Dienstag♂ den 1. December 1640.
Gratulation von der Fürstlich Pommerischen wittwe zu T<r>eptow
Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin Schwester.
Fuhren nach Zerbster bier gen Acken geschicktt,
vndt die entlauffene knechte zun pferden im
vorwerck wiederbekommen.
Quo leonis pelle pervenire non potes, Vulpina
est assumenda.
Mauvayses nouvelles de Güsterow, que le Duc Adolfe y
seroit arrivè inopinèment, & auroit recommencè a
mülcter les gens, je crains, qu'il jouera ün
meschant tour a ma pauvre soeur la Düchesse.
Dieu la preserve par sa grace & nous garde
de honte et d'jnfamie. <Jns badt Nachmittages.>
Paul Ludwig expedienda zu expediren gegeben.
Wagen von Ballenstedt ankommen, vndt den partien
kaum entrunnen weil ich inß badt gegangen.
J'ay eu avis, que devant ¾ d'ans desja,
mon frere Fürst Friedrich a escrit, üne tresmechante &
picquante lettre, a nos Conseillers comme s'ils hantoyent
contre leur serment, & m'estoyent par trop af-
fectionnèz, ne faysans plüs Mention de mon
frere en termes concernans la Regime dü pays, et
|| [[Handschrift: 404r]]
&a ceste lettre a estè supprimèe a ce qu'elle
ne vinst a ma notice, & m'jrritast davantage.
Ainsy le Monde ne peut, nj veut reposer.
Lettres de Monsieur mon Oncle le Prince Louys pleines
d'angoisse, & de tristesse. Dieu vueille remedier.
Avis: daß 2 Regimenter ChurSächisches volck sich in
Zerbst geleget. Derowegen meine wagen,
in so gar bösem Tiefem wege, re infecta
ohne Zerbster bier von Aken wiederkommen müßen,
weil kein Mensch auß Zerbst, mit pferden
vors Thor sicherlich kommen, noch trawen dörfen.
Am heüttigen behttage, mit Meiner herzlieb(st)en gemahlin
zur kirchen gefahren.
Depesche an Fürst Ludwig in seiner beschwehrlichen sache.
Schreiben vom Milagio vndt Caspar Pfawen, daß alles
expisciret ist zu Regenspurg[.]
Donnerstag♃ den 3. December
Depesche nach Leipzig vndt Regensburg d'importance. Dieu
la benie.
Visite, so ich dem allten Baltzer bereütter gegeben.
Meine Fehre, wirdt mir, gewaltig angefochten,
so wol von inn: alß außländischen, vndt will Fürst August
haben, Jch solle sie versencken, nicht so sehr vmb
des allgemeinen bestens willen, welches ich
selber, mehr alß er, promovire, Alß darumb,
daß die jnvidia mir, meine lebenß-
Mittel, nicht gönnen mag.
Schwester Bathilde ist von Plötzkaw, Nachmittags
wiederkommen.
Balthasar Bereiter m'a hier contè a la longue, les horribles
tentations, qu'il a souffertes, & des visions
extravagantes des serpents, feux, & Diable
(emprestrisè) qu'il a veu avec horreur en sa
maladie, dont Dieu l'a preservè pa sa grace.
Jl le vueille encores preserver & consoler en
sa grande foiblesse.
Paul Ludwig a estè chèz moy, & m'a descouvert des choses
fort importantes, mais prejüdiciables, concernant
Doeg, principalement.
Martin hahn mein Sattelknecht, hat einen Sohn taüffen
laßen. Meine erbehtene Gevatterstelle, hat vertretten
der Ambtsverweser: Geörg Reichardt. Nostitz, vndt Jungfer Eleonore
|| [[Handschrift: 405r]]
wahren die andern, comperes & commeres, <l'enfant est mort ce
soir, ayant mon nom.>
Samstag♄ den 5. December 1640.
Bergen ist mitt zimlicher Resolution (iedoch
cum periculo wegen der streiffenden Rotten)
vom general commissario Schleiniz wiederkommen.
General Major Pfuhle, lieget mitt 10
Regimentern, im lande zu Meißen, vndt
thut waß er will. <Die vnsicherheit wirdt groß.>
Schrejben von Regenspurg von Thomas Benckendorf vndt Cantzler
Milagio. Buone speranze, mà scarse, del punto
quanto al dare, mà quanto al ricevere, larghe
promesse già fatte del 2do di 120 mesj, mà se sj
potesse? Molto volentierj? Chj non può quel che vuol,
quel che può, voglia!1 dice il Pastor Fido.
Avis: daß gestern eine partie von 40 Reüttern, bey
Niemburgk vber die Sahle paßirt, nach dem Sie
einen kahn bekommen, vndt machen lose händel hierüben.
Jch habe hieroben predigen laßen, den Martium.
Extra zu Mittage, Doctor Brandt, vndt Martius, wie
auch der Rector Franciscus. Lamentj. Querelen.
Nachmittags, conjunctim in die kirche.
heütte ist wieder durch Partien nach der Fehre gefragt worden.
|| [[Handschrift: 405v]]
Nous sommes en peine & angoisse, a cause du bac düquel
on ne se peut desfaire, nj quitter, nj retenir avec
bonne maniere.
Schreiben von Güsterow, von Schwester Eleonora Maria vndt Schwester Sibylla Elisabeth
daß es noch allda beßer alß wir vnß versehen, abge-
lauffen, weil hertzogk Adolf nur 6 tage allda ver-
blieben seine angemaßte possession zu manuteniren.
Gott schaffe recht den wittwen vndt elenden.
Georg Pezen nacher Halla geschicktt.
Paul Ludwig bey mir gehabt in importantzen.
Lupum adhuc auribus teneo2 von wegen der Fehre.
Caspar Pfaw, ist bey mir gewesen, mit allerley berichtt.
Avis: daß der Feldtmarschall Banner, mit seiner gantzen armèe zu Duder-
statt, angelanget am Dienstag♂ vergangen, Er ist in der person mit einem
corpo den Donnerstag♃ drauf, vf Mülhausen avancirt, die general Majore
Königsmarck vndt Wrangel seindt mitt 4 Regimentern zu
roß, vndt 5 Brigaden zu fuß, auch 6 Stücken geschützes
vmb heldrungen zu occupiren beyseits, vndt auf Gleiche[ro]-
da[!][,] Northausen etcetera gegangen. Die Weymarischen vndte[r]
dem commando deß Conte de Guebrian Feldtmarschall[,] Schmidt-
bergers, vndt General Majorn Taupadelß gehen vndten am
harz hindurch das Stift halberstadt, zum theil, den strich nach
der Sahle, dörften vnß nicht viel bringen. Wohin weiter
ist vngewiß, die gemeine rede gehet nach der Sahle<Böhmen zu.>
|| [[Handschrift: 406r]]
Thuro Bielkens Regiment soll einen anschlag vorhaben, darnach
gehets auf Salfeldt, daß leibregiment zu Roß vndterm Obrist leutnant Münch-
hausen, nimbt hingegen die Bielkischen Quartierc ein, will
sich completiren. Jn Summa die Weymarischen dörften
vnß im Anhaltischen Morgen gebe gott wol heimsuchen.
Der Allerhöchste seye vnser Schutz, Schirm, vndt Nohthelfer.
Diese Nachtt, ist starcker alarm allhier zu
Bernburgk gewesen, daß die Fehre von einer
partie vnversehens, weggenommen worden. Jch
habe nachforschen vndt nachschicken laßen.
Es ist auch feẅer darbey gegeben worden. Man vermuh-
tett, es seye von Trandorfischen Soldaten geschehen.
Avis: von Ballenstedt, daß man sich auch allda sehr fürchettt,
wegen der marche. Jch habe hinschreiben laßen.
Alarme diesen Morgen wegen einer partie
Reütter; so von Palbergk herkommen, vndt daselbst
der armen leütte, wie auch Meiner herzlieb(st)en gemahlin
pferde hinweg genommen. Sje haben auch Roschwitz
außgeplündert, Jtem Tondorff, Cörmigk, etcetera[.]
Sie sollen sich in vndterschiedliche hauffen getheilt
haben, vndt v̈ber die 100 pferde, starck seyn.
Gott bewahre vor ferrnerem vnglück, vndt vnheyl.
|| [[Handschrift: 406v]]
Meiner gemahlin leütte, seindt mitt schlägen
v̈bel tractirt worden.
Avis von Cöhten vndt Plötzkaw, subita &
repentina.
Jch bin Nachmittags hinauß geritten hinder Zeptzigk, habe
aber keine Reütter angetroffen.
Der Oberlender ist Gott lob, noch vnangetastet
von Leiptzig bey dieser itzigen sehr großen vnsicher-
heitt, wiederkommen, vndt hatt mir briefe vndt
wahren (so er zwar einmahl vor den streiffenden
Reüttern hinwegwerfen, vndt verbergen müßen)
vnversehrt durchbracht, von <Leipzigk[,]> Nürnberg, Vlm, Breßlaw. et cetera
Daß der Banner nacher Böhmen vndt Meißen zu, vbern
hartz, vndt durch Thüringen marchire. Die Kayserliche
armèe aber, nachm Franckenlandt zu.
Jtem: daß die Kayserlichen Fridberg eingenommen, vndt der general
Major Breda nähermals gewiß geblieben seye,
in dem treffen, mitt dem Obersten Rosa.
Jn Engellandt, wehre hofnung zum accord
mitt den Schotten, vndt die Parlamenta in
beyden Königreichen intimirt.
Zu hildesheim, wehre auf einem panckeet, darbey
der Banner auch gewesen, ein Marggraff von Baden[,]
|| [[Handschrift: 407r]]
ein Landgraf von heßen, vndt Graf Otto von
Schawemburg, nebenst andern im wein vergeben worden.
Wehre wol eine schändtliche That!
Der Churfürst von Brandenburg, soll todtkranck
darnieder liegen, Gott wolle ihn trösten vndt
stärcken. Seine elltiste Freẅlein Tochter soll
Printz Casimirus von Polen, heyrahten. Arnheim
der general leutnant soll auch kranck sein. Gott helfe
einem ieglichen zu seiner wolfahrt.
Jn Catalogna, wehret die Rebellion noch,
vndt wirdt von Frankreich fomentjrt. <Solle ejne Respublica werden.>
<König in> Spannien, hat selber, eine armèe, wieder Sie,
zu felde gebrachtt.
Printz von Vranien, bezeücht sein neẅes guberno,
zu Gröningen, mitt großer magnificentz.
Dje Kayserlichen wollen Calcar den heßjschen, wieder nehmen.
Der Pabst, vergleicht sich, wieder, mitt Franckreich.
Der Türcke hat die Tattern in der Moßkaw,
einfallen, vndt ihnen großen schaden thun laßen.
Es hat das ansehen, alß dörften die heßischen völcker
vervrsachen, daß die herren Staden mit dem Kayser zerfallen
dörfften.
Jn hollandt sollen Schiffe mitt 36 Tonnen goldes werth
ex India Occidentali angelanget sein. perge
Mittwoch☿ den 9ten: December 1640. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
Geörg Petz ist Gott lob mitt wagen vndt pferden
von Hall vnversehrt wiederkommen. Sonst lautten
die zeittungen nicht köstlich.
Avis: daß mein gewesener page, Adolff Thylo
von Vitzenhagen, welcher ein wackerer kerll worden,
(auch neẅlich beym leichbegängnüß Meiner Sehligen Schwester
mir noch fleißig aufgewartett, auch<vndt> die leiche
mitt tragen helfen,) vor Ermßleben, in einem Duell
erstochen worden. Gott genade ihm. Jst schade, daß
er so zeittlich, hat faulen müßen.
Avis von Caspar Pfau daß deß herrn general Banners leibRegiment
sich mitt den Finnen vndt Columbo auch 200 Tragonern
conjungirt, gestern vmb Grüningen gelegen vndt ihren
marsch, gegen die Brandenbürgjschen, nach der Allten
Marck zu, genommen, der Weymarischen oder Frantzösischen
armèe marche, gienge noch nicht für sich, Man ver-
hofte dieselbe noch gar abzuwenden. Es soll ein Schwedischer
Jngenieur vndt auch ein Connestabel in Wolfenbüt-
tel in pawerkleidern gewesen sein, der soll vn-
gläubliche dinge, wie er die Festung bald occu-
piren wolle, vorgeben. Der partien halber, ists noch
gar vnsicher, vndt sich wol vorzusehen.
Avis diesem abendt, daß eine starcke partie Reüt-
ter, wieder zu Nelps, durch den furtt gegangen,
werden auf den dörfern wieder lermen anrichten,
Sie sollen die leütte iämmerlich zerhawen vndt
verwundet haben, gesteriges Tages, auf den dörfern,
alß zu Ostra, Cörmigk, Palberg, Künnern, Wörp-
zig vndt andern ortten. Sollen auch Alßleben heütte
außgeplündert haben. Man vermeinet es seyen
die völcker, so vor heldrungen liegen. So liegen
auch zu Ascherschleben neẅe völcker, vndt es wirdt al-
lenthalben aufm lande gar vnsicher. Gott wende
alles vnglück gnediglich, von vnß vndt vnsern grän-
tzen ab, vndt beschütze vns durch seine heiligen Engel,
vndter seinen gnadenflügeln.
Donnerstag♃ den 10ten: December 1640.
Nach dem ich gestern abendt die Ronden durch Nostitzen
thun laßen, habe ich heütte Morgen selber die Schlagbaẅme
vndt posten visitirt, den gebrechen zu remediiren.
Extra zu Mittage, der CammerRaht, Doctor Mechovius.
Paul Ludwig bey mir gehabtt, von wegen der kriegsverfaßung.
Meinen Stallmeister vndt CammerJuncker Carll hein-
rich von Nostitz, habe ich die aufsicht v̈ber die kriegsver-
fassung im Schloß dißeyt der Sahle, Meinem hofJuncker
Augusto Ernst von Erlach aber, ienseyt in der Stadt anbefohlen. Gott
|| [[Handschrift: 408v]]
gebe guten succeß, zu allem vnserm vorhaben.
Freitag♀ den 11ten: December 1640.
Avis: daß eine kleine armèe vor heldrungen lieget, die
partien dannenhero starck streiffen, vndt man sich
sehr wol in acht zu nehmen. Die Schwedische armèe
dörfte vns sehr nahe kommen. 10 Regimenter zu fuß
vndt 4 zu roß, liegen vor heldrungen.
Avis: daß eine starcke partie von 50 pferden durch
die Sahle nach dem Mildepaß zu, gegangen, vndt
Werderßhausen starck gedroẅet.
Avis von Güstero, daß herzog Adolf zwar weg-
gezogen aber der Schwester briefe auffangen laßen,
vndt den postbohten verbiehten solche nicht mehr
anzunehmen. Es hat auch der Obrist leutnant Meyer, vndt
andere der schwester bediente, nicht mehr dörfen
aufß hauß kommen. Daß soll keine gewaltt sein.
Schreiben vom Præsidenten, wegen des vergleichs, so
vndter den Allten herren zu tractiren, darzu auch der
Kayser vndt Churfürst von Saxen, selbst incliniren.
Oberlender hat heütte einen Fuchß geschoßen.
Meine Beharrligkeitt der Außerwehlten, sampt
den letzten stunden deß herren von Plessis, ist mir
heütte von Cöhten in 500 exemplaren zugefertiget worden.
|| [[Handschrift: 409r]]
Gott gebe, daß sie viel frucht schaffen, möge vndt
erbaẅlich sein möge.
Samstag♄ den 12ten: December 1640.
Märtin Schmidt, jst von Ballenstedt wiederkommen,
mitt aviso: daß die Weymarischen völcker vmb Seesen sehr
v̈bel hausen, Man meinet sie seyen contremandirt
zurückd zu gehen, nach dem WeserStrom zu. General
Banner soll zu Erfurtt liegen. Jntentio Suecorum
soll in Bayern sein. heldrungen soll v̈ber sein.
Wrangel vndt Königsmarck wollen auf halla.
Nach der Elbe auf Stendel seindt 4 Weymarische
Regimenter, die Finnischen[,] Columbo[,] Bannirische leibregiment[,]
dann 400 dragoner vom Carll Ruth, wann diese
völcker ihre expedjtion verrichtett, wollen Sie
vmb Quedlinburg rendevous hallten, vndt alßdann
außgeschloßen deß leibregiments, (so der Finnen vndt
der Columbischen quartier wieder einnehmen
soll) nach der armèe gehen.
heütte vmb den Mittag, hat man zwey partien
Reütter gesehen, die eine auf diß: die andere auf
ienseyt der Sahle. haben auch handtroße gehabtt.
Weil aber keine klage einkommen, habe ich sie nicht
mögen angreiffen laßen.
Mitt dem CammerRaht, Doctor Mechovio, vndt dem hofmeister
allerley deliberanda deljberirt.
Sonntag☉ den 12<3>den: December 1640. [...]e böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
Jch habe hieroben, Magister Sachße den hofprediger, predigen
laßen.
Extra waren zu Mittage: hanß Albrecht halcke,
vndt der hofprediger, zur Mahlzeitt.
Jch habe die hofdiener neben der bürgerschaft
vorm berge, aufführen vndt Mustern laßen,
durch Nostitz. Es seindt ejn 7<6>8 Mußketirer
vndt 24 hellebardirer gewesen. Gott gebe
daß es wieder sicher werden, vndt man solcher de-
fensioner nicht bedörfen möge. Vndter deßen,
hat man sich, so gut man kan, vorzusehen, vndt
nach müglichkeitt zu verwahren. Vndter der<den Mußketieren>
<waren von der> hofpursche 24 vndt 44 bürger. Der iunge Petz
gieng an den seitten, vndt hindter den Soldaten
her, vndt half dem Stallmeister, die glieder,
vndt reyen, gleich stellen.
Doctor Reinholdus Franckenberger von Wittembergk
ist anhero kommen, vndt klaget v̈ber der Professoren allda
ihr elendt, vndt abgang, wegen grossen Armuhts.
Montag☽ den 14den: December 1640.
Diese Nacht haben wir einen stargken lermen gehabtt,
in dem eine partie zu fuß, heimlicher weyse, am
Gottsagker eingeschlichen, ihre röhre vndter den
Mänteln gehabtt, vndt da die leütte im ersten
Schlaf gewesen, Sie zu v̈berfallen vermeint.
Gott hat aber noch gnade verliehen, daß man ihrer
gewahr worden, vndt sie abgetrieben, wiewol
meine bürgerschaft allhier, sonst zimlich faul
vndt träge ist. Gott wolle ferrneres vn-
glück gnediglich abwenden, vndt vor schregken
sonderlich Meine herzlieb(st)e gemahlin, kinder, vndt Freẅlein
Schwestern, vätterlich bewahren.
Nach Plötzkaw, vndt Cöhten geschrieben, vmb guten Raht.
Avis: daß die gesterige Nachtpartie 60 pferde Starck
gewesen, davon 30 abgestiegen, vndt an der Sahle her,
an den berg kommen, daselbst von innwendig, daß
verrammelte pförtlein <mit grosser gewaltt> gegen meiner breitte am
Gottsagker aufgemacht, vndt alß die bürger in
armis gewesen, sich wieder nach ihren pferden, darvon
gemacht, hetten aber doch noch mehr tentiren können, wo
sie Gott nicht abgeschreck[!] hette. Jm rückwege haben sie
nach zu Bösem 5 pferde mitt hinweg genommen. Sollen bey Niem-
burg durch die Sahle durchgeritten sein.
Paulum bey mir gehabt, in importantissimis.
heütte ist eine allte dienerjnn3 vnserß hauses, deß
küchenschreibers SchwiegerMutter, begraben worden.
deren Seele Gott genade.
Gegen abendt, ist wieder von partien volck
vor der Stadt gesehen worden. Sie sejndt aber
nicht eingefallen, wie man vermeint gehabtt.
Dienstag♂ den 15den: December 1640.
Wir haben diese Nacht wiederumb einen alarm
gehabt, Jst aber von der bürger Schildtwachten herkommen,
weil dieselben auf etzliche Fuhrleütte, (so nicht ant-
wortten wollen, <vndt sehr tumultuiret>[)] Feẅer gegeben.
Alß ich vormittags hinauß gegangen ist mir Matz
Vrlob begegnet, welchem eine partie vor Waldaw
4 pferde, vndt Baldano 1<2> pferdte außgespannet.
habe darauf an die Commendanten4 zu Ascherß-
leben, vndt Quedlinburgk geschrieben.
Baldt darnach hat sich wider eine partie von
20 pferden sehen laßen. hat aber nichst tentiren dörffen.
Caspar Pfaw, ist bey mir gewesen, von Fürst Augusto anhero
geschicktt, wegen verwahrung meiner Residentz.
Schreiben derentwegen von Fürst Augusto vndt Fürst Ludwjgen.
Gestern war die erste losung so ich alhier zu Bern-
burgk der wache durch Nostitz geben laßen: Anhaltt.
heütte war es Bernburgk.
Mittwoch☿ den 16den: December 1640.
Jn die wochenpredigt, mitt Schwester Bathildis
da Magister Sachß das 11te. Capittul des Josua5
außgeleget.
Nous nous esmerveillons, de la durèe du retour,
du messager de Lipsie qui devoit revenir hier.
heütte hat man wegen des vorgesterigen endtstan-
denen aufruhrs, nach moderirter Strafe biß auf
50 ThalerThlr: durch viel vorbitte, die Hallenses endtlich
forttgelaßen, ob sie schon ein mehreres verbühret hetten.
Donnerstag♃ den 17den: December 1640.
Die gesterige mulcta der Hallorum Fuhrleütte,
jst auf ein Faß Reinischen wein, von 3 eymern,
gebracht, vndt also kein geldt gegeben worden.
Schreiben von Königsberg, condolendo von der Churfürstin
wegen Schwester Anna Sophias Sehligen absterbens.
Avis: daß der Churfürst von Brandenburgk,
hochSehliger Christmilder gedechtnüß in Preüßen todes
verblichen. Jch habe wol einen hohen anverwandten
treẅen freündt, an Jhrer Sehlig Liebden verlohren.
Gott gönne erselben, die ewige Freẅde.
La plüspart des bons amis s'en va. Enfin, nous
serons destituèz de tout süpport, sj Dieu ne nous assiste.
Avis: daß die partie, so in neẅligkeitt, den großen
lermen angerichtett, von dem beschrienen Straßen-
räuber Grill, ejnem ChurSächischen vndterthanen,
angeführet worden. Er soll ejnes fleischerß Sohn,
von Schmidebergk sejn, vndt die ejnen zimlichen
anhang haben, auch den armèen folgen, also
daß er bißweilen partien, an sich zeücht, vndt
anführet. Er soll auch viel pawren damals
bey sich gehabtt, vndt vieh geraubet haben. Dieser
gesell d wirdt einmahl reiff werden wollen.
Nachmittags habe ich mitt dem hofmeister, vndt Cammer-
Raht deliberationes gehallten.
Postea: halcken, den neẅen Major; bey mir gehabtt.
Avis: daß diesen Nachmittag, ejne partie Reütter, sich
vnversehens, vorm schlagbawm, præsentiret, vndt
baldt wieder darvon geritten. Dörften Mauser sein.
Das wortt war heütte: Eleonore Sophie; so
ich der wache geben laßen, gestern Hollstein.
Allerley Oeconomica vndt Polizeysachen
tractirt.
Freitag♀ den 18. December 1640.
Den Major Halcken, habe ich abermals bey mir
gehabtt, vndt wegen seiner bestallung richtigkeitt
getroffen.
Bürgermeister vndt Raht seindt hieroben gewesen, vndt haben
sich zum höchsten beschwehrt, daß wieder die pacta
conventa vnserer fürstlichen familie, vndt wieder
die Privilegia dieser Stadt Bernburgk.
Fürst Augustus seinen 5 dörfern, Plötzkaw
Aderstedt, Grena, Wirßleben, Oschmerßleben,
inhibition gethan, kein bier mehr alhier
zu holen, sondern zu Plötzkau wie auch Fürst Ludwig zu
Güsten, gethan haben soll, da doch jn den
privjlegiis stehet, daß auf 1 meile weges,
von hinnen, kein bier soll geschenckt
oder geholt werden, bey Straf vndt verlust des biers.
Extra zu Mittage, halcke vndt der CammerRaht.
Commissiones ertheilt, zu redressirung der Schule,
Jte vndt anderer guten ordnungen.
Jtem: den Raht vorgehabt, durch Einsideln, vndt Doctor
Mechovium, so wol wegen des Medicj, Doctor Brandts,
als wegen halckens commendanten, derer beyden,
Sie gerne möchten loß sein, sed frustra.
Avis: daß auf Deßaw, wie allhier, eben so ein
anfall aber irrito conatu geschehen seye. Jst sich
derenthalben vor den partien wol vorzusehen.
Daß heüttige wortt, war Ballenstedt.
Avis: daß am Montag☽ vmb 5 vhr, des Morgens deß Superinten-
denten sein hauß <zu Dessaw> gantz verbrandt, nebst 30 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: ge-
treydig, auch 2 hinein gefleheter vom adel bagage.
Wann windt gewesen wehre, so wehre vetter
Johann Casimirs Cantzley nebst der Schule mitt verbrandt.
Gott hat aber geholfen, daß es noch so abgegangen.
Der Præsident hat heütte Paul Ludwig zu mir geschickt,
vndt mir sagen laßen, wie sehr ihn dieser Stadt
Bernburgk dawerte. Sie würde numehr, in
den eüßersten vndtergang, gerahten, weil Fürst August
vndt Fürst Ludwig die abfuhre des biers, verbotten, auch
auf den cantzeln, offentlich ablesen laßen, darüber
allhier die Stadt ruiniret würde, alle commercia<Nahrung>
gesperret, Plötzkaw zur Stadt, Bernburgk aber
zum dorf würde, vndt diß kähme vom allzu hohen
biertax insonderheitt aber daher, daß ich, vndt
Meine gemahlin vnser getreydig verbrawen ließen.
|| [[Handschrift: 413r]]
quasj vero man fluchs also den Proceß ab exe-
cutione anfangen müßte, vndt mich nicht
erst verwarnen, nicht aber beschimpfiren.
Ja hat nicht eben der schöne gleißner Fürst Augustus
den tax auf 20 ThalerThlr: gesetzt des gerstens, da
man billich das bier vmb 6 Pfennige (denarii)d: gegeben. Jtzt kan
es wol, bey wolfailem kauff, gemindert werden.
Jst es nicht, in pactis conventis Jllustrissimæ
familiæ, wie auch in den Privilegiis dieser Stadt
versehen, daß man auf 1 meile weges von hinnen,
kein bier s brawen solle. Vor diesem hat
auch Mein Gnädiger herzlieber herrvatter Sehliger solch bier
auß der anderen herren gebiehte wegnehmen laßen.
Der Achabs Geist, der zwytracht, vndt vnruhe,
kan vnß nicht ruhen laßen. Gott wolle den-
selben doch baldt dempfen, vndt zu bodem[!] drücken.
Extra: war zu Mittage, halcke,
vndt Paulus.
Oberlender, hat 1 hasen geschoßen.
Man hat heütte die Schljttenpferde, jm Schljtten
versuchtt, weil bahne gewesen.
Allerley difficulteten, so viel müglich removirt,
Gott seye der beste Nohthelfer.
Sonntag☉ den 20. December 1640. <Den 4. Advent.>
hieroben predigen laßen, Ern Peter Gohta.
Extra: halcke, vndt Er, zu Mittage.
Nachmittags, in die kirche, con la sorella, in des Diaconj
Sommers, sejne predigt.
Avis: daß Meine Fraw Schwester, die hertzoginn
von Mecklenburgk, numehr so gehemmet vndt ge-
sperret seye, daß sie auch keinen brief mehr
kan durcbekommen. Gott helfe doch baldt,
vndt laße die vngerechtigkeitt nicht also
v̈berhandt nehmen.
Nach dem Fürst Augustus einen gantzen Tag meinen bohten zu
Plötzkau aufgehallten, auf mein freündtliches schreiben vndt
erinnerung wegen des præjudizirlichen bierschancks
so Sie einführen wollen, im Ambt Plötzkau, hat
er ihn heütte mitt einem kahlen recipjße mir
wiedergeschicktt, vndt will nicht mit mir
sondern mitt der Stadt, durch verweiß tractiren,
gleich als ob sie seine vndterthanen wehren.
Meckelburgk war heütte die losung, gestern
Christianus, bey meinen Wachten vorm berge.
Dienstag♂ den 22. December 1640.
Paul Ludwig bey mir gehabtt, vndt inhibition an den Raht
gethan, sich von Fürst Augusti beampten, nichts commendiren zu
laßen, sondern der Erbhuldigungspflicht sich zu erinnern,
auch mitt ihnen, in einige handlung, (ohne mein vorwißen)
sich nicht einzulaßen.
Den CammerRaht, Doctor Mechovium, bey mir gehabtt.
Einsidel der hofmeister a fallu donner le choix a l'escri-
vain dü baillage, s'il vouloit entrer a la tour,
de la chouette miroir, ou s'il vouloit payer
l'amende, pour m'avoir fait l'affront de me
desbaucher ün valet de mes chevaulx.
Avis von Güstero: wie es Meiner Fraw Schwester
Liebden so kläglich ergehet, daß herzog Adolf in seinen
turbationen nicht allein fortfähret, sondern auch
numehr keine briefe mehr durch: vndt keine
leütte zu Meiner Schwester, passiren laßen will.
Sie hat vrsach zu seüftzen: Ach du herr, wie lange?
Die avisen von Leiptzigk geben:
Daß alles daselbst jn großer Furcht schwebet, wegen Banners.
Jtem: daß der Churfürst von Brandenburgk, solle Todt sejn.
Jtem: daß heldrungen vndt Wendelstein eingenommen, <von
den Schwedischen.>
Jtem: daß der Türgke in Vngarn ejngefallen,
vndt viel Seelen hinweg geführet.
Jtem: daß der Frantzose v̈ber 100 Tonnen Schatzes,
zusammen bringe, den krieg zu continuiren.
Jtem: daß in Catalogna noch alles aufrührjsch.
Gestern hat der Schütz ein hasen geschoßen.
Rindorf hat heütte v̈ber der Sahle, in der
bürger gärten geiagt, vndt 5 hasen gefangen.
Jch habe heütte durch den hofmeister, vndt CammerRaht,
der Bürgerschaft, in der Stadt, ihren neẅen
Commendanten, den von Halcken, vorstellen laßen.
Sie haben sich noch zimlich wol erzeiget.
Schreiben von Fürst Ludwig in höflichen terminis, sampt allerley
guter Nachrichtt. <Zerbst ist heütte die losung.>
Mittwoch☿ den 23. December 1640.
Nach Cöhten geschrieben an Fürst Ludwig humaniter.
Nachmittages bin ich hinauß nach Palbergk geritten,
in großer källte.
Alß ich wieder zurückg kommen, werde ich berichtett,
wie Nachmittags vmb 1 vhr, der fromme redliche BiederMann
Burckardt von Erlach et cetera Ritter, vnser gewesener
Raht, vndt hofmarschalck todes verblichen. Er
|| [[Handschrift: 415r]]
hat Meinem herrnvatter Sehliger, in die 50 mir
aber 10 Jahr, vndt also zusammen 60 Jahr redlich
vndt aufrichtig gedienet, in krieges[-] vndt Friedens-
zeitten, auff raysen vndt zu hause, mitt großer
treẅ, vndt Standthaftigkeitt. hat sich
keine Mühe[,] vngemach, frost vndt hitze, noch
andere zustände, iemals verdrießen laßen,
sondern seinen beruf mitt willigem herzen
freẅdig abgewartett, vndt seinen lebens-
lauff mitt großem ruhm Christlich vollendet,
im 75. iahr seines allters. Gott wirdt
ihn ohne zweifel, mitt dem ewigen leben,
in freẅde vndt herrligkeitt, befehligen.
Er verleyhe vnß eine fröliche Nachfahrt, zu
seiner zeitt, Amen.
<Hans Ernst Börstel refusirt abermal wildtprett.>
Briefe von Ballenstedt voller vngewißheitten.
Deßaw ist die losung heütte.
Der Raht alhier zu Bernburgk, hat heütte an Mich ge-
schrieben, vndt mich vmb Schutz gebehten, weil Sie der Ambt-
mann von Plötzkaw commendiren, vndt vor sich citiren will,
wegen des Bierbrawens. perge
Gestern hat mein page, hanß Friderich von Seher,
auß der Schlesie, einen weißgrawen
Schwanen auf der Sahle geschoßen, welches ein
seltzsamer gast war. Er hat wol 5 Schöße6
außgehalten. Nota Bene[:] Jl y a 2 ou 3 jours que ie
vis en songe ün tel oiseau, qu'on m'apporta
(<ce> me sembloit) au chasteau icy a Bernbourg
& qu'on en eust augurè le certain pillage &
sac de ce chasteau, quj ressembloit (en mon
songe ou resverie) au chasteau d'Heidelberg,
ou est la fabrique de Robert Palatin; Roy
des Roimains. Nota Bene[:] Jl y a des gens, quj tien-
nent cest oiseau pour fortunè, & que quand
on le tüe cela doit apporter du malheur.
Mais ie n'y voy, nj rayson, nj apparence.
Dieu nous a un temps en çà assèz chastiè
de malheurs, sans tels prodiges. Ie le prie
ardemment qu'il vueille retirer de nous
& de nostre mayson tant de playes &
de malheureuses destinèes, <par sa grace[,] Amen.>
Heütte nachmittages bin ich mitt Schwester
Bathildis, in die vorbereittungspredigt gefahren.
Den Raht alhier habe ich laßen convenienter
gefahren antwortten, auf des Ambtmannes zu
Plötzkaw vnziehmliches beginnen.
Freitag♀ den 25. December 1640. Weyhenachtfest.
Es gibt allerley somnia, mir vor wenig tagen,
Schwester Bathildis vndt Jungfer Eleonora von Dütten, heütte
von plünderung dieses hauseß Bernburgk, Gott
wolle alles vnheyl gnediglich abwenden.
Wir haben heütte das heilige weyhenachtfest in
der kirchen celebrirt, da Jch vndt Schwester
Bathildis auch das abendtmahl gehallten, Gott
helfe zur stärckung vnsers glaubens, auch vnserm
ewigen heyl, vndt sehligkeitt.
Avis von Caspar Pfau daß die Finnen zu Quedlinburg sollen auf-
brechen, hingegen das leibRegiment einziehen. Mausen
sehr nach Pferden. Wolfenbüttel seye stärgker belegt.
Wendelstein vndt Tangermünde abgebrandt.
Die Schwedischen officirer geben vor ChurSaxen werde
zu ihnen fallen, wie auch der Junge Brandenburgische ChurPrintz.
Am Freitag♀ heütte 8 tage ist Banner zu Erfurdt aufgebrochen.
Der König in Frankreich begehrt an die Schweden 30iährige alliance.
Schreiben von vetter Geörg Aribert, daß ihn
Gott mit einer Jungen Tochter gesegenet.
Nachmittages wieder conjunctim in die kirche, da der
Diaconus Martius wol geprediget.
Brandenburgk war heütte die losung.
Samstag♄ den 26. December 1640.
<Große kälte.>
Vormittags conjunctim in Magister Saxens predigt,
von der hirten weyhenachten.
Extra zu Mittage, halcke, der CammerRaht
vndt hofprediger.
Avis von abermahligen geschwinden mortaliteten
des Diaconj Götzens zu Cöhten, Jtem: eines von
Schierstedt, deß hofmeister Einsidels Schwager. perge
Nachmittags in die predigt des Diaconj Sommers.
Meiner Freundlichen herzlieb(st)en gemahlin, ist zu der betrübten
wittwe, des Marschalcks Erlach Sehligen gefahren,
sie zu trösten.
<Ersuch>Schreiben von Cöhten, wegen aufschüttung des getreydigs.
Die losung war heütte Oesterreich[.]
Nostitz hat das commando vorm berge, der Major
halcke aber in der Stadt vndt v̈ber das landtvolck[.]
Nostitz hat auch aufsicht auf die Stücke, der hofmeister Einsidel jst
gubernator im Schloße.
Sonntag☉ den 27. December 1640.
Wieder in die kirche, in Magister Saxens predigt, vor-
mittages, vndt Nachmittags in des Diaconj Sommers, sejne.
haben also Gott lob, das fest in gutem friede wol
absolvirt, Gott gebe vns ferrner, seinen gnadensegen.
Daß wortt ist heütte Anne Sofie gegeben worden.
Briefe von Deßaw, von Meinen kindern, vndt
jhren leüttlin, <en bons termes, Dieumercy.>
Montag☽ den 28. December 1640.
heütte habe ich die hofdiener, vndt Bürgerschaft
schießen laßen im Schloßplatz nach dem Türcken7,
vndt allerley gewinst auf<ge>setzt:
Nostitz hat das beste gewonnen einen Türkißring.
Ein wagener hat 1 Rosenobel gewonnen.
Oberh Geörg Petz 1 Bernburger faß bier.
Küchenschreiber 2 Schefel (Scheffel)schfl: Erbßen.
Oberlender 1 Schefel (Scheffel)schfl: weitzen.
Bidersehe der page — 2 ThalerThlr:
Seher der page: — — 2 ThalerThlr:
Moritz — — — — 1 Schefel (Scheffel)schfl: erbßen.
Paul der Mußketirer 2 Schefel (Scheffel)schfl: rogken.
Stutz der Mußketirer graw Tuch zu hose.
Vollmar8 — — — — 1 hut.
Avis: daß das Bannierische leibregiment, folgender
gestaltt eingelegt worden:
7 compagnien vndt der Stab in Quedlinburgk.
1 compagnie in Ascherßleben.
2 compagnien in Osterwyck.
1 compagnie in halberstadt.
1 compagnie in Querfurdt.
Es laßen sich die Officirer selben Regiments ex-
preßlich vernehmen, die recruitengelder sollen ihnen
auß diesem Fürstenthumb gegeben werden.
Es sollen auch wieder neẅe Kayserliche völcker auf Mag-
deburgk kommen. Gott gebe gnade zum friede.
<Durch hofmeister Einsidel habe ich des Marschalcks witwe besuchen vnd trösten lassen.>
Ottmar Bawmeister, ist heütte zum ersten
mahl bey mir gewesen, wegen der accisen.
Dienstag♂ den 29. December 1640.
Der Junge Börstel, Christian henrich ist bey mir
gewesen, zeücht nach Deßaw.
Vom Nehrenden wichtige schreiben entpfangen, vndt
ihm wieder geantwortett.
Vielerley verwirrungen gehabtt.
Gestern war das wortt: Sch<fräulein> Bathildis[,] heütte
Sofia Margretha.
Mittwoch☿ den 30. December 1640.
Avis: daß 2 compagnien von Jlverstedt her, v̈ber
daß eiß gegangen. Noch dennoch laße
ich mitt großen vnkosten vndt stargker
convoy 4 faß Zerbster bier von Acken holen. Gott
beschütze mir meine leütte vndt pferde,
vndt alleß was ich habe.
Matz Bidersehe war extra zu Mittage,
wegen der pferde de Madame etcetera[.]
Jch bin Nachmittags hinüber nach Cöhten, in großer
kälte, vndt vnsicherheitt selb 5te. gerjtten,
vndt sehr willkomb allda gewesen, auch große
vertreẅligkeitt gefunden.
Donnerstag♃ den 31. December 1640.
Nach dem ich fleißig gearbeittet in redlichen
billichen sachen, Tag vndt Nacht, ist heütte
Morgen noch mehr mir communicirt worden.
Gott gebe erwüntschten effect.
Der CammerRaht Wieß hat sich mitt mir
reconciliiret, ex mandato Illustrissimj Principis suj zu
mir geschickt.
Abraham von Rindorff kahm in meine<vnsere> Gesellschaft
|| [[Handschrift: 418v]]
der kurtze genandt, <& nous avons chopinè.>
Avis: daß der Banner in die Oberpfalz gangen,
& qu'a Plötzkau on a mauvayse opinion de moy.
Nachmittags von Cöhten wieder nach Bernburg,
nach genommenem abschiedt, von Fürst Ludwig vndt Seiner
gemahlin. <Angelica war heütte die losung.>
Schreiben vndt wildpret von Deßaw
vndt Ballenstedt, nemlich von Ballenstedt 1 Rehe,
ohne vorwißen deß genandten hartzFürsten,
Hans Ernst von Börstel[,] von Deßaw 2 Rehe, 2 Schweine,
1 Stück wildes vmb 28 ThalerThlr: wol versaltzen.