Meine gemahlin ist nach Plötzkaw, Gott geleytte
|| [[Handschrift: 263r]]
Sie. <Sie ist den abendt wiederkommen.>
Der bohte so ich vergangene Trium Regum, in die
Schlesie geschicktt, welchen wir vermeint daß
er todtgeschlagen worden wehre, ist heütte
wieder kommen, vndt hat sich endtschuldigett,
das er hin vndt wieder, so lange aufgehalten
worden. Er hat gar freundliche antworttschreiben
mittgebracht, vom herzog von Münsterberg,
vom herren Schafgo <hertzoge> vom Brigk, vom herren
Schafgotzsch vndt deßen gemahlin, Jtem:
eine dancksagung vom herzog von Brigk,
von wegen meines ihme zugesandten gevatter-
geschencks, <vndt von Balthasar von Seidlitz.>
Jtem: eine freundliche antwortt, von der hertzoginn,
von Mecklenburg, auch avis, wegen hofmeister Reüßens,
seiner vbermäßigen bravaden.
Jtem: schreiben von Adolf Börstel auß Franckreich. et cetera
Schreiben von Johann Loẅen, von Wien, vom 28. Februar vndt
1. Martij, daß die königliche braut, alda ankommen, &
|| [[Handschrift: 263v]]
le reste.
Der von der Gröben ist herkommen,
sich mitt dem alten Stammer zu vergleichen.
Jch habe ihm heütte audientz abgeschla-
gen, wegen eingenommener arzney.
Weil heütte behttag, in die kirche gefahren.
Jch habe dem von der Gröben, einem feinem
alten vom adel, audientz verstattet.
Zeitung von Caspar Pfaw, der Tilly, wolle Neẅ Bran-
denburg, wiederumb attaquiren. Der König in
Schweden, solle sich mitt 12 mille Mann nach der
Oder, vndt auf Franckfurt wenden, in eröbe-
rung Dämmin, haben sich 2 compagnien vndterge-
stellet, vndt seindt 5 Savellische neben 2
holckischen fahnen vom Schweden erobert, Es
wirdt viel von einer neẅen armèe geredet,
vndt soll an dem friede in Jtalien, noch nichts
|| [[Handschrift: 264r]]
dran sein. Brixen, wirdt Commissar an Fiz-
thumbs stadt. Die Regimenter vor Magdeburg kriegen
numehr nur halbe contribution, cur nos simus
deterioris conditionis? mitt den holckischen.
Graf Wolfgang von Mansfeldt, beklagt sich, man laße den
Magdeburgern heimliche werbungen zu, vndt conni-
vire, da wir doch von nichts wißen.
henrich Werder, hat als ein abgesandter, Meine
freundliche herzlieb(st)e gemahlin, zu gevattern, naher Deßaw
auff den 12. huius, einzukommen, gebehten. Jst
mitt einem creditif ankommen, vndt mitt einem
recreditif, abgefertiget worden.
Jch habe herrenvettern, Fürst Ludwigen, in Heinrich Börstels
hause angesprochen, vndt bin darnach, mitt
hernvettern, gegen Lattorf hinauß, hetzen geritten.
Notèz le tour, de Heinrich Börstel en monstrant la lettre
de Fürst Ludwig que ie luy avois escrite confidemment,
a Fürst Ludwig pour embraser envie & malvueillance.
perge
Donnerstag♃ den 3. Martij.
J'ay donnè Melampo au Prince Casimir,
au lieu de le faire tuer, pour avoir fait
mordu tant de fois si cruellement mes
levriers. Il estoit a Reüsse.
Gefischt nach Neunaugena.
Schwartzenbergers relation. Adrian Arndt Stammer, will Gröben
seine quotam zahlen, vndt hackens strang auch.
Gröben will die zinsen darzu haben. Adrian Arndt Stammer ist
damitt nicht zu frieden, will eher litigiren,
welches er wol thun kan, dieweil, ob er sich schon in
solidum verschrieben, dennoch Gröben, die
andere creditores auch belanget hat vndt
sich nicht allein an ihne gehalten. Meine
Regierung hat decretirt, es sollte Adrian Arndt Stammer
in 4 wochen seinen strang oder quotam erlegen
|| [[Handschrift: 265r]]
mitt den zinsen so darauf verfallen, bey vermei-
dung der execution in die lehengühter zu Ballenstedt,
Seine quota wirdt sich also etwan auf 1400
ThalerThlr: erstregken. Das capital aber davor
Schulemburg principal[-], vndt 7 bürgen sein,
belaüft sich auf 8 mille ThalerThlr:
Eiche hat mir sein gut vmb 3 mille ThalerThlr: fail
gebotten, hauß vndt hof mitt 5¾ hufen
landes vndt 8 Morgen wiesenwachs darbey.
Thomas Benckendorf ist von Leipzig wiederkommen, mitt den
Schlesischen præsenten, patengeschencken.
Schreiben von Bruder Ernsten vom 5. Februar
daß er mir 5mal geschrieben hette, vndt kein
eintziges von meinen schreiben entpfangen.
Jch habe an Bruder Ernsten auf den 6ten. huius datirt,
geschrieben.
Jtem: an herzog Wilm von Weymar, wegen des Ostern-
termins, vndt credits.
Mein Bruder, Fürst Friederich ist nach
Leiptzig, selbigen convent, der Chur: vndt
Fürsten zu besehen.
hofmeister Reüße ist mitt seinem comitat,
gestriges abends, auß Dennemarck,
wiederkommen, Er hat mir schreiben,
mittgebracht, vom König, Jtem: schreiben,
vndt præsent vom hertzog vndt der hertzoginn
von Mecklenburg, Jtem: noch alte
schreiben vndt endtschuldigungen, wegen
nicht persöhnlicher erscheinung, vom hertzog
von Lünenburgk.
Den von der Gröben, habe ich zur malzeijtt,
bey mir behalten, vndt dimjttirt, mjtt
antworttschreiben, an Marggraf Sigmunden.
Geschrieben, an den König in Dennemarck, an
den hertzog, vndt hertzoginn von Mecklenburg,
|| [[Handschrift: 266r]]
an den herzog von hollstein, etcetera etcetera etcetera
durch Sigmundt Deẅerling, welchen ich heütte,
nach Leiptzigk geschigktt, nach dem er gestern
mitt Reüßen, wiederkommen.
Zur kirchen.
Mitt Reüßen, allerley conversirt.
Danckschreiben vetter Johann Casimirs, vor den
Melampo, sampt einem frischem lachs. et cetera
Der Junge Röder, hanß Caspar, hat sich
auch wieder gefunden, nach dem ihm sein krieg vbel
gelungen, vndt er 200 ThalerThlr: zur Rantzion geben
müßen.
Zeitung das der Tilly auf Neẅ Brandenburgk zu-
rückt will es wieder erobern, vndt also Pommern,
von Mecklenburgk, abschneiden.
Avis von Cöhten, daß sich gestern abends spaht,
200 Götzische Reütter, gantz vnverwarnt
zu Pistorf einquartiert, bey welchem
der Obrist wachmeister der von Mengersem
geben vor daß sie in Westpfahlen, auf die
werbung ziehen wollen. Fürst Ludwig begehrt,
wann sie heütte alhier anlangen, so soll ich
ihnen Fregkleben, zum Nachtquartier benennen,
vndt sie begleitten laßen, damitt sie nicht
in die Aempter, Plötzkaw vndt Warm-
storf einfallen. Eben dieser Mengerßheim
fuhrte verschienenen herbst, auch 30 Götzische
Reütter hiedurch. Sie hielten sich aber
sehr schlimm, durchstreiften das landt,
vndt stahlen auß dem Zerbster antheil
auf einmal vber die 50 pferde. Jch
habe ihm Mengerßheim, die ordinantz, auf Frecleben
|| [[Handschrift: 267r]]
gegeben, <durch Bertram.>
Zu Fürst Augusts gemahlin weil sie gar allein, habe
ich Einsiedeln, zur assistenz geschickt, <biß sie passirt.>
Nach Ballenstedt, habe ich Eichen, vndt den Be-
reütter geschigktt, selbiges ampt zu verwarnen.
Alhiesige Amptsvndterthanen, seindt auch verwar-
net worden, <ihre pferde in acht zu nehmen.>
Zusammenkunfft zu Cöhten, ou i'ay eu la
Nota Bene puce a l'oreille a cause des deliberations
contraires a mon intention, puis qu'on a
voulu aller avec furie, contre l'Abbè de
Niemburg d'autant qu'il a fait emmeiner
a Bretzsch 10 chariots de blèd, que mon Oncle,
luy veut faire arrester, & ainsy, donner
occasion a inimitiè de l'Empereur ou d'opposition.
Fürst August schreibt mir von Leipzig vndt bittet mich Vmb
Heinrich Börstel weil man Magdeburg entsezen soll, vndt gute
schlüße nehmen. etcetera
Geschrieben, nach Leiptzigk.
heütte jst erst Fürst Augusts schrejben, ankommen,
wegen des præsidenten Heinrich Börstel[.]
Schreiben von heinrich Iulio von Wietersheim gratulation.
Donnerstag♃ den 10den: Martij.
Dieweil mir viel vndterthanen endtlaufen,
welche auch ihre ägker, albereitt bestellet,
alß habe ich befohlen meinen Beampten sie
zu beseen, nemlich an des verlauffenen
Mertin Göllners acker, zu Palberge
mitt gersten vndt hafern:
1. An rogken ist albereitt bestellett:
7 Morgen, | so er vor sich allein beseet. |
2 Morgenm: | so er mitt dem Schmiede vmb
den halben gesehet. |
9 Morgen. |
An Gerstenacker kan besehet werden,
vndt ist albereitt zur Saat gepflügett:
6 Morgen | in 1 stücke im Roschwitzer felde gelegen, |
6 MorgenM: | in 2 stücken, im Rentzken felde gelegen. |
3 MorgenM: | in 2 stügken im Palberger felde gelegen. |
1 MorgenM: | noch daselbst an der fuhne. |
16 MorgenM: |
hierauf müßen 2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten zum Sahmen. |
Jtem: ist noch Gerstenacker zu pflügen:
4 MorgenM: | in 1 stücke im Rentzkenfelde so gemistett. |
1 MorgenM: | im Palberger felde so auch gemistett. |
5 MorgenM: |
darauf 14 Schefel (Scheffel)schfl: gersten, müßen geseet werden. |
An haferagker: So zur saat gepflüget
12 MorgenM: in einem stücke im Palberger felde gelegen.
Darauf 20 Schefel (Scheffel)schfl: Samen gehören, Nota Bene vndt seindt
albereitt vf dieses Stück von dem hirten, 3 Schefel (Scheffel)schfl:
erbeß vmb die helfte geseet worden.
Ferrner ist
Ferrner ist an haferacker noch zu pflügen:
12 |
MorgenM: in 1 stücke im weißken felde nach
Plömnitz gelegen. |
3 | Morgen in 1 stücke noch daselbst. |
12 |
MorgenM: noch in 1 stügk, so zu gersten
einmal gepflügett, muß aber mit hafer beseet werden. |
27 |
MorgenM: darauf 2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 6 Schefel (Scheffel)schfl: hafer gehören. |
Vber dieses seindt noch:
15 MorgenM: haferacker so sehr vnartigk
vndt in 2 Jahren, nicht gepflügett.
Verzeichnüß hanßen Zeitzen
äcker, So itzo anno 1631 mit hafer können
bestellet werden:
16 Morgenm: | in 1 stücke, in Rentzkenfelde gelegen, | |
Nota Bene | 12 Morgenm: | in 1 stügke noch daselbst, so aber sehr
|| [[Handschrift: 269r]]
vnartig. |
9 MorgenM: | in 1 stügke noch daselbst. | |
9 MorgenM: | in 2 stügken, im Balberger felde. | |
9 MorgenM: | in 3 stügken, noch daselbst. | |
Nota Bene | 12 MorgenM: | in 1 stücke, in Rentzker felde, so
auch sehr vnartig. |
67 MorgenM: |
darauf gehören 5 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 14 Schefel (Scheffel)schfl: hafer zum Sahmen. |
Vber dieses, ist zu mergken, das
30 Morgenm: | in 1 breitte im Rentzken felde, | |
<Vnd> | 9 Morgenm: | in 2 stügken, im Balberger felde
brache liegen, so künftig zu gutem gerstenacker zu gebrauchen wehren. |
Bruder fritz ist von Leiptzigk wiederkommen, hat die Chur:
vndt Fürsten, alle gesehen, am Sontage, an des
Churfürsten von Sachßen geburtstage, aufm schloße beym
Chur Sächsischem panckeet.
Nota Bene[:] Einen roht vndt weißen hasen, welchen man alda gefangen.
Zeitung daß der König in Schweden 3 Meilenm: von Berljn,
seye. Daß die Evangelischen Chur: vndt Fürsten,
zu Leipzig versamlet, wollen Magdeburg entsetzen.
Daß der Churfürst von Brandenburg general sein solle
vber die Evangelische armèe. Gott
gnade vnserm lande.
Jch habe gestern, ejn schrejben, von Bruder Ernsten,
vom 22ten: Januarij; Jtem: gar ejn freundliches ant-
worttschreiben, vom hertzog Wilhelm von Wey-
mar wegen der Weimarischen gelder Meiner herzlieb(st)en gemahlin, ent-
pfangen.
Zeitung daß der Oberste, Graf von Lodron, auf der
Elbe, nicht weitt, von Koßwigk, vo neben
seinem Obrist leutnant Kirchner, vndt einem diener,
von einem Schwedischen officirer <so> selb 4te: gewesen,
vndt auf einem flöße geseßen, er aber
auf einem kahn selb 3te: seye angegriffen,
vndt ermordet worden, habe 1200 ThalerThlr: verloren.
Jch habe heütte den Neẅen bru steinernen
brunnenkasten alhier im schloßplatz angegeben,
non tantum ornamentj, sed emolumentj causa,
wegen besorgender feẅersbrunst auf den berg-
häusern, vndt vielen windes. Er soll schön werden,
aber viel kosten, vber 2<4>00 ThalerThlr: Gott gebe
zu gutem glück, vndt das man in der arbeitt,
nicht etwa, durch seltzame gäste verstöhret werde.
Jch habe an Fürst Augustum geschrieben, von wegen des
præsidenten, Heinrich Börstel welcher mitt der Fraw Muhme, von
Plötzkaw, mitt hjnüber, nach Lejptzjgk, wjrdt:
wann nur etwas fruchtbarliches außgerichtet würde.
Fürst Ludwig schreibt an vnß, wje das der Apt dem Ambt-
mann zu Niemburgk, verbotten, eintzige jurisdic-
tion alda zu exerciren, <vnd die schlüßel von ihm> bey hoher straff, begehrt
vnser rahtsames gutachten, perge Wir referiren vns auff
Fürst Augustum vndt deßen bedencken. perge
<Baltzer bereütter kömbt von Ballenstedt, bringt mir zeitung
daß 2 meiner schönesten Stuhten außgespannet sein. Patientia!>
Mejne freundliche herzlieb(st)e gemahljn, jst gevatt<nach Deßaw> gezogen,
alda zu gevattern, zustehen, auf dem kind-
taüfen. Schwester Sybille, Schwester Louyse,
vndt Bruder Fritz, seindt mitt hin.
Gott geleitte Sje. et cetera
Jch habe, an hern Schafgotzsch, geschrieben,
touchant les 1600 ou 3 mille DalersDal:[,] Jtem: com-
plimenten, an seine gemahlin. Dieu vueille,
que la desirèe responce, en revienne.
Es hat heütte Nachmittags, zum erstenmahl
geregnet, in dieser frühlingszeitt, <vnd sahmzeitt.>
Mein söhnlein ist Gott seye gedancktt,
frisch, vndt gesundt, dieweil aber seine
Amme, heütte vndt vorgestern, das
tertianfieber bekommen, vndt man destwegen
das arme kindt, nicht hat saügen laßen
|| [[Handschrift: 271r]]
dörfen, als verhungert es bei gesundem
leibe, vndt scheinet daß Gott seine
heimbsuchungen vber mich noch nicht vollen-
det hatt, er gebe mir nur gedultt,
vndt erweyse vns doch, vmb Christi
willen, mehr gnadenzeichen, alß zorns-
zeichen, <Amen.>
Doctor Mylium habe ich consulirt, vndt
Doctor Engelhardt. Sie haben gerahten, das kindt nicht
also verschmachten zu laßen, jhm eine andere amme
zuzuordnen, vndt darneben, zu sehen, im fall die
Milch derselben nicht richtig, wie man ihn alge-
mach bey etwas anders, aufhalte.
Der kleine hat zimlich geschlafen, vndt
der neẅen Amme genoßen, wiewol ihre Milch
blaw ist. Gott mag helfen.
Jn die kirche zweymal.
Schwarzenbergern, bey mir gehabt, vndt allerley
mitt ihm conversirt. Jtem: mitt beyden Doctoren.
Zeitung daß vergangenen Mittwoch, Barby seye
eingenommen, vndt das getraydig, davon
weggeführet worden, <ausfall der Magdeburger.>
Jch habe heütte, zum 1. mal <diß Jahr> eine Elster, geschoßen.
Fögkler hat gewoltt, wir sollten vns in tracta-
ten einlaßen, vndt die holckische contribution, mitt
den Crabahten theilen laßen. <Jch habe ihn, an Fürst Ludwig gewiesen.>
Montag☽ den 14den: Mertz.
Zeitung daß von Ejßleben, abermals, 5 compagnien ankommen.
Hier la nouvelle nourrice, habuit menses,
& ainsy nous avons derechef, estè contraints,
de la licentier, & d'en prendre une autre,
hier au soir. Ce sont, des reiterèz changements.
Dieu nous vueille gardeur de malheur, par sa grace.
Föckler, der izige commissar da er doch weiß,
das wir zum general Tilly geschickt, vndt vmb
|| [[Handschrift: 272r]]
gäntzliche endthebung oder milterung der contribution
gebehten, hat dem Amtmann Milagio angedeüttet,
post curialia, es hette ihme Graf zu Mansfeldt,
wie auch Kayßerlicher commissarius Walmeroda befohlen,
wegen der Quartierb vndt vndterhaltung vor Magdeburg
andere provision zu machen, damitt die länder
nicht allzusehr beschwehrt würden. Nun befünde er
das das Fürstenthumb Anhaltt, dem Obristen holcko
an izo Monatlich ohngefehr 9000 ThalerThlr: zur contrj-
bution reichete, hinführo aber sollte nicht allein
holcko, sondern auch Obrist Corpes seinen vndter-
halt davon nehmen, derowegen der dann diese
eintheilung gemachtt,: | dem Obristen holcko | 5952 <ThalerThlr:> |
dem Obersten corpes: | 3048 | |
Monatlich: Summa |
1<9>000 ThalerThlr: |
Fürst Ludwig auß der sache, communiciren, vndt mir aufwarten,
oder Fürst Ludwig bittet vmb bescheidt, in diesem vndt nachfolgenden.
2. So sollte man das ambt Sandersleben mitt
in die contribution ziehen, die Kayserlichen patenta vndt salvaguar- || [[Handschrift: 272v]]
dien, wehren dahin nicht zu extendiren. Er
hette es vor sich thun wollen, aber doch nicht,
ohne vnser vorbewust.
3. Möchte gern wißen, was Obrist holcko von vnß
erhaben1, sintemahl die gemeinen Soldaten
wenig sollten darvon bekommen haben, vndt
wollte in der Musterung den fortheil, vn-
serm Fürstenthumb, gerne gönnen.
Bähte um schleünigen bescheidt, etcetera etcetera etcetera[.]
Jch habe es, an Fürst Ludwig, als Vicedirectorem
remittirt.
Es ist heütte eine starcke holtzfuhre,
vom hartz herundter kommen, in
karren 48 Malder.
Meine zu heimb, 2 außgespannete
pferde, seindt außgekundtschafft, vndt
zu Kochstedt arrestiret worden, sampt
den Thätern.
Es hat der graf von Stolberg, den angesezten
lehenstag, abermals abgeschrieben, vndt mit vieler
höflichkeitt, sjch endtschuldiget, von wegen des
Leiptzigischen convents, dieweil niemandt
wegziehen darf, vndt auch der tag sich noch nicht
geendet, er aber sonst keine rähte bey der
handt hatt.
Dienstag♂ den 15den: Merz.
Jch habe herrvettern Fürst Ludwig die zusammenkunfft
naher Deßaw abgeschrieben, 1. propter valetu-
dinem, dieweil mir nicht allein husten vndt catharr
sondern auch ein fluß aufs lincke auge,
gefallen vndt zugestoßen.
Zeitung daß der König in Schweden soll Colberg
gewiß inne haben.
Jch habe ein Schwejßbadt, vor mich selbst,
(wiewol zur vnzeitt) gebrauchtt, vndt hernacher
die Doctores, Mylium vndt Engelhardten consulirt.
Madame jst von Deßaw, wiederkommen,
mitt den schwestern vndt Bruder Frizen, etcetera[.]
Zeitung daß der graf von Ostfrießlandt,
mitt der Stadt Embden verglichen
vndt vertragen seye.
Schreiben vom Præsidenten von Leipzig[.]
Jch habe die schöne grawe Stuhte, von Ballen-
stedt laßen anhero führen.
30 geworbene knechte vndter dem Manß-
feldischen haüptmann Winckelmann, haben
sich alhier <mitt meinem consenß> einquartiert. Die compagnie wirdt
300 Mann starck sejn, haben jhren sammel-
platz zu halle.
<Donnerstag♃ den 17. Martij.>
<Nota Bene Songe d'une dent dedevant, au millieu au dessous
tombèe avec 2 petites dents.>
<heütte habe ich abermals ein 8 lehenleütte, edelleütte
vndt freysaßen beleyhen laßen.>
Donnerstag♃ den 17. Martij
Nach Cöhten zur zusammenkunfft, alda importan-
Nota Benetissima als noch iemals geschehen, seindt ex tempore
deliberirt worden. Guarda la gamba.
1. Lettre a l'Empereur res non amplius integra,
Fürst August hats schon placidirt. Fiat conclusum
reliquorum Evangelicorum. Wir habens
nicht gelesen. Licitum est, Casarem an die
Reichsconstituiones zu erinnern, <vnd an die geschworene capitulation2[.]>
2. Gütliche handlung wegen der geistlichen gühter in alle
wege zu rahten, auch mitt den Catohlischen.
3. Deputationsraht betreffend soll ein Fürst als
heßen, vndt eine Stadt, als Bremen, mitt vorge-
schlagen werden. De scopo, tempore, & loco, gewiß-
heit zu erlangen.
4. Die kriegsverfaßung betreffend den Reichscon-
stitutionen gemeß zu leben, sich nicht vber die
gewöhnliche krayßhülfe beschwehren zu laßen, auch
<sich> nicht darzu zu verstehen, man seye dann der
schwehren contributionen erlediget vndt enthaben.
Pawer wirdt nach Leipzig zu Fürst August
geschickt. Remedes proposèz, <1.> de ren-
verser & raser le fort[,] 2. de secourir
Magdebourg. Jl les propose & conseille.
Nous ne les luy commandons pas.
Consilium wirdt gehalten:
Memorial an Föcklern durch Pfawen.
general Tilly, hat bewilliget, auf die effective
vorhandenen contributionen auß diesem Fürstenthumb
zu geben. Sanderslebische[,] Gernrödische[,] Groß Alslebische
contribution zu adjungiren zur Anhaltischen. Parti-
cular assignation zu vermeiden.
Arrestirung des Niemburger getreydigs zu
Bernburg[,] Deßaw etcetera begehrt Fürst Ludwig[.]
Ferrner, 1. quod vnserer quotæ[.] 2. Vnser
|| [[Handschrift: 275r]]
erbiehten zu conditionjren, wenn Anhaltt
a contributione liberiret würde. 3. Auf er-
füllung derselben condition zu sehen, vnd Chur Brandenburg
selbiges negocium zu recommendiren. 4.
Maturatio vndt celeritet. Nihil
procrastinando. 5. Remonstration der
Stände interesse. 6. Sicherheitt vnserer
personen. 7. Executio cuj? in guter
correspondentz. En 8 jours la
faut faire.
Wieder nach Bernburg gefahren.
Zeitung das Tilly NeẅBrandenburg wieder
<mitt sturm> eingenommen, den general Wachtmeister Kniphausen,
drinnen Niedergeha gefangen, 8 compagnien
vnd alles drinnen niedergehawen.
Jch habe heütte den ersten Storch dieses Jahr gesehen. Er
stunde lange zeitt an der Fuhne. Endtlich flohe er auff.
I'ay estè averty, de prendre garde a moy. Que
les Magdeburgeois nous tenoyent tous pour ennemis,
horsmis Cöhten.
Jch habe heütte, nachmittags, alhier zu Bern-
burg eine Elster geschoßen.
Jch habe durch hofmeister Reüßen, laßen durch
Einsiedeln, vndt Melchior Loyß<en>, in arrest
nehmen, dieweil er vber die zeitt, auf der
rayse, außengeblieben, da er doch, von Lübeck,
wol eher können wegkommen, dieweil er sich so
vngebührlich, auf der rayse gehalten, geschlemmet,
die diener injuriirt, händel angefangen,
mitt vom adeln zu Zelle vndt Copenhagen,
wieder zusage, hin vndt wieder, <wieder zusage> geldt aufge-
nommen, sich vber seinen Standt heimlicher När-
rischer, gleichsam verstohlener weise, mitt anderer
leütte geldt gekleidett, auch meinen Fürstlichen credjt
|| [[Handschrift: 276r]]
mitt impliciren wollen, da er mich doch, zur dänischen
rayse genöhtiget, mehr leütte, als jch gewoltt,
mittgenommen, meiner pferde, mich beraubt,
auf sejnen kosten, wollen nach Lübeck zjehen,
vnd mir keine vngelegenhejtt machen wollen, auch
mir, mitt vngegründeten berichten vielfältig
Nota Bene vorkommen, perge die er an itzo, verneinen will.
Baldt hernacher, kömbt heetfeldt3 von Quedljnburg,
mitt vorzeigung eines schreibens, von Reüßen, darinnen
er sie vertröstet, vom 23den: Martij, anno 1630 sie von
Ostern, auf Mjchaelis gewiß zu bezahlen. Es ist
aber nichts drauß worden, v vndt sezt hinzu,
wann ich bey geldt wehre, so köndte er der sachen
baldt raht schaffen, ich hette aber selber geldt
zur rayse borgen müßen, nach Regenspurg
quod falsum est.
J'ay songè ceste nuict, que le Duc Berndt de
Weymar eust attacquè le fort de l'Elbe, un
Lieutenant l'auroit vaillamment deffendu. En fin
le Roy de Swede mesmes, fust survenu & l'aurojt emportè,
|| [[Handschrift: 276v]]
mettant tout, au fil de l'espèe, horsmis le
brave Lieutenant, auquel on auroit
donnè quartjer, s'appuyant a une planche
du pont; au costè, vers la riviere.
An herzog Julius von Wirtemberg geschrieben
durch Lampen.
Curt von Bayern, hat meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin,
zu gevattern gebehten, zu einer Jungen Tochter.
Jn die kirche.
Avis von Caspar Pfawen, das das ganze
holckische Regiment zu roß, nicht allein
assignirt, sondern auch des Marcus
Corpes seine Crabahten, also das vns
abermals vnerträgliche last, diesem
Fürstenthumb, aufgewaltzt wirdt.
Gott lindere es. Jederm Regiment jst der
3. theil des winter vndterhalts abgezogen,
|| [[Handschrift: 277r]]
auch iede compagnie nur zu 80 pferden gerechnett,
diese mutatio soll vom 20. Martij angehen.
Lettre du maître d'hostel Reüße, ou jl desjre
d'estre delivrè de sa captivitè, & se plaint
de l'affront, sans me l'jmputer toutesfois.
Dieweil diesen abendt, der Marschalck
Erlach (contre l'authoritè de sa charge) so
innstendig vor Reüßen gebehten, das er nur
Morgen früh, vmb hauptmann Knochens willen, mitt deme
er zu reden möchte loß kommen, habe ichs ver-
williget, iedoch das er sich in dem arrest
wieder einstelle vndt nicht seines gefallens
relaxirt werde.
Avis von Zerbst, daß ihnen der Graf von Pap-
penheimb, einquartirung zumuhtet, <contre promesse de Tilly.>
Jch habe zwey wagenpferde, nacher Ballenstedt,
geschjcktt. et cetera <mitt Thomas vndt Georg Peze.>
Augustus von Heimb, ist bey mir gewesen,
nach der Mittagsmalzeitt.
Bey der mahlzeitt, ist der iunge Graf
Otto von Schaumburgk, auch gewesen, welcher
mitt dem jungen Knoche, numehr in Westphalen
zeücht, vndt heütte auf Ascherßleben.
hinauß spatziren geritten.
hofmeister Reüßen, relaxjrt, (auf
sein importunes bettelen, vnd sollicitiren<)>
seines arrests. perge
Einen gebührlichen Vriasbrief, nach Cöhten
geschicktt.
Jn die predigt vormittags.
Nachmittags, ist der Præsident von Cöhten
wiederkommen vndt bey mir gewesen.
Jch habe mich resolvirt, hofmeister Reüßen
abzuschaffen, dieweil er ein impostor ist.
Soll schriftlich geschehen.
Zeitung das zu Leiptzig nicht allein ein Französischer
Gesandter, vergangene wochen ankommen, große
promeßen gethan, vndt stadtlich tractiret worden,
sondern man erwarte auch eines Stadischen,
so wol als Engellendischen, vndt
dennemärckischen Abgesandten.
Sonsten wirdt man sich numehr zu Leipzigk
in puncto der kriegsverfaßung resolviren.
Tilly wirdt vor Magdeburg ziehen,
vndt daßelbe belägern, dieweil nu-
mehr die Leipziger durch ihr cunctiren
die Schanze versehen, daß sie die Elbschantze,
nicht vberrumpelt, vndt eingenommen haben.
Das Schreiben, an Kayser, (welches ich zwar noch
nie gesehen) soll moderirt, vndt gelindert worden sein.
|| [[Handschrift: 278v]]
etcetera etcetera
Thomaß, von Ballenstedt wiederkommen, co'l
cavallin.
Ric
Donnerstag♃ den 24. Martij.
Avis, daß der Oberste Paumgarten,
mitt 5 compagnien Reütter, von Eißleben ankömbt.
Soll zu Jlverstedt, Aderstedt, vndt Osch-
marßleben, seine quartier haben, wann
er sie nur annimbt. Jch habe meinen
Stallmeister, nach Jlverstedt, geschickt,
gute ordre zu halten.
Meinen gewesenen hofmeister Reüßen, habe
ich durch Einsiedeln, diesen morgen, seinen abscheidt
so schrifft[-] als mündtlich geben laßen, iedoch das er
biß auf die Ostermeße, oder biß zu con-
tentirung der creditorn, in der Stadt alhier
verbleibe. Auf seine mobilien, habe ich einen
arrest schlagen laßen, <biß auf ferrneren bescheidt.>
Auf des Obersten Baumgartens Regiment
zu roß, ist folgender proviandt auß der Stadt
Bernburg in die quartier gelifert worden:
2 compagnien vndt der Stab zu Jlverstedt.
400 Pfund (libra)℔: brodt. 4 faß bier, 2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: hafer,
(2 lämmer, ( 6 große Gros/Großgros (Zählmaß)gg: Semmeln, 8 Pfund (libra)℔: butter
2 Pfund (libra)℔: licht, vor die officirer)
hierzu auf den Stab:
200 Pfund (libra)℔: brodt, 2 Bernburger faß bier, 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: hafer,
1 lamb, 3 große Gros/Großgros (Zählmaß)gg: Semmeln, 1 Pfund (libra)℔: liecht, 4 Pfund (libra)℔: butter.
2 compagnien zu Aderstedt:
400 Pfund (libra)℔: Brodt, 4 faß bier, 2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: haber,
2 lämmer, 6 große Gros/Großgros (Zählmaß)gg: Semmeln, 2 Pfund (libra)℔: licht, 8 Pfund (libra)℔: butter.
1 compagnie zu Oßmarßleben.
200 Pfund (libra)℔: Brodt, 2 faß Bjer, 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: hafer,
1 lamb, 3 große Gros/Großgros (Zählmaß)gg: Semmeln, 4 Pfund (libra)℔: Butter,
1 Pfund (libra)℔: lichte.
Zeitung das in einem Magdeburger außfall, der
Nota Bene Gouverneur darinnen, Falckenburgk, ge-
fangen oder todt seye, vndt man sich ei-
ner starcken geschwinden rebellion,
in der Stadt vermuhtet.
Reüß hat die dimission, zu vndterthänigem
danck auff: vndt angenommen, ohne das
böse geblüeht besorget, sich zu einer
caution erbotten, einen reverß de
non vindicando von sich gegeben, beyne-
bens einem handtstreich, vndt daß er
auß der Stadt Bernburg, ohne mein vorbewust,
nicht weichen wolle, zusagen müßen.
Seine gültige mobilien, habe ich doch einen
weg als den anderen, inventiren
vndt verarrestiren laßen.
Es seindt 20 holckische Reütter anhero
kommen, mitt einem Rittmeister, vndt 4tiermeister,
begehren nicht den halben, Sondern den völligen vndterhalt
|| [[Handschrift: 280r]]
der contribution, auß dem Fürstenthumb, ver-
meinen, es seye ein Mißverstandt in der zeitt,
wegen der Tillischen intrateni ordinantz.
Jch habe gesagt, ich wollte es den herrenvettern
communicjren, Sie sollten in drey oder 4 tagen
wiederkommen, vndt mir nicht alhier aufm
halse liegen. Aber es hat nichts helfen wollen.
Der Oberste Paumgarten, ist mitt 4 compagnien
Reütter ankommen, hat sich zu Jlverstedt, Oschmarß-
leben, vndt Aderstedt einquartiert, mitt seinem
vnbendigen volck, sich sehr vbel gehalten, vndt
will darzu, Morgen gebe gott einen Rasttag,
im Fürstenthumb halten, wieder des generals
Tilly ordinantz.
Es sejndt auch heütte, contra morem, & stylum huc
usque usjtatum, 30 Manßfeldische Reütter, alhier
gelegen, vndt haben futter, vndt mahl genommen.
Jch habe es herrvetter Fürst Ludwigen, zugeschrieben.
Gestern abendt spähte hat mir Fürst Ludwig
noch zugeschrieben, ich möchte mich doch seiner
vndterthanen zu Jlverstedt annehmen, das
kloster Kelwigk defendiren helfen,
gutachten geben wegen der Neẅen anforderung
zum Schantzenbaw, Walmeroden wegen
des ligai pferdes berahten, et cetera[.]
Sein Richter von Jlverstedt berichtete, es
wehre der proviandt, wie ich ihn verordnet,
also dahin nicht kommen, sondern nachfolgender
gestaltt:
2 faß bier,
1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: hafer,
33 große, Jtem
7 par brodt welche 200 Pfund (libra)℔: gewogen.
3 große Gros/Großgros (Zählmaß)gg: semmeln,
15 maß wein,
1 viertel vom kalbe,
|| [[Handschrift: 281r]]
kalbsCaldaunen, ohngefehr vor 9 Pfennige (denarii)d:
vf 2 compagnien ist dahin geschickt worden:
400 Pfund (libra)℔: Brodt,
4 faß bier,
2 wispel hafer,
6 große Gros/Großgros (Zählmaß)gg: semmeln.
Richter zu Jlverstedt. perge
Die Paumgärtnischen Reütter, nach dem Sie
allerley plünderungen vndt insolentzen
vorgenommen, auch ihr Oberster von ihnen
verrayset, seindt heütte in ihren quartieren
wieder vnsern danck vndt willen, stille
gelegen.
Wjr haben auf heüttigem fest, zweymal
predigen laßen.
Jch habe dem holckischen Rittmeister4, die meinung laßen
sagen, vndt ihn vermeint von hinnen weg zu bringen.
|| [[Handschrift: 281v]]
Er hat zwar gar bescheidentlich geantwortett,
vndt gar hoch gebehten, ich wollte nicht die wortt,
so gestern der Quartiermeister geredt hette,
auf mich ziehen, sondern er hette nur dem
Ambtmann Milagio, welcher ihn grob angefahren,
geantwortett, alleine er köndte nicht weg
ziehen, wieder seine ordjnanz. Bähte ich
möchte keine vngnade, auf ihn werfen. perge etcetera etcetera
Schreiben gewechßelt, mitt herrnvettern, Fürst
Ludwigen, wegen der contributionssachen,
vndt des volcks, et cetera so nicht aufbrechen will.
Avis diesen abendt, das das Baumgärtnerische Re-
giment, so diesen tag, dero rasttag in vnsern
quartieren gehalten, nicht vber die brügke,
sondern naher Magdeburg, zu marchiren ordi-
nantz haben. Jhr rendevous, werden sie
bey Staßfurt halten.
Diesen abendt, ist mein Stallmeister Axt, von Jlver-
stedt wieder kommen, nach dem er daselbst mitt
worten indigne tractirt vndt affrontirt worden,
vom Obersten Wachtmeister5 voller weyse. <Patientia sæpius
loesa, fit furor.6>
Es hat allerley seltzame sachen zu thun gegeben.
Secretarius Wieß, ist von Cöhten zu mir geschickt worden,
wegen der Niemburger sache, auch wegen der Zerbster
ihres anbringens, vndt begehrten assistentz.
Zweymal in die kirchen.
Avis, mitt wie viel Regimentern, der Tilly
vor Magdeburg gerucktt, vndt sonsten von
Caspar Pfawen, allerley nachrichtung.
Nach deme wir, auß der Nachmittagspredigt
Nota Bene wiederkommen, seindt zween Bönnighausische
Reütter, auß Thumbkünheitt, biß ans gerichte
alhier geritten, vndt haben des præsjdenten hof-
meister von Plötzkaw, niedergehawen. Jch habe
sie verfolgen laßen, aber vergeblich, durch
meinen Stallmeister Axt, mitt 5 pferden.
Allerley schreiben gewechßelt, vndt negocia tractirt,
mitt dem herrenvetter Fürst Ludwigen.
Schreiben von Fürst Ernst vom 6. Martij, von
San Benedetto, will herkommen nach Ostern,
will abdancken, weil alle Regimenter,
so in Jtalien liegen reformirt werden,
ohne geldt. Ziehet nach Wien. Jch soll
ihm Ballenstedt ejnräumen.
Schreiben von Wien, vom 12. ⁄ 22. Martij, von
Löben, daß meine anweysung, noch in weitten
terminis stehe, vndt daß man von meinem
schreiben an den Kayser, nichts wißen wolle,
wo es hinkommen.
Jch habe Axtens fahlen hengst springen
laßen. Dieu donne bonheur.
Auf die zusammenkunft nach Cöhten.
Fürst Ludwig propose 1. Abschigkung an Tilly Caspar Pfau[.]
2. Contribution künftiges Monats. 3. Nachschuß
Fürst Augusto zun raysekosten[.] 4. Arrest des
|| [[Handschrift: 283r]]
getraydigs vndt geldes, zu Prezsch. 5. Citation
des landtrentmeisters wegen Stammers depositj.
6. Einbringung der retardaten.
Nachmittags ist Fürst Iohann Casimir wieder nach
Deßaw, ich wieder nach Bernburg mitt
Meiner herzlieb(st)en gemahlin vndt schwestern.
Zeitung das die holländer abermals eine
Nota Bene WestJndianische Spannische silber-
flotta bekommen, auf 12 millionen
reich, vndt dieselbe biß nach Fer-
nambucco gebracht. Soll gewiß sein.
Erwüntzschte antwortt von dem ehrlichen
herren Schafgotzsch, bekommen, Gott seye es
gedancktt. Il obeit a mes commandements,
c'est a dire, a mes prieres.
Doctor Engelhardten habe ich consulirt, von
wegen Bruder Friederichs leibesconstitution,
vndt bevorstehender rayse in Franckreich. et cetera
An Bruder Ernsten geschrieben.
Jn die kirche.
Der Amptmann von Ballenstedt hat mir er-
zehlt, das am vergangenen Sonnabendt, <abends>
20 Reütter, vndt 20 Mußcketirer, zu
Reinstedt eingefallen, vndt alda, des Frey-
bergs hof geplündert, kisten vndt kasten
aufgeschlagen, eylf schöne pferde wegge-
nommen, vndt sonst niemanden, kein leidt
gethan, im dorf, Ob schon die leütte
gestürmet, vndt mitt dem Richter zusammen
gelaufen, ihren Nachbarn zu vertheidigen,
hat sie doch die Macht abgeschreckett,
in dem die plünderer ihnen zugerufen,
das glockenstürmen vndterwegen zu laßen,
vndt sie nicht anzutasten, wo sie ihres
lebens nicht wollten müde sein. Es
sollte ihnen sonsten kein leid wiederfahren.
Sie seindt die straße, von Ermßleben
|| [[Handschrift: 284r]]
herkommen, vndt wieder hingezogen. haben
aber, den Freyberger selber, nicht gefunden,
sondern sein weib zu Reinstedt. Man
weiß nicht, ob es Bischoflich oder Kayserisch
volck gewesen.
Gestern seindt noch endtlich die holckischen offici-
rer von hinnen weg geritten, vndt seindt diese
Nacht zu Gaterschleben gelegen. haben viel muht-
willens alda verv̈bt, vndt vorgeben, sie wollten
baldt wieder hier sein. Die vorspann-
pferde welche wir den Paumgärtnerischen
mittgegeben, sejndt heütte wiederkommen.
heütte haben dje Kayserischen eine schantze7
vor Magdeburg gestürmet, aber nicht ero-
bertt. etcetera etcetera etcetera
Donnerstag♃ den 31. Martij.
hinauß spatziren geritten.
Jch habe Christian Juliuß von heimb, welcher
in der person alhier gewesen, vndt die brüder Au- || [[Handschrift: 284v]]
gustus vndt Siegfridt von heimb, durch ihre
gevollmächtigte, selber beliehen, vndt
nach vollendetem actu, den von heimb, bey
der Tafel, die gevollmächtigten aber,
am Nebentisch behalten.
Jns abendtgebeht seindt wir gefahren.