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Tagebuch des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg: Juli 1641


Überlieferung: LASA Dessau-Roßlau, Z 18 Abt. Bernburg, A 9b Nr. 14 Bd. XVI, fol. 94v-119r (vgl. Quellenbeschreibung).

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[Inhaltsverzeichnis]
01. Juli 1641
Bernburg → Baalberge → Zepzig → Bernburg
  • Kriegsnachrichten
  • Kriegsfolgen
  • Korrespondenz
  • Ausfahrt nach Baalberge und Zepzig
  • Losungsworte für die Wachen
  • Prinzenhofmeister Melchior Loyß als Abendgast
  • Administratives
02. Juli 1641
Bernburg
  • Anhörung der Predigt auf dem Schloss
  • Durchzug eines kaiserlichen Kornetts
  • Erfolglose Rückkehr des Lakaien Johann Balthasar Oberlender aus Weimar
  • Losungsworte für die Wachen
  • Wirtschaftssachen
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
03. Juli 1641
Bernburg
  • Kriegsfolgen
  • Kriegsnachrichten
  • Spaziergang auf die Felder
  • Heftiges Nachmittagsgewitter
  • Losungsworte für die Wachen
04. Juli 1641
Bernburg
  • Zweimaliger Kirchgang
  • Kriegsnachrichten
  • Losungsworte für die Wachen
  • Wirtschaftssachen
05. Juli 1641
Bernburg
  • Proviantforderung durch kaiserliche Reiter vor der Stadt
  • Hofprediger David Sachse als Mittagsgast
  • Kriegsnachrichten
  • Mitteilung durch den früheren Regierungspräsidenten Heinrich von Börstel
  • Losungsworte für die Wachen
  • Hasenjagd
06. Juli 1641
Bernburg
  • Gespräche mit dem anhaltischen Gesamtrat und Landrentmeister Kaspar Pfau sowie dem Major und Stadtkommandanten Hans Albrecht von Halck
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Kriegsfolgen
  • Korrespondenz
  • Mitteilung durch Börstel
  • Wirtschaftssachen
  • Losungsworte für die Wachen
  • Beschenkung des Kammerjunkers und Stallmeisters Karl Heinrich von Nostitz mit einem Pferd
  • Rückkehr des Kammerverwalters Tobias Steffeck aus Halle (Saale)
07. Juli 1641
Bernburg
  • Kriegsfolgen
  • Anhörung der Predigt zum Bettag
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten
  • Losungsworte für die Wachen
08. Juli 1641
Bernburg
  • Spaziergang mit Pfau
  • Kriegsnachrichten
  • Kriegsfolgen
  • Korrespondenz
  • Gespräch mit einem durchreisenden kaiserlichen Boten
  • Losungsworte für die Wachen
09. Juli 1641
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Berichte durch den Stadtvogt Heinrich Salmuth, den Hofmeister Heinrich Friedrich von Einsiedel und den Amtmannstellvertreter Georg Reichardt
  • Kriegsnachrichten
  • Forderungen des durchziehenden kaiserlichen Generalwachtmeisters Jacques de Bornival
  • Kriegsfolgen
  • Losungsworte für die Wachen
  • Einquartierungen
10. Juli 1641
Bernburg
  • Bericht durch Pfau
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Kriegsfolgen
  • Wirtschaftssachen
  • Dr. Mechovius als Abendgast
  • Losungsworte für die Wachen
  • Erkrankung der jüngsten Schwester Dorothea Bathilde
11. Juli 1641
Bernburg
  • Starker Wind
  • Anhörung der Predigt
  • Krankheit von Dorothea Bathilde
  • Administratives
  • Korrespondenz
  • Halck als Mittagsgast
  • Kriegsnachrichten
  • Kirchgang am Nachmittag
  • Losungsworte für die Wachen
12. Juli 1641
Bernburg
  • Starker Wind
  • Wirtschaftssachen
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Administratives
13. Juli 1641
Bernburg
  • Krankheit von Dorothea Bathilde
  • Kriegsnachrichten
  • Spaziergang auf die Felder
  • Kriegsfolgen
  • Kontribution
  • Bericht durch Pfau
  • Losungsworte für die Wachen
14. Juli 1641
Bernburg
  • Anhörung der Predigt
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Ankunft von kurbayerischen Truppen
  • Halck und der Leibarzt Dr. Johann Brandt als Mittagsgäste
  • Aufwartung durch Pfau
  • Korrespondenz
  • Losungsworte für die Wachen
15. Juli 1641
Bernburg
  • Regen
  • Rückkehr abgesandter Briefe
  • Kontribution
  • Wirtschaftssachen
  • Korrespondenz
  • Losungsworte für die Wachen
16. Juli 1641
Bernburg
  • Herbstliches Wetter
  • Kriegsfolgen
  • Korrespondenz
  • Abreise von Pfau und Halck ins kurbayerische Lager
  • Durchzug eines Trupps Kroaten
  • Erkrankung von Dorothea Bathilde und der Tochter Angelika
  • Lachsfang
  • Losungsworte für die Wachen
17. Juli 1641
Bernburg
  • Kühles Wetter mit Wind und Regen
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Kontribution
  • Eigensinnige Untertanen
  • Wirtschaftssachen
  • Rückkehr von Nostitz aus Halle (Saale)
  • Losungsworte für die Wachen
18. Juli 1641
Bernburg
  • Krankheit von Dorothea Bathilde und Angelika
  • Zweimaliger Kirchgang
  • Korrespondenz
  • Geldangelegenheiten
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Gespräch mit Ludwig, dem Bürgermeister Joachim Döring und dem Kanzlisten Johann Georg Spalter
  • Dr. Mechovius als Abendgast
  • Widrigkeiten
19. Juli 1641
Bernburg
  • Schönes Wetter
  • Spaziergang auf die Felder
  • Ausfahrt der Gemalin mit Schwester Sophia Margaretha
  • Rückkehr von Pfau aus dem kaiserlichen Hauptquartier
  • Pfau als Abendgast
20. Juli 1641
Bernburg → Lösewitz → Pful → Bernburg
  • Kriegsfolgen
  • Administratives
  • Ausritt nach Lösewitz und Pful
  • Wirtschaftssachen
21. Juli 1641
Bernburg
  • Bericht durch Halck
  • Besichtigung der Felder
  • Halck als Mittagsgast
  • Wirtschaftssachen
22. Juli 1641
Bernburg
  • Wirtschaftssachen
  • Spaziergang mit Regen
  • Loyß als Abendgast
  • Administratives
23. Juli 1641
Bernburg → Prederitz → Bernburg
  • Ausritt nach Prederitz auf die Felder
  • Nachrichten
  • Gutes Erntewetter
  • Spaziergang mit der Gemahlin
  • Dr. Mechovius als Abendgast
24. Juli 1641
Bernburg
  • Ärgerliches
  • Wirtschaftssachen
  • Rückkehr des Schlosstrabanten Georg Petz d. Ä.
  • Kriegsfolgen
  • Beratungen mit Loyß und Dr. Mechovius
  • Dr. Mechovius als Abendgast
  • Korrespondenz
25. Juli 1641
Bernburg
  • Kirchgang am Vormittag
  • Verzicht auf Nachmittagskirchgang wegen Unwetter
26. Juli 1641
Bernburg
  • Regen
  • Unwetterschäden
  • Korrespondenz
  • Geldangelegenheiten
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Rückkehr von Einsiedel aus Köthen
  • Wirtschaftssachen
27. Juli 1641
Bernburg
  • Kriegsnachrichten
  • Wirtschaftssachen
  • Spaziergang bei wechselhaftem Wetter
  • Fischfang
  • Jüngste Unwetterschäden
28. Juli 1641
Bernburg
  • Wirtschaftssachen
  • Wechselhaftes Wetter
  • Korrespondenz
29. Juli 1641
Bernburg
  • Halck als Mittagsgast sowie dieser und Dr. Brandt als Abendgäste
  • Entsendung von Spalter nach Plötzkau
  • Ärger mit Nostitz und dessen Inhaftierung
  • Spaziergang auf die Felder
  • Wirtschaftssachen
30. Juli 1641
Bernburg
  • Wirtschaftssachen
  • Fischfang
  • Beschwerden durch Abführmittel
  • Spaziergang bei mittelmäßigem Wetter
  • Halck als Frühstücks- und Abendgast
  • Wildlieferung aus Ballenstedt
  • Korrespondenz
  • Anhaltende Ärgernisse
31. Juli 1641
Bernburg → Prederitz → Bernburg
  • Wirtschaftssachen
  • Rauferei zwischen zwei Kroaten auf dem Schloss
  • Halck als Mittagsgast
  • Ausritt mit Halck nach Prederitz
|| [[Handschrift: 94v]]

Donnerstag den 1. Julij: 1641.


Diesen Morgen seindt die völcker allesampt
aufgebrochen, vndt wollen per Staßfurtt, auf Egeln
zu, marchiren. Man meinet, Sie sollen viel
Chur Beyerisch geldt, mitt sich führen, vndt || [[Handschrift: 95r]]
haben vielleicht zu mir, ein beßer vertrawen
alß <zu> anderen gehabt. Gott gebe, daß sie ohne an-
stoß mögen durchkommen, vndt vns keine schuldt
beygemeßen werden. Mein proviant ist ihnen
richtig abgelifert worden. Daß zu Dröble
gelegene volck ist auch frühe v̈ber: vndt zugleich
mittgangen.


Gestern kahm auch von Calbe proviandt an,
vndt weil ein kahn nicht bey den andern
geblieben, haben ihn 50 Reütter vom vfer
angefallen, vndt 1000 Pfund (libra)℔: brodt hinweggenommen,
dann wieder den Strom, hat der kahn nicht
fortteilen können.


heütte seindt schreiben an Obersten Wolf ankom-
men, der bittet Paulum vmb nachricht, wo doch
diese völcker sein mögen, vndt ob sie weg-
marchiret oder nicht? Sein schreiben, war zu hal-
berstadt datiret.


Jtzt vormittag kömbt ein Currirer vom
Ertzhertzog an, mit wichtigen schreiben an Jhre
Kayserliche Mayestät[,] demselben muß ich postpferde auf
Halle zu, geben laßen.

|| [[Handschrift: 95v]]


Wir seindt Nachmittags hinauß spatziren
gefahren, nach Palberg vndt Zepzig Meiner herzlieb(st)en
gemahlin felder, vndt getreidig zu besichtigen.
Es stehet Gott lob daßelbe noch wol.


Le mot: OstJndien; in die Stadt,
Ejnsjdel, auf das Schloß.


Extra: zu Abends, Eins Melchior Loyß, bey
mir gehabt, luy remonstrant, mes aventüres,
& l'encourageant en ses resolütions, puis
qu'il se plaint, d'estre tant persecüte comme
ün<des> Bernburgeois, comme estranger, & quasj reso-
de tout abbandonner, afin de vivre en paix
& en repos, le reste, de ses anciens jours.


J'ay eu force peines, & travaulx, rencon-
trant force contrarietèz, en ce que les
bourgeois de la Ville ne me veulent nulle-
ment seconder. Dieu vueille flechir
leur obeissance.

Freitag den 2. Julij: 1641.


heütte habe ich aufm Schloß, die wochen-
predigt Ern Peter Gohten, halten laßen,
weil es vor<nicht> füglich, eher geschehen können.

|| [[Handschrift: 96r]]


Ein cornet, so einen paß vom Ertzhertzog hatt,
ist mitt 8 pferden, diesen abendt anhero kommen von
Cöhten. Will nach der armèe, bittet vmb außquittirung,
gibt vor 150 pferde seyen herüben, von den Schwedischen.


Oberlender ist von Weymar wiederkommen,
re infecta, wegen des getreidigkaufs.


Le mot: WestJndien in die Stadt:
Rindorf aufß Schloß.


Man hat den gantzen Tag, zu disputiren
gehabtt, mitt den bürgern alhier, wegen
der fuhren. Ces gens sont fort mescognoiscans.


Er berichtet auch, der cornet, daß die brügke
zu Calbe aufgehoben seye.


Avis: daß die Kayserliche armèe von Dedeleben
heütte aufgebrochen, vndt auf Grüningen zu,
gehe, die Schwedischen sollen folgen, vndt vmb
horenburg vndt Osterwyck logiren.
Gott wende alles vnheyl von vnß abe.


Avis: daß die hertzogin von Schöningen, gewiß
verstorben. Jst billich hoch zu beklagen, vndt auch
ratione subditorum, zu bedawren.

|| [[Handschrift: 96v]]


Diese Nacht, wehre an der Stadtseitte, baldt
lermen worden, weil eine partie Reütter,
vor den Thoren sich sehen laßen, abgeseßen, vndt
ihre pferde im grase geweydet. Sie haben
aber, nichts weitters, tentiret.


Avis: daß die Kayserliche armèe gestern Nachmittags
vmb 3 vhr zu Oscherßleben, vndt Germerßleben
wieder ankommen, vndt sollen die Schwedischen
denselben stehtig folgen, sitzen wir also in
gefahr, heütte Morgen seindt 4 squadronen
Reütter, vor Staßfurt gestanden, sollen
Schwedische gewesen sein.


Vormittags hinauß spatziren gegangen,
vndt besehen, wie die neẅlichsten Soldaten
im gersten, haber vndt Erbßen, großen
schaden, mir zugefüget. Patientia!


25 Reütter, seindt vor dem
Dröbler furtt, ertapt, vndt von
vnsern Mußketirern, so in die Schantze
kommen, ihnen vorgebieget worden. haben
Sie eine Stunde lang aufgehallten, || [[Handschrift: 97r]]
Weil sich aber niemands angemeldet
alß haben sie sie endlich, mitt 10 Stücken
viehes paßiren laßen, nach dem sie den
Mußketirern, ein hüpsch kalb zum besten
gegeben.


Stammer von Westorf macht sich noch beschwehrt,
daß er eine recompens denen, so die Schafe er-
iagt, geben solle, eben alß wenn meine
leütte schuldig wehren, jhr leib vndt leben,
vmbsonst zu wagen. Jngratis servire nefas!


Es ist avis einkommen, die Schwedischen wollten
sich aller Sahlpäße bemächtigen. Gott bewahre
vnß, vndt die vnserigen, sampt den Nachtbaren.


Es hat nach der Mittagsmahlzeitt, gewaltig
gedonnert, vndt geregenet, aber baldt her
nacher aufgehöret. Gott helfe, daß die Sahle
größer wachße, vndt daß durchreitten ver-
wehret werde.


Nach dem avis einkommen, daß das vieh nach
Bitterfeldt, gehörte, habe ichs jhnen verar-
restiren, vndt abnehmen laßen, per forza, durch
Nostitz, vndt die hofpursche, sambt den Mußcketirern.

|| [[Handschrift: 97v]]


Le mot: Sontag in die Stadt:
Börstel, aufs Schloß


Die Reütter seindt gar vnnütze gewesen, wegen
des abgenommenen viehes vndt haben es mit gewalt
wollen wieder haben.

Sonntag den 4ten: Iulij: 165<4>1.


Vormittags zur kirchen, da Magister Sax geprediget.


Avis: daß die Kayserliche armèe, auf Neẅen Halmßleben
zu, gehet.


Nachmittags, wieder in die kirche, <jrritando crabrones1.>


Freytag, die losung in die Stadt:
Knoche aufs Schloß.


Diesen abendt habe ich mitt etzlichen bürger:
vndt pawerfuhren, 16 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: getreidig nacher
halle geschickt, Tobias vndt etzliche bediente
seindt auch mitt, vndt in die 20 Mußketirer
zur convoy: Gott wolle sie geleitten.

Montag den 5. Julij: 1641.


Eine Kayserliche partie; so wir erst vor Schwedische
angesehen, in die 60[,] 70 pferde stargk; haben zimlich
getrotzt vor der Stadt, vndt Proviandt haben wollen,
endlich aber als sie gehöret das vber die Wipper,
Schwedische ankähmen, seindt sie eilends fortmarchiret.

|| [[Handschrift: 98r]]


Extra: ist Magister Sax zu Mittage, bey vns gewesen.


Avis vom Præsidenten daß er von 3 orten alß Ascherßleben, Kalbe
vndt Cöhten nachricht erlanget, daß von Dresen[!] eine Schif-
brügke herab kommen (welche zwischen Schönbeck vnd
Saltze gelegt werden sollte) damit die Kayserlichen,
(welche die Stifter ohne einige besatzung verlaßen)
diß: vndt ienseyt fourragiren köndten. Bey
solchem zustandt wehre er sehr sorgfeltig, daß die
Schweden sich dieser orten wenden vndt nach der
Fehre trachten dörften, sich deren nicht weniger
als die Kayserlichen zu gebrauchen, das auch darüber mein
hauß periclitiren möchte, derhalben sein raht wehre,
man sollte die Fehre dem Obristen Trandorf nacher Magdeburg
gegen einen schein, daß ich solche iederzeit wieder erlangen
köndte, in verwahrung geben, dann sollte dieselbe
versenckt, oder erst bey der Schweden ankunft weg-
gethan werden, dörfte es großen wiederwillen
causiren, Jtem: die Kayserliche armèe wehre im Ampt
Großen Alßleben, Oschkerßleben, vndt daherümb
noch stille gelegen.


Avis vom Caspar Pfau daß das itzige kriegeswesen, sehr ge-
fährlich, vndt seye die Kayserliche armèe heüte bey Grö-
ningen aufgebrochen, vndt sich gegen Magdeburg ge- || [[Handschrift: 98v]]
wendet, vndt soll die Schwedische armèe allernechst
bey derselben gestanden sein, auch halberstadt
wieder in ihrer gewaltt haben, vndt weil das
Stift wieder von Kayserlichen quittiret, dörften sie wol ein
absehen auf diesen ortt haben, bevorab da dieser
ortt in specie in bösem concept bey den Schwedischen
ist, ia sie sollen die neẅlichste v̈berfahrt, de novo
empfunden haben. Ob Fürst August (weil er bey den
Schwedischen wol angesehen) zu ersuchen, daß
er bey selbiger generalitet die verschonung
meiner Stadt, vndt residentzhauses zu suchen.
Die heüttige partie vermeinet Pfaw, sollen
doch noch Schwedische gewesen sein. Bey
Manßfeldt hetten sich gestern auch noch etzliche
hundert pferde befunden.


Le mot: Sonnabendt, drundten, Krosigk hieroben.


<Ein hasen der Schütze geschossen.>

Dienstag den 6. Julij: 1641.


Caspar Pfau vndt halcken bey mir gehabtt.


Avis von Ballenstedt: daß die Kayserlichen zu Oscherßleben
liegen, der commendant aber zu Manßfelt
noch lose händel machet.


heütte Morgen haben sich wieder partien präsentirt.

|| [[Handschrift: 99r]]


An Ballenstedt rescribirt. perge Tout par amour,
rien par force. perge Jedoch sollen sie sich in die
zeitten schicken, Es heißt aber wol recht:
Schicket eüch in die zeitt, dann es jst böse zeitt.2
Gott wolle es beßern, vndt alles
zum guten kehren. Dominus providebit.


Avis vom Præsidenten: daß die Schwedischen malcontent
mitt mir seyen, weil ich aufs neẅe, den Obersten
Myer3 v̈bergelaßen, eben alß wann ichs hette
verhindern sollen, vndt würden diesem ortt,
wie auch der Fehre, stargk zusetzen. Jch sollte
die fehre fortschigken, dörfte sonst händel geben.
Mein bruder, Fürst Friedrich würde auch baldt ankommen,
begehrte geldt vom lande, vndt ich würde wol
daran thun, ihn durch ein handbrieflein zu devinciren,
quasj vero: ich mich ihm submittiren müßte.
Weil jhm geldt, (ut tradunt) gebricht, köndte
er nicht abdancken, vndt seine außöhnung suchen,
Müste 10 mille ThalerThlr: darzu haben. Hò hò, pian piano!


Caspar Pfau hat heütte sejne mobilia weggeschickt
von hinnen, dadurch viel leütte terriret worden.
Viel andere desperiren, an allhiesiger Sicherheit.

|| [[Handschrift: 99v]]


Meine leütte haben vom Rahtsanger heẅ
eingeführet, vndt convoyiret, auch den Schützen
wieder einbracht, den man vor verlohren geachtet,
weil er sich vor den Reüttern verstecken
müßen, nach dem er federwildpret geschoßen.


Etzliche Reütter haben heütte im felde
die abgemeyete wintergerste außgedroschen.


Avis: daß diesen Nachmittag eine stargke
partie Reütter, auf Gröptzigk zu, gegangen,
Gott bewahre Tobias, mitt leütten,
wagen, vndt pferden, gnediglich, Amen.


Avis von Deßaw, von Cantzler, vndt Rähten,
in abwesen ihres herren, daß eine starcke
partie Reütter, ihnen den Deßawern,
all ihr vieh abgenommen, auf ejn 500 Stücke,
bitten, man wolle es anhallten, wann es an-
hero gelangen, oder diesen Sahlpaß, suchen sollte.


Le mot: Werder; aufs Schloß
Dinstag: in die Stadt.


Nota Bene: Le President Börstel continüe en ses
obstinations, & vrayes infidelitèz, n'ayant
voulu signer le Muhtzettel d'Erlach, sous pre-
texte, qu'il ne pouvoit prejüdicjer au Prince Auguste, || [[Handschrift: 100r]]
a cause que j'avois quittè toutes jürisdictions
de Gernrode, ce quj n'est pas vray, car i'ay
exerce plusieurs actes de süperioritè, & n'ay
rien quittè, sinon l'usufruict, de l'Abbaye
de Gernrode, voire ç'a estè ün de nos meil-
leurs argüments, pour conserver Gernrode, que
l'on a tousjours dit, qu'il estoit sitüè au Terri-
toire de Bernbourg, & que le prince de Bernburg
estoit Erbschutzvogt, avec toutes superioritèz,
Aussy i'ay plusieurs annèes, receu les contribü-
tions, Steẅren, & autres actes exercèz,
mesmes le Superintendant de Bernbourg a tousjours
visitè & installè les ministres, aux baillages
de Gernrode & Großen Alßleben, mesmes devant
trois ans. Depuis le Prince Auguste a exercè plüsieurs
actes clandestins, contre toute raysons & e
quitè, a mon grand preiüdice. Dieu me vueille
conserver en l'estat, que Son Altesse mon Pere m'a laissè.


Avis: daß 150 pferde, auf Gröptzigk zu,
gegangen, wollen ohne zweifel, vnsere wagen,
vndt pferde angreiffen. Gott wolle Sie beschützen.

|| [[Handschrift: 100v]]


Diesen abendt, vndt Nachmittags seindt vndterschiedliche
partien gesehen worden. Sie gehen mehrentheils
an itzo, durch den furtt bey Grimßleben.


Jch habe auch noch diesen abendt, avis be-
kommen, daß das Deßawische vieh, daselbst
durchgetrieben worden. Also wirdt man
es alhier schwehrlich wieder bekommen.
Es sollen auch v̈ber 100 pferde darbey gewesen
sein, vndt gegen die Deßawer, so sie zu verfol-
gen sich vndterstanden, sich gewehret, vndt
noch darzu, jhrer etliche beschädiget haben.


J'ay donnè a Nostitz le cheval, que Feldtheim4
m'a promes, par escrit, au mois de Fevrier
passè, a cause dü lievre, qu'il m'avoit
courrü trop près, esperant, qu'il le contentera.


Tobiaß ist Gott lob, diesen abendt späht
mit wagen vndt pferden, von Halle wol
wiederkommen, vndt gleichsam miraculose
vor so vielen partien, di an itzo gehen, vndt
auch nach ihnen gefraget, durch Gottes gnade beschützt || [[Handschrift: 101r]]
worden.

Mittwoch den 7. Julij: 1641.


J'ay rendü graces a Dieu d'avoir tellement
reduit mes gens. Jl vueille parachever son œuvre.


18 Reütter, seindt heütte vorn schlag kommen, in
vorgeschützter meynung, etwas in der Mühle,
mahlen zu laßen. Man hat sje ejntzelen, ein-
gelaßen.


Am heüttigen behtTage conjunctim predigt
gehöret, da Magister Sax die historii von der Sünd-
fluht zu erklähren angefangen, vndt nach
Gottes willen, die Behttäge v̈ber zu continujren
vorhabens. Gott gebe zu dem gehör seines
Göttlichen wortts, gnade, vndt segen.


Risposta vom Piccolomini gar höflich, 1. Offerta der desiderirten
Schriftlichen Ordre. 2. Cordoglio; wegen der neẅlichsten durch-
marche, der ChurBeyrischen, wann ers bey zejtten avisirt,
soll es (außer Noht) nicht mehr geschehen. 3. Avis, das
itzundt wieder Kayserliche völcker anlangen, ich solle nach-
forschen. 4. Nota Bene[:] Wann die Schwedischen capj, intention zu einigen
tractaten haben, werden solche der Ertzhertzog niemals, auß-
schlagen, es muß aber ein rechter ernst vndt versiche-
rung darbey sein, an geldt vndt deütschen haüp-
tern, soll es nicht ermangeln. 5. Der Kriegstatus || [[Handschrift: 101v]]
hette sich gantz nichts verendert, wie ich in kurzem
vernehmen würde, vndt köndte ich in Meinem
residentzhause Bernburg, auf sein wort sicher
verbleiben. 6. Des Schifs oder fehre möchte ich
mich zwar bedienen, bähte aber solches in guter
sicherheitt, halten zu laßen. 7. Die Schwedischen
parteyen würden sich nit viel selbiger orten
laßen vermergken, Sintemal er ihnen solches
wol zu verwehren mittel hette. 8. Die
Schwedischen imputationes, daß ich den Obristen Wolf
gelocket, daß er Bernburg occupiret, vndt zu-
gleich in Meine residentz einkommen, daß
würden Sie nimmermehr darthun können, das
ich daran einige schuldt, viel weniger einige
Mittel darzu an die handt gegeben. perge


Eine starcke partie, von 50 in 60 pferde, ist
auf die Stadt zu, gegangen. Meine kutzscher
haben zwar außgespannet, aber seindt
nichts sonderlichs, geiaget worden.


Avis von Quedlinburg: daß die Kayserlichen noch halber-
stadt <inne> haben, vndt auß Quedlinburg viel proviandt
vor die Kayserliche armèe geschaft würde.


Vergangene Nacht seindt 300 pferde, vor || [[Handschrift: 102r]]
Niemburg gewesen, vndt selbige leütte mehren-
theilß hieher gewichen. Ein iunger hübner,
so auch von Deßaw auß, die Räuter[!], so das
vieh geholet, verfolgen helfen, vndt von ihnen
gefangen weggeführet, auch vor Niemburg,
vmb 100 ThalerThlr: rantzioniret worden, (weil
sie ihn sonst todtzuschießen gedroẅet) ist auch
gantz außgezogen, da hinein kommen, vndt
es sollen die partien zu etzliche 100 starck
gehen, vndt die erndte sehr hemmen.


Ein drey starcke trouppen Reütter
seindt diesen abendt von Dröble herkommen,
Seindt aber hernachera


Le mot: Wieterßheim, Aufß Schloß.
Montag, in die Stadt.


Diesen abendt, ist wieder alarme gewesen,
vndt hat man vor den partien wenig ruhe.
Jedoch schickt es der liebe Gott, alles zum besten.
Tout vient a point; quj peut attendre.


Ser Sennor; no es saber.
Es saber: saberlo ser.

|| [[Handschrift: 102v]]

Donnerstag den 8. Julij: 1641.


A spasso fuorj, vndt Caspar Pfau bey mir gehabtt.


Avis: daß gestern die Schwedischen bey Atenßleben
7 Marcketenter bekommen, vndt 10 Mußketierer
darbey niedergemacht, haben auch gestern abendt,
2 Reütter, so alhier gemahlen, bey der wahrte
niedergeschoßen, wie dann das Mehl noch da-
raußen liegen soll. hingegen seindt 120
zu Roß vndt Fuß gestern abendt von der Kayserlichen
armèe in Staßfurth kommen, haben berichtett,
es würden dergleichen auch hieher gelangen.


Diesen vormittag, hat sich noch eine trouppe
Schwedische Reütter, in Oschmerßleben, befunden.


Schreiben von Fürst Ludwig vndter andern hæc verba:
Von Zörbig habe ich gestern nachricht erlanget,
das 200 Reütter, Crabahten, vndt 600 Mann,
Fuß volcks, heüte daherumb werden anlangen,
Morgen habe ich sie gewiß alhier, wo sie aber
hernach hin werden, soll die zeit geben, ich vermuh-
te zwar auf Kalbe, doch sehen Eure Liebden wie verenderlich
es mit dem nechsten zuge der Bayerischen zuge-
gangen. Klaget auch v̈ber vnsicherheit vndt raubereyen. || [[Handschrift: 103r]]
etcetera


Ein currier vom Kayser, kömbt vom Piccòlominj wieder
zurückb, mit demselben, habe ich geredet, vndt er
gehet auf Cöhten. hat in die 100 pferde convoy, biß
hieher, bey sich gehabtt, wiewol 60 Schwedische Reütter,
vnferrne von ihm gewesen, zwischen hier, vndt Staßfurtt.
Man hat auch 4 wackere kerll, bey der warte
todt liegende gefunden, vndt es will die erndte
sehr vnsicher werden.


Avis von Ballenstedt: daß der Oberste TruckMüller,
mitt 1000 pferden zur Conradtsburgk gelegen,
vndt gestern eine partie Schwedischen rencontriret,
vndt deren in die 20 Niedergemachtt, die
v̈brigen wehren inß holtz gelauffen, <vnd geritten.>


J'ay escrit a Piccolomini & a Lipsie.


Le mot: Donnerstag, vndt Stammer.

Freitag den 9ten: Julij: 1641.


Schreiben vom Obersten Werder bekommen, wegen
der pfandtsache.


Relationes vom StadtVogt, hofmeister Ejnsidel,
Reichardten, vndt anderen. Zimliche confusion.


Avis: daß diese Nacht: 300 Schwedische Reütter alhier || [[Handschrift: 103v]]
vorüber gegangen, die Kayserlichen haben viel proviandt
auß Quedlinburgk abgeholet.


Der General Wachtmeister Borneval ist diesen
Nachmittag mitt etzlich 100 pferden ankommen,
hat mir einen Rittmeister voran ge-
schickt, begehrt proviandt, vndt fourrage,
vndt v̈bergesetzt zu werden, vmb beßere
Ordre zu hallten. Jch habe genugsahme an-
staltt gemacht, wann nur meine langsahme
faule Bernburger, fortt machten.


Gegen abendt, ist er fortgeruckt.


Dem guten hofmeister Einsidel, haben sie
seine zugochsen abermals außgespannet.


Borneval hat sich sonst gar höflich, zu
allem guten erbiehten laßen, durch Nostitz,
welchen ich zu ihm geschickt.


Eine andere partie von 30 pferden, hat sich
auf dißeyt der Sahle auch præsentiret.


Alarme von Zeptzigk; daß alles vieh, hinweg
geraubet seye. Jch habe Nostitz hinge-
schickt, mitt etzlichen zu Roß vndt Fuß,
zur Nachiagt, vndt zu recognosciren. || [[Handschrift: 104r]]
Sie geben vor, sie wollen nach der Schlesie zu, gehen,
diese völcker. Jch hallte aber, auf einen anschlag.


Avis diesen abendt, alß wir Mahlzeitt
gehallten, daß 200 Schwedische Reütter, zu Niem-
burg eingefallen, 10 Kayserliche niedergemachtt,
vndt 20 gefangen, etzliche aber haben sich hieher
retirirt. Gott behüte vnß vor v̈berfall.


Mittwoch vndt der von heim, die losung,
das erste in die Stadt, das ander aufs Schloß.


Die Reütter des Bornevals haben sich zu Poley, einquartirt.
Jch habe ihnen 400 Pfund (libra)℔: brodt, 4 faß bier, zukommen
laßen, (auch 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: haber bestaltt, aber Sie haben im
felde fourragiret) wiewol etwas spähte. Es
hat auch der Obe general Wachtmeister, etwas
von fischen bekommen, vndt lächße, item: 1 eymer
Zerbster bier, vndt 1 Fäßlein mitt wein perge Sein
volck ist zimlich beschädiget gewesen. Sollen von
5 Regimentern der rest sein, wie man hernach-
mals erfahren. Sie seindt wol 500 pferde
starck gewesen, wiewol sie sich nur, vor 200
außgeben, vndt haben 7 wagen, bey sich gehabtt.
Die wagen seindt in der Fehre v̈berpassirt worden,
die Reütter aber, haben durch den Furtt gesetzet.

|| [[Handschrift: 104v]]

Samstag den 10ten: Julij: 1641.


Caspar Pfau ist heütte diesen Morgen, bey mir gewesen,
hat mir allerley referenda referiret, nach dem er
gestern zu Plötzkau gewesen.


Schreiben cito: vom Piccolominj, daß 1000
Mann würden im Cöthnischen ankommen. Er
schickt ihnen entgegen, vndt befihlet, Sie sollen
nicht hieher sondern nach Calbe gehen. Jch habe
die ordre alsobaldt fortgeschickt, ihm vor
solche höfligkeitt gedanckt, vndt wieder
gebührlich geantwortett, auch seinen 3
Reüttern, so es von Staßfurt anhero ge-
bracht, quartier geben laßen.


Avis: daß gestern abendt, 200 Schwedische
Reütter, bey Grimsleben, am furtt,
80 Kayserliche angetroffen, welche 800 Stück
schafvieh, bey sich gehabt, mitt ihnen
gefochten, Sie in den winckel an die
Schäferey getrieben, vndt 70 darvon ge-
fangen, vndt niedergemachtt, <a>d auch die Schafe
nach Grimsleben ins Forwergk getrieben. || [[Handschrift: 105r]]
Das ist der lerm gewesen, den sie gestern
abendt zu Niemburgk, gehabtt.


Auß der vernichteten, vndt mit füßen zertrette-
nen wintergerste, da man nicht ein körnlein
wieder zu erlangen, vermeinet, haben sie heütte
1 wispel 3 Schefel (Scheffel)schfl: 2 Viertel (Hohlmaß)v: noch aufgemeßen,
auß 2 Schockßo: 53 garben. <Extra ce soir Doctor Mechovius.>


Le<s> mot<s>: Trota, au chasteau, Grüningen, a la Ville.


Meine Schwester, Freẅlein Dorothea Bathildis, ist ein
tag, oder drey hero bettlägerig, vndt fühlet sonderlich
heütte ein großes stechen im leibe, also daß Sie sich weder
regen, noch bewegen kan. Gott wolle ihre schmertzen
lindern, vndt zu voriger gesundtheitt, nach seinem gnedigen
willen, ihr wieder verhelfen, vndt allem bösem, kräf-
tiglich steẅren, vndt wehren, durch Christum, Amen.


Avis: von Hamburgk, vndt andern ortten,
das Gennep, von den Spannischen, entsetzt wirdt.


Jn Engellandt, seye des Ertzbischofs von Candelbergk
sache, noch nicht erörtert, vndt das Parlament
noch beysammen. <Die allte Reyne Mere wehre erinnert auss dem Königreich zu ziehen.>


Jn Brasjlia, hette der Vice Rè, sich empöret,
vndt wehre Portugesisch (auf die neẅe Manier)
worden. Die Castiglianer, vndt Jtaliäner aber, wehren
Spannisch geblieben, vndt Treẅ, ihrem Herren.

|| [[Handschrift: 105v]]


Schreiben von Deßaw, von vnsern kindern.


Jtem: von Cöhten, daß die mille Mann, noch vmb Leiptzigk
herumb liegen sollen. Jch habe ihnen dennoch ent-
gegen geschicktt.

Sonntag den 11ten: Julij: 1641.

<Vento grande.>


Jn die vormittagspredigt: Magister Saxens, conjunctim.
Textus: vom verlornen Sohn5, etcetera vndt von wahrer Buße.


Die liebe Schwester, Bathilde, jst noch sehr kranck
an der windtsucht, oder stechen, im leibe, Gott er-
barme sich ihrer, vndt lindere die schmertzen. Amen.


Es seindt heütte allerhandt nöhtige vndt gar
billichmeßige executiones vom StadtVogt Salmuht
verrichtet worden, wieder die vngehorsahmen vndt
wiederspenstigen Bürgemeister[!] vndt Rahtsherren etcetera
alhier in Bernburgk. <Risposta vom Piccolominj; nebst 1 cornet, vndt 10 Crabahten.>


Extra: der Major Halcke, zu Mittage.


Zeitung daß die Kayserliche Reichsarmada, noch zu Oscherßleben vnre-
tranchiret ist, die Schwedischen aber zu Deütleben vergraben
logiren. Man zweifelt am aufbruch vor der Erndte.
Feldtmarschall hatzfeldt ist numehr an der Weeser, hatt
höxter occupirt, vndt dörfte eine diversion machen.
General Lamboy, hatt den Chastillon geschlagen,
das derselbe nebst 3 mille Frantzosen, aufm platz blieben,
vndt alle artollerey vndt bagage verlohren.


Nachmittags wieder in die kirche.


<Le mot: Wolfenbüttel; & Schlegel>

|| [[Handschrift: 106r]]

Montag den 12ten: Julij: 1641.

<Vento grande.>


heütte fängt man an, alhier zu Bernburgk, auf Mei-
nen feldern, vndt ägkern, zu meyen. Gott gebe seinen
segen zu den lieben früchten der Erndte.


Das heẅ, wirdt auch zugleich gemacht, vndt ist schon
deßen, viel eingeführet. Die wintergerste, ist
auch eingebracht, 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 3 Schefel (Scheffel)schfl: 2 Viertel (Hohlmaß)v:


General Piccolomini hat mir gestern gar höflich, wieder geschrieben,
vndt nicht allein die begehrten <10> Crabahten, zur versicherung
der Erndte geschickt, nebst einem cornet, sondern auch ordre,
daß die 10 in der Stadt liegenden Soldaten, mitt ihrem Feldt-
waibel, nacher Staßfurtt, (iedoch in sicherheitt) abziehen
sollten, wie inngleichen, eine nochmahlige Ordre, an den
Commendanten, v̈ber die mille anziehende Mann, daß er ia
nicht hierauf zu, marchiren solle, welche auf Kalbe
eilends zu senden. Sehe vndt verspühre ich also auß
diesen bezaigungen, zur genüge, dieses herren, gute
affection, gegen mir, vndt finde offtermals, mehr Treẅ-
hertzigkeitt, bey den Frembden, als bey vnsern landesleütten.
Gott dancke ihm, vor solche freündtstügke.


Avis von Cöhten, mitt ezlichen actis, in dreyerley:
1. wegen versicherung der Erndte. 2. Abfolgung Proviandts,
einem proviandtmeister, so vom Ertzhertzog, ins Fürstenthum geschickt.
3. Risposta so dem Obristen Trandorf, zu geben, wegen 30 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: so er von Zerbst, begehrt.

|| [[Handschrift: 106v]]


Jch habe an Fürst Augustum vndt Fürst Ludwigen geschrieben,
auch an Commissarium Weger, so Proviandt zu er-
kauffen begehrt. etcetera gegen dem ich mich endt-
schuldigen müßen.


Die ordinarij avisen geben:


Daß general Lamboy nebst den malcontenten Frantzösischen
Printzen, den Mareschal de Chastillon bey Sedan
aufs haüpt geschlagen, alle sein geschütz, bagage,
königlich geldt sampt den Mauleseln erobert,
4000 Mann gefangen vndt Niedergemacht, vndt
eine gewaltige Victoria erhallten. Der
Conte de Soissons aber ein Fürst vom geblühte,
ist auf der malcontenten seitte geblieben, hingegen
soll Chastillon seinen Sohn, vndt viel vornehme
Officirer verlohren haben.


Vor Aire oder Arien, soll es noch scharf
hergehen, wie auch vor Gennep.


Der Cardinal Infante, soll zu Saint Omer,
kranck darnieder liegen. Gott helfe ihm wieder
auff in gnaden.


Portugall rüstet sich noch starck wieder den
König in Spannien, vndt hat großen zulauf, wegen || [[Handschrift: 107r]]
vielen geldes. hat auch etzliche Reiche Schiffe auß
Jndien, so (auß vnwißenheitt der revolte) zu Lisabo-
na eingelauffen, hinweg bekommen, vndt confisciret.
Die Silberflotta des Königs in Spannien aber soll
zu Seviglia eingelauffen, vnd glücklich an kommen
sein.


Printz von Condè soll an den Spannischen grentzen, auch eine
Niederlage erlitten haben.


herzog Frantz Albrecht, soll vom Kayser befehlich
haben, eine neẅe armèe zu richten, die Arnheim,
da er bey leben blieben, hette erigiren sollen.


Jn Engellandt soll eine grawsahme verrähte-
rey entdeckt sein, in dem etzliche privatca-
vaglier die helfte der Schottländischen armèe fast
v̈berredet gehabt, mitt den Jrr: vndt Engel-
ländern, sich zu coniungiren, vndt die Stadt
London zu plündern. Wehre ein greẅlicher
Mordt vndt blutbadt, da es Gott nicht gnedig-
lich verhütet hette, darauß geworden. Gott
hat bißhero noch Scheinbarlich den König in En-
gellandt behütet, vndt wunder an ihme ge-
than. Er wolle noch ferrner ihn gnädig bewahren vndt beschirmen,
vndt handt v̈ber ihm hallten. Sonst ist er verlohren.

|| [[Handschrift: 107v]]


Malherberies detestables. Dieu vueille amender,
ce tres-mauvais estat, insüpportable a la longue.


Avis: daß bey Wolfenbüttel in neẅlichsten occasionen,
wol 4 mille Mann, auf beyden seitten geblieben, vndt
ob schon die Schwedischen sehr gloriiret, hetten Sie
doch nichts gewonnen, vndt wehren in einem ge-
waltigen fortheil gelegen.


Jtem: daß der Engelländische Ambassadeur, Thomas
Roo, ein versuchter, gelehrter, vndt sehr berühmbter
Ritter, so in Persien, zu Constantinopel, vndt bey
dem großen Mogol oder Mogor, legationsweyse, ge-
wesen, vndt numehr in solcher qualitet, nacher
Regenspurg rayset, friede zu stiften, derselbe
sage ich, zu Nürnberg wol angelanget,
vndt vom Raht regalirt worden, hette gesagt
vndter andern: Er hörte die deützschen geben
den Engelländischen gesandten schuldt, Sie trieben
nur großen pracht in Deützschlandt, vndt
richteten nichts auß, er wollte sich
aber schlecht hallten, (wie er dann gar genaw
mit dem wirtt gedinget aber wol gezahlet)
vndt verhoffentlich, viel außrichten.

|| [[Handschrift: 108r]]


Avis diesen abendt, daß zwischen Gaterschleben,
vndt Niemburgk v̈ber der Bude, 200 Schwedische in die
<10>60 Kayserliche zertrennet vndt geschlagen. Einer von den Kayserlichen
ist hieher gelauffen, vndt sie seindt v̈bel mitgenommen worden.


Eine commission habe ich Rindorf vndt Reichardt
befohlen, wegen eines Tausches, so ich vorgehabt, an
einer wiese in der Borner awe, vndt an dem
pfaffenpusche, der weyden. Es ist aber Treẅlich
wiederrahten worden, nach beschehener besichtigung. perge


<hofmeister> Einsidel, Caspar Pfaw, Melchior Loys, Doctor Mæchovius,
der Amptmann, vndt StadtVogt, haben auch
heütte ihre commission angefangen, wegen
gleichmeßiger eintheilung der contribution,
Gott gebe glücklichen succeß darzu. <Le mot: Bila; & Hildeßheim.>


Gestern abendt, vndt diese Nacht, jst Meine
Schwester, Freẅlein Dorothea Bathildis, sehr
kranck gewesen, hat große bangigkeitt zum
hertzen gehabt, vndt von [...]c


heütte frühe, ist eine trouppe von 60 pferden bey
Dröble durchgesetzt, vndt hat viel viehe bey sich
gehabtt, Jst aber darnach von den Schwedischen bey Gatersch- || [[Handschrift: 108v]]
leben rencontrirt, geschlagen, vndt ihnen daß vjeh ab-
genommen worden.


Avis: daß die Kayserliche armèe aufgebrochen, a gauche.
Je suis allè pourmener, avant disner, voir
la moisson, & d'aut remedier a d'autres desordres.


Es hat sich diesen Morgen, Gott lob, vndt danck
mit Schwester Bathjlde, v̈ber verhoffen fein ge-
beßert. Der liebe Gott verleyhe bestendigen
wolstandt vndt gutes gedeyen. Amen.


Mein hofmeister Einsidel, hat auch seine
außgespannte 4 Oxen, von den Bornevallischen,
mit großem glück zu Cöhten, wiederbekommen.


Mitt den Crabahten, ist accordirt, Jeder soll
wochentlich 30 Groscheng: nebst futter vndt mahl haben
vndt der Fendrich nebst seinem knechtte
7 ThalerThlr: vndt futter vndt Mahl, wochentlich,
weil Meine Bernbürger, so gutwillug gewesen,
es zu concediren.


Avis: daß hertzogk Frantz Albrecht, numehr Kayserlicher Feldt-
Marschalck worden, vndt wirdt in Schlesien commendiren,
das Corpus, wirdt auff 10 mille Mann, zu Fuß, vndt 5 mille pferde
verstercket. Die hauptarmèe soll auff 18000 zu fuß, vndt
12000 pferde, die armèe am Rhein, vndt Westphalen || [[Handschrift: 109r]]
auff 12 mille zu fuß, vndt 6000 pferde, vndt noch eine fliegen-
de armèe, auf 6000 zu fuß, vndt 3000 pferde, gebracht
werden. Wehren in Summa: 46000 zu fuß, vndt
26000 zu Roß. Wo will der vndterhalt herkommen?


Caspar Pfaw, hat mir diese dinge referiret, mündtlich, so
er vom Cantzler Milagio, bekommen.


Aßeburg, aufs Schloß, Magdeburgk in die Stadt,
wahren heütte die losungen.

Mittwoch den 14den: Julij: 1641.


Jn die wochenpredigt Magister Saxens, conjunctim.


hanß mein knechtt, ist vom Obersten haßlang,
wiederkommen, derselbe hat sich nebst andern
zweyen Obersten, erklähret, daß er Ordre
hette, nach Bernburgk, wollte aber numehr,
nacher Calbe zu gehen, weil ich ihm die Ordre
vom Piccolomini geschickt, nicht hieher zu gehen.
Gott gebe daß ers hallte.


Jn dem ich dieses schreibe, kommen 100 Reütter
vndt 50 Dragoner, Bayerische commandirte
an, vndt haben paß, vom general Wahl, sonderlich
auff Bernburgk. Jl y a de l'envie, & inimitiè.

|| [[Handschrift: 109v]]


Ein leütenampt ist voran geschickt, mirs anzuzeigen.
Baldt darnach, jst ejn Rittmeister kommen,
mirs anzuzeigen. hat sjch aber endlich erklärt,
wann er nur refraischirt hette, aufzubrechen,
dann er müßte, den Chur Bayerjschen Völckern,
entgegen gehen, endtweder nacher Cöhten, oder nach Calbe.
Gott gebe, daß er sjch baldt, ohne schaden, fortt
mache. Der Rittmeister heißt: Daniel
von Holtzen, vom Druckmüllerischen Regiment:
Der Oberste haßlang, heißt: herr Geörg Rudolf
Freyherr von haßlang, der Römischen Kayserlichen Mayestät
wie auch Churfürsten in Bayern, bestellter Oberster
zu Fuß. Jch habe ihm zugeschrieben, ihn abzu-
kehren von der hieherigen marche, nach Calbe.


Extra: zu Mjttage: halcke, vndt Doctor Brandt.


Nachmittags hat Caspar Pfaw sich præsentirt, so von Plötzkau
kommen, vndt nach dem läger zu verraysen gewillet.


Jtzt gleich schreibet der herr von haßlang, an Mich,
vndt begehrt: 4000 Pfund (libra)℔: brodt, Jtem: von Meiner
Stadt: 1800 Pfund (libra) Brodt. Es gehet ja alles vber Mich.


Nun gegen abendt, wirdt lerm, daß eine starcke
trouppe, bey Cöhten der warte sich sehen ließe || [[Handschrift: 110r]]
darüber gehet der Rittmeister eilends, durch
den Furtt, wann er nur auch auf dißeyt sicher
wehre, sintemahl heütte frühe, jn die 100 Kayserliche<Schwedische>
Reütter, vmb Könnern herümb, auf die Kayserlichen
völcker gelauret, ob sie ihnen etwas abzwacken
köndten. Der Rittmeister hat sich hoch beschwehret gemacht. et cetera


J'entends qu'hier 300 hommes Jmperiaulx ont
eu ordre, d'attaquer Niemburg, par force, mais
ils ont estè desfaits par üne trouppe de Swedois.


Les mots: halcke, & halberstadt.


Avis: daß mein bruder Fürst Friedrich bey den heßischen noch ist,
vndt ist in guter estime, General Major v̈ber
die Infanterie. Gehet noch mitt gedancken vmb,
seinen pardon beym Kayser zu suchen, will aber
zuvor 10 mille ThalerThlr: zum subsidio von diesem armen
lande haben, vndt darnach bey den herren Staden,
in bestallung, sich einlaßen.


Avis von Ballenstedt, daß die WolfsRamb-
storfischen, einquartirung oder verpflegung,
oder militarische execution, droẅen. Das
ist der Kayserlichen Salva Guardia gantz vngemeß.

|| [[Handschrift: 110v]]

Donnerstag den 15den: Julij: 1641.


<Vn puo' di pioggia.>


Die ersten briefe, so ich auf Cöhten geschicktt,
seindt mir wieder zurücked kommen, weil der
march deß Obersten haßlangs, gestern Nachmittags
vmb 3 vhr, auf Calbe zu, gegangen.


Meine arme leütte, colligiren zwar, ein
1000 Pfund (libra)℔. brodt, weiß aber nicht, wohin es zu schigken,
vndt werden durch solche exactiones enervirt.


Die heẅfuhren, sejndt vnerachtett des regens, vor
sich gegangen.


Der Freyherr von haßlang; schreibet an Bürgermeister6
vndt Raht alhier, er seye zu Kalbe, vndt
man solle ihm, die 1800 Pfund (libra)℔: brodt, dahin schicken,
oder er werde gedrungen werden, ejne partie
anhero zu schicken, vndt größeren schaden
thun zu laßen, eben alß wann es also sein
müßte.


Jch habe auch an Berndt von Arnimb Obrist
Wachmeister deß Wolframbßdorfischen Regiments
assaj caldamente geschrieben.


Le mot: Almßleben, & Halle.


Diesen abendt ist eine Fuhre nacher halle abgefertiget. || [[Handschrift: 111r]]
Gott wolle ihnen glück beschehren.

<Freitag> den 16den: Julij: 1641.


Es ist ein Tage etzliche her, von anfang der hundtsta-
ge, recht herbstwetter, vndt kühle frische zeitt gewesen.
Es scheinet, alß wolle sich auch die witterung
in diesem letzten seculo, verändern. Gott wirdt
es aber alles ordnen, wie es nütz: vndt sehliglich ist. perge


Avis: von Ballenstedt daß alles daselbst, v̈ber vndt
drüber, gehet, weil beyde partien, die Erndte
verderben, vndt beyderseits viel haben wollen.
Es scheinet, daß etzliche Officirer, Thorheitten begehen,
Gott wolle sje mitt weißhejt, begaben.


Risposta von Deßaw, en termes Mediocres.
Jtem: ex hac civitate, wegen der vngehorsahmen,
so gestern nicht erscheinen wollen.


Diese Nacht, ist Caspar Pfau nach dem läger zu, Gott
wolle ihn geleitten. halcke ist auch mitt.


Ejn cornet, vndt 14 Croahten seindt hiedurch
paßirt. Ie prevoy, quelque malheur icy, Dieu
le divertisse. Ma seur Bathilde & ma fille Angelique malades.


4 lächße, seindt noch heütte alhier gefangen worden.


Les mots: Röder & Moritzburgk.

|| [[Handschrift: 111v]]

Samstag den 17den: Julij: 1641.


Es ist noch immer zu vngewöhnlich frisch wetter,
mitt wind, regen, vndt kühler luft, in diesen
canicularibus.


Avis: daß 400 Schwedische Reütter, herüber
gesetztt, vndt sich, gegen die landleütte,
noch zur zeitt, nicht vergriffen, aber doch,
ihren gegentheil suchen.


Jtem: daß der Obriste haßlang der Bayer,
den Bernburgern, die Salva Guardia (so Sie ihme schrift-
lich communicirt,) wiedergeschicktt, vndt ihnen
keinen danck gewust, auch keinen schriftlichen
schein mittheilen <wollen>, daß Sie v̈ber 1000 Pfund (libra)℔: brodt,
nacher Calbe gelifert. Vielleicht scheẅet,
er das licht, vndt hat solchen Proviandt,
vor sich selbst behallten.


Avis: daß 8 Regimenter, so dem hatzfeldt,
entgegen gehen wollen, durch die Schwedischen
geschlagen seyen. Will hoffen, es seye nicht
dem also. Der avis kömbt von Plötzkau her.


Jl y a de l'obstination en mes süjets
& ie tasche a les reduire.

|| [[Handschrift: 112r]]


Jch habe zu meiner hofstadt, haber zukaüffen müßen,
den wispel: vmb 14 ThalerThlr: vom Præsidenten.


Die Reütter so mitt Nostitzen, nacher halle
gewoltt, sich aber verspähtet, sejndt diese Nachtt, bey
meinen breitten, durch die Sahle gesetzt, vndt
haben sich vor den Schwedischen partien, retiriret.
Gott gebe daß Nostitz, mitt seinen gefertten, vnver-
sehrt wiederkomme.


Avisen von Cöhten geben:


Daß ein treffen vor Wolfenbüttel vorgangen, darinnen
die Kayserlichen geschlagen, vndt viel vornehme
haüpter, geblieben sein sollen. Sed dubito, de
veritate novellarum.


Jtem: daß vor Gennep viel redliche leütte
bleiben, vndt alles schwehr her gehe.


Daß in Engellandt vndt Schottlandt zwar
die armèen abgedanckt würden, aber
auch große tradimentj vorgiengen.


Daß die malcontenten zu Sedan, sich
sehr stärckten. Düc de Bouillon, vndt<wehre> auch
auf ihrer seitten, vndt gantz cassirt seiner
chargen, bey den herren Staden.

|| [[Handschrift: 112v]]


Vor Aire in Flandern thete der Cardinal In-
fante gewaltige proben seines valors,
vndt hetten dje Frantzosen gewaltige difficulteten.


Jn Portugall vndt Catalogna wehre
alles in vorigem stande.


Cardinal de Richelieu, hette laßen
offentlich predigen: 1. die anbehtung der
heiligen wehre vnvonnöhten. 2. die communion
sub utraque billich. 3. kein ander purgato-
rium, alß das blut Christj, so vnß von
allen sünden reinigen köndte. 4.
keine ohrenbeichte oder vergebung der Sünden
oder ablaß derselben von Menschen, anders zu ver-
stehen, alß die annunciatio remissio-
nis peccatorum resipisentibus. Gott
allein vergibt die Sünde, der kirchen-
diener kündigets nur an den bußfertigen. et cetera


Solche händel (wann sie auß reiner
intention herflößen) machen seltzames
nachdencken.


Die allte Reyne Mere, will nirgendt || [[Handschrift: 113r]]
gelitten werden. Jn Frankreich hat sie ihren Sohn
offendirt, weil sie sich zu viel vmb Staats
sachen, bekümmert. Jn Engellandt trawet
man ihrem arglistigen practizirlichen kopf
nicht mehr, sonderlich das parlament.
Jn Flandern begehret ihrer der Cardinal
Jnfante gar nicht, hats ihr auch an-
deütten laßen. Jn hollandt förchtet
man sich auch vor ihr, dann die herren Staden,
ihr sagen laßen, daß sie so genaw mitt
dem König in Frankreich verbunden, daß wenn er von
ihnen ihre ministros, (so den König in Frankreich
erzörnet) begehren würde, müsten sie
dieselben lifern. Jst also der weltweiß-
heitt, oftermals vor Gott, Thorheitt.
Man helt darvor, sie werde sich zu
den malcontenten, nach Sedan, begeben.
Wann sie es nur auch alda treffen köndte.
Treẅe vndt aufrichtigkeitt ist wildprett.
Der hertzogk von Lottringen stellet sich, als
wolle er auch vmbsatteln.

|| [[Handschrift: 113v]]


Nostitz ist (Gott lob) vnangefochten von
halle wiederkommen, wiewol die Cöthner,
den getreidigkauf, sehr niedergeschlagen.


Le mot: Biedersee, vndt Gibichenstein.

Sonntag den 18den: Jun<l>ij: 1641.


Vnsere Schwester Bathilde, wie auch Mein
Töchterlein, Angelica, kroncken noch sehr,
vndt scheinet es seye das neẅe Fieber, vndt
reißen in gliedern, daran auch theilß diener
kranck liegen, Gott wolle sich aller, Jn-
sonderheit vnserer nähesten, in gnaden erbarmen,
heylen, vndt aufhelffen.


Jn die kirche vormittages Text: Seydt
Barmhertzig, etcetera etcetera etcetera[.]


Schreiben vom Johann Löw de dato Regenspurg vom
16. Iulii stilo novo. <Jtem: vom Ritter Geüder.>
Vom Georg Winckler, schlägt Amadeo Eckolts von
Lindaw vor zum collecten wexel von Sankt Gallen,
nach Nürnberg vndt Leiptzigk et cetera


Die avisen von Leipzig bringen mitt:


Daß Landgraf Johann von Darmstadt, im Schwedischen || [[Handschrift: 114r]]
läger todt sein solle.


Daß die Kayserliche armèe nachm Braunschweiger landt, aufgebrochen,
sich mitt dem general hatzfeldt zu conjungiren.


Das der herzog von Lottringen, wieder Spannisch
worden, vndt nach Sedan kommen, mit seinen völ-
ckern, zu den malcontenten Printzen.


Daß der Türcke in Vngern starck streiffe,
vndt feste örter noch beßer fortificire.


Daß Arien vndt Gennep, noch keine Noht,
vor den holländern vndt Frantzosen haben.


Das in Engellandt, große conspirationes entdecket
werden, von Tage zu Tage.


Das der Türgke in Polen nicht gehen werde.


Nachmittags wieder in die kirche, dem Diacono, Sommero,
zuzuhören.


Darnach habe ich Paul Ludwig vndt Bürgermeister Döhring, wje auch
Hans Georg vorgehabtt, wegen der Bjttfuhren.


Extra zu abends, der CammerRaht, Doctor Mechovius.


J'ay eu assèz de traverses secretes, & domestiques.
Dieu vueille m'exaucer, & allegerir de tant de maulx.

|| [[Handschrift: 114v]]

Montag den 19den: Jun<l>ij: [...]e.

<Bel tempo.>


hinauß spatziren gegangen, zu sehen, wie
meine breitten geschnitten werden.


Nachmittags ist Meine Freundliche herzlieb(st)e gemahlin hinauß
spatziren gefahren, mit Schwester Sofie Margrithe.


Caspar Pfau ist vom Ertzhertzog, vndt den Feldtmarschall
wol wiederkommen, mit glück durch dje vn-
sicherheitt, hat auch Salva Guardia vom Ertzherzog mittgebrachtt.


Extra la sera: Caspar Pfaw.


Avis von Ballenstedt daß sie die Erndte verderben,
vndt den Riederischen: 600 Schafe hinweg
genommen, auch Blanckenburg außgeplündert.


Jch habe allerley befehliche, sonderlich
nach hoym destwegen geschickt. perge Gott gebe
guten effect.


Nachmittags, bin ich hinauß geritten, nach
Pfuhle, zum theil meine wiesen, zu besehen,
zum theil auch, den schönen Lösewitzer
Werder, den ich durchritten, vndt voller
obst befunden. Das Territorium prætendire ich || [[Handschrift: 115r]]
wie auch die Jagten, Krosigk7 aber hat die ab-
nutzungen, außer waß dem kloster alhier
zu Bernburgk zukömbtt. Es ist auch heẅ von
Pfuhle eingeführt worden.


Zwey partien Reütter habe ich einge-
laßen, zur Mühle, an deützschen, vndt Crabahten,
weil sie weitt vndt breitt, nicht mahlen können.

Mittwoch den 21. Jun<l>ij: 1641.


halcke hat sich præsentirt, mir allerley
auß dem läger zu referiren.


Jch bin vormittags, auf meine Felder gegangen,
das liebe getreydig zu besehen, vndt was mir
vor schade, hin vndt wieder geschehen, da es dann
an schadenvervhrsachern, nicht ermangelt.


Extra: zu Mittage, den Major Halcke gehabtt.


Nachmittags (wie gestern) sowol alß vormittages, heẅ
einführen laßen.


Das Meyen, vndt schneiden, continujrt gleichsfalß,
vndt Gott hat numehr etzliche Tage hero, fein
wetter, zur erndte beschehret.


Ein gantzer hauffen Reütter, seindt in die Mühle
zu mahlen kommen.

|| [[Handschrift: 115v]]

Donnerstag den 22. Julij.


Es seindt wieder v̈ber 100 Reütter, in der Mühle
gewesen, Gott gebe, daß Sie viel einbringen, vndt
wenig schaden tun mögen.


Nachmittags bin ich hinauß spatziren gegangen,
auf die klipperbreitte, dieselbige abbringen
zu laßen. Es hat aber vnversehens darüber
anfangen zu regenen, vndt ich habe mich
müßen, in die krahenhütte, destwegen retiriren.


Melchior Loyß ist extra alhier zum abendeßen gewesen,
vndt haben die commissarien ihre commission
wegen anlage der neẅen contribution wol abgeleget.


Nachmittags bin ich hinauß geritten, nacher Pröderitz,
vndt sonst auf mejne felder.


Avis: daß Madame Desloges in Franck-
reich, eine Tugendtreiche Dame, vndt von sehr
großen qualjteten, meine gute bekandtinn,
mit Todt abgegangen, darüber sich Adolf von
Börstel auch heftig bekümmert. Jhr
Sohn war mein page im Böhmischen kriege,
darnach mein Soldat, da er dann || [[Handschrift: 116r]]
entweder vor, oder in der Prager schlacht vmbkommen,
vndt weil ich gefangen worden, nichts von ihme,
wie es ihm ferrner ergangen, vernehmen können.
Also gehen alle gute freünde, vndt Freün-
dinnen, nacheinander hinweg, vndt wandern
voran. Wir werden zu seiner zeitt, nachfolgen
müßen. Gott gebe alßdann, eine sehlige nachfahrt
zum ewigen leben. Amen.


Es ist heütte Gott lob, schön erndtewetter
gewesen. Gott gesegene die feldfrüchte.


Mit meiner Freundlichen herzlieb(st)en Gemahlin, bin ich hinauß
aufs feldt, gegen abendt, spatziren gegangen.


Der Samstag<C>ammerRahtf extra zu abends.

Samstag den 24. Julij: 1641.


Intrighj, disturbj, travaglj[!]. Mala Herba[.]


Chj non vuol durar fattica, in questo Mondo, non cj nasca[.]


Die Erndte ist Gott lob, in schönem wetter, wol
fortgangen. Gott gebe, daß sich nur alle leütte
genügen laßen mögen, vndt die handt Gottes
erkennen, die v̈ber ihnen, (wunderbahrer
weyse) helt. Mais le monde est fort ingrat!


Gestern ist Petz mit den weinpfählen, glücklich wiederkommen, || [[Handschrift: 116v]]
hingegen seindt gestern bey Warmßdorf
4 pferde Fürst Ludwig außgespannet, vndt ein
convoyer darbey Todtgeschoßen worden.


Melchior Loyß vndt Doctor Mechovius seindt Nachmittags bey
mir gewesen, Theilß gutachten, abzugeben
in Oeconomicis, Publicis, & Politicis.


Extra la sera: Doctor Mechovius.


Schreiben von Fürst Ludwig in der differentzsache mitt
Fürst Augusto daß er vorgeladen worden von
ChurSaxen abermals gegen den 9ten: Augustj
bittet vmb anstandt, darumb auch Fürst Iohann Casimir[,]
Jch vndt Fürst Georg Aribert an ChurSaxen, schreiben, biß
der Kayserliche bescheidt heraußer komme.


Jn die predigt, vormittages.


Nachmittags bin ich nicht hinejn kommen.


Es hat gar stargk geregenet, vndt geha-
gelt, nach der Mittagsmahlzeitt.


halcke war extra zu Mittage.


Der hagel soll mächtigen schaden vmb Zeptzig
herumb gethan haben, vndt wie hünereyer
groß, gefallen sejn.

|| [[Handschrift: 117r]]

Montag den 26ten: Julij: 1641.


Es hat heütte wieder geregenet, vndt die liebe
erndte, will also nicht recht fortgehen.


Nostitz, ist heütte früh draußen gewesen,
vndt hatt befunden, das die Zeptziger breitten
mehrenteils vom gesterigen hagel verderbet
seyen. <Schreiben von Dessaw von Fräulein Sußanna Margretha.>


Avis von Leipzig daß die 836 ReichsthalerRthlr: beßer nacher
Braunschweig zu per hamburgk zu remittiren. Sebastian
Mayer hat zwar geldt alda bey Geörg Kalm
liegen aber schon vor 14 Tag remittirt nacher hamburg
wann es noch vorhanden solle es heinrich Gei-
telt bezahlt werden. <Schreiben auß Mecklenburg mitt beylagen vom herzog Adolf, en rüdes termes.>


Avis: daß die Kayserliche armèe aufgebrochen.


Der hofmeister Einsidel, ist von Cöhten, (alda er seine
Schwester8 begraben laßen) wiederkommen, vndt hat mir
freundliche schreiben von Fürst Ludwig mittgebrachtt, vndt gar content gewesen.


Die avisen geben:


Daß es mitt Arien, vndt mitt Gennep; in extremis, versire.


Daß der herzog von Lottringen, zu den Malcontenten, sich geschlagen.


Daß der Kayser, v̈ber des Lamboy Victoria, das Te Deum
laudamus, singen laßen zu Regenspurgk.


Das in Engellandt, alles noch, jn medias terminis beruhe.


Die revision der ägker ist vorgangen.

|| [[Handschrift: 117v]]

Dienstag den 27ten: Julij: 1641.


Avis von Ballenstedt daß die armèe vor ein par Tagen wehre
aufgebrochen, vndt ihren posto vor Osterwigk vndt vor
Horenburgk gefaßet. Man hette auch schon canoniren hören.


Der hoymische pachtmann ist nach langwierigen
tergiversiren, numehr auch angetretten. Gott
gebe daß er mir wol dienen möge.


A spasso fuorj, in vnbestendigem wetter.


heütte ist abermal in der Sahle alhier eine frische
Scholle gefangen worden, welche sehr groß gewesen,
vndt v̈ber 1 Pfund (libra)℔: gewogen. Jst wol eine recht seltzame
raritet.


heütte haben 200 Schwedische Reütter vmb
Ascherßleben gestreift, haben aber den Bernburgern,
kein leidt zugefüget.


Avis: daß mir der hagel, am Sontage zu hejmb, auch großen
schaden gethan, die fenster in der burgk außgeschlagen, auch
2 baẅme auß dem garten gehoben, vndt das getreidig,
mehrentheilß geknickt. Patientia! Es ist beßer,
in die handt des Allmächtigen Bermhertzigen Gottes,
alß in der Menschen hände zu fallen. Er kan alles
reichlich wieder ersetzen.


Avis: daß der Ertzhertzogk Osterwyck, vndt den
heßendamb eingenommen, vndt vor horenburgk liege.

|| [[Handschrift: 118r]]


Rindorf hat heütte neben Melchior Loys, vndt dem kammer-
Raht, in seiner Commission continuiret, vndt mitt der
æ̈cker besichtigung fortgefahren, deßgleichen Thomas
Benckendorf, & alij perge


Jch habe heütte etwas Rogken laßen einführen.


Daß wetter ist sehr wjndig, etwas regenicht
vndt vnstehte. Es scheinet daß vns keine
gute erndte beschehret seye.


Jch habe dennoch zu gewinnung der zeitt, rogken, von
Pröderitz, laßen, durch die meynigen, vndt Bürgerpferde,
einführen. Gott gebe zu glück, vndt reichem segen.


Risposta von Cöhten, in mediis terminis.

Donnerstag den 29ten: Julij: 1641.


Extra zu Mittage, halcken gehabt, <wie auch zu abends, neben Doctor Brandt.>


Hans Georg nach Plötzkau geschickt, in rebus dubijs.


Disturbj, disparerj, contrastj, con quello, co'l quale
si pensava manco. <Carl Heinrich Von Nostitz Jngratis servire nefas.>


A spasso fuorj, in meine felder. <Bey Roschwitz, ist Einsideln, auch alles verhagelt.>.


Rindorff, hat sejne Commission, v̈ber der Sahle, continuirt,
nebenst Melchjor Loys, Doctor Mechovio; Thomaß Benckendorff,
vndt andern.


J'ay fait mettre en arrest: Carl Heinrich von nostitz perge

|| [[Handschrift: 118v]]

Freitag den 30sten: Julij: 1641.


Beyde Krosigk von Erxleben, seindt anhero citirt
worden, wegen des bierbrawens, haben sich aber
nicht eingestellet, mögen den braten riechen, vndt
wenden vor, es seye keiner zu hause. Vielleicht
hat ihnen der modus citationis mißfallen,
weil es durch meine hofrähte geschehen.


Jch habe es aber heütte, gegen Montages, reite-
riren laßen. Der vngehorsam wächßt sehr.


heütte seindt abermal zwey kleine Schollen,
in der Sahle, gefangen worden. Wehren also numehr,
vier an der zahl; jn diesem Jahr, welches pro
raro contingentj, alhier zu Bernburg zu achten.


Jl Purgatorio, m'hà dato molto disturbo.


A spasso: questo giorno, in un tempo mezzano.


Extra: au mattin & au soir: halcke, a cause de
l'absence d'aulcüns.


Ein Rehe vndt schreiben von Ballenstedt.


La Malhererie continüe incessamment. Dieu
me vueille retirer, & delivrer de ce pürgatoire.

Samstag den 31. Iulij:


A spasso in meine felder zur erndte, allerley
vnordnungen zu remediiren.


heütte haben sich zwey von vnsern Crabahten
vmb liederlicher vrsachen willen, gebalget vndt einer || [[Handschrift: 119r]]
den andern durch den leib geschoßen.


Extra: halcke, al pranso.


Nachmittags bin ich mitt Halcken vndt andern, hinauß
nacher Pröderitz geritten, meine breitten, wie Sie verha-
gelt, sonderlich Meiner gemahlin ihre zu besichtigen.


Textapparat
a Hier bricht der Satz ab.
b Die Silben "zu" und "rück" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
c Im Original unleserlich verwischt.
d Die Wortbestandteile "zu" und "rücke" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
e Graphisch nicht darstellbares Symbol mit nicht ermittelter Bedeutung.
f Gestrichenes im Original verwischt.

Kommentar
1 Zitatanklang an Plaut. Amph. 707 (ed. Rau 2008, S. 66f.).
2 Eph 5,16.
3 Identifizierung unsicher.
4 Möglicherweise Johann Friedrich oder Josias von Veltheim.
5 Lc 15,11-32.
6 Nur teilweise ermittelt.
7 Entweder Christian August oder Volrad Ludolf von Krosigk.
8 Entweder Elisabeth, Justina oder Maria Dorothea von Einsiedel.
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XSLT: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/tei-transcript.xsl
Abfolgung
Herausgabe
accordiren
einen Vertrag schließen, sich einigen
accordiren
einen Ort mittels eines Vertrags (Akkords) übergeben
accordiren
übereinstimmen, einig sein, zustimmen
accordiren
übereinstimmend machen, vergleichen
accordiren
vertraglich zubilligen
Affection
(positive oder negative) Einstellung jemandem gegenüber (meist Gewogenheit, Zuneigung)
Anstand
Waffenstillstand
Anstand
Aufschub, Fristverlängerung
Anstoß
Angriff (der Gesundheit), (körperliche) Beeinträchtigung, Schaden
Anstoß
Hindernis, Behinderung, Unterbrechung, Beeinträchtigung
Anstoß
(militärischer) Angriff
Artollerei
Artillerie
aufmessen
(z. B. Getreide) gehäuft (im Gegensatz zu gestrichen) messen
Ausquittirung
Übernahme der Verpflegungskosten
Avis
Mitteilung, Nachricht, Zeitung
Breite
Fläche, auf der z. B. Getreide zum Trocknen ausgebreitet ist
Breite
Feld
cassiren
jemanden aus einem Amt entlassen, abdanken
cassiren
aufheben
cassiren
abschaffen
causiren
verursachen
colligiren
sammeln, zusammentragen
Commission
Auftrag, Bevollmächtigung
Concept
Auffassung, Vorstellung, Meinung
conjungiren
verbinden, verbünden, vereinigen, zusammenführen
continuiren
(an)dauern
continuiren
fortfahren, fortsetzen
continuiren
weiter berichtet werden
Convoy
Begleitung, Begleitschutz
Convoyer
bewaffneter Begleiter
convoyiren
begleiten, geleiten
convoyiren
in einem Konvoi ziehen
desideriren
verlangen, ersehnen, wünschen, begehren
desideriren
beanstanden, Wünschenswertes vermissen
desperiren
keine Hoffnung haben, verzweifeln
devinciren
an sich binden, verpflichten
Difficultet
Schwierigkeit
dingen
mieten
dingen
verhandeln
Durchmarche
Durchzug
E(h)r
durch Höherstehende gebrauchter Titel für vornehme, besonders geistliche Personen
Eimer
Hohlmaß für Flüssigkeiten
ein
ungefähr
erigirien
aufrichten, erheben
erigirien
errichten, gründen
Faß
Hohlmaß
Fourrage
Lebensmittel und Viehfutter
Fourrage
Beschaffung von Lebensmitteln und Viehfutter
fourragiren
Lebensmittel und Futter herbeischaffen
fourragiren
Pferde bzw. Vieh futtern lassen
Fußvolk
sämtliche Soldaten zu Fuß (Infanterie) innerhalb eines Heeres
gloriiren
sich rühmen, triumphieren, frohlocken, prahlen
Handbrief
Handschreiben
Kornett
Kompanie bei der Reiterei oder eine Truppeneinheit, die sich unter einer Standarte ("cornette") versammelt
Kornett
Offiziersgrad bei der Kavallerie (analog zum Fähnrich bei der Infanterie bzw. den Dragonern)
Kornett
Standarte
Krabate
Kroate (Sammelbegriff für einen in der Regel aus Südost- oder Osteuropa stammenden Angehörigen der leichten Reiterei)
kroncken
erkranken
kroncken
krank sein
malcontent
aufrührerisch, rebellisch
Marche
Marsch
Mutzettel
Urkunde über den gewährten Fristaufschub für eine Lehnserneuerung
Partei
kleinere Truppenabteilung, die meist auf Kundschaft oder zum Einbringen von Geld, Lebensmitteln und Furage entsandt wurde
Partei
Kriegspartei (reguläre Truppenabteilung)
Partei
(sich gegenüberstehende) Seite
Partie
Streifkorps (kleinere Truppenabteilung, die meist auf Kundschaft oder zum Einbringen von Geld, Lebensmitteln und Furage entsandt wurde)
Partie
Kriegspartei (reguläre Truppenabteilung)
Partie
(sich gegenüberstehende) Seite, Partei
Partie
eine gewisse Anzahl oder eine Gruppe von Dingen oder Personen gleicher Art
periclitiren
in Gefahr geraten, gefährdet/bedroht sein, auf dem Spiel stehen
periclitiren
zugrunde gehen
practicirlich
hinterhältig, intrigant
practicirlich
brauchbar, praktisch
quittiren
verlassen
quittiren
überlassen
quittiren
aufgeben
quittiren
entlassen
ranzioniren
gegen Geldzahlung auslösen
ranzioniren
mit einer Lösegeldforderung belegen
refraichiren
auffrischen, erfrischen
regaliren
(reichlich) bewirten
Reichsarmada
Reichsarmee
reiteriren
wiederholen
remedi(i)ren
abhelfen
remittiren
zugestehen, bewilligen
remittiren
(an jemanden) verweisen, weiterleiten
remittiren
übersenden
remittiren
nachlassen, vermindern
remittiren
zurücksenden
remittiren
(auf jemanden) verweisen, sich berufen
rencontriren
antreffen, begegnen
rescribiren
zurückschreiben, antworten
rescribiren
eine Verfügung erlassen, anordnen
Salva Guardia
militärischer Schutz, Schutzwache
Salva Guardia
sicheres Geleit durch Soldaten
Salva Guardia
Schutzbrief für Reisende
Salva Guardia
Schutzbrief gegen Angriffe oder vor Kriegslasten wie Einquartierungen, Kontributionen und anderen Sonderzahlungen
sorgfältig
besorgt sein, sich Sorgen machend
Squadron
Halbregiment bei der Reiterei und den Dragonereinheiten
submittiren
unterwerfen
Succeß
Erfolg, glücklicher Ausgang
tentiren
versuchen
tergiversiren
zögern, sich weigern, Ausflüchte suchen
terriren
erschrecken, in Furcht versetzen
Tractat
Verhandlung
Tractat
Vertrag, Abkommen, Vereinbarung
Treffen
Schlacht
Treffen
zu einer gemeinsamen Linie zusammengestellte Truppenverbände innerhalb einer Schlachtaufstellung
unretranchirt
unverschanzt
Valor
Mut, Tapferkeit
Valor
Wert
verarrestiren
beschlagnahmen
verarrestiren
verhaften
versiren
sich bewegen, sich befinden, schweben
versiren
sich mit etwas beschäftigen, mit etwas umgehen
versucht
erprobt, erfahren, kundig, bewährt
Volk
Truppen
vorbiegen
vom Weg abbringen
vorbiegen
vorbeugen, verhindern, abwehren
Weinpfahl
Pfahl, an dem der Weinstock im Weinberg befestiget wird
Wispel
Raum- und Getreidemaß
Zeitung
Nachricht
Fürst Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode

geb. 1613
gest. 1670
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1630-1635 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1634/35 schwedischer Obrist; ab 1635 alleinregierender Fürst von Anhalt-Bernburg-Harzgerode; hessisch-kasselischer Generalmajor (1637-1641) und Obrist (1640/41); seit 1660 Senior des Hauses Anhalt; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Stetsgrünende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Angelika von Anhalt-Bernburg

geb. 1639
gest. 1688
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg

geb. 1568
gest. 1630
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Vater Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1582 Reise nach Konstantinopel; 1591/92 Führer eines Expeditionskorps für König Heinrich von Navarra; 1592 Übertritt zum reformierten Glauben; 1592/93 Befehl über die protestantischen Truppen im Krieg um das Bistum Straßburg; 1595-1620 oberpfälzischer Statthalter in Amberg und zunehmend Leiter der pfälzischen Politik; ab 1606 regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1610 Unionsgeneral im klevisch-jülischen Krieg; seit 1618 Senior des Hauses Anhalt; 1619/20 Kommandierender der pfälzisch-böhmischen Truppen gegen Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); nach kaiserlicher Ächtung Flucht nach Schweden (1621) und Flensburg (1622-1624); 1624 Aufhebung der Reichsacht; ab 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sehnliche").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Dorothea Bathilde von Anhalt-Bernburg

geb. 1617
gest. 1656
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; nach 1631 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gastfreie"); seit 1634 Angehörige der Noble Académie des Loyales.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg
Geburtsname: Herzogin Eleonora Sophia von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1603
gest. 1675
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622); 1625-1656 Ehe mit ihrem Cousin Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Künstliche").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Erdmann Gideon von Anhalt-Bernburg

geb. 1632
gest. 1649
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Viktor I. Amadeus von Anhalt-Bernburg

geb. 1634
gest. 1718
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; ab 1656 regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; seit 1652 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gerühmte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Georg Aribert von Anhalt-Dessau

geb. 1606
gest. 1643
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; ab 1618 gemeinsam mit seinem Bruder Fürst Johann Kasimir (1596-1660) regierender Fürst von Anhalt-Dessau (bis 1625 unter dessen Vormundschaft); 1625-1631 Offizier in kaiserlichen Kriegsdiensten; seit 1632 Inhaber der Ämter Wörlitz und Radegast; ab 1637 morganatische Ehe mit Johanna Elisabeth von Krosigk; seit 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anmutige").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau

geb. 1596
gest. 1660
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1618-1643 gemeinsam mit seinem Bruder Georg Aribert (1606-1643) regierender, danach alleinregierender Fürst von Anhalt-Dessau; seit 1617 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Durchdringende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Dessau
Geburtsname: Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Bernburg

geb. 1615
gest. 1673
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; 1651-1660 Ehe mit Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); ab 1631 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1643 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Wohltätige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen

geb. 1579
gest. 1650
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1600 Aufnahme in die Florentiner Accademia della Crusca ("L'Acceso"); seit 1606 regierender Fürst von Anhalt-Köthen; 1631-1635 schwedischer Statthalter des Erzstifts Magdeburg und des Hochstifts Halberstadt; 1617 Mitbegründer und bis zu seinem Tod erstes Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nährende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst August von Anhalt-Plötzkau

geb. 1575
gest. 1653
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; Verzicht bei der Landesteilung von 1603/06 für eine finanzielle Abfindung von 300.000 Talern auf ein eigenens Teilfürstentum; ab 1611 Regent im Amt Plötzkau unter Bernburger Landeshoheit; 1621-1642 zugleich vormundschaftlicher Regent für seinen Neffen, Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst (1621-1667); seit 1630 Senior des Hauses Anhalt; ab 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sieghafte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Bernhard (1) von Arnim

geb. ca. 1602
gest. nach 1681/vor 1687
Anm.: Sohn des Christoph von Arnim (gest. 1603); Erbherr auf Schattberge, Blankenfelde, Wittstock und Neumark; spätestens seit 1641 kaiserlicher Obristwachtmeister; vgl. Jasper und Jochen von Arnim: Das Geschlecht von Arnim, Bd. 5, Neustadt a. d. Aisch 2002, Tf 14.
Hans Georg von Arnim

geb. 1583
gest. 1641
Anm.: Sohn des Bernd von Arnim (1550-1611); 1613-1617 schwedischer Obrist; 1621 Wechsel in polnische Kriegsdienste; 1624/25 erneut schwedischer Obrist; kaiserlicher Obrist (1627-1629) und Feldmarschall (1628/29); 1631/32 kurbrandenburgischer Obrist; 1631-1635 kursächsischer Feldmarschall; 1637/38 in schwedischer Gefangenschaft; 1638 erneuter Eintritt in kaiserlich-kursächsische Dienste, zuletzt als Feldmarschall (1641); seit 1635 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gepriesene").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Kurfürst Maximilian I. von Bayern
Herzog Maximilian I. von Bayern

geb. 1573
gest. 1651
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548-1626); ab 1597 regierender Herzog von Bayern; Oberhaupt der 1609 gegründeten Katholischen Liga; 1623 Verleihung der (ehemals Pfälzer) Kurwürde durch Kaiser Ferdinand II. (1578-1637), endgültig bestätigt im Westfälischen Frieden; seit 1600 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Thomas Benckendorf

gest. vor 1665
Anm.: Sohn des Prof. Martin Benckendorf (1545-1621) in Frankfurt/Oder; 1623 Studium in Frankfurt/Oder; 1627/28 Kammer- und Küchenschreiber, seit 1628 Kammerschreiber und Kammerdiener sowie 1635-1647 Geheimsekretär des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1637-1646 zudem Amtmann von Bernburg; ab 1647 kurbrandenburgischer Gerichtsverwalter in Wittstock (noch 1649).
Adolf von Börstel

geb. 1591
gest. 1656
Anm.: Sohn des Bernburger Oberhauptmannes Curt von Börstel (1549-1618); königlicher Kammerjunker in Paris; langjähriger Agent der Fürsten von Anhalt und anderer protestantischer deutscher Reichsfürsten am französischen Königshof; seit 1646 Herr von Rieux (Oise).
Heinrich (1) von Börstel

geb. 1581
gest. 1647
Anm.: Sohn des Bernburger Oberhauptmanns Curt von Börstel (1549-1618); Erbherr auf Güsten, Plötzkau und Ilberstedt; ab 1623 Regierungspräsident sowie Amtshauptmann und Kammerrat in Bernburg; 1639 Rücktritt, danach Tätigkeit als unbestallter fürstlicher Berater; seit 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Eilende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Jacques de Bornival
Jacques d' Arlin

gest. 1643
Anm.: Geboren in Brabant oder im Hochstift Lüttich; Erbherr auf Adersbach (Adršpach); kaiserlicher Rittmeister (spätestens 1620), Obristleutnant (spätestens 1625), Obrist (1634) und Generalwachtmeister (spätestens 1639); Erhebung in den Freiherrenstand.
Louis (1) de Bourbon
Comte Louis de Soissons

geb. 1604
gest. 1641
Anm.: Sohn des Charles de Bourbon, Comte de Soissons (1566-1612); ab 1612 Comte de Soissons und Grand maître de France; Gouverneur der Dauphiné (seit 1612) und Champagne (ab 1631); nach 1631 Feldherr der französischen Armee; seit 1636 Anführer einer Verschwörung gegen Kardinal Richelieu (1585-1642).

Weiterführende Informationen in der GND
Johann (2) Brandt

geb. 1604
gest. 1672
Anm.: Sohn des Tirschenreuther Kantors Bartholomäus Brandt (gest. 1611); Studium in Erfurt (1623) und Altdorf (nach 1630 Promotion zum Dr. med.); ursprünglich Arzt in Reichenbach/Vogtland (noch 1630); ab 1632 kriegsbedingt in Bernburg, dort baldige Bestallung zum Stadtphysikus; (vor 1637) bis November 1649 Leibarzt des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg und spätestens seit 1647 auch dessen Rat; seit Ostern 1650 Hofarzt des Fürsten Wilhelm Ludwig von Anhalt-Köthen (1638-1665) und dessen verwitweter Mutter Sophia (1599-1654); vgl. Wolfram Kaiser / Arina Völker: Universität und Physikat in der Frühgeschichte des Amtsarztwesens, Halle (Saale) 1980, S. 38.
Herzogin Anna Sophia von Braunschweig-Wolfenbüttel
Geburtsname: Markgräfin Anna Sophia von Brandenburg

geb. 1598
gest. 1659
Anm.: Tochter des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg (1572-1619); 1614-1634 Ehe mit Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1591-1634); bereits seit 1628 Residenz auf Schloss Schöningen; nach 1625 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Aufrichtige").

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Duc Gaspard I de Coligny à Châtillon-sur-Loing
Comte Gaspard II de Coligny

geb. 1584
gest. 1646
Anm.: Sohn des Comte François de Coligny (1557-1591); ab 1601 Comte de Coligny; seit 1622 französischer Maréchal; ab 1643 Duc de Coligny à Châtillon-sur-Loing und Pair de France.

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Duc Gaspard II de Coligny à Châtillon-sur-Loing

geb. 1620
gest. 1649
Anm.: Sohn des Duc Gaspard I de Coligny à Châtillon-sur-Loing (1584–1646); französischer Aide de camp (1637), Mestre de camp (1639), Maréchal des camps (1643), General (1646), Colonel-général de la cavalerie-légère de l’armée du roi (1647) und Lieutenant-général des armées du roi (1648); 1643 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1646 Duc de Coligny à Châtillon-sur-Loing und Pair de France.

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Joachim Döring

gest. 1658
Anm.: Ratskämmerer sowie seit 1636 Bürgermeister der Bernburger Talstadt (1636, 1640, 1643, 1645/46, 1649, 1652, 1655 und 1658 regierend); vgl. Volker Ebersbach: Geschichte der Stadt Bernburg, Bd. 1, Dessau 1998, S. 237.
August Adolf von Drandorf

geb. ca. 1590
gest. 1656
Anm.: Sohn des Wolf Friedrich von Drandorf (gest. 1632) auf Belgern; kursächsischer Obristleutnant (1631), Obrist (1635-1650) und Generalwachtmeister (1649); Kommandant von Leipzig (1636-1638), Magdeburg (1638-1646) und Großenhain (1648-1650); 1649/50 kursächsischer Gesandter auf dem Nürnberger Exekutionskongress; 1644 Erhebung in den Freiherrenstand.

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Georg Druckmüller von Mühlburg

geb. 1595
gest. 1659
Anm.: Seit 1618/19 in (kur)bayrischen Kriegsdiensten, u. a. als Hauptmann (spätestens 1632), Obristleutnant (spätestens 1634) und Obrist (1636); 1653 Erhebung in den Freiherrenstand.

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Armand-Jean Du Plessis de Richelieu
Duc Armand-Jean de Richelieu
Duc Armand-Jean de Fronsac
Bischof Armand-Jean von Luçon

geb. 1585
gest. 1642
Anm.: Sohn des François Du Plessis de Richelieu (1548-1590); 1607-1624 Bischof von Luçon; 1616/17 Ministre des Affaires étrangères und Secrétaire d’État à la Guerre; ab 1622 Kardinal; seit 1624 Erster Minister unter König Ludwig XIII. von Frankreich (1601-1643); ab 1627 Grand-maître, chef et surintendant général de la navigation et du commerce de France; seit 1627 Gouverneur der Bretagne; ab 1629 Lieutenant-général du royaume; seit 1629 Duc de Richelieu und Pair de France; ab 1634 Duc de Fronsac.

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Amadeus Eckolt

geb. 1589
gest. 1666
Anm.: Sohn des Lindauer Bürgers und Amtsmannverwesers Joachim Eckolt (gest. 1610); Kaufmann in Lindau; 1610 Assessor am Stadtgericht, 1612 Ratsherr, 1623 Rentstubenschreiber, 1623 Seckelmeister, 1635 Geheimer Herr sowie Konsistorial-, Kirchen- und Schulrat, seit 1637 Bürgermeister, 1647 Vizepräsident im Konsitorium und 1649 Präsident im Kriegsrat der Reichsstadt Lindau; vgl. Matthias Hager: Justorum discessus, Impiorum Lessus [...], [o. O.] [1666], Bl. Eiii r-[Fiv] v.

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Elisabeth von Einsiedel

geb. 1584
Anm.: Tochter des Georg Heinrich von Einsiedel (1550-1633).
Heinrich Friedrich von Einsiedel

geb. 1582
gest. 1653
Anm.: Sohn des Georg Heinrich von Einsiedel (1550-1633); Erbherr auf Roschwitz; 1623 Hofmann des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); im Oktober 1637 interimistischer und ab 1639 bis mindestens 1650 regulärer fürstlicher Hofmeister in Bernburg; seit 1635 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gleiche").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
König Karl I. von England
König Karl I. von Schottland
König Karl I. von Irland

geb. 1600
gest. 1649
Anm.: Sohn des Königs Jakob VI. von Schottland (Jakob I. von England) (1566-1625); ab 1625 König von England, Schottland und Irland; 1649 durch das Parlament des Hochverrats angeklagt und hingerichtet; seit 1611 Ritter des Hosenbandordens.

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August Ernst von Erlach

geb. 1616
gest. 1684
Anm.: Sohn des Burkhard von Erlach (1566-1640); Erbherr zu Altenburg; 1636-1640 und 1641-1644 in kaiserlichen Kriegsdiensten, dazwischen Hofjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; später anhaltischer Landrat und Direktor des Stipendienwesens.
Frankreich, Haus
Könige von Frankreich

Anm.: Geschlecht der Kapetinger, seit 1589 vertreten durch die Dynastie der Bourbonen.
König Ludwig XIV. von Frankreich
König Ludwig III. von Navarra

geb. 1638
gest. 1715
Anm.: Sohn des Königs Ludwig XIII. von Frankreich (1601-1643); seit 1643 König von Frankreich und Navarra (bis 1661 unter der Regentschaft seiner Mutter Anna).

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Königin Maria von Frankreich und Navarra
Geburtsname: Maria de' Medici

geb. 1575
gest. 1642
Anm.: Tochter des Francesco I de' Medici, Granduca di Toscana (1541-1587); 1600-1610 Ehe mit König Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610); 1610-1617 Regentin von Frankreich für ihren Sohn Ludwig XIII. (1601-1643); seit 1631 im Exil, u. a. in den spanischen Niederlanden, den Vereinigten Niederlanden und in England.

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Johann Philipp Geuder von Heroldsberg
Johann Philipp Rabensteiner

geb. 1597
gest. 1650
Anm.: Sohn des Nürnberger Patriziers und kurpfälzischen Regimentsrats Jakob Geuder von Heroldsberg (1575-1616); zunächst kaiserlicher Leutnant (im Regiment der fränkischen Reichsritterschaft) und Rittmeister; Rat des Kantons Gebürg; Hofmeister und Kanzleidirektor des Grafen Wolfgang Ernst von Löwenstein-Wertheim (1578-1636); zwischen 1631 und 1635 schwedischer Rittmeister und Kriegsrat im Fränkischen Reichskreis, auch Gesandter der fränkischen Reichsritterschaft; 1634/35 Vertreter der Grafen im fränkischen Kreisrat des Heilbronner Bundes; ab 1635 Ritterhauptmann des Reichsritterkantons Gebirg; 1636 Reisehofmeister und Rat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit dem gleichen Jahr auch Rat von diesem und des Markgrafen Christian von Brandenburg-Bayreuth (1581-1655); im Dezember 1636 anlässlich der Krönung Ferdinands III. zum römischen König zum Ritter geschlagen; später Direktor der fränkischen Reichsritterschaft; zuletzt auch Generaldirektor der reichsunmittelbaren Ritterschaftskreise Franken, Schwaben und Rheinstrom; ab 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Ergänzende").

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Heinrich Gittel(t)
Heinrich Getelt

Anm.: Um 1628/41 Braunschweiger Kaufmann.
Petrus Gothus
Peter Goth(a)

geb. 1599
gest. 1670
Anm.: Sohn des Bernburger Bürgers Petrus Gothus; 1625 Pestprediger in Bernburg und Koadjutor an der Nikolaikirche; Pfarrer in Schielo (1626-1633), Poley (1633-1642), Baalberge (1636-1642) und Ballenstedt (seit 1642); vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 261.
Hans Albrecht von Halck

gest. 1658
Anm.: Mitteldeutscher Adliger; zeitweilig Herr auf Crüchern; 1620 Kriegsdienst unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1580-1626), später unter König Gustav II. Adolf von Schweden (1594-1632); 1640-1646 Major und Stadtkommandant von Bernburg; ab 1646 Kammerjunker und seit 1647 Stallmeister der verwitweten Kurfürstin Elisabeth Charlotte von Brandenburg (1597-1660); ab 1638 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlschmeckende").
Gräfin Susanna Margaretha von Hanau-Lichtenberg
Geburtsname: Fürstin Susanna Margaretha von Anhalt-Dessau

geb. 1610
gest. 1663
Anm.: Tochter des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousine Christians II. von Anhalt-Bernburg; seit 1651 Ehe mit Graf Johann Philipp von Hanau-Lichtenberg (1626-1669).

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Hans (8) N. N.

Anm.: Um 1641 Stallknecht des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Georg Rudolf von Haslang

gest. 1676
Anm.: Sohn des Alexander von Haslang (gest. 1620); ab 1619 bayerischer Truchsess; 1622 Mundschenk; seit 1623 Hofrat; daneben Kriegsdienst als Obristleutnant und Obrist (1637-1644); 1635 kurbayerischer Kommandant von Heidelberg; ab 1636 Pfleger in Abensberg; 1636 anlässlich der Königskrönung Ferdinands III. zum Ritter geschlagen; 1622 Erhebung in den Freiherrenstand (1653 Reichsfreiherr).

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Graf Melchior von Hatzfeldt

geb. 1593
gest. 1658
Anm.: Sohn des kurmainzischen Rates Sebastian von Hatzfeldt (1566-1631); kaiserlicher Obristleutnant (1625), Obrist (1632), Feldmarschallleutnant (1633), Generalfeldzeugmeister (1634), Feldmarschall (1635-1646) und Generalfeldmarschall (1657); seit 1642 kaiserlicher Geheimer Rat; 1635 Erhebung in den Grafenstand.

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Peter Heldt

Anm.: Sohn des Bernburger Bürgers Kaspar Held; Bürger der Bergstadt; seit 1639 fürstlicher Jäger in Bernburg.
Landgraf Johann von Hessen-Braubach
Landgraf Johann von Hessen-Darmstadt

geb. 1609
gest. 1651
Anm.: Sohn des Landgrafen Ludwig V. von Hessen-Darmstadt (1577-1626); 1631-1635 schwedischer Obrist und zuletzt Generalmajor; ab 1636 Befehlshaber der hessisch-darmstädtischen Truppen im kaiserlichen Heer; 1641/42 Oberkommandierender der Armee des verstorbenen Herzogs Georg von Braunschweig-Calenberg (1582-1641); seit 1643 Inhaber der Herrschaften Eppstein, Katzenelnbogen und Braubach; ab 1639 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Stattliche").

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Daniel von Holtzen

Anm.: Um 1641 kurbayrischer Rittmeister.
Maria Dorothea von Hoyersdorf
Geburtsname: Maria Dorothea von Einsiedel

geb. 1595
Anm.: Tochter des Georg Heinrich von Einsiedel (1550-1633); seit 1633 Ehe mit Christoph Magnus oder Gottfried Sigmund von Hoyersdorf.
N. N. Hübner

Anm.: Um 1641 junger anhaltischer Adliger.
Jesus Christus
Jesus von Nazareth

Anm.: Biblische Figur.

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Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand III.
König Ferdinand III. von Böhmen
König Ferdinand III. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand III. (Ernst) von Österreich

geb. 1608
gest. 1657
Anm.: Sohn des späteren Kaisers Ferdinand II. (1578-1637); ab 1626 König von Ungarn; seit 1627 König von Böhmen; im Dezember 1636 Wahl zum römisch-deutschen König; ab 1637 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; seit 1625 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Jürgen Kalm

geb. 1609
gest. 1657
Anm.: Sohn des Braunschweiger Handelsmanns Franz Kalm (gest. 1614); ab 1623 Handelslehre in Hamburg; seit 1629 Handelsdiener in Braunschweig; später selbständiger Kaufmann; vgl. Horst-Rüdiger Jarck: Braunschweigisches Biographisches Lexikon (8.-18. Jh.), Braunschweig 2006, S. 390f.

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Andreas Kohl

geb. 1576
gest. 1662
Anm.: Sohn des Bernburger Bürgers Michael Kohl; 1601 Kriegsdienst unter dem kaiserlichen Obristen Fürst Johann Ernst von Anhalt (1578-1601) in Ungarn; um 1617/25 Ratsbauherr, um 1637/39 Stadtkämmerer und 1640-1643 Bürgermeister in der Bernburger Talstadt (1640/41 regierend); vgl. Volker Ebersbach: Geschichte der Stadt Bernburg, Bd. 1, Dessau 1998, S. 237.
Christian August von Krosigk

geb. ca. 1618
gest. 1644
Anm.: Sohn des Volrad von Krosigk (1577-1626).
Matthias von Krosigk

geb. 1616
gest. 1697
Anm.: Sohn des Gebhard Friedrich von Krosigk (1579-1630); Erbherr auf Hohenerxleben, Rathmannsdorf, Merbitz, Queis und Groß Salze; 1638/39 in kaiserlichen und kursächsischen Kriegsdiensten; 1648/49 Hofmeister des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Gottorf, Administrator von Lübeck (1606-1655); 1650 Mitglied des Größeren Ausschusses der anhaltischen Landstände; 1665 erzstiftisch-magdeburgischer Kriegskommissar des Saalkreises; ab 1683 kurbrandenburgischer Landkammerrat im Herzogtum Magdeburg; seit 1649 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Verbesserte"); vgl. August Hertzog: Wahl- Denck- und Trost-Spruch Eines Frommen und Wohlbetagten [...], Halle 1698, Bl. [H2]v-Lv.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Volrad (2) von Krosigk

geb. 1612
gest. 1660
Anm.: Sohn des Gebhard Friedrich von Krosigk (1579-1630); Erbherr auf Hohenerxleben und Rathmannsdorf; 1631-1640 Kriegsdienst u. a. als Kornett unter Herzog Georg von Braunschweig-Calenberg (1582-1641), kursächsischer Leutnant (40 Monate), kaiserlicher Capitain-Leutnant (10 Monate), Rittmeister und Obristwachtmeister (um 1638/40); seit 1642 Mitglied des Größeren Ausschusses der anhaltischen Landstände; seit 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nötige"); vgl. Georg Lautenschläger: Mors Christianorum nunqvam præmatura [...], Leipzig 1661, fol. L r-Miv v.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Volrad Ludolf von Krosigk

geb. 1620
gest. 1671
Anm.: Sohn des Volrad von Krosigk (1577-1626); Erberr auf Poplitz, Beesen, Gröna, Plötzkau und Laublingen; 1633 Page bei Christoph Vitzthum von Eckstädt (1594-1653); bis ca. 1641 in niederländischen Kriegsdiensten; ab 1651 Angehöriger des Ausschusses der anhaltischen Landstände; seit 1646 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Liebe"); vgl. Jacob Tögel: Der allergröste und beste Sterbe-Trost [...], Halle (Saale) [1671], fol. Gij v-Hij v.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Frédéric-Maurice de La Tour d'Auvergne
Duc Frédéric-Maurice de Bouillon
Duc Frédéric-Maurice d' Albret et de Château-Thierry
Prince Frédéric-Maurice de Sedan

geb. 1605
gest. 1652
Anm.: Sohn des Henri de La Tour d'Auvergne, Prince de Sedan et Duc de Bouillon (1555-1623); ab 1623 Prince de Sedan (bis 1642) und Duc de Bouillon; 1633 Konversion zum katholischen Glauben; französischer Maréchal de camp (1635) und Lieutenant-général (1642); seit 1650 Teilnahme an der Fronde; ab 1651 Duc d’Albret et de Château-Thierry.

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Graf Wilhelm von Lamboy
Comte Guillaume de Lamboy

geb. ca. 1600
gest. 1659
Anm.: Sohn des Wilhelm von Lamboy (gest. 1636); zunächst in spanischen Kriegsdiensten; danach kaiserlicher Obrist (1632), Generalfeldwachtmeister (1634), Feldzeugmeister (1641) und Feldmarschall (1645); 1647-1649 Kommandeur der kaiserlichen Truppen im Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis; Erhebung in den Freiherren- (1634) und Grafenstand (1649).

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William Laud
Erzbischof William von Canterbury

geb. 1573
gest. 1645
Anm.: Sohn des Readinger Tuchmachers William Laud; ab 1589 Studium in Oxford; 1601 Ordination als Pfarrer; 1611–1621 Präsident des Oxforder St. John's College; 1616-1621 Dekan von Gloucester; Bischof von St. Davids (1621-1626), Bath und Wells (1626-1628) sowie London (1628-1633); 1630-1641 zudem Kanzler der Universität Oxford; seit 1633 Erzbischof von Canterbury und Kanzler des Trinity College Dublin; 1635/36 auch First Lord of the Treasury; 1640 Inhaftierung durch das Lange Parlament; 1645 Enthauptung in London.

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Justina von Legat
Geburtsname: Justina von Einsiedel

geb. 1585
gest. nach 1649/vor 1657
Anm.: Tochter des Georg Heinrich von Einsiedel (1550-1633); seit ca. 1610/12 Ehe mit Albrecht von Legat (gest. vor 1633) auf Gaditz.
Johann Löw d. Ä.

geb. 1575
gest. 1649
Anm.: Geboren in Eisenach; Hofadvokat und 1604-1645 anhaltischer Agent beim Reichshofrat in Wien; Tätigkeit in derselben Funktion für weitere lutherische und reformierte Reichsfürsten und -grafen (u. a. Braunschweig und Lüneburg, Pfalz-Sulzbach, Hanau-Münzenberg bzw. -Lichtenberg, Hohenlohe-Neuenstein, Castell, Bentheim-Tecklenburg, Nassau-Dillenburg, Erzstift Bremen) sowie für den König von Dänemark; 1614 Nobilitierung.
Henri (3) de Lorraine
Duc Henri de Guise
Prince Henri de Joinville
Comte Henri d' Eu

geb. 1614
gest. 1664
Anm.: Sohn des Charles (2) de Lorraine, Duc de Guise (1571-1640); 1629-1641 Erzbischof von Reims; ab 1640 Duc de Guise; 1640/41 Prince de Joinville; 1640-1657 Comte d'Eu; 1641-1643 Exil in Flandern nach Teilnahme an Verschwörung gegen Kardinal Richelieu (1585-1642); 1647/48 Gouverneur der kurzlebigen "République royale de Naples"; 1655-1658 Grand chambellan de France.

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Herzog Karl IV. von Lothringen und Bar

geb. 1604
gest. 1675
Anm.: Sohn des Herzogs Franz II. von Lothringen und Bar (1572-1632); seit 1625 Herzog von Lothringen und Bar; 1634 vorübergehende Abdankung zugunsten seines Bruders Nikolaus Franz (1609-1670); zwischen 1634 und 1641, 1641 und 1661 bzw. 1670-1675 durch französische Besetzung seines Herzogtums mehrfach von der Regierung abgehalten.

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Melchior Loyß
Melchior Louis

geb. 1576
gest. 1650
Anm.: Ab 1606 in anhaltisch-bernburgischen Diensten, zunächst als Einnehmer(?) der oberpfälzischen Regierung, spätestens seit 1620 als Pfennig- (bis 1633) und Schatzmeister, ab 1634 als Amtmann von Harzgerode und fürstlicher Obereinnehmer der Harzämter (bis 1637) sowie als Rat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (bis 1650); 1638/39 Bernburger Stadtvogt; 1639-1646 Hofmeister der Prinzen Erdmann Gideon (1632-1649) und Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718).
Paul Ludwig

geb. 1603
gest. 1684
Anm.: Sohn des Bernburger Diakons Christoph Ludwig (1567-1636); bis 1630 geheimer Kammersekretär des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1630 Kammersekretär, seit 1633 zudem Pfennigmeister, spätestens 1636 Lehens- und Gerichtssekretär, spätestens 1642 Kanzlei- und Lehenssekretär, danach bis 1651 Justiz- und Hofrat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Jorge de Mascarenhas
Marquês Jorge de Montalvão
Conde Jorge de Castelo Novo

geb. ca. 1570
gest. 1652
Anm.: Sohn des Francisco de Mascarenhas; Gouverneur und Generalkapitän von Mazagão (1615-1619) und Tanger (1622-1624); 1624-1634 Senatspräsident der Kammer von Lissabon; ab 1628 Conde de Castelo Novo; später Generalkapitän in Cascais, Generalfeldmarschall der Krone von Kastilien sowie Gouverneur und Generalkapitän der Algarve; seit 1639 Marquês de Montalvão; 1640/41 Generalgouverneur bzw. Vizekönig von Brasilien; später Schatzmeister und Präsident des Überseerates; Tod in Haft.
Joachim Mechovius

geb. 1600
gest. 1672
Anm.: Sohn des Güstener Pfarrers Erasmus Mechovius (gest. 1626); Schulbesuch in Ballenstedt, Aschersleben und Salzwedel; Studium in Leipzig (1615), Joachimsthal (1618/19), Zerbst (1619), Altdorf (1622) und Straßburg (1627); 1631 Promotion zum Dr. jur. utr. an der Universität Basel; danach Advokat in Aschersleben und Bremen; später anhaltisch-bernburgischer Kammerrat (1639-1656), Kammer- und Regierungsrat (1656-1662) sowie Kanzler (ab 1662), auch Kirchenrat; seit 1647 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gedeihliche").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Adolf Friedrich I. von Mecklenburg-Schwerin
Administrator Adolf Friedrich von Schwerin

geb. 1588
gest. 1658
Anm.: Sohn des Herzogs Johann VII. von Mecklenburg (1558-1592); 1592-1610 regierender Herzog von Mecklenburg-Schwerin (bis 1608 unter Vormundschaft); 1610-1621 gemeinsam mit seinem Bruder Johann Albrecht II. (1590-1636) regierender Herzog von Mecklenburg; 1621-1628 und ab 1631 alleinregierender Herzog von Mecklenburg-Schwerin (1628-1631 Ersetzung durch Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein, Herzog von Friedland); 1634-1648 Administrator von Schwerin; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Herrliche").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Sebastian Meyer

geb. 1584
gest. 1648
Anm.: Sohn des Hamburger Bürgers Ernst Meyer; ab 1599 Handelsdiener, seit 1612 Handelsmann (bis 1636 im Konsortium) und ab 1619 Bürger in Leipzig; 1632 Viertelsmeister, 1633 Ratsherr und Viertelsherr sowie Inspektor des Burgkellers, 1646 Baumeister und 1647 Vorsteher der Almosenkasse der Stadt Leipzig; vgl. Christian Lange: Der Gerechten Seelen seliger Zustand in der Hand Gottes [...], Leipzig 1648, Bl. Cij r-Dij v.

Weiterführende Informationen in der GND
Hans Georg von Miehr
Hans Georg von Mühr

gest. 1644
Anm.: Um 1641 kurbayerischer Obrist.
Martin Milag(ius)

geb. 1598
gest. 1657
Anm.: Sohn des Schreibers Jakob Milag (1561-1637) aus Triestewitz bei Torgau; 1619-1622 Rechtsstudium in Frankfurt/Oder; 1622 Lic. jur.; 1623-1626 Advokat in Zerbst; 1626-1632 Amtmann von Bernburg; ab 1631 auch anhaltisch-bernburgischer Rat; 1632-1634 Rat im Hochstift Halberstadt unter dem schwedischen Statthalter Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); danach dessen und Fürst Augusts von Anhalt-Plötzkau (1575-1653) Rat; seit 1635 anhaltischer Gesamtrat; daneben anhaltisch-zerbstischer (1637-1645) und anhaltisch-dessauischer Kanzler (ab 1654); zudem anhaltischer Gesandter auf dem Frankfurter Konvent (1634), auf dem Regensburger Reichstag (1640/41), bei den Friedensverhandlungen in Osnabrück (1645-1648) und auf dem Regensburger Reichstag (1652/53); seit 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Mindernde").

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Mogul Jahangir

geb. 1569
gest. 1627
Anm.: Sohn des Moguls Akbar (1542-1605); seit 1605 Herrscher des indischen Mogulreichs.

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Gottfried Müller

geb. 1577
gest. 1654
Anm.: Sohn des Ascherslebener Bürgermeisters und Syndikus Dr. jur. Andreas Müller (1547-1610); Studium in Helmstedt (1593), Jena (1596) und Wittenberg (1599); Dr. utr. jur.; ab 1616 anhaltisch-dessauischer Rat und Kanzler; seit 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Aufweckende").
Karl Heinrich von Nostitz

geb. 1613
gest. 1684
Anm.: Sohn des Heinrich von Nostitz (1563-1629); vor 1632 Page bei seinem Vetter Johann von Axt; 1632-1634 Kammerpage des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1634-1636 Musketier, Student der Ritterakademie und Kammerjunker in Orange; 1636-1641 Kammerjunker und seit 1639 zugleich Stallmeister Christians II., den er auf Reisen nach Polen, in die Niederlande, ins Reich und nach Frankreich begleitete; 1641 Rückkehr in die Oberlausitz; ab 1644 Landeskommissar im Kreis Bautzen; seit 1650 auch Hofgerichtsassessor; ab 1672 kursächsischer Kämmerer; seit 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Glatte").

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Johann Balthasar Oberlender

gest. nach 1656
Anm.: Sohn des Ansbacher Försters N. N. Oberlender; lange Zeit schwedischer Soldat; spätestens seit 1637 Lakai sowie um 1649 auch Jäger und Rüstmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Österreich, Haus (Erzhaus)
Herzöge bzw. Erzherzöge von Österreich
Könige von Böhmen
Könige von Ungarn

Anm.: Österreichische Linie der Habsburger.

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Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich
Bischof Leopold Wilhelm von Passau
Bischof Leopold Wilhelm von Straßburg
Bischof Leopold Wilhelm von Halberstadt
Erzbischof Leopold Wilhelm von Magdeburg
Bischof Leopold Wilhelm von Olmütz
Bischof Leopold Wilhelm von Breslau

geb. 1614
gest. 1662
Anm.: Sohn von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); ab 1625 Bischof von Passau; seit 1626 Bischof von Straßburg; 1627-1648 Bischof von Halberstadt; 1629-1635 Erzbischof von Magdeburg; ab 1637 Bischof von Olmütz; 1639-1642 und 1645/46 Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee; seit 1641 Hochmeister des Deutschen Ordens; 1647-1656 Statthalter der Spanischen Niederlande; ab 1656 Bischof von Breslau.

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Heinrich Penserin
Heinrich Penselin

Anm.: Spätestens 1641 bis 1642 Pächter bzw. Verwalter des fürstlichen Guts in Hoym.
Georg Petz d. Ä.

gest. 1660
Anm.: Bereits vor 1620 Sattelknecht des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; um 1627 auch reisiger Knecht von dessen Vater Christian I. (1568-1630); 1636-1639 fürstlicher Musketier und seit 1639 Trabant auf Schloss Bernburg.
Kaspar Pfau

geb. 1596
gest. 1658
Anm.: Sohn des Kaspar Pfau (gest. 1604); nach 1622 Bediensteter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1626 Amtmann von Großalsleben (noch 1638); seit 1630 anhaltischer Gesamtrat; ab 1638 auch Landrentmeister, zugleich auch Amtmann von Gernrode; um 1640 Obereinnehmer; um 1641/42 Landrechnungsrat; seit 1645 Hofrat des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670); ab 1644 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anhaltende").
Conte bzw. Principe Ottavio Piccolomini d'Aragona
Duca Ottavio d' Amalfi

geb. 1599
gest. 1656
Anm.: Sohn des toskanischen Adligen Silvio Piccolomini (1543-1609); ab 1618 abwechselnd in kaiserlichen und spanischen Kriegsdiensten als Obrist (1627), Generalfeldwachtmeister (1632), General der Kavallerie (1633), Feldmarschall (1634) und Generalleutnant (1648); seit 1622 kaiserlicher Kämmerer; ab 1639 Hartschierhauptmann von Kaiser Ferdinand III. (1608-1657); 1648-1650 Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee; Erhebung in den Grafen- (1638) und Fürstenstand (1653); seit 1639 Duca d'Amalfi; ab 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Zwingende"); seit 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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N. N. de Rechignevoisin des Loges

gest. 1620
Anm.: Sohn von Charles de Rechignevoison, Sieur des Loges (ca. 1600-1649); vor 1620 Page bzw. Soldat bei Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Marie de Rechignevoisin des Loges
Geburtsname: Marie Bruneau

geb. 1585
gest. 1641
Anm.: Tochter des reichen Hugenotten und königlichen Sekretärs Sébastian Bruneau; 1599-1641 Ehe mit Charles de Rechignevoison, Sieur des Loges (ca. 1600-1649); ca. 1615-1629 Betreiberin eines bedeutenden literarischen Salons in Paris; danach Rückzug in das Limousin zu einer ihrer Töchter.
Georg Reichardt

gest. 1682
Anm.: Sohn des Zerbster Ratsverwandten Lorenz Reichardt; vor 1638 vermutlich Lehrer in Zerbst; ab 1638 Präzeptor der Prinzen Erdmann Gideon (1632-1649) und Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718); 1640-1643 Stellvertreter des Amtmannes von Bernburg; 1643-1646 Bernburger Stadtvogt; seit 1646 Amtmann von Bernburg (noch 1656); später Kammer- und Kanzlei- bzw. Regierungsrat; nach 1656 auch Wittumsrat für Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg (1603-1675).
Abraham von Rindtorf

geb. ca. 1610
gest. nach 1672
Anm.: Sohn des Abraham von Rindtorf (gest. 1615); ab 1630 Kammerpage, spätestens seit 1636 Kammerjunker (noch 1650), zugleich auch fürstlicher Jägermeister (um 1640, noch 1651) und Stallmeister (nach 1641) des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1640 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Kurze").
Thomas Roe

geb. ca. 1581
gest. 1644
Anm.: Sohn des Robert Roe of Gloucestershire and Cranford; ab 1593 Studium in Oxford; seit 1597 Tätigkeit am Inn of Court (Middle Temple); später auch Esquire of the body der Königin Elisabeth I. von England (1533-1603); 1609-1613 drei Missionen nach Südamerika; 1614, 1621/22 und ab 1640 Member of Parliament; englischer Botschafter am indischen Mogulhof (1615-1619) und in Konstantinopel (1621-1628); danach Gesandter in Den Haag (1628/29) sowie in Polen und Schweden (1629/30); seit 1636 Kanzler des Hosenbandordens; englischer Gesandter in Hamburg (1638-1640), auf dem Regensburger Reichstag (1640/41) und in Wien (1641-1643); ab 1640 auch Privy councillor; 1604 Ritterschlag.

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David Sachse

geb. 1593
gest. 1645
Anm.: Sohn des späteren Halberstädter Superintendenten Daniel Sachse (1568-1605); Studium in Wittenberg (1610); Magister; 1613-1635 Pfarrer an der Nikolaikirche in Bernburg; 1635/36 Inspektor in Harzgerode; 1636-1638 Pfarrer in Güsten; seit 1638 Hofprediger an der Schlosskirche St. Aegidien in Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 405.

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Herzog Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg

geb. 1598
gest. 1642
Anm.: Sohn des Herzogs Franz II. von Sachsen-Lauenburg (1547-1619); 1618-1620 in Kriegsdiensten der böhmischen Konföderierten; kaiserlicher Obristleutnant (1621), Obrist (1625-1632) und Generalfeldwachtmeister (1631); 1633-1635 kursächsischer Feldmarschall; 1634/35 kaiserlicher Kriegsgefangener; ab 1641 kaiserlicher Feldmarschall; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Weiße").

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Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen

geb. 1585
gest. 1656
Anm.: Sohn des Kurfürsten Christian I. von Sachsen (1560-1591); seit 1611 Kurfürst von Sachsen.

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Heinrich Salmuth

geb. 1592
gest. 1660
Anm.: Sohn des späteren Amberger Stadtsyndikus Heinrich Salmuth (gest. um 1634); Jurastudium in Altdorf (1610) und Heidelberg (1612); Lic. jur. utr.; Anfang der 1620er Jahre zunächst Adjunkt des Lehenspropstes der oberpfälzischen Regierung in Amberg, dann Advokat am Hofgericht der Oberpfalz und Gerichtsprokurator; 1627 Emigration nach Anhalt; danach zu Dessau und Bernburg vermutlich in landesfürstlichen Diensten; vor 1640 Registrator (Archivar) in der gesamtanhaltischen Kanzlei; 1640-1643 Stadtvogt von Bernburg; ab 1643 schwedischer Regimentsschultheiß unter Generalmajor Hans Christoph von Königsmarck (1600-1663); seit 1645 Tätigkeit bei der schwedischen Regierung der Stifte Bremen und Verden in Stade; 1647-1651 Regierungsrat des schwedischen Herzogtums Bremen; seit 1650 auch Generalauditor (Oberfeldrichter) über die in den Herzogtümern Bremen und Verden einquartierten schwedischen Truppen; 1651/52 gräflich-lippischer Kanzler in Detmold; 1652-1657 vermutlich erneut in schwedischen Diensten (Stade); vgl. Gerhard Seibold: Die Salmuth. Entwicklungsgeschichte einer Familie, Neustadt a. d. Aisch 1996, S. 64-68.

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Johann Andreas Sommer

geb. 1602
gest. 1642
Anm.: Sohn des Bernburger Stadtschulrektors Martin Sommer; Pfarrer in Freckleben (1636-1638) und Cörmigk (1638-1640); seit 1640 Diakon an der Schlosskirche St. Ägidien zu Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 434.
Johann Georg Spalter

gest. 1642
Anm.: Sohn des kurpfälzischen Zolleinehmers Balthasar Spalter (gest. vor 1635) in Schwarzenfeld; seit spätestens 1635 Kanzlist (Kanzleischreiber) des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Infant Fernando von Spanien und Portugal
Don Fernando de Austria
Erzbischof Fernando von Toledo

geb. 1609/10
gest. 1641
Anm.: Sohn des Königs Philipp III. von Spanien (1578-1621); ab 1619 Kardinal; seit 1620 Erzbischof von Toledo; 1632/33 Vizekönig von Katalonien; Statthalter des Herzogtums Mailand (1633/34) und der Spanischen Niederlande (ab 1633); seit 1633 spanischer Feldherr.

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König Philipp IV. von Spanien
König Philipp III. von Portugal
König Philipp III. von Neapel-Sizilien
König Philipp III. von Sardinien

geb. 1605
gest. 1665
Anm.: Sohn des Königs Philipp III. von Spanien (1578-1621); ab 1621 König von Spanien, Portugal (bis 1640), Neapel-Sizilien und Sardinien; seit 1613 Ritter und ab 1621 Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies.

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Eckhard Adam (von) Stammer

geb. 1608
gest. 1673
Anm.: Sohn des Eckhard Heinrich (von) Stammer (gest. 1630); Erbherr auf Westdorf, Arnstedt und Ballenstedt.
Tobias (2) Steffeck von Kolodey
Tobiáš (2) Štefek z Koloděj

geb. 1615
gest. 1679
Anm.: Sohn des Prager Bürgers Tobias (1) Steffeck von Kolodey (gest. 1621), der wegen seiner Beteiligung am böhmischen Ständeaufstand enthauptet wurde; 1621 Emigration aus Böhmen; ca. 1637-1641 Kammerdiener sowie ab ca. 1641 Geheimer Kammerdiener und Kammerverwalter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; spätestens seit 1646 Kammermeister (noch 1651), Sekretariatsverwalter und Aufwärter; um 1656 Hofjunker in Bernburg; um 1663 Stallmeister und Kammerjunker in Ballenstedt; zuletzt Kammerjunker in Bernburg; 1646 Nobilitierung.
Leonhard Sutorius

geb. 1576
gest. 1642
Anm.: Sohn des Nürnberger Pfarrers Leonhard Schuster; 1612-1618 Pfarrer in Ransberg/Oberpfalz; 1618-1620 Pfarrer zuerst in Rohrenstadt, danach in Bergau; 1620 Vertreibung aus der Oberpfalz; 1626-1638 Pfarrer in Ballenstedt; seit 1638 Superintendent und Pfarrer an der Marienkirche zu Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 443.
Johann Friedrich von Veltheim

geb. 1616
gest. 1641
Anm.: Sohn des Burchard von Veltheim (1579-1625) auf Harbke und Ostrau; Erbherr auf Harbke und Ostrau; seit 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Genesende").

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Josias von Veltheim

geb. 1619
gest. 1696
Anm.: Sohn des Burchard von Veltheim (1579-1625) auf Harbke und Ostrau; Erbherr auf Ostrau, Harbke und Glentorf; Hofjunker der verwitweten Herzogin Anna Sophia von Braunschweig-Wolfenbüttel (1598-1659) in Schöningen.

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Graf Joachim Christian von (der) Wahl

geb. ca. 1590
gest. 1644
Anm.: Geboren bei Allstedt/Thüringen; frühe Konversion zum katholischen Glauben; bereits vor 1618 in bayerischen Kriegsdiensten, zuletzt als Hauptmann (1620), Obristleutnant (1626), Obrist (1629), Generalwachtmeister (1632), Generalfeldzeugmeister (1637) und Feldmarschall (1639); 1644 Gouverneur von Ingolstadt; 1636 Erhebung in den Grafenstand; seit 1626 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anhenkende").

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N. N. Weger

Anm.: Um 1641 kaiserlicher Kriegskommissar.
Karl Weiß

gest. 1644
Anm.: Schwedischer Hauptmann (um 1634), Obristleutnant (um 1638/42) und Obrist (1644); Kommandant von Mansfeld (um 1641/42) bzw. Halberstadt (1642-1644).

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Dietrich von dem Werder

geb. 1584
gest. 1657
Anm.: Sohn des Gebhard von dem Werder (1539-1612); Erbherr auf Reinsdorf, Werdershausen, Gerlebogk, Görzig und Ziebigk; Page, Kammerjunker und Stallmeister des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); 1610 hessisch-kasselischer Rittmeister; danach bis 1622 Geheimer Rat und Oberhofmarschall in Kassel; 1623 anhaltischer Hauptmann; 1631-1635 schwedischer Obrist; ab 1639 Unterdirektor der anhaltischen Landschaft; seit 1645 kurbrandenburgischer Obrist, Geheimer Rat und Amtshauptmann von Alt-Gatersleben; ab 1620 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Vielgekörnte"); vgl. Gottfried Coler: Der Vom Vater gegebene/ Vom Sohne ausgeführete/ Und vom H. Geiste versiegelte Raht des Heils [...], Köthen 1658, fol. Jiij v - N2 v.

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Johann Weyland

geb. 1601
gest. 1669
Anm.: Sohn des Bernburger Böttchers Joachim Weyland (gest. 1610); zunächst Reitherr, um 1624 Kämmerer sowie seit 1634 Bürgermeister (1634, 1636, 1639, 1642 regierend) der Talstadt von Bernburg.
Georg Winkler

geb. 1582
gest. 1654
Anm.: Sohn des Salzwedeler Händlers und Ratskämmerers Andreas Winkler (gest. 1591); ab 1596 kaufmännische Ausbildung in Leipzig; seit 1604 selbständiger Leipziger Handelsmann; Erbherr auf Dölitz und Stünz; vgl. Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften für genealogische und kulturhistorische Zwecke, Bd. 7, Boppard/Rhein 1972, R 6280.

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Johann Wolf

geb. 1605
gest. 1644
Anm.: Geboren in Ingolstadt; kurbayerischer und kaiserlicher Obristwachtmeister (1635) und Obrist (1636).

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Aire-sur-la-Lys (Ariën aan de Leie)
weiterführende Informationen
Anhalt-Bernburg, Fürstentum
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Anhalt-Köthen, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt, Fürstentum
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Aschersleben
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Athensleben
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Baalberge
weiterführende Informationen
Ballenstedt
weiterführende Informationen
Bayern, Herzogtum bzw. Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Bernburg
weiterführende Informationen

Anm.: Zusammengesetzt aus der jeweils eigenständigen Tal- ("Stadt im Tale", gebildet aus den ehemaligen Teilen Alt- und Neustadt) und Bergstadt ("Stadt vorm Berge"), die erst 1825 vereinigt wurden.
Bernburg, Talstadt
Anm.: Stadt links der Saale, die aus den ehemals eigenständigen Teilen Altstadt und Neustadt bestand (1825 Zusammenschluss mit der Bernburger Bergstadt).
Bitterfeld (Bitterfeld-Wolfen)
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Blankenburg (Harz)
weiterführende Informationen
Böhmen, Königreich
weiterführende Informationen
Bornische Aue
Anm.: Nach der wüstgefallenen Siedlung Borna benannte Aue an der Saale zwischen Bernburg und Gröna in der Gegend des heutigen Bernburger Stadtteils Neuborna.
Brasilien
weiterführende Informationen

Anm.: Kolonie des Königreichs Portugal.
Braunschweig
weiterführende Informationen
Braunschweig und Lüneburg, Herzogtum
weiterführende Informationen

Anm.: Die Teilfürstentümer Braunschweig-Wolfenbüttel, Lüneburg, Calenberg und Grubenhagen umfassendes Gesamtterritorium der welfischen Herzöge.
Calbe
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Dedeleben
weiterführende Informationen
Dessau (Dessau-Roßlau)
weiterführende Informationen
Deutleben
weiterführende Informationen
Dresden
weiterführende Informationen
Dröbel
weiterführende Informationen
Egeln
weiterführende Informationen
England, Königreich
weiterführende Informationen
Flandern, Grafschaft
weiterführende Informationen
Frankreich, Königreich
weiterführende Informationen
Gatersleben
weiterführende Informationen
Gennep
weiterführende Informationen
Gernrode, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Gernrode, Stift
weiterführende Informationen
Grimschleben
weiterführende Informationen
Gröbzig
weiterführende Informationen
Gröningen
weiterführende Informationen
Groß Germersleben
weiterführende Informationen
Groß Salze (Bad Salzelmen)
weiterführende Informationen
Großalsleben, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Halberstadt
weiterführende Informationen
Halberstadt, Hochstift
weiterführende Informationen
Halle (Saale)
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Hamburg
weiterführende Informationen
Heiliges Römisches Reich (deutscher Nation)
weiterführende Informationen
Hessen-Kassel, Landgrafschaft
weiterführende Informationen
Hessendamm
Anm.: Der westlichste von drei historischen Überquerungen des Großen Bruchs als Teil der Fernstraße zwischen Wolfenbüttel und Halberstadt zwischen Mattierzoll und Hessen (heutige Bundesstraße 79).
Höxter
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Hohenerxleben
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Hornburg
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Hoym
weiterführende Informationen
Ilberstedter Warte
Anm.: Der anhaltischen Landesverteidigung dienender Wachturm auf einem aufgeschütteten Hügel zwischen Hohenerxleben und Ilberstedt.
Irland, Königreich
weiterführende Informationen
Katalonien, Fürstentum
weiterführende Informationen
Könnern
weiterführende Informationen
Köthen
weiterführende Informationen
Konradsburg
weiterführende Informationen
Konstantinopel (İstanbul)
weiterführende Informationen
Leipzig
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Lindau (Bodensee)
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Lissabon (Lisboa)
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London
weiterführende Informationen
Magdeburg
weiterführende Informationen
Magdeburg, Erzstift
weiterführende Informationen
Mansfeld
weiterführende Informationen
Mecklenburg, Herzogtum
weiterführende Informationen
Neuhaldensleben (Haldensleben I)
weiterführende Informationen
Niederlande, Vereinigte (Republik der Sieben Vereinigten Provinzen)
weiterführende Informationen
Nienburg (Saale)
weiterführende Informationen
Nürnberg
weiterführende Informationen
Oschersleben
weiterführende Informationen
Oschersleben, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Hochstifts Halberstadt.
Osmanisches Reich
weiterführende Informationen
Osmarsleben
weiterführende Informationen
Osterwieck
weiterführende Informationen
Persien (Iran)
weiterführende Informationen
Pfaffenbusch
Anm.: Auenwaldgebiet an der Saale bei Bernburg.
Pful
Anm.: Nach der ehemaligen Burgruine Pful benanntes Auenwaldgebiet an der Saale bei Plötzkau.
Plötzkau
weiterführende Informationen
Polen, Königreich
weiterführende Informationen
Poley
weiterführende Informationen
Portugal, Königreich
weiterführende Informationen
Prederitz
Anm.: Spätmittelalterliche Wüstung bei Gröna südlich von Bernburg.
Quedlinburg
weiterführende Informationen
Regensburg
weiterführende Informationen
Rhein, Fluss
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Rieder
weiterführende Informationen
Roschwitz
weiterführende Informationen
Saale, Fluss
weiterführende Informationen
Sankt Gallen
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Schlesien, Herzogtum
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Schönebeck
weiterführende Informationen
Schottland, Königreich
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Schweden, Königreich
weiterführende Informationen
Sedan
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Sevilla
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Spanien, Königreich
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Staßfurt
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Ungarn, Königreich
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Warmsdorf
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Weimar
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Weißer Berg (Bílá hora)
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Weser, Fluss
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Westdorf
weiterführende Informationen
Westfalen
weiterführende Informationen
Westindien
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Anm.: Karibische Inseln, im weiteren Sinne Mittel- und Südamerika.
Wipper, Fluss
weiterführende Informationen
Wolfenbüttel
weiterführende Informationen
Zepzig
weiterführende Informationen
Zerbst
weiterführende Informationen
Zörbig
weiterführende Informationen
Bernburg, Rat der Bergstadt
Bernburg, Rat der Talstadt (Alt- und Neustadt)
England, Parlament (House of Commons und House of Lords)
weiterführende Informationen
Niederlande, Generalstaaten
weiterführende Informationen
Nürnberg, Rat der Reichsstadt
Titus Macchius Plautus: Amphitruo, in: Amphitruo – Asinaria – Aulularia. Lateinisch und deutsch, hg. von Peter Rau, Darmstadt: 2008, S. 9-107. ( Komödien 1 ) [Nachweis im GVK]