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Tagebuch des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg: Juni 1650


Überlieferung: LASA Dessau-Roßlau, Z 18 Abt. Bernburg, A 9b Nr. 14 Bd. XXIb, fol. 44v-76v (vgl. Quellenbeschreibung).

Zitierlink für den aktuellen Monat: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/id/edoc_ed000228_fg_1650_06_sm/start.htm

[Inhaltsverzeichnis]
01. Juni 1650
Bernburg
  • Regen und Wind
  • Rehlieferung aus Harzgerode
  • Kranke Arbeitskräfte
  • Tod eines fürstlichen Pferdes
02. Juni 1650
Bernburg
  • Lachsfang
  • Wirtschaftssachen
  • Zweimaliger Kirchgang zum Pfingstsonntag
  • Früherer Kammerjunker Ernst Dietrich von Röder, Justina Maria von Einsiedel, Helena von Rindtorf, der Kammermeister Tobias Steffeck und der Kammerdiener Jakob Ludwig Schwartzenberger als Mittagsgäste
  • Nachrichten
03. Juni 1650
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Anhörung zweier Predigten
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Frau von Rindtorf, der Superintendent Joachim Plato und Steffeck als Mittagsgäste
04. Juni 1650
Bernburg
  • Hasenjagd
  • Lachsfang
  • Nachrichten
  • Hindernisse
  • Abreise von Gemahlin Eleonora Sophia und der Schwester Dorothea Bathilde mit dem jüngsten Sohn Karl Ursinus und der Tochter Anna Sophia nach Plötzkau
  • Geschenke für den Pagen Georg Ehrenreich von Roggendorf
  • Unwohlsein des ältesten Sohnes Viktor Amadeus
  • Kranker Bediensteter
  • Veranlasster Krankenbesuch bei dem alten fürstlichen Rat Melchior Loyß
05. Juni 1650
Bernburg
  • Krankheit von Loyß
  • Besserung des Zustandes von Viktor Amadeus
  • Korrespondenz
  • Krankheitssymptome bei dem ältesten Sohn
  • Wirtschaftssachen
06. Juni 1650
Bernburg
  • Lachsfang
  • Krankenbesuch bei Loyß
  • Krankheit von Viktor Amadeus
  • Gespräch mit dem Kammerdiener Gebhard Loyß
07. Juni 1650
Bernburg
  • Lachsfang
  • Korrespondenz
  • Beratung mit dem Kammerrat Dr. Joachim Mechovius
  • Nachrichten
  • Rückkehr von Schwartzenberger aus Leipzig
  • Krankenbesuche bei Viktor Amadeus
  • Besuch bei der Gemahlin durch Anna Margaretha von Thale und deren Tochter Anna Katharina von Heister
08. Juni 1650
Bernburg
  • Hasenjagd
  • Abreise von Röder und der Frau von Thale
  • Starker Husten von Viktor Amadeus
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Wirtschaftssachen
  • Windiges Wetter
  • Spaziergang mit der Gemahlin
  • Gespräch mit dem Ascherslebener Arzt Dr. Matthias Engelhardt d. Ä.
09. Juni 1650
Bernburg
  • Anhaltende Krankheit von Viktor Amadeus
  • Zweimaliger Kirchgang zum Fest der Heiligen Dreifaltigkeit
  • Frau von Rindtorf, der Hofprediger Konrad Theopold und Steffeck als Mittagsgäste
10. Juni 1650
Bernburg
  • Reflexion über einen Wiener Traum aus dem Jahr 1635
  • Besserung der Gesundheit von Viktor Amadeus
  • Erkrankung des Kammerjunkers Abraham von Rindtorf
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Korrespondenz
11. Juni 1650
Bernburg
  • Hasenjagd
  • Diagnose eines Fleckfiebers bei Viktor Amadeus
  • Begräbnis des alten Rats Loyß
  • Korrespondenz
  • Spaziergänge mit Karl Ursinus
12. Juni 1650
Bernburg
  • Lachsfang
  • Lachslieferung aus Dessau
  • Wirtschaftssachen
  • Kirchgang zum Bettag
  • Dr. Mechovius, Frau von Rindtorf und Schwartzenberger als Mittagsgäste
  • Krankheitsverlauf bei Viktor Amadeus
  • Früherer Hofjunker Christoph Wilhelm von Schlegel als Abendgast
13. Juni 1650
Bernburg → Zepzig → Bernburg
  • Lachsfang
  • Nachrichten
  • Abreise von Dr. Engelhardt
  • Ausritt mit Karl Ursinus nach Zepzig bei warmem Wetter
  • Audienz für die Brüder Volrad und Jakob Anton von Krosigk
  • Geiz des Dr. Engelhardt
  • Erneuter Abendbesuch durch Schlegel
14. Juni 1650
Bernburg
  • Starke Hitze
  • Gespräch mit dem Küchenmeister Philipp Güder
  • Administratives
  • Krankheit von Viktor Amadeus
  • Ausfahrt der Gemahlin am Abend
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
15. Juni 1650
Bernburg
  • Hasenlieferung aus Ballenstedt
  • Lachsfang
  • Rückkehr von Schwartzenberger aus Dessau und Zerbst
  • Ärger mit Bediensteten
  • Schwermut von Viktor Amadeus
  • Traurigkeit von Karl Ursinus
  • Wirtschaftssachen
  • Traum
16. Juni 1650
Bernburg
  • Lachsfang
  • Gestriges Abendgewitter
  • Korrespondenz
  • Administratives
  • Aufwartung durch den früheren Prinzenlehrer Martin Hanckwitz
  • Zweimaliger Kirchgang
  • Frau von Rindtorf, Dr. Mechovius, Steffeck und Hanckwitz als Mittagsgäste
  • Wirtschaftssachen
  • Anhaltender Husten von Viktor Amadeus
  • Geldangelegenheiten
17. Juni 1650
Bernburg
  • Lachsfang
  • Gartenspaziergang mit der Gemahlin
  • Fürstliche Taufpatenschaften für Christian Viktor Ayrer
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
18. Juni 1650
Bernburg → Zepzig → Baalberge → Bernburg
  • Korrespondenz
  • Anhaltisch-dessauischer Rüst- und Unterstallmeister Stephan Eberling als Mittagsgast
  • Ausritt mit Karl Ursinus nach Zepzig und Baalberge
  • Abschiedsbesuch durch den früheren anhaltisch-dessauischen Rat und Hofmeister Christian Heinrich von Börstel
  • Husten und Schwermut von Viktor Amadeus
  • Administratives
19. Juni 1650
Bernburg
  • Gespräch mit dem zukünftigen Prinzenlehrer Johann Christian Hammel
  • Kirchgang
  • Frau von Rindtorf, Schwartzenberger und der Diakon Bartholomäus Jonius als Mittagsgäste
  • Nachrichten
20. Juni 1650
Bernburg
  • Spaziergänge
  • Ausfahrt mit der Gemahlin bei Hitze
21. Juni 1650
Bernburg → Pful → Prederitz → Zepzig → Bernburg
  • Ausritt nach Pful, Prederitz und Zepzig
  • Gespräch mit dem Nienburger Bürgermeister Adam Hanckwitz
  • Erneuter Besuch durch Hammel
  • Vergebliche Mühen
  • Kriegsnachrichten
22. Juni 1650
Bernburg
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Ausfahrt der Gemahlin mit Dorothea Bathilde, Viktor Amadeus und Karl Ursinus nach Baalberge
  • Windiges Wetter
  • Spaziergang
  • Wirtschaftssachen
23. Juni 1650
Bernburg
  • Gestriger und heutiger Lachsfang
  • Wirtschaftssachen
  • Korrespondenz
  • Anhörung der Predigt
  • Rechtzeitig gelöschter Brand im fürstlichen Brauhaus
  • Administratives
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
24. Juni 1650
Bernburg
  • Lachsfang
  • Administratives
  • Wirtschaftssachen
  • Traum
  • Besuche durch Dorothea Bathilde
  • Korrespondenz
  • Abendspaziergang mit Karl Ursinus
25. Juni 1650
Bernburg
  • Lachsfang
  • Nächtliche Engelserscheinung
  • Spaziergänge
  • Administratives
  • Korrespondenz
  • Wirtschaftssachen
  • Gespräch mit der Gemahlin
  • Ankunft des Christian von Röder
26. Juni 1650
Bernburg → Dessau
  • Anhörung der Predigt
  • Ausstattung von Roggendorf mit einem Degen
  • Ankunft des Matthias und Ludolf Lorenz von Krosigk sowie des Friedrich Gebhard und Wolf Thilo von Trotha
  • Reise nach Dessau
  • Begrüßung und Bewirtung durch Fürst Johann Kasimir
  • Kriegsnachrichten
27. Juni 1650
Dessau
  • Gespräch mit dem alten Bereiter Jean Danus de Boidonville
  • Begräbnis der Fürstin Agnes
28. Juni 1650
Dessau → Bernburg
  • Gestriges Gespräch mit dem hessisch-kasselischen Abgesandten Winand von Polhelm
  • Abschied von Fürst Johann Kasimir, von dessen Tochter Juliana und seiner Schwester Eva Katharina
  • Abreise von Viktor Amadeus mit den Fürsten Ernst Gottlieb und Emanuel
  • Rückkehr nach Bernburg
  • Morgendliche Verabschiednung durch die hessisch-kasselischen Gesandten Polhelm und Hartmann Wolf von Karsbach
  • Nachrichten
  • Abschied von Matthias von Krosigk sowie Friedrich Gebhard und Wolf Thilo von Trotha
  • Ludolf Lorenz von Krosigk und Röder als Abendgäste
  • Abschied von Krosigk und Röder
29. Juni 1650
Bernburg
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Kürzliches Gespräch mit Fürst Johann Kasimir
  • Einquartierungen
  • Besuch durch einen Herrn Habernfeld
  • Durchreise von Polhelm und Wolf von Karsbach
30. Juni 1650
Bernburg
  • Nachrichten
  • Traum
  • Zweimaliger Kirchgang
  • Gartenaufenthalt mit der Gemahlin
  • Schwartzenberger als Abendgast
  • Abendspazierfahrt der Gemahlin
|| [[Handschrift: 44v]]

<Regen, windt.>

<1 Rehe von Ballenstedt<Hatzgeroda[!]>.>


Nota Bene L'è casa meravigliosa, che tutti li nostrj
guastadorj, sono per la maggior parte,
diventatj ammalatj, non tanto, dal la-
voro, che da glj horrorj notturnj da noia, e
da disgusto. E pare, veramente, che Satha-
nasso s'opponga tantj annj, alla mîa Felicità!


Meines leibroßes, d Mutter, die Alte Marike
ist umbgefallen, nach deme Sie gefohlet,
ein Stüttlein, undt sich sehr gequehlet hatt,
Man hat Sie aufhawen laßen, Jst sonst frisch[,]
gesundt, undt unversehrt gewesen. et cetera

|| [[Handschrift: 45r]]

<Pfingsten.> Sonntag den 2. Junij; 1650.


<1 lachß gefangen.>


Ein Faß Zerbster bier, hat Hans Balthasar Oberlender von Zerbst gebracht,
weil die Pawren, daß andere, nicht haben führen
können. Also, finden sich, remoræ allenthalben. perge


Jn die kirche vor<vor: undt Nach>mittages, zweymal, con-
iunctim, cum uxore, sorore & liberis. Die
Schwester, Dorothea Bathilde hat communiciret, vormittages. perge


Zur Mittagsmahlzeitt, Theilß an der Tafel,
theilß an dem NebenTisch seindt extra
gewesen, ohne Ernst Dietrich Rödern,
die hofmeisterinn Einsidelinn, die Rind-
torfinn, der Tobias Steffeck von Kolodey[,] der Schwartzenberger.
perge
welcher letzte, nebenst etzlichen hofdiehnern, auch
in unserer kirche, communiciret hat, in zimlicher
frequentz. Gott stärgke, undt gesegene
ihn, undt alle kinder Gottes!


Vor: undt Nachmittages, hat der hofprediger Er
Theopoldus geprediget, undt so wol von der person,
alß von dem Ampt des heiligen Geistes, undt wie wir
dem lehrer, undt Tröster folgen recht sollen,
gute vermahnungen, undt explicationes, gegeben.
<Gott vermehre dadurch unsern glauben! und sehlige hofnung!>

|| [[Handschrift: 45v]]


Avis: daß Fürst Hanß, mit dero gemahlin Liebden
nacher Dresen[!], gezogen.

Montag den 3ten: Junij; 1650.


Schreiben, von Adolf Börstel ex Gallia.


Jn die kirche conjunctim, vormittages, da
der Superintendens, Er Plato, eine schöne
predigt, gethan. perge Gott wolle ihn, erhalten!


Die leiptziger avisen geben:


Daß Frangkenthal sol restituirt, oder at-
tacquiret werden, oder aufn ReichsTag verschoben.


Der pfaltzgrave Generalissimus kömbt nacher Erfurdt.


Jn Schweden, ist der ReichsTag, undt kröhnung angestellet.


Jn Polen, ist friede mit den Cosagken, undt
besorgender krieg, mit dem Moßkowiter.


Jn Engellandt, hoffen Sie die Parlamenter
den König, zu übermeistern. Jn Schottlandt,
hat Leßle den Montroß geschlagen. Der
König in Spannien, sol ihren, der Parlamentischen
gesandten, wol acceptiret, undt honorirt
auch alle commercien, bewilliget haben.
Jst wol wundersam, zu hören!

|| [[Handschrift: 46r]]


Die Frantzosen, haben noch viel motus, in
Bourgogne, Perigort, Bourdegalois, &cetera[.] Die Prin-
ceßinn von Condè, ist außgerißen, Düc de Bouillon,
undt sein Bruder, Visconte de Türenne, seindt rej
læsæ Majestatis, declariret, mit ihrem anhang.


Der Türgke, machet sich gewaltig zu lande,
undt zu waßer, in Candia, undt in Dalmatia.
Wollen die schahrte, vorm iahre, außwetzen,
wo ferne sie nicht, noch eine schnappe kriegen.
perge
<Sie haben drey meilen von der Stadt Candia, sich retiriret, undt eine Neẅe Stadt aldar gebawet, Neẅ Candia, von ihnen genandt, damit Sie einen festen Fuß behalten. et cetera>


Extra zu Mittage, Fraw Helena, undt
den Superintendenten gehabt, wie auch Tobias Steffeck von Kolodey[.]


Nachmittags, cum sorore, & liberis aliquot1 zur kirchen,
in des Diaconj Jonij predigt.

<3 hasen, Viktor Amadeus gefangen.>

<1 lachß.>


Avis: das die Fürstliche wittibe zu Coßwigk,
auch gestorben. Gott genade ihrer Liebden Sehliger!
Gehet solcher gestaltt, gewaltig, über unser hauß!
Gott leitte unß, undt alle fromme Christen, zur buße!
durch solche, undt andere Göttliche anmahnungen.
perge
undt straffe doch die iehnigen persohnen, so unß Muht-
williger vorsetzlicher weyse, anfeinden undt unß, das
leben, versaltzen, undt bitter machen. et cetera

|| [[Handschrift: 46v]]


J'ay eü beaucoup de traverses, de Malherbe,
& d'üne partie de ses adherantes! Dieu m'assiste!


Meine freundliche herzlieb(st)e Gemahlin, ist nacher Plötzkaw,
gezogen, mit Carolo Ursino, undt
Schwester, Dorothea Bathilde wie auch, meiner Tochter, Anna Sophia[.]


J'ay donnè, ün habit, assavoir pourpoint de
sattin, jaulne, chausses de Velour noir,
bas de soye iaulnes ün manteau noir
de soye, ün beau chappeau de castor, <avec cordon> üne
écharpe de taffetas, ün fourreau assèz neüf,
de chappeau, à Geörge Ehrenreich, Baron de
Roggendorff; pour sa despesche! laquelle il
medite incessamment. Dieü luy donne, bonne fortüne!


Mein Sohn, Victor Amadis, so von der Palbergischen
hatz, wiedergekommen, hat sich etwaß unpaß befunden,
Gott helfe ihm, gnädiglich, undt väterlich, wieder
zu rechte, undt daß er recht gesundt sein, undt
bleiben möge, so lange er hier, auf erden wallet!
Ecco dunque, il principale de' guastadorj, anche
luj, infermo, e ammalato! Iddîo, lo guarisca!


Nach dem ich diesen Abendt, vorm eßen, meinen,
Elltisten diehner, undt Raht, Melchior Loyßen
besuchen laßen, (wie öfters, in währender seiner
großen Schwachheitt geschehen) ist mir berichtet || [[Handschrift: 47r]]
worden, wie schön, daß er sich zum Tode, mit behten,
undt Tröstlichen sprüchen, præ[p]ariret, biß ihm die
Sprache, endtlich gar entgangen, undt er wol am
ende seines lebens ziel, sein dörffte. Der pfarrer
Magister Enderling, hat ihn so schön nicht trösten können,
Er hat noch beßer sich auß Gottes wortt, zu conso-
liren gewußt. So wirdt er auch wol sehlig in
dem herren sterben, undt von seiner Arbeitt, ruhen!


Ô des frommen, sehligen aufrichtigen Mannes,
welcher wol ein rechter Jsraeliter, (in deme
kein falsch wahr), gewesen! undt mir, von anno;
1606 biß: 1650, in die 44 iahr lang, wie auch
den Meynigen, Treẅlich gediehnet, undt aller ehren
werth gewesen. Nun, Gott der herr, hat seine
zeitt, undt stunden, der sehlige wechßel ist dem
lieben Manne, auß diesem JammerThal, in den
ewigen freẅdensahl, nicht zu mißgönnen, Alleine,
mir gehet abermahl, durch diese separation,
von meinem Elltisten diehner, undt Raht, ein großer
Segen, besorglich ab. Sein, durch die wolgken
dringendes gebeht, hat unzweifelich, bey Gott
dem Allerhöchsten, vor meine, undt der meynigen wohl-
fahrt, bey seine[m] leben, <auch> guten platz gefunden, undt die
Gerechten, werden <[un]s> hinweg gerafft, vor dem unglügk!

|| [[Handschrift: 47v]]

Mittwoch den 5. Junij; 1650.


Diesen Morgen, hat der gute fromme, Melchior Loyß,
(über vermuhten) noch gelebet, undt ist stetß, bey
gutem verstandt, erfunden worden, hat sich auch
gar Christlich, fein, undt vernünftig, ferner
zum Tode, geschicktt, vndt gegen mir, sich er-
biehten laßen. Gott verkürtze ihm, seine
quahl, undt laße es endtweder zum Tode,
oder zum leben, baldt wol gerahten!


Mein giftöel, hat ihm, nechst Gott, mergkliche
hülfe gethan, undt (dem opiniren nach) noch
diese Nacht, aufgehalten, da ihm gestriges Tages,
(vieler leütte gedangken nach) die augen
schon gebrochen gewesen sein sollen. Gott helfe
ihm! undt unß ferner, mit gnaden!


Mein Sohn Victor Amadeus, hat sich diesen
vormittag, etwaß beßer auf befunden.
Gott restituire ihn, vollkömblich, undt
verlaße ihn, nie, mit seiner gnade, weder
hier zeittlich! noch dort ewiglich!


Schreiben von Schöningen, von Freẅlein Catherine,
welche mit der Churfürstlich Brandenburgischen wittiben, wieder
glügklich, biß dahin gelanget, undt nacher Berlin dengket.

|| [[Handschrift: 48r]]


heütte seindt die invitationes, zum begräbnüß
nach Deßaw, einkommen, darinnen nemlich, Fürst Johann Casimir
bittet, wir möchten den 27ten: Junij; erscheinen.


Mon fils Viktor Amadeus trouve encores tout plein de mal
en la teste, & au corps, n'a point d'appetit á manger,
& se plaint, de ne pouvoir dormir. Dieu vueille, qu'il ne
soit pas ensorcellè, car il estoit sain, comme un poisson,
& est soudainement devenü si indispost, quoy qu'il
s'est arrestè quelques iours, à ne se plaindre pas. Jl a
les yeüx aussy fort troubles. Ô Dieu iüsques a
quant, m'affligeras tü? o Dieu! iüsques á quant,
seray ie troublè, en mon ame, de la mort, de mes
fils, iüsques a quant, me persecütera ton ire,
& l'Ange Destrücteur? Misericorde! Misericorde!
au Pauvre Vicieux! Resistes donc a Sathan, & á
ses mauvais Anges, au non de ton Fils ünique nostre
Saulveür, en Vertü dü Saint Esprit, par tes bons Anges,
nos gardiens Celestes, & nostre sauvegarde! Amen!


Avis von hamburgk, daß die 4 fäßer Zerbster
bier, sehr mit dem waßer, verplempert worden,
undt die vracht, von Magdeburg dorthin, ist dennoch,
auf 8 ReichsthalerRthlr: gestiegen, da ich ohne daß auch
zu Zerbst, 4 ReichsthalerRthlr: darauff, spendiren müßen.

|| [[Handschrift: 48v]]

Donnerstag den 6ten: Junij; 1650.


<3 lächße.>


Jch bin bey der Mühle übergesetzt, undt hindter der
Stadtmawer, durch abwege, zu dem frommen allten
Melchior Loyß, gegangen, welcher sich sehr quehlet,
undt eine große angst, vmbs hertz, erzeiget,
aber noch (Gott lob) bey guter vernunft ist,
undt alles seinem Gott, anheim stellet.
Er hat sich gegen mir bedangkt, sonst aber
wenig reden können, weil das hertz, immer
aufschluge, er auch nicht mehr eßen, noch
aufhusten, noch außwerfen kan. Man kan
ihme auch, fast nichts mehr einbringen.
Gott erbarme sich seiner! undt Tröste ihn!


Alß ich ihn fragte, ob er mir noch etwaß zu
sagen, aufm hertzen hette, sprach er mit
Schwacher Stimme, undt kondte es mit mühe,
heraußer sagen: Es ist nun alles verlohren!
Cela me denote, toute sorte, de considerations! Car, ce
n'est pas seülement, que les Medecines, sont perduës,
mais aussy tous les ressorts cachèz, dü relevement
de ma bonne Fortüne, dont il m'a (peüt estre) voulü
manifester, quelque chose! Pacience! Pacience! Pacience!


Mit Meinem Sohn, wil es sich noch nicht beßern.
Er hat haüptwehe, engbrüstigkeitt, grimmen im
leibe, wenig appetit zum eßen, schawer, husten, || [[Handschrift: 49r]]
Gott beßere den zustandt! undt bewahre ihn
vorm stigkfluß, undt sterben, wie Meine herzlieb(st)e gemahlin
übel præsagiiret. Gott iage doch, den Engel
den verderber, auß unserm hause, in die Tiefe des
Abgrundts, undt besehlige unß, mit glügk! undt Segen!


Gebhardt Loyß, referiret diesen abendt, wie
sein alter vetter, Melchior Loyß, gar auf die letzte
Atheme, undt die sprache gar verlohren hette,
also es wol nicht lange mehr machen dörffte.
Gott der Allmächtige, seye sein Tröster! undt beystandt!
auch in der letzten hertzensangst, undt Todesnoht!

Freitag den 7. Junij; 1650.


<4 lächße gefangen.>


Escrit, à Paris, & Vienne[.] Dieu vueille, pour mon bien!


Mit Doctor Mechovio, consultirt, von allerley deliberandis. perge


Der gute Melchior Loyß, quehlet sich noch. Gott
tröste ihn! undt erbarme sich seiner! <in väterlichen gnaden!>


Negromonte, ist von Leiptzigk glügklich wiederkommen. Gebhard Loyß
Bericht, daß gegen halbweg Neüne vormittags, der liebe
Fromme Mann, Melchior Loyß, mein gewesener Rath,
undt vor diesem, iunger herrschaft hofmeister, Sanfft
undt sehlig, verschieden, deme Gott genade! vndt gleich
wie er Christlich gestritten, undt überwunden, Alß
wirdt er auch unzweifelich, im ewigen leben gekröhnet,
undt zur herrlichen vereinigung, leibes, undt der Sehlen,
an ihrem grossen Tage, aufferwegket werden, so ihm Christlich, zu gönnen! || [[Handschrift: 49v]]
Ach! der guten leütte! so mir, nacheinander, abgehen!
Gott ersetze doch wiederumb den riß! consolire alle Trawrigen
undt beschütze mir doch meine Söhne! undt kinder!


Jch habe heütte einen Seltzamen casum erfahren,
so unser ordinarij avisenbohtea
gestern, mit großen Freẅden, berichtet. Er
hat zwelf iahr hero, das gehör, verlohren gehabt,
dann, alß er, anno: 1638 in der großen Theẅrung,
nacher Schöninghen, mit einem Schubkarn, gefahren,
getreydich zu holen, (wie viel andere Bernbürger
mehr gethan,) ist er eben an der paßionszeitt, daselbst,
in eine kirche gegangen, hat die liebe paßion,
hören ablesen, undt sich so sehr darüber beweget,
das er darvon krangk worden, undt wieder
hieher, nach Bernburgk; geführet werden müßen.
Von selbiger krangkheitt, ist ihm, sein gehör
vergangen, also: daß man hart reden, undt fast
ruffen müßen, wann man ihme zusprechen wollen,
(inmaßen mir selbsten, zum öftern, mit ihm begegnet),
vorgesteriges Mittwochs aber, alß er hieroben ge-
fragt, ob? undt wann? er wieder abgefertiget
werden sollte, so baldt er zum vors Schloß kommen,
im hinaußgehen, hat er stargk zu bluhten ange-
fangen, undt indeme er sich hart gereüspert, in meinung || [[Handschrift: 50r]]
das bluhten forthzutreiben, seindt ihme von beyden
ohren, die flüße, alß Steine schwehr, herundter gefallen,
von sich selber, undt ist ihme sein gehör, dermaßen
restitujret worden, daß, alß er gestern, zu Tobiaß
Steffegk von Kolodey, in sein cabinetlein kommen,
(so anno 1639 ohngefehr, in meinem vorgemach, vndt
ordinarij eßSaal erbawet worden) er mit freẅden
Gottes gühte gepreiset, das er, alß ein armer Mann,
diese große gnade, wieder von Gott, erlanget,
sein gehör, wieder zu bekommen, undt numehr in Tobiaß
seinem cabinetlein, zum ersten Mahl, den
Tamm, auf der Sahle, undt die Mühlräder, rauschen
zu hören, wie auch die vögelein, in der lufft, lieblich
singen, undt ihren schöpfer preisen, auch andere dinge,
die diesem Sinne, annehmlich sein, Sonderlich aber,
die predigten des Heiligen wortts Gottes, deütlich
zu vernehmen, mitt anzuhören, undt Gott den Aller-
höchsten, desto baß, mit behten, Singen, undt anhö-
rung seiner <barmhertzigkeitt vndt> wunder, undt<auch> Christglaübiger predigten
seines heiligen Evangelij; mit mundt, vndt hertzen, zu rühmen,
zu loben, undt zu ehren, nebenst andern frommen glaübigen.
Er hat vor wenig iahren auch, den gesundtbrunnen, zu
Hornhausen, gebraucht, derselbige aber, hat ihme, nichts helfen
wollen. Mancher Reicher, gebe viel Schätze, umb solche wiedere-
ringung, wann Sie sich, mit geldt, undt gut, bezahlen ließe.

|| [[Handschrift: 50v]]


Wir haben heütte, (wie gestern, undt ehergestern,)
den lieben Sohn, Victor Amadis, etzliche mahl, besuchtt.


Der hußten, undt beschwehrung der brust, gefället
mir nicht, Ach Gott! wende doch alles unheyl gne-
diglich abe! undt seye unß gnedig! undt Barmhertzig!


Das haüptwehe, hat etwaß remittjret, (Gott lob!)
undt ist diesen abendt, das Nasebluhten, endtstanden,
welches die stiche im haüpte, erleichtert mag haben,
wie auch ein zahnwehe, darzu kommen, welche diver-
sion, ich eben, so gar ungerne nicht, gesehen. Aber es
ist noch zur zeitt, nicht darmitt zu rauschen. Jch
habe ihn anfänglich, alß vorgestern, Englische
pillen, einnehmen, darnach, mit gifftöel ihn
beschmiehren laßen. Er hat auch violensaft, item:
Terram Sigillatam<conservum Rosarum cum Spiritu Vitrioli; item:> hirschhorn, mit Tinctura
Corallorum in pulverisirt gebraucht. Gott segene
alle diese Remedia, undt gebe gedeyen, mitt!
undt ohne Mittel, umb Christj willen, Amen!


Die Fraw von Thale, ist mit ihrer Tochter,
des Obristen Heisters Fraw, anhero kommen, diesen Abe[ndt],
Meiner freundlichen herzlieb(st)en Gemahlin Liebden zuzusprechen. Ceste femme
a beaucoup de cognoissance, & scait beaucoup
de choses, de nos environs, & d'ailleürs. perge

|| [[Handschrift: 51r]]

Samstag den 8. Junij; 1650.


<2 hasen von der hatz.>


Ernst Röder, ist wieder forth, Gott geleitte ihn. perge


Mein Sohn Victor Amadeus, ist mit dem husten, sehr
belästiget. Gott beßere doch, in gnaden, seinen zustandt!
undt wolle unß mildtvätterlich, baldt erhören. perge


Die Erffurter avisen geben:


Daß mit Frangkenthal ein beßerer Schluß gehoft
wirdt, weil Benfelden Chur Pfaltz, biß zur eva-
cuation Frangkenthals eingereümet werden soll. Den Fran-
tzosen, wirdt ein ander temperament, alß Landaw
vorgeschlagen, Sie suchen aber, die Tractaten, zu verzögern.
Der Kayser wil nicht darzu stimmen, wie die
Stände vorschlagen, daß man nemlich Frankenthal,
mit gewaltt, angreiffen solle.


Jhre Mayestät laßen ihre völgker in der Steyer-
margk zusammen führen, undt die Schwedischen
stärgken ihre garnisonen, in Mähren, undt zu Ollmitz.


Der pfaltzgraf Generalissimus wirdt zu Erfurdt erwartet,
sich mit General Wrangel zu undterreden.


Jn Frangkreich, gehets noch übel zu, undt gibt factiones.
Die Schweitzer seindt alle von ihren Obern, auß Frantzösischen
diensten, abgefordert, die deützschen gehen meisten Theilß,
hinweg. Der Ertzhertzogk assistiret dem Visconte de Türenne,
undt rüstet sich, zu einem stargken einbruch in Frangkreich.

|| [[Handschrift: 51v]]


Zu Duynkirchen haben die Frantzosen, einen Schweitzerischen
leütenampt2, grawsahmer weyse, hinrichten laßen,
weil er die Festung, dem Spannier, verrahten
wollen, undt die garnison verändert.


Die Princeßin von Condè, ist mit ihren
kindern, heimlich außgerißen. Die gefangenen
Printzen, werden genawer verwahret.


Jn Jtalien, hat sich entdegkt, das Don Giovan
d'Austria, mit der Spannischen Armada, auf
Livorno, einen anschlag, undt darinnen, eine
intelligentz gehabt, darumb dann, der Groß-
hertzog von Florentz, sich in person, dahin erhoben,
undt sich zu rüsten, undt zu befestigen suchet.


Die Frantzosen, haben auf der See, ein
Genuesisch Schiff, ertapt, darauf eine million
goldes, in contanten, solle gewesen sein.


König in Spannien, sol Todtkrangk worden sein,
iedoch hoft man schleünige beßerung.


Zu Constantinopel ist noch ein Spannischer Ambassador,
deßen Tractaten geheim sein, undt er besucht keine
andere Christlicher potentaten gesandten, admittiret
auch keine zu sich.


Die Türgken rüsten sich stargk in Candia, undt Dalmatia || [[Handschrift: 52r]]
wollen auch von Algierj, Biserta, undt Tunis, auß,
mit selbigen Schiffen, undt galleren, die Jnseln, Zante,
Cephalonia, undt Corfù, besuchen, in den Golfo dj Venezia
einbrechen, undt den venezianern, den secours nach
Candia, verhindern. Gott steẅre allem unheyl!


Pfaltzgraf Ruprecht, sol auß dem haven, vor
Lisbona außgelauffen, undt die Engelländischen Parla-
mentsschiffe attacquirt haben, darüber ohnge-
fehr, zehen Frantzösische Schiffe, darzu kommen,
undt mitteinander dermaßen gefochten haben
sollen, das die Engelländer den kürtzern gezogen,
viel Schiffe verlohren, undt die See, dem
überwinder <hetten> reümen müßen. Gott gebe! daß es wahr seye!


hingegen, sol Leßle in Schottlandt, den Königlichen
General, Marquis de Montroß, aufs haüpt
geschlagen haben, also: daß der Marquis, mit mühe
entrunnen, doch viel hohe undt Niedere officirer,
Tapfere Soldaten, undt bagage, sampt dem geschütz
verlohren, <in den Norderquartieren in Schottlandt.>


Cromwell aber sol etwaß verlußt in Jrr-
landt erlitten haben, undt nacher Schottlandt zu, auch gehen.


Des Königs in Engellandt person ist an itzo zu Hunds-
laerdyck; bey dem Printzen von Uranien, die Schottländischen
Tractaten, vollends in richtigkeitt, zu bringen.

|| [[Handschrift: 52v]]


Die Unirten Provintzien im Niederlande, haben noch dissidia,
welche also undter ihnen, disseminiret werden, alß,
ob eine provintz über die andere zu herrschen begehrte,
darüber gibt es mißtrawen, auch Thätligkeitten,
mit abnehmung der Schiffgefangenen, item: bey
abdangkung der völgker, undt andere händel.
Gott gebe doch friede, undt einigkeitt, in der Christenheitt!


Jn Schweden, hat man sich, (über vermuhten)
mit Moßkaw verglichen, der Große Czaar,
hat 400000 ReichsthalerRthlr: erleget, undt die Schweden,
haben ihme, wegen der übergelauffenen undter-
thanen alle satisfaction gegeben.


Die Königinn in Schweden, ist restituiret.
Præpariret sich, zur Crönung, undt ReichsTage.


Jn Polen, seindt die Cosagken <zwar> gestillet. Es
hat aber das ansehen, weil der Moßkowitische Legatus,
noch im arrest, undt von seinen hohen postulatis,
nicht abweichen will, es dörfte mit Moßkaw,
einen krieg abgeben.


Zu Dantzigk, sol abermalß verrähterey obhanden
gewesen sein. Sie fortificiren sich, halten gute wache,
stärgken ihre Garnisonen, verbiehten auch, keine
haüser mehr zu vermiehten, noch Frembde einzulaßen.

|| [[Handschrift: 53r]]


Gestern, undt heütte, seindt meine herrendienster, an
der Rübesaht, dieselbige abzubringen. Gott gebe zu segen!
Es ist sonst heütte noch windig, undt unlustig wetter.
perge


Die Fraw von Dahle, ist wieder hinweg gezogen.


Jch bin mit Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin, spatziren gegangen,
vndt habe gesehen, den Rübesaht, abbringen.


Postea: ist Doctor Engelhardt, gegen abendt, ankommen,
mit welchem wir auch conversiret, undt seine
Meinung, über Meines Sohnes Schwachheit vernommen,
da er dann gar vernünftige Rationes, hören laßen,
undt medicamenta verordnet. Gott gebe darzu,
seinen gnadenSegen! undt gedeyen!

Sonntag den 9ten: Junij; 1650. Trinitatis.


Mit meinem Sohn, wil es sich noch nicht beßern.
Doctor Engelhardt, thut daß Seinige zwahr. Gott
wolle doch seinen Segen, undt gedeyen darzu geben!
Jl y a d'autres personnes, quj me veülent dü
mal, & a mon fils. Dieu verse sür eulx, les
flammes de son ire, iüsqu'a ce qu'ils
se ployent & hümilient sous sa Puissante
main, & qu'ils facent dü bie[n] & de la charitè
aux affligèz prochains! & quittent les Malefices!
Si on pouvoit regarder par la porte des Apparences, aux fe-
nestres dü cœur, & penetrer les pensèes, ie crains, qu'on verroit beaucoup || [[Handschrift: 53v]]
de malice; la ou on ne la croyoit pas! Dieu confonde la
meschancetè des pervers, & dü malin!


Am heüttigen FestTage, vormittagß, conjunctim, in
die kirche. Gott wolle unß erhören!


Extra zu Mittage, die Rindtorfinn, der hofprediger
Theopoldum, undt Tobias Steffeck von Kolodey gehabt.


Nachmittagß, mit Meiner Schwester, Dorothea Bathilde undt dem
kleinen Carolo Ursino, wieder in die predigt gezogen, des Jonij,
undt ist also daß fest der Heiligen dreyfaltigkeitt, heütte
celebriret, undt vollendet worden, durch Göttliche gnade!
Er verleyhe unß ferner, seinen Segen, glügk! undt gedeyen!


Die visiten (wie billich!) meines krangken Sohnes,
Viktor Amadeus seindt nicht undterlaßen worden. Es scheinet,
er bekomme ein Fieber, hat hitze, einen Trugkenen
husten, haüptwehe, undt schlechten appetit, zum eßen, unange-
sehen seines offenen leibes. Er hat auch heütte wiederumb,
eine hæmorhagiam, per nares, gehabt, welches nicht böse
wehre, wann es das haüpt erleichtern wollte? Diesen
Morgen, hat er, (salvo honore) geschwitzt, darzu er
dann vom Einhorn, Bezoard, undt dergleichen, in köstlichen
waßern, undt liquoribus, zu deßen beförderung eingenommen.


Die itzige ungesunde luft, undt öftere alteration des
wetters, welches er in Nebeln, undt regen, bißweilen nicht
geachtet, wie auch das nähermahlige hitzige badt, undt geschwinde
erkeltung darauff, das Sawre Zerbster bier, so er ein 14 Tage || [[Handschrift: 54r]]
getrungken, mögen eines dem andern, die handt gebotten,
undt ihme seine gesundheitt, verderbet haben. Gott wolle
ihn gnediglich wieder zu vorigem Vigore, restituiren! Amen!
umb Christj, unsers gühtigen heylandeß, willen, Amen! Amen!

Montag den 10ten: Junij; 1650.


C'est ün grand cas, que dés songes, lors qu'ils sont
Divins. Car ayant examinè le beau songe, que i'avois
a Vienne, l'an 1635 de l'arbe auquel i'estois appuyè,
& deffendü á droicte, & á gauche de deux Anges, avec
palmes en main, & dès chemises blanches, & moy vestü
de verd, & sür mon teste èscrit, avec dès lettres d'or,
Jl Custodito, auquel suivirent des exclamations:
Oh buona custodia, oh beato huomo, che gli Angelj custodiscono!
&cetera &cetera &cetera i'ay trouvè qu'iceluy songe, eüst peü
dignement estre accomply l'an: 1649 avec ma
grande gloire, Dignitè, & proffit, si i'eusse secon-
& poursuivy les inflüences, & inspirations
d'en haut. Mais maintenant, ie voy, y avoir
perdü beaucoup, pour avoir resistè a telles pater-
nelles admonitions, & d'avoir acceptè ce, que
ie devois rejetter, & viceversa. Vas recipiens,
de telles graces, & benedictions, est tresfragile & impar-
fait, & est encores offüsquè de Sathan nostre ennemy
iürè, mais les graces en soy mesme d sont trespar-
faittes & immüables, ce qu'on connoist clairement, apres leur perte! || [[Handschrift: 54v]]
regrettable a ceux, qui plaignent la volontaire
privation, d'ün si grand bien! quoy que la main
de Dieu, ne soit point raccourcie, ni ses benedic-
tions immenses, toutes perduës, dont il nous
vueille encores combler, par sa Sainte grace, &
nous accroistre nostre fiance, & petite foy,
affoiblie, par tant de nos nonchalences, & abüs, de ses bontèz!


Es scheinet, alß wolle es sich, mit Meinem Sohn, etwas zur
beßerung anlaßen. Gott bekräftige! undt mehre seinen
Segen! Er hat diese nacht, (Gott lob!) fein geschlaffen,
wenig gehustet, auch erleichterung, im haüpt, ent-
pfunden, zumahl er diesen Morgen, abermahl das Nase-
bluhten gehabt, die flüße ziehen sich auch, von oben herab,
nach den Schengkeln. Gott gebe, daß die beßerung bestandt
habe, undt daß nicht die seltzame alteration deß
Macrocosmj, (in deme es an itzo, kalt undt feüchte
wetter ist, da es sonst in dieser iahreszeitt, warm,
undt Trugken, pfleget zu sein) dem Microcosmo, auch
schaden bringe! besorglich, weil wir von den vier Ele-
menten, leben, undt Athem, schöpfen müßen! perge


Astra regunt (quodam modo!) homines; sed Deus astra regit!


Mein CammerJungker, Abraham von Rindtorff, ist auch krangk
worden. Er vermeint, den Stein zu haben. Jst sonst ein 22 iahr hero,
welche er bey mir sich auffgehalten, so gesundt, als ein Fisch gewesen. || [[Handschrift: 55r]]
Gott schigke es mit ihm, zur guten beßerung, undt das
Mein Alter hofmeister Einsidel, (welcher sehr krachet) auch nicht
krangk werde. Würde sonst eine schlechte rayse, nacher
Deßaw geben, zumahl Mein Sohn Victor Amadeus, auch
noch krangk, matt, undt Schwach ist, undt wer weiß?
wer inmittelst noch krangk werden kan?


Homo proponit! Deus disponit!3


Jn den Leiptziger avisen, wurden die Erffurter confirmiret,
undt noch mehr, addirt; das nemlich die Stände wollten
8000 ThalerThlr: Monatlich, der besatzung zu Frangkenthal, undt
7000 ThalerThlr: Monatlich der zu Benfelden, der Kayser aber, wollte
3000 ThalerThlr: Monatlich, Chur Pfaltz geben, biß Frangkenthal
evacuiret würde, undt stehen die tractaten, noch mißlich,
weil auch die völgker, biß zu solcher evacuation, von den
Ständen, verpfleget werden sollten. perge


Jn Dalmatiam, sol der Türgke, mit 12000 Mann,
eingefallen sein, undt gewaltig grimmig sich erzeigen.


Der Grave von Trauttmanßdorf, mein allter
bekandter, undt des Kaysers geheimster, liebster Raht,
sol unversehens, gestorben sein, mit großem betrübnüß
Kayserlicher Mayestät undt aller seiner freünde, und bekandten.


Jn Böhmen sollen etzliche hundert uncatohlische
pawren, in wäldern haben predigt angehöret, undt communj-
ciret, man hette Sie aber mit Soldaten von einander iagen,
undt ihrer viel niedermachen laßen.

|| [[Handschrift: 55v]]


Jn Engellandt, seindt die motus noch arg. Der vergleich der
Schotten, mit dem Könige, ist noch in suspenso. Jnndeßen
hat der Leßle, den Montroß geschlagen, auch die haupt-
fahne, darinnen der bluhtige Königskopf zu sehen ge-
wesen, erobert, undt viel gefangen, undt erschlagen.
hingegen hat Cromwell auch in Jrrlandt, greẅlich
eingebüßet, vndt so wol vor einer festung, alß in
einer Feldschlacht stöße bekommen. Pfaltzgrave
Ruprechten, wollen sie auch attacquiren, zu waßer.


Jn Frangkreich, fallen gantze provintzien, vom
Könige ab, hertzogk Bouillon wirbt stargk in
Guienne, mit Spannischem gelde. Der Ertzhertzogk
thut eine impression in Frangkreich, mit 30000 Mann.


Schweden, ist mit Moßkaw verglichen, rüstet
sich zur kröhnung, und vielleicht zum neẅen kriege.


Schreiben von Tegklenburgk; von meiner Muhme
der Steinfurtischen wittwen, Fraw Anna Elizabeth,
gebornen Fürstjn zu Anhaltt. et cetera

Dienstag den 11ten: Junij: 1650. Neumond

<1 hasen, von der hatz.>


Man entdegkt ein Fleckfieber, an meinem Sohn, Viktor Amadeus[.]
Gott wolle ihn doch darvon, in gnaden, liberiren!


Wir seindt hinauß geritten, ich undt mein Sohn Carll,
haben drey hasen gehetzt, zwischen hier, undt Poley, aber
wegen des hohen korns, nur einen gefangen können.

|| [[Handschrift: 56r]]


Diesen Nachmittag, ist die leichbestattung, Meines
Elltisten dieners, undt Rahts, Melchior Loyß Sehliger
in feiner frequentz, gehalten, undt nach gehaltener<m>
leichSermon, sein cörper, in der Neẅstädter
kirche, begraben worden. Gott gebe ihm, eine
Sanfte ruhe, undt an iehnem großen Tage,
eine fröhliche aufferstehung, zum ewigen leben, Amen!


Er ist im: 74. iahr, seines allters, verblichen, undt
hat wol gekämpft, undt überwunden. Gott wirdt
ihn auch, unzweifelich kröhnen, mit der crone der Ehren,
mit der krohne, der ewigen herrligkeitt, undt Sehligkeitt!
die er bereittet hat, denen, die ihn lieben, undt seine
gebott, treẅlich halten, undt bewahren, in reinen hertzen,
undt bringen früchte, in gedultt!


Schreiben, vom Wendelino auß Zerbst, wegen hesiib[.]


Mit meinem Carolo Ursino, in gartten, in die Mühle,
undt auf die Fischerey. etcetera

Mittwoch den 12ten: Junij; 1650.

<1 lachs alhier gefangen.>

<1 lachs von Dessaw, bekommen.>


Der Rübesaht, ist alle eingebracht worden, noch gestern
abendt, machet 24 schogk, vndt 6 bundt. Gott segene
dieses! undt alles andere getreydich<!> mit, undt den Meynigen zu gut!


Am heüttigen BehtTage, in die kirche, cum sorore,
& filiolo, &cetera &cetera Gott erhöre unser gebeht und beßere unß!

|| [[Handschrift: 56v]]


Extra zu Mittage, den CammerRaht, Doctor Mechovium
gehabt, Jtem: Rindtorfs Fraw, undt negromonte!


Mein Sohn Viktor Amadeus hat sehr geschwitzt. Es scheinet, die Bezo-
ardica haben jhm wol gethan, undt das Flegkfieber
werde vergehen. Gott gebe mit gnaden! undt seye
gedangkt vor seine hülfreiche, milde gühte!


Christof wilhelm Schlegel, hat sich præsentiret,
undt ist extra zu abends, geblieben.


Mit meinem sohn, hoft man darumb beßerung,
weil er beßer schläft, nicht viel hustet, erleichte-
rung, im haüpt entpfindet, auch der pulß nu-
mehr beßer <jhm> schlägt, die flegken auch, zimlicher
maßen, außgeschlagen sein, undt eine kleine Diæt
darneben, erfordert wirdt, wiewol der appetit
zum eßen, noch schlecht ist. Gott helfe ferner, mit gnaden!

Donnerstag den 13den: Junij; 1650.

<1 lachß in der Mühle.>


Avis: daß hertzogk Wilhelm von Weymar, heimlich wirbt.
Theilß meynen, vor den König in Engellandt, Theilß
haben andere gedangken, welche zollfrey sein. et cetera


Dieweil sichs (verhoffentlich) mit meinem Sohn,
(durch Gottes des Allmächtigen, gepreißten Segen,)
gebeßert, undt viel pacienten, in Ascherßleben,
auff Doctor Engelhardt, mit verlangen, wartten, Alß
hat er seinen undterthänigen Abschiedt genommen, undt ich habe || [[Handschrift: 57r]]
ihn, wieder dahin führen laßen. Gott wolle, den guten
frommen Mann, gnediglich geleitten! undt lange erhalten!


On a dès mauvayses nouvelles, de Dresden, Dieu
vueille! qu'elles, ne soyent pas, veritables!


Das erschollene geschrey, von der Fürstlichen
wittibe zu Coßwigk, ist nichtig, undt unwahr.
Gott steẅre dem vielen sterben! undt verderben!


Jch bin Nachmittags, mit Carolo Ursino, hinauß
spatziren geritten, nach Zeptzigk, in zimlichem
ko warmen wetter, zun gebeẅden, undt heẅerndte.
perge


Postea: haben beyde Krosigk, Volradt, undt Jacob
Antonius, audientz gehabt, undt allerley anbringen
gethan, 1. wegen ihrer Theilung, undt renovation
der lehen, davor sie gebehten. 2. Wegen suspension
des Termins, mit hanß Berndts, weil Sie
nöhtig, zu verraysen. 3. undt vorschrift vor<wieder> denselben,
an die Chur Brandeburgischen rähte, in Veltheims4 schuldtsache.
4. wegen verraysung, des iüngsten, Jacob Antonij,
so in frembden landen, sich zu versuchen, begierig.
Jch habe mich, dilatorisch, erklähret, undt
umb Schriftliche anbringen, diversimode, ihnen proponirt.
habe sie iedoch content, abscheiden laßen.


Le bon Docteur Engelhardt a neantmoins tèsm[o]ignè son avarice,
demandant 1 DalerDal: par iour, & ün Daler de chasque lieuë
outre ün Present, de 5 ou 6 DalersDal: sans cela, & a l'avenir. et cetera

|| [[Handschrift: 57v]]


<Christoph Wilhelm> Schlegel, ist diesen abendt, wieder bey unß gewesen,
undt von Plötzkaw, wiederkommen. et cetera

Freitag den 14den: Junij; 1650.

<große hitze, wie gestern.>


Jn Medicinalibus, mit Philipp Güder zu tractiren, undt
mit Ebraeo in Cameralibus zu Thun gehabt. et cetera


Mein Sohn, Victor Amadeus, siehet noch gar spitz
auß, von seiner krangkheitt, der hußten findet
sich auch noch. Gott wolle es doch zur gnädigen
beßerung schigken! undt daß der verlorne
appetit zum eßen, auch wieder kommen, undt
alle Schwindsucht, verhütet werden möge!


Madame est sortie en carosse, au soir. perge


Avis de Caspar Pfau daß Mein Bruder Fürst Friedrich glügklich
zu Genf angelanget, woselbsten er sich unbekandt
helt, undt sich unß recommendiren laßen.


Die Erffurter avisen geben:


Daß alles zu Nürnbergk aufm Schluß stehe,
wie neẅlich wegen Frangkenthalischen Temperaments
gemeldet worden, iedoch sol Benfelden den Frantzosen
zwar zu gefallen, rasiret, hailbrunn aber zur
assecuration Chur Pfaltz eingereümet, vndt von
den Ständen, in den dreyen Monaten 45000
ReichsthalerRthlr: biß zur evacuation erleget werden. || [[Handschrift: 58r]]
Jnterim, marchiret der hertzog von Lottringen mit
seiner armèe, undt theilß Spannischen auf Frangkendal zu,
hat sich mit dem Churfürsten von Trier, verglichen.


Der Ertzhertzogk mit dem Turenne, sollen in
Frangkreich, eingefallen sein, darnach aber, Arras
belägert haben.


Jn Frangkreich, wehren die Schweitzer, mit mühe,
erhalten worden, das Sie nicht alle, darvon gezogen,
undt die Provintzien, Guienne, Perigort, Limousin,
Provence, rebellirten alle, wieder den Cardinal,
welcher alß Königlich Frantzösischer Generalissimus,
die armèe, wieder Spannien, commandiren sollte.
Zu Bourdeaux seyen die leütte, noch sehr ver-
bittert, wieder den Düc d'Espernon.


König in Engellandt, wehre mit den Schotten zwar
verglichen, iedoch gewarnet, sich vor verrähtern
vorzusehen, damit er nicht in der Engelländer hände
(wie sein herrvatter) gelifert würde. Der
Tapfere Marquis de Montroß ist geschlagen,
gefangen, undt geviertheilt worden.


Die Engelländer paßen dem Könige auff,
wollen ihn nicht, in Schottlandt laßen, undt
haben den Schotten, den krieg angekündiget, zu
waßer, undt lande, dengken Schottlandt zu überwältigen.

|| [[Handschrift: 58v]]


Jn hollandt gibts dissidia, die Stadt Amsterdam
alleine, opponirt sich, den andern provintzien, der
Printz von Uranien nebenst den 6 provintzien, wie-
dersetzt sich, den holländern, weil Sie de facto
30 Compagnien zu Fuß, undt 12 compagnien zu roß, wieder
der andern willen, schon abzudangken, angefangen.


Zeelandt gibt dem Königreich Engellandt,
35 Orlogßschiffe, zur convoy nacher Schottlandt
mitt, undt die Schotten, schigken ihm 5 entgegen.


Es leßet sich ansehen, alß wollten die
unirten provintzien, eben so wol, alß die
Frantzosen, mit den Engelländern zerfallen.


Jn Jtalien, sol Don Juan d'Austria, die
Festung Piombino recuperiret haben, undt nun
auf Porto Longone, mit seiner flotta zu, gehen.
Auf Casal, haben die Spannischen einen anschlag
gehabt, derowegen viel conspiranten eingezogen worden.


Die Banditen, sollen es im Königreich Napolj,
sehr unsicher machen, undt trouppenweise im
felde sich sehen laßen, umb Salerno, undt selbigen
rivieren.


Die Türgken, werden stargk zur See.
Die venezianer befahren, Sie haben, eine heim-
liche intelligentz, mit Spannien.

|| [[Handschrift: 59r]]


Zu Warschow, ist man eines Gesandten, vom Großen
Cham, abermalß gewärtig, derselbe sol vor seine
Tartarn vmb hülfe undt zuschigkung seiner
Cosagken anhalten, wieder den Moßkowiter.


Der Cosagken General Chmielinsky hat
seiner Obersten einen, endthaüpten laßen,
weil derselbige, nach geschloßenem frieden
seinen Soldaten licentz gegeben, etzliche Pollnische
Edelleütte, zu plündern.


Zwischen dem König in Dennemargk; undt
seinem Reichßhofmeister, gibt es noch mißverstände,
Man verhoft dieselben aber, in kurtzem zu sopiren.


Jn Frangkreich, schickt die Königin in
Schweden, auch hülffe, undt der Monsieur d'Em-
mery Schatzmeister zu Paris, ist gestorben,
nach dem er zuvorn, von 14 [mi]llionen,
so durch seine hände, gegangen, richtige
rechnung geleistet.


Zu Stettin, können sich die Schwedischen,
mit den Chur Brandenburgischen wegen der
grentzescheidung, noch nicht vergleichen.

|| [[Handschrift: 59v]]

Samstag den 15. Junij: 1650.

<2 hasen von Ballenstedt[.]>

<1 lachß alhier.>


Jakob Ludwig Schwartzenberger ist von Dessau vndt Zerbst verhoffentlich, fæli-
citer wiederkommen. Gott gebe gnädigen succeß!


On a estè sürprins, de beaucoup d'affronts,
Boutthilier, & de mauvais serviteürs.
Dieü les vueille, hümilier! & amender!


Je trouve, que mon fils Viktor Amadeus est plein de melancholie.
Quand il met en son [l]ict, sès pièds au chevet
dü lict, & sa teste, ou sont les pièds, il
dort assèz bien, & ne toussit point. Mais
quand il est couchè, comme á l'ordinaire, il toussit
& ne peüt point dormir. Cela est èstrange.
Je ne scay, s'il y a de sorcellerie auprès!
Dieu l'en vueille, contregarder! & garentir!


Mon petit Charles Ursinus est fort triste, quelques
iours, en [ça &] a fort pleürè auiourd'huy.
Dieü vueille! q[u]e la venuë, dü nouveau
Precepteür, ne luy augüre, aulcün sinistre
accident; & que nous ne soyons früstrèz, en
nostre attente! <car ie suis malheüreux, avec telles gens!>


Diesen Morgen, ist ein MehlTaw, oder honigTaw,
in den Roschwitzer Feldern, gefallen. Dörfte wol
großen schaden, demselben getreydig thun. et cetera

|| [[Handschrift: 60r]]


J'ay oubliè, d'èscrire ce mattin, comme ie songeay
d'avoir estè dans ün Temple, ouir attentivement,
ün sermon. De là, ie serois allè a costè gauche, voir
ün beau jardin neüf, lequel auroit estè tout
plein de belles fleürs rouges!

Sonntag den 16. Junij; 1650.


<1 lachß.>


Es hat gestern abendt, stargk geregenet, ge-
blitzt, undt gedonnert, alhier zu Bernburgk. et cetera
Der grawsahme windt, hat mir ein
groß stügk von der Scheüne, übern hauffen,
geworffen. Patientia! Dominus dedit!


Briefe vom Fürst Iohann Casimir durch Steffan Eberling
wegen des Trawerzeüges, so er begehret.


Der Bötticher, so gestern endtlauffen, weil
er sich der hofstraffe nicht undterwerfen
wollen, (unahngesehen er hofböttcher ist)
ist wieder ertapt, bey 200 ThalerThlr: Strafe
undt verlust habe vndt gühter, undt
ist in ein härteres, nemlich in daß
Amptgefängnüß geleget worden.
Gott beßere die verweigene irrenden!
oder demühtige, undt straffe Sie, biß Sie sich
beßern, undt bekehren!

|| [[Handschrift: 60v]]


Hangkwitz (gewesener Præceptor) hat sich auch
bey mir præsentiret, vor: undt in den predigten.


Coniunctim, seindt wir in die kirche
gezogen. Der Text wahr, vom Reichen
manne, undt armen Lazaro5. perge


Extra zu Mittage: die Rindtorffinn,
Doctor Mechovius, Tobias Steffeck von Kolodey undt hangkwitz.


Nachmittags, cum sorore, & filiolo, auch
zweyen Töchterlein6, wieder zur kirchen.


Meine gerste, sol sich, vom Regen, treflich geleget
haben, wirdt mir nicht geringen schaden thun. Patientia[!]


Mein Sohn, Viktor Amadeus, siehet gar spitzig, undt blaß
auß, undt hat noch so einen Trugkenen hußten,
gefället mir nicht. Gott gebe! das sichs recht
mit ihm beßere!


Avis: daß es mit der Schwartzburgischen Ehe-
gelder anweysung, nicht forth will, undt
ist alle Mühe, undt arbeitt, umbsonst, undt vergebens[.]


Resistance, par tout, en affaires d'argent.
Je ne scay, sj le malheür nous doibt continüellement
poursuivre? Dieu nous rende benediction! & bonheür!

|| [[Handschrift: 61r]]

Montag den 17. Junij; 1650.


<1 lachß.>


A spasso, in gartten con Madama.


heütte ist die gevatterschaft verrichtet worden,
in der Stadt, bey des Capitän leütnant Ayrers Sohn,
undt die Fraw, hat 20 gevattern gebehten,
Mich, Meine Schwester, Meinen Sohn Victor Amadis,
meine Elltiste Tochter, unsere Jungfern, Officirer
undt <vornehmste> bediente<n> mehrentheilß. Gott gebe das
dieser knabe, ein guter Christ werde, undt
man sich, mit solcher krähmerey, der Sacramenten,
nicht versündige!


Avis von Wien, daß der grave von Trautt-
manßdorf, nur 3 Tage krangk gelegen,
undt im 66. iahr, seines Allters, gestorben,
auch zwey millionen, bahres geldes, hindterlaßen.


Jtem: das der hollsteinische undt mein Agent,
der gute allte Johann Sternbergk, gleichß-
falß Todes verblichen, undt auf einem Gotts-
agker vor Wien begraben worden. Gott genade jhm!
Cela me donne derechef, des intrigues, & empeschemens.


Jtem: Qu'on parle a Dresen[!], diversement,
de la soudaine mort, dü feü Prince Louys de bonne mémoire
& de Madame ma cousine a Dessaw, süccedè si tost apres.

|| [[Handschrift: 61v]]


Die Erffurter avisen, werden in den Leiptziger Ordinarien
confirmiret, undt wenig addiret außer:


Daß der König in Engellandt, gewarnet worden
von 3 von Adeln, den Schotten sich nicht
anzuvertrawen, dieweil eine große ver-
rähterey mit ihm, obhanden wehre, biß er
einen festen Fuß vndt versicherungsplatz
an einigem orth, in Schottlandt haben möchte.


Die Engelländer sollen sich stärgken,
undt ihme sehr aufpaßen, auch dem König-
reich Schottlandt, wann Sie ihn annehmen,
den krieg, zu waßer, undt zu lande, denuncijret
haben.


Der arme Marquis de Montroß, sol in einem
Morast, 6 Tage, undt nacht sich verborgen,
undt endtlich, vor hungersnoth, sein eigenes
Fleisch, zu freßen, angefangen haben, doch
endtlich, ist er verrahten worden, undt Sie
haben ihn geviertheilt, undt sein haüpt
auf das Parlamentshauß, zu Edenburgk gestegkt.


Der Ertzhertzogk Leopoldt Wilhelm, solle
gar krangk sein, sonsten soll sich, seine armèe,
contra Frangkreich, sehr stärgken.

|| [[Handschrift: 62r]]


Jm Trierischen, gibts noch streitt, undt factiones,
wegen der wahl, eines Coadjutoris.


Der hertzogk von Lottringen, marchiret gegen
Frangkenthal zu welches fortificiret wirdt.


<Die Universitet zu Gießen, ist wieder solenniter renovirt worden.>


Zu Nürnberg, gibt es noch, difficulteten,
dann die Frantzosen, den Schluß, gerne
hindern wollten, iedoch, ist der pfaltzgrave
Generalissimus, (welcher sich mit bancqueeten
gewaltig sehen leßet, undt seinem hoff-
Marschall eine ansehliche hochzeitt gehalten)
resolviret, aufzubrechen, undt auf allen fall,
General Feldtmarschalck Wrangeln, zu hinterlaßen.


Der Kayserliche Orator, Schmidt, rüstet
sich, mit köstlichen præsenten, in die Türckey,
undt nach der Ottomannischen porten zu, zu gehen.


Die Türgken armiren gewaltig, wieder
die venezianer, denen etwaß näher, beyzukommen.


Piombino haben die Spannischen, wieder gewunnen,
undt hoffen Porto Longone auch zu recuperiren.


Die Banditen vmb Salerno seindt Meister
im Felde. haben den Gubernator7 von Trajetto
erst rantzioniret, hernachmalß doch ermordet.
et cetera

|| [[Handschrift: 62v]]

Dienstag den 18den: Junij; 1650.


Schreiben, vom Doctor Lentz, per Quedlinburgk.


Extra zu Mittage, den allten Steffan Eber-
ling underStallmeister, undt Rüßtmeister
von Deßaw, (so von hartzgeroda wiederkommen)
abermalß bey mir gehabtt, undt abgeferti-
get, mit schreiben, undt etzlichen Trawerwahren.


A spasso co'l Carolo Orsino, verso Zeptzigk,
e Palberga, á cavallo.


Christian, heinrich von Börstel, hat seinen
undterthänigen abschied genommen, in meinung,
nacher Niederlandt zu, zu verraysen. perge
Gott gebe ihm darzu, glügk! undt Segen!


Mein Sohn, Victor Amadeus, hat heütte sehr
gehußtet. Dieu vueille! qu'il ne soit point
ensorcelè! Je le trouve, fort pensif, & melancoljque!
Dieu le vueille remettre; en bon estat, par
sa bontè infinie! & par sa misericorde immense!


J'ay sceü de Jakob Ludwig Schwartzenberger comme non seülement le
Bürgermeister F avoit mèsparlè de moy, & de mes
commandemens, en son affaire, de la brasserie,
mais aussy T. P.c lequel apres avoir long || [[Handschrift: 63r]]
temps s'appeinè, a seduire, C. T.d a ce qu'il ne
s'engageast pas, avec Jakob Ludwig Schwartzenberger & ne pouvant
rien obtenir avec toutes ses promesses, de le vou-
loir assister, (contre moy, & contre l'attentat
de Jakob Ludwig Schwartzenberger) en fin, a osè dire: Nous trouverons
bien, ün Magistrat, par dessüs nostre Magistrat!
Ce, qui est beaucoup parlè, & digne de consideration!
<Jl> paroist; que ces gens, sont sollicitèz, par d'autres
secrettement, & instigèz, a mal faire!

Mittwoch den 19den: Junij; 1650.


Der iunge Hammeln, ist bey mir gewesen, eines
Bürgemeisters[!] zu Zerbst Sohn, wil sich zur in-
formation meiner Söhne, gebrauchen laßen,
undt in 14 Tagen, wilß Gott, antretten.
Gott gebe darzu, glügk! Segen! undt gedeyen!
zu allen theilen, & qu'il reüssisse á mon souhait!


Jn die kirche, conjunctim, außer Viktor Amadeus[.]


Extra zu Mittage: die Rindtorfinn, Jakob Ludwig Schwartzenberger undt Caplan
Jonium gehabt.


Avis von Plötzkau daß der Friede zu Nürnbergk
gantz geschloßen, undt subscribiret, auch
große Freẅde seye! Gott gebe! daß es der gantzen
Christenheitt, undt uns auch, zum besten komme!

|| [[Handschrift: 63v]]

Donnerstag den 20ten: Junij; 1650.


A spasso, in gartten, Forwergk; undt an die
wintergerste, so abgemeyet worden. Gott gebe
unß doch, ein Mildtes außkommen!


Con Madama zu kutzschen, außspatziret. et cetera
gegen abendt, wegen der hitze, umb meine breitten.

Freitag den 21ten: Junij; 1650.


hinauß geritten, nacher Pfuhle, Pröderitz, undt
Zeptzig, das getreydig, undt wiesenwachß,
wie sie es abbringen das heẅ, zu sehen.


Mit Bürgermeister hangkwitz von Niemburgk; habe ich
geredet, wegen seiner schwägerinn, Mariæ Kindinn,
lange gewesener AltFrawen alhier, welche
von hinnen, sich zu begeben, gewillet, weil
sie besorget, unß überlästig zu sein, da man
Sie doch billich, alß eine Gottsehlige verlebte
Matron, gerne siehet. Sie hat lange iahr Treẅ-
lich gediehnet, sich allezeitt, alß eine gedop-
pelte pfarrerswittwe, still, fromm, undt
eingezogen sich verhalten, undt kan mit
gutem raht, undt mit ihrem gebeht,
noch viel Segen, in unßer hauß, bringen.


Jl y a bien des gens, qui la persecütent secrettement
par ialousie & envie non necessaire!

|| [[Handschrift: 64r]]


hammel hat sich wieder præsentiret, undt allerley
referiret, von seiner rayse in Franckreich, undt
andern sachen. J'espere, qu'il se presentera derechef,
en peü de jours. Dieü luy en face la grace! &
á moy, & aux miens, d'estre bien & fidellement
servy de luy, comme il convient, a gens de bien,
& d'honneür, quj craignent Dieu, & ayment
sincerement, leür prochain!


Nos labeürs, noctürnes, ont derechef estè jnütiles!
Sj Dieu, ne nous arrouse, des ses Saintes benedictions?
& s'il permet a Sathan, de nous continuër ses re-
sistances, que peut? ou doibt on faire davantage?


Eilender avis, von Plötzkaw, mit schreiben, vom
herrenvetter Fürst Augusto undt abschickung deß hofrahts
Jehna, daß der Obrist leütnant Klingspahr, morgen (gebe gott)
von Dieben nacher Deßaw, mit seiner compagnie
Reütter, zu marchiren beordert, vom Pfaltzgraven
Generalissimo <biß auff weiter[en] bescheidt> undt hat solche[s], der ChurSäxische legatus
Trandorf, zu Nürnberg, außgewirgket,
dann sie biß dato, zu Dieben gelegen. Fürst Iohann Casimir
beklaget sich heftig darüber, und wegen der begräbnüß.
Wir werden ihn müßen succurriren, undt uns
vergleichen, mit gedachtem Obrist leütenampt. et cetera

|| [[Handschrift: 64v]]

Samstag den 22. Junij; 1650.


Die Erffurter avisen geben:


Das der Friede zu Nürnberg, numehr geschloßen,
ratificiret, undt mit solenniteten undterschrieben
seye, auch sonst mit dangkpredigten, salve-
schießen, und offentlichen d festiviteten confirmiret.


Die Kayserlichen undt Schwedischen hetten, alles subscribi-
ret, unahngesehen der Frantzosen Contradiction,
welche man an die General Guarantia
verwiesen, undt wieder ihren dangk, undt
wieder der Städte antung, de facto, die Reichs-
Stadt hailbrunn, dem Churfürsten Pfaltzgraven,
biß zur evacuation Franckenthal einge-
reümet. Umb diese außlehrung wil sich,
Kayserliche Mayestät bemühen. Jnterim sollen
Chur Pfaltz, 3000 <ThalerTh[l]r:> Monatlich, zur ergetzung,
undt 8000 ThalerTh[l]r: Mon<atlich> der garnison zu Fran-
ckenthal gege[b]en, Benfelden aber, rasiret werden.


Gott gebe! daß ein ieder dieses friedenß genoß,
entpfinden möge!


Jn Frangkreich, gehets übel zu. Jhre uneinig-
keit wächßet. Die Dücs de Bouillon & de Roche-
faulcaut Tummeln sich, in Guienne, undt mit || [[Handschrift: 65r]]
hülffe derer von Bordeaux, der Visconte de
Türenne aber, umb Sedan herumb. Wollen die
gefangenen Printzen loß haben. Der Ertzhertzogk hat
Chastelet, mit accord erobert. Gehet, auf Saint Quintin.


Die Spannischen, haben in Jtalien, Piombino erobert,
undt liegen, vor Porto Longone, in meinung, solches auch
zu obtiniren; also daß der Frantzose, überall
gezwagkt wirdt, die Schweitzer, biß in die
10000 Mann stargk, haben weggewoltt, undt
haben sich noch endlich, befriedigen laßen, weil
auch des Cardinals Mazzarinj vorschlag,
Jtaliener, an ihre stadt zu bestellen, verworfen
worden, von hohen haüptern. et cetera


König in Engellandt, ist forth, nach Schottlandt
zu. Er hat alle seine leütte, Engelländer,
Niederlender, Frantzosen et cetera abschaffen, undt sich,
den Schotten alleine vertrawen müßen.
Sie haben ihme nur, vier OrlogsSchiffe zur Convoy;
mittgegeben, aber Admiral Tromp, convoyiret
ihn, mit der Staaden Schiffarmada. Gott geleitte ihn!


Die Engelländer, paßen ihme, sehr auff.
Er sol zu Edenburgk; seinen Königlichen einzug halten,
durch ein Thor, über welches, des armen geviertheil-
ten Marquis de Montroß kopff gestegket, worden. Mala omina!

|| [[Handschrift: 65v]]


Pfaltzgraff Ruprechtt, undt Pfaltzgraf Moritz,
seindt zu lande, auß Portugall, nach Frangkreich
zu, gegangen, weil Sie vor dem haven zu Lisa-
bona, allzustargk von den Engelländern, besetzet
worden, undt dieselben sich, ie mehr, und mehr
stärgken!


Jn Jtalien, ist eine Liga vor, zwischen den Jta-
lienischen Printzen, undt Republicquen, contra
Frangkreich, weil die Frantzosen, zur See,
alle Commercia hemmen, undt niemandt verschonen.


Die stargken außrüstungen, der Türgken,
undt venezianer, zu waßer, undt lande, contjnuiren.
hingegen zu Wien, rüstet man sich mit præsenten,
auf die 5000 Margk Silbers werth, den
Ottomannischen Kayser, undt seine gewaltigen,
zu begühtigen.


Zu Nürnbergk; ist man geschäftig, mit Valet-
bancquetten, Feẅerwergken, undt andern
üppigen verschwendungen, köstlichem confect,
Freßen, Sauffen, undt dergleichen, den Friedenß-
Schluß, zu celebriren, undt das Threnengeldt
der armen, ohne sonderliche mühe, zu verzehren.

|| [[Handschrift: 66r]]


Meine Freundliche herzlieb(st)e Gemahlin, ist nacher Palbergk gefahren,
hat meine Schwester, undt beyde Söhne, mitgenommen,
aldar, die Abendmahlzeit, einzunehmen. Gott gebe!
daß diese außfahrt, undt gleichsam erste rechte
außfluchtt, Meinem Sohn Victorio Amadeo,
(nach seiner außgestandenen krangkheitt) wol
bekommen möge! L'opiniastretè dès femmes,
l'emporte quelquesfois! Es ist sonst heütte windig
wetter, nach etzlicher voriger Tage, großer hitze!


A spasso, auf meine breitten, weinbergk, vndt
in die Mühle, da Sie bawstügken, von Quahlendorf, angeführet.
perge

Sonntag den 23. Junij; 1650.

<2 Läxe gestern.>

<1 lachs heütte.>


2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 6 Schefel (Scheffel)schfl: 2 Viertel (Hohlmaß)v: Rübesahmen, auß 18 Schockßo: aufgemeßen.


Avis von Dresen[!], vom Fürst Johannßen, welcher mich freundlich
ersucht, dero stelle, aufm leichbegängnüß zu Deßaw,
zu vertretten, vndt ihn zu endtschuldigen, weil ihm,
der Churfürst, nicht erleüben wollen, noch<auch> <suo> nomine,
möchte ich die condolentzen ablegen.


Jtem: schreiben von Seiner Liebden rähten von Zerbst, welche vom
gestrigen dato, mir die contribution außschreiben,
so im anhang des Junij; außgefertiget eilends commu-
niciren sollen, undt ist erst heütte geschehen, da doch
die Contribution den 15den: huius, schon sollte vorhanden gewe-
sen sein. Die Trawer zu Deßaw, mag diese confusion ver-
ahnlaßet haben. et cetera

|| [[Handschrift: 66v]]


An den Pfaltzgraven Generalissimum, wirdt auch geschrieben,
undt Compliment gemacht, zum Valete, weil er nacher
Erfurdt, kömbt, undt baldt in SchwedenReich, will.


Creditive, undt Memoriallen, seindt außgefertiget,
auf Obrist leütnant Micrander, undt Caspar Pfawen,
in unserm Nahmen, darbey auch der verschonung des landes,
undt der Aßcanischen sache, erwehnung geschehen. Gott gebe glügk!


Jn die kirche, cum sorore & liberis. Text: vom Großen
Abendmahl, Lucæ 148. Alß der pfarrer im besten
predigen wahr, wardt ein auflauff, wegen eines
Brandes, so in meinem Brawhause, endtstanden,
darüber alles zur kirchen hinauß gieng, und wir
endtlich auch. Gott gab aber gnade! daß durch fleißige
hülfe, undt waßer zutragen, baldt alles gedempft,
undt das Feẅer, gelescht wurde. hette sonst, ein
großes unglügk anrichten dörffen. Gott seye
gedangkt, vor seine milde gühte, undt gnedige
väterliche rettung! undt vorsorge! Er bewahre
unß ferner, sampt den unserigen, vor allem unheyl!


heütte ist der bötticher Märtin Röseler,
des gefengnüß erlediget, seine große, undt viel-
fältige gebrechen, ihme vorgehabten, præten-
dirender rest, ihme eingezogen (in die 100 ThalerThlr:)
undt er mit ungnaden, von hofe geschafft worden.
<Er hat auch einen uhrfrieden schwehren müßen!> || [[Handschrift: 67r]]
Gott gebe! daß er sich beßere! buße thue! vor
seine böse wergke! vndt bewahre unß, vor seines
gleichen, heimtügkischen, bösen leütten!


Die Erffurter avisen, werden durch die Leiptziger ordina-
rien confirmirt, undt noch dieses: daß der General
Montroß, zu Edenburgk in Schottlandt, eine stattliche
schöne rede vor seinem ende gethan, seine Treẅe
gegen Gott, undt den König contestiret, deß alten
undt neẅen Königes lob, artig, undt nervose
herauß gestrichen, das elendt der völgker, undt
diese Schmach, (welche noch höhern, alß er wehre,
wiederfahren) beklaget, iedoch seinen verfolgern
vergeben, seine particularsünden bereẅet,
seine Seele Gott befohlen, auch hertzhafft
undt Christlich, den Todt [er]litten. Gott genade ihm!


Zu Nürnberg, sol alles r[ich]tig undterschrieben sein,
wiewol die Frantzosen, undt etzliche Stände, sich
stargk opponiret, das man gleichsam den frieden imperiret.


Die Kayserliche bottschaft, welche nacher Constantinopel
zu gehen, verordnet, soll 40000 ReichsthalerRthlr: werth,
an præsenten, mittnehmen.


General la Riva, hat abermal, im Archi-
pelago, gute beütten, gemacht.


König in Engellandt, hat es gewaget, nacher Schott-
landt, zu gehen, da doch Montroß, undt 12 seiner Officirer || [[Handschrift: 67v]]
gerichtet worden, auch des Montroß haüpt, auf das
Thor gestellet, dadurch der König einziehen muß.


Es sollen die Englischen Schiffe, gewaltig stargk
aufpaßen. Gott bewahre, den guten iungen König.


Die Spannischen, gehen vor Peronne, nach dem Sie
Chastelet occupiret, undt Saint Quintin zu erobern,
verhoffen. Ertzhertzogk Leopoldus ist reconvalescirt.
helt scharfe ordre in Frangkreich, undt hat das
plündern, bey leibesstrafe, (welche an einem
albereit exequiret) verbotten). Zu Bordeaux,
ist die Princeßinn von Condè, mit ihrem Sohn,
undt beyden hertzogen von Rochefaucault, undt
Bouillon aufge[n]ommen worden, in deren <Stadt> protection.


Porto Longone [s]olle in extremis versiren.


Die iehnigen9 vom Adel, im Königreich Napolj, wel-
che den Aquino verbrandt, umb eines mit
hohn vermutzten pferdes willen, (wie vor
wenig wochen in den avisen enthalten wahr)
seindt ertapt. Dörften bösen lohn kriegen. et cetera


Jn Pohlen, wirdt ein krieg mit Moßkaw,
vermuhtet. Die Königinn ist Schwanger.
Moßkowiter sollen mit Schweden, gantz accordiret haben.

|| [[Handschrift: 68r]]


Eine Legation von Malta suchet die lehen, beym Kayser.


Die Türgken, seindt vor der Stadt Candia, abgezogen.


Nach dem der Grave von Trauttmanßdorf, diese
weltt gesegenet, sol auch der Graf Kevenhüller,
mein guter gewesener bekandter, gestorben,
ia auch der alte graf von Ti[f]fembach, mein gleich-
meßiger guter gönner, Tödtlich krangk sein.
Gott helfe überall zur beßerung! wie auch
Kayserlicher Mayestät welche auch [u]npaß sein sollen,
wie inngleichen, die Königliche Mayestät in Hispanien!
Dörfte s[ons]t groß[e] alterationes geben. perge

Montag de[n 24. Junij]; 1650. <Johannistermin.>

<1 lachß, gefangen.>


Paul Ludwig Secr[etarius] [...] [ex]pedienda zu expediren.


Postea: den [...] <Negromonte in Oeconomicis.>


Ceste nuict, nos [...]stre, nostre fortüne,
(comme ils l'appell[ent) l]a mienne a estè fort belle,
comme aussy celle, de Madame, de tous mes en-
fans, & mesme dés Damoyselles &cetera a estè fort
bonne, horsmis celle de ma bonne seur, Dorothea Bathilde quj
a estè tresmauvayse, & n'a pas voulü croistre!
Dieu nous vueille envoyer le bien! divertir le
mal! & ne pünir nos süperstitions enfantines!

|| [[Handschrift: 68v]]


Visites, de ma seur.


Einen gevatterbrief zu einem iungen Sohn, vom
Amptschreiber, Matz Knüttel, (welcher in
6 iahren, kein kindt bekommen von Seiner Frawen)[.]


A spasso, umb meine breitten, co'l Carolino, <la sera>[.]

Dienstag den 25ten: Junij; 1650.


<1 lachß.>


Apparizione notturna, d'un Angiolo alato, che
haveva nel seno, un picciolo Angioletto anche alato,
e volendo egli <pian [pi]ano> as[ce]ndere, così nel mîo letto, a me,
(giacendo io solo, e la moglie in un altro letto
dormendo) io spaventand[omi] per non esser, ne
ben desto, ne ben [dormiente, io g]ridaj, <due volte> Che vuoj
tu da me[? ...]e, la mîa
moglie si [...]domj, che mi man-
cava,? il ch[... s]entimento, per
non haver u[...] e indugiato!
Così fatta [a]pparizione, (ch'io [s]appi,) non m'è maj
arrivato, in vita mîa.


A spasso, in gartten, undt auff daß Forwergk.


hanß Schuester, von Gemünde am Mayn, bürtig, ist
heütte, zum hofböttcher, angenommen, undt vereydet
worden, an des caßirten, Märtin Röselers statt,
Gott gebe! das ichs wol mit ihm treffe! undt das || [[Handschrift: 69r]]
die halstarrigen, undt wiederspenstigen, gedemühtiget
werden mögen!


Post von Plötzkaw, ich möchte doch Morgen (Gebe Gott)
iemandts vormittags nacher Deßaw schicken, wegen der ankommenden
soldatesca, zu handeln, undt zu schließen. perge


heütte seindt noch vol[lends], 19 Schefel (Scheffel)schfl: 2 Viertel (Hohlmaß)v: auß
6 Schockßo: Rübesaht, aufgeme[ßen] worden. Gott laße mirs,
undt den Meynigen, wo[l ged]eyen!


La mîa cara Cons[orte] [mi] hà tanto tormentato,
per sapere la <vera> cagione de[l] gr[id]o notturno, che finalmente
sono stato costretto, [d]i scuoprirlo a lej, confidentissimante[.]
E mi ri[cordo,] che [il Ang]iolo assomigliava a una Donna
più tosto, ch[e ... v]est[ito] di bianco, mà le alj, mj
pareva er[ano] col[orato ...] rosso e oro, come si di-
pingono <glj [Ang]elj> q[...] v[...]o che era nelle sue
braccia, era [...]are. Volevano ascendere
al mîo letto, e forse [...]greto da Dîo, mà la mîa
stupidità, e roz[zezza], gli fece disparire, il che mj duole,
stimando io, questa a[ppara]zione, non per mala. S'elle ê
buona, Jddîo benedetto me la faccia ritornare, <con uso> per mera gra-
zia; e benignità! S'ella ê rîa, non la desidero! Così
imperfette, sono le cose, che l'huomo <carnale> non intende, in debole vaso[.]
La mîa Moglie teme, che questo sarà di nuovo, qualche
segno, di Mortalità, d'una persona grande, e d'una picciola
nella nostra casa, il che Jddîo, non voglia! <ed io credo, miglior cosa!>

|| [[Handschrift: 69v]]


Christian Röder, hat sich eingestellet.

Mittwoch den 26ten: Junij; 1650.


Jn die kirche, undt wochenpredigt, da der Text:
an die Philipper 310 vom nahmen Jesu wohl auß-
geleget worden, wi[e] selbige Reverentz, zu verstehen?


Vor der predi[gt] habe ich noch, Geörg Ehren-
reich, Freyherren [von R]oggendorf, wehrhaftig
gemacht, in præse[ntz] [be]yder meiner Söhne, undt
des hofmeisters [Einsi]dels, so dann auch Röders,
Rindtorfs, Tobias Steffecks von Kolodey undt anderer aufwärter.
Gott gebe ihm, seinen Se[gen, undt da]s er sich
ferner, (wie er [löblich ...]) aller
Tugendt be[...]


Zween [Krosigk, Matthias], undt Lorentz
Lüdlof, w[ie auch die] [herren von T]rohta, haben sich,
noch in der kirchen eing[estelle]t, Item: der CammerRath
& alij.


Man hat gefrühestügkt, oder viel mehr malzeitt gehalten,
darnach seindt wir in die 50 personen stargk nacher
Deßaw gezogen, auf daß angestellte Fürstliche leichbe-
gengnüß. Fürst Ernst Gottlieb, undt Fürst Emanuel
beyde vettern von Plötzkaw, seindt auch erschienen,
Jtem: zwey Gesandten von Caßel, &cetera[.]

|| [[Handschrift: 70r]]


Mein vetter, Fürst Johann Casimir, der kläger, hat mir
entgegen geschickt, an die gräntze, ein par vom Adel
undt mich, annehmen laßen.


Jm platz aber, stunden wol ein 40 vom Adel, nebst
meines bruders Söhnlein, welche mich, undt die Meynigen,
willkommen hießen, vndt inß losament begleitteten.


Mein herrvetter der kläger, ließe sich, durch seine
Marschälcke, rahts erholen, wegen einer, undt anderer
anstaltt, des eßens, der præcedentzen, &cetera honoris
causa, ich stellete aber alles hinwider, dero albereitt
geschloßenen Disposition anheim, undt nahm auf mich,
die begehrte vertrettung, noch mehrerer stellen. perge


Darnach, gieng ich zum kläger, mit meinen Söhnen,
undt klagte ihm gebührlich daß leidt, wie auch,
seinem Sohn.


Postea zur Tafel, da muste ich zwar oben ahn sitzen,
undt nicht allein meine eigene, sondern auch Fürst Johann-
ßens Liebden stelle, vornehmlich aber, des nechsten bluts-
freündes, alß hertzogk Christians vom Brigk, undt Seiner
gemahlin Liebden alß Tochter im hause, stelle undt standt
vertretten. Neben Mir aber, dorfte nicht meine
Gemahlin sitzen, Sondern der von Polhelm, alß abgesandter
von den dreyen landtgraven, alß Schwägern, nemlich:
Landgraf Hermann, undt deßen Gemahlin, Landgraf Fritz, undt Landgraf Ernst.
Vorm Tische saße vetter Ernst Gottlieb, neben ihme || [[Handschrift: 70v]]
aber einer von Carspach, alß heßen Caßelischer legatus,
von der Fraw Landtgrävin Regentin, undt von Landtgraf
Wilhelms Liebden[.] Gegen vetter Ernst über, saße Meine
herzlieb(st)e gemahlin, Schwester Dorothee Bathildis, Meine
beyde Elltisten Töchter, undt meine beyde Söhne, Victor
Amadeus, undt Carolus Ursinus, undter dem vorschneider
saße vetter Emanuel, undt mein vetterlein Wilhelm,
gantz undten an der Fürstlichen Tafel, saßen: der Oberste
Werder, undt mein hofmeister undt Rath, Einsidel.


Es gab gute, sittsahme conversation, undt
wurde an der Tafel nicht getrungken. Man wurde
durch Edelleütte serviret wegen des schengkens, die
Fürstliche Tafel, war mit Silbergeschirr, wol versehen,
undt es wurden noch viel Tische, undt Tafeln, in selbiger
Tafelstube, außer der graven Tafel gespeiset,
wegen der vielen Jungkern. Der Fürstliche kläger,
hielte sich, mit Seinem Sohn, To Freẅlein Tochter,
undt Freẅlein Schwester, gantz inne, undt ließen
sich, retirato speisen. Wir kahmen erst, nach 9
uhren spähte zur Tafel. Es währete etwas lange,
kondten wir also vor ein vhr, nicht zu bette kommen.


An stadt einer compagnie von 100 pferden, hat man
unserm Fürstenthumb, noch eine zugewiesen!


Nulla Calamitas sola!11

|| [[Handschrift: 71r]]

Donnerstag den 27ten: Junij; 1650.


Den allten bereütter, Iean Danus de Boidonville, auß Lottringen,
(welcher mich, in meiner iugendt, anno 1612 noch reitten alhier geler-
net, undt schon damalß, vor altt, geschätzet worden) habe ich
heütte noch gesprochen, in dem er zu mir, gekommen, undt
kawm vor hohem allter mehr sehen können. Dieweil aber
der verstandt noch guht bey ihm, hat er sich hertzlich er-
freẅet mich zu sehen, undt meine Söhne, auch zu sprechen, wiewol
es ihm leidt ist, das er, alß ein Steinallter, undt vielleicht
mehr, alß 80iähriger Mann, (sintemahl er sein allter,
selber nicht weiß) so viel Fürstliche personen, soll v̈ber-
leben, deren Theilß, noch gar iung gewesen. Er sagt, undter
andern, er habe schon fünf Fürstliche leichen12 alhier, helffen
tragen.


Die zeddel unserer Führer, seindt heütte gemacht, undt
außgetheilet worden, alß: Einsidel undt Münchhausen,
führen Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin, Rindtorf undt der eine Krosigk13;
führet meine Schwester, Trohta14 vndt der ander Krosigk15,
meine Elltiste Tochter, Röder, undt der andere Trohta16
führet, meine andere Tochter. Also habe ich, Acht
führer. Doctor Mechovius, Roggendorf undt Tobias Steffegk,
folgen mir nach, undt wartten mir auf, wie auch Schlegel.
Gott gebe! daß alles wol undt ordentlich, abgehen möge!
Solches ist auch hernacher, nach mügligkeit geschehen, undt der leichcon-
duct, die leichpredigt, die sepultur, vndt die Procession wieder
auß der kirche, stattlich, undt ansehlich, angeordnet gewesen, wie
solches absonderlich beschrieben. Der Oberste Werder, ist vor die Fürstin zu Cöhten,
mittgegangen, Obrist leütnant Knoche aber, vor den iungen Printzen aldar. || [[Handschrift: 71v]]
Gott gebe! daß dergleichen Trawergänge, in unserm hause,
einmahl aufhören, undt die Sterbedrüse abgewendet
werden möge! damit die vnserigen vom verderber,
undt deßen Engeln, so wol zeittlich, alß ewiglich er-
rettet werden mögen!


Nach vollbrachtem conduct, undt nach dem
wir den kläger, in sein zimmer, wie auch die
<Fürstlichen> Damen, die Fürstlichen klägerinnen, in ihr zimmer, begleittet,
undt ein jeder, außgeruhet, ist man zu rechter zeitt,
zur Tafel, gegangen, ordentlich, in der Tafelstuben,
wie gestern, da dann ansehlich, tractiret ist worden;
aber an der Fürstlichen Tafel, nichts übermäßiges getrungken
undt es hat feine conversation, mit den heßischen Gesandten,
wiederumb gegeben, auch hat man die Stellen, wie
gestern, observiret.

Freitag den 28ten: Junij; 1650.


Nach dem gestern abendt noch, der eine heßische
legatus, der von Polhelm, ein anbringen, bey mir
gethan, wegen der Ehegelder seines herren, Landt-
graf Hermanns Liebden undt sich auch wegen der
einlogirenden compagnien, wie auch, wegen der
erndte undt andern impedimenten, So dann
vornehmlich, daß ich (nach verrichteten Ceremonien,)
keine ungelegenheit, machen, noch in andere invi- || [[Handschrift: 72r]]
diosa consilia, mich an itzo stegken wollen, habe ich ge-
frühestügkt, sampt den Meynigen, darnach aber den
Fürstlichen kläger, besucht, abschied genommen, undt die
Fürstliche <Fraẅlein> klägerinne wie auch Freẅlein Eva <Liebden> besucht,
condoliret, undt abschied genommen, biß dahin mich
heütte, der Fürstliche kläger, accompagnirt, wie auch hi-
nundter an die kutzsche, mit seinem Sohn, undt
mit dem Obristen leü Werder, Obrist leütnant Knochen,
Obrist leütnant Micrander, Obrist leütnant Diepholte <den Marschalcken>, undt einer
großen menge noblesse, die vettern von Plötzkaw,
kahmen auch mitt hinundter, frühestügkten darnach
erst, behielten meinen Sohn Victore bey sich, undt
folgeten in ihrer kutzsche nach, wiewohl vetter
Ernst Gottlieb, etwaß unpaß wardt. Gott beßere
es baldt mit ihme! Sie giengen vollends nacher
Plötzkaw zu, undt ließen mi[r], meinen Sohn Victor
alhier zu Bernburgk; alda wi[r] schon zuvorn, gegen
fünf vhren vor abends, Gott lob, wol ankommen wahren.


Eher ich aber noch von Deßaw, abraysete,
nahmen die heßischen Legaten, alle beyde,
nemlich Carspach, undt Polhelm, nochmalß ihren
abschiedt von Mir, undt weil Sie mich, in meinem
losament, vergebens gesuchtt, kahmen Sie vor der Fürstlichen
klägerinn gemach an mich, complimentirten, und valedicirten, nochmals.

|| [[Handschrift: 72v]]


Jl y a dés gens, quj soupçonnent, qu'il y ait eü de la
violence, en la mort, de feü Madame ma cousine, de bonne mémoire
trèspassèe si soudainement, sans apparence manifeste
de mortalitè. Dieu quj scait seül penetrer les coeurs,
& manifester les pensèes, dès hommes, scaura
aussy á son temps reveler la fourbe, s'il y en a?
Cependant, il ne faut pas iüger sinistrement de
nos prochains, si nous n'en avons vray fondement?


Diesen Morgen, ist Matthias Krosigk, undt<vor>
Friederich Gebh<Deßaw, von unß>, nacher Märwitz zu,
(nach dem er zuvorn abschiedt vndterthänig genommen,
undt mich, biß vor die Stadt, accompagniret)
Gebhardt Friederich von Trohta aber ist ingleichen
verrayset, nacher Agken zu. Wolf Thylo von
Trohta hat zu Bernburg, nach dem wir abgeseßen,
seinen undterthänigen [a]bschied genommen, in meinung
zu eilen nach Schönebegk, eines holtzkaufs
halben, zum bawen, noch vor der Erndte. Lüdolf
Lorentz von Krosigk, wie auch Christian Röder,
undt die ordinarij Officirier undt hofiungkern,
nebenst herrn Roggendorf, seindt bey unß geblie-
ben, auch zum eßen. Der CammerRaht, Doctor Mechovius
nebst andern, guten leütten, hat sich wieder retiriret.

|| [[Handschrift: 73r]]


Nach dem abendteßen alhier zu Bernburgk, haben
Röder, undt Krosigk, auch abschiedt genommen, zu verraysen.

Samstag den 29. Junij; 1650.


Avis: dü desseing, de feü man cousine de bienheüreüse
memoire, de vouloir aller, a l'enterrement<au couronnement>, de la
Reine de Swede ce qui a estè interrompü, etcetera[.]


L'homme propose; mais Dieu dispose!17


Mein vetter, Fürst Iohann Casimir sagt, er habe in 7 iahren,
kein medicament recht gebraucht. Getrawet
seiner stargken natur, undt vermeinet, alle
purgantia hetten ein Venenum bey sich,
welches die natur, mehr destruirt, alß confortirt.
Verstehet sich sonst wol auf Artzneyen, undt gemeine
heilungen, undt curen, sonderlich, die jäger curen, undt
hat allerley feine wißenschafften! zumahl, von allten sachen!


Gestern frühe, ist alsobaldt, nach meinem abraysen,
der Oberste Barclay, ein Schotte, dahin kommen, hat
communiciren wollen, undt ist berühmbt, wegen seiner
Tapferkeitt, frömmigkeitt, undt aufrichtigkeitt.


Die avisen geben: <so von Erfurdt kommen:>


Das die friedens tractaten numehr solenniter sub-
scribiret seyen, solenniter zu Nürnbergk, die Freẅden-
fest gehalten, so wol als offentliche dangksagungen, undt ein
ieder numehr nacher hause zu ziehen, sich rüste. || [[Handschrift: 73v]]
Gott gebe! daß man sich darüber zu erfreẅen vrsach recht ha[be.]
Die Frantzosen, hetten gerne eine ruptur gesehen, alleine,
ihre eigene bella jntestina, haben ihnen, solches nicht
verstattet, also: haben sie endlich auch darein gewilliget.


Zu Bordeaux ist die Princesse de Condè auf ihr
weinendes anhalten, in Schutz genommen worden, wie
auch, die hertzoge von Bouillon undt Rochefaulcaut,
welchen aber, auf 6 wochen lang, bedengkzeitt gegeben
worden, ob sie sich unterdeßen, mit dem Könige,
(welcher solchen Schutz, nicht leyden, sondern selber
nach Bordeaux kommen will) außsöhnen köndten?
Düc de Bouillon, soll 10000 Mann, beysammen haben,
gute ordre halten, undt von Spannien, confortiret
werden. Visconte de Türenne, auf der andern seitte
inngleichem, ob die gefangenen Printzen, dadurch zu
liberiren? undt der Cardinal Mazzarinj, zu deponiren?
Er hat Stenay, dem Ertzhertzog v̈berlifert, undt der Ertzher-
tzog sol schon Chastelet, Cappelle, undt noch zweene
andere plätze erobert, auch Guise belägert haben.
Der König in Frangkreich, ist zu Compiegne, undt hat
sich vorzusehen. Düc d'Orliens, sol mit einer Armèe,
den Spannischen, entgegen rügken. Cardinal animiret
die Armèe in Flandern, undt hat ihnen, einen Mona[t]
Soldt, gegeben. Rantzaw sol wieder nach Duynkirchen kommen!

|| [[Handschrift: 74r]]


Jn Jtalien, zweifeln die Spannischen an eroberung Porto Lon-
gone nicht mehr. Der Gouverneur sol krangk, auch wenig
volgk darinnen sein. Vor diesem platz, vndt vor Piom-
bino, sollen viel vornehme herren, vndt gute Soldaten,
geblieben sein.


Jn Engellandt, rüsten sich, die neẅen Regenten
mit Macht, ihre angenommene gewaltt, zu manutenjren.
Fairfax vndt Cromwell stehen wol miteinander,
Seindt beyde zu Londen, erzeigen sich, vertraẅlich,
undt deliberiren, wie sie sich stärgken, undt Schott-
landt bekriegen wollen, darinnen sie gleichwohl
vermeinen, schon einen großen anhang zu haben.


Der gute hingerichtete Marquis de Montroß,
ist vom Königlichen geblühte gewesen, unerachtet
deßen, haben sie ihn, undt noch 15 vornehme
officirer, zu Edenburgk, iustificiret.


Mit Portugall, wollen die Engelländer,
auch zerfallen.


Jn Dennemargk wirdt des Königes Sohn, zum
futuro successore, designiret, undt Rantzowens
rayse an Kayserlichen hof, einmal forthgesetzet.


Jn Schweden, rüstet man sich zur cröhnung.


Großfürst in der Moßkaw, hat die aufrüh-
rer zu Pleßkaw, welche die dänischen und Schwedischen
gesandten18, übel tractiret, erschregklich straffen laßen. || [[Handschrift: 74v]]
Den Rädelßführer, hat man mit glühenden eysen zer-
rißen, die andern consorten aber auf allerley arth,
(nach eingezogener inquisition des Woywoden, undt anderer
vom Großfürsten dahin geschickter Commissarien) hingerichtet[.]


Jn Polen, wirdt die böse müntze abgesetzet,
undt macht man præparatoria, zu einem ReichsTage.


Der Spannische Ambassador zu Constantinopel, sol dem Türgken
licentz erlanget haben, in Albania 15000 Mann,
zu werben, iedeßmahl, wann ers begehret, wieder
wen, ers bedarf. Wirdt seltzam gedeüttet!


General la Riva, hat die Jnseln, deß Arcipelago
in Contribution, gesetzet, undt seine Soldaten
darvon bezahlet, die auch noch beütten darzu
gemacht. Die Türgkische Kayserinn, ist bitter
undt böse, darüber, hat mit dem Divano gezangk[t]
undt er hat sich auch nicht von ihr, ordre geben laßen wolle[n.]
La Riva sol auch wieder, ein reiches Schiff, erobert
haben, von den Türgken. perge


Das wetter hat umb Prage herumb, mit
großen Schloßen, alles getreydig verderbet, undt
auch in Oesterreich, umb Langen Luyß, viel ge-
treydig niedergeschlagen, vmb Freybergk
herumb, soll es 9 dörfer, angestegkt haben, daß
donnerwetter. Gott erbarme sich, aller Nohtleidenden[.]

|| [[Handschrift: 75r]]


Secretarius Paul Ludwig ist bey mir gewesen, wegen der anziehenden
compagnien, deren eine von 100 köpfen, 1200 ThalerThlr: Monat-
lich, unß kostet, undt darüber. Es stehet gleichwol
unfreündtlich, daß man unserm Fürstenthumb, zweene
stargke compagnien, (unser unersucht) also aufdringen
mag, welches vor diesem, weder von diesem Pfaltz-
graven Generalissimo, noch von andern hohen Officirern,
iemalß geschehen. Gott dempfe doch, alle wiederwertigkeitt!


Es ist ein kerll anhero kommen, welcher vorgegeben,
er hette einem reichen Graven von Hermanstein,
vor einen hofmeister aufgewartett, undt hette densel-
bigen, in Frangkreich, Jtalien, Spannien, Nieder-
landt, umbher geführet, Alß er aber vnferrne von
Schärdingen geplündert worden, vndt umb alle das
Seinige gekommen, undt gerne zu seinem bruder, inß
Niederlandt, wollte, nach Leyden, müßte er numehr
darben, wüßte wol, weil sein Bruder, ein reicher
Mann wehre, derselbige würde ihn nicht laßen.
Alß man nun gefraget, wie derselbige hieße?
undt er gemerckt, das man nichts gutes, vom An-
drea ab Habernfeldt, halten können, wegen seiner
Schmähebücher, hat er gesagt, sein bruder, wehre
nicht derselbige Böhme, sondern von Frangkfurth am Mayn
undt hieße Hans Jacob, er wolte es aber, dem andern, doch
verweisen, das andere, seines Nahmens, entgelten müßen! || [[Handschrift: 75v]]
Vom Graven von Ortemburgk, wil er viel wißen,
alß ob er denselbigen wol gekennet, undt seiner berühmb-
ten Mildigkeitt, genoßen, Betrübet unß aber darmitt,
daß er vor 9 wochen, solle gestorben sein. Gott gebe!
das dieses nicht wahr seye!


Die heßischen Gesandten, seindt unvermuhtend
alhier vorüber geritten, alß wir über Tisch
geseßen, auf den abendt, haben ihren pagen zu Mir
geschigkt, undt compliment machen laßen, daß
Sie nacher Plötzkaw, zu eilen hetten, undt hetten sich
zu Deßaw, expediret, auch heütte zu Cöhten, Mit-
tagsmahlzeitt gehalten. Recommendirten sich, in Meine
beharrliche gnade, etcetera[.] Jch habe es beklaget
das ich sie nicht auch alhier, sehen mögen, vndt Sie bey
mir, vor lieb genommen, habe nochmalß ihnen gratuljret,
undt gebehten, im rügkwege, mir zuzusprechen, wo
müglich, etcetera etcetera etcetera[.]

Sonntag den 30ten: Junij; 1650.


J'ay sceü, que le Prince Jean, ou son Ministre
ayans commandè a Zerbst, que l'on devroit
celebrer la feste de Saint Jean en nostre Temple
aussy bien, qu'au leür, nos gens s'estans
excüsèz, qu'ils ne chommoyent point des
festes, aux hommes, en fin, estans pressèz || [[Handschrift: 76r]]
se sont avisèz, que c'estoit le iour de la naissance,
de leur Prince, & ainsy ils l'ont chommè, louans Dieu
de sa santè & conservation iüsqu'icy, & le prians de
le maintenir encores a l'avenir, l'illüminant,
en sa veritè Celeste, & faysant cheminer
droictement, en ses voyes, &cetera[.] Mais apres ce ser-
mon finy, avec applaudissement, de tous bons
Chrestiens, ils ne voulürent point faire de
presche l'apres disnèe, ni se faire contraindre
a ceste feste de tout le jour. Le bon Dieu, les
vueille preserver, d'ülterieüre persecütion!
car on dit, qu'on a promis, toute assistance, au Prince Iean
á Dresen[!], <la> ou il est maintenant! perge <Dieu soit avec nous!>


J'ay songè ceste nuict, d'avoir eü, deux grands
& rüdes combats, avec dès Türcs, Barbares, &
Indiens, qui seroyent sorty en grand nombre
contre nous, <auroyent eü dès bonnes armes, & courage> m'auroyent environnè, & mesme
dessous terre, par dès cavernes tenebreüses,
en seroyent sortis, de ces gens, <de nouveau> pour m'engloutir,
avec le peü de forces, que i'avois, me semble,
sous la conduitte dés Venitiens, Mais Dieu
m'avoit benignement assistè, & aydè a vain-
cre genereüsement, toute ceste mültitüde, &
i'en serois sorty, sans dommage, avec Gloire!

|| [[Handschrift: 76v]]


Jn die kirche, undt vormittagßpredigt, conjunctim.
et cetera


Es hat zu Poley gebrandt, derhalben Georg Reichardt hinauß
geschigkt worden, mit einem Einspänniger. Des Richters
Uyternigk hauß, ist ihme, mit allen mobilien,
undt zweene kälbern darinnen, abgebrandt, aber
seine Scheüne ist noch verschonet worden. Das feẅer
ist auch an seines Nachtbarn hauß kommen, aber
noch gelöschet worden. Zweene pferde, so er
kurtz zuvorn, im Stall gehabt, undt zu glügk
in die weyde gehen laßen, seindt also mit
dem feẅer verschonet blieben. Der Richter wahr
eben in die kirche nacher Palbergk; mit den Seinigen
gegangen, undt hatte nur ein kindt zu hause
gelaßen, daßelbe mochte unvorsichtig, mit
dem Feẅer umbgegangen sein. Gott lob!
daß es noch gelöscht worden. Er helfen ferrner unß!
undt den armen undterthanen, mit gnaden!


Nachmittagß wieder in die kirche, cum
sorore, & filiis.


Postea in gartten, avec Madame, vor abends.


Schwartzenberger ist bey Mir gewesen. et cetera undt extra
zu abends am NebenTisch, geblieben.


Madame ist nach dem abendteßen wieder
hinauß spatziren gefahren.


Textapparat
a Danach hat Christian II. bis zum Zeilenende eine Lücke gelassen, in die er vermutlich den Namen des Boten nachtragen wollte.
b Auflösung unsicher.
c Abkürzung nicht auflösbar.
d Abkürzung nicht auflösbar.
e "Obristen leü Werder, Obrist leütnant Micrander, Obrist leütnant Knochen, Obrist leütnant Diepholt" im Original korrigiert in "Obristen leü Werder, Obrist leütnant Knochen, Obrist leütnant Micrander, Obrist leütnant Diepholt".

Kommentar
1 In Betracht kommen hierfür vermutlich nur Viktor Amadeus, Eleonora Hedwig, Ernesta Augusta, Angelika, Anna Sophia, Karl Ursinus und Maria.
2 Person nicht ermittelt.
3 Zitat nach Thomas von Kempen: De imitatione Christi, S. 82f.
4 Identifizierung unsicher.
5 Lc 16,19-31.
6 In Betracht kommen hierfür vermutlich nur Eleonora Hedwig, Ernesta Augusta, Angelika, Anna Sophia und Maria.
7 Person nicht ermittelt.
8 Lc 14.
9 Nur teilweise ermittelt.
10 Phil 3.
11 Zitat aus Eur. Tro. 596 (ed. Biehl 1970, S. 35).
12 Personen nicht ermittelt.
13 Entweder Matthias oder Ludolf Lorenz von Krosigk.
14 Entweder Friedrich Gebhard oder Wolf Thilo von Trotha.
15 Entweder Matthias oder Ludolf Lorenz von Krosigk.
16 Entweder Friedrich Gebhard oder Wolf Thilo von Trotha.
17 Zitat nach Thomas von Kempen: De imitatione Christi, S. 82f.
18 Personen nicht ermittelt.
XML: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/1650_06.xml
XSLT: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/tei-transcript.xsl
accompagniren
begleiten
Accord
Vereinbarung, Vergleich
Accord
Vertrag zur kampflosen Übergabe eines Ortes
accordiren
einen Vertrag schließen, sich einigen
accordiren
einen Ort mittels eines Vertrags (Akkords) übergeben
accordiren
übereinstimmen, einig sein, zustimmen
accordiren
übereinstimmend machen, vergleichen
accordiren
vertraglich zubilligen
admittiren
gestatten, zulassen
Agent
(diplomatischer) Geschäftsträger
Alteration
Aufregung, Ärger
Alteration
Veränderung (zum Schlimmeren)
Altfrau
ältere Dienerin, Haushälterin oder Gesindeaufseherin
Andung
Tadel, Rüge, Vergeltung
Armada
Armee, Heer
Armada
Kriegsflotte
artig
kunstvoll, meisterhaft
artig
fruchtbar
Assecuration
Zusicherung, Sicherheitserklärung
Assecuration
Absicherung, Sicherheit
aufmessen
(z. B. Getreide) gehäuft (im Gegensatz zu gestrichen) messen
aufpassen
anlegen
aufpassen
auflauern
Ausflucht
Flucht vor etwas, Flucht aus einer gefährlichen Lage
ausschlagen
Flüssigkeiten des kranken Körpers über die Haut ausscheiden
ausschlagen
einen Hautausschlag bekommen, mit einem Ausschlag (auf der Haut) behaftet sein
Avis
Mitteilung, Nachricht, Zeitung
Avisenbote
Nachrichtenbote
baß
besser
Baustück
Baumaterial
befahren
(be)fürchten
besorgen
befürchten, fürchten
besorglich
zu Besorgnis Anlass gebend, heikel, zu befürchtend
besuchen
durchsuchen
besuchen
in feindlicher Absicht angehen, angreifen, überfallen, bedrängen
Blutsfreund
Blutsverwandter
Breite
Fläche, auf der z. B. Getreide zum Trocknen ausgebreitet ist
Breite
Feld
Capitän-Leutnant
Kommandeur der Leibkompanie eines Generals oder Obristen
cassiren
jemanden aus einem Amt entlassen, abdanken
cassiren
aufheben
cassiren
abschaffen
Compliment
höfliches Reden, höfliche Verbeugung
complimentiren
höflich reden, Ehre erweisen
confirmiren
bestätigen
confortiren
stärken, trösten
consoliren
trösten
Conspirant
Verschwörer
consultiren
(gemeinsam über etwas) beraten, beratschlagen
contestiren
bezeugen
contestiren
eine Auseinandersetzung in Gang bringen
continuiren
(an)dauern
continuiren
fortfahren, fortsetzen
continuiren
weiter berichtet werden
Convoy
Begleitung, Begleitschutz
convoyiren
begleiten, geleiten
convoyiren
in einem Konvoi ziehen
Creditiv
Beglaubigungsschreiben
deliberiren
überlegen, beratschlagen
denunciren
ansagen, verkünden
deponiren
zur Schau stellen, lächerlich machen
Difficultet
Schwierigkeit
disseminiren
etwas verbreiten, ausstreuen, sähen
dürfen
müssen
dürfen
können
dürfen
brauchen, benötigen, bedürfen
Ehegeld
Mitgift, Aussteuer, Morgengabe (Gabe des Mannes an die neue Ehefrau am Morgen nach der Hochzeit zum Zeichen, dass sie als Jungfrau in die Ehe gegangen sei)
ehe(r)gestern
vorgestern
E(h)r
durch Höherstehende gebrauchter Titel für vornehme, besonders geistliche Personen
ein
ungefähr
einlogiren
einquartieren
Einspänniger
Kriegsknecht mit Pferd, fürstlicher Bediensteter, Stadtknecht; berittener Bote, Geleit- und Meldereiter
Einspänniger
Eigentümer eines kleineren bäuerlichen Besitzes, der meist nur Handdienste leistet
einziehen
verhaften
Engbrüstigkeit
Atemnot
Englische Pille
Abführmittel
entgehen
vergehen, verschwinden, ausgehen
erfinden
entdecken, finden
erfinden
befinden, ansehen
erfinden
auffinden, vorfinden
erledigen
befreien, freilassen
exequiren
(einen Befehl, eine gerichtliche Anordnung) vollziehen, vollstrecken, mit Gewalt durchsetzen
exequiren
militärischen Zwang anwenden (zur Schuldeneintreibung, zum Erpressen von Geld- oder Naturalleistungen)
exequiren
strafen, (feindlich) verfolgen
exequiren
bestrafen, hinrichten
Faß
Hohlmaß
Fluß
Katarrh (Entzündung der Schleimhäute)
Fluß
Rheuma, Gicht
Freund
Verwandter
Geschrei
Gerücht, öffentliche Meinung
Geschrei
Ruf
Giftöl
gegen eine Vergiftung angewandte Flüssigkeit
Gubernator
Gouverneur
Gubernator
Befehlshaber
Herrendienster
zu Frondiensten verpflichteter Untertan
Impediment
Hinderung, Störung
imperiren
befehlen
Inquisition
Untersuchung, Ermittlung, Verhör
Intelligenz
Einverständnis
Johannistermin
zum Gedenktag für Sankt Johannes den Täufer (24. Juni) gesetzte Fälligkeit einer Zahlungsfrist
justificiren
Strafe vollstrecken, hinrichten
justificiren
berichtigen, prüfen
justificiren
rechtfertigen
Kläger
Trauernder
Klägerin
Trauernde
köstlich
teuer, aufwändig
köstlich
prächtig, herrlich, schön
krachen
kränkeln, gebrechlich sein
liberiren
befreien, freilassen
Licenz
Berechtigung, Erlaubnis, Freiheit
Losament
Unterkunft, Wohnraum
manuteniren
bewahren, behaupten, erhalten, handhaben
Mark
Gewichtseinheit für Gold und Silber
Memorial
Denkschrift und Information über noch zu erledigende Aufgaben, Bittschrift
Memorial
Erinnerungsschrift
nähermalig
neulig, kürzlich, jüngst
obhanden
vorhanden
observiren
einhalten, beachten
obtiniren
durchsetzen, siegen, gewinnen
Offizier
Amtsträger, Beamter, Bediensteter
opiniren
eine Meinung äußern
Ordinarije
gewöhnliche/regelmäßige Mitteilung, Nachricht, Zeitung
Particularsünde
einzelne Sünde
Präcedenz
Vortritt, Vorrang
präsagi(i)ren
mutmaßen, ahnen, voraussagen
prätendiren
vorgeben, vortäuschen, heucheln
prätendiren
fordern, in Anspruch nehmen, Anspruch erheben
proponiren
vortragen
proponiren
vorstellen
proponiren
vorschlagen
proponiren
beantragen
ranzioniren
gegen Geldzahlung auslösen
ranzioniren
mit einer Lösegeldforderung belegen
rasiren
(eine Festung, Schanze oder Stadtmauer) zerstören/schleifen
rauschen
vor Freude und Vergnügen ein Geräusch machen
recuperiren
zurückerobern
recuperiren
wiedererwerben, wiedererlangen
remittiren
zugestehen, bewilligen
remittiren
(an jemanden) verweisen, weiterleiten
remittiren
übersenden
remittiren
nachlassen, vermindern
remittiren
zurücksenden
remittiren
(auf jemanden) verweisen, sich berufen
Renovation
(erneute) Verzeichnung der für ein Gut oder in einem Gebiet geltenden Besitz- und Herrschaftsrechte
resolviren
entschließen, beschließen
resolviren
auflösen
restituiren
(gesundheitlich) wiederherstellen
Rivier
Gebiet, Revier
Rüstmeister
Vorgesetzter der Rüstkammer
Ruptur
Bruch, Trennung
Schauer
Frösteln oder Zittern, das durch Kälte oder Fieber hervorgerufen wird
Schiffarmada
Kriegsflotte
Schloße
Graupel- bzw. Hagelkorn
Schnappe
Niederlage, Schlappe
Schock
Bund bzw. Haufen (z. B. von Garben, Stroh oder Holz)
Sepultur
Begräbnis, Beerdigung, Bestattung
sopiren
zur Ruhe bringen, beschwichtigen
spendiren
ausgeben, aufwenden
Sterbedrüse
todbringende Krankheit, schwere Seuche, Pest (ursprünglich eigentlich Pestbeule)
Stickfluß
Katarrh (Entzündung der Schleimhäute), der den Patienten plötzlich erstickt
subscribiren
unterschreiben, unterzeichnen
Succeß
Erfolg, glücklicher Ausgang
succuriren
zu Hilfe kommen
Suspension
Aufschub, Verschiebung, Verzögerung
Temperament
Vergleich, Mittelweg, richtiges Maß
Temperament
Mäßigung, Zurückhaltung
Tractat
Verhandlung
Tractat
Vertrag, Abkommen, Vereinbarung
tractiren
(ver)handeln
tractiren
bewirten
tractiren
misshandeln
tractiren
behandeln
Trinitatis
Fest der Heiligen Dreifaltigkeit (erster Sonntag nach Pfingsten)
überlästig
lästig, beschwerlich, zur Last fallen
übermeistern
durch Überlegenheit gewinnen, überwinden
unlustig
unangenehm, unerfreulich
unlustig
missvergnügt, freudlos, unfröhlich, traurig, kummervoll
Urfriede
feierlicher Friedensschwur
valediciren
Lebewohl sagen, Abschied nehmen
Valetbanquet
Abschiedsfestmahl
vermutzen
verstümmeln
verplempern
verderben
versiren
sich bewegen, sich befinden, schweben
versiren
sich mit etwas beschäftigen, mit etwas umgehen
verweisen
vorwerfen, vorhalten, zum Vorwurf machen, tadeln
Violensaft
Veilchensaft
Visite
Besuch
Volk
Truppen
Vorschrift
schriftliche Empfehlung
wehrhaftig machen
in einer Zeremonie den Degen überreichen
zerfallen
uneins werden, sich entzweien
zerfallen
zerschlagen, zerbrechen
Allegretto Allegretti

gest. 1658
Anm.: Aus Ragusa stammender Priester; zahlreiche diplomatische Missionen für die österreichische bzw. spanische Linie der Habsburger, u. a. in Polen (1633/34, 1640 und 1648), München (1646), Konstantinopel (1649/50) und Moskau (1655-1657).
Fürst Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode

geb. 1613
gest. 1670
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1630-1635 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1634/35 schwedischer Obrist; ab 1635 alleinregierender Fürst von Anhalt-Bernburg-Harzgerode; hessisch-kasselischer Generalmajor (1637-1641) und Obrist (1640/41); seit 1660 Senior des Hauses Anhalt; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Stetsgrünende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Wilhelm von Anhalt-Bernburg-Harzgerode

geb. 1643
gest. 1709
Anm.: Sohn des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670) und Neffe Christians II.; seit 1670 regierender Fürst von Anhalt-Bernburg-Harzgerode.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Fürstin Angelika von Anhalt-Bernburg

geb. 1639
gest. 1688
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Berengar von Anhalt-Bernburg

geb. 1626
gest. 1627
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Bogislaw von Anhalt-Bernburg

geb. 1633
gest. 1634
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Fürst Christian III. von Anhalt-Bernburg

geb. 1631
gest. 1631
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Dorothea Bathilde von Anhalt-Bernburg

geb. 1617
gest. 1656
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; nach 1631 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gastfreie"); seit 1634 Angehörige der Noble Académie des Loyales.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Eleonora Hedwig von Anhalt-Bernburg

geb. 1635
gest. 1685
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; ab 1673 Kanonissin und seit 1683 Dekanissin des reichsunmittelbaren Stifts Gandersheim.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg
Geburtsname: Herzogin Eleonora Sophia von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1603
gest. 1675
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622); 1625-1656 Ehe mit ihrem Cousin Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Künstliche").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Erdmann Gideon von Anhalt-Bernburg

geb. 1632
gest. 1649
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Ernesta Augusta von Anhalt-Bernburg

geb. 1636
gest. 1659
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ferdinand Christian von Anhalt-Bernburg

geb. 1643
gest. 1645
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Fürst Joachim Ernst von Anhalt-Bernburg

geb. 1629
gest. 1629
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Fürst Karl Ursinus von Anhalt-Bernburg

geb. 1642
gest. 1660
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Maria von Anhalt-Bernburg

geb. 1645
gest. 1655
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Viktor I. Amadeus von Anhalt-Bernburg

geb. 1634
gest. 1718
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; ab 1656 regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; seit 1652 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gerühmte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Agnes von Anhalt-Dessau
Geburtsname: Landgräfin Agnes von Hessen-Kassel

geb. 1606
gest. 1650
Anm.: Tochter des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); ab 1623 Ehe mit Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); seit 1623 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Eiferige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Eva Katharina von Anhalt-Dessau

geb. 1613
gest. 1679
Anm.: Tochter des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousine Christians II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Johann Georg II. von Anhalt-Dessau

geb. 1627
gest. 1693
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); schwedischer Obrist (1655-1658) und Generalmajor (1658); ab 1658 kurbrandenburgischer General und Statthalter der Kurmark sowie Obrist (1658-1660 und seit 1666); später auch Geheimer Staats- und Kriegsrat in Berlin sowie Feldmarschall (1670); ab 1660 regierender Fürst von Anhalt-Dessau; seit 1670 Senior des Hauses Anhalt; ab 1638 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gefüllte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau

geb. 1596
gest. 1660
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1618-1643 gemeinsam mit seinem Bruder Georg Aribert (1606-1643) regierender, danach alleinregierender Fürst von Anhalt-Dessau; seit 1617 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Durchdringende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Juliana von Anhalt-Dessau

geb. 1626
gest. 1652
Anm.: Tochter des Fürsten Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660).
Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen

geb. 1579
gest. 1650
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1600 Aufnahme in die Florentiner Accademia della Crusca ("L'Acceso"); seit 1606 regierender Fürst von Anhalt-Köthen; 1631-1635 schwedischer Statthalter des Erzstifts Magdeburg und des Hochstifts Halberstadt; 1617 Mitbegründer und bis zu seinem Tod erstes Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nährende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Sophia von Anhalt-Köthen
Geburtsname: Gräfin Sophia zur Lippe

geb. 1599
gest. 1654
Anm.: Tochter des Grafen Simon VI. zur Lippe (1554-1613); 1626-1650 Ehe mit Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); ab 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Emsige"); seit 1629 Angehörige der Noble Académie des Loyales.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Wilhelm Ludwig von Anhalt-Köthen

geb. 1638
gest. 1665
Anm.: Sohn des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; ab 1650 regierender Fürst von Anhalt-Köthen, bis 1658 unter Vormundschaft der Fürsten August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653) bzw. Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); seit 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erlangende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst August von Anhalt-Plötzkau

geb. 1575
gest. 1653
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; Verzicht bei der Landesteilung von 1603/06 für eine finanzielle Abfindung von 300.000 Talern auf ein eigenens Teilfürstentum; ab 1611 Regent im Amt Plötzkau unter Bernburger Landeshoheit; 1621-1642 zugleich vormundschaftlicher Regent für seinen Neffen, Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst (1621-1667); seit 1630 Senior des Hauses Anhalt; ab 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sieghafte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Emanuel von Anhalt-Plötzkau
Fürst Emanuel von Anhalt-Köthen

geb. 1631
gest. 1670
Anm.: Sohn des Fürsten August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1653-1665 gemeinschaftliche Regentschaft mit seinen Brüdern Ernst Gottlieb (1620-1654) und Lebrecht (1622-1669) in Plötzkau; ab 1657 in schwedischen Kriegsdiensten; 1659/60 in dänischer Gefangenschaft; 1662 Teilnahme am venezianischen Feldzug gegen die Türken; 1665-1669 zusammen mit seinem Bruder Lebrecht herrschender und seit 1669 alleinregierender Fürst von Anhalt-Köthen; ab 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Strebende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Ernst Gottlieb von Anhalt-Plötzkau

geb. 1620
gest. 1654
Anm.: Sohn des Fürsten August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; ab 1653 gemeinschaftliche Regentschaft mit seinen Brüdern Lebrecht (1622-1669) und Emanuel (1631-1670) in Plötzkau; seit 1634 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Starke").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst

geb. 1621
gest. 1667
Anm.: Sohn des Fürsten Rudolf von Anhalt-Zerbst (1576-1621) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1621-1642 unter Vormundschaft des Fürsten August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653); trotzdem ab 1633 Erziehung in Oldenburg unter dem Einfluss seiner lutherischen Mutter Fürstin Magdalena (1585-1657); seit 1642 regierender Fürst von Anhalt-Zerbst; danach schrittweiser Konfessionswechsel seines Landes zum Luthertum; ab 1642 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlgestalte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Magdalena von Anhalt-Zerbst
Geburtsname: Gräfin Magdalena von Oldenburg

geb. 1585
gest. 1657
Anm.: Tochter des Grafen Johann XVI. von Oldenburg (1540-1603); 1612-1621 Ehe mit Fürst Rudolf von Anhalt-Zerbst (1576-1621); danach Leben in Wittenberg bzw. Oldenburg (1633-1642); seit 1642 Witwensitz in Coswig (Anhalt).

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Sophia Augusta von Anhalt-Zerbst
Geburtsname: Herzogin Sophia Augusta von Schleswig-Holstein-Gottorf

geb. 1630
gest. 1680
Anm.: Tochter des Herzogs Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf (1597-1659); 1649-1676 Ehe mit Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst (1621-1676).

Weiterführende Informationen in der GND
Anhalt, Haus
Fürsten von Anhalt

Anm.: Reichsfürstengeschlecht aus der Dynastie der Askanier.Weiterführende Informationen in der NDB
Lucio d' Aquino

gest. 1650
Anm.: Süditalienischer Adliger, der wegen eines von ihm verstümmelten Pferdes durch dessen Besitzer Cesare di Capua (gest. 1669) ermordet wurde.
Juan José de Austria

geb. 1629
gest. 1679
Anm.: Unehelicher Sohn des Königs Philipp IV. von Spanien (1605-1665); spanischer General; 1653-1656 Vizekönig von Katalonien; 1656-1659 Statthalter der spanischen Niederlande; 1648-1651 Vizekönig von Sizilien; 1662-1664 Oberbefehlshaber im Restaurationskrieg gegen Portugal; 1669-1678 Vizekönig von Aragón; seit 1676 leitender Minister seines Halbbruders König Karl II. von Spanien (1661-1700).

Weiterführende Informationen in der GND
Christian Viktor Ayrer

geb. 1650
Anm.: Sohn des kaiserlichen Kapitänleutnants Georg Wilhelm Ayrer.
Georg Wilhelm Ayrer

Anm.: Sohn des Nürnberger Bürgers N. N. Ayrer (1); um 1646/49 kaiserlicher Kapitänleutnant.
Regina Ayrer

Anm.: Um 1649/50 Ehefrau des kaiserlichen Kapitänleutnants Georg Wilhelm Ayrer.
William Barclay

geb. 1603
gest. 1676
Anm.: Sohn des schottischen Adligen Patrick Barclay of Sigget; ab den 1630er Jahren in schwedischen Kriegsdiensten als Rittmeister (um 1636), Obristleutnant (um 1639/40), Obrist (1646) und Generalmajor (1665); 1648 Naturalisation als schwedischer Adliger: 1652-1656 Stadtmajor und seit 1656 Stadtoberst in Stockholm; 1654 Introduktion in das schwedische Ritterhaus; vgl. Alexander Zirr: Die Schweden in Leipzig. Die Besetzung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg (1642-1650), Leipzig 2017, S. 770.
Gräfin Anna Elisabeth von Bentheim-Steinfurt
Geburtsname: Fürstin Anna Elisabeth von Anhalt-Dessau

geb. 1598
gest. 1660
Anm.: Tochter des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousine Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1617-1632 Ehe mit Graf Wilhelm Heinrich von Bentheim-Steinfurt (1584-1632).

Weiterführende Informationen in der GND
Johann (1) Berndt

Anm.: 1629/30 vermutlich Kriegskassenverwalter des kaiserlichen Obristen Fürst Ernst von Anhalt-Bernburg (1608-1632); danach möglicherweise in Diensten des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Adolf von Börstel

geb. 1591
gest. 1656
Anm.: Sohn des Bernburger Oberhauptmannes Curt von Börstel (1549-1618); königlicher Kammerjunker in Paris; langjähriger Agent der Fürsten von Anhalt und anderer protestantischer deutscher Reichsfürsten am französischen Königshof; seit 1646 Herr von Rieux (Oise).
Christian Heinrich von Börstel

geb. 1617
gest. 1661
Anm.: Sohn des Heinrich von Börstel (1581-1647); Erbherr auf Güsten und Ilberstedt; 1638-1640 Bildungsreise durch die Niederlande, Frankreich, England und Deutschland; 1641-1643 Rat des Fürsten Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660) und zugleich Hofmeister für dessen Sohn Johann Georg (1627-1693); 1643-1648 Geheimer Rat und Hofmeister von Fürst Johann Kasimir; 1648 Übersiedlung nach Bernburg; seit 1657 anhaltischer Gesamtrat und Hofmeister des Fürsten Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718); ab 1644 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erlängernde"); vgl. Andreas Hesius: Lieblich und schönes Erbtheil der Kinder Gottes [...], Köthen 1661, Bl. Fijr-Givv.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Armand de Bourbon
Prince Armand de Conti

geb. 1629
gest. 1666
Anm.: Sohn des Henri II de Bourbon, Prince de Condé (1588-1646); ab 1629 Prince de Conti; 1649/50 Beteiligung an der Fronde; 1650/51 deswegen in Haft; 1654-1660 Gouverneur von Guyenne; militärische Kommandos in Spanien (1654) und Italien (1657); 1656-1660 Grand maître de France; seit 1660 Gouverneur des Languedoc.

Weiterführende Informationen in der GND
Claire-Clémence de Bourbon
Princesse Claire-Clémence de Condé
Duchesse Claire-Clémence de Bourbon
Duchesse Claire-Clémence de Bellegarde
Duchesse Claire-Clémence de Châteauroux
Duchesse Claire-Clémence d' Enghien
Duchesse Claire-Clémence de Montmorency
Geburtsname: Claire-Clémence de Maillé

geb. 1628
gest. 1694
Anm.: Tochter des Urbain de Maillé, Marquis de Brézé (1597-1650); 1641-1686 Ehe mit Louis II de Bourbon, Prince de Condé (1621-1686).
Gaston de Bourbon
Duc Gaston d' Anjou
Duc Gaston d' Orléans
Duc Gaston de Chartres
Duc Gaston d' Montpensier
Duc Gaston d' Saint-Fargeau
Duc Gaston de Valois
Duc Gaston d' Alençon

geb. 1608
gest. 1660
Anm.: Sohn des Königs Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610) und ältester lebender Bruder ("Monsieur") von Ludwig XIII. (1601-1643); 1608-1640 Duc d'Anjou; ab 1626 Duc d'Orléans et de Chartres; seit 1627 Duc de Montpensier et de Saint-Fargeau; ab 1630 Duc de Valois; seit 1643 Lieutenant-général du royaume; ab 1646 Duc de Alençon; 1648-1653 wiederholter Parteiwechsel während der Fronde.

Weiterführende Informationen in der GND
Henri-Jules de Bourbon
Prince Henri-Jules de Condé
Duc Henri-Jules de Guise
Duc Henri-Jules de Bellegarde
Duc Henri-Jules de Châteauroux
Duc Henri-Jules d' Enghien
Duc Henri-Jules de Montmorency

geb. 1643
gest. 1709
Anm.: Sohn des Louis II de Bourbon, Prince de Condé (1621-1686); 1646-1686 Duc d’Enghien; 1660-1685 Grand maître de France; französischer Maréchal de camp (1672) und Lieutenant général (1673); ab 1686 Prince de Condé sowie Duc de Bellegarde et de Châteauroux; 1686-1689 Duc de Montmorency; seit 1688 Duc de Guise.

Weiterführende Informationen in der GND
Louis II de Bourbon
Prince Louis II de Condé
Duc Louis II de Bourbon
Duc Louis II de Montmorency
Duc Louis II de Bellegarde
Duc Louis II de Châteauroux
Duc Louis II d' Enghien

geb. 1621
gest. 1686
Anm.: Sohn des Henri II de Bourbon, Prince de Condé (1588-1646); 1621-1646 Duc d’Enghien; 1643-1675 französischer Lieutenant-général; ab 1646 Prince de Condé sowie Duc de Bellegarde et de Châteauroux; Gouverneur der Bourgogne (1646-1650) und von Berry (1647-1650); 1647-1654 Grand maître de France; seit 1650 Duc de Montmorency; 1651-1653 militärischer Führer der Fronde; 1653 Todesurteil in Abwesenheit und Flucht in die Spanische Niederlande; 1654-1659 spanischer General; 1659 Amnestie und Rückkehr nach Frankreich; 1661-1667 Duc de Bourbon.

Weiterführende Informationen in der GND
Kurfürstin Elisabeth Charlotte von Brandenburg
Herzogin Elisabeth Charlotte in Preußen
Geburtsname: Pfalzgräfin Elisabeth Charlotte von Pfalz-Simmern

geb. 1597
gest. 1660
Anm.: Tochter des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz (1574-1610); 1616-1640 Ehe mit Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg (1595-1640); seit 1650 Witwensitz in Crossen an der Oder.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Cesare di Capua

gest. 1669
Anm.: Sohn des Ettore di Capua; 1650 Mord an Lucio d'Aquino (gest. 1650), weil dieser eines seiner Pferde verstümmelt hatte.
Bohdan Mychajlowytsch Chmelnyzkyj

geb. 1595
gest. 1657
Anm.: Sohn des Gutsbesitzers Mychajl Chmelnyzkyj; Ausbildung am Jesuitenkolleg in Tschyhyryn; danach Kriegsdienst im Kosakenherr; seit 1648 Hetman der Kosaken und Anführer von deren Aufstand gegen Polen-Litauen.

Weiterführende Informationen in der GND
Maria Crimmelius
Geburtsname: Maria Kind
Maria Reinhard

Anm.: Tochter des Zerbster Diakons und Gymnasialprofessors Nikolaus Kind (1541-1598); bis 1617 erste Ehe mit dem Aderstedter Pfarrer Augustin Reinhard (gest. 1617); 1620-1621 zweite Ehe mit dem Riederer Pfarrer Valentin Crimmelius (1554-1621); später fürstliche Bedienstete in Bernburg, zuletzt (1649/50) Altfrau auf dem Schloss; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 324 und 388.
Oliver Cromwell

geb. 1599
gest. 1658
Anm.: Sohn des Robert Cromwell (ca. 1560–1617); 1628/29 und 1640-1653 Abgeordneter des House of Commons; Colonel (1642-vor 1644) und Lieutenant-General (vor 1644-1646) der englischen Parlamentsarmee; 1645-1650 General und ab 1650 Oberbefehlshaber der New Model Army; 1649-1653 Mitglied des Council of State; seit 1653 Lord Protector of the Commonwealth of England, Scotland and Ireland.

Weiterführende Informationen in der GND
König Christian V. von Dänemark und Norwegen
Herzog Christian V. von Schleswig-Holstein
Graf Christian VIII. von Oldenburg und Delmenhorst

geb. 1646
gest. 1699
Anm.: Sohn des Königs Friedrich III. von Dänemark und Norwegen (1609-1670); seit 1670 König von Dänemark und Norwegen, regierender Herzog von Schleswig und Holstein sowie regierender Graf von Oldenburg und Delmenhorst.

Weiterführende Informationen in der GND
König Friedrich III. von Dänemark und Norwegen
Herzog Friedrich II. von Schleswig-Holstein
Administrator Friedrich II. von Bremen
Administrator Friedrich II. von Verden
Graf Friedrich I. von Oldenburg und Delmenhorst

geb. 1609
gest. 1670
Anm.: Sohn des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); 1623-1629 und 1634-1644 Administrator des Hochstifts Verden; 1634-1648 Administrator des Erzstifts Bremen; 1647 Statthalter der Herzogtümer Schleswig und Holstein; ab 1648 König von Dänemark und Norwegen sowie regierender Herzog von Schleswig und Holstein; seit 1667 zudem regierender Graf von Oldenburg und Delmenhorst.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Jean Danus de Boidonville

Anm.: Gebürtiger Lothringer; fürstlicher Bereiter (um 1612/50) und Jäger (um 1633) in Dessau.
N. N. von Diepholt

Anm.: Um 1647/50 hessisch-kasselischer Obristleutnant.
Eleonora Elisabeth von Ditten
Elisabeth Eleonora von Ditten

gest. 1676
Anm.: Tochter des Jürgen von Ditten (gest. 1629) zu Werle; um 1637/62 Kammerjungfer der Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg (1603-1675); später Konversion zum katholischen Glauben; vgl. Stian Herlofsen Finne-Grønn: Den mecklenburgsk-uradelige Aet v. Ditten, Christiania 1911, S. 7.
August Adolf von Drandorf

geb. ca. 1590
gest. 1656
Anm.: Sohn des Wolf Friedrich von Drandorf (gest. 1632) auf Belgern; kursächsischer Obristleutnant (1631), Obrist (1635-1650) und Generalwachtmeister (1649); Kommandant von Leipzig (1636-1638), Magdeburg (1638-1646) und Großenhain (1648-1650); 1649/50 kursächsischer Gesandter auf dem Nürnberger Exekutionskongress; 1644 Erhebung in den Freiherrenstand.

Weiterführende Informationen in der GND
Johann Dürr

geb. 1613
gest. 1689
Anm.: Sohn des Dresdener Goldschmieds Christian Dürr; Studium in Wittenberg (1636 Mag.); Dr. theol.; ab 1643 lutherischer Hofprediger, seit 1644 auch Pfarrer an der Bartholomäuskirche, ab 1648 ebenso Superintendent und seit 1682 zudem Gymnasialprofessor in Zerbst; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 237.

Weiterführende Informationen in der GND
Stephan Eberling

Anm.: In den 1640er Jahren fürstlicher Diener und Sattelknecht in Zerbst; um 1650 Rüst- und Unterstallmeister des Fürsten Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660).
Heinrich Friedrich von Einsiedel

geb. 1582
gest. 1653
Anm.: Sohn des Georg Heinrich von Einsiedel (1550-1633); Erbherr auf Roschwitz; 1623 Hofmann des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); im Oktober 1637 interimistischer und ab 1639 bis mindestens 1650 regulärer fürstlicher Hofmeister in Bernburg; seit 1635 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gleiche").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Justina Maria von Einsiedel
Geburtsname: Justina Maria von Schierstedt

gest. 1700
Anm.: Tochter des Jakob von Schierstedt (gest. 1642) auf Scheuder und Tornau; bis 1640 Hofjungfer der Fürstin Anna Sophia von Anhalt-Bernburg (1604-1640); 1640-1653 Ehe mit Heinrich Friedrich von Einsiedel (1582-1653).
Georg Enderling

geb. 1583
gest. 1664
Anm.: Geboren in Zerbst; Magister; 1618-1620 Schulkonrektor in Bernburg; Pfarrer in Altenburg bei Nienburg/Saale (1620-1635) und an der Bernburger Nikolaikirche (seit 1635); vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 241.
Matthias Engelhardt d. Ä.

Anm.: Sohn von Laurentius Engelhardt, Beisitzer im Großen Rat der Stadt Straßburg; Dr. med.; seit 1627 Leibarzt des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650) und vor 1638 auch des Fürsten Georg Aribert von Anhalt-Dessau (1606-1643); daneben noch 1640 Stadtarzt in Köthen; um 1650 vermutlich Arzt in Aschersleben.
König Karl I. von England
König Karl I. von Schottland
König Karl I. von Irland

geb. 1600
gest. 1649
Anm.: Sohn des Königs Jakob VI. von Schottland (Jakob I. von England) (1566-1625); ab 1625 König von England, Schottland und Irland; 1649 durch das Parlament des Hochverrats angeklagt und hingerichtet; seit 1611 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND
König Karl II. von England
König Karl II. von Schottland
König Karl II. von Irland

geb. 1630
gest. 1685
Anm.: Sohn des Königs Karl I. von England, Schottland und Irland (1600-1649); ca. 1638-1649 Prince of Wales; ab 1660 König von England, Schottland und Irland; seit 1638 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND
Thomas Fairfax
Lord Thomas Fairfax of Cameron

geb. 1612
gest. 1671
Anm.: Sohn des Ferdinando Fairfax, 2nd Lord Fairfax of Cameron (1584-1648); 1639/40 Teilnahme an den Bischofskriegen gegen die Schotten; Kriegsdienst für das englische Parlamentsheer als Lieutenant-general of the Horse unter seinem Vater (1642-1645) sowie Commander-in-Chief of the Forces und Captain General (1645-1650); seit 1648 3rd Lord Fairfax of Cameron; 1651-1660 Lord of Mann; danach Rückzug auf die Güter.

Weiterführende Informationen in der GND
George Fisher

Anm.: 1650/51 englischer Agent in Spanien.
König Ludwig XIV. von Frankreich
König Ludwig III. von Navarra

geb. 1638
gest. 1715
Anm.: Sohn des Königs Ludwig XIII. von Frankreich (1601-1643); seit 1643 König von Frankreich und Navarra (bis 1661 unter der Regentschaft seiner Mutter Anna).

Weiterführende Informationen in der GND
Balthasar Fuß

geb. 1596
gest. 1668
Anm.: Sohn des Bernburger Kürschners und Ratskämmerers Matthias Fuß; um 1624/26 Ratsbauherr, um 1628 Ratskämmerer und spätestens seit 1630 Bürgermeister der Bernburger Bergstadt; zugleich Inhaber des Gasthofs "Zum Weißen Ross".
James Graham
Earl bzw. Marquess James of Montrose

geb. 1612
gest. 1650
Anm.: Sohn des John Graham, 4th Earl of Montrose (1573-1626); ab 1626 5th Earl und seit 1644 1st Marquess of Montrose; 1644-1646 Kommandeur der royalistischen Truppen als Lord Lieutenant (1644) and Captain-general of Scotland (1645); 1650 eigenmächtige Landung auf den Orkney-Inseln und Hinrichtung als Kriegsgefangener des schottischen Parlaments in Edinburgh.

Weiterführende Informationen in der GND
Philipp Güder

geb. 1605
gest. 1669
Anm.: Sohn des Bernburger Bürgers und Ratsbauherrn Martin Güder (gest. vor 1639); um 1631 fürstlicher Gutsverwalter(?); seit 1637 fürstlicher Amtsschreiber in Bernburg (noch 1646); um 1646/56 Küchenmeister; 1648/49 zugleich Landrichter; später städtischer Bauherr.
N. N. Habernfeld

Anm.: Bruder des Hans Jakob Habernfeld; vor 1650 Hofmeister des Grafen N. N. von Herberstein auf dessen Kavalierstour.
Hans Jakob Habernfeld

Anm.: Geboren in Frankfurt am Main; um 1650 reicher Mann in Leiden.
Andreas Haberveschl von Habernfeld
Ondřej Habervešl z Habernfeldu

geb. 1587
gest. nach 1655/vor 1660
Anm.: Sohn des kaiserlichen Sekretärs Albrecht Haberveschl von Habernfeld aus der Prager Altstadt; Mitglied der Brüderunität; Studium in Helmstedt und Basel (1609 Dr. med.); später vermutlich praktischer Arzt in Prag; ca. 1618-1620 Offizier des böhmischen Ständeheeres; danach Emigration in die Niederlande; um 1646 Arzt in Den Haag; zudem politischer Publizist.

Weiterführende Informationen in der GND
Friedrich Hammel
Friedrich Hamel

geb. ca. 1545/46
Anm.: 1603, 1606, 1609, 1614 und 1617 Bürgermeister von Zerbst.
Johann Christian Hammel
Johann Christian Hamel

gest. 1682
Anm.: Angeblich Sohn des Zerbster Bürgermeisters Friedrich Hammel (geb. ca. 1545); ab 1650 Lehrer der Prinzen Viktor Amadeus (1634-1718) und Karl Ursinus von Anhalt-Bernburg (1642-1660); spätestens seit 1656 Stadtvogt in Bernburg.
Adam Hanckwitz

gest. nach 1646/vor 1658
Anm.: Um 1640/50 Bürgermeister in Nienburg (Saale).
Martin Hanckwitz

gest. 1675
Anm.: Geboren in Preußen; später Bürger in Nienburg/Saale; 1640 Interimslehrer und danach bis 1650 Präzeptor der Prinzen Erdmann Gideon (1632-1649) und Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg, seit 1648 auch für deren Bruder Karl Ursinus (1642-1660); um 1651 anhaltisch-bernburgischer Sekretär; spätestens 1653 Ratskämmerer in Köthen.

Weiterführende Informationen in der GND
Anna Katharina von Heister
Geburtsname: Anna Katharina von Thale

gest. nach 1679
Anm.: Tochter des Georg Heinrich von Thale; 1647-1679 Ehe mit Georg von Heister (1609-1679).
Gottfried von Heister

geb. 1609
gest. 1679
Anm.: Sohn des Sigbert von Heister; ab ca. 1630 in kaiserlichen Kriegsdiensten als Fähnrich, Kornet, Rittmeister, Obristwachtmeister, Obristleutnant (spätestens 1632-1639), Obrist (1639-1648 und seit 1656), Generalfeldwachtmeister (1657), Feldmarschalleutnant (1664) und Feldzeugmeister (1672); ab 1671 kaiserlicher Kämmerer; seit 1672 zudem Vizepräsident des Hofkriegsrats; 1664 Erhebung in den Freiherrenstand; vgl. P. F. Philippus: Christlich-Catholische Leich-Predig [...], Hildesheim [1679], S. 1-7.

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Graf N. N. von Herberstein

Anm.: Vermutlich protestantischer Angehöriger des steirisch-österreichischen Adelsgeschlechts.
Andreas (1) Hesius
Andreas Heise

geb. 1610
gest. 1693
Anm.: Sohn des Zerbster Bürgers Simon Heise; Dr. theol.; 1642-1655 Rektor der Bernburger Stadtschule; daneben Diakon an der Schlosskirche St. Ägidien (1644/45) und der Marienkirche (1645-1655) in Bernburg; 1655-1659 Pfarrer und Hofprediger in Plötzkau; seit 1659 Superintendent und Oberpfarrer an St. Marien in Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 285.

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Landgraf Friedrich von Hessen-Eschwege

geb. 1617
gest. 1655
Anm.: Sohn des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); seit 1632 Titularlandgraf von Hessen-Eschwege unter der Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel; schwedischer Obrist (1640) und Generalmajor (1648).

Weiterführende Informationen in der GND, Hessische Biographie
Landgräfin Amalia Elisabeth von Hessen-Kassel
Geburtsname: Gräfin Amalia Elisabeth von Hanau-Münzenberg

geb. 1602
gest. 1651
Anm.: Tochter des Grafen Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg (1576-1612); 1619-1637 Ehe mit Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel (1602-1637); 1637-1650 Regentin der Landgrafschaft Hessen-Kassel für ihren unmündigen Sohn Wilhelm VI. (1629-1663).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Landgraf Wilhelm VI. von Hessen-Kassel

geb. 1629
gest. 1663
Anm.: Sohn des Landgrafen Wilhelm V. von Hessen-Kassel (1602-1637); ab 1637 regierender Landgraf von Hessen-Kassel (bis 1650 unter Vormundschaft); seit 1659 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Auserkorne").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Landgraf Ernst von Hessen-Rheinfels

geb. 1623
gest. 1693
Anm.: Sohn des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); 1641 Volontär in französischen Kriegsdiensten; danach hessisch-kasselischer Kapitän (1642), Obristleutnant (1643), Obrist (1645) und Generalwachtmeister (1648); seit 1649 Titularlandgraf von Hessen-Rheinfels unter der Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel; 1651 Konversion zum katholischen Glauben; Erbe der Mediat-Landgrafschaften Hessen-Eschwege (1655) und Hessen-Rotenburg (1658); 1663 Ernennung zum kaiserlichen Feldmarschallleutnant (Stellung jedoch nicht angetreten).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Hessische Biographie
Landgraf Hermann von Hessen-Rotenburg

geb. 1607
gest. 1658
Anm.: Sohn des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); ab 1617 Koadjutor des Stifts Hersfeld; seit 1622 Propst des hersfeldischen Klosters Petersberg; ab 1627 Titularlandgraf von Hessen-Rotenburg unter der Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel; seit 1642 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Fütternde").

Weiterführende Informationen in der GND, Hessische Biographie, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Landgräfin Kunigunde Juliana von Hessen-Rotenburg
Geburtsname: Fürstin Kunigunde Juliana von Anhalt-Dessau

geb. 1608
gest. 1683
Anm.: Tochter des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousine Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1642-1658 Ehe mit Landgraf Hermann von Hessen-Rotenburg (1607-1658); seit 1623 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Willfertige").
Christoph von Jena

geb. 1614
gest. 1674
Anm.: Sohn des Peter von Jena (1584-1639), Rektor des Gymnasium Illustre Zerbst; Rechtsstudium in Wittenberg; um 1643/46 anhaltisch-zerbstischer Hofadvokat; zugleich seit 1643 Konsulent des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (noch 1649); spätestens 1655 anhaltisch-bernburgischer Hofrat.

Weiterführende Informationen in der GND
Jesus Christus
Jesus von Nazareth

Anm.: Biblische Figur.

Weiterführende Informationen in der GND
Johannes der Täufer Heiliger

Anm.: Biblischer Prophet.

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Bartholomäus Jonius

geb. 1603
gest. 1657
Anm.: Um 1627/28 Kantor in Ballenstedt; Pfarrer in Neudorf (1633-1636), Opperode (1636-1640) und Altenburg bei Nienburg/Saale (1640-1643); 1643-1657 Diakon an der Schlosskirche St. Ägidien in Bernburg sowie Pfarrer von Dröbel; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 300.
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand III.
König Ferdinand III. von Böhmen
König Ferdinand III. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand III. (Ernst) von Österreich

geb. 1608
gest. 1657
Anm.: Sohn des späteren Kaisers Ferdinand II. (1578-1637); ab 1626 König von Ungarn; seit 1627 König von Böhmen; im Dezember 1636 Wahl zum römisch-deutschen König; ab 1637 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; seit 1625 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
İslâm III. Giray Khan (Krim)

geb. 1604
gest. 1654
Anm.: Sohn des Krim-Khans Selâmet I. Giray (1558-1610); seit 1644 Krim-Khan.

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Graf Franz Christoph Khevenhüller

geb. 1588
gest. 1650
Anm.: Sohn des Grafen Bartholomäus Khevenhüller (1539-1613); um 1609 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1614 kaiserlicher Kämmerer; 1617-1631 kaiserlicher Gesandter in Madrid; seit 1621 Geheimer Rat; 1631-1646 Obersthofmeister der Königin bzw. Kaiserin Maria Anna (1606-1646); ab 1623 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Staffan Klingspor

geb. 1611
gest. 1676
Anm.: Sohn des Johan von Klingspor (1578-1636); 1633 Naturalisation als schwedischer Adliger und Introduzierung in die Schwedische Ritterschaft; schwedischer Obristleutnant (1642), Obrist (1657) und Generalmajor (1674).
Christian Ernst von Knoch(e)

geb. 1608
gest. 1655
Anm.: Sohn des Kaspar Ernst von Knoch (1582-1641); Erbherr auf Trinum; 1631-1639 in Kriegsdiensten, zuletzt als kursächsischer Obristleutnant und Generaladjutant (um 1637); ab 1641 Landeshauptmann des Teilfürstentums Anhalt-Zerbst; seit 1643 anhaltischer Gesamtrat; 1645-1650 Geheimer Rat des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); ab 1650 Direktor der Köthener Vormundschaftsregierung; seit 1636 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Weichende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
N. N. Knüttel (1)

Anm.: Um 1644/50 Ehefrau des Matthias Knüttel.
N. N. Knüttel (2)

geb. 1650
Anm.: Sohn des Matthias Knüttel.
Matthias Knüttel

Anm.: Bruder des Georg Knüttel (1606-1682); zunächst fürstlicher Amtsschreiber in Großalsleben; danach Ballenstedter Stadtschreiber; Gerichts- und Haushalter der Justina Maria von Einsiedel (gest. 1700) auf Roschwitz; seit 1649 fürstlicher Amts- und Kornschreiber in Ballenstedt (noch 1657).
Jakob Anton von Krosigk

geb. 1624
gest. 1704
Anm.: Sohn des Gebhard Friedrich von Krosigk (1579-1630); Erbherr auf Hohenerxleben und Rathmannsdorf; 1640-1650 in schwedischen Kriegsdiensten, anfangs als Volontär, später als Kornett (1642); 1654-1661 kurbrandenburgischer Gardehauptmann; ab 1682 anhaltischer Landrat; seit 1693 Unterdirektor der anhaltischen Landschaft; vgl. Daniel Müller: Schuldige letzte Ehren- und Dienst-Erweisung [...], Zerbst 1706, Bl. [K2]v-M2v.

Weiterführende Informationen in der GND
Ludolf Lorenz von Krosigk

geb. 1627
gest. 1673
Anm.: Sohn des Gebhard Friedrich von Krosigk (1579-1630); Erbherr auf Hohenerxleben und Rathmannsdorf; 1646-1650 in schwedischen Kriegsdiensten; 1653-1656 französischer Rittmeister; danach kurbrandenburgischer Obristwachtmeister (1657) und Generaladjutant; ab 1661 Hofmeister bei Herzog Rudolf August von Braunschweig-Wolfenbüttel (1627-1704); braunschweigisch-lüneburgischer Obristleutnant (1665) und Obrist; seit 1671 kurbrandenburgischer Kammerherr; ab 1672 Obrist und Kriegsrat; seit 1653 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erhabende"); vgl. Daniel Müller: Kurtzer Trauer-Sermon Von der Gebrechligkeit Menschliches Lebens [...], Köthen [1675], o. S.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Matthias von Krosigk

geb. 1616
gest. 1697
Anm.: Sohn des Gebhard Friedrich von Krosigk (1579-1630); Erbherr auf Hohenerxleben, Rathmannsdorf, Merbitz, Queis und Groß Salze; 1638/39 in kaiserlichen und kursächsischen Kriegsdiensten; 1648/49 Hofmeister des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Gottorf, Administrator von Lübeck (1606-1655); 1650 Mitglied des Größeren Ausschusses der anhaltischen Landstände; 1665 erzstiftisch-magdeburgischer Kriegskommissar des Saalkreises; ab 1683 kurbrandenburgischer Landkammerrat im Herzogtum Magdeburg; seit 1649 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Verbesserte"); vgl. August Hertzog: Wahl- Denck- und Trost-Spruch Eines Frommen und Wohlbetagten [...], Halle 1698, Bl. [H2]v-Lv.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Volrad (2) von Krosigk

geb. 1612
gest. 1660
Anm.: Sohn des Gebhard Friedrich von Krosigk (1579-1630); Erbherr auf Hohenerxleben und Rathmannsdorf; 1631-1640 Kriegsdienst u. a. als Kornett unter Herzog Georg von Braunschweig-Calenberg (1582-1641), kursächsischer Leutnant (40 Monate), kaiserlicher Capitain-Leutnant (10 Monate), Rittmeister und Obristwachtmeister (um 1638/40); seit 1642 Mitglied des Größeren Ausschusses der anhaltischen Landstände; seit 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nötige"); vgl. Georg Lautenschläger: Mors Christianorum nunqvam præmatura [...], Leipzig 1661, fol. L r-Miv v.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Duc François II de La Rochefoucauld
Prince François V de Marcillac

geb. 1613
gest. 1680
Anm.: Sohn des Comte François V de La Rochefoucauld (1588-1650), ab 1622 erster Duc de La Rochefoucauld; französischer Mestre de camp (1629) und Maréchal de camp (1646); 1648-1653 Teilnahme an der Fronde; seit 1650 Duc de La Rochefoucauld und Prince de Marcillac; Tätigkeit als Schriftsteller.

Weiterführende Informationen in der GND
Frédéric-Maurice de La Tour d'Auvergne
Duc Frédéric-Maurice de Bouillon
Duc Frédéric-Maurice d' Albret et de Château-Thierry
Prince Frédéric-Maurice de Sedan

geb. 1605
gest. 1652
Anm.: Sohn des Henri de La Tour d'Auvergne, Prince de Sedan et Duc de Bouillon (1555-1623); ab 1623 Prince de Sedan (bis 1642) und Duc de Bouillon; 1633 Konversion zum katholischen Glauben; französischer Maréchal de camp (1635) und Lieutenant-général (1642); seit 1650 Teilnahme an der Fronde; ab 1651 Duc d’Albret et de Château-Thierry.

Weiterführende Informationen in der GND
Henri de La Tour d'Auvergne
Vicomte Henri de Turenne

geb. 1611
gest. 1675
Anm.: Sohn des Henri de La Tour d'Auvergne, Prince de Sedan et Duc de Bouillon (1555-1623); ab 1623 Vicomte de Turenne; 1625-1629 militärische Ausbildung in der niederländischen Armèe; seit 1630 in französischen Kriegsdiensten als Mestre de camp (1630), Maréchal de camp (1634), Lieutenant-général des armées (1639), Maréchal de France (1643), Colonel général (1657) und Maréchal général des camps et armées du roi (1660); 1668 Konversion zum katholischen Glauben.

Weiterführende Informationen in der GND
Lazarus

Anm.: Biblische Figur.
Friedrich Lentz

geb. 1591
gest. 1659
Anm.: Geboren in Wittenberg; 1615 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Basel; Kanzler (1617-1635) und Geheimer Rat (1635-1645) der Äbtissin Dorothea Sophia von Quedlinburg (1587-1645); 1645-1648 gräflich-stolbergischer Kanzler und Rat des Fürsten Christian II. Anhalt-Bernburg; seit 1648 gräflich-schwarzburgischer Kanzler in Rudolstadt; vgl. Justus Söffing: Seligkeit im Glauben und Schawen [...], Jena 1659, Bl. E2 v-Fiv v.

Weiterführende Informationen in der GND
David Leslie
Lord David Newark

geb. ca. 1600
gest. ca. 1682
Anm.: Sohn des schottischen Adligen Patrick Leslie, 1st Lord Lindores (gest. 1608); 1630/31 schwedischer Hauptmann; 1632-1634 russischer Hauptmann; 1635-1640 schwedischer Obrist; danach Obrist (1643/44) und Generalmajor (1644-1650) der schottischen Parlamentsarmee; 1650/51 royalistischer Generalleutnant; 1651-1660 Gefangenschaft im Tower of London; seit 1661 1st Lord Newark.
Herzog Karl IV. von Lothringen und Bar

geb. 1604
gest. 1675
Anm.: Sohn des Herzogs Franz II. von Lothringen und Bar (1572-1632); seit 1625 Herzog von Lothringen und Bar; 1634 vorübergehende Abdankung zugunsten seines Bruders Nikolaus Franz (1609-1670); zwischen 1634 und 1641, 1641 und 1661 bzw. 1670-1675 durch französische Besetzung seines Herzogtums mehrfach von der Regierung abgehalten.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Gebhard Loyß
Gebhard Louis

geb. 1613
gest. nach 1660
Anm.: 1635/36 und 1647-1656 Kammerdiener, zuletzt auch Geheimer Kammerschreiber und Bibliothekar des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; um 1637 Hofkastner in Amberg; Inhaber eines lehnbaren Gülthofs zu Büchelberg (Oberpfalz).
Melchior Loyß
Melchior Louis

geb. 1576
gest. 1650
Anm.: Ab 1606 in anhaltisch-bernburgischen Diensten, zunächst als Einnehmer(?) der oberpfälzischen Regierung, spätestens seit 1620 als Pfennig- (bis 1633) und Schatzmeister, ab 1634 als Amtmann von Harzgerode und fürstlicher Obereinnehmer der Harzämter (bis 1637) sowie als Rat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (bis 1650); 1638/39 Bernburger Stadtvogt; 1639-1646 Hofmeister der Prinzen Erdmann Gideon (1632-1649) und Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718).
Paul Ludwig

geb. 1603
gest. 1684
Anm.: Sohn des Bernburger Diakons Christoph Ludwig (1567-1636); bis 1630 geheimer Kammersekretär des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1630 Kammersekretär, seit 1633 zudem Pfennigmeister, spätestens 1636 Lehens- und Gerichtssekretär, spätestens 1642 Kanzlei- und Lehenssekretär, danach bis 1651 Justiz- und Hofrat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Jules Mazarin
Giulio Raimondo Mazzarino
Bischof Jules von Metz
Duc Jules de Mayenne
Duc Jules de Nevers et Rethel

geb. 1602
gest. 1661
Anm.: Sohn des Pietro Mazzarino (1576-1654); 1609-1619 Besuch des Jesuitenkollegs in Rom; danach Studium der Rechtswissenschaften in Salamanca; 1628 Promotion zum Dr. jur. in Rom; ab 1631 Diplomat in päpstlichen Diensten, zuletzt als Vizelegat von Avignon (1634-1637) und Apostolischer Nuntius in Paris (1634-1636); 1639-1642 Sekretär des Kardinals Richelieu (1585-1642); seit 1641 Kardinal; ab 1642 Erster Minister unter König Ludwig XIII. von Frankreich (1601-1643), unter der Regentschaft von Königin Anna (1601-1666) und unter König Ludwig XIV. (1638-1715); 1646-1648 auch Surintendant des bâtiments du roi; 1652-1658 Bischof von Metz; seit 1654 Duc de Mayenne; ab 1659 Duc de Nevers et Rethel.

Weiterführende Informationen in der GND
Joachim Mechovius

geb. 1600
gest. 1672
Anm.: Sohn des Güstener Pfarrers Erasmus Mechovius (gest. 1626); Schulbesuch in Ballenstedt, Aschersleben und Salzwedel; Studium in Leipzig (1615), Joachimsthal (1618/19), Zerbst (1619), Altdorf (1622) und Straßburg (1627); 1631 Promotion zum Dr. jur. utr. an der Universität Basel; danach Advokat in Aschersleben und Bremen; später anhaltisch-bernburgischer Kammerrat (1639-1656), Kammer- und Regierungsrat (1656-1662) sowie Kanzler (ab 1662), auch Kirchenrat; seit 1647 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gedeihliche").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Ferdinando II de' Medici
Granduca Ferdinando II di Toscana

geb. 1610
gest. 1670
Anm.: Sohn des Cosimo II de' Medici, Granduca di Toscana (1590-1621); seit 1621 Granduca di Toscana (bis 1628 unter Vormundschaft).

Weiterführende Informationen in der GND
Wilhelm von Micrander

gest. 1677
Anm.: Sohn des kaiserlichen Obristleutnants N. N. Micrander; 1628 Hofmeister des Grafen Philipp Reinhard I. zu Solms-Hohensolms (1593-1635); ab 1630 Genfer Bürger; Offizier in kursächsischen Diensten, u. a. Hauptmann (1634/37) und Obristleutnant (1639); Wechsel in kaiserliche (um 1643) bzw. schwedische Dienste (um 1645/48); 1649-1658 Geheimer Rat des Fürsten Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660) sowie Amtshauptmann von Sandersleben und Freckleben; zugleich kaiserlicher Obristleutnant; 1657-1660 erneut in schwedischen und zuletzt wieder in kaiserlichen Diensten als Obristleutnant bzw. Obrist (spätestens 1671); seit 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Entledigende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Agnes Christina von Miltitz
Geburtsname: Agnes Christina von Werleben

Anm.: Thüringische Adlige; spätestens ab 1648 fürstliche Hofjungfer in Bernburg (noch 1656); seit 1656 Ehe mit Georg Friedrich von Miltitz.
Hilmar Ernst von Münchhausen

geb. nach 1578
gest. 1671
Anm.: Sohn des Statius von Münchhausen (1555-1633); Erbherr auf Dornburg und Groß-Lübs; Landkomtur der Johanniter in Wietersheim (Hochstift Minden); ab 1613 Drost von Grohnde; mehrfach anhaltischer Kriegskommissar und Gesandter; seit 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Verträgliche"); vgl. Gottlieb Samuel Treuer: Gründliche Geschlechts-Historie Des Hochadlichen Hauses Der Herren von Münchhausen, Göttingen [1740], S. 127.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Wilhelm II. von Nassau-Dillenburg
Fürst Wilhelm II. von Oranien

geb. 1626
gest. 1650
Anm.: Sohn des Fürsten Friedrich Heinrich von Oranien (1584-1647); seit 1647 Fürst von Oranien und Statthalter der Niederlande.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Duc Anne de Noailles
Marquis Anne de Montclar
Marquis Anne de Mouchy-le-Châtel

gest. 1678
Anm.: Sohn des François de Noailles, Comte d'Ayen (1584-1645); französischer Maréchal de camp (1643), premier Capitaine des Gardes du Corps (1648) und Lieutenant-général des armées du roi (1650); ab 1648 Marquis de Montclar; seit 1660 Gouverneur des Roussillon; ab 1663 Duc de Noailles und Pair de France; später auch Marquis de Mouchy-le-Châtel.

Weiterführende Informationen in der GND
Bernard de Nogaret de La Valette
Duc Bernard de La Valette
Duc Bernard d' Épernon

geb. 1592
gest. 1661
Anm.: Sohn des Jean-Louis de Nogaret de La Valette, Duc d'Épernon (1554-1642); 1622-1649 und ab 1658 Duc de La Valette sowie Pair de France; seit 1610 Colonel général des Bandes françaises (bis 1642 unter Aufsicht seines Vaters); ab 1642 Duc d'Épernon; Gouverneur der Guyenne (1643-1651) und Bourgogne (1654–1660); seit 1645 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND
Johann Balthasar Oberlender

gest. nach 1656
Anm.: Sohn des Ansbacher Försters N. N. Oberlender; lange Zeit schwedischer Soldat; spätestens seit 1637 Lakai sowie um 1649 auch Jäger und Rüstmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Österreich, Haus (Erzhaus)
Herzöge bzw. Erzherzöge von Österreich
Könige von Böhmen
Könige von Ungarn

Anm.: Österreichische Linie der Habsburger.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich
Bischof Leopold Wilhelm von Passau
Bischof Leopold Wilhelm von Straßburg
Bischof Leopold Wilhelm von Halberstadt
Erzbischof Leopold Wilhelm von Magdeburg
Bischof Leopold Wilhelm von Olmütz
Bischof Leopold Wilhelm von Breslau

geb. 1614
gest. 1662
Anm.: Sohn von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); ab 1625 Bischof von Passau; seit 1626 Bischof von Straßburg; 1627-1648 Bischof von Halberstadt; 1629-1635 Erzbischof von Magdeburg; ab 1637 Bischof von Olmütz; 1639-1642 und 1645/46 Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee; seit 1641 Hochmeister des Deutschen Ordens; 1647-1656 Statthalter der Spanischen Niederlande; ab 1656 Bischof von Breslau.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Henri II d' Orléans
Duc Henri II de Longueville
Duc Henri II d' Estouteville
Prince Henri II de Châtelaillon
Comte bzw. Prince Henri I de Neuchâtel

geb. 1595
gest. 1663
Anm.: Sohn des Henri I d'Orléans, Duc de Longueville (1568-1595); ab 1595 Duc de Longueville und d'Estouteville, Prince de Châtellaillon und Comte de Neuchâtel; zunächst Gouverneur der Picardie; 1619/20 und seit 1627 Gouverneur der Normandie; 1636-1643 mehrmals französischer General in Italien; ab 1643 souveräner Prince de Neuchâtel; 1645-1648 französischer Prinzipalgesandter auf dem Westfälischen Friedenskongress in Münster; 1648-1650 Beteiligung an der Fronde.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Friedrich Kasimir von Ortenburg

geb. 1591
gest. 1658
Anm.: Sohn des Grafen Heinrich VII. von Ortenburg (1556-1603); ab 1628 Erbe der Grafschaft Ortenburg, die jedoch bis zu seinem Tod verpfändet blieb; seit 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Verharrende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Osmanen, Dynastie
Sultane des Osmanischen Reiches

Anm.: Von Osman I. begründete Herrscherdynastie, die ab 1299 die türkischen Emire und Sultane sowie seit 1517 die Kalifen des Islam stellte.

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Michel Particelli d'Émery

geb. 1596
gest. 1650
Anm.: Sohn eines Lyoner Bankiers italienischer Herkunft; 1640 französischer Gesandter in Turin; 1643-1648 Contrôleur général des Finances; 1647/48 und seit 1649 Surintendant des Finances.

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Pfalzgräfin Katharina Sophia von Pfalz-Simmern

geb. 1595
gest. 1665
Anm.: Tochter des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz (1574-1610); nach 1621 Leben am kurfürstlichen Hof in Berlin.

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Pfalzgraf Moritz von Pfalz-Simmern

geb. 1621
gest. 1652
Anm.: Sohn des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632); 1637 in niederländischen Kriegsdiensten; 1638/39 vermutlich zu Studienzwecken in Paris; 1640-1642 in schwedischen Kriegsdiensten; royalistischer Obrist (1642) und Generalleutnant (1643) im englischen Bürgerkrieg; 1646 Rückkehr in die Niederlande; 1648 in niederländischen Kriegsdiensten; seit 1649 Vizeadmiral einer kleinen englisch-royalistischen Flotte unter seinem Bruder Ruprecht (1619-1683), die 1651 zur Freibeuterei überging; 1652 Tod in der Karibik bei einem Schiffbruch; seit 1649 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND
Pfalzgraf Ruprecht von Pfalz-Simmern
Duke Rupert of Cumberland
Earl Rupert of Holderness

geb. 1619
gest. 1682
Anm.: Sohn des Kurfüsten Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632); 1637/38 niederländischer Obrist; 1638-1641 in kaiserlicher Kriegsgefangenschaft; 1642-1646 Heerführer der Royalisten im englischen Bürgerkrieg; ab 1644 Duke of Cumberland und Earl of Holderness; 1647/48 französischer Maréchal de camp; 1648-1653 Admiral einer kleinen royalistischen Flotte, die 1651 zur Freibeuterei überging; 1653–1655 Master of the Horse; 1659 kaiserlicher Feldmarschalleutnant; 1660 Rückkehr nach England; seit 1662 Mitglied des Privy Council, des Foreign Affairs Committee und des Admirality Committee; ab 1668 Lord High Admiral; seit 1642 Ritter des Hosenbandordens.

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Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz

geb. 1617
gest. 1680
Anm.: Sohn des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632); Exil in Kurbrandenburg (1620-1624), den Vereinigten Niederlanden (1624-1635) und England (1635-1649); ab 1648 Kurfürst von der Pfalz mit neuer achter Kurwürde (gemäß Westfälischem Frieden); seit 1633 Ritter des Hosenbandordens.

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Kaspar Pfau

geb. 1596
gest. 1658
Anm.: Sohn des Kaspar Pfau (gest. 1604); nach 1622 Bediensteter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1626 Amtmann von Großalsleben (noch 1638); seit 1630 anhaltischer Gesamtrat; ab 1638 auch Landrentmeister, zugleich auch Amtmann von Gernrode; um 1640 Obereinnehmer; um 1641/42 Landrechnungsrat; seit 1645 Hofrat des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670); ab 1644 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anhaltende").
Joachim Plato

geb. 1590
gest. 1659
Anm.: Sohn des Amberger Pfarrers und Kircheninspektors Matthius Plato (1545-1617); 1619-1625 Pfarrer in Nittenau/Regen; 1625 Vertreibung aus der Oberpfalz; 1626-1638 Pfarrer in Hoym; 1638-1642 Pfarrer in Ballenstedt; seit 1642 Superintendent und Pfarrer an der Marienkirche in Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 379f.

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Königin Louise Maria von Polen
Großfürstin Louise Maria von Litauen
Geburtsname: Maria Luisa Gonzaga di Nevers

geb. 1611
gest. 1667
Anm.: Tochter des Carlo I Gonzaga, Duc de Nevers et Rethel (1580-1637); 1645-1648 erste Ehe mit König Władysław IV. von Polen (1595-1648); seit 1649 zweite Ehe mit König Johann II. Kasimir von Polen (1609-1672).

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Winand von Polhelm

geb. ca. 1612
gest. 1657
Anm.: Geboren in Düsseldorf; ab 1630 Studium in Basel (1633 Lic. utr. iur.); danach hessisch-kasselischer Rat und mehrfach Gesandter, u. a. in Schweden (1643) und Paris (1643/44 und 1645); außerdem um 1636/39 Hofmeister der jungen Landgrafen Friedrich (1617-1655), Christian (1622-1640) und Ernst von Hessen-Kassel (1623-1693); spätestens seit 1643 Geheimer Rat; ca. 1651-1657 hessisch-rotenburgischer Kammerpräsident; ab 1643 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Entnehmende").
Grigorij Gawrilowitsch Puschkin

geb. ca. 1605
gest. 1656
Anm.: Sohn des Gawril Grigorjewitsch Puschkin (ca. 1560-1638); 1635-1638 moskowitischer Kommissar zur Festlegung der Grenze zu Polen-Litauen; 1644 und 1650 Gesandter des Moskauer Reiches in Polen; 1654/55 Woiwode von Smolensk.
Graf Christian von Rantzau

geb. 1614
gest. 1663
Anm.: Sohn des königlich-dänischen Statthalters Gerhard von Rantzau (1558-1627) in den Herzogtümern Schleswig und Holstein; 1633/34 dänischer Hofjunker; 1634-1636 Kammerjunker; 1639 Amtmann und ab 1640 Landrat in Rendsburg; 1643-1645 dänischer Generalkriegskommissar; seit 1648 Geheimer Rat; 1648-1661 königlicher Statthalter in Schleswig und Holstein; 1648 zudem Inspektor und ab 1649 Amtmann von Steinburg; seit 1649 auch Landvogt von Süderdithmarschen; ab 1661 königlicher Oberstatthalter in Schleswig und Holstein sowie Präsident des Staatskollegiums (Premierminister); 1650 Erhebung in den Grafenstand; seit 1636 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gezierte").

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Josias von Rantzau

geb. 1609
gest. 1650
Anm.: Sohn des Breide von Rantzau (1563-1639); zunächst in niederländischen, dänischen, kaiserlichen und schwedischen Kriegsdiensten; danach französischer Colonel (1635), Maréchal de camp (1636), Lieutenant-général (1637), Lieutenant-général des armées du roi (1643) und Maréchal de France (1645); 1645 Konversion zum katholischen Glauben; 1646-1649 Festungskommandant von Dünkirchen; während der Fronde 1649/50 kurzzeitig inhaftiert.

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Georg Reichardt

gest. 1682
Anm.: Sohn des Zerbster Ratsverwandten Lorenz Reichardt; vor 1638 vermutlich Lehrer in Zerbst; ab 1638 Präzeptor der Prinzen Erdmann Gideon (1632-1649) und Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634-1718); 1640-1643 Stellvertreter des Amtmannes von Bernburg; 1643-1646 Bernburger Stadtvogt; seit 1646 Amtmann von Bernburg (noch 1656); später Kammer- und Kanzlei- bzw. Regierungsrat; nach 1656 auch Wittumsrat für Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg (1603-1675).
Abraham von Rindtorf

geb. ca. 1610
gest. nach 1672
Anm.: Sohn des Abraham von Rindtorf (gest. 1615); ab 1630 Kammerpage, spätestens seit 1636 Kammerjunker (noch 1650), zugleich auch fürstlicher Jägermeister (um 1640, noch 1651) und Stallmeister (nach 1641) des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1640 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Kurze").
Helena von Rindtorf
Geburtsname: Helena Bohusch von Ottoschütz
Helena Bohuš z Otěšic

Anm.: Tochter des böhmischen Adligen Bohuslaus Bohusch von Ottoschütz; 1628 Emigration nach Annaberg in Sachsen; spätestens 1643 Hofjungfer in Bernburg; danach bis 1649 Kammer- bzw. Hofjungfer der Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg (1603-1675) bzw. der fürstlichen Fräulein; seit 1649 Ehe mit Abraham von Rindtorf (geb. ca. 1610).
Martin Riselar
Martin Röseler

Anm.: Bis 1650 Hofböttcher in Bernburg.
Giacomo da Riva

Anm.: 1648-1650 venezianischer General und Befehlshaber einer Kriegsflotte gegen die Türken.

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Christian Roberus

Anm.: Seit 1650 Präzeptor der Prinzen Viktor Amadeus (1634-1718) und Karl Ursinus von Anhalt-Bernburg (1642-1660).
Christian von Röder

geb. ca. 1615
gest. 1697
Anm.: Sohn des Harzgeröder Adligen Wolf Dietrich von Röder (gest. 1627); Erbherr auf Harzgerode; um 1635 Aufwärter des kaiserlichen Obristen Peter von Götz (gest. 1638).
Ernst Dietrich von Röder

geb. ca. 1612
gest. 1686
Anm.: Sohn des Harzgeröder Adligen Wolf Dietrich von Röder (gest. 1627); Erbherr auf Ermsleben; bis 1630 Edelknabe und Kammerjunge des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ca. 1632-1635 Hofjunker und ab 1636 Kammerjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1634 zudem fürstlicher Kriegskommissar in den Ämtern Güntersberge und Harzgerode; bis 1650 fürstlich-bernburgischer Kriegskommissar; ab 1650 fürstlich-bernburgischer Kammerjunker von Haus aus; ab 1655 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Diensthafte").
Georg Ehrenreich (2) von Roggendorf

geb. 1627
gest. ca. 1668
Anm.: Sohn des Georg Ehrenreich von Roggendorf (1596-1652); ab 1641 Page des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (noch 1652); nach 1652 Leben in Ödenburg; seit 1652 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Schamhafte").
Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar

geb. 1598
gest. 1662
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Sachsen-Weimar (1570-1605); 1620-1640 gemeinsam mit seinen Brüdern regierender, ab 1640 alleinregierender Herzog von Sachsen-Weimar; Obrist unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1620-1622) und Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach (1622); 1623 General unter Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599-1626); 1623/24 kaiserlicher Gefangener; 1631-1635 schwedischer Militärgouverneur von Thüringen und Statthalter von Erfurt; 1632-1635 schwedischer Generalleutnant; 1617 Gründungsmitglied und seit 1651 zweites Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Schmackhafte").

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Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen

geb. 1585
gest. 1656
Anm.: Sohn des Kurfürsten Christian I. von Sachsen (1560-1591); seit 1611 Kurfürst von Sachsen.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Christoph Wilhelm (von) Schlegel

geb. ca. 1615
gest. vor 1680
Anm.: Sohn des Wolf (von) Schlegel (1584-1658); Erbherr auf Merzien, Zehringen und Thurau; um 1631/32 Page und 1640/41 Hofjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; zeitweise Obristwachtmeister.
Herzog Christian von Schlesien-Brieg-Liegnitz-Ohlau-Wohlau
Herzog Christian von Schlesien-Ohlau-Wohlau
Herzog Christian von Schlesien-Brieg

geb. 1618
gest. 1672
Anm.: Sohn des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639); 1639-1653 gemeinsam mit seinen Brüdern Georg III. (1611-1664) und Ludwig (1616-1663) regierender Herzog von Schlesien-Brieg; ab 1653 Herzog von Schlesien-Ohlau und Schlesien-Wohlau; seit 1664 auch Herzog von Schlesien-Brieg und Schlesien-Liegnitz; ab 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Beliebige")

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzogin Louise von Schlesien-Brieg-Liegnitz-Ohlau-Wohlau
Herzogin Louise von Schlesien-Ohlau-Wohlau
Herzogin Louise von Schlesien-Brieg
Geburtsname: Fürstin Louise von Anhalt-Dessau

geb. 1631
gest. 1680
Anm.: Tochter des Fürsten Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); 1648-1672 Ehe mit Herzog Christian von Schlesien-Brieg-Liegnitz-Wohlau (1618-1672).

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Christoph Karl von Schlippenbach

geb. 1624
gest. 1660
Anm.: Sohn des Christoph von Schlippenbach (gest. 1648); schwedischer Leutnant (1644), Hauptmann (1645) und Obrist (1654); 1649/50 Hofmarschall des Pfalzgrafen Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg (1622-1660), des schwedischen Oberbefehlshabers im Heiligen Römischen Reich; 1653 Obermundschenk und 1654-1657 Oberkämmerer der Königin Christina von Schweden (1626-1689); schwedischer Gesandter an die kurfürstlichen Höfe in Deutschland (1654) und nach Kurbrandenburg (1656); seit 1657 Reichsrat; 1658-1660 Unterhändler Schwedens für den Vertrag von Oliva mit dem Kaiser, Polen und Brandenburg; 1654 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Johann Rudolf Schmid zum Schwarzenhorn

geb. 1590
gest. 1667
Anm.: Sohn des Steiner Ratsherrn und Stadthauptmanns Felix Schmid (gest. 1598); 1602-1606 als Begleiter eines kaiserlichen Offiziers Reise nach Italien und Ungarn; 1606-1624 türkischer Gefangener; 1625-1627 Dolmetscher für Türkisch beim Hofkriegsrat in Wien; danach kaiserlicher Sondergesandter (1627), Resident (1629-1643), Internuntius (1648/49) und Großbotschafter (1650/51) in Konstantinopel; 1643-1666 Hofkriegsrat; 1650 Erhebung in den Freiherrenstand; seit 1656 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Verdiente").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Hans Schuester

Anm.: Geboren in Gemünden am Main; seit 1650 fürstlicher Hofböttcher in Bernburg.
Jakob Ludwig Schwartzenberger

gest. nach 1680
Anm.: Sohn des anhaltisch-bernburgischen Rechnungsrats Johann Ludwig Schwartzenberger (gest. 1630); seit 1641 Kammerdiener und um 1646/47 Geheimer Kammerdiener des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; um 1672 anhaltisch-dessauischer Hausvogt.
Schwarzburg, Familie
Grafen von Schwarzburg

Anm.: Thüringisches Reichsgrafengeschlecht.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Königin Christina von Schweden
Herzogin Christina von Bremen und Verden

geb. 1626
gest. 1689
Anm.: Tochter des Königs Gustav II. Adolf von Schweden (1594-1632); 1632-1654 Königin von Schweden, bis 1644 unter der durch Reichskanzler Axel Gustafsson Oxenstierna (1583-1654) geleiteten Vomundschaftsregierung; 1648-1654 regierende Herzogin von Bremen-Verden; 1654 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1655 Leben unter dem Namen Maria Alexandra bzw. Christina Alexandra in Rom.

Weiterführende Informationen in der GND
König Karl X. Gustav von Schweden
Herzog Karl Gustav von Bremen und Verden
Pfalzgraf Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg

geb. 1622
gest. 1660
Anm.: Sohn des Pfalzgrafen Johann Kasimir von Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg (1589-1652); schwedischer Rittmeister (1642), Obrist (1643) und ab 1648 oberster Befehlshaber der Armee im Heiligen Römischen Reich; 1649 Ernennung zum Thronfolger durch den schwedischen Reichstag auf Betreiben seiner Cousine Königin Christina von Schweden (1626-1689); seit 1654 König von Schweden sowie regierender Herzog von Bremen und Verden; ab 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erhabene").

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Nikifor Sergejewitsch Sobakin

Anm.: 1647-1650 Woiwode von Pskow.
Philipp Christoph von Sötern
Erzbischof und Kurfürst Philipp Christoph von Trier
Bischof Philipp Christoph von Speyer

geb. 1567
gest. 1652
Anm.: Sohn des Georg Wilhelm von Sötern (gest. 1593); ab 1610 Bischof von Speyer; seit 1623 Erzbischof und Kurfürst von Trier; 1635-1645 erst spanischer, dann kaiserlicher Gefangener wegen seines Bündnisvertrages mit Frankreich (1632).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Gräfin Anna Sophia zu Solms-Sonnewalde
Geburtsname: Fürstin Anna Sophia von Anhalt-Bernburg

geb. 1640
gest. 1704
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1664-1688 Ehe mit Graf Georg Friedrich zu Solms-Sonnewalde (1626-1688).

Weiterführende Informationen in der GND
König Philipp IV. von Spanien
König Philipp III. von Portugal
König Philipp III. von Neapel-Sizilien
König Philipp III. von Sardinien

geb. 1605
gest. 1665
Anm.: Sohn des Königs Philipp III. von Spanien (1578-1621); ab 1621 König von Spanien, Portugal (bis 1640), Neapel-Sizilien und Sardinien; seit 1613 Ritter und ab 1621 Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Maria Elisabeth von Steffeck von Kolodey
Geburtsname: Maria Elisabeth von Schierstedt

gest. 1690
Anm.: Tochter des Jakob von Schierstedt (gest. 1642) auf Scheuder und Tornau; um 1643/55 vermutlich Bernburger Hofjungfer; seit 1674 Ehe mit Tobias (2) Steffeck von Kolodey (1615-1679).
Tobias (2) Steffeck von Kolodey
Tobiáš (2) Štefek z Koloděj

geb. 1615
gest. 1679
Anm.: Sohn des Prager Bürgers Tobias (1) Steffeck von Kolodey (gest. 1621), der wegen seiner Beteiligung am böhmischen Ständeaufstand enthauptet wurde; 1621 Emigration aus Böhmen; ca. 1637-1641 Kammerdiener sowie ab ca. 1641 Geheimer Kammerdiener und Kammerverwalter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; spätestens seit 1646 Kammermeister (noch 1651), Sekretariatsverwalter und Aufwärter; um 1656 Hofjunker in Bernburg; um 1663 Stallmeister und Kammerjunker in Ballenstedt; zuletzt Kammerjunker in Bernburg; 1646 Nobilitierung.
Johann Sternberg

gest. 1650
Anm.: Vermutlich Dr. jur.; um 1646/48 schleswig-holsteinischer und wahrscheinlich seit 1649 auch anhaltisch-bernburgischer Agent in Wien.
Stuart (Stewart), Dynastie

Anm.: Regierende Königsdynastie in Schottland (1371-1714) sowie in England und Irland (1603-1714).

Weiterführende Informationen in der GND
Sultan (Osmanisches Reich) Mehmed IV.

geb. 1642
gest. 1693
Anm.: Sohn von Sultan Ibrahim (1615-1648); 1648-1687 Sultan des Osmanischen Reiches.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Rudolf von Teuffenbach
Graf Rudolf von Tieffenbach

geb. 1582
gest. 1653
Anm.: Sohn des Christoph von Teuffenbach (gest. 1598); kaiserlicher Fähnrich (1600), Hauptmann (1601), Obrist (1604), Kreisobrist jenseits der Donau und der Bergstädte (1613), Generalfeldwachtmeister (1619), Obristzeugmeister (1622), Feldzeugmeister (1627) und Feldmarschall (1631); 1608 und 1611 Obrist der mährischen Stände; ab 1619 kaiserlicher Kämmerer; 1623 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1626 Oberstland- und Hauszeugmeister; seit 1630 Geheimer Rat; 1624 Erhebung in den Grafenstand; seit 1639 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Anna Margaretha von Thale
Geburtsname: Anna Margaretha von Knigge

Anm.: Tochter des Jobst von Knigge (1572-1626); seit 1625 erste Ehe mit Georg Heinrich von Thale; 1636-1641 zweite Ehe mit Christoph Ernst von Thale (gest. 1641).
Konrad Theopold

geb. 1600
gest. 1651
Anm.: Sohn des Amesdorfer Superintendenten Johannes Theopold (1563-1626); 1626-1637 Pfarrer in Natho; 1637-1644 Diakon an der Sankt-Bartholomäus-Kirche in Zerbst (Entlassung als Reformierter); seit 1645 Hofprediger und Pfarrer an der Schlosskirche St. Ägidien in Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 445.
Graf Maximilian von Trauttmansdorff

geb. 1584
gest. 1650
Anm.: Sohn des Johann Friedrich von Trauttmansdorff (1542-1614); als Jugendlicher Konversion zum katholischen Glauben; Teilnahme am Langen Türkenkrieg; 1609-1618 Reichshofrat; ab 1619 kaiserlicher Kämmerer; spätestens seit 1627 Geheimer Rat; ab 1635 Obersthofmeister von König bzw. Kaiser Ferdinand III. (1608-1657); wenig später auch Präsident des Geheimen Rates; mehrfach wichtige diplomatische Missionen, u. a. als Unterhändler des Nikolsburger (1622), Prager (1635) und Westfälischen Friedens (1645-1647); 1623 Erhebung in den Grafenstand; seit 1634 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Maarten Harpertszoon Tromp

geb. 1598
gest. 1653
Anm.: Sohn des niederländischen Marineoffiziers Harpert Maertenz van der Wel, ab 1607 van der Tromp (gest. 1610); seit 1607 Schiffsjunge; nach 1612 Werftarbeiter in Rotterdam; Quartiermeister (1617), Steuermann (1618), Leutnant (1622), Kapitän (1624), Fahnenkapitän (1629) sowie Admiral von Holland und Westfriesland (1637) in der niederländischen Marine.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Friedrich Gebhard von Trotha

geb. 1613
gest. 1677
Anm.: Sohn des Melchior Andreas von Trotha (1580-1634); Erbherr auf Gänsefurth; vgl. Adolf v. Trotha: Geschichte des Geschlechts v. Trotha, Teil 6, Görlitz 1940, S. 160-204.

Weiterführende Informationen in der GND
Wolf Thilo von Trotha

geb. 1620
gest. 1683
Anm.: Sohn des Wolf Friedrich von Trotha (ca. 1583-1637); Erbherr auf Hecklingen, Gänsefurth und Teutschenthal; vgl. Adolf v. Trotha: Geschichte des Geschlechts v. Trotha, Teil 6, Görlitz 1940, S. 215-310.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Corfitz Ulfeldt
Graf Corfitz Ulfeldt af Sölvesborg

geb. 1606
gest. 1664
Anm.: Sohn des Jakob Ulfeldt (1567-1630), ab 1609 dänischer Reichskanzler; seit 1630 Kammerjunker des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1577-1648); ab 1636 dänischer Reichsrat; seit 1637 Statthalter von Kopenhagen; 1643-1651 Reichshofmeister; daneben mehrfach diplomatische Missionen, u. a. nach England (1640/42), Regensburg (1641), zu den Friedensverhandlungen mit Schweden (1645) sowie nach Den Haag und Paris (1646); 1651 nach Korruptionsverdacht und Morddrohungen Flucht in die Niederlande und nach Schwedisch-Pommern; danach schwedischer Geheimer Rat (1657-1659), Friedensunterhändler mit Dänemark (1658) und Gouverneur von Schonen (1658/59); 1659 Todesurteil wegen Hochverrat, jedoch Begnadigung; 1660 Rückkehr nach Kopenhagen und Verhaftung (bis 1661); 1663 erneutes Todesurteil (wegen Planung einer Adelsrevolte gegen die dänische Krone) und Flucht; 1641 Erhebung in den Grafenstand; seit 1658 Graf von Sölvesborg.

Weiterführende Informationen in der GND
N. N. Uyternigk (1)

Anm.: Um 1650 Richter in Poley.
N. N. Uyternigk (2)

Anm.: Kind des Poleyer Richters N. N. Uyternigk (1).
Valide Sultan (Osmanisches Reich) Kösem Mahpeyker

geb. ca. 1598
gest. 1651
Anm.: Geboren in Griechenland; seit ca. 1605 Haseki Sultan des Sultans Ahmed I. (1590-1617); 1623-1632 Valide Sultan und faktische Regentin für ihren Sohn Murad IV. (1612-1640); 1648-1651 erneut Valide Sultan für ihren minderjährigen Enkel Mehmed IV. (1642-1693); 1651 Ermordung.

Weiterführende Informationen in der GND
Josias von Veltheim

geb. 1619
gest. 1696
Anm.: Sohn des Burchard von Veltheim (1579-1625) auf Harbke und Ostrau; Erbherr auf Ostrau, Harbke und Glentorf; Hofjunker der verwitweten Herzogin Anna Sophia von Braunschweig-Wolfenbüttel (1598-1659) in Schöningen.

Weiterführende Informationen in der GND
Marcus Friedrich (1) Wendelin

geb. 1584
gest. 1652
Anm.: Sohn des Predigers Friedrich Wendelin (gest. 1594) in Sandhausen bei Heidelberg; Studium in Heidelberg (1607 Mag.); ab 1609 Erzieher und Hofmeister der Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg sowie Friedrich Moritz (1600-1610) und Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); seit 1612 Rektor am Zerbster Gymnasium Illustre; vgl. Gustav Früh / Hans Goedeke / Hans Jürgen von Wilckens: Die Leichenpredigten des Stadtarchivs Braunschweig, Bd. 9, Hannover 1985, S. 4386f.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Dietrich von dem Werder

geb. 1584
gest. 1657
Anm.: Sohn des Gebhard von dem Werder (1539-1612); Erbherr auf Reinsdorf, Werdershausen, Gerlebogk, Görzig und Ziebigk; Page, Kammerjunker und Stallmeister des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); 1610 hessisch-kasselischer Rittmeister; danach bis 1622 Geheimer Rat und Oberhofmarschall in Kassel; 1623 anhaltischer Hauptmann; 1631-1635 schwedischer Obrist; ab 1639 Unterdirektor der anhaltischen Landschaft; seit 1645 kurbrandenburgischer Obrist, Geheimer Rat und Amtshauptmann von Alt-Gatersleben; ab 1620 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Vielgekörnte"); vgl. Gottfried Coler: Der Vom Vater gegebene/ Vom Sohne ausgeführete/ Und vom H. Geiste versiegelte Raht des Heils [...], Köthen 1658, fol. Jiij v - N2 v.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Hartmann Wolf von Karsbach

geb. 1589
gest. 1656/59
Anm.: Fränkischer Reichsritter; zunächst hessisch-kasselischer Amtmann von Saleck und Schmalkalden; in den 1650er Jahren landgräflicher Hofmeister und Kanzler in Kassel.
Graf Carl Gustav Wrangel af Salmis
Graf Carl Gustav von Sölvesborg

geb. 1613
gest. 1676
Anm.: Sohn des Hermann Wrangel (1587-1643); ab 1627 in schwedischen Kriegsdiensten als Kornett (1629), Rittmeister (1632), Obristleutnant (1635), Obrist (1636), Generalmajor (1638), Generalzeugmeister (1645) und Feldmarschall (1646); seit 1646 Reichsrat; 1646-1648 Oberbefehlshaber der schwedischen Truppen in Deutschland; 1648-1650 und ab 1661 Generalgouverneur von Schwedisch-Pommern; 1657-1664 Reichsadmiral; seit 1664 Reichsmarschall; 1651 Erhebung in den Grafenstand (1651-1665 Graf von Salmis, ab 1665 Graf von Sölvesborg); seit 1649 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Obsiegende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzogin Anna Elisabeth von Württemberg-Oels
Geburtsname: Fürstin Anna Elisabeth von Anhalt-Bernburg

geb. 1647
gest. 1680
Anm.: Tochter des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1672 Ehe mit Herzog Christian Ulrich von Württemberg-Oels (1652-1704).

Weiterführende Informationen in der GND
Helena Zaborsky
Helena Zabořsky

Anm.: Vermutlich Tochter des böhmischen Adligen N. N. Zaborsky (gest. 1636); seit 1637 Kammerjungfer der Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg (1603-1675).
Zar (Moskauer Reich) Alexei

geb. 1629
gest. 1676
Anm.: Sohn des Zaren Michail (1596-1645); seit 1645 Zar des Moskauer Reiches.

Weiterführende Informationen in der GND
Ägäisches Meer
weiterführende Informationen
Aken
weiterführende Informationen
Albanien
Anm.: Region in Südosteuropa, die seit dem Ende des 15. Jahrhunderts ein Teil des Osmanischen Reiches war.
Algier
weiterführende Informationen
Amsterdam
weiterführende Informationen
Anhalt, Fürstentum
weiterführende Informationen
Arras
weiterführende Informationen
Aschersleben
weiterführende Informationen
Askanien (Aschersleben), Grafschaft
Atlantischer Ozean
weiterführende Informationen
Baalberge
weiterführende Informationen
Ballenstedt
weiterführende Informationen
Beaujolais
weiterführende Informationen
Benfeld
weiterführende Informationen
Berlin
weiterführende Informationen
Bernburg
weiterführende Informationen

Anm.: Zusammengesetzt aus der jeweils eigenständigen Tal- ("Stadt im Tale", gebildet aus den ehemaligen Teilen Alt- und Neustadt) und Bergstadt ("Stadt vorm Berge"), die erst 1825 vereinigt wurden.
Bernburg, Talstadt
Anm.: Stadt links der Saale, die aus den ehemals eigenständigen Teilen Altstadt und Neustadt bestand (1825 Zusammenschluss mit der Bernburger Bergstadt).
Bizerta (Binzart)
weiterführende Informationen
Böhmen, Königreich
weiterführende Informationen
Bordeaux
weiterführende Informationen
Bourgogne
weiterführende Informationen
Brandenburg, Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Candia (Irákleion)
weiterführende Informationen
Casale Monferrato
weiterführende Informationen
Châtelet
weiterführende Informationen
Compiègne
weiterführende Informationen
Coswig (Anhalt)
weiterführende Informationen
Dänemark, Königreich
weiterführende Informationen
Dalmatien
weiterführende Informationen
Danzig (Gdańsk)
weiterführende Informationen
Dessau (Dessau-Roßlau)
weiterführende Informationen
Dresden
weiterführende Informationen
Düben (Bad Düben)
weiterführende Informationen
Duinkerke (Dunkerque, Dünkirchen)
weiterführende Informationen
Edinburgh
weiterführende Informationen
England, Königreich
weiterführende Informationen
Erfurt
weiterführende Informationen
Flandern, Grafschaft
weiterführende Informationen
Frankenthal
weiterführende Informationen
Frankfurt (Main)
weiterführende Informationen
Frankreich, Königreich
weiterführende Informationen
Freiberg
weiterführende Informationen
Friesland, Provinz
weiterführende Informationen
Gelderland, Provinz
weiterführende Informationen
Gemünden am Main
weiterführende Informationen
Genf (Genève)
weiterführende Informationen
Genua, Republik (Repubblica di Genova)
weiterführende Informationen
Golf von Venedig (Golfo di Venezia)
weiterführende Informationen
Groningen (Stadt und Umland), Provinz
weiterführende Informationen
Guise
weiterführende Informationen
Guyenne
weiterführende Informationen
Hamburg
weiterführende Informationen
Harzgerode
weiterführende Informationen
Heilbronn
weiterführende Informationen
Hessen-Kassel, Landgrafschaft
weiterführende Informationen
Holland, Provinz (Grafschaft)
weiterführende Informationen
Holstein, Herzogtum
weiterführende Informationen
Honselaarsdijk (Honselersdijk), Schloss
weiterführende Informationen
Hornhausen
weiterführende Informationen
Irland, Königreich
weiterführende Informationen
Italien
weiterführende Informationen
Kassel
weiterführende Informationen
Kefalonia, Insel
weiterführende Informationen
Köthen
weiterführende Informationen
Konstantinopel (İstanbul)
weiterführende Informationen
Korfu, Insel
weiterführende Informationen
Kreta (Candia), Insel
weiterführende Informationen
Krim, Khanat
weiterführende Informationen
La Capelle
weiterführende Informationen
Landau in der Pfalz
weiterführende Informationen
Langenlois
weiterführende Informationen
Leiden
weiterführende Informationen
Leipzig
weiterführende Informationen
Limousin
weiterführende Informationen
Lissabon (Lisboa)
weiterführende Informationen
Livorno
weiterführende Informationen
London
weiterführende Informationen
Lothringen, Herzogtum
weiterführende Informationen
Mähren, Markgrafschaft
weiterführende Informationen
Magdeburg
weiterführende Informationen
Malta (Inselgruppe)
weiterführende Informationen
Merbitz
weiterführende Informationen
Mittelmeer
weiterführende Informationen
Moskauer Reich
weiterführende Informationen
Neapel, Königreich
weiterführende Informationen
Niederlande (beide Teile)
weiterführende Informationen
Niederlande, Vereinigte (Republik der Sieben Vereinigten Provinzen)
weiterführende Informationen
Nienburg (Saale)
weiterführende Informationen
Nova Candia, Festung
Anm.: In den Jahren 1650 bis 1652 zur Belagerung der Stadt Candia (Iraklio) errichtete osmanische Festung.
Nürnberg
weiterführende Informationen
Österreich unter der Enns (Niederösterreich), Erzherzogtum
weiterführende Informationen
Olmütz (Olomouc)
weiterführende Informationen
Osmanisches Reich
weiterführende Informationen
Overijssel, Provinz
weiterführende Informationen
Paris
weiterführende Informationen
Périgord
weiterführende Informationen
Péronne
weiterführende Informationen
Pfalz, Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Pful
Anm.: Nach der ehemaligen Burgruine Pful benanntes Auenwaldgebiet an der Saale bei Plötzkau.
Piombino
weiterführende Informationen
Plötzkau
weiterführende Informationen
Polen, Königreich
weiterführende Informationen
Poley
weiterführende Informationen
Porto Longone (Porto Azzuro)
weiterführende Informationen
Portugal, Königreich
weiterführende Informationen
Prag (Praha)
weiterführende Informationen
Prederitz
Anm.: Spätmittelalterliche Wüstung bei Gröna südlich von Bernburg.
Provence
weiterführende Informationen
Pskow
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Quedlinburg
weiterführende Informationen
Quellendorf
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Roschwitz
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Saale, Fluss
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Sachsen, Kurfürstentum
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Saint-Quentin
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Salerno
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Saporoger Sitsch, Hetmanat
Anm.: "Kosakenstaat" im mittleren Teil der heutigen Ukraine.
Schärding
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Schönebeck
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Schöningen
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Schottland, Königreich
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Schweden, Königreich
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Sedan
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Seeland (Zeeland), Provinz
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Spanien, Königreich
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Steiermark, Herzogtum
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Steinfurt
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Stenay
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Stettin (Szczecin)
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Tecklenburg
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Traetto (Minturno)
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Trier, Kurfürstentum (Erzstift)
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Tunis
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Utrecht, Provinz
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Venedig, Republik (Repùblica de Venessia)
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Warschau (Warszawa)
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Wien
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Zakynthos, Insel
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Zepzig
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Zerbst
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England, Council of State
Anm.: 1649-1660 Regierungsgremium des Commonwealth of England.
England, Parlament (House of Commons und House of Lords)
weiterführende Informationen
Schottland, Parlament (Parliament of Scotland)
weiterführende Informationen
Universität Gießen (Academia Gissensis)
weiterführende Informationen
Euripides: Troades, hg. von Werner Biehl, Leipzig: 1970. [Nachweis im GVK]
Friedens-Executions-HaubtRecess, Wie derselbe/ im Nahmen Röm. Kaiserlicher/ und zu Schweden Königlicher Majestat/ Majestat/ durch dero darzu Gevollmächtigte Höchstcommendirende Generalitäten/ und Plenipotentiarien/ mit Zuthun und Beyseyn der sämtlichen Chur-Fürsten und Stände anwesenden Herren Gesandten/ Räthen und Bottschafften/ in des Heiligen Römischen Reichs Stadt Nürnberg abgehandelt/ verglichen/ und den 16/26. Junii/ Anno 1650. allerseits unterschrieben/ besigelt/ ratificirt und endlich commutiret worden, Nürnberg: Jeremias Dümler, [1650]. [Nachweis im GVK]
Thomas von Kempen: De imitatione Christi = Nachfolge Christi, in: De imitatione Christi. Nachfolge Christi und vier andere Schriften. Lateinisch und deutsch, hg. von Friedrich Eichler, München: 1966, S. 31-493. [Nachweis im GVK]