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Tagebuch des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg: Dezember 1642


Überlieferung: LASA Dessau-Roßlau, Z 18 Abt. Bernburg, A 9b Nr. 14 Bd. XVII, fol. 379v-401v (vgl. Quellenbeschreibung).

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[Inhaltsverzeichnis]
01. Dezember 1642
Bernburg
  • Spaziergang
  • Kontribution
  • Gespräche mit Bruder Friedrich
02. Dezember 1642
Bernburg
  • Abreise von Bruder Friedrich und dessen Gemahlin Johanna Elisabeth
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Korrespondenz
03. Dezember 1642
Bernburg
  • Strenger Frost
  • Anhörung der Vorbereitungspredigt auf das Abendmahl
  • Kriegsnachrichten
  • Kriegsfolgen
  • Kontribution
04. Dezember 1642
Bernburg
  • Empfang des Abendmahls und Anhörung zweier Predigten
  • Erkrankung des Hofpredigers David Sachse
  • Superintendent Joachim Plato als Mittagsgast
  • Kontribution
  • Kriegsfolgen
05. Dezember 1642
Bernburg
  • Kriegsfolgen
  • Wirtschaftssachen
  • Spaziergang
  • Kontribution
  • Ungewisse Hoffnungen
06. Dezember 1642
Bernburg
  • Kontribution
  • Einquartierungen
  • Besuch durch den schwedischen Obristen Christoph Heinrich von der Goltz
  • Kriegsnachrichten
07. Dezember 1642
Bernburg
  • Anhörung der Predigt zum Bettag
  • Regenbogen
  • Feldspaziergang
  • Kriegsnachrichten
08. Dezember 1642
Bernburg
  • Gespräch mit dem französischen Rittmeister Johann Schauer
  • Besuch durch den braunschweigisch-lüneburgischen Rittmeister Christian Ludwig von Bülow
  • Korrespondenz
09. Dezember 1642
Bernburg
  • Abreise von Bülow nach Ballenstedt
  • Kriegsnachrichten
  • Kriegsfolgen
  • Spaziergang
  • Korrespondenz
10. Dezember 1642
Bernburg
  • Kriegsfolgen
  • Truppendurchzüge
  • Entsendung des Lakaien Johann Balthasar Oberlender nach Zerbst
  • Korrespondenz
  • Administratives
11. Dezember 1642
Bernburg
  • Anhörung zweier Predigten zum dritten Advent
  • Ehemaliger Hofjunker August Ernst von Erlach als Mittagsgast
  • Kriegsfolgen
12. Dezember 1642
Bernburg
  • Abreise des anhaltischen Gesamtrats und Landrentmeisters Kaspar Pfau sowie des Amtmann-Stellvertreters Georg Reichardt nach Dessau
  • Kriegsfolgen
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Kontribution
  • Kammerrat Dr. Joachim Mechovius als Mittagsgast
13. Dezember 1642
Bernburg
  • Gestrige Rückkehr des Kammerverwalters Tobias Steffeck aus Ballenstedt
  • Einquartierungen
  • Kriegsnachrichten
  • Letzte Hasenlieferungen
  • Dichter Nebel
  • Wirtschaftssachen
  • Kriegsfolgen
  • Rückkehr von Oberlender aus Zerbst
  • Korrespondenz
14. Dezember 1642
Bernburg
  • Anhörung der Predigt
  • Kriegsnachrichten
  • Besuch durch den Diakon Johann Kaspar Martius
  • Beratung mit dem Lehens- und Kanzleisektretär Paul Ludwig
  • Spaziergang
  • Einquartierungen
15. Dezember 1642
Bernburg
  • Einquartierungen
  • Rückkehr von Reichardt aus Dessau
  • Dessauer Wildschweinlieferung
  • Korrespondenz
  • Ausbleibende Hafer- und Lebensmittellieferung aus Ballenstedt
  • Kriegsnachrichten
16. Dezember 1642
Bernburg
  • Hafer- und Lebensmittellieferung aus Ballenstedt
  • Kriegsfolgen
  • Kriesgnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Kälte
17. Dezember 1642
Bernburg
  • Wirtschaftssachen
  • Besuch durch den Ballenstedter Pfarrer Petrus Gothus
  • Hasen- und Otterjagd
  • Kontribution
  • Einquartierungen
18. Dezember 1642
Bernburg
  • Anhörung zweier Predigten zum vierten Advent
  • Vertragswidrige Forderungen durch den einquartierten schwedischen Leutnant Podewils
  • Pfarrer Georg Enderling als Mittagsgast
  • Wirtschaftssachen
  • Kriegsfolgen
19. Dezember 1642
Bernburg
  • Kontribution
  • Kriegsfolgen
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
20. Dezember 1642
Bernburg
  • Neue Forderungen durch Podewils
  • Kriegsfolgen
  • Gespräch mit Dr. Mechovius
  • Spaziergang zur zugefrorenen Saale
  • Dr. Mechovius als Mittagsgast
  • Korrespondenz
  • Abzug der einquartierten Soldaten
21. Dezember 1642
Bernburg
  • Tragfähigkeit des Saaleeises
  • Ausfall der Predigt
  • Korrespondenz
  • Administratives
  • Spaziergang
  • Hasenjagd
22. Dezember 1642
Bernburg
  • Feldhuhn- und Hasenjagd
  • Kriegsfolgen
  • Nachrichten
  • Korrespondenz
  • Leibarzt Dr. Johann Brandt als Abendgast
23. Dezember 1642
Bernburg
  • Mildes Regenwetter
  • Entsendung von Dr. Brandt nach Dessau
  • Wirtschaftssachen
  • Administratives
  • Kriegsnachrichten
  • Kriegsfolgen
  • Korrespondenz
  • Zwei Spaziergänge
  • Abschickung eines Boten nach Leipzig
24. Dezember 1642
Bernburg
  • Vormittagsspaziergang bei mildem Wetter
  • Erkrankung von Tochter Ernesta Augusta
  • Wirtschaftssachen
  • Anhörung der Vorbereitungspredigt auf das Abendmahl durch die Schwestern Sophia Margaretha und Dorothea Bathilde
  • Regen und Tauwetter am Nachmittag
  • Vogel- und Hasenlieferungen
  • Korrespondenz
25. Dezember 1642
Bernburg
  • Anhörung zweier Predigten zum ersten Weihnachtsfeiertag
  • Empfang des Abendmahls durch Sophia Margaretha und Dorothea Bathilde
  • Begleitung durch den lutherischen Haushalter und Unterkammerdiener Christian Große zur Kirche
  • Erlach und dessen Gemahlin Sibylla Eleonora als Mittagsgäste
26. Dezember 1642
Bernburg
  • Anhörung zweier Predigten
  • Plato als Mittagsgast
  • Rückkehr von Dr. Brandt aus Dessau
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Kontribution
  • Kriegsfolgen
  • Hasenlieferung aus Ballenstedt
  • Im Moment einer Todesmeldung sich selbst öffnende Kammertür als schlechtes Vorzeichen
27. Dezember 1642
Bernburg
  • Bericht durch Dr. Brandt
  • Kriegsnachrichten
  • Dr. Brandt als Mittagsgast
  • Gespräch mit dem Hofmeister Heinrich Friedrich von Einsiedel und Dr. Mechovius
  • Spaziergang
28. Dezember 1642
Bernburg
  • Korrespondenz
29. Dezember 1642
Bernburg
  • Regen und Wind
  • Kriegsfolgen
  • Kontribution
  • Korrespondenz
  • Dr. Mechovius als Mittagsgast
  • Erkrankung von Große als schlechtes Vorzeichen
30. Dezember 1642
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Wirtschaftssachen
  • Spaziergang zur Krähenhütte
  • Kriegsfolgen
31. Dezember 1642
Bernburg
  • Schnee
  • Entsendung von Lakaien
  • Drei schlechte Vorzeichen
  • Nachrichten
|| [[Handschrift: 379v]]

Donnerstag den 1. December 1642.


hinauß spatzirt vormittags[.]


Avis von Plötzkau wegen mehrerer contribution vndt
daß den 15. December eine 2½ fache anlage
möchte außgeschrieben werden. Fürst Ludwig begehrt
recompenß ob damna illata, wer gibt
aber mir etwaß wieder?


Es hat allerley gute dißcurß co'l fratello
gegeben. Gott gebe daß vnsere gute jn-
clinationes, recht mögen secundiret werden.

Freitag den 2. December


heütte ist Mein Bruder, mit Seiner gemahlin Liebden
nacher Plötzkaw verrayset, vndt die
Schwestern seindt alhier geblieben.


Avisen von Leiptzigk:


Daß es v̈ber, vndt Schleinitz mit den Sächsjschen
Soldaten abgezogen.


Printz Robert soll auf des Königs in England seitte ein
Treffen wieder das Parlament bey Worchester er-
halten haben.

|| [[Handschrift: 380r]]


Das Parlament hingegen, will sich mit Schottlandt
conjungiren, vndt haben eine declaration laßen auß-
gehen vor erhalltung der Reformirten Religion, die
authoritet des Königes vndt freyheitten des vatterlandes.


Schreiben von<per> Leipzigk, auß Güsterow, von
Schwester Sybille Elisabeth auch entpfangen.
Elle estoit fort cordiale.


Jtem: auß Magdeburgk, vom Adolf Börstel vom 8. October[,]
Jtem: von +nach vom Pfalzgrafen Ludwig Philipp wegen negromontischer
Erbschaft.


Jtem: von Schöningen.

<harter Frost.>


heütte haben wir vnß ad Sacram Synaxim
præparirt, vndt Nachmittags zur præparationpre-
digt, ich vndt die Schwestern gefahren.


Er Martius, sonst Diaconus <in der Alten Stadt> hat eine sehr
gute schriftmeßige predigt, von der buße
gethan. Gott gebe das wir würdige
Tischgenoßen sein mögen, zur himmlischen
Mahlzeitt, vndt also Morgen, wils Gott,
auch alle Tage vnsers lebens, erfunden werden.

|| [[Handschrift: 380v]]


Avis von Ballenstedt: daß sie Gott lob, der Wey-
marischen völcker, vndt also einer gefahr endtlediget,
dann dieselbigen nebenst etzlichen heßischen Regimentern
v̈ber die Vnstrut gegangen, vndt haben sich langst[!]
an dieselbige geleget, erwarten noch mehr heßische
völcker. Die andere gefahr wegen belägerung
Halberstadt, erwartett man noch, weil schon zwey
Regimenter darvor liegen, auch viel munition vndt
kriegspræparatoria selbiger orten, geschickt worden[.]


Jm Amt Ballenstedt stehet es sehr schlecht zu, das
beste dorf Riedern ist außgeleeret vnd wüste,
zu Hoym will dergleichen erfolgen. Des Königs[marck]
vnhöflicher hofmeister, fordert noch von armen leütten,
(die selber nichts haben) victualien, Rinder[,] hammel et cetera[.]

Sonntag den 4ten: December 1642. (2. advent)


heütte habe ich (Gott lob) die heilige communion ne-
benst Meinen beyden iüngsten Schwestern, mit ruhe
vndt andacht verrichtett, in zimlicher frequentz.


Der Superintendens herr Plato, w hat
geprediget, vndt das brodt des herren bey der
communion außgetheilet. Der Diaconus Martius
aber, hat den kelch administriret, vndt die || [[Handschrift: 381r]]
Form das heilige abendmal zu hallten, gelesen, ne-
benst den gewöhnlichen gebehten, vndt glaubens-
bekandtnüß etcetera[.] Magister Sax hat sich propter sca-
biem manuum endtschuldiget, Jst aber
selber, mitt zum Nachtmal gegangen,
nebst meinen hofrähten, vndt beampten. etcetera
Gott wolle vnsern glauben ferrner stär-
cken, auch vnsere Sehlen sehligkeit, befördern,
durch Christum Jesum, in kraft des heiligen Geistes Amen.


Extra zu Mittage, den Superintendenten,
Ern Platonemm gehabt, vndt ihme zugesprochen.


Jtzt kömbt der Obrist leutnant List nachmittage her,
zu exequiren wegen 94 ThalerThlr: rest, alhier
zu Bernburgk. Jch habe mitt ernst befohlen
weitterung zu vermeyden, daß ihm geholfen werden möchte.


Also wirdt keine Andacht vollkömblich ge-
hallten, vndt celebriret, der Sathan muß sich
dann alles irre zu machen, vndterstehen. Interim
will man zu Plötzkaw kleine posten nicht
paßiren laßen, da man doch zu Deßaw, Zerbst
vndt Köhten, fuhrlohn, vndt andere posten, wol
passiren leßett.

|| [[Handschrift: 381v]]


Nachmittags wieder in die kirche conjunctim,
vndt Er Martius, hat geprediget.

Montag den 5ten: December 1642.


Avis: daß der gute allte Cantzler von Deßaw,
Doctor Müller, (welcher zwar von Plötzkaw auß,
anhero kommen vndt mir referiren sollen, was
Sie gestern vor præjudicia zu Plötzkau geschloßen)
stillschweigens alhier gestern vorüber ge-
fahren, vndt bey Cöhten, abgesetzt vndt
geplündert worden, dergleichen Ehre ihme
auch vor 7 Jahren, nebenst andern Adelichen
Rähten, (alß sie mich eben auch zu dergleichen
præjudiciis des Pactj familiæ zwingen
wollen, sonderlich aber Gernorda mir entzogen[)]
nahe hierbey wiederfahren also daß Sie zu
fuß hereiner gehen müßen, wie itzt der
gute Mann, nacher Cöhten, soll gewandert
sein, vndt ist gewißlich diesem frommen auf-
richtigen Biedermann, ihme sein vnglück
nicht zu gönnen. Gott wolle ihn lange erhalten.


J'ay trouvè plüsieurs <des>Ordres, & inconvenients
en l'Oeconomie.

|| [[Handschrift: 382r]]


A spasso Nachmittages.


Lamentj von Riedern daß allda der Obriste Funcke
in die 700 ThalerThlr: schaden gethan. Jtem: der Obrist leutnant Bal-
tzer. Jtem: disparerj zwischen dem berge,
dem ampte alhier, vndt der Stadt, auch von
wegen der contribution.


heütte hat Reichardt, nebst meinen Mußketi-
rern, per forza, ejn fuder heẅ, so Sie die einquartirten
fourragiren geholt, loßmachen müßen. hat es
ihnen aber doch endlich abfolgen laßen, wie es der
leütenampt, mit gühte gesucht, vndt die
bürger der Stadt, fein selber anlaß darzu gegeben.


Avis: daß der licentiat Keppe, hofraht
von Zerbst, im rückwege von Plötzkaw auß,
bey Grimschleben, abgesetzt, vndt geplündert worden.


Speranze von Ballenstedt. perge <incerte!>

Dienstag den 6ten: December 1642.


Es hat gewaltige confusiones, wegen der
contributions restanten, alhier zu Bernburgk gege-
ben, welche ich componiren müßen. Die krie-
gerischen executores haben sich einquartirt. Es
laüfft malitia, & Paupertas, vndereinander. perge

|| [[Handschrift: 382v]]


Der Oberste Goltzsch, (so vor diesem bey mir<in Erfurdt>a
gewesen) hat mich diesen Nachmittag besuchtt.
Jst des Obersten hofmeisters Goltzschs zu
Plöene sein bruder, vndt ist auf dem
weißenberge vndter mir geritten.


Avis von Ballenstedt daß 400 pferde auß Wolfen-
büttel in halberstadt gekommen, vndt es sollen
vorhin schon 1200 Mann zu fuß darinnen
liegen, es wieder Königsmarck zu defendiren.


Am heüttigen Behttage, zur kirchen conjunc-
tim, da Magister Sax, den Text: vom Regenbogen,
alß einem zeichen des gnadenbunds Gottes,
nach der Sündenflutt1, außgeleget, vndt kurtz
zuvor eben a propos, ein Regenbogen, vor der
predigt, sich sehen laßen.


Nachmittags, bin ich (post requiem meridianam)
inß feldt spatzirt, vndt habe allerley zu reme-
diiren, vor mir funden.


Avis von Dresen[!], daß general Piccolominj, vmb Prag
herumb die gantze Kayserliche armèe, in Battaille
stellen laßen, vndt in dieselbe 4 Regimenter zu || [[Handschrift: 383r]]
Roß (so am schändlichsten vor Leiptzigk, auß-
gerißen) einschließen. Darauf hette die gantze
armèe diese 4 Regimenter, vmb ihrer poltron-
nerie willen, angeklaget, vndt den großen
schaden, so durch den verlust der Schlacht, dem
Kayser begegnet, exaggeriret. Baldt dar-
nach wehren sie alle von der generalitet
condemniret, also daß alle hohe vndt Niedere
Officirer, in gegenwartt der gantzen armèe
decolliret, die Soldaten aber, decimiret
worden, also das vndter zehen so mitt einander
vmb das leben spielen müßen, der iehnige
so es verspielet, gehenckt, oder arquebuzirt
worden. Soll ein schrecklich Spectakel
vor den augen so vieler Tausenden, ge-
wesen sein. Die v̈brigen Reütter so das
leben gewunnen, seindt, alle zu schelmen
gemacht, von den Regimentern veriaget, vndt
die Standarden zerbrochen, vndt zu nichte ge-
macht worden. <Jochem Schleinitz soll auch decollirt werden.>


Die Weymarische vndt heßische armeen,
sollen numehr auch zu den Schwedischen stoßen, vndt
zur Nawmburg v̈bergangen sejn.

|| [[Handschrift: 383v]]


Die vngarn, sollen den bradten gerochen, vndt bey
zeitten, nacher Vngerlandt zu, durchgangen sein,


Schleinitz hat in dem accord nur sich vndt
die ChurSächsischen Soldaten in acht genommen, die
Kayserlichen aber, wie auch die Stadt Leiptzigk
vergeßen. Jst also (da der bericht gewiß)
ein groß versehens.


Sie schreiben auch von Dresen[!], es wolle
der Ragozzj, in Oesterreich einfallen.
O Domine, in quæ nos reservastj tempora!2

Donnerstag den 8ten: December 1642.


Der Fertzigkin ihr Sohn, Rittmeister Schubardt,
hat mich vndterthenig angesprochen. Jst auß
Franckreich kommen, vndt em vndter deß
<Obersten> Nohthaffts arme<Regiment,> in der armèe deß
Conte de Harcour. hat nur auf 4 Monat
vrlaub. Will baldt wieder verraysen.


Jl dit que le Roy de France, donne 20
pistoles, aux estrangers, anrittgeldt, &
fait pour ün mois, 8 semaines, payant 40 florins (Gulden)f:
a chasque Reitre, ün tel mois.

|| [[Handschrift: 384r]]


Ün Rittmeister Bila est venü icy, con salutj,
dj buona parte. Era quello, che ultimamente
venne co'l Principe Giovannj, mîo cugino quà.


Es hat Fürst Hans auch an mich geschrieben,
importantissima quæque von Zerbst, in
huldigungs: vndt landesRegierungssachen.

Freitag den 9ten: December 1642.


Der Rittmeister Bila hat abschied genommen.
Jst fortt auf Ballenstedt. Gott geleitte ihn.


Avis von Ballenstedt das v̈ber 2 mille vor halberstadt gehen,
ohne die Regimenter, welche vorhin darvor liegen, es mitt
gewaltt, zu attacquiren.


Jtem: daß Meiner gemahlin 6 pferde außgespannet worden,
vnferrne von Ballenstedt.


Jtem: das Feldtmarschall Leonhardt DorstenSohn, zur Naw-
enburgk, sich befindet.


A spasso Nachmittages, <a piedj.>


Post von Deßaw et cetera[.] <Depesche importante nach Zerbst.>

Samstag den 10ten: December


Diese Nacht hat ein Soldat, auß Frevel
meinen küchenschreiber in seinem hause v̈ber-
fallen vndt gestochen.

|| [[Handschrift: 384v]]


Diesen Morgen, seindt vndterschiedliche parthien
durch den furtt gegangen, dörften lose händel
machen, weil Sie ohne das, starck genung
zu kommen, vndt sonderlich Meine pferde hinweg
zu nehmen, gedroẅet. Es dörfte ihnen aber
v̈bel bekommen.


Oberlender, ist fortt nach Zerbst. Gott wolle ihn
hin vndt hehr, wol geleytten.


Schreiben von hatzgeroda[!] von Meinem Bruder Fürst Friderich
in Stollbergischen sachen. Der bohte hat darneben berichtett, es
wehre meinem Bruder vndt den vnderthanen zum Gün-
tersperga ihr vieh, von Soldaten, genommen worden. perge
Will also v̈berall vnsicher werden.


L'altr'hierj un guerriero tirò una pisto-
letada nella finestra d'una Vedoua, del Pre-
dicante Cautio, tre detj lontano dal suo
figliuolino, loquale ne hebbe gran spavento.
Mà il Luogotenente, che giace quj a Bernburgo,
s'è offerto di g<c>astigarnelo. perge


Man hat in publicis, & privatis, heütte allerley
zu thun gehabtt.


Mundum regunt, Mediocria jngenia, & moderata Consilia.

|| [[Handschrift: 385r]]

Sonntag den 11ten: December 1642.


heütte ist der dritte advent, an deme wir
zur kirchen gegangen, vndt Er Bartolomæus
Jonius, (weil Magister Sax vnpaß ist) hat geprediget.


Extra zu Mittage, war Erlach bey vnß,
nach dem er zur kirchen, mitt aufgewartett.


Nachmittags, wieder in die kirche, da dann
Bartolomæus Fridericj Pfarrer zu Palbergk geprediget. perge


Jl y a eu des querelles, entre mes officiers,
&<& les> soldats, Swedois, <ou plüstost leurs Officials.>


Caspar Pfaw, vndt Georg Reichardt, seindt fortt auf die
angesetzte vnnöhtige Tagefahrt zu Köhten.<Deßaw.>


Avis: daß der Obrist leutnant Barß den Bidersehen
verwiesen, daß Sie, ihre zwey pferde wiederbe-
kommen
<außgekundschaft>, (da doch das dritte (auf meine jntercession
auch hette sollen außgefraget, vndt abgefolget
werden) man müßte in diesen landen mehr können,
als brodt eßen, daß man alles so geschwinde auß-
spähete. Er wollte auf ein andermal seinen
Reüttern, (damit sie sich desto beßer montiren
köndten) befehlen, Sie sollten nur die landleütte
vor die köpfe schiessen, So dürfte es keiner nachsagen.

|| [[Handschrift: 385v]]


Gestern abendt, hat der alhier logirende
leütenampt Budewelß, dem Ambtsverwe-
ser Geörg Reichhardt sagen laßen: Er wolte
ihme nit allein keine convoy nach Deßaw
mittgeben, Sondern ihm auch den kopf vonein-
ander hawen, so baldt er ihn antreffe.


Nun hat ihm der Amptsverweser,
nichts auf der weltt gethan. habe
ihn den Schwedischen leutnant derowegen djesen Morgen
durch den Major halcken, besprechen laßen.
Gott wolle vnß von solchen vnvernünftigen
leütten erlösen.


Avis per Cöhten, von Geüdern, Witzschern, etcetera[.]


Mitt Erlachen ist accordirt worden, wegen der
Contribution, deren er sich lange verweigert.


Extra zu Mittage: Doctor Mechovium.


Der leütenampt, hat sich durch halcken zim-
licher maßen, endtschuldigen laßen, vndt modera-
tion promittirt.


Die avisen geben, <so itzt wieder von Leipzig gangbar worden.>


Daß in Arragon die Victoria der Frantzosen,
noch gewiß seye, vor Lerida.

|| [[Handschrift: 386r]]


Jtem: daß eben auf den Tag, als die Schlacht
vor Leiptzigk geschehen, auch ein Treffen in Engel-
landt vorgegangen, in welchem der König in
Engellandt geschlagen worden.


Jtem: daß der FeldMarschall Leönhardt DorstenSohn,
diese woche aufbrechen werde. Er hette
auch schon, mit dem Conte de Guebrian, zur
Nawmburgk, kriegsraht gehallten.


Der Churfürst von Brandenburg hat erhallten
vor seine FrawMuhme, die allte Königin in
Schweden, 30000 ReichsthalerRthlr: iährlichen vndterhalt auß
Schweden, auch remission an den begehrten 120 mille ThalernThlrn:
zur neütralitet. On croyt, que son cousin
ait estè empoisonnè a Berlin, & on apprehend
fort, que le mesme n'arrive a Son Altesse Electorale. perge
Mais Dieu le peut garantir.


Jtem: daß die von der Moßkowitrischen flotta,
noch 8 Reich beladene Schiffe, in einem SchifStreitt,
den Duynkirchnern, zu theil worden.


Jn Jtalia sehen der pabst, vndt hertzogk von Parma,
einander noch sawer an, zausen sich noch nicht rechtt.

|| [[Handschrift: 386v]]

Dienstag den 13den: December 1642.


Gestern abendt, ist Tobias Steffeck wiederkommen
von Ballenstedt durch vielerley parthien, mit zjmb-
licher verrichtung, Gott lob, vndt danck,
der wolle ferrner mit gnaden helfen.


Der Schwedische leütenampt alhier, Budewelß,
hat mir durch halcken sagen laßen, es hette ihm
sein Obrist leutnant Barß geschrieben, es wehren 300 Kayserliche
Reütter in Magdeburgk aufs neẅe ankommen.
Nun hetten wir Fürsten von Anhaltt, gewoltt, das
man die compagnie nach vnserm gefallen, vndt belieben,
logiren vndt vertheilen sollten, welches auch geschehen,
würden derowegen auch, auf ihre sicherheitt, bedacht
sein müßen, vndt die Reütter wieder stellen, wo ein
vnglück zuschlüge, dann der Oberste leütenampt,
wollte solcher gestaltt, die verantworttung nicht
auf sich nehmen, es wehre dann sache, daß man
die einlogirung der compagnie zu seiner disposition
gantz vndt gar stellen thete, alßdann wollte er
sie wol an einem orth beysammen behallten.


Jch habe es nacher Plötzkaw communiciret, da hat
man mir sagen laßen, man finde es gut, daß ich ihm || [[Handschrift: 387r]]
antworten ließe, ich köndte ihnen in Bernburgk
keine sicherung schaffen. Ohne daß wehre die logirung
dieser compagny nur auf eine geringe zeit angesehen,
vndt hette der general Feldtmarschall DorstenSohn dem<n> ge-
sampten Fürsten zu Anhaltt, zugeschrieben (wiewol
ichs nicht gesehen) das diese compagnie vnß abgenommen,
vndt wir deren vndterhaltung enthoben werden sollen,
drumb man desto mehr vhrsach vmb die dislogi-
rung anzuhallten mehr als weitere quartier,
vndt versicherung derselben zu versprechen, wie
dann die deputirte nach Deßaw vmb den auf-
bruch anzuhallten befehlichet sein. Obrist leutnant Knoche
ist in Magdeburgk gewesen.


Avis von Oschmerßleben, daß der marsch der
Schwedischen völcker, würde hiedurch, vor halber-
stadt gehen. Gott wolle alles vnheyl gnediglich abwenden.


4 hasen, hat vorige woche, vom 3. biß 10. December
der Schütze zur hofstatt, gelifertt.


Es ist heütte den gantzen Tag, ein dicker
stargker Nebel gewesen. Nichts desto weniger
vndt vnangesehen der bewusten anschläge
der Soldaten auf meine pferde, seindt
meine leütte zweymal (Gott lob) glück-
lich nach holtz gefahren. <Eine partie> || [[Handschrift: 387v]]
Eine partieb ist zwar vermerckt worden, hat aber
nichts tentiren dörfen, vndt sich mitt zweyen
armen weibern, <(>hernachmalß<)> rumbgeiagt.


Der leütenampt Budewelß hat heütte
zu abends, 6 Staßfurter bierwagen angehallten,
vndt von einem ieglichen 1 ReichsthalerRthlr: begehrt. Solcher
gestaltt, werden die commercia noch mehr gehemmet
werden, vndt ist dergleichen anmuhtung vnverantwortlich.


Der Oberlender, ist von Zerbst wiederkommen,
mitt antworttschreiben an Mich, vom Fürst Johannsen,
en termes pleins de prüdence, & de circomspection,
non attendüe, en ün sj jeune Prince.

Mittwoch den 14den: December 1642.


Jn die wochenpredigt conjunctim gezogen,
welche der Pfarrer von Palberg, gehallten.


Avis von Plötzkau daß alle die an der Saale hinauf-
werts liegende compagnien sich zum aufbruch
gefaßt zu halten, ordre haben. Christians von
Bilaw schreiber, welcher von Braunschweig auf Magdeburg
nacher Plötzkau kommen, berichtett, daß in Magdeburgk
keine Reütterey seye, außer 2 compagnien welche || [[Handschrift: 388r]]
lengst in der vorstadt zu Magdeburg gelegen. perge


Der Diaconus Martius ist nachmittags bey mir
gewesen, con lamentj, etcetera[.] Je l'ay consolè. perge


Paulum Ludwig bey mir gehabtt, in aller-
ley negociationen.


A spasso dapoj, con glj miej.


Der leütenampt hat mir sagen laßen,
er hette ordre von Seinem Obersten leütenampt,
seine Reütter alhier zusammen zuziehen,
vndt einzuquartiren. Jch bemühe mich
aber, solche vngleichheitt zu divertiren.


Endlich hat er begehrt, ich sollte vor seine
Reütter, gut sagen. Ein schönes anerbiehten?

Donnerstag den 15den: December 1642.


Jch habe meine antwortt an den leütenampt,
suspendirt, ihn aufzuhallten.


Geörg Reichhardt, ist von Deßaw wiederkommen, mitt
zimlicher verrichtung. Jl a protestè contre l'inèsgalitè.


Ein Schwein ist von Deßaw mittkommen, pro 6 ThalerThlr:


Item freündliche schreiben, vndt dann auch von Melchior Loyß
die Stollbergischen acten. Gott lob, vor alleß.


Post von Ballenstedt, wegen Bilaw entpfangen.

|| [[Handschrift: 388v]]


     Das Schwein hat gewogen 12<3>8 Pfund (libra)℔:
<Nemlich:> alß das wildprett 99<105> Pfund (libra)℔:
Der kopf 15 Pfund (libra)
Die hautt vndt füße: 18 Pfund (libra)


J'apprehends quelque desastre pour les pauvres Ballen-
stedois, puis qu'ils ne sont pas venü ce soir, comme ils
devoyent, avec leurs vivres, & avoyne. Dieu les vueille
garentir, tant & plüs, que j'entends, qu'hier & au-
jourd'huy les Reitres, se sont cachèz aux bois, pour
enlever & ravir mes chevaulx de carosse & de la
mestairie. On dit, que les Swedois déslogeront bien
tost, pour marcher plüs avant, vers la Voytlande,
ou la Boheme. Le temps nous l'apprendra.

Freitag den 16<den:> December 1642.


Diesen Morgen ist die haberfuhre, vndt Victualien
von Ballenstedt, (Gott lob) glücklich ankommen, vndt
mittgebracht: 3 w: 3 Schefel (Scheffel)schfl: haber Ballenstedter maß, Thun
<2 w: 4 Scheffelsch: 3 Viertel (Hohlmaß)v:[,]> Jtem: 15 Stein 8 Pfund (libra)℔: außgeschwungenen
Flachß, den Stein: zu 22 Pfund (libra)℔:[,] Jtem: 10 kleine hüner,
4 kalkunische hüner, 1 Ganß, 10 Pfund (libra) pulver,
Bagatelle. etcetera Jch habe sie wieder bey itzigen
großen vnsicherheitt, dimittirt. Der liebe Gott, wolle
Sie wol wieder, zurückc geleitten.

|| [[Handschrift: 389r]]


Der Cornet Elble<Jlmen,> vndt 4 Mußcketirer con-
voyiren sie. Es haben sich heütte partien sehen lassen.
perge


Gestern, hat eine Parthie Reütter, von 16 pferden
wol montiert, vndt wol armirt mitt Carabi-
nern, im Dröbler holtz aufgewartett, auf
meine pferde, auch einen zur Schildtwache,
aufn bawm steigen laßen, aber vergebens.
haben sich derowegen meine leütte wol
in acht zu nehmen. Gott wolle beschützer sein.


Jl a fait froid, ce-jourd'huy.


Avis: daß die Kayserlichen gewaltig sich stärgken, vndt
der Schwedischen aufbruch baldt erfolgen dörffte.


Oberste Werder will dem Lennart DorstenSohn valediciren,
vndt vmb Schutz bitten. Zu Plötzkau ist eine jnstruc-
tion verfertiget, welche mir nicht vorgezeigt
werden wirdt. Sic surdo narratur fabula!3

Samstag den 17den: December 1642.


En nombre de Dios, yo hè embiado mis cavallos,
por llevar madera de <las> sylva<s>. Dios los guarde!


Er Peter Goht, itziger pfarrer zu Ballenstedt, ist wegen
der handlung, (so er mitt seinem antecessore, dem itzigen
Superintendenten alhier zu pflegen) zu mir kommen, nach
außgestandener Todtkranckheit, vndt hat mir allerley
gutes referiret.

|| [[Handschrift: 389v]]


Los mancebos embiados a la sylva, llega<n>
atras, con buena ventura, a buen puerto.


Ejnen hasen, Oberlender geschoßen vndt gelifertt.


Mein Schütz hat nach einer Otter aufm eyße, in
der Sahle schießen wollen, welche sich aber ins waßer
getauchtt, vndt einen großen lachs, den es im Munde
gehabtt, auch schon angefreßen, fallen laßen, vndt
ihme dem Schützen zum besten gegeben.


Avis von Caspar Pfawen, daß der Obrist leutnant Barß, durch seinen
Secretarium Bar 100 ThalerThlr: baar, nebenst der resti-
renden contribution begehren laßen, vndt 5 pferde
auß diesem antheil, So wollte er fortmarchiren,
vndt seinen aufbruch aufn Montag☽tag befördern.


Solche schöne anmuhtungen bringet die
Fruchtt der gesamptung, welche sehr v̈bel gegen
mir, oftermalß vielfältig, auch in dieser occasion
observirt wirdt, Sindtemahl numehr in die 4te.
woche alhier 30 pferde gelegen, mitt ihren Officirern[,]
leütenampt, Cornet vndt dergleichen, zu Deßaw aber
18 pferde, mitt einem Cornet, zu Köhten 20 pferde,
(dann der Obrist leutnant Barß, auß der gesamptung, ver-
pfleget wirdt) da ich doch nur 100 ThalerThlr: contri-
buire, wann Cöhten 300 ThalerThlr: vndt Deßaw: 200 ThalerThlr: || [[Handschrift: 390r]]
contribuiret. Vngleichheitt! Vnchristliche bezei-
gung? Summum jus! summa injuria.

Sonntag den 18den: December 1642.


Am heüttigen vierdten Advent, in die
predigt, da Magister Enderling gepredigett,
wegen Magister Saxens vnpäßligkejtt.


Der leütenampt Budewelß, thut vnbil-
liche Postulata (auch dem contract zu wieder)
vndt fordert mitt vngestümm, bey vermeidung der
execution, allerley sachen, vorm berge, dergleichen
Tractament man nicht gewohnet ist.


Extra zu Mittage, wahr bey vnß: Magister Enderling.


Nachmittags, habe ich den Neẅen Rectorem,
Hesium hören zum ersten Mahl predigen. <hat feine dona.>


August von Erlach s'est monstrè volontaire cejourd'huy,
touchant l'avoyne demandèe de la Noblesse.


   Montag den 19den: December 1642.


Der leütenampt hat hanß Geörgen des Cantzelisten Sehligen
wittwe v̈bel tractirt, sie bastoniren wollen, vmb
geforderter flasche brühans willen, endlich ihr 8 Sol-
daten inß hauß geschickt, mit einem wagen,
vndt 2 Faß brühan mit gewaltt, außm keller
nehmen laßen, vndt Sie v̈bel gescholten, da Sie noch
schwanger von ihrem Mann Sehliger.

|| [[Handschrift: 390v]]


Diesen Nachmittag, ist auch ein<der> Stadtschreiber4,
vom Regiments Secretario, gehawen worden.


So hat auch mein fehrmann5, vor den Soldaten
keinen friede haben können.

Montag den 19den: December 1642.


Jtzt kommen zweene Bürgemeister[!]6 herauf, beklagen
sich, daß gestern aufm Rahthause der Schwedische
Secretarius expostulirt, vndt begehrt, man
sollte dem Obersten leutnant Barß, vndt seinen Officia-
len, noch ein mehreres geben, als man ge-
williget. Nun hette der Stadtschreiber7 geant-
wortett, wann man das thete, so geschähe es
nicht auß schuldigkeitt, sondern ex gratia,
welches den Secretarium verschmähet, alß ob
man sie alle vor bettler schelten thete, vndt
ihn mit einem Stock zweymal geschlagen,
darnach mit dem degen zweymal gehawen,
auch hinweg zu führen gedroẅet in ketten
geschmiedet. Bitten vmb Schutz. Der Obrist leutnant
hat ihnen auch geschrieben, Sie sollten daßel-
be hergeben, oder der Oberste Schönherr sollte || [[Handschrift: 391r]]
alhier bleiben mitt seinem gantzen Regiment
vndt so lange exequiren, biß alleß richtig
gemacht wehre worden.


Solche indigniteten schmertzen sehr.


Jtzt kömbt avis: daß sie der bürger ihre
weiber (so nach der Nawmburg gefahren)
exequiren, vndt ihnen das vieh abnehmen,
weil (<S>ie ohne paß darvon gefahren.


Der leütenampt soll auch dem Ambts-
verweser, noch den Todt geschworen haben <oder doch bastonaden bestaltt, so er ihm aber wol, soll zu geben, vndterwegen laßen müßen.> Darf
also keiner seinem Ampt, recht ejn genügen thun.


Jtzt bekomme ich ein schreiben, vom Obrist leutnant Barß,
etwaß höflicher, darinnen er vmb abführung
der resta, vndt vmb 6 pferde bittet. <erbeütt sich bey dem aufbruch, gute ordre zu hallten. Gott gebe den effect. perge Vndt das ich baldt meine Rache, an solchen ruchlosen leütten, sehen möge, weil keine beßerung zu hoffen.>


Avis: daß eine partie von 20 pferden, sich vertheilt,
auf meine wagenpferde zu lawren.

|| [[Handschrift: 391v]]


Jtzt vormittages kömbt avis, der leütenampt
Budewelß habe 6 Reütter vorn berg comman-
dirt, wieder den Bürgemeister[!] zu exequiren.
Man weiß nicht, worümb, alß bloße zu-
nöhtigungen. Dann leide ichs, daß meine vndertha-
nen also geprenckelt werden, so ist mirs
ein Schimpf, leide ichs nicht, so haben wir
eine stärgkere parthey aufm halse, als
wir sein. O Deus! in quæ tempora nos
reservastj!8


Vnderschiedliche querimonia[!] seindt noch einkommen,
wie die bürger v̈bel tractirt, bastonirt, vndt
mittgenommen werden, bevorab died vom leütenampt.


Die Leipziger avisen geben:


Daß gewiß ein haüptTreffen zwischen dem
Könige in Engellandt, vndt seinem gegentheil
vorgegangen, darinnen der König 3 mille Mann ver-
lohren, die Parlementischen nur 300 vnd ließe
sich alles numehr, zu einem guten vertrag ansehen.
Gott schicke alles zum besten.


Tortona mitt aller zubehör, eine Stadt- || [[Handschrift: 392r]]
liche gegendt, auf 300 mille kronen einkommens, soll
der König in Frankreich nicht allein erobert, sondern
auch dem Printzen Thomaso von Savoya, mit
gewißem beding verehret haben. Jch bin da-
selbst, anno: 1613 gewesen, alß ich nach Genua
gerayset, eine feine Stadt, mitt einem festen
Casteel. <Der Monsieur in Frankreich ist wieder in vngnaden.>


Der Cardinal de Richelieu der hoch-
berühmbte favorit vndt Regent in Franckreich
soll zu Paris an der Pleuresj, <im> vergangenen
November, gewjß gestorben <sein>, vndt sein großes
guht, mehrentheilß seinem König verlaßen haben.


Der Streitt wegen der præcedentz
zwischen den Cardinählen vndt Fürsten in Frankreich
soll durch des Königs authoritet, numehr
aufgehaben9, vndt den Cardinälen zum for-
theil das vrtheil gesprochen sein. hiedurch
aber seindt die Fürsten des geblüts10, der-
maßen disgustirt worden, als auch der Printz
von Condè vndt sein Sohn, von hof hinweg
gezogen, nach Bourgoigne zu.


Der Pabst ist mitt Parma, noch nicht verglichen.

|| [[Handschrift: 392v]]


Jn den Niederlanden soll es mißverstände geben,
zwischen dem Printzen vndt den herren Staden,
weil iehner dem König in Engellandt, mitt
gewaltt hülfe leisten, diese aber, es nicht zu-
geben wollen.


Die Königin in Engellandt, will bald wieder
auß dem haag nacher Engelland zu verraysen,
wiewol ihr aufschub den holländern in die
20 biß 30 Schiffe geschadet, dann die
kriegsschiffe so zur convoy lange auf-
wartten müßen, haben vndterdeßen den
Duynkirchnern, das Meer zum raube
offen laßen müßen.


Mexico, vndt Peru, welches die vornemb-
sten provintzien in America seindt, sollen auch
wieder Spannien rebelliret haben.


Jn Portugall, mantenirt sich der neẅ-
erwehlte König, Duc de Braganza noch,
vndt soll zu lande viel plätze erobert haben.


Der gouverneur zu Briesach, ein Erlach,
soll zimlichen verlust in vergeblichen anschlägen,
auff Costnitz, erlitten haben.

|| [[Handschrift: 393r]]


Die Mußkowiter haben die festung Asac
verlaßen, welche die Türcken wieder einge-
nommen, vndt befestiget haben sollen.


Der Kayser helt einen landTag
zu Preßburgk.


Der Pabst will nun Spannisch werden,
vndt soll mit Franckreich zerfallen sein.


Ein dänischer Gesandter Vlefeldt,
ist von den Parlamentischen in Engellandt
gefangen worden, weil er dem Könige
geldt vndt munition zugeführt, vom
Könige in Dennemarck.


Jm haag tantzt man Stadtliche
kostbahre ballett, vndt ist lustig. perge


Jtzt kommen wieder neẅe querelen,
zwar lindere seitten werden aufgezogen,
vom Obrist leutnant vndt leutnant[.] Es wirdt aber doch nur ein
Spiegelfechten sein, vndt Morgen wirdt der
Sathan erst (ut Proverbio dicitur) mit einem
bösen gestanck, außfahren.


Jch habe dem Obrist leutnant Barß, deützsch geschrieben.

|| [[Handschrift: 393v]]


Der leütenampt Budewelß, hat heütte
wieder neẅe postulata gefordert, sub specie
discretionis, zum abzuge.


Viel leütte judiciren, es seye ein ange-
stiftett wergk, daß man mir vndt
meinen vnderthanen, mitt fleiß will wehe
thun, vndt vhrsach geben zu händeln, in-
maßen die Soldaten sich sehr zu den bürgern
nöhtigen, vndt vrsach geben.


Jch habe befohlen, man solle die Bürger-
schaft diß: vndt ienseytt der Sahle, in
die wehre sich stellen laßen, beym
verhoften aufbruch.


Den CammerRaht, Doctor Mechovium bey
mir gehabtt, wegen etzlicher expeditionen,
vndt Commissionen.


Vormittags, bin ich noch spatziren gegangen,
in die Mühle, aufn Thamb11, vndt zu sehen,
wie die Sahle mitt eyß bestanden, auch
wo aufgeeyset soll werden.

|| [[Handschrift: 394r]]


Extra: ist Doctor Mæchovius, der CammerRaht zu Mitta-
ge bey mir geblieben, vndt hat nach der malzeitt
gute Discours, gegeben.


Depesche hesterne vers Dresen[!] &cetera[.]


Diesen Nachmittag ist der Schwedische leüte-
nampt Budewelß, mit seinen Muhtwilligen
Reüttern, von hinnen (Bernburgk) aufgebrochen,
hat sich zwar mir recommendiren laßen, aber
mit dem Ambtsverweser (beym abschied
im vorüber reitten) händel anzufangen
gesuchtt, vndt sehr auf ihn, den er einen
hundt zum A Dieu geheißen, geschollten,
auch sonst der bürger v̈bel gedacht, da
Sie ihm doch alles guts gethan. Da heißts:
Vndanck in fine laborum!


Gott lob, daß wir solcher gäste loß seindt.


Jtzt kommen noch mehr klagen ein, wie
auch gestern ein bürger auf der wache,
<ein glaser> ohne eintzige vrsache, von einem Reütter,
(vngestraft,) gehawen worden.


Es hat den leütenampt sehr verhonet, daß
er heütte beym abzug, meine leütte, im gewehr anse-
hen müssen, an den Thoren vndt Schlagbeẅmen. et cetera

|| [[Handschrift: 394v]]


hanß horenburg, einen bürger alhier, welcher
sich vndter den Schwedischen selbst vnderhalten laßen,
vndter den Rittmeister Bertram, hat der leütnant
die Tage im keller iämmerlich geprügelt, vndt
mit dem degen, zerschlagen, ohne rechtmeßige
vhrsache.


heütte hat er etzliche Reütter comman-
dirt, Bürgermeister weylanden, auf seinen freyen
hof zu fallen, vndt pferde hinweg zu nehmen,
es ist aber noch durch discrete leütte, abge-
wandt worden. hie heißt es wol:
Et ne nos jnducas in tentationem,
Sed libera nos a malo12, etcetera[.]

Mittwoch den 21. December 1642.

<Die Sahle hat vbergetragen.>


Es ist heütte nicht geprediget worden.


Briefe von Fürst Friedrich crabrones, jrritando13.


Jch habe durch gegen Paul Ludwig mich erklähret, auf
sein erinnern, vndt Melchior Loyß den Geörg Knüttel zum
Cantzelisten, vndt Registratore, zu bestellen. et cetera et cetera
Gott gebe glück darzu, vndt gedeyen.


A spasso, dopò desinare. <Oberlender 1 hasen, geschoßen.>


J'ay taschè a redressser, quelques mesentendüs.

|| [[Handschrift: 395r]]

Donnerstag den 22. December 1642.


Meine leütte haben hindter<in> den gärten geiagt,
hindter der Stadt perge vndt 6 hasen gefangen,
auch ein Feldthun geschoßen.


Avis: daß wiederumb 2 Schwedische Regimenter, im
Amt Ballenstedt eingefallen, vndt schaden thun.


Böser avis von Deßaw, daß mein elltister
Sohn, Erdmann Gideon gählingen kranck
worden, Gott wolle ihm in gnaden wieder aufhelfen,
vndt (da es sein Göttlicher wille) zu voriger
gesundtheitt, wieder gelangen laßen.


Schreiben von Adolf Börstel per Dresen[!], vndt Wjttemberg,
vom 12ten: November mjtt vielerley guten
Nachrichtungen. perge


Extra zu abends, der Medicus, Doctor Brandt.

Freitag den 23. December 1642.

<Gelinde wetter, vndt Regen.>


Jch habe den Medicum, Doctor Brandt, nach
Deßaw, geschickt, vmb keines meines
kindes willen. Gott wolle ihn geleitten,
vndt alles in guten standt, wieder setzen.


Meine pferde alle seindt hinauß nach
Pfuhle, holtz zu holen. Gott bewahre Sie vor anstoß.

|| [[Handschrift: 395v]]


J'ay derechef sür le büreau, üne depesche jm-
portante. Dieu la vueille faire reüssir,
& accomplir, par sa Sainte grace.


Avis: daß der leütenampt Budewelß, das
feine hauß Ostra, vndt vmbliegende haüser,
in brandt stegken laßen, vndt an 5 orthen,
angezündet.


Jtem: daß <Reütter, vermuhtljch> seine leütte, meiner gemahlin leütte,
welche nach ihren geraubten pferden gegangen,
vor halle angetroffen, ohne entsatz, v̈bel
zerhawen vndt gestochen, vnangesehen deß bey
sich gehabten paßes, vnd Sie zurücke wieder geiagtt.
<et cetera>


So hat der leutnant Budewelß auch in halla, die Bern-
burger fuhrleütte (so nähermalß, ohne seinen
paß, einfältig nach der Nawmburgk ge-
fahren) angetroffen, vndt vnangesehen, das
Sie schon verglichen gewesen alhier, durch
Caspar Pfawen auf 3<4> ducaten, hat er ihnen
doch, die besten pferde, hjnweg genommen,<zu nehmen> ge-
droẅet, welches sje auch mitt gewaltt, ver-
wehret, endlich aber auf 30 ThalerThlr: accordiret || [[Handschrift: 396r]]
da er 100 ThalerThlr: haben wollen. Er hat auch
henrich Schmidt des Ambtmanns von Ballenstedt
bruder, darvon geführet, vndt gebunden
durch die gaßen geschlept, hat ihn auch
noch bey sich, biß das geldt erleget werde.


Also muß man procediren, die leütte zu
gewinnen, vndt die gemühter, an sich zu ziehen.
Pacience par force!


Diesen abendt, schreibt Melchior Loyß von Deßaw,
das es sich mitt Meinem Sohn, Erdtmann Gideon,
zu einer febrj quotidiana angelaßen.
Er hoft, es solle keine malignitet darbey
sein, vndt Gott werde in gnaden, helfen, Amen.


Fuj a spasso, innanzi e dopò desinare.


Die depesche nacher Leiptzigk, ist heütte auch
fortgewandert. Gott mag wißen, wie Sie
mit dem armen bohten, werden sein vmbgegangen.

Samstag den 24. December 1642.


A spasso fuora, in gelindem wetter vormittags[.]


Die kleine Ernesta Augusta hat auch
angefangen vnpaß zu werden. Gott beßere alles böse, || [[Handschrift: 396v]]
Amen.


Matthiaß Krosigk ist anhero kommen.
Er vndt sein bruder, haben mir von hohen
Erxleben, auß freywilliger vndterthäniger affection
gelifert, vndt angeführet, wegen deß
erfolgten großen Mißwachßes, an haber:
wispel:
2 Bernburger maß: <zu Meiner hofstadt.>
1 - - Erlach, den ich habe anführen laßen.
<Schefel (Scheffel)schfl:>
2 4 henning Stammer, an 3 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
3 Schefel (Scheffel)schfl: Ballenstedter maß.
1 der von Wieterßheim, <Ballenstedter m[.]>
12 Trota von hecklingen. <Bernburger maß.>
2 will Oberster Werder hergeben,
ist aber noch njcht geschehen. <Bernburger maß[.]>
12 Trota von Gensefurtt, Bernburger maßes.
12 Gebhard Paris, von dem Werder, auß Gröptzig.f


C'est üne assistance honneste, de mes vassaulx
mais point trop extraordinaire[.]

|| [[Handschrift: 397r]]


Meine beyde Freẅlein Schwestern, sejndt in
die præparationpredigt gefahren.


Thaẅ: vndt Regenwetter, ist diesen
Nachmittag gewesen.


2 hasen, 13 großvogel vndt 1 Räphuhn,
hat Meine hofpursche diese woche einbrachtt.


J'ay escrit a Königsmarck les jnsolences de
son Lieutenant. Dieu vueille, qu'il y remedie.

Sonntag den 25. December 1642. <WeynachtChristag.>


Zur kirchen, conjunctim. Vndt Meine
zwey anwesende iüngere Schwestern, haben
communicirt. Er Bartolomæus Jonius Pfar-
rer zu Altenburgk, vndt Bartolomæus
Fridericj pfarrer zu Palbergk haben adminis-
trirt die celebrationem Cænæ, weil
Magister Sax kranck, vndt noch das Diaconat
vaciren thut. Christian Groß, sonst Kersten
genandt, mein gewesener lackay, (den ich
vnlengst zum vnderkammerdiener, vndt haußhall-
ter gemacht) ist auch zum ersten Mahl mittge-
gangen, nach dem er viel Jahr schon bey mir ge-
wesen, vndt es Menschen zu gefallen, nicht thun wol-
len, endtlich aber Gott dem herren, die Ehr gegeben. || [[Handschrift: 397v]]
Der wolle ihn durch die kraft seines heiligen geistes,
in dem wahren Christenthumb, stärcken, vollbe-
reitten, kräfftigen, vndt ferrner gründen, auch
biß ans ende, in der reinen lehre erhallten,
vmb Christj Jesu willen, Amen.


Extra: wahren zu Mittage bey vnß, Erlach,
vndt seine haußfraw.


Nachmittags wieder in die kirche conjunctim, vndt
Er Bartolomäus Fridericj hat geprediget, heütte Morgen
aber: Er Bartolomäus Jonius.

Montag den 26. December 1642.


Conjunctim mitteinander zur kirchen, der
Superintendens Er Joachimus Plato, hat eine
Stadtliche, gelehrte schöne predigt gethan.
Gott wolle jhn stärcken, vndt lange erhallten.


Jch habe ihn extra zur Malzeitt behallten.


Der Medicus Doctor Brandt, ist von Deßaw
wiederkommen, hat zimliche post von Meinem
Sohn mittgebrachtt, daß er nemlich febrim
intermittentem habe. Gott wolle alles
beßern, Amen.


<Nachmittags cum sororibus zur kirchen. Er Martius hat gepredigt[.]>

|| [[Handschrift: 398r]]


Die Leipziger avisen geben:


Daß Axel Lillie in Leiptzigk commandire, vndt
die Schwedische armèe nach Freyberg, vndt Zwickaw
zu, gegangen.


Jtem: daß der Cardinal de Richelieu gewiß
Todt seye, vndt große schätze hindterlaßen,
mehrentheils, dem König in Frankreich[.] Der Cardinal
Mazzarinj, creatura del Papa, seye an seine
statt, gekommen.


Printz von Vranien, liege kranck am Podagra.


König in Engellandt stehe abermalß in
Tractaten, mit seinem Parlament.


Jean de Werth, will a part eine armèe
commandiren, oder von Spannien, bestallung
annehmen.


Der Allte Pfaltzgraf von Neẅburgk,
soll zu Düßeldorf Todtkranck sein. Wo
er verscheiden sollte, dörfte sein absterben,
große alterationes vervhrsachen.g

|| [[Handschrift: 398v]]


Der Major so zu Ascherßleben lieget, hat im
Nahmen seines general Majors Königsmarck Meine be-
ampten dahin citiret, auf den 28. huius,
vnaußbleiblich zu erscheinen, eben alß
wann er oberbottmeßigkeitt v̈ber Sie
hette. Schützet vor des Evangelischen wesens
vndt der Cron Schweden wolfahrt. etcetera
Jch habe befohlen, Sie sollen nit pariren,
sondern erst hören laßen, was ihr begehren,
vndt alles ad referendum annehmen.


So haben auch 2 Rittmeister alda an Fürst Augustum
geschrieben, begehren nur auß vnsern resi-
dentzStädten die mille ThalerThlr: bewilligte
contribution dem Königsmarck wollen die
Empter absonderlich schätzen, welches ein
heimliches vnvermuhtetes bubenstück
ist. Gott erlöse vnß, von denen leütten. perge


Jtzt kömbt heinrich Schmidt wieder,
hat dem leutnant Budewelß 50 ThalerThlr: geben,
in Leipzig credit machen, vndt damitt
sich rantzioniren müßen.


<2 hasen von Ballenstedt.>

|| [[Handschrift: 399r]]


Nota Bene[:] diesen Nachmittag, als meine beyde anwe-
sende Jüngste Schwestern, vom Tode mitteinander
in ihrem stüblein der öbersten leüchte alhier,
zu Bernburgk, geredet, mitt occasion,
daß vnsere CammerJungfraw, Eleonora
von Dütten, heütte nachricht erlanget,
das ihr lieber Bruder, ein leütenampt
der heßischen, auß mißverstandt vndt
vnerfahrenheit der sprache, vorm Schloß
Calemberg im Lüneburger lande, (alda
er auf salva Guardij gelegen) von Fran-
tzosen iämmerlich erschoßen worden,
vndt weil sie sich sehr betrübet, die
Schwestern Christlich, vnder sich gemeinet,
man sollte v̈ber die Todten, bevorab
<in> itziger bösen zeitt, da ihnen wol geschehe, nit
allzusehr Trawren, auch beyde ihre Mägde
in der Stube geseßen, die schwestern aber,
auf vndt nieder gegangen, ist eben in
selbigem moment der Todeserwehnung,
ihre kammerThür, so doch mitt der klincke
fest vndt wol zugemacht gewesen, von sich selber
aufgegangen. <Ie crains, que cela ne denote rien de bon[.]>

|| [[Handschrift: 399v]]

Dienstag den 27. December 1642.


J'ay eu auprès de moy, le Medecin, Docteur Brandt, quj a
fait tout plein de rapport, de Dessaw, & d'ailleurs.


Jls ont illecq nouvelles, que Ragozzj, se va joindre
a eulx, vers le printemps, avec 30 mille hommes.


Extra: ist der Medicus, Doctor Brandt, zu Mittage blieben.


Nachmittags, hat der hofmeister Einsidel, neben dem CammerRaht,
Doctor Mechovio, allerley commissiones gehabtt, <vndt referiret. perge>


Nachmittags a spasso gegangen.


Alarm diesen abendt, wegen der Schwedischen völcker,
welche von Ascherßleben weichen wollen, weil die
Kayserlichen stargk auß halberstadt gefallen.

Mittwoch den 28. December 1642.


Ie me suis tourmentè ce-jourd'huy, avec deux
depésches assèz importantes. Dieu les vueille benir,
& me faire la grace, de n'estre blasmè de personne,
car je ne desire nuire a personne, ains seulement
de me conserver. O que tous eussent ceste intention!
Dieu vueille confondre, & deprimer tous mes ennemis,
lesquels empeschent le cours de ma bonne fortüne.


Jl n'y a rien quj düre, Que la peine & le tourment
Que l'homme envivant endüre, Tourmentè jncessamment.14

|| [[Handschrift: 400r]]

<Windt, regen.>


heütte haben 5 Reütter, nahe bey der kräenhütte,
dem Schäfer seine <2> pferde außgespannet. Jch habe sie
verfolgen laßen. Jtem: 3 pawerpferde haben sie
auch hinweggenommen. Rindorf vndt meine
leütte so die holtzwagen von Pfuhle her, convoyiret,
haben ihrer verfehlet, sonst hette es dörfen einen
Scharmützel abgeben, weil noch 6 Reütter zu ihnen
den Straßenraübern, gestoßen, vndt Sie haben sich
inn: vndt an der krahenhütte, verborgen, ehe sie
den anfall auf die pferde gethan. <(Die Nachfolge ist vergebens gewesen.)>


Avis von Ballenstedt daß die Ascherßleber, viel holtz
vndt baẅme haben wollen, die man ihnen
zu geben weder befugt, noch schuldig ist.


Schreiben von Meinem bruder; Fürst Friedrich mitt ejnge-
schloßenen supplicationen von den hatzgerödischen[!] Ampts-
vndterthanen, alß ob sje zur vngebühr, vndt mitt
hindansetzung des der Christlichen liebe,
(gleichwol der warheitt zu wieder) gravirt
würden, welche supplicationen, jhnen der haüpt-
mann an die handt gegeben, damit mir nur alles, im
obliegenden Directorio, schwehr gemacht würde.
Dann es ist ia am Tage, vndt vnlaügbar, daß Meine
Empter Bernburgk, vndt Ballenstedt, mehr, alß hartzgeroda
gelitten, vndt das ihnen weniger hülffe wiederfahren.


Extra: war bey vns zu Mittage, der CammerRaht, Doctor Mechovius.

|| [[Handschrift: 400v]]


Mon valet de pied, (quj devoit aller au Midy,) est
devenü soudajnement & inopinèment malade a la
mort, ayant englouty au boire, üne grosse mouche
venimeuse, mais Dieu nous a fait la grace
qu'il en a estè delivrè, retenant grandes
douleürs au corps. Ce m'est ün mauvaus
presage. <Avis: daß der impostor, Hans Reüß, sich wieder in Hollandt sehen lesset, vndt betteln gehet.>


Ein NeẅJahresschreiben, von Meinem bruder, Fürst Friedrich
empfangen, en bons termes, apres les calomnies
d'aujourd'huy.


V̈ber die 50 Neẅe Jahrs briefe habe ich subscribirt.

Freitag den 30sten: December 1642.


J'ay continüè la depesche hesterne, Dieu y
vueille donner sa benediction, par sa grace, Amen.


Jch habe Meine wagen, vndt pferde, mitt
stargker convoy, hinauß nach Pfuhle geschickt
holtz zu holen, weil man wegen stargken
windes, v̈ber die Sahle nicht fahren können.
Rindorf hat sie commandiret, vndt die Rayse
ist Gott lob, wol abgegangen.


Jch bin zu Fuß nach der kraenhütte selb
dritte spatzirt, zu sehen, wie gestern die Reütter || [[Handschrift: 401r]]
darinnen gewühlet, vndt schaden gethan
haben, in dem Sie die Schießlöcher erweittert,
die wasen zerrüttet, vndt in einer grube
darneben ihre pferden verborgen stehen laßen.
Es mögen wol bekandte darbey gewesen sein.


<Fuhren von Ballenstedt seindt ankommen, denen viel partien begegnet.>

Samstag den 31. December 1642.

<Nix.>


Les lacqueys sont partis, au nom de Dieu, lequel
les vueille condujre & reconduyre heureusement[.]


Pro malo omine: mon page Voyeur, a tuè
de son espèe ceste nuict, ün chien nojr de
paysan, quj ne vouloit sortir dü chasteau,
outre la palleur de Kersten & son mal
d'avanthier.


Jtem: üne de mes belles jüments la
grande marique entre les Alezans,
a avortè ceste nuict, ün beau poullajn
nojr, de mon bel estalon le Lichtensteiner.


Dieu vueille que nostre bonne fortüne
sürmonte la mauvayse, aujourd'huy,
& toute ceste nouvelle annèe & plüsieurs autres.


Mais i'ay rayson d'apprehender, encore force
desastres, sj Dieu n'y met la main, & nous tend
sa main secourable paternellement.

|| [[Handschrift: 401v]]


Avis von Deßaw, daß daß fieber (Gott
lob vndt danck) meinen Erdtmann verlaßen.
Gott gebe doch gnediglich, daß solche beßerung,
recht bestandt haben möge.


Textapparat
a Gestrichenes im Original verwischt.
b Die ersten zwei wiederholten Wörter dieser Zeile sind zu streichen.
c Die Silben "zu" und "rück" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
d Im Original verwischt.
e Die Silben "zu" und "rück" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
f Darunter folgen 3 bis 4 leere Zeilen.
g Darunter folgen 3 leere Zeilen.

Kommentar
1 Vgl. Gn 9, 13-16.
2 Ein dem Polykarp von Smyrna zugeschriebener Ausspruch, überliefert durch den Heiligen Irenäus von Lyon, zitiert nach Rufin. hist. eccl. 5,20 (ed. Schwartz/Mommsen 21999, S. 484f.).
3 Zitat nach Ter. Haut. 222 (ed. Rau 2012, S. 206f.).
4 Identifizierung unsicher.
5 Identifizierung unsicher.
6 Personen nicht ermittelt.
7 Identifizierung unsicher.
8 Ein dem Polykarp von Smyrna zugeschriebener Ausspruch, überliefert durch den Heiligen Irenäus von Lyon, zitiert nach Rufin. hist. eccl. 5,20 (ed. Schwartz/Mommsen 21999, S. 484f.).
9 Hier: aufgehoben.
10 Alle Nachkommen des Königs Ludwig IX. von Frankreich (1214-1270) in männlicher Aszendenz.
11 Hier: Damm.
12 Mt 6,13.
13 Zitatanklang an Plaut. Amph. 707 (ed. Rau 2008, S. 66f.).
14 Gedächtniszitat aus der "Cantique de la misere de ceste vie" des hugenottischen Schriftstellers Antoine de Chandieu (1534-1591), abgedruckt in Bonali-Fiquet: Le "Cantique de la misere de ceste vie" d'Antoine de Chandieu, S. 323, Z. 81-88.
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abfolgen
herausgeben
absetzen
jemanden vom Pferd herunterholen (um ihn zu berauben)
Accord
Vereinbarung, Vergleich
Accord
Vertrag zur kampflosen Übergabe eines Ortes
accordiren
einen Vertrag schließen, sich einigen
accordiren
einen Ort mittels eines Vertrags (Akkords) übergeben
accordiren
übereinstimmen, einig sein, zustimmen
accordiren
übereinstimmend machen, vergleichen
accordiren
vertraglich zubilligen
Affection
(positive oder negative) Einstellung jemandem gegenüber (meist Gewogenheit, Zuneigung)
Anmutung
Zumutung, Aufforderung, Begehren, Ansinnen
Anrittgeld
Handgeld eines berittenen Soldaten bei der Musterung
Anstoß
Angriff (der Gesundheit), (körperliche) Beeinträchtigung, Schaden
Anstoß
Hindernis, Behinderung, Unterbrechung, Beeinträchtigung
Anstoß
(militärischer) Angriff
arkebusiren
jemanden mit der Hakenbüchse hinrichten, standrechtlich erschießen
aufeisen
das Eis aufschlagen
Avis
Mitteilung, Nachricht, Zeitung
bastonniren
Stockschläge austeilen, mit einem Stock verprügeln
besprechen
ansprechen, mit jemandem reden
besprechen
(gerichtlich) belangen
Brühan (Broyhan)
un- oder schwachgehopfte obergärige Biersorte, die vor allem in nieder- und obersächsischen Gebieten im weiteren Harzumland (Hannover, Wolfenbüttel, Hildesheim, Halberstadt, Quedlinburg) gebraut wurde
Bubenstück
gemeine Tat, Schurkenstreich, Freveltat, Verbrechen
Commission
Auftrag, Bevollmächtigung
componiren
(sich) einigen, (sich) vergleichen
componiren
einrichten
componiren
(Konflikt) beilegen
condemniren
verurteilen, verdammen
conjungiren
verbinden, verbünden, vereinigen, zusammenführen
contribuiren
außerordentliche Steuern oder andere Zwangsabgaben entrichten
contribuiren
beitragen, beisteuern, einen Anteil leisten
Contributionsrestant
noch ausstehende Kontributionszahlung
Convoy
Begleitung, Begleitschutz
convoyiren
begleiten, geleiten
convoyiren
in einem Konvoi ziehen
decimiren
eine Truppe militärgerichtlich bestrafen durch Vollstreckung der Todesstrafe an jedem zehnten Soldaten
decimiren
jemanden um einen Teil seines Besitzes bringen, ausplündern, berauben
decolliren
enthaupten
defendiren
verteidigen
dick
dicht
dimittiren
entlassen, (förmlich) verabschieden, beurlauben, entsenden
disgustiren
verärgern, vor den Kopf stoßen
Dislogirung
Abzug, Verlassen des Quartiers
divertiren
unterhalten, zerstreuen
divertiren
ablenken
divertiren
abwenden, entfernen
dürfen
müssen
dürfen
können
dürfen
brauchen, benötigen, bedürfen
E(h)r
durch Höherstehende gebrauchter Titel für vornehme, besonders geistliche Personen
Einlogirung
Einquartierung
erfinden
entdecken, finden
erfinden
befinden, ansehen
erfinden
auffinden, vorfinden
exaggeriren
eine Sache recht groß darstellen, übertreiben
exaggeriren
vergrößern, vermehren
exequiren
(einen Befehl, eine gerichtliche Anordnung) vollziehen, vollstrecken, mit Gewalt durchsetzen
exequiren
militärischen Zwang anwenden (zur Schuldeneintreibung, zum Erpressen von Geld- oder Naturalleistungen)
exequiren
strafen, (feindlich) verfolgen
exequiren
bestrafen, hinrichten
Expedition
Beförderung, Besorgung
Expedition
Abfertigung
Expedition
Verrichtung
Expedition
Ausfertigung eines Schriftstückes
Expedition
Feldzug
expostuliren
streiten, zanken
fourragiren
Lebensmittel und Futter herbeischaffen
fourragiren
Pferde bzw. Vieh futtern lassen
Fuder
Raum- und Hohlmaß
gähling
plötzlich, unversehens
gangbar
geläufig, verbreitet
Gegenteil
Feind, Gegner
genung
genug
Gesamtung
gemeinschaftliche Regelung landesfürstlicher Herrschaftsbereiche (hier: der Fürsten von Anhalt)
Gesamtung
gemeinsame Unternehmung
Gewehr
Bewaffnung
Gewehr
Waffe
graviren
(jemanden mit etwas) beschweren, belasten
graviren
sich beschweren, jemandem etwas zu Last legen
Großvogel
allgemeine Bezeichnung für größere essbare Vögel
Haupttreffen
große, bedeutsame Schlacht
Indignitet
Unwürdigkeit
Intercession
Fürsprache, Vermittlung
Kalekutisches Huhn (Indisches Huhn)
Truthahn
Kornett
Kompanie bei der Reiterei oder eine Truppeneinheit, die sich unter einer Standarte ("cornette") versammelt
Kornett
Offiziersgrad bei der Kavallerie (analog zum Fähnrich bei der Infanterie bzw. den Dragonern)
Kornett
Standarte
kostbar
kostspielig
Landleute
Bauern
manteniren
(sich) behaupten
manteniren
in Stand und Ordnung halten
Moderation
Minderung, (mäßigende) Abänderung
Moderation
Mäßigung, Zurückhaltung
montiren
ausrüsten, ausstaffieren
nachsagen
melden
nähermals
neulich, kürzlich, vor kurzem, jüngst
Negotiation
Unterhandlung, Verhandlung
Oberbotmäßigkeit
Oberherrschaft
observiren
einhalten, beachten
Partei
kleinere Truppenabteilung, die meist auf Kundschaft oder zum Einbringen von Geld, Lebensmitteln und Furage entsandt wurde
Partei
Kriegspartei (reguläre Truppenabteilung)
Partei
(sich gegenüberstehende) Seite
Partie
Streifkorps (kleinere Truppenabteilung, die meist auf Kundschaft oder zum Einbringen von Geld, Lebensmitteln und Furage entsandt wurde)
Partie
Kriegspartei (reguläre Truppenabteilung)
Partie
(sich gegenüberstehende) Seite, Partei
Partie
eine gewisse Anzahl oder eine Gruppe von Dingen oder Personen gleicher Art
Präcedenz
Vortritt, Vorrang
Präparationspredigt
Predigt zur Vorbereitung auf den Empfang des Abendmahls
prenkeln
peinigen, quälen
promittiren
versprechen, zusagen
ranzioniren
gegen Geldzahlung auslösen
ranzioniren
mit einer Lösegeldforderung belegen
remedi(i)ren
abhelfen
Remission
Verzicht auf einen Anspruch, Nachlass auf eine Forderung
restiren
schulden, schuldig sein
restiren
übrig sein, übrig bleiben
Salva Guardia
militärischer Schutz, Schutzwache
Salva Guardia
sicheres Geleit durch Soldaten
Salva Guardia
Schutzbrief für Reisende
Salva Guardia
Schutzbrief gegen Angriffe oder vor Kriegslasten wie Einquartierungen, Kontributionen und anderen Sonderzahlungen
schätzen
mit außerordentlicher Geldzahlung (Ranzion) belegen, besteuern
Schelm
ehrloser Mensch, Betrüger, Bösewicht
Schiffstreit
Seeschlacht
spiegelfechten
prahlen, vorgaukeln
Stein
Gewichtseinheit für Flachs, Talg und Wolle
subscribiren
unterschreiben, unterzeichnen
Supplication
Bittschrift
suspendiren
eine bestimmte Zeit aussetzen, auf längere Zeit verschieben, aufschieben, hinauszögern
Tagefahrt
Termin (an dem man z. B. vor Gericht erscheinen oder bestimmte Gelder bezahlen muss)
tentiren
versuchen
Tractament
Behandlung
Tractament
Bewirtung, Verpflegung
Tractat
Verhandlung
Tractat
Vertrag, Abkommen, Vereinbarung
tractiren
(ver)handeln
tractiren
bewirten
tractiren
misshandeln
tractiren
behandeln
Treffen
Schlacht
Treffen
zu einer gemeinsamen Linie zusammengestellte Truppenverbände innerhalb einer Schlachtaufstellung
übertragen
tragfähig sein
übertragen
eine Last auf sich nehmen, ertragen, dulden
übertragen
verschonen, bewahren
unterwegen
sich entschließen
vaciren
frei oder unbesetzt sein
valediciren
Lebewohl sagen, Abschied nehmen
verehren
schenken
verehren
beschenken
verlassen
aufgeben, dahingeben, etwas (käuflich) überlassen
verlassen
hinterlassen
verweisen
vorwerfen, vorhalten, zum Vorwurf machen, tadeln
vielfältig
vielfach, vielmalig, oft, wiederholt
Volk
Truppen
vollbereiten
ganz zubereiten
vollbereiten
stärken, kräftigen
Wispel
Raum- und Getreidemaß
zerfallen
uneins werden, sich entzweien
zerfallen
zerschlagen, zerbrechen
zugeben
gewähren, gestatten, dulden
Zunötigung
Belästigung, Bedrohung, Zumutung
Fürst Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode

geb. 1613
gest. 1670
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1630-1635 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1634/35 schwedischer Obrist; ab 1635 alleinregierender Fürst von Anhalt-Bernburg-Harzgerode; hessisch-kasselischer Generalmajor (1637-1641) und Obrist (1640/41); seit 1660 Senior des Hauses Anhalt; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Stetsgrünende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Johanna Elisabeth von Anhalt-Bernburg-Harzgerode
Geburtsname: Gräfin Johanna Elisabeth von Nassau-Hadamar

geb. 1619
gest. 1647
Anm.: Tochter des Grafen Johann Ludwig von Nassau-Hadamar (1590-1653); seit 1642 Ehe mit Fürst Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670).

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg

geb. 1599
gest. 1656
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); seit 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Unveränderliche"); Kurzbiographie im Rahmen dieser Edition unter http://www.tagebuch-christian-ii-anhalt.de/index.php?article_id=15.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Dorothea Bathilde von Anhalt-Bernburg

geb. 1617
gest. 1656
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; nach 1631 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gastfreie"); seit 1634 Angehörige der Noble Académie des Loyales.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg
Geburtsname: Herzogin Eleonora Sophia von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1603
gest. 1675
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622); 1625-1656 Ehe mit ihrem Cousin Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Künstliche").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Erdmann Gideon von Anhalt-Bernburg

geb. 1632
gest. 1649
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Ernesta Augusta von Anhalt-Bernburg

geb. 1636
gest. 1659
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Sibylla Elisabeth von Anhalt-Bernburg

geb. 1602
gest. 1648
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; ab 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Tröstende").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Georg Aribert von Anhalt-Dessau

geb. 1606
gest. 1643
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; ab 1618 gemeinsam mit seinem Bruder Fürst Johann Kasimir (1596-1660) regierender Fürst von Anhalt-Dessau (bis 1625 unter dessen Vormundschaft); 1625-1631 Offizier in kaiserlichen Kriegsdiensten; seit 1632 Inhaber der Ämter Wörlitz und Radegast; ab 1637 morganatische Ehe mit Johanna Elisabeth von Krosigk; seit 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anmutige").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau

geb. 1596
gest. 1660
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1618-1643 gemeinsam mit seinem Bruder Georg Aribert (1606-1643) regierender, danach alleinregierender Fürst von Anhalt-Dessau; seit 1617 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Durchdringende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Dessau
Geburtsname: Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Bernburg

geb. 1615
gest. 1673
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; 1651-1660 Ehe mit Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); ab 1631 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1643 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Wohltätige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen

geb. 1579
gest. 1650
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1600 Aufnahme in die Florentiner Accademia della Crusca ("L'Acceso"); seit 1606 regierender Fürst von Anhalt-Köthen; 1631-1635 schwedischer Statthalter des Erzstifts Magdeburg und des Hochstifts Halberstadt; 1617 Mitbegründer und bis zu seinem Tod erstes Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nährende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst August von Anhalt-Plötzkau

geb. 1575
gest. 1653
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; Verzicht bei der Landesteilung von 1603/06 für eine finanzielle Abfindung von 300.000 Talern auf ein eigenens Teilfürstentum; ab 1611 Regent im Amt Plötzkau unter Bernburger Landeshoheit; 1621-1642 zugleich vormundschaftlicher Regent für seinen Neffen, Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst (1621-1667); seit 1630 Senior des Hauses Anhalt; ab 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sieghafte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst

geb. 1621
gest. 1667
Anm.: Sohn des Fürsten Rudolf von Anhalt-Zerbst (1576-1621) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1621-1642 unter Vormundschaft des Fürsten August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653); trotzdem ab 1633 Erziehung in Oldenburg unter dem Einfluss seiner lutherischen Mutter Fürstin Magdalena (1585-1657); seit 1642 regierender Fürst von Anhalt-Zerbst; danach schrittweiser Konfessionswechsel seines Landes zum Luthertum; ab 1642 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlgestalte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Anhalt, Haus
Fürsten von Anhalt

Anm.: Reichsfürstengeschlecht aus der Dynastie der Askanier.Weiterführende Informationen in der NDB
Friedrich von Barß
Friedrich von Baerß

geb. 1612
gest. 1643
Anm.: Sohn des Friedrich von Baerß; Erbherr auf Scharpelow und Falkenberg; zunächst kaiserlicher Reiter; später schwedischer Kornett (1631), Leutnant (1632), Kapitänleutnant (1636), Rittmeister (1638), Major (1640), Obristleutnant (1641) und Obrist (1642); vgl. Peter Philips: Christliche Leichpredigt/ Auß der 2. an Timoth. 4. v. 7. 8: Ich habe einen guten Kampff gekämpffet/ [et]c. [...], Halberstadt 1643, S. 36-43.

Weiterführende Informationen in der GND
Adam Bertram

Anm.: Bis September 1631 Einspänniger des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; danach schwedischer Kornett (1631), Leutnant (um 1637) und Rittmeister (um 1642/46); um 1643/46 Hausbesitzer in Gröna.
Biedersee, Familie

Anm.: Anhaltisches Adelsgeschlecht.
Adolf von Börstel

geb. 1591
gest. 1656
Anm.: Sohn des Bernburger Oberhauptmannes Curt von Börstel (1549-1618); königlicher Kammerjunker in Paris; langjähriger Agent der Fürsten von Anhalt und anderer protestantischer deutscher Reichsfürsten am französischen Königshof; seit 1646 Herr von Rieux (Oise).
Hans Ernst von Börstel

geb. ca. 1585/90
gest. 1654
Anm.: Sohn des anhaltischen Rats Ernst von Börstel (ca. 1560-1623?); Erbherr auf Westeregeln; zunächst hessisch-kasselischer Rat; 1622 Hofjunker und 1623/24 Hofmeister des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg, danach auch für dessen Bruder Ernst (1608-1632); ab 1633 anhaltisch-bernburgischer Rat und Amtshauptmann von Harzgerode (noch 1649); seit 1634 zudem Hofmeister des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670); später Hauptmann von Schloss und Amt Hoym (bis 1654); seit 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Bittere").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Gaston de Bourbon
Duc Gaston d' Anjou
Duc Gaston d' Orléans
Duc Gaston de Chartres
Duc Gaston d' Montpensier
Duc Gaston d' Saint-Fargeau
Duc Gaston de Valois
Duc Gaston d' Alençon

geb. 1608
gest. 1660
Anm.: Sohn des Königs Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610) und ältester lebender Bruder ("Monsieur") von Ludwig XIII. (1601-1643); 1608-1640 Duc d'Anjou; ab 1626 Duc d'Orléans et de Chartres; seit 1627 Duc de Montpensier et de Saint-Fargeau; ab 1630 Duc de Valois; seit 1643 Lieutenant-général du royaume; ab 1646 Duc de Alençon; 1648-1653 wiederholter Parteiwechsel während der Fronde.

Weiterführende Informationen in der GND
Henri II de Bourbon
Prince Henri II de Condé
Duc Henri d' Albret
Duc Henri II de Bellegarde
Duc Henri II de Châteauroux
Duc Henri II d' Enghien
Duc Henri II de Montmorency

geb. 1588
gest. 1646
Anm.: Sohn des Henri I de Bourbon, Prince de Condé (1552-1588); ab 1588 Prince de Condé; 1588-1606 Duc d’Enghien; 1612-1620 Vice-roi de Nouvelle-France; 1616/17 und seit 1619 Gouverneur des Berry; ab 1631 auch Gouverneur der Bourgogne; seit 1632 Duc de Châteauroux, de Montmorency, d'Albret et de Bellegarde; ab 1643 Grand maître, Grand veneur und Grand louvetier de France.

Weiterführende Informationen in der GND
Louis II de Bourbon
Prince Louis II de Condé
Duc Louis II de Bourbon
Duc Louis II de Montmorency
Duc Louis II de Bellegarde
Duc Louis II de Châteauroux
Duc Louis II d' Enghien

geb. 1621
gest. 1686
Anm.: Sohn des Henri II de Bourbon, Prince de Condé (1588-1646); 1621-1646 Duc d’Enghien; 1643-1675 französischer Lieutenant-général; ab 1646 Prince de Condé sowie Duc de Bellegarde et de Châteauroux; Gouverneur der Bourgogne (1646-1650) und von Berry (1647-1650); 1647-1654 Grand maître de France; seit 1650 Duc de Montmorency; 1651-1653 militärischer Führer der Fronde; 1653 Todesurteil in Abwesenheit und Flucht in die Spanische Niederlande; 1654-1659 spanischer General; 1659 Amnestie und Rückkehr nach Frankreich; 1661-1667 Duc de Bourbon.

Weiterführende Informationen in der GND
Markgraf Ernst von Brandenburg-Jägerndorf

geb. 1617
gest. 1642
Anm.: Sohn des Markgrafen Johann Georg von Brandenburg-Jägerndorf (1577-1624); seit 1640 Statthalter der Kurmark.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg
Herzog Friedrich Wilhelm in Preußen

geb. 1620
gest. 1688
Anm.: Sohn des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg (1595-1640); ab 1640 Kurfürst von Brandenburg; seit 1643 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Untadeliche"); ab 1654 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Johann (2) Brandt

geb. 1604
gest. 1672
Anm.: Sohn des Tirschenreuther Kantors Bartholomäus Brandt (gest. 1611); Studium in Erfurt (1623) und Altdorf (nach 1630 Promotion zum Dr. med.); ursprünglich Arzt in Reichenbach/Vogtland (noch 1630); ab 1632 kriegsbedingt in Bernburg, dort baldige Bestallung zum Stadtphysikus; (vor 1637) bis November 1649 Leibarzt des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg und spätestens seit 1647 auch dessen Rat; seit Ostern 1650 Hofarzt des Fürsten Wilhelm Ludwig von Anhalt-Köthen (1638-1665) und dessen verwitweter Mutter Sophia (1599-1654); vgl. Wolfram Kaiser / Arina Völker: Universität und Physikat in der Frühgeschichte des Amtsarztwesens, Halle (Saale) 1980, S. 38.
Jean-Baptiste Budes de Guébriant
Comte Jean-Baptiste de Guébriant

geb. 1602
gest. 1643
Anm.: Sohn des Charles Budes de Guébriant, Baron de Sacé (gest. 1619); zunächst Söldner in den Niederlanden; ab 1635 in französischen Kriegsdiensten, zuletzt als Maréchal de camp; 1638/39 Lieutenant-général des armées du Roi eines französisches Korpses unter Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639); seit 1639 Oberkommandeur von dessen Armee im Dienst der Krone von Frankreich; seit 1642 Maréchal de France.

Weiterführende Informationen in der GND
Christian Ludwig von Bülow

geb. 1617
gest. 1679
Anm.: Sohn des braunschweigisch-lüneburgischen Statthalters Julius von Bülow (1575-1639); Erbherr auf Essenrode; zeitweise vermutlich braunschweigisch-lüneburgischer Rittmeister; seit 1639 Amtshauptmann von Campen; braunschweigisch-lüneburgischer Kammerrat.
Simon Bungenstab

gest. 1644
Anm.: Um 1618/37 Kämmerer und spätestens seit 1638 Bürgermeister der Bernburger Bergstadt.
Christian Cautius

geb. 1639
Anm.: Sohn des Waldauer Pfarrers Christoph Cautius (1573-1642).
Christoph Cautius
Christoph Kautz

geb. 1573
gest. 1642
Anm.: Sohn des Bernburger fürstlichen Mundkochs Hans Cautius; 1601-1608 Kantor in Bernburg; Pfarrer in Poley (1608-1633) und Waldau (seit 1633); vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 304.
Gertrud Cautius
Geburtsname: Gertrud Schauer

gest. 1644
Anm.: Vielleicht Tochter des Reinstedter Pfarrers Andreas Schauer (gest. 1626); 1618-1642 Ehe mit Christoph Cautius (1573-1642); vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 304.
König Christian IV. von Dänemark und Norwegen
Herzog Christian IV. von Schleswig-Holstein

geb. 1577
gest. 1648
Anm.: Sohn des Königs Friedrich II. von Dänemark und Norwegen (1534-1588); ab 1588 König von Dänemark und Norwegen sowie regierender Herzog von Schleswig und Holstein (bis 1593 unter Vormundschaft); seit 1603 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Eleonora Elisabeth von Ditten
Elisabeth Eleonora von Ditten

gest. 1676
Anm.: Tochter des Jürgen von Ditten (gest. 1629) zu Werle; um 1637/62 Kammerjungfer der Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg (1603-1675); später Konversion zum katholischen Glauben; vgl. Stian Herlofsen Finne-Grønn: Den mecklenburgsk-uradelige Aet v. Ditten, Christiania 1911, S. 7.
Hans Andreas von Ditten

gest. 1642
Anm.: Sohn des Jürgen von Ditten (gest. 1629) zu Werle; zuletzt hessisch-kasselischer Leutnant.
Armand-Jean Du Plessis de Richelieu
Duc Armand-Jean de Richelieu
Duc Armand-Jean de Fronsac
Bischof Armand-Jean von Luçon

geb. 1585
gest. 1642
Anm.: Sohn des François Du Plessis de Richelieu (1548-1590); 1607-1624 Bischof von Luçon; 1616/17 Ministre des Affaires étrangères und Secrétaire d’État à la Guerre; ab 1622 Kardinal; seit 1624 Erster Minister unter König Ludwig XIII. von Frankreich (1601-1643); ab 1627 Grand-maître, chef et surintendant général de la navigation et du commerce de France; seit 1627 Gouverneur der Bretagne; ab 1629 Lieutenant-général du royaume; seit 1629 Duc de Richelieu und Pair de France; ab 1634 Duc de Fronsac.

Weiterführende Informationen in der GND
Dietmar Ehinger

Anm.: Eventuell aus süddeutschem Patriziergeschlecht; um 1642/43 Hofmeister des schwedischen Generalmajors Hans Christoph von Königsmarck (1600-1663).
Heinrich Friedrich von Einsiedel

geb. 1582
gest. 1653
Anm.: Sohn des Georg Heinrich von Einsiedel (1550-1633); Erbherr auf Roschwitz; 1623 Hofmann des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); im Oktober 1637 interimistischer und ab 1639 bis mindestens 1650 regulärer fürstlicher Hofmeister in Bernburg; seit 1635 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gleiche").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Georg Enderling

geb. 1583
gest. 1664
Anm.: Geboren in Zerbst; Magister; 1618-1620 Schulkonrektor in Bernburg; Pfarrer in Altenburg bei Nienburg/Saale (1620-1635) und an der Bernburger Nikolaikirche (seit 1635); vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 241.
Königin Henrietta Maria von England
Königin Henrietta Maria von Irland
Königin Henrietta Maria von Schottland
Geburtsname: Dauphine Henrietta Maria von Frankreich und Navarra

geb. 1609
gest. 1669
Anm.: Tochter des Königs Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610); 1625-1649 Ehe mit König Karl I. von England (1600-1649); 1644-1660 Exil und seit 1665 Leben in Frankreich.

Weiterführende Informationen in der GND
König Karl I. von England
König Karl I. von Schottland
König Karl I. von Irland

geb. 1600
gest. 1649
Anm.: Sohn des Königs Jakob VI. von Schottland (Jakob I. von England) (1566-1625); ab 1625 König von England, Schottland und Irland; 1649 durch das Parlament des Hochverrats angeklagt und hingerichtet; seit 1611 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND
August Ernst von Erlach

geb. 1616
gest. 1684
Anm.: Sohn des Burkhard von Erlach (1566-1640); Erbherr zu Altenburg; 1636-1640 und 1641-1644 in kaiserlichen Kriegsdiensten, dazwischen Hofjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; später anhaltischer Landrat und Direktor des Stipendienwesens.
Johann Ludwig von Erlach

geb. 1595
gest. 1650
Anm.: Sohn des Rudolf von Erlach (1563-1617); 1611-1616 Page des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); zunächst im Kriegsdienst für die Republik Venedig (1616), dann als Fähnrich bzw. Hauptmann der Protestantischen Union und böhmischen Konföderierten (1618-1620); 1621 Major unter Markgraf Johann Georg von Brandenburg-Jägerndorf (1577-1624); 1622 Hauptmann unter Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599-1626); 1622/23 Obristleutnant unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1580-1626); zeitweise Kammerjunker und Hofmeister des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg; 1625-1627 schwedischer Obrist und Generalquartiermeister; Mitglied des Großen (1627-1629) und Kleinen Berner Rates (1629-1638); 1630/31 in französischen Kriegsdiensten; 1633-1638 Oberbefehlshaber der Berner Truppen im Aargau; Obrist (1637) und Generalmajor (1638) unter Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639) und seit 1638 Gouverneur von Breisach; nach dem Tod des Herzogs einer der Führer von dessen Weimarischer Armee in französischen Diensten (1639-1647); später Generalleutnant (1647) und Kommandant (1649) der französischen Armee im Reich; 1650 Maréchal de France.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Sibylla Eleonora von Erlach
Geburtsname: Sibylla Eleonora von Börstel

geb. 1619
gest. 1670
Anm.: Tochter des Heinrich von Börstel (1581-1647); 1635-1642 Kammerjungfer der unverheirateten Schwestern Christians II. von Anhalt-Bernburg; seit 1642 Ehe mit August Ernst von Erlach (1616-1684).

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Odoardo I Farnese
Duca Odoardo I di Parma e Piacenza
Duca Odoardo I di Castro

geb. 1612
gest. 1646
Anm.: Sohn des Ranuccio I Farnese, Duca di Parma e Piacenza (1569-1622); ab 1621 Gonfaloniere der katholischen Kirche; seit 1622 Duca di Parma e Piacenza und Duca di Castro (bis 1628 unter Vormundschaft).

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König Ludwig XIII. von Frankreich
König Ludwig II. von Navarra

geb. 1601
gest. 1643
Anm.: Sohn des Königs Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610); seit 1610 König von Frankreich und Navarra (bis 1617 unter Regentschaft seiner Mutter Maria).

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Bartholomäus Friedrich

gest. 1664
Anm.: Geboren in der Oberpfalz; Pfarrer in Preußlitz (1636-1642) und Baalberge (seit 1642); vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 252.
Hermann von Funcke

gest. 1642
Anm.: Braunschweigisch-lüneburgischer Rittmeister (um 1633) und Obristleutnant (bis 1642); 1642 schwedischer Obrist.
Ludwig Ernst Geuder von Heroldsberg
Ludwig Ernst Rabensteiner

geb. 1622
gest. 1660
Anm.: Sohn des Nürnberger Patriziers Johann Philipp Geuder von Heroldsberg (1597-1650); 1638-1641 Page des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; danach bis 1642 in anhaltisch-köthnischen Diensten; später in niederländischen Kriegsdiensten.
Christoph Heinrich von der Goltz

geb. 1600
gest. 1643
Anm.: Sohn des Joachim von der Goltz (1557-1627); 1619/20 Kriegsdienst im böhmisch-konföderierten Reiterregiment des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; schwedischer Obristleutnant (1634) und Obrist (seit 1635); 1637-1640 schwedischer Kommandant von Erfurt.

Weiterführende Informationen in der GND
Georg von der Goltz

geb. 1588
gest. 1662
Anm.: Sohn des Joachim von der Goltz (1557-1627); ab 1610 Hofmeister und Reisebegleiter des Herzogs Joachim Ernst von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön (1595-1671); seit 1622 auch dessen Geheimer Rat und Amtmann von Reinfeld; ab 1636 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Verdauende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Petrus Gothus
Peter Goth(a)

geb. 1599
gest. 1670
Anm.: Sohn des Bernburger Bürgers Petrus Gothus; 1625 Pestprediger in Bernburg und Koadjutor an der Nikolaikirche; Pfarrer in Schielo (1626-1633), Poley (1633-1642), Baalberge (1636-1642) und Ballenstedt (seit 1642); vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 261.
Christian Groß(e)

Anm.: Sohn des Schieloer Bauern Andreas Große (gest. vor 1647); ab 1633 in Diensten des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; um 1638 Lakai von dessen Gemahlin Eleonora Sophia (1603-1675); danach bis 1642 fürstlicher Lakai in Bernburg; seit 1642 Haushalter und Unterkammerdiener sowie um 1643 Kammerdiener und Lakai von Fürst Christian II. (bis 1646); um 1647/50 fürstlicher Bediensteter in Bernburg.
Hans Albrecht von Halck

gest. 1658
Anm.: Mitteldeutscher Adliger; zeitweilig Herr auf Crüchern; 1620 Kriegsdienst unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1580-1626), später unter König Gustav II. Adolf von Schweden (1594-1632); 1640-1646 Major und Stadtkommandant von Bernburg; ab 1646 Kammerjunker und seit 1647 Stallmeister der verwitweten Kurfürstin Elisabeth Charlotte von Brandenburg (1597-1660); ab 1638 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlschmeckende").
Peter Heldt

Anm.: Sohn des Bernburger Bürgers Kaspar Held; Bürger der Bergstadt; seit 1639 fürstlicher Jäger in Bernburg.
Andreas (1) Hesius
Andreas Heise

geb. 1610
gest. 1693
Anm.: Sohn des Zerbster Bürgers Simon Heise; Dr. theol.; 1642-1655 Rektor der Bernburger Stadtschule; daneben Diakon an der Schlosskirche St. Ägidien (1644/45) und der Marienkirche (1645-1655) in Bernburg; 1655-1659 Pfarrer und Hofprediger in Plötzkau; seit 1659 Superintendent und Oberpfarrer an St. Marien in Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 285.

Weiterführende Informationen in der GND
Hans Horenburg

Anm.: Bruder von Anton Horenburg aus Altenburg; um 1641/48 Bürger der Bernburger Talstadt; 1646 Inhaftierung und Todesurteil wegen Ehebruchs, aber begnadigt; 1648 Flucht wegen erneuten Ehebruchs und Unzucht mit seiner Nichte.
N. N. Ilmen

Anm.: Um 1642 schwedischer Kornett.
Irenäus von Lyon (Heiliger)
Bischof Irenäus von Lugdunum (Lyon)

geb. ca. 135
gest. ca. 200
Anm.: Kirchenvater und Heiliger.

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Bartholomäus Jonius

geb. 1603
gest. 1657
Anm.: Um 1627/28 Kantor in Ballenstedt; Pfarrer in Neudorf (1633-1636), Opperode (1636-1640) und Altenburg bei Nienburg/Saale (1640-1643); 1643-1657 Diakon an der Schlosskirche St. Ägidien in Bernburg sowie Pfarrer von Dröbel; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 300.
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand III.
König Ferdinand III. von Böhmen
König Ferdinand III. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand III. (Ernst) von Österreich

geb. 1608
gest. 1657
Anm.: Sohn des späteren Kaisers Ferdinand II. (1578-1637); ab 1626 König von Ungarn; seit 1627 König von Böhmen; im Dezember 1636 Wahl zum römisch-deutschen König; ab 1637 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; seit 1625 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Christian Ernst von Knoch(e)

geb. 1608
gest. 1655
Anm.: Sohn des Kaspar Ernst von Knoch (1582-1641); Erbherr auf Trinum; 1631-1639 in Kriegsdiensten, zuletzt als kursächsischer Obristleutnant und Generaladjutant (um 1637); ab 1641 Landeshauptmann des Teilfürstentums Anhalt-Zerbst; seit 1643 anhaltischer Gesamtrat; 1645-1650 Geheimer Rat des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); ab 1650 Direktor der Köthener Vormundschaftsregierung; seit 1636 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Weichende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Georg Knüttel

geb. 1606
gest. 1682
Anm.: Bruder des Matthias Knüttel; spätestens 1633 Küchenschreiber des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (noch 1634); 1636 Sekretär des kursächsischen Obristen Wilhelm von Brincken (gest. 1637); 1638-1640 Stellvertreter des Bernburger Amtmannes und fürstlichen Geheimsekretärs Thomas Benckendorf; 1640-1642 Stellvertreter des Amtmannes von Ballenstedt; seit 1643 Kanzlist und Registrator in Bernburg (noch 1656); bis 1682 fürstlicher Kanzleisekretär; ab 1639 auch Hofbesitzer in Radisleben.
Graf Hans Christoph von Königsmarck

geb. 1600
gest. 1663
Anm.: Sohn des Konrad von Königsmarck (gest. vor 1621) auf Kötzlin; ab 1616 Page am Woffenbütteler Hof; 1620-1630 in kaiserlichen Kriegsdiensten, zuletzt als Fähnrich; schwedischer Rittmeister (1631), Major (1633), Obristleutnant (1634), Obrist (1635), Generalmajor (1640), Generalleutnant (1645) und Feldmarschallleutnant (1648); seit 1645 Generalgouverneur der Stifter Bremen und Verden; ab 1651 Reichsrat; 1651 Erhebung in den Grafenstand; seit 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Streitende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Johann (2) Köppen

geb. nach 1612
gest. 1682
Anm.: Sohn des Zerbster Kanzlei- und Justizrats Johann Köppen (1584-1641); Studium in Wittenberg (1626), Zerbst (1630) und Marburg (1633-1636); Lic. jur.; danach Syndikus und Prof. juris et politices am Gymnasium illustre in Zerbst; ab 1642 anhaltisch-zerbstischer Hofrat; 1657-1664 anhaltischer Gesamtrat; seit 1664 kurbrandenburgischer Geheimer Rat; ab 1647 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Dritte").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Matthias von Krosigk

geb. 1616
gest. 1697
Anm.: Sohn des Gebhard Friedrich von Krosigk (1579-1630); Erbherr auf Hohenerxleben, Rathmannsdorf, Merbitz, Queis und Groß Salze; 1638/39 in kaiserlichen und kursächsischen Kriegsdiensten; 1648/49 Hofmeister des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Gottorf, Administrator von Lübeck (1606-1655); 1650 Mitglied des Größeren Ausschusses der anhaltischen Landstände; 1665 erzstiftisch-magdeburgischer Kriegskommissar des Saalkreises; ab 1683 kurbrandenburgischer Landkammerrat im Herzogtum Magdeburg; seit 1649 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Verbesserte"); vgl. August Hertzog: Wahl- Denck- und Trost-Spruch Eines Frommen und Wohlbetagten [...], Halle 1698, Bl. [H2]v-Lv.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Volrad (2) von Krosigk

geb. 1612
gest. 1660
Anm.: Sohn des Gebhard Friedrich von Krosigk (1579-1630); Erbherr auf Hohenerxleben und Rathmannsdorf; 1631-1640 Kriegsdienst u. a. als Kornett unter Herzog Georg von Braunschweig-Calenberg (1582-1641), kursächsischer Leutnant (40 Monate), kaiserlicher Capitain-Leutnant (10 Monate), Rittmeister und Obristwachtmeister (um 1638/40); seit 1642 Mitglied des Größeren Ausschusses der anhaltischen Landstände; seit 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nötige"); vgl. Georg Lautenschläger: Mors Christianorum nunqvam præmatura [...], Leipzig 1661, fol. L r-Miv v.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Axel Gustafsson Lillie

geb. 1603
gest. 1662
Anm.: Sohn des Gustaf Axelsson Lillie (gest. 1605); 1619 Page des Königs Gustav II. Adolf von Schweden (1594-1632); schwedischer Leutnant (1626), Obrist (1630), Generalmajor (1635), General (1654) und Feldmarschall (1657); ab 1638 Vizegouverneur in Vorpommern und Kommandant von Stralsund; 1641-1648 Vizegouverneur von ganz Pommern; zugleich 1642-1648 Gouverneur des Meißnischen Estats und Oberkommandant von Leipzig; seit 1648 Reichsrat; ab 1651 Kriegsrat; seit 1652 Kammerrat; 1652-1661 Generalgouverneur von Schwedisch-Pommern; 1655/56 Gouverneur von Halland; ab 1661 Generalgouverneur von Livland; 1651 Erhebung in den Freiherrenstand; seit 1652 Graf von Lillieborg.

Weiterführende Informationen in der GND
N. N. List

Anm.: Um 1642 schwedischer Obristleutnant.
Henri (2) de Lorraine
Comte Henri d' Harcourt
Comte Henri d' Armagnac

geb. 1601
gest. 1666
Anm.: Sohn des Charles I de Lorraine, Duc d'Elbeuf (1556-1605); ab 1605 Comte d'Harcourt; Teilnahme an der Schlacht vom Weißen Berg (1620) und dem letzten Krieg gegen die Hugenotten (1621-1628); seit 1636 französischer General; 1643-1658 Grand écuyer de France; 1645-1647 französischer Vizekönig von Katalonien; ab 1645 Comte d'Armagnac; zudem Sénéchal de Bourgogne und Gouverneur des Anjou.

Weiterführende Informationen in der GND
Melchior Loyß
Melchior Louis

geb. 1576
gest. 1650
Anm.: Ab 1606 in anhaltisch-bernburgischen Diensten, zunächst als Einnehmer(?) der oberpfälzischen Regierung, spätestens seit 1620 als Pfennig- (bis 1633) und Schatzmeister, ab 1634 als Amtmann von Harzgerode und fürstlicher Obereinnehmer der Harzämter (bis 1637) sowie als Rat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (bis 1650); 1638/39 Bernburger Stadtvogt; 1639-1646 Hofmeister der Prinzen Erdmann Gideon (1632-1649) und Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718).
Paul Ludwig

geb. 1603
gest. 1684
Anm.: Sohn des Bernburger Diakons Christoph Ludwig (1567-1636); bis 1630 geheimer Kammersekretär des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1630 Kammersekretär, seit 1633 zudem Pfennigmeister, spätestens 1636 Lehens- und Gerichtssekretär, spätestens 1642 Kanzlei- und Lehenssekretär, danach bis 1651 Justiz- und Hofrat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Johann Kaspar Martius

geb. 1596
gest. 1644
Anm.: Geboren in Eschenbach/Oberpfalz; Diakon (1620-1624) und Pfarrer (1624-1626) in Stadtkemnath; 1626 Emigration aus der Oberpfalz; Diakon an der Schlosskirche St. Ägidien (1626-1636) und an der Marienkirche (seit 1636) in Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 348.
Jules Mazarin
Giulio Raimondo Mazzarino
Bischof Jules von Metz
Duc Jules de Mayenne
Duc Jules de Nevers et Rethel

geb. 1602
gest. 1661
Anm.: Sohn des Pietro Mazzarino (1576-1654); 1609-1619 Besuch des Jesuitenkollegs in Rom; danach Studium der Rechtswissenschaften in Salamanca; 1628 Promotion zum Dr. jur. in Rom; ab 1631 Diplomat in päpstlichen Diensten, zuletzt als Vizelegat von Avignon (1634-1637) und Apostolischer Nuntius in Paris (1634-1636); 1639-1642 Sekretär des Kardinals Richelieu (1585-1642); seit 1641 Kardinal; ab 1642 Erster Minister unter König Ludwig XIII. von Frankreich (1601-1643), unter der Regentschaft von Königin Anna (1601-1666) und unter König Ludwig XIV. (1638-1715); 1646-1648 auch Surintendant des bâtiments du roi; 1652-1658 Bischof von Metz; seit 1654 Duc de Mayenne; ab 1659 Duc de Nevers et Rethel.

Weiterführende Informationen in der GND
Joachim Mechovius

geb. 1600
gest. 1672
Anm.: Sohn des Güstener Pfarrers Erasmus Mechovius (gest. 1626); Schulbesuch in Ballenstedt, Aschersleben und Salzwedel; Studium in Leipzig (1615), Joachimsthal (1618/19), Zerbst (1619), Altdorf (1622) und Straßburg (1627); 1631 Promotion zum Dr. jur. utr. an der Universität Basel; danach Advokat in Aschersleben und Bremen; später anhaltisch-bernburgischer Kammerrat (1639-1656), Kammer- und Regierungsrat (1656-1662) sowie Kanzler (ab 1662), auch Kirchenrat; seit 1647 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gedeihliche").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
N. N. Meyer (3)

Anm.: Um 1642/43 schwedischer Rittmeister in Aschersleben.
Gottfried Müller

geb. 1577
gest. 1654
Anm.: Sohn des Ascherslebener Bürgermeisters und Syndikus Dr. jur. Andreas Müller (1547-1610); Studium in Helmstedt (1593), Jena (1596) und Wittenberg (1599); Dr. utr. jur.; ab 1616 anhaltisch-dessauischer Rat und Kanzler; seit 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Aufweckende").
Graf Friedrich Heinrich von Nassau-Dillenburg
Fürst Friedrich Heinrich von Oranien

geb. 1584
gest. 1647
Anm.: Sohn des Fürsten Wilhelm I. von Oranien (1533-1584); ab 1625 Fürst von Oranien und Statthalter der Vereinigten Niederlande; seit 1627 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Christoph Nefe

geb. 1611
gest. 1644
Anm.: Vermutlich Sohn des Bernburger Bürgers Hans Nefe; um 1636 fürstlicher Silberknecht; spätestens seit 1639 Küchenschreiber des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Salomon Nefe

gest. 1662
Anm.: Vermutlich Sohn des Bernburger Bürgers Hans Nefe; ab 1641 Küster (Äditus) an der Bernburger Schlosskirche St. Ägidien (noch 1653); seit spätestens 1642 zugleich Stadtschreiber der Bernburger Bergstadt (noch 1649); zuletzt Schulmeister in Ilberstedt.
Werner Nothafft von Hohenberg

geb. 1602
gest. 1657
Anm.: Schwäbischer Adliger; noch 1634 schwedischer Major; seit 1635 Obristleutnant unter Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639); später französischer Obrist.
Johann Balthasar Oberlender

gest. nach 1656
Anm.: Sohn des Ansbacher Försters N. N. Oberlender; lange Zeit schwedischer Soldat; spätestens seit 1637 Lakai sowie um 1649 auch Jäger und Rüstmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Österreich, Haus (Erzhaus)
Herzöge bzw. Erzherzöge von Österreich
Könige von Böhmen
Könige von Ungarn

Anm.: Österreichische Linie der Habsburger.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Papst Urban VIII.
Erzbischof Maffeo von Nazareth
Bischof Maffeo von Spoleto
Maffeo Barberini

geb. 1568
gest. 1644
Anm.: Sohn des Antonio Barberini (gest. 1571); 1604-1606 Apostolischer Nuntius in Frankreich; 1604-1608 Erzbischof von Nazareth; ab 1606 Kardinal; 1608-1617 Bischof von Spoleto; 1610-1623 Präfekt der Apostolischen Signatur; seit 1623 Papst.

Weiterführende Informationen in der GND
Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg
Herzog Wolfgang Wilhelm von Jülich und Berg

geb. 1578
gest. 1653
Anm.: Sohn des Pfalzgrafen Philipp Ludwig von Neuburg (1547-1614); 1613 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1614 regierender Landesfürst von Pfalz-Neuburg sowie Herzog von Jülich und Berg; seit 1615 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Pfalzgraf Ludwig Philipp von Pfalz-Simmern

geb. 1602
gest. 1655
Anm.: Sohn des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz (1574-1610); ab 1611 regierender Landesfürst von Pfalz-Simmern, Pfalz-Lautern und Sponheim (bis 1620 unter Vormundschaft); 1632-1649 Vormund des Kurfürsten Karl Ludwig von der Pfalz (1617-1680); 1633/34 Administrator der schwedisch besetzten Kurpfalz; seit 1624 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gefährliche").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Pfalzgraf Ruprecht von Pfalz-Simmern
Duke Rupert of Cumberland
Earl Rupert of Holderness

geb. 1619
gest. 1682
Anm.: Sohn des Kurfüsten Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632); 1637/38 niederländischer Obrist; 1638-1641 in kaiserlicher Kriegsgefangenschaft; 1642-1646 Heerführer der Royalisten im englischen Bürgerkrieg; ab 1644 Duke of Cumberland und Earl of Holderness; 1647/48 französischer Maréchal de camp; 1648-1653 Admiral einer kleinen royalistischen Flotte, die 1651 zur Freibeuterei überging; 1653–1655 Master of the Horse; 1659 kaiserlicher Feldmarschalleutnant; 1660 Rückkehr nach England; seit 1662 Mitglied des Privy Council, des Foreign Affairs Committee und des Admirality Committee; ab 1668 Lord High Admiral; seit 1642 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kaspar Pfau

geb. 1596
gest. 1658
Anm.: Sohn des Kaspar Pfau (gest. 1604); nach 1622 Bediensteter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1626 Amtmann von Großalsleben (noch 1638); seit 1630 anhaltischer Gesamtrat; ab 1638 auch Landrentmeister, zugleich auch Amtmann von Gernrode; um 1640 Obereinnehmer; um 1641/42 Landrechnungsrat; seit 1645 Hofrat des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670); ab 1644 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anhaltende").
Conte bzw. Principe Ottavio Piccolomini d'Aragona
Duca Ottavio d' Amalfi

geb. 1599
gest. 1656
Anm.: Sohn des toskanischen Adligen Silvio Piccolomini (1543-1609); ab 1618 abwechselnd in kaiserlichen und spanischen Kriegsdiensten als Obrist (1627), Generalfeldwachtmeister (1632), General der Kavallerie (1633), Feldmarschall (1634) und Generalleutnant (1648); seit 1622 kaiserlicher Kämmerer; ab 1639 Hartschierhauptmann von Kaiser Ferdinand III. (1608-1657); 1648-1650 Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee; Erhebung in den Grafen- (1638) und Fürstenstand (1653); seit 1639 Duca d'Amalfi; ab 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Zwingende"); seit 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Joachim Plato

geb. 1590
gest. 1659
Anm.: Sohn des Amberger Pfarrers und Kircheninspektors Matthius Plato (1545-1617); 1619-1625 Pfarrer in Nittenau/Regen; 1625 Vertreibung aus der Oberpfalz; 1626-1638 Pfarrer in Hoym; 1638-1642 Pfarrer in Ballenstedt; seit 1642 Superintendent und Pfarrer an der Marienkirche in Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 379f.

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N. N. von Podewils

Anm.: Pommerischer Adliger; um 1642 schwedischer Leutnant.
Polykarp von Smyrna
Bischof Polykarp von Smyrna

geb. ca. 69
gest. ca. 155
Anm.: Apostolischer Vater und Märtyrer.

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König Johann IV. von Portugal
Duque João II de Bragança

geb. 1604
gest. 1656
Anm.: Sohn des Duque Teodósio II de Bragança (1568-1630); ab 1630 Duque de Bragança; seit 1640 König von Portugal.

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Georg I. Rákóczi
I. Rákóczi György
Fürst Georg I. von Siebenbürgen

geb. 1593
gest. 1648
Anm.: Sohn des Sigismund Rákóczi (1544-1608), ab 1607 Fürst von Siebenbürgen; seit 1630 Fürst von Siebenbürgen.

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Georg Reichardt

gest. 1682
Anm.: Sohn des Zerbster Ratsverwandten Lorenz Reichardt; vor 1638 vermutlich Lehrer in Zerbst; ab 1638 Präzeptor der Prinzen Erdmann Gideon (1632-1649) und Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718); 1640-1643 Stellvertreter des Amtmannes von Bernburg; 1643-1646 Bernburger Stadtvogt; seit 1646 Amtmann von Bernburg (noch 1656); später Kammer- und Kanzlei- bzw. Regierungsrat; nach 1656 auch Wittumsrat für Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg (1603-1675).
Abraham von Rindtorf

geb. ca. 1610
gest. nach 1672
Anm.: Sohn des Abraham von Rindtorf (gest. 1615); ab 1630 Kammerpage, spätestens seit 1636 Kammerjunker (noch 1650), zugleich auch fürstlicher Jägermeister (um 1640, noch 1651) und Stallmeister (nach 1641) des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1640 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Kurze").
Gedeon Rothe

Anm.: Geboren in Merseburg; um 1626 kaiserlicher Fähnrich; um 1636/37 kaiserlicher und spanischer Obristwachtmeister; um 1642/45 schwedischer Major; 1642/43 und erneut 1644 Stadtkommandant in Aschersleben.
Balthasar Rüdiger

gest. nach 1656
Anm.: Zunächst hessisch-kasselischer Hauptmann (um 1631) und Rittmeister (noch 1634); danach schwedischer Obristleutnant (um 1639/43) und Obrist (1645); 1646/48 französischer Obrist.
Hans Rueß von Hopfenbach

gest. nach 1642
Anm.: Vermutlich Exulant aus dem Krainer Ritterstand; 1629-1631 Hofmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Adeliche").
David Sachse

geb. 1593
gest. 1645
Anm.: Sohn des späteren Halberstädter Superintendenten Daniel Sachse (1568-1605); Studium in Wittenberg (1610); Magister; 1613-1635 Pfarrer an der Nikolaikirche in Bernburg; 1635/36 Inspektor in Harzgerode; 1636-1638 Pfarrer in Güsten; seit 1638 Hofprediger an der Schlosskirche St. Aegidien in Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 405.

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Tommaso Francesco di Savoia-Carignano
Principe Tommaso Francesco di Carignano
Comte Thomas-François de Soissons
Comte Thomas-François de Dreux

geb. 1596
gest. 1656
Anm.: Sohn des Duca Carlo Emanuele I di Savoia (1562-1630); ab 1620 Principe di Carignano; spätenstens seit 1634 spanischer General; ab 1641 de iure uxoris Comte de Soissons et de Dreux; seit 1642 Generalissimus der Armeen Frankreichs und Savoyens in Italien; ab 1654 Grand maître de France.

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Johann Schauer
Johann Schaubert
Johann Schubardt

geb. 1609
gest. nach 1662
Anm.: Sohn des Bernburger Bürgers Zacharias Schauer (gest. 1610); spätestens 1642 fränzösischer Rittmeister.
Joachim von Schleinitz

geb. 1577
gest. 1644
Anm.: Sohn des Dietrich von Schleinitz (1547-1592) auf Schieritz; kursächsischer Obristleutnant, Generalkriegskommissar (ab 1631) und Obrist (seit 1635); 1639-1642 Kommandant der Stadt Leipzig; ab 1642 Inhaftierung wegen deren Übergabe an die Schweden.

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Heinrich Schmidt

gest. 1668
Anm.: Sohn des Badeborner Pfarrers Matthäus Schmidt (gest. 1626); um 1643 Kirchvater an St. Ägidien zu Bernburg; seit 1644 Bürgermeister der Bernburger Bergstadt.
Martin Schmidt

gest. nach 1656
Anm.: Sohn des Badeborner Pfarrers Matthäus Schmidt (gest. 1626); fürstlicher Amtmann und Amtsschreiber in Harzgerode (bis 1632); anschließend Amtmann von Bernburg (1632-1637) und Ballenstedt (seit 1637).
Ernst Ludwig von Schönherr

Anm.: Angehöriger eines pommerschen Adelsgeschlechts; schwedischer Rittmeister (um 1636/39), Obristleutnant (um 1642) und Obrist (um 1643/45).
Martin Schröter

Anm.: Um 1640/48 Fährmeister (Fährmann) in Bernburg, im Dezember 1647 für zwei Wochen entlassen.
Georg Friedrich Schwartzenberger

geb. 1591
gest. 1640
Anm.: Sohn des Speyrer Reichskammergerichtsadvokaten Melchior Liborius Schwartzenberger; 1619-1632 anhaltisch-bernburgischer Gerichts- und Lehenssekretär; seit 1632 Hof- und Regierungsrat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Königin Maria Eleonora von Schweden
Geburtsname: Markgräfin Maria Eleonora von Brandenburg

geb. 1599
gest. 1655
Anm.: Tochter des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg (1572-1619); 1620-1632 Ehe mit König Gustav II. Adolf von Schweden (1594-1632).

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Hans Friedrich Seherr von Thoß

Anm.: Schlesischer Adliger; 1640-1643 Kammerpage des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Agnes Hedwig Spalter
Agnes Hedwig Müller

Anm.: Tochter des anhaltischen Kanzleiverwandten Daniel Müller (gest. vor 1635); 1635-1642 Ehe mit dem anhaltisch-bernburgischen Kanzleischreiber Johann Georg Spalter (gest. 1642).
Johann Georg Spalter

gest. 1642
Anm.: Sohn des kurpfälzischen Zolleinehmers Balthasar Spalter (gest. vor 1635) in Schwarzenfeld; seit spätestens 1635 Kanzlist (Kanzleischreiber) des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Henning (von) Stammer

geb. 1581
gest. 1660
Anm.: Sohn des magdeburgischen Amtshauptmanns Arndt (von) Stammer (gest. 1626) in Querfurt; Erbherr auf Ballenstedt, Wörlitz, Wedlitz und Wispitz (Anhalt); ca. 1605-1608 in spanischen Kriegsdiensten; ca. 1610-1618 kursächsischer Kammerjunker; Angehöriger des engeren Ständeausschusses und gelegentlich Kriegskommissar des Fürstentums Anhalt; seit 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Hitzige"); vgl. Andreas Hesius: Herrliche Belohnung Der Standhafftigen Kämpffer und überwinder [...], Köthen 1661, o. S.

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Tobias (2) Steffeck von Kolodey
Tobiáš (2) Štefek z Koloděj

geb. 1615
gest. 1679
Anm.: Sohn des Prager Bürgers Tobias (1) Steffeck von Kolodey (gest. 1621), der wegen seiner Beteiligung am böhmischen Ständeaufstand enthauptet wurde; 1621 Emigration aus Böhmen; ca. 1637-1641 Kammerdiener sowie ab ca. 1641 Geheimer Kammerdiener und Kammerverwalter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; spätestens seit 1646 Kammermeister (noch 1651), Sekretariatsverwalter und Aufwärter; um 1656 Hofjunker in Bernburg; um 1663 Stallmeister und Kammerjunker in Ballenstedt; zuletzt Kammerjunker in Bernburg; 1646 Nobilitierung.
Graf Lennart Torstensson af Ortala

geb. 1603
gest. 1651
Anm.: Sohn des Torsten Lennartsson (1561-1631); ab 1618 Page des Königs Gustav II. Adolf von Schweden (1594-1632); seit 1624 in schwedischen Kriegsdiensten als Obristleutnant (1628), Obrist (1630), General (1632) und Feldmarschall (1641); ab 1641 auch Reichsrat; 1641-1648 Generalgouverneur von Pommern; seit 1648 Generalgouverneur von Västergötland, Dalsland, Värmland und Halland; 1647 Erhebung in den Grafenstand.

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Agnes Troldenier
Agnes Fertschius
Agnes Schauer
Geburtsname: Agnes Windolph

geb. 1582
gest. 1658
Anm.: Bis 1610 erste Ehe mit Zacharias Schauer (gest. 1610); 1612-1626 zweite Ehe mit dem Advokaten und Ratskämmerer Georg Fertschius (gest. 1626); seit 1631 dritte Ehe mit Samuel Troldenier (gest. vor 1641).
Friedrich Christoph von Trotha

geb. ca. 1617/18
gest. 1651
Anm.: Sohn des Wolf Friedrich von Trotha (ca. 1583-1637); Erbherr auf Hecklingen, Schkopau und Teutschenthal; vgl. Adolf v. Trotha: Geschichte des Geschlechts v. Trotha, Teil 6, Görlitz 1940, S. 208-215.
Friedrich Gebhard von Trotha

geb. 1613
gest. 1677
Anm.: Sohn des Melchior Andreas von Trotha (1580-1634); Erbherr auf Gänsefurth; vgl. Adolf v. Trotha: Geschichte des Geschlechts v. Trotha, Teil 6, Görlitz 1940, S. 160-204.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Corfitz Ulfeldt
Graf Corfitz Ulfeldt af Sölvesborg

geb. 1606
gest. 1664
Anm.: Sohn des Jakob Ulfeldt (1567-1630), ab 1609 dänischer Reichskanzler; seit 1630 Kammerjunker des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); ab 1636 dänischer Reichsrat; seit 1637 Statthalter von Kopenhagen; 1643-1651 Reichshofmeister; daneben mehrfach diplomatische Missionen, u. a. nach England (1640/42), Regensburg (1641), zu den Friedensverhandlungen mit Schweden (1645) sowie nach Den Haag und Paris (1646); 1651 nach Korruptionsverdacht und Morddrohungen Flucht in die Niederlande und nach Schwedisch-Pommern; danach schwedischer Geheimer Rat (1657-1659), Friedensunterhändler mit Dänemark (1658) und Gouverneur von Schonen (1658/59); 1659 Todesurteil wegen Hochverrat, jedoch Begnadigung; 1660 Rückkehr nach Kopenhagen und Verhaftung (bis 1661); 1663 erneutes Todesurteil (wegen Planung einer Adelsrevolte gegen die dänische Krone) und Flucht; 1641 Erhebung in den Grafenstand; seit 1658 Graf von Sölvesborg.

Weiterführende Informationen in der GND
N. N. Voster

Anm.: Um 1642/43 schwedischer Rittmeister in Aschersleben.
Dietrich von dem Werder

geb. 1584
gest. 1657
Anm.: Sohn des Gebhard von dem Werder (1539-1612); Erbherr auf Reinsdorf, Werdershausen, Gerlebogk, Görzig und Ziebigk; Page, Kammerjunker und Stallmeister des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); 1610 hessisch-kasselischer Rittmeister; danach bis 1622 Geheimer Rat und Oberhofmarschall in Kassel; 1623 anhaltischer Hauptmann; 1631-1635 schwedischer Obrist; ab 1639 Unterdirektor der anhaltischen Landschaft; seit 1645 kurbrandenburgischer Obrist, Geheimer Rat und Amtshauptmann von Alt-Gatersleben; ab 1620 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Vielgekörnte"); vgl. Gottfried Coler: Der Vom Vater gegebene/ Vom Sohne ausgeführete/ Und vom H. Geiste versiegelte Raht des Heils [...], Köthen 1658, fol. Jiij v - N2 v.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Gebhard Paris von dem Werder

geb. 1621
gest. 1679
Anm.: Sohn des Heinrich von dem Werder (1578-1636); Erbherr auf Gröbzig; anhaltisch-plötzkauischer Rat; ab 1658 Unterdirektor der anhaltischen Landschaft; seit 1665 anhaltisch-köthnischer Geheimer Rat, Vormundschaftsrat, Kammerpräsident und Landeshautmann; ab 1642 Mitglied der Fruchbringenden Gesellschaft ("Der Zeitigende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Johann von Werth
Jan von Werth

geb. 1591
gest. 1652
Anm.: Geboren als Bauernsohn in Büttgen bei Neuss; zunächst in spanischen Kriegsdiensten, zuletzt als Rittmeister (1622); kurbayerischer Obristwachtmeister (1631), Obrist (1633), Generalwachtmeister und Feldmarschallleutnant (1634); seit 1634 kaiserlicher Kämmerer; 1638-1642 französischer Kriegsgefangener; 1642 Generalleutnant der kaiserlichen, kurbayerischen und kurkölnischen Kavallerie; 1643-1647 kurbayerischer General der Kavallerie; 1647/48 kaiserlicher General der Kavallerie; 1632 Nobilitierung; Erhebung in den Freiherren- (1635) und Grafenstand (1647).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Johann Weyland

geb. 1601
gest. 1669
Anm.: Sohn des Bernburger Böttchers Joachim Weyland (gest. 1610); zunächst Reitherr, um 1624 Kämmerer sowie seit 1634 Bürgermeister (1634, 1636, 1639, 1642 regierend) der Talstadt von Bernburg.
Heinrich Julius (Wolf) von Wietersheim

geb. 1584
gest. 1645
Anm.: Sohn des 1592 nobilitierten schaumburgischen Kanzlers Anton Smeckeworst, genannt Wietersheim (1539-1614); Erbherr auf Schöningen (bis 1637), Opperode (ab 1622) und Wörbzig; 1611-1613 Rat des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1564-1613); seit 1618 Hofmeister und Kammerrat des Herzogs Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599-1626); um 1622 auch Rittmeister in dessen Armee; ab 1623 halberstädtischer Stiftshauptmann sowie Amtshauptmann von Gatersleben und Niendorf; 1630 Reisehofmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1630-1637 Geheimer Rat und Stiftshofmeister der Äbtissin Dorothea Sophia von Quedlinburg (1587-1645); seit 1635 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Ausziehende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Hans Christoph von Witzscher

geb. 1621
Anm.: Sohn von Junker Hans Christoph (von) Witzscher (gest. 1637) zu Schortewitz; vor 1639 Kammerpage, um 1643 Page und bis 1648 Hofjunker der Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg (1603-1675); dazwischen 1639-1643 Kavalierstour durch Frankreich und die Niederlande; 1648-1650 Hofmeister der Gräfin Maria Euphrosina De la Gardie (1625-1687) in Leipzig; um 1653 Aufenthalt in Straßburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Altenburg (bei Nienburg/Saale)
weiterführende Informationen
Amerika
weiterführende Informationen
Anhalt-Bernburg, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt-Dessau, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt-Köthen, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt-Zerbst, Fürstentum
Anhalt, Fürstentum
weiterführende Informationen
Aragón, Königreich
weiterführende Informationen
Aschersleben
weiterführende Informationen
Azak (Asow)
weiterführende Informationen
Baalberge
weiterführende Informationen
Ballenstedt
weiterführende Informationen
Ballenstedt(-Hoym), Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Berlin
weiterführende Informationen
Bernburg
weiterführende Informationen

Anm.: Zusammengesetzt aus der jeweils eigenständigen Tal- ("Stadt im Tale", gebildet aus den ehemaligen Teilen Alt- und Neustadt) und Bergstadt ("Stadt vorm Berge"), die erst 1825 vereinigt wurden.
Bernburg, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Bernburg, Bergstadt ("Vorm Berge")
Anm.: Eigenständige Stadt rechts der Saale unterhalb des Bernburger Schlosses; 1825 mit der Talstadt vereinigt.
Bernburg, Talstadt
Anm.: Stadt links der Saale, die aus den ehemals eigenständigen Teilen Altstadt und Neustadt bestand (1825 Zusammenschluss mit der Bernburger Bergstadt).
Böhmen, Königreich
weiterführende Informationen
Bourgogne
weiterführende Informationen
Braunschweig
weiterführende Informationen
Braunschweig und Lüneburg, Herzogtum
weiterführende Informationen

Anm.: Die Teilfürstentümer Braunschweig-Wolfenbüttel, Lüneburg, Calenberg und Grubenhagen umfassendes Gesamtterritorium der welfischen Herzöge.
Breisach am Rhein
weiterführende Informationen
Calenberg (Alt Calenberg), Schloss
Anm.: Im 16. Jahrhundert zur Festung ausgebaute und ab 1690 abgebrochene Schlossanlage an der Leine bei Pattensen-Schulenburg (Region Hannover).
Dänemark, Königreich
weiterführende Informationen
Den Haag ('s-Gravenhage)
weiterführende Informationen
Dessau (Dessau-Roßlau)
weiterführende Informationen
Dresden
weiterführende Informationen
Dröbelscher Busch
Anm.: Waldgebiet am linken Saaleufer bei Dröbel nahe Bernburg.
Düsseldorf
weiterführende Informationen
England, Königreich
weiterführende Informationen
Erfurt
weiterführende Informationen
Frankreich, Königreich
weiterführende Informationen
Gänsefurth
weiterführende Informationen
Genua (Genova)
weiterführende Informationen
Gernrode, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Grimschleben
weiterführende Informationen
Gröbzig
weiterführende Informationen
Güntersberge
weiterführende Informationen
Güstrow
weiterführende Informationen
Halberstadt
weiterführende Informationen
Halle (Saale)
weiterführende Informationen
Harzgerode
weiterführende Informationen
Harzgerode, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Hecklingen
weiterführende Informationen
Hessen-Kassel, Landgrafschaft
weiterführende Informationen
Hohenerxleben
weiterführende Informationen
Hoym
weiterführende Informationen
Italien
weiterführende Informationen
Köthen
weiterführende Informationen
Kreuznach (Bad Kreuznach)
weiterführende Informationen
Leipzig
weiterführende Informationen
Lérida (Lleida)
weiterführende Informationen
Magdeburg
weiterführende Informationen
Mexiko
Anm.: Teil des 1535 gegründeten lateinamerikanischen Vizekönigreiches Neuspanien.
Moskauer Reich
weiterführende Informationen
Naumburg
weiterführende Informationen
Niederlande, Vereinigte (Republik der Sieben Vereinigten Provinzen)
weiterführende Informationen
Nordsee
weiterführende Informationen
Österreich, Erzherzogtum
weiterführende Informationen
Osmanisches Reich
weiterführende Informationen
Osmarsleben
weiterführende Informationen
Ostrau
weiterführende Informationen
Paris
weiterführende Informationen
Peru
weiterführende Informationen

Anm.: Im Jahr 1543 gegründetes spanisches Vizekönigreich mit der Hauptstadt Lima.
Pful
Anm.: Nach der ehemaligen Burgruine Pful benanntes Auenwaldgebiet an der Saale bei Plötzkau.
Plön
weiterführende Informationen
Plötzkau
weiterführende Informationen
Portugal, Königreich
weiterführende Informationen
Prag (Praha)
weiterführende Informationen
Preßburg (Bratislava)
weiterführende Informationen
Rieder
weiterführende Informationen
Saale, Fluss
weiterführende Informationen
Sachsen, Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Schöningen
weiterführende Informationen
Schottland, Königreich
weiterführende Informationen
Schweden, Königreich
weiterführende Informationen
Spanien, Königreich
weiterführende Informationen
Staßfurt
weiterführende Informationen
Stolberg, Grafschaft
weiterführende Informationen
Tortona
weiterführende Informationen
Ungarn, Königreich
weiterführende Informationen
Unstrut, Fluss
weiterführende Informationen
Vogtland
weiterführende Informationen
Weißer Berg (Bílá hora)
weiterführende Informationen
Wittenberg (Lutherstadt Wittenberg)
weiterführende Informationen
Wolfenbüttel
weiterführende Informationen
Worcester
weiterführende Informationen
Zerbst
weiterführende Informationen
Duinkerker (Dünkirchener) Freibeuter
Anm.: Freibeuter, die während des Achtzigjährigen Krieges (1568-1648) im spanischen Auftrag von der flämischen Küste (v. a. Dünkirchen) aus Kaperfahrten gegen die Vereinigten Niederlande unternahmen.
England, Parlament (House of Commons und House of Lords)
weiterführende Informationen
Niederlande, Generalstaaten
weiterführende Informationen
Weimarische Armee
Anm.: Armee, die nach dem Tod ihres Heerführers Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639) in französischen und ab 1647 wieder in schwedischen Diensten stand.
Françoise Bonali-Fiquet: Le "Cantique de la misere de ceste vie" d'Antoine de Chandieu est-il antérieur e ses "Octonaires sur la vanité et inconstance du monde"?, in: Bibliothèque d'Humanisme et Renaissance, Bd. 40 (2), 1978, S. 317-324. [Nachweis im GVK]
Titus Macchius Plautus: Amphitruo, in: Amphitruo – Asinaria – Aulularia. Lateinisch und deutsch, hg. von Peter Rau, Darmstadt: 2008, S. 9-107. ( Komödien 1 ) [Nachweis im GVK]
Rufinus: Die Bücher I bis V, in: Eusebius Werke. Zweiter Band. Die Kirchengeschichte. Die Lateinische Übersetzung des Rufinus, Teil 1, hg. von Eduard Schwartz / Theodor Mommsen / Friedhelm Winkelmann, Berlin: 1999, S. 512-1040. [Nachweis im GVK]
Publius Terentius Afer: Heauton Timorumenos = Der Büßende, in: Komödien. Lateinisch und deutsch, Bd. 1, hg. von Peter Rau, Darmstadt: 2012, S. 187-285. [Nachweis im GVK]