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Tagebuch des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg: April 1649


Überlieferung: LASA Dessau-Roßlau, Z 18 Abt. Bernburg, A 9b Nr. 14 Bd. XXIa, fol. 41v-77r (vgl. Quellenbeschreibung).

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[Inhaltsverzeichnis]
01. April 1649
Bernburg
  • Traum
  • Vormittäglicher Kirchenbesuch mit der Ehefrau Fürstin Eleonora Sophia und den Kindern
  • Krankheit des Sohnes Erdmann Gideon
  • Nachmittäglicher Predigtbesuch mit den Söhnen Viktor Amadeus und Karl Ursinus
02. April 1649
Bernburg
  • Geldangelegenheiten
  • Gerstenaussaau
  • Spaziergang mit der Ehefrau
  • Zweimaliger Besuch des erkrankten Erdmann Gideons
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
03. April 1649
Bernburg
  • Lebensmittellieferung aus Ballenstedt
  • Schlechte Haushaltsführung im Amt Ballenstedt
  • Durchzug abgedankter kaiserlicher Truppen
  • Besuch durch den Stadt- und Leibarzt Dr. Johann Brandt
  • Schlechter Gesundtheitszustand Erdmann Gideons
  • Gerstenaussaat
  • Besuch des kranken Sohnes
04. April 1649
Bernburg
  • Kirchenbesuch
  • Zustand Erdmann Gideons
  • Weitere Erkrankungen im Schloss
  • Beratung mit dem Kammerrat Dr. Joachim Mechovius
  • Gerstenaussaat
  • Tod des Sohnes Erdmann Gideon
  • Korrespondenz
  • Träume des verstorbenen Sohnes
05. April 1649
Bernburg
  • Besichtigung des Verstorbenen
  • Kondolenzbesuche durch Dr. Brandt, den Kanzlei- und Lehenssekretär Paul Ludwig und den ehemaligen Prinzenhofmeister und fürstlichen Rat Melchior Loyß
06. April 1649
Bernburg
  • Trauer um den Sohn
  • Erneuter Besuch des Verstorbenen
  • Tröstung durch den Hofprediger Konrad Theopold
  • Ausfertigung von Benachrichtigungsschreiben
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Gerstenaussaat
  • Korrespondenz
07. April 1649
Bernburg
  • Hasenjagd
  • Abermaliger Besuch des Verstorbenen
  • Letzte Stunden Erdmann Gideons
  • Gerstenaussaat
  • Rückkehr des Kammerpagen Ernst Gottlieb von Börstel
  • Trauer
  • Rückkehr der Schwestern Sophia Maragretha und Dorothea Bathilde
  • Kondolenzbesuch durch die Schwestern
08. April 1649
Bernburg
  • Träume vor dem Tod des Sohnes
  • Trostpredigt auf dem Schloss und Verkünden allgemeiner Trauer
  • Dr. Mechovius, Theopold, Amtmann Georg Reichhardt und Kammermeister Tobias Steffeck von Kolodey als Mittagsgäste und zum Gespräch
  • Allmähliche Veränderung des Zustands des verstorbenen Erdmann Gideons
  • Weitere Details zu dessen letzten Tagen
  • Rückkehr des fürstlichen Boten Hans Meyer mit Schreiben
09. April 1649
Bernburg
  • Trauer über den Tod des Sohnes
  • Geldangelegenheiten
  • Korrespondenz
  • Schließen des Sarges
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
10. April 1649
Bernburg
  • Weitere Trauer
  • Neuigkeiten
  • Gerstenaussaat
  • Korrespondenz
  • Besuch durch den ehemaligen Hofjunker Christoph Wilhelm (von) Schlegel
  • Verabschiedung der Schwester Sophia Margaretha
11. April 1649
Bernburg
  • Nochmaliger Abschied von der Schwester
  • Besichtigung des Sarges
  • Hafer- und Gerstenaussaat
  • Verschiedene Unfälle
12. April 1649
Bernburg
  • Hasenjagd
  • Korrespondenz
  • Kanzleitag des Gesamthauses Anhalt in Bernburg
  • Ankunft des Gesamtrates Martin Milag und Untrerredung mit ihm
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
13. April 1649
Bernburg
  • Abreise Milags mit dem anhalt-harzgerödischen Hofrat Kaspar Pfau und Ludwig nach Ballenstedt
  • Unterredung mit Dr. Mechovius
  • Gersten- und Haferaussaat
  • Auslauf der Pferde
  • Gestriger Fährunfall
  • Gedanken über den Prinzenhofmeister Simon Heinrich Schweichhausen
  • Trauer und Grübeleien
14. April 1649
Bernburg
  • Kondolenzbesuch durch Fürst August und Familie
  • Rückkehr des Stallmeisters Abraham von Rindtorf
  • Korrespondenz
  • Haferaussaat
15. April 1649
Bernburg
  • Rückkehr des Pagen Börstel
  • Predigt auf dem Schloss und Kondolenzbesuch durch Superintendent Joachim Plato
  • Wehrhaftmachung und Ausstaffierung Börstels
  • Dieser und der anhalt-dessauische Rat und Hofmeister Christian Heinrich von Börstel als Mittagsgäste
  • Erkrankung der Tochter Maria
  • Rückkehr von Milag, Pfau und Ludwig
16. April 1649
Bernburg
  • Bericht Ludwigs über die Ballenstedter Reise
  • Besuch durch dem Bediensteten Ludwig Röber und Bericht aus den Niederlanden
  • Abreise Milags nach Plötzkau
  • Erkrankung der Töchter Marie und Anna Elisabeth
  • Haferaussaat
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
17. April 1649
Bernburg
  • Hasenjagd
  • Betrachtungen
  • Erkrankung des Mundkochs Wenzel Czerny
  • Fiebererkrankungen und Todesfälle
  • Entwarnung Dr. Brandts hinsichtlich der Töchter
  • Gerstenaussaat
18. April 1649
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Verabschiedung des Ernst Gottlieb von Börstels
  • Geburtstag des Karl Ursinus
  • Erneuter Besuch und Bericht Schlegels
  • Begräbnis des Apothekers Georg Bauermeister
  • Haferaussaat
  • Abfertigung eines Boten
19. April 1649
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Annahme des August Bernhard von Biedersee als Kammerpage
  • Vogeljagd
  • Haferaussaat
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Neuer Ärger mit Bruder Fürst Friedrich
20. April 1649
Bernburg
  • Unteredungen mit Dr. Mechovius und Ludwig
  • Administratives
  • Weiterhin kranke jüngste Töchter
  • Behandlung von Erkrankten am Hofe
  • Grassierende Krankheitsfälle in Bernburg und Umgebung
  • Neuigkeiten
  • Haferaussaat
  • Korrespondenz
21. April 1649
Bernburg
  • Wind
  • Hasenjagd
  • Korrespondenz
  • Fraßschäden durch Schweine der Bürger
  • Grassierende Krankheiten
  • Geisterscheinung in Staßfurt
  • Haferaussaat
  • Übersandte Pilze und Weinschößlinge
22. April 1649
Bernburg
  • Wind und Regen
  • Predigt auf dem Schloss
  • Pfarrer Georg Enderling, Dr. Mechovius und Dr. Brandt als Mittagsgäste
  • Unterredungen mit Enderling und Dr. Mechovius
  • Besuch durch den Ballenstedter Kornschreiber Augustin Banse
23. April 1649
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Empfang von Lebensbalsam
  • Sorgen
  • Traum des erkrankten Mundkochs
  • Verabreichung von Lebensbalsam an Erkrankte
  • Absendung Meyers in die Niederlande
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Rückkehr des Lakaien Johann Balthasar Oberlender mit Weinpfählen
24. April 1649
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Abreise Meyers
  • Ärger mit der Gemahlin
  • Haferaussaat bei starkem Wind
  • Brand in Staßfurt am Vortag
  • Gedanken an Erdmann Gideon
25. April 1649
Bernburg
  • Kriegsanchrichten und andere Neuigkeiten
  • Erneute Vereidigung Reichardts
  • Dr. Mechovius als Mittagsgast und zur Beratung
  • Antritt des Pagendienstes durch Biedersee
  • Korrespondenz
26. April 1649
Bernburg
  • Abermalige Besichtigung des Sarges
  • Wundersamer Graswuchs um den Sarg als Vorzeichen
  • Unterredung mit dem Prinzenkammerdiener Hans Georg Horenburg
  • Haferaussaat
  • Vorratsschäden durch Mäuse und keimendes Getreide
  • Ärger im Pferdestall
  • Umfahrenes Geleit
  • Fehldosierte Therapie der Tochter Eleonora Hedwig
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
27. April 1649
Bernburg
  • Hasenjagd
  • Traum
  • Erholung Eleonora Hedwigs
  • Geburt eines Pferdefohlens
  • Haferaussaat
28. April 1649
Bernburg
  • Traum
  • Administratives
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Haferaussaat
  • Rückkehr Oberlenders mit Zerbster Bier
  • Korrespondenz
29. April 1649
Bernburg
  • Trostpredigt
  • Unterredung mit dem Diakon Andreas Hesius
  • Geburt eines Pferdefohlens
  • Verschickung von Pferdefohlen auf adlige Weiden
  • Gespräch mit Dr. Brandt
  • Bestätigte Neuigkeiten
30. April 1649
Bernburg
  • Ärger
  • Haferaussaat
  • Befohlene Umquartierung schwedischer Truppen
|| [[Handschrift: 41v]]

Sonntag den 1. Aprilis; 1649. Quasimodogenitj.

<Ein Somnium diesen Morgen gehabt, wie daß ich, zu hartzgeroda, bey herrnvatter Sehliger gewesen, vndt man hette hertzogk Christian von der Lignitz Brigk, zu gaste gehabt. Zweene mahlzeitten, hette ich müßen v̈ber ihn, vndt neben herrvatter Seligen vorm Tische sitzen. Die dritte aber, wehre eine confusion worden, daß schlechte leütte, alß kegkler, vndt gaugklerinnen wehren ins gemach gekommen hetten die eßen, sonderlich die gebrahtens auß den schüßeln vom andern gange hinweg genommen, welches ich herrnvatters Gnaden angezeiget. Sie hetten zwar vermeinet, Knesebegk sollte remediiren, dieweil aber solches nicht geschehen, alß hetten Jhre Gnaden solcher unordnung, länger nicht zusehen können, wehren aufgestanden, hinweg gegangen, oben in ein gemach, da etzliche eßen, Sonderliche sehr schöne gläserne confectschalen || [[Handschrift: 42r]] über einander gestanden, undt wehre aller confusion, nach mügligkeit, remediiret worden. Alß nun herrvatter Seligen, wieder hinundter gegangen, zun gästen, deren ich gefolget, (dann ich stragks auch, Jhrer Gnaden nachgegangen, alß Sie von der Tafel zuvor aufgestanden) hette ich hertzog Christian vom Brigk wieder laßen über mich sitzen, undt hetten ihn laßen neben herrnvatter Seligen über den vorschneider hinauf rügken. Er hette auch allezeit müßen also sitzen bleiben, darüber mir ein schaudern vndt horror ankommen, daß ich vor schahm, vndt auß anderen bewegungen darüber erwachet.>

|| [[Handschrift: 41v]]


Jn die kirche, cum uxore, & liberis. perge

|| [[Handschrift: 42r]]


Mein Sohn Erdtmann, ist sehr krangk.
Gott wolle ihm zu rechte helffen!
Menschenhülfe kan wenig thun!
Ubi desinit humanum auxilium! incipit Divinum!


Jn die Nachmittagspredigt cum filiis,
Victore Amadeo, & Carolo Ursino.


Er Ionius, hat vom heiligen Geist, außm Catechismo, concionjret.

|| [[Handschrift: 42v]]

Montag den 2. Aprilis; 1649.


Avis von Cöhten, per Christian Heinrich von Börstel daß ma seur, la
Düchesse Megapolitajne, 1000 ThalerThlr: durch procu-
ration C. H. von K.1 bekommen, von den hochzeitkosten,
(welche der Fürstliche herr Bräutigamb haben sollen,)
zu ihrer zehrung, undt raysekosten, vndt Sie
begehrete durchauß, keinen Fürsten, in ihrem train.
Cet avis, ioinct au songe dü mattin, commence
a me divertir de mon jntention, touchant
l'envoy de mon fils Victor en Silesie. perge


1 wispel gersten, auf der Quehrbreitte
an der fuhne, in præsentia Hans Balthasar Oberlenders außseen laßen,
Gott gebe segen, undt gedeyen!


A spasso, con Madama in gartten.


Vnsern Sohn Erdtmann, zweymahl besucht. perge


Schreiben, vom Iohann StellaMonte.


Die avisen geben: daß zwar in Frangkreich,
ein accord getroffen, aber nicht völlig
verglichen seye, der Ertzhertzogk marchiret
nach Frangkreich zu, mit der Spannischen armèe.
Etzliche Frantzösische Printzen, die es mit dem
Parlament, zu Pariß gehalten, dissentiren,
undt wollen à part mit dem Könige accor-
diren. General Erlach ist in voller marsche be- || [[Handschrift: 43r]]
griffen, dem Könige zu hülfe. Conte Rantzow
periclitiret in seinem arrest. Visconte de Türenne
gehet in haag. Cardinal Mazzarinj, ist am
Königlichen hofe, immerforth, hoch angesehen.


Jn Engellandt, macht die neẅe Staatsre-
gierung, wunderliche neẅerungen. Abrogiret
die Königlichen derecta. Dempfet die hohen, vndt
richtet viel confusiones an. Hamilton,
Gohring, Holland, Capel, sollen auch mit dem
beyl gerichtet sein, vndt wahren große herren.
Die Papisten, vndt Reformirten in Irrlandt
sollen zusammenhalten, vndt in die 20000 Mann
zu fuß, vndt 4000 pferde haben, auch die haüpt-
Festung Doublin sehr benawen. Colonel Ionas
hat nur 7000 Mann bey sich, in Irrlandt,
vor die jndependenten. Die Schottische
Commißarien, hat man darumb, in arrest
genommen zu Londen, weil Sie wieder die
Scharfe proceduren protestirt.


In Polen, ist die Sache mit den Cosagken
auch nicht klahr. Sie hengen sich an die Tür-
cken, Tartarn, vndt Moßkowiter.


Zu Münster, ziehen die gesandten von
einander. Man hoft die abdangkung, vndt
abdangkung[!].

|| [[Handschrift: 43v]]


Zu Venedig, begehren die Türgken, das gantze
Königreich Candia, eine million Zecchinj,
vndt darzu noch, alle aufgewandte krieges-
unkosten, oder Sie wollen den krieg, mit viel
einem größerem ernst, undt eyfer forth-
setzen. Die Respublica ist darüber, bestürtzt.


Zu Rom ist große hungersnoht.


Der Kayser ist aufm Vngrischen landtTage
zu Preßburgk, nach deßen endigung,
ein ReichsTag werden soll, <im Römischen Reich.>


Jm Haag, ist eine große confluentz von
Engelländern, theilß entwichenen,
theilß auch andern, so Sich, dem iungen
Könige, submittiren.


Zu halberstadt, wil man keine ein-
quartirung mehr leiden.


Zu hamburgk, sol eine Mißgeburt
geboren sein.


Zu Augspurgk hat man zu thun, den
Raht, vndt andere officia zu vergleichen,
nach dem FriedenSchluß, inter Papicolas, & Lutheranes.

|| [[Handschrift: 44r]]

Dienstag den 3. Aprilis, 1649.


Es seindt von Ballenstedt, etwas weniges an Victualien
angeschaft worden. Es wirdt daselbst leider! übel
haußgehalten, undt mein Nutzen schlechtlich befördert.
Il est plüs facille de voir en quelque sorte,
ces mysteres cachèz, que d'y remedier bonnement.
Dieu me vueille envoyer des serviteurs
capables! & fidelles! pünissant exemplaj-
rement, l'jnfidelitè!


heütte ist ein Kayserlicher Officirer, mit 10 pferden, alhier
durchpaßiret, von abgedangkten völgkern perge


Doctor Brandt, ist bey mir gewesen, hat gestern, mit
Fürst Augusto zu Plötzkaw, conversirt, vndt gibet schlech-
ten Trost, von meines Sohns Erdtmannes, zustandt. Dann
die Diarrhea, continuiret numehr, etzliche Tage,
die Mattigkeit, nimbt zu, die Vires ab, der
hußten, vndt das außwerfen. machen dem halß vn-
gelegenheit, vndt heiserkeit, die lunge, scheinet
nicht, consolidirt zu sein, welches daß allerergste
ist, vndt wirdt sein Morbus; pro vera Phtysj, gehalten.
Dörfte einen bösen außgang, gewinnen. Gott der
öberste Artzt, wolle es beßern! Er schläft sonst zim-
lich, mag wol eßen vndt Tringken, allein so macht
ihn doch die langwierigkeit, kleinmühtig vndt Schwach!

|| [[Handschrift: 44v]]


heütte hat Oberlender 1 wispel gersten, alhier
auf der Sahlspitze außseen laßen, Bartoldt aber
hat 19 Schefel (Scheffel)schfl: gersten, zu Zeptzigk, auf die drey
hügelsbreitte außseen laßen. Gott gebe, Segen!
glügk! vndt gedeyen!


Jch habe meinen armen Matten vndt krangken
Sohn Erdtmann besucht, vndt mein elendt gesehen.
Gott wolle sich seiner gnediglich, (alß ein
Barmhertziger vatter,) annehmen, Sein
iammeriges hertze nicht vor unß, zuschließen,
eilende rettungshülfe schaffen! <undt vnß gnedig sein!>
Le Medecin; donne mauvayse esperance!

Mittwoch den 4ten: Aprilis, 1649.


Jn die kirche, am heüttigen behtTage,
mit meinen Söhnen, vndt Töchtern, la plüspart.
Gott wolle vnß erhören! vndt in gnaden helfen!


Mein Sohn Erdmann kömbt mir immer mätter
vor, hat gestern, vndt heütte (ohne zweifel
von wegen anhaltender Schwachheitten)
etwaß phantasiret, vndt die memorie
verwirret, <nicht recht, nur weil er wenig geschlafen> wiewol es noch geringe ist,
mais i'apprehends la continüation!
Le bon Dieu; vueille avoir pitiè de nous!

|| [[Handschrift: 45r]]


Die Altfraw krongket auch noch sehr. Der
allte Geörge Petz, inngleichen ist krangk
plötzlich worden. Roggendorf ist auch noch unpaß
an der gelbsucht. Gott wolle sich aller dieser
vndt anderer pacienten, in gnaden erbarmen!
ihre schmertzen lindern! Christliche gedultt,
Trost, vndt Standthaftigkeit in ihrer schwach-
heit verleyhen, ihr creütz tragen helfen!
auch alles enden! undt wenden! wie er weiß,
das es seinem Nahmen rühmblich? den
armen pacienten aber zu zeitlicher vndt
ewiger wohlfahrt, ersprießlich ist, vmb
Iesu Christj willen, Amen, alß vnsers
öbersten, Artztes, Trosts, horts, heylands,
Mittlers vndt Erlösers willen, Amen! Amen!


Doctor Mechovius der CammerRaht, ist bey Mir gewe-
sen, vndt haben allerley iustitzien sachen, mit
einander, consultiret. Gott gebe heilsahme
consilia, vndt daß wir Gott den herren, nicht
erzürnen! noch impingiren mögen! Jch
habe gleichwol auch, die geistlichen, alß conscientz
rähte, in einer schwehren, ehebrecherischen Sache,
zu rahte gezogen, item: den celeberrimum Carpzovium. et cetera

|| [[Handschrift: 45v]]


1 wispel gerste, hat der Oberlender, in die Quehrbreitte,
seen laßen, vndt Wolf zu Zeptzigk, in den
kohlagker, an der grubenbreitte, 2 Schefel (Scheffel)schfl:


Nota Bene Diesen Nachmittag, vmb 4 vhr, (ohngefehr,)
Nota Bene ist mein lieber, gehorsahmer, frommer Sohn,
Nota Bene Erdtmann Gideon Fürst zu Anhaltt, im
18. iahr, seines alters, vnversehens, iedoch
sanft, vndt Sehlig, gleichsam vndtern händen,
unß verschieden, undt hat numehr ritterlich
dem Tode, alß ein kindt Gottes, obgesiget.
Er hat wenig fröhliche Stunden, in seinem
lebenßlauf, gehabt, undt ist wol ein geplag-
ter Märterer, undt creützTräger, gewesen.
Gott wolle! vndt wirdt ihn davor, ewig-
lich wieder erfreẅen! vndt mit der himm-
lischen lebensCrohne kröhnen! undt belohnen!


Der hofprediger, vndt Doctor, seindt zwar,
darzu kommen, aber allzuspähte, wiewol auch
vormittags, der Doctor bey ihm gewesen. Mich reẅet
es, das ich dem lieben Sohne, nicht mehr assistentz
geleistet, sonderlich heütte, vndt gestern, da michs
doch diese Nacht, so sehr geahnet, undt ich nicht
davor schlafen können, aber immer beßer gehofft. || [[Handschrift: 46r]]
Sonst habe ich ihn wol auch in seiner schwachheit,
(wie billich!) täglich besucht, aber wegen anderer
einlauffenden geschäfte, auch daß ich ihme, mit dem
reden, nicht beschwehrlich sein wollen, weil ihm die
sprache, wegen des hustens, sehr sawer worden, habe
ich wenig oftermalß mit ihme, conversiret,
vndt sejn elendt, mehr angesehen, alß ihme exagge-
riren mögen, interim; mit andern, in m<S>einem
beysein, bißweilen discourriret, damit er doch etwas,
durch zuhören, sich recrejren mögen. Sonst hat er
auch bißweilen, sich vorlesen laßen, in sacris,
& Prophanis, vndt also sein elendt passiret, zeit
wehrender seiner krangkheit, vndt iammerleben,
in dieser pilgramschaft, undt ThrenenThal.
Er hat gerne gebehtet, auch noch gestern abendt,
den 6. psalm2, proprio motu; <vndt mit verwunderung der vmbstehenden, gar vernehmlich> neben andern schönen
gebettlein, die Gott vnzweifelich! erhöret hat!
Ach! du Sehlige liebe Sehle, ach! möchtestu noch
bey mir sein! ach hette ich dich, der ich dich, durch
Gottes gnade, so weitt gebracht, vndt zu einem
solchen feinen iüngling, undt kindt Gottes, erzo-
gen, noch länger, in dieser welt, bey mir, wüntzschen
mögen? Du hettest können, vnß elltern, ein Stab, vndt
Trost, im Allter sein, du hettest können, die <rechtglaübige> kirche,
beschützen, forthpflantzen, vndt vermehren, du hettest
können helffen, viel kinder Gottes, zusammenbringen! || [[Handschrift: 46v]]
Nun! wir müßen unß, zufrieden geben. Er hat Gott
dem herren, auch wolgefallen, vndt ist baldt vollkommen
worden. Weil dann seine Sehle Gott wolgefallen,
Alß hat Gott der herr, mit ihm, geeilet, auß
diesem elenden leben, vndt Threnenthal, vndt
hat ihn versetzet, in den Ewigen HimmelsSahl!
Da wirdt sein, freẅde die Fülle, vndt liebliches
wesen, zur rechten Gottes, immer, undt ewiglich!


Die causa prima so vnß züchtiget, ist Gott.
Die causa secunda dieses Todes, schiene
zu sein, der langwierige böse hußten, vndt
dannenhero, endtstandene vermuhtliche exul-
ceratio in Pulmonibus, item: eine febris
Hectica, vndt anzeige darvon. Item:
Miltzwehe, rauher halß, haüptbeschwehrung,
undt daß endtlich, die restirende stargke
Natur, durch die zufallende überheüfte
Schwachheiten, vndt Mattigkeit, (zumahl,
da Tag, vndt Nacht, die Diarrhoea darzu
gestoßen) v̈berwältiget worden. So
viel haben wir Menschen, ohngefehr indagiren
können. Es mag wol ein geschwinder Fluß,
die vielfältigen, noch vnaußgeworfenen
materia sein darzu gekommen, vndt ihm den || [[Handschrift: 47r]]
lebensfadem[!] abgerißen oder abgeschnitten haben.
Er ist sonst dem Schein nach, wie ein lichtlein
außgegangen, nachdem er zuvor über sein hertz
geklaget. Ach des lieben hertzens, welches mein
hertz quehlet! Kinder, gehen ia recht von hertzen,
undt kommen wieder zu hertzen! Gott wolle
mir doch, nach seiner gnadenreichen Barmhertzig-
keitt, auch noch die übrigen erhalten, vndt die
Sterbedrüse, von diesem unglügksehligem hause
abnehmen! Nun habe ich schon, Sechß Söhne, vndt
ein Töchterlein, voran schigken müßen,
alles kinder von guter arth! Jsts dann
gar auß, mit deiner gühte, herr mein Gott?
Du hast ia nicht vergeßen, gnedig zu sein,
vndt deine Barmhertzigkeit, vor zorn verschloßen.
Laß dich doch numehr, mit so vielen Schlacht-
lämblein, genügen! Seye unß gnedig! herr
unßer Gott! hilf unß! vndt erbarme dich
unser, hier zeitlich! vndt dorth ewiglich!
vmb Iesu Christj, deines hertzallerliebsten
Sohnes willen, Amen! Amen! Amen!
Ach! waß seindt wir Menschen? Nun seindt ver-
lohren, alle meine Anschläge, die ich mit dem
lieben Sohn, wolmeinend vorhatte!

|| [[Handschrift: 47v]]


Schreiben von Conte Rantzau[,] item: vom hertzogk von Curlandt
daß seine alte Muhme, die verwittibte hertzoginn
zu Mittaw, geborne hertzogin in Pommern, Todes
verblichen, Item: vom Adolf Börstel auß Frankreich welcher
mir auch condoliret, über schwester Sibillen Sehligen
hintritt. et cetera Das muß ich heütte eben, entpfangen.


J'ay sceü trop tard, que feü mon bon
fils Erdmann Gedeon, a songè par deux
fois, d'avoir receü de quelques Officiers,
qui avoyent battü le Türcq, plüsieurs belles
choses de la proye, mais rien ne l'auroit
Nota Bene tant contentè de ce büttin, qu'ün Tapis noir,
& cela est admjrable qu'il a eü ce songe
d'üne mesme façon deux fois, en divers
temps, <le premier devant 3 semaines> le dernier devant trois jours, &
ie plains mon desastre, de ne l'avoir sceü
plüstost, qu'apres la mort de ce genereux
fils, de bienheüreuse memoire tousjours.
Dieu luy a donc indiquè la fin de sa Vie. perge


On adiouste, qu'il luy a semblè, d'avoir estè
luy mesme, a ceste battaille, d'y avoir estè
blessè, mais d'avoir vaincü de son costè, & d'avoir
eu beaucoup de vases, d'or, d'argent, & de choses || [[Handschrift: 48r]]
precieuses, mais rien ne l'avoir tant contentè
entre toute ceste proye, sinon ün Tapis, de Velour Noir.

Donnerstag den 5ten: Aprilis; 1649.


Jch habe die schöne sehlige leiche, wie gestern
abendt, also noch diesen Morgen, besuchet. Sie siehet
wol lieblich, vndt schön auß, wie eines Gottsehli-
gen, süße schlafenden, schönen kindeß Gottes!
Ey so schlafe sanft vndt wol, biß an den Sehligen
iüngsten Tag, vndt stehe alßdann fröhlich
wieder auff, vereinige dich mit deiner Sehlen,
undt komme zu unß allen, freẅdig, undt getrost,
zum himmlischen, immerwährenden Freẅdenleben!
in der Aufferstehung der Gerechten, vor dem Rich-
terstuel Iesu Christj, vmb deßen Theẅren ver-
diensts willen, in kraft des heiligen Geistes, Amen! Amen! Amen!


Doctor Brandt, wie auch Paulus, undt andere, seindt successive
bey mir, gewesen, undt haben mein elendt, nicht aber, den
Sehligen wechßel meines hertzliebsten Sohns, beklaget. perge
wie auch der liebe fromme Allte Melchior Loyß,
Mein Raht, vndt sein vor iahren, gewesener hofmeister,
welcher alß mein Elltister diehner, wol nicht ver-
meinet hette, neben vielen alten Personen mehr,
diesen iungen helden, zu v̈berleben, so wenig, als ichs
selber, mir hette traümen laßen; præpostero ordine! || [[Handschrift: 48v]]
iedoch ist diese Ordnung Göttlich, also auch heylsam,
vndt gantz vntadelhaft, wie schwehr es auch, vnß
anscheinen, vndt v̈bel thun mag?

Freitag den 6. Aprilis, 1649.


Der wehemühtige hertzensriß, leßet noch
nicht nach. Gott wolle das zerschlagene hertz
verbinden, vndt dermaleines wieder heilen!


Jch habe die leiche, diesen Morgen wieder
besucht. Sie ist lieblich, vndt schön.
Mors piorum, somnus!


Der hofprediger, Er Theopoldus hat mich, auf
erfordern, besucht, vndt gar schön getröstet.
Beklaget seine blödigkeit, vndt daß er
vermeinet hette, er dörfte unerfordert
zu meinem so krangk gewesenen Sohn,
nicht gehen. hette auch von der gefahr
seines zustands, nicht also gewußt. Jch
beklage es auch, wol hertzlich, das ich
ihme nicht mehr helfen, <recht von ihm abschiedt nehmen> assistiren, vndt
tröstlich sein können, als etwan geschehen.
Jedoch tröstet uns, seine gute Natur, educa- || [[Handschrift: 49r]]
tion, wißenschaft in Göttlichen Sachen, vndt das
er von iugendt auf, sehr from, aufrichtig, vndt
Gottesförchtig gewesen, auch in währender
krangkheit, sich vorlesen, vndt vorbehten laßen,
vndt selbst hertzlich, vndt innbrünstig gebehtet. perge
Der liebe Gott, hat ihn auch gnediglich
erhöret, undt von Seinen schmertzen, väterlich liberiret!
Seine gnade, vndt gühte, (welche ewiglich
währet,) seye davor gelobet, undt gepreiset!
Er gebe vnß wahre gedultt, diesen schmertz-
lichen hertzbluhtenden riß, christlich zu übertragen!
vnser leben zu beßern! Gott zu lieben,
vndt nicht mehr zu erzürnen! auch vnsern
Nechsten, recht gutes zu thun! Ach herr,
erhöre unß! ach herr, hilf unß! vmb Christj
Iesu willen, in kraft des heiligen Geistes, Amen, Amen!


Jch laße vndterschiedliche notificationes,
des betrübten falles, zwar mehrentheilß,
an die Nähesten anverwandten, vndt die
meinen Sohn Sehliger, wol gekandt haben, ergehen. perge


Ie ne puis oublier, ceste perte irreparable. Dieu me console!

|| [[Handschrift: 49v]]


Erffurdter zeittungen, bringen:


Daß die Abdangkung, im OberSächsischen Krayß, langsam von
statten gehet. 3 Esquadron Schweden vndt Finnen,
welche im Churfürstenthumb Saxen, gelegen, sollen
nach Pommern, vndt in Schweden, geschigkt werden.


Ob zwar die ReichßStände, mit großem Unmuht zu
Münster, auf die licentijrung, vndt evacuirung,
hoffen, so scheinets doch, daß man auf Schwedischer
seitten, ein ander absehen habe, vielleicht nach
Frangkreich, oder Pohlen, welches letzte mächtige
Feinde vor sich hat, inn Frangkreich auch, solche
puncten, das Parlament begehret (nemlich:
die abschaffung des Cardinals, vndt der licenten,
item: einreümung der Bastille vndt zeüghauß,
auch andere, so der König schwehrlich eingehen wirdt.


Jn Engellandt, suchet die Neẅe Regierung, durch
Bluht, vndt Tiranney, sich zu befestigen,
dörfte es aber schwehrlich außführen, dann die
Regenten seindt schon unter sich selbst uneinig.
Bey derselben armèe, seindt so wol alle Soldaten,
alß die meisten officirer uneinig vndt schwührig,
suchen bey den herren Staden, eine Confœderation.


Der Kayserliche General wachmeister Grave von Buch- || [[Handschrift: 50r]]
heim, ist mit der reduction der Kayserlichen Regimenter, in Schlesien
fertig worden, darnach aber, in Ungarn verreyset.


Die Schwedische generalitet, ist zu Schweinfurth, will
auf Wirtzburgk, die Kayserliche resolution ist noch nicht
erschiehnen, wann die Kayserlichen vndt ChurBayrischen genera-
liteten, anlangen sollen. ChurBayern, hat zwar
angefangen abzudangken, wirdt es aber numehr
einstellen, biß er siehet, was die Schwedischen thun wollen.
Jnmittelst, bemühet sich, der hertzog von Wirtem-
bergk sehr, die abgedangkten Bayerischen völgker
in Spannische dienste, zu nehmen, gibt einem Reütter
70[,] einem Mußcketirer aber, 18 ReichsthalerRthlr: ohne
die Monatliche zahlung.


Die Schwedische Generals haben auß Schweinfurth,
an Piccolomimj, vndt Enckefurth, die Kayserlichen Generallen
schreiben abgeschigkt, wegen der zusammenkunft, zeit,
orth, vndt Deputirte, zu ernennen, wegen evacua-
tion undt restitution der plätze, wegen abfüh-
rung, vndt abdangkung der völgker, sich zu ver-
gleichen, vndterdeßen fangen Sie, die Schwedischen,
ahn, ihre völgker, zu reformiren, die Schwache
Regimenter vndterzustoßen, undt die Officirer,
abzudangken. perge

|| [[Handschrift: 50v]]


heütte Freytags, hat Hans Georg lackay, auf die Sahl-
spitze, 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten, außseen laßen. Gott gebe zu segen!
gestern, hat Oberlender 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: Gersten, auf die
Sahlspitze, seen laßen, vorgestern aber, hat
Oberlender 2<1>a Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten, auf die Quehrbreitte, seen
laßen, vndt noch 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten dahin, gestern[.]
Gott gebe darzu segen! vndt gedeyen!


Ach Gott! seye vnß gnedig! wir haben mit Threnen
vnsern hertzliebsten Sohn, in dieser Sahtzeitt,
auch geseet, wir werden ihn dermaleins,
mit Freẅden wieder erndten! Ach herr Jesu!
komme baldt! heyle vnsere hertzenswunden!


Risposta vom Berlin ankommen, wegen
der rayse Schwester Sophia Margarethas, vndt meines Sohnes
Viktor Amadeus welchem aber numehr solche freẅde,
vndt hochzeittrayse in Schlesien, verbotten!
Gott wolle ihn auch, gnediglich, undt
vätterlich erhalten, nebst seinem bruder,
Carolo Ursino, den Töchtern, vndt familien!


Jch kan mein hertzeleidt, nicht genungsam beschreiben.
Den Sehligen wechßel meines allerliebsten Sohnes kan ich
nicht bedawren, Sondern mein Elendt! Ach Gott!

|| [[Handschrift: 51r]]

Samstag den 7. Aprilis; 1649.

<Rindorff, hat 4 hasen gehezt.>


Die schöne leiche, habe ich diesen Morgen auch besehen.
Sie siehet sich selbst noch immer, gar ähnlich, vndt ist
schöner, alß sie oftermalß gewesen, als sie noch leben-
dig wahr. Gott habe sie, in seiner handt! ewiglich!


Jch beklage es heftig vndt schmertzlich, daß ich
die warnung, so ich die Nacht, vor seinem Sehligen ab-
sterben bekahm, vmb 1 vhr, zu ihm zu gehen, nicht
observirte, dann er sol auch dazumahl, nach mir,
vndt seinem bruder Victore gefraget haben. Da
hat er vielleicht abschiedt nehmen wollen!
Gott verzeyhe es denen, die es mir nicht angezeigt,
undt die es nur vor eine schläferige fantasey, oder
Traẅmerey, gehalten!


Er hat auch wenig stunden zuvor in derselbigen
Nacht, den 6. Ψsalm, Ach herr strafe mich nicht
in deinem Zorn, vndt züchtige Mich nicht, in deinem
grimm: etcetera3 gantz auß, mit vernehmlicher
Stimme, gebehtet, undt sonderlich den spruch darinnen
mit hertzensbewegung, andächtig außgesprochen:
Jch bin so müde von Seüftzen, vndt schwemme
mein bette, die gantze Nacht, vndt netze mit
meinen Thränen mein läger.4 Auch zuvorn: Ach du
herr, wie lange?5 Man hat Sich verwundert, das er
damals so vernehmlich hat reden können. et cetera

|| [[Handschrift: 51v]]


Nach seinem Sanften abscheiden, hat ihme der pulß
zweymahl geschlagen, welches ich gefühlet, vndt
dann dem Doctor Brandt auch zweymal darüber
er sich verwundern, vndt sagen müßen, es wehre
ihm dergleichen, sein lebenlang nicht begegnet.
Ach! das er noch leben möchte! iedoch lebet
er ewiglich! vor Gott seinem Schöpfer, seinem
Erlöser, vndt Heyliger, in unaußsprechlicher
Freẅde, unzweifelich! Amen! Amen! Amen!


Hans Georg lackay, hat noch 16 Schefel (Scheffel)schfl: gersten,
an die Sahlspitzen, außseen laßen, vndt
2 Schefel (Scheffel)schfl: vf daß Quehrgewende, an dem
Dröblischen wege. Gott laße es wol gedeyen!


Mein page, Ernst Gottlieb von Börstel ist von Straußbergk,
con assaj gusto, e contento, wiederkommen.
Beklaget aber, vnsere große calamitet!
so er vor sich findet, neben vielen anderen.


Mich deücht, es ist mir, ein groß Stügk, von meinem
hertzen, gerißen, vndt es lieget mir, wie im
Feẅer, Tag, undt nacht. Kinder, kommen von hertzen,
undt gehen wieder zu hertzen, vorauß solche geseg-
nete sich so gar wol anlaßende liebe pflantzen.

|| [[Handschrift: 52r]]


Meine beyde Schwestern, Fraẅlein Sophia Margaretha vndt Fraẅlein
Dorothea Bathilde seindt nachmittags, wieder anhero kommen, von Cöhten. et cetera
in dieses unglügksehlige Trawerhauß Bernburgk. perge


heütte, habe ichs erst recht erfahren, das alß
Mein Sohn sehliger, am Mittwoch, verschieden, seye er
noch zwey stunden lang, warm geblieben. Darnach seye
die nase allmählich, vndt dann das haüpt, kalt worden,
dieweil er nicht, von vndten, sondern von oben her, gestorben.
Gott genade dir, zu hundert Tausendt mahlen, du
allerliebste Fromme Sehle! vndt gebe dir million
freẅden, vor so vielfältige plage, vndt leydt!
Amen, Amen! herr Jesu! Amen!


Die Schwestern, seindt zu mir, in mein losament
kommen, vndt haben mir freündtschwesterlich condoliret,
auch der andern Freünde zu Plötzkaw, Cöhten, vndt
Deßaw, ihren schmertzen anverwandtlich, contestiret.
Ach du lieber Gott, hilff! trösten! erquigken!
verbinden! heylen! wiedergebähren! Amen! perge

Sonntag den 8ten: Aprilis; 1649.


J'ay oubliè de mettre aux pages precedentes,
avant la mort, de feü mon cher fils, Erdmann,
que ie songeay, me semble, la nuict avant son
decèz, que les Barbares, Türcs, Tartares, Rüsses,
auroyent penetrè la Pouloigne, forcè le passage de l'Elbe
s'avançans iüsques a Cöhten, avec crüautè, pour venir icy, sans remede! || [[Handschrift: 52v]]
Le bon Dieu nous vueille garder benignement, de tels hostes!


heütte, habe ich, auf vnserm Trawerhause,
durch den hofprediger, eine klage, vndt Trost-
predigt, zwar, auß dem ordinarij text: Johannis
10. capitel6 (welcher verlängert wurde,
vndt der schöne Spruch, Meine Schafe hören
meine Stimme, et cetera7 mitt eingeschloßen,) halten,
auch darneben die gebührliche abkündigung,
vnseres elends, vndt zugestoßener Trawer,
auch einstellung freẅdenbezeigungen,
thun laßen. Der vielfromme, getreẅe
Gott, wolle vnsere Thränen, von vnsern
augen, dermahleins, abwischen! vndt
sich v̈ber vnß, in gnaden, wieder erbarmen!


Der hofprediger, hat es gar gut gemacht, vndt
schöne explicationes, undt applicationes
hören laßen, zu unserm Trost, vndt erbawung.


Extra: zu Mittage, Doctor Mechovius, Er Theopoldus,
der Amptmann Reichardt, vndt Tobias Steffeck von Kolodey
welche successive bey nacheinander, bey Mir,
gewesen, vndt mit mir conversiret.


Die liebe Sehlige leiche, ist noch gar
kendtlich, doch fängt Sie etwas an, sich zu endern.

|| [[Handschrift: 53r]]


heütte habe ichs auch allererst erfahren, alß Sie
Mittwochs morgends, vor der predigt, ich zu meinem Sohn
Sehliger, gehen wollen, vndt er es gehöret, das ich
kähme, hat er zu Tobias Steffeck von Kolodey gesaget, mit bewegung:
Ach! das sähe ich hertzlich, gerne, vndt sehe
es allezeit gerne, wenn der herrvatter, zu
Mir kömbtt? hette ich nur diß gewust, so
wehre ich wol auß der kirchen, geblieben, viel-
leicht hat mir, der liebe hertzensSohn, etwaß
sagen, vndt anzeigen wollen. Jst aber, so modest
gewesen, das er darmit, zu rügke gehalten,
wie er gehöret, das ich, in die kirche wollte?
vndt vor ihn, fleißig behten wollte? In Summa;
ich kan es nicht außdengken, wie viel, undt mancher-
ley unachtsamkeit, vndt stupiditeten, hinc inde!
auch meines Theilß, selber, begangen worden, welches
alles nur vornehmlich, die allzugroße Sicherheitt,
undt das man, die so nahe lebensgefahr, sich
nicht einbilden hat können, noch mir auch recht
hat anzeigen wollen, derohalben ich mir, in Meinen
affecten, undt großen passion, selber geliebkoset,
undt das præsentissimum, & imminens periculum
nicht sehen können, vervhrsachet! Aber, wie ist es
numehr zu endern? zu remediiren? undt zu wenden?

|| [[Handschrift: 53v]]


Hans Meyer ist auß Hollandt, wiederkommen, mit dilatorischen
schreiben, vom Comte de Brederode, Rulitio, Spanheimio,
Bürgermeister Brjngken, Baron de Schrahtembach, Königin in Böhmen. et cetera

Montag den 9ten: Aprilis; 1649. perge


Maintenant i'apprends, ce que c'est: d'üne
vraye playe cuisante, douleureüse, & pene-
trante le coeur! & les entrailles! Ô Dieu!
ayes pitiè de moy! & de toute ma famille!
& destruis, les œuvres de Sathan!


Nulla calamitas sola!8 heütte seindt
zwo personen außgetretten, von so mir 200
ReichsthalerRthlr: zu Schwedischer Satisfactio Militae hochbenöhtigten rayse-
kosten vnentbehrlich, erlegen sollen! Pacience!


Ie plains <feü> mon fils, de bonne memoire, non
seulement, a cause de sa pietè, bontè, et
candeur, sür tout cela, pour le grand amour,
& obbeissance, qu'il me portoit, mais
aussy, a cause, que i'ay estè si stüpide,
de ne le disposer de ma part, á temps, a la
Mort, & de ne luy avoir dit, á Dieu, avec
plüs de maniere & circomstances, nj, de l'avoir
asseurè de mon affection Paternelle, a la fin,
nj de l'avoir assistè, davantage, de mes Sainctes || [[Handschrift: 54r]]
prieres, en office de Pere, le consolant, & preparant,
comme il falloit, nj d'avoir fait appeller, mon Ministre
de bonne heüre, nj, d'avoir fait consülter, plü-
sieurs Medecins, sür son mal, nj d'avoir peü
iouir, de sa douce compagnie, plüs long temps, &
de l'avoir perdü de ce monde en ün clin d'œil,
(sans apprehension, de ce grand, & imminent peril,)
nj de l'avoir fait encores mieux servir, & secon-
der, qu'il n'a estè! Tout cela, me sont playes
perçantes! incürables, au coeur! & irreparables,
nonobstant les consolations de mes seurs, q & de
ma femme & d'autres, quj me veülent addou-
cir mon mal, croyans, que i'aye fait mon de-
voir, & que ie n'aye rien èspargnè, pour re-
medier a tant des maulx, de ce digne fils!
Car, si on eust tout sceü? on eust sans doute,
sceü faire davantage.


Es seindt mir, unterschiedliche condolentz: vndt Trost-
schreiben, zukommen, von Cöhten, Deßaw, Hartzgeroda,
undt auch von Adelichen! Gott wolle mich Trösten!


Dieweil auch die leiche sich anfänget zu alteriren,
vndt Doctor Brandt eiverig gerahten, den Sargk zuzuschlagen,
weil die Schwindsuchten, undt lungenfaülungen, contagioß
wehren, Alß habe ichs geschehen laßen, gegen abendt.
Gott helffe vns baldt wieder zusammen! im ewigem leben!

|| [[Handschrift: 54v]]


Schreiben, vom Obristen Mario, durch Ludwig Röber. et cetera


Die ordinar:avisen bringen mitt:


Daß noch stargk in Frangkreich zwischen dem Könige,
und dem Parlament, der friede tractjret
werde. Man dringet, auf die exclusion,
des Cardinals Mazzarinj. Archidux vigiljret!


Jn Engellandt, fähret die sævitia der
Neẅen Regenten forth, undt es ist der
Düc de Hamilton, Conte de Hollande,
vndt Milord Capel, alle drey große
herren, offentlich decolliret worden.


Die Schotten theten gerne recht, ihrem
Könige zur assistentz, wann er sich nur
nicht, so lange bedächte, ihre religion
vndt privilegien zu confirmiren.


Irrlandt hat sich absolute declarj-
ret vor den iungen König, so wol die
protestirenden, alß Catohlischen, vndt
Printz Robert ist Vice Roy aldar,
vndt ist munter, mit Streiffereyen
zu waßer, vndt auch mit einfällen
inß landt, die rebellischen Anglos zu tribuliren.

|| [[Handschrift: 55r]]


ChurPfaltz, ist im haag ankommen.


Zu Münster, ziehen die meisten legatj hinweg.


Jn dem Frängkischen Krayß, zwinget der Kayser,
per arctiora, vndt mit poenalmandaten,
die verglichene executiones herauß,
weil etzliche nicht pariren haben wollen.


Jn Polen, siehets wegen der Cosagken,
Tartarn, vndt Moßkowiter, noch seltzam
auß, vndt der General Schmielinßky
sol gar, bey dem Großmächtigen Tartar
hahn, gewesen sein, vndt von selbigem
großem Cham, oder Kayser, großen
secours erlanget haben, wie auch vom
Türgken. Gott bewahre Deützschlandt,
vor neẅen inundationibus gentium!
vndt wiederstehe allem übel!


Der Türgke wil das gantze Königreich
Candiam haben, weil er eine Mosquea
in der Stadt Canea erbawet, vndt ihr ge-
setz des Machomets solches erfordert, nicht
zu weichen, biß ein gantzes landt occupiret ist,
darinnen eine Mosquea aufgebawet soll sein. || [[Handschrift: 55v]]
Die kleinen plätze in Dalmatia, wil er ihnen
zwar wiedergeben, außer Clissa, vndt wil
geldt zun kriegeskosten haben. Die Venetj
aber wollen lieber, den krieg, continujren,
alß solche præjudicirliche Conditiones, eingehen.
Der itzige Türckische Kayser, hat solches alles,
schriftlich gesucht, durch einen abgeordneten9,
vndt darneben, bekandt, daß der vorige
Kayser Ibrahim zwar unrecht gethan,
daß er ihnen den krieg, <vorhero> nicht angekündiget.
Darumb hette ihn auch Gott gestraft,
aber der Tempel oder die Meschita, oder
Mosquea, muß numehr, die vhrsache, der
continuation sein. Der Tapfere
General Gil de haaß, dangket ab,
Mag dißgustiret etwa sein! Ein
Coloredo kömpt an seine stelle!


Zwischen Polen vndt Schweden, wirdt
ein ewiger Friede tractiret, durch in-
terposition der herren Staden, vndt der
Venezianer. <Nota Bene> Man nennet es also, sonst
ist nichts ewig, waß vergänglich ist!

|| [[Handschrift: 56r]]

Dienstag den 10ten: Aprilis, 1649.


Maintenant ie sens á bon èscient, ce que
c'est: de perdre ün Thresor inestimable, & de
ne le pouvoir avoir gardè assèz soigneüsement!
(Ahj! dolente partita! Ahj! fin della mîa Vita!10)
Le bon Dieu nous vueille consoler journellement
& nous conserver benignement ceux, quj restent
encores en vie! tant qu'il plaira, a sa
Divine, & tousjours saincte volontè!
& grace paternelle! Ô Dieu! exauces moy!


Avis: daß der liebe Fürst von Egghembergk
welcher der Churprinceßinn, Schwester,
meine Muhme, gehabt, vndt einer von
meinen besten, vndt gewißesten freünden,
vndter den Römisch Catohlischen, auch
ein herr von übergewöhnlichen schönen
qualiteten gewesen, neẅlichst Todes
verblichen. Jst wol zu bedawren, das
es so gewaltig, über die hohen haüpter, gehet!
Gott genade ihm! undt gebe das er seine
schöne wißenschaften wol angewendet habe! auch
Sehlig, gestorben sein möge!

|| [[Handschrift: 56v]]


1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten, ist außgeseet worden, auf daß
Quehrgewende, an den Dröblischen weg.
Gott gebe zu Segen! undt gedeyen!


I'ay èscrit, avec larmes, á Berlin, Dieu
vueille essuyer nos larmes! & nous consoler!


Christof Wilhelm Schlegel, alß ein diehner
von iugendt auf, dieser linien, ist herkommen,
thut v̈bel, vmb meinen lieben Erdtmann
Sehliger, vndt welchen er neẅlichst, zu
Gevattern, erbehten, erzehlet auch, daß
mein itztgedachter frommer Sohn, sehliger, alß
er auf meiner Schwester Sehligen begräbnüß
alhier im Februario, ihn besucht, vndt
beklaget, daß er nicht mitt zu grabe
gehen, vndt meiner Schwester Sibillen
Liebden Sehligen im conduct, folgen köndte,
geantwortett hette: Ô!b ich werde
Meiner bahse, vielleicht baldt recht
folgen! Jtem: hette er zu ihm gesagt:
Schlegel, wenn ihr noch einmal zu unß
kommen, undt mich sehen wollet, So müßet
ihr es baldt thun, sonst dörftet ihr Mich,
nicht mehr, finden.

|| [[Handschrift: 57r]]


Eine condolentzantworth, habe ich von meinem
Bruder, in höflichen, beweglichen terminis, entpfangen. et cetera


Ma seur Sophia Margaretha a prins son congè, ce soir. Elle
partira de main, Dieu aydant; pour s'en aller, á
Berlin, Strehlitz, & Brigk. Dieu la vueille, heüreü-
sement conduire, par tout! Elle a excüsè, les
manquemens passèz, dürant son seiour icy,
par courtoisie, car ie ne m'en souviens pas,
elle m'a remerciè, de ma bonne volontè,
s'est offert, a mes complaysances convena-
bles, aux occasions, m'a priè, d'avoir souve-
nance d'elle, nonobstant son absence, & de
luy faire tenir, ce qu'elle doibt avoir, par
an, pour ses necessitèz, & m'a priè sür la
fin, avec larmes, si elle revenoit morte
comme sa seur defüncte au Fevrier passè, de
la faire enterrer icy Chrestiennement!
Dieu la vueille conserver, en santè, &
prosperitè! longues annèes! benignement. et cetera

Mittwoch den 11ten: Aprilis; 1649.


Nochmalß abschiedt genommen, privatim, (weil ich in
publico, vmb der Trawer willen, nicht wol solenniter
erscheinen kan) von der lieben Schwester, Fraẅlein Sofia
Margaretha, Treẅhertzig, vndt Trawrig. et cetera || [[Handschrift: 57v]]
Gott gebe Jhrer Liebden eine gesegnete rayse!
glügk! vndt viel Freẅde! vndt das wir
in dieser Sterbligkeitt, noch mögen vielfältig,
wieder zusammen kommen, vndt einander sehen,
tröstlich, vndt erbawlich sein! ists sein Göttlicher
heiliger <wille>, vndt unß <gut> nützlich, vndt sehlig! Amen!


Jch habe noch zu guter letzte, den Sargk
undt daß gestelle, darinnen er er stehet, in
der hofstube besehen. Dann ich den Sargk
mit der leiche schon am 5ten: Tage, nach dem
Sehligen sterbstündelejn, habe laßen
dahin tragen, undt da wirdt es noch immer
bewacht, iedoch nicht so stargk alß vorhin.
Vmb das gestelle, Seindt schwartze Taffete
vorhänge, vmbher. Der Sargk ist, in
Sandt zimlich tief beygesetzet. Ey! so
schlafe, vndt ruhe nun <sanft vndt> wol, du sehlige liebe
leiche, biß du wieder mit deiner Sehlen,
(welche in dem Schooß Abrahams, herrlich
ruhet) vereiniget werdest, vndt deiner
unaußsprechlichen Süßen Freẅde, vnß
theilhaftig machen könnest, Amen!
Eya! mein süßer herr Iesu! Amen! Amen!

|| [[Handschrift: 58r]]


1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: haber, <vndt 1 wispel, undt 10 Scheffelschffl: gersten> ist heütte alhier vor Bernburgk,
außgeseet worden. Gott gebe! zu Segen! glügk! vndt
gedeyen. Amen! Amen! Amen!


heütte ist unsers Balbirers iunge, von 13 in 14 iahren
in eine scharfe Schehre, (die er auß vnvorsichtig-
keitt, in die Ficke, bloß, vndt in kein Futtral
gestegkt, nach dem er unsere Altfraw verbunden)
im hinundter gehen, in die Stadt, gefallen, fast
eines fingers lang, sichs in den leib selbst
stoßende, mit gefahr seines lebens.


Melchior Loyßen, 2 kindeßkinder haben
sich gestern, einen Topf mit siedheißem
waßer, vom herde selbst auf den halß
gezogen. Man höret auch andere accidentzien
von Allten, undt iungen leütten! Gott wolle
mehreres unheyl, gnediglich verhüten!

Donnerstag den 12<ten:> Aprilis; 1649.

<4 hasen, von der hatz.>


Ein freündtlich condolentzschreiben, habe ich,
vom Administratore zu halle, auf meine Notj-
fication, entpfangen.


Jtzt wirdt abermalß, gestern, vndt heütte,
ein Gesampter CantzeleyTag, alhier gehalten.
Pose ist, wegen meines bruders Liebden auch darbey.
Gott gebe heilsahme consilia!

|| [[Handschrift: 58v]]


Schreiben, von Deßaw, von Schwester Sophia Margaretha welche
daselbst, glügklich ankommen.


Der Cantzler Milagius, ist diesen abendt auch
anhero kommen, Er sol mit<in> Meiner, herzlieb(st)en gemahlin Liebden
geschäften, mit Secretario Paulo Ludwigen,
nacher Ballenstedt, morgen (gebe gott) verraysen,
gewiße Tractaten, in geldtsachen, mit Hans Ernst
von Börstel anzulegen. Gott gebe zu glügk! vndt
succeß! ist es sein Göttlicher wille, vndt
ist es sehliglich, vndt guht!


Die Erffurter zeittungen, geben: daß graf Magnus
de la Garde, auß Schweden, wiederkömbt,
der pfaltzgrave Generalissimus, ist zu Wirtzburgk,
die Schweden, eilen numehr, mit der ab-
dangkung der armèen, die Garnisonen
aber, bleiben, biß alle puncten, erfüllet!


Jn Frangkreich, sol der handel zwischen
dem Könige, undt dem Parlament, geschlichtet,
vndt gestillet sein.


Milagius ist bey mir gewesen, hat mir
condoliret, auch wegen Fürst Ludwigen aller-
ley referiret.

|| [[Handschrift: 59r]]


Der Cantzler ist diesen Morgen forth, mit seinen geferten.
Gott wolle seine rayse, ihm vndt unß, gesegenen!


Doctor Mechovius ist bey Mir gewesne, mir zu referiren,
waß in der Cantzeley die Tage vorgegangen,
undt wie die partheyen, bescheiden worden?


23 Schefel (Scheffel)schfl: 1 Viertel (Hohlmaß)v: Gersten, seindt nacher Zeptzigk,
in præsentia Oberlenders, geseet worden. Gott gebe
zu segen! undt glügk!
<1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: haber, inngleichen geseet worden. Deus benedjcat.>


Mes chevaux sont sortis, avec nos gens.


Gestern, ist unser hofschneider, Clammor, alß er
im kahn, über die Sahle, setzen wollen, Jnß
waßer, erbärmlich gefallen, vndt wehre
ertrungken, wann ihme die Fischer, nicht
wehren zu hülfe gekommen? Also leichte ist
es vmb eines Menschen leben, geschehen!


Le Gouverneur de mes fils, Simon Heinrich Schwechhausen
me donne dequoy penser. 1. a cause que le second
iour allant vers le corps mort, de feü mon
Fils, avec mes filles, & s'approchant d'iceluy,
üne telle saignèe dü nèz, le sürprint re-
jaillissant fort le flüx dü sang dehors,
qu'a peine peust il se retirer, a la gallerie, & saigner, || [[Handschrift: 59v]]
derriere la porte. 2. Aydant a vestir mon fils
mort, tost apres son decèz, il tomba deux fois, en
pasmoison. 3. On le void souvent seül, triste,
& pensif, mais point ainsy, comme s'il plaig-
noit mon dit fils, ains, comme üne espece, d'in-
sensè & de folastre dangereux. Dieu nous
vueille contregarder, & les nostres de tou-
tes mauvayses menèes, & de tous ceux,
quj nous veülent dü mal, soit secrettement
sojt ouvertement! & que nous ne facions
tort, á personne! <Suspicio; est Venenum Amicitiæ!11>


Maintenant, ie trouve en mes pensèes
& meditations, force choses, quj augmentent
ma tristesse, pour n'avoir pas pesè
avec assèz de consideration, mes inflü-
ences! Entr'autres, ie me souviens
tresbien, que revenent l'estè passè,
avec mes fils, sür l'Elbe, ie trouvay
evidemment, plüs de difficültèz en reve-
nant, qu'en y allant, sür tout, feü mon
bon fils Erdmann estoit bien plüs maladif || [[Handschrift: 60r]]
& foible, toussissoit aussy davantage au retour
qu'en la descente vers Hambourg. Aussy tost
qu'il oyoit parler, dü seiour de Bernbourg, il sem-
bloit d'avis, de s'en estonner, comme s'il y pre-
voyoit sa mort imminente. Allant en Hollande
il se porta bien & s'engraissa dürant ce
sejour de delà, revenant icy, il devint mai-
gre & toussit davantage. Allans a Hambourg
& en Holsace, il se reprint en bon poinct,
revenant icy, sa forte toulx revinst, &
il perdit, sa chair, ses forces, & sa vigueur
süccessivement comme s'il estoit ensorcelè.
A propos donc, ie füs averty, non seulement
sür l'Elbe, Mais plüs encores, sür la Sale,
entre Magdebourg, & Calbe (ou les vents,
les tempestes, & tout nous contrarioit)
de ne devoir rammeiner, ce precieux thresor,
ce bon enfant á Bernbourg, qu'il s'y perdroit!
Mais i'estimay cela, pour fantasie, & ne
sceüs si tost changer mes resolütions, pour
experimenter icy, ce quj me tourmente aux
entrailles, & au fonds de mon coeur!

|| [[Handschrift: 60v]]


Ie scay bien, que ie ne peux pas changer, le
destin, mais ie scay bien aussy; que Dieu
avertit, & admonneste souvent les siens, d'ün
instant malheür, & que par la grace de Dieu,
on peüt souvent divertir, ün peril! Il
m'estoit aussy d'avis❋c, que les medicamens
Docteur Brandt, ne luy serviroyent, de rien, &
le rendroyent seülement, plüs malade, comme
l'experience a presque monstrè l'issüe. Sed:
Contra vim mortis; non est medicamen, in Hortis!


d quand ie parle, de cest avis, ie n'entends
pas seulement; ün Ordjnaire, mais aussy; ün
extraordinaire! Dieu vueille! que nous
apprennions, a bien discerner, & distinguer
les esprits! & le pür d'avec l'impür! sür
tout, en des choses, si importantes, & sj necessajres!


Revenans de Holsace icy, il ne pouvoit
pas quasi respirer en montant á mont,
au chasteau, devers le jardin, & il sembloit
que les elemens luy estoyent icy contrajres,
& qu'il n'y devoit pas venir! Cependant:
Fata possunt præviderj; non evitarj!

|| [[Handschrift: 61r]]

Samstag den 14den: Aprilis, 1649.


Fürst Augustus, leßet avisiren, daß er gegen 2 vhr, Nachmittags
will anhero kommen, cum uxore; unß zu trösten. et cetera


Es ist auch darnach geschehen, undt Sie seindt unß
tröstlich gewesen, vndt haben ihre Elltiste Tochter,
vndt iüngsten Sohn, mitgebracht, <vndt Stallmeister Prögken.>


Rindtorf ist von Treẅen Britzen, dahin
meine kutzschpferde, die schwester Freẅlein
Sofia Margaretha, gelifert, auch
wiederkommen, mit hertzlichen condolentzbriefen,
vom Berlin. perge von der Churfürstin[,] von Fräulein Catharina Liebden
undt auch ein schreiben von der Schwester selber. et cetera


8 Schefel (Scheffel)schfl: haber, seindt in daß Mittelgewende,
am Sahlanger geseet heütte worden. Gott
gebe darzu! segen! glügk! undt gedeyen!


Mein Cammerpage, Ernst Gottlieb von Börstel so nacher Leiptzigk
gewesen, sich außzustaffiren, ist gestern abendt,
spähte wiederkommen.


Der Superintendens, Er Plato, hat hieroben ge-
prediget, undt mir condoliret.


Ernst Gottlieb, von Börstel, habe ich nach zehen-
iährigen diensten, wehrhaftig gemacht, vndt abgefertiget.
Gott gebe ihm, glügk! vndt Segen! <Extra zu Mittage gehabt: Christian Heinrich, von Börstel, den herrn Platonem, vndt Ernst Gottlieb von Börstel[.]>

|| [[Handschrift: 61r]]


Ie l'ay expediè honnestement, avec üne èspèe,
a la mode, argentèe, avec üne assèz longue
hongerline neufue, de velour nojr, & avec
ün bon bidet, luy ayant fait avoir, par mes
bonnes recommendations, quelque somme d'argent,
par son creancier, & par le moyen de ses Parens!
Dieu le vueille bien conduire! & regir!
C'est ün esprit, noble! & vertüeux!


Meine kleine Tochter Maria, ist auch
etzliche Tage hero, vnpaß. Sagt immer,
Sie will, ihrem lieben Bruder, Erdmann,
baldt folgen. Gott bewahre! vndt restituj-
re, das liebe kindt! undt erbarme sich des armen
würmleins!


Der Cantzler Milagius, ist von Ballenstedt, (aldar
er neben Caspar Pfawen, vndt Paul Ludwig, jn meiner freundlichen
herzlieb(st)en gemahlin diensten, wegen eines geldt-
vorschußes auf hoym, mit hanß Ernst von
Börstel, tractiret, aber die tractaten,
sich sehr schwehr angelaßen, auch vielleicht,
nach vergebens angewandten fleiß, sich gar
zerschlagen möchten) sehr krangk am chiragra
Matt, vndt Schwach, wiederkommen. Gott erbarm es!

|| [[Handschrift: 62r]]

Montag den 16den: Aprilis; 1649.


Paulus Secretarius ist alhier bey unß gewesen, zu re-
feriren, wie die handlung, mit Hans Ernst von Börstel abgelauffen?


Ludwig Rober, ist bey mir gewesen. hat 6
iahr, gediehnet, vndt peregrinirt, in Hollandt,
undt Frangkreich. Il dit; que Sittich von Berlepsch
luy a dit; qu'il y a 4 ou 5 des Estats Generaulx
lesquels s'offrent d'achepter icy en nostre
Principautè, des biens privilegièz & nobles
a cause de la religion, de la fertitlitè dü pays,
& de nostre rujne, pour nous remettre, item: ils
veülent que ce soit proche des rivieres, &cetera
chascün doibt avoir, de 4 iusqu'a 5 tonne-
aux d'or, en argent comptant.


Jl dit aussy, qu'ils ne veülent pas,
que les Swedois se nichent trop, parmy nous.


Item: dist il qu'on ayde d'argent en
secret, & qu'on leve des gens, pour le Roy
de Gran Bretagne secrettement.


Que la Reine de Bohême a obtenüe 60000 florins (Gulden)f: par
an des Messieurs les Estats, a cause des troubles
d'Angleterre. <Qu'Einsidel est devenü Colonel en Bresil!>


Que les Accises aux Provinces dürent 3 ans, pour le paye-
ment des debtes, nonobstant le mürmüre dü peüple!

|| [[Handschrift: 62v]]


Der Cantzler Milagius, jst wieder verrayset, nacher
Plötzkaw, nach deme er, an diesem Unglügk-
sehligen orth, nicht allein, gestern das Chiragra,
sondern auch heütte, das podagra, schmertzlich
bekommen. Gott wolle diesen vornehmen Mann,
noch lange, in gnaden erhalten, undt väter-
lich, restituiren! vnß allen, vndt den Seinigen,
zu Trost! freẅde! vndt bestem!


Beyde meine Töchterlein, die iüngsten,
nemlich: Marichen, undt Anne Lißgen, seindt
schwach, vndt krangk. Gott wolle sich, der
armen würmlejn, in gnaden erbarmen!
ihre schmertzen lindern! gedultt verleyhen,
Christliche hülfe schigken! auch alles lindern,
miltern! enden! undt wenden! wie er
weiß, daß es seinem Nahmen, rühmlich! den
armen pacienten aber, nützlich! heilsam!
undt Sehlig ist! vmb Christj willen, Amen!
Damit wir vnsere armen, elenden kinder,
nicht bey paaren, oder hauffenweyse,
auß dem hause, in Särgen, zu grabe,
hinweg tragen müßen! Gott verhüte es ! vndt
bewahre davor! gnediglich! Amen! Amen! Amen!

|| [[Handschrift: 63r]]


1 wispel haber, ist zu Zeptzigk, außgeseet worden.
Les lacquays ont menty, n'ayans point assitè,
a ceste semence.


Schreiben von Madame Elizabeth vom Berlin,
jtem: condolenter, vom Churfürsten von Sachßen. perge


Die avisen geben:


Den frieden in Franckreich, zwischen dem Könige,
und seinen Parlamenten, auch die retraitte
des Ertzhertzogs, auß selbigem Königreich.


Den Todt, des Königs in Engellandt, Carolj primj, mit vmb-
ständen, beschrieben, vndt die deferentz der Schotten,
gegen den itzigen Könige, Carolo 2 jm haagen.
Die continujrende Tjranney, der neẅen Engellischen
Regenten, gegen Geistliche undt welttliche.
Die armaturen allerseitß.


Den Todt, des alten Bischofs Albertj (Döhrings)
von Regenspurgk, meines gewesenen bekandten.


Die abdangkung, vndt evacuation, in Germania[.]


Die streiffereyen, der Türgken in Vngarn,
die forthsetzung des krieges, in Candia, vndt
Dalmatia, vndt zur See, auch eine prophezey
des Mathematicj, Spina, de interitu Turcarum 1650.


Die furia der Cosagken, vndt Tartarn, vndt ar-
maturen hinc inde, in Polen. Wollen im freyen
Felde, tractiren, gegen Pentecoste. et cetera

|| [[Handschrift: 63v]]

Dienstag den 17den: Aprilis; 1649.

<4 hasen, Abraham von Rindtorf[.]>


C'est üne grand cas! que dèz la perte in-
comparable, de feü mon bon fils, i'ay
entierement perdü la douleur, que j'avois
de choses moindres, voyant evidemment,
comme Dieu, m'a voulü prefigürer, par des
animaulx, des choses plüs haultes,
(que ie n'entendois pas bien alors,)
& comme il m'abbandonneroit, en quelque
façon, si ie m'abbandonois moy mesme,
car i'avois ün fort instinct, d'aller
ailleurs faire penser mon fils & faire
mes affaires ensemble, en ün bon lieu,
Qu'a Bernbourg, il seroit perdü! Ah!
par faute de moyens, & de facilitè
des occasions, i'ay trop dilayè ce desseing!
Mais le souverain Directeür de toutes
choses, a fait sa Sainte volontè, & nous a en-
voyè des resistances, quoy qu'en apparen-
ce facilles, neantmoins, en effect, im-
possibles á vaincre! & a sürmonter!
La gloire luy convient; en toutes choses!

|| [[Handschrift: 64r]]


Mein Mundtkoch, Wentzel Czerny, ist plötzlich
krangk worden. Gott erbarme sich seiner, in gnaden!


Doctor Brandt leßet berichten, daß die leütte plötzlich
hinfallen, wie dann haüptmann Hagke, (welcher
noch neẅlich, aufm begräbnüß, meine freundliche herzlieb(st)en ge-
mahlin geführet, ein feiner geschigkter vom Adel)
in wenig tagen frisch, gesundt, undt Todt gewesen.
Gott genade, ihm! vndt unß! vndt bewahre
vor gifftigen Seüchen! <Die febres malignæ, grassiren.>


herr Melchior Theodorus der gute alte Diaconus
zu Zerbst, welcher auß der Schloßkirchen,
(propter religionem) zwar removiret, in der
Stadtkirchen aber, vom Raht wieder vociret,
vndt vom Fürsten selbst, confirmiret worden,
ist auch nun sobaldt, zwar in hohem allter,
gestorben. perge


Meine Töchter, meinet Doctor Brandt, haben nur
mangel, an den zähnen, vndt ihre schwachheit,
iudiciret er, sol nichts, (ob Gott will) zu bedeüt-
ten haben. Gott gebe linderung! undt beßerung!


Der Große Apoteker, alhier zu Bernburgk
Geörg Pawermeister, ein geschickter, vndt
erfahrner künstler, ist auch vor ein par
Tagen, an der Schwindtsucht, gestorben. et cetera

|| [[Handschrift: 64v]]


20 Schefel (Scheffel)schfl: gersten, seindt nach Pfuhle, geseet worden.
Gott gebe segen! undt gedeyen!

Mittwoch den 18den: Aprilis; 1649.


Schreiben von Strehlitz.


Ernst Gottlieb von Börstel hat seinen vnterthenigsten abschiedt, genommen,
in meinung, forthzuraysen, nachm Berlin,
Strehlitz, vndt in die Schlesie. Gott wolle
ihn geleitten, vndt seine gehorsahme
zeheniährige dienste, so er mir rühm-
lich geleistet, gesegenen, vndt vergelten!


heütte hat mein Sohn der iüngste Carolus
Ursinus, sein 7de iahr außbracht, vndt
tritt durch Gottes segen, in das Achte iahr
seines allters. Gott wolle ihn laßen
zunehmen, vndt wachßen, an langem
Allter, weißheit, vndt gnade bey Gott,
vndt den Menschen, in frischer guter
gesundtheit, vndt langem leben! mit bruder,
vndt schwestern, ad Nestoreos usque
annos; Amen! Amen! Amen!


Christof Wilhelm von Schlegel, ist alhier ge-
wesen, von Goßlar wiederkommen, vndt hat mir
allerley, gereferiret.

|| [[Handschrift: 65r]]


heütte Nachmittags, wirdt der Apotegker,
Geörge Pawermeister, begraben. Gott laße
einen ieglichen Christen, sehlig, undt wol ruhen!


2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: haber, seindt alhier, undt zu Zeptzigk auß-
geseet worden. Gott gebe! zu Segen, undt gedeyen!


I'ay depeschè ce soir, ün messager, pour s'en
aller de main, Dieu aydant, quj le conduyse,
& me donne heüreüx succèz, vers Cöhten, & Dessaw!


Risposta von Quedlinburgk von der Eptißinn condolendo.
Dergleichen kömbt mir auch zu, von Freẅlein Eleonora
von Reetwisch, condolendo.


Augustus Berndt von Bidersehe, Adam Bidersee ander
Sohn, ein knabe von eilf iahren, hat sich præsentiret,
page zu werden, in meines Sohns Carlls diensten.
Habet liberalem faciem, est bonæ indolis, Pater
est nostræ religionj addictus, & vult, ut filij12 etiam
addiscant, orthodoxam nostram fidem, & confessionem,
quamvis mater sit Lutherj dogmatis assecla. Ergo;
oportet confirmare, quantum possumus, hanc spem!
Deus; Ter Optimus Maximus, benedicat! nostram jntentionem!


Mein Sohn Victor Amadiß, hat das glügk gehabt,
alß er heütte inß feldt gegangen, 2 Räphüner, auf
einen Schuß, zu fällen, nach dem er in der krahenhütte
vndterschiedliche krähen (wie er öfters thut) geschoßen.

|| [[Handschrift: 65v]]


wispel hafer, hat Hans Georg lackay, nebenst
Wolfgang Sutorio alhier außseen laßen, auf
die 100 Morgen. Gott gebe zu glügk, vndt gedeyen!


Condolentzrisposta von Caßel.


Avisen von Erffurt[:]


Daß es noch auf Schwedischer seitten, ein weittes außsehen,
mit dem frieden habe, vndter dem prætext,
in Polen zu gehen, ob schon der Kayser, undt der
Churfürst von Bayern, abdangken, wie
auch heßen, Caßel, ihre völgker reducjren.


In Frankreich ist alles gestillet, iedoch wirbet der
König, aufß neẅe 12000 Mann.


Jn Engellandt, continuiret das blutgericht
seine grawsamkeitt, über Manns: vndt
weibspersonen. Gott erbarm sich der unschuldigen!


Churfürst Pfaltzgraff zeücht in Deützschlandt. Deus benedjcat!


Mon frere Fürst Friedrich m'èscrit aussy, & me tour-
mente avec des nouvelles intrigues. Dieu
le luy vueille pardonner!


Doctor Mechovius, undt Secretarius Paulus, seindt successive
bey mir gewesen, allerley zu referiren.


Eine gesampte Protestation, in causa Ascaniensj
wieder ChurBrandenburg bey einnehmung der
erbhuldigung, in eventum, habe ich helffen, mit subscribjren.

|| [[Handschrift: 66r]]


Mein Töchterlein Maria ist sehr krangk; siehet
übel auß, vndt wirdt immer mätter. Jst treflich auß-
geschlagen. Gott erbarme sich! des armen würmleins!
in gnaden! vndt seye vnß doch Barmhertzig! vndt gnedig!
<wie auch meinem krangken Töchterlein Anne Lißgen. et cetera>


Wentzel koch, wehre allem ansehen nach,
gestorben, wann ihme dje Breünader, nicht
wehre heütte an der zunge geschlagen worden?


Mein page Roggendorff, ist auch noch gar vn-
paß, hat zur ader gelaßen, v̈bel geblühte
gehabt, vndt man besorget fiebrische recidiven,
oder der gelben suchtt. Gott beßere alles, in gnaden!


Unser Bürgemeister Weylandt, sol auch zu
Staßfurth, Todtkrangk darnieder liegen.
Gott der Allerhöchste, wolle sich seiner erbarmen!
vndt aller pazienten elendt, erhören, vndt beßern!


Es sollen viel geschwinde vndt malignische
krangkheitten, an itzo hier, vndt auf der Nacht-
barschaft, regieren, gestaltt dann Täglich, un-
dterschiedliche leütte, an Mannes: vndt weibs-
personen, begraben werden. Gott seye vns gnedig!
Nascentes morimur; finisque ab Origine pendet!13


heütte kömbt auch avis von Plötzkaw, das der Cantzler
Milagius, sehr unpaß seye, vndt das podagra vndt
Chiragra zugleich ihn plage; Gott erbarme sich seiner gnädiglich!

|| [[Handschrift: 66v]]


heütte seindt 1½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: hafer, in præsentia
Oberlenders, geseet worden, auf die 100 Morgen,
Gott gebe zu glügk! vndt gedeyen!


Risposta condolendo von Weimar, vndt Krannichfeldt. perge

Samstag den 21ten: Aprilis; 1649.

<Windig.>

<3 hasen Rindtorf[.]>


Risposta von Deßaw, wegen der weinpfähle. et cetera


Man hat gestern großen schaden erlitten, mit
einer anzahl Bürger Schweine, welche Mir
in meinen breitten, So dann auch im pusche
an den pfropfreysern vnheil zugefüget,
vndt solches ist öfters geschehen, Sintemahl
die leütte so karg sein, das Sie keinen hirtten
halten mögen, vndt gleichwol hören die Thiere
reichen leütten zu, alß: die meisten, <18>, Bürgermeister Schmidt,
die andern <3> Valtin Putzmann. etcetera[.] Also
wirdt in kleiner frist, vernichtet, zerstöhret,
undt verderbet, waß man mit mühe, Sorge,
undt beschwehrlichen kummer, ein Jahr lang, bawet!
Es ist ie alles unvollkommen, auf dieser weltt!
dort oben, wirdt allererst, die rechte vollkommenheit
angehen! undt daß Stügkwergk aufhören! Ach
herr! hilff unß, auß allen Nöhten! undt beschwerden!

|| [[Handschrift: 67r]]


Die leütte krongken sehr, sterben auch gählingen
hinweg, altt, vndt iung, alhier, zu Staßfurth,
zu Warmstorf etcetera Gott erbarme sich der elenden!


Der haüptmann hacke sol nach seinem
Tode, bey hellem lichtem Tage, aufs rahthauß
zu Staßfurth, ofte kommen, im raht erscheinen,
auf der Caleße fahren, im Saltzkohte sich
finden laßen, geldt zehlen, etcetera in seinem ledernen
alltageskleide, vndt dann wieder verschwinden!
Gott bewahre! vor solchen illusionen!


1 wispel haber ist alhier, vndt zu Zeptzigk
1 wispel haber, geseet worden. Gott segene es!
vndt laße es vnß wol gedeyen! gnediglich!


Schreiben von Zerbst, vom Jehna, meinem Raht, condolendo.
Er schigkt auch Morcheln mitt herüber, vndt be-
gehret hingegen Traminer fechßer, so ich ihme zuschigken. et cetera

<Windig. regnicht.>


Magister Enderling, hat hieroben, aufm Sahl geprediget.


Extra: zu Mittage, (post habitam conversationem)
derselbige, nebst Doctor Mechovio etcetera welchem ich
in justitziensachen, allerley befohlen. Doctor Brandt, der Medicus,
wahr auch dar, mais ie ne luy ay, point parlè!


Augustin Banse hat sich auch wieder præsentirt. Non è fuggito ancora[.]

|| [[Handschrift: 67v]]


Schreiben, von Schwester Anna Elisabeth von Tegklemburgk;
cum Balsamo Vitæ. Ach! hette ichs eher,
empfangen, vielleicht hette es, wo nicht ge-
holfen, dennoch gestärgkt, nicht geschadet!
meinem Sehligen, Frommen, lieben Sohne! <Pensierj!>


Mein Mundtkoch, Wentzel Czerny, ist auch
heütte, sehr krangk; hinauß geführet worden,
Jhm hat getraẅmet, er wehre, in einem vor-
treflichen, v̈berauß schönem, gemach, bey Meinem
herrnvatter Sehliger vndt bey Meinem Sohn Erdmann
Sehliger, gewesen, da hette ihm Erdtmann, ein
Tuch gegeben, welches er sein lebetag,
behalten, vndt ihm nachtragen wollte.
Der gute Wentzel, hat aber in der Fantasey,
ein altes Tuch bekommen, undt bey sich behalten,
in meynung, das wehre daßelbe, vndt er hat
es auch nicht wollen fahren laßen, im hinauß
ziehen, er hat auch gesagt, auf den Mittwoch,
(gebe gott) wolte er wiederkommen, undt sein wejb,
solte ihm folgen. Vielleicht, dörfte er sterben!
Gott wolle ihn Trösten! stärgken! undt
ihme gnedig sein! Jch habe ihm zwar, wie auch
der AltFrawen, vom Balsamo Vitæ, gebrauchtt.
Gott wolle es ihnen, wohl gedeyen laßen!

|| [[Handschrift: 68r]]


J'ay derechef expediè ce soir, üne depesche de Hans Meyer
vers hollande pour demain, s'y acheminer. Dieu luy
vueille ottroyer, bon voyage & bon süccéz!
par sa Sainte grace! Il me semble, qu'il a
voit ün peü chopinè, ou bien qu'il pourroit
devenir malade, en ce temps dangereux.
Dieu l'en vueille preserver! & garentir!
par sa Sainte grace & misericorde paternelle!
comme aussy; de tous dangers, en chemin,
& au retour Amen!


Schreiben condolendo vom Berlin, von Chur: vndt Fürstlichen
<Item: vom Wendelino, vndt Thulemeyer. et cetera>


Die avisen geben:


Den völligen frieden vndt accord in Frangkreich.


Die Engellischen weittere verenderungen, undt daß Pfaltz-
graf Robert, 3 Schiffe, mit 100 mille Pfund (libra) Sterlings erobert.
hingegen die Neẅe Regenten, das Königliche geblüt cassjren.


Ypere, in Flandern ist vom Ertzhertzogk belägert.


Dennemargk verbindet sich mit den Staden.


Engellandt armirt gewaltig, zu waßer, vndt lande.


Jn Polen, seindt die Cosagken noch nicht gestillet,
Es wirdt mächtig wieder Sie geworben.


Admiral Witte tummelt sich in Brasilien contra Portughal[.]


Die restitutiones, vndt abdangkungen im Reich tardjren.


Der Türgkenkrieg, gehet contra Venetos, stargk forth.
undt Sie machen vor geldt viel Nobilj Venezianj.

|| [[Handschrift: 68v]]


ChurPfaltz, ist auf deützschem Boden, arrvirt,
Gott gebe zu glügksehliger zeitt! undt Stunden!
vndt erhalte Seine Liebden in florirendem wohlstande!
perpetuirlich!


Die Neẅen Regenten in Engellandt, armiren
100 Schiffe, mit 10000 Mannen, vndt 100 mille Mann,
in 4 armèen zu lande, wollen sich maintenjren,
vndt ihren Nachtbarn, formidables machen,
auch alle großen, ut capita papaverum
im Königreich, nach dem sanguine regio,
annihiliren, im fall es ihnen angehet?
Sie continujren, mit ihren scharfen Proceßen,
vndt bluhtigen executionen!


Schottlandt, vndt Jrrlandt, hingegen,
bleibet gut königisch, vndt gedengken
sie heimzusuchen. perge Gott erbarme sich! der unschuldigen!
vndt leitte zur buße, alle verkehrte,
boßhaftige Sünder! Atheisten, libertiner,
vndt genandte jndependenten!


Zu Rom sol große Theẅrung, vndt hungersNoht
sein. Die Spannier rüsten Sich, Piombino,
vndt Porto Longone, zu recuperiren.


Oberlender ist mit 15000 weinpfählen von der
Deßawischen heyde, wiederkommen.

|| [[Handschrift: 69r]]

Dienstag den 24ten: Aprilis; 1649.


Jch habe meinem lieben allten gewesenen Præcep-
torj Wendelino, Rectorj an itzo, deß Gymnasij
Anhaltinj, zu Zerbst, vndt Professorj Theologiæ
vndt Physices, et cetera durch Tobias Steffeck von Kolodey höflich vndt gut-
hertzig antwortten laßen, (weil ich itzt selber
wenig schreibe,) auf seine schöne erbawliche
Condolentz vndt Trostschrift, so er mir nur auß
bloßer affection, durch eigenen bohten, in
seinem hohen allter, bey doch bekandter seiner
dürftigkeit, dennoch auß gutem hertzlichen ey-
ver, auf seinen unkosten, anhero geschigkt.
Gott verdangke es ihm! vndt erhalte
noch lange, den lieben allten Mann,
alß eine Seüle der kirchen! undt Schulen!


Hans Meyer (hoffe ich) wirdt heütte forth sein. Der
liebe Gott, wolle ihn ia, durch seine heiligen Engel
gnediglich geleitten, sicher hin: vndt her bringen,
wie den iungen Tobiam, undt zur expedition
erwüntzschtes glügk! undt Segen! verleyhen,
Amen! hilf herr Iesu! mein Treẅer hortt,
vndt gnadenhelffer! Amen! Eia Domine Iesu! Amen!


I'ay eü derechef des traverses, & dü désplaysir
de Malherbe14, & de ses malicieux adherans. Dieu m'en delivre!

|| [[Handschrift: 69v]]


1 wispel, — 2 Viertel (Hohlmaß)v: haber seindt heütte, in zimlich
stargkem winde, auf die 100 Morgen, in praesentz
Bartoldt lackayens, außgeseet worden.
Gott gebe! zu segen! undt gedeyen!


Avis: daß der Gottsehlige Grave von Wjtt-
genstain, ein herr von stattlichen qualiteten,
welcher deß Churfürsten von Brandenburgk
Ambassadeur zu Münster vndt Oßnabrügk
gewesen, auch seinem herren große dienste
gethan, in seinen besten iahren, mit Todt,
abgegangen. Jst wol zu bedawren! Gott
wolle den riß wieder gnedig ersetzen!


Gestern, ist eine Feẅersbrunst, zu
Staßfurth, endtstanden, vndt ein gut
theil des rahthauses, neben andern
3 häusern, abgebrandt. Sol durch einen
begker, so vndter dem Rahthause gewohnt,
außkommen sein, in dem stargken winde.
Tum tua res agitur! paries cum proximus ardet!15


Ie ne puis oublier, mon cher Erdmann
de bonne mémoire me ressouvenant de ses Vertüs, & doux
entretien, craignant de ne l'avoir pas assèz observè!
Dieu me console! & nous garde, d'autre malheür!

|| [[Handschrift: 70r]]

Mittwoch den 25ten: Aprilis; 1649.


Avis: auß Magdeburg[,] auß den benachtbahrten ortten,
von Deßaw, undt anderwertts, das die gantze
Pollnische macht, von den Coßagken, geschlagen,
der König selbst geblieben, vndt erschrecklich
im Königreich gehauset wehre! auch das Sie
albereit, biß an die Schlesie, mit ihren Tartarn
vndt conjungirten frembden völgkern, hinahn
streiften.
e Gott bewahre vnß vor mehrerem
Unfriede! unglügk! vndt landeßverderben!


Die deützschen völgker, kommen den Pohlen,
gar sparsam zu, weil Sie, zu des vorigen
Frommen Königes, Vladislaj, IV. zeitten,
dieselben nicht allein schimpflich abgeschaft,
übel tractiret, vndt ihnen gebotten, bey
leibesStrafe, innerhalb 24 Stunden, daß
gantze Königreich, zu reümen, alles wieder
seines, des Königes willen, also trawen an itzo,
die guten deützschen, solchen leütten wenig.
Gott gebe unß, beßere zeitten! vndt
zeittungen, undt bewahre unß, nebst den
unserigen, gnediglich! vor allem unfall, vndt
ungemach! zusampt allen rechtglaübigen Christen!
<v̈ber 200000 Juden vndt vnzehlich viel Christen, sollen, im Pollnischen kriege, durch grawsamkeit der Barbaren, umbkommen sejn.> || [[Handschrift: 70v]]
Ach Gott! erbarme dich doch, des Elends, vndt Jam-
mers! so viel armer! verlaßener! Nohtleidender,
bedrengter! verfolgter! undt v̈belgeplagter Christen!


heütte, habe ich, Geörg Reichardten, aufs
neẅe, laßen in eyd, vndt pflicht, nehmen,
durch Meine hofrähte, vndt officirer.
Gott gebe mir, vndt ihme, glügk!
heyl, succeß! vndt gesegneten wohlstandt!
in seiner pflichtschuldigen Amptirung!
vndt das man vor Gott dem herren,
mit aufrichtigem Hertzen, wandeln, auch
seiner hohen Obrigkeitt, treẅlich diehnen,
vndt an die handt gehen möge! Faxit Deus!


Extra zu Mittage, gehabt, Doctor Mechovius,
undt nach der malzeitt, (weil ich itzt alleine,
mit Meiner gemahlin, Schwester Dorothea Bathilde vndt meinen kindern,
pflege zu eßen) mit ihme von affaires, geredet.


Der kleine Augustus Berndt, von Bider-
sehe, hat heütte seinen dienst, meines
Carlls page zu werden, würgklich angetretten.
Gott gebe, zu glügk! segen! undt gedeyen!


Condolentzen von Schöningen, vndt von Plöene,
per Cöhten entpfangen. et cetera Gott vergelte es ihnen!

|| [[Handschrift: 71r]]


Jch habe heütte noch, den Sargk besehen,
wie er in der hofstube, im Sande stehet, vndt
habe mich verwundert, daß da doch
keine feüchtigkeitt, oder außlauffen zu
spühren, dennoch rings herumb, in dem
dürren Sande, zun haüpten, (da der Sargk
hoch stehet) so wol, alß ringß herumb, graß
wächßet. Der hofprediger, undt andere,
verwundern sich ebenmeßig, darüber.
Jch halte es deütte an, der gerechte
müße grünen, in dem himmlischen Paradeiß-
gartten, deß herren. Ô! der Sehligen,
lieblichen, hjmmlischen Gemeinschaft!
darnach wir alle streben, vndt ein hertzliches
verlangen tragen sollen!


J'ay parlè a Iean George de differentes choses,
touchant la Vie, & le decéz, de feü mon bon fils.


1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 6 Schefel (Scheffel)schfl: haber ist heütte zu Zeptzigk geseet worden,
in gegenwarth, Bartoldt des lackayen. Gott
gebe darzu seinen Segen! glügk! undt gedeyen!


Die Maüse, thun mir, in Scheünen, vndt diehmen,
trefflichen Schaden, So wächßt auch mein haber, in diemen sehr auß. || [[Handschrift: 71v]]
Mancamentj! diffettj! e gravezze! da per
tutto!


Jm pferdestall, gibts auch disturbj.


Wegen des geleittes, hats auch disparerj gegeben,
etzlicher fuhrleütte halben, so daßelbige verfah-
ren haben wollen. perge


Meine Elltiste Tochter, Eleonora hedwig,
von 13 iahren, hat heütte durch Doctor Brandts
verordnung, ein lene purgans (salvo honore)
einnehmen sollen. So hat daßelbige
dem lieben kinde, 29 sedes, vndt 4
Vomitus (salva reverentia) heütte ver-
vhrsachet, undt Sie darmit, sehr Matt
gemacht. Alß man nun den Doctor darüber
zur rede gesetzt, ist er erschrogken,
sagt, es hette ein kleineres kindt, alß
dieses Freẅlein, nur 4 oder 5 beneficia
ventris darvon, (salva venia) haben
sollen. Es müste ihm ex invidia, zur schalck-
heit, in der Apoteke zu Cöhten, (aldar
es præparirt) ein poßen sein gerißen worden.
Das recept ist vorhanden. Wil es laßen iudicjren.
So leicht aber, ist ein Mensch, zu verderben! || [[Handschrift: 72r]]
Iddîo sà, quel, che forse sarà arrivato, al mîo
caro, e benedetto figliuolo, dj felice memoria! Ôh Dîo!


Jch habe ein freündtlich condolentzschreiben, vom
Landgraf Hermann entpfangen.


Auß Erffurdt, wirdt geschrieben: der zustandt
vndt verwirrungen zu Londen, wehre nicht genungsam
zu beschreiben, die kirchen daselbst würden ver-
kauft, ein ieder möchte predigen, wer nur wollte?
maßen sich deßen etzliche Officirer, undter der armèe
undterstünden, undt General Fairfax hette vndter-
schiedliche gemeine handtwergksleütte, alß Schuster
vndt Schneider in Londen, zu Obersten, gemacht,
vmb den gemeinen Mann, auf seiner Seitte zu halten,
vndt es würde allen denen, so ihme wiedersprechen
daß Maul abgeschnitten, es köndte aber keines
weges, (vermuhtlich) bestandt haben, dann unter
den Neẅen Regenten, allerhandt, undt große
Uneinigkeitten endtstünden. Jn Frangkreich
wehre es zwar wieder stille, alleine es geschehen
aldar, große verenderungen, General Rantzow,
ist nach dem Bois de Vincennes geführet,
hingegen, General Rosa zu Saint Germajn, von dem
König, mit einem Ringk, 1000 Pistoletten werth,
Seiner liebsten aber, ein kleinoht von 1200 krohnen werth,
verehret, beneben, das Generalat, über eine absonderliche || [[Handschrift: 72v]]
armèe, aufgetragen, vndt mit gelde, nach Deützschlandt
abgefertiget, worden, nach dem ihm zuvor, der
Cardinal Mazzarinj, ein extraordinarj schönes,
hochgeschätztes pferdt, geschenckt. Er soll
die Schwedischen vndt heßische abgedangkte
völgker, wieder annehmen, vndt sampt den
Erlachischen, undt Turennischen trouppen, com-
mandiren. Der pfaltzgrave Schwedischer
Generalissimus ist mit großem comitat,
auß der vorstadt Nürnbergk; alda er
vnlengst, pernoctiret, gegen Neẅmargk
forthgereyset, daselbst stille zu liegen,
biß der hertzogk von Amalffy, von Wien
auch ankommen wirdt. Der Bayerische General,
Enckefoort aber, ist schon etzliche tage zu
Ambergk, darauf wartende. Männiglich
verlanget, nach dem außgang dieser
Tractaten. Die Kayserlichen vndt Bayerischen laßen
ein ernstlich vorhaben spühren, ihre völgker
abzudangken. Der Bayerische CraißTag,
hat sich geendiget, darauf Paßaw, vndt Frey-
singen, ihre quotas zu den satisfactionsgeldern, || [[Handschrift: 73r]]
hinzugeben, verwilliget, Saltzburgk aber, hats gäntz-
lich recusiret. Daß meütinirte Bartoldische Regj-
ment, ist wieder gestillet, der RädelinsFührer, (so
ein Corporal gewesen) geviertheilet, 14 Soldaten
aufgehengkt, viel vnredlich gemacht, vndt ohne
abschiedt, weggeiaget worden. Jn Schlesien,
ist daß Sporgkische Regiment ankommen, hat Kayserliche
Ordre mitgebracht, vf 3 Monat verpfleget zu
werden, der Schwedische Oberste Prisinßky, so biß-
hero auf der kleinen seitte zu Prage commandiret,
ist zum Könige in Pohlen, verrayset, vmb sich, in
Pollnische bestallung, einzulaßen, an deßen
Stelle, an itzo zu Prag, der Oberste Copie commandjret.


Es kommen vieler ReichsStände Gesandten, zu
Nürnbergk an, bey den tractaten sich einzufinden.


Der pfaltzgrave Generalissimus sol auß Schweden, neẅen
befehl bekommen haben, die völgker, ohne ferrneren
verzugk, abzudangken, undt die plätze zu eva-
cuiren. Graf la Garde, kömpt wieder, den endt-
lichen Schluß, mitzubringen. General Königßmargk
sol befehlichet sein, seine Weymarischen völgker, ab-
zudangken. Der Printz von Wallis, ist noch im
haag, ist nicht zu frieden, das die Engelländer, mit consens,
Staadische Flaggen, auf ihre Schiffe, stegken, Sie die Staden
dörfften mitt ins Spiel kommen. Gedachter Königlicher Printz, macht difficulteten, || [[Handschrift: 73v]]
daß Convenant zu undterschreiben, darinnen
ihme doch, übel gerahten wirdt, zumahl weil
es von seinem herrnvatter Seligen bewilliget
vndt zur ruhe, friede, vndt Eintracht,
beyder krohnen, Engellandt, undt Schott-
landt, gemeinet, vndt angesehen ist!


Jch habe nacher Tegklenburgk, geschrieben.

Freitag den 27ten: Aprilis; 1649.

<4 hasen, Rindorf gehezt[.]>


J'ay songè: d'avoir conversè avec
plüsieurs de mes amis, desja morts, comme
avec la Princesse Palatine Douairiere
de Hilpoltstain, laquelle auroit eüe plüs
de 100 ans, saine & vigoureüse, & m'au-
roit asseurèe de grands Thresors.
C'estoit ma commere, & parraine, tout
ensemble. Elle m'adopta pour fils, par
honneür dürant sa vie. C'estoit üne
Düchesse nèe de Wirtemberg, soeur propre
de la mere des Princes Augüste, & Louys,
mes Oncles. Item: i'ay eü beaucoup de
frequentation en songe, avec le vieul Capitajne || [[Handschrift: 74r]]
Knoche, Pere dü Lieutnant Colonel. Il auroit estè
assis auprès de moy, a üne table ronde, & auroit
beü beaucoup a moy, et se monstrè fort familier
& confident en ses discours, (me semble) à Plötzkaw.


Jtem: me sembla avis, de voir le Pere
feü Düc de Rohan, ün grand homme noir, & jau-
nastre, mais de bonne mine, & ce en France,
quj m'eust dist, que cete louable Princesse
Anne de Rohan, (que ie cognois) vivoit encores,
mais qu'elle se füst malmarièe hors de son rang.
Ie vis encores d'autres Officiers, iadis de
ma cognoissance, (me semble Schlammerßdorff
& Wildemstain) peüt estre, que ie leur tiendray
bien tost, compagnie, en üne meilleüre vie, ou
plüstost, a mon cher fils, lequel i'ay tousiours
en memoire, & comme devant mes yeux iour &
nuict, & songe presque tousiours de luy! Ah! pour-
veü que nous ne l'ayions negligè miserablement!


heütte diese Nacht, hat mein Lenörchen
noch zimlich geruhet, vndt diesen Morgen etwaß
beßerung empfunden, auf gesterige ungeheẅ-
re Artzney, die stärgker, als die krangkheit gewesen! || [[Handschrift: 74v]]
Gott erbarme sich ihrer ferner! vndt helfe
mit gnaden, wie auch allen meinen kindern!


heütte hat die Hanoverische Stuhte (so
itzt Lorentz mein kutzscher, vndterm Sattel
hat) gefohlet, vndt von meinem Fuchß,
ein füchßlein gebracht, ein hengstlein. Gott
gebe mir glügk; vndt gedeyen darzu!


1 wispel haber, ist heütte zu Pröderitz
außgeseet worden, in die RogkenStoppeln,
Gott gebe! zu glügk! undt gedeyen!

Samstag den 28ten: Aprilis; 1649.


Songe de plüsieurs morts, & d'estre alle'en
ün Temple, faire enterrer des morts, &
mes fils, sür tout, le petit Charles füssent
allèz avec leurs longs manteaux,
en üne gallerie voutèe etcetera etcetera
Ie ne scay, si nos miseres finiront
encores? Dieu nous en preserve!, par
sa Sainte grace!


Mit dem Trohta von Gensefurth, hat
sich hofmeister Einsidels Schwester, die Legatin, || [[Handschrift: 75r]]
gestern, durch meine jnterposition, verglichen
vndt 2 huven landes, seines Mütterlichen,
vor 600 ThalerThlr: Schuldt, erblich angenommen.


Avis: von Münster, daß es mit der abdangk-
kung, vndt evacuatione locorum, auf Schwedischer
seitte noch stegkt, vndt Obrist Quahst an die Regie-
rung zu Münster ein scharfes spitziges schreiben,
(darinnen er mit Feẅer, Schwertt, vndt
Brandt droẅet, sonderlich den principalsten
Regenten) abgehen laßen, vndt <neben einem prætendirten rest> 3 Monatliche
verpflegung begehret, auf solchen fall gute
ordre zu halten, sich offeriret, im wiedrigen fall
also zu hausen, daß es die Nachkömling gedengken
sollen, vndt da er nicht stargk genung, wolte er
schon die benachtbarten garnisonen undt parthien
im Westphählischen krayß, zu hülfe nehmen.
Dieses laüft nun recta, ê Diametro wieder den
Friedenschluß, daß man sich eigenthätig, also ein-
quartiren, vndt mit gewaltt, verfahren solle.
Die 2 Monat, der friedensexecution, seindt ohne
daß, schon 4mal verfloßen. So hat auch der
Pfaltzgrave Generalissimus, 110000 von den Westphälischen
satisfactiongeldern dem General Feldtmarschalckleü-
tenampt Königsmargk angewiesen. etcetera Die Gesandten der
Chur: vndt Fürsten, beschwehren sich, v̈ber den Obristen Quast, || [[Handschrift: 75v]]
heftig ding, vndt nehmen diesen absagbrief gleich-
sam übel auf, ziehen ihn mit auf sich, beklagen
sich deßen sehr in einem schreiben, an den Pfaltz-
graven, deme Sie so wenig, alß der Königinn
jn Schweden, daß Sie Quahsten, solches befohlen.
noch an seinen proceduren, gefallen haben
werden, zutrawen wollen. Bitten, vmb reme-
diirung, undt vmb ernsteliche Execution,
des Friedenschlußes, gleich wie die Landgrä-
vin vndt andere gethan. Oesterreich,
hat zwar zu Münster votiret, man
sollte nebenst dem Kayser, vmbtretten,
vndt solche krieger, tanquam furiosus homj-
nes, & insanientj similes, conjunctim
vertilgen, vndt verfolgen, alß Friedt-
brüchige etcetera ipso facto, etcetera sed mitior
sententia & sanior, placuit nunc statibus!


1 wispel haber, ist nach Pröderitz geseet
worden. Gott gebe zu glügk! undt gedeyen!


Die avisen von Erffurdt geben:


Daß ypere in Flandern vom Ertzhertzogk
belägert seye, item: La Bassèe von dem hertzogk
von Lottringen. Die Frantzosen, wehren sehr enervirt.

|| [[Handschrift: 76r]]


Jn Engellandt, continuirten die scharfen proceduren,
vndt würden hohes: vndt niederiges Standeß, Manns:
undt weibs personen zu Londen eingezogen, dadurch
vermeint sich die neẅe Regierung, zu stabiliren,
es dörfte ihnen aber falliren perge Sie armjren gewaltig!
(Nulla quæsita scelere potentia; diuturna est!)16
hingegen, haben die Irrländer, vndt ihre haüpter,
die Pfaltzgraven, Dublyn, die hauptStadt, einge-
nommen, vndt nehmen viel Schiffe, zur See, hinweg,
wormitt Sie die commercia, den Engelländern verderben.


In Candia, ist der Tapfere General, Gil de haaß,
auf einer Gallere, im arrest, kan es den Venedigern,
nicht zu dangk machen. Coloredo, vndt Conte Pompej,
nebenst andern, stechen ihn hinweg. Der Türckische
Gesandte17, sol mit contento, vndt præsenten, von
Venedig, abgeschieden sein.


Jn Polen, besorget man sich, sowol innerlicher,
alß eüßerlicher motuum.


Jn Deützschlandt verlanget iedermann, nach
der cassation der völgker, vndt evacuation der plätze!
auch völliger restitution der restituemdorum!


ChurPfaltz, gehet, vom haage, nacher Cleve, von
dannen, nach Frangkfurth, näher zu seinem Erblande.
ChurBrandenburg will auch baldt wieder, nachm Berlin.
Gott gebe überall Friede, vndt wolstandt!

|| [[Handschrift: 76v]]


Oberlender ist von Zerbst wiederkommen, mit bier. et cetera


Condolentzschreiben von der FrawMuhme, von Zerbst,
item: andere gute addreßen vom Marcus Friedrich Wendelin.

Sonntag den 29ten: Aprilis; 1649.


Er Hesius, hat unß eine Schöne <Trost>predigt gethan,
von dem Text: Lucas 24[!]. Faßet eẅere
Sehlen, mit gedultt.18


Darnach, habe ich mit ihme, conversiret,
von Ecclesiasticis, vndt Politicis. et cetera


Gestern, hat eine braune Stuhte, im
dritten gespann, ein hengstfohlen gebracht,
Gott gebe zu glügk! vndt gedeyen.


Diesen Morgen, habe ich 4 zwey:
vndt einiährige Fohlen, auch 5 von Meiner
freundlichen herzlieb(st)en gemahlin fohlen, den Krosigken, gen
Erxleben, in die weyde, zugeschigkt. Jch
darf nur 1 Groscheng: schreibgebühr, vndt 7 Groscheng:
weyde hütergeldt, vom stügk geben. Der
ThalerThlr: weydegelt, den sonst andere ihnen
den Edelleütten, geben, wirdt nicht gefodert.
Gott gebe allenthalben, glück! undt gedeyen!


Doctor Brandten Nachmittags zugesprochen.

|| [[Handschrift: 77r]]


Die Leiptziger avisen, confirmiren die Erfurdter
mehrentheilß. Ie suis las, d'èscrire tant des
choses, des fadayses, & affaires jncertajnes!


Jch habe heütte undterschiedliche verworrene
händel, gehabt, sonderlich vom Schultesio in
meinem großen leidt! Nulla calamitas sola!19


12 Schefel (Scheffel)schfl: hafer seindt noch zu Pröderitz auß-
geseet worden. Gott gebe zu glück! vndt gedeyen!


Der GeneralMaior Forbuß, vndt commendant
anitzo, in Leiptzigk; hat dem alhiesigen Quar-
tiermeister ordre gegeben, mit seinen Reüttern
nacher Zerbst, zu marchiren, iedoch, nach: wie vor,
auß den alhiesigen quartieren, die verpflegung
zu nehmen, der leütenampt ist gleicher
gestaltt, beordert, mit seinen fußvöl-
gkern, morgendes Tages, nacher Quedlinburg
sich zu begeben. Es scheinet, die völgker
sollen zusammen gehalten, undt abgeführet
werden. Gott! wolle doch, des elends,
ein erwüntzschtes ende machen!


Textapparat
a Gestrichenes im Original verwischt.
b "köndte, hette er geantwortett: Ô!" im Original korrigiert in "köndte, geantwortett hette: Ô!".
c Verweis auf eine Ergänzung im folgenden Absatz.
d Inhaltlicher Verweis auf den vorhergehenden Absatz.
e Umfang der intendierten Streichung unsicher.

Kommentar
1 Abkürzung nicht auflösbar.
2 Ps 6.
3 Ps 6.
4 Ps 6,7.
5 Ps 6,4.
6 Io 10.
7 Io 10,27.
8 Zitat aus Eur. Tro. 596 (ed. Biehl 1970, S. 35).
9 Person nicht ermittelt.
10 Zitat aus dem 3. Akt, 3. Szene, in Guarini: Pastor fido, o. S.
11 Zitat aus Aelred: De spirituali amicitia III, 89, S. 86.
12 Nicht vollständig ermittelt.
13 Zitat aus Manil. 4,16 (ed. Goold 21998, S. 82).
14 Identifizierung unsicher.
15 Zitat aus Hor. epist. 1,18,84 (ed. Fink/Herrmann 2000, S. 212f.).
16 Zitatanklang an Curt. 10,1,6 (ed. Müller/Schönfeld 1954, S. 670f.).
17 Person nicht ermittelt.
18 Lc 21,19.
19 Zitat aus Eur. Tro. 596 (ed. Biehl 1970, S. 35).
XML: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/1649_04.xml
XSLT: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/tei-transcript.xsl
abrogiren
zurücknehmen, abschaffen
Accidenz
Zufall, Zufälligkeit, Unfall
Accord
Vereinbarung, Vergleich
Accord
Vertrag zur kampflosen Übergabe eines Ortes
accordiren
einen Vertrag schließen, sich einigen
accordiren
einen Ort mittels eines Vertrags (Akkords) übergeben
accordiren
übereinstimmen, einig sein, zustimmen
accordiren
übereinstimmend machen, vergleichen
accordiren
vertraglich zubilligen
Addresse
schriftliche Nachricht, Zuschrift
die Ader schlagen
zur Ader lassen, Blut abnehmen
Affection
(positive oder negative) Einstellung jemandem gegenüber (meist Gewogenheit, Zuneigung)
alteriren
verwandeln, verändern
alteriren
(sich) aufregen
Anschlag
Plan, Absicht
Armatur
Rüstung
arriviren
ankommen, eintreffen
Avis
Mitteilung, Nachricht, Zeitung
benauen
einengen, zusammendrücken, würgen
besorgen
befürchten, fürchten
Bräunader
Ader an der Zunge, bei der zur Behandlung der Bräune (Angina) Blut entnommen wurde
Breite
Fläche, auf der z. B. Getreide zum Trocknen ausgebreitet ist
Breite
Feld
Cassation
Abschaffung, Abdankung, Auflösung
cassiren
jemanden aus einem Amt entlassen, abdanken
cassiren
aufheben
cassiren
abschaffen
Comitat
Begleitung, Gefolge, Geleit
concioniren
predigen
confirmiren
bestätigen
Conscienz
(Religiöses) Gewissen, Gewissenhaftigkeit
consultiren
(gemeinsam über etwas) beraten, beratschlagen
Continuation
Fortdauer, Fortsetzung
Continuation
erneuter/fortgesetzter Bericht
continuiren
(an)dauern
continuiren
fortfahren, fortsetzen
continuiren
weiter berichtet werden
decolliren
enthaupten
Deferenz
Ehrerbietung, Hochachtung, Ehrfurcht, Unterwürfigkeit
Dieme
Haufen von Heu, Stroh, Getreide und sonstigen Feldfrüchten
Difficultet
Schwierigkeit
disgustiren
verärgern, vor den Kopf stoßen
dürfen
müssen
dürfen
können
dürfen
brauchen, benötigen, bedürfen
E(h)r
durch Höherstehende gebrauchter Titel für vornehme, besonders geistliche Personen
einziehen
verhaften
Erbhuldigung
Huldigung, die einem neuen Landesherren geleistet wird
Esquadron
Halbregiment bei der Reiterei und den Dragonereinheiten
exaggeriren
eine Sache recht groß darstellen, übertreiben
exaggeriren
vergrößern, vermehren
falliren
in Konkurs gehen, in die Insolvenz treiben
falliren
fehlschlagen
falliren
betrügen
Fechser
Absenker (des Weinstocks), Schößling
Freund
Verwandter
Fußvolk
sämtliche Soldaten zu Fuß (Infanterie) innerhalb eines Heeres
gähling
plötzlich, unversehens
impingiren
anstoßen
impingiren
gegen Gesetze verstoßen
impingiren
treiben, drängen
indagiren
erforschen
Interposition
Vermittlung
Jubilate
dritter Sonntag nach Ostern
kroncken
erkranken
kroncken
krank sein
liberiren
befreien, freilassen
Licent
Abgabe für ausgeführte Waren, Zoll, Akzise
Licentiirung
Entlassung
Losament
Unterkunft, Wohnraum
mainteniren
(sich) behaupten
mainteniren
in Stand und Ordnung halten
malignisch
bösartig, schädlich
Memorie
Erinnerung, Andenken
Memorie
Gedächtnis, Erinnerungsvermögen
meutiniren
meutern
meutiniren
sich widersetzen, widerspenstig sein
Mundkoch
Koch, der allein für die herrschaftliche Tafel Speisen zubereitet
observiren
einhalten, beachten
Ordinaravis
gewöhnliche/regelmäßige Mitteilung, Nachricht oder Zeitung
Partie
Streifkorps (kleinere Truppenabteilung, die meist auf Kundschaft oder zum Einbringen von Geld, Lebensmitteln und Furage entsandt wurde)
Partie
Kriegspartei (reguläre Truppenabteilung)
Partie
(sich gegenüberstehende) Seite, Partei
Partie
eine gewisse Anzahl oder eine Gruppe von Dingen oder Personen gleicher Art
peregriniren
sich auf Wanderschaft begeben
peregriniren
bewandert sein
periclitiren
in Gefahr geraten, gefährdet/bedroht sein, auf dem Spiel stehen
periclitiren
zugrunde gehen
pernoctiren
übernachten
perpetuirlich
dauerhaft, ständig, ununterbrochen
Pistolette
Pistole (spanische Goldmünze)
Pönalmandat
obrigkeitlicher Stafbefehl
präjudicirlich
nachteilig, eine Vorentscheidung für künftige Rechtsfälle treffend
prätendiren
vorgeben, vortäuschen, heucheln
prätendiren
fordern, in Anspruch nehmen, Anspruch erheben
Prätext
Vorwand, Scheingrund
principal
wichtigst, bedeutendst
Quartiermeister
für die Beschaffung von Verpflegung und Unterkunft zuständiger Stabsoffizier
Quasimodogeniti
erster Sonntag nach Ostern (weißer Sonntag)
recuperiren
zurückerobern
recuperiren
wiedererwerben, wiedererlangen
recusiren
(jemandem etwas) versagen, verweigern
recusiren
ablehnen, nicht akzeptieren
remedi(i)ren
abhelfen
Remedi(i)rung
Abhilfe
removiren
entfernen, absetzen, beseitigen
restiren
schulden, schuldig sein
restiren
übrig sein, übrig bleiben
Salzkothe
Salzsiedehütte
Salzkothe
Salzsieder
stabiliren
fest machen, versichern, bestätigen
Sterbedrüse
todbringende Krankheit, schwere Seuche, Pest (ursprünglich eigentlich Pestbeule)
submittiren
unterwerfen
subscribiren
unterschreiben, unterzeichnen
Succeß
Erfolg, glücklicher Ausgang
taffet
aus Taft bestehend
tardiren
sich verzögern, aufhalten
Tractat
Verhandlung
Tractat
Vertrag, Abkommen, Vereinbarung
tractiren
(ver)handeln
tractiren
bewirten
tractiren
misshandeln
tractiren
behandeln
tribuliren
plagen, quälen
umtreten
jemandes Partei ergreifen, sich jemandem anschließen
verehren
schenken
verehren
beschenken
verfahren
um etwas herumfahren, umfahren
vigiliren
wachsam sein, auf etwas Acht geben
vociren
rufen, berufen, vorladen
Volk
Truppen
Wispel
Raum- und Getreidemaß
Zeitung
Nachricht
Abraham

Anm.: Biblische Figur; einer der drei Erzväter des Volkes Israel.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode

geb. 1613
gest. 1670
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1630-1635 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1634/35 schwedischer Obrist; ab 1635 alleinregierender Fürst von Anhalt-Bernburg-Harzgerode; hessisch-kasselischer Generalmajor (1637-1641) und Obrist (1640/41); seit 1660 Senior des Hauses Anhalt; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Stetsgrünende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Angelika von Anhalt-Bernburg

geb. 1639
gest. 1688
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Berengar von Anhalt-Bernburg

geb. 1626
gest. 1627
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Bogislaw von Anhalt-Bernburg

geb. 1633
gest. 1634
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg

geb. 1568
gest. 1630
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Vater Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1582 Reise nach Konstantinopel; 1591/92 Führer eines Expeditionskorps für König Heinrich von Navarra; 1592 Übertritt zum reformierten Glauben; 1592/93 Befehl über die protestantischen Truppen im Krieg um das Bistum Straßburg; 1595-1620 oberpfälzischer Statthalter in Amberg und zunehmend Leiter der pfälzischen Politik; ab 1606 regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1610 Unionsgeneral im klevisch-jülischen Krieg; seit 1618 Senior des Hauses Anhalt; 1619/20 Kommandierender der pfälzisch-böhmischen Truppen gegen Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); nach kaiserlicher Ächtung Flucht nach Schweden (1621) und Flensburg (1622-1624); 1624 Aufhebung der Reichsacht; ab 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sehnliche").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg

geb. 1599
gest. 1656
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); seit 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Unveränderliche"); Kurzbiographie im Rahmen dieser Edition unter http://www.tagebuch-christian-ii-anhalt.de/index.php?article_id=15.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Christian III. von Anhalt-Bernburg

geb. 1631
gest. 1631
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Dorothea Bathilde von Anhalt-Bernburg

geb. 1617
gest. 1656
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; nach 1631 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gastfreie"); seit 1634 Angehörige der Noble Académie des Loyales.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Eleonora Hedwig von Anhalt-Bernburg

geb. 1635
gest. 1685
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; ab 1673 Kanonissin und seit 1683 Dekanissin des reichsunmittelbaren Stifts Gandersheim.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg
Geburtsname: Herzogin Eleonora Sophia von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1603
gest. 1675
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622); 1625-1656 Ehe mit ihrem Cousin Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Künstliche").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Erdmann Gideon von Anhalt-Bernburg

geb. 1632
gest. 1649
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Ernesta Augusta von Anhalt-Bernburg

geb. 1636
gest. 1659
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ferdinand Christian von Anhalt-Bernburg

geb. 1643
gest. 1645
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Anhalt-Bernburg, Haus
Fürsten von Anhalt-Bernburg

Anm.: Seit 1603 bestehende Nebenlinie des reichsfürstlichen Hauses Anhalt.Weiterführende Informationen in der NDB
Fürst Joachim Ernst von Anhalt-Bernburg

geb. 1629
gest. 1629
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Fürst Karl Ursinus von Anhalt-Bernburg

geb. 1642
gest. 1660
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Maria von Anhalt-Bernburg

geb. 1645
gest. 1655
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Sibylla Elisabeth von Anhalt-Bernburg

geb. 1602
gest. 1648
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; ab 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Tröstende").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Sophia von Anhalt-Bernburg

geb. 1627
gest. 1627
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Viktor I. Amadeus von Anhalt-Bernburg

geb. 1634
gest. 1718
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; ab 1656 regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; seit 1652 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gerühmte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Dessau
Geburtsname: Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Bernburg

geb. 1615
gest. 1673
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; 1651-1660 Ehe mit Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); ab 1631 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1643 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Wohltätige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen

geb. 1579
gest. 1650
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1600 Aufnahme in die Florentiner Accademia della Crusca ("L'Acceso"); seit 1606 regierender Fürst von Anhalt-Köthen; 1631-1635 schwedischer Statthalter des Erzstifts Magdeburg und des Hochstifts Halberstadt; 1617 Mitbegründer und bis zu seinem Tod erstes Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nährende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst August von Anhalt-Plötzkau

geb. 1575
gest. 1653
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; Verzicht bei der Landesteilung von 1603/06 für eine finanzielle Abfindung von 300.000 Talern auf ein eigenens Teilfürstentum; ab 1611 Regent im Amt Plötzkau unter Bernburger Landeshoheit; 1621-1642 zugleich vormundschaftlicher Regent für seinen Neffen, Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst (1621-1667); seit 1630 Senior des Hauses Anhalt; ab 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sieghafte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Emanuel von Anhalt-Plötzkau
Fürst Emanuel von Anhalt-Köthen

geb. 1631
gest. 1670
Anm.: Sohn des Fürsten August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1653-1665 gemeinschaftliche Regentschaft mit seinen Brüdern Ernst Gottlieb (1620-1654) und Lebrecht (1622-1669) in Plötzkau; ab 1657 in schwedischen Kriegsdiensten; 1659/60 in dänischer Gefangenschaft; 1662 Teilnahme am venezianischen Feldzug gegen die Türken; 1665-1669 zusammen mit seinem Bruder Lebrecht herrschender und seit 1669 alleinregierender Fürst von Anhalt-Köthen; ab 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Strebende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Johanna von Anhalt-Plötzkau

geb. 1618
gest. 1676
Anm.: Tochter des Fürsten August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653) und Cousine Christians II. von Anhalt-Bernburg; ab 1660 Dekanissin des reichsunmittelbaren Stifts Quedlinburg; seit 1643 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Wissende").
Fürstin Sibylla von Anhalt-Plötzkau
Geburtsname: Gräfin Sibylla zu Solms-Laubach

geb. 1590
gest. 1659
Anm.: Tochter des Grafen Johann Georg zu Solms-Laubach (1547-1600); 1618-1653 Ehe mit Fürst August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653); ab 1621 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gläubige"); seit 1622 Angehörige der Noble Académie des Loyales.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst

geb. 1621
gest. 1667
Anm.: Sohn des Fürsten Rudolf von Anhalt-Zerbst (1576-1621) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1621-1642 unter Vormundschaft des Fürsten August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653); trotzdem ab 1633 Erziehung in Oldenburg unter dem Einfluss seiner lutherischen Mutter Fürstin Magdalena (1585-1657); seit 1642 regierender Fürst von Anhalt-Zerbst; danach schrittweiser Konfessionswechsel seines Landes zum Luthertum; ab 1642 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlgestalte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Magdalena von Anhalt-Zerbst
Geburtsname: Gräfin Magdalena von Oldenburg

geb. 1585
gest. 1657
Anm.: Tochter des Grafen Johann XVI. von Oldenburg (1540-1603); 1612-1621 Ehe mit Fürst Rudolf von Anhalt-Zerbst (1576-1621); danach Leben in Wittenberg bzw. Oldenburg (1633-1642); seit 1642 Witwensitz in Coswig (Anhalt).

Weiterführende Informationen in der GND
Anhalt, Haus
Fürsten von Anhalt

Anm.: Reichsfürstengeschlecht aus der Dynastie der Askanier.Weiterführende Informationen in der NDB
Augustin Banse

Anm.: Sohn des Ballenstedter Bürgers Nicolaus Banse (gest. vor 1638); um 1638 Schreiber der Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg (1603-1675); um 1640 Gastwirt in Bernburg ("Zu den Drei Kronen"); um 1647/48 fürstlicher Kornschreiber in Ballenstedt.
Barthold N. N.

Anm.: Geboren in Preußen; seit 1648 Stallknecht und Lakai des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (noch 1649).
Georg Bauermeister

gest. 1649
Anm.: Apotheker in Bernburg ("Große Apotheke") .
Kurfürst Maximilian I. von Bayern
Herzog Maximilian I. von Bayern

geb. 1573
gest. 1651
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548-1626); ab 1597 regierender Herzog von Bayern; Oberhaupt der 1609 gegründeten Katholischen Liga; 1623 Verleihung der (ehemals Pfälzer) Kurwürde durch Kaiser Ferdinand II. (1578-1637), endgültig bestätigt im Westfälischen Frieden; seit 1600 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Gräfin Anna Elisabeth von Bentheim-Steinfurt
Geburtsname: Fürstin Anna Elisabeth von Anhalt-Dessau

geb. 1598
gest. 1660
Anm.: Tochter des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousine Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1617-1632 Ehe mit Graf Wilhelm Heinrich von Bentheim-Steinfurt (1584-1632).

Weiterführende Informationen in der GND
Hans Georg Berger

Anm.: Um 1648 Lakai der Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg (1603-1675); um 1649/50 Lakai des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Sittich von Berlepsch

geb. 1587
gest. 1662
Anm.: Sohn des Curt Thilo von Berlepsch (1540-1589); Erbherr auf Großurleben, Thamsbrück und Eichenzell; Pfandinhaber des gräflich-stolbergischen Amts Roßla; Page des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); um 1634 in Diensten des Grafen Philipp Moritz von Hanau-Münzenberg (1605-1638); 1635 mit dessen Mutter Gräfin Katharina Belgica (1578-1648) ins französische bzw. niederländische Exil; 1637-1651 Hofjunker und Stallmeister der Fürstin Amalia von Oranien (1602-1675); ab 1653 Rückzug auf seine Güter.

Weiterführende Informationen in der GND
Adam von Biedersee

geb. ca. 1576
gest. 1655
Anm.: Sohn des Martin von Biedersee (gest. 1623); Erbherr auf Ilberstedt.
Anna Sophia von Biedersee
Geburtsname: Anna Sophia Treusch von Buttlar

gest. 1674
Anm.: Tochter des Kraft Christoph Treusch von Buttlar; seit ca. 1630 Ehe mit Adam von Biedersee (gest. 1655).
August Bernhard von Biedersee

geb. 1637
gest. 1707
Anm.: Sohn des Adam von Biedersee (gest. 1655); seit 1649 Page des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (noch 1656); Hofmeister des Fürsten Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718); um 1673/78 fürstlichen Stallmeister in Bernburg.
Marina von Biedersee

geb. ca. 1632
gest. 1671
Anm.: Tochter des Adam von Biedersee (gest. 1655).
Sabina Juliana von Biedersee

geb. 1640
Anm.: Tochter des Adam von Biedersee (gest. 1655).
Adolf von Börstel

geb. 1591
gest. 1656
Anm.: Sohn des Bernburger Oberhauptmannes Curt von Börstel (1549-1618); königlicher Kammerjunker in Paris; langjähriger Agent der Fürsten von Anhalt und anderer protestantischer deutscher Reichsfürsten am französischen Königshof; seit 1646 Herr von Rieux (Oise).
Christian Heinrich von Börstel

geb. 1617
gest. 1661
Anm.: Sohn des Heinrich von Börstel (1581-1647); Erbherr auf Güsten und Ilberstedt; 1638-1640 Bildungsreise durch die Niederlande, Frankreich, England und Deutschland; 1641-1643 Rat des Fürsten Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660) und zugleich Hofmeister für dessen Sohn Johann Georg (1627-1693); 1643-1648 Geheimer Rat und Hofmeister von Fürst Johann Kasimir; 1648 Übersiedlung nach Bernburg; seit 1657 anhaltischer Gesamtrat und Hofmeister des Fürsten Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718); ab 1644 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erlängernde"); vgl. Andreas Hesius: Lieblich und schönes Erbtheil der Kinder Gottes [...], Köthen 1661, Bl. Fijr-Givv.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Ernst Gottlieb von Börstel

geb. 1630
gest. 1687
Anm.: Sohn des kurbrandenburgischen Rats Ludwig von Börstel (ca. 1585-1631); 1639-1649 Page des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; ca. 1650/51-1660 Kammerjunker der verwitweten Kurfürstin Elisabeth Charlotte von Brandenburg (1597-1660); zudem Leutnant (1656), Hauptmann (1657) und Obristleutnant (1664) der kurfürstlichen Leibgarde; ab 1660 Kammerjunker und 1662-1675 Oberschenk des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688); daneben kurbrandenburgischer Obristwachtmeister (1671) Obrist (1676) und Generalwachtmeister (1684); 1675-1678 Schloßhauptmann in Cölln a. d. Spree; 1680-1683 kurbrandenburgischer Kriegsrat; seit 1682 Amtshauptmann von Wolmirstedt und Wanzleben; ab 1652 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anreizende"); vgl. Peter Bahl: Der Hof des Großen Kurfürsten. Studien zur höheren Amtsträgerschaft Brandenburg-Preußens, Köln 2001, S. 434f.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Hans Ernst von Börstel

geb. ca. 1585/90
gest. 1654
Anm.: Sohn des anhaltischen Rats Ernst von Börstel (ca. 1560-1623?); Erbherr auf Westeregeln; zunächst hessisch-kasselischer Rat; 1622 Hofjunker und 1623/24 Hofmeister des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg, danach auch für dessen Bruder Ernst (1608-1632); ab 1633 anhaltisch-bernburgischer Rat und Amtshauptmann von Harzgerode (noch 1649); seit 1634 zudem Hofmeister des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670); später Hauptmann von Schloss und Amt Hoym (bis 1654); seit 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Bittere").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Johann Georg Bohse

geb. 1578
gest. 1669
Anm.: Sohn des Juristen Johann Georg Bohse; Studium in Helmstedt; Dr. jur. utr.; anhaltischer und mecklenburgischer Rat; seit 1629 Stadtsyndikus von Halle (Saale); um 1647/50 Advokat des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670).

Weiterführende Informationen in der GND
Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg
Herzog Friedrich Wilhelm in Preußen

geb. 1620
gest. 1688
Anm.: Sohn des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg (1595-1640); ab 1640 Kurfürst von Brandenburg; seit 1643 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Untadeliche"); ab 1654 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Kurfürstin Louise Henrietta von Brandenburg
Geburtsname: Gräfin Louise Henrietta von Nassau-Dillenburg

geb. 1627
gest. 1667
Anm.: Tochter des Fürsten Friedrich Heinrich von Oranien (1584-1647); seit 1646 Ehe mit Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688).

Weiterführende Informationen in der GND
Johann (2) Brandt

geb. 1604
gest. 1672
Anm.: Sohn des Tirschenreuther Kantors Bartholomäus Brandt (gest. 1611); Studium in Erfurt (1623) und Altdorf (nach 1630 Promotion zum Dr. med.); ursprünglich Arzt in Reichenbach/Vogtland (noch 1630); ab 1632 kriegsbedingt in Bernburg, dort baldige Bestallung zum Stadtphysikus; (vor 1637) bis November 1649 Leibarzt des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg und spätestens seit 1647 auch dessen Rat; seit Ostern 1650 Hofarzt des Fürsten Wilhelm Ludwig von Anhalt-Köthen (1638-1665) und dessen verwitweter Mutter Sophia (1599-1654); vgl. Wolfram Kaiser / Arina Völker: Universität und Physikat in der Frühgeschichte des Amtsarztwesens, Halle (Saale) 1980, S. 38.
Jan Wolfert van Brederode

geb. 1599
gest. 1655
Anm.: Sohn des Floris van Brederode (1549-1599); ab 1620 Herr von Brederode, Vianen, Noordeloos und Ameide; seit 1618 in niederländischen Kriegsdiensten, zuletzt als Obrist (1623), Generalleutnant (1626), General (1630) und Feldmarschall (1642); ab 1630 Gouverneur von ’s-Hertogenbosch; seit 1653 Unterstützer des republikanischen Anführers Johan de Witt (1625-1672).

Weiterführende Informationen in der GND
Ernst Brinck

geb. 1581
gest. 1649
Anm.: Sohn des Harderwijker Bürgermeisters Alphert Brinck (gest. 1617); Studium in Paris (1602) und Leiden (1604/05); Reisen nach Deutschland, die Schweiz und England (1607); 1612/13 Sekretär des niederländischen Gesandten in Konstantinopel; ab 1618 Rentmeister und seit 1619 mehrfach Bürgermeister von Harderwijk; ab 1648 erster Bibliothekar der Universität in Harderwijk.

Weiterführende Informationen in der GND
Valentin Butzmann

geb. 1594
gest. 1674
Anm.: Hausbesitzer in Bernburg, auch Schafmeister in Roschwitz.
Arthur Capell

geb. 1608
gest. 1649
Anm.: Sohn des Sir Henry Capell, of Rayne Hall, Essex; 1640/41 Member of Parliament; seit 1641 1st Baron Capell of Hadham; 1649 Enthauptung in London.

Weiterführende Informationen in VIAF
Konrad Carpzov

geb. 1593
gest. 1658
Anm.: Sohn des Benedikt Carpzov d. Ä. (1565-1624); Studium in Wittenberg, Leipzig und Jena; 1619 Promotion zum Dr. jur. in Wittenberg; 1619/20 Hofrat des Herzogs Franz von Pommern-Stettin (1577-1620); ab 1621 Rechtsprofessor in Wittenberg; nach 1624 Assessor am Wittenberger Hofgericht, Mitglied des Universitätskonsistoriums und Dresdener Appellationsgerichtes; 1636/37 kursächsischer Gesandter auf dem Regensburger Kurfürstentag; seit 1638 Kanzler und Geheimer Rat des Herzogs August von Sachsen(-Weißenfels), Administrator von Magdeburg (1614-1680).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Bohdan Mychajlowytsch Chmelnyzkyj

geb. 1595
gest. 1657
Anm.: Sohn des Gutsbesitzers Mychajl Chmelnyzkyj; Ausbildung am Jesuitenkolleg in Tschyhyryn; danach Kriegsdienst im Kosakenherr; seit 1648 Hetman der Kosaken und Anführer von deren Aufstand gegen Polen-Litauen.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Johann Baptist von Colloredo-Waldsee

geb. 1609
gest. 1649
Anm.: Sohn des Grafen Orazio von Colloredo-Waldsee (1578-1648); seit ca.1615 Militär in kaiserlichen Diensten, u. a. als Hauptmann, Obristleutnant (1636?) und Obrist (1642?); 1648 Übertritt in venezianischen Diensten als General einer Landungsarmee auf Kreta (1648/49).

Weiterführende Informationen in der GND
Maria Crimmelius
Geburtsname: Maria Kind
Maria Reinhard

Anm.: Tochter des Zerbster Diakons und Gymnasialprofessors Nikolaus Kind (1541-1598); bis 1617 erste Ehe mit dem Aderstedter Pfarrer Augustin Reinhard (gest. 1617); 1620-1621 zweite Ehe mit dem Riederer Pfarrer Valentin Crimmelius (1554-1621); später fürstliche Bedienstete in Bernburg, zuletzt (1649/50) Altfrau auf dem Schloss; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 324 und 388.
Maria Czerny

Anm.: Hofmagd in Bernburg; seit 1632 Ehe mit dem Bernburger Hofkoch Wenzel Czerny.
Wenzel Czerny
Václav Czerny

gest. 1659
Anm.: Geboren in Böhmen; um 1628/36 Mundkoch des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; um 1637 Betreiber der Ratsschenke in der Bernburger Bergstadt; seit 1639 erneut fürstlicher Mundkoch (noch 1659); um auch 1642 Gastwirt "Zu den Drei Kronen".
Graf Magnus Gabriel De la Gardie af Läckö

geb. 1622
gest. 1686
Anm.: Sohn des schwedischen Reichsmarschalls Graf Jakob Pontusson De la Gardie (1583-1652); schwedischer Obrist (1645), General (1648) und Reichsmarschall (1651); 1646 Sondergesandter in Frankreich; seit 1647 Reichsrat; 1648-1650 Gouverneur des Meißnischen Estats zu Leipzig; 1649-1651 und 1655-1657 Generalgouverneur von Schwedisch-Livland; 1651 Hofmarschall; 1652 Reichskammerrat und Präsident des Kammerkollegiums; 1652-1660 Reichsschatzmeister; 1660-1680 Reichskanzler; 1680-1684 Reichsdrost.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Anna Maria von Eggenberg
Herzogin Anna Maria von Krumau
Gräfin Anna Maria von Gradisca
Geburtsname: Markgräfin Anna Maria von Brandenburg-Bayreuth

geb. 1609
gest. 1680
Anm.: Tochter des Markgrafen Christian von Brandenburg-Bayreuth (1581-1655); 1639-1649 Ehe mit Fürst Johann Anton von Eggenberg (1610-1649); seit 1630 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Höfliche").
Fürst Johann Anton von Eggenberg
Herzog Johann Anton von Krumau
Graf Johann Anton von Gradisca

geb. 1610
gest. 1649
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Ulrich von Eggenberg (1568-1634); ab 1629 kaiserlicher Kämmerer; seit 1635 Landeshauptmann von Krain, bald darauf auch Mitglied des innerösterreichischen Geheimen Rates; 1638 kaiserlicher Gesandter in Rom; 1647 Belehnung mit der reichsunmittelbaren gefürsteten Grafschaft Gradisca; ab 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Christian Friedrich von Einsiedel

geb. ca. 1621
gest. 1649
Anm.: Sohn des Heinrich Friedrich von Einsiedel (1582-1653); 1636-1638 Edelknabe des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1638-1641 Page des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); ab 1645 Hofjunker des Fürsten Friedrich Heinrich von Nassau-Oranien (1584-1647), vielleicht auch Hofmeister des Prinzen Wilhelm II. (1626-1650); seit 1647 niederländischer Rittmeister und Kammerjunker Wilhelms II.; zuletzt niederländischer Obrist in Brasilien; ab 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Berötete").
Heinrich Friedrich von Einsiedel

geb. 1582
gest. 1653
Anm.: Sohn des Georg Heinrich von Einsiedel (1550-1633); Erbherr auf Roschwitz; 1623 Hofmann des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); im Oktober 1637 interimistischer und ab 1639 bis mindestens 1650 regulärer fürstlicher Hofmeister in Bernburg; seit 1635 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gleiche").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Adrian von Enckevort

geb. 1603
gest. 1663
Anm.: Sohn des bayrisch-ligistischen Obristwachtmeisters Wilhelm von Enckevort (gest. 1621); seit 1619 in kurbayrisch-ligistischen und seit 1629 kaiserlichen Kriegsdiensten u. a. als Obristleutnant (1631), Obrist (1634), Generalfeldwachtmeister (1636), Feldmarschallleutnant (1644), Feldzeugmeister und Hofkriegsrat (1647); 1648-1649 kurbayrischer Feldmarschall; ab 1651 kaiserlicher Feldmarschall; seit 1635 kaiserlicher Kämmerer; seit 1656 kaiserlicher Wirklicher Geheimer Rat; seit 1658 Reichsgraf; vgl. Antonio Schmidt-Brentano: Die kaiserlichen Generale 1618-1655. Ein biographisches Lexikon, Wien 2022, S. 139-143.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Georg Enderling

geb. 1583
gest. 1664
Anm.: Geboren in Zerbst; Magister; 1618-1620 Schulkonrektor in Bernburg; Pfarrer in Altenburg bei Nienburg/Saale (1620-1635) und an der Bernburger Nikolaikirche (seit 1635); vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 241.
König Karl I. von England
König Karl I. von Schottland
König Karl I. von Irland

geb. 1600
gest. 1649
Anm.: Sohn des Königs Jakob VI. von Schottland (Jakob I. von England) (1566-1625); ab 1625 König von England, Schottland und Irland; 1649 durch das Parlament des Hochverrats angeklagt und hingerichtet; seit 1611 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND
König Karl II. von England
König Karl II. von Schottland
König Karl II. von Irland

geb. 1630
gest. 1685
Anm.: Sohn des Königs Karl I. von England, Schottland und Irland (1600-1649); ca. 1638-1649 Prince of Wales; ab 1660 König von England, Schottland und Irland; seit 1638 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND
Johann Ludwig von Erlach

geb. 1595
gest. 1650
Anm.: Sohn des Rudolf von Erlach (1563-1617); 1611-1616 Page des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); zunächst im Kriegsdienst für die Republik Venedig (1616), dann als Fähnrich bzw. Hauptmann der Protestantischen Union und böhmischen Konföderierten (1618-1620); 1621 Major unter Markgraf Johann Georg von Brandenburg-Jägerndorf (1577-1624); 1622 Hauptmann unter Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599-1626); 1622/23 Obristleutnant unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1580-1626); zeitweise Kammerjunker und Hofmeister des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg; 1625-1627 schwedischer Obrist und Generalquartiermeister; Mitglied des Großen (1627-1629) und Kleinen Berner Rates (1629-1638); 1630/31 in französischen Kriegsdiensten; 1633-1638 Oberbefehlshaber der Berner Truppen im Aargau; Obrist (1637) und Generalmajor (1638) unter Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639) und seit 1638 Gouverneur von Breisach; nach dem Tod des Herzogs einer der Führer von dessen Weimarischer Armee in französischen Diensten (1639-1647); später Generalleutnant (1647) und Kommandant (1649) der französischen Armee im Reich; 1650 Maréchal de France.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Thomas Fairfax
Lord Thomas Fairfax of Cameron

geb. 1612
gest. 1671
Anm.: Sohn des Ferdinando Fairfax, 2nd Lord Fairfax of Cameron (1584-1648); 1639/40 Teilnahme an den Bischofskriegen gegen die Schotten; Kriegsdienst für das englische Parlamentsheer als Lieutenant-general of the Horse unter seinem Vater (1642-1645) sowie Commander-in-Chief of the Forces und Captain General (1645-1650); seit 1648 3rd Lord Fairfax of Cameron; 1651-1660 Lord of Mann; danach Rückzug auf die Güter.

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Arvid Forbus

geb. 1598
gest. 1665
Anm.: Sohn des Borgåer Zollbeamten Ernald Forbes (gest. 1605); schwedischer Leutnant (1623), Capitän (1626), Obristleutnant (1630), Obrist (1635), Generalmajor (1646) und General (1658); ab 1641 Oberbefehlshaber von Vorpommern und Kommandant von Stralsund; 1648-1653 Vizegouverneur von Pommern; 1649 zugleich Vizegouverneur des Meißnischen Estats in Leipzig; seit 1653 Kriegs- und Reichsrat; 1638 Naturalisierung als schwedischer Adliger; 1652 Freiherr.

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König Ludwig XIV. von Frankreich
König Ludwig III. von Navarra

geb. 1638
gest. 1715
Anm.: Sohn des Königs Ludwig XIII. von Frankreich (1601-1643); seit 1643 König von Frankreich und Navarra (bis 1661 unter der Regentschaft seiner Mutter Anna).

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Baron George Goring
Earl George of Norwich

geb. 1585
gest. 1663
Anm.: Sohn des George Goring (gest. 1602); 1621, 1624, 1625/26 und 1628 Abgeordneter des englischen Parlaments; ab 1623 Knight Marshall; seit 1628 1st Baron Goring; seit 1639 Mitglied des Privy Council; 1639-1644 Vice-Chamberlain of the Household; ab 1644 1st Earl of Norwich; 1644-1649 und 1660-1662 Captain of the Yeomen of the Guard; 1649 Todesurteil, Begnadigung und nach Haftentlassung Übersiedlung an den Hof des exilierten Königs Karl II. von England, Schottland und Irland (1630-1685).

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Hans Christoph von Hacke

gest. 1649
Anm.: Angehöriger des märkischen Adelsgeschlechts; spätestens 1636 Hauptmann; seit 1634 Salzjunker in Staßfurt; um 1644 Stadtkämmerer in Staßfurt; zuletzt regierender Stadtvogt.
Gil(les) de Haes

geb. 1597
gest. 1657
Anm.: Geboren in Gent; zunächst Bäckerjunge in Gent; ca. 1623-1630 in spanischen Kriegsdiensten; danach kaiserlicher Obristleutnant (1630), Obrist (1632) und Generalfeldwachtmeister (1639); kurbayerischer Generalwagenmeister (1640) und Feldmarschallleutnant (1644); 1645-1651 venezianischer General; dann Gouverneur von Zara (Zadar).

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Marquess bzw. Duke James of Hamilton
Earl James of Cambridge
Marquess James of Clydesdale

geb. 1606
gest. 1649
Anm.: Sohn des James Hamilton, 2nd Marquess of Hamilton und 4th Earl of Arran (1589-1625); 1625-1643 3rd Marquess of Hamilton; ab 1625 2nd Earl of Cambridge; seit 1628 Gentleman of the Bedchamber und 1628-1644 Master of the Horse des Königs Karl I. von England (1600-1649); 1631/32 Unterstützung des Königs Gustav II. Adolf von Schweden (1594-1632) mit einer fünf Regimenter starken englisch-schottischen Armee auf dem deutschen Kriegsschauplatz; 1638-1641 Lord Chancellor of Scotland; ab 1643 1st Duke of Hamilton und 1st Marquess of Clydesdale; 1648 Kommandeur eines schottischen Hilfsheeres für die englischen Royalisten, wurde jedoch von Cromwell geschlagen und gefangen; 1649 Enthauptung in London; seit 1630 Ritter des Hosenbandordens.

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Andreas (1) Hesius
Andreas Heise

geb. 1610
gest. 1693
Anm.: Sohn des Zerbster Bürgers Simon Heise; Dr. theol.; 1642-1655 Rektor der Bernburger Stadtschule; daneben Diakon an der Schlosskirche St. Ägidien (1644/45) und der Marienkirche (1645-1655) in Bernburg; 1655-1659 Pfarrer und Hofprediger in Plötzkau; seit 1659 Superintendent und Oberpfarrer an St. Marien in Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 285.

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Landgräfin Eleonora von Hessen-Darmstadt
Fürstin Eleonora von Anhalt
Geburtsname: Herzogin Eleonora von Württemberg

geb. 1552
gest. 1618
Anm.: Tochter des Herzogs Christoph von Württemberg (1515-1568); 1571-1586 erste Ehe mit Fürst Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586); 1589-1596 zweite Ehe mit Landgraf Georg I. von Hessen-Darmstadt (1547-1596).

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Landgräfin Amalia Elisabeth von Hessen-Kassel
Geburtsname: Gräfin Amalia Elisabeth von Hanau-Münzenberg

geb. 1602
gest. 1651
Anm.: Tochter des Grafen Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg (1576-1612); 1619-1637 Ehe mit Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel (1602-1637); 1637-1650 Regentin der Landgrafschaft Hessen-Kassel für ihren unmündigen Sohn Wilhelm VI. (1629-1663).

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Landgraf Hermann von Hessen-Rotenburg

geb. 1607
gest. 1658
Anm.: Sohn des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); ab 1617 Koadjutor des Stifts Hersfeld; seit 1622 Propst des hersfeldischen Klosters Petersberg; ab 1627 Titularlandgraf von Hessen-Rotenburg unter der Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel; seit 1642 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Fütternde").

Weiterführende Informationen in der GND, Hessische Biographie, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Hans Georg Horenburg

geb. ca. 1625
Anm.: Spätestens ab 1646 Kammerdiener der Prinzen Erdmann Gideon (1632-1649) und Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718); seit 1649 im Dienst des Herzogs Julius Heinrich von Sachsen-Lauenburg (1586-1665), um 1650 als dessen Kammerdiener.
Christoph von Jena

geb. 1614
gest. 1674
Anm.: Sohn des Peter von Jena (1584-1639), Rektor des Gymnasium Illustre Zerbst; Rechtsstudium in Wittenberg; um 1643/46 anhaltisch-zerbstischer Hofadvokat; zugleich seit 1643 Konsulent des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (noch 1649); spätestens 1655 anhaltisch-bernburgischer Hofrat.

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Jesus Christus
Jesus von Nazareth

Anm.: Biblische Figur.

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Michael Jones

geb. ca. 1606
gest. 1649
Anm.: Sohn des Lewis Jones, Bishofs von Killaloe (1560–1646); Jurist und seit 1640 Mitglied der Dubliner King's Inns; zu Beginn des irischen Aufstands 1641 Eintritt in die königliche Armee als Offizier, zuletzt als Major; 1644 Übertritt zur Parlamentsarmee, zuletzt als Generalleutnant der Kavallerie (1649); Gouverneur von Chester (1646-1647) bzw. Dublin (1647-1649).

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Bartholomäus Jonius

geb. 1603
gest. 1657
Anm.: Um 1627/28 Kantor in Ballenstedt; Pfarrer in Neudorf (1633-1636), Opperode (1636-1640) und Altenburg bei Nienburg/Saale (1640-1643); 1643-1657 Diakon an der Schlosskirche St. Ägidien in Bernburg sowie Pfarrer von Dröbel; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 300.
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand III.
König Ferdinand III. von Böhmen
König Ferdinand III. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand III. (Ernst) von Österreich

geb. 1608
gest. 1657
Anm.: Sohn des späteren Kaisers Ferdinand II. (1578-1637); ab 1626 König von Ungarn; seit 1627 König von Böhmen; im Dezember 1636 Wahl zum römisch-deutschen König; ab 1637 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; seit 1625 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Elisabeth Magdalena Kettler
Herzogin Elisabeth Magdalena von Kurland und Semgallen
Geburtsname: Herzogin Elisabeth Magdalena von Pommern-Wolgast

geb. 1580
gest. 1649
Anm.: Tochter des Herzogs Ernst Ludwig von Pommern-Wolgast (1545-1592); seit 1600 Ehe mit Friedrich Kettler, Herzog von Kurland und Semgallen (1569-1642).

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Jakob Kettler
Herzog Jakob von Kurland und Semgallen

geb. 1610
gest. 1682
Anm.: Sohn des Wilhelm Kettler, bis 1615 Herzog von Kurland (1574-1640); 1615-1621 Erziehung am kurfürstlichen Hof in Berlin; ab 1638 Mitregent im Herzogtum Kurland und Semgallen; seit 1642 regierender Herzog von Kurland und Semgallen.

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İslâm III. Giray Khan (Krim)

geb. 1604
gest. 1654
Anm.: Sohn des Krim-Khans Selâmet I. Giray (1558-1610); seit 1644 Krim-Khan.

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Hempo (1) von dem Knesebeck

geb. 1595
gest. 1656
Anm.: Sohn des Thomas von dem Knesebeck (1559-1625); 1618-1626 zunächst Kammerjunker und Stallmeister, bald darauf Rat und Hofmeister des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1626 kurbrandenburgischer Kriegskommissar; seit 1646 Landeshauptmann der Altmark und Direktor der altmärkischen Ritterschaft; ab 1624 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gute").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Christian Ernst von Knoch(e)

geb. 1608
gest. 1655
Anm.: Sohn des Kaspar Ernst von Knoch (1582-1641); Erbherr auf Trinum; 1631-1639 in Kriegsdiensten, zuletzt als kursächsischer Obristleutnant und Generaladjutant (um 1637); ab 1641 Landeshauptmann des Teilfürstentums Anhalt-Zerbst; seit 1643 anhaltischer Gesamtrat; 1645-1650 Geheimer Rat des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); ab 1650 Direktor der Köthener Vormundschaftsregierung; seit 1636 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Weichende").

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Kaspar Ernst von Knoch(e)

geb. 1582
gest. 1641
Anm.: Sohn des Kaspar von Knoch (gest. 1588/89); Erbherr auf Trinum; 1597-1602 Hofmann des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); 1606-1632 Amtshauptmann von Harzgerode und Güntersberge; 1632-1636 schwedischer Rat und Amtshauptmann der halberstädtischen Ämter Oschersleben und Schlanstedt; ab 1636 Angehöriger des engeren Ständeausschusses im Fürstentum Anhalt; seit 1639 anhaltisch-dessauischer Geheimer Rat und Hofmarschall sowie Amtshauptmann von Sandersleben und Freckleben; ab 1620 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Ausbreitende").

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Clamor Knoche

gest. nach 1670
Anm.: Bürger in der Bernburger Altstadt; um 1627/58 fürstlich-anhaltischer Frauenzimmerschneider bzw. Hofschneider in Bernburg.
Melchior Knüttel

geb. 1645
Anm.: Sohn des Georg Knüttel (1606-1682).
Sophia Margaretha Knüttel

geb. 1643
gest. 1681
Anm.: Tochter des Georg Knüttel (1606-1682).
Graf Hans Christoph von Königsmarck

geb. 1600
gest. 1663
Anm.: Sohn des Konrad von Königsmarck (gest. vor 1621) auf Kötzlin; ab 1616 Page am Woffenbütteler Hof; 1620-1630 in kaiserlichen Kriegsdiensten, zuletzt als Fähnrich; schwedischer Rittmeister (1631), Major (1633), Obristleutnant (1634), Obrist (1635), Generalmajor (1640), Generalleutnant (1645) und Feldmarschallleutnant (1648); seit 1645 Generalgouverneur der Stifter Bremen und Verden; ab 1651 Reichsrat; 1651 Erhebung in den Grafenstand; seit 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Streitende").

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Johann (Franz) von Koppy

geb. 1603
gest. 1676
Anm.: Sohn des Johann Michael von Koppy; Erbherr auf Saara, Dittersdorf und Schinditz; schwedischer Obristleutnant (um 1641) und Obrist (1646); 1647/48 Kommandant von Eger; 1649 Kommandant der Prager Kleinseite; seit 1658 Hamburgischer Obrist und Kommandant der Stadtgarnison (noch 1663).

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Krosigk, Familie

Anm.: Mitteldeutsches Adelsgeschlecht.

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Henri de La Tour d'Auvergne
Vicomte Henri de Turenne

geb. 1611
gest. 1675
Anm.: Sohn des Henri de La Tour d'Auvergne, Prince de Sedan et Duc de Bouillon (1555-1623); ab 1623 Vicomte de Turenne; 1625-1629 militärische Ausbildung in der niederländischen Armèe; seit 1630 in französischen Kriegsdiensten als Mestre de camp (1630), Maréchal de camp (1634), Lieutenant-général des armées (1639), Maréchal de France (1643), Colonel général (1657) und Maréchal général des camps et armées du roi (1660); 1668 Konversion zum katholischen Glauben.

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Justina von Legat
Geburtsname: Justina von Einsiedel

geb. 1585
gest. nach 1649/vor 1657
Anm.: Tochter des Georg Heinrich von Einsiedel (1550-1633); seit ca. 1610/12 Ehe mit Albrecht von Legat (gest. vor 1633) auf Gaditz.
Herzog Karl IV. von Lothringen und Bar

geb. 1604
gest. 1675
Anm.: Sohn des Herzogs Franz II. von Lothringen und Bar (1572-1632); seit 1625 Herzog von Lothringen und Bar; 1634 vorübergehende Abdankung zugunsten seines Bruders Nikolaus Franz (1609-1670); zwischen 1634 und 1641, 1641 und 1661 bzw. 1670-1675 durch französische Besetzung seines Herzogtums mehrfach von der Regierung abgehalten.

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Melchior Loyß
Melchior Louis

geb. 1576
gest. 1650
Anm.: Ab 1606 in anhaltisch-bernburgischen Diensten, zunächst als Einnehmer(?) der oberpfälzischen Regierung, spätestens seit 1620 als Pfennig- (bis 1633) und Schatzmeister, ab 1634 als Amtmann von Harzgerode und fürstlicher Obereinnehmer der Harzämter (bis 1637) sowie als Rat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (bis 1650); 1638/39 Bernburger Stadtvogt; 1639-1646 Hofmeister der Prinzen Erdmann Gideon (1632-1649) und Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718).
Paul Ludwig

geb. 1603
gest. 1684
Anm.: Sohn des Bernburger Diakons Christoph Ludwig (1567-1636); bis 1630 geheimer Kammersekretär des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1630 Kammersekretär, seit 1633 zudem Pfennigmeister, spätestens 1636 Lehens- und Gerichtssekretär, spätestens 1642 Kanzlei- und Lehenssekretär, danach bis 1651 Justiz- und Hofrat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Martin Luther

geb. 1483
gest. 1546
Anm.: Sohn des Eislebener Bergmannes Hans Luder (1459–1530); deutscher Bibelübersetzer und Reformator; Schulbesuch in Mansfeld, Magdeburg und Eisenach; ab 1501 Studium in Erfurt (1502 Baccalaureus artium, 1504 Magister artium); 1505 Eintritt in das Erfurter Kloster der Augustinereremiten; 1507 Priesterweihe; Studium in Erfurt (1507) und Wittenberg (1508-1510); 1511 Versetzung in das Wittenberger Kloster der Augustinereremiten; 1512 Promotion zum Dr. theol. an der Universität Wittenberg; seit 1513 Professor für biblische Exegese in Wittenberg; 1520 Verbrennung einer päpstlichen Bannandrohungsbulle; 1521 Bann durch den Papst und Reichsacht durch Wormser Edikt von Kaiser Karl V. (1500-1558); 1521/22 geheimer Aufenthalt auf der Wartburg bei Eisenach (Bibelübersetzung).

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Johann von Mario zu Gammerslewe
Johan van Mario

geb. ca. 1574
gest. nach 1650
Anm.: Ab 1598 in den Niederlanden lebender Italiener; 1619/20 Obristleutnant unter Graf Georg Friedrich von Hohenlohe-Weikersheim (1569-1645) bzw. Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); seit 1622 im Dienst der Fürsten von Oranien, zuletzt als Obrist (um 1629/30); 1624/25 Hofmeister des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; ab 1624 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Goldgelbe").
Jules Mazarin
Giulio Raimondo Mazzarino
Bischof Jules von Metz
Duc Jules de Mayenne
Duc Jules de Nevers et Rethel

geb. 1602
gest. 1661
Anm.: Sohn des Pietro Mazzarino (1576-1654); 1609-1619 Besuch des Jesuitenkollegs in Rom; danach Studium der Rechtswissenschaften in Salamanca; 1628 Promotion zum Dr. jur. in Rom; ab 1631 Diplomat in päpstlichen Diensten, zuletzt als Vizelegat von Avignon (1634-1637) und Apostolischer Nuntius in Paris (1634-1636); 1639-1642 Sekretär des Kardinals Richelieu (1585-1642); seit 1641 Kardinal; ab 1642 Erster Minister unter König Ludwig XIII. von Frankreich (1601-1643), unter der Regentschaft von Königin Anna (1601-1666) und unter König Ludwig XIV. (1638-1715); 1646-1648 auch Surintendant des bâtiments du roi; 1652-1658 Bischof von Metz; seit 1654 Duc de Mayenne; ab 1659 Duc de Nevers et Rethel.

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Joachim Mechovius

geb. 1600
gest. 1672
Anm.: Sohn des Güstener Pfarrers Erasmus Mechovius (gest. 1626); Schulbesuch in Ballenstedt, Aschersleben und Salzwedel; Studium in Leipzig (1615), Joachimsthal (1618/19), Zerbst (1619), Altdorf (1622) und Straßburg (1627); 1631 Promotion zum Dr. jur. utr. an der Universität Basel; danach Advokat in Aschersleben und Bremen; später anhaltisch-bernburgischer Kammerrat (1639-1656), Kammer- und Regierungsrat (1656-1662) sowie Kanzler (ab 1662), auch Kirchenrat; seit 1647 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gedeihliche").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzogin Eleonora Maria von Mecklenburg-Güstrow
Geburtsname: Fürstin Eleonora Maria von Anhalt-Bernburg

geb. 1600
gest. 1657
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und älteste Schwester Christians II.; 1626-1636 Ehe mit Herzog Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow (1590-1636); seit 1637 Witwensitz in Strelitz; ab 1617 Angehörige und seit 1627 Patronin der Noble Académie des Loyales; ab 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Tapfere").

Weiterführende Informationen in der GND
Hans Meyer

Anm.: Um 1647/49 fürstlicher Bote in Bernburg.
Martin Milag(ius)

geb. 1598
gest. 1657
Anm.: Sohn des Schreibers Jakob Milag (1561-1637) aus Triestewitz bei Torgau; 1619-1622 Rechtsstudium in Frankfurt/Oder; 1622 Lic. jur.; 1623-1626 Advokat in Zerbst; 1626-1632 Amtmann von Bernburg; ab 1631 auch anhaltisch-bernburgischer Rat; 1632-1634 Rat im Hochstift Halberstadt unter dem schwedischen Statthalter Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); danach dessen und Fürst Augusts von Anhalt-Plötzkau (1575-1653) Rat; seit 1635 anhaltischer Gesamtrat; daneben anhaltisch-zerbstischer (1637-1645) und anhaltisch-dessauischer Kanzler (ab 1654); zudem anhaltischer Gesandter auf dem Frankfurter Konvent (1634), auf dem Regensburger Reichstag (1640/41), bei den Friedensverhandlungen in Osnabrück (1645-1648) und auf dem Regensburger Reichstag (1652/53); seit 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Mindernde").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Mohammed

geb. ca. 570
gest. 632
Anm.: Prophet und Religionsstifter des Islam.

Weiterführende Informationen in der GND
Nestor von Pylos

Anm.: Nach der griechischen Mythologie sagenhafter Herrscher von Pylos, der als einer der Helden vor Troja wegen seiner Klugheit berühmt war und drei Menschenalter gelebt haben soll.

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Johann Balthasar Oberlender

gest. nach 1656
Anm.: Sohn des Ansbacher Försters N. N. Oberlender; lange Zeit schwedischer Soldat; spätestens seit 1637 Lakai sowie um 1649 auch Jäger und Rüstmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Österreich, Haus (Erzhaus)
Herzöge bzw. Erzherzöge von Österreich
Könige von Böhmen
Könige von Ungarn

Anm.: Österreichische Linie der Habsburger.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich
Bischof Leopold Wilhelm von Passau
Bischof Leopold Wilhelm von Straßburg
Bischof Leopold Wilhelm von Halberstadt
Erzbischof Leopold Wilhelm von Magdeburg
Bischof Leopold Wilhelm von Olmütz
Bischof Leopold Wilhelm von Breslau

geb. 1614
gest. 1662
Anm.: Sohn von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); ab 1625 Bischof von Passau; seit 1626 Bischof von Straßburg; 1627-1648 Bischof von Halberstadt; 1629-1635 Erzbischof von Magdeburg; ab 1637 Bischof von Olmütz; 1639-1642 und 1645/46 Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee; seit 1641 Hochmeister des Deutschen Ordens; 1647-1656 Statthalter der Spanischen Niederlande; ab 1656 Bischof von Breslau.

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Georg Petz d. Ä.

gest. 1660
Anm.: Bereits vor 1620 Sattelknecht des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; um 1627 auch reisiger Knecht von dessen Vater Christian I. (1568-1630); 1636-1639 fürstlicher Musketier und seit 1639 Trabant auf Schloss Bernburg.
Pfalzgräfin Elisabeth von Pfalz-Simmern
Äbtissin Elisabeth (1) von Herford

geb. 1618
gest. 1680
Anm.: Tochter des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632); ab 1661 Koadjutorin und seit 1667 Äbtissin des reichsunmittelbaren Stifts Herford.

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Pfalzgräfin Katharina Sophia von Pfalz-Simmern

geb. 1595
gest. 1665
Anm.: Tochter des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz (1574-1610); nach 1621 Leben am kurfürstlichen Hof in Berlin.

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Pfalzgraf Moritz von Pfalz-Simmern

geb. 1621
gest. 1652
Anm.: Sohn des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632); 1637 in niederländischen Kriegsdiensten; 1638/39 vermutlich zu Studienzwecken in Paris; 1640-1642 in schwedischen Kriegsdiensten; royalistischer Obrist (1642) und Generalleutnant (1643) im englischen Bürgerkrieg; 1646 Rückkehr in die Niederlande; 1648 in niederländischen Kriegsdiensten; seit 1649 Vizeadmiral einer kleinen englisch-royalistischen Flotte unter seinem Bruder Ruprecht (1619-1683), die 1651 zur Freibeuterei überging; 1652 Tod in der Karibik bei einem Schiffbruch; seit 1649 Ritter des Hosenbandordens.

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Pfalzgraf Ruprecht von Pfalz-Simmern
Duke Rupert of Cumberland
Earl Rupert of Holderness

geb. 1619
gest. 1682
Anm.: Sohn des Kurfüsten Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632); 1637/38 niederländischer Obrist; 1638-1641 in kaiserlicher Kriegsgefangenschaft; 1642-1646 Heerführer der Royalisten im englischen Bürgerkrieg; ab 1644 Duke of Cumberland und Earl of Holderness; 1647/48 französischer Maréchal de camp; 1648-1653 Admiral einer kleinen royalistischen Flotte, die 1651 zur Freibeuterei überging; 1653–1655 Master of the Horse; 1659 kaiserlicher Feldmarschalleutnant; 1660 Rückkehr nach England; seit 1662 Mitglied des Privy Council, des Foreign Affairs Committee und des Admirality Committee; ab 1668 Lord High Admiral; seit 1642 Ritter des Hosenbandordens.

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Pfalzgräfin Dorothea Maria von Pfalz-Sulzbach
Geburtsname: Herzogin Dorothea Maria von Württemberg

geb. 1559
gest. 1639
Anm.: Tochter des Herzogs Christoph von Württemberg (1515-1568); 1582-1604 Ehe mit Pfalzgraf Otto Heinrich von Pfalz-Sulzbach (1556-1604); ab 1606 Witwensitz in Hilpoltstein; seit 1632 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gemarterte").

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Pfalzgräfin Anna Sophia von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld
Äbtissin Anna Sophia von Quedlinburg

geb. 1619
gest. 1680
Anm.: Tochter des Pfalzgrafen Georg Wilhelm von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld (1591-1669); seit 1645 Äbtissin des reichsunmittelbaren Stifts Quedlinburg.

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Kurfürstin Elisabeth von der Pfalz
Königin Elisabeth von Böhmen
Geburtsname: Prinzessin Elisabeth von England, Irland und Schottland

geb. 1596
gest. 1662
Anm.: Tochter des Königs Jakob VI. von Schottland (Jakob I. von England und Irland) (1566-1625); 1613-1632 Ehe mit Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz

geb. 1617
gest. 1680
Anm.: Sohn des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632); Exil in Kurbrandenburg (1620-1624), den Vereinigten Niederlanden (1624-1635) und England (1635-1649); ab 1648 Kurfürst von der Pfalz mit neuer achter Kurwürde (gemäß Westfälischem Frieden); seit 1633 Ritter des Hosenbandordens.

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Kaspar Pfau

geb. 1596
gest. 1658
Anm.: Sohn des Kaspar Pfau (gest. 1604); nach 1622 Bediensteter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1626 Amtmann von Großalsleben (noch 1638); seit 1630 anhaltischer Gesamtrat; ab 1638 auch Landrentmeister, zugleich auch Amtmann von Gernrode; um 1640 Obereinnehmer; um 1641/42 Landrechnungsrat; seit 1645 Hofrat des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670); ab 1644 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anhaltende").
Conte bzw. Principe Ottavio Piccolomini d'Aragona
Duca Ottavio d' Amalfi

geb. 1599
gest. 1656
Anm.: Sohn des toskanischen Adligen Silvio Piccolomini (1543-1609); ab 1618 abwechselnd in kaiserlichen und spanischen Kriegsdiensten als Obrist (1627), Generalfeldwachtmeister (1632), General der Kavallerie (1633), Feldmarschall (1634) und Generalleutnant (1648); seit 1622 kaiserlicher Kämmerer; ab 1639 Hartschierhauptmann von Kaiser Ferdinand III. (1608-1657); 1648-1650 Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee; Erhebung in den Grafen- (1638) und Fürstenstand (1653); seit 1639 Duca d'Amalfi; ab 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Zwingende"); seit 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Joachim Plato

geb. 1590
gest. 1659
Anm.: Sohn des Amberger Pfarrers und Kircheninspektors Matthius Plato (1545-1617); 1619-1625 Pfarrer in Nittenau/Regen; 1625 Vertreibung aus der Oberpfalz; 1626-1638 Pfarrer in Hoym; 1638-1642 Pfarrer in Ballenstedt; seit 1642 Superintendent und Pfarrer an der Marienkirche in Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 379f.

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König Johann II. Kasimir von Polen
Großfürst Johann II. Kasimir von Litauen

geb. 1609
gest. 1672
Anm.: Sohn des Königs Sigismund III. von Polen (1566-1632); 1648-1668 König von Polen und Großfürst von Litauen; seit 1638 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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König Władysław IV. von Polen
Großfürst Władysław II. von Litauen

geb. 1595
gest. 1648
Anm.: Sohn des Königs Sigismund III. von Polen (1566-1632); 1610-1613 erwählter Zar des Moskauer Reiches; ab 1632 König von Polen und Großfürst von Litauen; seit 1615 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Graf Tomio von Pompei
Conte Tomio d' Ilassi

geb. 1611
gest. 1654
Anm.: Sohn des Girolamo de Pompei; um 1624 in niederländischen Kriegsdiensten; seit ca. 1637 in kaiserlichen Diensten als Obrist (1638), Generalfeldzeugmeister (1643), Feldmarschallleutnant (1647); seit 1650 in venezianischen Diensten als General der Artillerie und Oberbefehlshaber auf Candia; 1653 Erhebung in den Grafenstand; vgl. Antonio Schmidt-Brentano: Die kaiserlichen Generale 1618-1655. Ein biographisches Lexikon, Wien 2022, S. 389-391.

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Wilhelm von Proeck

geb. 1585
gest. 1654
Anm.: Sohn des Andreas von Proeck; zunächst in kaiserlichen und brandenburgisch-bayreuthischen Kriegsdiensten; nach 1607 zunächst Hof- und Kammerjunker, ab 1615 Rat und Stallmeister des Fürsten August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653); seit 1623 zudem anhaltischer Rittmeister und Kriegskommissar; ab 1618 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Räuchernde").

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Zygmunt Przyjemski

geb. ca. 1600/10
gest. 1652
Anm.: Sohn des Władysław Przyjemski (gest. 1627); zunächst Kriegsdienst unter Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639) und in der schwedischen Armee, zuletzt als Obrist; 1647 Kommandant in Memmingen; 1648 Oberkommandant in Leipzig; 1648/49 Kommandant der Prager Kleinseite; ab 1649 Feldschreiber der polnischen Krone; seit 1650 zudem General der Artillerie.

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Graf Johann Christoph von Puchheim

geb. 1605
gest. 1657
Anm.: Sohn des Johann Christoph von Puchheim (1578-1619); kaiserlicher Obrist (1635), Generalfeldwachtmeister (1638), Feldmarschallleutnant (1644) und Feldmarschall (1648); ab 1632 kaiserlicher Kämmerer; 1639-1642 schwedischer Kriegsgefangener; seit 1643 Hofkriegsrat; ab 1649 Vizepräsident des Hofkriegsrats; seit 1653 Geheimer Rat; ab 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Zerbrechende"); seit 1657 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Albrecht Christoph von Quast

geb. 1613
gest. 1669
Anm.: Sohn des Albrecht von Quast (gest. 1626); ca. 1630-1650 in schwedischen Kriegsdiensten, zuletzt als Obristleutnant (um 1645) und Obrist (1648); später kurbrandenburgischer Obrist (1655) und Generalmajor (1658); seit 1666 Gouverneur und Oberhauptmann der Festung Spandau.

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Graf Christian von Rantzau

geb. 1614
gest. 1663
Anm.: Sohn des königlich-dänischen Statthalters Gerhard von Rantzau (1558-1627) in den Herzogtümern Schleswig und Holstein; 1633/34 dänischer Hofjunker; 1634-1636 Kammerjunker; 1639 Amtmann und ab 1640 Landrat in Rendsburg; 1643-1645 dänischer Generalkriegskommissar; seit 1648 Geheimer Rat; 1648-1661 königlicher Statthalter in Schleswig und Holstein; 1648 zudem Inspektor und ab 1649 Amtmann von Steinburg; seit 1649 auch Landvogt von Süderdithmarschen; ab 1661 königlicher Oberstatthalter in Schleswig und Holstein sowie Präsident des Staatskollegiums (Premierminister); 1650 Erhebung in den Grafenstand; seit 1636 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gezierte").

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Josias von Rantzau

geb. 1609
gest. 1650
Anm.: Sohn des Breide von Rantzau (1563-1639); zunächst in niederländischen, dänischen, kaiserlichen und schwedischen Kriegsdiensten; danach französischer Colonel (1635), Maréchal de camp (1636), Lieutenant-général (1637), Lieutenant-général des armées du roi (1643) und Maréchal de France (1645); 1645 Konversion zum katholischen Glauben; 1646-1649 Festungskommandant von Dünkirchen; während der Fronde 1649/50 kurzzeitig inhaftiert.

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Lorenz Reese

Anm.: Sohn des Hans Reese (gest. vor 1641) aus Görzig; spätestens seit 1641 Leibkutscher des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1642 eine Zeitlang des Dienstes enthoben und des Landes verwiesen; spätestens 1643 wieder fürstlicher Kutscher in Bernburg (noch 1649).
Georg Reichardt

gest. 1682
Anm.: Sohn des Zerbster Ratsverwandten Lorenz Reichardt; vor 1638 vermutlich Lehrer in Zerbst; ab 1638 Präzeptor der Prinzen Erdmann Gideon (1632-1649) und Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718); 1640-1643 Stellvertreter des Amtmannes von Bernburg; 1643-1646 Bernburger Stadtvogt; seit 1646 Amtmann von Bernburg (noch 1656); später Kammer- und Kanzlei- bzw. Regierungsrat; nach 1656 auch Wittumsrat für Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg (1603-1675).
Henry Rich
Earl Henry of Holland

geb. 1590
gest. 1649
Anm.: Sohn des Robert Rich, 1st Earl of Warwick (1559-1619); 1610-1614 und 1614 Mitglied des House of Commons; 1617-1630 Hauptmann der königlichen Leibwache; 1623 Baron Kensington; 1624 1st Earl of Holland; 1624-1626 diplomatische Missionen nach Paris; seit 1625 Ritter des Hosenbandordens und Mitglied des Privy Councils; Inhaber verschiedener Hofämter unter König Karl I.; 1642/43 als Lord Lieutenant im Dienst des Parlaments; später Wechsel auf die königliche Seite; 1649 Hinrichtung.

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Abraham von Rindtorf

geb. ca. 1610
gest. nach 1672
Anm.: Sohn des Abraham von Rindtorf (gest. 1615); ab 1630 Kammerpage, spätestens seit 1636 Kammerjunker (noch 1650), zugleich auch fürstlicher Jägermeister (um 1640, noch 1651) und Stallmeister (nach 1641) des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1640 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Kurze").
Ludwig Röber
Ludwig Rober

Anm.: Seit 1643 in Diensten des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; um 1649/56 dessen Kammerdiener.
Georg Ehrenreich (2) von Roggendorf

geb. 1627
gest. ca. 1668
Anm.: Sohn des Georg Ehrenreich von Roggendorf (1596-1652); ab 1641 Page des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (noch 1652); nach 1652 Leben in Ödenburg; seit 1652 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Schamhafte").
Vicomtesse Anne de Rohan

geb. 1584
gest. 1646
Anm.: Tochter des Vicomte René II de Rohan (1550-1586); Poetin.

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Vicomte bzw. Duc Henri de Rohan

geb. 1579
gest. 1638
Anm.: Sohn des Vicomte René II de Rohan (1550-1586); 1586-1603 Vicomte und ab 1603 Duc de Rohan und Pair de France; 1605-1608 Colonel général der Schweizergarde in Paris; 1618-1626 Colonel général der französischen Kavallerie; 1621-1629 militärischer Führer der Hugenotten; 1629-1634 Exil in Italien; 1635-1637 Befehlshaber der französischen Armee im Veltlin; 1638 Berater des für Frankreich kämpfenden Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639).

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Vicomte René II de Rohan
Prince René II de Léon
Comte René II de Porhoët

geb. 1550
gest. 1586
Anm.: Sohn des Vicomte René I de Rohan (1516-1552), Prince de Léon; seit 1575 Vicomte de Rohan, Prince de Léon und Comte de Porhoët; seit 1569 Lieutenant-général unter Königin Johanna (1528-1572) und König Heinrich III. von Navarra (1553-1610).
Anna Margaretha von Rosen
Geburtsname: Anna Margaretha von Eppe

geb. 1616
gest. 1665
Anm.: Angehörige eines westfälisch-nordhessischen Adelsgeschlechts; seit 1637 Ehe mit Reinhold (2) von Rosen (1604/05-1667).
Reinhold (2) von Rosen
Der Gute

geb. 1604/05
gest. 1667
Anm.: Sohn des Otto von Rosen (gest. nach 1638) auf Gresten (Linie Groß-Roop); Erbherr auf Ninigal, Bollweiler und Dettweiler; um 1621 Page am Stockholmer Hof; spätestens ab 1631 schwedischer Obrist, zuletzt unter Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639); seit 1639 einer der Führer von dessen Weimarischer Armee in französischen (1639-1647) und später schwedischen Diensten als Generalmajor und Obrist; um 1649 französischer Lieutenant-général und Kriegsrat; ab 1652 Kommandant im Elsass.

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Johann Wenzel Rothe

gest. nach 1666/vor 1698
Anm.: Spätestens 1643 Feldscherer/Barbier in Bernburg; Feldscherer beim schwedischen Generalleutnant Robert Douglas of Whittinghame (1611-1662); spätestens 1649 auch fürstlicher Hofbarbier in Bernburg (noch 1653); um 1660 Barbier und Chirurg in Bernburg; um 1666 Bürger und Barbier in Bernburg und Barby.
Johannes (Nikolaus) Rulicius

geb. 1602
gest. 1666
Anm.: Geboren in Kirchberg (Hunsrück); Studium in Herborn (1623) und England (bis 1628); ca. 1630/31 Pfarrer in Dorchester; 1635 Pfarrer der englisch-reformierten Kirche in Heidelberg; ab 1636 englischer und seit 1639 deutscher reformierter Prediger in Amsterdam; daneben vor allem Sammler von Spendengeldern für protestantische Glaubensflüchtlinge.

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog August von Sachsen-Weißenfels
Administrator August von Magdeburg

geb. 1614
gest. 1680
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen (1585-1656); ab 1635/38 Administrator des Erzstifts Magdeburg; seit 1657 zugleich regierender Herzog von Sachsen-Weißenfels (kursächsische Sekundogenitur); ab 1643 Mitglied und seit 1662 drittes Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlgeratene").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen

geb. 1585
gest. 1656
Anm.: Sohn des Kurfürsten Christian I. von Sachsen (1560-1591); seit 1611 Kurfürst von Sachsen.

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Kurfürstin Magdalena Sibylla von Sachsen
Geburtsname: Markgräfin Magdalena Sibylla von Brandenburg-Bayreuth

geb. 1612
gest. 1687
Anm.: Tochter des Markgrafen Christian von Brandenburg-Bayreuth (1581-1655); 1638-1680 Ehe mit Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen (1613-1680); seit 1630 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Freundliche").

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Thomas Sigmund von Schlammersdorff

geb. vor 1590
gest. nach 1641
Anm.: Sohn des oberpfälzischen Adligen Hans Dietrich von Schlammersdorff (gest. 1609); zunächst Kriegsdienst im Unionsheer (1610) und unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1618-1620); 1620 Hauptmann der böhmischen Konföderierten; nach der Schlacht am Weißen Berg bayerischer Kriegsgefangener; ab 1620 bayerischer Obristleutnant; 1626-1629 dänischer Obrist; seit 1631 schwedischer Obrist; 1637 kaiserlicher Kriegsgefangener.
Christoph Wilhelm (von) Schlegel

geb. ca. 1615
gest. vor 1680
Anm.: Sohn des Wolf (von) Schlegel (1584-1658); Erbherr auf Merzien, Zehringen und Thurau; um 1631/32 Page und 1640/41 Hofjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; zeitweise Obristwachtmeister.
Herzog Christian von Schlesien-Brieg-Liegnitz-Ohlau-Wohlau
Herzog Christian von Schlesien-Ohlau-Wohlau
Herzog Christian von Schlesien-Brieg

geb. 1618
gest. 1672
Anm.: Sohn des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639); 1639-1653 gemeinsam mit seinen Brüdern Georg III. (1611-1664) und Ludwig (1616-1663) regierender Herzog von Schlesien-Brieg; ab 1653 Herzog von Schlesien-Ohlau und Schlesien-Wohlau; seit 1664 auch Herzog von Schlesien-Brieg und Schlesien-Liegnitz; ab 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Beliebige")

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzogin Eleonora von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1590
gest. 1669
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622) und Cousine Christians II. von Anhalt-Bernburg; seit 1624 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Langmütige").
Heinrich Schmidt

gest. 1668
Anm.: Sohn des Badeborner Pfarrers Matthäus Schmidt (gest. 1626); um 1643 Kirchvater an St. Ägidien zu Bernburg; seit 1644 Bürgermeister der Bernburger Bergstadt.
Balthasar von Schrattenbach

Anm.: Steirischer Adliger; vor 1629 Emigration aus der Steiermark; in den 1640er Jahren Exulant in Bremen; 1642 Interimshofmeister der Prinzen Erdmann Gideon (1632-1649) und Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718); möglicherweise seit 1655 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Versichernde").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Albrecht Schulte
Albrecht Schultze
Albrecht Schultheß

geb. 1576
gest. 1652
Anm.: Sohn des Hamburger Senators Johann (1) Schulte (1537-1597); Hamburger Kaufmann und Ratsschenk; 1621 Sechziger; 1623 Kämmereibürger; 1628 Kriegskommissar; 1629 Jurat; 1631 B+ürger am Niedergericht; 1648 Oberalter und Präses; 1652 Leichnamsgeschworener; zudem Beauftragter der Herzöge von Schleswig-Holstein für Finanz- und Handelsangelegenheiten in Hamburg; vgl. Friedrich Georg Buek: Die hamburgischen Oberalten, ihre bürgerliche Wirksamkeit und ihre Familien, Hamburg 1857, S. 95.
Königin Christina von Schweden
Herzogin Christina von Bremen und Verden

geb. 1626
gest. 1689
Anm.: Tochter des Königs Gustav II. Adolf von Schweden (1594-1632); 1632-1654 Königin von Schweden, bis 1644 unter der durch Reichskanzler Axel Gustafsson Oxenstierna (1583-1654) geleiteten Vomundschaftsregierung; 1648-1654 regierende Herzogin von Bremen-Verden; 1654 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1655 Leben unter dem Namen Maria Alexandra bzw. Christina Alexandra in Rom.

Weiterführende Informationen in der GND
König Karl X. Gustav von Schweden
Herzog Karl Gustav von Bremen und Verden
Pfalzgraf Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg

geb. 1622
gest. 1660
Anm.: Sohn des Pfalzgrafen Johann Kasimir von Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg (1589-1652); schwedischer Rittmeister (1642), Obrist (1643) und ab 1648 oberster Befehlshaber der Armee im Heiligen Römischen Reich; 1649 Ernennung zum Thronfolger durch den schwedischen Reichstag auf Betreiben seiner Cousine Königin Christina von Schweden (1626-1689); seit 1654 König von Schweden sowie regierender Herzog von Bremen und Verden; ab 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erhabene").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Simon Heinrich Schweichhausen
Simon Heinrich Schwechhausen

geb. ca. 1614
gest. nach 1655
Anm.: Sohn des Bremer Patriziers N. N. Schweichhausen (1); zeitweise Kriegsdienst in England als Fähnrich, Leutnant, Capitän-Leutnant und Rittmeister; seit 1646 Hofmeister der Prinzen Erdmann Gideon (1632-1649) und Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718).
Gräfin Anna Sophia zu Solms-Sonnewalde
Geburtsname: Fürstin Anna Sophia von Anhalt-Bernburg

geb. 1640
gest. 1704
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1664-1688 Ehe mit Graf Georg Friedrich zu Solms-Sonnewalde (1626-1688).

Weiterführende Informationen in der GND
Friedrich Spanheim d. Ä.

geb. 1600
gest. 1649
Anm.: Sohn des Amberger Pädagogium-Rektors Wigand Spanheim (gest. 1620); Studium in Heidelberg (1614-1619) und Genf (1619/20); 1621-1623 Privatlehrer bei Jean de Bonne, Baron de Vitrolles; Professor für Philosophie (1626-1631) und Theologie (1631-1642) sowie 1633-1637 auch Rektor der Akademie in Genf; 1642 Promotion zum Dr. theol. an der Universität Basel; seit 1642 Professor für Theologie in Leiden.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
N. N. Spina

Anm.: Vor 1649 Mathematiker und Prophet.
Tobias (2) Steffeck von Kolodey
Tobiáš (2) Štefek z Koloděj

geb. 1615
gest. 1679
Anm.: Sohn des Prager Bürgers Tobias (1) Steffeck von Kolodey (gest. 1621), der wegen seiner Beteiligung am böhmischen Ständeaufstand enthauptet wurde; 1621 Emigration aus Böhmen; ca. 1637-1641 Kammerdiener sowie ab ca. 1641 Geheimer Kammerdiener und Kammerverwalter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; spätestens seit 1646 Kammermeister (noch 1651), Sekretariatsverwalter und Aufwärter; um 1656 Hofjunker in Bernburg; um 1663 Stallmeister und Kammerjunker in Ballenstedt; zuletzt Kammerjunker in Bernburg; 1646 Nobilitierung.
Johann Sternberg

gest. 1650
Anm.: Vermutlich Dr. jur.; um 1646/48 schleswig-holsteinischer und wahrscheinlich seit 1649 auch anhaltisch-bernburgischer Agent in Wien.
Sultan (Osmanisches Reich) Ibrahim

geb. 1615
gest. 1648
Anm.: Sohn von Sultan Ahmed I. (1590-1617); seit 1640 Sultan des Osmanischen Reiches.

Weiterführende Informationen in der GND
Sultan (Osmanisches Reich) Mehmed IV.

geb. 1642
gest. 1693
Anm.: Sohn von Sultan Ibrahim (1615-1648); 1648-1687 Sultan des Osmanischen Reiches.

Weiterführende Informationen in der GND
Wolfgang Sutorius

Anm.: Sohn des späteren Ballenstedter bzw. Bernburger Pfarrers Leonhard Sutorius (1576-1642); bis 1643 Amtsschreiber in Harzgerode; 1646-1648 fürstlicher Gutsverwalter in Zepzig (noch 1648); seit 1648 Kornschreiber und um 1649/53 Amtsschreiber in Bernburg.
Melchior Theodorus

geb. 1587
gest. 1649
Anm.: Sohn des Görlitzer Superintendenten Balthasar Theodorus (Dietrich) (gest. 1595); 1612 Pfarrer in Brambach; Diakon (1615-1626) bzw. Archidiakon (1626-1648) an der Bartholomäuskirche in Zerbst (1648 Entlassung als Reformierter, dennoch weiterhin als Frühprediger geduldet); vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 445.

Weiterführende Informationen in der GND
Konrad Theopold

geb. 1600
gest. 1651
Anm.: Sohn des Amesdorfer Superintendenten Johannes Theopold (1563-1626); 1626-1637 Pfarrer in Natho; 1637-1644 Diakon an der Sankt-Bartholomäus-Kirche in Zerbst (Entlassung als Reformierter); seit 1645 Hofprediger und Pfarrer an der Schlosskirche St. Ägidien in Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 445.
Heinrich Thulemeyer

geb. 1619
gest. 1676
Anm.: Reformierter Prediger; bis 1647 gräflich-ortenburgischer Hofprediger; 1647-1660 Hofprediger der verwitweten Kurfürstin Elisabeth Charlotte von Brandenburg (1597-1660) und seit 1651 auch Pfarrer in Crossen (Oder).

Weiterführende Informationen in der GND
Tobias (der Junge)

Anm.: Biblische Figur; von Engeln begleiteter Reisender.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Albrecht von Törring
Bischof Albrecht IV. von Regensburg

geb. 1574
gest. 1649
Anm.: Sohn des Adam von Törring (1527-1580); ab 1594 Domherr in Regensburg und Salzburg; seit 1613 Bischof von Regensburg; 1630 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND
Bertha von Trotha
Geburtsname: Bertha von Alvensleben

geb. 1578
gest. 1638
Anm.: Tochter des Gebhard von Alvensleben (1543–1609); 1612-1634 Ehe mit Melchior Andreas von Trotha (1580-1634).
Friedrich Gebhard von Trotha

geb. 1613
gest. 1677
Anm.: Sohn des Melchior Andreas von Trotha (1580-1634); Erbherr auf Gänsefurth; vgl. Adolf v. Trotha: Geschichte des Geschlechts v. Trotha, Teil 6, Görlitz 1940, S. 160-204.

Weiterführende Informationen in der GND
Marcus Friedrich (1) Wendelin

geb. 1584
gest. 1652
Anm.: Sohn des Predigers Friedrich Wendelin (gest. 1594) in Sandhausen bei Heidelberg; Studium in Heidelberg (1607 Mag.); ab 1609 Erzieher und Hofmeister der Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg sowie Friedrich Moritz (1600-1610) und Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); seit 1612 Rektor am Zerbster Gymnasium Illustre; vgl. Gustav Früh / Hans Goedeke / Hans Jürgen von Wilckens: Die Leichenpredigten des Stadtarchivs Braunschweig, Bd. 9, Hannover 1985, S. 4386f.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Johann Weyland

geb. 1601
gest. 1669
Anm.: Sohn des Bernburger Böttchers Joachim Weyland (gest. 1610); zunächst Reitherr, um 1624 Kämmerer sowie seit 1634 Bürgermeister (1634, 1636, 1639, 1642 regierend) der Talstadt von Bernburg.
Georg Wolf von Wildenstein

geb. 1584
gest. 1632
Anm.: Sohn des brandenburgisch-ansbachischen Rats und Rother Oberamtmannes Karl von Wildenstein (1558-1607); Erbherr auf Strahlenfels und Gerbersreuth; 1613-1621 Pfleger von Pleystein; 1619-1621 kurpfälzischer Hauptmann; 1621 Hauptmann unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1580-1626); 1625-1629 in dänischen Kriegsdiensten, zuletzt als Obristleutnant (1628); seit 1631 schwedischer Obrist.
Witte Corneliszoon de With

geb. 1599
gest. 1658
Anm.: Sohn von Cornelis de With (gest. 1602) in Hoogendijk bei Den Briel (Südholland); ab 1618 im Dienst der niederländischen Marine, seit 1637 als Vizeadmiral von Holland und Westfriesland; 1647-1649 Befehlshaber einer niederländischen Flotte vor Brasilien.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Herzog Ulrich von Württemberg-Neuenbürg

geb. 1617
gest. 1671
Anm.: Sohn des Herzogs Johann Friedrich von Württemberg (1582-1628); 1639/40 im Dienst der Republik Venedig; ab 1644 in kurbayerischen Kriegsdiensten als Obrist (1645) und Generalwachtmeister (1647); 1649-1657 in spanischen Kriegsdiensten; 1658 französischer Generalleutnant; 1664 in kaiserlichen Diensten im Türkenkrieg.

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Herzogin Anna Elisabeth von Württemberg-Oels
Geburtsname: Fürstin Anna Elisabeth von Anhalt-Bernburg

geb. 1647
gest. 1680
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1672 Ehe mit Herzog Christian Ulrich von Württemberg-Oels (1652-1704).

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Amberg
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Anhalt-Bernburg, Fürstentum
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Askanien (Aschersleben), Grafschaft
Augsburg
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Ballenstedt
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Ballenstedt(-Hoym), Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Bayerischer Reichskreis
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Bayern, Herzogtum bzw. Kurfürstentum
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Berlin
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Bernburg
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Anm.: Zusammengesetzt aus der jeweils eigenständigen Tal- ("Stadt im Tale", gebildet aus den ehemaligen Teilen Alt- und Neustadt) und Bergstadt ("Stadt vorm Berge"), die erst 1825 vereinigt wurden.
Bernburg, Talstadt
Anm.: Stadt links der Saale, die aus den ehemals eigenständigen Teilen Altstadt und Neustadt bestand (1825 Zusammenschluss mit der Bernburger Bergstadt).
Bois de Vincennes
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Brandenburg, Kurfürstentum
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Brasilien
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Anm.: Kolonie des Königreichs Portugal.
Brieg (Brzeg)
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Calbe
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Candia (Kreta), Königreich (Regno de Càndia)
Anm.: Bis 1667 überseeisches Territorium der Republik Venedig.
Canea (Chania)
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Clissa (Klis)
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Dänemark, Königreich
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Dalmatien
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Den Haag ('s-Gravenhage)
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Dessau (Dessau-Roßlau)
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Dröbel
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Dublin
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Elbe (Labe), Fluss
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England, Königreich
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Erfurt
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Flandern, Grafschaft
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Fränkischer Reichskreis
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Frankfurt (Main)
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Frankreich, Königreich
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Freising, Hochstift
Friesland, Provinz
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Fuhne, Fluss
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Gelderland, Provinz
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Goslar
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Groningen (Stadt und Umland), Provinz
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Halberstadt
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Hamburg
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Harzgerode
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Heiliges Römisches Reich (deutscher Nation)
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Hessen-Kassel, Landgrafschaft
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Hilpoltstein
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Hohenerxleben
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Holland, Provinz (Grafschaft)
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Holstein, Herzogtum
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Hoym
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Irland, Königreich
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Kassel
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Kleve
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Köthen
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Kranichfeld
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Kreta (Candia), Insel
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Krim, Khanat
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Leipzig
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London
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Magdeburg
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Mosigkauer Heide (Dessauer Heide/Lingenauer Heide)
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Anm.: Heidegebiet südlich und südwestlich von Dessau.
Moskauer Reich
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Münster
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Neumarkt in der Oberpfalz
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Niederländisch-Brasilien (Neuholland)
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Niederlande, Vereinigte (Republik der Sieben Vereinigten Provinzen)
weiterführende Informationen
Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis
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Nürnberg
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Obersächsischer Reichskreis
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Österreich, Erzherzogtum
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Osmanisches Reich
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Overijssel, Provinz
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Passau, Hochstift
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Pfalz, Kurfürstentum
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Pful
Anm.: Nach der ehemaligen Burgruine Pful benanntes Auenwaldgebiet an der Saale bei Plötzkau.
Piombino
weiterführende Informationen
Plön
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Plötzkau
weiterführende Informationen
Polen, Königreich
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Pommern, Herzogtum
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Porto Longone (Porto Azzuro)
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Portugal, Königreich
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Prag (Praha)
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Prager Kleinseite (Malá Strana)
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Anm.: Eine der vier bis 1784 selbständigen Prager Städte.
Prederitz
Anm.: Spätmittelalterliche Wüstung bei Gröna südlich von Bernburg.
Preßburg (Bratislava)
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Quedlinburg
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Rethwisch
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Rom (Roma)
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Saale, Fluss
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Sachsen, Kurfürstentum
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Saint-Germain-en-Laye
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Salzburg, Erzstift
weiterführende Informationen
Saporoger Sitsch, Hetmanat
Anm.: "Kosakenstaat" im mittleren Teil der heutigen Ukraine.
Schlesien, Herzogtum
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Schöningen
weiterführende Informationen
Schottland, Königreich
weiterführende Informationen
Schweden, Königreich
weiterführende Informationen
Schweinfurt
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Seeland (Zeeland), Provinz
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Spanien, Königreich
weiterführende Informationen
Staßfurt
weiterführende Informationen
Straußberg
weiterführende Informationen
Strelitz (Strelitz-Alt)
weiterführende Informationen
Tecklenburg
weiterführende Informationen
Treuenbrietzen
weiterführende Informationen
Ungarn, Königreich
weiterführende Informationen
Utrecht, Provinz
weiterführende Informationen
Venedig (Venezia)
weiterführende Informationen
Venedig, Republik (Repùblica de Venessia)
weiterführende Informationen
Warmsdorf
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Weimar
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Wien
weiterführende Informationen
Würzburg
weiterführende Informationen
Ypern (Ieper)
weiterführende Informationen
Zepzig
weiterführende Informationen
Zerbst
weiterführende Informationen
Augsburg, Rat der Reichsstadt
weiterführende Informationen
England, Council of State
Anm.: 1649-1660 Regierungsgremium des Commonwealth of England.
Gymnasium Illustre Zerbst
Anm.: Im Jahr 1582 gegründete höhere Landesschule für das gesamte Fürstentum Anhalt.
Niederlande, Generalstaaten
weiterführende Informationen
Parlement de Bordeaux
weiterführende Informationen
Parlement de Bretagne (Parlement de Rennes)
weiterführende Informationen
Parlement du Dauphiné (Parlement de Grenoble)
weiterführende Informationen
Parlement de Dijon
weiterführende Informationen
Parlement de Metz
weiterführende Informationen
Parlement de Navarre et de Béarn (Parlement de Pau)
weiterführende Informationen
Parlement de Normandie (Parlement de Rouen)
weiterführende Informationen
Parlement de Paris
weiterführende Informationen
Parlement de Provence (Parlement d'Aix)
weiterführende Informationen
Parlement de Toulouse
weiterführende Informationen
Staßfurt, Rat der Stadt
Ungarn, Stände
Weimarische Armee
Anm.: Armee, die nach dem Tod ihres Heerführers Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639) in französischen und ab 1647 wieder in schwedischen Diensten stand.
Zerbst, Rat der Stadt
weiterführende Informationen
Aelred von Rievaulx: De spirituali amicitia = Über die geistliche Freundschaft. Lateinisch-deutsch, übers. von Rhaban Haacke, Trier: 1978. [Nachweis im GVK]
Quintus Curtius Rufus: Geschichte Alexanders des Großen. Lateinisch und deutsch, hg. von Konrad Müller / Herbert Schönfeld, München: 1954. [Nachweis im GVK]
Euripides: Troades, hg. von Werner Biehl, Leipzig: 1970. [Nachweis im GVK]
(Giovanni) Battista Guarini: Il Pastor Fido. Tragicomedia Pastorale Di Battista Gvarini, Dedicata Al Serenissimo D. Carlo Emanvele Dvca Di Savoia. &c. Nelle Reali Nozze di S. A. con la Serenissima Infante D. Caterina D'Avstria, Venedig: Bonfadino, 1590. [Nachweis im GVK]
Heidelberger Katechismus von 1563, in: Reformierte Bekenntnisschriften, Bd. 2,2, hg. von Wilhelm H. Neuser / Andreas Mühling / Mihály Bucsay, Neukirchen-Vluyn: 2009, S. 167-212. [Nachweis im GVK]
Quintus Horatius Flaccus: Epistulae = Briefe, in: Sermones, Epistulae = Satiren, Briefe. Lateinisch-deutsch, hg. von Gerhard Fink / übers. von Gerd Herrmann, Düsseldorf: 2000, S. 146-251. [Nachweis im GVK]
Das Instrumentum Pacis Monasteriensis (IPM) vom 24. Oktober 1648, in: Die Friedensverträge mit Frankreich und Schweden, Bd. 1: Urkunden, hg. von Antje Oschmann, Münster: 1998, S. 1-49. ( Acta pacis Westphalicae, Serie III Abt. B: Verhandlungsakten 1 ) [Nachweis im GVK]
Das Instrumentum Pacis Osnabrugensis (IPO) vom 24. Oktober 1648, in: Die Friedensverträge mit Frankreich und Schweden, Bd. 1: Urkunden, hg. von Antje Oschmann, Münster: 1998, S. 95-170. ( Acta pacis Westphalicae, Serie III Abt. B: Verhandlungsakten 1 ) [Nachweis im GVK]
Marcus Manilius: Astronomica, hg. von George P. Goold, Stuttgart/Leipzig: 1998. [Nachweis im GVK]
A solemn league and covenant: for reformation, and defence of religion, the honour and happinesse of the King, and the peace and safety of the three kingdomes of Scotland, England, and Ireland, Edinburgh: Robert Bryson, 1643. [Nachweis im GVK]