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Tagebuch des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg: April 1648


Überlieferung: LASA Dessau-Roßlau, Z 18 Abt. Bernburg, A 9b Nr. 14 Bd. XIX, fol. 384r-431v (vgl. Quellenbeschreibung).

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[Inhaltsverzeichnis]
01. April 1648
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Hochwasser an Saale und Elbe
  • Ankunft des anhaltisch-köthnischen Geheimen Rats Christian Ernst von Knoch
  • Kriegsfolgen
  • Absendung von Hofjunker Hans Christoph von Witzscher und Stadtvogt Georg Banse nach Staßfurt
  • Besuch der Vorbereitungspredigt zum Abendmahl mit den Schwestern Sophia Margaretha und Dorothea Bathilde sowie dem Sohn Viktor Amadeus
  • Durchreise von weiteren fürstlich-anhaltischen Deputierten
  • Verwicklungen
  • Trauer des verwitweten Juden Benedix
  • Einquartierungsquoten
02. April 1648
Bernburg
  • Gemeinsamer Kirchgang mit Abendmahl mit den Schwestern, dem Sohn, dem Hofmeister Heinrich Friedrich von Einsiedel und dem Kammerjunker Ernst Dietrich von Röder
  • Vergleich mit dem schwedischen Obristleutnant Israel Isaaksson
  • Weiterer Kirchgang
  • Kontributionsausschreiben
03. April 1648
Bernburg
  • Weiterhin reuige Gedanken bezüglich des geschlachteten Ochsen
  • Durchzug des Obristleutnants Isaaksson
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Traum
  • Zweimaliger Kirchgang
  • Besteuerung der Fuhrleute durch die Soldaten
  • Kammerrat Dr. Joachim Mechovius, Röder und Hofprediger Konrad Theopold als Mittagsgäste
  • Leichter Tadel am Predigtstil Theopolds
  • Unterredung mit dem Diakon und Rektor Andreas Hesius
04. April 1648
Bernburg
  • Hesius als Essensgast
  • Ausritt der Söhne Viktor Amadeus und Karl Ursinus zur Hasenjagd
  • Durch Christian Heinrich von Börstel erbetene Sonderrechte
  • Verdacht unberechtigten Jagens
  • Korrespondenz
  • Verbesserter Gesundheitszustand des Sohnes Erdmann Gideon
  • Geldforderungen
  • Kriegsfolgen
05. April 1648
Bernburg
  • Raureif und Frost
  • Besuch durch den nunmehr schwedischen Hauptmann Wachsmann
  • Kriegsnachrichten
  • Rückkehr des genesenen Hofmeisters Einsiedel zur Mittagsmahlzeit
  • Leibarzt Dr. Johann Brandt als Mittagsgast
  • Spaziergang von Erdmann Gideon
  • Planung einer neuen Abschickung
  • Wachsmann als Abendgast
06. April 1648
Bernburg
  • Abschickung nach Köthen
  • Abreise Wachsmanns
  • Besuch durch den Obereinnehmer Johann von Bergen
  • Soldatischen Besteuerung der Fuhrleute und andere Kriegsfolgen
  • Abschickung Bergens nach Ballenstedt
  • Spaziergang Erdmann Gideons nach Roschwitz und Baalberge
  • Weiterhin Sorge um seinen Zustand
07. April 1648
Bernburg
  • Geburt eines Stutenfohlens
  • Unterredung mit Dr. Mechovius
  • Auspeitschung und Landesverweis für Margaretha Horenburg
  • Kriegsfolgen
  • Dr. Brandt und Diakon Bartholomäus Jonius als Mittagsgäste
  • Ausritt mit Erdmann Gideon zur Hasenjagd
  • Gerstenaussaat
  • Korrespondenz
  • Ankunft des Konsulenten Christoph von Jena
  • Geldangelegenheiten
  • Kriegsnachrichten
08. April 1648
Bernburg
  • Hasenjagd
  • Unterredung mit Jena
  • Jena und Röder als Essensgäste
  • Ballonspiel in schönem Wetter
  • Neuigkeiten
  • Tod des Fohlens
  • Gerstenaussaat
09. April 1648
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Kirchgang mit dem gesundeten Erdmann Gideon
  • Ausgeschlagene Einladungen an Isaaksson und Rittmeister Hans Adolf von Plüskow
  • Dr. Mechovius und Jena als Mittagsgäste
  • Weiterer Kirchgang
  • Spaziergang im Garten mit den Kindern
  • Kriegsnachrichten
10. April 1648
Bernburg
  • Tod eines betrunkenen Soldaten
  • Rückkehr Bergens aus Ballenstedt
  • Kriegsfolgen
  • Gedanken über die Hilflosigkeit
  • Beschwerden
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Jena und Dr. Brandt als Mittagsgäste
  • Gesten- und Haferaussaat
11. April 1648
Bernburg
  • Zitat aus Guarinis "Il Pastor Fido"
  • Nach dem Gottesdienst Beratungen mit Dr. Mechovius
  • Ausritt mit Erdmann Gideon und Viktor Amadeus zur Hasenjagd
  • Erhalt und Lektüre der Leichenpredigt auf Herzogin Louise von Mecklenburg-Güstrow
  • Korrespondenz
  • Nachricht von blutendem Hirschgeweih vor vier Jahren in Dessau
12. April 1648
Bernburg
  • Hafer- und Gerstenaussaat
  • Kriegsfolgen
  • Kirchgang
  • Regulierung von Fehltritten von Dienern
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten
  • Spaziergang mit Gemahlin Eleonora Sophia und den Kindern im Garten
  • Verabschiedung Jenas
13. April 1648
Bernburg
  • Abreise Jenas nach Zerbst mit Hofjungfer Agnes Christina von Wirleben
  • Handelseinbußen durch soldatische Sonderbesteuerung und andere Kriegsfolgen
  • Korrespondenz
  • Rückkehr Dr. Brandts aus Barby
  • Kriegsnachrichten
14. April 1648
Bernburg
  • Regen
  • Spaziergang zu den Feldern
  • Geldangelegenheiten
  • Ankunft des kinskyschen Stallmeisters Schärer
  • Bericht über den schwedischen Obristen Jaroslaus Peter Kinsky von Wchinitz und Tettau
  • Ausritt der Söhne zur Hasenjagd
  • Rückkehr der Hofjungfer Wirleben mit Theopold
  • Schärer als Gast zum Mittag- und Abendessen
15. April 1648
Bernburg
  • Gefangene Hasen
  • Abreise des Kammermeisters Tobias Steffeck von Kolodey nach Leipzig
  • Abreise des am Vorabend angekommenen Isaaksson
  • Kriegsfolgen
  • Kriegsnachrichten
  • Abreise Schärers
  • Korrespondenz
  • Ausflug der Kinder nach Baalberge
  • Planung einer neuen Abschickung
  • Auszüge aus Colerus' "Oeconomia Ruralis Et Domestica" hinsichtlich der Viehhaltung
  • Beinaher Reitunfall Erdmann Gideons
16. April 1648
Bernburg
  • Kirchgang
  • Dr. Mechovius und der gräflich-wernigerödische Hofjunker Christoph von Schierstedt als Mittagsgäste
  • Ausfall der Nachmittagspredigt
  • Bericht über den Grafen Heinrich Ernst von Stolberg-Wernigerode
  • Bestrafung Betrunkener
  • Kriegsfolgen
  • Schierstedt als Gast zum Abendessen
17. April 1648
Bernburg
  • Hasenjagd
  • Abreise des von Schierstedt
  • Kriegsnachrichten
  • Regierungssachen
  • Bienenstiche für Erdmann Gideon und Viktor Amadeus sowie Tochter Angelika bei Gartenspaziergang
  • Plünderung des Nachrichtenboten
  • Korrespondenz
  • Neuigkeiten
18. April 1648
Bernburg → Pful → Bernburg
  • Ausritt nach Pful zu den Feldern und zur Hasenjagd
  • Geburtstag Karl Ursinus'
  • Dr. Mechovius als Mittagsgast
  • Ausritt von Erdmann Gideon und Viktor Amadeus zur Hasenjagd
  • Unterredung mit dem Küchenmeister und Landrichter Philipp Güder
  • Kriegsfolgen
  • Gewitter und Wetterleuchten
  • Haferaussaat
  • Vergebliche Rehejagd
19. April 1648
Bernburg
  • Predigtbesuch
  • Neuigkeiten
  • Zitat aus Guarinis "Il Pastor Fido"
  • Haferaussaat
  • Klagen über Unglücksfälle
  • Abschied Röders
20. April 1648
Bernburg
  • Betrübnisse
  • Korrespondenz
  • Spaziergang nach Sturm und Kühle am Vortag
  • Besuch durch den schrattenbachischen Pferdebereiter Eilert Dethardt
  • Haferaussaat
21. April 1648
Bernburg
  • Traum
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Spaziergang in Wirtschaftsdingen
  • Erledigung von Administrativem mit dem Kanzlei- und Lehenssekretär Paul Ludwig
  • Korrespondenz
  • Kriegsfolgen
  • Hasen- und Rehejagd
  • Die Jungfer von Krosigk als Mittagsgast
  • Erinnerung an den ehemaligen böhmischen Obristleutnant Bernhard von Krosigk
  • Behandlung Erdmann Gideons mit Hundefett
  • Kriegsfolgen
  • Einnahmerückgang an der Fähre
22. April 1648
Bernburg
  • Leichter Regen nach Wind am Vortag
  • Erneuter Husten bei Erdmann Gideon
  • Sorge um dessen Konstitution
  • Beratungen mit Dr. Mechovius
  • Selbstmord eines Soldaten
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Ausritt mit den Söhnen zur Hasenjagd
  • Kriegsfolgen
  • Besuch von Matthias von Biedersee und Matthias von Röder
  • Korrespondenz
  • Haferaussaat
23. April 1648
Bernburg
  • Tägliche Plagen
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Kriegsfolgen
  • Kirchgang zum Sonntag Jubilate
  • Dr. Brandt als Mittagsgast
  • Bericht über den Selbstmörder vom Vortag
  • Tod eines Kindes von Hesius
  • Kirchgang
  • Verweis für den Amtsrat Georg Banse
  • Besuch durch Bergen und Bürgermeister Christoph Seese mit Klagen der Talstädter Bürgerschaft
  • Ankunft neuer Truppen
24. April 1648
Bernburg
  • Versuchsweise Bestallung Dethardts
  • Ankunft weiterer Truppen
  • Kriegsfolgen
  • Beratungen mit Dr. Mechovius
  • Truppenabzug
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Korrespondenz
  • Lebensmittellieferung aus Ballenstedt
  • Haferaussaat
25. April 1648
Bernburg
  • Kummer und Reue
  • Abschickung nach Halle
  • Besuch durch Dr. Brandt mit Klagen der Bürgerschaft
  • Kriegsfolgen
  • Weiterer Bericht über den selbstmörderischen Soldaten
  • Taufe von Lebrecht von Biedersee
  • Brigitta von Krosigk und ihre Tochter als Gäste zum Abendessen
26. April 1648
Bernburg
  • Haferaussaat
  • Todes- und Unfall am Vortag
  • Dr. Mechovius zur Beratung und als Mittagsgast
  • Hasenjagd mit den Söhnen
  • Korrespondenz
  • Dr. Brandt als Gast zum Abendessen
27. April 1648
Bernburg
  • Haferaussaat
  • Theopold als Mittagsgast
  • Kriegsfolgen
  • Abermaliger Bericht über den Selbstmörder
  • Abschickungen
28. April 1648
Bernburg
  • Absendung Steffecks von Kolodey nach Wien und Berlin
  • Regen
  • Ankunft des Exulanten Johann Wilhelm Bohusch von Ottoschütz
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
29. April 1648
Bernburg
  • Nächtliches Gewitter mit Starkregen
  • Korrespondenz
  • Fortgang der lutherischen Konfessionalisierung in Anhalt-Zerbst
  • Kriegsfolgen
  • Ausritt mit den Söhnen zur Hasenjagd
  • Durchflößen von Baumaterial
  • Ankunft neuer Truppen
  • Kriegsnachrichten
30. April 1648
Bernburg
  • Kirchgang mit dem anhalt-harzgerödischen Hofmeister Hans Ernst von Freyberg, Bohusch von Ottoschütz und Börstel
  • Theolpold als Mittagsgast
  • Weiterer Kirchgang
  • Meuterei von sechs Schlossmusketieren
  • Korrespondenz
  • Abreise Freybergs
  • Inhaftierung der Meuternden
|| [[Handschrift: 384r]]

Samstag den 1. Aprilis, 1648.


Der Obristleutnant Israel IsaacsSohn, schreibt wieder, er wolle
noch heütte vnserer deputirten, erwarten. Köndte sonst
andere vmb vnsernt willen, dahin er ordre hette,
nicht graviren. hette zwar Bernburgk, nicht
gegen Bergen, absonderlich gedacht, Sondern er
wolte inß gesampte Fürstenthumb, rügken.


Schreiben vom Wendelino von Zerbst, (durchn Oberlender)
empfangen, welcher sich mir, im besten recommendirt, post
pium obitum Dominj Beckmannj, bonae memoriae[.] Der Oberlender
klagt, das sie abermahl viel wesens gehabt, von
wegen des fehrgeldts an der Sahle Elbe zu Agken,
haben müßen, von pferden, vndt bier, (vnerachtet
meines paßes,) zoll geben, 2 Groscheng: von einem pferde,
3 Groscheng: von einem faß bier, vndt es dahin gestellet,
ob ichs zu Bernburgk, eben also machen wollte?


Die Sahle vndt Elbe, seindt sehr gewachßen.


Risposta von Fürst Augusto welcher wil, ich solle von Israels
trouppen, welche einnehmen.


Baldt darnach, ist der Obristleutnant Knoche, von Cöhten, Freyberg
von Deßaw, alß deputirte ankommen, mit der soldatesca
zu tractiren. Jch habe ihnen zugeordnet, Panse, vndt Schwar-
tzenberger. Es kömpt darauf an, wir sollen, in dieses
Antheil, 2⁄3 einer compagnie einnehmen, vndt Sie geben,
150 pferde, vor eine Compagnie an, wollen verpfleget sein,
vndt noch darzu recruytengelder haben. Ô Jammer! || [[Handschrift: 384v]]
ô elendt! Die armen leütte alhier, haben kawm die
helfte, außgeseet. Der Obristleutnant Israel, sol nichts nach
des Axel Lillie, commando fragen, vndt sich nur an
General Commissarium Brandt, halten, welcher zu hamburgk
weitt von hinnen ist, vndt sich schähmen sollte,
vnß Fürsten, solcher gestaltt zu dictiren. Es ist
gleichwol eine große vnbillichkeitt, vndt vn-
gleichheit, das das gantze ErtzStift Mag-
deburgk, nur 1 ½ compagnien verpflegen
soll, vndt vnser kleines, ruinirtes Fürstenthumb,
muß 2 ½ compagnien sampt dem halben Stabe
verpflegen. Die Commissarien, nehmen Schmi-
ralien, vndt thun, waß Sie wollen!


Die Staßfurter, beschwehren sich auch,
zum höchsten, wieder vnß, daß Sie vmb
vnsernt willen, die völgker, so lange,
auf dem halße haben, vndt (wie sie sagen)
sonderlich selbige SaltzJungkern, graviret
werden müßen, duch das Stillager, des Obristleutnants
Israel. Sie wollen es ihrem herren klagen,
vndt droẅen, eine action, mit vnß, anzufangen,
also: daß wir von vielen egken, geprenckelt,
vndt in vnserer devotion zerstöhret wollen
werden. Gott helffe v̈berwinden!

|| [[Handschrift: 385r]]


Jch habe Hanß Christoph Wischer, nacher Staßfurt
geschigkt, mit Panßen, den Obristleutnant Isaack, zu beße-
ren gedangken, zu disponiren, vndt alles gleich ein-
zutheilen, wo müglich?


Nachmittags, bin ich, mit meinen beyden iüngsten
Schwestern, vndt meinem Sohn, Victore Amedeo, in
die præparationpredigt, gezogen, vndt der Caplan
Ionius, hat dieselbige gehalten. Die praeparation
aber, nach der predigt, hat der hofprediger abgelesen. et cetera


Es seindt auch deputirte von Zerbst, vndt
hartzgeroda, ankommen, vndt mitt, nacher Staßfurth,
gefolget, alß Jehna, vndt Caspar Pfaw. Von
Plötzkaw vndt Cöhten, ist Knoche, von mir
der Amptßraht Panße, vndt Wischer, von Deßaw,
Freybergk. Gott gebe! daß sie etwas gutes kochen!


General Axel Lillie, tergiversiret, vndt weil
er von der Königin ordre höret, kan er nichts helfen.
Interim; patitur iustus!


Intrighi; disturbj; malhora; Pacienza!


Alß der allte Jude, vnsers Iuden, Abrahams
Benedix vater, von seiner peregrination, wieder-
kommen, vndt von seines weibes Tode, nichts
gewußt, daßelbe aber baldt erfahren, hat er sehr
v̈bel sich geberdet, auf das grab sich geleget, gekniet,
gebehtet, geheület, vndt geschrien, als ob er sein weib, aufruffen || [[Handschrift: 385v]]
wollte? Es ist aber darvon, nicht lebendig worden.
Er hat auch bey itzigen großen, angelauffenem
waßer, v̈ber einen breitten graben, springen
wollen, desto eher, bey seiner liebsten grabe
zu sein. Dieweil aber, ein Christ, diesen
allten gecken, (ob er schon ein Rabbj sein
soll) gewarnet, nicht hinüber zu setzen,
er würde sonst hinein plumpen, auch wol
gar ersauffen, hat er sich endlich v̈ber-
reden laßen, vndt ist durch die Stadt
einen weitten, iedoch sicheren vmbweg,
dahin gewandert. Sic mundus vult decipi!1
Gott erleüchte, die blinden leütte!


Es ist endlich der vergleich, mit dem Obristleutnant zu
Staßfurt getroffen worden, mais comme de coustü-
me a mon preiudice, ne voulans
laisser entrer en consideration, mes
pertes, & dommages souffertes n'a gueres,
á Ballenstedt. Ô der elenden societet!


Ich sol hieher einen Rittmeister, mit
einer halben compagnie bekommen. Nacher Cöhten,
leget sich, der Obristleutnant mita     compagnie[,] nacher
Deßawb    [,] nacher Zerbstc    [.]

|| [[Handschrift: 386r]]

Sonntag den 2. Aprilis; 1648. <Oster<n>Sontag.>


Jn die kirche, cum sororibus Sophia Margaretha vndt Dorothea Bathilde wie auch
mit meinem Sohn Viktor Amadeus vndt haben mitteinander communj-
cirt, nach gehörter predigt, vndt also vnsern glauben
gestärgket, vndt den bundt Gottes, mit vns menschen,
erfrischet, zu vnserer Seelen, heil, vndt Sehligkeit.
<hofmeister Einsidel, hat sjch stargk gemacht, vndt ist mit zur kirchen, vndt communion kommen, nach ihm, ist vnß gefolget, Ernst Dietrich Röder. et cetera>


Jnterim: ist mancherley vorgegangen, vndter
andern auch, daß der vergleich, mit dem Obristleutnant Israel
geschloßen worden. et cetera Die deputirten seindt wieder
von hinnen allerseitß, verrayset. Gott gebe,
daß vnser armes bedrengtes landt, insonderheit der
Bernburgische Antheil, respiriren möge!


Nachmittags conjunctim in die kirche.


Man hat mit außschreiben der contribution vielerley
zu thun, gehabt. Gott gebe erleichterung!

Montag den 3. Aprill. <OsterMontag.>


Ie ne puis encores perdre le regret, (contre mon grè)
touchant le grand bœuf, qui me tourmente
sans cesse, sür tout me ressouvenant de ce,
qu'il me fallüt oublier pour ün temps, ou par
inadvertence & stüpiditè, ou pource que mes
sens füssent retenüs par üne autre puissance. || [[Handschrift: 386v]]
Ie me souviens donc, que i'eüs souvent ce raccord,
de ne devoir point toucher à luy, si ie voulois
conserver mon bonheür, et üne fortüne extraordinaire
quj m'attendoit, ou mes enfans. Ie pensay donc,
qu'il n'y auroit point de doute en telle chose,
si aysèe a moy. Cependant Dieu me confirma
sa volontè par le signe (cy dessüs souvent
mentionnè, que j'oubliay pour ün temps)
& si expressement: que comme l'animal
vivant encore s'approchoit de moy, me
plaignant son malheur & mürmürant
tout plein de chose en son anxietè, et
presage de son esprit, i'eüs distinctement
ceste inflüence: Thue ihm kein leidt,
Gott hat ihn in seinen <sonderbahren> Schutz <an: vndt> aufgenommen.
Mais les resistances ordinaires èstouffe-
rent tout cela, avec la Vanitè de la
prüdence ou ratiocination hümaine,
apres ün rapport faux & controuvè, au
millieu d'ün fatras, & comble d'autres affaires[.]
Maintenant le repentir trop tard, me
cuit, et ie prie Dieu de divertir de moy, & des
miens, tous malheurs! & tentations! I'eüs
aussy alors ceste inflüence: Du siehest ia! wie sich
Gott gegen dir, niemals hat vnbezeüget gelaßen. || [[Handschrift: 387r]]
On pourroit repartir a cela, en quelque, façon: Ouy
[d]a! si Dieu prend üne creatüre, quelle quelle soit, en
[s]a particüliere Providence & protection, il la conserve,
[s]ans doute, & cela ne s'est pas veü, icy; en ceste oc-
[c]ürence? Ie rèsponds a cela, que veritablement le bon
[D]ieu maintient ce, qu'il veüt maintenir, mais
[a]ussy, il nous veüt monstrer par fois, nostre infir-
[m]itè, en nous abbandonnant, a nous mesmes, &
[p]ermettant des choses contraires, a sa bontè,
[(c]omme le meürtre d'Abel, d'Urias, & autres,)
[p]our nous faire voir, comme nous ne pouvons rien
[d]e nous mesmes, <sans son assistance> & comme nous nous gouvernons
[si] mal, & contre nos propres desirs, sür tout;
[q]uand nous croyons ne pouvoir faillir, par
la conduitte de nos ratiocinations hümaines, &
[q]uand nous nous asseürons trop, sür nos volontèz,
[&] considerons trop peü, ce quj nous peüt, apres
[l]e coup fait, apporter dü dommage, <> repentir, & <> dès-
[p]laysir, en quoy Sathan, ne manque pas
[a]ussy, de faire ses efforts, par fausses per-
suasions, pour nous contrister, et desesperer,
tout a fait, s'il en avoit la puissance, & si le bon
[D]ieu, lequel a plüsieurs sortes de benedictions,
[n]e le bridoit, par sa bontè, & pouvoir Divin?

|| [[Handschrift: 387v]]


Diesen Morgen, ist der Oberste leütenampt, des
Königlich Schwedischen leibregiments, vndter dem
Pfaltzgraven, alhier ankommen, Israel IsaacsSohn,
Jst in der Stille, vndt währenden predigt, durchge-
zogen, vndt hat dißmahl, wenig pferde alhier gelaßen,
<nemlich in die 15 ohne das Fußvolck.>


Briefe vom Berlin, vndt von Wien.


Die avisen geben: Die confirmation der
hofnung des Friedens, zu Münster vndt Osnabrück


Die irrungen, im holländischen frieden, wegen
Zeelandt vndt Ütrecht, opposition.


Die armaturen der Spannischen vndt Franzosen.


Die Mißverstände, zwischen Schottlandt
vndt Engellandt, wegen ihres Königes.


Die heyrath zu Caßel, des Prince de
Talmond, mit Freẅlein Æmilia.


Die Gesandtschaft des Visconte d'Ar-
paiou auß Frankreich in Polen, vndt des de la
Tuillerie, in hollandt.


Die Schweden occupiren in Frangken-
land, vndt gegen der Thonaw zu, etzliche
kleine Städte. Die Kayserlichen liegen im Armbrust.


Die Reichshofrähte seindt nacher Prag, entbotten,
wollen soldt vndt raysegeldt, erst haben.

|| [[Handschrift: 388r]]


Der Kayser wirdt zu Paßaw, das beylager celebriren.


Jm Königreich Napolj, währet der krieg noch, die ver-
bitterungen vermehren sich. Baldt prævalirt, die
eine, baldt die andere partie. Sünde, wirdt mit
sünden gestraft. Gott wolle es beßern! vndt die
irrenden, vndt vnbußfertigen v̈berall bekehren!


Vor der Stadt Candia sollen die Türgken aufge-
schlagen vndt abgezogen sein, wann anderst den
venedigischen zeittungen, zu glaüben?


Der Moßkowitrische Neẅe Czar, sol
alle Engelländische Schiffe in seinem Reich,
verarrestiret haben, mit vorwandt, es hetten
alle Kayser, Könige vndt Potentaten, ihr
interesse daran, daß sie auch an frembden orten,
die rebellischen vnderthanen, so sich wieder ihren
König empöreten, abstraffen helfen müßten.


Zu Coppenhagen hoft man zwar auf die
Wahlsuccession des Ertzbischofs von Brehmen, ie-
doch sol es greẅliche händel geben, zwischen
Fraw Kersten Munckin, vndt zwischen Fraw
Wibbeke erben, gar biß auf thätligkeitten.


Seltzame prodigia sollen continuiren,
in Dennemargk, Hollstein, Ditmarsen, vndt andern
angräntzen landen daselbst. Die alliance, zwischen
der cron Dennemark vndt den herren Staden soll verneẅert werden.

|| [[Handschrift: 388v]]


J'ay songè, ceste nuict, comme Docteur Lentz auroit
sürprins, (tandis que i'estois empeschè) mon
fils, Erdmann Gideon taschant, de l'attirer, a ses opinions,
& a le rendre variable en la religion &
toute altre chose, par l'indüction de ma
femme. Moy; voyant cela, <ie> m'en fascheay,
& eusmes des paroles rüdes ensemble.
Enfin ie parlay á mon fils Erdmann Gideon mesme
de l'affaire, (comme dit est; en songe) & il
me contraria en tout donnant a lieu,
aux persuasions, qui le seduisoyent,
& me disant a moy, des injüres, si que
la colere me transporta, a luy donner
ün soufflet, a la joue. Là dessüs il re-
vinst á soy, et me demanda pardon,
á quoy ie ne voulüs si tost condescen-
dre, ni croire, ayant beaucoup a dis-
püter, avec mon femme[!]d, ou ma femme.
Dieu vueille! que ce songe, ne denote
rien de sinistre, nj a moy, ni aux miens!


Jn die kirche coniunctim, da der hof-
prediger wiederumb geprediget, weil der
Superintendent in wehrender marsche, nicht herauf
zu kommen, sich getrawet.

|| [[Handschrift: 389r]]


heütte haben sie schon angefangen die fuhr-
leütte zu schätzen, vndt weil 20 Saltzwagen
gewesen, haben sie von einem ieglichen wagen,
einen ReichsthalerRthlr: haben wollen. Die fuhrleütte
haben sich albereit, zu 3 Groscheng: vom wagen, zu
geben, erbotten, wieder meinen willen, dann
es läuft dem accord zu entgegen, die commercia
vndt meine jntraden, zu hemmen. Der Obristleutnant
ist schon hinweg gewesen, da hat sich ein cornet,
solcher händel, angemaßet. Mais ces gens,
cerchent leur proffit, en toutes choses.


Vormittags conjunctim in die predigt
des Theopoldj, nachmittags cum sororibus et filio, <Viktor Amadeus>
in die kirche vndt predigt, Ern Ionij.


Zu Mittage, war extra bey vnß,
der CammerRaht Doctor Mechovius, Röder, vndt der
hofprediger, que ie fis ün peü censürer
par Docteur Mechovius a cause de ses precipitations,
qui le confondent en ses presches. Aul-
trement, il a la copie de bonnes choses,
& presche tresbien, s'il ne parloit pas si
viste & avec tant de precipitance, la-
quelle fait, qu'il se mèsprend, et confond souvent.

|| [[Handschrift: 389v]]


Non omnia possumus Omnes. 2
Nemo, sine crimine, vivit. 3
Virtus divina; in jnfirmitate nostra, proficitur.
Es seindt macherley gaben, aber es ist nur ein
Geist, der da würgket, alles, in allem.4 perge


Er Hesius hat sich gegen abendt praesentiret. perge
Jch habe wegen der collecten, vndt sonsten, mit
ihm, conversiret.

<4 hasen.>


Abermalß Ern Hesium , bey mir, vndt zur
mahlzeit gehabt. Ie l'ay contentè.


Dieweil es heüte schön wetter gewesen,
Alß seindt meine Söhne, Victor Amadis,
vndt Carll Vrsinus, nachmittags hinauß
hetzen geritten, vndt werden in der Stadt,
alhier zu Bernburgk Christian henrich
von Börstel, (neben Röder, vndt Rindtorf)
auch mitnehmen, weil derselbige suchet,
die hatz zu erlangen, welche ihm doch
alhier, nicht competiret. Er hat schon
bey Mir, ins hauß ein par mahl horchen
laßen, ob ihm nicht das hetzen, v̈ber der || [[Handschrift: 390r]]
Sahle, erlaubet werden köndte? Man hat es
ihm aber platt abgeschlagen, vndt vor eine impu-
dentz, so nahe vor der residentz, dieses an-
muhten, gehalten. heütte lest er nun sagen, er
hette iunge winde, die er gerne verschengken,
vndt erst probiren wolte, nur das er vhrsache
bekömbt zu hetzen, ich habe es aber, vor dißmal,
anderst nicht, alß in beysein meiner Söhne, con-
cediren wollen, auch ohne einführung einiger
consequentz, Sonst würde er, Börstel, mir
allezeit vor der Nase hetzen, vndt meine,
vndt der meynigen lußt, verderben wollen.
Es dörften dann auch: Einsidel, Erlach, vndt
andere dergleichen begehren. Solche
concessiones, so meræ voluntatis sein,
können endtlich, zur necessitet, gemacht
werden, wann man sich nicht wol vorsiehet.
Eben dieser Börstel, hat auch die freye
v̈berfahrt begehret, welche er doch nur
ad tempus erhalten, v̈ber die fehre. So
wil er auch neẅe Schäfereyen, wiese-
wachs, <wüste haüser[,] Standt in der kirchen> vndt dergleichen neẅerungen haben.
Es ist ihme aber, noch nichts concediret,
möchte meine regalia doch ehe vermehren, alß min-
dern helffen! Mais chascün regarde á soy mesme.

|| [[Handschrift: 390v]]


Meine Söhne haben mit vnsern windthunden,
vier hasen gehetzt vndt einbracht. Börstelß
hunde, haben nichts gefangen, Sondern
3 hasen lauffen laßen. perge


On a soupçon, que plüsieurs courrent, au
lievre en ces contrèes, de là, la riviere.
Il seroit bon, de les attrapper.


Der Obristleutnant Israel, hat mir, von Cöhten
wieder geantwortett, vndt daß schätzen an
der fehre, einstellen, vndt verbiehten laßen.
Gott gebe den erwüntzschten effect!


Es beßert sich, Gott lob, vndt dangk
gar fein, von Tag, zu Tage, mit vnserm Sohn
Erdtmann Gideon, wiewol er noch sehr
spitz, vndt Mager außsihet, gar Matt
vndt schwach, auch des hustens, noch nicht
befreyet ist. Gott wolle ferner gnade
verleyhen! auch stärgke vndt krafft,
zur beßerung geben! vmb Christj willen,
Amen! Amen! Amen! perge


Landgraf Hermans Liebden haben abermal an
vnß geschrieben, wegen dero Ehegelder, beschwehren sich,
wegen schlechter antworth, vndt droẅen andere
Mittel zu ergreiffen, damit Sie vns lieber verschonet sähen.

|| [[Handschrift: 391r]]


Avis von Ballenstedt, das die leütte aldar iämmer-
lich winseln, kärmen, vndt wimmerleichen, wegen der
vielen preßuren, also: daß es einen Stein erbarmen
möchte! Gott helfe doch, auß allen drangsahlen!

Mittwoch den 5ten: Aprill: 1648.

<Reif, froßt, diesen Morgen, wie gestern.>


haüptmann Wachßmann, welcher vnß vor dreyen iahren,
zu Ballenstedt, auf Kayserlichen seitten, salvaguardiret,
vndt seidthero Schwedisch worden, sich auch vndter
General Königßmargk commando, begeben, hat
mir zugesprochen, vndt mich besucht, baldt
auf die Mahlzeit. Verwundert sich, daß man
meiner nicht verschonet, da man doch dem
bischof von Wirtzburgk fünfmonatliche
contribution geschengkt, vndt andere
Päbstische wol verschonet. Nota Bene[:] der bischof hat
Wrangeln iährlich 8 fuder wein ver-
ehrt, biß nach Amsterdam zu lifern, <2000 ThalerThlr: werth> so lange
er leben, vndt regieren wirdt. Königßmargk
hat dergleichen præsenten, nicht annehmen wollen.


Die Iesuiter in Böhmen, hoffen innerhalb 15 iahren,
alles Catohlisch zu machen, vndt alßdann
auf die iehnigen, so ihnen die Stifter zu nehmen,
zu gehen. Tecklemburg ist also nicht verderbet worden, wie
wir. Ihre Moraß, vndt verfaßungen, helfen ihnen.

|| [[Handschrift: 391v]]


Jedermann siehet, wie das Fürstenthumb Anhalt, sonderlich ich
herhalten muß. Viel haben mitleyden, können mir
aber, nicht helfen. Das Landt zu Francken, sol
zu grundtauß, ruiniret sein. Der Pfaltz-
grafe sol Generalissimus werden, etzliche Regi-
menter, sollen ihme entgegen ziehen, darunter
auch dieses. Israel IsaacsSohn, wirdt sehr
gelobet, wegen seiner experientz, vndt
guten ordre. Zu halle, Quedlinburgk, Blan-
ckemburgk, Wen<vndt> anderstwo, sol nicht so gute
ordre, wie alhier, gehalten werden, vndt alles
in confusion gehen. Tempus demonstrabit!


Zu Mittage sonsten, hat sich der gute alte
hofmeister Einsidel, nach außgestandener
gefährlicher krangkheit wieder ein-
gestellet, wie auch Doctor Brandt, extra.


Mein Sohn, Erdtmann Gideon, hat sich
auch nachmittags, wieder aufgemacht,
vndt ist gekleidet, zu mir kommen,
Gott gebe ihm, gesundheit, vndt stärgke!
Er ist etwaß, spatziren gegangen.


I'ay desseignè üne nouvelle depesche. Dieu
la vueille benir! & bienheürer!

|| [[Handschrift: 392r]]


Ce soir Capitaine Wachßmann a souppè avec nous,
& a estè fort en bonne hümeür, se monstrant affectionnè.


Depesche nacher Cöhten, in cose differentj.


Waxmann ist forth, nacher Ascherßleben.


Bergen Obereinnehmer, ist bey Mir gewesen. Der
Obristleutnant wil mit klagen verschonet sein, stellet
meiner decision anheim, damit gleichwol der Ritt-
meister etwaß von frembden Fuhrleütten,
(nicht aber von Einheimischen,) bekomme. hierwider
hilft kein ejnwenden. Jch wil oder wil nicht,
so bewillige ich, einen groschen, von ieglichem
fuhrpferde, der außländer. Die contribution,
gegen den 10ten: huius, wirdt auch stargk gemahnet.
Jch schicke derentwegen, Bergen, nach Ballenstedt,
aldar der Amptmann, nur lamentirt, vndt queruliret.
Der Obristleutnant droẅet albereit, mit executionen.
Ach Gott! waß wil noch vor ein Jammer, vor
eine Noht, vndt elendt, vndter den armen leütten,
werden? Da pacem Domine; in diebus nostris!


Gegen abendt, leßt der cornet sagen, man
werde ihm, sein recht nicht nehmen, von der fehre,
vor Seinen Ritmeister, einzumahnen. Er wolle
weniger nicht, als von einem karren 4 groschen
nehmen. Er wüßte wol was ihme sein Obristleutnant befohlen. || [[Handschrift: 392v]]
Aber ich habe Hanß Christoph Wischer, hinundter
geschickt, ihme eines, vndt das andere zu remon-
striren, vndt das ichs an die Generalitet würde
müßen gelangen laßen. Alß hanß Christoph,
hinundter gekommen, ist der Rittmeister, auch darzu
gekommen, vndt haben sich schon mit den fuhr-
leütten verglichen gehabt, vom wagen 4 gute Groschengg:
zu geben, nach dem der Ritmeister auch, sein
angemaßtes recht, mit vielen wortten,
behaüpten wollen. Also hat Hanß Christoph nichts ge-
saget, vndt ist darvon gegangen.


Mein Sohn, Erdtmann, ist wieder außge-
gangen. Jst spatziren nacher Roschwitz,
vndt Palbergk gegangen<fahren,> darnach aber
zimlich matt geworden. Gott gebe ihm
gute recolligirung! gesundtheit! vndt
Stärgke! I'ay toute sorte d'apprehensions!
Dieu vueille divertir! tous mauvais au-
güres, de luy; et de ses freres!

Freitag den 7ten: Aprill: 1648.


Meiner kutzschpferde eines, die iunge
wachtel, hat mir ein Stuhtenfohlen
gebracht. Gott gebe zu glügk vndt gedeyen!
habe also nur von 12 Stuhten, so ich vorm || [[Handschrift: 393r]]
iahr berößen laßen, 2 Stuhten erhalten, welche
mir fohlen gebracht. Die andern keine, ist bestanden,
noch trächtig blieben, vielleicht seindt die wagenpferde
v̈bertrieben worden, auf landtfuhren, vndt haben verworfen.


Doctor Mechovius, ist bey mir gewesen, referenda
zu referiren, vndt zu expediren.


Man hat heütte daß vrtheil an Hanß horen-
burgs bruders Tochter, wegen verv̈bter blutschande
mit ihm, exequirt, vndt die fustigation vndt re-
legation, ihr wiederfahren laßen. Das gerichte, ist
nicht auf offentlichem Margkte, (wegen besor-
gender soldateninsolentz) sondern aufm Raht-
hause geheget worden. Gott wolle daß
landt, reinigen, von solchen bösen leütten!


Dieweil ich vernommen, das sich der Rittmeister
Plüschaw, wie rasendt, angestellet, vndt
ihn nicht allein, heftig verdroßen, daß er
bey mir, wegen der fehre, verklagt worden, ichs
auch dem Obristleutnant zu wißen gethan, sondern auch
sonst, das er die leütte seines gefallens, nicht plagken
kan, alß hat er alle sein geldt, von diesem
Ampt, vndt Stadt, auch von Ballenstedt, auf heüte,
begehret, da doch die portiones noch nicht fellig, vndt die
arme Stadt vor die andern, zu leiden, nicht schuldig. || [[Handschrift: 393v]]
Jch habe Tobias Steffeck von Kolodey zu ihm, geschigkt. Gegen demselben,
hat er sich gar höflich vndt discret, heraußer ge-
laßen, auch endlich, mir zu ehren, von ieglichem
Saltzwagen, oder Saltztkarren, nur 3 Groscheng: zu nehmen,
sich erklähret, von den landtwagen aber
der Quedlinburger, halberstädter, vndt der-
gleichen, wil er 6 Groscheng: nehmen, vndt von den
großen hamburger, vndt Lübegker wägen,
einen halben ThalerThlr: <ver>meinet, es seye also,
billich, vndt v̈berall, gebraüchlich. Begehret
auch etwas von den Müllern, Schäfern, vndt
Schmieden, wiewol ihm genungsam dargegen,
replicirt worden. Er wil sich sonst, mir
gerne accomodiren, vndt alles thun, waß
nur zu thun, müglich, vndt mir gerne
aufwarten, wann er sich ein wenig,
eingerichtet wirdt haben. Es scheinet
der Obristleutnant wehre gern alhier gelegen, vmb
der mitten seiner quartiere, vndt vmb der
fehre willen.


Extra: zu Mittage, den Medicum, Doctor Brandt,
gehabt, vndt den Caplan Ionium.


Nachmittags bin ich mit meinem Sohn Erdtmann, hinauß
hetzen geritten, vndt haben 2 hasen, einbracht.

|| [[Handschrift: 394r]]


2 wispel gersten, hat Hans Tappe, vndt Oberlender
auf die Obergerichtsbreitte, außseen laßen.
Gott gebe zu glügk! segen! vndt gedeyen!


Risposta von Cöhten, in terminj buonj!


Christophorus von Jehna, ist diesen abendt, anhero
kommen. <Wolf vndt Grosse Kersten han 12 Schefel (Scheffel)schfl: gersten, geseet.>


Die Halberstädter, haben Meine freundliche herzlieb(st)e gemah-
lin, in ihren desideriis, wegen angewiesener
gelder, nicht contentiren wollen, vndt diese
einquartirung, zum prætext, vorgeschützet.


Avis: daß der Friede zu Münster vndt Osnabrück ge-
wiß geschloßen, vndt die Schwedische satisfac-
tion auf 4 millionen, abgehandelt seye!
da sie anfangs: 30[,] darnach: 20 millionen
begehrt. Gott gebe! das alles gar klahr
richtig! vndt gewiß seye!

Samstag den 8ten: Aprilis, 1648.

<1 hasen so Christian Heinrich Börstels hunde, inopinatò gefangen.>


Conferentz, mit Jehna; en bons termes.


Extra derselbige, wie auch Röder, & reliquj.


Jn schönem wetter, hats BallonenSpiel,
vndter den Jungkern, mit meinem Sohn
Viktor Amadeus gegeben.


Avis: daß general commissarius Brandt, in ham-
burgk gestorben. Gott genade ihm! Er hat noch
zur letzte, diß Israelitische Regiment, vns zugeordert.

|| [[Handschrift: 394v]]


Diesen abendt, ist das Stuhtenfüllchen, (so seine
Mutter, die iunge Wachtel nie bey sich leiden
mögen, hingegen der Schweißfux, so das hengstfüllen
hat, gar gerne, neben seinem, mit verwun-
derung, angenommen, vndt genehret) im
Stande Todt gefunden worden, weil eben
die kutzscher hinweg gewesen, vndt nie-
mandt darbey. Jst schade, vndt vnglügk.
Es war sonst heüte, noch gar frisch, vndt
munter, spielete mit dem hengstlein,
welches, sie meinen, vndt zur endtschuldi-
gung vorwenden, alß obs ihm zu stargk
worden, vndt es Todt gedrügkt, oder
obs ein groß pferdt gethan? wiewol
es nur beym Schweißfuchs, (welcher es
sehr lieb gehabt), gelegen. habe also diß
iahr, von 12 gehoften fohlen, nur eines
biß dato noch erlanget, vndt behalten.
Gott gebe mir anderwertß glügk! Segen!
vndt gedeyen! Amen!


Ejnen wispel Gersten, haben Hans Tappe
vndt Oberlender, alhier zu Bernburgk,
außseen lassen, Wolfgang, vndt Große Kersten
einen halben Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: zu Zeptzigk.

|| [[Handschrift: 395r]]

Sonntag den 9ten: Aprilis; 1648. <Quasimodogenitj.>


Einen brief an Monsieur de la Riviere par Cöhten.
Gott gebe zu glügk; succeß! vndt gedeyen!


Mein Sohn Erdtmann ist Gott lob, nach auß-
gestandener seiner krangkheit, wieder
auß: vndt conjunctim zur kirchen, mitge-
gangen. Gott seye davor gepreiset,
der wolle ihn ferner stärgken, fristen,
vndt erhalten!


Jch habe durch meinen aufwärter, Tobias Steffeck von Kolodey
den Obristleutnant Israel IsaacsSohn, wie auch vnsern
einlogirten Rittmeister, Plüschaw, zu gaste
laden laßen, Sie haben sich aber endtschuldiget,
weil sie eben v̈berm frühestügk gewesen,
vndt der Obristleütnant wegfertig, nacher Blan-
ckenburgk, vndt Werningeroda zu gehen,
seine quartier, (darinnen Sie sich, wol
außbreitten) zu besuchen. Er ist sonst gar
höflich gewesen, hat sich wol erbotten,
vndt auch dem Rittmeister, verwiesen,
daß er nicht meiner ordre, wegen der fehre,
stricte inhæriret, hette. Gott gebe das
immerdar gute ordre gehalten, vndt wir
der laßt, baldt loß werden mögen!

|| [[Handschrift: 395v]]


Extra zu Mittage gehabt, Doctor Mechovium,
vndt Jehna. perge


Nachmittags, conjunctim, wieder in die kirche. perge


Postea in den gartten, cum filiis.


Jn negocio religionis, händel nacher
Osnabrück vndt Münster an alle Stände abgegangen.


Diese nacht, hat sich alhier, in der Stadt
Bernburgk, in des Ritmeisters Quartier
ein voller Soldat, zu Tode gefallen. Gott
wolle seiner armen Seelen, gnedig sein!
vndt alle ergernüße von vnß, abwenden!


Der OberEinnehmer Bergen, so von Ballenstedt
wiederkommen, bringt elende querelen mitt,
wegen der armen leütte, also: das es ei-
nen felß vndt stein, erbarmen möchte.
Die armen leütlin, vermögen die
gelder, nicht aufzubringen. Der
Ritmeister alhier, poltert, vndt
wil das seinige haben, oder die leütte
alhier, mit der Speisung belegen. Ô
iammer! v̈ber iammer! alhier, vndt dort!
kein orth, kan, noch sol das andere v̈bertragen.

|| [[Handschrift: 396r]]


Ün pauvre miserable; ne peut pas ayder, a l'autre.
Mais ie trouve que c'est: üne double peine; de se
plaindre, & de ne pouvoir s'ayder, car c'est se
tourmenter sans satisfaction. Le meilleur ex-
pedient seroit; (a mon avis,) de songer tousiours
quand les plaintes viennent, tout aussy tost,
aux remedes possible; car cela allege le coeur,
et monstre nostre vertu, aux actions.
La contemplation, ne nous sert de rien, &
nous afflige plüstost, si elle n'est secondèe,
de l'action, & en cela, plüsieurs s'èsgarent,
ou s'addonnans trop, a leurs pensèes, & ima-
ginations <vastes>, sans faire autre chose, ou bien,
se desesperans trop facillement, par la gran-
deür des obstacles, a ne mettre en œuvre,
leurs bonnes conceptions, & ainsy la Vertü,
se peüt ensevelir, ou au trop, ou au trop peü,
opprimants souvent sans necessitè, le bon
pouvoir, par le mal vouloir, trop delicats,
q & sensibles, que nous sommes, aux resistances!
Et ie confesse volontiers, que ceste mesme
faulte, m'est avenüe, plüs d'ünefois, a mon
grand regret; dèsplaysir; et trop tard repentir!

|| [[Handschrift: 396v]]


Es seindt heüte viel importuniteten einkommen, wegen
der rigiditet, vndt angedroẅete executiones der
soldatesca. Gott wolle auch, dieses ioch, lindern!


Schreiben von Wien, vom herrn von Roggendorff,
vndt von Nürnbergk, vom Ritterhaüptmann
Geüder.


Die avisen geben:


Daß die Türgken, noch straifen, an den Vngrischen gräntzen.


Daß die Venezianer in Candia wieder progreß haben,
vndt in Albania, der Bassa5 von Scutarj,
zu ihnen, gefallen, vndt ein Christ worden.


Graf Moritz, von Naßaw, sol zum
Kayser, gewandert sein, nacher Prag,
per Nürnbergk.


General Königßmargk, hat Eger proviantiret,
vndt von der Blocquade, liberiret,
auch Waldtsaxen, vndt andere haüser
occupiret, iedoch vor Ambergk, ist
er abgezogen, nach dem er Feẅerkugeln
hinein geschoßen.


Es stehet, dem vermuhten nach, auf
einer Feldtschlacht, an der Donaw.


Zum friede zu Münster vndt Osnabrück ist zwar auch,
sehr große, vndt gute hofnung, zumal || [[Handschrift: 397r]]
weil die Hessische satisfaction, (auf 600000 ThalerThlr:
vndt auf die grafschaft Schawenburgk) solle abge-
handelt sein. Gott gebe den wahren friede!


Jn Dennemargk, gibts zwar discrepantzien.
Man hofft aber doch, es werden die meisten Vota,
auf den Ertzbischof zu Brehmen, fallen, vndt die
Crönung, nach Pfingsten, vor sich, gehen.


Der König in Engellandt, hoft noch, in seiner
Jnsel Wyght, auf beßere zeit, vndt auf den
Schottländischen, Irischen, vndt Frantzösischen
secourß.


Der Ertzherzogk, Leopoldus, hat seinen er-
sten einzug, in Antorf, stadtlich gehalten,
ist herrlich, angenommen, vndt beschengkt worden.
Er armirt gewaltig, wieder Frangkreich.


Der Staden friede, mit Spannien, wil noch
disputiret werden, durch die Zeeländer
vndt Ütrechter.


Jn Meckelburg gibts wunderseltzame prodigia,
vndter andern, sol ein kindt zur Taufe getragen
worden sein, vndt alß man gefraget: wiltu
getauft sein, etcetera vndt vermeinet, die gevattern
würden antwortten, da hat das kleine kindt selbst
geredet, vndt Nein gesaget vndt zur buße vermahnet
vndt verschwunden. Sol zu Güsterow, geschehen sein.

|| [[Handschrift: 397v]]


Zu Napolj, währet die rebellion vndt große ver-
bitterung noch. Baldt gewinnen, die Spannische,
baldt die Frantzosen, vndt Neapolitaner.
Der hertzogk von Guise; hat einen, seiner be
dienten, de Modenne, genandt, vmb einer con-
spiration willen, lebendig, verbrennen laßen.
Man höret hjn: vndt wieder, horrenda; et Mon-
struosa! Gott wende doch alles, zum besten!


Extra zu Mittage, wahr ohne Jehna, der
medicus; Doctor Brandt. Jch habe mit beyden
conversiret, l'uno; dopò l'altro, von
allerley occorenze.


<Schregklicher> Avis; daß Margraf Erdtmann Augustus,
seinen bruder Marggraf Albrecht,
im Duel erschoßen, mit 3 kugeln,
nach dem er ihm zweene schöße ver-
seßen, vndt außgehalten. Die vrsach
sol sein, das schändliche incestuosische
hurenleben, gedachten Marggraf Albrechts.
Gott gebe, daß er doch bußfertig, vndt
Christlich, gestorben seye! O Domine;
in quæ nos reservastj tempora!6

<Wolf hat zu Zeptzigk, 12 Schefel (Scheffel)schfl: gersten, vndt Tappe alhier, 19 Schefel (Scheffel)schfl: haber geseet.>

|| [[Handschrift: 398r]]

Dienstag den 11ten: Aprilis; 1648.

<4 hasen.>


E quando l'invida età; dopò mille annj; e mille;
Havrà fatto di te, l'usato scempio,
Saraj tù all'hor, di vera fede, essempio!7


Jch habe erst, post sacra peracta, mit dem
CammerRaht, Doctor Mechovio, deliberirt.


Postea bin ich mit meinen beyden Söhnen, Erdmann Gideon
vndt Viktor Amadeus hinauß hetzen geritten, vndt
haben 4 hasen eingebracht. perge


Jch habe mit verwunderung, meiner Schwester
Tochter, Fraẅlein Lyßgen Selig zu Strehlitz, so
nur: 12 iahr altt, <vndt wenig drüber> gewesen, Sehliges schönes
trostreiches ende, <heütte> bekommen vndt gelesen.
Gott gebe! das auch wir alten, ein exempel
daran nehmen mögen! vndt vnser ende,
werde, wie dieser ende!


Jch habe ein schreiben darneben bekommen,
von Schwester Sibille Elizabeth,
Nota Beneen bons termes. perge Gott wolle Sie auch,
die liebe Schwester, trösten, stärgken, vndt erhalten!


Nota Beneheüte habe ichs recht erfahren, daß, alß vor 4 iahren,
Meine Söhne, Erdmann Gideon vndt Viktor Amadeus noch zu Deßaw, gewesen,
ein abgeschnittenes hirschgeweyhe, (so 5 iahr, vndter der
bangk gelegen,) zu bluten angefangen, darvon Erdtmann, in pocken, ge- || [[Handschrift: 398v]]
braucht. Es hat vndter den Medicis, vndt Physicis,
disputata vervhrsachet, obs natürlich seye,? oder
nicht? Theilß bediente, vndt auch Theologj; haben
es, vor ein böses omen, sonderlich vor meinen da-
malß krangken Sohn, Erdtmann, gehalten.
Dann, nach dem es, 5 iahr lang, in
Fürst Johann Casimirs, kammer, vndter der bangk,
gelegen, hernachmalß aber noch acht
wochen, ein stügk darvon, in meiner gedachten
Söhne zimmer, zu Deßaw, vndt man
es zum gebrauch des hirschhorns ferner
abgesähget, vor Erdtmann, in den pogken,
da ist das blut heraußer gefloßen,
worüber mein vetter Fürst Johann Casimir
selbst sich verwundert sehr sol haben,
welcher doch, ein verständiger Ertziäger ist. perge

Mittwoch den 12ten: Aprilis, 1648.


Gestern, hat Tappe, 19 Schefel (Scheffel)schfl: haber, alhier geseet.
Wolf heütte hat er einen halben wispel geseet.
Wolf Sutorius hat zu Zeptzigk, 2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten
vndt 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: haber, außseen laßen.
Gott gebe zu glügk! vndt Segen!


Querelen von Christian Heinrich von Börstel, daß ihm ein || [[Handschrift: 399r]]
knecht, den er vmb seines vngehorsams willen,
geschlagen, <gestern> endtlauffen, vndt zum Rittmeister sich
verfüget, sich vndterhalten laßen, vndt mit
großem geprahl, vndt Soldatengesellschaft,
seinen restirenden lohn, abgefordert, auch in
sein hauß, mit macht, eingebrochen, seiner
andern diehner einen, frevelhafter weise,
erstechen wollen, vndt viel lose händel gemacht,
vndt großen affront angethan. Bittet vmb
Schutz, vndt das es dem Rittmeister, möchte re-
monstrirt, der Thäter gestraft, vndt die billigkeit
verfüget werden. Solcher gestaltt, wil es v̈bele
iustitz setzen, vndt wer einen diener straft,
vmb seiner wiedersetzligkeit willen, wirdt
kein gehör mehr haben dörfen.


Jn die kirche, conjunctim, am heüttigen
BehtTage, Textus; wie Gott mit Abraham
geredet, wegen vorseyenden verderbens Sodomæ;
wie gnedig sich Gott erbotten? vndt erklähret
sie nicht zu verderben, wann von 50 biß 10
gerechten, darinnen wehren?8 Utinam fuissent.


Man hat viel zu thun, vndt zu corrigiren gehabt,
an Theilß vollSaüffern, vndt bösen dienern, vndter
vnserm Gesindlein.

|| [[Handschrift: 399v]]


Gegen abendt, ist bericht einkommen, daß der Ritt-
meister Plüschaw, dem Börstel alle satisfaction
gegeben, den entlauffenen diener, zur depreca-
tion angehalten, auch sich höchlich beschwehret,
daß er stragks zu mir herauf klagende
gelauffen, vndt ihme nicht zuvor, die
Sache anbracht, ehe sie mir vorgebracht
worden, hat es vor einen schmipf angezogen.


Schreiben, von der Aeptißinn zu Quedlinburg
Jtem: nova von Erffurdt, daß die armèen, nicht
allein, im Voytlandt stehen, vmb Eger, vndt
selbiger orthen herumb, sondern auch her-
warts, gehen sollen, so wol die Kayserlichen
alß die Schwedischen.


A spasso, in schönem wetter, con Madama,
e lj figliuolj, wiewol es sehr windig
geworden.


Briefe geschrieben nachm Berlin,
Cöhten, vndt Zerbst.


Jch habe Meinen Consulenten, Christophorum
von Jehna, diesen abendt in gnaden, dimittirt,
vndt ihm, á Dieu gesagt, con qualche sodisfazzione.
C'est ün homme, quj a des belles parties. perge

|| [[Handschrift: 400r]]

Donnerstag den: 13den: Aprilis, 1648.


Der Syndicus Iehna, ist forth nacher Zerbst, die
Jungfer Wirleben ist mitgefahren, in ihren
privatis. Gott wolle alles, sicher, hin: vndt
her, begleitten!


Es ist nicht genung, das in neẅligkeit, die Staß-
furthischen Saltzwagen, ein 5 Tage lang, alhier
wegen der schätzung der soldatesca, an der Fehre
aufgehalten worden, vndt dadurch ein landtge-
schrey gemacht, daß andere abgeschregkt worden
anhero zu kommen, vndt <wie ich mergklich empfinde> die commercia zu stopfen,
Sondern es hat auch noch heütte, einen gantzen
Tag, ein großer wollwagen von Quedlinburgk,
an der fehre still halten müßen, weil der
Rittmeister hinauß geritten gewesen.
Es sollen andere mehr nachkommen, die werden
machen, vervhrsacht auf Calbe zu gehen.
Es ist eine Schande, das Fürsten vndt
herren, sich müßen also coyonniren,
vndt in ihre intraden eingreiffen laßen.
Es wirdt auch berichtet, das vndter dem
Schein einer discretion abforderung, die Mühlen,
Schäfereyen, Schmide, Rädemacher, Fischer, vndt der-
gleichen, leütte, geschätzet werden.

|| [[Handschrift: 400v]]


Er hat auch heütte Panßen den Amptßraht, exe-
quiren laßen, vndt ihm einen Corporal, mit 8
Reüttern, eingeleget, vmb der Ballensted-
tischen contribution willen, mit welcher
doch, gedachter Panße, nichts zu thun hat,
vndt da doch in des Rittmeisters abwesenheit, das geldt
von Ballenstedt, ankommen jst.


Risposta von Cöhten von Fürst Ludwigen.


Doctor Brandt, so von Barby wiedergekommen,
hat sich auch, bey mir præsentiret.


Relationes von Osenbrück mit großer sperantz
vom frieden, in selbigen tractaten. Utinam!

Freitag den 14den: Aprilis; 1648.

<Regen, nach etzlichen heißen Tagen.>


A spasso, auf meine Felder, zur Saht.


Ma femme a eü son contentement de
Halberstadt, par la courtoysie dü Conte
Kinßky, les autres commissaires & Colo-
nels, l'ayans refüsèe. perge Ce Kinßky
Coronel[!] des Swedois, a envoyè icy, son
èscuyer, (Schärer auß Erffurdt) lequel
ira a Leiptzigk faire credit. Son
Pere est aagè de 80 ans, de la religion,
& demeüre a Erfurdt, s'appelle Adam,
ayant par an<mois> 100 DalersDal: des contribütions.

|| [[Handschrift: 401r]]


Le fils, ira en Swede, n'estant pas mariè
& ayant beaucoup a pretendre, ayant quittè
sa charge, & estant blessè a la main
droicte par ün clou, en Espaigne, ayant
voulü donner un soufflet de revers, a
quelqu'ün, & se gastant ainsy la main <mal pensè par les barbiers Espagnoles>.


Il s'appelle Iaroßlaf (aussy exilè) ne
se souciant pas, dü tiltre de Conte,
qu'il ne pretend de l'Empereur comme ses
cousins revoltèz. Il a estè en Hollande
France, Espaigne, & Italie, fort accomply.


Il est aussy d'opinion, que les Allemands
soyent moins estimèz en l'armèe, que les
Swedois, & pourtant fort dèsgoustèz.


Il se plaint, le dit Kinsky, de la düretè
de son Oncle, <qui est> a Leyden, en Hollande,
düquel en sa ieünesse, il n'a sceü süppor-
ter la rüdesse, & s'en est èschappè.


Il a estè trois fois prisonnier des Impe-
riaulx, avec beaucoup de perte, entr'au-
tres icy, il a ünefois perdü 8000 Dücats,
toute son argenterie, son bagage, chevaulx,
ioyaulx & d'autres belles choses.

|| [[Handschrift: 401v]]


Il a ün baillage, a 4 lieües de Halberstadt,
avec 5 villages, puis en Boheme, sous la protection
de la couronne de Swede, 5 Seigneuries lesquelles luy
rapportent par an, environ 800 Dalers, & il a
aussy son argent comptant, entre les
marchands a Lipsie, sür tout Schmehrtosche. perge


Meine Söhne, seindt nachmittags, hinauß geritten,
vndt haben, einen hasen, gehetzt.


Die Zerbster Fuhre, hat sich wieder eingestellet,
so den von Jehna hinüber bracht, vndt die Jungfer
Wirleben, mit dem hofprediger, wieder herüber.


Extra: bey beyden malzeitten, ist geblieben,
der Schä<h>rer, des Kinßky Stallmeister.

<3 hasen, meine Söhne, einbracht.>


Tobias Steffeck von Kolodey ist forth nacher Leipzig au service de Madame[.]
Gott wolle sein sicherer geleidtsmann, vndt
geferte gnediglich sein! ihm succeß verleyhen!


Der Obristleutnant Israel, so gestern abendt, von Werninge-
roda alhier ankommen, vndt heütte wieder
forth, nacher Cöhten ist, auch pferde todtgeiagt
haben soll, hat das rahthauß alhier in der
Stadt Bernburgk, einzunehmen, zu fortifi-
ciren, vndt seine Reütter, darinnen zu ver-
sichern begehret, wil auch Seine v̈brigen
Reütter von hall, laßen anhero kommen || [[Handschrift: 402r]]
dieweil nachricht von Kayserlichen partien, so durch den Nelbischen
furth gewoltt, sol ankommen sein. Man hat sichs
lange geweigert, iedoch endlich, geschehen laßen
müßen, weil sie gedroẅet, solches mit gewaltt,
zu thun, oder wol gar, meine Cantzeley zu occupiren.


Avis von Leiptzigk vom Obristleutnant Micrander
vnserm abgeordneten, nach der generalitet, das
zwar der general Axel Lillie, die ohne sein vorbe-
wußt, vndt vorhergehende communication vorge-
nommene einquartirungen diesem Fürstenthumb, ihm sehr
mißfalle, vndt seine quartier beschwehre.
Er wolte auch, an seinen Schwager, den General
leütnant Douglaß, darumb schreiben, interim
patitur justus. Micrander gehet auf Erfurdt,
vndt ferner an die Thonaw. Man hat auch zu
Leiptzigk große hofnung zum frieden. perge Got gebe es!


Der Stallmeister Schährer, ist auch hinweg,
wieder gen Halberstadt.


Ein höflich schreiben, von der Fraw Muhme,
von Deßaw entpfangen. perge


Mejne d kinder, seindt hinauß, nach Pal-
bergk, gefahren, Söhne, vndt Töchter. Gott
wolle sie geleitten!


J'ay forgè a üne nouvelle depesche; que Dieu
vueille benir! et bienheürer!

|| [[Handschrift: 402v]]


Ex Colerj Oeconomia:


Genesis 1 vers 18[!][:] vndt herrschet v̈ber Fische im Meer,
v̈ber die vögel, vndter dem himmel, vndt v̈ber
alles Thier, daß auf erden kreücht.9


Leviticus 24 vers 18[:] wer ein vieh erschlägt, der
sol es bezahlen.10


Leviticus 25[:] Sechß iahr, magstu dein feldt
beseen, waß von ihm selbst aufgehet, sol
den armen frembdlingen, vndt dem vieh,
gelaßen werden.11


Syrach capitel 7 vers 24[:] hastu vieh, so warte
sein, tregt dirs nutz, So behalts,12 Item:
vers: 16 Ob dirs Sawer wirdt, mit deiner
Nahrung, vndt Agkerwergk, das laß dich
nicht verdrießen, denn Gott hats so geschaffen.13


Proverbia 27 vers 23[:] Auf deine Schafe hab acht,
vndt nimb dich deiner herde an, denn
Gut währet nicht ewiglich, vndt die
krone währet nicht für vndt für,
daß heẅ ist aufgangen, vndt ist da das
graß, vndt wirdt kraut auf den bergen
gesamlet. Die lemmer kleiden dich,
vndt die bögke geben dir, das Agkergeldt
du hast ziegenMilch genung, zur Speise || [[Handschrift: 403r]]
deines hauses, vndt zur Nahrung deiner dirnen.14


Genesis 2 vers 19[:] Gott machte von der erden, allerley
Thier, auf dem Felde, vndt allerley vogel vndter dem
himmel, vndt brachte sie zum Menschen, das er sahe,
wie er sie nennet, denn, wie Adam, allerley
Thier, nennen würde, also solten sie heißen.15


Nota sapientiam Adamj ante lapsum, per-
fectam habuit cognitionem proprietatum omnium
animalium, & scivit causas omnium rerum.


ePsalm 8. 7[:] Du wirst ihn (des Menschen sohn) zum Herrn machen v̈ber
deiner hende Werck, alles hastu vnter seine füße gethan, Schaff vnd
ochsen allzumal, dazu auch die wilden thier die Vögel vnter dem
himmel, vnd die fische im Meer, vnd alles was im Meer gehet.16


Psalm 50. 10[:] Alle thier im Walde sindt mein, spricht Gott, vnd Vieh
auf den bergen, da sie bey tausenden gehen, Jch kenne alles gevögel
auf den Bergen, vnd allerley thier auf dem felde ist für mir, wo
mich hungerte, wolte ich dir nicht dauon sagen.17


Ieremia 27. 5[:] Jch hab die Erde gemacht, vndt Menschen vnd Vieh, so auf
erden sindt, durch meine große krafft vnd ausgestreckten arm, vnd
gebe Sie, wenn Jch will.18 perge


Deuteronomium 11. 15[:] Jch wil deinem Vieh graß geben.19


Esd. 6. 53[:] Gott erhelt Vnser Vieh.20


Psalm 104. 10[:] Du herr leßest brunnen quellen in den gründen, daß die
Waßer zwischen den bergen hinflißen, daß alle thier auf dem felde trin-
cken, vnd das Wild seinen durst lesche; du lessest graß wachsen vor das
Vieh. Die hohen berge seind der gemsen zuflucht, vnd die steinklüffte der
Caninichen, du machst finsternuß, daß nacht wird. Da regen sich alle wil-
de thier, die iungen löwen, die da brillen nach dem raub, vnd ihre speiß
suchen von Gott, wen aber die sonne aufgehet, heben sie sich dauon, vndt
legen sich in ihre löcher perge Es wartet alles auf dich, daß du ihnen speise
gebest zu seiner zeit, wen du ihnen gibst, so samlen sie, wan du deine
hand aufthust, so werden sie mit Gutte gesettiget.21


Psalm 147. 8[:] Lobet den Herren, der graß auf bergen wachsen lest, der
dem Vieh sein futter gibt, den iungen Raben, die ihn anruffen.22


Exodus 20. 10[:]23 befihlt Gott, man soll das Vieh am Sabbath ruhen lassen.


fGott sorget für die Ochßen24, sagt die Schrifft.
Gott erbarmet sich, aller Seiner Geschöpfe!

|| [[Handschrift: 403v]]


gDeuteronomium 22.[!] 4[:] Du solt dem ochsen, der da drischet, das maul nicht
verbindten.25


Zum Eingang dieser bücher, soll ein Haußwürth hfleißig
mergken, den Spruch Salomonis in seinem Spruchbüchlein,
capitel 12. 10[:] Der Gerechte erbarmet sich seines
viehes, iAber das herz der gottlosen ist vnbarmherzig.26
jNota Benekda stehet im Hebreischen: Iustus novit animam iumenti sui.27
Das ist sehr Hefftig geredt; der gerechte kennet die Seel seines
Viehes, damit Er vns vermahnen will, daß wir grosse achtung
auf vnser Vieh geben sollen, Also, daß wir auch seine Seel sollen
kennen, daß ist alles, was ihm nuzlich vnd schedlich ist, alles was
es gern vnd nit gern isset vnd trincket, alles, was es thun vnd
nicht thun, ertragen vndt nit ertragen kan, ia wens müglich
were, auch alle seine gedancken. Ja wen er sein Vieh einen an-
derm vertrauet, so soll man gleichwol offt selber dazu sehen,
was man mit ihm vor hat, vnd was man vor arbeit damit thut,
dann nichts macht ein Roß fetter, denn des Herrn auge. 28


Jtem. Deuteronomium 22. 1[:] Wen du deines bruders ochsen oder schaff sihest
irre gehen, so soltu dich nicht entziehen von ihnen, sondern solt sie
wider zu deinem bruder führen. Wenn aber dein bruder dir nicht
nahe ist, vnd kennest ihn nicht, so soltu Sie in dein haus nemmen,
daß sie bey dir sein, biß sie dein bruder suche, vnd denn ihm wider
gebest. Also soltu thun, mit seinem Esel, mit seinen kleide vnd
mit allem Verlornen, das dein bruder verleuret, vnd du es
findest, du kanst dich nicht entziehen. Wenn du deines Bruders
ochen oder Esel sihest fallen aufm wege, so soltu dich von ihm
nicht entziehen, sondern solt ihm aufhelffen.29


Psalm 65. 14[:] Die anger sindt voll schaffe, vndt die Awen stehen dicke
mit korn, daß man iauchzet vnd singet30, Ja freylich ists eine
große lust vnd Freude, wan das getreide im felde wol stehet,
vnd die anger voller schaffe, die awen voller Viehe, die leiden
vnd brachen voller schweine, die Wälde voller Wildt vnd geflügel
sein, das möchte die leüthe iauzend vnd singendt machen.
Merck hier bey disem Punct, wiltu vom Ackerbau eine nahrung
haben, so zeuge dir viel Vieh, wartte es wol, schaffe ihm futter gnug
daß du es ausfüttern, vnd den Wintter durch erhalten kanst. Denn
ohne Vieh ist keine nahrung, vnd wer ohne Vieh will hauß-
halten, der verdirbt. 31 perge


lDiß alles steht in meinem Colero, folio 328 vndt pagina 329.

|| [[Handschrift: 404r]]


Item pagina 386[:] Ein Ochße ist einem haußwirth,
nützlicher, (sagt Colerus) als ein pferdt, dann er verdieh-
net viel mit seiner Stärgke, im agker, ein[-] vndt auß-
führen, auch anderer schwehrer arbeit, vndt nimpt
wenig zu lohn, kostet auch nicht viel zu halten. Er
leßet dem haußwirth, rogken, vndt alles getrey-
dig, das er doch (nechts Gott) ihm erworben, vndt
gegeben hat, vndt nimbt er dargegen nur heẅ,
vndt Streẅ: den gantzen Sommer hindurch, gehet er nur
grasen, vndt endlich zum lohn, seiner Mühe vndt ar-
beit, leßet er sich schlachten, vndt auffeßen, vndt
bekleidet vnß, mit seiner hautt <an> leib vndt füßen.
Mit seinem Mist (reverenter) dünget man
Egker, vndt weinberge, so man mit pferden nicht dienlich.32


Varro meldet, <liber 2 caput 5[:]> die Römer hetten diß Thier, so hoch ge-
achtet, das sie auch einen, der einen Ochßen fre-
ventlich erschlagen, am leben, gestraft hetten, als
wenn er den haußwirth selbst ermordet, vndt
vmbgebracht hette. 33 Dann er kennet seinen
herren gar eigentlich, wie Iesaias, am
1. capittel meldet34, vndt weiß wol, das ihm,
der wieder guts thut, wenn er ihm fleißig
diehnet, vndt seine arbeit fleißig verrichtet.
Varro nennet sie socios seminum in rustico
opere, et Cererus ministerio<ros>. 35 Die Schneider, Schuster,
Agkerleütte, Jäger, laternen: vndt kämmermacher, || [[Handschrift: 404v]]
die hirten, die wächter, könnnen sich sonderlich, von
diesem Thier allerley zu nutz machen. Alle men-
schen können seines guten gesunden Fleisches,
wol genießen, auch die Aertzte haben darvon
in der Artzney zu gebrauchen. Die biehnen
sollen von Todten Ochßen, erwachßen. 36


Salomon spricht Proverbia 14 versus 4[:]
Absque bobus præsepe purum, id est; vacuum
est; at copia proventum, in robore bovis.37 38



Mein Sohn Erdtmann, hette heütte baldt
ein vnglügk haben sollen, weil er meinen
großen fuchs geritten, welcher zwar sonst
from ist, aber nach den Mutterpferden,
getobet hat, vndt mit ihm etwaß
außgerißen, weil er nach seiner
krangkheit, noch etwas schwach ist.
Gott lob! daß es noch also abgegangen!
Der helfe ferner, mit gnaden!

Sonntag den 16den: Aprilis, 1648.


Jn die kirche vormittages.


Extra: zu Mittage, Doctor Mechovium, vndt einen
von Schierstedt, des Graven zu Werningeroda
hofJungker gehabt.


Nachmittags ist nicht geprediget, weil der caplan || [[Handschrift: 405r]]
Jonius krangk worden.


Le Conte de Werningeroda a 300 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: de seigle, en ses
greniers, le Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: là, fait a Cöhten, 38 himpen d'icelle
mesüre de Werningerode, sür ün Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: a Cöhten.


Son èscuyer39, est a Wolfenbüttel, en service.
Ils entretiennent, üne compagnie dü regiment dü Coronel[!]
Israel, a Werningeroda, la compagnie a 136 testes.
Jl plaint les dèsgasts, dü dit conte, par tant des
contribütions, presens, & enlogemens. Mesme
les forests, ont estè fort ruinèz, par les demandes
de venayson, & par le bois couppè en quantitè,
comme aussy les estangs, & la pescherie, se diminüe.
Le Conte a estè 20 semaines malade. Il est
affligè dü mal de la rattelle, & la fontaine
de Hornhausen luy aaydè l'an passè en appa-
rence, mais en effect rien. Le medecin dont
le Conte se sert de Goßlar nomè Stögkhausen,
mèsprise ces fontaines de Hornhausen aussy bien,
que nostre Docteur Brandt, & dit de sürplüs, que c'est
Diablerie; Teüfelßwergk. Aulcüns croyent
voirement, qu'il y a parmy de la sorcellerie,
& enchantemens, & que le ministre de Horn-
hausen, avec le maistre d'èscole y participent
afin d'acquerir l'argent, de plüsieurs estrangers. || [[Handschrift: 405v]]
(Quant a moy, ie ne veux pas jüger d'incertitüdes,
laissant a ün chascün, son iügement, franc
& libre! Gedangken, seindt zollfrey!)


La Ville de Werningerode doibt payer 2000
ReichsthalerRthlr: d'amende au Conte d'aultant
que le Senat, en ce lieu lá, s'est tant op-
posè a luy, & il s'en est plaint, a Monsieur
l'Electeur de Brandenbourg de bouche, comme
aussy par l'intercession de Madame la
Düchesse Douairiere de Schöningen.
Ainsy il croyt, qu'ils luy feront rayson.


Castiga Vellacos borrachos!


Vnsere einquartirte machen sich mit gewaltt
an das rahthauß, laßen es vermawern, vndt
fortificiren, da wil kein protestiren, vor
helfen.


Jtzt gegen abendt, kömbt ein Fendrich vom
General Axel Lillie, exequirt auch ohne alle
barmhertzigkeit, seine hinderstellige resta.
Man ist wol geplaget! Ach Gott! in
waß vor einem schwehren beruf, muß
man leben!


Extra zu abendts, wiederumb der Schierstedt.

|| [[Handschrift: 406r]]

Montag den 17den: Aprilis; 1648.

<1 hasen hat Schwechhausen geschoßen.>


Schierstedt ist forth. Gott geleitte ihn!
Er sagte auch gestern, daß Werningeroda 800 feẅer-
städte gehabt hette, an itzo, hette es kaum 400.
Die v̈brigen wehren ruiniret. Er der Schierstedt
ist Fürst Ludwigs lehenmann, vndt vndterthan
zu Scheüder. perge


Avis von Ballenstedt die gantze Schwedische armèe wehre
zu Coburgk, ankommen, gienge auf Erfurdt, auß mangel
der lebensMittel. Die Kayserlichen drüngen stargk
auf sie. Man besorgete: Sie dörften sich an die Sahle
retiriren, vndt General Königßmarck in Ascherßleben kommen.


Avis: von Münster vndt Osnabrück in der 66. relation
Doctor hegers, darinnen, die friedenshofnung, ergrößert
wirdt, es stößet sich noch etwas an der heßischen satis-
faction, wiewol dieselbige, auf die tractaten
nacher Caßel mit Darmstadt, remittirt, oder<vndt> aber
zugleich zu Münster vndt Osnabrück ebenmeßig getrieben wirdt.
Gott gebe erwüntzschten Schluß!


Die herrnvettern, wollen auch <(Gott gebe mit ernst)> pacem intestinam,
in vnserm kleinen Fürstenthumb, addressiren Mir,
den interimsaccord, welcher mit Fürst Johannßen
geschloßen vndt vollnzogen worden, in 6 exemplaren,
vndt ersuchen mich, zu ebenmeßiger vollnziehung, wie-
wol mir etzliche præjudicia darinnen, anscheinen! et cetera

|| [[Handschrift: 406v]]


Meine Söhne Erdtmann Gideon, vndt Victor Amadis,
alß sie nach der mahlzeit in garten spatzirt, seindt
beyde in die angesichter, von bienen, gestochen
worden, wie auch meine Tochter Angelica, auf
die handt. Man hat sie alle drey, mit
dem Balsamo Vitæ, (welcher auch eüßerlich
hilft) angestrichen. Carolo Ursino aber,
welcher auch bey ihnen, gewesen, haben die
Biehnen nichts gethan.


Der avisenbohte, ist von Leiptzigk
wiederkommen. Bey Schkeüditz, im hin-
wege, hat ihn eine Kayserliche partie,
von 22 pferden, (wie er meinet) rencon-
triret. Zweene von denen, seindt auf
ihn loß gegangen, vndt haben ihm, auß
der Figke 5 groschen, einer genommen.
Er hat aber noch eine Nahmhafte Summa
geldes, von der contribution vndt sonsten,
vndter den armen, verborgen gehabt.
Alß ihn nun der eine Reüter ein cuiraßi-
rer weitter besuchen wollen, hat ihme
der ander, (nach deme sich der Bohte wol
verantwortett) mit bloßem degen || [[Handschrift: 407r]]
abgewehret, vndt gesagt, er solte des Fürsten
von Bernburgk bohten, vnangetatset laßen, vndt
forthpaßiren. Da hat er gesehen, das dieser, so
ihn besucht, den Mantel aufgeschlagen, vndt einen
cuiraß, vndter dem Mantel, angehabt,
(welche die Schwedische, nicht zu führen pflegen,)
vndt ein greẅlicher Schwartzer kerll anzusehen,
auch wol montirt gewesen. Sie haben fleißig,
nach dem Elsterpaß, gefraget, vndt sich gestellet,
alß ob sie, nacher Mörseburgk, gehen wollten[.]
Jst ein glügk, vndt Gott zu dangken, daß sie
diesen bohten, nicht recht besucht, vndt der ar-
men vndterthanen schweiß vndt blut, so liederlich
<nicht> hinweg bekommen haben!


Schreiben vom herrn von Roggendorff, vndt Iohann Löwen. perge


Avisen: von Leiptzigk; zum theil auch particularbriefe.


Daß den 14den: hujus, ein erschregklich wetter, zu
Leiptzigk gewesen, dergleichen man kaum gedencket,
wehre aber, Gott lob, ohne schaden aldar abgegangen.


Die festung Clissa in Dalmatia wehre von
den Venezianern, per accordo erobert, vndt
der Bassa40, so es mit etzlichen Tausendt Mann,
endtsetzen wollen, davor geschlagen worden.
Die Morlacchj aber, hetten der außziehenden besatzung,
den accordo nicht gehalten, sondern wider der Generalen || [[Handschrift: 407v]]
willen, viel Türgken niedergehawen.


Neẅhaüsel in Vngern, solte der Türgke auch zu belägern,
vorhabens sein, welches die friedenstractaten, in
Westphalen, beschleünigen, vndt forttreiben möchte!


Zu Chrudim, in Böhmen, sol ein holtzhacker tropfen
bluts, auß einem bawm, springende, den er
gehawen, gesehen haben, vndt als er selber,
den Schweiß von seinem kopf abgestrichen, ist
seine handt darvon blutig worden, vndt
sein haüpt voller bluts, an stadt deß
Schweißes, gewesen, welches er dem Raht
daselbst, vndt andern ehrlichen leütten, ge-
wiesen, vndt zu erkennen gegeben. Dörfte
nichts gutes portendiren.


Der Kayser, zeücht nach Paßaw, zum beylager <Jhrer>
<Mayestät vndt> deß Ertzherzoglichen Freẅleins, von Insprugk.


Jn Polen, beßert sichs, mit dem Könige
Gott lob, vndt die Frantzösische Ambassade, kömbt
dahin, den Frantzösische Ritterorden, zu v̈berbringen.


Der Tartarn einfall, wirdt durch daß an-
lauffen der großen waßer vndt Ströhme gehindert.


Des Großhertzogs, in der Moßkaw bruder41,
sol auß Seiner Türgkischen Gefängnüß,
von Constantinopel entrunnen, vndt zu Venedig, || [[Handschrift: 408r]]
ankommen sein.


Der neẅgeborne iunge Printz in Curlandt, ist
leyder! mit großem betrübnüß der elltern, auch
Chur: vndt Fürstlichen Anverwandten, todes verfahren.
Gott wolle die betrübten trösten! vndt erquigken.


Jn hollandt, ist die Spannische ratification
des friedens, solenniter angekommen. Die provintzien
Zeelandt vndt Ütrecht, sperren sich noch, zur ac-
ceptation. Man hat ihnen aber, bedengkzeit gegeben.
Vndt es ist eine große versamlung im haagen dero-
wegen beyeinander.


Zu Münster vndt Osnabrück sol der punctus Iustitiæ & Amnistitiæ
richtig sein. Der punctus satisfactionis Hesso-Cassella-
, wirdt noch tractiret.


Jn Brasilien, sollen die Portughesen, von den
Holländern, geschlagen sein.


Jn Oostjndien, sollen die holländer Goa be-
lägert haben.


Der Ertzherzogk Leopoldus, armirt stargk,
gegen die Frantzosen, vndt sol schon, vor Cor-
tryck liegen.


Zu Paris; werden auch gewaltige verfaßungen,
gemacht, in Flandern, offensivè, in Deützschlandt
offen<defen>sivè zu gehen, vndt in Mari Mediteranneo, mit
stargken Schiffarmaden, wo ferne nicht friede wirdt, || [[Handschrift: 408v]]
zwischen Frangkreich, vndt Spannien. In Cata-
logna dörfte auch, großer krieg endtstehen.


Jn Engellandt, dörfte ein bluhtiger krieg
werden, weil die Schotten, ihren König, auß der
Insel Wyght, liberiret wißen wollen, vndt
albereit, armiren. Dem Könige sol zwar,
in seinem carcere mehr libertet vndt re-
creation, als zuvorn, gegönnet worden sejn.


Den Prince de Galles, begehren die Irr-
länder, auß Frangkreich.


Jn Dennemargk, gibts disparerj, wegen
der wahl, iedoch helt man davor, es
werde der Ertzbischof von Brehmen
Fridericus Dux Holsatiæ, Königes Christia-
nj IVtj: Sohn, wo nicht den 17. iedoch den
24ten: huius vnfehlbarlich gekröhnet werden.


Auß Schweden, sollen von 6 biß in
12000 Mann, herauß marchiren.


General Buchheim, stößet mit seinem, in
Schlesien, gehabten corpo, zum Melander.
Sie dringen auf die Schwedische haüptarmèe,
mit macht, vndt selbige retirirt sich etwas,
auß Mangel der lebensmittel.

|| [[Handschrift: 409r]]

Dienstag den 18den: Aprilis, 1648.

<2<4> hasen, von der hatz. 1 Hasen, Oberlender geschoßen.>


Jch bin hinauß nach Pfuhle geritten, zuzusehen
vor lußt, wie sie aldar haber seen, Meine
diehner, vndt im rügkwege, habe ich
zweene hasen gehetzt et cetera


heütte ist meines Sohns, Carolj Ursinj, geburts-
tag, an deme er 6 Jahr altt wirdt. Gott gebe ihm
seinen Segen! vndt daß er möge aufwachßen, an
Allter, weißheit, vndt gnade, bey Gott, vndt den
Menschen!


Extra zu Mittage, den CammerRaht, Doctor Mechovium
gehabt.


Nachmittags, seindt meine Söhne hinauß geritten,
die Elltern beyde, vndt haben 2 hasen einbracht.


Philip Güder è stato, appo di me, contandomj stravaghanze; Nota Bene


Die Armen vndterthanen alhier, lamentiren,
vndt klagen, wie sie des Axel Lillie, seinem
Fendrich, so zur execution, geschigkt ist,
müßen täglich, 1 ReichsthalerRthlr: execution gebühr,
geben, vndt noch darzu, Acht gerichte, auf
eine Mahlzeit, auftragen. V̈ber diß auch,
müßen Sie, wann er die andern officirer, vndt
Frembde gäste, bittet, ihm eßen, vndt Tringken,
genung auftragen. Bitten vmb Schutz, vndt interces-
sion, an den General Axel Lillie.

|| [[Handschrift: 409v]]


Diesen abendt, hats geblitzt, gedonnert,
vndt gewetterleüchtet, post cænam.


Gestern, vndt heütte, hat Tappe 17 Schefel (Scheffel)schfl:
haber zu Pfuhle außseen laßen.


Oberlender einen hasen aldar geschoßen,
nach Rehen, ohne Noht<Frucht> gehende.


Wolf hat zu Zeptzigk, 12 Schefel (Scheffel)schfl: haber
geseet.

Mittwoch den 19den: Aprilis; 1648.


Jn die kirche, vndt wochenpredigt, cum
sororibus, et filiis primogenitis.


Es wirdt gewaltig prædicirt, wie der Chur
Brandenburgische Abgesandte, vndt Oberkämmerer
Borgßdorf, auf seiner rayse spendiret.
Er sol bey 300 pferde bey sich haben, vndt
darundter 6 wagen, mit 6 pferden,
ohne die handtroß. Man titulirt ihn,
Eure Gnaden alß landtcompter, oder herr Meister.
Zu halle hat er vor 2 Tage auff-
warttung oder gesellschaftleistung, dem
Marschalck Sasterow, ein stadtlich
silbern vergüldetes gießbegken verehrt,
dem Dyßkow, eine große Silberne v̈ber-
güldete kanne, vndt 2 vom Adeln, so || [[Handschrift: 410r]]
mitt aufgewartet, ieglichem einen Silbernen ver-
güldeten pocal. Jnß hauß, sol er, 70 ReichsthalerRthlr:
verehrt haben. Anfangs, weil es heilig abendt
gewesen, ist er nicht zum Administratore, ge-
fordert worden, wie auch den Sonntag☉tag nicht, weil man
Samstag gebeichtet, vndt Sonntag communiciret, den Montag☽tag aber
hat er sich præsentiren mögen. Der Churfürst
sol ihm 15000 ReichsthalerRthlr: raysekosten mitgegeben
haben, sein herr, man sagt aber, er spendire ein
mehreres. Die kohtknechte zu halle, welche
nur en passant vor kurtzweil, in die Sahle
geplumpt, sol er auch, mit etzlichen Ducaten,
wol bedacht haben. En somme; ces gens
là, sont heureux! ou bien, ils croyent l'estre!


Pastor
Fido.
Ô mille Volte, fortunato, e mille;
Chi sà por meta; a' suoj pensierj,
Jn tanto; che per vana speranza immoderata,
Di moderato ben' non perda il frutto!42


20 Schefel (Scheffel)schfl: haber, hat Tappe geseet zu Pfuhle,
seinem bericht nach! Gott gebe gedeyen!


Passando il male; sperando il bene;
La Vita passa; la morte viene!
Ie plains la quan-
titè de mes Malheürs.


Ernst Dietrich Röder hat seinen vndterthänigsten abschied genommen, Got bewahre ihn!

|| [[Handschrift: 410v]]

Donnerstag den 20ten: Aprilis; 1648.


Mes regrets, me sont tousiours devant les
yeux; Dieu me vueille delivrer, de ces
tourmens, jour & nuict! & que ie me
puisse dèsfaire de ceste anxietè,!
(quj m'arrive contre mon grè) par sa Sainte
grace, et Toutepuissance, car sans
son assistance, nous ne pouvons rien
faire, voire pas la moindre chose!


Geschrieben, nach Wien, Berlin, vndt Cöhten.
Jtem: in hollandt, Matz den kammerdiehner
zu recommendiren. perge


A spasso, in zimlichem wetter, nachdem es
gestern, stargk gewehet, vndt kühle gewesen.


Wolf Conradt von Einsidel, hat von Am-
sterdam, an seinen vater, geschrieben, daß er
ein Fendrich worden, vndter capitain Pol-
helms compagnie, beschwehret sich, daß
seine vorige briefe, nicht zu recht kommen,
vndt das man ihm, kein geldt geschigkt,
sich darmit, (wie er meinet) außzurüsten,
vndt beklaget, das er meine Söhne, nicht
mehr, zu Leyden, angetroffen, wie er gehofft, || [[Handschrift: 411r]]
item: lobt er, die Außländer vndt frembden,
daß sie ihm mehr guts, alß seine blutsfreünde, vndt
landßleütte erwiesen, (vielleicht haben sie
auch beßere Mittel, vndt vermögen, darzu
gehabt, alß die iehnigen, so gantz verderbet,
vndt ruiniret sein, vndt sich lieber, mit
wenigem, solte es auch nur brodt, vndt waßer
sein, vorlieb zu nehmen, genügen laßen, alß
vnverschämbter weyse, hin: vndt wieder,
zu geilen, vndt zu betteln, da man sie nicht
kennet) hette derentwegen desto weniger
vhrsach, seinem armen alten vater, beschwehrlich
zu sein, mit vnzeittigen geldtabforderungen,
da derselbige sich kawm selbst zu retten
weiß, große noht leidet, Schwach, vndt
krangk ist, auch sein gut gantz ruiniret,
seine kleine familiam zu vndterhalten,
vndt die Oeconomy zu bestellen, gantz
vnvermögens, darauf gleichwol, daß
fundament der subsistentz, beruhet.
Er klaget auch, das sein bruder Christian
Fritz, schon vor 5 Monaten, seiner vnverwar-
net, in WestIndien, gezogen. Vielleicht, wirdt
derselbe beßer prosperiren, vndt seinen Eltern aufhelfen!

|| [[Handschrift: 411v]]


heütte hat man alhier, in der Sahle, einen
Carpen, von 15 Pfund (libra) gefangen, ein großes
Stügke, darneben, noch einen, von 6 Pfund (libra)


Eillerdt Dethardt Roßbereitter, so vom
Freyherren von Schrahtembach, recommendiret
worden, hat sich præsentiren laßen. perge
Dieu nous face bien rencontrer!


12 Schefel (Scheffel)schfl: abermal haber, hat Wolf zu
Zeptzigk geseet. Gott gebe zu glügk!


16 Schefel (Scheffel)schfl: haber, alhier zu Pfuhle,
hat Oberlender vndt Tappe, se<h>en laßen.
Gott gebe glügk! vndt gedeyen!

<1 Rehe von Pfuhle. 1 hase.>


Somnium de Concubio cum Regina Bohemiæ[.]


Avisen: von Erfurdt, das durch hertzogk Ernsts,
von Saxen Weymar, vndterhandlung, die
streittige Marpurgische succeßionsache, zu
Caßel, gäntzlich verglichen worden.
Die Landtgrävin solle das Ampt Schmal-
kalden, wie auch Marpurgk behalten.
Die universität aber, von beyden linien,
auf gleichen kosten, vndterhalten werden, || [[Handschrift: 412r]]
die andern örther, sol Landtgraf Geörge fer-
ner behalten, ohne streitt. Die Schwedische Armèe
stehet vor Dünckelspiel, so zu accordiren ange-
fangen. Weil aber graf Holtzapfel vndt Gronß-
feldt besorgen, es möchten die Schweden nach solcher
eroberung, v̈ber die Thonaw, gehen, alß haben
sie sich, auß ihren, fast biß an Nürnberg gehabten
quartieren, wiederumb zurügkm gegen die Donaw
auch theilß v̈ber die Donaw, begeben, vmb der
Schwedischen Einbruch, zu verhindern, vndt den Lech-
strohm zu beobachten. General Iean de Werth,
vndt Sporgk seindt von Chur Bayern, wieder
pardoniret, darumb auch General Sporck
auf der post, nach der Donaw, gerayset, die
iehnigen völcker, zu commandiren, welche
Graf Buchheim, hingeführet hat. hingegen ist
der grave von Buchhaim, mit 3 schwachen Re-
gimentern, von der hauptarmèe, wieder in
Böhmen ankommen, vmb die dismuntirte, vndt
in Böhmen einquartirte Reüter, deren bey 6000
sein mögen, schleünig zu remontiren, vndt forthzu-
führen. Jn Schlesien ist es noch stille, ohne das der
Oberste Dewaky wegen etzlicher anmarchirender Schwedischen
trouppen, auß Testen sich retiriren, vndt etzliche bagage-
wagen, im Stiche laßen müßen perge

|| [[Handschrift: 412v]]


A spasso, die Oeconomica zu befördern.


Secretarium Paulum Ludwigen, bey Mir gehabt,
vndt allerley Muhtzettel, der Adelichen,
vndterschrieben, So dannn auch consenße
ertheilet wegen schulden. Item: vormundt-
schaften bestehtiget.


Schreiben von Ballenstedt[:] Etwaß satisfac-
tion, wegen der Oeconomysachen. Große klagen,
wegen des vielen contribuirens, insonderheit
auch, daß sie alhier thun, was sie wollen,
die Soldaten, vndt daß Rahthauß zum
Wachthauß, vndt pferdestall machen. perge


Daß schießen zu Manßfeldt, ist am
heiligen OsterTage, geschehen, vndt wie der
General Maior Beütel[!], vorüber gezogen.


Oberlender hat 1 Rehe zu Pfuhle, vndt 1 hasen
geschoßen. Jst ein rarum contingens, mit
dem Rehe, an selbigem orth, vndt ein
glügk. Gott beschehret noch immer etwas!
Er gesegene vnß seine milde gaben!


Es ist extra zu Mittage, Berndt von Krosigks,
Tochter, alhier gewesen, mit ihrer Mutter, welche
krangk, vndt vnpaß, in der Stadt, geblieben. || [[Handschrift: 413r]]
Sie die Jungfer klaget, wie des Marschalcks
Krosigks Söhne, ihre Mutter, mit gewaltt,
vndt armirten vnderthanen, auß ihrem guht, ge-
stoßen, vndt gar auß dem bette geschlept,
wiewol sie krangk gewesen. Dergleichen
proceß, ist vnerhört gegen einer armen
wittwen, vndt sie wehre fast darüber,
in Cöhten gestorben, also: daß man sie, die gantze
nacht, vndt Tag, aufkühlen müßen. Er,
der gute Berndt Krosigk Sehliger ist vnsers
hauses, wol affectionirter Treẅer diehner
gewesen. Er war anfangs page, bey herrnvetter
Fürst Ludwigen, that schöne raysen, mit demselben
in frembde lande, sonderlich in Jtalien,
Sicilien, Maltha, vndt andere orthe,
kahm darnach nach Deßaw, vndt that
schöne feldtzüge, mit den herrnvettern
Fürst Berndt, vndt Fürst hanß Ernsten, in Vngern,
folgends kam er in die Niederlande, vndt
diehnete rühmlich den Staden, darnach wurde
er Stallmeister zu Cöhten. Kahme auch wieder,
nach Deßaw, (alda er mir noch reitten gelernet,
wie ers vom Lorenzino zu Florentz, begriffen) vndt
dann in den krieg vor Braunschweig, als Ritmeister, dar-
nach in vnsern Böhmischen krieg, vndt blieb in der Nahm- || [[Handschrift: 413v]]
haften Prager Schlacht, da er das Regiment
Reütter, des <general Feldtmarschalls> graven von Hollachs, alß Obristleütnant
tapfer anführete, (wiewol er noch nicht recht
vorgestellet wahr, aber eben werde solte)
vndt alß ihm der feindt, zu stargk wardt,
die Reütter auch anfiengen, sich hinder
ihm, abzuwenden, wurde er von feinden
vmbringet, vndt tödtlich verwundet.
Jedoch schlug er sich noch hindurch,
kahm in Prag, ließ sich verbinden,
kriegte quartier, erfuhr durch den
medicum Doctor Iustum, wie mirs gienge,?
theilete mir guten raht mitt, vndt
starb zweene Tage hernach, alß ein
Tapferer Ritterßmann, deßen hindter-
laßene wittwe vndt erben <doch>, man
es billich, viel beßer genießen laßen solte!
O tempora! o mores!43


Sein Bruder, Christof von Krosigk, raht,
vndt hofmarschalck, zuvor Stalmeister
zu Deßaw, liebete ihn hertzlich, vndt hette
Seinen Söhnen, solche vnerkendtliche bezaigung,
wol nimmermehr zugetrawet!

|| [[Handschrift: 414r]]


On a donnè deux iours en ça, a mon fils, Erdmann Gideon
(contre son grè & contre le mien) ex adipe canis;
contra phtisim, & le luy at on dit; ce que i'ay
veü tres mal volontiers, car il l'a prins, en
ayant horreur de cela, & par contrainte,
en toussissant[!] davantage qu'auparavant.
On tasche, de le faire devorer cela 7 ou
8 iours dürant, mais ie croy, qu'il faudra
trouver moyen de l'en divertir. Et de
celer, telles cüres secrettes, au medecin,
est mal conseillable, afin de ne haster,
ce, qu'il a <bien> commencè, avec bonnes raysons,
& fondemens, quoy qu'on aye desia
(ex Gynecoeo) üsè beaucoup de choses, a
mon dit fils, sans en avertir le medecin, Docteur Brandt
de quoy il se plaint grandement, en ayant
desja apperceü quelque peü de chose! perge


Vnsere Einquartirte Soldaten alhier, wollen
numehr auch die Schäfereyen plagken, vndt von
ieglichem Schafe, 6 Groscheng: haben, dörften es endt-
lich auf 3 Groscheng: ankommen laßen. Jst dennoch zu viel,
vndt die Schafe gehören nicht den Schäfern, Sondern
den contribuenten. heütte hat man Sie nicht, zu den
Thoren, hinauß laßen wollen, solch vieh.

|| [[Handschrift: 414v]]


Gestern abendt, hat eine partie Reütter, von
10 pferden, hereiner in die Stadt, gewoltt. Alß aber
vnsere einlogirte, es nicht leiden wollen, weil
sie keinen paß hetten, seindt sie forthgeritten,
vndt haben doch insolent sein, vndt vier
bürgerpferde, außspannen wollen, welche
aber außgerißen, vndt ihnen endtritten,
sonderlich, wie der ansehlichsten einer,
mit dem pferde, gestürtzet, fast den
halß gebrochen, vndt den hut fallen
laßen, vndter den Reüttern.


Der Obristleütnant sol selber commandirt haben,
man solte den Schäfern, Müllern, Schmiden,
Wagenern, vndt dergleichen leütten, eine
Schatzung auflegen. Er sol auch einen
Bürgemeister44 in Cöhten, (weil sich der-
selbige etwaß opponiret) geprügelt haben.


Die Fehre träget mir an itzo,
kawm halb so viel wochentlich, alß
zuvorn, weil die commercia gehemmet sein,
vndt die fuhren mehrentheilß, auf Calbe zu, gehen.


Risposta vom Doctor Lentz, wegen der Tagefahrten.

|| [[Handschrift: 415r]]

Samstag den 22ten: Aprilis: 1648.

<3 hasen, von der hatz.>


Nach gesterigem windigem wetter, hats
diesen Morgen, gar lieblich geregenet, vndt
ist zum Agkerbaw, erwüntzscht wetter. et cetera


Mein Sohn Erdmann Gideon hat ein par tage hero, sehr
stargk wieder gew<h>ustet, Ob das recept de
adipe canis, solches befördert, wejl es also-
baldt darauf erfolget, weiß ich nicht. Gott
helfe zu dienlichen gedeylichen Mitteln!


Alias, dispositio hujus filij, & constitutio
corporis ipsius, non promittit mihj, longævitatem.
Sed gratia Dej, omnia aliter disponere,
& in melius vertere potest! Faxit!


Mit dem CammerRath Doctor Mechovio, habe ich allerley
consultiret, vndt deliberiret.


Diesen Morgen, hat sich alhier zu Bernburgk,
am Krumphalß ein Mann, in der Sahle, erträngkt.
Gott bewahre vor mehrern vnfällen!


Vnsere soldaten, sjtzen alhier in furchten,
weil avis einkommen, alß solten, der Obristleütnant
Israel, vndt der Ritmeister Plüschaw, selb Sechste
von Cöhten, nacher hall reitende, vom blinden
Valtin gefangen, auch die 1½ compagnien in halle liegende,
von Seinen 200 pferden v̈berfallen, vndt ruiniret sein worden. || [[Handschrift: 415v]]
Der cornet, gehet mit gedangken vmb, sich nacher
Cöhten, mit den alhiesigen Reüttern, zu begeben,
vndt sich zusammen zu ziehen, weil sie alhjer nicht
vermeinen, sicher zu liegen.


Vor 8 Tagen, sol sich ein kerl zu Egeln,
in des Bürgemeisters 45 hofe, (vmb der
contribution, vndt seiner dürftigkeit
willen, wie er noch schriftlich vor seinem
ende, attestiret) vor der thür, die gurgel
auß verzweifelung, eingeschnitten haben.
Er hat sich aber zwar, mit dem kniebandt
zu erhengken, gedacht, es hat ihm
aber also nicht angehen wollen. Jst
zuvor, ein reicher Mann gewesen,
vndt von Werningeroda bürtig, an
itzo aber, hat er mit dem schubkarn
hin: vndt wieder fahren müßen, in-
maßen er auch eben im wergk gewesen,
wieder also dahin zu fahren, vndt etwas
contribution zu verdiehnen. Allein, die
Sawre arbeit, die Noht, die Armuth,
der hohn derselbigen, vndt das er vielleicht
sein creütz nicht geduldig tragen, || [[Handschrift: 416r]]
noch die verachtung, vndt Mühesehligkeit, länger
ertragen mögen, (wie heylsam, vndt gut solches
auch zu seiner Sehlen Sehligkeit, in der Nachfol-
gung Christj, gewesen wehre?) werden den
hoffartsTeüfel haben angefrischet, den armen
Schwachen Menschen, zu verführen, vndt in die
verzweifelung zu stürtzen, wiewol man
auß christlicher liebe, seinem letzten ende, eine
beßere buße, gerne zutrawen will, zu-
mahl er noch ein wenig frist zu leben, von
dem gurgelschnitt sol gehabt, vndt den ver-
standt, (alß Geistliche, vndt weltliche,
zu ihm, gekommen, vndt ihm in der eil zuge-
sprochen,) behalten haben. Es ist wol zu
erbarmen, vndt zu beklagen, das ihrer
viel, so gar irrdisch gesinnet, vndt darumb
Schwehrmühtig sein, weil sie nicht alles
vollauff haben, vndt immerdar in den vori-
gen vnheilsamen wollüsten leben können!
Solche leütte, verwerfe das liebe creütz,
so doch ein kennzeichen wahrer Christen ist,
Sie wollen mit gewaltt die anfechtungen
nicht erdulden, vndt also Bastarte vndt nicht
rechte kinder Gottes, sein, vndt bleiben! Wehe solchen! || [[Handschrift: 416v]]
Gott der Allmächtige, wolle die irrenden zur
buße leitten! vndt vnß, nicht, straucheln,
fallen, noch irren laßen, von seinen wegen!
Et ne nos jnducas; in tentationem,
sed libera nos, ab omnj malo!46


Der Mann, so sich diesen Morgen erträngkt
hat, ist ein Soldat gewesen, von alhiesigen
einquartirten. Alß er in seinem quartier,
bey Hanß Knöpel, meinem gewesenen
weinschengken, eine kanne bier, ge-
trungken, vndt dieselbige nicht auß-
leeren können, hat er abschied genommen,
vndt gesagt: numehr hette er zeit,
zu gehen, er müßte forth, welches
aber niemandt anders, alß wol ver-
standen, vndt gedeüttet. Jst nach
dem Krumphalß darauf, zugegangen,
vndt zum Stadtwächter gesaget:
Er müßte baldt an einen orth, gehen,
er der wächter solte doch seine kleider
in acht nehmen, vndt ihme baldt folgen.
Der wächter, nichts arges gedengkende,
ist eine gute weile hernacher gefolget. Es || [[Handschrift: 417r]]
ist aber, auch von fischern, vndt andern, observiret
worden, daß der Soldat, sich biß aufs hembde (salvo
honore) außgezogen, die kleider auf die seitte geleget,
auf die Mawer, am Krumphalse gestiegen,
vndt also, (besorglich vorsetzlicher weyse,
vielleicht auß antrieb des Teüfelß, vndt
auß verzweifelung) sich in die Tiefe des
waßerStroms, gestürtzet, vndt ersoffen.
Gott genade allen armen Sündern,
vndt leitte sie zur buße! vndt seye
ihrer armen Seelen gnädig!


hinauß hetzen, geritten, mit meinen
Söhnen, vndt haben 3 hasen, einbracht.


Avis: von Ballenstedt, das die Quartier-
meister, im nahmen des Obristleutnants auch daselbst
die Schäfer, decimiren wollen, vndt von
ieglichem Schaff, 3 gute Groschengg: begehren.


Jtzt fordert der cornet, die gewaltt,
v̈ber meine Fehre, wil sie anschließen,
vndt zu seinem commando haben.


Matz Bidersehe, vndt Seiner Schwester Sohn,
Matz Röder, haben sich præsentirt, wegen
der prætension bey Meiner kammer, seindt aber
zur vnzeit kommen.

|| [[Handschrift: 417v]]


Risposta von Cöhten, in fruchtbringenden Gesell-
schaftsachen, mit artigen vmbständen.


Der cornet fordert auch, die Schlüßel
zu Meinem Provisionhause, wieder alle rayson.


Avis: daß der Oberste leütnant Israel,
zwar in halle gefangen worden. Es hette
ihn aber der blinde Valtin, etzliche sagen,
der Schwartze Nigkel, baldt wieder
auf parole, loß gegeben, vndt den Ritt-
meister, zum geysel der rantzion, vndt
lösegeldts, bey sich behalten.


Jch hatte an Fürst Ludwig geschrieben, vndt erin-
nert, man solte sich doch nicht selbst ver-
saümen, Sondern weil alle hohe vndt
Nidere Stände, ihre iura eigentlich
wüsten, auf dem Convent, zu Münster vndt Osnabrück
in acht zu nehmen, vndt zu behaüpten,
das wir doch nicht die letzten im
Sagk, nach verschloßenen Friedens-
Thüre, hochpræjudicirlich sein möchten,
sonderlich wegen der Ascanischen Grafschaft
welche numehr, in andere hände geriehte,
vndt billich zu verwahren. Darauf repliciret || [[Handschrift: 418r]]
Fürst Ludwig (wieder alle meine gedangken, vndt vermuhten,
weil er in dieser Sache, sehr eiverig gewesen, vndt
den Cantzler Milagium, zur refutation der
Ecclypsis der halberstädter angefrischet) also:
Der Canzler Milagius, ist zwar mit der Aßcanischen
gründtlichen außführung, fertig, allein fället
ein großes bedengken vor, ob man, mit deßen
außlaßung, itzunder gleich, verfahren solle,
aldieweil in dem vergleiche mit Chur Brand-
denburgk, wegen der Stifter, getroffen, zu sehen,
wie schlecht, die Graven zu Schwartzburgk
wegen der Grafschaft hohnstein, abgewie-
sen worden, das dörfte hier auch wol also
geschehen, wann man viel wesens, zur vn-
zeit, darvon machte. Es ist also beßer,
das dieser Sache, gantz nicht, in dem
Friedensschluß gedacht werde. So wirdt
vnserß hauses, wolbefugtes recht, vnver-
letzet behalten. Vndt kan man dann
mit der gühte, oder dem angefangenen
Rechte, desto beßer, vndt vnnachtheiliger
forthkommen. Eure Liebden werden diese erinnerung, im
besten, vermergken. Huc usque Fürst Ludwig.
Wo bleibet aber, die Ehrenrettung, contra Eclypsim?

|| [[Handschrift: 418v]]


heütte ist der letzte haber, alhier zu Bernburgk
bey diesem Forwergk, außgeseet, nemlich 1 Schefel (Scheffel)schfl:
Gott helfe, daß alles wol gerahte! gedeye!
vndt den Veris[!] Dominis, nicht aber Magnis,
seu parvis latronibus, zu nutz komme!
Es seindt alhier 9 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 17 Schefel (Scheffel)schfl: 2 Viertel (Hohlmaß)v haber geseet.

Sonntag den 23ten: Aprilis, 1648.


Nota Bene Meine plage, ist alle Morgen, Neẅ!


Avis: daß der Obristleütnant Israel, auf parole
wieder loß kommen, vndt diese Nacht, von
Cöhten auß, ordre ertheilet, daß alle seine
compagnien solten hieher zusammen kommen
vndt rendevous halten.


Der cornet begehret, meine bürger
sollen helfen die Stadt verwachen, weil
200 dragoner, vmb den Landßsperg,
mit allerley materialien, vndt Schantz-
zeüg sich befinden sollen, vndt anschläge
vor haben. Wer hat sich aber, in die
militaria so zu mengen. Ubj manet pax!


Der exequir Fendrich vom Axel Lillie
hat einen guten Text bekommen, daß er
8 Speisen, begehret, vndt alle Tage, 1 ReichsthalerRthlr: || [[Handschrift: 419r]]
mit bedrohung, seine exorbitantzien, von sei-
nem Tractament abzukürtzen.


Vormittags conjunctim zur kirchen. <Dominica> Iubilate.


Extra zu Mittage, Doctor Brandt gehabt.


Der Soldat, so sich gestern erträngkt, sol ein
gefangener Bayerländer sein. Man gibt ihm
schuldt, er solle sich dem Bösen feindt, auf 13
iahr ergeben, vndt seine zeit, gestern vmb-
gewesen sein. Man inculpiret ihn auch, er
habe bey Hanß Gnöpeln, die halbe
kanne biers, (Gott behüte! vndt bewah-
re vnß gnediglich!) dem Teüfel zugebracht.
Wehre darauf, zu vnserm Superintendenten
Platone gegangen, vndt hette lange auf
denselbigen gewartet, biß er auß der Stadt
ankommen. Da hette er zu ihm gesagt: Die
andern Soldaten vexierten ihn so iämmerlich,
vndt er hette etwaß auf dem hertzen,
so ihn sehr beißen thäte. Der Superintendent
alß ein stiller frommer alter Mann, (welcher
die Soldaten abhorriret) hette es nicht ver-
standen, Sondern gesagt, er möchte hingehen, vndt
es seinem Ritmeister klagen, wann ihn die andern
Soldaten, allzusehr vexierten, vom beißen, hette || [[Handschrift: 419v]]
der gute Geistliche Mann, vermeinet, die
läuse, (salva venia) bißen ihne, er solte sich saübern.
Darauf wie der Soldat, keinen andern trost
haben, vndt finden können, ist er auß ver-
zweifelung, zum waßer gegangen, vndt
hat sich hinein præcipitiret, doch mag
es ihm baldt leidt sein geworden, vndt
alß er im waßer schon gewesen, hat er
sich, nicht der Mutter Mariæ, noch
den hülflosen heyligen, sondern Gott
dem herren, seine Seele befohlen,
hette gerne hülfe gehabt, aber vmb-
sonst, vndt allzuspähte. Gott genade ihm!


Je crains, que ceste stüpiditè, ou
crainte intempestive, dü Süperintendant,
donnera grand scandale, a l'Eglise
de Dieü. Il falloit consoler, ce pauvre
miserable, & l'instruire en l'Evangile!
luy tèsmoignant, que la grace de Dieü, sür-
passe toutes nos iniquitèz & pechèz,
pour veü; que nous nous applicquions le
merite de Christ; en Vraye, et ferme foy,
et confiance!

|| [[Handschrift: 420r]]


Sonst hat sich heütte wiederumb, ein vnglügk, in
der Stadt, zugetragen, denn alß Er Hesius, Diaconus,
vndt Rector alhier, in die vormittagspredigt, gegangen,
vndt der Superintendens, kawm auf die Cantzel
getretten, hat man Hesij fraw wiedergerufen,
baldt darnach ihn selber, da haben sie ihr
iüngstes Söhnlein von zweene Jahren, Todt
gefunden, welches doch vnlengst zuvor, lustig,
frisch, vndt gesundt gewesen. Sein schwesterlein
sol ihm, in absentia Parentum, einen hauffen
erbßen, gezaiget haben, welches, das kleine
kindt haben wollen, vndt sehr geschrien, weil
man es ihm nicht gegeben. Ob nun der zorn,
den Jammer, oder einen catharrum suffocatj-
vum vervhrsacht, ist noch vnklahr.
Jnterim: gehet der fall, den armen Elltern,
sehr zu gemühte, vndt ist ein großes vn-
glügk, welches billich zu bedawren, vndt zu
beklagen! Mag auch wol mehr böses, denotiren.
Gott verhüte alles gnediglich! vndt erleich-
tere mir, die Schwehre laßt, meines hertzens!
v̈ber diesem orth, vndt v̈ber vnß selbsten.


Nachmittags cum sororibus et filiis, in die
kirche, vndt predigt des Diaconj Ionij.

|| [[Handschrift: 420v]]


Jtzt klaget der Raht in der Stadt alhier, das
der Rittmeister einen Sechßspännigen wagen, von
den Schmiden, vndt Stellmachern, außzurüsten,
begehre, oder er wol zwangßmittel darzu
gebrauchen. Sol auch vorgeben, solches seye
albereit zu Cöhten, vndt Deßaw, bewilliget,
bitten, das diese arme Stadt, nicht alleine
vor den gantzen Antheil leiden möge!


Jch committire es, meinen Rähten, Doctor Mechovio,
Doctor Brandten, item: Paulo Ludwigen, Secretario
vndt laße dem Amptßraht Panßen,
sein Gottloses beschriehenes luder-
leben, vndt vnfleiß verweisen, das er
sich, alß ein Soldat, vndt der bey den
tractaten, mit der soldatesca gewe-
sen, nichts annimpt, sondern mir alle
dinge aufbürdet, vndt schwehrer
machet, auch Gottes zorn vndt numehr
täglich erscheinende vnfälle, vndt
greẅliche zornzeichen, mit vorsetzlichen
Sünden, haüffen hilft, da er andern solte
gut exempel geben, vndt seines berufs, abwarten. || [[Handschrift: 421r]]
Man köndte oft viel thun, mit remonstrationen
bey der soldatesca, vndt viel drundten in loco decli-
niren helffen, wann man embsig sein wollte?
Sie die Commissarien, werden mir, diesem nach,
die labores facilitiren, vndt genungsahmen
bericht erstatten, auch mit dem cornet in ab-
wesen des Ritmeisters, tractiren laßen, oder
selbst, tractiren, vndt ihn zur billigkeit weysen. perge


Jtzt kömbt der Obereinnehmer hanß von Ber-
gen, vndt Bürgermeister Sehse, klagen, daß der auf
execution liegende Axel Lillische Fend-
rich sich förchtet, vndt beschwehret, daß
man ihm sein geldt nicht gebe, dann wann
die compagnien alhier, etwan gählingen
aufbrechen solten, vndt er alleine bliebe,
mit seinen wenigen leüttlin, dörfte er
in schaden, vndt vnglügk kommen, vndt
solches alßdann, von dieser Stadt wieder
fordern müßen. Bitten derowegen,
vmb Schutz, vmb hülfe! Ja! wer kan
vnmügliche dinge, müglich machen, alß
Gott allein? Worumb hat man die gelder
angegriffen? vndt nicht an seinem orth gelaßen,
da die größere Macht, die leütte darzu gezwungen.

|| [[Handschrift: 421v]]


Gegen abendt, ist noch eine Compagnie, von
Eißleben, <40 pferde stargk> hereiner kommen. Die v̈brigen compagnien
von Blanckenburgk, Werningeroda,
vndt Quedlinburgk, sollen auch anhero
marschiren, diese Nacht, oder morgen,
vndt also alhier, in dem vnglügksehligen
Bernburgk, rendevous halten.
Gott helfe vnß, die schwehre laßt
erleichtern, vndt v̈bertragen!


Der cornet sol auch gestern er-
wehnet haben, ob er sich nicht auf al-
len fall aufß Schloß, retiriren dörfte?
Ein feines höfliches anmuhten!


Bey dem einfall zu halle,
sol der Columbo, gewesen sein. et cetera
vndt die Kayserliche partie, in der stille, (alß eben
der Obristleütnant mit seinen Officirern,
somno, vinoque sepultj47 auf einem bancqueet
eines kindttaüffens, so der zu hall logiren-
de Ritmeister48 gehalten, gewesen,) haben v̈ber
die Sahle zu Fuße, in flößen v̈bersetzen,
vndt Sie also, v̈berfallen, vndt v̈berrumpeln laßen.

|| [[Handschrift: 422r]]

Montag den 24ten: Aprill: 1648.

<2 hasen, Oberlender vndt klein Märtin.>


Der neẅe Bereütter, Eillerdt Dethardt, hat
sich præsentiret, vndt mich angesprochen. Jch
habe mit ihm, auf 50 ReichsthalerRthlr: iährliche
Besoldung, zum versuch accordiren laßen.
Er ist eines pfarrers sohn, auß der Grafschaft
Oldenburgk. Gott gebe mir glück darzu!


Diese nacht seindt die Schwedische trouppen
von Blanckemburgk, Eißleben, vndt
Quedlinburg noch anhero kommen, vndt zu-
sammen, in die 150 pferde stargk. Sie
erwarten noch die Werningeröder.


Diese Nacht, vmb 12 vhr, seindt zwey
Reütter, vorn schlagbawm vorn berge kommen,
haben sich herein gedrungen, alle haüser
visitirt, ob Schwedische Darinnen wehren, fleißig,
nach der Fehre, gesehen, vndt gefraget, darnach
aber, alß sie nichts gefunden, wieder darvon
geritten. Man meinet, es seye ein stargker troup Kayserliche
hinder ihnen gewesen, welcher, (wann nicht der cornet
sich der Fehre bemächtiget hette, vndt sie hinüber,
an das andere vfer gebracht,) wol v̈berpassiret wehre
vndt Sie, wie zu Halle, v̈berfallen hette. perge

|| [[Handschrift: 422v]]


Die <Schwedischen> Reütter, so <die Nacht> ankommen, haben vor ihr geldt al-
hier gezehret, speise, trangk, vndt Futter, be-
zahlet, also das ihnen die Bürger nichts, alß
die bloßen servicen vmbsonst geben dörffen.


Der einlogirte cornet alhier, hat sich auch
vnnütze gemacht, ihnen nichts bewilligen,
noch sein quartier verderben laßen wollen.
Allein, vnsere eigene leütte, sonderlich
Panße, seindt so vnzeittig höflich gewesen,
daß Sie denen mitgekommenen officjrern,
alsobaldt, ejne abendtmahlzeit, bewilliget,
werden heütte auch noch wol miteßen.


Jtzt schätzt der Cornet, Bürgermeister Weylandt,
seine 400 Schafe, vndt wil von ieglichem
stügk 3 gute Groschengg: haben, contra pristinos mores!


Mit dem CammerRaht, Doctor Mechovio, habe
ich consultiret, vndt so wol in publicis,
alß privatis, allerley zu deliberiren, gehabt.


Die compagnie von Werningeroda, jst zu
Mittage auch ankommen, darnach seindt die
trouppen miteinander forth, auf halle zu ge-
gangen, sich ihres schadens, (wie sie meinen)
wieder zu erholen. Sie haben kein bagage || [[Handschrift: 423r]]
bey sich. Die besten montirten haben sie, mit sich,
genommen. Alhier, haben Theilß, den wirth gezahlet,
theilß auch nicht.


Ein böser bube, ein Reütter, hat gesaget, er
achtete keiner communion mehr, hette vorzeitten,
viel darauf gehalten, numehr aber nichts,
hette auch in 15 iahr, nicht communiciret.
Er hette viel Sünden, sonderlich aber, vndterschied-
lichen Mordt, auf sich, den er wol wüßte,
das er ihm doch schwehrlich köndte vergeben werden.
Cela est horrible! Quelle confiance,
a donc ün tel detestable homme, en l'in-
finie, & immense misericorde de Dieu?


Ein anderer Reütter, hat einen frommen
betagten Mann, auf der Straße, so ihm
auf der weltt, kein leyd gethan, tödtlich
gehawen, vndt verwundet.


Il semble; que ces gens soyent endiablèz!
Dieu les Vueille convertir! & reduire au
bon chemin! & qu'ils ne se fourvoyent davan-
tage! Der Cornet, ist mit den parthien
auch forth. Ein corporal commandiret nur
alhier. Wil hoffen, er werde den letzeren bösen
buben (begehrter maßen) in arrest nehmen!

|| [[Handschrift: 423v]]


Die ordinarij avisen geben:


Daß, die haüptarmèen an der Donaw stehen.


Daß der Kayser, sein Beylager, forthsetze.


Das der Ertzherzogk Leopoldus, mit stargker
macht, in Flandern, wieder die Frantzosen,
gehe, hingegen die Frantzösischen auch dahin, stargk
armiren, von 30 biß 40000 Mann. et cetera


Am holländischen frieden, mit Spannien,
wirdt nicht mehr gezweifelt, weil
die provintzien Zeeland, vndt Ütrecht,
sich accomodiren.


Die Schotten, armiren vor ihren
König, wieder das Engellische Parlament,
vndt sollen, den Printz von Wallis, bey sich haben.


Den König in Portugall, wil Spannien,
mit gantzer Macht, bekriegen. Die hol-
länder wollen Spannien assistiren.


Zu Napolj, sol Spannien, numehr, den
Meister spielen, das volgk gedempft, geschla-
gen, vndt auch den Duca dj Guisa selbst
gefangen, seinen pallast, geplündert, seine
gefangene, loßgemacht, vndt mit salve
schießen, vndt dangkgesängen, in den kirchen, trium- || [[Handschrift: 424r]]
phiret haben, also: daß selbige rebellion, numehr scheinet,
gestillet zu sein.


Nach eroberung der festung Clissa in Dalmatia
sollen die Venezianer, mit den Morlacchj,
ferner progrediren, vndt den Türgken, abbruch thun,
wie auch in Candia, die Türgken noht leiden sollen.


Zu Münster vndt Osnabrück continuiret die hofnung zum
endtlichen Friedensschluß.


Zu Caßel, vndt zu Gießen, sol ia auch friede
getroffen sein, durch vndterhandlung, hertzogk
Ernsts, von Saxen Weymar.


Dinckelspiel haben die Schweden impatronjret.



Schreiben, vndt Victualien, von Ballenstedt. perge
wie auch etwaß getreydig. perge


1 wispel haber, ist heütte zu Zeptzigk,
(Wolfs eintzelen bericht nach) geseet worden,
Gott gebe, zu glügk! vndt segen!

Dienstag den 25ten: Aprill: 1648.


Ô Dieu delivres moy, de ces agitations, quj
me tourmentent jncessament, iour &
nuict, & dont ie ne puis point, m'en dèsfaire.
C'est ün cas estrange! que le repentir cuysant,!
apres le coup, Il fauldroit estre considerè avant le coup!

|| [[Handschrift: 424v]]


Nacher halle, einen expreßen, abgefertiget, Gott
gebe glügk! vndt succeß! in Oeconomicis, vndt allem!


Doctor Brandt, ist vormittags, bey mir gewesen,
Trägt mir vor, des Rahts, vndt der bürgerschaft,
klagen, wegen des cornets begehren, welcher,
vom Obristleutnant gezwungen wirdt, sich alhier, zu
manuteniren, (ob er schon darwider vielfältig
geschrieben, vndt protestiret) vndt diesem
nach, begehret er, zu fortificirung des Rhat-
hauses, mit palissaden, 36 stücke balgken,
vndt ½ schogk bretter. Wil die haüser,
einreißen, vndt das tüchtige holtz, darzu
gebrauchen, welches die arme, schon rui-
nirte Stadt, noch mehr verwüsten, vndt die
Bürgerschaft, sonderlich wittwen, vndt waysen,
affligiren, vndt betrüben würde! Diesem
nach, wil Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin, ihr
holtz, so Sie von der Sahle herundter ge-
flößet, hergeben, vndt sichs bezahlen laßen.


heütte ist der casus so sich am Samstag mit dem
ertrungkenen Soldaten, begeben, etwas mitius
referiret worden, wiewol enormia scelera
darbey vorgelauffen sejn sollen, nemlich also:
das der Soldat, zum Superintendenten kommen || [[Handschrift: 425r]]
vndt in seiner angst, ihm erzehlet: er köndte keine
ruhe, weder Tag, noch nacht haben, weil er einmahl
eine alte Fraw, in einen bagkofen gestegkt, vndt
Sie darinnen verbrennen laßen, item: vielen
weibern, die brüste abgebrennet, vndt abgeschnitten,
vndt dergleichen vnthaten verv̈bet, die ihme daß
hertz beschwehrten. Der Superintendens hette
ihn darauf, zur erkendtligkeit, reẅ, vndt leid
seiner sünden, wie auch zur wahren buße vermah-
net, sonderlich aber, zum wahren glauben, vndt ver-
trawen, auf Christj verdienst, welcher auch die
größesten Sünder, nicht von sjch stieße, vndt
wo die Sünde, mächtig worden, ist doch die
gnade Gottes, noch viel mächtiger worden, etcetera[.]
hat ihm auch wollen vorbehten, vndt Gott dem
herren, vmb vergebung der Sünden, anruffen,
da wehre der Soldat zur Thür hinauß ge-
lauffen, vndt baldt in sein quartier nach
der bier: oder weinkanne zu. hette dieselbige
einmahl außgetrungken, zum andern mahl
aber, nur halb, die andere helfte hette er
seinem hänßgen, außzutringken, vndt bescheid
zu thun, v̈berlaßen, id est (Gott behüte vnß
gnediglich) dem Teüfel, vndt hette sich der
v̈brige proceß, neẅlichst berichteter massen, zugetragen.
Gott bewahre! vor solcher desperaten resolution.

|| [[Handschrift: 425v]]


Albrecht Bidersehe, leßet heütte aber-
malß, einen Sohn taüffen. Er hat von hofe,
meine Schwester, Freẅlein Sofia Marga-
retha gebehten, Wie auch Jungfrau Helena
Wahusch, vndt Meinen CammerJungker
Rindtorf. perge Gott gebe zu glück vndt segen!
in allen Christlichen Gottsehligen wergken!


Extra zu abends, die Krosigkin, vndt ihre
Tochter, gehabt, Berndts von Krosigk, Seligen wittwe. et cetera
Sie klagen, v̈ber vnbillichen gewaltt, ihrer
nähesten freünde, vndt wüntzschen beßerung!

Mittwoch den 26ten: Aprilis, 1648.

<4 hasen.>


Gestern, hat Wolfgang Sutorius,
noch 12 Schefel (Scheffel)schfl: haber, zu Zeptzigk, seen laßen.
Gott gebe zu glügk! segen! vndt
gutem gedeyen! v̈berall, vndt daß wir
nicht daß: Sic Vos; non Vobis49; erfahren mögen!


Gestern, ist Meinem küchenmeister, vndt
Landrichter Philip Güder, ein Söhnlein ge-
storben. Gott seye ihm gnedig! Jst abermal
trübsehlig zu hören!


Gestern hette auch Rindtorf, mit Seiner
Jungfrau Helena, baldt ein groß vnglügk haben
sollen, in dem die kutzschpferde außgerißen[.]

|| [[Handschrift: 426r]]


Extra: Doctor Mechovium zu Mittage gehabt,
vndt mit ihm, vielerley conversiret.


Jch bin Nachmittags mit meinen beyden Elteren
Söhnen, hinauß geritten, vndt haben von der
grentze 4 hasen hetzende einbracht. et cetera


Risposta von meinem Bruder Fürst Friedrich in publicis,
also, daß er die herrnvettern nicht offendiren, vndt gleich-
wol mir auch nicht gar auß handen gehen will!
interim aber sol ich leiden, was ich zuvor gelit-
ten habe, vndt ohne respirament mich laßen
prengkeln. perge in meinen landkündig, vor andern,
ruinirten Aemptern!


Extra zu abendts, Doctor Brandt, gehabt.


Risposta vom Maximilian Wogau vndt durch seine verahn-
laßung, vom Johann Senf <Iean Moustarde> dilatorisch, fast nichtig.

Donnerstag den 27ten: Aprilis 1648.


1 wispel haber, ist noch gestern, zu Zeptzig
durch Wolfen außgeseet, heüte hat
er noch 2 Schefel (Scheffel)schfl: darzu gethan, vndt
darmit, ist Gott lob, die außsaht
beschloßen. Got gebe zu glügk! vndt segen!


Der hofprediger Theopoldus extra zu Mittage, hat
mir gar Treẅhertzig, wie man ihn nacher Zerbst vociren
wolte? entdegket, vndt daß er lieber bey Mir bleiben möchte! || [[Handschrift: 426v]]
Jch habe ihn animiret, bey mir zu verharren,
(darzu ich ihn ohne daß, geneigt gefunden)
vndt alle Circumstantzien, wol zu ponderiren,
auch nicht offte zu mutiren. Er ist ohne
daß, schon, der vierdte hofprediger, welchen
ich zeit währender meiner Regierung, alhier
jm lande, gehabt, vndt behalten.


Vnsere Soldaten, zwingen auch die fischer,
mit<mit>n commination <Sie> zu bastoniren, ihnen fische
zu lifern. Sie befestigen das rahthauß, so
gut sie können, vndt es verstehen.


Mit dem Superintendenten, vndt
dem Soldaten, verhelt sichs anders, alß
anfangs berichtet worden, Sintemahl
der Soldat ihm nur geklaget, das ihn
die andern Soldaten, alß einen gefangenen
Bayerischen, so sehr vexierten, vndt der
Superintendens möchte doch vor ihn bitten,
damit er nicht vom Ritmeister bastoniret
werden möchte, (wie sie ihn bedroẅeten,)
weil er ie nicht wüßte, waß er gethan
hette, darauf der Superintendent geantwortett, || [[Handschrift: 427r]]
er wehre mit dem Ritmeister gar nicht bekandt,
wolte aber seinen bekandten, den wirth zum
Schwartzen bähren, anmahnen, vor ihn zu bitten,
damit er nicht vnschuldiger weise v̈bel
tractiret würde, welches er auch gethan,
vndt hingeschickt, aber zu spähte, denn
der Soldat alsobaldt darnach den fall an
sich selbsten, begangen. Er sol auch zum Superintendenten
gesagt haben, er hette viel würmer,
welches der gute pfarrer auf vngezifer
verstanden, vndt mir heütte die gantze
Sache also berichten laßen, vndt das er
gantz keine anzeige von zweifelmuth,
noch Trostbegierligkeit, (wie andere
vorgegeben) an dem Soldaten verspühret
hette, sonst wolte er seinem Ampt ein
gebührliches genügen, wol gethan haben,
(wiewol er damalß auf seine predigt
am Samstag zu studieren, gehabt, auch vngerne
sich interrumpiren laßen) der Soldat aber
hette nicht lange, nach seinem seltzamen anbrin-
gen, gewartet, Sondern wehre baldt hinauß gegangen. et cetera

|| [[Handschrift: 427v]]


Calumniarj et mentirj audacter;
semper aliquid hæret;


Nacher Zerbst, Wien, vndt Leiptzigk, depeches.

Freitag den 28ten: Aprilis, 1648.


Tobias Steffeck von Kolodey nacher Wien vndt Berlin
depeschirt. Gott gebe glügkliche expedition!


Es hat heütte, wie gestern, vndt vorgestern,
gar schön, geregenet. Gott gebe segen! vndt
gedeyen, (wie man hoffet), zu den Früchten
des landeß!


Der von Wahusch, Jungfrau Helenæ ihr bruder,
ist anhero kommen, von Annaberg her.


General Wittembergk, hat zu Sohra, mit
einem Fraẅlein von Schömburgk, hochzeit
gehalten. Jst darauf nach Großen Glogaw
gegangen, aldar das rendevous der Regimenter,
vndt die artillerie fertig, destwegen die
Kayserlichen gleichsfalß zusammen ziehen. Die Schwedische
haüptarmèe ist von Dünckelspiel forth
vf Göppingen, nach Schwaben gegangen, die
Kayserlichen haben hingegen alsoforth Nördlingen
belägert, vndt stargk beschoßen. Das
Kayserliche beylager sol den 16. May, zu || [[Handschrift: 428r]]
Passaw, vor sich gehen, zu welchem ende, der
Fürst von Dietrichstein, nacher Jnsprugk, ge-
schigkt worden, die Kayserliche Princeßin abzuholen.
Die tractaten, zu Münster vndt Osnabrück sollen wieder
in eine verzögerung, gerahten, vndt den
Kayserlichen plenipotentiarien scharfer gemeßener
befehlich, destwegen gegeben worden sein.


Avis: das die alte Grävin von hanaw,
(meine gevatterinn), gewesene<borene> Princeßinn zu
Vranien, neẅlich im haage sehliglich verschieden,
dörfte eine tiefe Trawer zu Caßel
vervhrsachen, vndt so wol von dorth, auß,
alß das absterben, des iungen Printzen,
in Curlandt, vom Berlin auß, die vorgewe-
sene Fürstliche hochzeit, interrumpiren.
Gott schigke alles zum besten, wie es
heylsam, sehliglich, vndt gut sein solle!

Samstag den 29ten: Aprill: 1648.


Diese Nacht ist ein stargk wetter gewesen,
mit donner, blitz, vndt stargkem regen,
alhier zu Bernburgk. Gott seye vns gnedig!
vndt segene vnß! & addoucisse paternellement
mes afflictions! & tentations inexorables!
par son fils aymè Iesus Christ; en l'efficace dü Saint Esprit; Amen!

|| [[Handschrift: 428v]]


Risposta von Zerbst, daß Fürst Johannes nicht zur
stelle, sondern zu Coßwigk, an itzo.


Man fähret mit der reformation, geschwinde
forth, vndt hat man herren Melchior, den
guten alten reformirten pfarrer, (so
meinen vettern, Fürst Johannsen, noch getaüft
sol haben, vndt biß dato geduldet worden)
auß der Schloßkirchen, numehr abgeschaft,
in meynung, die Stadtkirche eben-
meßig, zu occupiren, vndt die Superin-
tendentz, noch vor geschloßenem frieden
(præjudicirlich) zu bestellen. Gott steẅre
allen persecutionen, vndt bösen schäd-
lichen consiliis! vndt erbawe in
gnaden wieder, die zerstöhreten
brüche des landeß, vndt gebe vnß
in gnaden wieder, seine warheit!
vndt klarheit, in dem hellen licht,
seines allein Sehligmachenden wortts,
vndt in dem reinen gebrauch, seiner
heyligen, von ihm selbst gestifteten,
vndt eingesetzten heilsahmen Sacramenten!

|| [[Handschrift: 429r]]


Ces pauvres gens Servestains, sont tous
confüs, & perplex, ne scachans, dequel
bois, faire flesche, et estans estonnèz
& comme stüpides au coup, qu'ils prevoy-
oyent, sans craindre que le peril de
leur destrüction seroit, ni si grand, nj
si proche. Dieu leur vueille assister!
paternellement! par sa Sainte grace!
& a nous aussy, nous conservant
la vraye lümiere, de son Saint Evangile!
& l'establissant, a nostre posteritè! Amen!


Christof Wilhelm Schlegel, schreibet, das
die Soldaten, auch aldort, die Schäfer schätzen
wollen. Erholet sich bescheidts, vndt guten
Rahts, beklaget sich, daß einem das
leben, so Sawer, so schwehr, vndt so ver-
drießlich gemacht werde, dergleichen
klage, wir auch genungsam alhier haben. perge


Ô Dieu! delivre moy; de tant d'adversitèz,
ou bien, finis! ma siserable! chetifue!
& malheüreuse; indigne vie!


Vorgethan! vndt nachbedacht!
hat manchen, in groß reẅ, gebracht.

|| [[Handschrift: 429v]]


Nachmittags bin ich mit meinen Söhnen, hinauß
hetzen geritten, vndt haben einen hasen,
von der hatz einbracht. Eine partie
Reütter, zimlich stargk, ist auf dem
Zeptziger wege, vnferne von vns gewesen.


Fürst Augustus hat zweene holtzflöße
zur erbawung des hauses Wolfen,
alhier auf der Sahle, vorüber paßiren
laßen. et cetera


Es seindt klagen eingekommen, v̈ber
obgedachte partie, daß sie in Wiendorf
kälber geschlachtet, vndt Sägke
den leütten, genommen. Jch habe an
der Fehre, darauf paßen laßen.


Sie die Soldaten, begehren abermal
die schlüßel zu meinem Provision-
hauß. Jch habe es abgeschlagen, weil
mir dergleichen in dem 23 iährigen krie-
ge, noch nie angemuhtet worden, vndt
solche vorhabende fortification, nichts
nütze ist. Aber man suchet vhrsachen!


Eine corporalschaft von 16 pferden, ist
diesen Reüttern, adiungirt, vndt anhero
geleget worden. Hanno paura!

|| [[Handschrift: 430r]]


Alß der Amptßraht Panße, dem corpo-
ral, so das Provisionhauß, zu besichtigen commen-
diret worden, angezeigt, daß ichs nicht leiden
köndte, mir auch noch nie angemuhtet worden
wehre, wie vorgedacht, im gantzen kriege,
dergleichen auch dem alhier liegenden
cornet, angedeüttet worden, hat er sich
erklähret, er hette außdrügklichen befehl
von seinem Obristleütnant das hauß zu besich-
tigen, vndt morgen ihme destwegen, relation
nacher Cöhten, zu v̈berbringen, weil ichs
nun nicht öfnen laßen wolte, begehrte
er vor seine person, ohne eingelangte
ordre, keine gewalt zu v̈ben, müßte
es aber, seinem Obristleütnant berichten,
vndt waß ihme befohlen würde, erwar-
ten, iedoch hette er von Pansen, begehrt,
meine erklährung schriftlich zu v̈ber-
geben, welches aber Panse recusiret, mit
anführung, das er cornet, das werck
dahin wenden helfen möchte, weiln daß
Rahthauß, ohne daß ruiniret, alß
noch niemaln geschehen, damit mein Provi-
sionhauß, verschonet bleiben möchte. || [[Handschrift: 430v]]
Weitteren erfolg, lehret die zeitt!


Das abgenommene kalb, vndt Sägke zu
Wiendorf, hat sich nicht wieder finden wollen
wiewol beyde corporall sich derentwegen
gegen die Reütter, ernstlich angestellet,
der Wiendörfer verwalter, sol es beim Obristleutnant
Knoche, zu Cöhten suchen. Die officirer
so commandiren sollen, sehen durch die finger,
selbst darf man keinen zwang gebrauchen,
ist also ein v̈beler zustandt, vndt
der Hauffe mehret sich. Die anderen
trouppen sollen zu Hall v̈bergangen sein.


General Axel Lillie, sol in Pommern
marchiren, vndt dieses Regiment
mitgehen. Gott helffe, das es baldt
geschehe! Der Bürgemeister Sehse
hat itzo gleich auch, etzliche mußkeeten
pulver, vndt bley, nebenst lunten
vf daß Rahthauß, den Soldaten
auch schaffen müßen. Es gibet
vnzehlich viel: vndt mancherley
postulata.


Briefe vom Caspar Pfaw, vndt Landtgraf Herman.

|| [[Handschrift: 431r]]

Sonntag den 30ten: Aprilis, 1648.


Jn die kirche, vormittages, conjunctim,
vndt haben extra mit aufgewartett,
der hofmeister Freybergk, von hartzgeroda
(welcher mich vmb die Schwestern, dahin
zu erlaüben, angesprochen, wie auch
offeriret, mein Bruder Fürst Friedrich solte
zu mir, nacher Ballenstedt kommen, wann ich
dahin kähme, vndt meine Söhne nacher
Hartzgeroda gebehten) der von Wahusch,
vndt Christian henrich von Börstel.


Jch habe auch extra; den hofpredi-
ger, Ern Theopoldum, beruffen laßen. perge
Dat Deus; omne bonum; sed non; per
cornua, Taurum.


Nachmittags wieder conjunctim in die kirche.


Sechß meiner Mußcketirer haben mutj-
niret, vndt seindt mit dem gewehr
darvon gegangen.


Risposta von Tecklemburg vndt Cleve.
La derniere, ne vaut rien. perge


Freyberg, ist nacher Cöhten. Ie l'ay ac-
compagnè de mes lettres, au Prince Louys. et cetera

|| [[Handschrift: 431v]]


Jch habe meine Mußcketirer, bey den
köpfen nehmen, vndt in böse gefängnüße,
werfen laßen. Gott leitte Sie, zur
beßerung!


Andreas Girßbegk, hat einen
beßern Geist gehabt, als die andern,
vndt sich von ihnen abgesondert.
Jch habe ihm auf einmal seinen hindter-
stelligen rest, der 10 wochen, geben
laßen, vndt ihn zu fernerer redligkejt
anvermahnet. Die andern sollen sehr
auf ihn, gestimpft[!], vndt ihn einen lieb-
diener, vndt Fuchsschwäntzer geheißen
haben, da er doch kein Meineydiger
vntreẅer Schelm, wie die andern ist.


Textapparat
a Hier folgt eine Freistelle, in der wohl die Anzahl der dortigen Kompanien nachgetragen werden sollte.
b Hier folgt eine Freistelle, in der wohl die Anzahl der dortigen Kompanien nachgetragen werden sollte.
c Hier folgt eine Freistelle, in der wohl die Anzahl der dortigen Kompanien nachgetragen werden sollte.
d Vermutlich hier "fils" gemeint.
e Schreiberwechsel zu unbekannt.
f Schreiberwechsel zu Christian II.
g Schreiberwechsel zu unbekannt.
h Schreiberwechsel zu Christian II.
i Schreiberwechsel zu unbekannt.
j Schreiberwechsel zu Christian II.
k Schreiberwechsel zu unbekannt.
l Schreiberwechsel zu Christian II.
m Die Silben "zu" und "rügk" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
n Gestrichenes im Original verwischt.

Kommentar
1 Zitat nach Franck: Paradoxa, Nr. 238, S. 357.
2 Zitat und Übersetzung aus Verg. ecl. 8,63 (ed. Holzberg 2016, S. 96f.).
3 Zitat aus Dist. Cat. 1,5 (ed. Duff/Duff 1982, S. 598).
4 1. Cor 12,4-6.
5 Person nicht ermittelt.
6 Ein dem Polykarp von Smyrna zugeschriebener Ausspruch, überliefert durch den Heiligen Irenäus von Lyon, zitiert nach Rufin. hist. eccl. 5,20 (ed. Schwartz/Mommsen 21999, S. 484f.).
7 Leicht abgewandeltes Zitat aus dem 5. Akt, 3. Szene, in Guarini: Pastor fido, o. S.
8 Gn 18,16-33.
9 Gn 1,26.
10 Lv 24,18.
11 Lv 25,3-7.
12 Sir 7,24.
13 Sir 7,16.
14 Prv 27,23-27.
15 Gn 2,19.
16 Ps 8,7-9.
17 Ps 50,10-12.
18 Ier 27,5.
19 Dt 11,15.
20 Vgl. das Zitat im nicht in der Lutherbibel enthaltenen apokryphen Buch 2 Esd 6,53.
21 Ps 104,10-28.
22 Ps 147,1-9.
23 Ex 20,10.
24 1. Cor 9,9.
25 Dt 25,4.
26 Prv 12,10.
27 Prv 12,10.
28 Zitat aus Colerus: Oeconomia (1645), S. 330. Vgl. das Sprichwort nach Xen. oik. 12,20 (ed. Pomeroy 1994, S. 174f.) und Aristot. oec. 1,1345a (ed. Tredennick/Armstrong 1969, S. 340f.).
29 Dt 22,1-4.
30 Ps 65,14.
31 Zitat aus Colerus: Oeconomia (1645), S. 330.
32 Zitat nach Colerus: Oeconomia (1645), S. 387.
33 Vgl. Var. rust. 2,5,4 (ed. Flach 2006, S. 123 und 268).
34 Is 1,3.
35 Das Zitat in dieser Form in Colerus: Oeconomia (1620), S. 383; das Original bei Var. rust. 2,5 (ed. Flach 2006, S. 123 und 268) lautet abweichend: "Hoc socius hominum in rustico opere et Cereris minister, [...]", entsprechend übersetzt als "[...] diesem Gefährten der Menschen in der Feldarbeit und Diener der Ceres [...]".
36 Vgl. Var. rust. 2,5,5 (ed. Flach 2006, S. 123 und 269).
37 Prv 14,4.
38 Vgl. Colerus: Oeconomia (1645), S. 388.
39 Person nicht ermittelt.
40 Person nicht ermittelt.
41 Irrtum Christians II.: Zar Alexei hatte keinen Bruder mehr.
42 Zitat aus dem 5. Akt, 1. Szene, in Guarini: Pastor fido, o. S.
43 Zitat aus Cic. Catil. 1,1,2 (ed. Fuhrmanm 42011, S. 8f.).
44 Infrage kommen Christoph Öhler, Joachim Ulrich oder Philipp Zepper.
45 Person nicht ermittelt.
46 Mt 6,13.
47 Zitat nach Verg. Aen. 9,235 (ed. Holzberg 2015, S. 460f.).
48 Person nicht ermittelt.
49 Zitat aus einem Vergil zugeschriebenen Lobgedicht auf Kaiser Augustus nach Don. Vita Verg. 70 (ed. Diehl 1911, S. 35).
XML: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/1648_04.xml
XSLT: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/tei-transcript.xsl
abhorriren
etwas verabscheuen, vor etwas zurückschrecken
abwarten
verrichten
accommodiren
sich anpassen, sich fügen, sich (gütlich) vergleichen
accommodiren
einrichten, ausstatten
accommodiren
zufriedenstellen, versorgen
Accord
Vereinbarung, Vergleich
Accord
Vertrag zur kampflosen Übergabe eines Ortes
accordiren
einen Vertrag schließen, sich einigen
accordiren
einen Ort mittels eines Vertrags (Akkords) übergeben
accordiren
übereinstimmen, einig sein, zustimmen
accordiren
übereinstimmend machen, vergleichen
accordiren
vertraglich zubilligen
affligiren
ängstigen, bekümmern, peinigen
anmuten
zumuten, verlangen, auffordern
anmuten
(etwas Unannehmbares) begehren, erbitten
Armatur
Rüstung
artig
kunstvoll, meisterhaft
artig
fruchtbar
aufschlagen
zurückschlagen, in die Flucht schlagen, besiegen
aufschlagen
(den Preis) erhöhen
Avis
Mitteilung, Nachricht, Zeitung
Avisenbote
Nachrichtenbote
Bagagewagen
Gepäckwagen
Bassa
Pascha (Befehlshaber über eine Armee oder Provinz des Osmanischen Reiches)
bastonniren
Stockschläge austeilen, mit einem Stock verprügeln
Beilager
Beischlaf (als Vollzugsakt der Ehe), Hochzeit, Feierlichkeit anlässlich der Vermählung
beschrien
berühmt, bekannt
beschrien
berüchtigt, verufen
besorgen
befürchten, fürchten
besorglich
zu Besorgnis Anlass gebend, heikel, zu befürchtend
besuchen
durchsuchen
besuchen
in feindlicher Absicht angehen, angreifen, überfallen, bedrängen
Breite
Fläche, auf der z. B. Getreide zum Trocknen ausgebreitet ist
Breite
Feld
Circumstanz
Umstand
commination
Drohung
committiren
(jemanden) beauftragen
committiren
(etwas) auftragen
competiren
im Rangkonflikt stehen
competiren
konkurrieren
competiren
gebühren, zuständig sein
Confirmation
Bestätigung
Consulent
Ratgeber, Rechtsberater, Anwalt
consultiren
(gemeinsam über etwas) beraten, beratschlagen
contentiren
zufriedenstellen
continuiren
(an)dauern
continuiren
fortfahren, fortsetzen
continuiren
weiter berichtet werden
Contribuent
zur Entrichtung von Steuern oder anderer Zwangsabgaben verpflichtete Person
contribuiren
außerordentliche Steuern oder andere Zwangsabgaben entrichten
contribuiren
beitragen, beisteuern, einen Anteil leisten
Corporalschaft
Untereinheit einer Kompanie
coyonniren
schimpflich behandeln
decimiren
eine Truppe militärgerichtlich bestrafen durch Vollstreckung der Todesstrafe an jedem zehnten Soldaten
decimiren
jemanden um einen Teil seines Besitzes bringen, ausplündern, berauben
Decision
Beschluss, Entscheidung
decliniren
abweichen
decliniren
abnehmen, nachlassen
decliniren
abwenden, vermeiden
deliberiren
überlegen, beratschlagen
denotiren
bezeichnen
denotiren
auf etwas schließen lassen
depeschiren
schnell abfertigen
Deprecation
Abbitte
dimittiren
entlassen, (förmlich) verabschieden, beurlauben, entsenden
Discrepanz
Meinungsverschiedenheit, Misshelligkeit
Discretion
Geldzahlung nach Belieben
Discretion
freies Ermessen/Gutdünken
dismuntiren
abrüsten, entwaffnen, entkleiden
dürfen
müssen
dürfen
können
dürfen
brauchen, benötigen, bedürfen
E(h)r
durch Höherstehende gebrauchter Titel für vornehme, besonders geistliche Personen
ein
ungefähr
Exequir-Fendrich
Fähnrich, der eine Forderung mit Gewalt durchsetzen soll
exequiren
(einen Befehl, eine gerichtliche Anordnung) vollziehen, vollstrecken, mit Gewalt durchsetzen
exequiren
militärischen Zwang anwenden (zur Schuldeneintreibung, zum Erpressen von Geld- oder Naturalleistungen)
exequiren
strafen, (feindlich) verfolgen
exequiren
bestrafen, hinrichten
Exorbitanz
Überschreitung des Maßes, Übergriff
Experienz
Erfahrung
facilitiren
befördern, erleichtern
Feuerkugel
in der Artillerie und bei Feuerwerken jede Kugel, die angezündet werden und brennen kann (auch brennbare Ballen)
Freund
Verwandter
Friedenstractat
Friedensverhandlung
Fuchs
Pferd mit bräunlichem, rötlichem oder gelblichem Fell, das dem eines Rotfuchses ähnelt
Fuder
Raum- und Hohlmaß
Fußvolk
sämtliche Soldaten zu Fuß (Infanterie) innerhalb eines Heeres
Fustigation
Auspeitschung
gähling
plötzlich, unversehens
geilen
(auf eine unverschämte Art) betteln, um etwas bitten
graviren
(jemanden mit etwas) beschweren, belasten
graviren
sich beschweren, jemandem etwas zu Last legen
Himten (Himpen)
Hohlmaß für Getreide
hinterstellig
rückständig
hochpräjudicirlich
sehr nachteilig, eine starke Vorentscheidung für künftige Rechtsfälle treffend
impatroniren
sich bemächtigen, Herr über etwas werden, etwas einnehmen, erobern
Importunitet
Beschwerde
Impudenz
Dreistigkeit, Unverschämtheit
inculpiren
beschuldigen
inhaeriren
anhängen, an etwas festhalten, fest darauf bestehen
Intercession
Fürsprache, Vermittlung
interrumpiren
unterbrechen
Intraden
Einkünfte
Jubilate
dritter Sonntag nach Ostern
kärmen
wehklagen, winseln
Kornett
Kompanie bei der Reiterei oder eine Truppeneinheit, die sich unter einer Standarte ("cornette") versammelt
Kornett
Offiziersgrad bei der Kavallerie (analog zum Fähnrich bei der Infanterie bzw. den Dragonern)
Kornett
Standarte
Landgeschrei
im ganzen Land verbreitetes Gerücht, landesweiter/überregionaler Ruf
landkündig
im ganzen Land bekannt
liberiren
befreien, freilassen
manuteniren
bewahren, behaupten, erhalten, handhaben
montiren
ausrüsten, ausstaffieren
Moraß
Morast
mutiniren
meutern
mutiniren
sich widersetzen, widerspenstig sein
Mutzettel
Urkunde über den gewährten Fristaufschub für eine Lehnserneuerung
Necessitet
Notwendigkeit, Erfordernis, dringendes Bedürfnis, notwendige Ausgabe
offendiren
beleidigen, kränken
Partie
Streifkorps (kleinere Truppenabteilung, die meist auf Kundschaft oder zum Einbringen von Geld, Lebensmitteln und Furage entsandt wurde)
Partie
Kriegspartei (reguläre Truppenabteilung)
Partie
(sich gegenüberstehende) Seite, Partei
Partie
eine gewisse Anzahl oder eine Gruppe von Dingen oder Personen gleicher Art
Peregrination
Wanderschaft, Aufenthalt in der Fremde
Persecution
Verfolgung
ponderiren
bedenken, erwägen
portendiren
ankündigen, prophezeien
präcipitiren
übereilen, überstürzen
präcipitiren
herabstürzen
prädiciren
öffentlich verkünden, aussagen, behaupten
präjudicirlich
nachteilig, eine Vorentscheidung für künftige Rechtsfälle treffend
Präparation
Vorbereitung
Präparationspredigt
Predigt zur Vorbereitung auf den Empfang des Abendmahls
Prätext
Vorwand, Scheingrund
prävaliren
schadlos halten
prävaliren
dem Übergewicht beugen
prävaliren
überwiegen, vorherrschen, dominieren
prenkeln
peinigen, quälen
Pressur
Beschwerung, Bedrückung
progredi(i)ren
fortschreiten, vorgehen, vorrücken
Provisionshaus
Vorratsgebäude
Quartiermeister
für die Beschaffung von Verpflegung und Unterkunft zuständiger Stabsoffizier
Quasimodogeniti
erster Sonntag nach Ostern (weißer Sonntag)
Ranzion
Lösegeld
Recolligirung
Erholung
recusiren
(jemandem etwas) versagen, verweigern
recusiren
ablehnen, nicht akzeptieren
Relation
Bericht
Remonstration
(gerichtliche) Erwiderung, Gegenvorstellung, Einwand
remonstriren
Gegenvorstellungen machen, einwenden, entgegenhalten
remontiren
wieder ausrüsten, wieder bewaffnen
rencontriren
antreffen, begegnen
restiren
schulden, schuldig sein
restiren
übrig sein, übrig bleiben
salvaguardiren
schützen
schätzen
mit außerordentlicher Geldzahlung (Ranzion) belegen, besteuern
Schätzung
zwangsweise erhobene außerordentliche Geldzahlung, Sondersteuer
Schatzung
Erpressung von Geld als außerordentliche Kontribution
Schatzung
(häufig wegen einer Notlage erhobene) Abgabe, Steuer
Schelm
ehrloser Mensch, Betrüger, Bösewicht
Schiffarmada
Kriegsflotte
Schock
Bund bzw. Haufen (z. B. von Garben, Stroh oder Holz)
Schweißfuchs
Pferd mit rötlichem Fell, das so mit weißen Haaren durchsetzt ist, dass es mit Schweiß bedeckt scheint
Secours
Entsatz, Hilfe
selbsechst
eine Person mit noch fünf anderen, zu sechst
Servis
einem einquartierten Soldaten neben der Schlafstätte zustehende Menge an Feuerholz, Licht, Salz und Essig (manchmal auch in Geld abgegolten)
spendiren
ausgeben, aufwenden
Speranz
Hoffnung
Succeß
Erfolg, glücklicher Ausgang
Tagefahrt
Termin (an dem man z. B. vor Gericht erscheinen oder bestimmte Gelder bezahlen muss)
tergiversiren
zögern, sich weigern, Ausflüchte suchen
Tractament
Behandlung
Tractament
Bewirtung, Verpflegung
Tractat
Verhandlung
Tractat
Vertrag, Abkommen, Vereinbarung
tractiren
(ver)handeln
tractiren
bewirten
tractiren
misshandeln
tractiren
behandeln
übertragen
tragfähig sein
übertragen
eine Last auf sich nehmen, ertragen, dulden
übertragen
verschonen, bewahren
unzeitig
nicht zur rechten Zeit
unzeitig
vorzeitig
verarrestiren
beschlagnahmen
verarrestiren
verhaften
verehren
schenken
verehren
beschenken
verweisen
vorwerfen, vorhalten, zum Vorwurf machen, tadeln
visitiren
besuchen
visitiren
untersuchen, begutachten
vociren
rufen, berufen, vorladen
Volk
Truppen
Vorbewußt
Vorwissen
wimmerleichen
wimmern
Wind
Windhund (großer schlanker Jagdhund)
Wispel
Raum- und Getreidemaß
wohlaffectionirt
günstig gewogen, sehr zugeneigt
wohlmontirt
gut ausgerüstet, gut ausstaffiert
Zeitung
Nachricht
Abel

Anm.: Biblische Figur; der zweite Sohn Adams und Evas.

Weiterführende Informationen in der GND
Abraham

Anm.: Biblische Figur; einer der drei Erzväter des Volkes Israel.

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Adam

Anm.: Biblische Figur; Stammvater der Menschheit.

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Elisabeth Sophia von Ahlefeld
Geburtsname: Elisabeth Sophia Gyldenløve

geb. 1633
gest. 1654
Anm.: Uneheliche Tochter des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); seit 1648 Ehe mit dem dänischen Generalmajor Claus von Ahlefeld (1614-1674).
Fürst Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode

geb. 1613
gest. 1670
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1630-1635 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1634/35 schwedischer Obrist; ab 1635 alleinregierender Fürst von Anhalt-Bernburg-Harzgerode; hessisch-kasselischer Generalmajor (1637-1641) und Obrist (1640/41); seit 1660 Senior des Hauses Anhalt; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Stetsgrünende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Angelika von Anhalt-Bernburg

geb. 1639
gest. 1688
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg

geb. 1599
gest. 1656
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); seit 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Unveränderliche"); Kurzbiographie im Rahmen dieser Edition unter http://www.tagebuch-christian-ii-anhalt.de/index.php?article_id=15.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Dorothea Bathilde von Anhalt-Bernburg

geb. 1617
gest. 1656
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; nach 1631 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gastfreie"); seit 1634 Angehörige der Noble Académie des Loyales.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Eleonora Hedwig von Anhalt-Bernburg

geb. 1635
gest. 1685
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; ab 1673 Kanonissin und seit 1683 Dekanissin des reichsunmittelbaren Stifts Gandersheim.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg
Geburtsname: Herzogin Eleonora Sophia von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1603
gest. 1675
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622); 1625-1656 Ehe mit ihrem Cousin Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Künstliche").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Erdmann Gideon von Anhalt-Bernburg

geb. 1632
gest. 1649
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Ernesta Augusta von Anhalt-Bernburg

geb. 1636
gest. 1659
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Karl Ursinus von Anhalt-Bernburg

geb. 1642
gest. 1660
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Maria von Anhalt-Bernburg

geb. 1645
gest. 1655
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Sibylla Elisabeth von Anhalt-Bernburg

geb. 1602
gest. 1648
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; ab 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Tröstende").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Viktor I. Amadeus von Anhalt-Bernburg

geb. 1634
gest. 1718
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; ab 1656 regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; seit 1652 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gerühmte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Agnes von Anhalt-Dessau
Geburtsname: Landgräfin Agnes von Hessen-Kassel

geb. 1606
gest. 1650
Anm.: Tochter des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); ab 1623 Ehe mit Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); seit 1623 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Eiferige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau

geb. 1596
gest. 1660
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1618-1643 gemeinsam mit seinem Bruder Georg Aribert (1606-1643) regierender, danach alleinregierender Fürst von Anhalt-Dessau; seit 1617 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Durchdringende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Dessau
Geburtsname: Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Bernburg

geb. 1615
gest. 1673
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; 1651-1660 Ehe mit Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); ab 1631 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1643 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Wohltätige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen

geb. 1579
gest. 1650
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1600 Aufnahme in die Florentiner Accademia della Crusca ("L'Acceso"); seit 1606 regierender Fürst von Anhalt-Köthen; 1631-1635 schwedischer Statthalter des Erzstifts Magdeburg und des Hochstifts Halberstadt; 1617 Mitbegründer und bis zu seinem Tod erstes Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nährende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst August von Anhalt-Plötzkau

geb. 1575
gest. 1653
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; Verzicht bei der Landesteilung von 1603/06 für eine finanzielle Abfindung von 300.000 Talern auf ein eigenens Teilfürstentum; ab 1611 Regent im Amt Plötzkau unter Bernburger Landeshoheit; 1621-1642 zugleich vormundschaftlicher Regent für seinen Neffen, Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst (1621-1667); seit 1630 Senior des Hauses Anhalt; ab 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sieghafte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst

geb. 1621
gest. 1667
Anm.: Sohn des Fürsten Rudolf von Anhalt-Zerbst (1576-1621) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1621-1642 unter Vormundschaft des Fürsten August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653); trotzdem ab 1633 Erziehung in Oldenburg unter dem Einfluss seiner lutherischen Mutter Fürstin Magdalena (1585-1657); seit 1642 regierender Fürst von Anhalt-Zerbst; danach schrittweiser Konfessionswechsel seines Landes zum Luthertum; ab 1642 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlgestalte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Bernhard (1) von Anhalt

geb. 1571
gest. 1596
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1595/96 Obrist der Truppen des Obersächsischen Reichskreises im Langen Türkenkrieg.

Weiterführende Informationen in der GND
Anhalt, Haus
Fürsten von Anhalt

Anm.: Reichsfürstengeschlecht aus der Dynastie der Askanier.Weiterführende Informationen in der NDB
Fürst Johann Ernst von Anhalt

geb. 1578
gest. 1601
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1601 kaiserlicher Obrist im Langen Türkenkrieg.

Weiterführende Informationen in der GND
Duc Louis d' Arpajon
Marquis Louis de Sévérac
Comte Louis de Rodez

geb. ca. 1601
gest. 1679
Anm.: Sohn des Comte Jean V. d’Arpajon (ca. 1570-1634); 1626 Ernennung zum Maréchal de camp; 1637 Ernennung zum Lieutenant-général; außerordentlichen Botschafter in Polen bei König Władysław IV.; 1650 Verleihung des Herzogstitels; seit 1633 Ritter des Ordens vom heiligen Geist.

Weiterführende Informationen in der GND
Georg Banse

geb. 1605
gest. 1670
Anm.: Sohn des Bernburger Bürgers, Sattelfreihofbesitzer und späteren anhaltisch-zerbstischen Kammermeisters Johann Banse d. J. (1578-1636); um 1639/41 Bernburger Freisasse (Besitzer eines Sattelfreihofs); Erbsasse auf Güsten und Quenstedt; seit 1646 fürstlicher Amtsrat (bis vor 1649); 1646-1650 auch Stadtvogt in Bernburg.
Kurfürst Maximilian I. von Bayern
Herzog Maximilian I. von Bayern

geb. 1573
gest. 1651
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548-1626); ab 1597 regierender Herzog von Bayern; Oberhaupt der 1609 gegründeten Katholischen Liga; 1623 Verleihung der (ehemals Pfälzer) Kurwürde durch Kaiser Ferdinand II. (1578-1637), endgültig bestätigt im Westfälischen Frieden; seit 1600 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Christian Beckmann

geb. 1580
gest. 1648
Anm.: Sohn des Zscheppliner Pfarrers Andreas Beckmann (gest. 1612); ab 1599 Studium der Theologie in Leipzig, Wittenberg und Jena; 1604 Promotion zum Mag. phil. an der Universität Leipzig; Schulrektor in Naumburg (1608-1612), Mühlhausen (1612-1615) und Amberg (1615-1625); 1625 Vertreibung aus der Oberpfalz; 1625-1627 Schulrektor in Bernburg; seit 1627 Pfarrer an der Nikolaikirche sowie Superintendent und Professor für Theologie am Gymnasium illustre in Zerbst; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 211f.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Anna Christina von Bellersheim
Geburtsname: Anna Christina von Einsiedel

geb. 1642
gest. 1686
Anm.: Tochter des Heinrich Friedrich von Einsiedel (1582-1653); seit 1669 Ehe mit Johann Ernst von Bellersheim, genannt Stürtzelsheim (1646-1729).
Abraham Benedix

Anm.: Sohn des Bernburger Rabbis N. N. Benedix (2); seit 1645 jüdischer Kaufmann in Bernburg.
N. N. Benedix (1)

gest. 1648
Anm.: Ehefrau des Bernburger Rabbis N. N. Benedix (2).
N. N. Benedix (2)

Anm.: Rabbi in Bernburg.
Johann von Bergen

geb. 1604
gest. 1680
Anm.: Sohn von Bernd von Bergen (ca. 1567-1623) auf Güsten; Hausbesitzer in der Bernburger Talstadt; Erbherr auf Ilberstedt; bis 1637 kaiserlicher oder kursächsischer Quartiermeister; um 1637/42 Sekretär des Fürsten August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653); seit 1642 anhaltischer Obereinnehmer (noch 1649).
Martin Bernds

gest. 1677
Anm.: Sohn des Bürgers Heinrich Bernds (gest. vor 1643) in der Altstadt zu Madeburg; spätestens 1640-1643 Verwalter des fürstlichen Vorwerks in Zepzig; seit 1643 Gastwirt des "Schwarzen Bären" in Bernburg (noch 1648).
Albrecht von Biedersee

gest. 1653
Anm.: Sohn des Georg von Biedersee (gest. 1606); Erbherr auf Ilberstedt.
Lebrecht von Biedersee

geb. 1648
gest. 1668
Anm.: Sohn des Albrecht von Biedersee (gest. 1653).
Matthias von Biedersee

geb. 1601
gest. 1675
Anm.: Sohn des Georg von Biedersee (gest. 1606); Erbherr auf Ilberstedt; langjähriger Kriegskommissar des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); ab 1650 Aufseher über die Ämter des Teilfürstentums Anhalt-Köthen; seit 1645 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Niederlegende").
Christian Heinrich von Börstel

geb. 1617
gest. 1661
Anm.: Sohn des Heinrich von Börstel (1581-1647); Erbherr auf Güsten und Ilberstedt; 1638-1640 Bildungsreise durch die Niederlande, Frankreich, England und Deutschland; 1641-1643 Rat des Fürsten Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660) und zugleich Hofmeister für dessen Sohn Johann Georg (1627-1693); 1643-1648 Geheimer Rat und Hofmeister von Fürst Johann Kasimir; 1648 Übersiedlung nach Bernburg; seit 1657 anhaltischer Gesamtrat und Hofmeister des Fürsten Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718); ab 1644 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erlängernde"); vgl. Andreas Hesius: Lieblich und schönes Erbtheil der Kinder Gottes [...], Köthen 1661, Bl. Fijr-Givv.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Johann Wilhelm Bohusch von Ottoschütz
Jan Vilém Bohuš z Otěšic

gest. nach 1675
Anm.: Sohn des böhmischen Adligen Bohuslaus Bohusch von Ottoschütz; Erbherr auf Überbergen (Přehořov); 1628 Emigration nach Annaberg in Sachsen; seit 1637 Annaberger Bürger; später Leben in Schlettau.
Markgraf Erdmann August von Brandenburg-Bayreuth

geb. 1615
gest. 1651
Anm.: Sohn des Markgrafen Christian von Brandenburg-Bayreuth (1581-1655).

Weiterführende Informationen in der GND
Markgraf Georg Albrecht von Brandenburg-Bayreuth

geb. 1619
gest. 1666
Anm.: Sohn des Markgrafen Christian von Brandenburg-Bayreuth (1581-1655).

Weiterführende Informationen in der GND
Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg
Herzog Friedrich Wilhelm in Preußen

geb. 1620
gest. 1688
Anm.: Sohn des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg (1595-1640); ab 1640 Kurfürst von Brandenburg; seit 1643 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Untadeliche"); ab 1654 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Kurfürstin Louise Henrietta von Brandenburg
Geburtsname: Gräfin Louise Henrietta von Nassau-Dillenburg

geb. 1627
gest. 1667
Anm.: Tochter des Fürsten Friedrich Heinrich von Oranien (1584-1647); seit 1646 Ehe mit Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688).

Weiterführende Informationen in der GND
Johann (2) Brandt

geb. 1604
gest. 1672
Anm.: Sohn des Tirschenreuther Kantors Bartholomäus Brandt (gest. 1611); Studium in Erfurt (1623) und Altdorf (nach 1630 Promotion zum Dr. med.); ursprünglich Arzt in Reichenbach/Vogtland (noch 1630); ab 1632 kriegsbedingt in Bernburg, dort baldige Bestallung zum Stadtphysikus; (vor 1637) bis November 1649 Leibarzt des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg und spätestens seit 1647 auch dessen Rat; seit Ostern 1650 Hofarzt des Fürsten Wilhelm Ludwig von Anhalt-Köthen (1638-1665) und dessen verwitweter Mutter Sophia (1599-1654); vgl. Wolfram Kaiser / Arina Völker: Universität und Physikat in der Frühgeschichte des Amtsarztwesens, Halle (Saale) 1980, S. 38.
Peter Brandt

geb. 1609
gest. 1648
Anm.: Sohn des königlich-schwedischen Hofbediensteten Jakob Brandt; Kriegskommissar bei der schwedischen Hauptarmee (1632-1641), des schwedischen Estats in Thüringen (1641-1647), des Meißnischen Estats zu Leipzig, auch für das Hochstift Halberstadt und die Grafschaft Mansfeld (1642/43, 1643-1647 Oberkommissar) und zugleich für den Estat in Bremen-Verden (1645-1647); seit 1647 Generalkriegskommissar beim Thüringischen, Meißnischen, Halberstädtischen und Westfälischen Estat sowie im Erzstift Bremen und im Hochstift Verden; 1646 Nobilitierung; vgl. Alexander Zirr: Die Schweden in Leipzig. Die Besetzung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg (1642-1650), Leipzig 2017, S. 771.

Weiterführende Informationen in der GND
Herzogin Anna Sophia von Braunschweig-Wolfenbüttel
Geburtsname: Markgräfin Anna Sophia von Brandenburg

geb. 1598
gest. 1659
Anm.: Tochter des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg (1572-1619); 1614-1634 Ehe mit Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1591-1634); bereits seit 1628 Residenz auf Schloss Schöningen; nach 1625 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Aufrichtige").

Weiterführende Informationen in der GND
Konrad Alexander Magnus von Burgsdorff

geb. 1595
gest. 1652
Anm.: Sohn des Alexander Magnus von Burgsdorff (1567-1620); Erbherr auf Goldbeck, Buckow, Oberstorf und Groß-Machenow; ab 1609 gemeinsame Erziehung mit Kurprinz Georg Wilhelm von Brandenburg (1595-1640) am Berliner Hof; 1614-1617 erste militärische Erfahrungen; ab 1620 Capitain der kurfürstlichen Leibgarde; seit 1623 Obristleutnant des brandenburgischen Reiterkontingents im Obersächsischen Kreisheer; ab 1626 Kommandeur des kurfürstlichen Leibregiments zu Fuß; seit 1631 kurbrandenburgischer Kriegsrat und Obrist; als Gegner des Grafen Adam von Schwarzenberg (1584-1641) zeitweise Verbannung als Kommandant nach Küstrin (Oktober 1638); ab 1641 Geheimer Rat; seit 1642 kurfürstlicher Oberkammerherr (Oberkämmerer) und Befehlshaber der märkischen Festungen; Johanniterkomtur zu Lagow; ab 1643 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Einfältige").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Gaspard Coignet de la Thuilerie
Comte Gaspard de Courson

geb. 1597
gest. 1653
Anm.: Sieur de la Thuilerie; französischer Gesandter in Venedig (1632-1637), Mantua (1637-1639) und Den Haag (1640-1648); 1644/45 Vermittler des dänisch-schwedischen Friedens von Brömsebro; seit 1648 Comte de Courson.

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Johann (1) Colerus

geb. 1566
gest. 1639
Anm.: Sohn des Predigers Jakob Coler (1537-1612) in Goldberg/Schlesien; Studium der Theologie in Frankfurt/Oder und Rostock (Mag.); Prediger in Doberan und Parchim; wichtiger Autor von Hausväterliteratur.

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Giacomo de Colombo

gest. nach 1660
Anm.: Zunächst schwedischer Rittmeister (1639), Obristwachtmeister (1640) und Obristleutnant (1640); seit 1642 kaiserlicher Obrist.
König Christian IV. von Dänemark und Norwegen
Herzog Christian IV. von Schleswig-Holstein

geb. 1577
gest. 1648
Anm.: Sohn des Königs Friedrich II. von Dänemark und Norwegen (1534-1588); ab 1588 König von Dänemark und Norwegen sowie regierender Herzog von Schleswig und Holstein (bis 1593 unter Vormundschaft); seit 1603 Ritter des Hosenbandordens.

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König Friedrich III. von Dänemark und Norwegen
Herzog Friedrich II. von Schleswig-Holstein
Administrator Friedrich II. von Bremen
Administrator Friedrich II. von Verden
Graf Friedrich I. von Oldenburg und Delmenhorst

geb. 1609
gest. 1670
Anm.: Sohn des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); 1623-1629 und 1634-1644 Administrator des Hochstifts Verden; 1634-1648 Administrator des Erzstifts Bremen; 1647 Statthalter der Herzogtümer Schleswig und Holstein; ab 1648 König von Dänemark und Norwegen sowie regierender Herzog von Schleswig und Holstein; seit 1667 zudem regierender Graf von Oldenburg und Delmenhorst.

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N. N. Dethardt

Anm.: Pfarrer in der Grafschaft Oldenburg.
Eilert Dethardt

Anm.: Sohn des oldenburgischen Pfarrers N. N. Dethardt; seit 1648 fürstlicher Bereiter in Bernburg bzw. Harzgerode.
Hans von Dieskau

geb. 1594
gest. 1680
Anm.: Sohn des Hieronymus von Dieskau (1565-1625) auf Dieskau, Canena, Benndorf und Queis; Erbherr auf Dieskau und Canena; 1612/13 im Dienst des Grafen Johann Ludwig von Nassau-Hadamar (1590-1653); 1615 Hofjunker und 1616 Kammerjunker des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg (1595-1640); 1631-1635 schwedischer Amtshauptmann auf Burg Giebichenstein; Mitglied des Großen und ab 1634 des Kleinen Ausschusses der Landschaft im Erzstift bzw. Herzogtum Magdeburg; auch Landschaftsdirektor des Saalkreises; seit 1632 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Tilgende"); vgl. Tobias Örnster: Die Allerschönste und Edelste Erbschafft Der gläubigen Kinder Gottes [...], Halle [1681].

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Graf bzw. Fürst Maximilian von Dietrichstein

geb. 1596
gest. 1655
Anm.: Sohn des Grafen Sigmund von Dietrichstein (1560-1602); ab 1614 erzherzoglicher Kämmerer in Graz; 1622-1637 Obersthofmeister der Kaiserin Eleonora (1598-1655); seit 1651 kaiserlicher Obersthofmeister sowie Mitglied und Präsident des Geheimen Rates; 1629 Erhebung in den Fürstenstand; ab 1634 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Robert Douglas of Whittinghame
Graf Robert von Skänninge

geb. 1611
gest. 1662
Anm.: Sohn des schottischen Adligen Patrick Douglas of Whittinghame (gest. 1626); ab 1627 Page des seit 1622 in Schweden lebenden Pfalzgrafen Johann Kasimir von Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg (1589-1652); schwedischer Fähnrich (1630), Hauptmann (1632), Obristleutnant (1634), Obrist (1635), Generalmajor (1643), Generalleutnant (1647), General und Kriegsrat (1651), Feldmarschallleutnant (1656) und Feldmarschall (1657); 1646/47 Gouverneur in Schwaben; 1652-1654 schwedischer Reichsstallmeister; ab 1658 Geheimrat im Senat sowie Oberbefehlshaber in Estland und Livland; Erhebung zum Baron von Skålby (1651) und zum Grafen von Skänninge (1654); seit 1644 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Lebhafte").

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August Ludwig von Einsiedel

geb. 1644
gest. 1707
Anm.: Sohn des Heinrich Friedrich von Einsiedel (1582-1653); Erbherr auf Roschwitz und Bernburg; 1667-1672 Kammerjunker des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670); 1672-1674 Offizier der Obersächsischen Kreistruppen; 1674-1676 Wittumsrat und Hofmeister der Herzogin Sophia Elisabeth von Braunschweig-Wolfenbüttel (1613-1676) in Lüchow; 1677 Rückkehr nach Bernburg zur Verwaltung seiner Güter; ab 1679 Rat und Hofmeister des Fürsten Emanuel Lebrecht von Anhalt-Köthen (1671-1704); 1685-1692 zugleich Amtshauptmann von Köthen und Nienburg/Saale; seit 1692 anhaltisch-harzgerödischer Geheimer Rat und Kammerdirektor; seit 1702 auch Gesamtrat bei anhaltisch-bernburgischen Gesamtkanzlei; ab 1706 ebenso Landrat für das Fürstentum Anhalt-Bernburg; zuletzt auch Direktor des gesamten Fürstentums Anhalt; vgl. Andreas Knochenhauer: Das Dem Herrn gewiedmete Leben und seelige Sterben der Gläubigen [...], Zerbst 1707, S. 23-30.

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Christian Friedrich von Einsiedel

geb. ca. 1621
gest. 1649
Anm.: Sohn des Heinrich Friedrich von Einsiedel (1582-1653); 1636-1638 Edelknabe des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1638-1641 Page des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); ab 1645 Hofjunker des Fürsten Friedrich Heinrich von Nassau-Oranien (1584-1647), vielleicht auch Hofmeister des Prinzen Wilhelm II. (1626-1650); seit 1647 niederländischer Rittmeister und Kammerjunker Wilhelms II.; zuletzt niederländischer Obrist in Brasilien; ab 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Berötete").
Heinrich Friedrich von Einsiedel

geb. 1582
gest. 1653
Anm.: Sohn des Georg Heinrich von Einsiedel (1550-1633); Erbherr auf Roschwitz; 1623 Hofmann des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); im Oktober 1637 interimistischer und ab 1639 bis mindestens 1650 regulärer fürstlicher Hofmeister in Bernburg; seit 1635 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gleiche").

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Justina Maria von Einsiedel
Geburtsname: Justina Maria von Schierstedt

gest. 1700
Anm.: Tochter des Jakob von Schierstedt (gest. 1642) auf Scheuder und Tornau; bis 1640 Hofjungfer der Fürstin Anna Sophia von Anhalt-Bernburg (1604-1640); 1640-1653 Ehe mit Heinrich Friedrich von Einsiedel (1582-1653).
Wolf Curt von Einsiedel

geb. 1628
gest. 1691
Anm.: Sohn des Heinrich Friedrich von Einsiedel (1582-1653); Erbherr auf Roschwitz; ab 1639 Page des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; danach Reisebegleiter des Fürsten Johann Georg II. von Anhalt-Dessau (1627-1693) nach Frankreich; 1645-1650 in französischen Kriegsdiensten, zuletzt als Leutnant; 1650/51 fürstlicher Kammerjunker in Bernburg; 1652/53 Kammerjunker des Prinzen Viktor Amadeus (1634-1718) auf dessen Reise nach Siebenbürgen; 1654-1656 Kammerjunker des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670); 1658/59 Kammerjunker für die Fürsten Viktor I. Amadeus und Karl Ursinus von Anhalt-Bernburg (1642-1660) auf deren Reisen nach Italien; 1659/60 Hofmeister in Harzgerode; 1660-1668 Reisehofmeister des Fürsten Wilhelm von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1643-1709) auf seiner Grand Tour durch die Niederlande, England, Frankreich, Italien und Spanien; seit 1670 anhaltisch-harzgerödischer Geheimer Rat und Hofmeister; vgl. Johann Christoph Lippian: Christ-Adeliches Trauer-Trost- und Ehren-Gedächtniß [...], Köthen 1691, Bl. E r-[F1] v.

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König Karl I. von England
König Karl I. von Schottland
König Karl I. von Irland

geb. 1600
gest. 1649
Anm.: Sohn des Königs Jakob VI. von Schottland (Jakob I. von England) (1566-1625); ab 1625 König von England, Schottland und Irland; 1649 durch das Parlament des Hochverrats angeklagt und hingerichtet; seit 1611 Ritter des Hosenbandordens.

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König Karl II. von England
König Karl II. von Schottland
König Karl II. von Irland

geb. 1630
gest. 1685
Anm.: Sohn des Königs Karl I. von England, Schottland und Irland (1600-1649); ca. 1638-1649 Prince of Wales; ab 1660 König von England, Schottland und Irland; seit 1638 Ritter des Hosenbandordens.

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August Ernst von Erlach

geb. 1616
gest. 1684
Anm.: Sohn des Burkhard von Erlach (1566-1640); Erbherr zu Altenburg; 1636-1640 und 1641-1644 in kaiserlichen Kriegsdiensten, dazwischen Hofjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; später anhaltischer Landrat und Direktor des Stipendienwesens.
Hans Ernst von Freyberg

geb. 1605
gest. 1669
Anm.: Sohn des Ernst von Freyberg (1578-1626); Erbherr auf Elsdorf; Hof- oder Kammerjunker des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); Mitte der 1630er Jahre auch anhaltisch-köthnischer Stallmeister und Kriegskommissar; um 1639 in Diensten des Grafen Otto V. von Schaumburg und Holstein-Pinneberg (1614-1640); um 1643/49 Hofmeister des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670); später anhaltisch-dessauischer Hofmeister und Wittumsrat sowie Direktor des anhaltischen Stipendienwerks; seit 1627 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Ausführende").

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Johann Philipp Geuder von Heroldsberg
Johann Philipp Rabensteiner

geb. 1597
gest. 1650
Anm.: Sohn des Nürnberger Patriziers und kurpfälzischen Regimentsrats Jakob Geuder von Heroldsberg (1575-1616); zunächst kaiserlicher Leutnant (im Regiment der fränkischen Reichsritterschaft) und Rittmeister; Rat des Kantons Gebürg; Hofmeister und Kanzleidirektor des Grafen Wolfgang Ernst von Löwenstein-Wertheim (1578-1636); zwischen 1631 und 1635 schwedischer Rittmeister und Kriegsrat im Fränkischen Reichskreis, auch Gesandter der fränkischen Reichsritterschaft; 1634/35 Vertreter der Grafen im fränkischen Kreisrat des Heilbronner Bundes; ab 1635 Ritterhauptmann des Reichsritterkantons Gebirg; 1636 Reisehofmeister und Rat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit dem gleichen Jahr auch Rat von diesem und des Markgrafen Christian von Brandenburg-Bayreuth (1581-1655); im Dezember 1636 anlässlich der Krönung Ferdinands III. zum römischen König zum Ritter geschlagen; später Direktor der fränkischen Reichsritterschaft; zuletzt auch Generaldirektor der reichsunmittelbaren Ritterschaftskreise Franken, Schwaben und Rheinstrom; ab 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Ergänzende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Andreas Girßbeck

Anm.: Um 1642/49 fürstlicher Musketier und zeitweilig Torwächter auf Schloss Bernburg.
Hans Gnöpel
Hans Knöpel

Anm.: Um 1642 Hofböttcher des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (1599-1656); vor 1648 auch dessen Weinschenk.
Graf Jost Maximilian von (Bronckhorst und) Gronsfeld

geb. 1598
gest. 1662
Anm.: Sohn des Grafen Johann von (Bronckhorst und) Gronsfeld (gest. 1617); ligistischer Hauptmann (1618), Obrist (1627) und Generalfeldzeugmeister (1632); kaiserlicher Obrist (1632-1634) und General (1634-1636); 1645-1648 kurbayerischer General.

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Christian Groß(e)

Anm.: Sohn des Schieloer Bauern Andreas Große (gest. vor 1647); ab 1633 in Diensten des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; um 1638 Lakai von dessen Gemahlin Eleonora Sophia (1603-1675); danach bis 1642 fürstlicher Lakai in Bernburg; seit 1642 Haushalter und Unterkammerdiener sowie um 1643 Kammerdiener und Lakai von Fürst Christian II. (bis 1646); um 1647/50 fürstlicher Bediensteter in Bernburg.
Georg Andreas Güder

geb. 1647
gest. 1648
Anm.: Sohn des Küchenmeisters Philipp Güder (1605-1669).
Philipp Güder

geb. 1605
gest. 1669
Anm.: Sohn des Bernburger Bürgers und Ratsbauherrn Martin Güder (gest. vor 1639); um 1631 fürstlicher Gutsverwalter(?); seit 1637 fürstlicher Amtsschreiber in Bernburg (noch 1646); um 1646/56 Küchenmeister; 1648/49 zugleich Landrichter; später städtischer Bauherr.
Graf Ulrik Christian Gyldenløve

geb. 1630
gest. 1658
Anm.: Unehelicher Sohn des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); Offizier in dänischen bzw. zeitweilig spanischen Militärdiensten, u. a. als Rittmeister (1643), Obrist (1650), Generalmajor (1652) bzw. Generalleutnant (1657); seit 1657 dänischer Rigsgeneral; Erhebung in den Grafenstand.
Gräfin Katharina Belgica von Hanau-Münzenberg
Geburtsname: Gräfin Katharina Belgica von Nassau-Dillenburg

geb. 1578
gest. 1648
Anm.: Tochter des Fürsten Wilhelm I. von Oranien (1533-1584); 1596-1612 Ehe mit Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg (1576-1612); 1612-1626 Regentin der Grafschaft Hanau-Münzenberg für ihren Sohn Philipp Moritz (1605-1638).

Weiterführende Informationen in der GND
Valentin Hanke
Der blinde Valtin

gest. 1687
Anm.: Möglicherweise geboren in Lübeck; kaiserlicher Leutnant und Rittmeister (um 1647/48).
Georg Achatz Heher

geb. 1601
gest. 1667
Anm.: Sohn des Jursiten Georg Heher aus Nürnberg; Studium in Altdorf (1616-1620; Dr. jur. 1623) und Jena (1622); ab 1624 Advokat in Nürnberg; seit 1628 Assessor am dortigen Untergericht sowie Konsulent in Altmühl; ab 1630 Stadtgerichts-Konsulent in Nürnberg; seit 1632 Rat der schwedischen Regierung in Würzburg; 1633 Vizekanzler und Direktor der Regensburger Kriegskanzlei unter Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639); seit 1636 erneut Konsulent in Nürnberg; ab 1640 sächsisch-gothaischer Hofrat; 1645-1648 Gesandter der Herzöge von Sachsen-Weimar und Sachsen-Gotha, der Fürsten von Anhalt sowie der Reichsstadt Nürnberg auf dem Westfälischen Friedenskongress; seit 1648 sächsisch-gothaischer Oberamtmann in Königsberg, Heldburg, Eisfeld und Veilsdorf; 1649/50 Gesandter der ernestinischen Herzöge auf dem Nürnberger Exekutionskongress; 1653 sächsisch-gothaischer und anhaltischer Gesandter auf dem Regensburger Reichstag; ab 1659 gräflich-schwarzburgischer Kanzler in Rudolstadt; 1644 Verleihung der Hofpfalzgrafenwürde; seit 1652 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Mittheilende").

Weiterführende Informationen in der GND, Westfälische Geschichte, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Andreas (1) Hesius
Andreas Heise

geb. 1610
gest. 1693
Anm.: Sohn des Zerbster Bürgers Simon Heise; Dr. theol.; 1642-1655 Rektor der Bernburger Stadtschule; daneben Diakon an der Schlosskirche St. Ägidien (1644/45) und der Marienkirche (1645-1655) in Bernburg; 1655-1659 Pfarrer und Hofprediger in Plötzkau; seit 1659 Superintendent und Oberpfarrer an St. Marien in Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 285.

Weiterführende Informationen in der GND
Andreas (2) Hesius

geb. 1646
gest. 1648
Anm.: Sohn des Bernburger Schulrektors und Diakons Andreas (1) Hesius (1610-1693).
Dorothea Hesius
Dorothea Fohwinkel
Geburtsname: Dorothea Bock

geb. 1612/13
gest. 1691
Anm.: Tochter des Zerbster Amtsschreibers und Stiftsverwalters Georg Bock; 1630-1638 erste Ehe mit dem Dessauer Diakon Christoph Fohwinkel (1600-1638); 1640-1691 zweite Ehe mit dem Bernburger Diakon und Schulrektor Andreas (1) Hesius (1610-1693).
Landgraf Georg II. von Hessen-Darmstadt

geb. 1605
gest. 1661
Anm.: Sohn des Landgrafen Ludwig V. von Hessen-Darmstadt (1577-1626); seit 1626 regierender Landgraf von Hessen-Darmstadt.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Hessische Biographie
Hessen-Darmstadt, Haus
Landgrafen von Hessen-Darmstadt

Anm.: Seit 1567 bestehende Linie des deutschen Reichsfürstengeschlechts.

Weiterführende Informationen in der GND
Landgräfin Amalia Elisabeth von Hessen-Kassel
Geburtsname: Gräfin Amalia Elisabeth von Hanau-Münzenberg

geb. 1602
gest. 1651
Anm.: Tochter des Grafen Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg (1576-1612); 1619-1637 Ehe mit Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel (1602-1637); 1637-1650 Regentin der Landgrafschaft Hessen-Kassel für ihren unmündigen Sohn Wilhelm VI. (1629-1663).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Hessen-Kassel, Haus
Landgrafen von Hessen-Kassel

Anm.: Seit 1567 bestehende Linie des deutschen Reichsfürstengeschlechts.

Weiterführende Informationen in der GND
Landgraf Hermann von Hessen-Rotenburg

geb. 1607
gest. 1658
Anm.: Sohn des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); ab 1617 Koadjutor des Stifts Hersfeld; seit 1622 Propst des hersfeldischen Klosters Petersberg; ab 1627 Titularlandgraf von Hessen-Rotenburg unter der Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel; seit 1642 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Fütternde").

Weiterführende Informationen in der GND, Hessische Biographie, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Georg Friedrich von Hohenlohe-Weikersheim

geb. 1569
gest. 1645
Anm.: Sohn des Grafen Wolfgang von Hohenlohe-Neuenstein (1546-1610); Obrist der fränkischen Kreistruppen (1595-1597); kaiserlicher Obrist (1598-1600 und 1604-1607) und Generalwachtmeister (1604); ab 1610 regierender Graf von Hohenlohe in Weikersheim; Generalobristleutnant (1618-1620) und Obrist (1619/20) der böhmischen Konföderierten; 1621-1623 Reichsacht; 1632 schwedischer Generalstatthalter im Schwäbischen Reichskreis; 1633 schwedischer Statthalter von Augsburg; daraufhin bis 1637 erneut geächtet; seit 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Getreue").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Anton Horenburg

gest. 1643
Anm.: Altenburger Bruder des Bernburger Bürgers Hans Horenburg; um 1641 vermutlich Ackerknecht.
Hans Horenburg

Anm.: Bruder von Anton Horenburg aus Altenburg; um 1641/48 Bürger der Bernburger Talstadt; 1646 Inhaftierung und Todesurteil wegen Ehebruchs, aber begnadigt; 1648 Flucht wegen erneuten Ehebruchs und Unzucht mit seiner Nichte.
Margaretha Horenburg

Anm.: Tochter von Anton Horenburg (gest. 1643) aus Altenburg; um 1647 unverehelicht; 1648 wegen Ehebruchs und Unzucht gestäubt und des Landes verwiesen.
Irenäus von Lyon (Heiliger)
Bischof Irenäus von Lugdunum (Lyon)

geb. ca. 135
gest. ca. 200
Anm.: Kirchenvater und Heiliger.

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König Salomo von Israel

Anm.: Nach der Bibel Sohn des Königs David von Israel und im 10. Jahrhundert v. Chr. Herrscher des vereinigten Königreichs Israel.

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Christoph von Jena

geb. 1614
gest. 1674
Anm.: Sohn des Peter von Jena (1584-1639), Rektor des Gymnasium Illustre Zerbst; Rechtsstudium in Wittenberg; um 1643/46 anhaltisch-zerbstischer Hofadvokat; zugleich seit 1643 Konsulent des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (noch 1649); spätestens 1655 anhaltisch-bernburgischer Hofrat.

Weiterführende Informationen in der GND
Jesaja

Anm.: Biblischer Prophet.

Weiterführende Informationen in der GND
Jesus Christus
Jesus von Nazareth

Anm.: Biblische Figur.

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Bartholomäus Jonius

geb. 1603
gest. 1657
Anm.: Um 1627/28 Kantor in Ballenstedt; Pfarrer in Neudorf (1633-1636), Opperode (1636-1640) und Altenburg bei Nienburg/Saale (1640-1643); 1643-1657 Diakon an der Schlosskirche St. Ägidien in Bernburg sowie Pfarrer von Dröbel; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 300.
Johannes Justus

gest. 1626
Anm.: Geboren in Leipzig; Besuch der kursächsischen Landesschule Pforta (1588) und des Gymnasium Illustre in Zerbst (1596); Studium in Leipzig (1598), Leiden (1603) und Basel (1618); 1618 Promotion zum Dr. med. an der Universität Basel; zunächst vermutlich in Diensten des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) in Amberg; um 1621/26 Leibarzt des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650).

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Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand III.
König Ferdinand III. von Böhmen
König Ferdinand III. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand III. (Ernst) von Österreich

geb. 1608
gest. 1657
Anm.: Sohn des späteren Kaisers Ferdinand II. (1578-1637); ab 1626 König von Ungarn; seit 1627 König von Böhmen; im Dezember 1636 Wahl zum römisch-deutschen König; ab 1637 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; seit 1625 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Kaiserin (Heiliges Römisches Reich) Maria Leopoldina
Königin Maria Leopoldina von Böhmen
Königin Maria Leopoldina von Ungarn
Erzherzogin Maria Leopoldina von Österreich

geb. 1632
gest. 1649
Anm.: Tochter des Erzherzogs Leopold von Österreich (1586-1632) in Tirol; seit 1648 Ehe mit Kaiser Ferdinand III. (1608-1657).

Weiterführende Informationen in der GND
Jakob Kettler
Herzog Jakob von Kurland und Semgallen

geb. 1610
gest. 1682
Anm.: Sohn des Wilhelm Kettler, bis 1615 Herzog von Kurland (1574-1640); 1615-1621 Erziehung am kurfürstlichen Hof in Berlin; ab 1638 Mitregent im Herzogtum Kurland und Semgallen; seit 1642 regierender Herzog von Kurland und Semgallen.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Ladislaus Friedrich Kettler

geb. 1647
gest. 1648
Anm.: Sohn des Jakob Kettler, Herzog von Kurland (1610-1682).
Louise Charlotte Kettler
Herzogin Louise Charlotte von Kurland und Semgallen
Geburtsname: Markgräfin Louise Charlotte von Brandenburg

geb. 1617
gest. 1676
Anm.: Tochter des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg (1595-1640); seit 1645 Ehe mit Jakob Kettler, Herzog von Kurland und Semgallen (1610-1682).

Weiterführende Informationen in der GND
Adam Kinsky von Wchinitz und Tettau
Adam Kinský z Vchynic a Tetova

geb. 1569
gest. 1648
Anm.: Sohn des Jaroslaus Kinsky von Wchinitz und Tettau (gest. 1614); 1618-1620 Teilnahme am böhmischen Ständeaufstand; 1620 Emigration, u. a. nach Kursachsen und Hamburg (um 1636); Rittmeister unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1580-1626); 1648 Tod in Erfurt.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Adolf Ernst Kinsky von Wchinitz und Tettau
Graf Adolf Arnošt Kinský z Vchynic a Tetova

gest. nach 1648
Anm.: Sohn des Grafen Wilhelm Kinsky von Wchinitz und Tettau (1574-1634).
Jaroslaus Peter Kinsky von Wchinitz und Tettau
Jaroslav Petr Kinský z Vchynic a Tetova

gest. 1669
Anm.: Sohn des Adam Kinsky von Wchinitz und Tettau (1569-1648); seit 1627 in schwedischen Kriegsdiensten, zuletzt als Obrist (um 1631/47) und General der Kavallerie; später Wechsel in polnische Dienste.
Graf Philip Moritz Kinsky von Wchinitz und Tettau
Graf Filip-Mořic Kinský z Vchynic a Tetova

gest. nach 1648
Anm.: Sohn des Grafen Wilhelm Kinsky von Wchinitz und Tettau (1574-1634).
Radislaw Kinsky von Wchinitz und Tettau
Radslav Kinský z Vchynic a Tetova

geb. 1582
gest. 1660
Anm.: Sohn des Johann d. Ä. Kinsky von Wchinitz und Tettau (1536-1590); 1618-1620 Direktor und Landrat der böhmischen Stände und konföderierter Obrist; 1621 Ächtung und Verlust der Güter; seit 1621 Exil in Leiden.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Ulrich Kinsky von Wchinitz und Tettau
Graf Oldřich Kinský z Vchynic a Tetova

gest. 1687
Anm.: Sohn des Grafen Wilhelm Kinsky von Wchinitz und Tettau (1574-1634); kurfürstlicher Kammerherr (1657) und Hofmarschall (1664-1667) in Dresden; zugleich kursächsischer Obrist (1657) und Generalwachtmeister (1684); auch Kommandant der Festung Königstein.

Weiterführende Informationen in der GND
Christian Ernst von Knoch(e)

geb. 1608
gest. 1655
Anm.: Sohn des Kaspar Ernst von Knoch (1582-1641); Erbherr auf Trinum; 1631-1639 in Kriegsdiensten, zuletzt als kursächsischer Obristleutnant und Generaladjutant (um 1637); ab 1641 Landeshauptmann des Teilfürstentums Anhalt-Zerbst; seit 1643 anhaltischer Gesamtrat; 1645-1650 Geheimer Rat des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); ab 1650 Direktor der Köthener Vormundschaftsregierung; seit 1636 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Weichende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Hans Christoph von Königsmarck

geb. 1600
gest. 1663
Anm.: Sohn des Konrad von Königsmarck (gest. vor 1621) auf Kötzlin; ab 1616 Page am Woffenbütteler Hof; 1620-1630 in kaiserlichen Kriegsdiensten, zuletzt als Fähnrich; schwedischer Rittmeister (1631), Major (1633), Obristleutnant (1634), Obrist (1635), Generalmajor (1640), Generalleutnant (1645) und Feldmarschallleutnant (1648); seit 1645 Generalgouverneur der Stifter Bremen und Verden; ab 1651 Reichsrat; 1651 Erhebung in den Grafenstand; seit 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Streitende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Adolf Wilhelm von Krosigk

geb. 1609
gest. 1665
Anm.: Sohn des (Albrecht) Christoph von Krosigk (1576-1638); 1632 sächsisch-weimarischer Hauptmann; ab 1636 in hessisch-kasselischen Diensten als Hofmeister (1637/37) und Geheimer Rat (seit 1638); 1644-1649 Gesandter beim Westfälischen Friedenskongress; 1650-1652 Resident in Wien; 1653/54 Gesandter auf dem Regensburger Reichstag; Präsident des Geheimen Rats in Kassel; 1656 Erhebung in den Frei- und Panierherrenstand; ab 1634 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Zerstöbernde").

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(Albrecht) Christoph von Krosigk

geb. 1576
gest. 1638
Anm.: Sohn des Adolf von Krosigk (gest. 1605); Erbherr auf Beesedau, Hohnsdorf, Alt- und Neusandersleben sowie Gnölbs; anhaltisch-dessauischer Kammerrat, Hofmarschall und Amtshauptmann von Dessau; seit 1623 Hauptmann der anhaltischen Landesdefension; seit 1628 Unterdirektor der anhaltischen Landschaft; 1617 Gründungsmitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlbekommende").

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N. N. von Krosigk (2)

geb. ca. 1610/15
Anm.: Um 1648 noch unverheiratete Tochter des Bernhard von Krosigk (1582-1620).
Bernhard (1) von Krosigk

geb. 1582
gest. 1620
Anm.: Sohn des Adolf von Krosigk (gest. 1605); Erbherr auf Maxdorf und Badegast; 1596-1602 Page und Reisebegleiter des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); später anhaltisch-köthnischer Rittmeister; 1620 Tod als böhmischer Obristleutnant in der Schlacht am Weißen Berg; 1617 Gründungsmitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Reinliche").

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Brigitta (1) von Krosigk
Geburtsname: Brigitta von Radestock

geb. ca. 1580/85
gest. nach 1648
Anm.: 1609-1620 Ehe mit Bernhard von Krosigk (1582-1620).
Georg Aribert von Krosigk

geb. 1617
gest. 1665
Anm.: Sohn des (Albrecht) Christoph von Krosigk (1576-1638); Erbherr auf Hohnsdorf und Beesedau; hessisch-kasselischer Hauptmann.

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Siegfried Hildebrand von Krosigk

gest. 1669
Anm.: Sohn des (Albrecht) Christoph von Krosigk (1576-1638); Erbherr auf Sandersleben und Gnölbs; anhaltisch-dessauischer(?) Rat und Oberhauptmann.
Vibeke Kruse

geb. ca. 1605/09
gest. 1648
Anm.: Angehöriger einer in Puls (Holstein) ansässigen Familie; ab ca. 1625 am dänischen Hof in Diensten von Kirsten Munk, späterer Gräfin von Schleswig-Holstein (1598-1658); seit 1629 Mätresse des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648).

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Samuel de L'Echerpière

geb. 1574
gest. 1660
Anm.: Aus Frankreich in die Niederlande emigrierter reformierter Adliger; Seigneur de La Rivière; Hofmeister des jungen Floris II. von Palant, ab 1598 Graf von Culemborg (1577-1639); später Prediger in Rouen; seit 1621 Pastor der wallonischen Gemeinde in Delft.

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Amélie de La Trémoïlle
Princesse Amélie de Tarente
Geburtsname: Landgräfin Emilia von Hessen-Kassel

geb. 1626
gest. 1693
Anm.: Tochter des Landgrafen Wilhelm V. von Hessen-Kassel (1602-1637); 1648-1672 Ehe mit Henri-Charles de La Trémoïlle, Prince de Tarente (1620-1672); seit 1686 Exil in Frankfurt am Main nach Aufhebung des Edikts von Nantes.

Weiterführende Informationen in der GND, Hessische Biographie
Henri-Charles de La Trémoïlle
Prince Henri-Charles de Talmont
Prince Henri-Charles de Tarente

geb. 1620
gest. 1672
Anm.: Sohn des Henri de La Trémoïlle, Duc de Thouars (1598-1674); 1628 mit dem Vater Konversion zum katholischen Glauben; ab 1638 in niederländischen Kriegsdiensten; 1640 Rekonversion zum Calvinismus; seit 1648 Prince de Talmont et de Tarente; 1651-1653 einer der Führer der Fronde; 1656 deswegen mehrmonatige Haft; danach bis 1668 wieder in niederländischen Kriegsdiensten; 1670 erneute Konversion zum katholischen Glauben.

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Nicol Labaar
Nickel, der Schwarze

gest. 1687
Anm.: Um 1645/48 Kornett bzw. Rittmeister in kaiserlichen Diensten.
Graf Johann Maximilian von Lamberg

geb. 1608
gest. 1682
Anm.: Sohn des Georg Sigmund von Lamberg (1565-1632); ab 1631 kaiserlicher Kämmerer; 1637-1649 Reichshofrat; 1644-1649 kaiserlicher Prinzipalgesandter bei den Osnabrücker Friedensverhandlungen; 1653-1660 kaiserlicher Botschafter in Madrid; seit 1657 Geheimer Rat; 1661-1675 Obristkämmerer; ab 1675 Obersthofmeister und Geheimer Konferenzminister; 1641 Erhebung in den Grafenstand; seit 1655 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Friedrich Lentz

geb. 1591
gest. 1659
Anm.: Geboren in Wittenberg; 1615 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Basel; Kanzler (1617-1635) und Geheimer Rat (1635-1645) der Äbtissin Dorothea Sophia von Quedlinburg (1587-1645); 1645-1648 gräflich-stolbergischer Kanzler und Rat des Fürsten Christian II. Anhalt-Bernburg; seit 1648 gräflich-schwarzburgischer Kanzler in Rudolstadt; vgl. Justus Söffing: Seligkeit im Glauben und Schawen [...], Jena 1659, Bl. E2 v-Fiv v.

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Graf Axel Gustafsson Lillie

geb. 1603
gest. 1662
Anm.: Sohn des Gustaf Axelsson Lillie (gest. 1605); 1619 Page des Königs Gustav II. Adolf von Schweden (1594-1632); schwedischer Leutnant (1626), Obrist (1630), Generalmajor (1635), General (1654) und Feldmarschall (1657); ab 1638 Vizegouverneur in Vorpommern und Kommandant von Stralsund; 1641-1648 Vizegouverneur von ganz Pommern; zugleich 1642-1648 Gouverneur des Meißnischen Estats und Oberkommandant von Leipzig; seit 1648 Reichsrat; ab 1651 Kriegsrat; seit 1652 Kammerrat; 1652-1661 Generalgouverneur von Schwedisch-Pommern; 1655/56 Gouverneur von Halland; ab 1661 Generalgouverneur von Livland; 1651 Erhebung in den Freiherrenstand; seit 1652 Graf von Lillieborg.

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Johann Löw d. Ä.

geb. 1575
gest. 1649
Anm.: Geboren in Eisenach; Hofadvokat und 1604-1645 anhaltischer Agent beim Reichshofrat in Wien; Tätigkeit in derselben Funktion für weitere lutherische und reformierte Reichsfürsten und -grafen (u. a. Braunschweig und Lüneburg, Pfalz-Sulzbach, Hanau-Münzenberg bzw. -Lichtenberg, Hohenlohe-Neuenstein, Castell, Bentheim-Tecklenburg, Nassau-Dillenburg, Erzstift Bremen) sowie für den König von Dänemark; 1614 Nobilitierung.
Lorenzino N. N.

Anm.: Um 1599/1601 vermutlich Reitlehrer in Florenz.
Henri (3) de Lorraine
Duc Henri de Guise
Prince Henri de Joinville
Comte Henri d' Eu

geb. 1614
gest. 1664
Anm.: Sohn des Charles (2) de Lorraine, Duc de Guise (1571-1640); 1629-1641 Erzbischof von Reims; ab 1640 Duc de Guise; 1640/41 Prince de Joinville; 1640-1657 Comte d'Eu; 1641-1643 Exil in Flandern nach Teilnahme an Verschwörung gegen Kardinal Richelieu (1585-1642); 1647/48 Gouverneur der kurzlebigen "République royale de Naples"; 1655-1658 Grand chambellan de France.

Weiterführende Informationen in der GND
Paul Ludwig

geb. 1603
gest. 1684
Anm.: Sohn des Bernburger Diakons Christoph Ludwig (1567-1636); bis 1630 geheimer Kammersekretär des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1630 Kammersekretär, seit 1633 zudem Pfennigmeister, spätestens 1636 Lehens- und Gerichtssekretär, spätestens 1642 Kanzlei- und Lehenssekretär, danach bis 1651 Justiz- und Hofrat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Maria Heilige

Anm.: Mutter von Jesus Christus, weshalb sie als "Muttergottes" bzw. "Gottesgebärerin" verehrt wird.

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Matthias (4) N. N.

Anm.: Bis 1648 Leidener Kammerdiener des böhmischen Exulanten Radislaw Kinsky von Wchinitz und Tettau (1582-1660); seit 1648 Prinzen-Kammerdiener in Bernburg (noch 1649).
Joachim Mechovius

geb. 1600
gest. 1672
Anm.: Sohn des Güstener Pfarrers Erasmus Mechovius (gest. 1626); Schulbesuch in Ballenstedt, Aschersleben und Salzwedel; Studium in Leipzig (1615), Joachimsthal (1618/19), Zerbst (1619), Altdorf (1622) und Straßburg (1627); 1631 Promotion zum Dr. jur. utr. an der Universität Basel; danach Advokat in Aschersleben und Bremen; später anhaltisch-bernburgischer Kammerrat (1639-1656), Kammer- und Regierungsrat (1656-1662) sowie Kanzler (ab 1662), auch Kirchenrat; seit 1647 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gedeihliche").

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Herzogin Eleonora Maria von Mecklenburg-Güstrow
Geburtsname: Fürstin Eleonora Maria von Anhalt-Bernburg

geb. 1600
gest. 1657
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und älteste Schwester Christians II.; 1626-1636 Ehe mit Herzog Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow (1590-1636); seit 1637 Witwensitz in Strelitz; ab 1617 Angehörige und seit 1627 Patronin der Noble Académie des Loyales; ab 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Tapfere").

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Herzogin Louise von Mecklenburg-Güstrow

geb. 1635
gest. 1648
Anm.: Tochter des Herzogs Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow (1590-1636) und Nichte Christians II. von Anhalt-Bernburg.
Peter Melander
Graf Peter von Holzappel
Peter Eppelmann

geb. 1589
gest. 1648
Anm.: Sohn des gräflich-nassauischen Landreiters Wilhelm Eppelmann (gest. 1592); Besuch des Pädagogiums bei der Hohen Schule zu Herborn; um 1604 Studium in Leiden; Page des Grafen Johann Ernst von Nassau-Siegen (1582-1617); 1615-1617 und 1625–1631 in venezianischen Kriegsdiensten; 1620 Obrist eines Schweizerregiments in Basel; 1633-1640 hessisch-kasselischer Generalleutnant und Kriegsrat; seit 1642 kaiserlicher Feldmarschall; 1641 Erhebung in den Grafenstand.

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Wilhelm von Micrander

gest. 1677
Anm.: Sohn des kaiserlichen Obristleutnants N. N. Micrander; 1628 Hofmeister des Grafen Philipp Reinhard I. zu Solms-Hohensolms (1593-1635); ab 1630 Genfer Bürger; Offizier in kursächsischen Diensten, u. a. Hauptmann (1634/37) und Obristleutnant (1639); Wechsel in kaiserliche (um 1643) bzw. schwedische Dienste (um 1645/48); 1649-1658 Geheimer Rat des Fürsten Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660) sowie Amtshauptmann von Sandersleben und Freckleben; zugleich kaiserlicher Obristleutnant; 1657-1660 erneut in schwedischen und zuletzt wieder in kaiserlichen Diensten als Obristleutnant bzw. Obrist (spätestens 1671); seit 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Entledigende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Martin Milag(ius)

geb. 1598
gest. 1657
Anm.: Sohn des Schreibers Jakob Milag (1561-1637) aus Triestewitz bei Torgau; 1619-1622 Rechtsstudium in Frankfurt/Oder; 1622 Lic. jur.; 1623-1626 Advokat in Zerbst; 1626-1632 Amtmann von Bernburg; ab 1631 auch anhaltisch-bernburgischer Rat; 1632-1634 Rat im Hochstift Halberstadt unter dem schwedischen Statthalter Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); danach dessen und Fürst Augusts von Anhalt-Plötzkau (1575-1653) Rat; seit 1635 anhaltischer Gesamtrat; daneben anhaltisch-zerbstischer (1637-1645) und anhaltisch-dessauischer Kanzler (ab 1654); zudem anhaltischer Gesandter auf dem Frankfurter Konvent (1634), auf dem Regensburger Reichstag (1640/41), bei den Friedensverhandlungen in Osnabrück (1645-1648) und auf dem Regensburger Reichstag (1652/53); seit 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Mindernde").

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Agnes Christina von Miltitz
Geburtsname: Agnes Christina von Werleben

Anm.: Thüringische Adlige; spätestens ab 1648 fürstliche Hofjungfer in Bernburg (noch 1656); seit 1656 Ehe mit Georg Friedrich von Miltitz.
Graf bzw. Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen

geb. 1604
gest. 1679
Anm.: Sohn des Grafen Johann VII. von Nassau-Siegen (1561-1623); ab 1621 in niederländischen Kriegsdiensten, zuletzt als Obrist (1629), Generalleutnant (1644) und Feldmarschall (1668); 1636-1644 Gouverneur, Kapitän und Ober-Admiral von Niederländisch-Brasilien; seit 1647 kurbrandenburgischer Statthalter von Kleve, Mark und Ravensberg; 1652 Erhebung in den Fürstenstand; 1674-1676 Gouverneur von Utrecht; ab 1674 regierender Fürst von Nassau-Siegen.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Johann Balthasar Oberlender

gest. nach 1656
Anm.: Sohn des Ansbacher Försters N. N. Oberlender; lange Zeit schwedischer Soldat; spätestens seit 1637 Lakai sowie um 1649 auch Jäger und Rüstmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Christoph Öhler

Anm.: Vermutlich Sohn des Köthener Bürgermeisters Johann Öhler (gest. nach 1601); um 1620 Ratskellerverwalter; um 1628/56 Bürgermeister von Köthen.
Österreich, Haus (Erzhaus)
Herzöge bzw. Erzherzöge von Österreich
Könige von Böhmen
Könige von Ungarn

Anm.: Österreichische Linie der Habsburger.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich
Bischof Leopold Wilhelm von Passau
Bischof Leopold Wilhelm von Straßburg
Bischof Leopold Wilhelm von Halberstadt
Erzbischof Leopold Wilhelm von Magdeburg
Bischof Leopold Wilhelm von Olmütz
Bischof Leopold Wilhelm von Breslau

geb. 1614
gest. 1662
Anm.: Sohn von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); ab 1625 Bischof von Passau; seit 1626 Bischof von Straßburg; 1627-1648 Bischof von Halberstadt; 1629-1635 Erzbischof von Magdeburg; ab 1637 Bischof von Olmütz; 1639-1642 und 1645/46 Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee; seit 1641 Hochmeister des Deutschen Ordens; 1647-1656 Statthalter der Spanischen Niederlande; ab 1656 Bischof von Breslau.

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Henning Pauche

gest. 1672
Anm.: Spätestens seit 1646 Schullehrer in Hornhausen.

Weiterführende Informationen in der GND
Jurgen Paykull

geb. 1605
gest. 1657
Anm.: Sohn des baltischen Gutsbesitzers Jurgen Paykull; schwedischer Reiter (1622), Fähnrich (1626), Leutnant (1632), Major (1635), Obristleutnant (1636), Obrist (1639), Generalmajor (1647) und Generalleutnant (1651); 1648-1650 Oberbefehlshaber der schwedischen Armee in Franken und Thüringen; ab 1651 Kriegsrat; seit 1654 Reichsrat; 1651 Erhebung in den Freiherrenstand.

Weiterführende Informationen in der GND
Pfalzgräfin Anna Sophia von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld
Äbtissin Anna Sophia von Quedlinburg

geb. 1619
gest. 1680
Anm.: Tochter des Pfalzgrafen Georg Wilhelm von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld (1591-1669); seit 1645 Äbtissin des reichsunmittelbaren Stifts Quedlinburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Kurfürstin Elisabeth von der Pfalz
Königin Elisabeth von Böhmen
Geburtsname: Prinzessin Elisabeth von England, Irland und Schottland

geb. 1596
gest. 1662
Anm.: Tochter des Königs Jakob VI. von Schottland (Jakob I. von England und Irland) (1566-1625); 1613-1632 Ehe mit Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632).

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Kaspar Pfau

geb. 1596
gest. 1658
Anm.: Sohn des Kaspar Pfau (gest. 1604); nach 1622 Bediensteter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1626 Amtmann von Großalsleben (noch 1638); seit 1630 anhaltischer Gesamtrat; ab 1638 auch Landrentmeister, zugleich auch Amtmann von Gernrode; um 1640 Obereinnehmer; um 1641/42 Landrechnungsrat; seit 1645 Hofrat des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670); ab 1644 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anhaltende").
Joachim Plato

geb. 1590
gest. 1659
Anm.: Sohn des Amberger Pfarrers und Kircheninspektors Matthius Plato (1545-1617); 1619-1625 Pfarrer in Nittenau/Regen; 1625 Vertreibung aus der Oberpfalz; 1626-1638 Pfarrer in Hoym; 1638-1642 Pfarrer in Ballenstedt; seit 1642 Superintendent und Pfarrer an der Marienkirche in Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 379f.

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Hans Adolf von Plüskow
Hans Adolf von Plüschow

Anm.: Angehöriger des mecklenburgischen Adelsgeschlechts; um 1648/49 schwedischer Rittmeister.
König Władysław IV. von Polen
Großfürst Władysław II. von Litauen

geb. 1595
gest. 1648
Anm.: Sohn des Königs Sigismund III. von Polen (1566-1632); 1610-1613 erwählter Zar des Moskauer Reiches; ab 1632 König von Polen und Großfürst von Litauen; seit 1615 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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N. N. von Polhelm

Anm.: Vermutlich Angehöriger der niederrheinischen Familie; um 1648 französischer Hauptmann.
Polykarp von Smyrna
Bischof Polykarp von Smyrna

geb. ca. 69
gest. ca. 155
Anm.: Apostolischer Vater und Märtyrer.

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König Johann IV. von Portugal
Duque João II de Bragança

geb. 1604
gest. 1656
Anm.: Sohn des Duque Teodósio II de Bragança (1568-1630); ab 1630 Duque de Bragança; seit 1640 König von Portugal.

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Graf Johann Christoph von Puchheim

geb. 1605
gest. 1657
Anm.: Sohn des Johann Christoph von Puchheim (1578-1619); kaiserlicher Obrist (1635), Generalfeldwachtmeister (1638), Feldmarschallleutnant (1644) und Feldmarschall (1648); ab 1632 kaiserlicher Kämmerer; 1639-1642 schwedischer Kriegsgefangener; seit 1643 Hofkriegsrat; ab 1649 Vizepräsident des Hofkriegsrats; seit 1653 Geheimer Rat; ab 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Zerbrechende"); seit 1657 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Esprit Raymond de Mormoiron
Comte Esprit de Modène

geb. 1608
gest. 1673
Anm.: Sohn des François Raymond de Mormoiron, Baron de Modène (1570-1632), Grand prévôt de France; Page bzw. Kammerherr bei Gaston de Bourbon, Duc d'Orléans (1608-1660); ab 1641 im Exil nach Teilnahme an Verschwörung gegen Kardinal Richelieu (1585-1642); dort im Gefolge des Henri de Lorraine, Duc de Guise (1614-1664); 1647/48 mit diesem in Neapel, doch 1648 wegen Verratsvorwurf inhaftiert; nach der Niederlage des Ducs in spanischer Haft (bis 1650); später zurückgezogenes Leben auf seinen Gütern.

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Israel Isaaksson Ridderhielm

gest. 1669
Anm.: Schwedischer Obristleutnant (1647), Obrist (1655), Generalmajor (1656) und Generalleutnant (1664); 1648 Nobilitierung.
Abraham von Rindtorf

geb. ca. 1610
gest. nach 1672
Anm.: Sohn des Abraham von Rindtorf (gest. 1615); ab 1630 Kammerpage, spätestens seit 1636 Kammerjunker (noch 1650), zugleich auch fürstlicher Jägermeister (um 1640, noch 1651) und Stallmeister (nach 1641) des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1640 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Kurze").
Helena von Rindtorf
Geburtsname: Helena Bohusch von Ottoschütz
Helena Bohuš z Otěšic

Anm.: Tochter des böhmischen Adligen Bohuslaus Bohusch von Ottoschütz; 1628 Emigration nach Annaberg in Sachsen; spätestens 1643 Hofjungfer in Bernburg; danach bis 1649 Kammer- bzw. Hofjungfer der Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg (1603-1675) bzw. der fürstlichen Fräulein; seit 1649 Ehe mit Abraham von Rindtorf (geb. ca. 1610).
N. N. von Röder (4)
Geburtsname: N. N. von Biedersee

Anm.: Tochter des Georg von Biedersee (gest. 1606); seit ca. 1615/20 bis 1632 Ehe mit dem Harzgeröder Adligen Hans Wolf Ernst von Röder (gest. 1632).
Ernst Dietrich von Röder

geb. ca. 1612
gest. 1686
Anm.: Sohn des Harzgeröder Adligen Wolf Dietrich von Röder (gest. 1627); Erbherr auf Ermsleben; bis 1630 Edelknabe und Kammerjunge des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ca. 1632-1635 Hofjunker und ab 1636 Kammerjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1634 zudem fürstlicher Kriegskommissar in den Ämtern Güntersberge und Harzgerode; bis 1650 fürstlich-bernburgischer Kriegskommissar; ab 1650 fürstlich-bernburgischer Kammerjunker von Haus aus; ab 1655 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Diensthafte").
Matthias von Röder

geb. ca. 1615/20
gest. nach 1661/vor 1671
Anm.: Sohn des Harzgeröder Adligen Hans Wolf Ernst von Röder (gest. 1632); 1632/33 kleiner Aufwärter des anhaltisch-bernburgischen Fräulein-Hofmeisters Georg Haubold von Einsiedel (1587-1642); danach Page der Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (1633/34) und Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (seit 1634).
Georg Ehrenreich (1) von Roggendorf

geb. 1596
gest. 1652
Anm.: Sohn des Kaspar von Roggendorf (gest. 1598); 1620 Ächtung und Enteignung wegen Teilnahme am böhmisch-österreichischen Ständeaufstand; darauf Leben im Exil, nach kaiserlicher Begnadigung (1628) niederösterreichischer Landstand und Hausbesitzer in Wien; seit 1642 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Geduldige").
Herzog Ernst I. (der Fromme) von Sachsen-Gotha-Altenburg
Herzog Ernst I. (der Fromme) von Sachsen-Gotha
Herzog Ernst von Sachsen-Weimar

geb. 1601
gest. 1675
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Sachsen-Weimar (1570-1605); 1620-1640 gemeinsam mit seinen Brüdern regierender Herzog von Sachsen-Weimar; 1631-1636 schwedischer Obrist; 1633/34 Statthalter des Herzogtums Franken für seinen jüngeren Bruder Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639); ab 1640 alleinregierender Herzog von Sachsen-Gotha; seit 1672 ebenso regierender Herzog von Sachsen-Altenburg; ab 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Bittersüße").

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Herzog August von Sachsen-Weißenfels
Administrator August von Magdeburg

geb. 1614
gest. 1680
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen (1585-1656); ab 1635/38 Administrator des Erzstifts Magdeburg; seit 1657 zugleich regierender Herzog von Sachsen-Weißenfels (kursächsische Sekundogenitur); ab 1643 Mitglied und seit 1662 drittes Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlgeratene").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Friedrich Salchmann

gest. 1648
Anm.: Geboren in Braunschweig; ab 1632 Studium in Jena; seit 1642 Pfarrer in Hornhausen; vgl. Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V.: Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen, Bd. 7: Biogramme Q-Scho, Leipzig 2008, S. 339.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
N. N. Schärer

Anm.: Um 1648 Stallmeister des Jaroslaus Peter Kinsky von Wchinitz und Tettau (gest. 1669).
Christoph (2) von Schierstedt

gest. 1686
Anm.: Sohn des Georg von Schierstedt (gest. 1640) auf Scheuder und Tornau; Erbherr zu Scheuder und Tornau; Hofjunker (um 1648/63) bzw. Hofmeister (um 1666/86) des Grafen Heinrich Ernst von Stolberg-Wernigerode (1593-1672) in Ilsenburg.
Christoph Wilhelm (von) Schlegel

geb. ca. 1615
gest. vor 1680
Anm.: Sohn des Wolf (von) Schlegel (1584-1658); Erbherr auf Merzien, Zehringen und Thurau; um 1631/32 Page und 1640/41 Hofjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; zeitweise Obristwachtmeister.
Gräfin Kirsten von Schleswig-Holstein
Geburtsname: Kirsten Munk

geb. 1598
gest. 1658
Anm.: Tochter des dänischen Adligen Ludvig Munk (1537–1602); 1615-1630 morganatische Ehe mit König Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); 1627 Erhebung zur Gräfin von Schleswig-Holstein.

Weiterführende Informationen in der GND
Martin Schmertosch von Riesenthal
Martin Smertos z Rysontlialu

geb. 1564
gest. 1654
Anm.: Bürgermeister und Kaufmann in der Prager Altstadt; ab 1627 Exulant in Kursachsen, zuächst als Kaufmann in Torgau, seit 1630 in Leipzig; 1631-1634 Aufenthalt in Böhmen; 1651 Verleihung des Leipziger Bürgerrechts.

Weiterführende Informationen in der GND
Anna Dorothea Schmidt
Anna Dorothea Handt
Geburtsname: Anna Dorothea Hesius

geb. 1644
Anm.: Tochter des Bernburger Diakons und Schulrektors Andreas (1) Hesius (1610-1693); 1662-1675 erste Ehe mit dem Ballenstedter Diakon Martin Handt (1634-1675); seit 1685 zweite Ehe mit dem Baalberger Pfarrer Christian Schmidt (gest. 1723).
Johann Philipp von Schönborn
Erzbischof und Kurfürst Johann Philipp von Mainz
Bischof Johann Philipp von Worms
Bischof Johann Philipp von Würzburg

geb. 1605
gest. 1673
Anm.: Sohn des Georg von Schönborn (gest. 1613); Domizellar in Würzburg (ab 1621) und Mainz (seit 1625); Domherr in Würzburg (ab 1629) und Worms (seit 1630); 1635-1645 Stiftspropst von St. Burkard in Würzburg; ab 1642 Bischof von Würzburg; seit 1647 auch Erzbischof und Kurfürst von Mainz; ab 1663 ebenso Bischof von Worms.

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Balthasar von Schrattenbach

Anm.: Steirischer Adliger; vor 1629 Emigration aus der Steiermark; in den 1640er Jahren Exulant in Bremen; 1642 Interimshofmeister der Prinzen Erdmann Gideon (1632-1649) und Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718); möglicherweise seit 1655 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Versichernde").

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Jakob Ludwig Schwartzenberger

gest. nach 1680
Anm.: Sohn des anhaltisch-bernburgischen Rechnungsrats Johann Ludwig Schwartzenberger (gest. 1630); seit 1641 Kammerdiener und um 1646/47 Geheimer Kammerdiener des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; um 1672 anhaltisch-dessauischer Hausvogt.
Schwarzburg, Familie
Grafen von Schwarzburg

Anm.: Thüringisches Reichsgrafengeschlecht.

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Königin Christina von Schweden
Herzogin Christina von Bremen und Verden

geb. 1626
gest. 1689
Anm.: Tochter des Königs Gustav II. Adolf von Schweden (1594-1632); 1632-1654 Königin von Schweden, bis 1644 unter der durch Reichskanzler Axel Gustafsson Oxenstierna (1583-1654) geleiteten Vomundschaftsregierung; 1648-1654 regierende Herzogin von Bremen-Verden; 1654 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1655 Leben unter dem Namen Maria Alexandra bzw. Christina Alexandra in Rom.

Weiterführende Informationen in der GND
König Karl X. Gustav von Schweden
Herzog Karl Gustav von Bremen und Verden
Pfalzgraf Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg

geb. 1622
gest. 1660
Anm.: Sohn des Pfalzgrafen Johann Kasimir von Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg (1589-1652); schwedischer Rittmeister (1642), Obrist (1643) und ab 1648 oberster Befehlshaber der Armee im Heiligen Römischen Reich; 1649 Ernennung zum Thronfolger durch den schwedischen Reichstag auf Betreiben seiner Cousine Königin Christina von Schweden (1626-1689); seit 1654 König von Schweden sowie regierender Herzog von Bremen und Verden; ab 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erhabene").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Simon Heinrich Schweichhausen
Simon Heinrich Schwechhausen

geb. ca. 1614
gest. nach 1655
Anm.: Sohn des Bremer Patriziers N. N. Schweichhausen (1); zeitweise Kriegsdienst in England als Fähnrich, Leutnant, Capitän-Leutnant und Rittmeister; seit 1646 Hofmeister der Prinzen Erdmann Gideon (1632-1649) und Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718).
Christoph Seese

gest. 1677
Anm.: Geboren in Zerbst; um 1644 Stadtleutnant in der Talstadt zu Bernburg; seit 1646 Bürgermeister der Talstadt (1646-1649, 1651, 1654, 1657, 1660, 1662, 1668 und 1671 regierend); vgl. Volker Ebersbach: Geschichte der Stadt Bernburg, Bd. 1, Dessau 1998, S. 237.
Johann Senf

Anm.: Um 1648 vermutlich Kaufmann in Halle (Saale).
Gräfin Anna Sophia zu Solms-Sonnewalde
Geburtsname: Fürstin Anna Sophia von Anhalt-Bernburg

geb. 1640
gest. 1704
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1664-1688 Ehe mit Graf Georg Friedrich zu Solms-Sonnewalde (1626-1688).

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Johann von Sporck

gest. 1679
Anm.: Sohn des Westerloher Bauern Franz Nolte, genannt Sporck (gest. 1625); frühe Konversion zum katholischen Glauben; bayerischer Rekrut (1619), Kornett (1631), Rittmeister (1633), Obristwachtmeister (1636), Obrist (1636) und Generalmajor (1645); danach kaiserlicher Feldmarschallleutnant (1647) und General der Kavallerie (1664); Erhebung in den Freiherren- (1647) und Grafenstand (1664).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Tobias (2) Steffeck von Kolodey
Tobiáš (2) Štefek z Koloděj

geb. 1615
gest. 1679
Anm.: Sohn des Prager Bürgers Tobias (1) Steffeck von Kolodey (gest. 1621), der wegen seiner Beteiligung am böhmischen Ständeaufstand enthauptet wurde; 1621 Emigration aus Böhmen; ca. 1637-1641 Kammerdiener sowie ab ca. 1641 Geheimer Kammerdiener und Kammerverwalter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; spätestens seit 1646 Kammermeister (noch 1651), Sekretariatsverwalter und Aufwärter; um 1656 Hofjunker in Bernburg; um 1663 Stallmeister und Kammerjunker in Ballenstedt; zuletzt Kammerjunker in Bernburg; 1646 Nobilitierung.
Samuel Stockhausen

gest. nach 1656
Anm.: Sohn des Wolfenbütteler Hof- und Leibarzts Johann Stockhausen; Studium in Helmstedt; 1628 Promotion zum Dr. med.; seit 1644 Stadtarzt in Goslar; zudem Leibarzt der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel; später auch Bergmedikus in Zellerfeld.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Heinrich Ernst von Stolberg-Wernigerode

geb. 1593
gest. 1672
Anm.: Sohn des Grafen Christoph von Stolberg (1567-1638); 1639-1645 gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Johann Martin (1594-1669) Regent in allen stolbergischen Territorien; seit 1645 alleinregierender Graf von (Stolberg-)Wernigerode.

Weiterführende Informationen in der GND
Wolfgang Sutorius

Anm.: Sohn des späteren Ballenstedter bzw. Bernburger Pfarrers Leonhard Sutorius (1576-1642); bis 1643 Amtsschreiber in Harzgerode; 1646-1648 fürstlicher Gutsverwalter in Zepzig (noch 1648); seit 1648 Kornschreiber und um 1649/53 Amtsschreiber in Bernburg.
Johann Tappe

geb. 1624
Anm.: Sohn des Bernburger Amtsschreibers David Tappe (gest. 1636); um 1644/57 fürstlicher Amts- bzw. Kornschreiber in Bernburg; seit 1649 ebenso Stadtkämmerer der Bernburger Bergstadt (noch 1655); um 1651/53 zugleich Stadtschreiber.
Melchior Theodorus

geb. 1587
gest. 1649
Anm.: Sohn des Görlitzer Superintendenten Balthasar Theodorus (Dietrich) (gest. 1595); 1612 Pfarrer in Brambach; Diakon (1615-1626) bzw. Archidiakon (1626-1648) an der Bartholomäuskirche in Zerbst (1648 Entlassung als Reformierter, dennoch weiterhin als Frühprediger geduldet); vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 445.

Weiterführende Informationen in der GND
Konrad Theopold

geb. 1600
gest. 1651
Anm.: Sohn des Amesdorfer Superintendenten Johannes Theopold (1563-1626); 1626-1637 Pfarrer in Natho; 1637-1644 Diakon an der Sankt-Bartholomäus-Kirche in Zerbst (Entlassung als Reformierter); seit 1645 Hofprediger und Pfarrer an der Schlosskirche St. Ägidien in Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 445.
Joachim Ulrich

Anm.: Um 1628/36 Ratskämmerer und um 1636/48 Bürgermeister der Stadt Köthen.
Martin Ulrich

Anm.: Um 1646/48 fürstlicher Stalljunge in Bernburg.
Urija

Anm.: Biblische Figur.

Weiterführende Informationen in der GND
Matthias de Vacchi

geb. ca. 1605
gest. 1655
Anm.: Geboren im Herzogtum Krain; Freiherr von Adelsberg; kaiserlicher Obristwachtmeister (um 1629), Obristleutnant (um 1633) und Obrist (1642).

Weiterführende Informationen in der GND
Marcus Terentius Varro

geb. 116 v. Chr.
gest. 27 V. Chr.
Anm.: Geboren in Reate (Rieti) aus wahrscheinlich ritterlichem Geschlecht; Studium in Rom und Athen; politische Karriere als Quaestor (86 v. Chr.), Tribun (70 v. Chr.), Ädil, Prätor (68 v. Chr.), Legat (67 v. Chr.); 43 v. Chr. geächtet, doch begnadigt; später Rückzug auf sein Landgut in den sabinischen Bergen.

Weiterführende Informationen in der GND
Isaak Volmar

geb. 1582
gest. 1662
Anm.: Sohn des württembergischen Vogts Abraham Volmar in Streußlingen; 1599 Promotion zum Dr. iur. utr. an der Universität Tübingen; 1606-1613 Professor für Rhetorik und 1613-1615 Advokat in Freiburg im Breisgau; ab 1615 im Dienst und seit 1621 Kanzler der vorderösterreichischen Landesregierung in Ensisheim im Elsaß; 1621 Konversion zum katholischen Glauben; nach 1627 zeitweise im Dienst des ebenfalls konvertierten Grafen Johann Ludwig von Nassau-Hadamar (1590-1653); ab 1630 Reichshofrat; 1632-1642 Präsident der Innsbrucker Hofkammer; 1638 Kommandant die Rheinfestung Breisach; kaiserlicher Gesandter auf dem Regensburger Reichstag (1640/41), bei den Westfälischen Friedensverhandlungen in Münster (1643-1649), auf dem Deputationstag in Frankfurt/Main (1656) und auf dem Reichstag in Regensburg (1657); 1649 Erhebung in den Freiherrenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Westfälische Geschichte
N. N. Wachsmann

Anm.: Um 1645 kaiserlicher Hauptmann; um 1647/48 schwedischer Hauptmann bzw. Rittmeister.
Marcus Friedrich (1) Wendelin

geb. 1584
gest. 1652
Anm.: Sohn des Predigers Friedrich Wendelin (gest. 1594) in Sandhausen bei Heidelberg; Studium in Heidelberg (1607 Mag.); ab 1609 Erzieher und Hofmeister der Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg sowie Friedrich Moritz (1600-1610) und Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); seit 1612 Rektor am Zerbster Gymnasium Illustre; vgl. Gustav Früh / Hans Goedeke / Hans Jürgen von Wilckens: Die Leichenpredigten des Stadtarchivs Braunschweig, Bd. 9, Hannover 1985, S. 4386f.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Graf Johann von Werth
Jan von Werth

geb. 1591
gest. 1652
Anm.: Geboren als Bauernsohn in Büttgen bei Neuss; zunächst in spanischen Kriegsdiensten, zuletzt als Rittmeister (1622); kurbayerischer Obristwachtmeister (1631), Obrist (1633), Generalwachtmeister und Feldmarschallleutnant (1634); seit 1634 kaiserlicher Kämmerer; 1638-1642 französischer Kriegsgefangener; 1642 Generalleutnant der kaiserlichen, kurbayerischen und kurkölnischen Kavallerie; 1643-1647 kurbayerischer General der Kavallerie; 1647/48 kaiserlicher General der Kavallerie; 1632 Nobilitierung; Erhebung in den Freiherren- (1635) und Grafenstand (1647).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Johann Weyland

geb. 1601
gest. 1669
Anm.: Sohn des Bernburger Böttchers Joachim Weyland (gest. 1610); zunächst Reitherr, um 1624 Kämmerer sowie seit 1634 Bürgermeister (1634, 1636, 1639, 1642 regierend) der Talstadt von Bernburg.
Graf Arvid Wittenberg
Arvid Wirtenberg von Debern

geb. 1606
gest. 1657
Anm.: Sohn des Hans Wirtenberg von Debern (gest. 1630); ab 1622 in schwedischen Kriegsdiensten als Kapitän (1629), Obrist (1634), Generalmajor (1640), General der Kavallerie (1645), Reichszeugmeister und General der Artillerie (1650) sowie Feldmarschall (1655); ca. 1634/35 kaiserlicher Kriegsgefangener; seit 1651 Reichsrat; ab 1655 Generalgouverneur von Pommern; seit 1656 polnischer Kriegsgefangener; Erhebung in den Freiherren- (1651) und Grafenstand (1652).

Weiterführende Informationen in der GND
Maximiliana Elisabeth Wittenberg
Maximiliana Elisabeth Wirtenberg von Debern
Geburtsname: Maximiliana Elisabeth von Schönburg-Forderglauchau

geb. 1633
gest. 1648
Anm.: Tochter des Johann Kaspar von Schönburg-Forderglauchau (1594-1644);1648 Ehe mit Arvid Wittenberg (1606-1657).
Hans Christoph von Witzscher

geb. 1621
Anm.: Sohn von Junker Hans Christoph (von) Witzscher (gest. 1637) zu Schortewitz; vor 1639 Kammerpage, um 1643 Page und bis 1648 Hofjunker der Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg (1603-1675); dazwischen 1639-1643 Kavalierstour durch Frankreich und die Niederlande; 1648-1650 Hofmeister der Gräfin Maria Euphrosina De la Gardie (1625-1687) in Leipzig; um 1653 Aufenthalt in Straßburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Maximilian Wogau

geb. 1608
gest. 1667
Anm.: Sohn des Johann David Wogau (1582-1636); 1627-1631 Studium der Rechte in Wittenberg; 1632-1637 Reise nach Holland, England, Frankreich und Seeland; ab 1639 Verwalter des städtischen Salzpfannen-Werks, danach Kornherr (1640), Achtmann (1641), Bierherr (1642), Vorsteher der Ulrichskirche (1643), Gräfenherr (ab 1644), Vierherren-Worthalter (1649), Holzherr (seit 1650), Geheimder (ab 1658) und Stadtkämmerer (seit 1661) in Halle (Saale); außerdem Hallenser Verbindungsmann des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Graf Carl Gustav Wrangel af Salmis
Graf Carl Gustav von Sölvesborg

geb. 1613
gest. 1676
Anm.: Sohn des Hermann Wrangel (1587-1643); ab 1627 in schwedischen Kriegsdiensten als Kornett (1629), Rittmeister (1632), Obristleutnant (1635), Obrist (1636), Generalmajor (1638), Generalzeugmeister (1645) und Feldmarschall (1646); seit 1646 Reichsrat; 1646-1648 Oberbefehlshaber der schwedischen Truppen in Deutschland; 1648-1650 und ab 1661 Generalgouverneur von Schwedisch-Pommern; 1657-1664 Reichsadmiral; seit 1664 Reichsmarschall; 1651 Erhebung in den Grafenstand (1651-1665 Graf von Salmis, ab 1665 Graf von Sölvesborg); seit 1649 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Obsiegende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzogin Anna Elisabeth von Württemberg-Oels
Geburtsname: Fürstin Anna Elisabeth von Anhalt-Bernburg

geb. 1647
gest. 1680
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1672 Ehe mit Herzog Christian Ulrich von Württemberg-Oels (1652-1704).

Weiterführende Informationen in der GND
Zar (Moskauer Reich) Alexei

geb. 1629
gest. 1676
Anm.: Sohn des Zaren Michail (1596-1645); seit 1645 Zar des Moskauer Reiches.

Weiterführende Informationen in der GND
Nikolaus von Zastrow

geb. 1602
gest. 1672
Anm.: Sohn des Nikolaus von Zastrow (gest. 1604) auf Kölpin (bei Neustettin); Erbherr auf Kannawurf; ab 1614 Page am pommerschen Hof; danach in brandenburgisch-ansbachischen (1621), venezianischen (1621/22), badisch-durlachischen (1622), nürnbergischen (1622/23), kaiserlich-ligistischen (1623/24, erneut bis 1628) und spanischen Kriegsdiensten (1625); 1631-1637 in kursächsischen Kriegsdiensten als Rittmeister (1632), Obristwachtmeister (1634) und Obristleutnant (1636); seit 1638 in Diensten des Herzogs August von Sachsen(-Weißenfels), Administrator von Magdeburg (1614-1680), u. a. als Kommandant der Moritzburg zu Halle (ab 1640) und Hofmarschall (seit 1648); ab 1657 auch Amtshauptmann von Jerichow und Sandau; seit 1663 Amtshauptmann von Weißenfels und Oberhauptmann in Thüringen; ab 1644 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Schwere"); vgl. Johann Schieferdecker: Ein Schöner Accord [...], Weißenfels 1673, Bl. K ij v-N ij v.

Weiterführende Informationen , Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Philipp Zepper

geb. 1592
gest. 1655
Anm.: Geboren in Dillenburg (Nassau); Studium in Marburg; um 1623 Amtmann zu Warmsdorf; um 1629 Stadtkämmerer und 1638/54 Bürgermeister von Köthen.

Weiterführende Informationen in der GND
Aken
weiterführende Informationen
Albanien
Anm.: Region in Südosteuropa, die seit dem Ende des 15. Jahrhunderts ein Teil des Osmanischen Reiches war.
Amberg
weiterführende Informationen
Amsterdam
weiterführende Informationen
Anhalt-Bernburg, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt-Dessau, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt-Harzgerode, Fürstentum
Anm.: 1635-1709 existierendes, bis 1647 jedoch unter der Landeshoheit von Anhalt-Bernburg stehendes anhaltisches Teilfürstentum.
Anhalt-Köthen, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt-Plötzkau, Fürstentum
Anm.: 1611-1665 existierendes, jedoch unter der Landeshoheit von Anhalt-Bernburg stehendes anhaltisches Teilfürstentum.
Anhalt-Zerbst, Fürstentum
Anhalt, Fürstentum
weiterführende Informationen
Annaberg (Annaberg-Buchholz)
weiterführende Informationen
Antwerpen
weiterführende Informationen
Aschersleben
weiterführende Informationen
Askanien (Aschersleben), Grafschaft
Baalberge
weiterführende Informationen
Ballenstedt
weiterführende Informationen
Ballenstedt(-Hoym), Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Barby
weiterführende Informationen
Bayern, Herzogtum bzw. Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Berlin
weiterführende Informationen
Bernburg
weiterführende Informationen

Anm.: Zusammengesetzt aus der jeweils eigenständigen Tal- ("Stadt im Tale", gebildet aus den ehemaligen Teilen Alt- und Neustadt) und Bergstadt ("Stadt vorm Berge"), die erst 1825 vereinigt wurden.
Bernburg, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Bernburg, Bergstadt ("Vorm Berge")
Anm.: Eigenständige Stadt rechts der Saale unterhalb des Bernburger Schlosses; 1825 mit der Talstadt vereinigt.
Bernburg, Talstadt
Anm.: Stadt links der Saale, die aus den ehemals eigenständigen Teilen Altstadt und Neustadt bestand (1825 Zusammenschluss mit der Bernburger Bergstadt).
Blankenburg (Harz)
weiterführende Informationen
Böhmen, Königreich
weiterführende Informationen
Brandenburg, Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Brasilien
weiterführende Informationen

Anm.: Kolonie des Königreichs Portugal.
Braunschweig
weiterführende Informationen
Calbe
weiterführende Informationen
Cammin, Hochstift
weiterführende Informationen
Candia (Irákleion)
weiterführende Informationen
Chrudim
weiterführende Informationen
Clissa (Klis)
weiterführende Informationen
Coburg
weiterführende Informationen
Coswig (Anhalt)
weiterführende Informationen
Dänemark, Königreich
weiterführende Informationen
Dalmatien
weiterführende Informationen
Den Haag ('s-Gravenhage)
weiterführende Informationen
Dessau (Dessau-Roßlau)
weiterführende Informationen
Dinkelsbühl
weiterführende Informationen
Dithmarschen
weiterführende Informationen
Donau, Fluss
weiterführende Informationen
Egeln
weiterführende Informationen
Eger (Cheb)
weiterführende Informationen
Eisleben (Lutherstadt Eisleben)
weiterführende Informationen
Elbe (Labe), Fluss
weiterführende Informationen
England, Königreich
weiterführende Informationen
Erfurt
weiterführende Informationen
Flandern, Grafschaft
weiterführende Informationen
Florenz (Firenze)
weiterführende Informationen
Franken
weiterführende Informationen
Frankreich, Königreich
weiterführende Informationen
Gießen
weiterführende Informationen
Glogau (Głogów)
weiterführende Informationen
Goa
weiterführende Informationen
Göppingen
weiterführende Informationen
Goslar
weiterführende Informationen
Güstrow
weiterführende Informationen
Halberstadt
weiterführende Informationen
Halberstadt, Hochstift
weiterführende Informationen
Halle (Saale)
weiterführende Informationen
Hamburg
weiterführende Informationen
Harzgerode
weiterführende Informationen
Heiliges Römisches Reich (deutscher Nation)
weiterführende Informationen
Hessen-Darmstadt, Landgrafschaft
weiterführende Informationen
Hessen-Kassel, Landgrafschaft
weiterführende Informationen
Hessen-Marburg, Landgrafschaft
weiterführende Informationen

Anm.: Im Jahr 1604 erloschenes Teilfürstentum der Landgrafschaft Hessen, das nach langjährigem Erbkonflikt zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt aufgeteilt wurde.
Hohnstein, Grafschaft
weiterführende Informationen
Holland, Provinz (Grafschaft)
weiterführende Informationen
Holstein, Herzogtum
weiterführende Informationen
Hornhausen
weiterführende Informationen
Innsbruck
weiterführende Informationen
Irland, Königreich
weiterführende Informationen
Italien
weiterführende Informationen
Kassel
weiterführende Informationen
Katalonien, Fürstentum
weiterführende Informationen
Kleve
weiterführende Informationen
Köthen
weiterführende Informationen
Konstantinopel (İstanbul)
weiterführende Informationen
Kopenhagen (København)
weiterführende Informationen
Kortrijk
weiterführende Informationen
Kreta (Candia), Insel
weiterführende Informationen
Krim, Khanat
weiterführende Informationen
Krumbholz (Krumbhals)
Anm.: Auenwaldgebiet an der Saale bei Bernburg.
Landsberg (Berg)
Anm.: Porphyrkuppe mit Resten einer Höhenburg inmitten der gleichnamigen Stadt im heutigen Saalekreis (Sachsen-Anhalt).
Lech, Fluss
weiterführende Informationen
Leiden
weiterführende Informationen
Leipzig
weiterführende Informationen
Lübeck
weiterführende Informationen
Magdeburg, Erzstift
weiterführende Informationen
Malta (Inselgruppe)
weiterführende Informationen
Mansfeld
weiterführende Informationen
Marburg an der Lahn
weiterführende Informationen
Mecklenburg, Herzogtum
weiterführende Informationen
Merseburg
weiterführende Informationen
Minden, Hochstift
weiterführende Informationen
Mittelmeer
weiterführende Informationen
Moskauer Reich
weiterführende Informationen
Münster
weiterführende Informationen
Neapel (Napoli)
weiterführende Informationen
Neapel, Königreich
weiterführende Informationen
Nelben
weiterführende Informationen
Neuhäusel (Nové Zámky)
weiterführende Informationen
Niederlande, Vereinigte (Republik der Sieben Vereinigten Provinzen)
weiterführende Informationen
Nördlingen
weiterführende Informationen
Nürnberg
weiterführende Informationen
Osmanisches Reich
weiterführende Informationen
Osnabrück
weiterführende Informationen
Ostindien
weiterführende Informationen

Anm.: Vorder- und Hinterindien sowie Malaiischer Archipel.
Paris
weiterführende Informationen
Passau
weiterführende Informationen

Anm.: Gebildet aus den damals drei eigenständigen Teilen Alt-, Ilz- und Innstadt.
Pful
Anm.: Nach der ehemaligen Burgruine Pful benanntes Auenwaldgebiet an der Saale bei Plötzkau.
Polen, Königreich
weiterführende Informationen
Pommern, Herzogtum
weiterführende Informationen
Portugal, Königreich
weiterführende Informationen
Prag (Praha)
weiterführende Informationen
Quedlinburg
weiterführende Informationen
Quedlinburg, Stift
weiterführende Informationen
Roschwitz
weiterführende Informationen
Saale, Fluss
weiterführende Informationen
Schaumburg, Grafschaft
weiterführende Informationen
Scheuder
weiterführende Informationen
Schkeuditz
weiterführende Informationen
Schlesien, Herzogtum
weiterführende Informationen
Schmalkalden, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit der hessisch-kasselischen Herrschaft Schmalkalden.
Schöningen
weiterführende Informationen
Schottland, Königreich
weiterführende Informationen
Schwaben
weiterführende Informationen
Schweden, Königreich
weiterführende Informationen
Seeland (Zeeland), Provinz
weiterführende Informationen
Shkodra (İşkodra/Scutari), Sandschak
Anm.: Verwaltungseinheit des Osmanischen Reiches.
Sizilien (Sicilia), Insel
weiterführende Informationen
Sodom
weiterführende Informationen

Anm.: Biblische Stadt, die Gott wegen ihrer Sündhaftigkeit zerstört haben soll.
Sorau (Żary)
weiterführende Informationen
Spanien, Königreich
weiterführende Informationen
Staßfurt
weiterführende Informationen
Strelitz (Strelitz-Alt)
weiterführende Informationen
Tecklenburg
weiterführende Informationen
Tecklenburg, Grafschaft
weiterführende Informationen
Teschen (Cieszyn)
weiterführende Informationen
Ungarn, Königreich
weiterführende Informationen
Utrecht, Provinz
weiterführende Informationen
Venedig (Venezia)
weiterführende Informationen
Venedig, Republik (Repùblica de Venessia)
weiterführende Informationen
Vogtland
weiterführende Informationen
Waldsassen
weiterführende Informationen
Weiße Elster, Fluss
weiterführende Informationen
Weißer Berg (Bílá hora)
weiterführende Informationen
Wernigerode
weiterführende Informationen
Westfalen
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Westindien
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Anm.: Karibische Inseln, im weiteren Sinne Mittel- und Südamerika.
Wien
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Wiendorf
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Wight, Insel (Isle of Wight)
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Wolfenbüttel
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Wulfen
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Zepzig
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Zerbst
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Bernburg, Rat der Talstadt (Alt- und Neustadt)
Chrudim, Rat der Stadt
Confoederatio Bohemica (Böhmische Konföderation)
Anm.: 1619/20 bestehende Union der protestantischen Stände von Böhmen, Schlesien, Mähren, Ober- und Niederlausitz.
England, Parlament (House of Commons und House of Lords)
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Fruchtbringende Gesellschaft
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Anm.: Vgl. den Einführungstext zur Fruchtbringenden Gesellschaft im Rahmen dieser Edition unter: http://www.tagebuch-christian-ii-anhalt.de/index.php?article_id=32.
Heiliges Römisches Reich, Reichshofrat
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Jesuiten (Societas Jesu)
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Niederlande, Generalstaaten
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Seeland (Zeeland), Provinzialstände
Universität Marburg
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Utrecht, Provinzialstände
Wernigerode, Rat der Stadt
Aristoteles: The Oeconomica, in: The Metaphysics, Books 10-14. Oeconomia and Magna moralia, übers. von Hugh Tredennick / G. Cyrill Armstrong, Cambridge, MA/London: 1969, S. 323-425. ( Aristotle in twenty-three volumes 18 ) [Nachweis im GVK]
Marcus Tullius Cicero: Die Catilinarischen Reden = In L. Catilinam. Lateinisch-deutsch, hg. von Manfred Fuhrmann, Berlin: 2011. [Nachweis im GVK]
Johann Colerus: Aureo-Montani Silesii Oeconomiae oder Haußbuchs [...] Theil [...]: Zum Calendario Oeconomico & perpetuo gehörig, Wittenberg: Paul Helwig, 1620. [Nachweis im GVK]
Johann Colerus: Oeconomia Ruralis Et Domestica: Darin[n] das gantz Ampt aller trewer Hauß-Vätter/ Hauß-Mütter/ beständiges und allgemeines Hauß-Buch/ vom Haußhalten/ Wein- Acker- Gärten- Blumen und Feld-Baw/ begrieffen [...]; Sampt beygefügter einer experimentalischer Hauß-Apotecken und kurtzer Wundartzney-Kunst/ wie dann auch eines Calendarii perpetui [...], Mainz: Nikolaus Heil, 1645. [Nachweis im GVK]
Dicta Catonis, in: Minor Latin Poets. In two Volumes, Bd. 2, übers. von J. Wight Duff / Arnold M. Duff, Cambridge, MA/London: 1982, S. 582-639. [Nachweis im GVK]
Aelius Donatus: Vita Vergilii, in: Die Vitae Vergilianae und ihre antiken Quellen, hg. von Ernst Diehl, Bonn: 1911, S. 26-37. [Nachweis im GVK]
Sebastian Franck: Paradoxa, hg. von Siegfried Wollgast, Berlin: 1995. [Nachweis im GVK]
Der Frieden von Münster vom 30. Januar 1648, in: Der Frieden von Münster 1648. Der Vertragstext nach einem zeitgenössischen Druck und die Beschreibung der Ratifikationsfeiern, hg. von Gerd Dethlefs, Münster: 1998, S. 70-143. [Nachweis im GVK]
(Giovanni) Battista Guarini: Il Pastor Fido. Tragicomedia Pastorale Di Battista Gvarini, Dedicata Al Serenissimo D. Carlo Emanvele Dvca Di Savoia. &c. Nelle Reali Nozze di S. A. con la Serenissima Infante D. Caterina D'Avstria, Venedig: Bonfadino, 1590. [Nachweis im GVK]
(Giovanni) Battista Guarini: Pastor fido oder die allerschönste Tragicomoedia. Der getrewe Hürte genant. Hiebevor von dem fürtrefflichen Ferraresischen von Adel vnd Ritter Baptista Gvarino in Italianischer Sprachen beschrieben, anjetzo aber in das Hochteutsche auffs fleissigste versetzt vnd mit Kupfferstücken zum Druck verfertiget, übers. von Statius Ackermann, Schleusingen: Schmiden, 1636. [Nachweis im GVK]
Heinrich Jordan: Ecclipsis Manifesti Ascaniensis, Sev Halberstadensis Ecclessiæ antiquissimæ Vera Relatio. In quo ante multa sæcula ac temporum curricula, Ascaniam titulo Allodij ad eam translatam, ac eo Iure semper ad hoc præsens momentum possessam, Anhaltinorum verò prætentiones sub- & obreptitias, nullas, iniustas ac iniquas esse demonstrantur, o. O.: 1646. [Nachweis im GVK]
Rufinus: Die Bücher I bis V, in: Eusebius Werke. Zweiter Band. Die Kirchengeschichte. Die Lateinische Übersetzung des Rufinus, Teil 1, hg. von Eduard Schwartz / Theodor Mommsen / Friedhelm Winkelmann, Berlin: 1999, S. 512-1040. [Nachweis im GVK]
Marcus Terentius Varro: Res rusticae = Über die Landwirtschaft, hg. von Dieter Flach, Darmstadt: 2006. [Nachweis im GVK]
Publius Vergilius Maro: Aeneis. Lateinisch-deutsch, hg. von Niklas Holzberg, Berlin/Boston: 2015. [Nachweis im GVK]
Publius Vergilius Maro: Hirtengedichte/Bucolica - Landwirtschaft/Georgica. Lateinisch-deutsch, übers. von Niklas Holzberg, Berlin/Boston: 2016, S. 41-111. [Nachweis im GVK]
Xenophon: Oeconomicus. A social and historical commentary, hg. von Sarah B. Pomeroy, Oxford: 1994. [Nachweis im GVK]