bFrüh haben Jhre Fürstliche gnaden das Proviant[-], vndt zeüghauß besehen,
darin zimlicher vorath befunden[.]
Darauf Jhre Fürstliche gnaden sich Naher Thirna begeben, vndt
vnterwegenß vf Schela so dem Cardinal Ba-
sman zustendig zukommen, Von dannen Nach Sehret
so dem Graff Stanislao Turzo zugehöret,
vndt Schinta nicht fern davon ist, Jtem:
Forgatschin alldar ein brüderhoff Welchen Jhre Fürstliche gnaden be-
sehen, Wie sie Jhre handtwercke fleißig veriben,
vndt reinlich in Jhren wercksteten seyn,
zue Thirna, welcheß eine Wollerbawete Vngarische
Statt, haben Jhre Fürstliche gnaden die Thumbkirche vndt
etzliche monumenta darinnen, wie auch daß
hauß da Bethlehem Gabor inlogirt, vndt
deß Cardinals Basmans schönen garten Welcher
vor der Statt Liegt besehen, Eß werden auch
alldar wie in gantz Vngarn die dreyerley religio-
nen Bäpstisch, Luterisch vndt reformirt, gelitten,
zue Thirna ist Fürst Berndt zue Anhalt perge
gestorben, Wie auch Vnserß erachtenß Fürst
hannß Ernsteß, <cfürstliche gnaden aber zu Wien. Wahren
beyde Obersten in Vngern, vndt berühmbte helden. perge>
<einer vor Erla, der ander vor Weißemburgk, in
selbigen Schlachten renommirt.>
Nach dem Jhre Fürstliche gnaden von Thirna auffgebrochen gegen
Preßburg zue, vndt kaum 1 Meile wegeß von Thirna
außgefahren, haben Sie im felde die Fürstin in
Siebenbürgen (deß Churfürsten zue Brandenburg
Leibliche Schwester) Reiten vndt hetzen sehen,
dabey dan der Obriste zue Neüheüsel vndt General
Creyßobriste vber selbige Revier Graff Steffan
Palffy ( Vndt ein zimlicher Comitat zue Roß
vndt zue wagen von damen vndt Cavalliri sich
auch befunden[.] Beyderseitß Jhre Jhre Fürstliche Fürstliche gnaden gnaden
haben der Fürstin zugesprochen, welche Jhren Jhren Fürstlichen Fürstlichen gnaden zur
ehren vom Pferde abgestiegen, vndt Jhnen gar
freündlich vndt Nahe Anverwantlich zugeredet.
Jnngleichen haben Jhre Fürstliche gnaden hernacher auch Graff
Steffan Palffi vndt seine Gemahlin auch Einig
Frewlen Tochter, Wie auch die herrn von
Schalenberg, Borsida, vndt Bemberg salutirt
Vndt weil Jhre Jhre Fürstliche Fürstliche gnaden keine Reitpferde gehabt sich
auff die Kutsche zue der Fraw Graffin
gesetzet, Vndt der Princeßin wie sie selber
die winde am stricke gefuhret gesetzet vndt
sehr woll zue Pferde geseßen, mitt vorwunde-
rung zugesehen, vndt allso mitteinander nach
vollbrachter recreation im felde wieder zue
Thirna eingezogen, Nach deme Jhren Jhren Fürstlichen gnaden
vndt zuforderst Jhrer Fürstlichen Durchlaucht auß Sieben-
bürgen der Junge Graff Palffi mitt einer
feinen Ritterschafft auß Thirna entgegen
geritten, zue Thirna haben
vorhochgedachte Jhre Durchleüchtigkeitt die Fürstin
in 7bürgen mitt Jhren Jhren Fürstlichen Fürstlichen gnaden gnaden vndt den andern Ca-
valliren Mittagßmahlzeitt gehalten, So Graf
Palffy außgerichtet,
Nach der Mahlzeitt hatt man mitt würffeln
Grand mercy gespielet, vndt spielen lernen,
darnach ist man auffgebrochen Von Thirna naher
|| [[Handschrift: 255r]]
Pudmeritz 2 MeilenMeil. Jst ein dorff, herrn
Graff Palffy auch zustendig, Allda man sich auch
mitt Grand mercy Spielen, vndt gesang einer Jung-
fraw nach gehaltener abendmahlzeitt recreiret,
Sonntag☉ den 3. ⁄ 13. May
Von Pudmeritz nach Biberßburg 2 Meilen,
Jst ein festeß schloß Graffen Palffi vorgedacht
zugehörig, vndt seine residentz, Liegt auff einem
berge, am holtze, vndt ist mitt starcken mawren[,]
Rundelen, vndt zimlichen wall, darauff, Wie
auch auf den Pasteyen stücke stehen, woll vorsehen,
hatt auch seinen graben vndt gute starcke thore, etcetera[.]
Jhre Durchlaucht vndt Fürstliche Fürstliche gnaden gnaden seint im Schloße, welcheß
schöne hohe vndt weite gemächer in zimlicher anzahl
hatt herumb gegangen vndt haben eß mitt Lust besehen,
seint auch alda allerseitß gar Ansehnlich vndt woll
logiret, tractiret, vndt bedienet worden,
Noch vor der Mittagß mahlzeitt hatt haben Jhre Jhre Fürstliche Fürstliche gnaden
auch deß herrn Graffen zeüghauß auf dem
Schloße besehen vndt zimlichen vorat darinnen von
allerhandt Munition[,] gewehr vndt ander Nohtturft
befunden, daneben Auch in den gewelbern
Eine Wein Preße, darauß der Wein allso fort
in den keller in welcheß faß man beliebet den
Wein zufüllen, allso fort geleitet werden kan,
Nach mittagß haben Jhre Jhre Fürstliche gnaden die keller besichtiget
deren 5 vbereinander seyn, Vndt mitt Wein
stattlich vorsehen, Es ist noch ein sechster keller
seitabwartß vndt haben Sie auch in fein
Compendium die faße in die keller
theilß zuheben, vndt abz Niederzulaßen, Theilß
auch auf Rollwäglein ohne sonderbahre mühe
fortzuschieben, Eß ist auch woll zue notiren
daß darinnen ein sehr tieffer brun
in die 103 klaffter tieff ohne daß waßer
|| [[Handschrift: 255v]]
Welcheß 10 klafter tief seyn soll, zusehen,
darein Jhre Jhre Fürstliche Fürstliche gnaden mitt verwunderung gesehen,
Wie lange ein brennendt Licht Vndt Pappir hinun-
ter geworffen gebrennet, Noch vielmehr
wie lange eß gewehret, daß eine große waßer-
kanne hinunter außgeschüttett worden, Allso
daß man eß kaum in langer zeitt gar leise hören
können, Vndt ist zue Admiriren Wie man
diesen brunnen habe aufmauren Vndt aufführen
können, Eß soll auch spectra darinnen
geben, Vndt man hatt Vnß auch erzehlet, daß
vor wenig jahren ein Geiger hinunter gefal-
len, Vndt ehe er noch inß waßer kommen
von der dampfluft getödtet worden,
Jhre Jhre Fürstliche Fürstliche gnaden vndt Dero bedienten ist im keller
Vnterschiedlicher guter wein zukosten præsen-
tiret worden[.]
Nota Bene[:] Jn den Gewölbern, Sonderlich Vnter den
Rundelen haben Jhre Jhre Fürstliche Fürstliche gnaden auch gute statliche
Contra minen vndt vorburgene schießlöcher
auch heimliche außfälle, wie zue Comorren
observiret, vndt sich vber die dicke der
starcken gemäwer verwundert,
herr Graff Palffi vndt die andern obge-
nanten herrn haben Jhren Jhren Fürstlichen Fürstlichen gnaden an allen orten
wo etwaß zubesichtigen mitt großer höfligkeitt
aufgewartet,
Deß Nachmittageß ist auch ein schießen ge-
halten worden, da die Princeßin selber
mittgeschoßen. herr Graff Palffy hatt
ein schon Pferdt mitt statlichen Vngarischen
sattell vndt zeüg zum besten geben, Er hatt
eß aber wieder seinen willen, wieder gewon-
nen vndt Ob erß Er eß schon begehret auch
Jnnstendig darumb angehalten, So hatt man doch
nicht wieder zum andern mahl drumb schießen
Noch eß Jhm aufsetzen laßen wollen, eEiner hatte
mehr glück als der ander im Schießen, Nach graf Palfy wahren
mein vetter, der von Brandenburg vndt herr Borsida, dje nechsten
|| [[Handschrift: 256r]]
zum ziel. Jch verfehlete der scheibe gantz vndt gar, 2 mal,
mitt einem endtlehnten, niemals zuvor von mir versuchtem
Rohr.
Nach der Abendtmahlzeitt, haben wir, auff deützsch,
vndt vngrisch getantzett, welches gar ein gravitetisch
tantzen, vndt nach dem Tact gehen muß, wenn sich
die Vngern, nur nicht vollsauffen. Jch habe auch mitt
der Fürstin, (zum erstenmal nach ihres herren Tode,
wiewol sie schwehrlich dran gewoltt) auf deützsch,
vndt vngrisch getantzett, auch mitt der gräfin, ihrem
Freẅlein, auch ezlichen iungfern, (oder Mägden.)
Montag☽ den 4. ⁄ 14. May:
Abends spähte, ist ein feẅerwerck gehalten
worden, vndt hat man etzliche rackeetlein fliegen laßen,
Darnach von der princeßinn auß 7benbürgen, Jtem: der
gräfin, vndt freẅlein, perge abschiedt genommen.
Graf Palfy, ist mitt in vnser losament gegangen,
wie öfters vndt alda abschiedt genommen, wie wol
iedermann bezecht, er aber allezeitt sehr discret,
vndt höflich gewesen, sich auch offerirt, Morgen gebe gott wieder
aufzuwarten, vndt zum höchsten gebehten, länger zu bleiben.
Montag☽ den 4. ⁄ 14. May.
Meilenm. | |
Jn aller frühe von Biberspurg, mjtt herren Palfy
kutzschen, vndt Caleße, (weil wir vnsere Mieht- wagen weggeschicktt) auch seinem Stallmeister, weg- || [[Handschrift: 256v]] gezogen, vndt gefahren auf Moder, ein freyes Städtlein |
1 |
von dannen, auf einen flecken vndt Schloß Besingen,
so herrn Palfy zuständig, zukommen, von dar |
1 |
auf Sankt Geörgen, ein flecken vndt Schlößlein, eidem
zugehörig, daselbst er vnß zu Mittage tractiren laßen[.] Es hat auch in einem keller daselbst, viel vorrath von guten weinen, vndt einen waßerbehalter von hüpschen fischen, in dem keller drinne. |
½ |
Von Sankt Geörgen nach Preßburgk
Jst die haüptstadt in Nieder Vngern, so dem Römischen Kayser zustendig, an der Donaw, lustig gelegen, aber nicht sonderlich groß. Das Schloß ligt auf einem berge, (welcher die Stadt mitt ihren vorstädten, ganz commendiret,) Jst jnnwendig hüpsch gebawet gewesen, aber gehet auch sehr ein, weil nichts reparirt wirdt, auch die contributiones in Vngern, nicht zu den festungen gelaßen werden. Zu deme, so haben die geistlichen jn Vngern, das meiste einkommen, sicut & alibj, vndt nehmen von den ge- huldigten pawren auch auß des Türgken landen, jm Ertz- Stift Gran, vndt sonsten stadtliche intraden. Der Türck aber hingegen, soll sejne vngrischen contributiones, zum vndterhalt der soldatesca, vndt zu erhaltung seiner grenzhaüser, (wie referiret wirdt) nur allein anwenden. |
2½ |
<Summa> |
<5 Meilenm:> |
Das Schloß ist ratione situationis feste, weil es hoch
gelegen, hat auch Starcke, Mawren vndt Rundeelen,
|| [[Handschrift: 257r]]
ist mitt Stügken nach Notturfft versehen, wirdt
von vngern vndt deützschen bewacht, etwan mitt
100 Mann an itzo. Es hat auch einen tieffen ziehbrun-
nen darinnen, vndt noch <ein> andern brunnen. herr
hanß Palfy commandirt daselbst, war aber
absens, ist auch verwahrer, der vngrischen kronen.
Man hat vns den ort gezeiget, wo der graf
Tampier, darvor geblieben, vndt wie hinein
mitt stügken geschoßen worden, Jtem: wo ein
Mußcketirer eine<die> wache an der Mawer
verschlafen, vndt eine große höhe hinundter
in graben gefallen, das es fast vnglaüblich
daß er bey leben blieben, Er lebet aber noch, vndt
hat also sein recht, a selber außgestanden, die eine
wendelstiege im Schloß biß oben hinauf hat 128
staffeln, ist das merckmahl vndt wahrzeichen, daß
man zu Preßburg aufm Schloß ist gewesen.
Es wahren auch drey gefangene Türcken in diesem
Schloß, welche sich ranzioniren sollten, einer
mitt 600 ThalernThlrn:[.] Bahten vmb Allmosen.
Diesen abendt, hat vnß im wirtshause drundten, der
Raht zu Preßburg, den wein verehret, vndt nach dem
wir vom Schloß zu Preßburg wieder herundter gefahren,
vndt den lustigen prospect, auf die Thonaw,
vndt schöne awen, auch aufs landt hinein,
zur genüge contemplirt, seindt wir noch vmb die
Stadt etwas spatziren gefahren.
Dienstag♂ den 5. ⁄ 15. May:
Meilenm. | |
Von Preßburg auf Wolfsthal | 1 |
haimburg, ein Städtlein, vndt hohes Schloß
daran aufm berge, so fest ist, vndt der berg wegen der zaüberhexen, wie der Blockersberg bey vnß, beschrien, |
1 |
Deützschen Altemburg | ½ |
Regelsbrunn
alda gefüttert zu Mittage. |
1½ |
Peternell | 1 |
die Fischatt | 1 |
Schwechatt | 2 |
Sinnering | 1 |
vf Sankt Marx | ½ |
vf Wien | ½ |
Nicht weitt von Sankt Marx das Neẅe
gebeẅ vndt den schönen garten alda besehen, so
|| [[Handschrift: 258r]]
Jhrer Mayestät zugehörig.
Nota Bene[:] Graf Palfy berichtete zu Biberspurg, das die
Bosner Türcken, im anzuge hehrwarts sein sollten.
Der Türckische Kayser heißet: Murath Han, des
Achmets sohn. Der itzige Primo Vezier, heist<ß>et,
Halil Bassa, der Bassa zu Ofen, Safir Bascia,
soll ein gewaltiger Tyrann sein, ist auch ein
Visir bassa deren 12 als geheime Rähte, des
GroßTürcken seindt, der general wieder
den Persianer heist: Murtasan Bascia,
des Türckischen Kaysers Schwager. Vmb der æmu-
lation willen so er in Polen, mitt Abbassa
Bassa gehabt, ist selbiger krieg so vbel gelungen
vndt der Abbassa auß befehl des Sultans
ob er schon, ein tapferer kriegerischer Mann
gewesen, strangulirt worden, weil er zu der
ruptur mitt Polen vornehmlich gerahten. Alß
vor wenig iahren, der Murtasan, welcher groß
lob, im kriege eingelegt, vom Türckischen Kayser, eilends
citirt worden, hat er vermeint er wehre angeben,
vndt müste sterben, Wie der GroßTürck seine forcht
vermercktt, hat er ihm einen güldenstück caftan,
vndt<geschickt,> vndt ihn zu seinem Schwager erkohren,
auch zu ferrnerer Treẅ, vndt bestendigkeitt vermahnet.
Graff Palfy soll 16000 ThalerThlr: Jährlich einzukommen
haben.
Der Türckische Kayser soll so ein Tyrann sein, daß er
nicht allein seines gefallens richten leßet, wen
er will, wie auch ihrem hochgeehrten Pabst
dem Mufty wiederfahren, sondern er hat auch
seine Kayserinn vorm Jahr, wollen laßen mitt
ihrem Töchterlein1 ins waßer werfen, weil
Sie ihm keinen Sohn gebracht. Jhre Mutter2 hat Sie
mitt mühe loß gebehten, vndt abbitten müßen,
mitt zusage, wann Sie wieder Schwanger würde,
daß Sie alßdann einen Sohn vbers iahr, bringen wollte.
Die Türckischen propheten, sollen den vndtergang
ihres Reichs weißagen, weil es schon, von Mahumet
her vber mille Jahr gestanden.
Zu Neẅegebeẅ im garten begegneten vndt salu-
tirten vns, die bischoffe von Wirtzburg vndt Osenbrück.
Mittwoch☿ den 6. ⁄ 16. May.
habe mich heütte jnnegehalten, vndt mitt der post nach
hause geschrieben, auch dannenhero schreiben bekom-
men, angenehme vndt vnangenehme.
Donnerstag♃ den 7. ⁄ 17. May. himmelfahrtstag.
Nach hofe. Es hat sich mitt Jhrer Kayserlichen Mayestät etwas gebeßert.
Man verhoft den frieden gewiß, ob schon vielerley
iudicia darvon gefallen.
Mein vetter Marggraf hanß Jörge ist heütte
zu Mittage, wie auch <vor>gestern <abends> mein gast gewesen,
Jtem: neben seinem hofmeister, Jtem: der Oberste
Kollnitzsch herr Ernst, Jtem: herr Geyer, so
vor diesem, bey mir, in diensten gewesen,
Jtem: herr Löben, perge
Vorgestern abends, aßen etzliche offizirer
mitt, alß der Oberste hinderßom, der Oberste
Cordon der iünger, Jtem: der Güldenstern auß Polen,
vndt der Obrist leutnant Müller, (Nota Bene Les rudes discours,
de Hinderßem yvrognes. Nachmals habe ich mich
laßen alleine, mitt meinen gästen spejsen.)
Dazumahl aße auch <mitt> herr Löben, vndt der vngrische
Stallmeister des Palfy Christianus <fLindner von Grünaichel> g(welchen
ich folgenden tages, honorifice abgefertiget, encores
qu'il ne pouvoit quelquesfois desdire la rudesse
Hongroise), quoy qu'il eust bien estudiè & voyagè,
scavant de huict langages.
Nachmittags heütte, seindt wir in Prater, ein lust-
holtz gefahren, vndt haben etzliche Dames vndt Ca-
vaglierj gesehen, <auch die fraw, Paul Palfin.>
Nota Bene[:] Attraits du costè de l'Occident. perge Nota Bene Nota Bene[.]
Freitag♀ den 8. ⁄ 18. May:
heütte ist Standtrecht, zum 3<2>. mal, vber den
Graf Cratzen gehalten worden.
Vnser gewesener dollmetzscher in Vngern
(so aber nicht vngrisch gekondt, sonst ein guter
fleißiger Mann) Davidt Enderle hat mir
allerley rara referirt, von antidotis.
herr Geyer; kan den Grafen Schlick nicht
antreffen, wejl er jmmer subterfugia
sucht, vndt es scheinet, mein suchen, seye
bey ihm nicht angenehm. Pacienza!
Er Geyer ist auch bey mir gewesen, vndt er-
zeiget sich gar willig vndt diensthaftig.
Der alte hahn des Margrafen hofmeister ist auch
bey mir gewesen, vndt habe gar confidenter,
mitt ihme geredet.
Mein vetter vndt sein hofmeister meine gäste
zu Mittage. <Darnach gespielt.>
herr Löben bey mir gewesen.
Jtem: Secretarij Landsperger des herrn Schafgotzschens.
Abermals nach hoff, wie auch heütte Morgen.
Samstag♄ den 9. ⁄ 19. May.
Die beleyhung des bischofs Franciscj zu
Bamberg, heütte gesehen, wie er Sie in eigner
person entpfangen accompagnè de l'Evesque d'Osenbrück
& du Marquis de Baden. Er ist ein Hatzfeldt. <Nota Bene[:] der actus, gieng kniende vor, wie gebraüchlich.
Der graf von Harrach, trug dem Kayser, das schwerdt
vor, deßen knopf, er küßen, vndt auf das Evangeliumbuch schweren muste, sicut moris: der
Bischof ließe anfangs seinen Cantzler hindter
sich kniende reden, darnach that er selber die
dancksagung. Die beyden Fürsten knieten neben
ihm. Er nennete sich (durchn Cantzler) Jhrer Mayestät
gehorsamsten armen caplan, vndt berief sich
auch, auf die concordaten, so der Kayser mitt dem
Pabst hatt, Jn der antwortt ließ auch der
Kayser seiner Treẅen bestendigen dienste gedencken, vndt sagten Jhre Majestät darnach a part,
zum Pfalzgrafen von Neẅburg der bischoff hette beßer geredet,
|| [[Handschrift: 260v]]
hAlß Sein Cantzler, vndt werden durch den von der Reck Seine bene
merita gewaltig extollirt, Gestallt er dan auch Sich zue Jhrer
Mayestät fernern diensten vndt allen vormögen, Auch gebett vor
Jhrer Mayestät wollfahrt, vndt sieg wieder Dero feinde, gar
eifferig offeriret, Von Fürstlichen Personen wahre[n]
dabey der Bischoff von Wien, der Teützsche Meister, <der Pfaltz
graff von
Neüburg. perge> Jllustrissimi
Nostri Fürst Christianß zue Anhalt perge Fürstliche gnaden[,] Marggraff hanß
Georg von Brandenburg, perge der Fürst von Eggenberg, der Fürst
von Lobkowitz, vndt ein gantzen hauffen Cavalliri, ohne die
Fürsten vndt andere, so mitt dem Bischoff von Bamberg kahmen,
Nota Bene[:] Ob er schon auch Bischoff zue Würtzburg ist So hatt er
doch anitzo wegen Bamberg die Lehen allein empfangen,
Nota[:] dieser Bischoff hatt nicht allein ietztgedachte beyde statliche Stiffter benebenst dem hertzogthumb Francken, Sondern
Er hatt auch ein schön stück Landeß in Kärndten, die Statt
Villach vndt in die zwantzig Ämbter, klein vndt groß, Auch schöne
Bergkwercke, etcetera perge <vndt jagten. etcetera>>
iDem Obersten Cordon zugesprochen, vnd vielen andern.
le Marquis Johann Georg de Brandenburg & Geyer, & Jean Löw & son maître d'hostel
ont estè mes hostes, <a disner>, <non senza disgustj.>
Pestwitz Obrist leutnant hat mich angesprochen.
Avis: das in OberSteyer, vndt Kärndten, die
pawren rebellirt, zimliche exceß vervbt, vndt
ezliche schlößer geplündert, <weil Sie von ihren
herrn allzusehr tribulirt
werden.>
Beym Conte d'Onnata, extraordinario Spannischem Ambassador
mich anmelden laßen, per la vecchia amicizia,
bin aber protrahirt worden, wie auch vom grafen
von Schlick. perge
Vmb 5 vhr, bin ich zum Conte d'Onnata extraordinario
Spannischen Ambassador gefahren. Er hat sich gar höflich,
erbotten, der alten kunde erinnert, vndt meines
valors etcetera[,] auch sich bedanckt, daß ich ihm, was
ich bey Kayserlicher Mayestät anbracht, communiciren wollen,
vndt seindt beyderseits, in terminis generalibus,
iedoch gar höflich, verblieben. Nota Bene[:] Gönnete mir so
viel guts, daß er wüntzschte, wir in unitate fidej,
|| [[Handschrift: 261r]]
alle eines sein möchten. Nota Bene[:] Con liga no se
toman gran paxaros. Nun heist liga auf
Spannisch, leim, vndt bündnüß in zweyerley
bedeüttungen. Redete mitt großer moderation,
vom König in Frankreich vndt Ertzbischof von Trier, welcher
ledig sein soll, nicht wie ein gefangener gehal-
ten, vndt improbirte gar modeste, dieselbigen
actiones, insonderheitt mitt Lottringen, sagte
auch: der hertzog von Parma, hette sich selber pœnitentz
auferlegt wegen Piacenza, daß er numehr sich
in schulden vertieffen, vndt die Frantzosen vnter-
halten müste, ia baldt land vndt leütte, bey
Rom, ein stadtlich Fürstenthumb versetzen,
da er zuvor, wie ein kleiner könig, leben,
vndt von Spannien selber e mitt vndterhalten
werden können. Jtem: der König in Vngern,
würde aufn Mittwoch gebe gott gewiß verraysen,
vndt zu felde ziehen. Wegen des friedens,
wollte er sich nichts penetriren laßen, gab
mir die oberstelle, vndt begleitete mich biß
hinundter an die kutzsche, wie sehr ich
auch darvor bahte vndt protestirte, bevorab
weil er kräncklich, vndt vbel zu fuß ist.
Cooperatio Regis Hispaniae zum friede, mitt ChurSaxen.
Sonntag☉ den 10. ⁄ 20. May:
herr Rudolf von hofkirchen, ist zu mir kommen,
Jch habe ihm 2 ducaten verehren laßen.
Es ist ein tage oder drey her gar kalt ge-
wesen, wirdt dem weinwachs schaden thun
Zu Mittage bin ich auch beym Grafen von harrach,
zu gast gewesen, wie auch die Bischoffe von Osenbrück
vndt Wien, der alte vndt iunge Marggraf von
Brandenburg[,] der Marggraf von Baden, Fürst von
Eggemberg, Fürst von Dietrichstain, Graf von Fürstemberg,
vndt der haußwirtt. Darnach vmb die Stadt spatzi-
ren gefahren perge mitt Marggraf hanß Geörgen.
Der Pfaltzgraf von Neẅburg, hat mir die ehre
gethan, vndt mich in meinem schlechten losament
besuchtt, auch vorgelesen, was er wegen der præ-
cedentz vber den Nunccium vndt prætendirt, zu der
behaüptung der eminentz seines hauses, auch was er
destwegen an den Pabst vndt Kayser, allen Fürsten
zu ehren, geschrieben. Er will auch haben, es solle
kein Fürst in der person, einen churfürstlichen gesandten
laßen vber sich gehen, <vndt hat viel fundamenta.>
Jn der anticamera habe ich auch heütte Morgen,
mitt einem iungen Fürsten von Modena kundtschaft
gemacht.
Ein dennemärkischer Gesandter Friederich Günther ist ankommen.
Montag☽ den 11. ⁄ 21. May.
Mitt dem Marggrafen von Baden, habe jch zu Mittage,
gegeßen. Darnach habe ich den Pfaltzgrafen von
Abends vmb
Neẅburg, visitirt, in seinem losament. Abends,
vmb 4 vhr, bey Kayßerlicher Mayestät audientz gehabtt,
vndt ein Memorial deroselben in meinen sachen,
vbergeben. Pestwitz will mir auch satisfaction
leisten, ob calumnias, de illo dictas. Lamentj
del Geyer, <per la precedenza dj Johann Löw &cetera[.]>
Dienstag♂ den 12. ⁄ 22. May:
Zu Gaste gewesen, bey dem Fürsten von Eggemberg,
welcher vns vber alle maßen stadtlich, tractirt.
Es befanden sich noch darbey, der Bischof von Osna-
brück, <der> Mar<Bischof> von Wien, Marggraf von Baden,
Marggraf hanß Geörge von Brandenburg[,] der Fürst von
Lobkowitz, Fürst von Dietrichstain, Graf von Harrach,
vndt Graf von Fürstemberg.
Nachmittags, beym König audientz gehabtt, noch vor
dem Margrafen von Baden. habe auch in des Königs
anticamera, mitt dem Nuntio; (ein Baglionj von ge-
schlecht,) mich bekandt gemachtt. <Rex hat sich alles guts erbohten.>
heütte Morgen; war ich auch zu hofe, auf ehe wir
noch zum Fürsten von Eggemberg fuhren.
Von des Königs audientz, fuhr ich vergebens beym
Freyherrn von Strahlendorf vorüber, vndt zum Graf
Schligken, welcher mich 1. des Kaysers, vndt Kö-
nigs guter affection versichert, vndt wie Sie so gar
geneigt wehren, mich wol zu accommodiren.
2. Proponirten, endtweder dem Könige, noch ejne zeit-
lang im felde aufzuwarten, weil kejne stelle
vacirte, oder 3. selber vorschläge zu thun, wie
ich ein carico, beym Churfürsten von Saxen, vber sein
volck, das er dem Kayser wieder den Frantzosen
wirdt zu hülfe schigken, bekommen köndte, 4. oder aber
auf anderer Stände vndt Städte beüttel werben.
Jch sollte den sachen ein wenig nachdencken. &cetera
<Nota Bene[:] Jhre Majestät sähen mich lieber, als andere, die weder kalt, noch warm wehren;
Nota Bene[.]>
Nota Bene Nota Bene[:] heütte Morgen, in der anticamera, ließ der
Kayser, mir, durch Jhre Liebden den herrn bischof zu Wien,
sagen, wie Sie vndt der König beyderseits, mir von herzen
affectionirt, vndt alles liebs vndt guts, zu erzeigen,
geneigt wehren, hetten meine sachen erwogen, vndt
remittirten mich, in der ersten, (wegen kriegsbestallung)
an den Graf Schljcken, kriegsrahtpræsidenten,
in der andern, an den Reichsvicecantzler, herrn von Strahlen-
dorf wegen meiner assignation, in der dritten, wegen Böhmischer
prætension an den Böhmischen Cantzler, Graffen Schlawata, also
|| [[Handschrift: 263r]]
daß jch bey <ihnen> allen dreyen, destwegen zu sollicitiren.
Nota Bene[:] Graf Schlick vertrawte mir auch, das numehr, der
friede mitt Chur Saxen, zwar geschloßen, aber noch nicht
publicirt, vndt weil ich eine vorschrift, an Chur
Sachsen begehrte, so sagte er, es schickte sich nicht,
das der Kayser, an den Churfürsten, als seinen
feindt, erst schriebe, da doch der Churfürst, noch nie
an Jhre Mayestät geschrieben. Ringraziato sja Jd-
dio, weil es so weitt gekommen, der gebe
ferrner bestandt, vndt glücklichen succeß.
Vorgestern, hat der Graf von Wolckenstain, extraor-
dinarij Chur:Bayrischen gesandter, die arrham der
Ertzhertzoginn præsentirt, nemljch: ein kleinodt,
von 20 mille ThalerThlr: werth. Das beylager, soll (wie man
vermeint,) den 22. Julij, vor sich gehen.
herr von Strahlendorf, (welcher kranck vndt bettlägerig
ist) will meiner Morgen frühe gebe gott vmb 9 erwarten.
Jhre Mayestät der Kayser, wie auch der König,
wollen Morgen gebe gott aufbrechen, der Kayser nacher
Baden, die Kayserinn vndt das Frawenzimmer, mitt
dahin, der König aber, nacher Budweiß, vndt auf
Regenspurg zu: etcetera
Mittwoch☿ den 13. ⁄ 23. May:
Gestern abendt, hat mich der Pfaltzgraf von Neẅburg
visitiren, vndt zum mittritt hinauß mitt dem
Kayser invitiren laßen, ich habe mich aber endtschuldigen müßen.
Jngleichem auch hat mich Oberster Kollnitzsch besuchen,
vndt nach meinem zustandt fragen laßen.
Diesen Morgen hat Oberster Cordon, (welcher das
panckeet der Fridländischen zu Eger gehalten3) abschiedt
von mir genommen, in meinem losament. Er will nacher
Prag verraysen.
Der Kayser, vndt die Kayserinn, auch Königinn,
seindt nacher Baden, de i<d>er König aber, naher
Budweiß (von dannen will er auf Regenspurg)
verraysett. Gott geleitte Jhre Mayestteten[.]
Jch bin zum Reichsvicecantzler, vndt an itzo,
Reichshofrahtsvice Præsidenten, (welcher am podagra
kranck, vndt bettlägerig ist) gefahren, dem war
meine sache gantz vnrecht vom Bischof von Wien,
referirt worden, vndt wie sollen Sie einem helfen,
wenn Sie ein ding nicht recht einnehmen. Gestern
deücht mich, war der Graf Schlick, meiner sachen
halber, auch vnrecht informirt.
<Schreiben von Madame wie Fürst Friedrich Jhrer Liebden ejnen Schimpff, vber den
andern, anthut. Il faudra ressentir telles jnjures! Responsum a Madame;>
Der Oberste Manteüffel, ein lifländer, hat mjch
in meinem losament besuchtt. Er ist in der Schlacht
vor Leiptzig, hertzogk Adolfs von Hollstein
Obrist leüttnant gewesen, vndt damals gefangen, vndt
vbel verwundet worden, <a depuis fait de grands services a l'Empereur a Francfort an der Oder.>
<Avis: vnd> Zeitung daß der Oberste Fernemont, (welchen ich noch
vorgestern gesehen) mitt 7ben: Regimentern, nach
dem Feltlin zu, welches der Frantzose eingenommen,
commendirt worden. So sollen auch die Vscochi wieder
auf sein, vndt nicht allein bey Zegna, sondern auch,
bey Trieste, lose händel machen.
Der Fürst von Lobkowitz, ejn wackerer herr,
hat mich diesen abendt besuchtt, vndt visitirt.
Donnerstag♃ den 14. ⁄ 24. May:
Nach dem ich Marggraf hanß Geörgen (welcher
heütte Morgen, mitt Tausendt Gulden (florenus)f: in seinen nöhten,
von wegen Kayßerlicher Mayestät erfreẅet worden)
in seinem losament besucht, bin ich vmb die Stadt
herümber gefahren, Seindt 6 Thore, vndt heißen:
1. daß Cärner Thor[,] 2. BurgkThor, 3. Schotten Thor,
4. das neẅe Thor, welches aber zugehalten wirdt,
5. der Rohte Thurm, vor welchem auch, eine waßer-
pforte, auf die Thonaw. 6. Das StubenThor, welches
<zu> abends, vmb geldt, nach sperrung der andern Thor,
biß vmb 10 zum einlaß dienet.
habe auch zum Graf Schligken geschicktt, welcher
heütte Artzney eingenommen, vndt Morgen selber zu mir
kommen will. Jtem: zum Reichsvicecantzler,
welcher mir sagen laßen, Morgen würde Jhrer Kayserlichen
Mayestät meine sache referirt werden, da ich doch
schon derselben selber mündtlich Anbringen gethan,
vndt Schriftliches memorial vbergeben, auch Jhre
Mayestät durch den herrn Bischof von Wien, mir sagen laßen,
der von Strahlendorf, sollte mir in dieser sache
bescheidt geben, vndt was Sie mir sonsten viel liebs
vndt guts erweysen köndten, das wollten Sie hertz-
lich gern thun, etcetera viel erbiehtens, vnd<Es>j muß die
sache endtweder nicht recht eingenommen werden wollen,
(wie mir auch von<bey> andern alhier geschehen) oder sonsten
difficulteten geben. <herr Loẅ, mein gast zu Mittage:>
Avis: daß herr Schafgotzsch vndt Schaftemberg, sollen
zu Regenspurg degradirt, vndt torquirt werden!
Jtem: daß man den friedensschluß darumb nicht publiciren
will, damitt die Kayserlichen so wol als ChurSächsischen soldaten wegen
ihrer bezahlung, nicht mutjniren.
Nachmittags bin ich zur Marggräfin Gonzaga, geborner
hertzoginn zu Sachßen Lawenburg gefahren. Mein vetter,
Margraf hanß Geörge ist mitt hingezogen zu dieser visit[e][.]
Er fuhr mitt mir auß meinem losament, vndt im rück-
wege begleitet ich ihn, in das seinige. Postea zog ich wieder nach hauß
et cetera[.]
Freitag♀ den 15. ⁄ 25. May:
<lettre du Duc Julius Heinrich de Sachsen Lauenburg von Regensburg der bitt mich, vor ihn, beym Kayser zu jntercediren.>
Marggraf hanß Jörge vndt sein hofmeister,
der Oberste Geörg Kollnitzsch, vndt der
Oberste Manteüffel, seindt meine gäste
zu Mittage gewesen, <wie auch herr Löben.>
Als ich vermeint, meine sachen, wehren gar
confidenter vndt wol eingenommen, habe ich
müßen dem Secretario des ViceCantzlers des <herrn> von
Strahlendorf, aufs neẅe sagen laßen, was
ich begehrte, damitt jch er in der sachen
recht referiren köndte, eben als wenn ich dem
Kayser, kein memorial vbergeben hette. perge perge perge
Vndt also ists offenbahr, wieder des Kaysers
willen, <vndt auch den meynigen.>
Nachmittags bin ich mitt dem Marggrafen,
zu der alten Gräfin von Manßfeldt gefahren,
welche gar contract ist. Es seindt auch
andere Damen dahin kommen, als ihre Tochter,
die von Losenstain, vndt die Fraw, vndt
Freẅlein von hofkirchen.
Graf Schlick procrastinirt auch seine
visite auff Morgen. Patientia!
Samstag♄ den 16. ⁄ 26. May:
Es hat die Nachtt, vndt heütte, stargk gereg-
nett. herzogs Julij hejnrjchs, sein Secretarius,
ist wiederumb bey mir gewesen, helt vmb
antwortt an.
Vor die lange weile will ich den paß so Jhre
Kayserliche Mayestät mir in Vngern mittgeben, alhier abcopiiren:
Wir Ferdinandt der Ander, von Gottes gnaden, Erwöhlter
Römischer Kayser, zu allen zeitten, Mehrer des Reichs, in Germanien[,]
zu hungarn[,] Böhaimb, Dalmatien, Croatien vndt Schlavonien
König ⁊cetera[,] Ertzhertzog zu Oesterreich, hertzog zu Burgundt, Steyer,
Khärndten, Crain vndt Wirtemberg, Ober: vndt NiderSchle-
sien, Marggraf zu Mähren, Ober: vndt Niderlaußnitz,
Grave zu Tyrol vndt Görtz perge Endtbiehten Nota
allen vndt ieden Geist: vndt weltlichen Obrigkeitten,
landtsaßen, vndterthanen, vndt getreẅe, wie auch al-
len Obersten, obristen leüttenampten, Rittmaistern, haupt-
leütten, leüttenandten, Fendrichen, wachtmeistern,
Befehlichshabern, vndt in gemein allen kriegsleütten,
zu Roß vndt Fueß, waß nation, würden, Standes oder
wesens, die sein, vnsern gruß, guten willen, gnade
vndt alles guts. Vndt geben denselben hiemitt gnedigst
zu vernehmen, das mitt vnserm gnedigistem vorwißen,
vndt bewilligung, Fürweiser diß vnser kammerer,
bestellter Oberster, vndt lieber getreẅer Christian
|| [[Handschrift: 266r]]
Freyherr von Dona4, nacher hungarn die gräntzen
zu besehen, verraysen thut. Demnach eüch obbemelten
allen vndt ieden Jnsonderheitt gnedig vndt ernstlich
befehlende daß ihr gedachten Freyherrn von Dohna,
sampt bey sich habenden persohnen, Roßen, vndt sachen,
nicht allein aller orthen, zu waßer vndt landt,
frey, sicher, vnverhindert, vndt vnaufgehaltner,
durchkommen[,] paßiren vndt Repaßiren laßen,
ainige verhindernüß, beschwähr, noch wiedersatz
nicht zufügen, weniger von andern zu beschehen ver-
statten, Sondern vielmehr zu solcher seiner rayß, al-
len guten wolgenaigt: vndt beförderlichen willen,
hülfe[,] vorschub vndt assistentz erweysen, auch da von-
nöhten, auf sein geziemendes begehren, mitt con-
voy, frischer<n> lehen: vndt Postpferden versehen,
vndt befördern sollet, Jnn welchem ihr nicht
weniger vnsern gnedigsten willen vndt Mey-
nung vollziehen, werdett. Geben in vnserer Stadt
Wien, den Fünfften MonatsTag May: im Sechtzehen-
hundertt Fünff vndt dreißigsten, vnserer Reiche:
des Römischen im Sechtzehenden, des Hungarischen im
Siebenzehenden, vndt des Böhmischen im achtzehenden iahren./.
Ferdinandt. perge
hendrich Schlick, Graff zu Passaw perge manu propria. |
Loco Sigilli |
Ad mandatum Sacræ
Cæsareæ Maiestatis proprium./. herr heinrich freiherr Kielmann. manu propria |
Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] das Kayserliche Diploma, welches ich ver-
gangenen herbst, in der lehenssache erhalten, lauttet
also, wie folgett:
Wir Ferdinandt der Ander von Gottes gnaden, Er-
wöhlter Römischer Kayser, zu allen zeitten, Mehrer des
Reichs, in Germanien[,] zu hungarn, Böhaimb, Dalma-
tien, Croatien, vndt Sclavonien ⁊cetera König, Ertzhertzog
zu Oesterreich, Hertzog zu Burgundt, Steyer, Kärndten,
Crain vndt Würtemberg, Grave zu Tyrol ⁊cetera Bekennen
offentlich mitt diesem Brief, vndt thun kundt ieder-
menniglichen, waß maßen vnß, der Hochgebohrne,
Christian, Fürst zu Anhaltt, Grave zu Ascanien, vndt
herr zu Bernburg, perge für sich, vndt im nahmen dero
Bruders vndt vettern, wegen ertheilung der beleh-
nung, im fall es vnß allergnedigst beliebte, vndt wir
ettwan wegen der im Heiligen Römischen Reich noch wehrender
kriegsvnruhe, oder manglung mehrerer zu gemelter
Belehnung nothwendigen requisiten, kein bedencken tragen
sollten, oder aber im widerigen biß sich gedachte vnruhe
im Reich legen würdet, dieselbe mitt ferrnerem jn-
dult, das solcher verzug deroselben, auch ihren lehens-
Erben, Brudern, vndt vettern, ohne præjuditz vndt Nach-
theil seye, zu versehen, in vnderthenigkeitt ersuchtt,
vndt gebehten hatt, demnach aber die von Seiner Liebden beyge-
legte Gewältt, etwas altt am dato sich befinden, vndt
|| [[Handschrift: 267r]]
inmittelst die Sachen im heyligen Römischen Reich,
sich sehr verändert haben, daß wir dannenhero die
gesuchte belehnung, oder außfertigung deß Jndults
gebehtener massen der zeitt zu ertheilen, bedencken
tragen, Alß erklären wir vnß in kraft die-
ses vnsers Kayßerlichen Diplomatis dahin, das wir
ins künftige Seiner Liebden beschehenes<n> anmeldens
inngedenck sein wollen, vndt daß dieser ver-
zugk Seiner Liebden vndt dero lehenserben, vnnachtheilig
sein solle, Mitt vhrkundt dieses brieffs, besi-
gelt mitt vnserm Kayserlichen aufgedrucktem
Secret Jnnsiegel, der geben ist in vnserer Stadt
Wien, den Acht vndt zwantzigsten Augustj,
Anno Sechtzehenhundertt vier vndt dreißig,
vnserer Reiche, deß Römischen im Sechtzehenden,
deß hungarischen im Siebenzehenden, vndt des
Böhmischen im Achtzehenden./.
Ferdinandt
Vidit
Peter heinrich von Strahlendorff: manu propria |
Ad mandatum Sacræ Cæsareæ Majestatis proprium, Johann Söldner. manu propria |
Sonntag☉ den 17. ⁄ 27. May: Pfjngsten.
Es hat noch immer fort geregnet, ein drey tage vndt
Nacht hero. Jst auch sehr kalt gewesen, perge vndt
windig, also daß zwischen hier vndt Baden, gestriges
Tages, ein dennemärckischer diener baldt erfrohren wehre.
Solch wetter, wirdt dem wein, vndt feldfrüchten großen
schaden thun, wie albereitt geschehen.
habe nachmittags Thomas Benckendorf zum herren von Strahlendorf geschickt,
bescheidt zu begehren. Sein kämmerling, hat erstlich
difficulteten gemacht, hinein zu gehen, weil (seinem
vorgeben nach,) sein herr gestern, mitt Johann Löben albe-
reitt auß den sachen geredet hette, da es doch notorium
daß Johann Löw gestern zu Baden gewesen. Wie ihm nun
der vngrundt durch Thomas Benckendorf repræsentirt worden,
hat er schande halben, müßen hinein gehen, eben
wie der Fürst von Lobkowitz in Thomas Benckendorfs præsentz
heraußer gegangen, da ist er hinejn, vndt fluchs
wieder herauß, mitt vorwenden, Sejn herr schlieffe,
welches doch alsofortt nicht sein können, weil
der Fürst von Lobkowitz allererst bey ihm gewesen. Patientia!
Montag☽ den 18. ⁄ 28. May: Pfingstmontag.
Jn dem ich alle Tage ia alle stunden der visite erwarte,
erfahre ich daß diese Nacht der Graff Schlick, auf der
post nacher Budweiß, verraysen müßen, zum König. Pati- || [[Handschrift: 268r]]
entia!
Zur neẅlich alhier vor ein par tagen angekommenen
Fürstin in 7benbürgen, durch anregung Margraf hanß Jörgen
wegen dero visite geschicktt. Responsio[:] Sie hette
heütte Artzney eingenommen, Morgen gebe gott wollten
Sie vnser beyder zu welcher stunde wir wollten,
erwarten.
herr Löben hat mich besuchtt, vndt geklagt, vber
den bösen weg, vndt kalte naße wetter, nacher
Baden, aber gelobtt, wie Jhre Kayserliche Mayestät constantiam
devotionis des Königs in Dennemark (per legatum eius
anbrachtt) so trefflich wol aufgenommen, etcetera etcetera[.]
Es seindt auch die spargirte zeitungen; alß würbe
der König, wieder den Kayser, <per eundem legatum> abgelajnet worden.
Dienstag♂ den 19. ⁄ 29. May:
heütte ist Marggraf hanß Geörge, wie
auch Geyer, benebenst dem Obersten Manteüfel,
meine gäste zu Mittage gewesen, vndt ha-
ben die zwey schönen gärten, des Kiel-
manns, vndt bürgemeister[!] Mosers, nachmittags besichtigett.
Der Fürstin auß 7benbürgen, haben
wir auch, in ihrem losament aufgewartett,
vndt Jhre Liebden visjtirt.
Zeitung daß der Erbfeindt in zweyen hauffen, nemlich einer
auf Neẅhaüsel, der ander auf Lippa zu, mar-
chire, vndt sich sehr stärcke.
Jtem: das ein treffen abermals vorgangen,
darinnen hertzog Bernhardt auff einer,
Jean de Werth aber auf der andern seitten,
vndt beydertheils viel volcks geblieben.
Vndt es soll die Frantzösische armèe,
(darbey der König persöhnlich gegen-
wärtig) vber 100 mille starck, bey Sankt Gallen,
ankommen seyn. Exitus dabit fidem.
herr Geyer ist zu mir kommen diesen Morgen,
point de credit perge in materia dj pecunia!
herr Loẅ, ist nachmals auch bey mir gewesen, berichtett,
das Graf Schlawata, Obrist Cantzler des König-
reichs Böhmen, sich wiederumb gegen mir recommendjren
laßen, vndt zu allem gutem anerbohten. Man will
aber die Böhmischen obligationes in originalj sehen.
Nescio, quo fine? Ob man mir Sie will gar
nehmen, vndt andern schencken, oder aber ob man
|| [[Handschrift: 269r]]
meinen copien, (welche ich Jhrer Kayserlichen Mayestät
vberlifert vndt beygelegt, bey das memorial)
nicht trawen will, quasj vero, ich so
vermeßen vndt vnbesonnen sein sollte, Jhrer
Kayserlichen Mayestät etwas vngegründtes zu vbergeben.
So kan mir auch Jhrer Mayestät bescheidt
nichts helfen, wann die handtschriften nicht
sollten richtig sein, daran nicht zu dubitiren.
Mein vetter Marggraf hanß Jörge, vndt herr Loẅ,
seindt meine gäste zu Mittage, gewesen.
Nachmittags bin ich mitt Meinem vetter, zum
Pfaltzgrafen von Neẅburg gefahren, welcher
vnß mitt schönen dißcurßen entretenirt.
Zeitung daß der König in Engellandt, einen vnver-
sehenen ejnfall jn Franckreich gethan, vndt die
Stadt Rochelle, wje auch Montauban eingenommen.
heütte ist es in der Stadt Wien alhier,
erschollen vndt kündig worden, das der friede
zwischen dem Kayser, vndt Churfürsten
von Saxen, richtig vndt gewiß seye. Jst a-
bermal eine fortuna vorn Kayser, weil sich
eben der Frantzose, vndt Türcke so starck moviren.
Nota Bene[:] Cæsar hat zum Pfaltzgrafen gesagt, hertzog Julius Heinrich von Sachsen Lauenburg
wehre heimtückisch.
Pfaltzgraf will neben mir, die jntercessjon, an
Kayser thun, schriftlich, oder mündtlich, vor Herzog Julius Heinrich von Sachsen Lauenburg[.]
Nota: der Spannische Ambassador gibt dem Pfalzgrafen
daß prædicat Vuestra Serenidad, vndt er gibt ihm
wieder Vostra Eccellenza[.] Er hat auch daß prædicat
Eẅer Liebden Vuessa Dileccion, in Spannien, gegen
die Grandes gebrauchtt, vndt erst auf die
bahn gebrachtt, dann es zuvor, nicht in vsu ge-
wesen, so wenig alß in Italien. Es kan nur
einer ein grandes sein in einem geschlechte, nempe
das haüpt deßelbigen. Seindt gemeiniglich Fürsten.
Der herrn grandes dj Spagna ihren brüdern
vndt vornehmsten am brett nach ihnen, hat er
gegeben das prædicat Eccellenza[,] mindern aber
Vostra Signoria Jllustrissima (wiewol diß auch in Spannien
nicht bräuchlich, dann Vostra Signoria ist bey ihnen so
viel, als bey den Jtaliänern Vostra Signoria Jllustrissima
vndt Vuestra Mercèd <in Spannien> so viel, als Vostra Signoria in Italien)
wiewol manchen ihre eigene diener nur Vostra Signoria
titulirt, nur damitt er die Serenidad
oder Altezza, von ihnen erhalten möchte.
Die Grandes aber haben ihm Dileccion wieder gegeben.
|| [[Handschrift: 270r]]
Die andern aber wie gesagt Serenidad, oder
Altezza, welches ihm dem Pfalzgrafen gleich gegolten.
Jst auch eben eins, vndt heist auf deützsch Durchlauchtt
darüber er auch ein decret vom Kayser hatt, daß
man ihn soll Durchläuchtigkeitt heißen.
Nota Bene[:] der conte d'Onnata aber Spannischer Ambassador gibt den
Ertzhertzogen Altezza, ihm aber Serenidad,
alß wenn es minder wehre alß Altezza,
da doch der hertzog von Venedig selbigen Tittul
Serenità alß ein königliches haüpt usurpirt,
auch vorzeitten die gebornen vndt erwehlten
könige in der Christenheitt also genennet worden.
Er preiset gewaltig, die große gnade,
so ihm in Spannien wiederfahren, vndt wie
ihm vber 300 Titolatj vor Madrill mitt
windlichtern entgegen geritten, deren
aufwärter vndt diener, ihn einbegleittende
zu fuß gegangen. Der König in Spannien,
hat ihn die gantze zeitt vber ezliche
Monat zehrfrey gehalten. Er hat vber 80 per-
sonen, von den seinigen, bey sich gehabt, vndt der
König hat ihm noch vber 200 personen zugeord-
nett, die ihm stets auffwarten müßen. Rex Hispaniae
hat ihn nicht allein in der Stadt, sondern auch vber landt tractjren
|| [[Handschrift: 270v]]
laßen, ihm viel ehre erwiesen, vndt alles nach
seinem wuntzsch expedition gegeben. Des Pfalzgra-
fen Sohn hat der vorige König in Spannien,
zum pahtengeschencke 4000 ReichsthalerRthlr: Jähr-
lich eingebunden, es ist aber, in etzlichen iahren,
nichts darvon eingekommen. So hat auch sein Sohn
ein Regiment gehabt in Jülischen landen. Sieder
der neütralitet aber, so mitt den Staden
vndt den Schwedischen aufgerichtett, ist das Regi-
ment (so gleichwol auch, der König jn Spannien
vndterhalten) abgedanckt worden, pour ne donner
ombrage a personne. Nota Bene[:] Es scheinet auß ezlichen
circumstantiis, das dieser herr, ad secundas nup-
tias mitt einer, auß seinem hause geschritten,
nicht so sehr, vmb der grandezza einerley hauses
willen, alß darumb, weil seine gemahlin dem
Printzen von Vranien befreündet, dadurch die Staden
desto besser zu coarctiren, weil Sie vngerne zur neu-
tralitet verstehen wollen. Seine gemahlin, jst noch
vnser Religion zugethan, vndt ihre großfrawMutter,
die Churfürstlich Pfaltzgräfliche wittibe zu Berlin, des Prjntzen
von vranien Schwester. Sje aber die gemahljn, ist herzog
Hans zu Zweybrück Tochter.
Er Pfalzgraf Wolf Wilhelm hat zwischen Spannien
vndt Franckreich den frieden, wegen des Feltlins
auf seiner rayse durch Frankreich in hin vnd her ra raysen
nach Spanien helfen stiften.
Nota: Jhre Liebden haben sich auch dem Kayser nicht
obscure an præsentirt, selber auf seinen kosten zu
raysen, vndt legationsweise den friede in Frankreich
oder Engellandt, inn Deützschlandt hin vndt wieder
zu tractiren, Man hat es aber bißhero noch nicht accep-
tirt. Möchte inskünftige erfolgen.
Schreiben von Meinem bruder Fürst Friedrich sehr freündtlich,
Jtem: von Fürst Augusto <auch gar in schönen worten 1. per paura der außbittung deß Cöthnischen Antheilß, 2. wegen des worts
Protestirende, so die Kayserlichen sollen in der friedenshandlung außgelescht haben. Welche
beyde Stück, vns sehr præjudizirlich, in <gesampten:>
landt: vndt gewißenssachen, sejn würden.
Nescio: an Fürst Friedrich vndt Fürst August das proverbium practiziren:
Fistula dulce canit, volucrem dum decjpit Auceps.5
Jedoch charitas optime judicat, aut semper meliora;
de proximis, <wann nicht die contrariæ actiones notoriæ seindt.>> (Jtem: vom fantasten Rosino pour pardon)[.]
Donnerstag♃ den 21. ⁄ 31. May:
Zu Geyern abermal geschicktt, wegen außenblei-
benden wechselß. Aber der Mann mitt dem gelde
ist nicht zu hause, vndt meine leütte auß dem
Fürstenthumb schigken mir nichts. Dieser poße,
das ich so gantz wehre destituirt gewesen, ist
mir noch nie wiederfahren, als an itzo,
vndt solches vervrsachet nur die vnordnung
de celles personnes quj sont demeurèz in patria[.]
Es hat heütte abermal sehr stargk ge-
regnet, wie in den pfingstfeyertagen auch,
(außer gestriges) vndt die Thonaw wirdt
groß, die wege tief, vndt vbel fortzuraysen.
Diverty l'jmportunitè de Nauwach, a midy;
& celle du chanoine6 Sparr, hier au soir.
Mein vetter, Marggraf hanß Jörge, ist
mitt herrn Löben nacher Baden zu Kayßerlicher Mayestät[.]
Nota Bene[:] Es ist auch in den pfingstfeyertägen, auch zuvor
vndt hernach, wie gleichsfalß heütte, (wie vorgedacht)
nicht allein regenicht, sondern sehr kalt wetter ge-
wesen, also daß man einheitzen müßen, welches
gleichwol, ein rarum contingens, vndt selzam in der <iahres>zejtt.
Es hat heütte wie gestern auch die Nacht gar stargk
geregnett, vndt ist denen so zu raysen, oder im al-
hiesigen itzwehrendem Jahrmarckt zu thun haben,
gar eine schlechte freẅde, gestallt dann Mein
vetter Marggraf hanß Jörge, mitt herrn Löben,
gestriges abends spähte, vmb 9 vhr von Baden
wiederkommen, nach dem Mein vetter, bey Kayßerlicher Mayestät
audientz gehabtt. Jhre Mayestät haben auch be-
fohlen, man sollte mir, meine patenta außfertigen.
Gott gebe, zu glücklicher expedition, dann mir
solcher gestaltt, die weile sehr lang wirdt. perge
Jn den vbrigen bewusten sachen, soll Johann Löw auf künftigen
Sontag, gebe gott wieder nach Baden hinauß.
Mein vetter, Marggraf hanß Geörge, vndt der
herr Loẅ, seindt meine gäste zu Mittage gewesen.
Markgraf hans Georg berichtett, daß der König habe einmal zu Eberß-
dorff nach Pater Lemmermann <des Kaysers beicht vatter>, mitt einem Tolch
gestochen, daß er endtspringen müßen, weil er ihn
gar zu viel Reformiren wollen. Jtem: es hette eben
dieser König, zu Vngern vndt Böhmen, seinen <eigenen> beicht-
vatter, den Pater Ganser, (eben vmb der vrsache
willen, daß er ihn auch zu viel reformiren vndt in politicis
strafen wollen, alß hette er den Nördlingern, Rotenburgern[,]
Regenspurgern vndt andern zu viel nachgegeben, etcetera)
|| [[Handschrift: 272v]]
von sich quasj cum ignominia geschicktt, vndt gesagt,
er sollte in daß Jesuiter collegium nach Grätz ziehen,
vndt ob schon selbiger nacher Wien gewoltt, es dem
Kayser zu klagen, So hat iedoch der König ihm
aufferlegt biß auf weitteren bescheidt nicht
nach Wien sondern nach Grätz zu ziehen, vndt ihn
dahin mitt zehrgeldt, wagen vndt Pferden ver-
sehen laßen. Dieses hat Doctor Fenck des Königs
Cantzler Markgraf hans Georg selber referirt.
Nota: dieweil der König, in etzlichen sachen, zu weitt
soll gegangen sein, hat ihm der Kayser, den
herren deützschen Meister, den Grafen von Traut-
manßdorf, <den Marchese del grano[,]> den herren von Tiefempach, &cetera zu
kriegsrähten, benebenst dem general leutnant gallaaß, vndt
Feldtmarschall Piccolominj, zugeordnet, in Reichssachen
aber, auch zween Reichshofrähte, alß ejnen grafen
von Wolckenstein, vndt den herren Cran, mitt
deren zuthun, in wichtigen sachen, welche keinen
verzugk leiden wollen, alß Generalissimus
des Kaysers zu schließen. An itzo zwar,
ist der kriegsrahtpræsident herr graf Schlick
(deßen stelle interim herr Löbell vertritt)
zum König nacher Budweiß vom Kayser geschicktt,
|| [[Handschrift: 273r]]
etzliche sac sagen, wie ich auch darvor halte,
er werde gar baldt wiederkommen, andere
vermeynen er werde beym König verbleiben,
vndt also bleiben meine sachen, in suspenso.
Nota[:] Graf Wolf von Manßfeldt, der Oberste,
hat eylends nach Raab gemust, <gestern.>
Mein vetter, Markgraf hans Georg sagt mir auch diese particu-
larität, daß eben an dem Tage der friedlandt
seye exequirt worden, wie er das Jahr <zuvor>, so
viel vornehme Offizirer, vnschuldiger
weyse, (weil er ihnen selber zur flucht
vor Lützen, vrsache gegeben) offentlich
zu Prag, schändtlich vndt Schmählich richten laßen.
Nota Bene[:] der Kayser hat gestern selber zu Markgraf hans Georg gesagt,
Jhre Mayestät erfreẅeten sich, daß numehr, der
friede richtig, vndt geschloßen wehre.
Der Wirtzburgische Thumbherr7 Sparr, (so aber
einen sparren zu wenig hatt) ist <an> diesen Nachmittag,
bey mir gewesen. perge
J'ay escrit a Fürst Augustus & a Madame ma
Treschere Compaigne, <& a mon frere, & a ma soeur,
la Princesse Anne Sofie.>
Mitt meinem vettern, Markgraf hans Georg spatziren gefahren.
Jhn darnach zu gaste gehabtt, vndt Nachmittags
abschiedt von Jhrer Liebden genommen. Nota Bene[:] zu Mittage
war auch der Wirtzburgische Thumbherr8 Sparr,
& vndt wir vertieften vnß, so wejtt jns
gespräch, daß ich ihm einen becher, jns gesichte
goß, vndt jm wergk war, jhn die Stiege
hinundter, werfen zu laßen, wo ich meines
vettern nicht geschont hette, <vndt Seines pfaffenrocks[.]>
Nachmittags ist der Nauwach kommen, vndt hat
sich mitt seiner lautte, vndt gesang, hören laßen,
alß ich noch, mitt dem Margrafen, granmercy
spielte.
herr Löben, hat mir, vom Schatzmeister Curlandt,
mille ThalerThlr: sur mon joyaulx, zu wegen gebrachtt.
heütte Morgen ist vnß auch ein vornehmer Pollnischer
herr, der Woywoda Rußky (welcher nach Cracaw
zeüchtt) vor der Stadt begegnett, hatte ezliche
Pollnische Reütter bey sich mitt bogen vndt pflichtzsch-
pfeilen. Er aber fuhr selb 6te. in einer kutzsche,
mitt 6 pferden, vndt <es> folgeten ihm noch, andere,
kutzschen, vndt pferde.
heütte hat man alhier au<zu> Wien, auf den
Cantzelln abgekündiget, daß der friede
zwischen Kayserlicher Mayestät vndt Chur Saxen <auch Brandenburg> ge-
schloßen seye. Gott seye es gedancktt.
Der herr Geyer hat mich besuchtt.
Bürgemeister[!] Alemann von Magdeburg
vndt der Kayserliche Cammerdiener Nauwach,
seindt meine gäste zu Mittage gewesen.
heütte Morgen, ist mein vetter, Marggraf hanß Geörge,
<von Brandenburg> verraysett, nacher Budweiß zu, vndt hat hiemitt
seinen völligen abschiedt, von Jhrer Kayserlicher Mayestät[.]
Zeitung daß der König in Vngern mitt ChurSachsen, endtweder zu Pilsen,
oder zu Eger, wegen coniunction beyder armèen auf ein
mündtliches gespräch werde zusammenkommen. Die Schlesischen
Stände sollen zwar, wie<auch> in diesem Fridenschluß be-
griffen sein, doch mitt gewißen conditionen, vndt daß Sie
vor allen dingen, bey Jhrer Kayserlichen Mayestät ihre begangene
rebellion depreciren sollen. Der Spannische extraordinar Ambassador
hat den Neẅgeworbenen Cosagken, (welche außer des
Troß 16000 starck sein sollen) das anrittgeldt, sampt
etlichen MonathSoldt, hinein geschicktt, die sollen ehistes,
wieder Franckreich geführet werden.
Des Churfürsten von Bayern hochzeitt, soll den 15den: Julij,
alhier zu Wien, (wie man sagt) gehalten werden,
darzu werden schon allerhandt præparatoria gemachtt.
Der Steyerischen pawren Rebellion ist noch nicht gar
gestiltt, sondern hat sich gar hinein in Crain gezogen,
wie sie dann daselbst auch etliche orth außgeplündert,
vndt verbrennt, auch mitt den leütten vbel verfahren[,]
man hoft aber diese rebellanten sollen baldt gestiltt
werden, weil man von allen orten, wieder sie, im anzug.
Zu proviantirung der Kayserlichen armada im Römischen Reich, wirdt
noch immerzu allerley getreydt, vndt andere sachen auf der
Thonaw, hinauff geführt. Die Pollacken werden ihren marsch
ins Reich durch Böhmen nehmen, darumb wirdt nicht ferrne
von Leüthmeritz, eine brücke vber die Elbe geschlagen, perge
Es verlauth auch daß die Kayßerlichen in Böhmen, vndt Schlesien, ligende
Regimenter, daselbst ab vndt auch ins Reich, werden geführt
werden. So ist auch daß Spannisch volck so wol in Nider:
als welschlandt, zum aufbruch fertig. Der Türgk hat
seine stargke Schifarmada in 2 hauffen getheilt, vndt
ein theil das Schwartze Meer, den andern theil aber den archipelago
zu beschützen verordnet, vndt also ist Malta dieser
gefahr erlediget worden. So wirdt auch eine Mächtige
Spannische Schiffarmada wieder Franckreich ehistes
außlauffen, zu denen auch, 20 Engelländische gallionen
stoßen sollen, eine wichtige impresa vorzunehmen.
|| [[Handschrift: 275r]]
Die Croahten haben eine große furcht vndter den
Frantzosen, albereitt mitt ihren Streiffereyen
vervrsacht, also daß die Frantzosen gewaltig außreißen,
sollen, vndt keinen stich halten wollen. Der
hertzog von Lottringen thut sich sehr stärgken, hat
schon vber 4 mille Mann beysammen, (wie außgegeben
wirdt) soll schon das meiste theil seines landes
wieder eingenommen haben, vndt an itzo Müm-
pelgardt belägern. Jm Reich sollen die Frantzo-
sen die meisten plätze quittiren, vndt sich nach dem
Feltlin begeben, vndt wirdt sich nun allem
ansehen nach, der krieg wieder in das welsch-
landt vndt in Franckreich spiehlen. Jhre Emi-
nentz herr Cardinal Paßmann, Ertzbischoff zu
Gran, haben zu Thyrna in Vngern, eine vniver-
sitet gestiftett, so Sie auß eigenem Seckel
erbawen laßen, vndt weil die Stadt Augspurg
Jhrer Kayserlichen Mayestät 300000 Gulden (florenus)f: erlegen müßen, alß haben
ihre eminentz selbiger Stadt zu beförderlichster able-
gung obermelter Summa 100 mille ReichsthalerRthlr: bahr dargeliehen,
welche bey selbiger Stadt, alß ein ewiges Stifft, ligen
bleiben, von welchem jnteresse die Professores, dieser
neẅen Vniversitet erhalten werden sollen.
herr Löw so gestern von Baden wiederkommen, bringt bescheidt,
daß meine sachen noch in schlechten terminis stehen,
die Böhmische ist vom grafen Schlawata, an die
hofkammer remittirt, die Schlickische bleibt gar
stecken, die pensjon ist auch bißhero, verzögert,
die Schwartzburgischen salvaguardien sollen außgeferti-
gett werden, vndt man soll von iederer 12 ReichsthalerRthlr:
geben. Les Grands, font ce qu'ils veulent,
& ne se laissent presser, moins encor, leurs favorits,
& les moindres apprennent a faire de mesme.
Jch habe zwar vermejnt, es wehre mitt den
mille ThalerThlr: so mir, der Schatzmeister, Curlandt, vor-
strecken sollen, richtig gewesen, So hat es doch
nicht sein können, weil er zur hochzeitt des
Churfürsten von Bayern (gegen den 15den: Julij, stylo novo) muß
dem Kayßer, geldt zu wege brjngen, vndt
andere ziehen den kopf auß der Schljnge. J'en
meurs d'jmpatience, <& m<'>e<n> desespere!!!>
Endtlich, hat mir durch Johann Löws fleiß, der Cammer-
furrirer hertz, mitt mille ThalerThlr: gegen doppelte versicherung
außgeholfen, auf ein Jahr lang, mitt 6 pro cento:
|| [[Handschrift: 276r]]
zu verzinßen. Il m'a fallu engager le beau joyaulx
de Savoie quj vaut bien 2 mille ThalerThlr: & nonobstant cela,
Johann Löw a estè contraint, d'estre respondant & d'engager
ses biens, en cas que je manquasse. Ainsy le monde
aujourd'huy, est mesfiant, sans disti<ncti>on des personnes.
<Jch habe den alten hahn, Brandenburgischen hofmeister in mein losament, laßen
nehmen, pour
ne l'abbandonner.>
Nota Bene[:] Johann Löw estime, á 2 mille florins (Gulden)f: maintenant, sa maschoire de licorne,
cela feroit 1333 ReichsthalerRthlr: 30 Creuzercr: croyant le vendre aux
villes Hanseatjques, <a Hamburg ou par de lá.>
Somnium: daß ich in guter Gesellschafft gewesen, vndt an
einer Runden Taffel geseßen. Röder hette mir lange aufge-
wartett, endtlich als ich ihm was anders befehlen wollen,
hette er mitt fleiß, oder auß Mißverstandt, sich auch an
die Tafel (weil noch eine stelle ledig) sich zur<zur seitte> gegen
mir vber, gesetzt. Anfangs hette michs verdroßen, doch
endtlich hette ichs also geschehen laßen, vndt wie er ein
glaß wein, nach dem andern <auß>getruncken, hette ich gesagt,
Man sollte ihm den Tittul der weinichte oder weinreiche geben,
<[v]ndt> vbern kopf legen, vndt aufschreiben. Daß hette ihn erstlich
verdrießen wollen, darnach aber hette er mitt freẅden angese-
hen, daß mir selber ein zettel auf den kopf wehre ge-
legt worden, darauf wehre gestanden: der Gesegnete.
Die vbrige Gesellschafft hette sich auch darüber erfreẅet,
vndt in dem instantj wachte ich auff. Gott laße mirs guts bedeütten.
|| [[Handschrift: 276v]]
Amen.
Wir haben mitt bestürtzung gehört, daß herr
Schafgotzsch, solle sein zu Regenspurg, torquirt worden.
herr Geyer, vndt herr Löẅ, sejndt zu Mittage, meine
gäste gewesen. haben vndter andern auch voriges referirt,
Jtem: von andern mehr, welche zu Regenspurg sitzen. Jtem: haben Sie
erzehlt, das heütte wieder eine Reformation9 alhier in Oesterreich an-
gestellet wirdt, das auch die Jehnigen, so <in> der Niederlage seyn,
(welches ein großes einkommen tragen soll) fortmüßen, vndt
das landt reümen, wann Sie nicht wollen Catohlisch werden.
Jtem: daß heütte noch Stubenrecht, vber den Obersten Cratzen,
gehalten worden. Das dritte, vndt letzte Standtrecht, werde
in kurtzem, hernacher folgen.
Le temps me dure estrangement, icy a Vienne,
n'ayant nulle compagnie, & ne pouvant estre expediè.
O Dieu ayde! & exauce moy!
Mein Thomaß Benckendorff Secretarius ist mir gestern
auch kranck worden, hat so ein reißen in den gliedern vndt auch
haüptwehe. Gott helfe ihm zur beßerung, wie auch dem Brandenburgischen
hofmeister hahn, welcher auch kranck in diesem hause darnider
ligt. So ist mein neẅer kammerdiener, der Sebastian
auch vnpaß worden. Vndt man hat große mühe vndt arbeit[,]
medicos zu bekommen, welche zu den krancken gehen, so wol vmb
|| [[Handschrift: 277r]]
der Religion willen, alß das Sie mitt geschäfften vndt
pacienten sehr vberhaüfft sein.
Nota Bene[:] J'avois un songe ce mattin, que j'ay oubliè, & n'en
ay retenu qu'un cercle au quel il y avoit force
escritures que je lisois, & dans ce cercle estoyent
comprins d'autres cercles, Je ne scay plus ce qu'il
y avoit d'escrit, mais bien entendis ie sur la fin, une
voix quj me dit en ma langue matternelle: der zirckel ist vmb-
gelauffen. Nota Bene[:] & me semble qu'il me falloit oublier ex-
pressèment le reste, d'autant que j'avois de la resistance
en escrivant dans ce journal, le songe hier, & le faysois
neantmoins, car on n'ose pas tousjours manifester telles
jnfluences, ou jnspirations.
Nota Bene[:] l'anneau de ma soeur Anna Sophia <attachè d'elle mesme> m'est tombè aussy du bras ce
mattin, peut estre que cela sera le cercle. Deus avertat clementer
mala omina! & omnia mala præsagia!
Pour passer un peu le temps, & mon impacience quj dure
encores, je suis allè autour de la ville, en carosse.
Risposta dj Baden a Johann Löw daß der Reichshofraht,
vndt Secretarius Johann Söldner, jn des Kaysers ge-
schäften zu thun, vndt derowegen nicht antworten
können. Jtem: von einem andern daß ich aufn donnerstag
zu Mittage soll zu Baden sein, so wollen mir,
Jhre Kayserliche Mayestät, audientz ertheilen. etcetera
Le premier poinct accroist mon impacience!
|| [[Handschrift: 277v]]
etcetera Avis; daß vor ein par Tagen, dem Pfaltzgrafen
von Neẅburg wegen des gewäßers, nicht ferrne von
Baden, zwey<drey> pferde sampt dem vorreütter,
vor der kutzsche ertruncken, vndt wann Sie die
strenge nicht abgehawen hetten, wehren die Andern
pferde auch ersoffen.
herr Löb ist bey mir gewesen, nachmittags haben vns
verglichen, wegen der rayse, nach Baden.
Zeitung das die Rebellion der pawren in SteyerMarck continuirt,
vndt es dörfte wol ein großes Feẅer drauß endtstehen.
haben albereitt viel örter geplündert, auch Stügke vndt
allerley gewehr bey sich. Gott steẅre allem vnheyl.
Es ist nichts mitt dieser post, vor mich ankommen.
herr Geyer hat mich besucht, vndt kutzschen vndt pferde offerirt.
Oberster Manteüffel hat mich nachmittags besuchtt. perge
Donnerstag♃ den 28. May: ⁄ 7. Iunij:
Meilenm. | |
Bin heütte nach Baden in einer landtkutzsche, selb 6te. gefahren,
zur angesagten audientz, ligt von Wjen |
4 |
Das kalte Aprillenwetter wehret noch immerfort
mitt verwunderung in dieser zeitt, vndt hat heütte
wiederumb sehr gewehet vndt gestürmet, auch geregnet,
insonderheitt den Nachmittag.
Wie ich zu Baden ankahm, begegneten mir eben, Jhre
Kayßerliche Mayestät in der proceßion des Frohnleichnambs,
|| [[Handschrift: 278r]]
vndt trugen selber eine Fackel in der handt, giengen
bahr haüpt, vndt knieten nieder, etzlich mal an den
aufgerichteten altären vndterwegens, mitt großer devotion.
Der Ertzhertzog Leopoldt Wilhelm gieng auch vor Jhrer Mayestät
her, mitt einer fackel in der handt, vndt die Cammerherren,
auch andere hofofficirer, vndt vornehme herren, knieten auch,
vndt trugen fackeln in den händen. Nota: der Spannische Ambassador Conte d'Onnata
kniete nicht, wie auch der Graf von Althajmb, vielleicht wegen
alters vndt Schwachheitt willen. Pfalzgraf von Neẅburg kam zu spähte.
Wenn daß Sacrament auf den altären (auf den gaßen) niderge-
setzt wardt, vndt geklingelt zum niederfallen, schlug die heer-
paucken, und bliesen die Trompter, darnach mußten kleine
büblein weiß angethan, etwas geistliches außruffen.
Auf das Sacrament folgete der Kayser, vndt der hof. Voran
aber, wurden viel fahnen, in proceßion getragen, durch
allerley zunften.
So baldt als solches verrichtett, muste ich Alsobaldt zu
Jhrer Mayestät kommen ins zimmer, vndt audientz haben,
da hörten mich Jhre Mayestät vultu hilarj & sereno an, vndt
waren gar leühtsehlig. Nahmen die<meine> gratulationes zur
badecur der Kayserinn, vndt Jhrer Kayserlichen Mayestät zum friede
vndt beruhigung der Christenheittk, sehr wol auf an.
Schertzten gar mildiglich darzwischen, weil ich dem Kayser
zur badecur glück wüntzschte, das er nicht haben wollte,
weil er nicht sondern Imperatrix Sie gebrauchte, vndt weil
Jhre Mayestät der guten wartung gewohnt wehren, köndten Sie nicht
|| [[Handschrift: 278v]]
von ihr bleiben. Stelleten es mir anheimb, ob ich zu<nach> hause ver-
raysen, oder alhi<zu> Wien der Chur Bayrischen hochzeitt er-
warten wollte, darzu Jhre Mayestät sehr inclinirten,
weil Sie auf den 15den: Julij: angestellet wehre,
vndt nicht so gar ferrne. Wegen meiner pension,
vndt anticjpation derselben, auch vorgeschlagenen assignation,
hetten Jhre Mayestät meinen vorschlag nicht vor gut angese-
hen, wollten aber gern auf andere Mittel bedacht sein.
Wie ingleichem hetten Sie mir gern gratificiren wollen,
wegen der Böhmischen prætension. Es wehre aber das geldt,
wieder Jhre Kayserliche Mayestät, in einer offentlichen rebellion
angewendet worden, vndt daß Jhre Mayestät es candide rauß
sagen müsten, so wüsten Sie nicht, auß waß vrsachen,
die gehorsamen vndt vnschuldigen, sollten vor die <vn>gehor-
samen vndt schuldigen gestrafft werden. perge Jn der
kriegssache solle Jch mitt herren Obersten Löbell
(an Stadt des verrayseten Grafen Schlickens) reden, vndt
Jhrer Mayestät weitter referiren laßen, Si Er müste es wißen.
Jch thete zwar eben nicht vnrecht daran, Jhre Mayestät verarge-
ten mir es auch nicht, daß ich vor hertzog Julius henrichen vndt
den Schafgotzschen bähte. Es stünde mir frey zu bitten, Jhre Mayestät
aber, köndten dennoch drauf anordnen, vndt thun was Sie wollten.
Sie sagten auch, der hertzog Julius heinrich, köndte noch wol eine weile
sitzen bleiben. Sie wehren mitt mir wol zu frieden. Jch möchte
|| [[Handschrift: 279r]]
derselben im hause, oder zu felde aufwartten. Jhre Mayestät
dimittirten mich also mitt allen gnaden vndt versicherung
derselbigen. <Nota Bene[:] Was wirdt Chur Sachsen darzu sagen, wann ich in seinem lande wollte werben lassen?>
Pfaltz Neẅburg alß ich wieder hinauß gienge, fragten was
Si ich so lange darinnen gemacht hette, vndt was
mein anbringen vndt werbung wehre. Jch sagte was ich ver-
meinte, das sich sagen ließe. etcetera <Jl faut payer le monde;
de monnoye courrante.>
Darnach bahte mich, Graf Porcia, wie auch der herr
Oberste kammerherr, zur freytafel, vndt ich den
Pfaltzgrafen, (a ma punition) da gab es Allerley
disputes von der Religion, vndt nachdenckliche reden, <auch
in Politicis.>
Nachmittags, mitt Doctor Liebenthal, heßendarmstedtischen
residenten bekandt worden. J'ay apprins de luy, comme d'un
sujet fort capable[,] beaucoup de choses, & particulierement
touchant les traittèz de paix, <plusieurs particularitèz: comme:>
La pacification avec Saxe et Brandenburg, & tous les Princes E-
vangeliques, quj veulent, <comme les Duc<s> de Weymar, Hessen etcetera[.]>
Les biens Ecclesiastiques retiendront pour 40 ans les possesseurs,
s'entend ceux quj sont confisquèz apres l'accord de Passaw,
ceux de devant demeurants a eternitè.
Tout sera rendu quj a estè occupè apres 1627 aux Evangeliques,
& aprés 1630 aux Catoliques. <Les Princes & Estats de Silesie <y sont> aussy comprins.>
L'Empereur ira avec 50000 hommes contre France, & Saxe contre Swede,
s'ils ne s'accommodent. Saxe tiendra de 20 a 30 mille hommes plus ou mojns. etcetera
Pour le Palatinat & Wirtemberg il y a de la difficultè.
Meckelburg payera de mulcte, 100 mille Dalers, en 4e. termes, & sera
comprins aussy bien, que les autres Princes & villes, horsmis les
villes quj ont capitulè.
Meilenm. | |
Nachmittags bin ich wieder nach Wien von Baden
Jch habe auch das badt zu Baden besehen, da Männer vndt weiber mitteinander baden, vndt es eigene badt- gerechtigkeitten hatt, <will man anders nicht gestraft sein.> |
4 |
Alles silber wirdt schwartz so hinein kömbt.
Es hat zwey bäder, eines hat die Kayserinn <zu ihrem gebrauch> ver-
wahren laßen, das haben wir nicht sehen können.
Propositions de Johann Löw an Fürst August zu schreiben, 1. wegen renovirter
vollmachten, darzu man sich einmal zu Regensburg offerirt, vndt
res schwehrlich integra mehr ist. <Wann der ältiste in der familia stürbe,
köndte man es aufs neẅe suchen sonst vnnöhtig. Sachßenrechtt,
etcetera etcetera etcetera[.]> 2. Tax der regalien
den hofofficirern oder hohen ämptern, nichts in die canzeley
von freyen Reichsfürsten lehen. Vndt man muß eben so
viel geben, wann ich die lehen mittentpfangen laße als
wenn ich Sie alleine entpfange. 3. Confirmatio privilegiorum
wehre nicht nöhtig weil Dominus feudj noch lebte[.] Nota Bene[:] gleichwol
aber das Magdeburgische10 zu observiren vndt copialiter beyzu-
legen, auch per decretum von Kayserlicher Mayestät bey strafe die observantz
anzubefehlen. etcetera
Die salvaguardien vor die Fraw Muhme von
Schwartzburg auf ihr leibgeding, seindt auch außgefertiget
vmb 12 ReichsthalerRthlr: Schreibgebühr, jn die Cantzeley.
<Zeitung daß Mein Schwager hertzog Julius von Wirtemberg mitt Todt abgangen.>
Nach hauß angefangen zu schreiben, an Fürst Augustum[,] an den
Præsidenten, an die Fraw Muhme zu Krannichfeldt,
vndt an Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin, <Jtem: an Johann Syber.>
Nachmittags, hat mich der Oberste Manteüffel besuchtt,
vndt inter alia referirt, das der Oberste Logy Anhero
geschrieben an seine Fraw, er wehre dermaßen zuge-
richtett worden, zu Regenspurgk, daß er nichts mehr,
alß den Todt wüntzschte. Man vermeint, es seye wegen
Schmertzen der tortur. Dergleichen wirdt von herrn Schaf-
gotzschen vndt Schaftembergern auch gesagt, wiewol ichs noch
nicht glaüben kan, dieweil man kejne cavaglierj zu tor-
quiren pfleget, ja auch kejne Doctores wollen sich pejnigen
laßen, vermöge der rechten <wie auch milites nicht>. Die sachen sejndt zwar, mir zu
hoch, alß der im Rechten, nicht studiret, aber in crimine
læsæ Majestatis, & quæ vitam jpsam Cæsaris con-
cernunt, (wie diese gefangenen inculpirt werden,) pflegen
die Obrigkeitten wol <billich> das recht zu schärfen, nach dem dicto:
Atrocia delicta puniuntur atrocibus pœnis. Jedoch
muß auch eine Obrigkeitt wol zusehen, daß die nocentes
cum innocentibus nicht verwickelt, vndt das crimen læsæ
Majestatis recht notorium seye. Anderst kan leichtlich
ein crimen læsæ Maiestatis einem aufgeladen werden, das noch nicht recht
manifest ist, wie deßen in Franckreich vndt Engellandt exempla vorhanden.
|| [[Handschrift: 280v]]
etcetera Jhre Kayserliche Mayestät vnser Allergnädigister herr aber,
alß Summa justitia ipsa, werden den sachen, schon recht
zu thun wißen, beßer als Außländische Könige welche
ihre jura bißweilen aufsetzen laßen, wie Sie wollen,
vndt dem Jurj Cæsareo nicht vndterworfen sejn mögen. et cetera
Je me fay habiller en du satin nojr, ne scachant
pas encores, si le Duc Juljus, est vif ou mort. Vne
aulne de sattin figurè, couste jcy: 3¾ florins (Gulden)f:[,] du sattin simple:
3¼ florins (Gulden)f:[,] l'aulne du taffetas noir; 2¼ florins (Gulden)f:[.] L'aulne d'icy; &
l'aulne de Brabandt, sont esgales. Il me faut, 8 aulnes
pour un habit de sattin, <jcy.> <Visites; vndt warnungen herrn Löbens et cetera
des follies de Pfaltzgraf Wolfgang Wilhelm par jntervalles.>
<Al dj d'hoggi sono datate le <mie> lettere a casa. perge>
Zeitung daß es in dem hennebergischen[,] <heßischen> vndt Schmalkaldischen, noch
immer händel gibt, mitt den Schwedischen. hertzog Wilhelm,
Landtgraf Wilhelm, Feldtmarschalck Banner, wie auch
hertzog Geörge zu Lüneburg sollen zu hildeßheim beysammen
sein, neben andern hohen offizirern, vndt landtständen.
Die Schwedischen, wollen auch Wolfenbüttel blocqujren.
Die Spannische Silberflotta so ankommen, soll sich auf 15 millio-
nen reich befinden, rüsten sich starck auf WestJndien.
Die Spannischen werden ehistes in 24 mille starck nach der Mosel
zu felde ziehen. hertzog Berndt mustert sein volck, bey
Kayserslauttern. Hertzog von Lottringen, hat Mümpelgard
blocquirt. König in Frankreich aber den Reingrafen vndt den Maréchal de la Force
vndt de Breze, mitt 35 mille Mann zu fuß vndt 5 mille pferden dahin
|| [[Handschrift: 281r]]
commandirt wieder den herzog von Lottringen[.]
Jn den Grawbündten, vndt jm Veltlin, haben die Franzosen
auch händel. Savoya soll Frantzösisch worden sein<sich erklärt haben.>
Jn der Spannischen Schifarmada zwischen Messina vndt
Napolj, soll die Capitan galera des Marchese di Santa
Croce generals, in brandt gerahten, vndt in die 70 personen
darauf blieben sein. Sollen sonsten in die 36 spannische
galleren vndt 16 runde Schiffe, in selbiger armada
beysammen, vndt darauf 6200 Soldaten zu fuß, vndt
300 zu roß sich befinden. Theils meynen, Sie werden sich
mitt der Engelländischen Schiffarmada vor Rochelle,
conjungiren. Es wirdt auch, an den Spannischen
gräntzen, wieder Franckreich, viel volck zusammen
geführt, Scheinet, alß wolle es noch harte stöße setzen.
Zu Nürnberg ist eine vnerhörte Theẅrung, drey Sjmmer
korn, seyen neẅlich vmb hundert ReichsthalerReichsThlr: verkauft
worden. Der Prjntz von Vranien, ist mitt seiner armèe,
zu Neẅmögen, ankommen, vndt hat Chur Cölln die neutralitet
aufgekündiget. Franckreich ist auch im anzuge auf Picardie,
vndt hat einen aufbott in seinem gantzen Königreich ergehen
laßen. Der GroßTürck ist mitt 300 mille Mann, gegen
Persia aufgebrochen, die Schifarmada aber, hat er in
zweene hauffen getheilt, einen in den Archipelago, die<den>
anderen, aufs Schwartze Meer. Jst also Malta der Ge-
fahr befreyet.
Nota Bene[:] diesen Morgen hat mir allerley getraẅmet, vn-
dter andern, wie ich mitt herrvatter Seliger an einer Tafel
geseßen, vorm Tisch, herrvatter Seliger aber, oben an, vndt
viel leütte mehr, es hette auch allerley dißcurs gegeben,
Endtlich aber, wehren wir gescheiden von einander, vndt
ich wehre in ein groß Pallatium kommen, da wehren
schöne kammern, inne gewesen, ich von einer kammer
in die ander gegangen, vndt allerley leütte hinc jnde
angetroffen, deützsche, Spannier, Jtaliäner vndt Nieder-
länder, perge insonderheitt aber hetten mir die Spannier vndt Italj;
im transitu große ehrerbiehtung erzeigt, vndt biß-
weilen mitt mir discurrirt, wiewol ich sehr geeilet,
vndt mich nicht wollen aufhalten laßen, Jch habe das
meiste vergeßen, nur so viel habe ich davon behalten, daß
an einer kammer, die alte Gräfin von Manßfeldt mei-
nen kammerJuncker Rödern aufgehalten, als ich schon passirt
gewesen, vndt ihm schöne kleinodien, ihrer Tochter, zeigen
wollen, darauf wehre ein weiß Tuch gedeckt gewe-
Nota Benesen, vndt ein schönes auge von Corniol, cristall vndt
rubinen auchl andern edelgstein (einem rechten auge ähn-
lich) oben auf gelegen, das hette ich geschwinde in transi-
tu gesehen, vndt er hette wunder gesagt, was vnter
dem Tuch, vor schöne sachen <von kleinodien vndt edelgesteinen etcetera> gelegen wehren. Er
hat aber auch fortgeeilet, mir nach. Als wir
Nota Bene nun auß<in> dem Pallast, auf eine schöne grüne wiese,<ferrner gegangen, hette mir ein alter>,
|| [[Handschrift: 282r]]
vndt zu ende derselbigen an etzliche ba
Jtaliäner ein schön buch gezeiget, darinnen viel kost-
bahre gemälde gestanden, vndter andern mein conter-
fect <in miniatur>, in einem grünen kleide, da ich wehre immobilis
mitt dem rügken an einem <Starcken> bawm gestanden, vndt
Nota Bene ein Engel mitt einem weißen hembd, geg<vndt> flügeln
Nota Bene zur lincken vor mir etwas, der ander Engel aber
Nota Bene zur rechten hinter mir, eben also <geflügelt vndt> gekleidet wie
der vorige, nemlich mitt einem weißen hembde,
vndt hatten beyde grüne kräntze wie <von> palmenbaẅmen
auf den haüptern, die hembder aber waren gegürtett,
am gürtel, vndt Sie die Engelchen nahmen mich sehr
Nota Bene fleißig in acht, also daß ich nicht kondte belejdiget
Nota Bene werden, weil ich auch, den schönen grünen bawm, am
Nota Bene rücken, mich beschützende, hindter mir hatte, vndt ich
stundt gantz dichte daran. Vber mir, dauchte mich,
stunde am bawm, ein zettel angeschlagen, vber
Nota Bene meinem haüpt, darauf stunde geschrieben, mitt
Nota Bene großen güldenen buchstaben: Il custodito: welches
Nota Bene die vorgedachten nationes <ihrer> etzliche, so dabey stunden,
höchlichen admirirten. Die deützschen sagten, ey das ist
vber alle maßen schön[,] <herrlich vndt wundersahm>, vndt zeigten es einer dem andern,
die wallonen, Spannier, vndt welschen preiseten es
auch in ihren sprachen gar sehr, vndt mich deücht, ein Span-
Nota Benenier sagte: Bien guardado es a quien Dios guarda.
Die Jtaliäner sagten: <Ô buona guardia,> Buona custodia. ô beato huomo! etcetera
|| [[Handschrift: 282v]]
etcetera o felice Principe, che glj Angelj custodiscono. perge
Jch hette es aber nicht gewust noch gesehen, wann mir
es Mein vetter Marggraf hanß Jörge von Brandenburg nicht
gezeiget hette, dann wie mir der Jtaliäner das buch
wiese, kam er ohngefehr auß der anticamera
darzu (denn mich dauchte, der Pallast vndt der
Kayserliche pallast, wurde alles eins) vndt kuckte
mitt hinein in das buch, was an den andern gemälden
zu notiren ist mir entfallen. Der Margraf aber sagte
zu mir: Euer Liebden nehmens in achtt, da sehen sie ihr con-
terfect, das seindt Euer Liebden wie Sie die Engel zum Ver-
dugo führen, vndt man will ein mirackel drauß
machen, Jst das nicht ein schöner poße, etcetera vndt er
lachte gar hönisch darzu. Mir gefiel es aber
<gar> sehr wol. Baldt dauchte mich, wie der Margrafe
<wehre> wegkommen, (als er gesagt, er hielte es vor Narren-
wergk,) vndt es wehre darnach kejn gemählde
mehr, sondern alles recht, revera gewesen vndt gesche-
Nota Benehen, darüber horte ich starck <wie an der Thür> anklopfen vndt
muste <drüber> aufwachen. Gott gebe nur, daß mir der Trawm
(wie er das ansehen hatt) gutes, vndt nichts böses be-
deütte, die Engelchen sahen zwar den Todten kindern,
wie man Sie in den Westerhembdlein, pfleget zu
mahlen, nicht vnähnlich, ob etwan meine zween Söhne,
|| [[Handschrift: 283r]]
<Nota Bene[:] Ex arbore potest Arca fierj?, Nota Bene[:] applicuj me arborj tam arcte cum pileo negro,
Nota Bene[:] zum Verdugo führen quj mortuus <est.> Nota Bene Jtem: verbum custodia! Jtem: anklopfen.>
Nota Bene einer mir im Tode vorgehen, der ander baldt folgen,
vndt ich also <nach dem willen Gottes> außsterben soll, sine hærede masculo.
<oder ob meine person in Schimpf vndt Gefahr gerahten solle innocentemente[.]>
Aber doch macht es mir <wieder> einen muht, daß sie größer
wahren, als meine kinder, (wo jch recht behalten habe,)
dann Sie wahren, so wie knaben, von 10 in 12 Jahren
groß, vndt schön gefärbt, jm angesicht, nicht bleichfärbig
Nota Bene als Todten. Sie beschützten mich, <mitt ihren flügeln> <vor[-]>mi vndt hinderwarts,
auf den seitten des schönen dicken Schattechten
bawms sehr fleißig <vndt waren Sehr sorgfältig vor mich Sie>
<prangen auch mitt gantzem leibe vndt flüchelchen zur seitte vor[-] vndt hinder mich, wenn iemandt
nür zu nahe kahm,
vndt
Schaweten denn
immer
nach mir.>, vndt es kam viel volcks
dahin, ob es aber meine feinde, vndt verfolger
gewesen, weil sie mir folgeten, habe ich
vergeßen, halte es aber vor gewiß, weil ich selber
<an> dem bawm mich hielte, vndt ihn gar nicht mitt
dem rügken <vndt mitt dem haüpt so mitt einem Schwartzen hut bedecktt> verlaßen wollte, auch selber der mey-
Nota Bene
psalm:
9111:
vmbra
Altissimj;nung wahr, es köndte mir solcher gestaltt, kein
leidt wiederfahren, vndt danckte Gott vor solchen
heiligen beystandt, vndt Englische himmlische beschirmung.
Nota Bene
Ψaλm:
9112 et
3413 de
custo-
dia Angelorum. Ob Sie die Engel palmenzweige in händen hatten,
habe ich gleichsfalß vergeßen, Mich deücht es aber
nicht, vielmehr bedünckt mich, Sie seyen vor, vndt hjnter
mjr, so etwas zur sejtten, mitt dem bawm, angefeßelt
Nota Bene gewesen, vndt ich hette mich auch, gar fest, an den bawm,
zwischen ihnen halten müßen, vndter der güldenen vber-
schrifft. <So wehre ich sicher gewesen, <vndt wol bewahrt[.]>> Gott gebe mir allezeitt, es seye wachend, oder
Schlafendt, die rechten heiligen engel, die himmlischen Geisterlein zu bey- || [[Handschrift: 283v]]
ständen <vndter dem Schatten des Allmächtigen vndt schirm des höchsten>, vndt laße Sie in keiner noht, von mir wegbleiben.
Es ist sonsten wol ein schöner Trawm, <vndt denckwürdig. perge>
Der Oberste Kollonitzsch, hat zu mir geschickt, vndt
sich bey mir anmelden laßen, Jch habe mich aber endt-
schuldiget, wegen des posttages, vndt daß ich zu schreiben hette.
Wjr haben heütte, erdbeeren, zum Neẅem vom Jahr, ge-
geßen.
J'ay estè fort tendrement passionnè tout cejourd'huy, a
cause de ce songe si admirable, dont je ne me souvienne en a-
voir eu de semblable toute ma vie. I'espere, que le bon Dieu me
fera ressentir les effects de sa grace, mesmes en ceste vie, &
me delivrera par sa grace, de toutes mes afflictions, & crevecoeur.
Ainsy soit il! Sis patiens; & sapiens, disoit un ancien. perge
Petrarca dit: L'alma ch'è sol da Dio fatta gentile,
Che già d'altruj non può venir tal grazia!
Simile al suo Fattor stato ritiene,
Però dj perdonar maj non è sazia,
A chi co'l cuore e co'l sembiante humile,
Dopò quantunque offese a mercè viene,
E se contra suo stile, ella sostiene, d'esser molto pregata
D'esser molto pregata, in luj si specchia,
E fa'l perche'l peccar più si pavente,
Che non ben sj ripente,
Da un mal, chi dell'altro s'apparecchia!14
Zeitung das zwischen dem general <leutnant> Gallaaß vndt den Frantzosen,
bey Speyer, ein ernsthaftes treffen vorgegangen.
Jtem: daß nach beschehenem Friedensschluß zu Prag
alle große Stücke dreymal gelöset, vndt
auch von der soldatesca daselbst drey salven ge-
geben worden. Zu vbernehmung des Churfürstlich Säxischen
kriegsvolcks, soll Marchese di Grana, verordnet
sein, deßgleichen in Schlesien zu vbernehmung der von
ChurSachsen occupirten plätze, commissarij verordnet,
vndt es continuirt daß auch die Schlesinger auf
gewiße maße, in diesen frieden mitt eingeschloßen.
Vor die neẅgeworbene Pollacken, hat man 120000
ReichsthalerRthlr: in die Schlesie geschickt, welche von hinnen
auß, mitt 100 Mußcketirern, dort hineyn convoyirt
seindt worden. Der König hat sich von Budweiß
nach Prag erhoben, möchten so lange alda verharren,
biß die conjunction richtig, vndt möchte wol der Chur-
fürst in eigener person dahin gelangen. Der Frantzose
soll mitt seinem anhang, von diesem friede gantz
außgeschloßen sein, es seye dann, das er alle im Römischen
Reich, so wol in deützsch: als welschen landen, occupir-
te plätze restitujren thue. Alle andere, so diesen
Frieden genießen wollen, haben von ankündigung deßen,
zehen Tage frist, sich einverleiben zu laßen, die aber nicht
|| [[Handschrift: 284v]]
wirdt man vor offentliche feinde halten. Die mejsten
Evangelischen Reichsstände aber melden sich an. Die Cron
Spannien läst noch hin vndt wieder stargk werben, weil
der Frantzose vndt die holländer, sich näher wieder das
hochlöblichste Ertzhauß Oesterreich verbunden haben, denen
man numehr gewachsen genueg sein wirdt. Des Churfürsten
zu Bayern hochzeitt, wirdt noch auf den 15den: Julij, alhier
gehalten werden. Der Fürst von Modena vndt Fürst von
Lobkowitz aber, seindt beyde ins Kayßerliche feldtläger verrayset.
Man sagt gar starck, der Pabst werde einen Legatum
a latere anhero schigken, vndt friedenspuncten zwischen
dem Kayßerlichen hauß Oesterreich, vndt dem König in Frankreich
proponiren laßen.
|| [[Handschrift: 2v]] || [[Handschrift: 3r]]
oAm Sonnabendt den 30. May: ⁄ 9. Junij, deß 1635. Jahres, hat mir
des Morgends im güldenen Ochßen, auf meinem bettlein, in
einer kleinen kammer, alleine schlafende zu Wien getraẅmet,
wie ich mitt herrvatter Seliger an einer Taffel geseßen, herrvat-
ter Sehliger oben an, wie gewöhnlich, vndt Jch vorm Tisch, vndt
vmb die Tafel herümb viel andere leütte mehr, welche Jch
vergeßen, Mich deücht aber herrvetter Fürst Ludwig saße bey
herrvattern Seligem[.] Es hette allerley sonderbahre discours gegeben,
die mir gleichsfalß endtfallen. Endtlich aber wehren wir von
einander geschieden, vndt Jch wehre in ein großes Pallatium
kommen, da wehren schöne kammern innen gewesen, ich von einer
kammer in die ander gegangen, vndt allerley leütte, hinc jnde<hier vndt dar>
angetroffen, alß deützsche, Spannier, Jtaliäner, vndt Niederländer perge
insonderheitt aber hetten mir die Spannier vndt Welschen, im vorüb[er]
gehen, große ehrerbiehtung erzeigt, vndt bißweilen mitt
mir gesprachet, wiewol ich sehr geeilet, vndt mich nicht
wollen aufhalten laßen, das meiste zwar, habe ich vergeßen,
Aber so viel habe ich davon behalten, daß an einer kammer,
die alte Gräfin von Manßfeldt meinen Ernst Röder aufge-
halten, als ich schon vorüber gewesen, vndt ihm schöne kleinodien
ihrer Tochter zeigen wollen, darauf wehre ein weißes Tuch
gedeckt gewesen, vndt ein schönes auge von Corniol, cristall
vndt rubinen, auch andern edelgestein (einem Natürlichen au-
ge ähnlich, da das corniol das fleisch repræsentirte von außen)
oben auf gelegen, daßelbe hette ich geschwinde in transitu ge-
sehen, vndt er hette wunder erzehlt, was vndter dem Tuch,
vor schöne Sachen von kleinodien, vndt edelgesteinen gelegen weh[ren.]
|| [[Handschrift: 3v]]
Er hat aber auch fortgeeilet, mir nach. Als wir nun in dem
Pallast, ferrner fortgegangen, hette mir ein alter Jtaliäner
ein schön buch gezeiget, darinnen viel kostbahre gemälde gestanden
vndter andern mein conterfect in miniatur in einem grünen
kleide, da ich wehre immobilis gestanden mitt dem rügken
an einem Stargken bawm angelehnt. <vndt ich hatte einen schwarzen hut auffp>. Zurlinken seitten etwas
forwarts wehre gestanden ein Engel mitt einem weißen hembde,
vndt flügeln aufm rügken, zur rechten etwaß hindter mir, ein
ander Engel eben also geflügelt, vndt gekleidet, wie der vorige,
vndt hatten beyde grüne kräntze, wie von Palmenbaẅmen,
auf den haüptern, die hembder aber waren gegürtett, vndt
Nota Bene Sie die Engelchen nahmen mich sehr fleißig in achtt <auf beyden seitten> also daß ich
Nota Bene nicht kondte beleidiget werden, weil ich auch den Schönen grü-
Nota Benenen <Schattichten> bawm, am rücken mich beschützende, hindter mir hatte,
vndt ich stundt gantz dichte dran. Vber mir, dauchte mich
gar eigentlich, stunde am bawm ein zettel angeschlagen, vber
Nota Bene meinem haüpt, darauf war geschrieben mitt güldenen buchstaben:
Jl Custodito; welches ihrer etzliche von vorgedachten nationen,
so dabey stunden, höchlichen admirirten: Waß Sie alles gesagt,
ist mir außgefallen, aber doch etwas habe ich behalten, nemlich
das die deützschen sagten: Ey das ist vber alle maßen schön,
<herrlich, vndt wundersahm> vndt zeigten es einer, dem andern. Die Wallonen, Spannier,
vndt welschen preiseten es auch jn ihren sprachen gar hoch, vndt
mich dauchte wie ein Spannier sagte: Bien guardado es,
a quien Dios guarda. Die Jtaliener sagten: Oh buona
guardia; Buona custodia, ô beato huomo, etcetera[,] Theilß:
Ô felice Principe, che glj Angelj custodiscono. <Mich bedünckt es waren auch Pohlen mitt darbey.> perge Jch
|| [[Handschrift: 4r]]
hette es aber <erst> nicht gewust, noch gesehen, wann mir es mein vetter
Marggraf hanß Geörge von Brandenburg nicht gezeiget hette, dann wie
mir der Jtaliener das buch wiese, kam er ohngefehr auß der anticamera
darzu, (denn mich dauchte, der pallast vndt der Kayßerliche Pallast,
wurde alles eins) vndt er kuckte mitt hineyn in das buch, was
an den andern gemälden denckwürdig, ist mir endtfallen, der Margraf
saget aber zu mir: Euer Liebden nehmens in acht, da sehen Sie ihr conterfect
das seindt Euer Liebden wie Sie die Engel zum Verdugo führen, vndt man
will ein mirackel drauß machen, Jst das nicht ein schöner poße?
vndt lachte gar hönisch darzu. Mir gefiel es aber gar sehr
wol. Baldt dauchte mich wie der Margraf wehre wegkommen,
(als er gesagt: Es ist doch nur Narrenwerck) vndt es wehre
darnach kein gemählde mehr, sondern alles recht revera<in der warheitt> ge-
wesen, vndt geschehen, darüber horte ich stargk wie an der
Thür anklopfen, vndt muste drüber aufwachen. Gott gebe,
daß mir dieser Schöne Trawm, wie er daß ansehen
hatt, eytel gutes, vndt nichts böses bedeütte, vndt
bewahre mich, vndter dem Schirm des höchsten, vndt vndter
dem Schatten des Allmächtigen, mitt seinen heyligen
Engeln vndt himmlischen Feẅrigen wagenburg kräftig-
lich, in allem meinem thun vndt laßen, wegen vndt Steigen,
Noht vndt anliegen, auch gantzem leben, vndt im Tode selber,
durch vnsern Erlöser vndt Sehligmacher Jesum Christum,
in kraft des heiligen Geistes, des himmlischen gnaden-
pfandes, vndt Sehligen Trösters, Amen, Amen, Amen. perge
Christian, fürst zu Anhaltt. et cetera manu propria
Nota Bene Nota Bene[:] Es scheinet, das zu distinguiren seye zwischen
dem gemählde, vndt dem warhaftigem baum vndt
gesichte im Trawm, vndt daß beydes endtweder
einerley, zu desto gewißerer befestigung, oder aber
zweyerley, ein geistliches vndt weltliches bedeütten
möchte, wie dann der bawm, kan den lebendigen Gott,
oder die Religion, oder auch den Römischen Kayser an-
deütten, sonderlich weil mir etzliche Tage hernacher
dauchte, <m>ich hette <damals> getraẅmet, es wehre der schöne
bawm, alß ich mich hette davon loß reißen wollen,
an meinem rücken vndt haüpt haften blieben, hette
die bletter verloren, vndt es wehre gelingen, ein dröger[,]
holer vndt verfaulter Stamm, drauß worden, vndt i<e>s
wehre hinter mir ein Sargk drauß worden,
darein ich (auf dem scheitel meines haüpts,
starck blutende) wehre geleget, vndt von
den beyden Engeln todt weggetragen worden.
Es dauchte mich auch die Engel wehren mitt
eysernen ketten, an den bawm angefeßelt
gewesen, doch so lang<k>, daß sie sich wol moviren,
vndt mich beschützende, vor sich vndt hindter
sich sprjngen können. Es kan auch der bawm, concor-
diam Anhaltinæ domus, seu fraternam, anzeigen, oder auch:
einen Neẅen beruff, daran ich hafften solle, nach Gottes schickung. et cetera
|| [[Handschrift: 5r]]
Es möchte auch wol (si conjecturare licet)
der bawm, Meinen Stammbawm, meiner linien
bedeütten, daß ich zwischen meinen beyden Söhnen,
an dem bawm des ehestandes haften, vndt
darinnen also gesegnet sein sollte, wo
ich mich aber loß davon riße, vielleicht
vmbkommen, vndt köndte<n> vielleicht die
Nota Bene beyden engel, meine zween noch lebende
Nota Bene Söhne bedeütten, denn die Töchter propagiren
Nota Bene den Stamm nichtt, iedoch salvo meliorj iudi-
cio, vndt dem willen Gottes nichts einge-
griffen. Die zeitt wirdt es klahr machen.
Jch halte diesen Trawm zwar, vor Göttlich,
wiewol ihrer viel zu vnsern zeitten, per
somnia verleyttet worden sejndt. Es heist:
Probate spiritus, an sint ex Deo?15
Vielleicht bedeüttet auch der bawm, daran die En-
gel mitt ketten angefeßelt, vndt ich angelehnet,
das jurament, damitt ich dem Kayser verbunden, vndt
vndter Jhrer Mayestät schatten haben solle. Würde ich mich
aber auß deßen protection loß zu reißen tentiren,
dörffte ich das leben darüber lassen. Ambigitur!
Vielleicht kan auch der bawm, ein Schif bedeütten,
(weil man auß holtz die Schiffe zimmert) da-
rinnen ich zwar werde sicher sein, so lange ich darin-
nen verbleibe, oder das es gantz bleibet, vndt nicht durch
sturm, oder Schifbruch zergehet, oder ich etwan heraußer
springe, oder aufs haüpt, (wo das letzte deüchten
richtig ist) verwundet vndt verletzet werde.
Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] diesen Trawm, habe ich freylich, zu Wien, in
Oesterreich, <im Mayo:> anno: 1635 gehabt, undt daß er Göttlich
gewesen, darahn kan ich nicht mehr zweifeln, halte
aber davor, deßen erfüllung, seye allererst, anno:
1649 erfolget, auch im Majo, alß der venezianische Gene-
ral la Riva, die Türgken, (wunderbahrer weyse,)
zu Foja, unferrne Smyrne, in Asia geschlagen, undt fast
ihre gantze armada im port verbrandt, da mir dann
mit meinen Söhnen, ein überauß großes glügk vorge-
standen, wann ich es hette recht zu amplectiren gewußt,
undt mein Elltister Sohn, Erdtmann Gideon, nicht
darüber, (in dem Unglügksehligen Bernburgk), gestorben,
undt seine lebenszeitt, vielleicht anticipiret worden wehre. perge
Nimmermehr, sol mir dieses, (so lange ich bey vernunft bin) auß
meinem gedechtnüß kommen. Ach Gott! Wie können wir unß,
so übel, in deine gnadengaben schicken, undt recht annehmen,
undt genießen, was du vns, so gühtig, undt so milde anbeüttest!
<Mache uns doch beßer geschickt! undt fertig, zu thun, deinen willen, Amen! Amen! Amen!>
Die wirtin auf 2 wochen contentiren laßen, zu solchem
behuff, wie auch meine diener wegen Ostern völlig zu
contentiren, Thomas Benckendorf zu berechnen zugestellet – – 71 ducaten.
Jn einem hause zugesehen, wie der stadtliche vmbgang
auß der Jesuiter kirchen, ist gehalten worden, <noch> wegen
des Fronleichnambs, mitt vielen fahnen, altaren,
lichtern, vndt allerley leütten, auch heerpaucken vndt
Trommeten, der bischoff von Wirtzburg vndt der von
Osnabrück, mitt vielen andern herren, seindt per-
söhnlich darbey gewesen.
Darnach bin ich auf die eine pastey am
Cärner Thor, gegangen, vndt habe gesehen, wie
die stücke seindt auf allen pasteyen zum
letzten mahl zur frölichkeitt des getroffenen
friedens mitt ChurSaxen, loßgebrennet worden.
Die beyden ersten mahl habe ichs gehöret, das
dritte mahl gehöret vndt mitt angesehen. Es
stunden auf dieser pasteye, 10 stücke meistljch
neẅ gegoßen. Gott lob, daß es so weitt gekom-
men, er verleyhe vns bestendigen frieden. Amen.
Zum Graf Schligken, habe ich geschickt, ihm zu sei-
ner wiederkunft gratuliren laßen, vndt mich Jhme
recommendiren, auch anmelden, weil ich von wegen Kayserlicher
Mayestät etwas mitt ihme zu reden hette, ob es vndt
wo es seine gelegenheitt leyden wollte, daß wir
köndten zusammen kommen, alhier oder zu Baden, <& quando?>
Er hat mir wieder laßen ejnen guten Morgen vermelden,
vndt sagen, er müste heütte mitt abfertigung
eines Bayerischen Gesandten zubrjngen, welcher ei-
lends fortmüste, (la mesme excuse dont il se ser-
voit jl y a <plus de> dix jours) Morgen wils Gott aber, wollte
er kommen, vndt mir aufwarten. perge Ceste froideur
est trop palpable, & me donne d'estranges jmaginations.
|| [[Handschrift: 285v]]
perge perge perge