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Tagebuch des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg: Mai 1635


Überlieferung: LASA Dessau-Roßlau, Z 18 Abt. Bernburg, A 9b Nr. 14 Bd. XIII, fol. 254r-285v (vgl. Quellenbeschreibung).

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[Inhaltsverzeichnis]
01. Mai 1635
Neuhäusel → Schalla → Sereth → Farkaschin → Tyrnau
  • Besichtigung des Proviant- und Zeughauses der Festung Neuhäusel
  • Weiterfahrt nach Tyrnau
  • Unterwegs Besuch eines Huttererhofes in Farkaschin
  • Erinnerung an die Fürsten Bernhard und Johann Ernst von Anhalt
02. Mai 1635
Tyrnau → Pudmeritz
  • Kurz nach Aufbruch von Tyrnau zufällige Begegnung mit der verwitweten Fürstin Katharina von Siebenbürgen und dem Grafen Stephan Pálffy
  • Rückkehr mit beiden nach Tyrnau
  • Mittagessen und Zeitvertreib bei Graf Pálffy
  • Gemeinsame Weiterreise bis Pudmeritz
  • Abendmahlzeit und Geselligkeit
03. Mai 1635
Pudmeritz → Bibersburg
  • Weiterfahrt zum Schloss Bibersburg
  • Besichtigung von Schloss, Befestigungsanlagen und Brunnen
  • Wettschießen am Nachmittag
  • Abendessen, Tanz und Feuerwerk
  • Abschied von der Fürstin von Siebenbürgen und der gräflichen Familie
04. Mai 1635
Bibersburg → Modern → Pösing → Sankt Georgen → Preßburg
  • Weiterreise nach Preßburg
  • Unterwegs Bewirtung durch Graf Pálffy in Modern
  • Besichtigung des Schlosses
  • Weingeschenk des Preßburger Rates
  • Spaziergang um die Stadt
05. Mai 1635
Preßburg → Wolfsthal → Hainburg → Deutsch-Altenburg → Regelsbrunn → Petronell → Fischamend → Schwechat → Simmering → Sankt Marx → Neugebäude, Schloss → Wien
  • Weiterfahrt nach Wien
  • Unterwegs Besichtigung von Schloss und Garten Neugebäude
  • Gespräch mit Graf Pálffy auf Schloss Bibersburg
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Begegnung mit den Bischöfen Franz von Bamberg und Würzburg sowie Franz Wilhelm von Minden und Osnabrück
06. Mai 1635
Wien
  • Korrespondenz
07. Mai 1635
Wien → Prater → Wien
  • Hofbesuch
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Heutige Mittags- und vorgestrige Abendgäste
  • Abfertigung des Pálffyschen Stallmeisters Christian Lindner
  • Ausfahrt in den Prater
08. Mai 1635
Wien
  • Kriegsnachrichten
  • Gespräch mit dem Dolmetscher David Enderle von der Ungarnreise
  • Besucher
  • Markgraf Johann Georg von Brandenburg und dessen Hofmeister Hans Volkmar Hahn als Mittagsgäste
  • Zwei Hofaufenthalte
09. Mai 1635
Wien
  • Beschreibung der Belehnung des Franz von Hatzfeld mit dem Hochstift Bamberg
  • Gespräche und ungebetene Mittagsgäste
  • Anmeldung und Besuch beim außerordentlichen spanischen Botschafter Conde Íñigo de Oñate
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
10. Mai 1635
Wien
  • Besuch durch Johann Rudolf von Hofkirchen
  • Kälte
  • Mittagessen beim Obersthofmarschall Graf Leonhard Karl von Harrach
  • Spazierfahrt mit Markgraf Johann Georg von Brandenburg
  • Besuch durch Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg
  • Bekanntschaft mit einem jungen Este im kaiserlichen Vorzimmer
  • Ankunft des dänischen Gesandten Friedrich Günther
11. Mai 1635
Wien
  • Mittagessen mit Markgraf Wilhelm von Baden-Baden
  • Besuch beim Pfalzgrafen von Pfalz-Neuburg
  • Audienz bei Kaiser Ferdinand II.
  • Satisfaktionsangebot durch den kaiserlichen Obristen Moritz von Peschwitz wegen einer Verleumdung
  • Rangkonflikt zwischen dem ehemaligen Pagen Hans Ehrenreich Geyer und dem anhaltischen Agenten Johann Löw d. Ä.
12. Mai 1635
Wien
  • Gastmahl bei dem Krainer Landeshauptmann Fürst Johann Anton von Eggenberg
  • Audienz bei König Ferdinand III. von Böhmen und Ungarn
  • Bekanntschaft mit dem apostolischen Nuntius Malatesta Baglioni
  • Hofaufenthalt am Morgen
  • Besuch beim Hofkriegsratspräsidenten Graf Heinrich Schlick
  • Kaiserliche Mitteilung durch Bischof Antonius von Wien
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
13. Mai 1635
Wien
  • Gestrige Ablehnung einer Einladung des Pfalzgrafen von Neuburg zum Ausritt mit dem Kaiser
  • Kontaktaufnahme durch den kaiserlichen Obristen Ernst von Kollonitsch
  • Abschied vom kaiserlichen Obristen John Gordon
  • Abreise vom Kaiser, der Kaiserin Eleonora sowie vom König und der Königin Maria Anna von Böhmen und Ungarn
  • Besuch beim Reichsvizekanzler Peter Heinrich von Stralendorf
  • Korrespondenz
  • Besuche durch den kaiserlichen Obristen Eberhard von Manteuffel und Fürst Wenzel Eusebius von Lobkowitz
  • Kriegsnachrichten
14. Mai 1635
Wien
  • Besuch beim Markgrafen von Brandenburg
  • Rundfahrt um die Stadt Wien
  • Anmeldung bei Graf Schlick und Stralendorf
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Besuch bei Edvige Maria Gonzaga
15. Mai 1635
Wien
  • Korrespondenz
  • Mittagsgäste
  • Mitteilung an Stralendorf
  • Besuch bei Gräfin Maria von Mansfeld
  • Terminverschiebung durch Graf Schlick
16. Mai 1635
Wien
  • Starker Regen
  • Nachfrage des Herzogs Julius Heinrich von Sachsen-Lauenburg
  • Abschriften des kaiserlichen Passes für die jüngste Ungarnreise und des Lehensindults vom 28. August 1634
17. Mai 1635
Wien
  • Kaltes Regenwetter
  • Nachfrage bei Stralendorff
18. Mai 1635
Wien
  • Abreise von Graf Schlick nach Budweis
  • Anmeldung bei der Fürstin von Siebenbürgen
  • Besuch durch Löw
  • Kriegsnachrichten
19. Mai 1635
Wien
  • Markgraf von Brandenburg, Geyer und Manteuffel als Mittagsgäste
  • Besichtigung zweier Wiener Gärten
  • Besuch bei der Fürstin von Siebenbürgen
  • Kriegsnachrichten
20. Mai 1635
Wien
  • Besuche durch Geyer und Löw
  • Markgraf von Brandenburg und Löw als Mittagsgäste
  • Besuch beim Pfalzgrafen von Neuburg
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Korrespondenz
21. Mai 1635
Wien
  • Geldangelegenheiten
  • Kaltes Regenwetter
  • Abwendung der ungelegenen Besuche durch den Musiker Johann Nauwach und den Würzburger Kapitularkanoniker Franz von Sparr
  • Abreise des Markgrafen von Brandenburg mit Löw nach Baden bei Wien
22. Mai 1635
Wien
  • Regenwetter
  • Rückkehr des Markgrafen von Brandenburg mit Löw aus Baden bei Wien
  • Beide als Mittagsgäste
  • Gespräch mit dem Markgrafen
  • Gestrige Abreise des kaiserlichen Festungskommandanten Graf Wolfgang von Mansfeld nach Raab
  • Besuch durch Sparr
  • Korrespondenz
23. Mai 1635
Wien
  • Spazierfahrt und Spiel mit dem Markgrafen von Brandenburg
  • Markgraf und Sparr als Mittagsgäste
  • Heftiger Streit mit Sparr
  • Musikalische Darbietung durch Nauwach
  • Morgentliche Begegnung mit dem ruthenischen Woiwoden Stanisław Lubomirski vor der Stadt
24. Mai 1635
Wien
  • Verkündung des Prager Friedens in den Wiener Kirchen
  • Besuch durch Geyer
  • Ehemaliger Magdeburger Ratsherr Johann Alemann und Nauwach als Mittagsgäste
  • Abreise des Markgrafen von Brandenburg nach Budweis
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
25. Mai 1635
Wien
  • Bericht von Löw
  • Geldangelegenheiten
  • Aufnahme von Hahn
26. Mai 1635
Wien
  • Wert eines Einhornkiefers von Löw
  • Traum
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Löw und Geyer als Mittagsgäste
27. Mai 1635
Wien
  • Langeweile
  • Erkrankung des Sekretärs Thomas Benckendorf, des Kammerdieners Sebastian Wernardtsleuttner und von Hahn
  • Traum
  • Abgefallener Ring als Vorzeichen
  • Rundfahrt um die Stadt Wien
  • Korrespondenz
  • Nachrichten
  • Besuche durch Löw, Geyer und Manteuffel
28. Mai 1635
Wien → Baden → Wien
  • Reise nach Baden bei Wien
  • Kaltes Aprilwetter
  • Beobachtung einer Fronleichnamsprozession des kaiserlichen Hofes
  • Audienz beim Kaiser
  • Vorzimmergespräch mit dem Pfalzgrafen von Neuburg
  • Diskussionen über Religion und Politik an der kaiserlichen Freitafel
  • Bekanntschaft und Unterhaltung mit dem hessisch-darmstädtischen Residenten Dr. Christian Liebenthal
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Rückkehr nach Wien
  • Zuvor Besichtigung des Badener Kurbetriebes
  • Vorschläge von Löw zum Lehensempfang
  • Erhalt der kaiserlichen Schutzbriefe für Gräfin Anna Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt
29. Mai 1635
Wien
  • Korrespondenz
  • Besuche durch Manteuffel und Löw
  • Korrespondenz
  • Einkauf von Stoffen für ein schwarzes Gewand
30. Mai 1635
Wien
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Ausführliche Schilderung und Deutung eines Traumes
  • Anmeldung durch Kollonitsch
  • Erdbeeren
  • Freude über den bewundernswerten Traum
30. Mai 1635
  • Zu einem späteren Zeitpunkt verfasste zweite Beschreibung und Deutung des Wiener Traumes vom 30. Mai 1635
31. Mai 1635
Wien
  • Bezahlung der Wirtin und Diener
  • Beobachtung einer Fronleichnamsprozession
  • Wiener Begrüßung des Prager Friedens mit Freudenschüssen
  • Anmeldung bei Graf Schlick
|| [[Handschrift: 254r]]

Freitag 30. April. ⁄ 10. May, aFreitag den 1. ⁄ 11. May:


bFrüh haben Jhre Fürstliche gnaden das Proviant[-], vndt zeüghauß besehen,
darin zimlicher vorath befunden[.]


Darauf Jhre Fürstliche gnaden sich Naher Thirna begeben, vndt
vnterwegenß vf Schela so dem Cardinal Ba-
sman zustendig zukommen, Von dannen Nach Sehret
so dem Graff Stanislao Turzo zugehöret,
vndt Schinta nicht fern davon ist, Jtem:
Forgatschin alldar ein brüderhoff Welchen Jhre Fürstliche gnaden be-
sehen, Wie sie Jhre handtwercke fleißig veriben,
vndt reinlich in Jhren wercksteten seyn,
zue Thirna, welcheß eine Wollerbawete Vngarische
Statt, haben Jhre Fürstliche gnaden die Thumbkirche vndt
etzliche monumenta darinnen, wie auch daß
hauß da Bethlehem Gabor inlogirt, vndt
deß Cardinals Basmans schönen garten Welcher
vor der Statt Liegt besehen, Eß werden auch
alldar wie in gantz Vngarn die dreyerley religio-
nen Bäpstisch, Luterisch vndt reformirt, gelitten,
zue Thirna ist Fürst Berndt zue Anhalt perge
gestorben, Wie auch Vnserß erachtenß Fürst
hannß Ernsteß, <cfürstliche gnaden aber zu Wien. Wahren beyde Obersten in Vngern, vndt berühmbte helden. perge>
<einer vor Erla, der ander vor Weißemburgk, in selbigen Schlachten renommirt.>

|| [[Handschrift: 254v]]

dSamstag den 2. ⁄ 12. May.


Nach dem Jhre Fürstliche gnaden von Thirna auffgebrochen gegen
Preßburg zue, vndt kaum 1 Meile wegeß von Thirna
außgefahren, haben Sie im felde die Fürstin in
Siebenbürgen (deß Churfürsten zue Brandenburg
Leibliche Schwester) Reiten vndt hetzen sehen,
dabey dan der Obriste zue Neüheüsel vndt General
Creyßobriste vber selbige Revier Graff Steffan
Palffy ( Vndt ein zimlicher Comitat zue Roß
vndt zue wagen von damen vndt Cavalliri sich
auch befunden[.] Beyderseitß Jhre Jhre Fürstliche Fürstliche gnaden gnaden
haben der Fürstin zugesprochen, welche Jhren Jhren Fürstlichen Fürstlichen gnaden zur
ehren vom Pferde abgestiegen, vndt Jhnen gar
freündlich vndt Nahe Anverwantlich zugeredet.
Jnngleichen haben Jhre Fürstliche gnaden hernacher auch Graff
Steffan Palffi vndt seine Gemahlin auch Einig
Frewlen Tochter, Wie auch die herrn von
Schalenberg, Borsida, vndt Bemberg salutirt
Vndt weil Jhre Jhre Fürstliche Fürstliche gnaden keine Reitpferde gehabt sich
auff die Kutsche zue der Fraw Graffin
gesetzet, Vndt der Princeßin wie sie selber
die winde am stricke gefuhret gesetzet vndt
sehr woll zue Pferde geseßen, mitt vorwunde-
rung zugesehen, vndt allso mitteinander nach
vollbrachter recreation im felde wieder zue
Thirna eingezogen, Nach deme Jhren Jhren Fürstlichen gnaden
vndt zuforderst Jhrer Fürstlichen Durchlaucht auß Sieben-
bürgen der Junge Graff Palffi mitt einer
feinen Ritterschafft auß Thirna entgegen
geritten, zue Thirna haben
vorhochgedachte Jhre Durchleüchtigkeitt die Fürstin
in 7bürgen mitt Jhren Jhren Fürstlichen Fürstlichen gnaden gnaden vndt den andern Ca-
valliren Mittagßmahlzeitt gehalten, So Graf
Palffy außgerichtet,


Nach der Mahlzeitt hatt man mitt würffeln
Grand mercy gespielet, vndt spielen lernen,
darnach ist man auffgebrochen Von Thirna naher || [[Handschrift: 255r]]
Pudmeritz 2 MeilenMeil. Jst ein dorff, herrn
Graff Palffy auch zustendig, Allda man sich auch
mitt Grand mercy Spielen, vndt gesang einer Jung-
fraw nach gehaltener abendmahlzeitt recreiret,

Sonntag den 3. ⁄ 13. May


Von Pudmeritz nach Biberßburg 2 Meilen,
Jst ein festeß schloß Graffen Palffi vorgedacht
zugehörig, vndt seine residentz, Liegt auff einem
berge, am holtze, vndt ist mitt starcken mawren[,]
Rundelen, vndt zimlichen wall, darauff, Wie
auch auf den Pasteyen stücke stehen, woll vorsehen,
hatt auch seinen graben vndt gute starcke thore, etcetera[.]
Jhre Durchlaucht vndt Fürstliche Fürstliche gnaden gnaden seint im Schloße, welcheß
schöne hohe vndt weite gemächer in zimlicher anzahl
hatt herumb gegangen vndt haben eß mitt Lust besehen,
seint auch alda allerseitß gar Ansehnlich vndt woll
logiret, tractiret, vndt bedienet worden,


Noch vor der Mittagß mahlzeitt hatt haben Jhre Jhre Fürstliche Fürstliche gnaden
auch deß herrn Graffen zeüghauß auf dem
Schloße besehen vndt zimlichen vorat darinnen von
allerhandt Munition[,] gewehr vndt ander Nohtturft
befunden, daneben Auch in den gewelbern
Eine Wein Preße, darauß der Wein allso fort
in den keller in welcheß faß man beliebet den
Wein zufüllen, allso fort geleitet werden kan,
Nach mittagß haben Jhre Jhre Fürstliche gnaden die keller besichtiget
deren 5 vbereinander seyn, Vndt mitt Wein
stattlich vorsehen, Es ist noch ein sechster keller
seitabwartß vndt haben Sie auch in fein
Compendium die faße in die keller
theilß zuheben, vndt abz Niederzulaßen, Theilß
auch auf Rollwäglein ohne sonderbahre mühe
fortzuschieben, Eß ist auch woll zue notiren
daß darinnen ein sehr tieffer brun
in die 103 klaffter tieff ohne daß waßer || [[Handschrift: 255v]]
Welcheß 10 klafter tief seyn soll, zusehen,
darein Jhre Jhre Fürstliche Fürstliche gnaden mitt verwunderung gesehen,
Wie lange ein brennendt Licht Vndt Pappir hinun-
ter geworffen gebrennet, Noch vielmehr
wie lange eß gewehret, daß eine große waßer-
kanne hinunter außgeschüttett worden, Allso
daß man eß kaum in langer zeitt gar leise hören
können, Vndt ist zue Admiriren Wie man
diesen brunnen habe aufmauren Vndt aufführen
können, Eß soll auch spectra darinnen
geben, Vndt man hatt Vnß auch erzehlet, daß
vor wenig jahren ein Geiger hinunter gefal-
len, Vndt ehe er noch inß waßer kommen
von der dampfluft getödtet worden,


Jhre Jhre Fürstliche Fürstliche gnaden vndt Dero bedienten ist im keller
Vnterschiedlicher guter wein zukosten præsen-
tiret worden[.]


Nota Bene[:] Jn den Gewölbern, Sonderlich Vnter den
Rundelen haben Jhre Jhre Fürstliche Fürstliche gnaden auch gute statliche
Contra minen vndt vorburgene schießlöcher
auch heimliche außfälle, wie zue Comorren
observiret, vndt sich vber die dicke der
starcken gemäwer verwundert,


herr Graff Palffi vndt die andern obge-
nanten herrn haben Jhren Jhren Fürstlichen Fürstlichen gnaden an allen orten
wo etwaß zubesichtigen mitt großer höfligkeitt
aufgewartet,


Deß Nachmittageß ist auch ein schießen ge-
halten worden, da die Princeßin selber
mittgeschoßen. herr Graff Palffy hatt
ein schon Pferdt mitt statlichen Vngarischen
sattell vndt zeüg zum besten geben, Er hatt
eß aber wieder seinen willen, wieder gewon-
nen vndt Ob erß Er eß schon begehret auch
Jnnstendig darumb angehalten, So hatt man doch
nicht wieder zum andern mahl drumb schießen
Noch eß Jhm aufsetzen laßen wollen, eEiner hatte
mehr glück als der ander im Schießen, Nach graf Palfy wahren
mein vetter, der von Brandenburg vndt herr Borsida, dje nechsten || [[Handschrift: 256r]]
zum ziel. Jch verfehlete der scheibe gantz vndt gar, 2 mal,
mitt einem endtlehnten, niemals zuvor von mir versuchtem
Rohr.


Nach der Abendtmahlzeitt, haben wir, auff deützsch,
vndt vngrisch getantzett, welches gar ein gravitetisch
tantzen, vndt nach dem Tact gehen muß, wenn sich
die Vngern, nur nicht vollsauffen. Jch habe auch mitt
der Fürstin, (zum erstenmal nach ihres herren Tode,
wiewol sie schwehrlich dran gewoltt) auf deützsch,
vndt vngrisch getantzett, auch mitt der gräfin, ihrem
Freẅlein, auch ezlichen iungfern, (oder Mägden.)


     Montag den 4. ⁄ 14. May:
Abends spähte, ist ein feẅerwerck gehalten
worden, vndt hat man etzliche rackeetlein fliegen laßen,


Darnach von der princeßinn auß 7benbürgen, Jtem: der
gräfin, vndt freẅlein, perge abschiedt genommen.


Graf Palfy, ist mitt in vnser losament gegangen,
wie öfters vndt alda abschiedt genommen, wie wol
iedermann bezecht, er aber allezeitt sehr discret,
vndt höflich gewesen, sich auch offerirt, Morgen gebe gott wieder
aufzuwarten, vndt zum höchsten gebehten, länger zu bleiben.

Montag den 4. ⁄ 14. May.


Meilenm.
Jn aller frühe von Biberspurg, mjtt herren Palfy
kutzschen, vndt Caleße, (weil wir vnsere Mieht-
wagen weggeschicktt) auch seinem Stallmeister, weg- || [[Handschrift: 256v]]
gezogen, vndt gefahren auf Moder, ein freyes Städtlein



1
von dannen, auf einen flecken vndt Schloß Besingen,
so herrn Palfy zuständig, zukommen, von dar
1
auf Sankt Geörgen, ein flecken vndt Schlößlein, eidem
zugehörig, daselbst er vnß zu Mittage tractiren laßen[.]
Es hat auch in einem keller daselbst, viel vorrath
von guten weinen, vndt einen waßerbehalter
von hüpschen fischen, in dem keller drinne.

½
Von Sankt Geörgen nach Preßburgk
Jst die haüptstadt in Nieder Vngern, so dem Römischen
Kayser zustendig, an der Donaw, lustig gelegen,
aber nicht sonderlich groß. Das Schloß ligt auf
einem berge, (welcher die Stadt mitt ihren vorstädten, ganz
commendiret,) Jst jnnwendig hüpsch gebawet gewesen,
aber gehet auch sehr ein, weil nichts reparirt wirdt, auch
die contributiones in Vngern, nicht zu den festungen gelaßen
werden. Zu deme, so haben die geistlichen jn Vngern, das
meiste einkommen, sicut & alibj, vndt nehmen von den ge-
huldigten pawren auch auß des Türgken landen, jm Ertz-
Stift Gran, vndt sonsten stadtliche intraden. Der Türck
aber hingegen, soll sejne vngrischen contributiones, zum vndterhalt
der soldatesca, vndt zu erhaltung seiner grenzhaüser,
(wie referiret wirdt) nur allein anwenden.

                                           <Summa>

<5 Meilenm:>


Das Schloß ist ratione situationis feste, weil es hoch
gelegen, hat auch Starcke, Mawren vndt Rundeelen, || [[Handschrift: 257r]]
ist mitt Stügken nach Notturfft versehen, wirdt
von vngern vndt deützschen bewacht, etwan mitt
100 Mann an itzo. Es hat auch einen tieffen ziehbrun-
nen darinnen, vndt noch <ein> andern brunnen. herr
hanß Palfy commandirt daselbst, war aber
absens, ist auch verwahrer, der vngrischen kronen.


Man hat vns den ort gezeiget, wo der graf
Tampier, darvor geblieben, vndt wie hinein
mitt stügken geschoßen worden, Jtem: wo ein
Mußcketirer eine<die> wache an der Mawer
verschlafen, vndt eine große höhe hinundter
in graben gefallen, das es fast vnglaüblich
daß er bey leben blieben, Er lebet aber noch, vndt
hat also sein recht, a selber außgestanden, die eine
wendelstiege im Schloß biß oben hinauf hat 128
staffeln, ist das merckmahl vndt wahrzeichen, daß
man zu Preßburg aufm Schloß ist gewesen.
Es wahren auch drey gefangene Türcken in diesem
Schloß, welche sich ranzioniren sollten, einer
mitt 600 ThalernThlrn:[.] Bahten vmb Allmosen.

|| [[Handschrift: 257v]]


Diesen abendt, hat vnß im wirtshause drundten, der
Raht zu Preßburg, den wein verehret, vndt nach dem
wir vom Schloß zu Preßburg wieder herundter gefahren,
vndt den lustigen prospect, auf die Thonaw,
vndt schöne awen, auch aufs landt hinein,
zur genüge contemplirt, seindt wir noch vmb die
Stadt etwas spatziren gefahren.

Dienstag den 5. ⁄ 15. May:


Meilenm.
Von Preßburg auf Wolfsthal 1
haimburg, ein Städtlein, vndt hohes Schloß
daran aufm berge, so fest ist, vndt der
berg wegen der zaüberhexen, wie der
Blockersberg bey vnß, beschrien,



1
Deützschen Altemburg ½
Regelsbrunn
alda gefüttert zu Mittage.
Peternell 1
die Fischatt 1
Schwechatt 2
Sinnering 1
vf Sankt Marx ½
vf Wien ½


Nicht weitt von Sankt Marx das Neẅe
gebeẅ vndt den schönen garten alda besehen, so || [[Handschrift: 258r]]
Jhrer Mayestät zugehörig.


Nota Bene[:] Graf Palfy berichtete zu Biberspurg, das die
Bosner Türcken, im anzuge hehrwarts sein sollten.


Der Türckische Kayser heißet: Murath Han, des
Achmets sohn. Der itzige Primo Vezier, heist<ß>et,
Halil Bassa, der Bassa zu Ofen, Safir Bascia,
soll ein gewaltiger Tyrann sein, ist auch ein
Visir bassa deren 12 als geheime Rähte, des
GroßTürcken seindt, der general wieder
den Persianer heist: Murtasan Bascia,
des Türckischen Kaysers Schwager. Vmb der æmu-
lation willen so er in Polen, mitt Abbassa
Bassa gehabt, ist selbiger krieg so vbel gelungen
vndt der Abbassa auß befehl des Sultans
ob er schon, ein tapferer kriegerischer Mann
gewesen, strangulirt worden, weil er zu der
ruptur mitt Polen vornehmlich gerahten. Alß
vor wenig iahren, der Murtasan, welcher groß
lob, im kriege eingelegt, vom Türckischen Kayser, eilends
citirt worden, hat er vermeint er wehre angeben,
vndt müste sterben, Wie der GroßTürck seine forcht
vermercktt, hat er ihm einen güldenstück caftan,
vndt<geschickt,> vndt ihn zu seinem Schwager erkohren,
auch zu ferrnerer Treẅ, vndt bestendigkeitt vermahnet.

|| [[Handschrift: 258v]]


Graff Palfy soll 16000 ThalerThlr: Jährlich einzukommen
haben.


Der Türckische Kayser soll so ein Tyrann sein, daß er
nicht allein seines gefallens richten leßet, wen
er will, wie auch ihrem hochgeehrten Pabst
dem Mufty wiederfahren, sondern er hat auch
seine Kayserinn vorm Jahr, wollen laßen mitt
ihrem Töchterlein1 ins waßer werfen, weil
Sie ihm keinen Sohn gebracht. Jhre Mutter2 hat Sie
mitt mühe loß gebehten, vndt abbitten müßen,
mitt zusage, wann Sie wieder Schwanger würde,
daß Sie alßdann einen Sohn vbers iahr, bringen wollte.


Die Türckischen propheten, sollen den vndtergang
ihres Reichs weißagen, weil es schon, von Mahumet
her vber mille Jahr gestanden.


Zu Neẅegebeẅ im garten begegneten vndt salu-
tirten vns, die bischoffe von Wirtzburg vndt Osenbrück.

Mittwoch den 6. ⁄ 16. May.


habe mich heütte jnnegehalten, vndt mitt der post nach
hause geschrieben, auch dannenhero schreiben bekom-
men, angenehme vndt vnangenehme.

Donnerstag den 7. ⁄ 17. May. himmelfahrtstag.


Nach hofe. Es hat sich mitt Jhrer Kayserlichen Mayestät etwas gebeßert.
Man verhoft den frieden gewiß, ob schon vielerley
iudicia darvon gefallen.

|| [[Handschrift: 259r]]


Mein vetter Marggraf hanß Jörge ist heütte
zu Mittage, wie auch <vor>gestern <abends> mein gast gewesen,
Jtem: neben seinem hofmeister, Jtem: der Oberste
Kollnitzsch herr Ernst, Jtem: herr Geyer, so
vor diesem, bey mir, in diensten gewesen,
Jtem: herr Löben, perge


Vorgestern abends, aßen etzliche offizirer
mitt, alß der Oberste hinderßom, der Oberste
Cordon der iünger, Jtem: der Güldenstern auß Polen,
vndt der Obrist leutnant Müller, (Nota Bene Les rudes discours,
de Hinderßem yvrognes. Nachmals habe ich mich
laßen alleine, mitt meinen gästen spejsen.)
Dazumahl aße auch <mitt> herr Löben, vndt der vngrische
Stallmeister des Palfy Christianus <fLindner von Grünaichel> g(welchen
ich folgenden tages, honorifice abgefertiget, encores
qu'il ne pouvoit quelquesfois desdire la rudesse
Hongroise), quoy qu'il eust bien estudiè & voyagè,
scavant de huict langages.


Nachmittags heütte, seindt wir in Prater, ein lust-
holtz gefahren, vndt haben etzliche Dames vndt Ca-
vaglierj gesehen, <auch die fraw, Paul Palfin.>


Nota Bene[:] Attraits du costè de l'Occident. perge Nota Bene Nota Bene[.]

|| [[Handschrift: 259v]]

Freitag den 8. ⁄ 18. May:


heütte ist Standtrecht, zum 3<2>. mal, vber den
Graf Cratzen gehalten worden.


Vnser gewesener dollmetzscher in Vngern
(so aber nicht vngrisch gekondt, sonst ein guter
fleißiger Mann) Davidt Enderle hat mir
allerley rara referirt, von antidotis.


herr Geyer; kan den Grafen Schlick nicht
antreffen, wejl er jmmer subterfugia
sucht, vndt es scheinet, mein suchen, seye
bey ihm nicht angenehm. Pacienza!


Er Geyer ist auch bey mir gewesen, vndt er-
zeiget sich gar willig vndt diensthaftig.


Der alte hahn des Margrafen hofmeister ist auch
bey mir gewesen, vndt habe gar confidenter,
mitt ihme geredet.


Mein vetter vndt sein hofmeister meine gäste
zu Mittage. <Darnach gespielt.>


herr Löben bey mir gewesen.


Jtem: Secretarij Landsperger des herrn Schafgotzschens.


Abermals nach hoff, wie auch heütte Morgen.

|| [[Handschrift: 260r]]

Samstag den 9. ⁄ 19. May.


Die beleyhung des bischofs Franciscj zu
Bamberg, heütte gesehen, wie er Sie in eigner
person entpfangen accompagnè de l'Evesque d'Osenbrück
& du Marquis de Baden. Er ist ein Hatzfeldt. <Nota Bene[:] der actus, gieng kniende vor, wie gebraüchlich. Der graf von Harrach, trug dem Kayser, das schwerdt vor, deßen knopf, er küßen, vndt auf das Evangeliumbuch schweren muste, sicut moris: der Bischof ließe anfangs seinen Cantzler hindter sich kniende reden, darnach that er selber die dancksagung. Die beyden Fürsten knieten neben ihm. Er nennete sich (durchn Cantzler) Jhrer Mayestät gehorsamsten armen caplan, vndt berief sich auch, auf die concordaten, so der Kayser mitt dem Pabst hatt, Jn der antwortt ließ auch der Kayser seiner Treẅen bestendigen dienste gedencken, vndt sagten Jhre Majestät darnach a part, zum Pfalzgrafen von Neẅburg der bischoff hette beßer geredet, || [[Handschrift: 260v]] hAlß Sein Cantzler, vndt werden durch den von der Reck Seine bene merita gewaltig extollirt, Gestallt er dan auch Sich zue Jhrer Mayestät fernern diensten vndt allen vormögen, Auch gebett vor Jhrer Mayestät wollfahrt, vndt sieg wieder Dero feinde, gar eifferig offeriret, Von Fürstlichen Personen wahre[n] dabey der Bischoff von Wien, der Teützsche Meister, <der Pfaltz graff von Neüburg. perge> Jllustrissimi Nostri Fürst Christianß zue Anhalt perge Fürstliche gnaden[,] Marggraff hanß Georg von Brandenburg, perge der Fürst von Eggenberg, der Fürst von Lobkowitz, vndt ein gantzen hauffen Cavalliri, ohne die Fürsten vndt andere, so mitt dem Bischoff von Bamberg kahmen, Nota Bene[:] Ob er schon auch Bischoff zue Würtzburg ist So hatt er doch anitzo wegen Bamberg die Lehen allein empfangen, Nota[:] dieser Bischoff hatt nicht allein ietztgedachte beyde statliche Stiffter benebenst dem hertzogthumb Francken, Sondern Er hatt auch ein schön stück Landeß in Kärndten, die Statt Villach vndt in die zwantzig Ämbter, klein vndt groß, Auch schöne Bergkwercke, etcetera perge <vndt jagten. etcetera>>


iDem Obersten Cordon zugesprochen, vnd vielen andern.
le Marquis Johann Georg de Brandenburg & Geyer, & Jean Löw & son maître d'hostel
ont estè mes hostes, <a disner>, <non senza disgustj.>


Pestwitz Obrist leutnant hat mich angesprochen.

|| [[Handschrift: 260v]]


Avis: das in OberSteyer, vndt Kärndten, die
pawren rebellirt, zimliche exceß vervbt, vndt
ezliche schlößer geplündert, <weil Sie von ihren herrn allzusehr tribulirt werden.>


Beym Conte d'Onnata, extraordinario Spannischem Ambassador
mich anmelden laßen, per la vecchia amicizia,
bin aber protrahirt worden, wie auch vom grafen
von Schlick. perge


Vmb 5 vhr, bin ich zum Conte d'Onnata extraordinario
Spannischen Ambassador gefahren. Er hat sich gar höflich,
erbotten, der alten kunde erinnert, vndt meines
valors etcetera[,] auch sich bedanckt, daß ich ihm, was
ich bey Kayserlicher Mayestät anbracht, communiciren wollen,
vndt seindt beyderseits, in terminis generalibus,
iedoch gar höflich, verblieben. Nota Bene[:] Gönnete mir so
viel guts, daß er wüntzschte, wir in unitate fidej, || [[Handschrift: 261r]]
alle eines sein möchten. Nota Bene[:] Con liga no se
toman gran paxaros. Nun heist liga auf
Spannisch, leim, vndt bündnüß in zweyerley
bedeüttungen. Redete mitt großer moderation,
vom König in Frankreich vndt Ertzbischof von Trier, welcher
ledig sein soll, nicht wie ein gefangener gehal-
ten, vndt improbirte gar modeste, dieselbigen
actiones, insonderheitt mitt Lottringen, sagte
auch: der hertzog von Parma, hette sich selber pœnitentz
auferlegt wegen Piacenza, daß er numehr sich
in schulden vertieffen, vndt die Frantzosen vnter-
halten müste, ia baldt land vndt leütte, bey
Rom, ein stadtlich Fürstenthumb versetzen,
da er zuvor, wie ein kleiner könig, leben,
vndt von Spannien selber e mitt vndterhalten
werden können. Jtem: der König in Vngern,
würde aufn Mittwoch gebe gott gewiß verraysen,
vndt zu felde ziehen. Wegen des friedens,
wollte er sich nichts penetriren laßen, gab
mir die oberstelle, vndt begleitete mich biß
hinundter an die kutzsche, wie sehr ich
auch darvor bahte vndt protestirte, bevorab
weil er kräncklich, vndt vbel zu fuß ist.
Cooperatio Regis Hispaniae zum friede, mitt ChurSaxen.

|| [[Handschrift: 261v]]

Sonntag den 10. ⁄ 20. May:


herr Rudolf von hofkirchen, ist zu mir kommen,
Jch habe ihm 2 ducaten verehren laßen.


Es ist ein tage oder drey her gar kalt ge-
wesen, wirdt dem weinwachs schaden thun


Zu Mittage bin ich auch beym Grafen von harrach,
zu gast gewesen, wie auch die Bischoffe von Osenbrück
vndt Wien, der alte vndt iunge Marggraf von
Brandenburg[,] der Marggraf von Baden, Fürst von
Eggemberg, Fürst von Dietrichstain, Graf von Fürstemberg,
vndt der haußwirtt. Darnach vmb die Stadt spatzi-
ren gefahren perge mitt Marggraf hanß Geörgen.


Der Pfaltzgraf von Neẅburg, hat mir die ehre
gethan, vndt mich in meinem schlechten losament
besuchtt, auch vorgelesen, was er wegen der præ-
cedentz vber den Nunccium vndt prætendirt, zu der
behaüptung der eminentz seines hauses, auch was er
destwegen an den Pabst vndt Kayser, allen Fürsten
zu ehren, geschrieben. Er will auch haben, es solle
kein Fürst in der person, einen churfürstlichen gesandten
laßen vber sich gehen, <vndt hat viel fundamenta.>


Jn der anticamera habe ich auch heütte Morgen,
mitt einem iungen Fürsten von Modena kundtschaft
gemacht.


Ein dennemärkischer Gesandter Friederich Günther ist ankommen.

|| [[Handschrift: 262r]]

Montag den 11. ⁄ 21. May.


Mitt dem Marggrafen von Baden, habe jch zu Mittage,
gegeßen. Darnach habe ich den Pfaltzgrafen von
Abends vmb
Neẅburg, visitirt, in seinem losament. Abends,
vmb 4 vhr, bey Kayßerlicher Mayestät audientz gehabtt,
vndt ein Memorial deroselben in meinen sachen,
vbergeben. Pestwitz will mir auch satisfaction
leisten, ob calumnias, de illo dictas. Lamentj
del Geyer, <per la precedenza dj Johann Löw &cetera[.]>

Dienstag den 12. ⁄ 22. May:


Zu Gaste gewesen, bey dem Fürsten von Eggemberg,
welcher vns vber alle maßen stadtlich, tractirt.
Es befanden sich noch darbey, der Bischof von Osna-
brück, <der> Mar<Bischof> von Wien, Marggraf von Baden,
Marggraf hanß Geörge von Brandenburg[,] der Fürst von
Lobkowitz, Fürst von Dietrichstain, Graf von Harrach,
vndt Graf von Fürstemberg.


Nachmittags, beym König audientz gehabtt, noch vor
dem Margrafen von Baden. habe auch in des Königs
anticamera, mitt dem Nuntio; (ein Baglionj von ge-
schlecht,) mich bekandt gemachtt. <Rex hat sich alles guts erbohten.>


heütte Morgen; war ich auch zu hofe, auf ehe wir
noch zum Fürsten von Eggemberg fuhren.

|| [[Handschrift: 262v]]


Von des Königs audientz, fuhr ich vergebens beym
Freyherrn von Strahlendorf vorüber, vndt zum Graf
Schligken, welcher mich 1. des Kaysers, vndt Kö-
nigs guter affection versichert, vndt wie Sie so gar
geneigt wehren, mich wol zu accommodiren.
2. Proponirten, endtweder dem Könige, noch ejne zeit-
lang im felde aufzuwarten, weil kejne stelle
vacirte, oder 3. selber vorschläge zu thun, wie
ich ein carico, beym Churfürsten von Saxen, vber sein
volck, das er dem Kayser wieder den Frantzosen
wirdt zu hülfe schigken, bekommen köndte, 4. oder aber
auf anderer Stände vndt Städte beüttel werben.
Jch sollte den sachen ein wenig nachdencken. &cetera
<Nota Bene[:] Jhre Majestät sähen mich lieber, als andere, die weder kalt, noch warm wehren; Nota Bene[.]>


Nota Bene Nota Bene[:] heütte Morgen, in der anticamera, ließ der
Kayser, mir, durch Jhre Liebden den herrn bischof zu Wien,
sagen, wie Sie vndt der König beyderseits, mir von herzen
affectionirt, vndt alles liebs vndt guts, zu erzeigen,
geneigt wehren, hetten meine sachen erwogen, vndt
remittirten mich, in der ersten, (wegen kriegsbestallung)
an den Graf Schljcken, kriegsrahtpræsidenten,
in der andern, an den Reichsvicecantzler, herrn von Strahlen-
dorf wegen meiner assignation, in der dritten, wegen Böhmischer
prætension an den Böhmischen Cantzler, Graffen Schlawata, also || [[Handschrift: 263r]]
daß jch bey <ihnen> allen dreyen, destwegen zu sollicitiren.
Nota Bene[:] Graf Schlick vertrawte mir auch, das numehr, der
friede mitt Chur Saxen, zwar geschloßen, aber noch nicht
publicirt, vndt weil ich eine vorschrift, an Chur
Sachsen begehrte, so sagte er, es schickte sich nicht,
das der Kayser, an den Churfürsten, als seinen
feindt, erst schriebe, da doch der Churfürst, noch nie
an Jhre Mayestät geschrieben. Ringraziato sja Jd-
dio, weil es so weitt gekommen, der gebe
ferrner bestandt, vndt glücklichen succeß.


Vorgestern, hat der Graf von Wolckenstain, extraor-
dinarij Chur:Bayrischen gesandter, die arrham der
Ertzhertzoginn præsentirt, nemljch: ein kleinodt,
von 20 mille ThalerThlr: werth. Das beylager, soll (wie man
vermeint,) den 22. Julij, vor sich gehen.


herr von Strahlendorf, (welcher kranck vndt bettlägerig
ist) will meiner Morgen frühe gebe gott vmb 9 erwarten.


Jhre Mayestät der Kayser, wie auch der König,
wollen Morgen gebe gott aufbrechen, der Kayser nacher
Baden, die Kayserinn vndt das Frawenzimmer, mitt
dahin, der König aber, nacher Budweiß, vndt auf
Regenspurg zu: etcetera

|| [[Handschrift: 263v]]

Mittwoch den 13. ⁄ 23. May:


Gestern abendt, hat mich der Pfaltzgraf von Neẅburg
visitiren, vndt zum mittritt hinauß mitt dem
Kayser invitiren laßen, ich habe mich aber endtschuldigen müßen.


Jngleichem auch hat mich Oberster Kollnitzsch besuchen,
vndt nach meinem zustandt fragen laßen.


Diesen Morgen hat Oberster Cordon, (welcher das
panckeet der Fridländischen zu Eger gehalten3) abschiedt
von mir genommen, in meinem losament. Er will nacher
Prag verraysen.


Der Kayser, vndt die Kayserinn, auch Königinn,
seindt nacher Baden, de i<d>er König aber, naher
Budweiß (von dannen will er auf Regenspurg)
verraysett. Gott geleitte Jhre Mayestteten[.]


Jch bin zum Reichsvicecantzler, vndt an itzo,
Reichshofrahtsvice Præsidenten, (welcher am podagra
kranck, vndt bettlägerig ist) gefahren, dem war
meine sache gantz vnrecht vom Bischof von Wien,
referirt worden, vndt wie sollen Sie einem helfen,
wenn Sie ein ding nicht recht einnehmen. Gestern
deücht mich, war der Graf Schlick, meiner sachen
halber, auch vnrecht informirt.


<Schreiben von Madame wie Fürst Friedrich Jhrer Liebden ejnen Schimpff, vber den andern, anthut. Il faudra ressentir telles jnjures! Responsum a Madame;>

|| [[Handschrift: 264r]]


Der Oberste Manteüffel, ein lifländer, hat mjch
in meinem losament besuchtt. Er ist in der Schlacht
vor Leiptzig, hertzogk Adolfs von Hollstein
Obrist leüttnant gewesen, vndt damals gefangen, vndt
vbel verwundet worden, <a depuis fait de grands services a l'Empereur a Francfort an der Oder.>


<Avis: vnd> Zeitung daß der Oberste Fernemont, (welchen ich noch
vorgestern gesehen) mitt 7ben: Regimentern, nach
dem Feltlin zu, welches der Frantzose eingenommen,
commendirt worden. So sollen auch die Vscochi wieder
auf sein, vndt nicht allein bey Zegna, sondern auch,
bey Trieste, lose händel machen.


Der Fürst von Lobkowitz, ejn wackerer herr,
hat mich diesen abendt besuchtt, vndt visitirt.

Donnerstag den 14. ⁄ 24. May:


Nach dem ich Marggraf hanß Geörgen (welcher
heütte Morgen, mitt Tausendt Gulden (florenus)f: in seinen nöhten,
von wegen Kayßerlicher Mayestät erfreẅet worden)
in seinem losament besucht, bin ich vmb die Stadt
herümber gefahren, Seindt 6 Thore, vndt heißen:
1. daß Cärner Thor[,] 2. BurgkThor, 3. Schotten Thor,
4. das neẅe Thor, welches aber zugehalten wirdt,
5. der Rohte Thurm, vor welchem auch, eine waßer-
pforte, auf die Thonaw. 6. Das StubenThor, welches
<zu> abends, vmb geldt, nach sperrung der andern Thor,
biß vmb 10 zum einlaß dienet.

|| [[Handschrift: 264v]]


habe auch zum Graf Schligken geschicktt, welcher
heütte Artzney eingenommen, vndt Morgen selber zu mir
kommen will. Jtem: zum Reichsvicecantzler,
welcher mir sagen laßen, Morgen würde Jhrer Kayserlichen
Mayestät meine sache referirt werden, da ich doch
schon derselben selber mündtlich Anbringen gethan,
vndt Schriftliches memorial vbergeben, auch Jhre
Mayestät durch den herrn Bischof von Wien, mir sagen laßen,
der von Strahlendorf, sollte mir in dieser sache
bescheidt geben, vndt was Sie mir sonsten viel liebs
vndt guts erweysen köndten, das wollten Sie hertz-
lich gern thun, etcetera viel erbiehtens, vnd<Es>j muß die
sache endtweder nicht recht eingenommen werden wollen,
(wie mir auch von<bey> andern alhier geschehen) oder sonsten
difficulteten geben. <herr Loẅ, mein gast zu Mittage:>


Avis: daß herr Schafgotzsch vndt Schaftemberg, sollen
zu Regenspurg degradirt, vndt torquirt werden!


Jtem: daß man den friedensschluß darumb nicht publiciren
will, damitt die Kayserlichen so wol als ChurSächsischen soldaten wegen
ihrer bezahlung, nicht mutjniren.


Nachmittags bin ich zur Marggräfin Gonzaga, geborner
hertzoginn zu Sachßen Lawenburg gefahren. Mein vetter,
Margraf hanß Geörge ist mitt hingezogen zu dieser visit[e][.]
Er fuhr mitt mir auß meinem losament, vndt im rück-
wege begleitet ich ihn, in das seinige. Postea zog ich wieder nach hauß
et cetera[.]

|| [[Handschrift: 265r]]

Freitag den 15. ⁄ 25. May:

<lettre du Duc Julius Heinrich de Sachsen Lauenburg von Regensburg der bitt mich, vor ihn, beym Kayser zu jntercediren.>


Marggraf hanß Jörge vndt sein hofmeister,
der Oberste Geörg Kollnitzsch, vndt der
Oberste Manteüffel, seindt meine gäste
zu Mittage gewesen, <wie auch herr Löben.>


Als ich vermeint, meine sachen, wehren gar
confidenter vndt wol eingenommen, habe ich
müßen dem Secretario des ViceCantzlers des <herrn> von
Strahlendorf, aufs neẅe sagen laßen, was
ich begehrte, damitt jch er in der sachen
recht referiren köndte, eben als wenn ich dem
Kayser, kein memorial vbergeben hette. perge perge perge
Vndt also ists offenbahr, wieder des Kaysers
willen, <vndt auch den meynigen.>


Nachmittags bin ich mitt dem Marggrafen,
zu der alten Gräfin von Manßfeldt gefahren,
welche gar contract ist. Es seindt auch
andere Damen dahin kommen, als ihre Tochter,
die von Losenstain, vndt die Fraw, vndt
Freẅlein von hofkirchen.


Graf Schlick procrastinirt auch seine
visite auff Morgen. Patientia!

|| [[Handschrift: 265v]]

Samstag den 16. ⁄ 26. May:


Es hat die Nachtt, vndt heütte, stargk gereg-
nett. herzogs Julij hejnrjchs, sein Secretarius,
ist wiederumb bey mir gewesen, helt vmb
antwortt an.


Vor die lange weile will ich den paß so Jhre
Kayserliche Mayestät mir in Vngern mittgeben, alhier abcopiiren:
Wir Ferdinandt der Ander, von Gottes gnaden, Erwöhlter
Römischer Kayser, zu allen zeitten, Mehrer des Reichs, in Germanien[,]
zu hungarn[,] Böhaimb, Dalmatien, Croatien vndt Schlavonien
König ⁊cetera[,] Ertzhertzog zu Oesterreich, hertzog zu Burgundt, Steyer,
Khärndten, Crain vndt Wirtemberg, Ober: vndt NiderSchle-
sien, Marggraf zu Mähren, Ober: vndt Niderlaußnitz,
Grave zu Tyrol vndt Görtz perge Endtbiehten Nota
allen vndt ieden Geist: vndt weltlichen Obrigkeitten,
landtsaßen, vndterthanen, vndt getreẅe, wie auch al-
len Obersten, obristen leüttenampten, Rittmaistern, haupt-
leütten, leüttenandten, Fendrichen, wachtmeistern,
Befehlichshabern, vndt in gemein allen kriegsleütten,
zu Roß vndt Fueß, waß nation, würden, Standes oder
wesens, die sein, vnsern gruß, guten willen, gnade
vndt alles guts. Vndt geben denselben hiemitt gnedigst
zu vernehmen, das mitt vnserm gnedigistem vorwißen,
vndt bewilligung, Fürweiser diß vnser kammerer,
bestellter Oberster, vndt lieber getreẅer Christian || [[Handschrift: 266r]]
Freyherr von Dona4, nacher hungarn die gräntzen
zu besehen, verraysen thut. Demnach eüch obbemelten
allen vndt ieden Jnsonderheitt gnedig vndt ernstlich
befehlende daß ihr gedachten Freyherrn von Dohna,
sampt bey sich habenden persohnen, Roßen, vndt sachen,
nicht allein aller orthen, zu waßer vndt landt,
frey, sicher, vnverhindert, vndt vnaufgehaltner,
durchkommen[,] paßiren vndt Repaßiren laßen,
ainige verhindernüß, beschwähr, noch wiedersatz
nicht zufügen, weniger von andern zu beschehen ver-
statten, Sondern vielmehr zu solcher seiner rayß, al-
len guten wolgenaigt: vndt beförderlichen willen,
hülfe[,] vorschub vndt assistentz erweysen, auch da von-
nöhten, auf sein geziemendes begehren, mitt con-
voy, frischer<n> lehen: vndt Postpferden versehen,
vndt befördern sollet, Jnn welchem ihr nicht
weniger vnsern gnedigsten willen vndt Mey-
nung vollziehen, werdett. Geben in vnserer Stadt
Wien, den Fünfften MonatsTag May: im Sechtzehen-
hundertt Fünff vndt dreißigsten, vnserer Reiche:
des Römischen im Sechtzehenden, des Hungarischen im
Siebenzehenden, vndt des Böhmischen im achtzehenden iahren./.
Ferdinandt. perge
hendrich Schlick, Graff
zu Passaw perge manu propria.

Loco Sigilli
Ad mandatum Sacræ
Cæsareæ Maiestatis proprium./.
herr heinrich freiherr Kielmann. manu propria

|| [[Handschrift: 266v]]


Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] das Kayserliche Diploma, welches ich ver-
gangenen herbst, in der lehenssache erhalten, lauttet
also, wie folgett:
Wir Ferdinandt der Ander von Gottes gnaden, Er-
wöhlter Römischer Kayser, zu allen zeitten, Mehrer des
Reichs, in Germanien[,] zu hungarn, Böhaimb, Dalma-
tien, Croatien, vndt Sclavonien ⁊cetera König, Ertzhertzog
zu Oesterreich, Hertzog zu Burgundt, Steyer, Kärndten,
Crain vndt Würtemberg, Grave zu Tyrol ⁊cetera Bekennen
offentlich mitt diesem Brief, vndt thun kundt ieder-
menniglichen, waß maßen vnß, der Hochgebohrne,
Christian, Fürst zu Anhaltt, Grave zu Ascanien, vndt
herr zu Bernburg, perge für sich, vndt im nahmen dero
Bruders vndt vettern, wegen ertheilung der beleh-
nung, im fall es vnß allergnedigst beliebte, vndt wir
ettwan wegen der im Heiligen Römischen Reich noch wehrender
kriegsvnruhe, oder manglung mehrerer zu gemelter
Belehnung nothwendigen requisiten, kein bedencken tragen
sollten, oder aber im widerigen biß sich gedachte vnruhe
im Reich legen würdet, dieselbe mitt ferrnerem jn-
dult, das solcher verzug deroselben, auch ihren lehens-
Erben, Brudern, vndt vettern, ohne præjuditz vndt Nach-
theil seye, zu versehen, in vnderthenigkeitt ersuchtt,
vndt gebehten hatt, demnach aber die von Seiner Liebden beyge-
legte Gewältt, etwas altt am dato sich befinden, vndt || [[Handschrift: 267r]]
inmittelst die Sachen im heyligen Römischen Reich,
sich sehr verändert haben, daß wir dannenhero die
gesuchte belehnung, oder außfertigung deß Jndults
gebehtener massen der zeitt zu ertheilen, bedencken
tragen, Alß erklären wir vnß in kraft die-
ses vnsers Kayßerlichen Diplomatis dahin, das wir
ins künftige Seiner Liebden beschehenes<n> anmeldens
inngedenck sein wollen, vndt daß dieser ver-
zugk Seiner Liebden vndt dero lehenserben, vnnachtheilig
sein solle, Mitt vhrkundt dieses brieffs, besi-
gelt mitt vnserm Kayserlichen aufgedrucktem
Secret Jnnsiegel, der geben ist in vnserer Stadt
Wien, den Acht vndt zwantzigsten Augustj,
Anno Sechtzehenhundertt vier vndt dreißig,
vnserer Reiche, deß Römischen im Sechtzehenden,
deß hungarischen im Siebenzehenden, vndt des
Böhmischen im Achtzehenden./.
Ferdinandt

     Vidit
Peter heinrich von Strahlendorff: 
         manu propria

Ad mandatum Sacræ Cæsareæ
Majestatis proprium,

Johann Söldner. manu propria

|| [[Handschrift: 267v]]

Sonntag den 17. ⁄ 27. May: Pfjngsten.


Es hat noch immer fort geregnet, ein drey tage vndt
Nacht hero. Jst auch sehr kalt gewesen, perge vndt
windig, also daß zwischen hier vndt Baden, gestriges
Tages, ein dennemärckischer diener baldt erfrohren wehre.
Solch wetter, wirdt dem wein, vndt feldfrüchten großen
schaden thun, wie albereitt geschehen.


habe nachmittags Thomas Benckendorf zum herren von Strahlendorf geschickt,
bescheidt zu begehren. Sein kämmerling, hat erstlich
difficulteten gemacht, hinein zu gehen, weil (seinem
vorgeben nach,) sein herr gestern, mitt Johann Löben albe-
reitt auß den sachen geredet hette, da es doch notorium
daß Johann Löw gestern zu Baden gewesen. Wie ihm nun
der vngrundt durch Thomas Benckendorf repræsentirt worden,
hat er schande halben, müßen hinein gehen, eben
wie der Fürst von Lobkowitz in Thomas Benckendorfs præsentz
heraußer gegangen, da ist er hinejn, vndt fluchs
wieder herauß, mitt vorwenden, Sejn herr schlieffe,
welches doch alsofortt nicht sein können, weil
der Fürst von Lobkowitz allererst bey ihm gewesen. Patientia!

Montag den 18. ⁄ 28. May: Pfingstmontag.


Jn dem ich alle Tage ia alle stunden der visite erwarte,
erfahre ich daß diese Nacht der Graff Schlick, auf der
post nacher Budweiß, verraysen müßen, zum König. Pati- || [[Handschrift: 268r]]
entia!


Zur neẅlich alhier vor ein par tagen angekommenen
Fürstin in 7benbürgen, durch anregung Margraf hanß Jörgen
wegen dero visite geschicktt. Responsio[:] Sie hette
heütte Artzney eingenommen, Morgen gebe gott wollten
Sie vnser beyder zu welcher stunde wir wollten,
erwarten.


herr Löben hat mich besuchtt, vndt geklagt, vber
den bösen weg, vndt kalte naße wetter, nacher
Baden, aber gelobtt, wie Jhre Kayserliche Mayestät constantiam
devotionis des Königs in Dennemark (per legatum eius
anbrachtt) so trefflich wol aufgenommen, etcetera etcetera[.]
Es seindt auch die spargirte zeitungen; alß würbe
der König, wieder den Kayser, <per eundem legatum> abgelajnet worden.

Dienstag den 19. ⁄ 29. May:


heütte ist Marggraf hanß Geörge, wie
auch Geyer, benebenst dem Obersten Manteüfel,
meine gäste zu Mittage gewesen, vndt ha-
ben die zwey schönen gärten, des Kiel-
manns, vndt bürgemeister[!] Mosers, nachmittags besichtigett.


Der Fürstin auß 7benbürgen, haben
wir auch, in ihrem losament aufgewartett,
vndt Jhre Liebden visjtirt.

|| [[Handschrift: 268v]]


Zeitung daß der Erbfeindt in zweyen hauffen, nemlich einer
auf Neẅhaüsel, der ander auf Lippa zu, mar-
chire, vndt sich sehr stärcke.


Jtem: das ein treffen abermals vorgangen,
darinnen hertzog Bernhardt auff einer,
Jean de Werth aber auf der andern seitten,
vndt beydertheils viel volcks geblieben.
Vndt es soll die Frantzösische armèe,
(darbey der König persöhnlich gegen-
wärtig) vber 100 mille starck, bey Sankt Gallen,
ankommen seyn. Exitus dabit fidem.


herr Geyer ist zu mir kommen diesen Morgen,
point de credit perge in materia dj pecunia!


herr Loẅ, ist nachmals auch bey mir gewesen, berichtett,
das Graf Schlawata, Obrist Cantzler des König-
reichs Böhmen, sich wiederumb gegen mir recommendjren
laßen, vndt zu allem gutem anerbohten. Man will
aber die Böhmischen obligationes in originalj sehen.
Nescio, quo fine? Ob man mir Sie will gar
nehmen, vndt andern schencken, oder aber ob man || [[Handschrift: 269r]]
meinen copien, (welche ich Jhrer Kayserlichen Mayestät
vberlifert vndt beygelegt, bey das memorial)
nicht trawen will, quasj vero, ich so
vermeßen vndt vnbesonnen sein sollte, Jhrer
Kayserlichen Mayestät etwas vngegründtes zu vbergeben.
So kan mir auch Jhrer Mayestät bescheidt
nichts helfen, wann die handtschriften nicht
sollten richtig sein, daran nicht zu dubitiren.


Mein vetter Marggraf hanß Jörge, vndt herr Loẅ,
seindt meine gäste zu Mittage, gewesen.


Nachmittags bin ich mitt Meinem vetter, zum
Pfaltzgrafen von Neẅburg gefahren, welcher
vnß mitt schönen dißcurßen entretenirt.


Zeitung daß der König in Engellandt, einen vnver-
sehenen ejnfall jn Franckreich gethan, vndt die
Stadt Rochelle, wje auch Montauban eingenommen.


heütte ist es in der Stadt Wien alhier,
erschollen vndt kündig worden, das der friede
zwischen dem Kayser, vndt Churfürsten
von Saxen, richtig vndt gewiß seye. Jst a-
bermal eine fortuna vorn Kayser, weil sich
eben der Frantzose, vndt Türcke so starck moviren.


Nota Bene[:] Cæsar hat zum Pfaltzgrafen gesagt, hertzog Julius Heinrich von Sachsen Lauenburg
wehre heimtückisch.

|| [[Handschrift: 269v]]


Pfaltzgraf will neben mir, die jntercessjon, an
Kayser thun, schriftlich, oder mündtlich, vor Herzog Julius Heinrich von Sachsen Lauenburg[.]


Nota: der Spannische Ambassador gibt dem Pfalzgrafen
daß prædicat Vuestra Serenidad, vndt er gibt ihm
wieder Vostra Eccellenza[.] Er hat auch daß prædicat
Eẅer Liebden Vuessa Dileccion, in Spannien, gegen
die Grandes gebrauchtt, vndt erst auf die
bahn gebrachtt, dann es zuvor, nicht in vsu ge-
wesen, so wenig alß in Italien. Es kan nur
einer ein grandes sein in einem geschlechte, nempe
das haüpt deßelbigen. Seindt gemeiniglich Fürsten.
Der herrn grandes dj Spagna ihren brüdern
vndt vornehmsten am brett nach ihnen, hat er
gegeben das prædicat Eccellenza[,] mindern aber
Vostra Signoria Jllustrissima (wiewol diß auch in Spannien
nicht bräuchlich, dann Vostra Signoria ist bey ihnen so
viel, als bey den Jtaliänern Vostra Signoria Jllustrissima
vndt Vuestra Mercèd <in Spannien> so viel, als Vostra Signoria in Italien)
wiewol manchen ihre eigene diener nur Vostra Signoria
titulirt, nur damitt er die Serenidad
oder Altezza, von ihnen erhalten möchte.
Die Grandes aber haben ihm Dileccion wieder gegeben. || [[Handschrift: 270r]]
Die andern aber wie gesagt Serenidad, oder
Altezza, welches ihm dem Pfalzgrafen gleich gegolten.
Jst auch eben eins, vndt heist auf deützsch Durchlauchtt
darüber er auch ein decret vom Kayser hatt, daß
man ihn soll Durchläuchtigkeitt heißen.
Nota Bene[:] der conte d'Onnata aber Spannischer Ambassador gibt den
Ertzhertzogen Altezza, ihm aber Serenidad,
alß wenn es minder wehre alß Altezza,
da doch der hertzog von Venedig selbigen Tittul
Serenità alß ein königliches haüpt usurpirt,
auch vorzeitten die gebornen vndt erwehlten
könige in der Christenheitt also genennet worden.


Er preiset gewaltig, die große gnade,
so ihm in Spannien wiederfahren, vndt wie
ihm vber 300 Titolatj vor Madrill mitt
windlichtern entgegen geritten, deren
aufwärter vndt diener, ihn einbegleittende
zu fuß gegangen. Der König in Spannien,
hat ihn die gantze zeitt vber ezliche
Monat zehrfrey gehalten. Er hat vber 80 per-
sonen, von den seinigen, bey sich gehabt, vndt der
König hat ihm noch vber 200 personen zugeord-
nett, die ihm stets auffwarten müßen. Rex Hispaniae
hat ihn nicht allein in der Stadt, sondern auch vber landt tractjren || [[Handschrift: 270v]]
laßen, ihm viel ehre erwiesen, vndt alles nach
seinem wuntzsch expedition gegeben. Des Pfalzgra-
fen Sohn hat der vorige König in Spannien,
zum pahtengeschencke 4000 ReichsthalerRthlr: Jähr-
lich eingebunden, es ist aber, in etzlichen iahren,
nichts darvon eingekommen. So hat auch sein Sohn
ein Regiment gehabt in Jülischen landen. Sieder
der neütralitet aber, so mitt den Staden
vndt den Schwedischen aufgerichtett, ist das Regi-
ment (so gleichwol auch, der König jn Spannien
vndterhalten) abgedanckt worden, pour ne donner
ombrage a personne. Nota Bene[:] Es scheinet auß ezlichen
circumstantiis, das dieser herr, ad secundas nup-
tias mitt einer, auß seinem hause geschritten,
nicht so sehr, vmb der grandezza einerley hauses
willen, alß darumb, weil seine gemahlin dem
Printzen von Vranien befreündet, dadurch die Staden
desto besser zu coarctiren, weil Sie vngerne zur neu-
tralitet verstehen wollen. Seine gemahlin, jst noch
vnser Religion zugethan, vndt ihre großfrawMutter,
die Churfürstlich Pfaltzgräfliche wittibe zu Berlin, des Prjntzen
von vranien Schwester. Sje aber die gemahljn, ist herzog
Hans zu Zweybrück Tochter.

|| [[Handschrift: 271r]]


Er Pfalzgraf Wolf Wilhelm hat zwischen Spannien
vndt Franckreich den frieden, wegen des Feltlins
auf seiner rayse durch Frankreich in hin vnd her ra raysen
nach Spanien helfen stiften.


Nota: Jhre Liebden haben sich auch dem Kayser nicht
obscure an præsentirt, selber auf seinen kosten zu
raysen, vndt legationsweise den friede in Frankreich
oder Engellandt, inn Deützschlandt hin vndt wieder
zu tractiren, Man hat es aber bißhero noch nicht accep-
tirt. Möchte inskünftige erfolgen.


Schreiben von Meinem bruder Fürst Friedrich sehr freündtlich,
Jtem: von Fürst Augusto <auch gar in schönen worten 1. per paura der außbittung deß Cöthnischen Antheilß, 2. wegen des worts Protestirende, so die Kayserlichen sollen in der friedenshandlung außgelescht haben. Welche beyde Stück, vns sehr præjudizirlich, in <gesampten:> landt: vndt gewißenssachen, sejn würden. Nescio: an Fürst Friedrich vndt Fürst August das proverbium practiziren: Fistula dulce canit, volucrem dum decjpit Auceps.5 Jedoch charitas optime judicat, aut semper meliora; de proximis, <wann nicht die contrariæ actiones notoriæ seindt.>> (Jtem: vom fantasten Rosino pour pardon)[.]

|| [[Handschrift: 271v]]

Donnerstag den 21. ⁄ 31. May:


Zu Geyern abermal geschicktt, wegen außenblei-
benden wechselß. Aber der Mann mitt dem gelde
ist nicht zu hause, vndt meine leütte auß dem
Fürstenthumb schigken mir nichts. Dieser poße,
das ich so gantz wehre destituirt gewesen, ist
mir noch nie wiederfahren, als an itzo,
vndt solches vervrsachet nur die vnordnung
de celles personnes quj sont demeurèz in patria[.]


Es hat heütte abermal sehr stargk ge-
regnet, wie in den pfingstfeyertagen auch,
(außer gestriges) vndt die Thonaw wirdt
groß, die wege tief, vndt vbel fortzuraysen.


Diverty l'jmportunitè de Nauwach, a midy;
& celle du chanoine6 Sparr, hier au soir.


Mein vetter, Marggraf hanß Jörge, ist
mitt herrn Löben nacher Baden zu Kayßerlicher Mayestät[.]


Nota Bene[:] Es ist auch in den pfingstfeyertägen, auch zuvor
vndt hernach, wie gleichsfalß heütte, (wie vorgedacht)
nicht allein regenicht, sondern sehr kalt wetter ge-
wesen, also daß man einheitzen müßen, welches
gleichwol, ein rarum contingens, vndt selzam in der <iahres>zejtt.

|| [[Handschrift: 272r]]

Wien.
Freitag den 22. May: ⁄ 1. Iunij.


Es hat heütte wie gestern auch die Nacht gar stargk
geregnett, vndt ist denen so zu raysen, oder im al-
hiesigen itzwehrendem Jahrmarckt zu thun haben,
gar eine schlechte freẅde, gestallt dann Mein
vetter Marggraf hanß Jörge, mitt herrn Löben,
gestriges abends spähte, vmb 9 vhr von Baden
wiederkommen, nach dem Mein vetter, bey Kayßerlicher Mayestät
audientz gehabtt. Jhre Mayestät haben auch be-
fohlen, man sollte mir, meine patenta außfertigen.
Gott gebe, zu glücklicher expedition, dann mir
solcher gestaltt, die weile sehr lang wirdt. perge
Jn den vbrigen bewusten sachen, soll Johann Löw auf künftigen
Sontag, gebe gott wieder nach Baden hinauß.


Mein vetter, Marggraf hanß Geörge, vndt der
herr Loẅ, seindt meine gäste zu Mittage gewesen.


Markgraf hans Georg berichtett, daß der König habe einmal zu Eberß-
dorff nach Pater Lemmermann <des Kaysers beicht vatter>, mitt einem Tolch
gestochen, daß er endtspringen müßen, weil er ihn
gar zu viel Reformiren wollen. Jtem: es hette eben
dieser König, zu Vngern vndt Böhmen, seinen <eigenen> beicht-
vatter, den Pater Ganser, (eben vmb der vrsache
willen, daß er ihn auch zu viel reformiren vndt in politicis
strafen wollen, alß hette er den Nördlingern, Rotenburgern[,]
Regenspurgern vndt andern zu viel nachgegeben, etcetera) || [[Handschrift: 272v]]
von sich quasj cum ignominia geschicktt, vndt gesagt,
er sollte in daß Jesuiter collegium nach Grätz ziehen,
vndt ob schon selbiger nacher Wien gewoltt, es dem
Kayser zu klagen, So hat iedoch der König ihm
aufferlegt biß auf weitteren bescheidt nicht
nach Wien sondern nach Grätz zu ziehen, vndt ihn
dahin mitt zehrgeldt, wagen vndt Pferden ver-
sehen laßen. Dieses hat Doctor Fenck des Königs
Cantzler Markgraf hans Georg selber referirt.


Nota: dieweil der König, in etzlichen sachen, zu weitt
soll gegangen sein, hat ihm der Kayser, den
herren deützschen Meister, den Grafen von Traut-
manßdorf, <den Marchese del grano[,]> den herren von Tiefempach, &cetera zu
kriegsrähten, benebenst dem general leutnant gallaaß, vndt
Feldtmarschall Piccolominj, zugeordnet, in Reichssachen
aber, auch zween Reichshofrähte, alß ejnen grafen
von Wolckenstein, vndt den herren Cran, mitt
deren zuthun, in wichtigen sachen, welche keinen
verzugk leiden wollen, alß Generalissimus
des Kaysers zu schließen. An itzo zwar,
ist der kriegsrahtpræsident herr graf Schlick
(deßen stelle interim herr Löbell vertritt)
zum König nacher Budweiß vom Kayser geschicktt, || [[Handschrift: 273r]]
etzliche sac sagen, wie ich auch darvor halte,
er werde gar baldt wiederkommen, andere
vermeynen er werde beym König verbleiben,
vndt also bleiben meine sachen, in suspenso.


Nota[:] Graf Wolf von Manßfeldt, der Oberste,
hat eylends nach Raab gemust, <gestern.>


Mein vetter, Markgraf hans Georg sagt mir auch diese particu-
larität, daß eben an dem Tage der friedlandt
seye exequirt worden, wie er das Jahr <zuvor>, so
viel vornehme Offizirer, vnschuldiger
weyse, (weil er ihnen selber zur flucht
vor Lützen, vrsache gegeben) offentlich
zu Prag, schändtlich vndt Schmählich richten laßen.
Nota Bene[:] der Kayser hat gestern selber zu Markgraf hans Georg gesagt,
Jhre Mayestät erfreẅeten sich, daß numehr, der
friede richtig, vndt geschloßen wehre.


Der Wirtzburgische Thumbherr7 Sparr, (so aber
einen sparren zu wenig hatt) ist <an> diesen Nachmittag,
bey mir gewesen. perge


J'ay escrit a Fürst Augustus & a Madame ma
Treschere Compaigne, <& a mon frere, & a ma soeur, la Princesse Anne Sofie.>

|| [[Handschrift: 273v]]

Samstag den 23. May: ⁄ 2. Junij.


Mitt meinem vettern, Markgraf hans Georg spatziren gefahren.
Jhn darnach zu gaste gehabtt, vndt Nachmittags
abschiedt von Jhrer Liebden genommen. Nota Bene[:] zu Mittage
war auch der Wirtzburgische Thumbherr8 Sparr,
& vndt wir vertieften vnß, so wejtt jns
gespräch, daß ich ihm einen becher, jns gesichte
goß, vndt jm wergk war, jhn die Stiege
hinundter, werfen zu laßen, wo ich meines
vettern nicht geschont hette, <vndt Seines pfaffenrocks[.]>


Nachmittags ist der Nauwach kommen, vndt hat
sich mitt seiner lautte, vndt gesang, hören laßen,
alß ich noch, mitt dem Margrafen, granmercy
spielte.


herr Löben, hat mir, vom Schatzmeister Curlandt,
mille ThalerThlr: sur mon joyaulx, zu wegen gebrachtt.

heütte Morgen ist vnß auch ein vornehmer Pollnischer
herr, der Woywoda Rußky (welcher nach Cracaw
zeüchtt) vor der Stadt begegnett, hatte ezliche
Pollnische Reütter bey sich mitt bogen vndt pflichtzsch-
pfeilen. Er aber fuhr selb 6te. in einer kutzsche,
mitt 6 pferden, vndt <es> folgeten ihm noch, andere,
kutzschen, vndt pferde.

|| [[Handschrift: 274r]]

Sonntag den 24. May: ⁄ 3. Junij:


heütte hat man alhier au<zu> Wien, auf den
Cantzelln abgekündiget, daß der friede
zwischen Kayserlicher Mayestät vndt Chur Saxen <auch Brandenburg> ge-
schloßen seye. Gott seye es gedancktt.


Der herr Geyer hat mich besuchtt.


Bürgemeister[!] Alemann von Magdeburg
vndt der Kayserliche Cammerdiener Nauwach,
seindt meine gäste zu Mittage gewesen.


heütte Morgen, ist mein vetter, Marggraf hanß Geörge,
<von Brandenburg> verraysett, nacher Budweiß zu, vndt hat hiemitt
seinen völligen abschiedt, von Jhrer Kayserlicher Mayestät[.]


Zeitung daß der König in Vngern mitt ChurSachsen, endtweder zu Pilsen,
oder zu Eger, wegen coniunction beyder armèen auf ein
mündtliches gespräch werde zusammenkommen. Die Schlesischen
Stände sollen zwar, wie<auch> in diesem Fridenschluß be-
griffen sein, doch mitt gewißen conditionen, vndt daß Sie
vor allen dingen, bey Jhrer Kayserlichen Mayestät ihre begangene
rebellion depreciren sollen. Der Spannische extraordinar Ambassador
hat den Neẅgeworbenen Cosagken, (welche außer des
Troß 16000 starck sein sollen) das anrittgeldt, sampt
etlichen MonathSoldt, hinein geschicktt, die sollen ehistes,
wieder Franckreich geführet werden.

|| [[Handschrift: 274v]]


Des Churfürsten von Bayern hochzeitt, soll den 15den: Julij,
alhier zu Wien, (wie man sagt) gehalten werden,
darzu werden schon allerhandt præparatoria gemachtt.
Der Steyerischen pawren Rebellion ist noch nicht gar
gestiltt, sondern hat sich gar hinein in Crain gezogen,
wie sie dann daselbst auch etliche orth außgeplündert,
vndt verbrennt, auch mitt den leütten vbel verfahren[,]
man hoft aber diese rebellanten sollen baldt gestiltt
werden, weil man von allen orten, wieder sie, im anzug.
Zu proviantirung der Kayserlichen armada im Römischen Reich, wirdt
noch immerzu allerley getreydt, vndt andere sachen auf der
Thonaw, hinauff geführt. Die Pollacken werden ihren marsch
ins Reich durch Böhmen nehmen, darumb wirdt nicht ferrne
von Leüthmeritz, eine brücke vber die Elbe geschlagen, perge
Es verlauth auch daß die Kayßerlichen in Böhmen, vndt Schlesien, ligende
Regimenter, daselbst ab vndt auch ins Reich, werden geführt
werden. So ist auch daß Spannisch volck so wol in Nider:
als welschlandt, zum aufbruch fertig. Der Türgk hat
seine stargke Schifarmada in 2 hauffen getheilt, vndt
ein theil das Schwartze Meer, den andern theil aber den archipelago
zu beschützen verordnet, vndt also ist Malta dieser
gefahr erlediget worden. So wirdt auch eine Mächtige
Spannische Schiffarmada wieder Franckreich ehistes
außlauffen, zu denen auch, 20 Engelländische gallionen
stoßen sollen, eine wichtige impresa vorzunehmen. || [[Handschrift: 275r]]
Die Croahten haben eine große furcht vndter den
Frantzosen, albereitt mitt ihren Streiffereyen
vervrsacht, also daß die Frantzosen gewaltig außreißen,
sollen, vndt keinen stich halten wollen. Der
hertzog von Lottringen thut sich sehr stärgken, hat
schon vber 4 mille Mann beysammen, (wie außgegeben
wirdt) soll schon das meiste theil seines landes
wieder eingenommen haben, vndt an itzo Müm-
pelgardt belägern. Jm Reich sollen die Frantzo-
sen die meisten plätze quittiren, vndt sich nach dem
Feltlin begeben, vndt wirdt sich nun allem
ansehen nach, der krieg wieder in das welsch-
landt vndt in Franckreich spiehlen. Jhre Emi-
nentz herr Cardinal Paßmann, Ertzbischoff zu
Gran, haben zu Thyrna in Vngern, eine vniver-
sitet gestiftett, so Sie auß eigenem Seckel
erbawen laßen, vndt weil die Stadt Augspurg
Jhrer Kayserlichen Mayestät 300000 Gulden (florenus)f: erlegen müßen, alß haben
ihre eminentz selbiger Stadt zu beförderlichster able-
gung obermelter Summa 100 mille ReichsthalerRthlr: bahr dargeliehen,
welche bey selbiger Stadt, alß ein ewiges Stifft, ligen
bleiben, von welchem jnteresse die Professores, dieser
neẅen Vniversitet erhalten werden sollen.

|| [[Handschrift: 275v]]


herr Löw so gestern von Baden wiederkommen, bringt bescheidt,
daß meine sachen noch in schlechten terminis stehen,
die Böhmische ist vom grafen Schlawata, an die
hofkammer remittirt, die Schlickische bleibt gar
stecken, die pensjon ist auch bißhero, verzögert,
die Schwartzburgischen salvaguardien sollen außgeferti-
gett werden, vndt man soll von iederer 12 ReichsthalerRthlr:
geben. Les Grands, font ce qu'ils veulent,
& ne se laissent presser, moins encor, leurs favorits,
& les moindres apprennent a faire de mesme.


Jch habe zwar vermejnt, es wehre mitt den
mille ThalerThlr: so mir, der Schatzmeister, Curlandt, vor-
strecken sollen, richtig gewesen, So hat es doch
nicht sein können, weil er zur hochzeitt des
Churfürsten von Bayern (gegen den 15den: Julij, stylo novo) muß
dem Kayßer, geldt zu wege brjngen, vndt
andere ziehen den kopf auß der Schljnge. J'en
meurs d'jmpatience, <& m<'>e<n> desespere!!!>


Endtlich, hat mir durch Johann Löws fleiß, der Cammer-
furrirer hertz, mitt mille ThalerThlr: gegen doppelte versicherung
außgeholfen, auf ein Jahr lang, mitt 6 pro cento: || [[Handschrift: 276r]]
zu verzinßen. Il m'a fallu engager le beau joyaulx
de Savoie quj vaut bien 2 mille ThalerThlr: & nonobstant cela,
Johann Löw a estè contraint, d'estre respondant & d'engager
ses biens, en cas que je manquasse. Ainsy le monde
aujourd'huy, est mesfiant, sans disti<ncti>on des personnes.


<Jch habe den alten hahn, Brandenburgischen hofmeister in mein losament, laßen nehmen, pour ne l'abbandonner.>


Nota Bene[:] Johann Löw estime, á 2 mille florins (Gulden)f: maintenant, sa maschoire de licorne,
cela feroit 1333 ReichsthalerRthlr: 30 Creuzercr: croyant le vendre aux
villes Hanseatjques, <a Hamburg ou par de lá.>


Somnium: daß ich in guter Gesellschafft gewesen, vndt an
einer Runden Taffel geseßen. Röder hette mir lange aufge-
wartett, endtlich als ich ihm was anders befehlen wollen,
hette er mitt fleiß, oder auß Mißverstandt, sich auch an
die Tafel (weil noch eine stelle ledig) sich zur<zur seitte> gegen
mir vber, gesetzt. Anfangs hette michs verdroßen, doch
endtlich hette ichs also geschehen laßen, vndt wie er ein
glaß wein, nach dem andern <auß>getruncken, hette ich gesagt,
Man sollte ihm den Tittul der weinichte oder weinreiche geben,
<[v]ndt> vbern kopf legen, vndt aufschreiben. Daß hette ihn erstlich
verdrießen wollen, darnach aber hette er mitt freẅden angese-
hen, daß mir selber ein zettel auf den kopf wehre ge-
legt worden, darauf wehre gestanden: der Gesegnete.
Die vbrige Gesellschafft hette sich auch darüber erfreẅet,
vndt in dem instantj wachte ich auff. Gott laße mirs guts bedeütten. || [[Handschrift: 276v]]
Amen.


Wir haben mitt bestürtzung gehört, daß herr
Schafgotzsch, solle sein zu Regenspurg, torquirt worden.


herr Geyer, vndt herr Löẅ, sejndt zu Mittage, meine
gäste gewesen. haben vndter andern auch voriges referirt,
Jtem: von andern mehr, welche zu Regenspurg sitzen. Jtem: haben Sie
erzehlt, das heütte wieder eine Reformation9 alhier in Oesterreich an-
gestellet wirdt, das auch die Jehnigen, so <in> der Niederlage seyn,
(welches ein großes einkommen tragen soll) fortmüßen, vndt
das landt reümen, wann Sie nicht wollen Catohlisch werden.


Jtem: daß heütte noch Stubenrecht, vber den Obersten Cratzen,
gehalten worden. Das dritte, vndt letzte Standtrecht, werde
in kurtzem, hernacher folgen.


Le temps me dure estrangement, icy a Vienne,
n'ayant nulle compagnie, & ne pouvant estre expediè.
O Dieu ayde! & exauce moy!


Mein Thomaß Benckendorff Secretarius ist mir gestern
auch kranck worden, hat so ein reißen in den gliedern vndt auch
haüptwehe. Gott helfe ihm zur beßerung, wie auch dem Brandenburgischen
hofmeister hahn, welcher auch kranck in diesem hause darnider
ligt. So ist mein neẅer kammerdiener, der Sebastian
auch vnpaß worden. Vndt man hat große mühe vndt arbeit[,]
medicos zu bekommen, welche zu den krancken gehen, so wol vmb || [[Handschrift: 277r]]
der Religion willen, alß das Sie mitt geschäfften vndt
pacienten sehr vberhaüfft sein.


Nota Bene[:] J'avois un songe ce mattin, que j'ay oubliè, & n'en
ay retenu qu'un cercle au quel il y avoit force
escritures que je lisois, & dans ce cercle estoyent
comprins d'autres cercles, Je ne scay plus ce qu'il
y avoit d'escrit, mais bien entendis ie sur la fin, une
voix quj me dit en ma langue matternelle: der zirckel ist vmb-
gelauffen. Nota Bene[:] & me semble qu'il me falloit oublier ex-
pressèment le reste, d'autant que j'avois de la resistance
en escrivant dans ce journal, le songe hier, & le faysois
neantmoins, car on n'ose pas tousjours manifester telles
jnfluences, ou jnspirations.


Nota Bene[:] l'anneau de ma soeur Anna Sophia <attachè d'elle mesme> m'est tombè aussy du bras ce
mattin, peut estre que cela sera le cercle. Deus avertat clementer
mala omina! & omnia mala præsagia!


Pour passer un peu le temps, & mon impacience quj dure
encores, je suis allè autour de la ville, en carosse.


Risposta dj Baden a Johann Löw daß der Reichshofraht,
vndt Secretarius Johann Söldner, jn des Kaysers ge-
schäften zu thun, vndt derowegen nicht antworten
können. Jtem: von einem andern daß ich aufn donnerstag
zu Mittage soll zu Baden sein, so wollen mir,
Jhre Kayserliche Mayestät, audientz ertheilen. etcetera
Le premier poinct accroist mon impacience! || [[Handschrift: 277v]]
etcetera Avis; daß vor ein par Tagen, dem Pfaltzgrafen
von Neẅburg wegen des gewäßers, nicht ferrne von
Baden, zwey<drey> pferde sampt dem vorreütter,
vor der kutzsche ertruncken, vndt wann Sie die
strenge nicht abgehawen hetten, wehren die Andern
pferde auch ersoffen.


herr Löb ist bey mir gewesen, nachmittags haben vns
verglichen, wegen der rayse, nach Baden.


Zeitung das die Rebellion der pawren in SteyerMarck continuirt,
vndt es dörfte wol ein großes Feẅer drauß endtstehen.
haben albereitt viel örter geplündert, auch Stügke vndt
allerley gewehr bey sich. Gott steẅre allem vnheyl.


Es ist nichts mitt dieser post, vor mich ankommen.


herr Geyer hat mich besucht, vndt kutzschen vndt pferde offerirt.


Oberster Manteüffel hat mich nachmittags besuchtt. perge

Donnerstag den 28. May: ⁄ 7. Iunij:


Meilenm.
Bin heütte nach Baden in einer landtkutzsche, selb 6te. gefahren,
zur angesagten audientz, ligt von Wjen

4


Das kalte Aprillenwetter wehret noch immerfort
mitt verwunderung in dieser zeitt, vndt hat heütte
wiederumb sehr gewehet vndt gestürmet, auch geregnet,
insonderheitt den Nachmittag.


Wie ich zu Baden ankahm, begegneten mir eben, Jhre
Kayßerliche Mayestät in der proceßion des Frohnleichnambs, || [[Handschrift: 278r]]
vndt trugen selber eine Fackel in der handt, giengen
bahr haüpt, vndt knieten nieder, etzlich mal an den
aufgerichteten altären vndterwegens, mitt großer devotion.
Der Ertzhertzog Leopoldt Wilhelm gieng auch vor Jhrer Mayestät
her, mitt einer fackel in der handt, vndt die Cammerherren,
auch andere hofofficirer, vndt vornehme herren, knieten auch,
vndt trugen fackeln in den händen. Nota: der Spannische Ambassador Conte d'Onnata
kniete nicht, wie auch der Graf von Althajmb, vielleicht wegen
alters vndt Schwachheitt willen. Pfalzgraf von Neẅburg kam zu spähte.
Wenn daß Sacrament auf den altären (auf den gaßen) niderge-
setzt wardt, vndt geklingelt zum niederfallen, schlug die heer-
paucken, und bliesen die Trompter, darnach mußten kleine
büblein weiß angethan, etwas geistliches außruffen.
Auf das Sacrament folgete der Kayser, vndt der hof. Voran
aber, wurden viel fahnen, in proceßion getragen, durch
allerley zunften.


So baldt als solches verrichtett, muste ich Alsobaldt zu
Jhrer Mayestät kommen ins zimmer, vndt audientz haben,
da hörten mich Jhre Mayestät vultu hilarj & sereno an, vndt
waren gar leühtsehlig. Nahmen die<meine> gratulationes zur
badecur der Kayserinn, vndt Jhrer Kayserlichen Mayestät zum friede
vndt beruhigung der Christenheittk, sehr wol auf an.
Schertzten gar mildiglich darzwischen, weil ich dem Kayser
zur badecur glück wüntzschte, das er nicht haben wollte,
weil er nicht sondern Imperatrix Sie gebrauchte, vndt weil
Jhre Mayestät der guten wartung gewohnt wehren, köndten Sie nicht || [[Handschrift: 278v]]
von ihr bleiben. Stelleten es mir anheimb, ob ich zu<nach> hause ver-
raysen, oder alhi<zu> Wien der Chur Bayrischen hochzeitt er-
warten wollte, darzu Jhre Mayestät sehr inclinirten,
weil Sie auf den 15den: Julij: angestellet wehre,
vndt nicht so gar ferrne. Wegen meiner pension,
vndt anticjpation derselben, auch vorgeschlagenen assignation,
hetten Jhre Mayestät meinen vorschlag nicht vor gut angese-
hen, wollten aber gern auf andere Mittel bedacht sein.
Wie ingleichem hetten Sie mir gern gratificiren wollen,
wegen der Böhmischen prætension. Es wehre aber das geldt,
wieder Jhre Kayserliche Mayestät, in einer offentlichen rebellion
angewendet worden, vndt daß Jhre Mayestät es candide rauß
sagen müsten, so wüsten Sie nicht, auß waß vrsachen,
die gehorsamen vndt vnschuldigen, sollten vor die <vn>gehor-
samen vndt schuldigen gestrafft werden. perge Jn der
kriegssache solle Jch mitt herren Obersten Löbell
(an Stadt des verrayseten Grafen Schlickens) reden, vndt
Jhrer Mayestät weitter referiren laßen, Si Er müste es wißen.
Jch thete zwar eben nicht vnrecht daran, Jhre Mayestät verarge-
ten mir es auch nicht, daß ich vor hertzog Julius henrichen vndt
den Schafgotzschen bähte. Es stünde mir frey zu bitten, Jhre Mayestät
aber, köndten dennoch drauf anordnen, vndt thun was Sie wollten.
Sie sagten auch, der hertzog Julius heinrich, köndte noch wol eine weile
sitzen bleiben. Sie wehren mitt mir wol zu frieden. Jch möchte || [[Handschrift: 279r]]
derselben im hause, oder zu felde aufwartten. Jhre Mayestät
dimittirten mich also mitt allen gnaden vndt versicherung
derselbigen. <Nota Bene[:] Was wirdt Chur Sachsen darzu sagen, wann ich in seinem lande wollte werben lassen?>


Pfaltz Neẅburg alß ich wieder hinauß gienge, fragten was
Si ich so lange darinnen gemacht hette, vndt was
mein anbringen vndt werbung wehre. Jch sagte was ich ver-
meinte, das sich sagen ließe. etcetera <Jl faut payer le monde; de monnoye courrante.>


Darnach bahte mich, Graf Porcia, wie auch der herr
Oberste kammerherr, zur freytafel, vndt ich den
Pfaltzgrafen, (a ma punition) da gab es Allerley
disputes von der Religion, vndt nachdenckliche reden, <auch in Politicis.>


Nachmittags, mitt Doctor Liebenthal, heßendarmstedtischen
residenten bekandt worden. J'ay apprins de luy, comme d'un
sujet fort capable[,] beaucoup de choses, & particulierement
touchant les traittèz de paix, <plusieurs particularitèz: comme:>


La pacification avec Saxe et Brandenburg, & tous les Princes E-
vangeliques, quj veulent, <comme les Duc<s> de Weymar, Hessen etcetera[.]>


Les biens Ecclesiastiques retiendront pour 40 ans les possesseurs,
s'entend ceux quj sont confisquèz apres l'accord de Passaw,
ceux de devant demeurants a eternitè.


Tout sera rendu quj a estè occupè apres 1627 aux Evangeliques,
& aprés 1630 aux Catoliques. <Les Princes & Estats de Silesie <y sont> aussy comprins.>


L'Empereur ira avec 50000 hommes contre France, & Saxe contre Swede,
s'ils ne s'accommodent. Saxe tiendra de 20 a 30 mille hommes plus ou mojns. etcetera


Pour le Palatinat & Wirtemberg il y a de la difficultè.


Meckelburg payera de mulcte, 100 mille Dalers, en 4e. termes, & sera
comprins aussy bien, que les autres Princes & villes, horsmis les
villes quj ont capitulè.

|| [[Handschrift: 279v]]


Meilenm.
Nachmittags bin ich wieder nach Wien von Baden
Jch habe auch das badt zu Baden besehen, da Männer
vndt weiber mitteinander baden, vndt es eigene badt-
gerechtigkeitten hatt, <will man anders nicht gestraft sein.>
4


Alles silber wirdt schwartz so hinein kömbt.
Es hat zwey bäder, eines hat die Kayserinn <zu ihrem gebrauch> ver-
wahren laßen, das haben wir nicht sehen können.


Propositions de Johann Löw an Fürst August zu schreiben, 1. wegen renovirter
vollmachten, darzu man sich einmal zu Regensburg offerirt, vndt
res schwehrlich integra mehr ist. <Wann der ältiste in der familia stürbe, köndte man es aufs neẅe suchen sonst vnnöhtig. Sachßenrechtt, etcetera etcetera etcetera[.]> 2. Tax der regalien
den hofofficirern oder hohen ämptern, nichts in die canzeley
von freyen Reichsfürsten lehen. Vndt man muß eben so
viel geben, wann ich die lehen mittentpfangen laße als
wenn ich Sie alleine entpfange. 3. Confirmatio privilegiorum
wehre nicht nöhtig weil Dominus feudj noch lebte[.] Nota Bene[:] gleichwol
aber das Magdeburgische10 zu observiren vndt copialiter beyzu-
legen, auch per decretum von Kayserlicher Mayestät bey strafe die observantz
anzubefehlen. etcetera


Die salvaguardien vor die Fraw Muhme von
Schwartzburg auf ihr leibgeding, seindt auch außgefertiget
vmb 12 ReichsthalerRthlr: Schreibgebühr, jn die Cantzeley.


<Zeitung daß Mein Schwager hertzog Julius von Wirtemberg mitt Todt abgangen.>

|| [[Handschrift: 280r]]

Freitag den 29. May: ⁄ 8. Iunij:


Nach hauß angefangen zu schreiben, an Fürst Augustum[,] an den
Præsidenten, an die Fraw Muhme zu Krannichfeldt,
vndt an Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin, <Jtem: an Johann Syber.>


Nachmittags, hat mich der Oberste Manteüffel besuchtt,
vndt inter alia referirt, das der Oberste Logy Anhero
geschrieben an seine Fraw, er wehre dermaßen zuge-
richtett worden, zu Regenspurgk, daß er nichts mehr,
alß den Todt wüntzschte. Man vermeint, es seye wegen
Schmertzen der tortur. Dergleichen wirdt von herrn Schaf-
gotzschen vndt Schaftembergern auch gesagt, wiewol ichs noch
nicht glaüben kan, dieweil man kejne cavaglierj zu tor-
quiren pfleget, ja auch kejne Doctores wollen sich pejnigen
laßen, vermöge der rechten <wie auch milites nicht>. Die sachen sejndt zwar, mir zu
hoch, alß der im Rechten, nicht studiret, aber in crimine
læsæ Majestatis, & quæ vitam jpsam Cæsaris con-
cernunt, (wie diese gefangenen inculpirt werden,) pflegen
die Obrigkeitten wol <billich> das recht zu schärfen, nach dem dicto:
Atrocia delicta puniuntur atrocibus pœnis. Jedoch
muß auch eine Obrigkeitt wol zusehen, daß die nocentes
cum innocentibus nicht verwickelt, vndt das crimen læsæ
Majestatis recht notorium seye. Anderst kan leichtlich
ein crimen læsæ Maiestatis einem aufgeladen werden, das noch nicht recht
manifest ist, wie deßen in Franckreich vndt Engellandt exempla vorhanden. || [[Handschrift: 280v]]
etcetera Jhre Kayserliche Mayestät vnser Allergnädigister herr aber,
alß Summa justitia ipsa, werden den sachen, schon recht
zu thun wißen, beßer als Außländische Könige welche
ihre jura bißweilen aufsetzen laßen, wie Sie wollen,
vndt dem Jurj Cæsareo nicht vndterworfen sejn mögen. et cetera


Je me fay habiller en du satin nojr, ne scachant
pas encores, si le Duc Juljus, est vif ou mort. Vne
aulne de sattin figurè, couste jcy: 3¾ florins (Gulden)f:[,] du sattin simple:
florins (Gulden)f:[,] l'aulne du taffetas noir; 2¼ florins (Gulden)f:[.] L'aulne d'icy; &
l'aulne de Brabandt, sont esgales. Il me faut, 8 aulnes
pour un habit de sattin, <jcy.> <Visites; vndt warnungen herrn Löbens et cetera des follies de Pfaltzgraf Wolfgang Wilhelm par jntervalles.>

Samstag den 30. May: ⁄ 9. Junij:

<Al dj d'hoggi sono datate le <mie> lettere a casa. perge>


Zeitung daß es in dem hennebergischen[,] <heßischen> vndt Schmalkaldischen, noch
immer händel gibt, mitt den Schwedischen. hertzog Wilhelm,
Landtgraf Wilhelm, Feldtmarschalck Banner, wie auch
hertzog Geörge zu Lüneburg sollen zu hildeßheim beysammen
sein, neben andern hohen offizirern, vndt landtständen.


Die Schwedischen, wollen auch Wolfenbüttel blocqujren.


Die Spannische Silberflotta so ankommen, soll sich auf 15 millio-
nen reich befinden, rüsten sich starck auf WestJndien.
Die Spannischen werden ehistes in 24 mille starck nach der Mosel
zu felde ziehen. hertzog Berndt mustert sein volck, bey
Kayserslauttern. Hertzog von Lottringen, hat Mümpelgard
blocquirt. König in Frankreich aber den Reingrafen vndt den Maréchal de la Force
vndt de Breze, mitt 35 mille Mann zu fuß vndt 5 mille pferden dahin || [[Handschrift: 281r]]
commandirt wieder den herzog von Lottringen[.]


Jn den Grawbündten, vndt jm Veltlin, haben die Franzosen
auch händel. Savoya soll Frantzösisch worden sein<sich erklärt haben.>


Jn der Spannischen Schifarmada zwischen Messina vndt
Napolj, soll die Capitan galera des Marchese di Santa
Croce generals, in brandt gerahten, vndt in die 70 personen
darauf blieben sein. Sollen sonsten in die 36 spannische
galleren vndt 16 runde Schiffe, in selbiger armada
beysammen, vndt darauf 6200 Soldaten zu fuß, vndt
300 zu roß sich befinden. Theils meynen, Sie werden sich
mitt der Engelländischen Schiffarmada vor Rochelle,
conjungiren. Es wirdt auch, an den Spannischen
gräntzen, wieder Franckreich, viel volck zusammen
geführt, Scheinet, alß wolle es noch harte stöße setzen.
Zu Nürnberg ist eine vnerhörte Theẅrung, drey Sjmmer
korn, seyen neẅlich vmb hundert ReichsthalerReichsThlr: verkauft
worden. Der Prjntz von Vranien, ist mitt seiner armèe,
zu Neẅmögen, ankommen, vndt hat Chur Cölln die neutralitet
aufgekündiget. Franckreich ist auch im anzuge auf Picardie,
vndt hat einen aufbott in seinem gantzen Königreich ergehen
laßen. Der GroßTürck ist mitt 300 mille Mann, gegen
Persia aufgebrochen, die Schifarmada aber, hat er in
zweene hauffen getheilt, einen in den Archipelago, die<den>
anderen, aufs Schwartze Meer. Jst also Malta der Ge-
fahr befreyet.

|| [[Handschrift: 281v]]


Nota Bene[:] diesen Morgen hat mir allerley getraẅmet, vn-
dter andern, wie ich mitt herrvatter Seliger an einer Tafel
geseßen, vorm Tisch, herrvatter Seliger aber, oben an, vndt
viel leütte mehr, es hette auch allerley dißcurs gegeben,
Endtlich aber, wehren wir gescheiden von einander, vndt
ich wehre in ein groß Pallatium kommen, da wehren
schöne kammern, inne gewesen, ich von einer kammer
in die ander gegangen, vndt allerley leütte hinc jnde
angetroffen, deützsche, Spannier, Jtaliäner vndt Nieder-
länder, perge insonderheitt aber hetten mir die Spannier vndt Italj;
im transitu große ehrerbiehtung erzeigt, vndt biß-
weilen mitt mir discurrirt, wiewol ich sehr geeilet,
vndt mich nicht wollen aufhalten laßen, Jch habe das
meiste vergeßen, nur so viel habe ich davon behalten, daß
an einer kammer, die alte Gräfin von Manßfeldt mei-
nen kammerJuncker Rödern aufgehalten, als ich schon passirt
gewesen, vndt ihm schöne kleinodien, ihrer Tochter, zeigen
wollen, darauf wehre ein weiß Tuch gedeckt gewe-
Nota Benesen, vndt ein schönes auge von Corniol, cristall vndt
rubinen auchl andern edelgstein (einem rechten auge ähn-
lich) oben auf gelegen, das hette ich geschwinde in transi-
tu gesehen, vndt er hette wunder gesagt, was vnter
dem Tuch, vor schöne sachen <von kleinodien vndt edelgesteinen etcetera> gelegen wehren. Er
hat aber auch fortgeeilet, mir nach. Als wir
Nota Bene nun auß<in> dem Pallast, auf eine schöne grüne wiese,<ferrner gegangen, hette mir ein alter>, || [[Handschrift: 282r]]
vndt zu ende derselbigen an etzliche ba
Jtaliäner ein schön buch gezeiget, darinnen viel kost-
bahre gemälde gestanden, vndter andern mein conter-
fect <in miniatur>, in einem grünen kleide, da ich wehre immobilis
mitt dem rügken an einem <Starcken> bawm gestanden, vndt
Nota Bene ein Engel mitt einem weißen hembd, geg<vndt> flügeln
Nota Bene zur lincken vor mir etwas, der ander Engel aber
Nota Bene zur rechten hinter mir, eben also <geflügelt vndt> gekleidet wie
der vorige, nemlich mitt einem weißen hembde,
vndt hatten beyde grüne kräntze wie <von> palmenbaẅmen
auf den haüptern, die hembder aber waren gegürtett,
am gürtel, vndt Sie die Engelchen nahmen mich sehr
Nota Bene fleißig in acht, also daß ich nicht kondte belejdiget
Nota Bene werden, weil ich auch, den schönen grünen bawm, am
Nota Bene rücken, mich beschützende, hindter mir hatte, vndt ich
stundt gantz dichte daran. Vber mir, dauchte mich,
stunde am bawm, ein zettel angeschlagen, vber
Nota Bene meinem haüpt, darauf stunde geschrieben, mitt
Nota Bene großen güldenen buchstaben: Il custodito: welches
Nota Bene die vorgedachten nationes <ihrer> etzliche, so dabey stunden,
höchlichen admirirten. Die deützschen sagten, ey das ist
vber alle maßen schön[,] <herrlich vndt wundersahm>, vndt zeigten es einer dem andern,
die wallonen, Spannier, vndt welschen preiseten es
auch in ihren sprachen gar sehr, vndt mich deücht, ein Span-
Nota Benenier sagte: Bien guardado es a quien Dios guarda.
Die Jtaliäner sagten: <Ô buona guardia,> Buona custodia. ô beato huomo! etcetera || [[Handschrift: 282v]]
etcetera o felice Principe, che glj Angelj custodiscono. perge
Jch hette es aber nicht gewust noch gesehen, wann mir
es Mein vetter Marggraf hanß Jörge von Brandenburg nicht
gezeiget hette, dann wie mir der Jtaliäner das buch
wiese, kam er ohngefehr auß der anticamera
darzu (denn mich dauchte, der Pallast vndt der
Kayserliche pallast, wurde alles eins) vndt kuckte
mitt hinein in das buch, was an den andern gemälden
zu notiren ist mir entfallen. Der Margraf aber sagte
zu mir: Euer Liebden nehmens in achtt, da sehen sie ihr con-
terfect, das seindt Euer Liebden wie Sie die Engel zum Ver-
dugo führen, vndt man will ein mirackel drauß
machen, Jst das nicht ein schöner poße, etcetera vndt er
lachte gar hönisch darzu. Mir gefiel es aber
<gar> sehr wol. Baldt dauchte mich, wie der Margrafe
<wehre> wegkommen, (als er gesagt, er hielte es vor Narren-
wergk,) vndt es wehre darnach kejn gemählde
mehr, sondern alles recht, revera gewesen vndt gesche-
Nota Benehen, darüber horte ich starck <wie an der Thür> anklopfen vndt
muste <drüber> aufwachen. Gott gebe nur, daß mir der Trawm
(wie er das ansehen hatt) gutes, vndt nichts böses be-
deütte, die Engelchen sahen zwar den Todten kindern,
wie man Sie in den Westerhembdlein, pfleget zu
mahlen, nicht vnähnlich, ob etwan meine zween Söhne, || [[Handschrift: 283r]]
<Nota Bene[:] Ex arbore potest Arca fierj?, Nota Bene[:] applicuj me arborj tam arcte cum pileo negro, Nota Bene[:] zum Verdugo führen quj mortuus <est.> Nota Bene Jtem: verbum custodia! Jtem: anklopfen.>
Nota Bene einer mir im Tode vorgehen, der ander baldt folgen,
vndt ich also <nach dem willen Gottes> außsterben soll, sine hærede masculo.
<oder ob meine person in Schimpf vndt Gefahr gerahten solle innocentemente[.]>
Aber doch macht es mir <wieder> einen muht, daß sie größer
wahren, als meine kinder, (wo jch recht behalten habe,)
dann Sie wahren, so wie knaben, von 10 in 12 Jahren
groß, vndt schön gefärbt, jm angesicht, nicht bleichfärbig
Nota Bene als Todten. Sie beschützten mich, <mitt ihren flügeln> <vor[-]>mi vndt hinderwarts,
auf den seitten des schönen dicken Schattechten
bawms sehr fleißig <vndt waren Sehr sorgfältig vor mich Sie>
<prangen auch mitt gantzem leibe vndt flüchelchen zur seitte vor[-] vndt hinder mich, wenn iemandt nür zu nahe kahm, vndt Schaweten denn immer nach mir.>, vndt es kam viel volcks
dahin, ob es aber meine feinde, vndt verfolger
gewesen, weil sie mir folgeten, habe ich
vergeßen, halte es aber vor gewiß, weil ich selber
<an> dem bawm mich hielte, vndt ihn gar nicht mitt
dem rügken <vndt mitt dem haüpt so mitt einem Schwartzen hut bedecktt> verlaßen wollte, auch selber der mey-
Nota Bene
psalm:
9111:
vmbra
Altissimj;
nung wahr, es köndte mir solcher gestaltt, kein
leidt wiederfahren, vndt danckte Gott vor solchen
heiligen beystandt, vndt Englische himmlische beschirmung.
Nota Bene
Ψaλm:
9112 et
3413 de
custo-
dia Angelorum.
Ob Sie die Engel palmenzweige in händen hatten,
habe ich gleichsfalß vergeßen, Mich deücht es aber
nicht, vielmehr bedünckt mich, Sie seyen vor, vndt hjnter
mjr, so etwas zur sejtten, mitt dem bawm, angefeßelt
Nota Bene gewesen, vndt ich hette mich auch, gar fest, an den bawm,
zwischen ihnen halten müßen, vndter der güldenen vber-
schrifft. <So wehre ich sicher gewesen, <vndt wol bewahrt[.]>> Gott gebe mir allezeitt, es seye wachend, oder
Schlafendt, die rechten heiligen engel, die himmlischen Geisterlein zu bey- || [[Handschrift: 283v]]
ständen <vndter dem Schatten des Allmächtigen vndt schirm des höchsten>, vndt laße Sie in keiner noht, von mir wegbleiben.
Es ist sonsten wol ein schöner Trawm, <vndt denckwürdig. perge>


Der Oberste Kollonitzsch, hat zu mir geschickt, vndt
sich bey mir anmelden laßen, Jch habe mich aber endt-
schuldiget, wegen des posttages, vndt daß ich zu schreiben hette.


Wjr haben heütte, erdbeeren, zum Neẅem vom Jahr, ge-
geßen.


J'ay estè fort tendrement passionnè tout cejourd'huy, a
cause de ce songe si admirable, dont je ne me souvienne en a-
voir eu de semblable toute ma vie. I'espere, que le bon Dieu me
fera ressentir les effects de sa grace, mesmes en ceste vie, &
me delivrera par sa grace, de toutes mes afflictions, & crevecoeur.
Ainsy soit il! Sis patiens; & sapiens, disoit un ancien. perge
Petrarca dit: L'alma ch'è sol da Dio fatta gentile,
       Che già d'altruj non può venir tal grazia!
     Simile al suo Fattor stato ritiene,
     Però dj perdonar maj non è sazia,
   A chi co'l cuore e co'l sembiante humile,
 Dopò quantunque offese a mercè viene,
E se contra suo stile, ella sostiene, d'esser molto pregata
 D'esser molto pregata, in luj si specchia,
 E fa'l perche'l peccar più si pavente,
 Che non ben sj ripente,
 Da un mal, chi dell'altro s'apparecchia!14

|| [[Handschrift: 284r]]


Zeitung das zwischen dem general <leutnant> Gallaaß vndt den Frantzosen,
bey Speyer, ein ernsthaftes treffen vorgegangen.


Jtem: daß nach beschehenem Friedensschluß zu Prag
alle große Stücke dreymal gelöset, vndt
auch von der soldatesca daselbst drey salven ge-
geben worden. Zu vbernehmung des Churfürstlich Säxischen
kriegsvolcks, soll Marchese di Grana, verordnet
sein, deßgleichen in Schlesien zu vbernehmung der von
ChurSachsen occupirten plätze, commissarij verordnet,
vndt es continuirt daß auch die Schlesinger auf
gewiße maße, in diesen frieden mitt eingeschloßen.


Vor die neẅgeworbene Pollacken, hat man 120000
ReichsthalerRthlr: in die Schlesie geschickt, welche von hinnen
auß, mitt 100 Mußcketirern, dort hineyn convoyirt
seindt worden. Der König hat sich von Budweiß
nach Prag erhoben, möchten so lange alda verharren,
biß die conjunction richtig, vndt möchte wol der Chur-
fürst in eigener person dahin gelangen. Der Frantzose
soll mitt seinem anhang, von diesem friede gantz
außgeschloßen sein, es seye dann, das er alle im Römischen
Reich, so wol in deützsch: als welschen landen, occupir-
te plätze restitujren thue. Alle andere, so diesen
Frieden genießen wollen, haben von ankündigung deßen,
zehen Tage frist, sich einverleiben zu laßen, die aber nicht || [[Handschrift: 284v]]
wirdt man vor offentliche feinde halten. Die mejsten
Evangelischen Reichsstände aber melden sich an. Die Cron
Spannien läst noch hin vndt wieder stargk werben, weil
der Frantzose vndt die holländer, sich näher wieder das
hochlöblichste Ertzhauß Oesterreich verbunden haben, denen
man numehr gewachsen genueg sein wirdt. Des Churfürsten
zu Bayern hochzeitt, wirdt noch auf den 15den: Julij, alhier
gehalten werden. Der Fürst von Modena vndt Fürst von
Lobkowitz aber, seindt beyde ins Kayßerliche feldtläger verrayset.
Man sagt gar starck, der Pabst werde einen Legatum
a latere anhero schigken, vndt friedenspuncten zwischen
dem Kayßerlichen hauß Oesterreich, vndt dem König in Frankreich
proponiren laßen.

|| [[Handschrift: 2r]]

   mad Literam F. 1 numero 70 (Registratur 1)
Fürst Christiani II. gehabten
Traum zu Wien betreffend 1635.


3 folian

|| [[Handschrift: 2v]] || [[Handschrift: 3r]]


oAm Sonnabendt den 30. May: ⁄ 9. Junij, deß 1635. Jahres, hat mir
des Morgends im güldenen Ochßen, auf meinem bettlein, in
einer kleinen kammer, alleine schlafende zu Wien getraẅmet,
wie ich mitt herrvatter Seliger an einer Taffel geseßen, herrvat-
ter Sehliger oben an, wie gewöhnlich, vndt Jch vorm Tisch, vndt
vmb die Tafel herümb viel andere leütte mehr, welche Jch
vergeßen, Mich deücht aber herrvetter Fürst Ludwig saße bey
herrvattern Seligem[.] Es hette allerley sonderbahre discours gegeben,
die mir gleichsfalß endtfallen. Endtlich aber wehren wir von
einander geschieden, vndt Jch wehre in ein großes Pallatium
kommen, da wehren schöne kammern innen gewesen, ich von einer
kammer in die ander gegangen, vndt allerley leütte, hinc jnde<hier vndt dar>
angetroffen, alß deützsche, Spannier, Jtaliäner, vndt Niederländer perge
insonderheitt aber hetten mir die Spannier vndt Welschen, im vorüb[er]
gehen, große ehrerbiehtung erzeigt, vndt bißweilen mitt
mir gesprachet, wiewol ich sehr geeilet, vndt mich nicht
wollen aufhalten laßen, das meiste zwar, habe ich vergeßen,
Aber so viel habe ich davon behalten, daß an einer kammer,
die alte Gräfin von Manßfeldt meinen Ernst Röder aufge-
halten, als ich schon vorüber gewesen, vndt ihm schöne kleinodien
ihrer Tochter zeigen wollen, darauf wehre ein weißes Tuch
gedeckt gewesen, vndt ein schönes auge von Corniol, cristall
vndt rubinen, auch andern edelgestein (einem Natürlichen au-
ge ähnlich, da das corniol das fleisch repræsentirte von außen)
oben auf gelegen, daßelbe hette ich geschwinde in transitu ge-
sehen, vndt er hette wunder erzehlt, was vndter dem Tuch,
vor schöne Sachen von kleinodien, vndt edelgesteinen gelegen weh[ren.] || [[Handschrift: 3v]]
Er hat aber auch fortgeeilet, mir nach. Als wir nun in dem
Pallast, ferrner fortgegangen, hette mir ein alter Jtaliäner
ein schön buch gezeiget, darinnen viel kostbahre gemälde gestanden
vndter andern mein conterfect in miniatur in einem grünen
kleide, da ich wehre immobilis gestanden mitt dem rügken
an einem Stargken bawm angelehnt. <vndt ich hatte einen schwarzen hut auffp>. Zurlinken seitten etwas
forwarts wehre gestanden ein Engel mitt einem weißen hembde,
vndt flügeln aufm rügken, zur rechten etwaß hindter mir, ein
ander Engel eben also geflügelt, vndt gekleidet, wie der vorige,
vndt hatten beyde grüne kräntze, wie von Palmenbaẅmen,
auf den haüptern, die hembder aber waren gegürtett, vndt
Nota Bene Sie die Engelchen nahmen mich sehr fleißig in achtt <auf beyden seitten> also daß ich
Nota Bene nicht kondte beleidiget werden, weil ich auch den Schönen grü-
Nota Benenen <Schattichten> bawm, am rücken mich beschützende, hindter mir hatte,
vndt ich stundt gantz dichte dran. Vber mir, dauchte mich
gar eigentlich, stunde am bawm ein zettel angeschlagen, vber
Nota Bene meinem haüpt, darauf war geschrieben mitt güldenen buchstaben:
Jl Custodito; welches ihrer etzliche von vorgedachten nationen,
so dabey stunden, höchlichen admirirten: Waß Sie alles gesagt,
ist mir außgefallen, aber doch etwas habe ich behalten, nemlich
das die deützschen sagten: Ey das ist vber alle maßen schön,
<herrlich, vndt wundersahm> vndt zeigten es einer, dem andern. Die Wallonen, Spannier,
vndt welschen preiseten es auch jn ihren sprachen gar hoch, vndt
mich dauchte wie ein Spannier sagte: Bien guardado es,
a quien Dios guarda. Die Jtaliener sagten: Oh buona
guardia; Buona custodia, ô beato huomo, etcetera[,] Theilß:
Ô felice Principe, che glj Angelj custodiscono. <Mich bedünckt es waren auch Pohlen mitt darbey.> perge Jch || [[Handschrift: 4r]]
hette es aber <erst> nicht gewust, noch gesehen, wann mir es mein vetter
Marggraf hanß Geörge von Brandenburg nicht gezeiget hette, dann wie
mir der Jtaliener das buch wiese, kam er ohngefehr auß der anticamera
darzu, (denn mich dauchte, der pallast vndt der Kayßerliche Pallast,
wurde alles eins) vndt er kuckte mitt hineyn in das buch, was
an den andern gemälden denckwürdig, ist mir endtfallen, der Margraf
saget aber zu mir: Euer Liebden nehmens in acht, da sehen Sie ihr conterfect
das seindt Euer Liebden wie Sie die Engel zum Verdugo führen, vndt man
will ein mirackel drauß machen, Jst das nicht ein schöner poße?
vndt lachte gar hönisch darzu. Mir gefiel es aber gar sehr
wol. Baldt dauchte mich wie der Margraf wehre wegkommen,
(als er gesagt: Es ist doch nur Narrenwerck) vndt es wehre
darnach kein gemählde mehr, sondern alles recht revera<in der warheitt> ge-
wesen, vndt geschehen, darüber horte ich stargk wie an der
Thür anklopfen, vndt muste drüber aufwachen. Gott gebe,
daß mir dieser Schöne Trawm, wie er daß ansehen
hatt, eytel gutes, vndt nichts böses bedeütte, vndt
bewahre mich, vndter dem Schirm des höchsten, vndt vndter
dem Schatten des Allmächtigen, mitt seinen heyligen
Engeln vndt himmlischen Feẅrigen wagenburg kräftig-
lich, in allem meinem thun vndt laßen, wegen vndt Steigen,
Noht vndt anliegen, auch gantzem leben, vndt im Tode selber,
durch vnsern Erlöser vndt Sehligmacher Jesum Christum,
in kraft des heiligen Geistes, des himmlischen gnaden-
pfandes, vndt Sehligen Trösters, Amen, Amen, Amen. perge
     Christian, fürst zu Anhaltt. et cetera manu propria

|| [[Handschrift: 4v]]


Nota Bene Nota Bene[:] Es scheinet, das zu distinguiren seye zwischen
dem gemählde, vndt dem warhaftigem baum vndt
gesichte im Trawm, vndt daß beydes endtweder
einerley, zu desto gewißerer befestigung, oder aber
zweyerley, ein geistliches vndt weltliches bedeütten
möchte, wie dann der bawm, kan den lebendigen Gott,
oder die Religion, oder auch den Römischen Kayser an-
deütten, sonderlich weil mir etzliche Tage hernacher
dauchte, <m>ich hette <damals> getraẅmet, es wehre der schöne
bawm, alß ich mich hette davon loß reißen wollen,
an meinem rücken vndt haüpt haften blieben, hette
die bletter verloren, vndt es wehre gelingen, ein dröger[,]
holer vndt verfaulter Stamm, drauß worden, vndt i<e>s
wehre hinter mir ein Sargk drauß worden,
darein ich (auf dem scheitel meines haüpts,
starck blutende) wehre geleget, vndt von
den beyden Engeln todt weggetragen worden.
Es dauchte mich auch die Engel wehren mitt
eysernen ketten, an den bawm angefeßelt
gewesen, doch so lang<k>, daß sie sich wol moviren,
vndt mich beschützende, vor sich vndt hindter
sich sprjngen können. Es kan auch der bawm, concor-
diam Anhaltinæ domus, seu fraternam, anzeigen, oder auch:
einen Neẅen beruff, daran ich hafften solle, nach Gottes schickung. et cetera || [[Handschrift: 5r]]
Es möchte auch wol (si conjecturare licet)
der bawm, Meinen Stammbawm, meiner linien
bedeütten, daß ich zwischen meinen beyden Söhnen,
an dem bawm des ehestandes haften, vndt
darinnen also gesegnet sein sollte, wo
ich mich aber loß davon riße, vielleicht
vmbkommen, vndt köndte<n> vielleicht die
Nota Bene beyden engel, meine zween noch lebende
Nota Bene Söhne bedeütten, denn die Töchter propagiren
Nota Bene den Stamm nichtt, iedoch salvo meliorj iudi-
cio, vndt dem willen Gottes nichts einge-
griffen. Die zeitt wirdt es klahr machen.
Jch halte diesen Trawm zwar, vor Göttlich,
wiewol ihrer viel zu vnsern zeitten, per
somnia verleyttet worden sejndt. Es heist:
Probate spiritus, an sint ex Deo?15


Vielleicht bedeüttet auch der bawm, daran die En-
gel mitt ketten angefeßelt, vndt ich angelehnet,
das jurament, damitt ich dem Kayser verbunden, vndt
vndter Jhrer Mayestät schatten haben solle. Würde ich mich
aber auß deßen protection loß zu reißen tentiren,
dörffte ich das leben darüber lassen. Ambigitur!

|| [[Handschrift: 5v]]


Vielleicht kan auch der bawm, ein Schif bedeütten,
(weil man auß holtz die Schiffe zimmert) da-
rinnen ich zwar werde sicher sein, so lange ich darin-
nen verbleibe, oder das es gantz bleibet, vndt nicht durch
sturm, oder Schifbruch zergehet, oder ich etwan heraußer
springe, oder aufs haüpt, (wo das letzte deüchten
richtig ist) verwundet vndt verletzet werde.


Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] diesen Trawm, habe ich freylich, zu Wien, in
Oesterreich, <im Mayo:> anno: 1635 gehabt, undt daß er Göttlich
gewesen, darahn kan ich nicht mehr zweifeln, halte
aber davor, deßen erfüllung, seye allererst, anno:
1649 erfolget, auch im Majo, alß der venezianische Gene-
ral la Riva, die Türgken, (wunderbahrer weyse,)
zu Foja, unferrne Smyrne, in Asia geschlagen, undt fast
ihre gantze armada im port verbrandt, da mir dann
mit meinen Söhnen, ein überauß großes glügk vorge-
standen, wann ich es hette recht zu amplectiren gewußt,
undt mein Elltister Sohn, Erdtmann Gideon, nicht
darüber, (in dem Unglügksehligen Bernburgk), gestorben,
undt seine lebenszeitt, vielleicht anticipiret worden wehre. perge
Nimmermehr, sol mir dieses, (so lange ich bey vernunft bin) auß
meinem gedechtnüß kommen. Ach Gott! Wie können wir unß,
so übel, in deine gnadengaben schicken, undt recht annehmen,
undt genießen, was du vns, so gühtig, undt so milde anbeüttest!
<Mache uns doch beßer geschickt! undt fertig, zu thun, deinen willen, Amen! Amen! Amen!>

|| [[Handschrift: 284v]]

Sonntag den 31. May. ⁄ 10. Iunij.


Die wirtin auf 2 wochen contentiren laßen, zu solchem
behuff, wie auch meine diener wegen Ostern völlig zu
contentiren, Thomas Benckendorf zu berechnen zugestellet – – 71 ducaten.


Jn einem hause zugesehen, wie der stadtliche vmbgang
auß der Jesuiter kirchen, ist gehalten worden, <noch> wegen
des Fronleichnambs, mitt vielen fahnen, altaren,
lichtern, vndt allerley leütten, auch heerpaucken vndt
Trommeten, der bischoff von Wirtzburg vndt der von
Osnabrück, mitt vielen andern herren, seindt per-
söhnlich darbey gewesen.

|| [[Handschrift: 285r]]


Darnach bin ich auf die eine pastey am
Cärner Thor, gegangen, vndt habe gesehen, wie
die stücke seindt auf allen pasteyen zum
letzten mahl zur frölichkeitt des getroffenen
friedens mitt ChurSaxen, loßgebrennet worden.
Die beyden ersten mahl habe ichs gehöret, das
dritte mahl gehöret vndt mitt angesehen. Es
stunden auf dieser pasteye, 10 stücke meistljch
neẅ gegoßen. Gott lob, daß es so weitt gekom-
men, er verleyhe vns bestendigen frieden. Amen.


Zum Graf Schligken, habe ich geschickt, ihm zu sei-
ner wiederkunft gratuliren laßen, vndt mich Jhme
recommendiren, auch anmelden, weil ich von wegen Kayserlicher
Mayestät etwas mitt ihme zu reden hette, ob es vndt
wo es seine gelegenheitt leyden wollte, daß wir
köndten zusammen kommen, alhier oder zu Baden, <& quando?>


Er hat mir wieder laßen ejnen guten Morgen vermelden,
vndt sagen, er müste heütte mitt abfertigung
eines Bayerischen Gesandten zubrjngen, welcher ei-
lends fortmüste, (la mesme excuse dont il se ser-
voit jl y a <plus de> dix jours) Morgen wils Gott aber, wollte
er kommen, vndt mir aufwarten. perge Ceste froideur
est trop palpable, & me donne d'estranges jmaginations. || [[Handschrift: 285v]]
perge perge perge


Textapparat
a Schreiberwechsel zu Christian II.
b Schreiberwechsel zu unbekannt.
c Schreiberwechsel zu Christian II.
d Schreiberwechsel zu unbekannt.
e Schreiberwechsel zu Christian II.
f Schreiberwechsel zu unbekannt.
g Schreiberwechsel zu Christian II.
h Schreiberwechsel zu unbekannt.
i Schreiberwechsel zu Christian II.
j Gestrichenes im Original verwischt.
k "Christen" und "heitt" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
l Streichung von "rubinen auch" wieder aufgehoben.
m Schreiberwechsel zu unbekannt.
n Nicht zeitgenössische Beschriftung des Deckblattes zu einem in seinem letzten Absatz erst nach dem Mai 1649 durch den Fürsten abgeschlossenen Text auf drei stets beidseitig beschriebenen Blättern, welche vermutlich im 19. Jahrhundert zwischen die Tagebucheinträge vom 20. und 21. November 1635 geheftet wurden.
o Schreiberwechsel zu Christian II.
p Streichung von "auff" wieder aufgehoben.

Kommentar
1 Person nicht ermittelt.
2 Person nicht ermittelt.
3 Gemeint ist hiermit die Ermordung Wallensteins am 25. Februar 1634.
4 Christian II. reiste hier möglicherweise aus Sicherheitsgründen unter dem Namen des (ost)preußischen Adelsgeschlechts Dohna, aus dem zum Beispiel sein früherer Erzieher Christoph von Dohna stammt.
5 Zitat aus Dist. Cat. 1,27 (ed. Duff/Duff 1982, S. 600).
6 Irrtum Christians II.: Bei Sparr handelte es sich um keinen Domherren, sondern um einen Kapitularkanoniker des Stifts Neumünster in Würzburg.
7 Irrtum Christians II.: Bei Sparr handelte es sich um keinen Domherren, sondern um einen Kapitularkanoniker des Stifts Neumünster in Würzburg.
8 Irrtum Christians II.: Bei Sparr handelte es sich um keinen Domherren, sondern um einen Kapitularkanoniker des Stifts Neumünster in Würzburg.
9 Gegenreformation
10 Gemeint ist hier das Magdeburger Recht, welches keine konkrete Kodifikation, sondern ein im Einzelfall sehr variables Konglomerat von Normen und Rechtsvorstellungen umfasst, das ausgehend von Magdeburg die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Rechtsordnungen Mittel- und Osteuropas entscheidend mitgeprägt hat.
11 Ps 91,1.
12 Ps 91,4.
13 Ps 34,8.
14 Zitat aus Petrarca: Canzoniere, S. 60-63.
15 1. Io 4,1.
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abkündigen
von einer erhöhten Stelle aus bekanntgeben
ableinen
ablehnen, zurückweisen
ableinen
löschen, tilgen
accommodiren
sich anpassen, sich fügen, sich (gütlich) vergleichen
accommodiren
einrichten, ausstatten
accommodiren
zufriedenstellen, versorgen
admiriren
bewundern
admiriren
(hoch) achten, viel aus etwas machen
Ämulation
Nacheifer, Wetteifer
Ämulation
Eifersucht, Missgunst
Affection
(positive oder negative) Einstellung jemandem gegenüber (meist Gewogenheit, Zuneigung)
affectionirt
gewogen, geneigt
alsofort
immerfort, immerzu
Ambassador
Abgesandter, Botschafter
amplectiren
ergreifen
Anrittgeld
Handgeld eines berittenen Soldaten bei der Musterung
antun
anziehen, ankleiden
Armada
Armee, Heer
Armada
Kriegsflotte
Assignation
(schriftliche) Anweisung, Zahlungsanweisung
Assignation
Quartierzuweisung
Aufbot
Zusammenruf des Heeres
aufführen
errichten, aufbauen
aufführen
ins Amt einführen
Ausbittung
Freibittung, Losbittung
ausfallen
aus dem Gedächtnis entfallen
ausfallen
sich verrenken
Badgerechtigkeit
Recht, eine Badestube aufzumachen
Bassa
Pascha (Befehlshaber über eine Armee oder Provinz des Osmanischen Reiches)
befreundet
verwandt, verschwägert
Beilager
Beischlaf (als Vollzugsakt der Ehe), Hochzeit, Feierlichkeit anlässlich der Vermählung
beleidigen
jemandem etwas Nachteiliges zufügen
Beleihung
Belehnung
coarctiren
nötigen
Comitat
Begleitung, Gefolge, Geleit
Conjunction
Vereinigung, Zusammenführung
conjungiren
verbinden, verbünden, vereinigen, zusammenführen
contempliren
(beschaulich) nachdenken, überlegen
contempliren
betrachten
contentiren
zufriedenstellen
Conterfect
Bildnis
continuiren
(an)dauern
continuiren
fortfahren, fortsetzen
continuiren
weiter berichtet werden
contract
verkrümmt, gelähmt
Contremine
unterirdischer Gang mit Sprengladung, den der Belagerte anlegt, um den Minierern des Belagerers entgegenzuwirken
Convoy
Begleitung, Begleitschutz
convoyiren
begleiten, geleiten
convoyiren
in einem Konvoi ziehen
depreciren
Abbitte tun
destituiren
verlassen
destituiren
absetzen
Difficultet
Schwierigkeit
dimittiren
entlassen, (förmlich) verabschieden, beurlauben, entsenden
distinguiren
unterscheiden
dubitiren
zweifeln, bezweifeln
dürfen
müssen
dürfen
können
dürfen
brauchen, benötigen, bedürfen
ein
ungefähr
einbinden
dem Täufling ein Geldgeschenk machen
Eminenz
Erhabenheit, Hoheit
entreteniren
unterhalten
erledigen
befreien, freilassen
exequiren
(einen Befehl, eine gerichtliche Anordnung) vollziehen, vollstrecken, mit Gewalt durchsetzen
exequiren
militärischen Zwang anwenden (zur Schuldeneintreibung, zum Erpressen von Geld- oder Naturalleistungen)
exequiren
strafen, (feindlich) verfolgen
exequiren
bestrafen, hinrichten
Expedition
Beförderung, Besorgung
Expedition
Abfertigung
Expedition
Verrichtung
Expedition
Ausfertigung eines Schriftstückes
Expedition
Feldzug
extolliren
erheben
Flitschpfeil
Pfeil, der mit Hilfe eines Flitschbogens (kleiner Bogen oder Armbrust) abgeschossen wird
gähling
plötzlich, unversehens
Gewehr
Bewaffnung
Gewehr
Waffe
Grand Merci
Würfelspiel
gratificiren
sich gefällig erweisen, einem Wunsch entsprechen
Großfraumutter
Großmutter
Großtürke
Sultan des Osmanischen Reiches
Heerpauke
Kesselpauke
Hofoffizier
Inhaber eines Hofamtes
improbiren
missbilligen, tadeln
incliniren
zu etwas neigen
inculpiren
beschuldigen
Indult
provisorische Lehensverleihung
inlogiren
Quartier nehmen
Intercession
Fürsprache, Vermittlung
Interesse
Zinsertrag eines Kapitals
Interesse
Nutzen, Gewinn, Ertrag
Intraden
Einkünfte
invitiren
einladen
Jurament
Eid, Schwur
Kammerfurier
Quartiermacher
Karneol
eine gelbliche bis blutrote Varietät des Halbedelsteins Chalcedon
ledig
frei
ledig
leer, leerstehend
Leibgeding
auf Lebenszeit verliehenes Eigentum für den persönlichen Unterhalt
Losament
Unterkunft, Wohnraum
lustig
vergnüglich, anmutig, ergötzlich, von angenehmer Erscheinung
lustig
(etwas) begehrend, verlangend, gierig (auf), geneigt (zu)
lustig
rührig, munter
Memorial
Denkschrift und Information über noch zu erledigende Aufgaben, Bittschrift
Memorial
Erinnerungsschrift
Moderation
Minderung, (mäßigende) Abänderung
Moderation
Mäßigung, Zurückhaltung
moviren
bewegen, sich regen
moviren
anreizen, anregen, verursachen
moviren
(emotional) bewegen, rühren
moviren
verändern
mutiniren
meutern
mutiniren
sich widersetzen, widerspenstig sein
Niederlage
Niederlassung, Zweigstelle eines Gewerbetreibenden
Niederlage
zwangsweises Abladen, (Zwischen-)Lagern und ggf. Feilbieten von Waren durchreisender Kaufleute (vgl. Stapel)
Oberstelle
erste Stelle, Vortritt
Observanz
Befolgung
Observanz
durch Übung (oder Ausübung mit Billigung der zur Rechtsetzung befugten Personen) zum Recht gewordenes Herkommen
Observanz
herkömmliche Gewohnheit
observiren
einhalten, beachten
Particularitet
Einzelheit
penetriren
durchdringen, durchsetzen, auf jemanden eindringen
Pension
Gnaden- oder Ruhegehalt
Pension
Kostgeld
Pension
Dienstgeld, Besoldung
Pension
Auszahlung, Bezahlung
Präcedenz
Vortritt, Vorrang
präjudicirlich
nachteilig, eine Vorentscheidung für künftige Rechtsfälle treffend
präsentiren
schenken, als Geschenk geben
präsentiren
beschenken
prätendiren
vorgeben, vortäuschen, heucheln
prätendiren
fordern, in Anspruch nehmen, Anspruch erheben
procrastiniren
aufschieben, verschieben
propagiren
fortpflanzen
proponiren
vortragen
proponiren
vorstellen
proponiren
vorschlagen
proponiren
beantragen
Prospect
Aussicht
protrahiren
verzögern, aufschieben, hinhalten
quittiren
verlassen
quittiren
überlassen
quittiren
aufgeben
quittiren
entlassen
ranzioniren
gegen Geldzahlung auslösen
ranzioniren
mit einer Lösegeldforderung belegen
reformiren
(Truppeneinheiten) abdanken oder neu aufstellen
reformiren
ermahnen, zurechtweisen
remittiren
zugestehen, bewilligen
remittiren
(an jemanden) verweisen, weiterleiten
remittiren
übersenden
remittiren
nachlassen, vermindern
remittiren
zurücksenden
remittiren
(auf jemanden) verweisen, sich berufen
repassiren
zurückkehren
Requisit
Erfordernis, Zubehör
Rohr
Handfeuerwaffe
Ruptur
Bruch, Trennung
Salva Guardia
militärischer Schutz, Schutzwache
Salva Guardia
sicheres Geleit durch Soldaten
Salva Guardia
Schutzbrief für Reisende
Salva Guardia
Schutzbrief gegen Angriffe oder vor Kriegslasten wie Einquartierungen, Kontributionen und anderen Sonderzahlungen
Schiffarmada
Kriegsflotte
selbsechst
eine Person mit noch fünf anderen, zu sechst
sieder
seit
sollicitiren
etwas gerichtlich betreiben, um Rechtshilfe ersuchen
sollicitiren
ansuchen, bitten
sollicitiren
fordern, anfordern, erfordern
sorgfältig
besorgt sein, sich Sorgen machend
spargiren
ausstreuen, ausbreiten
Staffel
Stufe
Stubenrecht
tagendes Kriegsgericht (Gericht über bzw. für Militärpersonen, deren Angehörige und Gesinde, das nach der Art der Verfahrens geistliches oder weltliches, ziviles oder strafrechtliches, ordentliches oder außerordentliches Kriegsgericht sein kann)
Stück
Geschütz
Succeß
Erfolg, glücklicher Ausgang
Tax
Steuer, Abgabe
Tax
(von Rechts wegen vorgenommene) Schätzung, Festsetzung von Kosten
Tax
Zahlung, Gebühr
tentiren
versuchen
in guten/schlechten/vorigen/weiten/ungewissen/ziemlichen/zweifelhaften Terminis stehen
(voraussichtlich) gut/schlecht/unverändert/unvorhersehbar/angemessen/ungewiss ausgehen
Thum(b)herr
Domherr
Thum(b)kirche
Domkirche
torquiren
foltern
tractiren
(ver)handeln
tractiren
bewirten
tractiren
misshandeln
tractiren
behandeln
Treffen
Schlacht
Treffen
zu einer gemeinsamen Linie zusammengestellte Truppenverbände innerhalb einer Schlachtaufstellung
tribuliren
plagen, quälen
Trommete
Trompete
Trompter
Trompeter
ungefähr
zufällig
Ungrund
unberechtigte Begründung
Uskoken
Freischärler aus zumeist kroatischen, aber auch serbischen Flüchtlingen, die aus osmanisch besetzten Gebieten Kroatiens, Bosniens und der Herzegowina stammten
usurpiren
benutzen, gebrauchen, beanspruchen
vaciren
frei oder unbesetzt sein
Valor
Mut, Tapferkeit
Valor
Wert
verehren
schenken
verehren
beschenken
visitiren
besuchen
visitiren
untersuchen, begutachten
Volk
Truppen
Westerhemd
Taufhemd
Wind
Windhund (großer schlanker Jagdhund)
Zeitung
Nachricht
Abaza Mehmed Pascha

geb. 1576
gest. 1634
Anm.: Geboren in Georgien; Verschleppung und Versklavung als Kind; danach Karriere in der osmanischen Administration; 1605-1607 Beteiligung an einem Aufstand in Anatolien; ab 1617 Beylerbey (Provinzgouverneur) von Varosia; seit 1620 Beylerbey von Erzurum; 1622/23 Anführer einer Rebellion gegen Sultan Mustafa I. (1591-1639); 1628-1631 Beylerbey von Bosnien; 1633/34 Heerführer im polnisch-osmanischen Krieg.

Weiterführende Informationen in der GND
Ahizade Hüseyin Efendi

geb. 1572
gest. 1634
Anm.: Seit 1632 Mufti von Konstantinopel (Schaich al-Islām); 1634 Hinrichtung wegen angeblicher Verschwörung gegen Sultan Murad IV. (1612-1640).
Johann Alemann

geb. 1596
gest. 1636
Anm.: Sohn des Magdeburger Bürgermeisters Johann Martin Alemann (1554-1618); 1611-1615 Studium in Wittenberg und Jena; 1618-1629 Ratsherr in Magdeburg; ab 1625 Wortführer der kaiserlichen Partei in der Stadt; 1626-1629 kaiserlicher Statthalter in Magdeburg; seit 1630 erzstiftisch-magdeburgischer Steuereinnehmer und Amtmann von Wolmirstedt; 1633 Kommissar bei der kaiserlichen Armee in Hildesheim.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Michael Adolf von Althan(n)

geb. 1574
gest. 1636
Anm.: Sohn des Christoph von Althan(n) (1529-1589); um 1598/99 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1600 Kommandant der kaiserlichen Leibgarde, später Obrist (1601), Feldmarschall (1607) und Hofkriegsrat; 1608 Landobrist des Erzherzogtums Österreich ob der Enns; 1618 Mitbegründer des kurzlebigen Ritterordens Ordo Militiae Christianae, dessen deutsch-polnisch-ungarischem Zweig er vorstand; 1622 Gründer von dessen faktischer Nachfolgeorganisation Communio Hierarchia Plenitudinis Aetatis Jesu zur Befreiung aller von den Osmanen beherrschten und versklavten Christen; seit 1627 kaiserlicher Kämmerer; 1610 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Fürst Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode

geb. 1613
gest. 1670
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1630-1635 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1634/35 schwedischer Obrist; ab 1635 alleinregierender Fürst von Anhalt-Bernburg-Harzgerode; hessisch-kasselischer Generalmajor (1637-1641) und Obrist (1640/41); seit 1660 Senior des Hauses Anhalt; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Stetsgrünende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Anna Sophia von Anhalt-Bernburg

geb. 1604
gest. 1640
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; ab 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Holdselige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg

geb. 1568
gest. 1630
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Vater Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1582 Reise nach Konstantinopel; 1591/92 Führer eines Expeditionskorps für König Heinrich von Navarra; 1592 Übertritt zum reformierten Glauben; 1592/93 Befehl über die protestantischen Truppen im Krieg um das Bistum Straßburg; 1595-1620 oberpfälzischer Statthalter in Amberg und zunehmend Leiter der pfälzischen Politik; ab 1606 regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1610 Unionsgeneral im klevisch-jülischen Krieg; seit 1618 Senior des Hauses Anhalt; 1619/20 Kommandierender der pfälzisch-böhmischen Truppen gegen Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); nach kaiserlicher Ächtung Flucht nach Schweden (1621) und Flensburg (1622-1624); 1624 Aufhebung der Reichsacht; ab 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sehnliche").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg

geb. 1599
gest. 1656
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); seit 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Unveränderliche"); Kurzbiographie im Rahmen dieser Edition unter http://www.tagebuch-christian-ii-anhalt.de/index.php?article_id=15.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg
Geburtsname: Herzogin Eleonora Sophia von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1603
gest. 1675
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622); 1625-1656 Ehe mit ihrem Cousin Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Künstliche").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Erdmann Gideon von Anhalt-Bernburg

geb. 1632
gest. 1649
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Karl Ursinus von Anhalt-Bernburg

geb. 1642
gest. 1660
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Viktor I. Amadeus von Anhalt-Bernburg

geb. 1634
gest. 1718
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; ab 1656 regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; seit 1652 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gerühmte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Georg Aribert von Anhalt-Dessau

geb. 1606
gest. 1643
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; ab 1618 gemeinsam mit seinem Bruder Fürst Johann Kasimir (1596-1660) regierender Fürst von Anhalt-Dessau (bis 1625 unter dessen Vormundschaft); 1625-1631 Offizier in kaiserlichen Kriegsdiensten; seit 1632 Inhaber der Ämter Wörlitz und Radegast; ab 1637 morganatische Ehe mit Johanna Elisabeth von Krosigk; seit 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anmutige").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau

geb. 1596
gest. 1660
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1618-1643 gemeinsam mit seinem Bruder Georg Aribert (1606-1643) regierender, danach alleinregierender Fürst von Anhalt-Dessau; seit 1617 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Durchdringende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen

geb. 1579
gest. 1650
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1600 Aufnahme in die Florentiner Accademia della Crusca ("L'Acceso"); seit 1606 regierender Fürst von Anhalt-Köthen; 1631-1635 schwedischer Statthalter des Erzstifts Magdeburg und des Hochstifts Halberstadt; 1617 Mitbegründer und bis zu seinem Tod erstes Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nährende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst August von Anhalt-Plötzkau

geb. 1575
gest. 1653
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; Verzicht bei der Landesteilung von 1603/06 für eine finanzielle Abfindung von 300.000 Talern auf ein eigenens Teilfürstentum; ab 1611 Regent im Amt Plötzkau unter Bernburger Landeshoheit; 1621-1642 zugleich vormundschaftlicher Regent für seinen Neffen, Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst (1621-1667); seit 1630 Senior des Hauses Anhalt; ab 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sieghafte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Bernhard (1) von Anhalt

geb. 1571
gest. 1596
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1595/96 Obrist der Truppen des Obersächsischen Reichskreises im Langen Türkenkrieg.

Weiterführende Informationen in der GND
Anhalt, Haus
Fürsten von Anhalt

Anm.: Reichsfürstengeschlecht aus der Dynastie der Askanier.Weiterführende Informationen in der NDB
Fürst Johann Ernst von Anhalt

geb. 1578
gest. 1601
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1601 kaiserlicher Obrist im Langen Türkenkrieg.

Weiterführende Informationen in der GND
Markgraf Wilhelm von Baden-Baden

geb. 1593
gest. 1677
Anm.: Sohn des Markgrafen Eduard Fortunat von Baden-Baden (1565-1600); ab 1622 regierender Markgraf von Baden-Baden (1631-1634 Vertreibung durch die Schweden), 1634-1648 ebenso von Baden-Durlach; seit 1630 kaiserlicher Geheimer Rat sowie Obrist (1630-1646), Generalfeldwachtmeister (1633) und Feldzeugmeister (1635); ab 1652 Reichskammerrichter; seit 1639 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Baglioni, Familie

Anm.: Oberitalienisches Adelsgeschlecht aus Perugia.

Weiterführende Informationen in der GND
Malatesta Baglioni
Bischof Malatesta von Pesaro
Bischof Malatesta von Assisi

geb. 1581
gest. 1648
Anm.: Sohn des Gianpaolo Baglioni (1552-1608); 1612-1641 Bischof von Pesaro; 1634-1639 Apostolischer Nuntius am Wiener Kaiserhof; seit 1641 Bischof von Assisi.

Weiterführende Informationen in der GND
Johan Gustafsson Banér

geb. 1596
gest. 1641
Anm.: Sohn des Gustaf Axelsson Banér (1547-1600); schwedischer Obrist (1621), Generalmajor (1623), General der Infanterie (1630) sowie Feldmarschall im Nieder- und Obersächsischen Reichskreis (1634); ab 1630 Reichsrat; seit 1634 Oberbefehlsshaber der schwedischen Armee in Deutschland; ab 1638 zugleich Generalgouverneur in Pommern; seit 1633 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Haltende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Johann Franz von Barwitz
Johann Franz von Fernemont

geb. 1597
gest. 1676
Anm.: Sohn des Johann Anton von Barwitz; kaiserlicher Obristleutnant (1627), Obrist (1630-1643 und 1645-1650), Generalwachtmeister (1640) und Generalfeldzeugmeister (1642); spätestens seit 1655 auch Hofkriegsrat; 1623 Erhebung in den Freiherrenstand.

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Ferdinand (2) von Bayern
Erzbischof und Kurfürst Ferdinand von Köln
Bischof Ferdinand von Lüttich
Bischof Ferdinand von Hildesheim
Bischof Ferdinand von Münster
Bischof Ferdinand von Paderborn

geb. 1577
gest. 1650
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548-1626); ab 1612 Erzbischof und Kurfürst von Köln sowie Bischof von Lüttich, Hildesheim und Münster; seit 1618 auch Bischof von Paderborn.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kurfürstin Maria Anna von Bayern
Geburtsname: Erzherzogin Maria Anna von Österreich

geb. 1610
gest. 1665
Anm.: Tochter des späteren Kaisers Ferdinand II. (1578-1637); 1635-1651 Ehe mit Kurfürst Maximilian I. von Bayern (1573-1651).

Weiterführende Informationen in der GND
Kurfürst Maximilian I. von Bayern
Herzog Maximilian I. von Bayern

geb. 1573
gest. 1651
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548-1626); ab 1597 regierender Herzog von Bayern; Oberhaupt der 1609 gegründeten Katholischen Liga; 1623 Verleihung der (ehemals Pfälzer) Kurwürde durch Kaiser Ferdinand II. (1578-1637), endgültig bestätigt im Westfälischen Frieden; seit 1600 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Álvaro de Bazán y Benavides
Marqués Álvaro de Santa Cruz de Mudela
Marqués Álvaro del Viso

geb. 1571
gest. 1646
Anm.: Sohn des Álvaro de Bazán y Guzmán, Marqués de Santa Cruz de Mudela (1526-1588); ab 1598 Marqués de Santa Cruz de Mudela; seit 1611 Marqués del Viso; spanischer Admiral und General; 1630-1631 Gouverneur des Herzogtums Mailand; Kriegs- und Staatsrat sowie Kämmerer des Königs Philipp IV. von Spanien (1605-1665); Hofmarschall der Königin Elisabeth von Spanien (1602-1644).

Weiterführende Informationen in der GND
Thomas Benckendorf

gest. vor 1665
Anm.: Sohn des Prof. Martin Benckendorf (1545-1621) in Frankfurt/Oder; 1623 Studium in Frankfurt/Oder; 1627/28 Kammer- und Küchenschreiber, seit 1628 Kammerschreiber und Kammerdiener sowie 1635-1647 Geheimsekretär des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1637-1646 zudem Amtmann von Bernburg; ab 1647 kurbrandenburgischer Gerichtsverwalter in Wittstock (noch 1649).
Gabriel Bethlen
Bethlen Gábor
Fürst Gabriel von Siebenbürgen

geb. 1580
gest. 1629
Anm.: Sohn des ungarischen Reitergenerals Wolfgang (Farkas) Bethlen de Iktár (gest. 1590); seit 1613 Fürst von Siebenbürgen; 1619-1626 Anführer eines antihabsburgischen Aufstandes im königlichen Ungarn; 1620/21 gewählter König von Ungarn.

Weiterführende Informationen in der GND
Heinrich (1) von Börstel

geb. 1581
gest. 1647
Anm.: Sohn des Bernburger Oberhauptmanns Curt von Börstel (1549-1618); Erbherr auf Güsten, Plötzkau und Ilberstedt; ab 1623 Regierungspräsident sowie Amtshauptmann und Kammerrat in Bernburg; 1639 Rücktritt, danach Tätigkeit als unbestallter fürstlicher Berater; seit 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Eilende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
N. N. Borzita von Martinitz
N. N. Bořita z Martinic

Anm.: Böhmischer Adliger; um 1635/41 in Ungarn.
N. N. von Boyneburg
N. N. von Bemelberg

gest. vor 1641
Anm.: Angehöriger des ursprünglich niederhessisch-thüringischen Adelsgeschlechts; um 1635 in Ungarn.
Markgraf Christian Wilhelm von Brandenburg
Administrator Christian Wilhelm von Magdeburg
Administrator Christian Wilhelm von Halberstadt

geb. 1587
gest. 1665
Anm.: Sohn des Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg (1546-1608); 1598-1631 Administrator des Erzstifts Magdeburg; ab 1614 auch Koadjutor und 1624-1628 Administrator des Hochstifts Halberstadt; dänischer Obrist (1625-1627) und Generalleutnant (1626); 1630/31 auch erzstiftisch-magdeburgischer Obrist; 1631 kaiserlicher Kriegsgefangener; 1632 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1635 finanzielle Entschädigung durch regelmäßige Einkünfte aus dem Erzstift Magdeburg.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg
Herzog Georg Wilhelm in Preußen

geb. 1595
gest. 1640
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg (1572-1619); 1614-1619 Statthalter in Jülich-Kleve; ab 1619 Kurfürst von Brandenburg; seit 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Aufrichtende").

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Markgraf Johann Georg von Brandenburg

geb. 1598
gest. 1637
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg (1525-1598) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1621-1630 spanischer und kaiserlicher Obrist; 1631-1634 schwedischer Obrist; 1634/35 in kaiserlicher Gefangenschaft; seit 1634 kaiserlicher Kämmerer.

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Johann (1) Brandt

gest. 1637
Anm.: Dr. jur.; ab 1599 im Dienst des Bischofs von Würzburg; seit 1617 dessen Kanzler; ab 1630 Amtmann in Remlingen und Homburg am Main.

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Herzog Georg von Braunschweig-Calenberg
Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg

geb. 1582
gest. 1641
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg (1535-1592); 1611/12 dänischer Obrist bzw. Generalwachtmeister; 1619-1624 und 1634 General des Niedersächsischen Reichskreises; 1626-1630 kaiserlicher Obrist; 1630-1635 schwedischer General; ab 1635 regierender Herzog von Braunschweig-Calenberg (1636 Hannover als Residenz); seit 1636 Befehlshaber einer kleinen unabhängigen Armee der welfischen Teilfürstentümer Calenberg-Göttingen, Lüneburg-Celle und Wolfenbüttel; ab 1634 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Fangende").

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Francesco Antonio del Carretto
Marchese Francesco Antonio di Grana
Conte Francesco Antonio di Millesimo

geb. 1590
gest. 1651
Anm.: Sohn des Prospero del Carretto, Marchese di Grana (1568-1591); ab 1622 kaiserlicher Kämmerer; kaiserlicher Obrist (1631-1642), Generalfeldzeugmeister (1631) und Feldmarschall (1639); seit 1637 Hofkriegsrat; 1641-1651 kaiserlicher Botschafter in Spanien; ab 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Jacques-Nompar de Caumont
Marquis bzw. Duc Jacques-Nompar de La Force

geb. 1558
gest. 1652
Anm.: Sohn des in der Bartholomäusnacht ermordeten François de Caumont, Seigneur de Castelnau (1524-1572); lange militärische Karriere unter Henri de Navarre, dem späteren König Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610); 1593-1621 Gouverneur und Lieutenant-général von Béarn und Navarra; 1621 Teilnahme am lezten Hugenottenkrieg unter dem Duc Henri de Rohan (1579-1638); ab 1622 Maréchal und französischer General im Dreißigjährigen Krieg; 1609-1637 Marquis sowie seit 1637 Duc de La Force und Pair de France.

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Nikolaus Churland

Anm.: Um 1635/37 kaiserlicher Schatzkämmerer.
Johann Baptist von Crane

geb. ca. 1600
gest. 1672
Anm.: Sohn des Küsters Johann Crane aus Gesecke/Westfalen; 1622/23 Lic. jur. utr.; 1626 Rat in der Lehnkammer des Stifts Essen; 1628 kurkölnischer Agent in Wien; ab 1633 Reichshofrat; außerdem kaiserlicher Gesandter u. a. bei den Osnabrücker Friedensverhandlungen (1643-1648), auf dem Nürnberger Exekutionskongress (1649-1651), dem Regensburger Reichstag (1653/54), dem Frankfurter Deputationstag (1655-1657) und als kaiserlicher Konkommissar auf dem Immerwährenden Reichstag zu Regensburg (1663/64); 1652 Nobilitierung.

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König Christian IV. von Dänemark und Norwegen
Herzog Christian IV. von Schleswig-Holstein

geb. 1577
gest. 1648
Anm.: Sohn des Königs Friedrich II. von Dänemark und Norwegen (1534-1588); ab 1588 König von Dänemark und Norwegen sowie regierender Herzog von Schleswig und Holstein (bis 1593 unter Vormundschaft); seit 1603 Ritter des Hosenbandordens.

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Graf bzw. Fürst Maximilian von Dietrichstein

geb. 1596
gest. 1655
Anm.: Sohn des Grafen Sigmund von Dietrichstein (1560-1602); ab 1614 erzherzoglicher Kämmerer in Graz; 1622-1637 Obersthofmeister der Kaiserin Eleonora (1598-1655); seit 1651 kaiserlicher Obersthofmeister sowie Mitglied und Präsident des Geheimen Rates; 1629 Erhebung in den Fürstenstand; ab 1634 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Burggraf Christoph von Dohna

geb. 1583
gest. 1637
Anm.: Sohn des Burggrafen Achatius von Dohna (1533-1601); 1606/07 Pariser Reisebegleiter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630), der ihn anschließend in seine Dienste nahm, u. a. als Hofmeister des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; ab 1615 kurpfälzischer Geheimer Rat und Diplomat; 1619 Landvogt in Neuburg; 1620 Oberstkämmerer des Königreichs Böhmen; 1620 Flucht zuerst nach Kurbrandenburg, 1624 nach Ostpreußen, 1626 in die Niederlande; seit 1629 Gouverneur des Fürstentums Orange; ab 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Heilende").

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Dohna, Familie

Anm.: Ursprünglich meißnisches, später vor allem in Ostpreußen und Schlesien begütertes Adelsgeschlecht.

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Dschaafer Pascha

gest. 1635
Anm.: 1634/35 Statthalter von Ofen; vgl. Anton von Gévay: Versuch eines chronologischen Verzeichnisses der türkischen Statthalter von Ofen, in: Der österreichische Geschichtsforscher II (1841), S. 75f.
Henri Duval
Henri du Val de Mondreville
Comte Henri de Dampierre

geb. 1580
gest. 1620
Anm.: Sohn des Jacob du Val de Mondreville; seit 1601 in kaiserlichen Kriegsdiensten als Obrist (1609), General-Kommandant zu Ross und Fuß (1616) im Kampf gegen Venedig, Generalleutnant (1618/19) und Generalfeldwachtmeister (1620) gegen die aufständischen Böhmen und Mähren sowie den mit ihnen verbündeten Gabriel Bethlen (1580-1629); um 1617 kaiserlicher Kämmerer und Hofkriegsrat.

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Fürst Johann Anton von Eggenberg
Herzog Johann Anton von Krumau
Graf Johann Anton von Gradisca

geb. 1610
gest. 1649
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Ulrich von Eggenberg (1568-1634); ab 1629 kaiserlicher Kämmerer; seit 1635 Landeshauptmann von Krain, bald darauf auch Mitglied des innerösterreichischen Geheimen Rates; 1638 kaiserlicher Gesandter in Rom; 1647 Belehnung mit der reichsunmittelbaren gefürsteten Grafschaft Gradisca; ab 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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David Enderle

Anm.: Im Frühjahr 1635 Dolmetscher auf der Reise des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg zu den ungarischen Grenzfestungen.
König Karl I. von England
König Karl I. von Schottland
König Karl I. von Irland

geb. 1600
gest. 1649
Anm.: Sohn des Königs Jakob VI. von Schottland (Jakob I. von England) (1566-1625); ab 1625 König von England, Schottland und Irland; 1649 durch das Parlament des Hochverrats angeklagt und hingerichtet; seit 1611 Ritter des Hosenbandordens.

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Gräfin Maria Erdődy
Erdődy Mária (Grófnő)
Geburtsname: Gräfin Maria Pálffy

geb. 1619
gest. 1648
Anm.: Tochter des Grafen Stephan Pálffy (1586-1646); seit 1635 Ehe mit Graf Gabriel Erdődy (1613-1650).
Francesco (1) Erizzo

geb. 1566
gest. 1646
Anm.: Sohn des Benedetto Erizzo; venezianischer Diplomat u. a. am Wiener Kaiserhof; seit 1631 Doge der Republik Venedig.

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N. N. d' Este

Anm.: Angehöriger des italienischen Hochadelsgeschlechts.
Odoardo I Farnese
Duca Odoardo I di Parma e Piacenza
Duca Odoardo I di Castro

geb. 1612
gest. 1646
Anm.: Sohn des Ranuccio I Farnese, Duca di Parma e Piacenza (1569-1622); ab 1621 Gonfaloniere der katholischen Kirche; seit 1622 Duca di Parma e Piacenza und Duca di Castro (bis 1628 unter Vormundschaft).

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Wolfgang Fenckh

geb. ca. 1580
gest. 1635
Anm.: Dr. jur.; seit 1625 Hofvizekanzler des Königs Ferdinand III. von Böhmen und Ungarn (1608-1657).
König Ludwig XIII. von Frankreich
König Ludwig II. von Navarra

geb. 1601
gest. 1643
Anm.: Sohn des Königs Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610); seit 1610 König von Frankreich und Navarra (bis 1617 unter Regentschaft seiner Mutter Maria).

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Graf Wratislaus II. von Fürstenberg

geb. 1600
gest. 1642
Anm.: Sohn des Grafen Christoph von Fürstenberg (1580-1614); seit 1618 kaiserlicher Kämmerer; 1634-1637 kaiserlicher Obrist.
Graf Matthias Gallas
Duca Matthias di Lucèra

geb. 1584
gest. 1647
Anm.: Sohn des tridentinischen Adligen Pankraz Gallas (1549-1612); zunächst in spanischen und kaiserlichen Kriegsdiensten (1615-1617); 1626-1630 ligistischer Obrist; kaiserlicher Obrist (1629), Generalfeldwachtmeister (1629), Feldzeugmeister (1631), Feldmarschall (1632) und Generalleutnant (1633); ab 1631 kaiserlicher Kämmerer; seit 1639 auch Geheimer Rat; Erhebung in den Freiherren- (1627) und Grafenstand (1632); seit 1635 Duca di Lucèra.

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Johannes Gans

geb. 1591
gest. 1662
Anm.: Seit 1609 Jesuit; Professor der Philosophie, Mathematik und Theologie; 1636-1655 Hofprediger und Beichtvater von König bzw. Kaiser Ferdinand III. (1608-1657).

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Hans Ehrenreich Geyer von Osterburg

gest. nach 1656
Anm.: Sohn des Hans Adam Geyer von Osterburg (gest. nach 1620); um 1623 Page des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; seit 1635 kaiserlicher Kämmerer; 1650 Erhebung in den Freiherrenstand.
Edvige Maria Gonzaga di Bozzolo
Geburtsname: Herzogin Hedwig Maria von Sachsen-Lauenburg

geb. 1597
gest. 1644
Anm.: Tochter des Herzogs Franz II. von Sachsen-Lauenburg (1547-1619); seit 1633 Ehe mit Annibale Gonzaga di Bozzolo (1602-1668).
Adam Gordon

Anm.: Unehelicher Sohn des schottischen Adligen Adam Gordon in Doll; 1627 dänischer Hauptmann; danach bis 1633 schwedischer Offizier; zuletzt kaiserlicher Hauptmann, Obristleutnant und Obrist (1636/37).
John Gordon

gest. 1649
Anm.: Unehelicher Sohn des schottischen Adligen Adam Gordon in Doll; 1627 in dänischen Kriegsdiensten; danach kaiserlicher Hauptmann und Obristwachtmeister (1627), Obristleutnant (1632) und Obrist (1634-1642), der 1634 als Kommandant von Eger seinen Oberbefehlshaber Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein, Herzog von Friedland (1583-1634) tötete; seit 1634 auch kaiserlicher Kämmerer.

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Friedrich Günther

geb. 1581
gest. 1655
Anm.: Sohn des Helmstedter Philosophieprofessors Owen Günther (1532-1615); zunächst Rat der Herzogin Anna Sophia von Braunschweig-Wolfenbüttel (1598-1659); ab 1615 Sekretär der deutschen Kanzlei in Kopenhagen; seit 1621 Kammerobersekretär; mehrfach dänischer Gesandter.

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Sigismund Johansson Gyllenstierna
Sigismund Guldenstern
Zygmunt Guldenstern

geb. 1598
gest. 1666
Anm.: Sohn des schwedischen Admirals Johan Nilsson Gyllenstierna (1569-1617), der Anfang des 17. Jahrhunderts nach Polen emigriert war; in den 1620er Jahren Höfling und Kämmerer von König Sigismund III. (1566-1632); 1633 Verleihung des polnischen Indigenats; ab 1635 kaiserlicher Kämmerer; seit 1635 Oberaufseher der polnischen Flotte; 1645 Teilnehmer am Thorner Religionsgespräch; ab 1648 Verwalter und Schatzmeister in Marienburg; Starost von Stuhm; seit 1656 Kastellan von Danzig und letzter protestantischer Senator des Königreichs Polen.

Weiterführende Informationen in der GND
Hans Volkmar Hahn vom Brauneckh

Anm.: Bis 1635 Wiener Hofmeister des Markgrafen Johann Georg von Brandenburg (1598-1637); danach bis November 1635 Hofjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Halil Pascha

gest. 1629
Anm.: Geboren in Armenien; 1616-1619 und 1626-1628 Großwesir des Osmanischen Reiches.
Graf Leonhard Karl von Harrach

geb. 1594
gest. 1645
Anm.: Sohn des Karl von Harrach (1570-1628); 1616-1618 niederösterreichischer Regimentsrat; 1618-1628 Reichshofrat; seit 1619 kaiserlicher Kämmerer; 1631-1637 Obersthofmarschall; 1627 Erhebung in den Grafenstand.

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Haseki Sultan (Osmanisches Reich) Ayşe

geb. 1614
gest. ca. 1680
Anm.: Seit 1630 Hauptfrau von Sultan Murad IV. (1612-1640), dem sie mehrere Prinzen gebar.
Hatzfeldt, Familie (Grafen von Hatzfeld)
Grafen von Hatzfeldt

Anm.: Hessisches Adelsgeschlecht.

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Franz von Hatzfeldt
Bischof Franz von Würzburg
Bischof Franz von Bamberg

geb. 1596
gest. 1642
Anm.: Sohn des kurmainzischen Rates Sebastian von Hatzfeldt (1566-1631); Domherr in Würzburg (1606) und Bamberg (1608); ab 1631 Bischof von Würzburg; seit 1633 Bischof von Bamberg.

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John Henderson

geb. 1605
gest. 1650
Anm.: Sohn des schottischen Adligen John Henderson (1564-1618); 5th Sir of Fordell; ab ca. 1625 zuerst in dänischen, dann in schwedischen Kriegsdiensten, zuletzt als Obrist (1632/33); 1633-1638 kaiserlicher Obrist; 1634 und 1638 schwedischer Kriegsgefangener; danach Aufenthalt in den Spanischen Niederlanden; 1643-1645 royalistischer Truppenkommandeur im englischen Bürgerkrieg; danach zeitweiser Rückzug nach Dänemark.
N. N. Hertz

Anm.: Um 1635 Kammerfurier in Wien.
Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel

geb. 1602
gest. 1637
Anm.: Sohn des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); ab 1617 Administrator von Hersfeld; nach der erzwungenen Abdankung seines Vaters seit 1627 regierender Landgraf von Hessen-Kassel; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Kitzliche").

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N. N. von Hofkirchen (1)

Anm.: Um 1635 verheiratete Angehörige des niederösterreichischen Adelsgeschlechts.
N. N. von Hofkirchen (2)

Anm.: Um 1635 unverheiratete Angehörige des niederösterreichischen Adelsgeschlechts.
Johann Rudolf von Hofkirchen

gest. nach 1647
Anm.: Sohn des Georg Andreas von Hofkirchen (1562-1623).
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand II.
König Ferdinand II. von Böhmen
König Ferdinand II. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand II. von Österreich

geb. 1578
gest. 1637
Anm.: Sohn des Erzherzogs Karl II. von (Inner-)Österreich (1540-1590); ab 1590 regierender Erzherzog der innerösterreichischen Erblande (bis 1596 unter Vormundschaft); 1617-1627 König von Böhmen; 1618-1625 König von Ungarn; seit 1619 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; ab 1596 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand III.
König Ferdinand III. von Böhmen
König Ferdinand III. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand III. (Ernst) von Österreich

geb. 1608
gest. 1657
Anm.: Sohn des späteren Kaisers Ferdinand II. (1578-1637); ab 1626 König von Ungarn; seit 1627 König von Böhmen; im Dezember 1636 Wahl zum römisch-deutschen König; ab 1637 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; seit 1625 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kaiserin (Heiliges Römisches Reich) Eleonora
Königin Eleonora von Böhmen
Königin Eleonora von Ungarn
Erzherzogin Eleonora von Österreich
Geburtsname: Eleonora Gonzaga

geb. 1598
gest. 1655
Anm.: Tochter des Vincenzo I Gonzaga, Duca di Mantova e Monferrato (1562-1612); 1622-1637 Ehe mit Kaiser Ferdinand II. (1578-1637).

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Kaiserin (Heiliges Römisches Reich) Maria Anna
Königin Maria Anna von Böhmen
Königin Maria Anna von Ungarn
Erzherzogin Maria Anna von Österreich
Geburtsname: Infantin Maria Anna von Spanien

geb. 1606
gest. 1646
Anm.: Tochter des Königs Philipp III. von Spanien (1578-1621); seit 1631 Ehe mit Kaiser Ferdinand III. (1608-1657).

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Hanns Jakob Khiesel von Kaltenbrunn
Graf Hanns Jakob von Gottschee

geb. 1565
gest. 1638
Anm.: Sohn des Johann Khiesel von Kaltenbrunn (1530-1591); um 1601 Konversion zum katholischen Glauben; Kämmerer und Hofkriegsrat des Erzherzogs Ferdinand II. von (Inner-)Österreich (1578-1637); 1616-1619 kaiserlicher Oberststallmeister; seit 1620 Oberstkämmerer; 1622 Erhebung in den Grafenstand.

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Heinrich Kielmann von Kielmannsegg

geb. 1587
gest. 1659
Anm.: Sohn des Arnold Kielmann von Kielmannsegg (gest. 1627); niederösterreichischer Hofkammerrat; 1652 Erhebung in den Freiherrenstand.
Graf Ernst von Kollonitsch

geb. 1582
gest. 1638
Anm.: Sohn des Georg Seifried von Kollonitsch (1537-1599); ab 1619 kaiserlicher Kämmerer; seit 1620 kaiserlicher Obrist; ab 1621 Festungskommandant von Komorn (Komárno); 1623 Konversion zum katholischen Glauben; 1637 Erhebung in den Grafenstand.

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Johann Georg von Kollonitsch

geb. ca. 1570
gest. 1636
Anm.: Sohn des Georg Seifried von Kollonitsch (1537-1599); 1603 Vorschneider von Kaiser Rudolf II. (1552-1612); nach 1620 braunschweigischer Obrist und Generaladjutant.
Graf Johann Philipp Kratz von Scharffenstein

geb. 1591
gest. 1635
Anm.: Sohn des kurtrierischen Rates Anton Kratz von Scharffenstein (gest. 1619); ab 1617 Domherr in Mainz; seit 1619 kaiserlicher Kämmerer; ab 1620 bayerisch-ligistischer Obrist; kaiserlicher Obrist (1624) und Generalfeldwachtmeister (vor 1631); seit 1632 kurbayerischer Generalfeldzeugmeister bzw. General der Artillerie sowie Kommandant der Oberpfalz; 1633 Konversion zum lutherischen Glauben und Wechsel in schwedische Kriegsdienste, zuletzt als Feldmarschall (1634); 1634/35 kaiserlicher Kriegsgefangener; 1635 Enthauptung wegen Hochverrats; 1630 Erhebung in den Grafenstand.

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Wilhelm Lamormaini
Wilhelm Lämmermann
Guillaume Germain de Lamormain

geb. 1570
gest. 1648
Anm.: Sohn des Eberhard Germain; ab 1590 Jesuit; 1592-1596 Studium der Theologie in Wien; Professor der Philosophie (1598–1604) und Theologie (1606–1612) an der Jesuitenuniversität Graz; 1613 deren Rektor; 1622-1625 Rektor des Jesuitenkollegs in Wien; 1624-1637 Beichtvater von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); 1639-1643 Rektor des Wiener Jesuitenkollegs; 1643/44 Oberer der österreichischen Jesuitenprovinz.

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N. N. Landsperger

Anm.: Bis 1635 Sekretär des verhafteten kaiserlichen Generals Hans Ulrich von Schaffgotsch (1595-1635).
Christian Liebenthal

geb. 1586
gest. 1647
Anm.: Sohn des neumärkischen Inspektors Burkhard Liebenthal; Studium in Frankfurt/Oder (1604), Wittenberg und Rostock (1610-1612); Promotion zum Dr. iur. utr. in Gießen; ab 1616 Professor für Rhetorik an der Universität Gießen; seit 1624 hessisch-darmstädtischer Rat und wiederholt Gesandter am Kaiserhof; 1647 Tod als comes palatinus in Klagenfurt.

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Christian Lindner von Grünaichel

Anm.: Um 1635 Stallmeister des Grafen Stephan Pálffy (1586-1646).
Fürst Wenzel Eusebius von Lobkowitz
Fürst Václav Eusebius z Lobkovic
Wenzel Eusebius Popel von Lobkowitz
Václav Eusebius Popel z Lobkovic
Herzog Wenzel Eusebius von Schlesien-Sagan

geb. 1609
gest. 1677
Anm.: Sohn des Sidonius Adalbert Popel von Lobkowitz (1568-1628); ab 1628 Fürst; kaiserlicher Obrist (1632), Generalfeldwachtmeister (1636) und Feldmarschall (1647); seit 1627 kaiserlicher Kämmerer; ab 1646 Herzog von Schlesien-Sagan; seit 1647 Geheimer Rat; 1650-1665 Hofkriegsratspräsident; 1665-1674 Obersthofmeister; ab 1670 erster Minister von Kaiser Leopold I. (1640-1705); seit 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Hans Christoph Löbl von Greinburg

geb. 1587
gest. 1638
Anm.: Sohn des Hans Bernhard Löbl von Greinburg (gest. 1609); ab 1619 kaiserlicher Kämmerer; kaiserlicher Obrist (1619) und Generalwachtmeister (1626); seit 1629 Obrist der Stadtguardia und Stadtkommandant von Wien; ab 1637 Hofkriegsrat.

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Johann Löw d. Ä.

geb. 1575
gest. 1649
Anm.: Geboren in Eisenach; Hofadvokat und 1604-1645 anhaltischer Agent beim Reichshofrat in Wien; Tätigkeit in derselben Funktion für weitere lutherische und reformierte Reichsfürsten und -grafen (u. a. Braunschweig und Lüneburg, Pfalz-Sulzbach, Hanau-Münzenberg bzw. -Lichtenberg, Hohenlohe-Neuenstein, Castell, Bentheim-Tecklenburg, Nassau-Dillenburg, Erzstift Bremen) sowie für den König von Dänemark; 1614 Nobilitierung.
Gräfin Maria Anna Franziska von Losenstein
Geburtsname: Gräfin Maria Anna Franziska von Mansfeld-Vorderort

geb. 1608
gest. 1654
Anm.: Tochter des Grafen Bruno von Mansfeld-Vorderort (1576-1644); 1627-1653 Ehe mit Graf Georg Achaz von Losenstein (1597-1653).
N. N. von Losy

Anm.: Um 1635 Gemahlin des kaiserlichen Kroaten-Obristen Peter von Losy.
Peter von Losy

gest. nach 1640
Anm.: Kaiserlicher Rittmeister (1624) und Kroaten-Obrist (1630-1641); 1635 Todesurteil wegen Beteiligung an der "Verschwörung" von Wallenstein (1583-1634), jedoch Begnadigung.
Herzog Karl IV. von Lothringen und Bar

geb. 1604
gest. 1675
Anm.: Sohn des Herzogs Franz II. von Lothringen und Bar (1572-1632); seit 1625 Herzog von Lothringen und Bar; 1634 vorübergehende Abdankung zugunsten seines Bruders Nikolaus Franz (1609-1670); zwischen 1634 und 1641, 1641 und 1661 bzw. 1670-1675 durch französische Besetzung seines Herzogtums mehrfach von der Regierung abgehalten.

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Fürst Stanisław Lubomirski

geb. 1583
gest. 1649
Anm.: Sohn des polnischen Magnaten Sebastian Lubomirski (gest. 1613); ab 1620 königlicher Vorschneider und Sekretär; 1621 polnischer Feldherr gegen die Türken; 1628-1638 Woiwode von Ruthenien; seit 1638 Woiwode von Krakau; 1647 Erhebung in den Reichsfürstenstand.

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Urbain de Maillé
Marquis Urbain de Brézé

geb. 1597
gest. 1650
Anm.: Sohn des Charles de Maillé (gest. 1615); ab 1615 Marquis de Brézé; militärische Karriere als Gardehauptmann (1620), Maréchal de camp (1630) und Maréchal de France (1632); Gouverneur von Saumur (seit 1626), Sedan und Anjou (1626-1649); seit 1629 Conseiller d'État; 1631 französischer Gesandter in Schweden; Gouverneur von Calais; 1641/42 Vizekönig von Katalonien; 1645 Rückzug aus dem Kriegsdienst.

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Gräfin Maria von Mansfeld-Vorderort
Maria von Pernstein
Maria z Pernštejna
Geburtsname: Maria Manrique de Lara y Mendoza

geb. ca. 1570
gest. 1636
Anm.: Tochter des Juan Manrique de Lara y Mendoza (1536-1593); 1587-1597 erste Ehe mit Johann von Pernstein (1561-1597); seit 1608 zweite Ehe mit Graf Bruno von Mansfeld-Vorderort (1576-1644).
Graf Wolfgang von Mansfeld-Vorderort

geb. 1575
gest. 1638
Anm.: Sohn des Grafen Bruno von Mansfeld-Vorderort (1545-1615); kaiserlicher Hauptmann (1602) und Obrist (1604/05); 1606 Obrist der Schwäbischen Kreisarmee; 1610 kursächsischer Obrist und Oberhauptmann des Vogtländischen Kreises; 1612 Obrist und Statthalter des Landgrafen Ludwig V. von Hessen-Darmstadt (1577-1626); 1614 kaiserlicher Obrist; 1620-1623 kursächsischer Generalleutnant; ab 1623 Kommandant der ungarischen Festung Raab; seit 1624 endgültig in kaiserlichen Kriegsdiensten, zuletzt als Feldmarschall (1632); spätestens 1627 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1627 kaiserlicher Kämmerer; 1630/31 Statthalter der Stifte Magdeburg und Halberstadt; seit 1637 Geheimer Rat.

Weiterführende Informationen in der GND, Sächsische Biographie
Eberhard von Manteuffel
Eberhard Szoege

geb. 1590
gest. 1637
Anm.: Sohn des polnischen Obristen Evert von Manteuffel (gest. 1614); zunächst polnischer Fähnrich; dann kaiserlicher Hauptmann (sieben Jahre) und Obristleutnant (1631) und Obrist (1632); ab 1634 kaiserlicher Kämmerer; 1636 Erhebung in den Freiherrenstand; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Saurliche").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Mecklenburg, Haus
Herzöge von Mecklenburg

Anm.: Spätestens seit 1131 slawische Dynastie der Obodriten.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Mohammed

geb. ca. 570
gest. 632
Anm.: Prophet und Religionsstifter des Islam.

Weiterführende Informationen in der GND
Daniel (von) Moser

geb. 1570
gest. 1639
Anm.: Sohn des Wiener Mautners Ruprecht Moser (gest. 1597); 1596/97 Teilnahme am Langen Türkenkrieg; 1599 Wiener Bürgerrecht; ab 1600 Äußerer Rat, seit 1606 Stadtrichter sowie 1610-1613, 1616-1623 und 1626-1637 Bürgermeister von Wien; 1606 Erhebung in den Ritterstand.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
N. N. Müller (1)

Anm.: Um 1635 kaiserlicher Obristleutnant.
Murteza Pascha

gest. 1636
Anm.: Geboren in Bosnien; nach langjährigem persönlichen Dienst am Sultan Oberhaupt der Falkenaufseher; türkischer Statthalter von Damaskus (1620/21), Bosnien (1625/26), Ofen (1626-1630), Özi und Silistrien (1630-1632) sowie Diyarbakir (1632/33); 1634 Oberbefehlshaber der Armee des Osmanischen Reiches gegen Polen; seit 1635 Statthalter im von den Persern eroberten Eriwan; Schwager von Sultan Murad IV. (1612-1640); vgl. Nedim Zahirović: Murteza Pascha von Ofen zwischen Panegyrik und Historie. Eine literarisch-historische Analyse eines osmanischen Wesirspiegels von Nergisi, Frankfurt/Main 2010, S. 103-107.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Friedrich Heinrich von Nassau-Dillenburg
Fürst Friedrich Heinrich von Oranien

geb. 1584
gest. 1647
Anm.: Sohn des Fürsten Wilhelm I. von Oranien (1533-1584); ab 1625 Fürst von Oranien und Statthalter der Vereinigten Niederlande; seit 1627 Ritter des Hosenbandordens.

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Johann Nauwach von Münchenberg

geb. ca. 1595
gest. 1645(?)
Anm.: Geboren in der Mark Brandenburg; 1607-1612 Kapellknabe in Dresden; 1612-1618 musikalische Ausbildung (Laute) in Italien; ab 1623 kurfürstlich-sächsischer Kammermusiker; bis 1629 Mitglied der Dresdener Hofkapelle; ca. 1629 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1630 kaiserlicher Kammermusiker; bis 1637 auch Kammerdiener der Erzherzogin Cäcilia Renata (1611-1644); 1637-1645 Instrumentalist und Tenor am Wiener Kaiserhof; 1630 Nobilitierung.

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Österreich, Haus (Erzhaus)
Herzöge bzw. Erzherzöge von Österreich
Könige von Böhmen
Könige von Ungarn

Anm.: Österreichische Linie der Habsburger.

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Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich
Bischof Leopold Wilhelm von Passau
Bischof Leopold Wilhelm von Straßburg
Bischof Leopold Wilhelm von Halberstadt
Erzbischof Leopold Wilhelm von Magdeburg
Bischof Leopold Wilhelm von Olmütz
Bischof Leopold Wilhelm von Breslau

geb. 1614
gest. 1662
Anm.: Sohn von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); ab 1625 Bischof von Passau; seit 1626 Bischof von Straßburg; 1627-1648 Bischof von Halberstadt; 1629-1635 Erzbischof von Magdeburg; ab 1637 Bischof von Olmütz; 1639-1642 und 1645/46 Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee; seit 1641 Hochmeister des Deutschen Ordens; 1647-1656 Statthalter der Spanischen Niederlande; ab 1656 Bischof von Breslau.

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Gräfin Eva Susanna Pálffy von Erdőd
Erdődi Pálffy Éva Zsuzsanna (Grófnő)
Geburtsname: Eva Susanna von Puchheim

geb. 1596
gest. 1640
Anm.: Tochter des Johann Christoph von Puchheim (1578-1619); seit 1618 Ehe mit Graf Stephan Pálffy (1586-1646).
Graf Johann Pálffy von Erdőd
Erdődi Pálffy János (Gróf)

geb. 1588
gest. 1646
Anm.: Sohn des ungarischen Magnaten Nikolaus Pálffy (1552-1600); ab 1618 kaiserlicher Kämmerer; um 1621 kaiserlicher Obrist; seit 1626 Obergespan und Burghauptmann von Preßburg sowie ungarischer Kronhüter; später auch Obergespan von Komorn (Komárno); 1636 Erhebung in den Grafenstand.

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Gräfin Maria Franziska Pálffy von Erdőd
Erdődi Pálffy Mária Franziska (Grófnő)
Geburtsname: Gräfin Maria Franziska Khuen von Belasy

gest. 1672
Anm.: Tochter des Grafen Johann Eusebius Khuen von Belasy (gest. 1622); 1629-1653 Ehe mit Graf Paul Pálffy (1592-1653).
Graf Nikolaus Pálffy von Erdőd
Erdődi Pálffy Miklós (Gróf)

geb. 1619
gest. 1679
Anm.: Sohn des Grafen Stephan Pálffy (1586-1646); seit 1653 Obergespan und Burghauptmann von Preßburg, ungarischer Oberstlandeskämmerer und Kronhüter.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Stephan Pálffy von Erdőd
Erdődi Pálffy István (Gróf)

geb. 1586
gest. 1646
Anm.: Sohn des ungarischen Magnaten Nikolaus Pálffy (1552-1600); 1608-1625 Obergespan und Burghauptmann von Preßburg sowie ungarischer Kronhüter; seit 1624 kaiserlicher Kämmerer; 1626-1644 Kreisobrist jenseits der Donau und der bergstädtischen Grenze (in Neuhäusel); kaiserlicher Obrist (um 1632) und General der Kavallerie (1639); 1634 Erhebung in den Grafenstand.

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Papst Urban VIII.
Erzbischof Maffeo von Nazareth
Bischof Maffeo von Spoleto
Maffeo Barberini

geb. 1568
gest. 1644
Anm.: Sohn des Antonio Barberini (gest. 1571); 1604-1606 Apostolischer Nuntius in Frankreich; 1604-1608 Erzbischof von Nazareth; ab 1606 Kardinal; 1608-1617 Bischof von Spoleto; 1610-1623 Präfekt der Apostolischen Signatur; seit 1623 Papst.

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Peter Pázmány
Pázmány Péter
Erzbischof Peter von Gran

geb. 1570
gest. 1637
Anm.: Sohn des Nikolaus Pázmány (gest. 1584); 1583 Konversion zum katholischen Glauben und Eintritt in den Jesuitenorden; 1593-1597 Studium in Rom; Professor für Philosophie (1597-1601) und Theologie (1603-1606) an der Universität Graz; ab 1616 Erzbischof von Gran (Esztergom); seit 1629 Kardinal.

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Moritz von Peschwitz

gest. 1674
Anm.: Vermutlich Angehöriger einer reichen Danziger Familie; bis um 1623 ausgedehnte Reisen durch Europa und den Orient; kaiserlicher Kriegskommissar (1633), Obristleutnant (1635) und Obrist (1636/37); Betrauung mit Konfidentendiensten auf dem Westfälischen Friedenskongress; 1635 Erhebung in den Freiherrenstand.

Weiterführende Informationen in der GND
Francesco Petrarca

geb. 1304
gest. 1374
Anm.: Sohn des Arezzoer Notars Pietro di Parenzo, genannt Petracco/Patraca; italienischer Dichter und Mitbegründer des Renaissance-Humanismus; abgebrochenes Jurastudium in Montpellier (1316-1320) und Bologna (1320-1323); seit 1326 Leben in Avignon, Fontaine-de-Vaucluse, Mailand, Venedig und Arquà; 1341 Krönung zum poeta laureatus auf dem Kapitol in Rom.

Weiterführende Informationen in der GND
Pfalz-Neuburg, Haus
Pfalzgrafen von Pfalz-Neuburg

Anm.: Seitenlinie der rheinpfälzischen Wittelsbacher.

Weiterführende Informationen in der GND
Pfalzgräfin Katharina Charlotte von Pfalz-Neuburg
Geburtsname: Pfalzgräfin Katharina Charlotte von Pfalz-Zweibrücken

geb. 1615
gest. 1651
Anm.: Tochter des Pfalzgrafen Johann II. von Pfalz-Zweibrücken (1584-1635); seit 1631 Ehe mit Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1578-1653).

Weiterführende Informationen in der GND
Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg
Herzog Wolfgang Wilhelm von Jülich und Berg

geb. 1578
gest. 1653
Anm.: Sohn des Pfalzgrafen Philipp Ludwig von Neuburg (1547-1614); 1613 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1614 regierender Landesfürst von Pfalz-Neuburg sowie Herzog von Jülich und Berg; seit 1615 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Pfalzgraf Johann II. von Pfalz-Zweibrücken

geb. 1584
gest. 1635
Anm.: Sohn des Pfalzgrafen Johann I. von Pfalz-Zweibrücken (1550-1604); seit 1604 regierender Landesfürst von Pfalz-Zweibrücken; 1610-1614 Administrator der Kurpfalz; 1620/21 Statthalter der Kurpfalz.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Pfalz, Haus
Kurfürsten von der Pfalz
Pfalzgrafen bei Rhein

Anm.: Rheinpfälzischer Zweig der reichsfürstlichen Wittelsbacher-Dynastie.

Weiterführende Informationen in der GND
Kurfürstin Louise Juliana von der Pfalz
Geburtsname: Gräfin Louise Juliana von Nassau-Dillenburg

geb. 1576
gest. 1644
Anm.: Tochter des Fürsten Wilhelm I. von Oranien (1533-1584); 1593-1610 Ehe mit Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz (1574-1610); 1620 Flucht nach Württemberg; später Exil in Berlin und Königsberg.

Weiterführende Informationen in der GND
Kurfürst Philipp Wilhelm von der Pfalz
Pfalzgraf Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg
Herzog Philipp Wilhelm von Jülich und Berg

geb. 1615
gest. 1690
Anm.: Sohn des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1578-1653); ab 1653 regierender Landesfürst von Pfalz-Neuburg; 1653-1679 regierender Herzog von Jülich und Berg; seit 1685 auch Kurfürst von der Pfalz; ab 1653 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Conte bzw. Principe Ottavio Piccolomini d'Aragona
Duca Ottavio d' Amalfi

geb. 1599
gest. 1656
Anm.: Sohn des toskanischen Adligen Silvio Piccolomini (1543-1609); ab 1618 abwechselnd in kaiserlichen und spanischen Kriegsdiensten als Obrist (1627), Generalfeldwachtmeister (1632), General der Kavallerie (1633), Feldmarschall (1634) und Generalleutnant (1648); seit 1622 kaiserlicher Kämmerer; ab 1639 Hartschierhauptmann von Kaiser Ferdinand III. (1608-1657); 1648-1650 Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee; Erhebung in den Grafen- (1638) und Fürstenstand (1653); seit 1639 Duca d'Amalfi; ab 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Zwingende"); seit 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Johann Ferdinand von Porcia

geb. 1606
gest. 1665
Anm.: Sohn des Grafen Johann Sforza von Porcia (1576-1624); ab 1633 kaiserlicher Kämmerer; 1639-1647 Landesverweser des Herzogtums Krain; 1647-1652 kaiserlicher Botschafter in Venedig; seit 1652 Obersthofmeister des Erzherzogs und späteren Kaisers Leopold I.; ab 1655 Geheimer Rat; seit 1658 Geheimratspräsident; 1662 Erhebung in den Fürstenstand; ab 1657 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Johann von der Recke

geb. 1584
gest. 1647
Anm.: Sohn des Johann von der Recke zu Reck; zunächst Tätigkeit am Reichskammergericht; ab 1615 Reichshofrat; seit 1628 kaiserlicher Kämmerer; 1637 Reichshofratsvizepräsident; ab 1637 Reichshofratspräsident; seit 1640 Geheimer Rat; vgl. Oswald von Gschließer: Der Reichshofrat. Bedeutung und Verfassung, Schicksal und Besetzung einer obersten Reichsbehörde von 1559 bis 1806, Wien 1942, S. 185f.

Weiterführende Informationen in der GND
Giacomo da Riva

Anm.: 1648-1650 venezianischer General und Befehlshaber einer Kriegsflotte gegen die Türken.

Weiterführende Informationen in der GND
Ernst Dietrich von Röder

geb. ca. 1612
gest. 1686
Anm.: Sohn des Harzgeröder Adligen Wolf Dietrich von Röder (gest. 1627); Erbherr auf Ermsleben; bis 1630 Edelknabe und Kammerjunge des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ca. 1632-1635 Hofjunker und ab 1636 Kammerjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1634 zudem fürstlicher Kriegskommissar in den Ämtern Güntersberge und Harzgerode; bis 1650 fürstlich-bernburgischer Kriegskommissar; ab 1650 fürstlich-bernburgischer Kammerjunker von Haus aus; ab 1655 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Diensthafte").
Elias d. J. Rosin von Jawornik
Eliáš mladší Rozín z Javorníku
Elias d. J. von Czessen

Anm.: Sohn des (1604 nobilitierten) Prager Bürgers Elias d. Ä. Rosin von Jawornik; 1605 Studium am Pädagogium Herborn; angeblich Hof- und Appellationsrat des böhmischen "Winterkönigs" Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632); 1621 Flucht aus Böhmen, weil sein Vater als einer der Teilnehmer des Ständeaufstandes zum Tode verurteilt, jedoch zu lebenslanger Haft begnadigt wurde; seit spätestens September 1634 Exulant in Anhalt.
Herzog Julius Heinrich von Sachsen-Lauenburg

geb. 1586
gest. 1665
Anm.: Sohn des Herzogs Franz II. von Sachsen-Lauenburg (1547-1619); bereits als Jugendlicher Konversion zum katholischen Glauben; kaiserlicher Obrist (1618-1635) und Feldmarschall (1629); 1634/35 Inhaftierung wegen seiner Vertrauensstellung bei Wallenstein (1583-1634); ab 1637 Friedensvermittler zwischen Kaiser Ferdinand III. (1608-1657) und Schweden; seit 1656 regierender Herzog von Sachsen-Lauenburg; ab 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Glückhafte").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzogin Katharina von Sachsen-Lauenburg
Katharina Bethlen von Iktár
Bethlen Katalin
Fürstin Katharina von Siebenbürgen
Geburtsname: Markgräfin Katharina von Brandenburg

geb. 1602
gest. 1649
Anm.: Tochter des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg (1572-1619); 1626-1629 erste Ehe mit Gabriel Bethlen, Fürst von Siebenbürgen (1580-1629); 1629/30 Regentin des Fürstentums Siebenbürgen; um 1632/33 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1639 zweite Ehe mit Herzog Franz Karl von Sachsen-Lauenburg (1594-1660).

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar
Herzog Bernhard von Franken

geb. 1604
gest. 1639
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Sachsen-Weimar (1570-1605); ab 1620 gemeinsam mit seinen Brüdern regierender Herzog von Sachsen-Weimar; zunächst Kriegdienst unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1622), Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach (1622) und Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1623); 1625-1627 dänischer Obrist; schwedischer Obrist (1631-1634) und General (1632); 1633/34 Herzog von Franken (größtenteils ehemalige Hochstifte Würzburg und Bamberg als Lehen der schwedischen Krone); ab 1635 Heerführer im französischen Auftrag; seit 1620 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Austrucknende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Sachsen-Weimar, Haus
Herzöge von Sachsen-Weimar

Anm.: Seit 1572 bestehende Seitenlinie der ernestinischen Herzöge von Sachsen.
Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar

geb. 1598
gest. 1662
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Sachsen-Weimar (1570-1605); 1620-1640 gemeinsam mit seinen Brüdern regierender, ab 1640 alleinregierender Herzog von Sachsen-Weimar; Obrist unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1620-1622) und Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach (1622); 1623 General unter Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599-1626); 1623/24 kaiserlicher Gefangener; 1631-1635 schwedischer Militärgouverneur von Thüringen und Statthalter von Erfurt; 1632-1635 schwedischer Generalleutnant; 1617 Gründungsmitglied und seit 1651 zweites Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Schmackhafte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen

geb. 1585
gest. 1656
Anm.: Sohn des Kurfürsten Christian I. von Sachsen (1560-1591); seit 1611 Kurfürst von Sachsen.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Wild- und Rheingraf Johann Philipp von Salm-Kyrburg

gest. 1638
Anm.: Sohn des Wild- und Rheingrafen Johann von Salm-Kyrburg (1575-1623); ab 1623 regierender Graf von Salm-Kyrburg zu Mörchingen; 1623 Obrist unter Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599-1626); 1633/34 schwedischer Obrist und Generalleutnant; seit 1635 Obrist und Generalmajor unter Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639).

Weiterführende Informationen in der GND
Duca Vittorio Amedeo I di Savoia

geb. 1587
gest. 1637
Anm.: Sohn des Duca Carlo Emanuele I di Savoia (1562-1630); ab 1630 Duca di Savoia; seit 1632 Anspruch auf den Königstitel von Zypern und Jerusalem.

Weiterführende Informationen in der GND
Hans Ulrich von Schaffgotsch
Hans Ulrich von Schaffgotsch, genannt Semperfrei von und zu Kynast und Greiffenstein

geb. 1595
gest. 1635
Anm.: Sohn des Christoph von Schaffgotsch (1552-1601); Inhaber der freien schlesischen Standesherrschaft Trachenberg sowie Erbherr auf Kynast, Greiffenstein, Alt Kemnitz, Hertwigswalde, Prausnitz und Schmiedeberg; 1619/20 einer der schlesischen Defensoren; 1621 Treueid gegenüber Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); kaiserlicher Obrist (1626), Generalfeldwachtmeister (1632) und General der Kavallerie (1633); seit 1627 kaiserlicher Kämmerer; 1634 Verhaftung als Anhänger von Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein, Herzog von Friedland (1583-1634); 1635 Hinrichtung in Regensburg; 1627 kaiserliche Verleihung des Titels "Semperfrei" (mit fürstlichen Rechten).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
N. N. von Schallenberg

Anm.: Angehöriger des österreichischen Adelsgeschlechts; um 1635/41 in Ungarn.
Johann Ernst von Scherffenberg

geb. 1588
gest. 1662
Anm.: Sohn des Friedrich von Scherffenberg (1542-1609); kaiserlicher Obrist (1621/22 und 1625-1631) und Feldmarschallleutnant (1633); seit 1624 kaiserlicher Kämmerer; 1634/35 in Haft wegen des Verdachts einer hochverräterischen Verschwörung mit Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein, Herzog von Friedland (1583-1634).

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Adolf (1) von Schleswig-Holstein-Gottorf

geb. 1600
gest. 1631
Anm.: Sohn des Herzogs Johann Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf (1575-1616); seit 1621 kaiserlicher Obrist.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Graf Heinrich Schlick von Passaun
Graf Jindřich Šlik z Pasounu

geb. ca. 1580
gest. 1650
Anm.: Sohn des Grafen Georg Ernst Schlick (gest. 1612); ab 1598 in Kriegsdiensten verschiedener Herren; 1619/20 Obrist in der mährischen Ständearmee; kaiserlicher Obrist (1621-1631), Feldzeugmeister (1626) und Feldmarschall (1627-1630); 1622 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1629 kaiserlicher Kämmerer; 1632-1649 Geheimer Rat und Hofkriegsratspräsident; 1628-1631 Inhaber der Herrschaft Querfurt; seit 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Gräfin Anna Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt
Geburtsname: Fürstin Anna Sophia von Anhalt

geb. 1584
gest. 1652
Anm.: Tochter des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586); 1613-1630 Ehe mit Graf Karl Günther von Schwarzburg-Rudolstadt (1576-1630); anschließend Witwensitz in Kranichfeld; seit 1619 Gründungsmitglied und Oberhaupt der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Getreue").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Johann Sieber

geb. 1588
gest. 1651
Anm.: Sohn des Leipziger Ratsherrn Veit Sieber (1555-1620); ab 1613 kursächsischer und 1616-1643 (seit 1636 fremdverwaltet) zugleich kaiserlicher Postmeister in Leipzig; 1636 außerdem kaiserlicher Oberproviantkommissar im Niedersächsischen Kreis mit Sitz in Hamburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Wilhelm Slawata von Chlum
Graf Vilém Slavata z Chlumu

geb. 1572
gest. 1652
Anm.: Sohn des Adam Slawata (1546-1616); 1597 Konversion zum katholischen Glauben; 1600-1604 böhmischer Hofmarschall und 1604-1606 amtierender Oberstkämmerer von Kaiser Rudolf II. (1552-1612); 1605-1611 Burggraf von Karlstein; 1611-1617 Obersthoflehensrichter, 1612-1625 Kammerpräsident, 1617-1625 Oberstlandrichter, 1623-1627 Oberstkämmerer, 1627/28 Obershoflandmeister und ab 1628 Oberstkanzler des Königreichs Böhmen; seit 1621 kaiserlicher Kämmerer; ab 1624 Geheimer Rat; 1621 Erhebung in den Grafenstand; seit 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Johann Söldner

geb. ca. 1580
gest. 1649
Anm.: Geboren in Böhmen; Dr. jur.; ab 1622 Sekretär der deutschen Expedition der Reichskanzlei; seit 1634 Reichshofrat; vgl. Oswald von Gschließer: Der Reichshofrat. Bedeutung und Verfassung, Schicksal und Besetzung einer obersten Reichsbehörde von 1559 bis 1806, Wien 1942, S. 232.

Weiterführende Informationen in der GND
Philipp Christoph von Sötern
Erzbischof und Kurfürst Philipp Christoph von Trier
Bischof Philipp Christoph von Speyer

geb. 1567
gest. 1652
Anm.: Sohn des Georg Wilhelm von Sötern (gest. 1593); ab 1610 Bischof von Speyer; seit 1623 Erzbischof und Kurfürst von Trier; 1635-1645 erst spanischer, dann kaiserlicher Gefangener wegen seines Bündnisvertrages mit Frankreich (1632).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
König Philipp III. von Spanien
König Philipp II. von Portugal
König Philipp II. von Neapel-Sizilien
König Philipp II. von Sardinien

geb. 1578
gest. 1621
Anm.: Sohn des Königs Philipp II. von Spanien (1527-1598); ab 1598 König von Spanien, Portugal, Neapel-Sizilien und Sardinien; seit 1583 Ritter und ab 1598 Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
König Philipp IV. von Spanien
König Philipp III. von Portugal
König Philipp III. von Neapel-Sizilien
König Philipp III. von Sardinien

geb. 1605
gest. 1665
Anm.: Sohn des Königs Philipp III. von Spanien (1578-1621); ab 1621 König von Spanien, Portugal (bis 1640), Neapel-Sizilien und Sardinien; seit 1613 Ritter und ab 1621 Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Franz von Sparr
Franz Sparr von Greifenberg

gest. 1638
Anm.: In Greifenberg (Uckermark) geborener brandenburgischer Adliger; 1615-1631/34 Kapitularkanoniker sowie 1615/16 Subdiakon, seit 1616 Diakon und Priester am Stift Neumünster in Würzburg; ca. 1617-1625 Würzburger Dompfarrer; vgl. Alfred Wendehorst: Das Stift Neumünster in Würzburg (Germania Sacra NF 26, Bistum Würzburg 4), Berlin/New York 1989, S. 612f.
Johann Kaspar von Stadion

geb. 1567
gest. 1641
Anm.: Sohn des Johann Ulrich von Stadion; 1596 kaiserlicher Hauptmann im Türkenkrieg; 1603-1618 Hofdienst bei Erzherzog Maximilian von Österreich (1558-1618) in Innsbruck, ab 1610 als dessen Oberstkämmerer; 1618 kaiserlicher Obrist gegen die aufständischen Böhmen; 1619-1624 Präsident des Hofkriegsrats; seit 1619 kaiserlicher Kämmerer; 1620-1626 Obrist der Wiener Stadtguardia; ab 1627 Hochmeister des Deutschen Ordens; militärischer Berater des Königs Ferdinand III. von Böhmen und Ungarn (1634/35) sowie des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich (seit 1639).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Peter Heinrich von Stralendorff

geb. 1580
gest. 1637
Anm.: Sohn des Leopold von Stralendorff (gest. 1623); ab 1605 Reichshofrat; seit 1620 Reichshofratsvizepräsident; später Geheimer Rat; ab 1627 auch Reichsvizekanzler (1623-1627 bereits kommissarisch) und kaiserlicher Kämmerer; 1625 Erhebung in den Freiherrenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Sultan (Osmanisches Reich) Ahmed I.

geb. 1590
gest. 1617
Anm.: Sohn von Sultan Mehmed III. (1566-1603); seit 1603 Sultan des Osmanischen Reiches.

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Sultan (Osmanisches Reich) Murad IV.

geb. 1612
gest. 1640
Anm.: Sohn von Sultan Ahmed I. (1590-1617); seit 1623 Sultan des Osmanischen Reiches.

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Graf Rudolf von Teuffenbach
Graf Rudolf von Tieffenbach

geb. 1582
gest. 1653
Anm.: Sohn des Christoph von Teuffenbach (gest. 1598); kaiserlicher Fähnrich (1600), Hauptmann (1601), Obrist (1604), Kreisobrist jenseits der Donau und der Bergstädte (1613), Generalfeldwachtmeister (1619), Obristzeugmeister (1622), Feldzeugmeister (1627) und Feldmarschall (1631); 1608 und 1611 Obrist der mährischen Stände; ab 1619 kaiserlicher Kämmerer; 1623 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1626 Oberstland- und Hauszeugmeister; seit 1630 Geheimer Rat; 1624 Erhebung in den Grafenstand; seit 1639 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Stanislaus Thurzo von Bethlendorf
Bethlenfalvi Thurzó Szaniszló

geb. 1576
gest. 1625
Anm.: Sohn des Alexander Thurzo von Bethlendorf (gest. 1594); Teilnahme am Langen Türkenkrieg; ab 1622 kaiserlicher Kämmerer; seit 1622 Palatin von Ungarn.

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Graf Maximilian von Trauttmansdorff

geb. 1584
gest. 1650
Anm.: Sohn des Johann Friedrich von Trauttmansdorff (1542-1614); als Jugendlicher Konversion zum katholischen Glauben; Teilnahme am Langen Türkenkrieg; 1609-1618 Reichshofrat; ab 1619 kaiserlicher Kämmerer; spätestens seit 1627 Geheimer Rat; ab 1635 Obersthofmeister von König bzw. Kaiser Ferdinand III. (1608-1657); wenig später auch Präsident des Geheimen Rates; mehrfach wichtige diplomatische Missionen, u. a. als Unterhändler des Nikolsburger (1622), Prager (1635) und Westfälischen Friedens (1645-1647); 1623 Erhebung in den Grafenstand; seit 1634 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Íñigo d. Ä. Vélez de Guevara y Tassis
Conde Íñigo d. Ä. de Oñate
Conde Íñigo d. Ä. de Villamediana

geb. 1572
gest. 1644
Anm.: Sohn des Pedro Vélez de Guevara, Señor de Salinillas (gest. 1581); Oberkämmerer des Königs Philipp III. von Spanien (1578-1621); 1603-1613 spanischer Gesandter in Savoyen; 1616-1625 und 1633-1637 außerordentlicher spanischer Botschafter am Wiener Kaiserhof; ab 1622 Conde de Oñate und Conde de Villamediana; 1626-1629 spanischer Botschafter in Rom; seit 1633 Consejero de estado; ab 1638 Presidente del Consejo de Órdenes.

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Graf Guillermo Verdugo

geb. 1578
gest. 1629
Anm.: Sohn des Francisco Verdugo (1537-1595); spanischer und kaiserlicher Obrist; ab 1612 Kriegsrat in Brüssel und Gubernator von Geldern; 1620 Gefangennahme des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg in der Schlacht am Weißen Berg; seit 1621 kaiserlicher Kämmerer; ab 1623 Generalgouverneur der eroberten Unterpfalz (Rheinpfalz); 1628 Erhebung in den Grafenstand.

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Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein
Albrecht Václav Eusebius z Valdštejna
Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein
Fürst Albrecht Wenzel Eusebius von Friedland
Herzog Albrecht Wenzel Eusebius von Friedland
Herzog Albrecht VIII. von Mecklenburg
Herzog Albrecht Wenzel Eusebius von Schlesien-Sagan

geb. 1583
gest. 1634
Anm.: Sohn des Wilhelm von Waldstein (1547-1595); 1606 Konversion zum katholischen Glauben; 1607 kaiserlicher Hauptmann; 1615-1618 Obrist der mährischen Stände; kaiserlicher Obrist (1619), Generalfeldwachtmeister (1623) und zweimal Oberbefehlshaber der Armee des Kaisers (1625-1630 und 1632-1634); 1623 Erhebung in den Fürstenstand; ab 1624 Fürst und seit 1625 Herzog von Friedland; 1628-1631 Herzog von Mecklenburg; ab 1628 Herzog von Schlesien-Sagan; 1634 Absetzung und Ermordung wegen Hochverrats; seit 1628 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Graf Franz Wilhelm von Wartenberg
Bischof Franz Wilhelm von Osnabrück
Bischof Franz Wilhelm von Verden
Bischof Franz Wilhelm von Minden
Bischof Franz Wilhelm von Regensburg

geb. 1593
gest. 1661
Anm.: Sohn des Herzogs Ferdinand von Bayern (1550-1608), dessen Kinder 1602 zu Grafen von Wartenberg erhoben wurden; 1614-1621 Präsident des bayerischen Geistlichen Rates; 1621-1640 kurkölnischer Obersthofmeister und Geheimratspräsident; ab 1625 Bischof von Osnabrück; 1629/30 kaiserlicher Kommissar für die Exekution des Restitutionsedikts zwischen Rhein und Elbe; 1630/31 Bischof von Verden; 1630-1648 Bischof von Minden; 1643-1648 kurkölnischer Hauptgesandter auf dem Friedenskongress in Münster und Osnabrück; seit 1649 Bischof von Regensburg; ab 1660 Kardinal.

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Sebastian Wernardtsleuttner

Anm.: 1635 Wiener Kammerdiener des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Graf Johann von Werth
Jan von Werth

geb. 1591
gest. 1652
Anm.: Geboren als Bauernsohn in Büttgen bei Neuss; zunächst in spanischen Kriegsdiensten, zuletzt als Rittmeister (1622); kurbayerischer Obristwachtmeister (1631), Obrist (1633), Generalwachtmeister und Feldmarschallleutnant (1634); seit 1634 kaiserlicher Kämmerer; 1638-1642 französischer Kriegsgefangener; 1642 Generalleutnant der kaiserlichen, kurbayerischen und kurkölnischen Kavallerie; 1643-1647 kurbayerischer General der Kavallerie; 1647/48 kaiserlicher General der Kavallerie; 1632 Nobilitierung; Erhebung in den Freiherren- (1635) und Grafenstand (1647).

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Anton Wolfradt
Bischof Antonius von Wien

geb. 1581
gest. 1639
Anm.: Geboren in Köln; 1612/13 Abt von Wilhering; ab 1613 Abt von Kremsmünster; 1623-1630 Präsident der österreichischen Hofkammer; seit 1624 Geheimer Rat; ab 1631 Bischof von Wien (mit dem Titel eines Reichsfürsten).

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Graf Georg Ulrich von Wolkenstein

geb. 1598
gest. 1663
Anm.: Sohn des Sigmund von Wolkenstein (1554-1624); 1629-1662 Reichshofrat; ab 1632 kaiserlicher Kämmerer; mehrfach Gesandter des Hauses Österreich, u. a. auf dem Frankfurter Reichsdeputationstag (1643/44) und dem Westfälischen Friedenskongress (1645-1649); 1651-1655 und 1658-1662 Reichshofratsvizepräsident; seit 1662 kaiserlicher Konkommissär auf dem Reichstag in Regensburg; 1630 Erhebung in den Grafenstand.

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Graf Paul Andreas von Wolkenstein

geb. 1595
gest. 1635
Anm.: Sohn des Christoph Franz von Wolkenstein (1567-1633); 1620-1629 Präsident des Reichskammergerichts; ab 1623 kaiserlicher Kämmerer; seit 1624 kurbayerischer Geheimer Rat und Kämmerer; ab 1627 Pfleger von Wemding; mehrfach bayerischer Gesandter, u. a. auf dem Mühlhausener Kurfürstentag (1627) und am Wiener Kaiserhof (1633/35); 1628 Erhebung in den Grafenstand.

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Herzog Julius Friedrich von Württemberg-Weiltingen

geb. 1588
gest. 1635
Anm.: Sohn des Herzogs Friedrich I. von Württemberg (1557-1608) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; ab 1617 regierender Herzog von Württemberg-Weiltingen; 1631-1633 württembergischer Regent für seinen Neffen Eberhard III. (1614-1674); seit 1634 Exil nach Straßburg.

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Ägäisches Meer
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Anhalt-Köthen, Fürstentum
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Anhalt, Fürstentum
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Asia
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Augsburg
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Baden (bei Wien)
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Bamberg, Hochstift
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Bayern, Herzogtum bzw. Kurfürstentum
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Berlin
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Bernburg
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Anm.: Zusammengesetzt aus der jeweils eigenständigen Tal- ("Stadt im Tale", gebildet aus den ehemaligen Teilen Alt- und Neustadt) und Bergstadt ("Stadt vorm Berge"), die erst 1825 vereinigt wurden.
Bibersburg (Červený Kameň), Schloss
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Böhmen, Königreich
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Bosnien, Ejalet
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Anm.: Verwaltungseinheit des Osmanischen Reiches.
Brabant, Herzogtum
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Brocken, Berg
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Budweis (České Budějovice)
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Dänemark, Königreich
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Deutsch-Altenburg (Bad Deutsch-Altenburg)
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Donau, Fluss
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Eger (Cheb)
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Elbe (Labe), Fluss
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England, Königreich
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Erlau (Eger)
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Farkaschin (Vlčkovce)
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Fischamend
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Foça
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Franken, Herzogtum
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Frankfurt (Oder)
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Frankreich, Königreich
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Gran (Esztergom), Erzbistum
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Graubünden (Freistaat der Drei Bünde)
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Graz
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Hainburg (Donau)
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Hamburg
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Heiliges Römisches Reich (deutscher Nation)
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Henneberg, Grafschaft
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Hessen-Darmstadt, Landgrafschaft
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Hessen, Landgrafschaft
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Hildesheim
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Italien
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Jülich, Herzogtum
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Kärnten, Herzogtum
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Kaiserebersdorf
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Kaiserslautern
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Komorn (Komárno)
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Krain, Herzogtum
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Krakau (Kraków)
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Kranichfeld
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La Rochelle
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Leipzig
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Leitmeritz (Litoměřice)
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Lippa (Lipova)
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Lothringen, Herzogtum
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Lützen
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Madrid
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Magdeburg
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Malta (Inselgruppe)
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Messina
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Modern (Modra)
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Mömpelgard (Montbéliard)
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Montauban
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Mosel, Fluss
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Neapel (Napoli)
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Neugebäude, Schloss
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Anm.: Für Kaiser Maximilian II. errichtetes maniristisches Lustschloss, das bereits ab dem Jahr 1600 zunehmend verfiel.
Neuhäusel (Nové Zámky)
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Niederlande (beide Teile)
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Niederlande, Vereinigte (Republik der Sieben Vereinigten Provinzen)
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Niederungarn
Anm.: Teil des (habsburgischen) Königreiches Ungarn, der die heutige West- und Mittelslowakei sowie größtenteils die Gebiete westlich des Plattensees (Balaton) umfasste.
Nijmegen
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Nördlingen
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Nürnberg
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Obersteiermark
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Österreich unter der Enns (Niederösterreich), Erzherzogtum
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Ofen (Buda), Ejalet
Anm.: Verwaltungseinheit des Osmanischen Reiches.
Osmanisches Reich
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Parma und Piacenza, Herzogtum
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Persien (Iran)
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Petronell
weiterführende Informationen
Pfalz, Kurfürstentum
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Piacenza
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Picardie
weiterführende Informationen
Pilsen (Plzeň)
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Pösing (Pezinok)
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Polen, Königreich
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Prag (Praha)
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Prater (Wien)
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Anm.: Im 17. Jahrhundert kaiserliches Jagdrevier an der Donau.
Preßburg (Bratislava)
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Pudmeritz (Budmerice)
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Raab (Győr)
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Regelsbrunn
weiterführende Informationen
Regensburg
weiterführende Informationen
Rothenburg ob der Tauber
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Ruthenien, Woiwodschaft
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Anm.: Verwaltungseinheit des Königreiches Polen.
Sachsen, Kurfürstentum
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Sankt Gallen
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Sankt Georgen (Svätý Jur)
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Sankt Marx
weiterführende Informationen
Savoyen, Herzogtum
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Schalla (Šaľa)
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Schintau (Šintava)
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Schlesien, Herzogtum
weiterführende Informationen
Schmalkalden, Herrschaft
weiterführende Informationen

Anm.: Teil der Landgrafschaft Hessen-Kassel.
Schwarzes Meer
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Schwechat
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Schweden, Königreich
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Senj (Segna)
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Sereth (Sered’]
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Siebenbürgen, Fürstentum
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Anm.: Östlicher Teil des Königreiches Ungarn unter Oberherrschaft des Osmanischen Reichs.
Simmering
weiterführende Informationen
Smyrna (İzmir)
weiterführende Informationen
Spanien, Königreich
weiterführende Informationen
Speyer
weiterführende Informationen
Steiermark, Herzogtum
weiterführende Informationen
Stuhlweißenburg (Székesfehérvár)
weiterführende Informationen
Triest (Trieste)
weiterführende Informationen
Tyrnau (Trnava)
weiterführende Informationen
Ungarn, Königreich
weiterführende Informationen
Veltlin (Valtellina)
weiterführende Informationen
Venedig, Republik (Repùblica de Venessia)
weiterführende Informationen
Villach
weiterführende Informationen
Westindien
weiterführende Informationen

Anm.: Karibische Inseln, im weiteren Sinne Mittel- und Südamerika.
Wien
weiterführende Informationen
Wolfenbüttel
weiterführende Informationen
Wolfsthal
weiterführende Informationen
Württemberg, Herzogtum
weiterführende Informationen
Würzburg, Hochstift
weiterführende Informationen
Apostolischer Stuhl (Katholische Kirche)
weiterführende Informationen
Böhmen, Direktorium
Anm.: Provisorische Ständeregierung des Königreiches Böhmen während des Aufstandes der protestantischen Stände (1618-1620).
Hanse(bund)
weiterführende Informationen
Hutterer
weiterführende Informationen
Jesuiten (Societas Jesu)
weiterführende Informationen
Niederlande, Generalstaaten
weiterführende Informationen
Österreich, Hofkammer
weiterführende Informationen
Preßburg (Bratislava), Rat der Stadt
Schlesien, Landstände
Universität Tyrnau (Trnavská Univerzita)
weiterführende Informationen
Würzburg, Domkapitel
weiterführende Informationen
Dicta Catonis, in: Minor Latin Poets. In two Volumes, Bd. 2, übers. von J. Wight Duff / Arnold M. Duff, Cambridge, MA/London: 1982, S. 582-639. [Nachweis im GVK]
Der Passauer Vertrag vom 2. August 1552 (Edition I), in: Der Passauer Vertrag (1552). Einleitung und Edition, hg. von Volker Henning Drecoll, Berlin: 2000, S. 95-134. (Arbeiten zur Kirchengeschichte) [Nachweis im GVK]
Francesco Petrarca: Canzoniere [italienisch-deutsch], übers. von Geraldine Gabor / Ernst-Jürgen Dreyer, Basel/Frankfurt am Main: 1989. [Nachweis im GVK]
Der Prager Frieden zwischen dem Kaiser und Kursachsen, 30. Mai 1635 (Nr. 564), in: Die Politik Maximilians I. von Bayern und seiner Verbündeten 1618-1651: Der Prager Frieden von 1635. Vertragstexte, Bd. 2,10,4, hg. von Kathrin Bierther, München: 1997, S. 1603-1661. ( Briefe und Akten zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges in den Zeiten des vorwaltenden Einflusses der Wittelsbacher. Neue Folge 2,10,4 ) [Nachweis im GVK]
Eike von Repgow: Sachsenspiegel. Textband, hg. von Ruth Schmidt-Wiegand, Graz: 2006. [Nachweis im GVK]