Intrighj, dispettj, rispettj, incantesimj! Diavolj!
Che Jddîo voglia disturbare, e divertire.
Wir seindt conjunctim in die predigt gefahren,
da Magister Sax sich gar wol expectorirt, vndt die
beneficia Dej, so er vns diß iahr erwiesen angezogen.
Es seindt 10 personen mehr gebohren, alß
gestorben, dieseß Jahr, in ganz Bernburgk.
Nachmittags wieder zur kirchen, da der Diaconus Sommer
geprediget, vndt vns vielfältig gratuliret.
Extra war zu abends, der CammerRaht, Doctor Mechovius,
vndt der hofprediger Magister Sax. Au premier i'ay fait
donner mon image d'or, a l'autre i'ay donnè: 50
exemplaires Allemands, de la Perseverance des Saints[.]
<Dennemarck die losung.>
J'ay escrit a Fürst Ludwig en affaires d'importance.
J'ay donnè a Madame ma Tres-aymèe Compaigne,
deux belles juments de Frise, pour estrenes, eu
esgard a sa derniere perte de 8 chevaulx, &
de son desir, au mesnage, de l'Oeconomie. Dieu
luy vueille conserver son trouppeau en toutes
façons, afin que tout mal sojt diverty de nous. &cetera
Caspar Pfau zu Mittage, bey mir gehabtt.
Brandenburgk war heütte die losung.
Der Schütz hat einen hasen geschoßen.
Jch habe heütte, (wegen der zugestoßenen catharren)
heroben auffm Saal laßen predigen, den hofcaplan
Sommer, zum ersten Mahl.
Avis: alß hette der Banner die Stadt Eger alberejtt
inne, vndt 3 Regiment zu fuß davor im Sturm verlohren.
Den ChristTag hette er zu Schletz gehalten, den andern Feyertag,
zum hoff, die weymarische armèe war schon voran. Pfuhl
hat vorgestern zu Eißleben, mit Winckels wittwe zu Eissleben hochzeit
|| [[Handschrift: 419v]]
gehallten.
Extra war heütte zu Mittage, <halcke vndt> der Diaconus Sommer.
Avis: daß der general Commissarius zu Ascherßleben ankommen, auf
halberstadt raysende, hette fleißig nach den
Anhaltischen Städten gefraget, dörfte diesen
landen etwas neẅes anmuhten. Columbo soll
in Ermßleben liegen, general commissarius soll v̈bel mit demselben
zu frieden sein.
Schreiben von Cöhten, en assèz bons termes,
mais dilatoires.
Ein hasen, vndt 2 Endten, hat Oberlender geschoßen.
Post von Ballenstedt daß es allda zjmlich vber die
armen leütte wegen der marchen vndt remarchen
außgehet. Gott erbarme sich ihrer.
Die losung gab ich heütte: Joachim Ernst.
Schreiben vom herzog Philip von hollstein, Meinem Schwager,
das seine Schwester Fräulein Maria Eptißinn zu Jtzehoe,
wie auch sein elltister Sohn herzog hanß gestorben.
Jch habe es condolenter beantwortett.
Avis: daß vnsern bürgern vorm berge <vnd in der Stadt>, ihre pferde
hindter<zu> Landsperg außgespannet, vndt zu ihrem
großen Schaden, abgenommen worden, <71 in die 3000 ThalerThlr:
werth, von 300 Reüttern.>
Caspar Pfau ist heütte von Fürst Augusto an mich geschickt worden, in
publicis importantissimis, sonderlich von Regenspurgk her.
Meine leütte haben abermals in gärten geiagt, aber
keine hasen gefangen. Ein kleiner page1 hat eine endte
geschoßen.
Voriges Jahr, jn allen 12 Monaten, habe ichs zusammen
gerechnet, daß ich 302 hasen, gelifert bekommen, welche
meistentheilß meine winde gefangen.
Es haben sich gesteriges Tages, wölffe sehen laßen,
vndt seindt in<vnter> die Zeptziger Schafe gefallen, auch
deren zweene niedergerißen.
A spasso dopò desinare, per veder le guardie.
Philippus war diesen abendt, die losung.
<Jch habe nach Eisleben geschickt, ob bey Pfuhlen die pferde wiederzukriegen.>
Caspar Pfaw, hat mir heütte Morgen die Regenspurger sachen zuge-
stellet, vndt ist darnach wieder fortt, nacher Cöhten.
Paulus Secretarius so auch 3 schöne pferde verlohren,
war bey mir, allerley expedienda zu expediren,
vndt klagte sehnlich, nicht allein seinen, sondern
der gantzen Stadt schaden vndt verlust. Gott
wolle es beßern, vndt alleß vnglück abwenden.
Schreiben, an Tobias Steffeck vom Thomas Benckendorf von Regenspurgk.
A spasso vormittage, in stetswehrender källte, da man
auch v̈ber daß eiß, mitt geladenen wagen, fuhren thut.
<Der Schütze hat 12 Räphüner gefangen, <vndt> Oberlender hat 4 geschoßen.>
Nachmittags bin ich hinauß nach Plötzkaw geritten, mitt
dem Præsidenten mich in seinem hause, zu vndterreden,
wie auch geschehen. Endtlich, ist herrvetter Fürst Augustus
auch darzu kommen, vndt seindt gar amice
wieder voneinander geschieden.
Die puncta so ich mitt dem præsidenten zu reden hatte wahren:
1. Jn publicis wegen Regenspurg vndt Milagij.
2. Jn der Mecklenburgischen sache, ob der Schwester zu
rahten, von Güstero zu ziehen, pour eviter plus d'affront.
3. Jn Steẅersachen, so ich sie nicht, par force,
mitt zwangsMitteln, zu exigiren, etiam a nobilibus.
4. Wegen meiner vorhabenden rayse nach Regenspurg
meine vota zu secundiren, ratione subsidij: etcetera[.]
5. Wegen des vnglücks der Bernburger vndt Ballenstedter,
ob die contribution, ihnen zu moderiren.
6. Das particular de mon caprice, touchant ma sœur
puisnèe.
7. Die Differentzien zwischen Fürst August vndt Fürst Ludwig.
Ad 1. referirt sich auf Caspar Pfaus gesteriges, vndt heüttiges
anbringen, auch relation.
ad 2. Disuadet. Man solle in civilj & naturalj
possessione verharren, Sich eher wegschleppen lassen
als adversæ partj ansam geben, sororem viduam zu depossediren.
|| [[Handschrift: 421r]]
Zu deme wehren keine Mittel vorhanden, anderstwo
zu bleiben. Nota Bene[:] zinsen der landtschaft ihr procuriren,
zu lebensMitteln.
Ad 3. Affirmat, vndt confidirt mir die gravami-
na so die landschaft contra nos omnes in spetie aber mich
eingegeben, male informatj, ohne grundt.
Ad 4. Promittit so viel an ihm, aber remittirt es
auf eine zusammenkunft.
Ad 5. Schilt die oscitantz vndt vnachtsahme
temeritet der Bernbürger so Sich nicht wollen warnen
laßen. Jmputent sibj. hetten dem publico mitt ihrem
particular lucro nicht gedienet. Jedoch wirdt
man ihnen auf dem convent, desto gnediger sejn.
Nota Bene[:] 1. Sie sollen ihre zinsen, so Sie bey der cassa stehen
haben, von der gesampten herrschaft fordern.
Vndt mirs recommendiren. 2. Nicht alles ohne
rayson subscribiren, was auch wieder die herrschaft
selber ist. Nota Bene[.]
6. Non est de tempore, ratione circumstantiarum
alias non iniquum.
7. Jch möchte mich ia vnparteysch halten, tanquam
moderator, non pars.
Die losung gab ich abends zu Bernburgk: Augustus.
Jn die kirche: vor[-] vndt Nachmittages.
Caspar Pfaw ist von Cöhten wiederkommen, vndt wieder
fortt auf Plötzkaw.
Extra zu Mittage der Major Halcke <vndt Doctor Brandt.>
Ludwig war heütte die losung, gestern Augustus.
Avis: daß nicht allein, Cüno Ordomar von Bodenhausen,
in seinem hause zu Görtzigk von einer Schwedischen partie,
(darundter auch Tartarn gewesen sein sollen) plötz-
lich vberfallen, vndt außgeplündert worden, sondern es
wehre auch, Levin von der Schulemburgk, schleünig
gestorben. Nulla calamitas sola.2
Schreiben von Cöhten, vndt vom Obersten Werder.
Jtem: vom Jungen Churfürsten, Marggraf Friederich
Wilhelm von Brandenburg, der notificirt mir, seines
Sehligen herrnvatters absterben zu Königsbergk in Preüßen,
den 1. December annj præteritj erfolget, deßen Sehlige
Liebden ich albereitt beklagt habe, vndt noch beklage.
Gott wolle alle Trawrige trösten, vndt erquigken.
Neu Jahrs gratulationes von Lignitz vndt hilpoltstajn.
Daß Banner auff die OberPfaltz zu, gegangen, vndt
den sedem bellj, in die Erblender, transferiren wolle.
Jtem: daß Franckreich vndt hollandt, zu waßer
vndt lande, starck armire.
Jtem: daß eine heyraht vor seye, zwischen des Printzen
von Vranien Sohn, vndt der Elltisten Princeßinn auß
Engellandt.
Jtem: daß es in Preüßen, nach des Churfürsten von Bran-
denburg absterben neẅe motus gebe.
Jtem: daß die Tartarn in Polen starck einzu-
fallen, vorhabens.
Vor Wolfenbüttel ist die Lüneburgische blocquade,
noch zur zeitt, ein kinderspiel, Sintemahl selbige
Festung, gegen eine weitt größere Macht, wol
versehen.
Jn Engellandt, ist noch nicht alles componirt. Daß
Parlament aber gebraucht seine authoritet gewaltig.
Jn Catalogna wehret noch jmmerfortt, der aufruhr.
Ertzhertzog Leopoldt vndt general Piccolomjnj, seindt zu
Regenspurg. Vjel gesandte werden abgefordert,
auß mangel der spesen, vndt anderer vrsachen willen.
Die Churfürstin von Brandenburgk, soll vmb ihres
verstorbenen herren ableibens wjllen, gleichsfalß
Todtkranck vndt wenig hofnung ihres lebens, v̈brig sejn.
Gott wolle doch Jhre Liebden trösten, vndt erhallten.
J'ay escrit a Madame l'Electrice Douairiere, &
au jeune Electeur les consolant, <& la vieille Electrice[.]>
Jtem: nach Nürnberg per il pagamento etcetera[.] <Jtem: par Tobias Steffeck an Thomas Benckendorf[.]>
Der Raht auß der Stadt allhier, ist heütte vorbescheiden
worden, denen ich durch hofmeister Einsidel, Doctor Mechovium
vndt Georg Reichardt ein capittel geben, vndt
mulctam ankündigen laßen, wegen vorgangenen
exceßes aufm Rahthause, Maulschellen einander in
loco privilegiato zugeben, es heimlich zu vertuschen,
vndt me inscio zu vergleichen. Hoc non est licitum!
Post, von Ballenstedt cum pecunia & frumento.
Johann Casimir, war die losung, diesen abendt.
<90 Pfund (libra)℔ wildpret[,] 11 Pfund (libra)℔: haut vndt kopf wug la biche.>
heütte jst Caspar Pfau wjeder bey mir gewesen, vndt ist fortt-
gerayset, nach dem general commissario, GregerSohn,
mitt præsenten, ihn zu begühtigen.
Avis: daß die 3 compagnien von Staßfurt aufgebrochen, vndt
nacher Werningeroda marchiret.
Paulum Ludwig habe ich zum præsidenten nach Plötzkau
geschickt, vndt er ist wol wiederkommen.
Den Raht in der Stadt, habe ich auf sein suppliciren,
deß arrests vom Rahthause erlaßen, iedoch daß
er die angekündigte Strafe, innerhalb acht
tagen, einbringen solle.
Geörg Aribert, war heütte die losung.
J'ay envoyè Hans Georg a Cöhten, & Dessa. Dieu nous
doint bonne fortüne.
Allerley avisen habe ich von Cöhten bekommen, in spetie:
daß gute hofnung, zur Engelländischen vndt Schottländischen
accommodation. <Le mot aujourd'huy Sibille.>
Das die Vranien-Engelländische heyraht
gewiß fortgehe, auch legatj darzu deputirt.
Das Catalogna noch rebellire, vndt
entsatz von Franckreich erlanget.
Daß Printz Thomaso von Savoya, Frantzö-
sisch worden, weil ihme die Spannier, nicht
mehr trawen wollen.
Das Graf henrich von Naßaw zu
Lövarden solle begraben werden.
König in Dennemark sehr kranck darnieder liege.
Wiewol es etwaß angefangen zu thawen, bin
ich doch nachmittages, v̈ber die Sahle vndt wieder herüber
gegangen.
Jch habe hieroben predigen laßen, Magister Enderling.
Extra zu Mittage wahren, halcke, Magister Enderling,
vndt eine laußnitzische Allte exulantin, Fraw
vom Adel3, vndt der CammerRaht.
Nachmittages, habe ich laborirt in Fürst Augusts vndt Fürst Ludwigs
differentziensachen, ob es müglich sie zu componiren.
Gott gebe pacem internam & externam,
in allen Stenden, durch Christum Jesum, Amen.
Diesen abendt seindt mir der landtschaft
vermeinte aber guten theilß vngereümbte
gravamina wieder die gesampte herrschaft
vom 12ten: November allererst heütte zuge-
fertiget worden. Der Geist der vnruhe
vndt Stöhrenfriede leßet vns keine Ruhe.
Gott wolle ihn kräftiglich dempfen.
Jch addressire es den andern herren,
nach dem mirs von Plötzkau zukommen.
Montag☽ den 11ten: Jenners, 1641.
Jch habe meinen rähten die vielen händel
communicirt mir die Mühe erleichtern zu helfen.
Paulum Ludwigen habe ich bey mir gehabtt, vndt
allerley sachen zu expediren vndtergeben, iedoch communi-
cato consilio, mitt dem hofmeister, CammerRaht,
vndt dem Amptsverweser, Rejchardt.
Jch bin Nachmittags hinauß ins feldt geritten.
Avis von Ballenstedt. <Schütze hat 1 hasen geschoßen.>
Hans Georg ist von Deßaw, vndt Cöhten wiederkommen,
mit zimlicher expedition der apparentz nach,
Gott gebe guten effect, vndt daß sich die landt-
stende nicht mir wiedersetzen.
<Die losung: war: Agnes.>
<Le mot ce soir: König Carll.>
Spiritj stà notte, picchiando nella cantina.
Es ist heütte wieder kalt worden, glateysende.
Jch habe den neẅen Thorweg vorm berge besichtiget,
vndt die verfertigung, anregen laßen.
Daß gemeine geschrey gehet, Kayserliche Mayestät seye
von Regenspurgk, aufgebrochen, vndt es habe sich
der ReichsTag zerschlagen. Es will mir aber, noch
nicht rechtt eingehen. <2 Räphüner der Schütze bekommen.>
Caspar Pfaw, ist von halberstadt wiederkommen, mitt glück
vndt hat mir alles wol referiret.
Jn die wochepredigt conjunctim.
Schreiben von Adolf Börstel[,] vom Thomas Benckendorf[,] vom Churfürsten von Brandenburg[,]
von herzog von Wirtemberg, vom Landgraf von Darmstadt,
gratulationes zum Neuen Jahr. herzog von Wirtemberg hat aber-
malß einen Jungen Sohn. <Extra: die Stammerinn,
vndt Doctor Mechovius.>
Le mot de soir: Engellandt.
Die zeitungen continuiren:
Daß die sachen zwischen Engelland vndt Schottland, sich zu
einem accommodament anlaßen.
Daß die heyraht zwischen Engellandt vndt Vranien
geschloßen seye.
Daß Banner nach der OberPfaltz zu, gegangen.
Jtem: wirdt in den ordinarij avisen geschrieben,
daß des Churfürsten von Brandenburg todt, große motus,
vndt alterationes, jn Preüßen vervrsacht.
Prinz Casimir, hette spes novas.
Franckreich hette sich mitt Prinz Tomaso von Savoya
verglichen, stünde auch in tractaten mit Parma
vndt den Catalognern. Legte große contribu-
tiones auf sein landt, verschonete weder geistliche
noch weltliche.
Vor Wolfenbüttel erfröhren viel Lüneburgische.
Donnerstag♃ den 14den: Januarij: 1641.
Der Præsident hat mir seinen Mittleren Sohn,
Christian henrich, her geschickt, vndt aller-
ley andeütten laßen.
An ChurBrandenburg[,] herzog von Wirttenberg vnd Landgraf geörgen
habe ich wieder geschrieben, Neu Jahrß wüntzsche,
Jtem: an Thomas Benckendorf schreiben laßen.
Extra: der Junge Börstel, die Stammerinn,
Doctor Mechovius, vndt Paul Ludwig.
Bin hinauß hetzen geritten, vndt 1 hasen
gehetzt, da es noch zimlich glatt gewesen.
Die losung heütte, ist Schottlandt. <Paul hat
1 hasen geschoßen.>
13 Räphüner hat der Schütze gefangen.
J'ay laissè a Paul Ludwig deux chevaulx assèz jeunes,
& beaux, pour peu de prix, un rouën, & ün faulve, <pour 45 DalersDal:>
Schreiben auß Hollstein, Neu Jahrs gratulation.
Paul Ludwig habe ich noch den knauff darzu v̈berlaßen,
vor 20 ThalerThlr: auf sejne künftjge besoldung.
Jn malefitzsachen ist gestern ein eingezogener
dieb, vndt Räuber, durch die Territion, zu bekennen
bewogen worden. Gott verleyhe ihm, wahre buße.
Die losung war heütte: Printz Erdtmann.
Nachmittages spatziren gegangen, mich zu exerciren.
Noch allerley händel, in der Stadt, vndt sonsten zu
schlichten gehabtt. Je suis nè aux souffrances
incessamment. <Reichardten habe ich nach Plötzkau geschickt.>
Die losung: Printz Victor.
Andavammo, nel bagno; questa dopò desinata.
Avis: daß 300 Mann von Magdeburgk vndter ejnem Obrist leutnant4
außgefallen, halb Reütter, halb Mußcketirer,
vndt Egeln angefallen. Weil sich aber die auf
dem hause gewehret, hat der Obrist leutnant kein volck
spendiren wollen, sondern das Städtlein außge-
plündert, vndt in die 60 beladene wagen
(ohne waß sie auf den pferden, darvon geführet)
mehrentheilß mitt getreydig beladen, vndt
weggebracht, ihre Stadt zu proviantiren,
gestaltt sie auch andere eßende wahre mitt
hinweggenommen, vndt sich auß dem Staube ge-
macht, ehe der Schwedische secourß ankommen.
Pferde haben Sie den armen leütten, gelaßen, vndt
sonst zimlich ordre gehallten.
Jn die kirche. Text: de nuptiis Canæ in Galilæa5.
Extra zu Mittage, der Major halcke Vndt die Stammerinn.
Nachmittags wieder in die kirche.
Le mot: Wirtembergk.
Zeitung daß in Catalogna vndt Portugall alles rebellire.
Daß in Engellandt die bischoffe abgesetzt, das parla-
ment volle gewalt, vndt viel mutationes
vorgehen, auch dem Könige die Geistlichen gühter
der Reichen bischoffe zuerkandt sein sollen.
Daß die Jehnigen6 so auß holland jn Engellandt
abgeschickt, wegen der heyraht zwischen
Vranien mitt der Königlichen Princeßinn, nu von
den Duynkirchnern angegriffen, bestritten,
aber nicht v̈berwunden worden. haben also
die Gesandten in salvo gebrachtt.
<Jtem:> Daß der König in Dänemark von einem fall gestorben seye.
Der Marschalck Knoche, ist von
Deßaw an mich, mitt creditifuen ab-
gesandt worden, en des affaires odieuses.
Jch habe ihn nach guter tractation vndt gastMahlzeitt
pro posse mitt zimlicher satisfaction abgefertiget.
Knoche ist wieder nacher Deßaw.
Risposta von Dessau heütte vmb Mittag bekommen.
Die losung war heütte: Heßen.
Nachmittags bin ich hinauß geritten, vndt habe verge-
bens gehetzt, weil es wieder anfängt zu frieren,
nach dem daß Thauwetter, wieder vergangen.
Melchior Loyß, Mejner kinder hofmeister,
ist von Deßaw, anhero kommen.
Die avisen geben, <mitt der Ordinarij:>
Daß der <ver>hoffte vergleich, in Engellandt confirmirt,
vndt die iehnigen, so den sachen zu wieder, abge-
setzt seyen. Die heyraht mitt Vranjen, wehre geschloßen.
Daß Banner, jn die Oberpfaltz, gegangen, vndt
etzljche plätze, außplündern laßen. Der Kayser
aber, wehre wolgemuht, hette die Stände
ermahnet, bey Jhrer Majestät zu verharren, vndt den
ReichsTag, nicht dissolviren zu laßen. Sie
hetten schon, zum widerstandt, genugsame anstaltt
gemachtt, vndt verhofften, sich mitt Gottes hülfe
zu defendiren.
Der Jean de Werth kähme loß, würde gegen
Gustaff horn, außgewechßelt.
Die Catalogner, hetten, mjtt den Castiglia-
nern sjch geschlagen, vndt beyderseits volck verlohren.
Die Türcken hetten einen stargken Strejff,
in die Steyermarck gethan.
Neu Jahrs schreiben, vom hertzog Wilhelm, bekommen,
wie auch vom hertzog Friederich von Zelle, Lüneburgk.
Nachmittags hinauß, zu Fuß, spatzirt, <sür mes champs.>
Die losung war: Saxen, <questa sera.>
Jn die wochenpredigt Magister Saxens, con la sorella.
Publica; Politica, vndt Oeconomica mitt Paul Ludwig vndt Georg Reichardt
tractirt. Gott gebe succeß, vndt glück, zu allem.
Chi hà tempo, hà vita. <halcke, extra.>
Fo[...]mj [...]n de [...]o<Der Obrist leutnant Knoche>a, ist wiederkommen, auß Olden-
burgk vndt Bentheim, mitt schreiben, von Fürst Friedrich wegen
<erinnerter> ersetzung Schwartzenbergers stelle, Jtem: Neu Jahres
schreiben, vom hertzogk Augusto von Braunschweig,
von Fürst Johansen, zu Anhaltt et cetera vndt von
der FrawMuhme seiner lieben Frawen Mutter.
Le mot: Schlesien.
Paul Ludwig in oeconomicis bey mir gehabt, <& aliis rebus.>
Postea mitt den Rähten, vndt Oeconomisten.
Nachmittags, ist Schwester Bathilde mitt
Meiner herzlieb(st)en gemahlin hinauß nach Gräna, Schwester
Sofie Margretha zu entpfahen, entgegen gefahren.
Avis: daß wieder 20 pferde, alldort v̈berge-
setztt. Gott bewahre vor vnglück.
Extra zu Mittage, Melchior Loyß, welcher
mich in der Frantzösischen zahlungssache contentiret,
& je luy ay donnè derechef satisfaction.
Gegen abendt, sejndt die beyden Schwestern, mitt
Mejner herzlieb(st)en Gemahlin, von Gräna wiederkommen.
<(Le mot: Böhmen.)>
Post von Ballenstedt bekommen, <en termes inèsgaulx[.]>
Fürst August hat mir gestern, durch Schwester Sophia Margaretha sagen
laßen, ich sollte ihn doch nicht so gar v̈bergeben,
vndt ihme abfallen, quasj vero: ich mich biß
dato, als ein interponent, nicht neütral gehalten. et cetera
Gott gebe, daß die gerechtigkeitt vndt billigkejtt
auf allen tejlen, observirt, vndt in acht genommen werde.
Avis: vom Thomas Benckendorf vom 5. Januarij: von Regenspurg
daß Jhre Kayserliche Mayestät lustig, frölich vndt wolgemuht
wehren, hetten die Stände ermahnet, beysammen
zu bleiben, vndt deß Reichstages zu erwarten.
Wollten auch vor dero Person, nicht weichen, vndt
nicht in Vngern ziehen. Führen im schlitten, neben
dem Ertzhertzogk vndt andern Fürsten, auch dem ge-
neral Piccolominj, den Damen zu ehren, vndt
hoften sich wol zu versichern. Die heßischen
vndt Braunschweigischen gesandten, hetten bey Jhrer Majestät deputirten,
wie auch andern Churfürsten[,] Fürsten vndt Stenden, audientz
gehabtt. Jn Engellandt gienge das Parlament
wol fortt, vndt alles v̈ber die authores incendij
istius. &cetera <(L'Empereur luy a fait dire, d'attendre encores.)>
An Thomas Benckendorf habe ich wieder geschrieben, vndt schreiben laßen.
Caspar Pfau avisirt mich, es würde der ReichsTag<convent im lande> biß
auf den 8. Februarij verschoben werden, dieweil
der Obrist leutnant Knoche zum Grafen von Schwartzburgk
geschickt worden wehre, desßen wiederkunft
man zu erwarten hette, nescio quare?
Nach Plötzkau vndt Cöhten, habe ich geschrieben.
Bürgermeister Weylandt habe ich Nachmittages bey mir in der
cur gehabt, wegen des schreibens, &cetera[.]
<Vngern, ist heütte die losung.>
Jch habe Rindorffen nach Ballenstedt geschicktt,
Gott gebe zu glück vndt gutem succeß.
Christoff Wilhelm Schlegel hat seinen abschiedt
genommen, weil er auß Meiner herzlieb(st)en gemahlin diensten
getretten. Will numehr eine eigene Oeconomy anfangen.
Bürgermeister Olim, jst bey mir gewesen, mitt dilatorischer
mehr, alß vergenüglicher antwortt.
Vnsere kleine Angelica ist gählingen kranck worden,
Gott wolle ihr wieder zu rechte helfen.
Extra: Schlegel vndt Doctor Brandt.
Nachmittags, bin ich hinauß geritten, in warmen
wetter, aber tieffem wege. <Ghiribizzj stravagantj.>
Die losung: Gehorsahme folge.
Risposta von Cöhten, vndt Plötzkaw.
heütte habe ich meine Fehre wiederbekommen.
<Gott gebe zu glück, vnd succeß.>
Jn die vormittagspredigt: Magister Saxens.
Extra zu Mittage, der Major halcke, vndt der Medicus
Doctor Brandt.
Avis von Regenspurg daß alles sehr theẅer allda
wirdt, von wegen deß Banners.
Jtem: das die Braunschweigischen vndt heßischen Gesandten zwar
|| [[Handschrift: 429r]]
ihre anbringen gethan, aber weil sie sich nicht
recht submittiret, noch zur zeitt, schlechte reso-
lution erlanget, sintemahl der Kayser sich
den frieden nicht also abtrotzen laßen will.
Nachmittags wieder in die kirche, mitt den Schwestern.
Die losung: Gebt dem Kayser, waß des Kaysers ist.7
J'ay fait faire hongre le lourdault entre les grisons,
der plumpe, a cause de ses mechancetèz. Dieu le garde
d'accident dommageable.
hinauß spatziren mitt heinrich Friedrich von Einsiedel a piedj.
Clara dies Paulj, & Ventj fuere.
Le mot: ce soir: Fürchte Gott.
A spasso, fuorj, jn schönem wetter.
Den hofmeister vndt Doctor Mechovium, meine Rähte bey mir gehabtt.
Nostiz hat 1 hasen vndt 1 Fux hezende einbrachtt.
Die avisen geben: daß in Engellandt, der Bischof von Cantorbery,
auch gefangen gesetzt worden, weil er mitt dem Pabst vndt
Jesuiten zu Rom, correspondirt, vndt seine briefe in Ori-
ginalj, intercipirt worden, daß er die Papjsterey in Engel-
landt, wieder ejnführen wollen. Dörffte ihm v̈bel ergehen.
|| [[Handschrift: 429v]]
Das Parlament aber, will alles in den Standt setzen,
wie es zur zeitt, der Königin Elisabeth gewesen.
Gott gebe, den Weltlichen, vndt den kirchenfrieden,
in allen landen.
Jtem: daß der Banner vor Regenspurg sich
præsentirt, vndt v̈ber die Thonaw, v̈berß
eiß, gegangen, viel pferde weggenommen, beütte
gemachtt, auch etzliche haüser, flegken, vndt
dörfer, eingeäschert. Jhre Kayserliche Mayestät
aber, rüsten sich zum wiederstandt.
So geben auch die zeittungen:
Daß ein Türkischer gesandter8, im hagen, stadtlich
eingeholet worden, mjtt 14 carossen.
Jtem: daß in der Margk Brandenburg, der
Stallhanß sehr v̈bel hause.
Jn Catalogna wehre alles in vollem feẅer.
Jn Portugall, noch keine gewiße richtigkeitt.
Jm Niederlandt, geschehen stargke præparatoria,
auf beyden sejtten.
Zur See feyerten die Duynkercker auch njcht,
hetten vjel holländische Schjffe hinweg genommen.
Die heßischen spreützten sich auch, iedoch mitt geringem succeß.
Die eißfahrt ist heütte allhier zu Bernburgk
mitt machtt gegangen. Soll zu Calbe den damb
durchrißen, auch die Milde zu Deßaw großen
schaden gethan haben. Jch habe zwar selber
diesen Nachmittag darnach gesehen, aber nichts
spühren können, daß einiger schade geschehen. Gott lob.
Ehre die Obrigkeitt, war die losung heütte.
Jn die wochenpredigt, Magister Sachßens.
Extra: halcke, zu Mittage.
Schreiben von Deßaw, daß Erdtmann Gideon,
ein apostema (in clunibus dextris salvo honore) bekommen,
hat sich aber, Gott lob, vndt danck, gebeßert,
der wolle ferrner, mitt gnaden segenen.
Donnerstag♃ den 28. Januarij: 1641.
Es seindt mir v̈ber die 150 Erstlingsschafe baldt
nach einander hinweg gestorben, wie ich heütte erfahren.
Aber dieses vnglück vndt viehsterben, findett
sich auch bey andern haußhaltungen.
J'ay escrit a Bretzsch. Dieu m'y doint bonne
Fortüne.
J'ay envoyè mes Conseillers, Heinrich Friedrich von Einsiedel & Docteur Joachimus
Mechovius, a Plötzkaw, Dieu leur doint bonne depesche.
Extra: der Major halcke, zu Mjttage.
Zeitung von Cöhten, daß der Banner die brücke vndt paß
zu Donawstauffen erobert, daselbst v̈bergangen,
vndt Regenspurgk, blocquirt hallte, si crede-
re fas est! Aller gesandten diener, sollen schantzen
müßen, keinen außgenommen. Es soll auch der
general Piccolominj, welcher gemeinet, es wehren
nur puschklepper, vndt mitt eztlich hundert pferden
außgefallen, wieder sein von stargken trouppen
hineyn geiagt worden; si credere licet!
Der Medicus, Doctor Brandt, ist bey mir gewesen, con speranza,
che il Signor Fürst Friedrich mj vorrà dare gusto, e contento.
Es ist heütte, wie auch gestern, ein stargker windt
gewesen, <daß man kaum v̈berfahren können.>
Meine Abgesandten, seindt noch gestern spähte
von Plötzkaw wiederkommen, mit bericht, daß
der præsident am Podagra vnpaß, Gott beßere alleß,
Jtem: daß sie auch die Regenspurger zeittung allda
glaüben. heütte haben sie mir relation gethan,
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wie sie zu Plötzkaw tractirt, vndt gehört worden.
Extra: Doctor Mechovius der CammerRaht zu Mittage gewesen.
Der Præsjdent, hat sich wol erbotten. Jddîo cj
dîa glj effettj. <Die losung war: Gott mitt vnß.>
Jch habe nach Cöhten geschrieben.
Jntrighi von Schwedischen offizirern gehabt, von wegen
ezlicher diener vndt vndterthanen, die sie zu dienen
zwingen wollen. habe mich aber mascule opponirt.
hinauß hetzen geritten, vndt haben 3 hasen
einbrachtt, der 4te: endtlieff.
Die losung: vnser Erlöser.
Avis auß Mecklenburgk, daß herzogk Adolf
einen lutrischen prædicanten in die eisen schlagen
laßen, weil er dem hofmeister Lancken ein kindt
in seinem hause, ohne exorcismo9, getaüfft. Er
will das maß der boßheitt voll machen.
Avis von Ballenstedt, von Rindorf vndt Georg Knüttel
nebst einem hasen, allerley seltzame mirabilia
von meüsen, etcetera[.] Jch hallte es seye hexenwerck.
Mejne iunge Stuhte die braune<Fuxichte>
Marigke, hat zu[...]hl gefohlt.
vndt verfohlet. Pacience!
Jn die kirche<predigt> vormittags, hieroben aufm Schloße, da
Bartolomæus Jonius, pfarrer von Altenburg geprediget.
Extra: halcke, vndt Jonius zu Mittage.
Schreiben, vndt seltzame avisen von Cöhten:
Daß der hertzogk von Braganza zum Könige
in Portugall gekrönet, vndt deß Königs in Spannien
Vice Rè10 erstochen, vndt zum Fenster hinauß, gewor-
fen worden. Es wehren alle plätze in Portugall
biß auf ejnen, recuperirt. Dem Neẅen
Könige, wehre auch ein vergrabener großer
Schatz, von einem Maẅrer, gezeiget worden,
an goldt, silber, vndt edelgesteinen, zu erhaltung
seines standes. Die herren Staden wollten ihm hülfe
zuschicken, vndt Brasilien wiedergeben.
Don Juan der neẅe König, wehre neben seinem
Neüniährigen[!] Söhnlein gekröhnet worden. Jst
dem Don Sebastiano, nahe verwandt gewesen.
Zu Brüßel, wehre sehr große consternation,
vndt alteration. Jn Engellandt, wehre
der Erzbischoff von Candelberg auch gefangen gesetzt,
vndt das Parlament thete waß es wüntzschete.
Nachmittags, wieder in die kirche.
Eine alltes aber doch wolgemeintes condolentzschreiben
von Krannichfeldt von der FrawMuhme von Schwartzburg
entpfangen, darinnen sie diese verba formalia
eigenhändig annectiret:
Euer Liebden seindt versichert, daß mir dieser vnverse-
hene Todesfall der liebsten Tugendtlichen freẅlein
Annen Sophien, sehr zu hertzen gehet, vndt wirdt
man Jhrer Liebden gleichen, an hohem verstande, demuht,
holdtsehligkeitt, frömmigkeitt, vndt waß nur Nah-
men haben mag, nicht leicht finden. Mein Bruder Fürst
Ludwig vndt Seiner Liebden gemahlin, werden Jhre Liebden wol sehr vngerne
verlohren haben. Jhre Liebden haben große treẅ an dero herzlieb(st)en ge-
mahlin, vndterschiedlich gethan. Gott tröste alle
betrübte hertzen.
Sonst war das schreiben more solito, gar beweg-
lich, vndt wol stylisiret. Gott schaffe vns
doch nun einmahl rechte erquickung, vndt Trost,
friede, vndt freẅde, vndt dempfe mitt Macht,
den feindt, vndt den Rachgierigen.
Die losung gab ich heütte Nostitzen:
Behte fleißig.
Doctor Martinus Jonies, ist von Krannichfeldt hergesckitt[!]
worden.