Cüno Ordomar von Bodenhausen, ist von Cöhten
vom herrnvetter Fürst Ludwig an mich abgesandt worden,
mitt creditifuen. Jch habe ihn mitt recreditifen
wieder abgefertiget, nach gehabter audientz,
vndt gehalltener Mahlzeitt.
Avis durch die ordinarij von Leipzig[:]
Daß Banner in Böhmen grassire, vndt
kleine städte einnehme. Der Piccolominj
aber ihme baldt begegnen werde.
Jtem: daß die vnruhe in Portugall noch
continuire, hetten aber mangel an Soldaten.
Jn Catalogna tractirte Spannien mitt
der Stadt Barcellona.
Franckreich fomentirte die dissidia, vndt
thete große progreß in Deützschlandt.
Jn Flandern, ließe es sich auch zu einem
aufstandt, ansehen.
Jn Engellandt confirmation der heyrath, vndt
entdeckung etzlicher verrähtereyen.
Zu Venedig wehre ein Apt Moro genandt, strangulirt
vndt per pedes aufgehenckt worden, weil er mitt Spannien correspondirt
|| [[Handschrift: 448v]]
in Staats[-] vndt Regimentssachen.
Schreiben von Thomas Benckendorf vom 9. ⁄ 19. huius, en termes mediocres.
Nova von Regenspurg daß der general leüttenampt Taubadel
vom Raht bey Nürnberg nach Cham zum Banner, vndt Piccolominj
von heydegkheim1, nacher Jngolstadt gehet. Longueville ist
mitt 16 Neẅen Regimentern, bey Briesach, v̈ber den Rhejn ge-
gangen, &cetera[.]
Augustus Ernst von Erlach, ist diesen vormittag, bey
mir gewesen, von wegen seiner Mutter, curatorij:
Extra zu Mittage, habe ich ihn bey mir behallten,
wie auch den Pf<arr[er]> von Palberg, Peter Gohten, in der Ambtsstube,
nach dem er bey mir gewesen.
Den Bürgermeistern, weil sie im Außschoß, habe
ich befehlen laßen, mitt nacher Cöhten zu raysen, <Donnerstag♃>
<gebe gott> alß weylandt vndt Döhring. L'un d'eux, a
fait difficultè de comparoir, si le Directoire a Plötzka
ne le luy commandoit. Je Mais ie le luy ay enjoinct,
comme a mon süjet; & Bourgmaistre de ma ville.
Voyla ce que c'est, quand on se veut trop assüjet-
tir a d'autres, qu'a ses superieurs, <Seigneurs natürels.>
A spasso dopò pranso nelle campagne.
Das Schafsterben, nimbt noch haüffig auf meiner Schäferey
|| [[Handschrift: 449r]]
v̈berhandt, also daß numehr v̈ber 200 Stück ge-
storben seyn, Gott wolle vns in anderen dingen wieder
segenen, vndt reich machen, durch seine mildigkeitt,
vndt gnadenreiche gühte. Amen.
Am heüttigen Behttage zur kirchen, vndt
distribution der Allmosen, wie gewöhnlich.
Nostitz habe ich heütte nacher Ballenstedt geschickt,
von dannen nacher Quedlinburgk vndt weitter
sich zu verfügen. Gott gebe ihm glückliche expedition.
aAdvis vom Cantzler Milagio <bde dato Regenspurg vom 16<den:> Februarij>
cDaß er keine Collecten gesehen, <dso ex Pannonia, ankommen wehren.>
eDaß alles sehr theuer, Ein Kalb 6 ReichsthalerRthlr. gülte.
fEin krammetsvogel | 20 Creuzercr: |
Ein Räphun | 72 creützer. |
Ein Pfund (libra)℔: forellen beynahe 1 Gulden (florenus)f: oder | 60 Creuzercr: |
Ein Pfund (libra)℔: gesaltzen lachß | 24 Creuzercr: |
gEin Ey | 4 Creuzercr. |
Daß ihme hertzog Frantz Albrecht 200 ThalerThlr. geliehen, so allhier
im Fürstenthumb zu erstatten.
Vor Ostern würden Jhre Kayserliche Mayestät schweerlich aufbrechen
vndt die Reichsversamlung alsdann zergehen, dann
die gesampten Stände der Tractaten nicht erwartten
sondern deputationes machen wollen.
Zum frieden zumahl mit Schweden seye gute hoffnung[.]
Die Amnistia halte hart, Daß Churfürstliche Collegium aber
dringe starck darauff biß auff Chur Maintz.
Chur Bayern führete sehr gute Consilia, wehre der
Evangelischen ihr vorgänger, wegen der Amnistia[.]
Dem folgten Bamberg, Saltzburg, Würtzburg, Eichstett[,]
Stift Basel auf der Geistlichen banck, Brauchten
einen großen Candorem vndt auffrichtigkeit wieder
Verhoffen in ihren Consilijs, Den herrn Chur Sächsischen
gefiele numehr der Pragerische friede auch nicht, so
enderten sich auch Chur Brandenburgs Consilia,
Welcher billich wegen Pommerns abgang zu Contentiren[.]
Franckreichs große glückseligkeit will schweerlich
tractaten einraümen, Vnerachtet derselbe nicht
weniger als bey Schweden geschehen honorificentissi-
me darzu vom Reich invitiret vndtersucht wirdt,
zwischen ChurMaintzischen Directorio vndt herrn
General Banner gehen nun mit Verwunderung
die brieffswechselungen immerfort.
Wegen der Amnistia gibt es starcke Opponenten
iedoch wirdt verhofft Chur Bayern, weil er numehr
im FürstenRaht, von Cölln mit neun Votis se-
cundiret wirdt, vndt demselben auch alle Evan-
gelische biß auff heßen Darmbstadt beystünden,
werde obtiniren Vndt dieses soll <vor> die wich-
tigste vndt schweereste deliberation auff diesem
Reichstag gehalten worden,
Darauff sollen die Gravamina qua ex pace
Pragensi & bello suum ortum habent
Vorgenommen, Vndt erlediget werden.
Alßdann wirdt man von den tractaten
mit den Cronen reden.
Die Schwedische satisfaction helt man Vor richtig.
Bey den Regenspurgern wehre an ietzo messis aurea
Derer gebrauchten sie sich weidlich, vndt borgten noch
darzu v̈ber 14 tage nicht.
Die Conferentzen wegen der Amnistia wehren hin
vndt wieder sehr wohl auffgenommen worden,
hertzog Frantz Albrecht wehre v̈ber Magdeburg
auff Schöningen. etcetera
hNachmittags habe ich Raht gehallten v̈ber der
Morgenden zusammenkunft, vndt viel difficulteten
befunden. <Zwey hasen seindt gelifert.>
Donnerstag♃ den 4ten: Martij: 1641.
J'apprehends bien fort, un mauvais temps
aujourd'huy & ces jours consecütifs, a ceste
contrainte assemblèe de Cöhten, ou ie crains
qu'on ne fera que des dispütes inütiles, s'en-
tremordera & perdra le temps mal a propos.
heütte seindt wir zu Cöhteni zusammenkommen,
in der differenzsache zu tractiren, vndt gar
willkommen gewesen.
Jch habe eine session vndt vmbfrage gehallten,
mitt dem Obersten Werder, Cantzler Doctor Müller,
hofmeister Einsidel, Doctor Mechovius, dem
ho AmbtsRaht harschleben, vndt seindt zim-
lich we nahe zusammenkommen.
Nachmittags seindt die vettern von Deßaw vndt
Wörlitz angelanget.
heütte hat man gewaltig deliberirt, wie auch
gestern von den differentzien zwischen Fürst August vnd Fürst Ludwig
wie sie in der gühte oder rechtlichen zu componiren,
sein möchten, sonderlich aber, wie auch zur assis-
tentz (worwieder ich starck protestiret vndt
das pactum nicht approbiret) zu bewegen.
habe auch endlich solche consilia zu approbiren
mich bewegen laßen, wie sie mir einen
reverß, des pactj halben, außgehändiget,
daß ich demselben sollte vnverbunden sein.
Es hat viel oppositiones gegeben.
Wir seindt allerseits alhier zu Cöhten in
die kirche gefahren.
Nachmittages von Fürst Ludwig vndt seiner gemahlin
abschiedt genommen, vndt mitt vetter Fürst
Geörg Aribert, nach Bernburg gezogen, in
meynung Fürst August zur gühte zu bewegen.
Der Oberste Werder vndt Cantzler Doctor Müller,
seindt auch mittgezogen. Fürst Johann Casimir ist zu Cöhten
verblieben.
Nach Plötzkaw mitteinander gezogen, allda
wir gar nicht willkommen gewesen, vndt zimlichj
vnfreündlich tractirt worden, auch endlich vnsere
meynung schriftlich einraichen laßen.
Schreiben von Nürnbergk, vndt beyden
Churfürstinnen von Königsberg in höflichen
terminis empfangen, <nebenst den avisen.>
Die Portugesische vndt Catalonische
händel continuiren.
Jtem: der abfall des herzogs von Lottringen
vom hause Oesterreich zum Frantzosen,
mitt seinen völckern. <4000 Mannen.>
Jtem: wirdt der Türckische motus
confirmirt, <vndt daß <der hertzogk von> Lottringen, mitt 4 mille Mann vom hauß
Oesterreich ab[-], zum Frantzosen v̈bergefallen.>
general leutnant Arnheim vndt herzog Franz Albrecht
wollen auch eine neẅe armèe richten.
Nachmittags ist vetter Aribert, mitt dem Obristen
Werder, vnd Cantzler wieder verrayset.
Von Plötzkau (apres quelques desplaysirs receüs)
wieder nach Bernburgk, mitt vetter Ariberten,
vndt dem Obersten Werder, auch Cantzler Doctor Müller et cetera[.]
Nota Bene le discours du Colonel Werder de l'execution
des Pairs en ce pays, <contre nous mesmes.>
Nach der Mahlzeitt, seindt wj[r] wieder
von einander gescheiden, vndt mein vetter Fürst
Geörg Aribert, mitt vorgenandten rähten,
nacher Cöhten verrayset.
J'ay eu beaucoup d'inquietüde ces jours
passèz.
Jn die wochenpredigt, alhier zu Bernburg,
da Magister Sachße, die passion angefangen.
Erlach extra zu Mittage gewesen, <zur Mahlzeitt.>
Castiga Vellacos, alla cucina pequennos.
Den CammerRaht, Doctor Mechovium Nachmittags bey mir gehabtt.
Donnerstag♃ den 11ten: Martij: 1641.
Der stargke frost helt noch immer an. Jst sehr
spähte im Jahr. Gott bewahre das wintergetreyde.
Depesches per Leiptzigk, jnß Reich.
Der Ambtmann von Ballenstedt ist herkommen. Saget
vom bösen wetter vndt vngewitter, so gestern
gewesen. Item: von den vielen Ratten vndt Maüsen,
so sich eraignen, Jtem: von georg Knüttels œconomicis <hat er> bericht
gethan, & de l'accouchement de sa jeune femme.
Die Faßnacht ist heütte mit waßerstechen, vndt
musicken, dem allten stylo nach, celebrirt worden.
Ce jour fatal nous a touchè au vif l'an 1636
au sac de ceste mayson. Dieu nous garentisse a l'avenir.
Carl Heinrich von Nostitz a demandè cejourd'huy, sa dimission, estant
citè de des parents, & de son Magistrat en Lüsacie.
Je perdray derechef, ün bon serviteur. Pacience!
Eberhardt heitfeldt, ist herkommen, mit mir zu tractiren
in geldtsachen. Gott verleyhe, glückljche verrichtung.
I'ay parlè fort cordialement, avec Carl Heinrich von Nostitz a
cause de son congè desirèe, & il s'est monstrè fort affectionnè
a mon service. Dieu luy donne tout salütaire contentement,
& a moy, d'autres gens de bien, dedièz a mon service, de bon
zele, constamment.
Nachmittags bin ich mitt Meinen Jungkern, hinauß geritten,
nacher Zeptzigk, Palberg vndt Roschwitz. Tous mes playsirs
& contentemens s'esvanouissent. Peut estre, que je mourray
bien tost, puis que je suis comme civilement mort en ce
siecle depravè, lequel m'enveloppe en ses calamitèz.
Pacience! Dieu me vueille ayder, a vaincre tant de tenta-
tions, & a sürmonter toutes difficültèz.
Auf meinen Schäfereyen, helt das Schafsterben immer
fortt an, vndt wjll noch nicht aufhören. Gott wolle
ferrner, alle landplagen, gnediglich abwenden.
J'ay taschè de retenir en service, Carl Heinrich von Nostitz von hauß auß,
ce qu'il a acceptè de tres bon coeur, m'ayant dediè son
affection, & service possible! <Spero da dovero.>k
Depesche au hartz, pour acheter, dü bestail, Dieu m'ot-
troye bonne fortüne, & divertisse tous Malheurs.
Paul Ludwig bey mir gewesen, <vndt allerley referiret.>
Avis: daß der Allte Graf Adam von Schwartzenberg
Chur: Brandenburgischer Stadthallter, zu Spandaw mitt
Tode abgangen. Ein sehliges ende, war ihm zu gönnen.
Ein nachdenckliches schreiben, habe ich entpfangen
von Melchior Loyß wegen meiner kjnder jhrer alimentgelder.
Jl semble, que l'on me les veut renvoyer a la
mayson, & pourchasser le payement, a la mode rüstique.
Phy de l'avarice!
Jn die kirche, conjunctim. Weil Magister Sachße der
hofprediger kranck worden, habe ich den Jonium Pfarrer
von Altenburg predigen laßen.
Extra zu Mittage, Erlach, vndt Er.
Nachmittags, wjeder in die kirche, singillatim, allda
von der Passion, geprediget worden, durch den Diaconum
Sommer.
J'ay iouè avec Madame au jeu dü sort nouvelle-
ment venü de Turquie, & translatè en Allemand,
la ou par trois fois, le sort m'a poussè a avancer
mon voyage desseignè, & mes entreprinses. Dieu
vueille que je ne me trompe, en mes desseings.
Jn heüttigem schönem wetter, (da man die Sahmzeitt
alhier hette sollen anfangen, weil es albereitt sehr
spähte im Jahr) habe ich müßen Nohtwendige korn-
fuhren nach Cöhten vndt Aken thun. Gott helfe zu
allen theilen.
Avis: daß das Bannerische leibregiment zu
Nelbes durch den furt <diese Nacht,> herüber gegangen,
mitt kähnen vndt durchschwemmen, Jch dancke
Gott, daß meine Fehre izt nicht vorhanden.
Doctor Brandt ist extra zu Mittage bey vnß gewesen.
Es beßert sich allgemächlich mitt meinen beyden krancken
Töchterlein. Gott lebe, daß es bestandt habe.
Nachmittages bin ich hinauß hetzen geritten, vndt haben
3 hasen gefangen.
Avis von Caspar Pfawen, wie sich herrvetter Fürst Ludwig<Augustus,>
erklähret, assèz froidement, auf vnser nähermahli-
ges eingegebenes memorial, vndt es zerschläget
sich also die gühtliche handlung. Gott erbarm es.
Die avisen geben:
Daß die Spannischen durch einen anschlag, vndt
etzliche intelligentzen, (in dem sie auß Arras
die Frantzosen herauß gelockt, vndt alle Thor
biß auf ejnes versperret) die festung Arras,
bey nahe, wieder erobert hetten, wann der
gouverneur, so außgefallen, nicht baldt wieder kommen
wehre, vndt hette durch das eine Thor noch hinein
gedrungen, den seinigen zu hülfe, auch darnach alles
von bürgern, so wieder die Frantzosen, in der wehre
gestanden, niedergemacht.
hjngegen, hette der Cardinal Jnfante, den Don
Phelippe de Sylva, general der Spannischen cavallerie,
weil er am verlust Arras schuldig sein sollte
|| [[Handschrift: 454r]]
in daß casteel zu Gent, gefänglich führen laßen.
Zu Regenspurg wollte v̈ber dem modo amnistiæ
noch disputiret werden.
Jn Portugall hette der neẅe König progreß, vndt
hette gar den König in hispanien, außzufordern
sich vndterstanden.
Jn Catalogna stünde alles im zweifel, vndt
hetten sich selbige völcker, dem König in Franckreich
alß vndterthanen, vndterworffen.
Jn Engellandt, blieben die Bjschoffe noch, aber
die rebellen daselbst, würden gestrafft, vndt
würden die Jesuiter außgeschaft, auch der
Königinn nur das privatum exercitium zugelaßen.
Vndt wehre eine Schottländische verrähterey,
entdeckt worden.
Die Schweden, wollten auch numehr friede tractiren.
Engellandt, vndt Staden, conjungirten sjch mehr, als zuvor,
sonderlich, wegen der heyrath, mitt Vranien.
Dennemarck vndt Engellandt, wollten die Pfaltz
recuperiren helfen, wo es in der gühte nicht fort wollte.
Cardinal de Richelieu wollte nach Rom ziehen.
Erzherzog Leopoldt Wilhelm, würde wieder nach Regenspurg kommen.
<Anfang meiner außsaht.>
<1½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gerste auf die Klipperbreite von durch Abraham von Rindtorf bestellen laßen.>
Caspar Pfaw, jst bey mir gewesen, mitt einem Memorial
von Fürst Augusto in der Streittigen differentzsache.
J'ay fait chastrer mon noirbrün <du Duc> d'Altenburgk
un beau cheval, a cause de ses mechancetèz,
Dieu vueille que ce soit a bon heur.
Schreiben von Krannichfeldt entpfangen.
Avisen von Cöhten in vndterschiedenen vorfallenheitten.
Schreiben nacher Deßaw, expedirt.
<Heinrich Friedrich von Einsiedel hat Nachmittags 9 Schefel (Scheffel)schfl: alda seen lasn. Nachmittags auf die lange breitte aber 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 3 Scheffelschffl[:] gersten.>
<Carl Heinrich von Nostitz hat 1½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten auf die Klipperbreite seen laßen. Vormitages.>
Jn die wochenpredigt, <conjunctjm.>
Depesche nach Ballenstedt an die Beampten.
Extra zu Mittage, hieroben der iunge Erlach, in
der Amptstube aber: der Diaconus Sommer, lequel
s'est fort excüsè de quelques sinistres interpretations.
Avis: daß die Schwedischen Zippelzerbst gestern ge-
plündert, hingegen die Magdeburger Reütter, alle
pferde vor Ascherßleben, hinweg genommen.
Gestern, haben meine leütte, mejne Sommersaat,
zu seen, angefangen. Gott gebe zu glück, vndt segen.
heütte, ist damitt fortgefahren worden. Jch bin selber
hinauß spatzirt, mitt zu zusehen.
Donnerstag♃ den 18den: Martij: 1641.
<3 Schefel (Scheffel)schfl: gerste noch auf die Klipperbreitte vnd auf die lange breitte 2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 21 Schefel (Scheffel)schfl:>
Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin, hat heütte alhier auf Meinem
Residentzhause Bernburgk, dero privat exercitium
vndt communion nebst andern hofleütten gehallten.
Gott wolle alle irrenden, auf den rechten weg leitten.
Die gute Allte wittwe des allten Mar-
schalcks Erlachs Sehliger, eine geborne von Hatzfeldt,
ist diesen Morgen, mitt Tode abgangen, vndt also diese
liebe fromme allten Eheleütte, (so v̈ber 40 Jahr,
in einer friedlichen, lieblichen, vndt gesegeneten Ehe
mitteinander gelebet, vndt iedermänniglich, der sie
gekandt, zum rühmlichen exempel gedienet,
vndt vorgeleüchtet,) haben einander auch im Tode
nicht verlaßen, sondern gar in kurtzer zejtt, nachfol-
gen wollen. Gott verleyhe ihnen, ejne Sanfte ruhe,
in ihren Ruhecämmerlein, vndt in iehnem leben, die
wahre sehlige, vndt ewige vnsterbligkejtt.
J'ay escrit au chancelier Milagius, a Ratisbonne;
par Maurice le cuysinier, quj s'y en va; avec
lettres de recommendation. Dieu le conduyse.
Nachmittags, bin ich hinauß spatziren geritten, mejne
Aecker, jn jtzigem schönen wetter, zu besehen.
Depesche nacher Krannichsfeldt; <pro posse.>
Avis: durch die Stammerinn, an die Schwestern,
daß der postmeister von Berlin, an einen Bürgemejster[!]
zu Zerbst, vor gewiß berichtett, daß der Junge Chur-
fürst von Brandenburgk, numehr auch Todt sein solle.
Gott gebe daß es nicht wahr seye, vndt daß alle
machinationes wieder des guten Printzen leben,
mögen exemplariter bestraft werden, vndt
ans Tagelicht kommen. Ce seroit bien ün tres-
grand malheur, & derechef ün tresmeschant
coup, pour ceux de nostre Religion. Pacience!
Jl ne se faut pas trop abbandonner, au bras humain.
Et le Royaume de Dieu; n'est pas de ce monde.
Mais cependant; quj doibt vivre au monde, ne peut
vivre bien, comme on doibt, sans ayde, ou assistance.
hoffen wir allein, in diesem leben, auf Christum,
so seindt wir die elendesten, vndter allen Menschen.
<Abraham von Rindtorf hat 5½ Schefel (Scheffel)schfl: gersten, auf die lange breitte seen laßen, Jtem: 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: an Dröbler weg, vndt Nachmittags Heinrich Friedrich von Einsiedel 1½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:>
Malherberie extreme, de fe[...]l
Jch bin hjnauß geritten, vndt habe 4 hasen gehezt.
Mon femme est allèe a Plötzka. Dieu vueille
dissiper, comme les nüages, toutes menèes pernicieuses.
A Gräna le<la femme & fils2 du> Prince Auguste l'a<ont> receüe, & ammej-
nè avec soy a Plötzka. Elle m'a fait dire des froideurs
|| [[Handschrift: 456r]]
& je ne scay, comment je les doibs entendre.
I'ay jeusnè tout cejourd'huy sans rien manger, nj
boire, ce que je n'ay fait en plüsieurs annèes, afin de
chasser le catharre, & quelques pensèes sinistres.
<Post von Deßa, von Fürst Iohann Casimir vndt Melchior Loyß[.]>
heütte ist allererst recht avisiret worden, das die
Schwedischen neẅlichst, nicht allein Zippelzerbst, sondern auch
Delitzsch, vndt andere ortt außgeplündert, Leiptzig vnd
Halla in contribution gesetzt, das dorf Nelbs in brandt
gesteckt, allda sie den paß gefunden, vndt sonst einen
schrecken dem lande zimlicher maßen eingeiagt.
Kan also an diesem allem, die Fehre zu Bernburgk
nicht schuldt haben, weil sie versenckt gewesen.
Es fangen sich an itzo, viel Neünaugen, zu 15[,] zu 12
schogken, alhier, den Tag v̈ber, ist auch ein segen Gottes.
Wir laßen sie e in den Rauch hengen, vndt auf-
dörren, so viel man nicht frisch behallten kan.
Der Schütze hat gestern ein hasen geschoßen.
Als ich diesen vormittag, auf meine breitten
hinauß spatzirt, ist mir im rückwege vnver-
sehens Lorentz der avisenbohte von Regenspurg
wiederkommende, begegnet, mitt schreiben, vom
Benckendorff, vndt Johann Löw[.] Gott gebe, daß derselbe
auch baldt nachfolgen möge. Datum Iohann Löw vom 3. ⁄ 13. Vnd Thomas Benckendorf vom 10. ⁄ 20. Me[rz.]
Carl Heinrich von Nostitz hat heütte 1½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten, auf der gerichts-
breitte außseen laßen, vormittags.
Nachmittags Heinrich Friedrich von Einsiedel eodem loco 1½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: außseen laßen.
Madame ist mitt den Schwestern von Plötzkau wiederkommen.
Zu Plötzkau haben sie avis: daß der Banner von Kayserlichen
geschlagen, & Elector Brandeburgensis Todt seye.
<Regen.>
Jn die vormittagspredigt, so Peter Gohta Pfarrer
zu Palberg, vndt Poley, cum facundia, & eruditione
gehallten.
Extra zu Mittage: hanß Ludwig Knoche.
Allerley Commissiones, habe ich heütte angeordnet.
Nachmittags wieder in die kirche, da der Diaconus Sommer,
nicht so eine gute predigt, alß Peter Goht heütte Morgen gethan.
<Vngewitter, Regen.>
Diesen Morgen, ist vor Meiner gemahlin gemach, ein star-
ckes vndt gefährliches feẅer außkommen, durch ver-
wahrlosung der Einheitzer. Gott hat noch gnade
verliehen, das durch den stehtigen regen, vndt flejß
der vnserigen, das Feẅer gedempft worden, wiewol
an gebeẅden nicht wenig schade geschehen. Nostitz
der Stallmeister hat durch seine gute resolution vndt geschick-
ligkeitt, auch vngescheẅete gefährliche mittangriffe,
viel bey dempfung vndt leschung dieses Feẅers gethan,
|| [[Handschrift: 457r]]
wie ihm dann auch die andern Officirer vndt bediente,
auch viel volcks willig gefolget. Es hette sonsten
sein sehr groß vnglück darauß endtstehen dörfen,
Gott der herr seye davor gelobet, vndt geprei-
set, der seine vnermeßliche gühte, noch nicht gar
von vnß wendet. Er wolle vns noch ferrner, vndter
dem Schutz seiner gnadenflügel, wol bewahren,
vollbereitten, stärcken, kräftigen, vndt gründen,
auch alle Feẅrige pfeil des bösewichts außleschen,
durch seine Allmacht, vndt gnadenreiche erbar-
mung, in Christo Jesu, Amen.
Avis: daß zu Bremen der glockenThurn[!], im
Feẅer stehende gesehen worden, wie auch noch ein
ander hauß daselbst. Selbige Stadt wirdt vom
Erzbischof, wie auch vom König in Bremen<Dennemarck> sehr persequirt
auch auf itzigem ReichsTag zu Regenspurg wollen
ihr, die erhalltene session disputiren. Dörften
sich wol an die Staden hengen, wo ferrne sie von
Kayserlicher Mayestät nicht manutenirt werden.
Avis: daß in Engellandt, eine große verrähterey ent-
deckt worden, in dem der graf Wouwster von 7 provincien in
Welsch (oder Wallis) Engellandt auf seinem casteel 17000 Mus-
cketen hatte sein volck damitt zu bewehren. Vndter- || [[Handschrift: 457v]]
deßen hette sollen die Spannische flotta vergangenes
Jahrs erstlich bey Douvre, einen einfall thun, vndt
wann sich die Engelländer dargegen stelleten, hette
vorgenandter Graff von hinderwerts seine person
agiren sollen. Der Vicekönig von Jrrlandt, hette an
seinem ortt, auch nicht darbey feyren wollen,
wie auch der Ertzbischoff von Cantorbery, nebst seinem
Spannischen anhang, hetten sich alßdann in Londen,
auch regen wollen. Was würde darauß vor ein
greẅliches bludtbadt endtstanden seyn? Dieser
Graff Wouwster hat anfangs mitt im Parlament
geseßen, aber als er gesehen, daß man die Schotten
nicht abdancken wollte, hat er geförchtet,
es möchte ein böß ende nehmen, vndt ist wieder
nach seinen quartieren zu, durchgangen. Man hat
ihm aber nachgeschickt, ihn von dannen zu holen.
Der König soll perplex darüber sein, daß man
ihm also nachgestellet, vndt hat bewilliget,
daß numehr alle 3 Jahr ein Parlament soll gehalten
werden. Jst numehr den Vnirten Provincien wol
zugethan. Nach dem dieses vnheyl, offenbahr worden,
hat man in der gantzen Stadt Londen gewaltig ge-
feyret, die glocken vor Freẅden geleüttet, die
Spannischen Ambassadeurs fortgeschickt, vndt nur einen Agenten behallten.
Mein Ambtschreiber Philip Güder, ist nach außge-
standener Tödtlichen kranckheitt, wieder genesen, vndt
hat sich heütte wieder, (Gott lob) zu seinem dienst, vndt
beruff, eingestellet.
Depesche nacher Cöhten, vmb den Mittag.
Die Leiptziger avisen bringen mitt:
Daß Banner bey Chamb, auf daß haüpt geschlagen,
8000 Mann Fußvolck verlohren, viel Reütterey,
alle munition, geschütz, vndt bagage, auch die Ober-
sten Schlange, Kinßky, vndt andere, wie auch den
Jungen Pfaltzgraf Moritz, gefangen, vndt gehe
mit großer confusion zurückn durch Böhmen.
Wirdt große enderungen geben.
Kayserliche Mayestät soll nach Wien sich begeben.
Pabst dissuadirt die restitution der geistlichen gühter.
Franckreich vndt Spannien, tractiren ein armi-
stitium, vndt heyraht zwischen dem Cardinal Jnfan-
te, vndt Madamoyselle de France, des Monsieurs Tochter.
Lottringen hat sich mitt Franckreich verglichen.
Jn Polen besorgt man sich eines Türckischen einfalß.
Jn Spannien, ists mitt Catalogna vnd Portugal in vorigem wesen.
Jm Niderlandt, rüstet man sich ad Martem & Venerem.
Jn Engellandt, hat das Parlament, noch zu schaffen.
<Abraham von Rindtorf 18 Schefel (Scheffel)schfl: Erbßen 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 18 Schefel (Scheffel)schfl: gersten[.]>
Allerley Oeconomica, Justitzensachen, vndt dergleichen
habe ich expedirt.
Zeitung von Regenspurg daß Banner nur etzlich volck, vndt ezlich
geschütz verlohren, vndt von Chamb getrieben wehre worden,
Schlange wehre zu Neẅburg belägert, vndt accordirte
auf gute conditiones. Die v̈brigen vmbstände, wollen
mitt den gesterigen, nicht v̈bereinstimmen.
Avis von Reinstedt, daß Freyberg einen Schäfer, (wie-
wol vngerne) erstochen, auß einer Nohtwehre. Bittet vmb
salvum conductum, weil es im Quedlinburgischen Territorio geschehen.
general leutnant Arnheim hat sich verlautten laßen, das Fürstentum Anhaltt
müste 2 Regimenter, vndterhallten.
<<Carl Heinrich von Nostitz> Vormittags 2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: Gersten Nachmittags 2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten.>
heütte frühe, hat meiner grawen wilden
eine gefohlet, vndt ein Fuchshengstlein vom
hollsteiner gebrachtt. Gott wolle mir glück
darzu beschehren, vndt daß es aufkommen möge.
Der Schütz hat einen fuchs geschoßen
gestern, <so 5 iungen gehabt.>
A spasso alle campagne, innanzi desinare.
Extra: hier sera Dottore Mechovius, stà mattina, al
pranso, il halck Sargente Maggiore quì.
Keidel ist allhier durch paßirt, hat sich nur halb
|| [[Handschrift: 459r]]
vndt halb, vndt doch nicht recht, anmelden laßen.
Also habe ich ihn nicht aufhalten mögen.
Je suis allè au baing, ceste apres disnèe. Dieu nous
doint bonne santè, & salüt, avec üne douce vie.
<Heinrich Friedrich von Einsiedel hat seen lassen, 3 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: Gersten.>
Alarme: daß Banner mitt 2 mille pferden zu hall an-
kommen, habe destwegen das fest conceptionis Domini Nostri Iesu Christi
oder Mariæ verkündigung, heütte einstellen müßen,
damitt die armen leütte etwaß in die erde bringen
können, vndt soll aufn Sontag wils Gott, dieses Fest
dennoch celebriret werden.
Jch bin hinauß hetzen geritten, vndt haben 4 hasen
gefangen. Als ich den dritten v̈ber die Saht ver-
folgte, habe ich mitt meinem Türgken vber einen
stein, einen stargken fall gethan, also daß der gaul
sich mitt mir vndterwarts v̈berschlagen.
hette sollen den halß brechen. Bin aber
Gott lob vndt danck wieder aufkommen, vndt
habe nur die rechte achßel, den rechten
Schenckel vndt das haüpt verletzet.
Glück vndt vnglück, Jst offt mein Frühstück.
Extra zu Mittage, der Medicus, Doctor Brandt, weil
Meine herzlieb(st)e gemahlin, vndt beyde Schwestern zur ader
gelaßen.
Matthias Krosigk ist bey mir gewesen, berichtett
daß der Oberste Oesterling mitt 3 Regimenten[!] fußvolcks,
werde nach halle kommen, vndt daß Banner
kein haüptTreffen verlohren, aber etwas weniges
Fußvolcks eingebüßet. Obrist Schlange soll auch ge-
fangen sein.
Tobiaß Steffeck, habe ich nach Cöhten, geschickt,
Gott wolle ihm, vndt mir, gedeyljche expedition geben.
Meine Gemahlin, alß eine Aderlaßerinn, ist in schö-
nem wetter, hinauß spatziren gefahren, nacher Palberg,
Zeptzig, vndt selbigen ortten.
Avis: vom Obersten Werder, daß Banner, zu Zwickaw
lieget, der Oberste Oesterljng, zu Zeitz, nacher halle,
zu gehen, mitt 3 Regimentern. Dörfte verenderungen geben.
<Abraham von Rindtorf 12 Schefel (Scheffel)schfl: 3 Viertel (Hohlmaß)v: gersten.>
Doctor Brandt, vndt Meister Friderich der Balbirer seindt bey mir ge-
wesen, meinen schaden zu besehen, vndt medicamenta zu
adhibiren.
Avis: daß es zum Langenstejn, 3 Tage lang, blut
geregenet, vnd einsmals das gantze Stifft halberstadt,
in vollem brande, gesehen worden.
I'ay cassè un de mes Mousquetaires Frantz, a
cause de sa couardise.
Tobiaß ist von Cöhten, vndt Reinstorf wieder-
kommen, mit guten vertröstungen, vndt dilato-
rischer antwortt.
Es ist heütte ein stargker windt gewesen.
Die Fuhren auß NiederSaxen sejndt doch v̈bergesetzt.
Der hollsteiner hat einen Morgensprung, vndt
einen abendsprung, der Füchßichten Marike
geben müßen. Gott gebe zu glück vnd gedeyen.
hanß Ludwig Knoche ist herkommen von Plötzkau[.]
Jch habe hieroben, aufm Schloß predigen laßen,
weil<vndt> Mariæ verkündigungfest hallten, <Peter Gohte.>
3 hasen, sejndt von Ballenstedt eingeschickt worden.
Einen Morgensprung wiederumb der Marike perge
geben laßen durch den hollsteiner. Deus fælicitet. et cetera
Extra zu Mittage, Knoche, vndt Halcke.
Nachmittags ist das leichbegengnüß der Marschalckin
Sehliger Vrsulæ von Erlach, geborner von Hatzfeldt,
celebriret worden, deme Meine herzlieb(st)e gemahlin vndt beyde
Schwestern, beygewohnt. Jch habe Einsideln, zum Gesandten abgeordnet.
perge
Bawyrs Töchterlein ist auch zugleich mitt begra-
ben worden.
Avis: daß 200 pferde vmb Cöhten herumb ankommen
geben vor, Sie wollen, das Fürstenthumb, vor den
streiffenden partien, salvaguardiren, haben aber,
keine schriftliche ordre aufzuweisen.
<Abraham von Rindtorf 3 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gerste.>
<hanß Ludwig> Knoche ist nach dem Hartz verrasyet.
Avis von Erfurdt, durch Caspar Pfawen, es hette der
Kayser dem Banner wein auß seinem keller ge-
schickt wie auch confect, die Kayserin selbst hette
an seine Gemahlin geschrieben, sie sollte bemühet
sein, ihren herren zum Friede zu persuadiren, ihres
theilß, wollte Sie (so viel müglich) den Kayser
auch dahin disponiren. Vndterdeßen ist der Banner
sicher worden vndt lustig gewesen, auch auf andere einbil-
dungen gebracht. Jnterim seindt die Kayserlichen Regimenter
in der stille, v̈ber die Donaw gegangen, vndt haben
dem Banner vnversehens das confect vndt wein gesegnet
mitt guten stößen, daß Obrist Schlange, Birckenfeldt, Graf
Kinsky vndt hokinck, nebst ihrem Obrist leutnant vndt officirern,
wie auch den meisten völckern, vndt Bagage gefangen worden,
darauf sich Banner eilends biß auff Zwickaw, retirirt,
|| [[Handschrift: 461r]]
das die Weymarische armèe zu ihm gestoßen,
anders wehre er nicht bastant gewesen. Kö-
nigsmarck holet die Lüneburgischen völcker auch
ab, ob sie kommen werden, gibt die zeitt, die
Kayserlichen liegen zu Annaberg, ob Banner
sich wieder auf sie wenden, oder sonst wohin
gehen werde, wirdt die zeitt lehren. Huc usque
nova Erfordiana.
Schreiben von Thomas Benckendorf vom Raht zu Nürnberg,
vom Graven von Trauttmanßdorf.
Die avisen confirmiren mehrentheilß, was
in den Cöthnisch: Niederländischen avisen gestanden, auch des
Banners verlust, vndt retirada auß der Obernpfaltz
wie auch die Engelländischen, vndt Spannischen
alterationes.
Nachmittags, hinauß spatzirt, mitt Meiner gemahlin,
vndt Freẅlein Schwestern, in garten.
Expeditjones von Plötzkau nacher Cöhten, wegen der Salvaguardien.
Jtem: Justitziensachen, wegen Melchior Freybergs,
Dietrich Stragkens, vndt anderer. habe auch cum
subditis, tractiren laßen, wegen vndterhalltung
etzlicher Salva Guardien oder Mußketirer. Gott gebe zu glück.
Avis: daß der Tag zu Leiptzigk, so Fürst Augusto vndt
Fürst Ludwig von ChurSaxen alß Kayserlichem Commissario ange-
setzt gewesen, durch vnsere schreiben vndt anhalten,
wieder zurückp gegangen, vndt wendig ge-
macht worden.
Carl Heinrich von Nostitz hat außseen laßen, vormittags | 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gerste, 12 Schefel (Scheffel)schfl: haber, |
Nachmittages aber: | 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 15 Schefel (Scheffel)schfl: Gerste. |
A spasso hinauß gegangen in zimlich kaltem wetter vormittags[.]
Nachmittags raht gehallten, weil ich sehr inquietirt werde,
von den Schwedischen so Salva Guardien einlegen wollen, vndt von Fürst Ludwig
wie auch von Fürst Iohann Casimir vndt dem Obersten Werder albereitt
ein solches verwilliget, vndt die Salva Guardien eingenommen
sejn. <Summa in allem an gersten außgeseet allhier:
28 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 3 Schefel (Scheffel)schfl: 1 Viertel (Hohlmaß)v: Gott
gesegene es[.]>
Dq
Der allten wachtel vndter den Füchsen, habe ich heütte
einen Morgensprung geben laßen, durch einen Braunen
Forwergkshengst.
Jn die wochenpredigt conjunctim, die
Passion anzuhören. Der Diaconus hat geprediget.
Avis: daß der Banner gählingen zu Mörseburg,
v̈ber die Sahle gegangen, vndt alle Cöthnische
vnd Werderische Salva Guardien weggenommen, wiewol
|| [[Handschrift: 462r]]
baldt hernach ein ander avis gekommen, darinnen
gemeldet, daß sie zu halla v̈bergehen sollen, anhero
aber auch etzliche ankommen würden, <Salva Guardien von Cöhten auß.>
Heinrich Friedrich von Einsiedel hat einen Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: hafer, außseen laßen vor
mich, auf die Sahlbreitte.
Den CammerRaht, vndt Reichardt, bey
mir gehabt, in bellicis, & oeconomicis
zu deliberiren. <Es hat geregenet.>