Montag☽ den 1. Januarij: Anno: 1649.
<Schön wetter.>
Esperant, me rèsiouir, comme coustümierement, a
ce nouveau jour dü nouvel an, i'eüs üne
pensèe ou inflüence de grand mattin, que
les trois cris lamentables, que me
faysoit, ce bon annimal, (lors que, ie
l'abbandonnay si miserablement l'an passè
& ne le revis plüs depuis) signifioyent
trois ans de ma Vie, dont l'ün est desja
presque èscoulè, & le sera environ sür
la fin de ce mois de Janvier, ou au com-
mencement de Febvrier, & i'aurois
alors aussy ün coup füneste, pitoyable
& violent, dont ie serois frappè, & mis
par terre, pour mes pechèz, si Dieu n'an-
ticipoit encores, ce terme? Cependant
i'aurois temps, de mettre en ordre mes
affaires, & de faire Penitence! etcetera
Dieu vueille! que tout cela, ne soit davantage, qu'üne
nuë, & simple imagination! <& d'avoir icy permis la circomcision aux juifs, m'agite aussy.>
Wegen des grundeises, haben heütte abermal
die völgker, nicht v̈berkommen können, wiewol der
windt, wieder stille worden. Jst ein vnglügk!
Gestern gedachte Er Marggravius in der predigt
(mit sonderbahrer bewegung!) wir würden schwehrlich,
diß iahr v̈ber, alle miteinander, also beysammen
bleiben, wie wir itzt wehren, da vnser doch gar
wenig, in Meinem gemach, vndt auf dem Sahl, in wäh-
render predigt, wahren.
Doctor Mechovius hat mir in einem lateinischen carmine gra-
tuliret, vndt etwaß besorgliches, wegen consumirender
krangkheit, vndt anderer vnfälle, mit hinein ge-
setzt. Diese dinge alle, seindt zwar bißweilen
gemein, aber nicht allezeit, vndt werden pro omine,
darumb, von mir aufgeschrieben, weil ich selber
nicht die beste opinion, von diesem iahr, habe.
Jedoch kan die Rechte handt des Allerhöchsten,
alles böse wol endern, enden, vndt wenden,
nach seiner Göttlichen, gnadenreichen gühte, vndt wolgefallen.
Meine Söhne, Erdmann Gideon, vndt Victor
Amadis, haben mir gar schön gratuliret,
der erste in Frantzösischer, der andere in lateinischer sprachea, gar expedite zum Neuen Jahr. Gott erhöre
ihre gute wüntzsche! vndt aller derer, so
mir gutes, hertzlich gönnen. <Tobias Steffeck von Kolodey zum Obrist leutnant Overbeegk
habe ich geschigkt. perge>
Extra: Doctor Mechovius, vndt der hofprediger Theopoldus.
Es hat von ihnen, vndt andern viel gratulationes gegeben.
Der Obrist leutnant Overbeegk ist herkommen, das passage zu besehen. perge
|| [[Handschrift: 46v]]
Jch habe ihn invitiren laßen. Er hat sich aber endtschuldiget.
Wil vngerne vngelegenheit machen, weder vnß, noch dem
Administratorj zu halle. Lieget sonst zu Wörptzigk
vndt hat seine trouppen, nacher Grähna, Lattorff,
vndt auf meine dörfer, vertheilet. Wil sonst auch,
nacher Bösem, vndt Pösethaw, gehen. Wüntzschet
selber 100 ThalerThlr: darumb zu geben, oder schuldig
zu sein, damit er v̈berpaßiren köndte. hat
dem alhier liegenden Stügkmajor, ordre
gegeben, sich wol zu halten, vndt ihme
bey Tag, vndt Nacht, zu berichten, ob die
Sahle paßirlich?
Der Rittmeister, Borstorff, so alhier ist, hat
den Superintendenten gebehten, ein pahr von
seinen kasten, versigelt, in die kirche, ein-
zunehmen. Er hat es recusiret, auß gutem
bedengken. Meine beampten aber, haben es
endlich acceptiret, vndt wann er auß holl-
stein, wieder kömbt, wil er es wiederholen,
& peüt estre, me servira-il d'üne piece
d'argent, á emprünter. perge
<2 hasen Oberlender geschoßen.>
Daß Eiß hat mir gestern, ein großes loch, in
den Thamb1 gerißen.
heütte seindt die völgker v̈bergegangen. perge
Ün Capitaine de cavallerie, (nommè Borstorff de Wittemberg)
a laissè icy en dépost, deux coffres, cachetèz, a
luy garder seurement, iusqu'a son retour,
dü pays de Holsace, <(>s'il plaist a Dieu?) a Tobias Steffeck von Kolodey[.]
Die v̈berfahrt gehet etwas beschwehrlich zu, wegen
des großen waßers. Jch habe den Thamb, vndt
die Mühle besichtiget, in tieffem wege. Das
Eiß, hat zimblichen schaden gethan. perge stargke baẅ-
me zerstoßen, vndt die Mühlebrügken, etwaß beschä-
diget, vndt fortgestoßen.
Extra: Doctor Brandt zu Mittage, wie auch Jakob Ludwig Schwartzenberger[.]
Schreiben von Wien, von Orttenburgk; von Nürn-
bergk, von hanover, von Dresen[!], entpfangen.
Die letzten beyde, wahren sehr höflich, eines,
eine notifications condolentz, wegen absterben, hertzogk
Friderichs, zu Zelle, daß andere eine courtesische
absonderliche regratulation zum Neuen iahr, vom Churfürsten.
Das von Ortemburgk aber, war eine vnhöfliche
anmahnung, mit zinsen vndt capital, lengst verehrter gelder.
|| [[Handschrift: 47v]]
Geüder recommendirt es. Von Stugkgardt, war
auch eine recommendation<notification>, der abermahligen geburth,
einer iungen Tochter.
Die avisen bringen:
Daß die ratificationes von allen orthen einkommen, vndt
die execution des Friedenschlußes zu hoffen.
Frangkreich, vndt Spannien, verahnlaßen auch
tractaten, weil der Nervus rerum gerendarum
in beyden königreichen, sehr verschwindet. Sonderlich
seindt die vnderthanen, vndt Parlamenta zu Paris,
Grenoble, vndt Bourdeaux, sehr schwührig.
Jn Engellandt, führen die waffen, numehr,
das Directorium, weil General Fairefax, in
Londen gerügkt, Westmünster, Wythal, vndt
Paulus kirche, auch andere vornehme plätze der
Stadt beleget, vndt etzliche Parlaments-
herren gefangen, auch gegen dem Könige selbst
nicht gar friedsam <sich> angestellet. Darneben
aber, vor sich, vndt seine armèe, viel geldt fordert.
Zu Lüttich währen die motus noch. Man
meinet aber, Lottringen dörfte Frantzösisch werden.
Spannien, vndt der Ertzhertzog, sollen gewaltig
armiren, zu einem stargken Feldzuge, aufs voriahr.
Zu Napolj, armiret herr Omnes wiederumb,
wie neẅlichst, in den Erffurdter avisen, gedacht worden.
Waß <damals> von dem Türgken, vndt sonsten gemeldet,
stunde auch in diesen Leiptziger Ordinarijen. perge
Jtem: daß der Neẅe König Casimirus in Polen, eine
Ertzhertzoginn zu Jnsprugk; heyrathen wollte.
Der Coßagken General Chmielinsky stünde
auch zu seinen diensten. Begehrte nur 1. die
restitution der abgenommenen kirchen, von den Ie-
suiten, ihrer Griechischen Religion. 2. Confir-
mation ihrer Privilegien, vndt daß ihr Adel
dem Pollnischen Adel, gleich zu tractiren, mit
digniteten, officien, vndt andern prærogativen.
3. Das ihrer der Cosagken, nicht mehr, 6000
sondern, 12000 solten ordinarie gehalten, vndt
besoldet werden, vndt er der Chmielinsky
zeit seines lebens, General darüber sein.
4. Die Amnistiam aller begangenen exceßen.
So wolte er die Tartarn abschaffen, die hosti-
liteten einstellen, vndt dem Könige wieder alle
seine Feinde, diehnen, auch wol in die 100000 Mann
zuführen. Er hat auch, die belägerung, vor Samoißky,
aufgehaben2, vndt alle verheerungen eingestellet.
Des General Maior Müllers Regiment, vndter dem
General Königßmargk; ist heütte alhier durchpaßi-
ret, gegen abendt. Jst bey nahe ein 1000 Pferde
stargk gewesen, vndt haben sich darneben noch,
ein 4000 wagen, Troß: vndt Artilleriepferde
befunden. Jch habe den Obrist leütnant vndt
Maior, durch Tobias Steffeck von Kolodey complimentiren laßen.
Sie haben sich höflich excusiret, vndt mich,
so wol, wegen der Trawer, alß sonsten, nicht in-
commodiren wollen.
Doctor Brandt war heütte auch bey Mir, extra
zu Mittage. Berichtet: daß zu Zelle die pest,
regieren solle, welches itziger zeit seltzam.
Gott bewahre gnediglich, vor vnheyl! vndt
dempfe doch, in gnaden, alles schädliche!
<2 hasen, Meine Söhne gehezt.>
Die völgker seindt diese Nacht, noch friedlich
vndt wol, überbracht worden, v̈ber die
Fehre, vndt durch die Stadt, haben gute ordre
gehalten, außer, das wegen vieler bohten,
so die Reütter in der Nacht, begehret, etzliche
Bürger also im Finstern, mit ohrfeigen vorlieb
nehmen müßen. Bey Staßfurth drüben, sollen
|| [[Handschrift: 49r]]
in die 7 Regimenter heütte zusammen kommen, vndt
nach hollstein zu, gehen, auch dem General Königßmarck
(welcher gestern, zu halberstadt, sol ankommen sein)
nachfolgen.
Den neẅ aufs neẅe, wieder angenommenen
Amptmann alhier, Geörge Reichardt, habe ich ei-
lig nacher Cöhten geschigkt, aldar eintheilung der
proportion nach, machen zu helfen.
Meine Söhne seindt hetzen geritten. perge
Es ist sehr Tief gewesen. Die winde haben
nicht forthkommen können, so wenig alß die pferde
haben 5 hasen lauffen laßen, vndt 2 gefangen.
Post expeditiones necessarias, bin ich an die
Sahle vndt sonsten spatiatum, gegangen,
den inconvenientzen, pro posse, zu remediiren.
An Freyherren, von Schrahtembach, geschrieben. perge
item: an Geüdern, de bon ancre.
Der Amptmann Geörge Reichardt, ist von
Cöhten, wiederkommen, alda er die eintheilung,
der anmarchirenden völgker, machen helffen. perge
Gratulationes; zum Neẅen Jahr, entpfangen, von ha-
naw, Darmstadt, vndt Rohtembergk, in heßen. et cetera
<1 hasen, vndt 3 Räphüner Oberlender[.]>
<Frost.>
Avis von Ballenstedt, daß vorgestern, <zu nachts> die Königsmarg-
kische leibguardia, in die 500 pferde, sambt vieler
bagage, aldar gelegen, hetten in die 200 ThalerThlr: von
den leütten, erpreßet, darzu er, der Amptmann
selbst 2 Ducaten (wie er schreibet, Märtin Schmidt)
hette geben müßen. Der Commandirende Rittmeister,
hette ihm, dem Amptmann, seinen klepper nehmen
wollen, er hette ihn aber, in den waldt geschigkt,
wiewol ihn iehner gesehen, alß er ihm entgegen
geritten, vndt darnach schwehrlich, der wiederschaffung
sich endtbrechen können. Er hat auch, (des Ampt-
manns bericht nach) aufß Fürstliche hauß ge-
woltt, alß es ihm aber Ambtmann recusiret, hette er
ihn gerne zum Trangkgelde, noch geprügelt.
Am Mittwoch den 3ten: huius, vmb 10 vhr, vormittags,
ist der Rittmeister, wieder aufgebrochen, hat 4 vorspann-
pferde mitgenommen. Es liegen noch: 6 compagnien zu fuß,
vndt 2 Regiment zu Roß, vmb Sangerhausen, dar-
vor beförchten Sie sich gleichßfalß, zu Ballenstedt.
Verwundern sich, daß die assignirten völgker, nicht
ankommen, vndt daß man diese quartier also auf-
freßen leßet. Jn der Nachtbarschafft haben die as- || [[Handschrift: 50r]]
signirten, schon ihre völgker, die Quartier zu
manuteniren, voran geschigkt, wann wir die vn-
serigen auch hetten, so hetten wir vnß, auf etwas zu fundjren.
Der große Kersten, ist Gott lob, glügklich,
von Strehlitz, vndt Berlin, <mit briefen> wiederkommen, wiewol
er erschregklich vngewitter, vndt große unge-
legenheit, vndterwegens, außgestanden, auch
bey nahe, erfrohren wehre! Gott seye lob! vndt
dangk gesagt, auch vor diese gnedige [...]<wie>derbringung!
Samstag♄ den 6ten: Januarij: 1649. Trium Regum
<Frost, vnd Sonnenschein.>
Les inquietüdes, (pour l'animal tuè) m'affligent
encores incessamment, en ceste presente annèe. Dieu
me Vueille [liberer?] de ces tourmens, afflictions, & tentations!
quoy qu'en quelque façon, raysonnables, & bien meritèes!
Er Hesius, hat die vormittagspredigt, auf dem Sahl
verrichtet, gar pertinenter, von den weisen, auß
Morgenlandt, Text: Matthäus 23.
Avis: daß die infection, nicht allein zu Zelle, sondern
auch zu Leiptzigk, sich eraiget[!]. Gott bewahre unß,
vor solchen gaben der soldatesca! vor vnsere
satisfaction:[,] durchzugs: vndt Einquartirungßgelder!
Addreßen von Plötzkau vndt Cöhten, daß 3 Regimenter compagnien
zu Fuß im antzuge. <Item: praeiudicia, per il matrimonio Servestano!>
Avis von Ballenstedt daß alda wieder vndt zu hoim,
etzliche compagnien einquartiret. Gott helffe! auß allem labyrinth!
Der windt sol an den gebeẅden, zu Ballenstedt,
trefflichen schaden gethan haben, auch noch mehr
völgker, auf Ballenstedt, im anzuge sein.
Nulla calamitas sola!4
Nachmittags, cum filiis, wieder in die kirche gezogen,
da dann Er Jonius geprediget. perge
Zu hoym haben vorgestern, 9 compagnien zu Fuß, gelegen
vndt an itzo liegen noch (hoc est gestern) 3 compagnien im
Riedern, auch sollen Obristen Preüßewitz, vndt Kannen-
bergk mit ihren Regimentern zurügkeb sein, so auch,
vorm hartz her, gehen wollen. Die unsicherheit
wirdt groß, die leütte werden desperat, das Sie
neben der Einquartirung, noch contribujren sollen,
Jst ein schlechtes Neẅes iahr! Zu Ballenstedt,
hoym, vndt Padeborn, hat der windt, Mir, vndt
Meiner herzlieb(st)en gemahlin, großen schaden gethan. perge
<Schönwetter Vndt kaltt.>
Auf unserm Sahl hat Magister Enderling, geprediget.
Extra zu Mittage, Christian heinrich Börstel,
Doctor Mechovius, vndt Magister Enderling, <wie auch, Doctor Brandt. perge>
Nachmittags, coniunctim, in die kirche. perge
<Kälte, vndt serenitet.>
Correspondentzen bestellet.
Matthiaß Krosigk ist anhero gekommen, sich
wegen des neẅlichsten anfalß zu Erxleben, der
Soldaten, wieder den Raht, beschwehrende, vndt
deme die schuldt imputirende, item: sonst wieder
Reichardt, sich beklagende, wegen eines gestraften
hofmeisters, etcetera[.] Jch laße inquiriren. perge
Ein Capitain, <vndt> ein leütenampt, mit 30 knechten,
seindt von Cöhten, anhero kommen, in diß Antheil, kraft
assignation, sich einzuquartiren, von Graffen
Magnus de la Garde, Regiment, wie auch, ein
Quartiermeister mit 6 Reüttern. Gott gebe!
daß Sie gute Ordre halten, vndt die einquar-
tirung porportionirt, <wie> auch der vndterhalt erträglich seye!
Ern Hesium; habe ich bey mir, gehabt, wegen der Collecten. perge
A spasso andando, non truovaj, la consolazione, che aspettaj.
Adunque non ci sarà altro rimedio, che aspettar
la morte, che vienne; sperando il bene, passando il male!
Mà piacesse a Dîo,<!> che'l vero mal passasse!
J'ay eü beaucoup d'inquietüdes, cejourd'huy
m<j>ettant mes pensèes, sür ün nouvel envoy,
lequel i'espere neantmoins proffitable, moyennant,
la Grace Divine!
<1 hasen Oberlender geschoßen. hodie Schnee! 2 hasen habe ich gehetzt.>
J'ay envoyè Tobias Steffeck de Kolodey a Leipzig & Hans Balthasar Oberlender á
Berlin[.] Dieu les vueille tous deux, avec leurs com-
pagnons, conduire! & reconduire heüreüsement!
Complimentschreiben zum Neuen iahr, per Leiptzigk, von
Berlin noch, vndt von Anspach entpfangen.
Die avisen geben:
Das es zu Münster vndt Osnabrück wegen nicht genungsahmer Ra-
tificationen des friedens, noch händel gibet.
Jnterim lieget die soldatesca in den Quar-
tiren, undt zehret die länder auß.
Jn Böhmen, Mähren, Schlesien, Oesterreich,
Steyermargk, Cärndten, liget die Kayserliche ar-
mèe vertheilet. Man schwatzet, von einfüh-
rung der Spannischen inquisition, sonderlich in Schlesien!
Wehre eine schlechte Frucht des Friedenß!
Die Prager haben große Privilegia, beym
Kayser erhalten, wegen ihrer Tapferen
gegenwehre, wieder die Schweden.
Spannien macht difficulteten, die plätze in
der Vnderpfaltz, zu restituiren, weil Bayern
die Oberpfaltz, alß naher Anverwandter,
hinweg nimbt, so prætendirt Spannien eben
so viel recompens in der Vnderpfaltz.
Viel desperiren an der wirgklichkeit des Friedens.
Zwischen Spannien, undt Frangkreich, mangelts auch,
am effect der lust zu accordiren.
Frankreich ist, vndt wirdt enervirt, besorget empörung.
Spanien weiß die gebrechen seines wiederparts.
Napolj zwar revoltirt aufß neẅe.
Jn Albania gibts auch motus, wieder den Türgken.
Jn Engellandt, wirdt der König, stretto gehalten,
vom General Fairfax, wie auch 40 von den Parla-
mentsherren. Jn Londen aber, (deßen sich der
General bemächtiget) wirdt gute ordre gehal-
ten. Er wil aber, einen frieden, nach seinem
kopf schließen, vndt den König, vndt das Parlament
wegen vergoßenen vnschuldigen bluts, vor recht
stellen. Siehet einem bösen handel gleich!
Der gute König, ist schon auf gutem wege,
in handlung mit dem Parlament, gestanden,
vndt gleichsam Frey gewesen, als diese interrup-
tion, darzu gekommen.
Die Frantzosen haben den holländern, in marj
Mediterraneo, drey Schiffe <(>ohne vhrsach<)>, abgenommen.
Der Pabst, hat dem Churfürsten von Meintz, seine
benöhtigte satisfactiongelder, vorgestregkt.
Jch bin mit meinen Söhnen, hinauß hetzen geritten,
vndt haben 2 hasen, eingebracht.
Avis von Ballenstedt daß alß gestern, Jakob Ludwig Schwartzenberger
dahin angelanget, hette sich, ein Maior zu Fuß,
mit 3 compagnien aldar, einquartiret, vndt
weil eben gestern auch frühe, 300 Artillerie
pferde, vndt compagnie Tragoner, quartier daselbst
machen wollen, hetten die Ballenstedter demselben,
36 ThalerThlr: geben müßen. hierauf hetten sich diese,
in Riedern, gelegt. Waß nun ein 350 pferde vndt
mehr, vor schaden thun können, ist leicht zu erachten.
Vndt wehre diß Ampt Ballenstedt numehr, ein
10 Tage hero, zimlich mitgenommen worden, also das
die Undterthanen, gantz unwillig, vndt stutzig, da-
rüber werden. Er der Ambtmann, wüntzschet,
daß er nur 3 kerll, von den assignirten
Reüttern, gehabt hette, sich beßer zu manutenjren.
Die zugesagte gute ordre, ist von diesen völ-
gkern, nicht gehalten worden. Gott gebe dieses
dinges, einmahl ein ende! Die holtzhawer,
haben auch derentwegen, müßen zurügkec bleiben.
Morgen, (gebe gott) sol in der Stadt, der neẅe Raht aufge-
führet werden. Döhring wirdt Bürgemeister[!], der
|| [[Handschrift: 53r]]
Tornaw Cämmerer, Siebe Reittherr, vndt Maul
Bawherr. Gott gebe! das Sie in ihrem vnder-
Obrigkeittlichem Ampt, wol regieren! vndt deme-
selben (gebührender maßen) Treẅlich vorstehen mögen!
Am heüttigen BehtTage, mit meinen Söhnen, in die kirche.
Mauvayses nouvelles de Cöhten, comme si le Roy
d'Angleterre, auroit estè decapitè, par les violen-
ces militaires, de la soldatesque rebelle, & im-
puissante a regir. Si cela est? ce sera üne
honte, a tous les Roys, & Princes, sür tout,
a ceux de l'affinitè, alliance, & Parentage.
Et il faut mediter la vengeance d'ün tel
excéz, crime, & grande enormitè inouie!
Dieu vueille maintenir; ses Lieutenans, en Terre!
Es gibt harte Sätze, zu Leiptzigk, auf dem
krayßTage, zwischen der soldatesca vndt den
Ständen, iehne wollen den OberSächsischen Krayß, nicht
quittiren, diese wollen nicht geldt geben, noch
einquartirung zugleich leiden. Beschwehren
sich auch über die disproportion, gegen andere krayse.
Zu dem so gibts auch privatabsehen, unter den Ständen selber. perge
Die Jesuiter, sollen zu Augspurgk, eine Comedie
agiret, vndt den Frieden zu Münster vndt Osnabrück ad furcas,
condemniret haben.
J'ay songè ceste nuict, d'avoir tirè avec
les doigts, a costè gauche, avec facilitè, sans Nota Bene
douleur, une dent maxillaire desia branslan-
te mais tresgrosse, & apres cela i'aurois
tirè encores dü mesme lieu, ou plüstost crachè
depuis deux autres pieces, comme de dents,
mais plüs noires, & pas si blanches & bel-
les, comme la premiere. Dieu vueille, que
cela ne me denote, quelque mortalitè
de mes plüs proches!
Extra: zu Mittage, Ern Theopoldum hofprediger.
et cetera
Der neẅe Raht, ist auf erfolgte meine confirma-
tion, durch meine commissarien, heütte solenniter
aufgeführet worden, in der Stadt Bernburgk.
Am Sontage, wurde vorm Berge dergleichen
gethan, aber, mit mindern Ceremonien, dieweil
der bergk immediate vndter dem Ampt ist. Schmidt
ist regierender Bürgermeister, vorm Berge worden.
hanß Tappe Cämmerer, vndtd Bawherr.
Gott gebe! daß Sie ihr anvertrawetes officium, recht gebrauchen.
|| [[Handschrift: 54r]]
Davidt von Bergen aber, habe ich zum landrichter,
an Philip Güders statt, crejret. perge Wolte Gott! es
Thete ein ieder, seinem Ampt, ein genügen, pro posse, So
würde alles beßer stehen, vndt mir die mühe, nicht
so Saẅer, vndt schwehr werden!
Donnerstag♃ den 11ten: Januarij: 1649.
<2 Räphühner Kinspergk.>
Secretarium Paul Ludwig habe ich bey mir, gehabt allerley
mit ihme, zu conferiren, vndt er hat mir gute satis-
faction gethan. perge
Ein Treẅhertzig höflich neẅen iahres schreiben,
habe ich vom hertzogk Augusto, zu Braunschweig entpfangen.
A spasso, zun Oeconomicis zu sehen:
An der fehre, wahren heütte v̈ber 200 pferde v̈bergegangen.
Jn der Mühle, stunden, 90 Schefel (Scheffel)schfl: Maltzweitzen,
in 30 Sägken, zum Breyhanbrawen, hardegens,
so ihm Paul Ludwig angeführet, 3 ThalerThlr: Tafelgeldt,
1 ThalerThlr: Fehrgeldt darvon gegeben.
Jn der Wolfgangskirche, stunden 2 drescher von Poley,
vndt hatten 4 Schockßo: weitzen, biß dato außgedroschen.
Jn der haber dähle 2 drescher von Dröble, hatten in
die 6 Schockßo: haber, biß dato, außgedroschen.
Jn der Mittelern dähle, 2 von Peißen, hatten 9
schogk gersten, außgedroschen.
Jn der Nebendehle 1 von Palbergk 3½ Schockßo: erbßen.
Jn der ersten dehle 2 stehende drescher, 7 Schockßo: gersten.
Ein höflich gratulationschreiben zum Neuen iahr, in
antworth des meynigen, von der hertzoginn zu
Wolfenbüttel entpfangen. Jtem: von Gohta, von
häringen, von Rudelstadt, <von grätz, vom Fürsten von Eggenberg[,]> vom Doctor Lentzen, etcetera[.]
Avis: daß Saltzburgk; wieder Bayern, wirbet. perge
Chur Pfaltz, hette sich, zu Londen zum Münsterischen
frieden, noch nicht erklähret. Sie wolten ihm in
Engellandt, gerne die krohne aufsetzen, (wann er
sich partheysch zu machen, bereden ließe) vndt die
Regenten, wo nicht zum Tode, iedoch zu ewiger
gefängnüß, condemniren. Mit Chur Saxen,
reitten die CrayßStende zu Leiptzigk, in zwey
hauffen. Der Bayerische Krayß zerfället,
dann Chur Bayern, seine soldatesca vor voll
befriediget, vndt sich an die 77½ Römer Monath,
nicht gebunden wißen, auch biß dahin, den
vndterhalt, vndt quartier haben, hingegen sich
darzu Niemandt verstehen, noch duriore<m>
conditionem, alß andern krayßen, aufbürden
laßen will, dahero die Saltzburgische arma-
tur rühren mag. Vom krayßTage zu Leiptzig
wirdt geschrieben: Minor, esca Majoris.
Von Münster, avisiret Doctor heher allerley,
|| [[Handschrift: 55r]]
vndter andern dieses setzt er, wie folget:
heütte, (id est: den 2. Januarij, zu Münster) hat
es wiederumb harte Scharmützel, bey der Delj-
beration gegeben, dann, allem ansehen nach, die herren
Austriacj vndt deren asseclæ, vnserer glocken,
nicht ehe den Schwengel, anhengen wollten,
alß dieselbe, in causa Ascaniensj klünge,
Aber Gott wirdt alles, wol machen, schreibet
er ferner, vndt bittet vmb mehrere jnforma-
tion, in der Aßcanischen Sache. Gott gebe! daß
wir dieselbe, mit præcipitantzen, nicht gar
verderben! noch auch, mit unzeittiger Pusillanimitet!
Die Kayserliche Armèe, lieget nun gäntzlich in den
Quartieren, die Bayerische aber stehet noch vmb Sultz-
bach enge beysammen, mit verlangen, ihrer quartier
außtheilung erwartende. Der Schwedische Gene-
ralissimus, herr Pfaltzgrave, lieget in der Pleißem-
burgk, zu Leiptzigk krangk, alle expeditiones,
werden an General Poykuhl, vndt an herrn Eßken,
remittirt. Jnmittelst marchiren die völgker, nach
den Quartieren, in Ober: vndt NiderSachßen,
wie auch in Westpfahlen. Etzliche Kayserliche Regimenter
gehen auch in die Schlesie. perge
Mit dem CammerRath, Doctor Mechovio, consultiret,
vndt es seindt monitoria, von Plötzkaw, ein-
kommen, nacher Leiptzigk, wegen der spesen, aufm
krayßTage, Cantzler Milagij, sintemahl
Obrist leutnant Knoche, wieder nach Cöhten, etwaß krangk
gekommen. Es gibt harte Sätze, zu Leiptzig,
vndt contraventiones, des Friedenschlußes. perge
Gott gebe unß! gnedige erleichterung!
General Axel Lillie, sol in kurtzem, nacher
Cöhten selber kommen, mit unß zu tractiren, vndt
vergleich, zu treffen. perge
Der Diaconus vndt Rectore in der alten Stadt,
Er Hesius, ist abermalß a meridie bey
mir gewesen, cum annunciatione jucunda,
daß die collectensache, vor Sie, das mi-
nisterium (so der iunge Jonius getrieben,
vndt Gott lob! biß nacher hamburg, sicher
passiret sein solle!) richtig gemacht werden.
Gott erfreẅe die guten leütte, mit
erwüntzschtem effect!
Gratulationes, zum Neẅen iahr, ex Silesia perge
A spasso an die Sahle, undt zun Oeconomysachen zuzusehen.
Üne depesche expedièe, vers Schöningen, & Wolfenbüttel.
Dieu la me vueille fortüner!
<1 Rehe, von Ballenstedt[.] 1 hase, der kleine Märtin.>
Gestern abendt, ist noch der Schwedische resident
Kleyhe, mit 23 pferden anhero kommen, hat einen
paß, vom Generalissimo dem pfaltzgraven
gehabt, zu freyem paß vndt repaß, auch
Futter, vndt Mahl, worumb er innstendig
bitten laßen. Er ist von Oßnabrügk nacher
Leiptzigk gerayset, vndt wieder zurügkf.
Ces gens, enervent les Provinces!
Die stargke armatur Archiducis, in Flandern,
vndt an sich ziehung, des Lamboy.
Die machinationes in Engellandt, vndt gefahr
des Königes, vndt der Parlamentsherren.
Die machinationes in Polen, zu einem Erbkönigreich,
vndt stillung der Coßagken.
Die hemmung der execution des friedenschlußes,
in Germania, bey Frangkreich, undt Spannien.
Die krangkheit des Pabsts.
Des Kaysers rayse, nacher Preßburg, zum vngrischen landTage.
Die Mißverstände der Frantzosen, vndt holländer,
denen die Frantzosen in marj Mediterraneo, ohne vhrsache
3 Schiffe abgenommen.
Die abermahlige rebellion, der Jrrländer, welche
sich absolut machen, vndt den Engelländern, nicht
mehr, pariren wollen.
Die Violentz der Türgken in Candia, welche
vor der Stadt Candia einen general Sturm verloh-
ren, vndt Canea, wieder entsetzt.
Tobias Steffeck von Kolodey ist Gott lob, glüglich, von Leiptzigk
wiederkommen. Erzehlet wunder, von dem
großen pracht, welchen die Generallen, aldar
treiben. Die satisfaction gelder, werden also
müßen consumiret werden.
quicquid delirant Reges, plectuntur Achivj!5
A spasso, hier, vndt dar, zum rechten zu sehen.
L'excessive dèspence, de ceux, quj se revestent
de nos dèspouilles, m'est assèz deffenduë! Dieu
vueille divertir de nous, tous orages, de maledictions!
& nous revestir, de l'abondance, de ses benedictions!
Aufm Sahl, hat Er Jonius geprediget.
Extra zu Mittage, Doctor Mechovius, vndt Jonius.
Postea nachmittage, bey Reichardt, allerley angeordnet.
Relatio von Cantzler Milagio, wie sich die Trac-
taten, auf dem krayßTage zu Leiptzigk, schwehr an-
laßen? wie der OberSäxische, vom NiederSäxischen
Krayß überschnellet wirdt, in dem 50 compagnien
zu fuß, undt 11 zu Roß, dem OberSächsischen zu viel, dem
NiederSächsischen aber, zu wenig, angeschrieben, wie
auch, da der OberSächsische Krayß 5 Generalstäbe
zu verpflegen hat, dieser nur 2 zu verpflegen.
Jtem: daß <da> der Schwedische Generalissimus sancte
promittiret, die krayße so ihr contingent,
zur Schwedischen satisfaction herbey trügen, zu
verschonen mit einquartirung, etcetera man
an itzo, nichts attendiren, noch darvon
hören will, dann da der OberSächsische Krayß,
mit mühe undt vngelegenheit, das Seinige abge-
führet, saget man an itzo, die andern krayße,
müsten erst alle vollkömblich, das ihrige præstiren,
vndt also muß der vnschuldige, vor den Schuldigen
|| [[Handschrift: 57v]]
leiden, contra Pacta conventa, vndt wieder den
außdrügklichen Friedensschluß, zu Münster, vndt
Oßnabrück[.] Die Frantzosen liegen, in dem
OberRheinischen vndt Schwäbischen Krayß, inhibiren
gleichßfalß (contra pacta conventa) man solle
nichts darauß, zur Schwedischen satisfaction
collectiren, sondern ihnen zu ihren garnisonen,
contribuiren. Gleichwol seindt alle 7
krayß, den Schwedischen angewiesen. Sie
sagen aber, Sie wollen biß in den Junium,
liegen bleiben. Die willigen möchten, an
die unwilligen, vndt Saümigen, ihren regreß
nehmen. Jnterim wirdt nichts gehalten,
undt wir werden gefreßen. Der verpflegung
halben, ist auch streitt. Schwedische wollen
nach ihrer königlichen Cammerordnung, tractiret
sein, ChurSaxen, vndt die Stände aber, halten
dieselbe zu hoch, vndt unerschwinglich.
Chur Brandeburg hat auch deputirte aldar
zur Leiptzigk. Dieselben aber, haben keine
vollmacht, zu tractiren, Sondern nur die vor
|| [[Handschrift: 58r]]
schläge, anzuhören. Es scheinet, es seye wahr:
Silent leges, inter arma!6 vndt: Gewaltt
gehe vor recht. Gott erbarme es!
Chur Bayern, suchet auch in seinem Circulo, die
schwächeren Stände, vndterzudrügken, vndt
einer den andern, zu überwältigen, darumb
auch Saltzburgk wirbt, vndt Augspurgk tu-
multuiret. Gott gebe rechten friede!
beßerung! vndt Milterung! aller beschwerden!
Nachmittags, cum filiis, zur kirchen gefahren. Er
Valentinus Reichardt, pfarrer von Cörmigk, hat
geprediget. perge
<1 hase, 5 kleine vogel[.]>
Er Jonius ist bey mir gewesen allerley zu referi-
ren, so wol wegen der Collecten, als wegen Seiner privatanligen.
Gott gebe Mir gnade! daß ich vielen helffen könne!
Risposta von Deßaw, en termes ambigüs. perge
Mein Sohn, Erdmann Gideon ist an die Sahle, mit sejnen
Schwesterlein, gezogen, auf dem Eiß zu fahren,
mein Sohn Victor Amadis aber, hat droßeln,
Amßeln, vndt andere vögel, geschoßen, tandis, que
ie me suis appeinè, a procürer leur bien, ailleurs!
Jch habe heütte vndterschiedliche Fürstliche
Neuiahres briefe, per Leiptzigk, bekommen.
Die avisen bringen:
Den schlechten zustandt in Engellandt, so wol
des Königs, alß Parlaments, weil die Fair-
faxische partey, wiederTaüfferisch sein soll.
Lüttich, hat sich in die Protection des Königs
in Frangkreich, solenniter ergeben.
Die außwechßlung der Ratificationen, zu
Münster vndt Osnabrück hat auch noch, seine Nisj.
Zu Augspurgk, gibt es difficultet, bey den
Catohlischen, wegen annehmung, der parität
im Rath, beyderley religionen.
Zu Prag, seindt die Tractaten, zwischen den
Kayserlichen vndt Schwedischen, noch etwas vnklahr.
Jtem: zu Waßerburgk, auf dem Bayerischen
CrayßTage, wie auch zu Vlm, auf dem Schwäbischen
gibt es discrepantzien.
Der Kayser, schigkt von Wien, nach Con-
stantinopel, einen neẅen jnternuncium,
mit præsenten, dem Neẅen Türgkischen Kayser,
zu gratuliren, vndt den Frieden, zu stabiliren.
Die Ertzhertzoginn Claudia, zu Jnsbrugk,
der iungen Kayserinn FrawMutter, geborne
Princeßinn von Toscana, jst gestorben.
Der Pabst sol sehr krangk sein.
Zu Paris, gibt es eines Theilß große
veränderung in consiliis, anders Theilß,
ist der nervus rerum gerendarum, gantz erschöpft.
Jn Jrrlandt, gibt es gefährliche neẅe
motus, wollen sich nicht mehr, dem Engellischen
Parlament vndterwerffen.
Der König in Engellandt, ist auf Fair-
fax befehl, nach Winsoor gebracht.
General Lamboy, sol auf das voriahr,
dem Ertzhertzogk Leopoldo, eine stargke
armèe zuführen, wiewol etzliche meinen,
er marchire nach den Erblanden in Oesterreich.
Jn Polen, seindt die Cosagken gestillet,
wollen den Tartarn, wieder die Türgken, beystehen.
Jm Arcipelago, streitten die Venezianer
noch heftig, wieder die Türgken.
Jn Schweden, ist ein ReichßTag, obhanden,
wie auch, in Pohlen. perge
<1 hase von der hatz.>
Avis leyder! daß Meine Bahße, die Grävin
von Stirumb, meiner FrawMutter Sehliger Schwester,
zu Borch, mit Todt abgegangen. Jst wol ein Gott-
sehliges, frommes Mensch gewesen, vndt ohne zweifel,
sehlig zu preisen. Nun, wandern die liebsten
Freünde voran, vnß zur warnung, vndt Nachfolge!
Transeundum est! Nihil sub Polo diuturnum!
Gott gebe unß allezeit, Christliche, vndt Gottsehlige,
in Christo geheiligte gute gedangken, ins hertze,
damit wir den alten Adam Tödten, den Neẅen
Menschen aber, in gerechtigkeit, undt heiligkeit,
anziehen mögen! Amen! Amen! herr Jesu hilff! Amen!
A spasso, den Oeconomicis, zuzusehen.
Abermahlige Gratulationes, ex Silesia, &
Brigensj Ducatu, zum Neẅen iahr, entpfangen. perge
Gleichwie vor: also auch, Nachmittag, die Oeco-
nomica zu befördern, zugesehen, insonderheit aber,
die zwey löcher, im Thamb7, so das große waßer,
undt eiß, hinein gerißen. perge
Der Superintendens, vndt daß Ministerium
alhier, ist Gott lob, vndt dangk!) wiederumb
mit einer collecte, erfreẅet worden.
Le malheüreux iour, s'approchant, auquel
ie perdis si miserablement il y a ün an, ceste
rare felicitè, (par ce bon animal,) que ie
ne sceüs nj comprendre, nj apprehender,
par üne stüpeür extraordinaire & nom pareille
ie n' il ne m'en reste, qu'ün repentir
perpetuë, & üne sensible douleur, & in-
quietüde tres regrettable, presque sans
relasche. Dieu me vueille delivrer de ce soucy;
par sa Sainte grace! & me rendre la liesse perdue!
Aultrement, i'aymerois mieux, estre mort!
Tobias Steffeck von Kolodey wirdt heütte, zu einer nöhtigen
verschigkung, gebraucht. Gott wolle ihm,
vndt mir, segen, glügk, undt fortgang, darzu geben!
vndt mir die vielen, undt großen beschweh-
rungen vndt bekümmernüße, mit milder handt,
in gnaden, erleichtern!
Jn die kirche, undt wochenpredigt, cum filiis.
Jehna ist von Zerbst anhero kommen.
Der Obrist leütnant Stoltzenberger, ist anhero kommen, mit 50
pferden, durchzupaßiren. perge <vndt die Quartier, im Fürstenthumb, zu
beziehen.>
Avis; von Ballenstedt, daß die parthien stähtige
Nachtlager, aldar halten, gestalt dann sonntags☉tags,
zu nacht, eine stargke partie in hoym, gelegen,
Sondern auch, vergangene Nacht, 100 pferde, vndt
theilß wagen, welche über die maßen v̈bel
gehauset, ia das schloß, gar aufgeschlagen haben,
vndt haben viel pferde, zum vorspann, herundter
genommen. Man meinet, es seye der Maior,
so zu Zerbst, zu logiren, kommen soll. Daß
heist schlechter Friede. Solche ablager, thun
den leütten, mehr schaden, alß die satisfaction-
gelder. Nun gehet die Contribution auch noch
forth, item: die verpflegungßgelder, vndt
der vndterhalt deß capitains, welcher auch,
ein großes erfordert. Die armen leütte,
seindt gantz schwierig, dann Sie werden
außgemergelt, biß auf den letzten grad, die
Scheünen werden ledig, vndt es ist noch nichts
geseet. wolten gerne Steẅern geben, wann
Sie nur mittel, zeit, undt ruhe darzu hetten?
Seindt nacher Braunschweig undt Magdeburg destwegen,
gefahren. Die Bawfuhren, bleiben stegken,
iedoch haben sich die vom Adel, willig, darzu,
anerbotten. Gott gebe guten succeß!
Der digke Börstel, wil Seiner Muhme, die
allte Börstelin von Jlverstedt geborne von Bila
alhier, in meiner Schloßkirchen vorn Berge
neben seinem Erbbegräbnüß, beysetzen, vndt
begraben laßen, dieses moviret Streitt,
zwischen den Geistlichen, sonderlich, weil der
hofprediger, die leichpredigt in seiner an-
vertraweten kirche, nicht verrichten soll.
Jch habe es aber endtlich concediret, wann
ich gebührlich derentwegen requirirt würde,
vndt sonderlich, weil Sie vorgeben, es solle der
Superjntendens in der Stadtkirchen, die leich-
predigt erst verrichten, darundten, (dieweil
Sie die Fraw, drundten, in der Alten Stadt, ge-
storben) darnach solle die begräbnüß, hieroben,
vorgehen. Der hofprediger hingegen, besorget
præjudicia, vndt wil vngerne daran, zumahl
weil der pfarrer von Plötzkaw, auch schon des
Præsidenten, leichpredigt gehalten, iedoch
wil er sich gerne meinem befehlich subijciren!
Es hat allerley gute Conversationes, mit deme
von Jehna, gegeben. perge
Donnerstag♃ den 18den: Januarij: 1649.
Songe, comme si i'eusse estè a la Haye, en
la mayson du Conte Maurice, nepheü de ma
Femme, y trouvant plüsieurs Türcs, lesquels
auroyent dancè, avec leurs cimeterres,
non sans consternation, de beaucoup de gens.
Jtem: qu'ün Ambassadeur de la ville de Brehmen,
m'auroit dit avec èspouvantement, qu'il
croyoit que Messieurs les Estats, seroyent
leurs intimes amis, mais qu'il appre-
noit déz l'heure mesme, qu'on avoit
desseing de changer leur garnison,
& de s'emparer de leur ville, contre
toute alliance, & le droict de bienseance!
Die Mühlsteine, so ich diese Tage, von
Höchstedt, mit meinen wagen, vndt pferden
holen laßen, (da es doch billich, die vndter-
thanen thun sollen, auch zu thun, schuldig
sein) seindt nicht alle ankommen, Sondern
ein wagen, so zerbrochen, hat müßen
vndterwegens, stehen bleiben. Meine
pferde, haben sehr bösen weg gehabt. Seindt
|| [[Handschrift: 62r]]
sehr verderbet worden, & ie trouve tresgrande
resistance, en mon mèsnage, presque en
toutes choses! Dieu vueille alleger mes
grandes peines! & difficültèz!
Conferenze, mit Reichardt, wie auch mit Bürgermeister Döhring,
von vielen nöhtigen, Oeconomy: vndt Polizeysachen.
Avis: daß nicht allein, der Pabst, vndt Span-
nier, sich dem Friedenschluß (als der Catolischen
kirchen, præjudicirlich) heftig, opponiren, Sondern
auch die Prager, hetten den Retzschin oppug-
niret, der Oberste copie aber hette Sie, mit
großem verlußt, abgetrieben. Ob nun diese
(vom Maior Stoltzenbergk) gestern alhier
spargirte zeittung, sicher erfolgen werde,
wirdt die zeit declariren. perge
Avis, vom CrayßTage zu Leiptzigk; daß sich
derselbige zerschläget, vmb der stargken opposition
vndt droẅungen der ChurSächsischen willen, welche
mit gewaltt durch: vndt den andern Ständen,
die einquartirung der ChurSächsischen völgker, aufdringen
wollen, wiewol sich die Schwedischen dissentiren.
Gott helfe vnß doch auch, gnediglich! auß diesem ge-
fährlichen, hochpræiudicirlichem labyrinth!
Discorsj mit Doctor Mechovio, postea mit Jehna.
Oberlender ist von Berlin fæliciter wiederkommen,
Gott lob, mit Chur: vndt Fürstlichen schreiben,
vndt lamentj, wegen des elenden friedens!
J'ay rèscrit a Madame l'Electrice Douajriere
a Berlin.
Avis: daß die Cosagken in Polen, noch nicht gestillet.
Das der Friede zu Münster vndt Osnabrück vielen vnan-
nehmlich, auch darwider gehandelt würde.
Jn publicis & oeconomicis, zu laboriren
gehabt, vndt meine Rähte, alß Doctor Mechovium,
den von Jehna, mit Secretario Paulo Ludwig
sich zusammen setzen, undt consultiren laßen.
Meinen Sohn Erdtmann Gideon besucht,
welcher sich ein par tage hero, (propter
scabiem, salvo honore!) innehalten muß,
non potendo sedere. etcetera Gott gebe, daß
diese vngesundheit, ihme eine heilsahme
gesundtheit sein, vndt das böse hinweg
gehen möge!
heütte wirdt die alte Börstelinn begraben,
|| [[Handschrift: 63r]]
an dem Börstelischen begräbnüß, vorm Berge.
Elle a estè Lütherienne, de la famille de<s> Bila
dü pays de Lünenburgk, (soeur dü Vicaire,
Julius de Bilaw a Zelle, homme de belles qualitèz
autresfois de ma cognoissance) & estoit au
Domaine de Jlverstedt, au Domicile de feu son
mary, Jean Pandolfe de Börstel, mais les
maux de la guerre ayans accablè Jlverstedt,
elle s'est retirèe icy, dans la ville de Bernbourg,
a diligemment frequentè nos presches, & s'est
comportèe Chrestiennement! Meine hofofficirer,
vndt bediente, haben ihr daß geleidte, zu ihrem
Ruhebettlein, gegeben.
A spasso; auf die krahenhütte, mit
Victor Amadiß, vndt Carolo Ursino;
vndt haben 1 krahe geschoßen. perge
Darnach wieder, meinen Erdtmann besucht.
Es seindt wieder diesen Abendt, Acht Reütter,
(vom Pfaltzgraven, alß Generalissimo einen
paß habende,) anhero gekommen, mit einem
leütenampt, vndt nehmen frey Futter, vndt Mahl.
Jch habe Hans Balthasar Oberlender wieder nacher Deßaw, vndt
Zerbst, geschigkt, 1. wegen weinpfähle, vndt
wildpreths. ad 2. wegen Zerbst[isch]en biers. perge
Die Fehrleütte alhier, machen mir lose
händel, in dem Sie die leütte, mit läster-
wortten, abalieniren, ob Sie, (Gott behüte
vnß!) der Teüfel hette heißen anhero kommen?
Vndt weil ihnen, den Gottlosen Fehrleütten,
(die ich, in großem verdacht, diebstalß habe)
der kohl zu fett worden, vndt die Mühe
am grundeiß verdreüßt, wolten Sie gerne
mit meinem schaden, Meine einkünften,
mir schmählern, das sie Gott davor
demühtige! biß Sie sich beßern! vndt bekehren!
J'ay depeschè aussy ce soir üne impor-
tante depesche, vers Erffurdt. Dieu la
vueille fortüner! & bienheürer!
Der bohte von Wolfenbüttel, undt Schöningen
ist auch ohne anstoß, (Gott lob!) wiederkommen.
Ein Quartiermeister, ist diesen abendt, wieder
anhero kommen, mit 6 pferden vom Major Stol-
tzenbergk. et cetera
Ein Somnium gehabt, wie ich bey Kayser
Ferdinando secundo gewesen, welcher sich sehr gne-
dig, gegen mir erzeiget, über den Treflichen vielen
verenderungen verwundert, mir einen großen
Schatz, von rariteten, Edelgesteinen, etcetera gewie-
sen, vndt mich gefraget: ob mir mit 40000 ReichsthalerRthlr:
gedienet, meine schäden, zu ersetzen, Jch hette
meine schäden zwar weitt höher æstimiret, aber
doch still geschwiegen, vndt der außzahlung erwar-
tet, da wehre mir, in die lingke handt
ein stein gekommen, wie ein wurfstain,
denselben hette ich wollen wegwerffen,
iedoch erst angesehen, Siehe! So wehre es
ein schöner kopf gewesen, zimlich roht,
vndt wol gemacht, vndt gebildet, Kayser
Ferdinandj primj, mit einem barätlein,
vndt wehre immer in meiner handt größer
worden, biß zur rechten größe, eines Man-
neskopffs, Man hette disputirt, ob es corall,
oder Corniol wehre, weil es hellgläntzend,
vndt doch mehr roht, alß goldgelb gewesen, sehr
schön anzusehen, endlich hette es Corniol sein müssen, eines
grossen Schatzes werth. Jch wachte darüber, auff.
|| [[Handschrift: 64v]]
Es dauchte mich zwar auch, der itzige Kayser
Ferdinand III. hette auch mit zugesehen, wie auch der
Ertzhertzogk Leopoldt Wilhelm, Sie hetten aber
stille darzu geschwiegen, nichts gesaget,
sawer auß, gesehen, vndt sich fast gestellet,
alß hielten Sie es mir, vndt ihrem herr-
vatter vor v̈bel, daß er Mir, so einen großen
Schatz, zeigen, undt in handen laßen sollte!
heütte ist meines Sohns, Erdmanns
Gideons, geburtsTag, an deme er, in daß
18. iahr seines allters, eintritt, vndt
numehr die 17 iahr, seiner pilgramschaft
außbracht, vndt vollendet. Gott wolle
ihn ferner, gnediglich fristen! segenen!
stärgken! vndt erhalten! seine gnade
v̈ber ihn, außbreitten, mit gesundheit
undt Fürstlichem wolstande, kröhnen!
vndt mit zeitlicher, vndt ewiger wol-
fahrt, ihn überschütten! vmb seines lieben
Sohnes Jesu Christj willen, in kraft deß
heiligen Geistes,! Amen! Amen! Amen!
Es hat heütte aufm Sahl, Er Marggravius
vormittags geprediget, undt mir gute satisfaction gethan.
Extra zu Mittage, Doctor Mechovius, Jehna, Marg-
gravius, etcetera etcetera etcetera mit denen, es allerley
conferentzen, successive gegeben.
Jch habe auch eine jnstruction, auf Doctor
Mechovium, verfertigen laßen, welcher auf
den Convent nacher Cöhten, Morgendes Tages,
(wilß Gott!) verraysen soll. Gott gebe zu
glügklicher expedition!
Nachmittags conjunctim, in die kirche, in großer kälte.
Mein Sohn Erdtmann aber, (nach dem er die heüttige
vormittagspredigt, in seinem hustenden, vndt anderm
zustandt, mit Mühe, vndt vngelegenheit, in
Meinem Gemach v<g>ehöret) ist zu hause geblieben.
Gott wolle es mit ihme beßern! vndt lindern!
Der Quartiermeister, (welcher alhier lieget)
vndterstehet sich, die wagen an der Sahle zu
schätzen, vndt von einem 6 Groscheng: zu fordern.
Jch habe es ihm, inhibirt. Er beruft sich,
auf seines Maiors befehl. Leßet Sie
doch dißmahl paßiren.
Tobias Steffeck von Kolodey ist post exantlatos labores, re
infecta von halleg wiederkommen. et cetera <Pacience!>
Oberlender, ist von Deßaw, undt Zerbst, auch
wiederkommen, nicht ohne gefahr, in transitu
v̈ber die Elbe, wegen des grundteißes,
so seinen kahn, fast vmbgestoßen. Gott lob, der
ihn errettet hat!
<große kälte.>
Jch habe dem hanß <Fritz> Eckardt, die küchen-
rechnungen (wegen befundener unrichtig-
keitten) alleine gelaßen, vndt die Cammer-
rechnungen abgenommen, auch diese auf Hanß
Geörgen horenburgk, meiner Söhne Cammerdiener,
tranßferiret. Gott gebe! zu glügklichem succeß!
Doctor Mechovius ist meo nomine auf den con-
vent nacher Cöhten, Gott segene die Consilia!
Mit Jehna, importantissima et secretissima
consultiret, vndt deliberiret. Gott gebe glügk!
Georg Reichardt, bey mir gehabt, vndt
AmptßSachen, decidiret.
Den von Jehna, meinen Raht, habe ich diesen
abendt, abgefertiget, (con sodisfazzione,)
weil er Morgen, (Gebe Gott) zu verraysen, willens.
et cetera
<große kälte[.]>
Jehna ist forth, in Gottes Nahmen, der geleitte ihn!
Jch habe viel vnruhe gehabt, in meiner hofhal-
tung, wegen hanß Geörgen, vndt hanß Eckardt
wiedriger bezeigung, habe ich Hans Georg die
gelder wieder abnehmen laßen, vndt correc-
tiones gebraucht. perge <mesme des coups!> <de baston!>
Jakob Ludwig Schwartzenberger ist von Ballenstedt wiederkommen, con
qualche mîa sodisfazzione.
Jch habe vndterschiedliche Neu iahrs briefe,
per Leiptzigk empfangen. Jtem: an vnß, inß
gesampt, vom Graf Magnus Gabriel
de la Gardje. perge <welcher in Schweden zeücht.>
Die avisen geben:
Daß es wegen der ratificationen außwechßlungen,
zu Münster vndt Osnabrück noch schwährigkeitten gibet, wiewol
sonst alles richtig.
Der Cardinal Mazzarinj, ist zum nobile Vene-
ziano, gemacht worden.
Die Neẅe Spannische Königin, ist zu Meylandt.
Jn Candia haben die Venezianer, wieder progreß.
Dem Duca di Modena, seindt von Paris 40000 Duplonen,
dem General Turenne aber 800 mille Gulden (florenus)f: geschickt worden.
Die außtheilung der Schwedischen armèe in die 7 krayse,
macht viel zu schaffen.
Die hertzoge von Lüneburg haben sich auch verglichen,
also: daß sich der elltiste hertzog Christian Ludwig,
des Stammhauses Zelle, angemaßet, der andere,
alß hertzog Geörg Wilhelm, nimbt Grubenhagen.
Zu Pariß gibt es auch händel, zwischen dem
Könige, undt dem Parlament.
Jn Spannien, ist den conspiranten, der proceß ge-
macht, also: daß der hertzogk von hyxar, zur e-
wigen gefängnüß, vndt 10000 Ducaten Straffe
condemniret, der Don Carlo de Padiglia vndt
Don Pedro de Sylva aber, seindt offentlich, mit
dem Schwertt, am 5. December iüngsthin gerichtet
worden, Don Domingo Cabral aber, sol etzliche
Tage zuvor, in der gefängnüß gählingen ge-
storben, oder hingerichtet worden sein, zu Madrill.
Ein Münch, so dem iungen hertzogen von Sa-
voya, nach dem leben gestellet, sol auch
iustificiret worden sein, zu Turin.
Jn Engellandt, sol es die armèe mit dem
Parlament halten, vndt dem Könige, hart
zusetzen, darvon vndterschiedliche, weittauß-
sehende discurß fallen, vndt des Königes person
in gefahr ist. Gott erbarme sich seiner!
Die Niederländer, in den verejnigten Provintzien,
seindt uneins, wegen angrif der Portugehsen,
so ihnen Angola, vndt Sankt Thomaß hinweg genommen.
Die Stadt Amsterdam, wil nichts gegen Sie
tentiren, noch spendiren, weil Zeelandt alleine
darauf anspruch hat. Theils meinen, Brasilien
dörfte auch vor Hollandt, verlohren gehen.
Der königliche dänische Sohn, graf Woldemar,
Kayßerlicher General wachmeister, hat in der Graf-
schaft Bentheim, eine stargke rencontre gehabt,
mit den armen pawren, vndt landleütten,
wegen der quartier, vndt deren viel erschlagen,
eben am lieben Neẅe Jahres Tag!
Es gibt bancqueet, vndt gute tractationes zu Prag,
zwischen den Kayserlichen vndt Schwedischen hohen Officirern!
General Königßmargk, sol inß Ertz Stift Brehmen gehen.
Der Kayser hat zu Wien, alle Freẅden-
fest vndt Faßnachtsspiele verbotten, wegen der
Ertzhertzoginn Claudia zu Jnsprugk, absterben.
General Lamboy opponirt sich in westphalen der
Schwedischen Einquartirung, weil er prætendiret
es competire ihnen nicht, Sondern den heßischen.
Die Schweden, haben Sich, jm Schwäbischem Krayß,
verglichen, vndt vmb die dèslogirung der Frantzosen,
bemühet.
Churfürst Pfaltzgraf, Carll Ludwig, sol seine
ratification, zum frieden, eingeschigkt, vndt die
Offerirten conditiones, (wie im instrumento pacis,
endthalten) auß liebe des friedens, endlich ange-
nommen haben!
General Lamboy begibt sich, in Spannische dienste,
mit einer stargken armèe.
Der König in Frangkreich, leßet dem hertzoge von
Savoye, seine plätze, alß: Trino, Cavors,
Avigliano, Susa, vndt das Fort Grocere8 wieder
einraümen.
Der Kayser, helt v̈ber der execution des
Friedenschlußes, wiewol der pabst sich opponiret!
<Dem König in Spannien, urgiret man, seine Tochter,
dem jnfante von Portugall, zu geben.>
Avis von Cöhten: daß man sich verglichen daselbst,
wegen der verpflegung, im lande, 3 compagnien zu
Fuß, vndt 1 zu Roß. perge Dörfte ohngefehr,
dem Bernburgischen Antheil, Monatlich, auf 76 ThalerThlr: kommen,
neben den vndterhalt, auf den GeneralStab, abschickung
nacher Erffurdt, undt etzlichen nebenspesen.
A spasso; in die krahenhütte.
Doctor Mechovius ist von Cöhten wiederkommen. Man
hat die abschigkung, nacher Erffurdt resolvirt,
weil sich der CrayßTage zu Leiptzigk; mit großem
vnwillen, vndt vergebenen unkosten, zerschlagen.
Mit meinem Sohn, Viktor Amadeus in die kirche, vndt
wochenpredigt, (interim: hat Madame meinen
Sohn, Erdmann Gideon verstohlener weise, besucht)[.]
Ein höflich brieflein, dangksagung,
vndt gratulation, habe ich vom Neẅen
Könige, Friderico Tertio, (per Barby) empfangen.
Extra: zu Mittage, Doctor Mechovium gehabt,
welcher mir, wichtige schreiben<puncta,> vndt große
consequentzen, vom Leiptziger krayßTage,
referiret. perge Jl semble; que l'Electeur de
Saxe, veut embabouiner les Swedois,
& Brandebourgeois, & tyranniser nous
autres Princes, & estats Souverains,
en ce Cercle, comme s'il estoit, nostre Dictateür,
& Süperieür contre nos Droicts, Libertèz,
& Privileges! Dieu nous vueille garantir.
Jn Frangkreich, wüntzschet man proro-
gation des deützschen wesens, weil alles daselbst
rebellisch, vndt in motu, ist.
A spasso; in schönem wetter.
Oberlender, ist mit zweyen wilden Schweinen,
welche er zu Deßaw <vor 8 ThalerThlr:> erkauft, wiederkommen.
Avis: daß Obrist leutnant Knoche, nach Erfurdt soll,
Man wirdt mit Saxen weimar, sich con-
iungiren, wieder Chur Saxens præiudicirliche
desideria, protestiren, vnsere würde vndt
dignitet manutenjren, auch dahin sehen,
damit wir weder von Schweden, noch
ChurSäxischen völgkern, vndtergedrügkt, vndt
aufgefreßen werden. Gott stehe vnß bey!
vndt gesegene unsere gerechte consilia!
J'ay visitè mon fils Erdmann, malade;
Dieu le vueille reguerir! par sa main benigne!
et Paternelle!
Donnerstag♃ den 25ten: Januarij; 1649.
Jch habe heütte angefangen, mich zu resolviren,
wegen der præparatorien, zur Fürstlichen leichbegengnüß,
Meiner Sehligen Schwester, Fräulein Sibylla Elisabeth fürstin zu Anhalt[.] Gott
gebe zu glügk! vndt succeß! Amen!
Avis von herrn von Schrahtembach, daß mehrerer
vnruhe wunder erscheinen, vndt in selbiger Brehmischen
Nachtbarschafft, vndterschiedlich blut, in den
|| [[Handschrift: 69r]]
waßergräben, auch an einem gewißen orth,
ein lebendiger Stintt, in einem Misthauffen,
gefunden worden, auß welchem Man eine inun-
dation, vndt überschwemmung selbigen orths vr-
theilet, gleich alß ein solches von Fischen, am
Nordtstrande, in hollstein, vor iahren, ver-
mergkt worden sein solle. Er schreibet auch
von des Königs in Engellandt, endthaüptung,
vndt daß er von anderen mehr, dergleichen
befahret. Gott steẅre! allem vnrechtmäßi-
gem Gewaltt, undt Tyranney, vndt daß
dieses mit dem König in England nicht wahr seye!
hertzog Ioachim Ernst herzog zu Schleswig Holstein gratuliret mir
auch, zum glücksehligen Neẅen iahr.
Zu Brehmen, mag es sterben, gestaltt dann
vnserm alhiesigen, iunger herrschaft hofmeister,
eine schwester, vndt ein vetter9, so wol studieret,
vndt jn ihren besten iahren, gewesen, baldt
nacheinander, hinweg gestorben, wie
auch seine Mutter. Je crains mortalitè, cest
estè! Dieu nous Vueille icy preserver! par sa Sainte grace!
J'ay èscrit, a Nostitz, a Sternbergk; & a Schmehr-
Tosche. Dieu vueille! que le tout passe, á temps! & seürement!
Avis: daß General Axel Lillie, zu Cöhten, seye
angekommen, diesen Tag, von seiner convoy, haben
die Cöthner, 40 Mußcketirer, nacher Palbergk
gewiesen, vnß nur wehe, darmit zu thun.
J'ay visitè, en compagnie, de ma femme,
mon fils Erdmann, assèz en meilleür point,
qu'hier, graces á Dieu. Dieu le vueille assister!
Die avisen von Erffurdt bringen: daß der
Schwedische Generalissimus, vndt andere hohe Officirer,
zu Erfurdt angelanget. Die consilia alterirten
sich, weil in Frangkreich vndt Engellandt,
große alterationes. Es scheinet der krieg
dörfte sich in Frankreich ziehen, die Cron Schweden
eine, die Kayserlichen vndt Spannischen der andern
partie, assistiren. Es sollen schon feindtsehlig-
keitten, vor Paris vorgehen, vndt selbiges
Parlament, nebenst der bürgerschaft, einen
stargken außfall, auf die Königlichen
gethan, vndt deren 6000 erleget haben.
Der Prince de Condè, solte darüber, drey
stiche bekommen, vndt General Türenne, ordre
haben, eilends, nach Saint Germain zu marchiren,
dem Könige zu hülfe. Jn Engellandt soll der
König, degradiret worden, vndt numehr Carolus
|| [[Handschrift: 70r]]
Stuardt (leyder!) genennet sein, auch keine
stunde, seines lebens sicherheit wißen. Ja etzliche
melden, er seye neben 15 andern Baronen, gar
decolliret, (so doch nicht zu hoffen) vndt der General
Fairefax, præsumire die Crohne aufzusetzen.
Wehren wol schregkliche mutationes, zu un-
seren zeitten, auch zeichen, vor dem iüngsten Tage!
Den wolle Gott der herr baldt, mit gnaden,
erscheinen laßen! Eia Domine Jesu! <Venj> Amen!
Der liebe fromme König Carolus, würde solcher
gestaltt, wol ein Märtirer sein müßen.
Gott wolle ihme beystehen in gnaden! ihn
trösten! stärgken! vndt erhören! auch ihn
nicht in den Muhtwillen seiner Feinde, geben!
noch andern zum beyspiel vndt exempel,
der vnbefugten rebellischen vnderthanen
Tiranney, diehnen laßen!
Die Chur Bayrischen wollen nicht zu frieden sein,
mit denen gebottenen Monaten Soldes, ih-
res herren. Piccolominj der Kayserliche General,
ist zu Wien. Ein grave von Naßaw, graf
Geörge Friderich, ist von Münster, nacher Erfurdt,
wie auch ein Chur Meintzischer Gesandter10, aldar
ankommen. et cetera
Risposta von Cleve, von Chur Brandenburg höflich
zum Neuen iahr, item: vom hertzogk Geörg Wilhelm
von Braunschweig Lüneburgk, welcher mir nicht
allein gratuliret zum Neuen iahr, (wiewol ich
ihme nicht geschrieben) sondern auch zu er-
kennen gibt ihre brüderliche Theilung, vndt
daß er die residentz zu hanover, vndt
die Theilung Regierung des Calenbergischen
Fürstenthumbs, angenommen. Bittet mich
vmb gute correspondentz, darzu er sich
seines theilß, gar höflich, offeriret.
Die kälte, ist sehr groß, vndt helt an. Darbey
ist sich zu verwundern, das auch die infection
so wol in NiederSachßen, alß oben in Böhmen,
anhalten soll.
A spasso auf dem Eiß der Sahle, vndt in
die püscher. Jnterim: ist General Axel Lillie,
mit 60 pferden von Cöhten, ankommen, Man<vndt> hat
frey quartier begehrt. Man hat gegen dem
Quartiermeister, meine absentz endtschuldiget,
vndt weil ich baldt darnach, durch meine ver-
borgene Spatziergänge, abgeholet worden, habe ich
allerley anstaltt, in der Stadt, machen laßen.
Die Erffurdter avisen continuiren:
Daß in Frankreich vndt Engellandt große unruhe, vor
wehre, vndt daß es zu Paris wegen der aufruhr,3
des Parlaments, gefährlich stehe, der König hette
mit den Printzen des geblüts, heimlich endtweichen
müßen, auß der Stadt. Die Bastilie, wehre, von den
Rebelljrten belägert, vndt eingenommen. hingegen,
hette der König, eine armèe von 7000 Mann, vor
Pariß, in der eyl zusammen gebracht, es zu blocquiren,
deren Generalissimo wehre, der Printz von Condè,
General leütenampt, der hertzogk von Elbœuf,
vndt General v̈ber die Reüterey, der Düc de Beaufort.
Den Cardinal Grimaldj, auf der gaßen zu
Paris, (in des Cardinals Mazzarinj kutzschen
fahrende,) haben v̈ber 800 Mann, vom pöbel
angefallen, in meynung, es wehre der Mazza-
rinj. Alß Sie aber, gesehen, das es ein anderer,
haben Sie von ihme abgelaßen.
Der König, in Engellandt, wirdt in genawer
custodia, gehalten, vndt vom kriegßraht angeklaget
1. worumb er das Parlament verlaßen? 2. Die Stan-
darden gegen daßelbige aufgerichtet, vndt geführet?
3. Einen unnöhtigen krieg vervhrsachet?
|| [[Handschrift: 71v]]
4. Den rebellirenden Jrrländern, seine Commissionen
mitgetheilet? 5. Die andere Unruhe, in Schottlandt,
erwegket? 6. Vndt vermittelst diesem allem, eine
vhrsache, dieses itzt vorlauffenden, großen krieges,
vndt blutbades wehre? Vmb dieser, vndt anderer
puncten willen, wollen Sie ihn, vor recht, stellen,
wiewol das Parlament mildter gehet, die
vor recht stellung, noch nicht resolviret, aber gleich-
wol itztgedachte puncten des kriegßrahts,
zu examiniren, angenommen. Es hat darneben,
das Ansehen, ob wehre man vorhabens, den König,
aller seiner authoritet, Dignitet, vndt hoheitt,
zu entsetzen, oder wol gar zu immerwährender
gefängnüß, zu condemniren. Gott wolle ihn
trösten, stärgken! beßern! vndt gnediglich beschirmen!
auch diese väterliche heimsuchung, zum besten diehnen
laßen! Ohne Gottes willen, kan ihme doch, kein haar,
gekrümmet werden, wann er sich nur feste, an Gott helt?
Jn Spannien, ist die conspiration, wieder den König,
zimlich Vindiciret, vndt <seindt> auf offentlichem Margkt,
zweene hohe Cavalliers, (nach deme Sie des Tages
zuvor degradiret, vndt des Ritterordens, benommen worden)
alß Don Carlo de Padiglia, vndt Don Pedro de Sylva
hingerichtet worden. Man hat Sie anfangs, von hofe
zu Madrill, auß der Gefängnüß, abgeholet, ieden
|| [[Handschrift: 72r]]
auff ein MaulThier, gesetzet, durch die gewöhnliche
Straßen, zur gerichtsstelle, gebracht, vndt durch 6 Jesuiter
trösten laßen, Nach deme sie nun, mergkliche zeichen, ihrer
bereẅung, von sich, gegeben, seindt ihnen die Gurgeln, mit
Meßern, abgeschnitten, vndt darauf, von hindten, die
köpfe abgeschlagen, vndt die Cörper, auf den Schavot
oder bühne, biß auf den Abendt, liegend gelaßen, da dann
die abgehawenen köpfe, an die Füße, gesetzt, hernacher
bey der nacht, abgeholet, vndt mit geringen Ceremonien,
auf den kirchhoff Sankt Gines, (alwo man ordinarie die
justificirte personen hinbringet,) begraben worden.
Es seindt noch andere zwey iustificirte personen, vndt
vornehme haüpter, in dero verhaftung, Todt gefunden,
andere, ob sie schon zu 6 malen, auf der Tortur gewe-
sen, vndt nichts bekommen wollen, zu ewiger gefäng-
nüß, darundter auch der hertzogk von yxar,
neben 10000 Ducaten Strafe, (ich halte darvor,
es solle 100000 heißen) condemniret worden. Ein
anderer Dominico Cabrall genandt, ist etliche
Tage zuvor, in der gefängnüß, gählingen Todes
gestorben. Vielleicht hat er sich selber, vergeben.
Ergo: menge Sie ia keiner, vndter die Aufrührer11,
vndt bedengke das ende, vndt Thue gutes, So
wirdt er ruhm vndt ehre, bey Gott, vndt einer
Gerechten hohen Obrigkeitt, haben!
Auß Venedig, vndt selbiger revier, wirdt avisiret,
das die wieder den Türgken aufgestandene
Stradioten in Candia, wenig außgerichtet,
vndt mit verlust, in die berge, wieder getrieben
worden. Die venezianischen Agenten, zu Constan-
tinopel, wolten sich gerne in Tractaten, einlaßen,
vndt Candia gegen erlegung 40000 Ducaten,
iährlichen Tributs, vndt 50000 (ich halte es
solle 500 mille heißen) vor den kriegeskosten,
vor ein Ottomannisches lehen, entpfangen,
alleine die Türgken, wollen sich darzu,
gar nicht verstehen. Die von Ragusa,
(die doch Christen sein) haben, den general
Foscolo, in seinem anschlage, auf Castel
Nuovo, verhindert, destwegen ihnen, hart
gedroẅet worden.
Die Spannische iunge Königin, erwartet zu
Trient, der nöhtigen Geldtmittel, sol biß
Faßnacht, aldar bleiben, hernacher auf dem
Lago di Garda, auf Bressa, vndt förters, auf
Meylandt, kommen. Sie wirdt von mehr, dann
1000 personen, begleittet, von welchen man,
den mehreren theil, abgeschaffet.
Die Ertzhertzogin Claudia, zu Jnsprugk; ist gestorben,
die hertzogin von Savoya, ist vnpäßlich, vndt ein
Münch, ist zu Turino iustificiret, welcher dem
iungen hertzogk von Savoya, nach dem leben gestanden.
Jn Hollandt armiren die Provintzien, wieder
Portugall, haben den krieg nach Brasilien beschloßen,
weil Sie die Jnsel Angola verlohren, woher
die Elephanten zähne, in großer menge herauß
gekommen, vndt dieser verlust, ein großer Schade
der WestJndianischen Compagnie ist. Die Portu-
ghesen, sollen alles in den Schantzen, niedergemacht
haben.
Jn allen Römischen Reichs deützscher nation
krayßen, werden fast crayßTäge gehalten,
zur beförderung des getroffenen Frieden-
schlußes execution. Auf dem ChurReinischen
CrayßTage zu Frangkfurth zwar, seindt
weder Chur: Trierische, noch Pfältzische
gesandten erschienen. Die Frantzosen haben
ihre quartier, <biß dahin> nicht reümen wollen,
<wie auch die Spannischen gethan,>
derowegen, nach Frangkenthal, ein Schwedischer
Trompter, geschigkt worden, vmb zu vernehmen,
ob selbige garnison, als Freündt, oder Feindt,
gegen die Schweden, sich erklähren wolle?
|| [[Handschrift: 73v]]
Zu Augspurgk, wil der Kayser expresse, man solle
dem Friedensschluß ad amussim, inhæriren!
General Lamboy gehet in Spannische dienste,
vndt die Stadt Lüttich, continujret in Frantzö-
sischer Protection, mit verdruß Chur Cölln.
Chur Bayern offeriret seinen völgkern,
4 Monat Soldt, Sie aber, wollen 7 haben.
Werden doch endtlich wol acquiesciren.
Die waßer, vndt winde, haben in den
Oberlanden, mit verflößung der gühter,
undt vmbreißung vieler baẅme, großen
schaden gethan.
Frangkreich, stehet wieder mit Burgundt
in Tractaten, wegen der neütralitet, wollen
davor 20000 Duplonen geben, vndt diese
Grafschaft Burgundt, hat schon darüber, in
die 6000 Doublonen spendiret.
Der Printz von Uranien, hat den Magistrat
zu Niemägen verendert. Printz von Wallis,
Printz Robert, vndt Printz Moritz, pfaltzgraven,
seindt auch im haag, gewesen, vndt darnach,
zu ihrer flotte, gegangen.
hertzog von Lottringen, sol wieder mit Frangk-
reich, verglichen sein.
Der General Fairfax, sol auch über die 100 Parla-
mentsherren, (welche ihme nicht beystimmen wollen)
gefangen gesetzt haben, darumb die übrigen Parla-
mentsherren, sich auß Londen, auf ihre herrschaften,
vndt in vheste örther salviret, vmb mit hülfe
ihrer vndterthanen, sich wieder den Fairfax, vndt
seine armèe, zu beschützen.
Das Parlament in Schottlandt, sol sich, mit dem
Engelländischen Parlament coniungiret haben.
Jn Polen, seindt zwar die Cosagken, mit
dem Chmielinßky ihrem General zurügkeh
gewichen, Sie continujren jhre tractaten,
vndt erwarten des ReichßTages zu War-
schow außgang. Erlangen sie satisfaction,
so werden Sie acquiesciren. wo nicht, so dörften
Sie, noch größeres unheyl anrichten,
dieweil Sie sich sehr stärgken sollen.
Jnterim, sol der Türgke, mit großer
heereskraft, den Tartarn, in ihr landt
gefallen sein, sie zu strafen, wegen der rebellion
wieder die Polen. Die Königlich Pollnische
wittwe sol Todtkrangk sein.
Samstag♄ den 27ten: Januarij; 1649. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ Graphisch nicht darstellbares Symbol mit nicht ermittelter Bedeutung.[...] Graphisch nicht darstellbares Symbol mit nicht ermittelter Bedeutung.[...] Graphisch nicht darstellbares Symbol mit nicht ermittelter Bedeutung.[...]
Diesen Morgen, gleich wie gestern abendt, habe
ich Tobias Steffeck von Kolodey zum General Axel Lillie alhier
in der Stadt geschigkt, ihn zu complimentjren. perge
Er ist gar höflich gewesen. hat erst lange
geschlafen, wol gefrühestügkt, vndt ist darnach,
pian piano, nacher Qu Ascherßleben, gemarchiret,
wil Morgen (gebe gott) erst nacher Quedlinburg sein
quartier, weil er numehr Leiptzigk quittirt,
vndt wieder in Schweden reich zu ziehen, gedengket.
J'ay visitè, mon fils, Erdmann, & il se commence,
á mieux porter.
<Kälte. Schnee.>
Der hofprediger, Er Theopoldus, hat hieroben, auf dem
Sahl geprediget.
Extra zu Mittage, Doctor Mechovius, vndt Theopoldus[,]
item: die alte Krosigkinn, von Erxleben,
welche gestern den gantzen Tag, vndt vorgestern
abends, schon alhier gewesen.
heütte ist viehmargkt, alhier zu Bernburgk.
J'ay fait achepter, ün boeuf de 2 ans, pour
cinq Dalers.
heütte habe ich die herrenvettern, Meinen Bruder
vndt Schwestern, undt in die 30 vom Adel zur
|| [[Handschrift: 75r]]
Fürstlichen leichbegengnüß, gegen den 15den: Februarij:
(gebe gott) beschrieben.
heütte ist iahrmargkt alhier, meine Söhne
seindt hinauff, etwas einzukaüffen, geritten.
Die avisen geben:
Das die scharfen executiones, vndt verhaftungen
vornehmer herren, zu Neapolj, noch continujren.
Zu Wien ist ein landtTag: der Kayser be-
gehret Media: 1. die Kayserliche armèe zu vndter-
halten, damit Sie hierauf, abgedangkt, undt
bezahlet werde! 2. Zu erhaltung, vndt befestigung
der vngrischen gräntzhaüser, wieder den Erbfeindt.
3. Zu außstaffirung der Kayserlichen Bohtschafter.
4. Vorschläge, welcher gestaltt, wieder die Seümi-
gen zu verfahren, so die 300000 Gulden (florenus)f: (so den
Schwedischen verwilliget, zur quittirung des
Schloßes, undt kleinen Seitten, zu Prag) nicht
bezahlen. Die Kayserliche rayse, nacher
Preßburgk, ist wieder aufgeschoben, die-
weil General Piccolominj, nach Wien,
gekommen.
Der König in Polen, hat sich aufgemacht, nacher
Crakaw, zur leichbegengnüß Seines herrn Bruders
Königs Vladislaj Sehligen undt seiner kröhnung.
|| [[Handschrift: 75v]]
Die pest sol in Polen, hin: undt wieder, sehr
grassiren. An der königlichen wittiben, wieder
genesung, wirdt desperiret. Gott erbarme sich,
ihrer! Deßgleichen des littawischen vnter-
Feldtherren Radzivill, (nostro cognato) vndt
der Crone Feldtherren Wießnewetzky
welche beyde Todtkrangk, der Pommerellische
Woywoda, graf Denhoff aber, verstorben
sein solle. Jnmittelst continujren die Baw-
ren in Littaw, ihre Rebellion, die thun
grawsahmen schaden, vndt stärgken sich täglich.
Der General Chmielinsky wil mit 100 mille
Coßagken, zu der Cron Pohlen diensten, nahend
Cracaw, sich præsentiren. Gibt nachdengken,
weil ihm vom Türckischen hove, prächtige
præsenten, undt ein köstlicher Sebel, zuge-
schigkt, darneben innstendig begehret worden,
die Cron Pohlen, vollends zu durchstraifen,
vndt gäntzlich zu verderben, ia der itzige Fürst
in Sibenbürgen, solle ihme Chmielinßky,
große versprechung gethan haben, wann
er ihme, wieder Polen, hülfe leisten wollte,
Siehet also, das wesen mit dem Türgken, Tartarn,
Cossagken, vndt Siebenbürgen wunderlich auß,
|| [[Handschrift: 76r]]
vndt man dörfte, auf künftigen Pollnischen ReichßTage,
zu thun kriegen, den rechten schlüßel zu finden.
Zu Londen, gibt die gewaltt der waffen, ge-
setze, maß, vndt ordnung, leyder! alle gütliche
handlungen, werden umbgestoßen, es kömbt dahin, das
die soldatesca sich undterstehen darff, dem Könige
das crimen læsæ Majestatis, aufzudringen,
vndt die höchste person, vor recht zu stellen!
Die unaußgemusterte im vndterhauß, (weiln
das Oberhauß im Parlament, die proposition
verworffen, vndt zur Thür, hinauß gestoßen)
haben die sache, noch höher gespannet, vndt
einen Schluß gemacht, das die Potestas legis,
nicht in dem Könige, oder den Fürsten, undt
herren, sondern, in dem gemeinen Mann, bestehe.
Waß nun diese wunderbahre Neẅe gesetze
wirgken werden, ist Gott bekandt, undt die
zeitt, wirdt es eröfnen! Man weiß nicht
eigentlich, wo der König hingebracht seye?
Die confusion, vndt schregken, wirdt ie länger,
ie größer. Man hat angefangen, am Major
Pitcher, denselbigen, an der hauptkirchen, zu
harquebuziren, andere mehr dörften baldt
folgen müße. Gott beßere doch, das verwirrete wesen!
Zu Pariß nimbt die Unruhe, auch numehr
täglich zu. Selbiges Parlament, hat des Printzen
de Condè herr bruder, den Prince de Conty; zum
Generalissimo, den Düc de Longueville, zum
kriegßraht, die hertzoge zu Elbœuf, Bouillon,
vndt Maréchal de la Motte Haudencourt, zu
Generalen, den Düc de Beaufort, zum Ge-
neral der Cavallerie, erklähret, vndt
auf 30000 Mann, zu werben, patenten
außgegeben. haben großen zulauff, die
Bastillie, haben Sie bezwungen, vndt da-
durch das schwert in die hände bekommen, hin-
gegen helt der Prince de Condè, königlicher
General, die Stadt Paris, gleichsam blocquirt[,]
hat alle päße herumb, besetzet, kan aber,
wegen hohen waßers, der revieren (dergleichen
bey menschen gedengken, nicht gewesen)
die zufuhre nicht hindern, darumb die le-
bensmittel, in gutem kauff, sein mögen.
Er hat unlengst 4 Stügke geschützes,
vom Bois de Vincennes, nach Saint Denis, wollen
abführen laßen, So seindt die Parlamentischen
außgefallen, vndt haben solche vernagelt,
|| [[Handschrift: 77r]]
der Pöbel ist sehr unruhig, wil die hertzoge
von Chevreüse, Estrèe, vndt den Mareschal
de l'Hospital, nicht auß der Stadt laßen.
Das friedenßwergk zu Münster, wirdt sehr
gehemmet, undt gehindert, wegen etzlicher mal-
contenten, die sich zur execution, vndt resti-
tution, nicht bequehmen wollen, unangesehen
alle Chur:[,] Fürsten, vndt Stände, sich accommodjren.
Der Oberste Penß, ist de facto in die fetten
bißhero den gantzen krieg über, geschonten
vierlande gerügkt, welches den ham-
burgern, vndt Lübegkern groß nachdengken,
vndt unlust vervhrsachet. Sie tractiren
aber, zu hamburgk, mit gemeldtem Obersten.
Jn holstein, laßen sich Schnaphahnen spühren,
welche die straaßen, sehr unsicher machen,
vndterm vorwandt, der Schwedischen völgker.
Ein Spannischer Ambassador, ist in Dennemargk.
Jn Engellandt stehet es mit dem guten Könige,
sehr gefährlich, dann er hat den Todt, gleichsam
stündtlich vor augen. Er ist des Königlichen Tituls,
vndt Ehren entblößet, vndt verbotten, hinfüh-
ro auf den knien, oder mit abgedegktem haüpt,
ihme zu dienen, vndt seinen diehnern, befohlen,
|| [[Handschrift: 77v]]
ihme keine größere Ehre, undt respect, alß
sonsten, einem gemeinen lord, oder graven, gebraüch-
lich, zu erweisen, also ihn hinführo, Sir
Charles Stuart, zu nennen, es sollen auch
sein vom Parlament, undt kriegßraht,
150 personen deputiret, ihme, seinen Pro-
ceß zu machen, vndt zu ihm zu raysen.
Gott erbarme sich seiner! vndt Tröste ihn!
Jn Frangkreich, gehets immer forth auch
zur enderung. Theilß Fürsten, stehen bey
ihrem Könige, andere halten es, mit dem
Parlament zu Pariß. Düc d'Orleans
hat sich, mit 4000 Mann, zu Saint Clou,
logiret. Man weiß nicht, welcher partey
er beystehen will? Dergleichen viel Städte
thun, vmb zusehen, wo hinauß, die Fortun
sich wenden wolle? Die Spannischen, undt
lottringischen verstärgken sich inndeßen,
in Flandern, möchten sich solches künf-
tig, mit Nutz, vndt fortheil bediehnen.
Gott wolle Sein glaübiges haüflein, in
diesem Sturmwetter, beschützen, beschirmen,
vndt über seinen Obrigkeitten, ordentlich halten!
Die Türgken, seindt befehlichet, mit ernst, von ihrem
Kayser, sich still, undt Friedsam, an den vngrischen
gräntzen, zu verhalten.
Die Frantzosen haben numehr, die Stadt Meintz
quittiret, nach dem Sie ihre restirende Contribution
bezahlet, vndt seindt übern Rhein gezogen.
General Lamboy bringet eine stargke armèe
in Spannischen diensten, auf die beine.
Der König in Frankreich hat dem Parlament zu
Pariß, bey Strafe der rebellion, gebotten,
sich von Paris hinweg zu machen, dieses aber
pariret nicht, vndt hat hingegen den Cardinal
Mazzarinj in die Acht erklähret. Dörfte
vermuhtlich, viel a<u>nschuldig blut kosten.
Gott wende es in gnaden!
Die herren Staden, haben auf anhalten des
Printzen von Wallis sich numehr, resolviret,
ihre Gesandten nach Engellandt zu schigken,
weil die Sachen, auf des Königes seitten, gar
schlecht bestellet, vndt er von der armèe so
wol, als von dem Underhause gantz degra-
diret ist, auch ihme Sein proceß, gemacht wirdt.
Die holländer haben wieder die Portughesen ge-
schlagen, vndt 2 Schiffe verlohren, die Portughiesen aber, 8
neben einer Caragke, vndt andern Schiffen. Die Staden
|| [[Handschrift: 78v]]
Die Stadeni begehren satisfaction, oder Sie wollen die
Holländer<Portughesen>, vor Feinde erklähren.
Die Cosagken sollen schregklich, undt vnbarmher-
tzig bey ihrem abzuge gehauset, alles abge-
brandt, die Menschen gefangen hinweg geführet,
verkauffet, ohne vndterscheidt niedergehawen,
vndt endlich zu frieden gestellet worden sein.
An des verstorbenen graven Denhoven
Stelle, ist nach Marienburgk, herr güldenstern,
vndt nach Pommerellen, herr Ludwig Weyer verordnet.
Der Stadt Dantzigk gewesener Commendant,
Oberster Hubaldt, sol vom Könige in Pohlen,
zum General über: 12 Regimenter, bestellet,
ihme auch in Littaw, quartier gegeben,
vndt vom Churfürsten zu Brandenburgk;
vndt der Stadt Dantzigk, etzliche völgker,
hierzu überlaßen worden sein.
Chur Bayern, hat seinen völgkern, nur
2½ Monat Soldt, offeriret, iedoch frey gestellet,
ob Sie von den landt: oder krayßStenden, mehr
erhalten köndten? Derentwegen Sie dann,
zum Ertzbischof nacher Saltzburgk, geschigkt,
einen mehreren vndt größeren beysprung, zu
erhalten.
Zu Augspurgk; gibt es auch noch difficulteten.
Zu Constantinopel haben sich die Spachy, vndt Ja-
nitzscharen verglichen, vndt es rüstet sich alles,
zum Feldtzuge. Candia, ist aufs neẅe belägert.
Die venezianische armada, hat sich, vor den Dardanellj,
retiriret, etzliche Schiffe, von den holländern,
an sich zu ziehen, vndt alßdann den Türgken, den
Außgang, wieder zu sperren. Die Königin in
Spannien, ist noch zu Trient, geldt, vndt ordre,
weitter zu paßiren, erwartende. Der Duca
dj Parma, wirdt sehr urgirt, die Spannische parthie
anzunehmen, vndt Modena, auch dahin, zu vermögen.
Zu Zervia12 ist der Münch, der mit zauberwergk,
dem hertzoge, nach dem leben, gestellet, an einem
Fuße, aufgehengkt worden. Man suchet, eine Neẅe
Liga aufzurichten, vndt Lottringen, zum General
zu gebrauchen. Cremona, vndt Pavia, werden
stargk fortificiret. Die Erlachischen völgker,
sollen gegen Flandern, marchiren, vndt daselbst
die gräntzen verwahren. Man meinet, es werde
zu Paris, alles drunter, vndt drüber, gehen. herr
Omnes gesindlein, hat viel kutzschen, kaleschen, bela-
dene wagen, vndt Maulthiere geplündert, welche
dem Könige, (als er von Paris, endtwichen) gefolget,
auch etzliche personen, so sich opponiret, erschlagen.
|| [[Handschrift: 79v]]
Der König in Frankreich hat von Saint Germain, auß,
den Gouverneür vndt Magistrat zu Paris, zum gehor-
sam, ermahnet, mit andeütten, daß er sich salviren müßen,
weil etzliche im Parlament, mit seinen feinden,
heimlichen verstandt hetten, die seiner königlichen person,
nicht wol wollten, oder sich deren zu bemächtigen, ge-
dächten. Damalß versamblete sich das Parlament,
weil königlicher befehl einkommen, das daß gantze
Parlament sich auß Paris hinweg, nemblich die
Chambre dü Parlement, nach Montargis, die
chambre des comptes nacher Poictiers, undt la Cour
des Aides, nacher Orleans, vndt der Conseil
d'Estat, nacher Meüdon, sich begeben sollten,
worauf nichts geantwortet, Sondern an den
Königlichen hoff, deputirte geschigkt worden,
vmb die Nahmen zu bitten, derer personen,
welche dem Könige, wie obgemeldet, nicht wol
wollten, Sie seindt aber nicht zur Audientz,
vndt also ohne verrichtung, wieder nach Paris
kommen, derentwegen dann, daß Parlament
den Cardinal Mazzarinj; læsæ Majestatis
declariret, vndt dem iehnigen, so ihn lebendig
liefern würde, 100000 krohnen, zu bezahlen,
versprochen, alle seine gühter confiscirt, vndt auff
30000 Mann, zu werben, Patenta außgegeben, auch
|| [[Handschrift: 80r]]
4 kriegßrähte, erwehlet, also ein Einheimischer
krieg, nun angefangen, worzu iedes gemeine
hauß alhier<zu Paris,> 10[,] ein vornehmes aber 50 auch
wol mehr Crohnen, bezahlen müßen. Siehet also,
einem wüsten, wilden wesen, ähnlich, <vndt einer
plötzlichen verenderung:>
Der Stillestandt, mit der Franche Contè, vndt
dem Hertzogthumb Burgundt, ist zwar auf 3
iahr, geschloßen, aber noch nicht vndterschrieben worden.
Zu Messina in Sicilien, sol ein greẅliches erdbebem[!]
gewesen sein, darvon viel Schiffe im Port, sollen
versungken, undt vndtergegangen, auch viel haüser
vndt kirchthürme, zerschmettert worden sein.
Der Churfürst von Trier, wehre Todes
verblichen, ein Thumbherr Graf Kratz, würde
zur succession zu gelangen, præsumiret.
Die vnß zukommenden letzeren auß Engellandt,
berichten: der König, alß er gehöret, das er
vorß Recht, gestellet werden sollte, hette
großmühtig geantwortett: Es liefe wieder
die Gesetze vndt rechte des Königreichs, ihren
König, vndt Oberherren, vor gerichte zu stellen.
Wollten Sie aber, mit gewaltt, vndt de facto,
etwas gegen ihm, vornehmen, müßte er zwar solche
Tiranney, an itzo in ihrer gewaltt leiden, vndt alß
ein Märterer sterben, er wolte aber alles, Gott dem
Gerechten Richter befohlen, undt die Rache, heimgestellet haben.
On dit a Erffordt; que l'Empereur est mort, mais ie
ne l'espere pas. Dieu le vueille conserver! &
redonner la paix a Sa Majestè & a nous tous,
en bonne santè, repos, & tranquillitè.
Neue iahres congratulationes, auß Churlandt,
vndt auß andern orthen entpfangen. Item:
briefe von Wien.
Der Große Kersten, so zu Erfurt gewesen,
hat sich auch wieder eingestellet, <Gott lob!>
Jn die wochenpredigt, cum filio secundogenito. perge
Darnach habe Jch, den Primogenitum, besucht.
Doctor Brandt, der Medicus, hat sich auch bey mir,
præsentiret. Jst von Leiptzigk, wiederkommen.
Offeriret sich, seiner vndterthänigen Schuldigkeit nach,
sein bestes, bey Meinem Elltisten Sohn, ver-
mittelst Göttlicher gnade zu Thun. Gott
gesegene alle heylsahme curen!
Er sagt auch, daß alle Medicj, vndt
Calendermacher, diß iahr, eine pest,
prognosticiren. Gott wende alles arge!
Secretarium Paulum, bey mir gehabt, vielerley
zu expediren. C'est ün homme, de bon iügement,
de belle experience!, addresse, &<& de> travail. Dieu
|| [[Handschrift: 81r]]
nous le vueille longuement conserver! par sa
Sainte grace; & benediction!
Jch habe Paul Ludwig zugesprochen, wegen Tobias Steffeck von Kolodeys wohnung
½ iahr, biß Michaelis, (gebe gott) in Doctor Mechovius' losament,
item wegen addition Doctor Mechovius' zur haußmiehte
weil er in Magister Sachsesj hauß zeücht, au caresme,
item: wegen Reichardts assumption
auch vieler andern importantzen. et cetera
Gott gebe zu glügk! <undt richtigkeit!>