böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ: Montag☽ den 1. November böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
Mitt dem præsidenten, kammersachen
tractirt, <vndt vorgenommen.>
Dienstag♂ den 2. November
Jch bin hinauß hetzen geritten mitt Bruder Frizen
vndt haben 3 hasen gefangen.
Jch habe der bürgerschaft alhier zu Bernburg
ihre wehr vndt waffen wieder zustellen
laßen.
Dem Marschalck eine obligation vber
1000 ReichsthalerReichsthlr: die er herrvatter
sehliger schuldig gewesen, geschenckt.
Die 2 braune stuhten, seindt mir, vndter
Murle compagnie außgespannet worden.
heütte kommen 12 compagnien an zu Fregkleben
Jch habe mich mit Ænobarbo1 berahten.
Il croyt, que les 3 mille DalersDal: me demeureront here-
ditajres, a cause que la regence demeure
|| [[Handschrift: 165r]]
tousjours icy a Bernburg & que cela n'est
Nota Bene pas destinè au partage, comme le reste de
l'heritage en argent & en pays, autrement
nostre principautè ne seroit pas successive
ains appartiendroit a l'aisnè.
Que les 60000 florins (Gulden)f: debte de Boheme,
d'argent d'avance devoyent estre es
pargnèz tenu secret, afin que d'autres
n'en prient l'Empereur a nostre desavantage.
Que les 28 mille florins (Gulden)f. de Frideric estoyent
hors de sayson d'estre sollicitèz.
Qu'a un Seigneur de Boheme, officier en
guerre ou etcetera on pourroit transporter
la dite debte des 60 mille ou la faire solliciter
auprés de quelqu'un des interessèz de
peur qu'il ne souffre plus grande
mulcte de Sa Majestè Impériale s'accorder<ant>
avec luy, etcetera[.]
Man hat mir wolmeinend gerahten,
120 aymer wein, zu 5 ThalerThlr: den aymer
zu dem Raht alhier, zu Bernburg, an stadt
600 ThalerThlr: die ich ihnen auf Ostern gebe gott zu
erlegen schuldig, an jtzo jhnen, vndt mir,
zu djenst, vndt forthel2, abzugeben.
Jch habe naher Bretzsch, 20 wispel
gersten, <que
madame
m'emprunte,> zu 21 ThalerThlr: geschigktt, Sig-
mundt wirdt der receveur sejn.
J'ay un peu mis en ordre, l'escri-
vain du baillage icy; Davidt Tappe.
<heütte seindt 3 Schaumburgische compagnien zu roß, zu Freckleben ankommen. Morgen sollen 10 compagnien Fußvolcks hernacherfolgen.>
Mittwoch☿ den 3. November
<Behttag.>
Jn die kirche.
Avis, daß die 3 compagnien mitt dem Obersten von Schaumburg
zu Fregkleben, liegen, vndt das Regiment, zu Jlverstedt.
<Wollen 50 wagen, vorspann haben, jede compagnie 5 zu der munition vndt zu den krancken, sonst nicht auß dem
Fürstenthumb ziehen, wiewol kaum so viel, im ganzen
lande, zu bekommen.>
J'ay fait nouveaux projets, touchant
un autre voyage vers Ratisbonne.
1. Pour me faire jnvestir, & conserver
ma principautè.
2. pour avoir un protectoire sur Bernburg
3. Estre payè des 12 mille DalersDal: pensionis Cæsarei
4. Vender glj gojellja, cavallj, bezoar, etcetera
5. Sollecitar appo Spagna la pensione di Savoya,
e pe'l conte Colalto.
6. Visita e cavallj di Giulio di Wirtemberga[.]
7. Debitj de Bohemj 60000 TaleriTalj.
8. Pfalzgraf wolfgang wilhelms debitj 40 mille
9. hofmeister vor Bruder frizen.
10. Vin de Franconie, et de
Wirtzburg.
11. Guerre d'Hongrie, & Don Balthasar.
12. Ou bien au pays de Sepharadt. perge
Donnerstag♃ den 4. November
Jch habe Petern den Cantzelisten, nach Jlverstedt
geschigkt, mitt dem När Obrist leutnant3 zu handeln, damitt
er fortmarchire. Es liegen 5 compagnien zu Oschmerß-
leben, vndt 5 compagnien zu Jlverstedt. Nun ist gestern,
alle der proviandt, nach Jlverstedt gesandt
worden. Die von Oschmerßleben, hetten jhre
quotam, dran haben sollen, haben aber nichts
bekommen. Derowegen, wollen Sie heütte noch
alda stille liegen, vndt nicht fortt. Die
Jlverstedtischen aber, werden nach Kalbe.
Sie wollen auch vorspann haben 50 wagen.
Es ist das Onholtische Regiment zu fuß. Er
der von Onholt soll todt sein. Der
von Schaumburg, jst hierdurch passirt,
vndt weil ihn hofmeister Reüß, (welchen ich
ihm entgegen geschickt, vndt ihn herauf
bitten laßen, wollen) verfehlet, alß ist
er, vnser vnvermuhtende, durchgefahren. et cetera
|| [[Handschrift: 167r]]
Es hatte vnß zwar, General wachmeister der von der
Närsen, wie auch der Saint Iulian general commissar
promittirt, durch patenten, mitt rasttägen ver-
schont zu werden, <auch mitt vorspann> iedoch vi wirdt es an itzo,
von diesem durchziehenden volck violirt.
Sie zwar, Närßen vndt Saint Iulian haben einen
leutnant zum commissario mitthergeschickt. Er kan aber
nichts außrichten.
Tre vie per rouinar affatto un paese:
1. Dj premerlo con contribuzionj,
2. Dj roujnarlo con tantj passaggj dj gente,
3. Dj levarglj li cavallj, dell'agricul-
tura, e traffico.
Diese 3 seindt die rechten Mittel, ein landt
vollkömblich zu ruiniren, 1. mitt contrj-
butionen. 2. mitt vielfältigen durchzügen,
3. vndt mitt vielen vorspannpferden,
welche wann sie wegkommen, oder außgetauscht
werden, so leyt der agkerbaw, handel
vndt wandel darnieder.
Stallmeister Pröke, jst hier gewesen,
vndt hat malzeitt mitt vns gehalten.
Wir seindt ins abendtgebeht gefahren.
Freitag♀ den 5. November
J'ay parlè avec Rueß touchant la nou-
velle entreprinse, ou desseing.
Schreiben, von meiner schwester, der hertzoginn
von Meckelnburgk, entpfangen.
Sjgjßmundt, ist von Bretzsch, wiederkommen,
<vndt hat alda die gerste loßgeschlagen.>
Samstag♄ den 6ten: November
Nota Bene[:] La senteur d'un corps mort, laquelle m'est
venue au nèz depuis hier au soir, jusques a
ce mattin la nuict a deux heures, ou en bien
dormant, & sentant tousjours cela, ie fus
resveillè d'un coup quj sonnoit dans le poile,
|| [[Handschrift: 168r]]
aussy fort, comme un coup de pistolet.
Dieu en scait la signification, & si c'est
quelque chose de consequence, le temps nous
en esclaircira.
Das gestrige fußvolck, welches nicht
allein vom Onholtischen Regiment, sondern
auch allerley commandirt volck gewesen,
war so insolent, daß sie vnsern Thorwärter,
vorm eüßern thor, aber innerhalb des
schlagbawms, niedergeworfen, vndt ihn
geschlagen, vndt ihm alle sein brodt, so er
herauf zur Tafel tragen wollen, abgenommen.
Der Oberste holcko, begehrt sejnen rest,
Nota Bene 3400 ThalerThlr: ohne eintzige abkürtzung. Sonsten,
will er vns, 300 Reütter, auf den halß schicken,
welche sollen die execution thun, alhier.
So hat auch Fögkler hergeschicktt, vndt
begehrt, vor den general stab vf 14 tage verfallene
2400 ThalerThlr: contribution. et cetera
Jch bin hinüber nach Plötzkaw
gefahren, zu Fürst August[,] schwester Sibylla Elisabeth vndt schwester
Anna Sophia abzuholen, welches auch
geschehen.
Graf wolf von Manßfeldt,
jst zu hall ankommen, als gouver-
neur der stjfter.
heütte haben die Tragoner alhier,
einen <vom
adel> plündern wollen, Jch habe ihm
müßen 10 Mußcketirer, confoy
zuschjgken.
Jn der stadt, haben sie alhier, wagen geplün-
dert, welches mich sehr verdroßen, daß es
die Mußcketirer gelitten.
Antwortt von Fürst Ludwig daß sich weder Boden-
hausen noch Quingenberg, zu meinen bruder frizen
zum hofmeister schicken, dieweil sie nicht
der religion zugethan.
Sonntag☉ den 7. November
Predigt zweymal angehöret.
Negocia tractirt, in regierungs[-],
vndt haußhaltungssachen.
Montag☽ den 8. November
hinüber, nach Cöhten, mitt schwester Sibylla Elisabeth
vndt Louise Amalia vndt wieder herüber.
Mjtt Fürst Ludwig allerley geredet, wegen Bruder friedrichs
verschigkung, wegen graf Wolf von Mansfeld vndt
dem general Schaumburg.
Jean hat mir gelifert 13 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 16 Schefel (Scheffel)schfl
haber, Bernburger maß, vor 200 ThalerThlr: de ma
compaigne, Thut an Bernburgischem Quedljnburger
maß 20½ wispel, Noch darüber,
1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 4 Schefel (Scheffel)schfl: vor 14 ThalerThlr: des
küchenschreibers.
Obrist Holckens bedraẅungen, sejndt zu Stas-
furt von den hohen officirern gar vbel aufge-
nommen worden, vndt es wirdt nichts drauf
erfolgen.
Dienstag♂ den 9ten November
J'ay pensè en ma teste, au comitat,
vers Sepharadt:
1. Jo. 2. Riso. 3. <Eremite> Axtb, 4. Knoche. 5. il
Röder: 6. Sigmundo[,] 7. Christoph malerc 8. Petrus Agricola. 9.
Vn Staffiero. 10. Vn paje, overo:
1. Moy. 2. Ris. 3. Knoche, 4. Gismondo
Schreiben von Johann Löben vom 6. November
<styli novi> daß den 7. <styli novi> die Kayserinn, zur Römischen Königinn
gekrönet wirdt.
Der böse bescheidt, wegen Njemburg, ist
Nota Bene vom Kayßerlichen hofe, ankommen, die-
weil es nach dem Paßauer vertrage soll
eingezogen worden sein.
Mitt Heinrich Börstel tractirt, vndt conversirt, etcetera[.]
Die rähte vndt commissarien seindt ankommen,
Krosigk, hübener, Caspar Pfaw. Jch
habe k dem Marschalck Krosigk, einen
pocal von vergüldtem silber, (so 4½ margk
wigt) præsentirt, wegen des diensts so er
mir bey den Regenspurger raysekosten geleistet,
vndt noch ins künftjge, leisten kan.
hübnern habe ich einen zelter verehret,
a cause de sa traduction de Bartas
1ere. semajne.
Le President, Heinrich Börstel m'a averty, d'un alarme,
qu'on nous pourroit apporter ceste nuict.
Diesen abendt vmb zehen vhr hat sich eine finster-
nüß am Monden (wie braüchlich in plenilunio) er-
zeigt. hat drey stunden lang gewehret. Jhre
größeste verfinsterung, jst auf ⅔ thejl des
Mondens gewesen.
Mittwoch☿ den 10. November
Jn die kirche.
Je n'ay pas voulu u<a>voir, que Rosman
se presentast, & l'ay fait s'en aller de
<devant> ma chambre.
Raht gehalten mitt Fürst Augusto vndt den rähten. et cetera
<Fürst August ist vormittags ankommen.>
Donnerstag♃ den 11. November
Abermals raht gehalten, mitt Fürst Augusto[,] Krosjgk,
hübnern, Heinrich Börstel[,] Schwarzenberger etcetera[.]
hauptmann Knoche ist alhier gewesen, et cetera[.]
Fürst August ist nachmjttags, wieder weggezogen.d
ThalerThlr: | |
49 | harzgeroda. |
166 | Ballenstedt. |
215 | Bernburg das ampt. |
105 | die Stadt. |
einfache contribution |
ThalerThlr: | gute Groschengg: | Pfennige (denarii)d: | |
Köhtnischer antheil thut | 2918 | 12 | ¾ |
Deßawischen antheil | 1597 | 21 | 3 |
Zerbster antheil | 1828 | 22 | 3¼ |
Bernburger antheil | 3300 | -- | -- |
Summa ohngefehr |
9645 ThalerThlr: Nota Bene |
6 gute Groschengg: |
7 Pfennige (denarii)d |
Freitag♀ den 12. November
Nach Cöhten, alda der gesambten delibera-
tion in der Niemburger sache beygewohnt,
die appellation a Cæsare male informato
|| [[Handschrift: 171r]]
ad melius informandum resolvirt, Jtem
die communication mitt Chur Sachsen vndt Chur Brandenburg[.]
Samstag♄ den 13. November
Ferrnere consultationes, vndt
einrjchtunge der concept. perge
Nachmittags, wieder nach Bernburg. etcetera
Sonntag☉ den 14. November
heütte Morgen in die predigt.
Nach derselben, habe ich den alten
Marschalck Burckardten von Erlach,
durch den præsidenten, Henrichen von Börstel,
laßen vorstellen, vndt die hofordnung
den dienern laßen ablesen, etcetera[.]
Montag☽ den 15. November
Jch habe Melchior Loyßen, alte rechnung, in bey-
sein, des præsidenten, Heinrich Börstel abgehöret.
heütte, jst das kostgeldt, angegangen, mitt etzlichen
dienern von hoffe. Balzer Bereütter ist zu bruder friedrich kommen.
|| [[Handschrift: 171v]]
etcetera
Nach
haben vnß resolvirt, die kammerrechnung, Jörgen
Schuemanns de anno 1629 abzuhören.
Den donnerstag, gebe gott[.]
Freytags, gönnets gott, die Bernburger
vndt Sonnabend amptsrechnung de anno 1630.
Montags soll hauptmann Knochen herundter
kommen, mitt seinen beampten, zu abhörung
der harzgerödischen Ambtsrechnung, 1630.
Gernroda vndt Groß Alsleben, haben
noch nicht, ihre rechnungen geschloßen. perge
Dienstag♂ den 16. November
Brief von hanaw <vom 18. ⁄ 8. November>, von Bruder Ernst, daß sich
Nota Bene der friede in Italia ganz zerschlagen, wegen
des Spanniers, welcher die Voltolina,
nicht quittiren wjll. <Tous ses chevaux sont morts
et ses gens malades en Italie.>
Brandenburgische gesandten seindt wieder zurücke von Regenspurg[.]
Melchior Loyß andere halbiährige rechnung in gegenwartt,
des præsidenten, abgehört.
Mittwoch☿ den 17. November
Jn die kirche zur predigt.
Jch habe Magister Daniel Sachßen zugesprochen,
ihme 10 ThalerThlr: vor herrvaters sehliger leichpredigt,
dem Superintendenten, auch 10 ThalerThlr: vndt
dem Wendelino, 15 ThalerThlr: verehren laßen.
Zeitung das sich der friede in Jtalien ganz zer-
schlagen, das 7benbürgische wesen in com-
bustion, <vndt daß> die Kayserinn zur Römischen Königin
gekrönet worden, darauf gar baldt
der vfbruch von Regenspurg, erfolgt seye.
Nota Bene Schlimme schreiben von Gernroda, daß sie
mir alda weder die contribution, noch die
steẅren, oder eintzige gerechtigkeitt geständig
seyn wollen. Werden mich also ganz vmbs
stifft, vndt die Erbschutzvogtey bringen, wo
sie können. perge Deus adjuvabit.
Donnerstag♃ den 18. November
Jch habe die begräbnüßkosten<kammerrechnung>, rechnung, vor-
genommen, vndt abgehört, Georg Schuemann de anno 1629.
Capitän Plato, vndter dem holckischen Re-
giment fußvolcks, zu gaste gehabt, vndt
bin mitt ihme bekandt worden.
Nachmittags, die rechnung der wieder-
kaüflichen zinsen vorgenommen, daran, noch
iährlich abezustatten seindt 2300 vndt
ezliche ThalerThlr: Bey ein 2 mille ThalerThlr: capital,
hat herrvatter sehliger abgeleget.
Schreiben von Groß Alßleben, daß sie sich zu
Gernroda, mitt gewalt opponiren, die steẅer,
vnserm hause Anhalt, nicht abfolgen laßen wollen,
vndt den Amptmann daselbst außplündern,
auch mitt gefangen wegführen laßen wollen,
naher halberstadt. Jch habe Knochen befohlen,
dahin zu ziehen, vndt die Steẅer von den Gernröder vndterthanen
einzuholen, mitt verwarnung vndt bedraẅung.
Freitag♀ den 19. November
heütte habe ich in gegenwart des præsidenten,
die Bernburgische Amptsrechnung abgehöret, von
George Schuemann, vndt vom Amptschreiber,
Davidt Tappen.
Avis, von Daniel Müller, daß sie 4 Crabahten,
aufs hauß, zu Gernroda gelegt, vndt ihm die
erhobene landtsteẅer, nicht abfolgen laßen wollen.
Samstag♄ den 20. November
Vriel von Eichen, naher Braunschwejg, abgefer-
tigett, mitt hanß Pansen, perge
Jn die præparationpredigt, nachmittags,
gefahren.
<Ein Rappe auß der leibkutschen, jst mir vmbgefallen.>
J'ay permis a ma femme, de communier
icy au chasteau de Bernburg, a cause de
sa grossesse, mais en cachette & sans donner
scandale. Elle communiera doncq, demainf,
Dieu aydant, quand nous irons a l'Eglise.
<Melchior Loyß hat angefangen, wochenrechnungen mir zu vbergeben.>
Sonntag☉ den 21. November
Jn die kirche, vndt communion, mjtt mejnen freundlichen
herzlieb(st)en schwestern, vndt Bruder Friederichen, auch ejner
feinen frequentz, von ein par hundert, communi-
canten.
Eben zu der zeitt hat Meine gemahlin alhier
aufm schloß, selb 18de. lutrisch communicirt,
mitt der hofpursche, wiewol es gar in der
stille zugegangen, vndt ich niemanden auß
der stadt herauf erlaüben laßen wollen,
dieweil es eigentlich vmb Meiner herzlieb(st)en gemah-
lin itzigen zustandes willen, allein ange-
sehen, vndt dahin bloß gerichtet gewesen.
Nota Bene Zeitung das der Oberste Baudiß in Schlesien eingefallen.
On ne m'a pas voulu payer de la contri-
bution
Zu Gernroda, jst die 7benfache contribution,
vndt Steẅer weggenommen worden, von
denselbigen jntrudirten neẅen beampten. perge
also daß ich nichts darvon bekommen können.
Montag☽ den 22. November
Præsident Heinrich Börstel zu mir kommen.
Ein einfacher Römerzugk, thut den Fürsten zu
Anhaltt 120 ThalerThlr: vndt 100 Monat machen
neben Gernroda in Anhaltt 20 mille Gulden (florenus)f: nach der
Reichsanlage.
<Obrist leutnants> haußmanns tractaten, wegen des Stadthalters
Graf Wolfens zu Mansfeldt: will den schanzbaw
miltern. Die durchzüge beßer ordiniren.
eine compagnie Reütter werben, 100 cüraßiere[,]
100 harquebuziere[,] den sammelplaz im lande
haben. hernachmalß, soll man
600 ThalerThlr: dem<ihm> haußmann, 600 ThalerThlr:
zur contribution geben, fadayses. etcetera
General commissar Saint Julian ist cassirt.
Administrator hat den paß, neẅen Almsleben
eingenommen, der von großer importanz ist.
Die Kayserischen wollen Magdeburg mitt
gewalt attacqujren.
Der leütenampt Claudio, ist bey mir gewesen,
ein alter Tillischer.
Specification der Tillischen Regimenter
zu Roß vndt fuß.
Pferde | Cavalleria. | |
1000 | herr Oberster Schömberger, General
wachmeister, |
1 Regiment. |
1000 | herr Oberster Kurtembach, an izo der
Baron von Leider |
1 Regiment. |
500 | herr Oberster Kronenburg | 1 Regiment. |
1000 | herr Oberster herfort | 1 Regiment. |
1000 | herr oberster Lindlo | 1 Regiment. |
Summa: 4500 pferde
3000 | Jhre excellentz herr General Tilly | 1 Regiment |
3000 | herr Graf von Gronßfeldt | 1 Regiment |
3000 | herr Oberster Reinacher | 1 Regiment |
3000 | herr Oberster Wahl | 1 Regiment |
3000 | herr Oberster Camargue | 1 Regiment || [[Handschrift: 175r]] |
3000 | hern grafen von Anholt, so itzo der
baron von Klein commendirt |
1 Regiment |
3000 | herr Oberster Blancart | 1 Regiment |
3000 | des iungen grafen Tilly | 1 Regiment |
500 | des Plarer | 1 freyfähnlein. |
Summa: 24500 Mann zu fuß.
Dienstag♂ den 23. November
Wir haben eine zusammenkunft zu Krichlen,
in halckens hause gehalten, wegen moderation
der contribution, vndt beschigkung des general wachmeisters
auch Graf Wolfens von Manßfeldt etcetera[.]
<Nota Bene[:] ce que j'ay remonstrè a Bawyr.>
Mittwoch☿ den 24. November
Es hat zu Aderstedt gebrandt.
Jch habe mitt dem præsidenten henrich Börstel,
vndt haüptmann Knochen, auch seinem be-
ampten die hazgeröder[!] amptsrechnung abgehöret.
etcetera
Es seindt 4 halbe Cartaunen, mitt 60
pferden confoy, hierdurch geführt worden,
naher Staßfurt hin. Werden gewiß vor
Magdeburg oder neẅen halmßleben rücken.
Nota Bene[:] Le jeu a ce soir, au livre du sort, au-
quel jouans de la richesse santè & longue
vie, la mienne me fut promise fort longue,
& celle de Madame fort courte. Dieu
la conserve longues annèes par sa grace.
Donnerstag♃ den 25. November
Jch habe hofmeister Reüßen, mitt Baltzern, dem
bereütter, wegen verübten exceßen, persönlich
vertragen.
Responce du baillif de Ballenstedt a la censure, que
je luy avois donnèe, & ses excuses.
Freitag♀ den 26<ten:> November
Es seindt 43 holzwägen von Ballenstedt
anhero kommen. Jeder hat 3 malder holtz<Sie haben 1 schogk 49 malder>
aufgeladen, ohne was auß dem Dröbler pusch,
heran geführet. <Es seindt noch 3 karren darbey gewesen.>
Jch bin auf dem blawen Thurm, gewesen.
E Es hat nachmittags, alhier zu Bernburg,
grawsamlich gewehet vndt gestürmett,
also das es mir <der windt> nicht allein fenster in de
meiner stube außgeworfen, vndt außgeschlagen,
sondern man ist<hat> auch mitt großer gefahr,
so wol vber die schloßbrügke, als Sale-
brücke, kaum gehen können, vndt hat
Nota Bene sich ein großer wagen mitt stroh beladen,
einer ellen hoch auf der Salebrücken
durch den windt heben laßen, welches
mitt verwunderung anzusehen gewesen,
vndt ist es mitt der Salebrücken, gar mißlich,
vndt sorglich, wegen des windes gestanden.
Jn di<e>m ich dieses geschrieben, kömbt zeitung,
daß der starcke windt, das dach vndt ezliche
plancken, von der Salebrügken weggewehet,
vndt dieselbe in großer gefahr stehe, auch kein
mensch mehr drüber fahren, noch gehen könne.
Jtem: das das eüßerste <Schloß>Thor beym Forwergke
auß den angeln gehoben seye, auch viel
Strohdecher weggeflogen, wie auch,
der segemühle schaden geschehen, ohne was
sonsten alhier aufm schloß an gebeẅden,
dach vndt fenstern vor schade geschehen.
<Schwarzenberger a estè en danger passant le pont, & venant vers
moy.>
Samstag♄ den 27. November
Der gestrige sturmwindt ist ein
Westwindt gewesen. Er ist
gehlingen, nachmittags gegen drey vhren
endtstanden, vndt hat etwa ein stunden
oder drey gewehret, vndt großen
schaden an gebeẅden, in sonderheitt an
|| [[Handschrift: 177r]]
der Salebrügken mir vndt andern gethan.
Schwester Sofia Margretha ist auch
mitt gefahr von Cöhten hieher gefahren.
Sonntag☉ den 28. November
Jn die kirche, den 1ten: advent.
Nota Bene Zeitung das es in der Elbeschantze, <an der brügke> bey Roßle-
ben, so vngeheẅre, seltzame gespenster gibt,
also das sie Reütter, vndt fußvolck
sehen, lermen kriegen, vndt in die wehre
tretten, wann niemandt vorhanden ist.
Magister Sax<e> hats erzehlt, da er von Zerbst,
wiederkommen.
heütte ist henrich Krahens sein leichnam
hierdurch geführt worden. Er war
Thumbherr zu halberstadt, vndt ein
alter Anhaltischer diener.
Jch habe meine privatkammerrechnung durch-
sehen.
Montag☽ den 29<ten> November
Schreiben von Fürst Augusto, wegen der zusammenkunfft,
zu Plötzkaw. Jch habe drauf replicirt.
Sonsten ist
Wir sejndt hinauß spatziren geritten, nach
Zeptzig, vndt haben auch alda besehen, was
der windt vor schaden gethan.
Le Maréchal Burkhard von Erlach a receu la triste nouvelle
de la mort de sa fille la femme de Knese-
beck. Dieu console les affligèz. perge
Nota Bene[:] Es hat Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin, diese Nacht ge-
traümett, alß wehre sie mitt einer schönen
Nota Bene güldenen krone, (welche mitt schönen edelge-
steinen von diamanten vndt Rubinen versetzt
gewesen) gekrönet, vndt von vielen vorge-
henden Ritterßleütten vndt vom adeln ge-
ehret worden, insonderheit auch vom præsi-
Nota Benedenten, henrich von Börstel. Sie hette einen
schönen blawen atlaßen rogk darneben angehabt.
|| [[Handschrift: 178r]]
Plusieurs augurent de ce songe, grands honneurs
quj m'arriveront ou a ma femme, mais
prenant quelquesfois les choses au pis,
j'en prefigure quelque mortalitè ou
de l'un ou de l'autre. Dieu diver-
tisse tous malheurs, par nostre sauveur
Amen.
Es haben mir die grafen von Barby einen
hinckenden Rappen, welchen sie vber 70
ThalerThlr: hoch halten, zugeschigktt, vor
den hollacher so ich ihnen præsentirt,
mitt erbiehtens, das dritte fohlen so
von ihme fallen würde, mir zu schigken.
Vber diesen habe ich noch zween andere
Rappen, vom Richter zu Peißen, in die
kutsche, vmb 58 ThalerThlr: gekaüfft. Gott
gebe zu glück, vndt gedeyen.
Jch habe noch gestern abendt ein freündtliches
einladungsschreiben von Meinem vettern,
herzog Johann Christian von der Lignitz
entpfangen, welcher mich an meine
zusage erinnert, vndt zu einem iungen
sohn mich zu Gevattern, bittet.
Replica, daß ich in der person nicht kommen
kan, ob circumstantias.
Nota Bene Apt von Werden vndt helmstadt schreibt
Nota Bene an vnß, wegen Niemburg, vns ferrner
nicht dem Kayßerlichen decreto zu wiedersetzen,
sondern gütlich zu pariren. Jnsinuirt
vnß auch ein decretum des Kaysers
an Fürst Ludwigen als detentatorem
deßelben Stifts, daßelbige zu reümen.
Nota Bene hingegen schreibt an vnß Chur Saxen, es seye eine
allgemeine Evangelische sache, deren
|| [[Handschrift: 179r]]
Nota Bene außgang man, der Christlichen kirchen, zum
besten, erwarten müße. Condolirt
mitt vnß, gar leydmühtig, vndt räht,
man soll sich mitt protestiren, vndt con-
tradiciren so lang aufhalten, biß daß
es zu obgedachtem scopo außschlagen möge. perge
Zeitung das die Kayßerischen vor Neẅen halms-
leben, drey Stürm verlohren. Daß die
Stadt Braunschweig, 5 compagnien <zu fus> ihnen zuhülf
geschigktt, Magdeburg aber 8 compagnien <zu fuß> vndt 4
compagnien zu roß. Falckenburg, der Schwedische
Feldtmarschalgk commendirt in Magdeburg,
vndt wirdt sehr geliebet. Colberg sollen
die Kayßerischen belägert haben.
Wir seindt heütte zu Plötzkaw zusammen
kommen, vber der schwehren Niemburger sachen
raht zu halten, herrvetter Fürst Augustus,
herrvetter Fürst Ludwig, vndt ich, benebens den
deßawischen vndt vnsern rähten, <den ganzen tag[.]>