Doctor Martinus Jonies, hat sich bey mir præsen-
tiret, vndt Mahlzeitt mitt mir gehallten.
Nachmittags ist halcke mitt der bürgerschaft auß
der Stadt (zum ersten Mahl) aufgezogen, vndt
hatt im Schloß, etzljche salven gegeben. Jch
habe auch die Stügke, loß brennen laßen.
Extra: Doctor Jonies, vndt der hofprediger, Magister Sachße.
Zu Mittage. Zu abends: halcke vndt Schlegell.
Caspar Pfaw ist bey mir gewesen, extra zu Mittage[.]
NeuJahrsschreiben von Wien, vom gewesenen Administrator
zu halle.
Die avisen geben:
Daß die Catalonier sampt den Frantzosen,
von den Castiglianern aufs haüpt geschlagen
seyen, viel officirer auch der Frantzösische general
gefangen, in Portugall aber der aufstandt
noch wehre, der neẅe König von Braganza
Don Juan der 4te. gekrönet seye.
Vor Regenspurg hette Banner nur eine
bravade gemacht, hette sich darnach wieder
retiriret.
Jn Engellandt, wehre die vnruhe mehrentheils
gestillet, vndt es gienge v̈ber die authores auß.
Schlegel hat abschiedt genommen.
Nachmittags bin ich hinauß geritten, vndt habe
vier hasen gehezt, vmb Zeptzigk.
Melchior Loyß ist von Ballenstedt wiederkommen.
Risposta von Bretzsch, en termes dilatoires.
Depesche nach Halle mit getreydich.
Am heüttigen behttage conjunctim in die kirche.
Nachmittags bin ich mitt Meiner gemahlin, vndt den
Schwestern hinauß nach Zeptzigk vndt
Roschwitz gefahren, haben auch 2 hasen
gehezt, vndt gefangen. <Den ersten hasen, haben die winde starck
verfolget, weil sie aber viel windt gefaßt,
haben sie nicht wol fangen können. Als sie den
hasen nun, in den <Pfaffen>pusch geiagt, vndt wieder
|| [[Handschrift: 433v]]
herauß v̈ber alles verhoffen vndt muhtmaßen,
so hat mein leibklepper der Türcke, vndter
den der hase gekommen, den hasen getretten,
vndt Fleckgen der kleine weiße Stöberhundt,
(so ich stets bey mir im gemach habe), <hat ihn> gewürget.
Dergleichen hatz, ist vnß allen seltzam vorkommen.>
Der Obrist leutnant Münchhausen hat einen cornet
an mich geschickt, mit schreiben, wegen der
beyden Mußketierer so er begehrt, oder will
sie wegnehmen. Jch habe es beantwortet. et cetera
Donnerstag♃ den 4ten: Februarij: 1641.
Doctor Jonieß, jst abermahl bey mir gewesen, en partie,
pour solliciter son argent, en partje, pour me satisfaire, en
mes debtes, en cas, que ses desseings, soyent pratticables.
A spasso fuorj, vndt nach der Fehre zu, allda numehr
die wagen wieder anfangen v̈berzugehen. Gott lob, der
gebe ferrner segen, vndt gedeyen.
Avis: daß dem Obrist leutnant Münchhausen in Quedlinburgk,
vom Carll Gregersohn, 2000 ThalerThlr: in diesem Für-
stenthumb, angewiesen. Ita sumus præda reliquorum.
Einen hasen hat der Schütze geschoßen.
Freitag♀ den 5ten: Februarij: oder Hornungs. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
Schreiben von Cöhten, vndt confirmation der revolte
in Portugall, der Catalaner vndt Frantzmänner
Niederlage, deß Parlaments gewaltt in Engellandt,
der dennemärkischen werbungen, vndt anderer mutationen.
Die verwallterinn zu Zeptzigk, Lysa huckens, an
welcher Meine freundliche herzlieb(st)e Gemahlin, eine Treẅe dienerinn
gehabt, ist heütte allhier, begraben worden.
Der Amptmann von Ballenstedt Martin Schmidt,
nach dem er daß Ballenst<Bernburgische> Sahlbuch verfertigett,
hat sich bey mir præsentiret, vndt wiederumb
etwaß gnedige audientz erlanget.
Jch habe abermals scharffe anmuhtungen be-
kommen vom Obrist leutnant Münchhausen. O Dieu releve
moy de ces continüelles miseres! & adversitèz.
Ein schreiben von Krannichfeldt bekommen.
Nachmittags bin ich hinauß geritten vndt habe 4 hasen
gehezt.
Nostitz nach Ballenstedt vndt Quedlinburg geschickt,
Gott gebe zu gutem glück vndt succeß.
Jn die predigt vormittages. <Extra: halcke.>
Darnach ist der Diaconus Sommer, (wiewol er
schon lange alhier geprediget) vom Superintendenten
investiret vndt vorgestellet worden.
Nachmittags wieder in die kirche.
Regenspurger acta vom 29sten: December seindt mir heütte
allererst zukommen.
Jch habe mich auch wieder Fürst Augustum gravirt
daß man mich, einem privatVasallo, gleich tractirt,
vndt nicht den convent abgeschrieben, wiewol
man ihm absque communj consensu an: oder abzu-
schreiben, nicht befugt. Je suis persecutè de
mes intimes, & le voyage de Ratisbonne est dilayè.
Nachmittags, bin ich hinauß geritten, vndt habe
3 hasen gefangen. Einsidel der hofmeister war mitt mir.
Christoff Märten, mein außgeschickter avisen-
bohte, ist auf dem rückwege von Leiptzigk
auß, zu Gröptzigk, gählinge gestorben.
Gott genade ihm. Jst sonst ein fleißiger kerll
gewesen. Gröptzig ist ein locus fatalis vor
meine diener, wie es das ansehen will gewinnen.
Schreiben von der Stadt Nürnbergk, dilatorisch,
wie auch vom Thomas Benckendorf vom 19. ⁄ 29. Januarij, von Regensburg[.]
<Extra: zu abends Doctor Mechovius.>
Die ordinar avisen geben:
Daß die rebellion in Catalogna gestillet, Barcello-
na wieder eingenommen, vndt die aufrührer ge-
straft seyen.
Jtem: daß die aufruhr in Portugall numehr
auch zu dempfen, fleiß angewendet werde.
Der Don Duarte de Braganza (welchen ich Am
Kayserlichen hofe gesehen) soll in arrest genommen sein.
Jst des neẅen angemaßten Königs bruder.
Der<je> aufruhr soll daher entstanden seyn,
weil der Adel in Portugall persöhnlich wieder
die Catalogner zu felde ziehen, vndt die Cle-
risey darzu contribuiren sollen, welches Sie
wieder ihre privilegia zu sein, vermeinett.
Franckreich will ihnen assistentz leisten.
Banner ist vor Regenspurg ab[-], nach Chamb
vndt Böhmen zu gegangen.
Die deützschen müßen auß Brisach vndt
den Elsaßischen festungen herauß, weil man
ihnen nicht trawet, vndt die Frantzosen einziehen.
Jn Vngern sollen die Türcken, einen starcken
straiff gethan haben.
Zu Regenspurg tractirt man starck
friede, vndt daß die amnistia möchte
general sein.
Der Churfürst von Saxen, hat accisen auff
alle wahren geschlagen.
Einer von Feldtheim1, hat gestern am Gottsagker,
auf meiner breitte gehetzt, vndt mir in mejnem
getreydig, nicht geringen schaden zugefüget.
Jch habe den schaden heütte besichtigen laßen, auch
selber besichtiget, vndt die sache in verhör gezogen.
Extra: den CammerRaht zu Mittage gehabtt.
La fedeltà, virtù principalissima de' Servitorj, non
mostra sempre la sofficienza.
Gestern soll Arnheim, mitt Vngern, allhier vorüber
nacher Magdeburgk sol passiret sejn, non sine causa.
Jch habe heütte Nostitz vndt Rindorf mitt
guter expedition, Gott lob, wiederbekommen. Der
erste hat dem Oberst leüttnant Münchhausen, ein gutes
pferdt, meinet wegen præsentirt, der welches
gar angenehm gewesen, Gott gebe ihm glück darzu,
der ander, hat mir etzliche gelder, von Ballenstedt,
mittgebrachtt. Tels services, meritent leurs
recompenses. Die offerten, deß Obrist leutnants seindt sehr
gut gewesen, Gott gebe, daß die effecta hernacher
folgen. Er hat sich zu verschonung deß landes, vndt ande-
rer complaysances erbotten, auch gute hofnung zum
frieden gegeben.
Der Hagedorn, von Melchior Loyß recommendirt, hat sich
bey mir præsentirt, vndt eine jntercession an die
Stadt Nürnbergk, erlanget.
Meine fuhren seindt noch gestern abendt spähte
(nicht ohne meine große sorge vor meine schöne
kutzschpferde) von Aken mitt 6 faß Zerbster bier
wiederkommen, weil sie die Magdeburgischen Mußketirer
so alda eben exequirt so lange aufgehallten.
Gestern habe ich auch von meinen kindern vndt
ihrem præceptore, von Deßaw schreiben erlangt.
Gott gebe daß der vertröstete wolstandt, lange
zeitt bestandt haben möge.
Jn die wochenpredigt; Magister Saxens.
Noch ein schreiben, von Thomas Benckendorf (so ällter, alß daß
vorige) bekommen.
Schreiben von hans Ernst Börstel ich solle seinem herren, 5000
ThalerThlr: erlegen, weil derselbe sonderbahre anschläge vorhette.
J'ay donnè derechef audience a Philipp Güder, mon
escrivain de Baillage, disgraciè un temps, en çà.
Donnerstag♃ den 11ten: Februarij.
Melchior Loyß ist bey mir gewesen, vndt allerley conversirt.
Ein Neu Jahrs schreiben, von Meinem bruder, Fürst Friedrich entpfangen.
Risposta von Pretzsch erlanget, dilatorisch.
Fürst Friedrich wieder geantwortett de bon encre.
Es hat heütte starck geschneyet.
Avis vom Caspar Pfau daß Milagius von Regenspurg vndterschiedene
relationes eingefertiget, bittet vmb resolution in punctis
Contributionis, Religionis gravaminum et avocationis
füget vndterschiedene sachen bey, was bey dem puncto generalis
amnistiæ vorkommen, wie die salvi conductus theilß außge-
fertiget, vndt an die Königin vndt Schwedische Reichsvormünder
auch dieselbigen Stände geschrieben worden. Der convent seye
differirt, wir werden ersucht werden Montag v̈ber 8 tage,
nach Plötzkaw zu kommen.
Die ChurSächßische commission contra Fürst Ludwig wehre numehr
außgelaßen, vndt etzliche personen auß dem hofgerichte
zu Leiptzigk neben andern daselbst benennet, vndt depu-
tiret, vndt wirdt also die gehofte gühtliche hand-
lung enstehen. Gott verleye friede vndt einigkeitt.
Der Oberste leutnant Stritzkj, ist mitt 3 compagnien Sächßischen Trago-
nern zu Wittemberg herüber gangen, hatt 3 Tage im
Ampt Wörlitz gelegen, vndt gestern sich in daß
Deßawische gewendet, etzliche vermeinen, er werde
sich auff Merseburgk zu, wenden.
Der Obrist leutnant Münchhausen, wehre gestern frühe eilends
|| [[Handschrift: 437r]]
auffgebrochen, vndt hette sich nach Magdeburg erhoben,
Sein intent weiß man nicht, Man vermeinet, er
habe den general leütenampt Arnheim, auf den dienst
gewartett, vndt ihn zu fangen vermeinet.
Seye aber zu spähte kommen.
Die Kayserliche vndt Bayerische arméen sollen an
der Donaw zusammen ziehen, derowegen sich Tau-
padel mitt den Weymarischen auch zurücka gewen-
det, vndt zur Schwedischen armèe gegangen. Obrist Rosa
soll in Francken verbleiben, vndt auf general
hatzfeldt, ein auge haben. Wolfenbüttel ist
nun stärcker beleget, auch viel Stügke vndt
Feẅermörsel daselbst ankommen, es soll auch der
allte Tham2 an der Ogker repariret, vndt der festung
starck zugesetzt werden, hingegen soll der commendant
darinnen, stargk feẅer herauß geben laßen.
hertzogk Geörg von Lüneburg soll gar schwach
vndt kranck seyn. Gott beßere alles.
Schreiben von ChurSaxen, zwar freundlich aber interc<e>dendo,
vor die Academische facultet zu Wittemberg,
daß ich Sie der wiederkäuflichen zinsen halber, so Sie auß Deßaw
Wörliz vndt Coswigk eigentlich zu fordern, aber
perfide & dolose Meinem herrnvatter Seligen aufgewelzt worden,
|| [[Handschrift: 437v]]
befriedjgen möchte, quasj vero: ich an jtzo eben in den federn
säße, daß ich iedermann das geldt antragen, vndt entge-
gen bringen köndte.
<Jch bin> hinauß geritten, vndt habe 2 hasen gehetzt, vnd einbracht.
Avis auß Meckelnburgk, wie hertzogk Adolf fort-
fähret, meine arme betrübte Schwester zu inquietiren
auch so gar, daß er numehr ihre gewölber, kisten,
vndt kasten, aufschlagen, vndt inventiren leßett.
Gott tröste die arme verlaßene bedrengte Fraw
Schwester, der sonst ein Trost vndt Schutzherr aller
wittwen, vndt waysen pflegt zu sein.
Schreiben vom hertzogk Philip von Hollstein, Meinem
Schwager, der mich aufs begräbnüß seiner Schwester
der Eptißinn zu Jtzehoe bittet. Die zeitt aber so darzu
angesetzt, nemlich der 3. dieses, ist schon verstrichen.
Melchior Loyß habe ich bey mir gehabt, <Jtem: den landt Richter.>
Schreiben, vndt zeitung von Cöhten: daß dje Türckische bohtschaft,
nichts anders zu im hagen tractirt, Alß complimenten,
vom Neẅen Sultan, Jbrahim, welcher den Staden
die succession auf seinen bruder Muraht zu erkennen
gibt, vndt daß er die confœderation mitt ihnen,
wolle festiglich hallten.
Jtem: daß die Engelländische princeßin noch den
Jungen Printzen von Vranien haben soll.
Jn Catalogna wehre der König in Spannien, wieder
meister worden. Jn Portugall hette er auch noch
viel plätze innen, vndt wehre der handel nicht
also beschaffen allerdings, wie erst spargirt.
Jn Engellandt gibts auch noch viel bedencken,
wegen abschaffung der Bischoffe, vndt dergleichen.
Man muß dem ersten geschrey, nicht allemahl
glauben beymeßen.
Schreiben von Graf Moritz von Bentheim Teckelnburg
daß ihm sein iüngstes Töchterlein gestorben. Gott genade ihr.
Jch habe ihm, wie auch herzog Philip von hollstein,
ieglichem an seinem ortt, condolirt.
Jn die kirche, <da Magister Sax eine schöne predigt gethan, von der
Verklährung Christj3.>
Schreiben vom herrenvetter Fürst Ludwig cito: von wegen seiner sachen,
vndt Streitts, mitt herrnvetter Fürst Augusto[.]
Nachmittags wieder in die kirche.
Avis von Cöhten, daß ein anschlag solle auf meine Fehre
vorhanden sein, vndt zu<von> halberstadt vndt
Quedljnburgk auß.
Jch werde auch von wegen der wiederkäuflichen zinsen, hin vndt wieder,
geplackt. Lautter außgaben, wenig einnahmen.
<Nix.>
Jch habe den hofmeister Einsidel, vndt Doctor Mechovium, nacher
Cöhten geschickt. Gott gebe guten succeß.
Blinden alarm gehabtt, alß ich eben hinauß nachm
gerichte spatziren gegangen, von Reüttern, welches
aber bekandte gewesen.
Den Stadtvogt Salmuht, bey mir gehabtt, wegen
einer Notariatssache, so er zu verrichten, vndt von wegen
einer rayse, nach Deßaw.
hanß Ludwig Knoche, ist anherokommen, vndt extra
zu Mittage geblieben.
Schrejben, von Regenspurgk: vom Canzler Milagio:
Daß mjtt Macht, an der Amnistia laboriret wirdt.
Das Banner, Chamb eingenommen, vnd nach Böhmen gehe.
Die Megklenburgische sache, in vorigen terminis bleibet.
Daß ChurBayern, gewaltig zum frieden rahten thut.
Daß die Pfältzischen kinder, gegen den Majum nach Regenspurg
zun tractaten beschrieben seyen, auch sicher geleitte
bekommen hetten.
Daß alle gravamina in Justitziensachen, auch sieder
anno 1555 sollten erlediget werden.
Daß an die Königin in Schweden, vndt an selbige Reichsrähte
wehre geschrieben worden, wegen der Friedenshandlung.
Daß der Principe dj Braganza, des Neẅen Königs in Portugall,
Bruder, wehre gefangen, nach Regenspurg geführet worden.
Das alle Victualien sehr Theẅer würden, vndt er
selbdritteb wochentlich 25 ThalerThlr: haben müßte.
Daß er sehr vmb abforderung behte.
Daß Quetz loco salarij eine geldreiche Fraw bekommen.
Daß herzog Frantz Albrecht, wieder angelanget.
Daß Banner auch v̈ber der Donaw partien hatt.
Das die Heßischen vndt Braunschweigischen Gesandten
gute expedition zu haben verhoffen.
Gestern abendt, ist hempo von Knesebeck
noch ankommen, <dem leichbegengnüß beyzuwohnen.>
Extra zu Mittage, den Obersten Werder
bey mir gehabtt. Il m'a dit entre autres: Es
wehren ihm neẅlich brandtbriefe vorgeworfen
worden, gar in bösen Terminis.
Schreiben empfangen vom Thomas Benckendorf[.] Gott behüte
ihn vor desperation, vndt schädlichen consiliis,
vndt daß er nicht præ mærore animj, oder sonsten, in
gefahr sich præcjpitire. Gott tröste, vndt stärcke ihn,
bey so wiederwertigem anliegen, durch die krafft seines
heiligen Geistes, Amen. Er stehe ihm bey auf wegen vndt Steigen.
Je suis quelquesfois, bien malheureux, dont mes bons
& fidelles serviteurs, a leur tour, aussy sont faits participants.
Daß die rebellion in Portugall, noch continuire.
Daß in Catalogna das meiste Niedergelegt.
Der anschlag, den Spannischen, auff Aerdenburgk
in Flandern, mißlungen.
Der Printz von Braganza, Don Duarte des Portuga<Neẅen>
Portugesischen Königes bruder, in seiner einfaltt, wehre
auf begehren deß Königs in Spannien, gefangen nach Regenspurg
in einer verdeckten kutzsche, durch den Don Louys Gonzaga,
einbracht worden. Er hatt ohne daß, dahin, zum Könige<lich> in
Spannien<schen>, <Ambassador> seinem vetter, raysen wollen, vndt soll
vmb den handel gantz nichts gewust haben.
Die vornehmsten plätze in Portugall auch ein castell
zu Lisbona, sollen noch vor den König in Spannjen hallten.
Der Türck soll Polen bekriegen wollen, auch al-
bereitt durch die Tartarn, ejnen starcken einfall,
vndt Streiff daselbst haben thun laßen.
Der Türckische Chiauß4, jm hagen, soll nur bestehti-
gung, ihrer confœderation gebracht haben.
Jn Engellandt, ist zwar, daß Parlament, noch bey-
sammen. Jn Jrrlandt aber, soll auch ein aufstandt
sich erregen, weil selbige nation bey ihrer
Bäpstischen, gleich wie die Schottländer bey der Re-
formirten religion, sich zu manteniren, gewillet seyn.
Drei Einsidler sollen zu Paris eingezogen worden seyn,
weil sie des Cardinal Düc ermorden wollen.
Der Banner hat Chamb gewiß einbekommen,
vndt viel vorrath darinnen gefunden. Der commendant
darinnen, soll es liederlich versehen haben.
In Sicilien, vndt Arragon, wirdt auch ein aufstandt
besorget, vndt vorgebawet.
Auß den Engelländischen, vndt Vranischen, heyrahtstrac-
taten siehet man noch zur zeitt, kejne gewißheitt.
Der Ertzhertzogk Leopoldt Wilhelm, ist schon hinundter
nacher Lintz, vndt die Kayserinn, soll baldt hernacher
folgen.
General Piccolominj; soll recta, auf den Taupadel,
vndt die Weymarische armèe zu, gehen, weil sie
sich vom Banner abgesondert. Jnterim thut derselbe,
waß er will, jn der Oberpfaltz, vndt selbjgen revieren.
Iean de Werth soll gegen Gustavus horn,
außgewechßelt sein.
Nous apprehendons (a cause de tant de calamitèz
consecütives, & continüelles, sans jntermission)
la mort de ma bonne soeur Madame la
Duchesse de Meckelnburgk, & peut estre de
ma seur Sybille aussy, du regret de tant d'indignitèz
trop insüpportables.
Kersten ist von Halla wiederkommen. Allda gehen
nicht 30 alhiesige Bernburger Scheffel auf einen wispel
sondern 32 Schefel (Scheffel)schfl: kähme der Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: nach alhiesigem
maß, weitzen nemlich auf 36 ThalerThlr:
Meine Abgesandte Rähte der hofmeister Einsidel,
vndt CammerRaht, Doctor Mechovius, (nach dem sie gestriges
abends spähte, von Köhten wiederkommen, vndt allda
stadtlich tractiret worden) haben heütte vormittages
ihre recreditifuen mir v̈berlifert, vndt relation
ihrer verrichtung ordentlich abgeleget[.]
heütte Nachmittags, ist des Sehligen Allten Marschalcks
Burckardt von Erlachs leichbegengnüß celebriret,
vndt er in die Altstädter kirche alhier, beygesetzt
worden. Jch bin mitt zu grabe gegangen, nebenst
Fürst Ernst Gottlieb, vndt Fürst Lebrechtten, meinen vettern.
Der Oberste Werder war Fürst Ludwigs Gesandter, der
Marschalck Knoche Fürst Johann Casjmirs. Der
iunge Erlach, vndt Knesebeck folgten der leiche.
hernacher ich, vndt Fürst Ernst, postea: Fürst Lebrechtt, &cetera
vndt eine Menge vom Adel. Die wittwe wurde
durch einen vom Adel geführet. Der Stallmejster
Prögke führte Meine gemahlin. Es gienge viel
|| [[Handschrift: 441r]]
volcks mitt.
Aufm Sargk (so von bürgern getragen wardt)
lag ein vergüldeter degen, vndt ein par
v̈bergüldete Sporn.
Magister Enderling that die leichpredigt, <<Text:> Iob 195.>
Nach dem das grab anfieng zugemacht zu
werden, zogen wir wieder ein ieglicher von
Fürstlichen personen, an seinen ortt, vndt gienge
alleß fein vndt zimlich ordentlich zu.
Jn des præsidenten hause geschach die
zusammenkunft, der personen so den conduct
zieren sollten. Sein sohn Christian, that
die dancksagung.
Donnerstag♃ den 18den: Februarij: 1641.
Songe: du Prince Rákóczi de Transylvanie comme je pensois estre tres-
opülemment traittè, il m'auroit treschichement,
& mal traittè.
hinauß spatziren gegangen, in Pfaffenpusch.
Zacharias Strauben, bey mir gehabtt.
Nach Cöhten geschrieben.
Der Oberste Werder, ist eilends verraysett.
Andere so wir herauff gebehten, haben sich endtschuldigen laßen.
Schreiben von Köhten, daß die Kayserliche ChurSächsische
execution gegen den 29. Martij angestellet seye[,]
Gott bewahre vnser hauß vor vnglück.
Der Schüze 1 hasen geschoßen.
hempo von knesebeck, vndt Augustuß Ernst
von Erlach, sejndt zu Mittage, meine gäste gewesen,
wie auch der CammerRaht, Doctor Mechovius.
Jl y a eu; des jndispositions; & maladies, de <sa> femme, de
Knesebeck, & luy a donnè beaucoup d'espouvante,
mais elle s'est remise par la grace de Dieu.
Der Schütze hatt 1 hasen gelifertt.
Samstag♄ den 20. Februarij: 1641. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
<(Nix.)>
Die zugeschickten avisen von Cöhten, bringen mitt:
Daß Banner in Bayern, vndt in der Obernpfaltz,
zu grassiren forttfahre.
Das der Türgke, jn der Steyermarck eingefallen.
Daß Stahlhanß, in der Marck v̈bel hause.
Daß die friedenshandlung zu Regenspurg, stargk
fortgehe.
Jn Engellandt, executiones vor seyen.
Jn Catalogna, vndt Portugall, noch nicht alles gestillet
|| [[Handschrift: 442r]]
vndt solche rebelliones von Franckreich starck
fomentiret würden, wiewol die Catalogner
keines Frantzösischen secourseß, mehr begehren, vndt
darauß abzunehmen, daß Spannien sie muß
gestillet haben. Nichts desto weniger, will
Franckreich, man solle die Castiglianer
auß Catalogna treiben.
Cardinal de Richelieu soll in lebensgefahr
vor zweyen Meüchelmördern (so Einsideler
aber zu Paris numehr eingezogen) gewesen sein.
Admiral Tromp, will mitt einer Schif-
armada in die See lauffen.
Die Staden, spielen es mitt den heßen, vndter
dem hütlein, vndt geben ihnen heimlich secourß.
Vmb Nürnberg, Regenspurg, &cetera ist alles
voller volck, in Wirtemberg, jnngleichem.
Die heyraht, jn Engellandt, soll noch vor sich gehen.
Der Junge Pfältzische Printz Carll Ludwig, Churerbe,
soll bey Dennemarck gewesen, vndt
mitt gutem contento, wiederkommen sein.
Jn hollandt rüsten sie sich zum feldzuge.
Frankreich hilft gewaltig darzu.
Es scheinet, man werde diß Jahr, große verende-
rungen, hin vndt wieder, sehen müßen.
Die Junckern haben diesen Nachmittag im Schnee
einen hasen, vndt 1 Fuchß gehezt vndt einbrachtt.
Avis außm lande zu Mecklenburg daß es gar
v̈bel daselbst stehe. Der Tirannische hertzogk
Adolf hat meiner Fraw Schwester sachen inven-
tiren laßen, nimbtt ihr die Schlüßel zu kisten
vndt kasten, Straft ihre leütte drey
doppelt höher, als vor diesem, leßt keinem
redlichen Mann keinen acceß mehr zu ihr,
vndt wirdt sie endtlich endtweder auß
dem hause stoßen, oder zu Tode maceriren.
Gestaltt ihr dann albereitt die speise nicht
mehr schmecken soll. Da heißt es recht:
Ach du herr wie lange?6 vndt: Wie
lang wilt du mein so gar vergeßen,
wie lange verbirgstu dein Antlitz vor mir?
Wie lange soll ich sorgen in meiner Seelen,
vndt mich ängstigen in meinem hertzen
täglich, wie lange soll sjch mejn feindt
wieder mich erheben?7
Es heißt aber: Mein Reich ist nicht von dieser
weltt.8 Vndt: Hoffen wir allein in diesem
|| [[Handschrift: 443r]]
leben auf Christum, so seindt wir die aller-
elendesten vndter allen Menschen.9 etcetera
Jch habe vormittages den Jonium, aufm Sahl
predigen laßen. Text: von den Arbeittern, in weinbergk.10
heütte ist abermahl kalltes Schneewetter gewesen.
Extra zu Mittage am beyTisch: Bartolomäus Jonius.
<Nebula.>
Extra zu Mittage Melchior Loyß, vndt Doctor Mechovius.
Die avisen geben:
Daß die Frantzosen wieder ein treffen in Catalogna
erhallten, vndt vor Barcellona den Spannischen
General, Marquèz de los Veles, zurückc geschlagen.
Daß Portugall numehr meistentheils in des Neẅen
Königes devotion seye.
Daß der iunge Fürst von Braganza gefangen
nacher Lintz geführet worden, andere vermeinen er
solle inß Niederlandt fortmüßen.
Banner läge noch zu Chamb stille, vndt
streifte weitt in Böhmen hinein.
Die generalamnistia wehre geschloßen,
vndt bewilliget zu Regenspurgk.
Jn Engellandt, tractirte man noch die heyraht
des iungen printzen von Vranien, mitt der elltisten
Königlichen Princeßinn.
Der Türcke, wehre in der Steyermarck starck
eingefallen, vndt hette viel Menschen vndt raub hin-
weggebracht.
Der Frantzose stärckt die Catalogner, die
Schweden, vndt Portughesen.
Jn Dennemarck wirdt geworben. Es scheinet
der Kayser wolle sich der Grafschaft Schawenburg
vndt der Seestädte contra Dennemark annehmen.
Salvus conductus auf den 6ten: May in Regenspurg
zu erscheinen ist den pfältzischen kindern er-
theilet.
Die Savoyschen Printzen, Cardinal, vndt Tomaso,
seindt wieder gut Spannisch worden.
Der Bayerische Capitain, so Chamb ohne
noht, aufgeben, ist zu Straubingen, harque-
buziret worden.
Gil de Has; ist noch in Meynungen blocquirt.
Wolfenbüttel, soll von den heßischen, noch
stärcker, als zuvorn geschehen, stringirt werden.
Der holländische Admiral Tromp, soll sich vor
Duynckercken legen.
Daß Frawenzimmer zeücht von Regenspurg
mehrentheilß hinweg die Thonaw hinab, auch
etzliche cavaglierj. Der Erzherzog, soll
den angestellten vngrischen landtTag besuchen.
Jn Franckreich haben 3 Einsidler, den
Duc de Vendosme<Cardinal de Richelieu> ermorden wollen, Sollen vom
Dücq de Vendosme erkauft sein, si credere fas est!
Seltzame ostenta hetten sich zu Stockholm,
Bremen, &cetera zugetragen.
Zu Briesach hat der König in Frankreich den Baron de Bysson-
ville zum Gouverneur gemacht. Trawet Erlachen
noch keinem deützschen nicht recht zu dieser besatzung.
Es gibt dort herumb, im Oberlande, auch viel
vndt mancherley lerm.
Der herzog von Lottringen, vermeinet man,
dörfte mitt Franckreich wieder sich vergleichen,
vndt Spannien, vndt Frankreich mitteinander
einen Stillestandt tractiren.
Venedig vndt andere Potentaten, werden von Portugall
vmb assistenz vndt hülfe ersuchtt.
<Nebelwetter, vndt glatteiß.>
heütte ist daß gerichte geheget, vndt die execu-
tion, v̈ber den gefangenen dieb, ergangen. Gott
tröste seine Seele, vndt helfe daß wir
diß: vndt allemahl recht richten, vndt vnsere
gewißen nicht beschwehren mögen. Er ist gar
Christlich, gedultig, auch ohne zweifel sehlig gestorben.
Jl y a près de 20 ans, qu'aulcün larron n'a estè
pendu icy a Bernbourg. La presomption est fort
grande comme aussy sa propre confession (mais
sans tesmoignage requis) qu'il a estè homicide.
Ainsy la pünition dü gibet n'est point trop
rüde pour un tel brigand. Dieu divertisse toutes
meschancetèz.
Nachmittags habe ich Melchior Loyß bey mir gehabtt, vndt abschiedt
genommen, auch wie er sich mit meinen kindern zu ver-
hallten, (auf allen fall) zu verstehen gegeben.
Il est demeurè çá haut, sür ma semonce.
Vor ein par tagen, seindt 30 ChurSächsische Reütter v̈ber
die Sahle gesetztt, vndt haben alles vieh, zu Kricheln
hinweg genommen.
Der von Feldtheim11 ist ankommen, vndt aufgehallten
worden, weil er mir nähermals zu nahe gehetzt.
|| [[Handschrift: 445r]]
Der Error jst zwar agnoscirt worden, aber
sie haben sich nicht abfjnden wollen, neben Bodenhausen.
<Dicker Nebel, den Tag v̈ber.>
Jn die wochenpredigt, Magister Saxens.
hempo von Knesebeck vndt Erlach seindt
mittgegangen, vndt extra zu Mittage geblieben.
Nostitz ist mitt Melchior Loyß nacher Deßaw.
Monsieur Knesebeck hat diesen Nachmittag, seinen
abschiedt von mir genommen. Gott geleitte ihn,
vndt alle raysende.
Avis: daß vor 3 tagen, nicht allein zu Krücheln,
sondern auch zu Badegast12, alles außgeplündert worden.
Der von Feltheim13, ist diesen Nachmittag, durch
jnterposition des von Knesebeck, erst dimittiret
worden, nach dem er sich endtlich zur abfindung,
(durch ein gutes pferdt, in wenig wochen) ver-
standen, vndt solches vor ejn Cavaglierisch præsent
gehallten, auch sonst gemeint, er wehre mitt
dem arrest genugsahm bestraft worden, gestern
vndt heütte, da er doch keinen dolum gehabtt,
zu hetzen, ob ich schon die culpam in facto befunden.
1. Der winde, so hindter den hasen her gelauffen, in
meinem gehege. 2. Reittens in meiner weitzenbreitte.
<3. Præsentirung des gewehrs, seines knechts, gegen Meinen Schützen.>
|| [[Handschrift: 445v]]
Das letzte hat er14 negirt, wiewol vnser Schütze
darauf verharret. Jch ließ ihm erstlich 300 ThalerThlr:
strafe dictiren. Dieweil er aber gestern vndt heütte
sich sehr gesperret, auch mitt zuthun eines von Boden-
hausen15, vndt eines von Schulemburgk16, viel obstat
gemacht, wollte ich gleichwol nichts remittiren, biß
endtlich der von Knesebeck zum interponenten sich
gebrauchen ließe, iedoch mehr mitt intercession
alß einiger annehmung der sache, welche er eher vor
mich, alß vor andere, würde angenommen haben,
weil er ein aufrichtiger gelehrter vom Adel, vndt
allter diener vnserß hauseß ist, auch noch davon
Profession machet. Mein hofmeister, vndt Raht,
henrich Friederich von Einsidel, wie auch Geörg Reichardt,
der Ambtsverweser, haben sich gestern, vndt heütte
in dieser sache, zu erhaltung meiner regalien,
jurisdiction, vndt Reputation, eyverig bemühet,
vndt meine dienste vndt bestes Treẅlich in acht
genommen, Jst derowegen, ihr fleiß, vndt geschicklig-
keitt, billich zu loben.
Zwey hasen, hat der Schütze geschoßen.
heütte ist Meiner freundlichen herzlieb(st)en Gemahlin geburtsTag, an welchem
Jhrer Liebden durch Gottes gnade 38 Jahr erfüllet, Gott wolle
Jhre Liebden ferrner gnediglich erhallten, vndt gesegenen.
Donnerstag♃ den 25. Februarij: 1641.
<Frost vndt Nebel.>
Schreiben vom Churfürsten von Saxen, darinnen er
begehrt, ich möchte doch meine fehre wegthun,
oder doch wol verwahren laßen, weil der
feindt einen anschlag darauf vorhette, vndt
herüber inß landt, dadurch zu gehen, gedächte.
Extra: Doctor Mechovius: Doctor Brandt, vndt Paulus zu
Mittage.
Nachmittags habe ich 2 hasen gehetzt im Roschwitzer
felde.
Avis per tertium von Hamburgk, das Mein
bruder Fürst Friderich commendant zu Dorsten
an der Lippa seye, vndt nicht mehr, alß
ein Regjment zu fuß, vndter seinem
commando habe.
Der Major halcke, ist bey mir gewesen, vndt
hat die vngnade, (so ich wieder den Raht allhier,
vndt etzliche bürger, wegen nicht erscheinung,
bey der Musterung nähermalß gefaßet gehabt)
durch seine intercession gemiltert, die Strafe
aber habe ich ihnen pro nunc erlaßen.
Der Ambtsverweser Geörg Reichhardt, welcher
vorgestern die execution thun laßen, hat einen seltzamen
affectum, an seiner rechten handt, bekommen.
|| [[Handschrift: 446v]]
hoffe, doch nicht daß es werde zu bedeütten haben.
Schwester Sofia Margretha hat nun auch das
fieber schon etlich mahl. heütte hat sie zur ader
gelaßen. Gott wolle es ihr, wol gedeyen laßen.
Post von Ballenstedt in zimlichen terminis,
zwar dilatorisch.
Nach dem ich hempo von Knesebeck dimittirt
vndt etwas satisfaction gegeben, ist er von
hinnen nach seinem vatterlande der Marck zu,
wieder verraysett. Gott wolle ihn geleitten.
Extra war der Major Halcke zu Mittage.
Nostitz ist von Deßaw wiederkommen, hat den
Præceptorem hanckwitz mittgebrachtt, wie
auch den kleinen pagen, Ernst Gottlieb Börstel,
vndt allerley wichtige schreiben. etcetera
Avis von Dresen[!], an Meine herzlieb(st)e gemahlin, gar
freündtlich, wegen eines paßes. et cetera
Ein Rehe, ist auch mittkommen, so ich bezahlt, von Deßa.
Schwester Sofia Margretha hat heütte zum 5ten: Mahl das
Fieber bekommen. Jst eine tertiana.
<Noch Schneewetter, vndt Nebel.>
Cheute de Madame hors dü lict. perge
Somnium von Hans Ernst Börstel 3⁄5 im Jahr, <restitution vnd> abschaffung
seiner person, durch Heinrich Börstel selber procurirt, mitt
verwunderung, vndt wie ich Fürst Augusto inopinato
sein brodt genommen.
Nach Plötzkaw geschrieben, ratione subsidij etcetera[.]
Die fieber regieren itzt alhier zu Bernburgk
sehr, bey allten vndt iungen, wie dann vnsere
kleine Angelica destwegen auch eine recidivam
bekommen. Gott wolle beystehen, vndt helfen.
Gestern ist am Pfaffenpusch oberhalb des Tammes17, ein lachs
mitt der angel gefangen worden.
Gestern abendt habe ich ein schreiben vom
Jochem Schleinitz entpfangen, mit vielen cito:
welcher mich ersuchet die Fehre alsobaldt ab-
zuschaffen, weil er gewiße Nachricht,
daß der feindt mitt 500 pferden vndt 500 dragonern,
einen anschlag auf dieselbige hette, sonst
würde es der Churfürst hoch empfinden.
Extra zu Mittage Caspar Pfaw, vndt der hofprediger so
aufm Schloß geprediget.
Jtzt kömbt ein Feldtwebel von Halle,
den schickt der Commendant her, vndt leßt
mich bitten, die Fehre weg zu schaffen, weil
er gewiße Nachricht, daß Morgen frühe
der feindt einen anschlag, auf diese Fehre,
vorhabe.
Jtzt schreibt Fürst Augustus worumb ich die Fehre
nicht eher versenckt hette? Al vndt weiß
mir, ratione subsjdij, nichts zu willen.
Fürst Ludwig hat mich auch warnen laßen. Bin also
zimlich perplex. Caput Prudentiæ est: cedere Temporj:
Necessitatj.
Jch habe an herrvetter, Fürst Ludwig geschrieben, vndt ihme
alles communicirt, von Dresen[!], Leiptzigk, vndt Deßaw.
habe auch dje Fehre versencken laßen, weil
alles so darwieder ist. Gott gebe mir wahre
gedultt, bey so vielfältiger bedrengnüß, vndt
helfe mir vberwinden. Jch hallte es vor einen rechten
schwehren beruff, solcher gestaltt, hoff: vndt haußzuhallten.
Nachmittages ist wegen des Jahrmarckts. Sexagesimæ
die predigt eingestellet worden.
Avis: daß sie zu Halberstadt, auch lermen hetten, alß würden
sich Chur: Sächsische Regimenter bey Wittembergk samlen, an die Sahle
zu gehen. helt also einer den andern, a l'ert, <mitt landesruin.>