Jch habe dem Billion entgegen geschickt (wo müglich)
ihn zu divertiren.
Ein Rehe, ein hasen, vndt andere Victualien, von
Ballenstedt, deren ezliche die Soldaten vndterwe-
gens, an lämmern vndt eyern getheilet vndt vor
sich behallten, <seindt gestern ankommen.>
Avis: daß 7 Kayserliche Regimenter folgen, vndt auff
halle zu v̈bergehen sollen, die Schwedischen auß
Ascherßleben, vndt Quedlinburgk außzutreiben.
Dieser avis kömpt von Wettin. Jst aber vngewiß.
hänßel hatt gestern 1 hasen geschoßen[.]
Der Junge Erlach, so ich dem Billon entgegen geschicktt, ist wieder-
kommen, vndt hatt sein bestes gethan. Der Kayserliche Rittmeister
ist willig gewesen, wiewol ihn der Churfürst vndt Schleinitz
hieher gewiesen, aber der Schwedische Obrist leutnant Printz den er convoyirt
hatt vmb seiner wagen willen, hieher gewoltt.
Der Schleinitz sucht hieher eine bloße zunöhtigung, hette Sie
zu halle leichtlich vberlaßen können. Mais cest homme
est un grand adversaire, & ennemy de nostre mayson.
Ein Kayserlicher Trompter, jst mitt dreyen Schwedischen Reüttern
von den trouppen ankommen, mitt begehren, man möchte
Sie v̈berlaßen, damitt sie die convoy bestellen köndten.
Avis: daß der general Banner, nach der Weeser zu marchire[.]
Der Oberlender hatt einen hasen geschoßen.
Der Kayserliche Rittmeister Billon ist mitt seiner compagnie
diesen abendt ankommen, hatt den Schwedischen Obrist leutnant Printz
convoyirt, welcher zu Kemnitz drey stürme mitt seiner
Reütterey außgestanden, vndt nach erlangtem accord
vom Portugesjschen Printzen de Braganza Kayserlichem general
Feldtwachmeister also erlaßen worden, daß die offizirer
ihre pferde behallten, die Soldaten aber (deren 450)
die ihrigen zurückea laßen müßen, wiewol gedachter
Printz, diesen Reütter valor hoch gerühmet, sich
darüber verwundert, vndt sie gar flejßig biß
in ihre quartier zu geleitten befohlen.
<Samstag♄ den 2. May: 1640.>
Der Rittmeister h<K>illian, jst diesen Morgen, bey mjr
gewesen, marchiret auf Ascherßleben, der Schwedischen
biß dahjn zu convoyiren vndt Morgen, wieder zurepaßiren.
Jch habe etzlichen meinen pferden, die adern laßen schla-
gen, weil ichs ad superstitionem vitandam; gestern
nicht thun mögen, da auf WalpurgisTag, allerley vorgehet.
Gedachter Kilian, (von Franckfurt am Mayn) ist gar
content, von hinnen abgescheiden, vndt hatt die Schwedischen,
biß nacher Franckfurt am Mayn,<Ascherßleben,> vndt beglejttet.
Er gehört sonst, vndt des Saradetzky Regiment.
Meine herzlieb(st)e gemahlin hatt einen Reütter loßbitten
laßen, von wegen allerley verübten exceßes vndt
exorbitantzien, sonderlich aber, daß er den accord brechen,
pferde stehlen, vndt seinen cornet, der ihn gestraft,
erschießen wollen, seiner aber gefehlet, vndt das
pferdt getroffen. Er wollte ihn <heütte> arquebuziren
laßen, hats aber dahin gespart, biß er zur Genera-
litet wieder kähme, woselbst ers versuchen
wollte, ob er ihn (talj nomine) loß bjtten köndte.
Zacharias huck ist gestern von hamburg wiederkommen.
vndt hatt ambigua testimonia mittgebrachtt.
A spasso gegen der fehre vndt Dröble zu, zu sehen,
waß mir vor schade im getreydig, geschehen. Jst aber
nicht viel gewesen, iedoch etwas. <Wendig schadet wenig.>
Es haben sich heütte allerley abentheẅer, bey
der Soldaten v̈berfahrt zugetragen, da
theilß ins waßer gefallen, theilß voller weyse
durchgeschwemmet. Es ist aber niemandt, alß
ein Eichhörnlein den Schwedischen Damen gehörig,
ertruncken, Gott lob.
Sonntag☉ den 3. May: 1640.
<Schönes warmes wetter.>
Zweymahl in die kirche, <conjunctim.>
Nachmittags ist der Rittmeister Kilian, mitt seinen Reüttern
vndt mitt Schwedischer convoy, wieder anhero kommen.
Jch habe den paß, vor die Kayserlichen laßen befördern, damitt
sie nicht lange alhier zu warten hetten, auch ihnen meinen
Stallmeister Nostitz entgegen geschickt, da Schlegel ohne
daß, albereitt bey ihnen gewesen,
Montag☽ den 4. May: 1640.
<Donner vndt regen.>
Dieweil vorgestern erst, meine oeconomj mitt der
haber außsaht zu Pfuhle vndt Pröderitz fertig worden,
(Gott gebe zu gutem genoß vndt wachßthumb, auch
gesegnetem vielfältigem gedeyen) ist heütte die
Schafezehlung, vndt wolleschur vorgenommen worden.
Avis: daß dem Banner vor Erfurdt 4 Regimenter
abgeschlagen worden, vndt die Kayserlichen zu Arnstedt, ihr
haüptquartier haben.
Die Ordinarij avisen bringen mitt:
Daß der neẅe Türckische Sultan Jbraim, mehr zum frieden,
als zum krieg, gegen Polen, vndt andere, jncljnire, wiewol
man ihm noch nicht recht trawen wjll. Auf dem angesetzten
Pollnischen Reichstag, wirdt sich alles erklähren. Es sollen auch
gewaltige differentzen zwischen der Ritterschaft, vndt dem<den>
Adel<Städten> in Polen sich eraignen vmb der præcedentz willen.
Jtem: daß der Weywoda in der Wallachey, einen
andern so vom Türcken stabilirt worden wollen, auf
daß haüpt geschlagen.
Jtem: daß die holländer in WestJndien bey Fernam-
bucco1 ein treffen mitt den Spannischen zu waßer gethan,
vndt obgesieget.
Jtem: daß in Italjen, nicht allein, zwischen Franckreich,
vndt Spannien, die hostiliteten gewaltig zunehmen,
sondern eß werbe auch der Pabst, Venedig, Parma,
vndt andere Italienische Fürsten.
Jtem: daß der Kayser nach Regenspurg wolle.
Jtem: daß der Ertzhertzogk in kurtzem mitt dem Banner,
zu schlagen gesinnet seye, <wann er ihn darzu bewegen kan.>
Die hertzoge von Braunschweig vndt Lünenburg seyen beysammen
gewesen, vndt hetten auf eine neütralitet ge-
schloßen, iedoch mehr auf des Kaysers als Schwedischer seitten.
Jtem: daß der pabst die herrschaft Lucca in den
geistlichen bann gethan, wegen etzlicher eingriffe
die Sie in die Ecclesiasticam jurisdictionem, sollen
vorgenommen haben.
Diesen abendt, habe ich der Schweißfüchßinn,
durch den hollsteinischen Fuchs, einen Sprung geben laßen,
wiewol ich am succeß sehr dubitire, weil man
sie sehr forciren müßen. Gott kan gedeyen geben.
Dienstag♂ den 5. May: 1640.
<Vento.>
Avis: daß der Ertzhertzog, die conjunction mitt der Baye-
rischen armèe erwartte, vndt liege vnferrne vom Banner.
Diesen Morgen habe ich den beschähler abermahl zu-
gelaßen wie gestern abendt.
Nachmittags den Cammerraht bey mir gehabtt.
Es hatt heütte vndt gestern gestürmet, vndt gewehett,
gibt allerley judicia vndt ominirungen.
Geörg Knüttel ist von Ballenstedt wiederkommen.
Avis von Deßaw, daß es allda noch zimlich wol stehe,
Gott lob.
Zweene hasen haben meine schützen gelifert.
Mittwoch☿ den 6ten: May. 1640.
Am heüttigen behttage, conjunctim zur kirche; vndt
zur distribution der Allmosen.
Allerley Oeconomijsachen vorgehabtt.
heütte, wie gestern, vndt ehegestern, hats nicht allein
gewehet, sondern auch geregenet.
Donnerstag♃ den 7ten: May: 1640.
<Pluye.>
Depesches nach Weimar vndt Nürnberg[.] Gott gebe glücklichen succeß.
Jst alles per certj rispettj) auf den 30sten: Aprill datirt.
Passata la festa; gabbato il Santo.
Die Warmstorfischen händel seindt noch nicht con-
ponirt, sondern irritiren ie mehr vndt mehr crabrones2.
avis von Nürnbergk: daß gute hofnung zum frieden,
vndt Jhre Kayserliche Mayestät nach Regensburg kommen, auch einen Reichs-
tag außgeschrieben, vndt allen gravaminibus abhelfen
wollen.
Jtem: daß Monsieur Geüder die arctiores executoriales
in der Mecklenburgischen sache erhalten, auch keine schriften
des adversarij Herzog Adolf Friedrich mehr sollen angenommen
werden vom Churfürstlichen collegio.
Die Bannierischen sollen im Voytlande Türckisch
vndt Barbarisch, die Kayserlichen aber Teüffelisch ge-
handelt haben, mitt schändung der weibes-
bilder vndt kinder, mitt ertödtung der armen
Jnnwohner, welche sie wegen vieler tormenten
biß auff die dächer verfolget, von dannen sie
sich ex desperatione herundter stürtzen müßen,
ia sie hab hetten kinder von 5 iahren gerädelt,
das ihnen auß nase vndt ohren daß gehirn
gefloßen, vndt sie in solchem schmertzen
sterben müßen. Ach herr Gott siehe
darein, erbarme dich solcher großen Noht,
iammer vndt elendes, hilf doch gnediglich
zum lieben frieden, vndt steẅre solchen
vnerträglichen vnmenschlichen kriegspreßuren!
J'ay escrit, a l'Archiducq Leopold Guillaume pour avoir
soing de ce pays. Dieu nous vueille ottroyer bon effect.
C'est par ün lacquay; de Madame la Düchesse de Brunswyck.
Freitag♀ den 8ten: May: 1640.
Auch die Cöthnische Regierung, hatt an Meine Re-
gierungsrähte, gar hönische briefe, wegen des
allhiesigen Ampts geschrieben. <Dieu les vueille confondre.>
Es ist ihnen vom Amptmann zimlich geantwortett worden.
Jn der zaüberey, vndt andern sachen, ist auch nacher
Ballenstedt geschrieben worden, vndt befehlich ergangen.
Nachmittags bin ich hinauß gegangen, an die fuhne,
den Stallmeister Nostitz, Schlammerßdorf vndt andere
von hofe, gar artig fischen zu sehen. Sie haben
recht fleißig gearbeittet, vndt ein eßen
quappen, auch ein eßen krebße gefangen,
wiewol sie mitt löcherichten hahmen,
vndt zerrißenen Netzen, sehr v̈ber versehen gewesen.
Zweene hasen hatt gestern der Schütze gelifertt.
A spasso fuorj die Neẅe fehre zu besehen, welche
baldt fertig sein wirdt. Gott gebe, daß sie mir
viel eintrage<n> vndt sich baldt lösen möge.
Nachmittags bin ich hinauß nach Pröderitz vndt
Pfuhle geritten, vormittags aber, war ich wie gestern
im garten, mitt Meiner freundlichen herzlieb(st)en Gemahlin.
Georg Petz ist von Ballenstedt vndt Quedlinburg wieder
kommen, apres avoir estè en danger de vie, par une que-
relle d'un autre mousquetaire, quj le vouloit
assassiner, <d'un coup non attendü.>
Vormittages conjunctim in die kirche.
Nachmittags dahin singillatim.
Postea a spasso, singillatim & conjunctim.
Avis: daß Pfalzgraf Augustj Seligem elltister Sohn heütte nach
Plötzkaw ankommen, mitt berichtt, daß bey der Naumburg
der Thumprobst vndt andere domherren ihm begegnet,
welche außgerißen vndt vermeldett, daß Feldtmarschall
Banner von den Weymarischen vndt heßischen
secourß erlanget, mitt 16000 pferden gegen die Kayserlichen
gegangen, die Jnfantery aber gegen der Grafschaft
Manßfeldt zu, geschicktt. 700 Schwedische haben die
Stadt Sondershausen einbekommen, vndt außgeplündert,
auch an 2 orten angestecktt, das Schloß hat sich ge-
wehret, vndt 6 Reütter gefangen bekommen,
so general Banner rädern laßen. Der Weymarische vndt
heßische secours ist zum Banner gestoßen. et cetera
Adam Bidersehe ist wiederkommen, vndt sich bedancktt
wegen erlangter satisfaction seiner abgenommenen
pferde, da ihm dann eines alsobaldt im Stift hal-
berstadt, (nach vorzejgung meines besiegelten vner-
öfneten schreibens,) restituiret worden, das ander
ist in andern händen, kan aber auch noch erfolgen,
durch ferrnere intercession ans domcapittel.
Nota Bene[:] Jm anfang haben sie vermeinet, Fürst Ludwig hette ge-
schrieben, da hats gar nicht gehen wollen. Alß sie
aber von Fürst Christian gehöret vndt mein Sigel nur gesehen,
da ist alles klahr vndt gut gewesen, weil sie
befehlich vom Ertzhertzog hetten, gute correspondentz,
vndt Nachbarschaft mitt mir sonderlich zu hallten.
Tobiaß Steffeck; habe jch nach Ballenstedt, ge-
schickt, in meinen geschäfften. Gott gebe glück.
Avis: daß bey Casal ein starckes treffen zwischen
den Frantzosen, vndt Spanniern vorgegangen, das
dieser 5000[,] der Frantzosen aber 2000 geblieben, die
endtlich daß feldt erhallten, alle munition, Stück[!],
bagage, Standarden, vndt anders, bekommen. Daß
deützsche volck (so hoch bedawret wirdt)
ist meist alles niedergehawen, wie dann von
|| [[Handschrift: 301r]]
des Vitzthumbs3 Regiment, nicht mehr, alß ein
Oberster, auch der Spannische general Marchese dj Leganes
allein mitt 5 pferden zu Meilandt ankommen, die Fran-
tzosen haben weder hohes noch niedrigen Standes perso-
nen verschonet, sondern alleß niedergemachtt, also
daß dieses treffen, von importanz gehalten wirdt,
wiewol ich nicht sehe, waß es dem deützschen
vnwesen, vor forthejl, oder schaden, bringen möchte.
Diesen abendt, habe ich der großen Fuchs-
wilde (vnangesehen sie das hengstfohlen hatt) einen
sprung durchn hollsteiner geben laßen, weil
sie sehr tresch, vndt begierig nachm hengst
gewesen, Gott laße es gedeyen vndt wol gelingen.
<Es> jst sonst nicht stylj, daß man die Stuhten, so gefohlt,
so baldt wieder beschählen leßett, außer waß
die pawren thun. Jch habe es aber dißmahl, ver-
suchen wollen. Dje probe wirdt die zeitt geben.
Diß ist numehr die 6te. Stuhte, damitt ich den
hollsteiner, habe diß iahr, zugelaßen.
Dienstag♂ den 12ten: May: 1640.
Avis: daß am verschienenen dinstag heütte 8 tage, der Fran-
tzösische vndt Heßische secours der Schwedischen bey Erfurdt ange-
langett. Die Frantzösische oder Weymarische soll ein Graff von Naßaw com- || [[Handschrift: 301v]]
mandiren. Banner wehre sampt ihnen, am Donnerstag♃ aufge-
brochen, (nach dem sie Mittwoch☿ zuvor rendevous im felde gehalten)
hette Stücken, bagage, Fußvolck vndt Reütterey mitt
sich genommen, auf Krannichfeldt, allda das hauptquartierd
gewesen, Freitag♀ aber zu Rudelstedt, die Kayserlichen zu rencontriren.
Soll auch schon 2 Regiment Kayserliche cuiraßirer ruinirt haben.
Die Kayßerlichen sollen zurücke weichen. (at non credo)
Jn Erfurdt wehre Feldtmarschall Banners gemahlin vndt Leonhardt
Torstens seine, mitt wenig fußvolcks geblieben,
sollten aber Samstag♄ auch folgen. An der Vnstrutt wehre
es stille. Die Schwedischen sollen vor ihrem vfbruch,
große Tiranney verv̈bt haben.
Einen Morgensprung, habe ich heütte der gesterigen
pferde Fuchswilde durchn hollsteiner abermals geben laßen.
Gott wolle mir schöne vndt gute artt darvon beschehren.
Den abendt wiederumb sie zugelaßen.
Der Schütze hat gestern 1 hasen geschoßen.
Die avisen confirmiren, die conjunction der Schwedischen[,]
heßischen, vndt Frantzösischen Weymarischen bey Erffurdt.
Jtem: die Kayserliche eroberung des Schloßes Detzschen.
Den feldtzug des Printzens von Vranien.
Daß treffen vor Casale wie es gestern berich-
tett worden, <Jtem: die Njederlage einer Spannischen flotte, in WestJndien.>
Die Kayserliche vorhabende rayse, nacher Regenspurg.
Die Ertzhertzogliche gute resolution vndt postur
zu Salfeldt, <gegen den Banner zu stehen.>
Die vielen werbungen hin vndt wieder, vor Spannien,
Franckreich, Engelland[,] Schottlandt, Dennemarck,
Polen, Braunschweigische Fürsten, welche gerne
wollten neütral sein, &cetera[.]
Die movimentj Graf Philjps von Manßfeldt,
in Schlesien, vndt gegenzug des Stallhansens. perge
Die Njemburger, wollen die restitution deß
Marschalcks Schafe, noch nicht erfolgen laßen,
es geschehe dann per compensationem dergleichen hingegen,
von den Warmßdorfischen.
Es ist heütte in Amptssachen, allerley vorgefallen,
wegen Molweydens, Schlüters, vndt Georg Pansens
mitt Plebern. Das Bernburger bier, vervrsachet insolentzen.
Sie seindt aber, gebührlich, geschlichtet worden.
Avis von Plötzkau durchn præsidenten daß die conjunction der
<weymarischen>[,] heßischen vndt lünenburgischen völcker vor Erfurdt, mitt den Schwe-
dischen den 6. May vorgangen, mitt vielem salveschießen, etcetera[.]
Der Duc de Longueville vndt Klitzing wehren in Erffurt bey einer
hochzeitt des generals Banner Stallmeisters4 wol tractirt
worden. Der secours erstreckte sich effective auf 22 mille Mann,
vndt numehr die gantze armèe, 40000. Die generalen seindt
den 7. huius: fortmarchiret, ihren feindt zu suchen, welcher mitt 8000
Mann Bayrisch volck, verstärckt worden. Sollen schon aneinander sein.
Hinauß, mitt Meiner gemahlin, vndt des Obrist leutnants Saborsky
wittwen, spatziren gefahren, auch zu Zeptzigk collation
gehallten. Der hofmeister Einsidel vndt Rindorff die
ritten, wir aber fuhren, wie auch Jungfrau Eleonora.
Jnterim hatt Nostitz gefischet, vndt zjmlich viel
krebße, auch fjsche gefangen, <per passatempo.>
Der Schütze hatt einen hasen gelifertt.
Diese nachtt, hats (nach zimlicher dürrer zeitt)
gedonnert vndt geregenet. Gott wolle vnß die
lieben früchte wol gerahten, gedeyen, vndt genießen laßen.
Es hatt nachmittags <gewehet>[,] gedonnert, vndt geregenet, nach
dem es vormittags schön wetter gewesen.
Gevatterschaftbrjef, de l'escrivain de cuysine.
Donnerstag♃ den 14den: May: HimmelfahrtsTag.
Zweymahl in die kirche, am heüttigen Feyertage,
singillatim.
Es hatt abermals gewehet, vndt geregenet.
Nach der Nachmittagspredigt hatt der küchenschreiber Christoff
Neve sein Söhnlein taüffen, vndt Christian nennen
laßen, nach mir, weil er mich zu gevattern gebehten.
Jch habe den Amptsverweser vor mich stehen laßen,
(wiewol ich von der bohrkirche selber mitt zugesehen)
Meine Schwester Freẅlein Anne Sofie, war die
|| [[Handschrift: 303r]]
andere gevatter (hatt ihre stelle durch eine
weibsperson vertretten laßen) vndt Märtin Nickel
der dritte. Je luy ay fait present d'un eymer
de vin.
Tobiaß Steffeck ist von Ballenstedt wiederkommen.
Diesen abendt habe ich wieder einen probesprung
der Schweißfüchßinn geben laßen.
Einen hasen hatt Tobias von Ballenstedt mittbrachtt.
Ein schreiben vom hertzog Geörg Rudolf von der Ligniz
auß Breslaw. Repulsa! perge <Diesen abendt ist ein
Feẅerzeichen am himmel
gewesen, als ob die
Stadt im Feẅer
stünde.>
Freitag♀ den 15den: May: 1640.
Escrit a Dessa. Bereiter Balthasar est devenu malade. Dieu
le vueille reguerir, par sa Sainte grace.
Der page Seher, hatt einen lebendigen fuchs gelifertt.
Viel difficulteten, contrastj, vndt wiedrigkeitten,
in meinen Oeconomicis gefunden.
Caspar Pfaw, hatt sich diesen Nachmittag, bey
mir præsentiret, vndt etzliche stunden, mitt gutem
gespräch, mich entretenirt, nach dem er ein hartes
lager, einer langwierigen kranckheitt, außge-
standen. Die Nienburger continuiren in ihrer contumacia.
Der Schütze hatt 2 hasen geschoßen, <Rammeler.>
Jch habe diesen abendt wiederumb einen sprung, der Schweiß-
füchßinn, durchn hollsteiner geben laßen.
<Man hatt starck schießen hören.>
Samstag♄ den 16. May: 1640.
Die Cöthnischen haben befohlen mitt pfandungen in dem
meynigen, diß: vndt Jenseytt der Sahle fortzufahren.
Gott wolle ihre wiederwertige vnchristliche
vngerechte rahtschläge zu nichte machen.
Jch habe daß manifestum gelesen, die Chur-
Bayerische wiederlegung des Manifestj (so Pfaltzgraf
Carl Ludwig außgehen laßen) darinnen mir am
aller annehmlichsten gewesen, eine beylage auß
dem Bayerischen archivo littera A. de dato Poppardt
anno Dominj 1308 feria 6:ta. ante Simonis & Judæ Apostolorum et cetera5
darinnen zu befinden, das die Churfürsten vndter
andern personen, Fürst Albrechten zu Anhaltt,
zum Kayser zu erwehlen vorgeschlagen, endt-
lichen aber ist Ludovicus Bavarus erwöhlet worden.
Nachmittags hinauß geritten nach Grimßleben,
den gegenv̈ber liegenden streittig gemachten ortt, zu
besichtigen. Gott gebe friedliche rahtschläge.
Avis: daß der Churfürst von Saxen, vndt der Oberste Trandorf,
mehr contribution begehren, zwar gar höflich.
Jtem: daß die Kayserliche Reütterey im Voyttlande,
etwaß geschlagen worden, vndt viel bagage, auch
Stügke eingebüßet worden. Die zeitt muß es erklähren.
Von Ascherßleben wirdt berichtett, daß zeichen
daselbst gesehen worden, inter alia signa, ein
loẅe vndt Greiff streittende an dem himmel, auch
canonschüße auß den wolgken gehört worden.
Vix credendum! Selbiges zeichen, soll sich endtlich
gegen Morgen, gewendet haben. Dörfte was sonderbahres
portendiren. Gott wolle vns friede verleyhen gnediglich.
<Schreiben von Ballenstedt vndt von Deßaw. et cetera> <2 hasen
von Ballenstedt[.]>
Jn die kirche vormittags conjunctim, <Nachmittags singillatim.>
Avis: das ein Weymarischer Oberster6, todt nach Er-
furtt gebrachtt, es sollte auch Schlange in einen arm
geschoßen, vndt Königsmarck gefangen sein.
Die Kayserlichen sollen sich auf die Bayerische armèe
retiriren, vndt die andern nachgehen.
Disparerj von Deßaw bekommen. Die weltt muß
etwaß zu klügelen haben, auch in sachen, darinnen
man doch nicht maße, noch ordnung, zu geben.
Montag☽ den 18. May. 1640.
Jch bin heütte nach dem Fenichenberge gegen Niemburg
zu, vndt an die gräntze der Sahle vndt Bude geritten,
auch an der Sahle, gegen Grimßleben ein creütz auffge-
worfen gefunden, welches ich incontinentj wjeder
gleich machen, vndt außfüllen laßen.
Es scheinet wol, die Sahle vndt Bude sollen an
dem ortt, secundum ocularem jnspectionem die
rechten gräntzscheidungen sein, aber man hatt doch
ein par Werder außgeschloßen, vndt den baum-
gartten. Aber die gräntze gehet allernechst vor
Niemburgk hinweg. Gott verzeyhe es denen,
die so gar vnnöhtiger weyse, Strittigkeitten
erregen.
Die avisen geben:
Daß das Kayserliche Feldtläger in guter postur, vor: vndt
vmb Salfeldt verschantzt liege, vndt zu sei-
nem fortheil, sich dahin retiriret habe.
Daß der Banner durch die conjunction, wol
in die 40000 Mann starck seye, vndt gerne
schlagen wollte, data facultate, <wie auch die andern.>
Daß der Printz von Vranien, zu waßer, vndt
lande, forttgezogen, wie auch die Spannischen,
vndt Frantzosen.
Die Niederlage vor Casal, continuiret.
Jtem: die dissension zwischen Engelland vndt Schottlandt.
Jtem: die dennemarkische dissension so wol mitt den
holländern, als hansee Städten.
herzog von Gottorf, soll seinen Persianischen legatum
|| [[Handschrift: 305r]]
Doctorem Brückmann7 haben laßen torquiren, vndt an
stadt deß zuerkandten Stranges, mitt dem Schwert
decolliren vndt <also> begnadigen laßen.
Ein hjrsch vndt hase von Ballenstedt ankommen.
heütte haben sie einen frischen lachß von
21 Pfund (libra)℔: allhier zu Bernburg in den Stramkörben,
zum ersten mahl diß iahr gefangen.
Gott gesegene ferrner auf der erde vndt in
waßern waß er vns beschehren will. perge
Schön wetter erstlich, darinnen ich auf der
schule vndt ins feldt, zum ersten mal den Oldenburgischen
Fuchß geritten, darnach aber, als ich wieder zu
fuß hinauß zur Fehre, mitt Meiner gemahl spatziret,
vndt eben wieder herein kommen gewesen, hats
geregenet vndt gehagelt nur eine halbe Viertelstundef.
Fürst Augustus, hat hergeschrieben, offerirt sich zum
interponenten, vndt helt an, vmb außwechßlung
der pfande, zwischen mir vndt Fürst Ludwigen, stellet
vns anheim, ob wir sie nach Aderstedt schicken wollen,
wann mir nur solcher wechßel vnpræjudizirlich
wehre.
Caspar Pfaw ist bey mir gewesen, a Meridie, hatt mir
allerley necessaria referiret.
Avisen: daß große preßuren an der Sahle vorgehen.
Der Bayerische secours 12 mille starck seye. Die Kayserlichen
seyen in allem 60000 Mann starck, die Schwedischen
aber 43 mille. hetten sich gegeneinander starck ver-
schantzett, vndt stünde darauff, wer den andern
der proviandt vndt fourrage halber, außwarten
köndte. Vndt dörfte wol ein haüpttreffen
geschehen. Die lünenburgischen völcker, sollen nicht weitt
von Wolfenbüttel liegen, vndt noch nicht fejndtsehlig, sich
erzeigen. Tempus demonstrabit.
lettres de Deßaw, cortesj, varieghatj. perge <von Fürst Iohann Casimir[.]>
Mittwoch☿ den 20sten: May: 1640.
Jch bin hinauß nach Pfuhle geritten, mejnen all-
dasigen haber zu besehen.
Schreiben von Deßaw vom Melchior Loyß più commode.
Jch habe geantwortett, vndt Rindorf mitt wagen
vndt pferden hingeschickt, meine kinder abzuholen. Dieu
vueille ottroyer bon succèz, & nous fortüner par tout,
par sa Sainte grace, <en divertissant tout malheur de nous.>
Forellen vndt Victualien seindt von Ballenstedt wieder ankommen.
Der gute allte Marschalck, Burckardt von Erlach, ist
|| [[Handschrift: 306r]]
zu mir kommen, nach seiner außgestandenen langwierigen
Schwachheitt. Er blieb extra zu Mittage.
Den Cammerraht bey mir gehabt Nachmittages, e
ritenutelo alla cena, conferentzen wegen der grentz-
strittigkeitten, & ratione publicj. perge <Er blieb extra zu abends.>
heütte hat man zimlichg lerm gehabt, in pagis,
von einer stargken partie Reütter. Gott bewahre
vor allem vnglück auch Rindorfen, & collegas.
A spasso zur Fehre vndt alibj.
Avis: daß der Reütter 40 gewesen, vndt sich in 2 partien
abgetheilet, im Cöthnischen, vndt nach der Fuhne zu,
Gott helfe, daß sie vnsern kindern nicht begegnen.
Extra zu Mittage: Franciscus Rector, in der Amptstube.
Meine beyden Söhne, seindt mitt ihrem hofmeister,
von Deßaw, anhero kommen. Wir seindt
ihnen entgegen spatziren gefahren.
Diesen abendt seindt Reütter bey Dröble,
vndter meine Schafe gefallen, vndt haben einen
hammel hinweg genommen.
Freitag♀ den 22. May: 1640.
Den hofraht habe ich vormittags bey mir gehabtt,
vndt allerley importantzen deljberiret.
Extra zu Mittage, Doctor Mechovius Cammerraht, au disner,
avec mes enfans & le gynecee, <& ma noblesse.>
Je suis allè au baing, ceste apres disnèe.
Oeconomica tractirt, vndt deliberirt.
Mitt meinen Söhnen, mjch recrejrt, im garten & alibj.
Den Fehrebaw besichtigett, <daran noch zu bawen.>
Jn garten spatzirett, <la sera con Madama & con glj figliuolj[.]>
Der Schütze hatt gestern 2 hasen geschoßen, vndt
Paul der Mußketirer auch einen.
Gestern abendt, ist noch ein probsprung, der großen
Fuchswilde gegeben worden, aber sje hat den hengst
nicht angenommen. Wollen hoffen, sie soll bestanden
sein.
Extra zu Mittage, ejn Böhme der hofmeisterinn
Saborsky StiefSohn.
Nachmittags ist Meine herzlieb(st)e gemahlin, mitt den Söhnen
hinauß nach Palbergk vndt Zepzigk gefahren.
Jch aber in die vorbereittungspredigt, Gott
gebe daß wir würdige Tischgenoßen sein, vndt
bleiben mögen, Amen.
Avis: daß die Schweden Meister im felde,
vndt die Kayserlichen in die enge getrieben haben,
auch Sahlfeldt in brandt geschoßen haben sollen.
Sonntag☉ den 24. May: 1640. Pfingsten.
Der gestrige avis wirdt continuirt, vndt daß
die Schwedischen stärcker sein sollen, als die Kayserlichen.
Jch habe heütte durch Gottes gnade wieder
communicirt, Gott laße es mit vndt allen
Christlichen communicanten zum ewigen leben
gedeyen. Der Marschalck Erlach, hofmeister
Einsidel, hofmeister Knoche, vndt der Junge
Erlach, wie auch Doctor Mechovius, haben auch
mitt mir communicirt, vndt eine feine frequenz
Gott seye es gedancktt.
Nachmittags, wieder in die kirche. <Postea in garten.>
Montag☽ den 25. May: 1640: PfingstMontag.
Die avisen geben:
Vngewißheitt, wegen der Schwedischen oder Kayserlichen Victoria.
Judiciren nach passionen, <vndt affecten.>
Die lüneburgischen völcker, sollen noch neütral sich halten.
König in Polen, soll am podagra vndt Stein, kranck liegen,
hatt sejnen Sohn Taüffen, vndt Casjmirum Sigis-
mundum nennen laßen.
Prinz von Vranien soll in Flandern einfallen, alda
er pfleget wenig glück zu haben, der Frantzose
in Artois.
Engellandt gehet mitt Macht, auff Schottlandt zu.
|| [[Handschrift: 307v]]
Jrrlandt hilft Engellandt, Frantzosen Schottlandt.
Gott vergleiche die rechtschaffenen Christen, in ei-
nigkeitt deß wahren glaubens.
Jn Jtalien, ist der Spannischen Niederlage vor
Casal gewiß, wie auch des Kaysers vorhabende
rayse nach Regenspurg, allda ein Reichstag
werden soll, vndt man redet abermahl auf
allen theilen vom friede. Gott wolle ihn senden.
Jn Preüßen, soll der Churfürst von Brandenburg
an seinem schaden, am Schenckel, sehr schwach,
vndt kranck sein. Gott wolle sejne große
schmertzen lindern, vndt diese vornehme Seüle,
zu sejnen ehren, vndt des vatterlands wolstandt,
noch lange zeitt, erhalten.
Extra zu Mittage: der Marschalck Erlach,
hofmeister Knoche, der Junge Erlach, der iunge Steinbach
(ohne meine Söhne vndt ihr hofmeister Loys.) <der Rector Franciscus[.]>
Abends v̈ber vorgenandte, der hofprediger
wie auch der Cammerraht.
Vor: vndt Nachmittages zur kirchen.
Der Marschalck ist diesen abendt, wie auch Knoche
dimittiret worden.
Dienstag♂ den 26. May: 1640.
Meine herzlieb(st)e gemahlin, hatt hieroben, auf ihre weyse,
communicirt.
Die große hitze, (welche etzliche haußwirte nicht
gerne sehen) hatt continuiret. Gott gebe zu gedey-
lichem segen, vndt beßerem dienlichem wetter.
Extra zu Mittage der Junge Erlach: perge perge perge
Den Medicum Doctorem Brandt, a meridie, bey mir ge-
habtt, a cause des mortalitèz secretes a Dessa,
que l'on s'imagine, estre contagieuses.
Den hofraht Nachmittags bey mir gehabtt.
Erstlich, den Marschalck Burkhard von Erlach,
vndt allerley tractanda tractirt.
Den hofraht abermahl diesen Morgen bey mir
gehabtt, <propter confinia. et cetera>
Meine kinder seindt mitt Madame hinauß nach Pfuhle
gefahren, die Plözkauer Damen zu besprechen, darnach
wiederkommen. herrvetter Fürst Augustus ist auch draußen gewesen,
mitt seiner gemahl Vndt kindern.
J'ay fait prendre en arrest Bürgermeister Döhring, &
Cämmerer Bohne a cause de la contribution, & les ay
relaxè vers le soir.
Der Warmstorfische Ambtschreiber ist herkommen, sed
re infecta weil die Niemburger nicht erschienen.
Gestern sollen die Niemburger ihren Tantz
wegen der koppeltrifften gehalten, vndt die wiesen
sehr verderbet haben, so ihnen gleichwol auch nicht
gebühret. Die wiese liegt in meinem Territorio,
gehöret den Altenburgern zu. Jst ein gutes argu-
ment vor vns, daß sie durch diesen Pfingsttantz
die koppeltrift erhalten müßen, sonst machen
sje sich deren verlustiget. Jedoch dörfen sie
nur zweene krayße machen.
Donnerstag♃ den 28. May: 1640.
Sogno stravagante, per la morte de miej 2 figliuolj
in Dessau[.] Fata prævidentur, non evitantur.
Jddîo voglia divertire, questo sinistro augurio.
Non sò, come il cuor mj pesa e duole.
Extra zu Mittage, der Marschalck Knoche,
welcher von Deßaw, anhero mitt creditifuen,
gesandt worden, von wegen meiner kjnder,
vndt ihres præceptoris. perge
Der Cammerraht, Doctor Mechovius, ist auch extra
bey mir, zur Tafel, behallten worden.
Nachmittags mitt dem hofmarschall Knochen lange
conversirt. Postea mitt dem hofraht, mitt
Doctor Mechovio, mitt Francisco Rectore, successive.
Diesen abendt, haben vnsere lieben Söhne, jhren
treẅhertzigen abscheidt genommen. Gott wolle
sie gesegenen, vndt wol bewahren, auch durch
seine heiligen engel gnediglich begleitten auf wegen
vndt steigen.
Diesen abendt, hats stargk gedonnert,
vndt geblitzt, auch etwaß geregenet.
<2 hasen der Schütze eingefifert.>
Meine lieben kinder seindt diesen Morgen, mitt
dem Marschalck Knoche vndt andern zugeordneten wieder
verrayset, Gott geleitte sie, vndt <Sie> haben s mich noch
einmahl angesprochen, vor ihrem abzug. <Dieu les face trouver grace.
et cetera>
Es seindt allerhandt tractanda vorgegangen, da-
rundter auch Doctor Mechovius gebraucht worden, <der war extra zu Mittage.>
Il Vento J'ay estè en passant; au jardin du Jardinier.
3 hasen von Ballenstedt eingebracht worden.
Noch einen hasen, hatt der Oberlender vor Bernburg geschoßen,
vndt geljfert.
J'ay sürprins, des choses extravagantes, <& fort contraires.>
Samstag♄ den 30. May: 1640.
J'ay receu une odieuse & tresinjurieuse
lettre, & protestation de mon frere. Dieu vueille
confondre tels conseils, Amen.
Den CammerRaht, auch Paul Ludwig bey mir gehabtt.
vndt extra behallten, wie auch den Marschalck
Burkhard von Erlach vndt allerley anliegen communiciret.
Nostitz ist mitt mejnen kutzschen vndt
pferden, wol wiederkommen, nach dem er die
kinder hinüber nacher Deßaw, begleittet.
Jch habe heütte viel travaglj[!], vndt fastidij
toleriren müßen. Gott wolle alle inconvenien-
tzien gnediglich abwenden, vndt meinen feinden
sonderlich den heimlichen Meüttmachern[,] ver-
leümbdern, diffamanten vndt Mißgönstigen,
kräftiglich wiederstehen, vndt sie dempfen,
biß sie sich bekehren, vndt buße thun.
Je suis allè visiter Madame Saborßky, en son logis,
luy donnant intercession vers Hambourg, pour son fils.
Jn die vormittags predigt, conjunctim, <wie auch Nachmittags.>
Extra: der Junge Erlach, vndt Steinbach, Jtem: die
Schlegelinn, vndt ihre Jungfraw Krosigkinn, <zu Mittage.>
A spasso nel giardino, con Madama.
Zeitung daß Mein vetter Marggraf Sigmundt von Bran-
denburg Churfürstlich Brandenburgischer Stadthallter in den Clevischen
vndt Jülichischen8 landen, mitt todt abgangen seye.
Gott gebe daß er Christlich vndt Sehliglich verschieden.