk wiederkommen, hatt leyder
vor vnß einen bloßen geschlagen, dieweil die herzoge
von Weymar, wieder zusage, den Mann mitt dem
gelde nicht nach Leiptzigk geschicktt. Patientia!
Neu Jahrs brief vom herzog Jochem Ernst, meinem Schwager.
Samstag♄ den 13. Januarij. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
Somnium meum de Cæsare, & satisfactione nova.
Schreiben von Ballenstedt, etcetera vom Amtmann Martin Schmidt.
Thomas Benckendorf ist von Cöhten wiederkommen, mitt recredenzen
vndt schreiben, <etcetera consiliis.>
Schreiben vom Fürst Augusto[:]
<Nota Bene[:]> Vne fille de chambre a Cöhten se mariant a eu un tonneau
de biere, 2 Schefel (Scheffel)schfl: de seigle, 2 Schefel (Scheffel)schfl: de froment, 2 hammel
4 lämmer, 20 ThalerThlr: zum hochzeittgeschencke,
vndt 20 ThalerThlr: zu kleidern, Mais on ne luy
a pas tenu les nopces a la cour. Die andere Magdt
so den pfarrer zu Cöhten genommen, hatt kein bier ge-
kriegtt, vndt zum geschenke 15 ThalerThlr: vndt 12 ThalerThlr:
zu kleidern.
Vne Damoyselle de chambre y reçoit[!] 200 ThalerThlr: autre-
fois, majntenant 100. Quand les espoux nobles ne
sont de la cour, on ne leur tient point les nopces.
Wegen großer källte, aufm Schloß predigen laßen.
Text: von der hochzeitt zu Cana in Galilæa6.
Extraordinarii der Allte Ejnsiedel vndt der hofprediger.
Nachmittags bin ich zur kirche gefahren, wie gewöhnlich vorm
berge.
Darnach den Præsidenten laßen zu mir kommen, vndt
raht mitt ihme gehalten. Postea mitt Schwartzenberger.
Schreiben vom hertzog von Brigk, von Osteroda auß Preüßen.
Jtem: von halle. etcetera etcetera etcetera
Der Marschalck Erlach ist extraordinarius zu Mittage gewesen.
Einen Schlitten machen, vndt die pferde darzu probiren laßen.
Nota Bene Nota Bene[:] zeitung daß die holländer das feste Castell la Mina
in Guinea, erobertt, dabey stadtliche goldtbergwercke
sein, vndt die Portughesen sollen in gantz Africa, keine
beßere festung gehabtt haben. <Revolutio seu
vicissitudo rerum.>
<Voix sombre et horrible, que i'ay ouy ceste nuict.>
herrvetter Fürst Augustus, hatt den Cantzler Milagium
mitt credentzialen an mich geschicktt, von wegen
|| [[Handschrift: 547r]]
des neẅen Receßes jn landtsteẅersachen raht zu halten,
wie auch wegen Kayserlichen Reichslehen, vndt meiner
befriedigung, <Jtem: wegen Fürst Friedrich[.]>
J'ay tirè une pie, <& apres des corneilles.>
Mein lackay7 ist von Ballenstedt wiederkommen,
im schnee biß vber die knie.
Fünf personen sollen heütte erfroren sejn.
Vormittags in die kirche.
Nachmittags raht gehalten, mitt negromonte, auch mitt
Melchjor Loyß. perge perge perge
<Spectra nocturna & insomnia.>
Fürst Augusto wieder geantwortett auf sein gesteriges
zuschreiben, nobilium gratia, Einsidels vndt Nostizens.
Schreiben von Bareytt, vndt Wonsiedel,
vom Marggraf Christian, Lämminger, vndt Zanger.
Mitt Melchior Loyß conversatio. <Zwey hasen sejndt
zur küche gelifert worden.>
Somnium vom außfallen der zähne vndten
ad dexteram.
Oeconomica vndt andere sachen vorgenommen.
Der Marschalck, der Ejnsidel vndt Nostitz nach Plötzka
|| [[Handschrift: 547v]]
ad sepulturam, des verblichenen Freẅleins allda.
Wiewohl die grimmige kälte gestern vndt heütte nach-
gelaßen, vndt es sehr gedawet hatt, so bin ich doch diesen
Nachmittag, vber die Sahle vndt wieder herüber gegangen.
Es trägt auch noch pferde vndt lastwägen, wiewol viel
waßer auf dem eyse albereitt stehett.
Ein Rehe ist von Ballenstedt ankommen. <War ein bock.>
Zween Rennschlitten allhier verfertigett, vndt schwarz
vndt gelb angestrichen, mitt Sieben ThalerThlr: dem Tjscher
bezahlen laßen, vor beyde kuffen, dem Stellmacher
1½ ThalerThlr: vor beyde geleütte, (so zwar nicht neẅ)
6 ThalerThlr: die Schlitten seindt gar hübsch gemachtt, vndt gefirnitzett[.]
Schreiben vom Samuel Scheidt von Halle bekommen,
beynebenst etzlichen Musicalischen compositionibus.
Neu Jahrs briefe, von den dreyen hertzogen von
Weymar, schicktten sie vnß geldt davor, wie
sie zu thun, schuldig wehren.
Jn publicis dieses Fürstenthumb betreffende,
ziemlich starck laborirt, auch sonsten privata
vorgehabtt, so mich nicht wenig afficirt haben.
Predigt gehört, mitt Madame vnd Erdmann Gideon in Ecclesia.
Mein Sohn Erdtmann Gideon, hat Sechs Jahr auß-
gebrachtt, Gott laße ihn ferrner nach seinem
|| [[Handschrift: 548r]]
gnedigen willen altt werden, vndt aufwach-
ßen, an allter[,] weißheitt vndt gnade, bey
Gott vndt den Menschen.
Nachmittags, wieder in die kirche.
Expedienda nacher ha<r>tzgeroda expedirt.
Gestern, ist Knochens8 pferdt inß waßer gefallen,
weil die Sahle anhebtt aufzudawen. Man
hatt es aber wieder heraußer zu gezogen.
Der Obrist Wachmeister <Ebernstein> ist von Weymar herkommen,
mitt 400 ThalernThlrn: et con qualche disgusto de' Duchj.
Nachmittags, mitt dem Præsidenten Raht gehalten.
Extra: seindt heütte zu Mittage bey mir gewesen,
der Obrist wachmeister[,] der Marschalck, vndt allte Einsiedel.
Schreiben vom Peverellj vndt geyder, etcetera dilatorisch.
Rindorf
Der Obrist Wachtmeister Eberstein, ist wieder weg.
Rindtorf hatt zwey hasen, vndt zween füchße,
einbrachtt.
<Sturmwindt.>
<Songe des courtoisies receuës a
Berlin de l'Electeur
& du Conte de noirmont.>
Jn die kirche zur wochenpredigtt.
Darnach Geörg Knütteln zu mir kommen laßen. <Der hatt mir seine dienste offerirt.>
Schwartzenberger ist bey mir gewesen, mitt dem ich alle-
zeitt seria zu tractiren, <Jtem: mitt Melchior Loyß[.]>
Extra ad prandium: Geörg Knüttel des Obersten
Princken gewesener Secretarius vndt Amptmann,
Jtem: der bereütter. Dann Melchior Loyß vndt Thomas Benckendorf
seindt vnsere ordinarij, nebenst den Junckern.
Risposta vom Obristen Werder[,] von Schwester Anna Sophia[,] von Fürst Ludwig[.]
Donnerstag♃ den 25. Januarij.
Meine pferde habe ich im Schlitten probiren, vndt dem Fitzthumischen
Secretario Volckenandt, zween von meinen pferden, zur Arckeley,
(vm davor mir mein antheil 52 ThalerThlr: bezahlt) abfolgen laßen.
Zu Jlverstedt, sejndt 30 pferde eingefallen, vndt vor wenig
tagen, zwischen hall vndt Deßaw, 22 pferde außgespannet
worden, wie auch etzliche schubkärner ermordet worden.
Der general adjutant Knoche ist extra: bey vns gewe-
sen, wie auch Curtt Christoff von Börstel. perge perge perge Il semble,
que le dit Knoche empesche mes desseings jcy a la ville. <Nota Bene[:] Er hat abgedancktt[.]>
Heinrich Friedrich von Einsiedel jst auch bey mir gewesen.
Mitt Schwartzenberger habe ich raht gehalten.
Escrit au Conte de Trauttmansdorf, & Iohann Loew a Vienne. <Jtem au Duc George Rodolphe de Liegnitz Brieg etcetera[.]>
Rindorf hatt wieder zweene hasen gelifert, vndt eingebracht.
Jch habe Bürgermeister Döhring laßen zu mir kommen,
vndt mitt ihm geredett, ihn auch bey der Mahl-
zeitt behalten. <Jl est assèz capable, & bien jntentionnè.>
Erdtmann Gideon; ist heütte zum ersten Mahl, jm
schlitten gefahren, vndt Nostitz hatt ihn geführet.
Zeitung daß zu Coppenhagen in Dennemarck die pest
trefflich grassire, welches doch sonsten in den
Nordlanden (bevorab im wintter,) nicht viel zu
geschehen pflegett. Es soll auch das vieh gewal-
tjg allda hinweg sterben.
Geörg Knüttel, jst abermal bey mir gewesen,
dopo pranso a tavola. Will nach der Grafschaft Schawmburg,
dahin ich ihn recommendire, weil keine stelle vacirt.
Jch bin Nachmittags hinauß geritten nach Zeptzigk.
Schreiben von Ballenstedt. Buona speranza, so wol
wegen abwendung der einquartierung, alß wegen
der refusiongelder. Gott verleyhe würckliche
beßerung, daranch vns also verlanget, Amen.
Jn die kirche, predigtt vom Agker vndt Samen.
Schreiben von Plötzkau[,]
Cöhten vndt Deßa: |
1. wegen künftiger contribution, anlage.
2. von wegen der armen pfarrer Mendicitet. |
Die Sahle ist heütte mitt großem krachen auff: vndt die
|| [[Handschrift: 549v]]
eißschollen gegangen, vndt haben meine püscher auf
beyden vfern vberschwemmet. Es hatt auch heütte
gewaltig gewehett vndt gestürmett.
Den hofprediger bey mir gehabtt, mitt ihm zu
conferiren. Auß der Stadt, hatt niemandt zu mir
kommen, noch herüber fahren können, wegen des starcken
grundteyses. <Jch bin Nachmittags hingegangen es zu besehen.>
<Mitt> Thomas Benckendorf vndt Paul Ludwig importantissima negociirt, auch mitt Hans Ernst Börstel
wegen Melchior Loyß tractiren laßen.
heütte haben sie dem Börstel von Jlverstedt, eine leichpredigtt
in der Stadt gehalten, vndt weil das waßer sehr groß,
auch fast vnmüglich, wagen vndt pferde vberzubringen, ha-
ben meine leütte nicht hinüber gekondt. Es jst der cörper
nach gehaltener predigtt, gen Jlverstedt geführett,
vndt allda in sein erbbegräbnüß, begraben worden.
Rindorf hatt zweene hasen zur küche gelifertt,
hatt sie geschwinde nach einander gehetztt.
Herzog August zu Braunschweig vndt Lüneburg habe ich auf sein gesteriges handt-
schreiben, wieder geantwortett.
Dopò pranso, andato a spasso, all' acqua della Sala.
Schreiben vom allten Iohann Löw vndt avisen, Jtem vom Geörg hartung.
Zeitung daß es mit dem vngrischen landttag zu Preßburg noch nicht rechtt
fortt will, insonderheitt von wegen der emigranten.
Jtem: daß der Türck mitt dem Persianer friede gemachtt,
vndt sich starck wieder Polen rüste.
Jtem: daß der Frantzose auch starck armire,
wie auch die holländer.
Jtem: daß Engellandt nicht allein mitt dem König von
Marocco einen starcken bundt gemachtt, sondern auch ein
Spannisch OstJndisches flottenschiff, auf 150 mille Pfund (libra)℔ Sterlin
reich (par repressalie wegen ezlicher händel in Jndien)
in Engellandt weggenommen.
Jtem: daß der König in Dennemarck volck wirbett,
will den Kayßerlichen keine quartier in hollstein verstatten.
Jtem: daß der pabst dem Kayser zu einem armistitio
sehr rahte.
Jtem daß der Conte d'Onnate (mein guter bekandter)
vom König in Spanien in arrest genommen worden.
Jtem: daß Genua ihren hertzogk, More insolito könig-
lich krönen laßen.
Jtem: daß das Nürnberger geleidte von der Neẅen
iahres meße wiederkommende, iämmerlich spoliirt
vndt geplündert, auch etzliche Todtgeschoßen worden,
zwischen Coburgk vndt Nürnbergk.
Jch bjn hjnauß hetzen geritten frustra.
hanß Ernst Börstel, habe ich bey mir gehabtt, et il
s'est monstrè fort restif, en l'affaire de Melchior Loyß & en d'autres affaires[.]
J'ay donnè ma une mayson a Melchior Loyß afin de le recrèer,
derechef en ses destresses.
La Fortune s'offre derechef, sj elle ne nous manque derechef.
heütte habe ich meine stücke loßbrennen laßen,
durch Melchior Loyß vndt Nostitz. Sie waren aber nicht scharf geladen.
Rindorf hatt Nachmittags einen hasen vndt einen Fuchs einbrachtt.
Zeitung daß der allte Curtt dietz außm Winckel gestorben
seye zu Hall, apres avoir eu de moy encores une
bonne reprimande, dont je suis bien marry.
<Abermaliger Frost.>
Gestern war ein hatzfeldischer hofmeister, mitt 30 pferden
vorm Schlagbawm, begehrte ich wollte ihn vber die
Sahle mitt wagen vndt pferden vberführen laßen. Jch habe
ihn aber (weil es vnmüglich) nach Calbe weisen laßen.
heütte vormittags predigt gehörett, <des Winsij hofpredigers[.]>
Das reitten im felde hatt ein par tage hero
vndt länger starck gewehrett. Dörfte noch
ein vnheyl vervrsachen.
Extra: seindt zu Mittage an der Tafel gewesen:
der Marschalck Erlach, Doctor Brandt, vndt Paulus.
Georg Knüttel ist heütte forttgezogen, nacher Ballenstedt[,]
Quedlinburg[,] Braunschweig vndt der Grafschaft Schawenburg. etcetera
heütte hatt sich Hans Ernst Börstel beßer erklärt, als
gestern wegen Melchior Loyß <durch interposition des Presidenten Heinrich von Börstel[.]>
Nachmittags mitt dem Presidenten raht gehalten, von wegen
des receßes &cetera[.]