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Tagebuch des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg: August 1635


Überlieferung: LASA Dessau-Roßlau, Z 18 Abt. Bernburg, A 9b Nr. 14 Bd. XIII, fol. 374v-422v (vgl. Quellenbeschreibung).

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[Inhaltsverzeichnis]
01. August 1635
Wien
  • Jagd mit Kaiser Ferdinand II.
  • Kriegsnachrichten
  • Besuch durch Herzog Julius Heinrich von Sachsen-Lauenburg
  • Glück im Prime-Spiel des Grafen Raimondo Montecuccoli
02. August 1635
Wien
  • Besuch zweier Messen
  • Gespräch mit dem kaiserlichen Beichtvater Wilhelm Lamormaini
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Geldangelegenheiten
  • Anhaltischer Agent Johann Löw d. Ä. als Mittagsgast
  • Erkrankung des Sohnes Erdmann Gideon
  • Audienz beim Kaiser
  • Gespräch mit dem Reichshofrat Graf Julius Neidhart von Mörsperg
03. August 1635
Wien
  • Theologisches Gespräch mit Lamormaini
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten
  • Anmeldung bei Kaiserin Eleonora
  • Erste Melonen
  • Besuch durch Georg Ehrenreich von Roggendorf und einen Herrn von Boyneburg
04. August 1635
Wien
  • Früheres Gespräch mit Lamormaini
  • Audienz bei der Kaiserin und Erzherzogin Cäcilia Renata von Österreich
  • Kaiserlicher Obrist Eberhard von Manteuffel, Boyneburg und Löw als Mittagsgäste
  • Kriegsnachrichten
  • Ritt zur Audienz wegen fehlender Kutschpferde
  • Hilfsgesuch des Herzogs von Sachsen-Lauenburg durch seinen Aufwärter Logau
  • Erfolglose Anmeldung bei Königin Maria Anna von Böhmen und Ungarn
05. August 1635
Wien
  • Kriegsnachrichten
  • Kaiserliche Beschleunigung der fürstlichen Gesuche
  • Aufwartung beim Kaiser
  • Dänischer Gesandter Friedrich Günther, Roggendorf, ein Herr von Bubna und Boyneburg als Mittagsgäste
  • Morgige Audienz bei der Königin von Böhmen und Ungarn
  • Gespräche am Kaiserhof
  • Freundliches Gesicht der Kaiserin
  • Hindernisse für die Freilassung des Herzogs Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg
  • Jüngstes Gespräch mit Lamormaini
  • Rat des Hofkammerpräsidenten Abt Ignatius von Lilienfeld
06. August 1635
Wien
  • Audienz bei der Königin von Böhmen und Ungarn
  • Einreichung eines Antwortschreibens an den Kaiser
  • Gespräch mit dem Hofkriegsratspräsidenten Graf Heinrich Schlick
  • Manteuffel und den kaiserlichen Obristen Johann von Mörder als Mittagsgäste
  • Gespräche mit dem niederösterreichischen Statthalter Seifried Christoph Breuner und dem früheren kaiserlichen Feldmarschall Graf Wolfgang von Mansfeld
  • Abschied vom Bischof Antonius von Wien und vom spanischen Botschafter Marqués Sancho de Castañeda
  • Ausfahrt des Kaisers nach Wolkersdorf im Weinviertel
  • Besuch bei Herzog Julius Heinrich von Sachsen-Lauenburg
07. August 1635
Wien
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Traum
  • Mitglieder des kaiserlichen Konszienzrats
  • Bezeugung des Vertrauens und der Gunst des Kaisers durch verschiedene Personen
  • Hilfsangebot durch den österreichischen Hofkanzler Graf Johann Baptist von Verdenberg
  • Gestrige Gespräche mit Graf Schlick und Mörder
  • Hafterleichterung für den Herzog von Sachsen-Lauenburg
  • Ankunft der anhaltischen Abgesandten Curt von Börstel und Sigmund Konrad Deuerlin
08. August 1635
Wien
  • Anmeldung durch Erasmus d. J. von Starhemberg
  • Entsendung des Geheimsekretärs Thomas Benckendorf zum Reichsvizekanzler Peter Heinrich von Stralendorff
  • Neue anhaltische Instruktion für Börstel
  • Ablehnung einer Einladung durch den Herzog von Sachsen-Lauenburg
  • Korrespondenz
  • Besuch durch den pfälzisch-neuburgischen Rat und Obristen Albert Chlodomir Fabriani
  • Bericht durch Löw
  • Ausfertigung einer neuen Annahmeurkunde für den Prager Frieden durch die übrigen regierenden Fürsten von Anhalt
  • Geldangelegenheiten
  • Besuch durch Starhemberg
09. August 1635
Wien
  • Geldangelegenheiten
  • Korrespondenz
  • Mittagessen bei Breuner
  • Gespräch mit dem Marqués de Castañeda
  • Besuch beim Herzog von Sachsen-Lauenburg
  • Gespräch mit dem kaiserlichen Obristen Alexander Regner von Bleyleben
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Besuch durch den kursächsischen Agenten Friedrich Lebzelter
10. August 1635
Wien
  • Anmeldung beim früheren Magdeburger Administrator Markgraf Christian Wilhelm von Brandenburg
  • Geldangelegenheiten
  • Gespräch mit Löw
  • Korrespondenz
  • Besuche beim Herzog von Sachsen-Lauenburg und Marqués de Castañeda
11. August 1635
Wien
  • Trotz des Hofjunkers Ernst Dietrich von Röder
  • Gestriges Gespräch mit dem Marqués de Castañeda
  • Sechsunddreißigster Geburtstag
  • Börstel, Deuerlin und Löw als Mittagsgäste vom Vortag
  • Geldangelegenheiten
  • Mittagessen beim Herzog von Sachsen-Lauenburg und dessen Schwester Edvige Maria Gonzaga
  • Besuch durch den kaiserlichen Kammermusiker Johann Nauwach
  • Spazierfahrt aus der Stadt
  • Vergeblicher Besuch beim außerordentlichen spanischen Botschafter Conde Íñigo de Oñate
  • Korrespondenz
12. August 1635
Wien → Baden → Wien
  • Geldangelegenheiten
  • Abreise von Börstel und Löw nach Wolkersdorf im Weinviertel
  • Ausfahrt nach Baden bei Wien
  • Besichtigung der dortigen Heilbäder
13. August 1635
Wien
  • Korrespondenz
  • Einladung an den Markgrafen von Brandenburg zur fürstlichen Belehnung
  • Mitteilung des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg
  • Besuche durch den Herzog von Sachsen-Lauenburg und durch Boyneburg
  • Kriegsnachrichten
  • Berichte durch Börstel und Löw
  • Wortbruch des Pfalzgrafen von Pfalz-Neuburg
14. August 1635
Wien
  • Besuch durch Löw
  • Korrespondenz
  • Anmeldung beim Herzog von Sachsen-Lauenburg und Conde de Oñate
  • Abreise des Marqués de Castañeda
  • Verzicht auf Kutsche und Pferde des Pfalzgrafen von Pfalz-Neuburg
  • Besuch beim Conde de Oñate
  • Kriegsnachrichten
  • Ausleihe der Kutsche von Frau Gonzaga
  • Einladung an den Markgrafen von Brandenburg
15. August 1635
Wien
  • Korrespondenz
  • Besuch bei Löw
  • Spaziergang auf dem Wall
  • Herzog von Sachsen-Lauenburg, Starhemberg, der kaiserliche Rittmeister François de Hénin, der ehemalige Page Hans Ehrenreich Geyer, Boyneburg, Börtsel und Löw als Mittagsgäste
  • Kriegsnachrichten
  • Geldangelegenheiten
  • Besuche durch Manteuffel und Lebzelter
  • Absage des zum Mittagessen eingeladenen Markgrafen von Brandenburg
16. August 1635
Wien → Prater → Wien
  • Geldangelegenheiten
  • Jüngstes Gespräch mit dem Conde de Oñate
  • Gestrige Unterhaltung mit Hénin
  • Abschied von Frau Gonzaga
  • Spazierfahrt im Prater
17. August 1635
Wien → Orth an der Donau
  • Mitteilung des Grafen Khiesel
  • Einnahme von Arznei
  • Gespräch mit Löw
  • Reise nach Orth an der Donau
  • Korrespondenz
18. August 1635
Orth an der Donau → Wien
  • Belehnung durch den Kaiser
  • Bewirtung durch den Pfalzgrafen von Pfalz-Neuburg
  • Kriegsnachrichten
  • Austeilung von Geldgeschenken
  • Rückkehr nach Wien
19. August 1635
Wien
  • Geldangelegenheiten
  • Gedanken zur gestrigen Belehnung
  • Korrespondenz
20. August 1635
Wien
  • Korrespondenz
  • Einkauf von Schmuck
  • Besuch durch Löw
  • Mitteilungen des Conde de Oñate
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Entrichtung der Belehnungsgebühren
  • Abschiedsbesuch bei Gräfin Maria von Mansfeld
21. August 1635
Wien
  • Geldangelegenheiten
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Gestriges Gespräch mit der Gräfin von Mansfeld
  • Spaziergang um die Stadt
  • Zwei Besuche durch Löw
  • Deutung des Traumes vom 30. Mai
  • Frustrierender Nachmittag
  • Reise von Börstel und Löw zum Kaiser nach Orth an der Donau
  • Vergebliche Zustellung eines Pferdes vom kaiserlichen Obristen Graf Julius von Hardegg
  • Mitteilung an Herzog Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg
22. August 1635
Wien
  • Besuch der Hofreitschule
  • Mitteilung an Frau Gonzaga und den Herzog von Sachsen-Lauenburg
  • Trauer von Nauwach über den Tod seiner Ehefrau und eines Kindes
  • Pest in Wien
  • Anmeldung durch Herzog Julius Heinrich von Sachsen-Lauenburg
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Bericht durch Börstel und Löw
23. August 1635
Wien
  • Herzog von Sachsen-Lauenburg, Günther, Lebzelter, Roggendorf, Manteuffel, Löw und Börstel als Mittagsgäste
  • Korrespondenz
  • Gründe für Abreise zur Gemahlin Eleonora Sophia oder nach Dresden
24. August 1635
Wien
  • Geldangelegenheiten
  • Gespräch mit Benckendorf
  • Besuch bei Stralendorf
  • Erfolglose Rückkehr des Boten aus Orth an der Donau
  • Besuch durch Geyer
  • Mitteilung durch den kaiserlichen Oberstkämmerer Graf Hanns Jakob Khiesel
  • Geyer und Nauwach als Mittagsgäste
  • Austeilung von Dankgeschenken an verschiedene kaiserliche Amtsträger
  • Besuch durch Löw
25. August 1635
Wien
  • Geldangelegenheiten
  • Abschiedsbesuch durch den Hofer Landeshauptmann und Stadtvogt Heinrich II. Reuß zu Burgk
  • Jugendliche Leichtfertigkeit des Pagen Rabe von Reithorn
  • Mitteilung an den Conde de Oñate
  • Korrespondenz
  • Anmeldung bei Graf Schlick
  • Wetter
  • Mitteilung an den Grafen Khiesel
26. August 1635
Wien
  • Geschenk an Graf Schlick
  • Spaziergang
  • Mitteilung durch Lebzelter
  • Belohnung von Börstel für dessen Hilfe bei der Belehnung
  • Erneute Anmeldung beim Grafen nach dessen ausgebliebenem Besuch
27. August 1635
Wien
  • Geldangelegenheiten
  • Verhaltensbesserung bei Reithorn
  • Mitteilung durch Löw
  • Urlaub für den Kammerdiener Rudolf Kern
  • Wiener Münzgewichte
  • Mitteilung an Graf Schlick
  • Bezoarpreise
  • Geschenk für den Reichshofrat Dr. Justus Gebhard
  • Anfragen beim kaiserlichen Hofkriegsratssekretär Johann Georg Pucher
  • Verzicht auf Besuch beim Grafen
  • Nachrichten
  • Geschenk für Löw
  • Gespräch von Deuerlin mit dem gräflichen Sekretär
28. August 1635
Wien
  • Geschenk für den Stallmeister des Pfalzgrafen von Neuburg
  • Besuch durch Löw
  • Anmeldung durch Dr. Gebhard
  • Gespräche am Kaiserhof
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Denkschrift an den Kaiser
  • Besuch durch Dr. Gebhard
  • Ungeduld wegen der Trägheit einiger fürstlicher Bediensteter
  • Einladung an den Markgrafen von Brandenburg
  • Gespräch mit Graf Schlick
29. August 1635
Wien
  • Feiertag Mariä Geburt
  • Gestriges Gespräch mit dem Bischof Georg von Veszprém
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Gespräch mit dem steirischen Adligen Johann Friedrich von Schrattenbach
  • Mitteilung des Reichshofrats Dr. Johann Söldner
  • Besuch durch Löw
  • Freundliches Gesicht von Kaiser und Kaiserin im Vorzimmer
  • Gespräch mit dem Reichshofrat Johann Heinrich Nothafft von Wernberg
  • Hilfsangebote durch die Grafen Schlick und von Verdenberg
  • Gespräch mit dem Raaber Obristleutnant Szapáry
  • Abendgespräche am Kaiserhof
30. August 1635
Wien
  • Zweiter Geburtstag des Erzherzogs Ferdinand (IV.) von Österreich
  • Gespräch mit Herzog Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg
  • Pfalzgraf von Pfalz-Neuburg, Markgraf von Brandenburg, Graf von Mörsperg und Szapáry als Mittagsgäste
  • Audienz bei Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich
  • Gespräch mit dem Conde de Oñate
  • Hofgespräche am Nachmittag
  • Abreise des Herzogs von Sachsen-Lauenburg
31. August 1635
Wien
  • Gestrige Rückkehr von Kern aus Preßburg
  • Mitteilungen an den Grafen von Verdenberg und an Löw
  • Aufwartung am Kaiserhof
  • Gespräch mit dem Kardinal Ernst Adalbert von Harrach
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
  • Gespräch mit Pucher
  • Jagdaufenthalt des Kaisers in Kaiserebersdorf
  • Regenwetter
  • Korrespondenz
  • Anfrage beim Abt von Lilienfeld
|| [[Handschrift: 374v]]

Samstag den 1. ⁄ 11ten: Augustj.


Mitt dem Kayser hinauß pürschen. Wir haben
aber kein recht glück gehabt, wiewol es mir gar
nahe gewesen. Jch habe auch mitt Jhrer Mayestät eßen
müßen. Der Ertzhertzog, war auch mitt darbey. Vndt
der Kayser war heütte gar sehr leühtsehlig, vndt wol || [[Handschrift: 375r]]
mitt mir zu frieden. Gott gebe die bestendige
continuation wie ich hoffe, vndt daß ichs genießen
möge. Der Ertzherzog war auch gar sehr höflich.


Man helt davor, Maintz seye erobert, wiewol
der Tapfere oberste Deodatj davor geblieben.


Es soll sich im Reich, fast alles accommodiren.


Visite diesen abendt, von dem betrübten hertzog Julius
heinrich von Saxen. Jch wollte ihm gern helfen, wenn
ich nur köndte. Jch weiß, wie einem gefangenen zu
muhte ist, denn ich auch einer gewesen.


Der Graf Montecuculj, hat heütte gegen den Erzhertzog,
vndt Obrist kammerer, aufm spiel in der Primiera
300 ducaten verlohren, darnach noch 50 ducaten
auf vnserer kuzsche, gegen den Obrist kammerherrn, vndt
einen von hallwyl, des Erzhertzogs kammerherrn.

Sonntag den 2. ⁄ 12. Augustj.


Zugesehen in der Jesuiter kirche, wie von dem Nuntio, des
Pabsts (welcher ein Baglionj von geschlechtt, vndt der letzte seines
Stammes vndt Nahmens ist, kommen von Perugia her, alda Sie
vorzeitten Fürsten gewesen, er ist aber Bischoff zu Pesaro)
Meß gehalten worden, gar solenniter, nach dem der Graf
von Altheimb, mitt Seiner gemahlin, kindern1 vndt comitat,
grün gekleidett, in processione ankommen, vndt mitt vielen
grünen fahnen. Interim habe ich mitt dem Pater Lemmermann || [[Handschrift: 375v]]
des Kaysers beichtvatter, vielerley conversirt, von Religions:
vndt andern sachen. Nach der <ersten> meße, hat man auf dem platz,
die publication der hierarchischen Gemeinschaft außgerufen,
vor der kirche, vndt Altar aufgerichtett<so davor aufgerichtett> gewesen, vndt der Graf
von Althejmb, hat selber darzu perorirt. Jch habe es aber, in etwas
versaümet zu sehen, weil ich mitt dem Patre Lemmermanno,
zu sehr im dißcurß mich vertiefft. Darnach, alß die Proceßi-
on wieder in die kirchen gekommen, vndt das evangelium
gelesen worden, hat der Graf von Altheimb, sejnen Sebel <halb>
<auß> vnd einen vngrischen schön versetzten armschienen angezogen,
vndt also gehalten, bjß es außgelesen gewesen. Darnach
hats wieder, Meßen, kljngeley, Musjcken, vndt
heerpaucken, vndt Trommeten, per intervalla gegeben,
biß alles ein ende gehabtt, vndt scheinet, daß diß wergk
Schreiben<einen guten> vorsatz habe. Jedoch kan man nicht wißen,
ob eben der Graf von Altheimb, darzu versehen seye, daß er das
große wergk, außführen solle, wiewol ers gut meynet.


Schreiben von Madame; vom 21. vndt 22. Julij, daß die
Schwedischen, 32000 Mann stargk, vmb vns herumb liegen,
vndt alle die vor feinde halten wollen, die es sich nicht mitt
ihnen coniungiren.


Brief vom herzog Franz Albrecht in forma mansueta, wegen Seiner schuldt.


Obrist Keßler hat mich laßen sollicitiren, wegen 200 pistolen,
(machen 1000 Gulden (florenus)f.) so er Meinem bruder <Seliger> will geljehen haben, || [[Handschrift: 376r]]
vndt hat doch keinen schein nicht aufzuweysen. Jtem:
er gibt vor, er habe Meinem Sehligen bruder Sechskutzschen-
roß[!], mitt einer kutzsche geschencktt, die wehren auch noch
nicht bezahlt, er wollte diß aber vergeßen, wenn er nur
die 1000 Gulden (florenus)f: bekähme, vndt ich soll es also glaüben, da er
doch so lange still geschwiegen, prætendirt auch, er
habe Meines bruders Seliger seine schreiben verbrandt, d
wie er wehre gefangen worden, damitt man nicht
wjßen sollte, daß er anderwerts geldt außenstehen hette.


Johann Löw jst mein gast zu Mittage gewesen, vndt
hat mir itzigen rapport referirt. Jst aber ohne zweifel vn-
gegründet, vndt wirdt vor null vndt nichtig von mir gehalten.


Nota Bene[:] der kleine Erdtmann ist kranck gewesen.
Jls ne me l'escrivent pas bien, nj naifuement.


Nachmittags vmb<nach> 4 vhr, nach bey Kayßerlicher Mayestät, audientz
gehabtt 1. Abschiedt, ob discessum Cæsaris, mutationem
aeris, Turbas in Principatu 2. Mejne expeditiones
befördern, endtweder weil ich noch etzliche wenig tage,
alhier bleiben möchte, oder Johann Löben ordre hindterlaße.
<wollte vngern re infecta abziehen.>
3. Richtigkeitt der lehen, darinnen soll Jhrer Mayestät in kurzem
satisfaction wiederfahren, wann ich die vollmachten der herrn vettern
erlange. 4. Jntercessio pro Duce Julio Henrico, conjuncta
cum Bavarica. 5. Ringraziamento per il buon testimonio || [[Handschrift: 376v]]
della mia persona, dato [...] al Conte d'Althejmb,
da Sua Maestà. 6. Mio avanzamento dall'Elettore dj
Sasssonia o altrj buonj amicj dj Sua Maestà Cesarea[.]
Diese zwey letzte puncten kahmen zu letzt, nach
dem die vier ersten schon beantwortett wahren.


Jhre Kayserliche Mayestät offerirten sich gar allergnedigst, wie
"allezeitt, <1.> Sähen mich sehr gerne bey sich, iedoch weil ich
meiner gelegenheitt nach, verraysen wollte, wehren
Sie es auch wol zu frieden. 2. Meine vndterschiedliche sachen,
die ich anbrachtt, wann Sie nur vorkähmen vndt propo-
nirt würden, sollten baldt expedirt werden, vndt
Jhre Mayestät wollten sich in diesem, wie auch in al-
"lem <3.> anderm gern also bezeigen, wie es billich wehre,
"vndt daß ich dero Kayßerliche affection darauß zu verspühren.
<4.> Köndten mir die jntercession nicht verargen,
<Sie> aber wollten den sachen schon recht zu thun wißen. Gedachten
nichts wegen der ChurBayrischen vorschrifft. Gaben mir da-
"rauff, dero Kayserliche milde handt, zum abschiedt, gar
"humanissime. Wie ich nun neben andern curialien, vor
das höchstgnedigste <5.> testimonium mich allervndterthenigst be-
dancken thete, vndt sagten Jhre Mayestät sjndt deme daß || [[Handschrift: 377r]]
"jch vndt Mein herrvatter hetten perdon erlangett,
"wehren wir in dero devotion alzeitt standthaftig
"verblieben, vndt Jhre Kayserliche Mayestät wehren wol
"mitt vnsern actionen zu frieden gewesen, Wir<Jch>
"sollten nur<wenn ich> also bestendig continujren würde,
"wollten mir Jhre Mayestät alzejtt ferrner mitt gnaden
"gewogen verbleiben, 6. darauf sagte ich, Jhre Mayestät
sollten sich deßen versichern, vndt nie vrsach daran zu
zweifeln haben, Jch wüste auch wol Sie würden
mir meine fortuna vndt beförderung, bey denen,
so Jhrer Mayestät gute freünde, alß ChurSaxen vndt
dergleichen, gerne gönnen, wann ich ie zu hause nicht
bleiben köndte, da interrumpirten Jhre Mayestät
"vndt sagten: Es würden sich schon occasiones præsen-
"tiren, ich sollte nur zu Jhrer Mayestät nach Wol-
"ckerßdorf kommen, es wehre nicht weitt auß
"meinem wege, weil ich doch noch etzliche tage alhier
"zu verbleiben, gesagt hette. Jch sagte darauff,
Jhre Mayestät hetten mir, zu schaffen vndt zu befehlen.
Jch wollte dero befehlich, gern nachkommen, Bähte Sie
wollten allezeitt Mein Allergnedigter Kayser vndt
Herr sein, vndt verbleiben. etcetera

|| [[Handschrift: 377v]]


Graf Porcia hat mich auf dißmal jntroducirt, der
herr obriste kammerherr aber, hat mich angemeldett gestern,
zur heüttigen audientz, vndt ist baldt hernacher kommen.


Mitt dem Grafen von Mörßberg, geheimen Raht, vndt
des Fürsten von Eggenberg Schwagern, conversirt, vndt
etwas von meinen anliegen entdecket, Er hat sich ge-
waltig zu meinen diensten, vndt mir zu helfen, das ichs in
der That verspühren sollte, wol erbotten. Auf des itzigen
Königs in Polen wahl, ist er Kayserlicher Gesandter
gewesen, vndt gar ein Treühertziger, frommer, witziger
Cavaglier.


Zeitung daß der König jn Polen, an die Cron Schweden ejn Schreiben abgehen
laßen, (welches albereitt in gedruckten zeitungen) darinnen
er seine blutsfreündtschafft, vndt näherung zum König-
reich Schweden zu verstehen gibt, ermahnet sie, ihn anzunehmen,
vndt Treẅ zu sein, will ihnen ihre privilegia, religion,
vndt alles confirmiren, auch erweittern, Werden auch dem
freẅlein in Schweden satisfaction geben. Werden sie sich aber
ihm länger wiedersetzen, vndt dadurch Christenblutstürzung
vergrößern, wolle er der König daran vnschuldig, auch
vor Gott, vndt aller weltt, endtschuldiget sein, Sie
<aber> aufs eüßerste verfolgen, sonsten wollte er ihnen was
bißhero vorgangen, alles perdonjren. Es wirdt auch Königs || [[Handschrift: 378r]]
gustavj primj Testament darinnen angezogen, daß es
ihm zuträglich wehre, vndt die Erbschaft zuspräche.


Jm Fürstenthumb Anhaltt, vndt in den Stiftern,
sollten bey ein 32000 Mann, Schwedisches volcks, einquar-
tiret sein, hingegen sollen die ChurSäxischen, auch fast so
stargk sein, dörfte kappen setzen. Man will alle die
iehnigen, auf Schwedischer seitten, vor feinde halten, die sich
nicht mitt ihnen coniungiren. Börstel ist vndterwegens.
Schwedische seindt mitt des churfürsten seinen tractaten, nicht
zu frieden, wollen den König in Frankreich[,] Chur die Pfaltz,
vndt andere auch mitt im friedensschluß haben, der Nieder-
Säxische Krayß, hat nücken. Die Schwedischen haben auf
8 Tage proviandt begehrt, in vnserm lande, sonst wollen
sie es holen, werden es auch zweifelß ohne, gethan haben.
Es lest sich eben also an, wie damalß, alß ich zu Eger
gewesen, <id est: jntrighi mitt verbindungen, et talia.>


Stahlmann, soll doch noch gefangen sitzen, vndt sich
vber der mahlzeitt, mitt ejnem brodtmeßer, in die
lincke seytte gestochen haben, in beysein des pro-
foßen, ist aber nicht tödtlich gewesen, wirdt numehr beßer
custodirt, wiewol man alhjer zu Wien, darvor helt,
er seye in Polen, endtwichen, habe auch von dannen auß,
dem allten Marggraffen, gewesenen administratorj zugeschrieben. || [[Handschrift: 378v]]
etcetera


Pater Lemmermann hat sich auch heütte gegen mir offerirt,
mich beym Kayser im besten zu recommendjren, wiewol ich
(seiner höflichen antwortt nach) beym Kayser recommendjrt
genugsam wehre, vndt ihn billicher recommendiren sollte.


Er approbirte auch gar wol das Königlich Pollnische
schreiben, an die Cron Schweden, vndt ließe sichs so
wol gefallen, neben den zeitungen, daß ich es ihm ge-
laßen, vndt zugestellet, alles was ich gedrucktt
von Leiptzig bekommen.

Montag den 3. ⁄ 13den: Augustj.


Pater Lemmermann sagte auch gestern: Que les Lutheriens
estoyent quasj d'une mesme opinion, avec eux, touchant
la presence substantielle du corps de Christ, en la Sainte Cene,
mais non pas nous. Que le principal poinct, de nos
Nota Bene disputes, estoit celuy de l'Eglise, si ce different, estoit
vuidè, l'on se pourroit avancer, devers les autres, & il
falloit aller par ordre, en telles choses. Que les
Calvinistes estoyent plus subtils, que nous<les> Lutheriens.
Qu'il desiroit; que nous fussions tous, d'une mesme opinion,
& ceste unitè seroit la meilleure. Jl commençea a m'ex-
pliquer, les habits mysteriaulx de la Messe, denotans || [[Handschrift: 379r]]
la passion de nostre Seigneur & que <quasj> tout ce quj estoit
escrit en la Bible estoyent[!] des mysteres, que personne
ne pouvoit expliquer, que le Saint Esprit, quj operoit par
les Docteurs <lehrer> de l'Eglise, car chacun n'avoit pas le don
d'jnterpreter les Escritures, a l'exemple d'Herodes quj<&>
d'autres quj firent interpreter les Escritures par les
sages. Je disputay a l'encontre un peu, confessant qu'il
y avoit plusieurs mysteres en la Bible, mais que tout ce,
qui estoit necessaire a salut, y estoit clairement, &
suffisamment comprins. La dessus, nous fusmes interrompus,
par le Conte d'Altheimb tintamarre des solennitèz du Comte d'Altheimb[.]
Jl m'expliqua aussy le mystere d'Hoseas, Va &
prens une putain2, etcetera mais je l'ay oubliè.
Quant a cest axiome: Hæreticis non est ser-
vanda fides, perge il le desavoua, & dit, qu'on en calom-
nie les Jesuites, & que Jacques Clement estoit un per-
fide[,] un Regicida[,] un homicida[,] un meschant
& pervers, quj tua le Roy Henrj III. de France. Que
il n'estoit loisible a l'Empereur de tuer avec poison, nj
le Roy de Swede nj aucun de ses ennemis. Que la socie-
humaine, devoit estre reiglèe par bonnes loix &
Polices, qu'il ne convenoit pas de transgredier. Que
Dieu punissoit le perjure, exauçant mesmes les infidelles || [[Handschrift: 379v]]
& Turcs, contre la desloyautè, comme arriva a Vla
<V>Ladislaus, Roy d'Hongrie en la bataille de Varna,
contre Amurath Turc. <Que tous ceux, quj faysoyent telles choses, estoyent abominables, & qu'on en imposoit aux Iesuites, de les calomnier comme cela. Quod essent bellj sicut et pacis jura, quæ inviolata servanda.3, etcetera> Gedachter Pater Lemmermann,
g erwehnte baldt anfangs, er hette gehört vom Grafen von
Althan vndt sonsten, wie ich so ein sanftmühtiges, friedlie-
bend gemüht hette <ob unitatem Christianismj>, das ließe er sich gar wol gefallen.
Sonsten hörte er auch, daß ich gar ein Tapferes mar-
tialisches hertz hette. perge <in kriegssachen, das verlöhre sich nicht baldt.>


Jch habe vom Grafen von Altheimb, ein danckschreiben bekommen,
daß ich gestern, dem actuj beygewohnt, (welches oben von der
bohrkirchen geschehen) vndt hat mir sejnes vors<h>abens, ge-
druckten jnnhaltt mittgeschicktt. Jch habe jhm wjeder
gebührlichen geantwortett.


Zeitung daß der König in Frankreich jn person auf Maintz zu,
ins feldt gezogen, vndt will in den frieden mitteinge-
schloßen sein.


Zum Fürsten von Dietrichstain, zu herrn Loẅen, vndt Veit
Berndten, Thomaßen geschickt, meiner audientz,
vndt negociorum halber. Accrochements.

|| [[Handschrift: 380r]]


Nota Bene[:] Pater Lemmermann gestunde auch, daß die kirche Gottes, hette
ein 1400 Jahr lang, sub utraque, die communion gehalten.


Der Fürst von Dietrichstain, hat mir sagen laßen,
Morgen gebe gott vmb halbweg eylfe, sollte ich bey der
Kayserinn audientz haben, vndt es köndte wol geschehen,
daß dje Ertzhertzoginn Cæcilia Renata, auch möchte
mitt darbey sein.


Melonen bekommen, zum erstenmahl, diesen Sommer,
wiewol Sie diß iahr, nicht wol sollen gerahten sein.


Die herren von Roggendorf, vndt Bembergk, haben
mich Nachmittags besuchtt, weil ich Sie zur Mittags-
mahlzeitt, wegen obliegender geschäffte, nicht haben
mögen.


Nota Bene[:] Graf von Althan hats heütte schriftlich erwehnet, wie
ruhmwürdig der Kayser von mir geredet, in dem er gesagett:
Er der Graf köndte mir sicherlich trawen, ia wie auf einen
felßen bawen, dann Jhre Mayestät wüsten mir, keinen Fürsten im
Reich, der nicht Catohlisch ist, vo zu præferiren, dann ich hette
mich in allem dem, waß ich Jhrer Mayestät versprochen, aufrichtig,
vndt redlich, vndt also treẅ verhalten, das kleine klag vorhanden.
Mündtlich wurde es gegen mir so wol, als gegen meinen Se-
cretarium, noch außführlicher vom Grafen, angebrachtt.
Vndt ist mir doch genug, mich höchlich darüber zu erfreẅen.
Gott gebe darzu bestendigkeitt, vndt langwierigen Segen. || [[Handschrift: 380v]]
Amen.


Es ist mir eingefallen, wie nähermalß, Pater Lemmermann einer comparation
gegen mir erwehnet, da er gesaget, Wenn einer dem andern
ein Meßer, oder Tolch, an die gurgel hielte, vndt sagte, schwehre
mir einen eydt, daß du es leyden, vndt mich nicht anklagen
wilst, daß ich bey deiner Frawen mag schlafen, vndt der
schwühre auß angst vndt forcht des Todes, ein solcher thete
zwar vnrecht daran, daß er etwas böses geschwohren, thete
aber noch ärger das ers hielte; ergo; juramentum non
debet esse vinculum iniquitatis. Solcher gestallt, muste ich
ihm recht geben, weil vnsere Theologj, eben auch dieses
axioma statuiren. Jch hatte ihm aber nicht dieses, sondern
ein anders proponirt, das Sie statuiren: Juramentum, contra
Ecclesiastjcam utilitatem præstitum, non tenet4, da-
rauf gedachte er, es wehre die utilitas animae dar-
mitt gemeinet, vndt man sollte nichts böses voviren
oder geloben, auch waß vbel gelobett, nicht halten,
vndt darauf hette billich die kirche vndt dero vorstehere
zu sehen, damitt solche fehler mitt b<g>elübden vndt andern
irrungen <nicht> im schwang giengen, welche wieder die liebe Gottes,
vndt des Nechsten lieffen, auch solche vota, per se nulla & jnvalida || [[Handschrift: 381r]]
auffzuheben. Er sagte auch wenn einer auß noht oder furcht
geschwohren hette, ein idolatra zu sein, wehre es keines
weges schuldig zu halten, die Götzen anzubehten, vndt
also abgötterey zu trejben.


Pater Lemmermann ist auch der meynung Christuß habe uterum Matris,
durchgangen, daß er sich nicht eröfnet, wie die Sonne durch
ein glaß, weil Sie eine vnbefleckte Jungfraw geblieben,
mais ce n'est pas un article de foy, sj necessajre a sa-
lut, de scavoir de quelle façon est demeurèe vierge, la bien-
heureuse Vierge mere de Dieu, nostre Sauveur & Redempteur.
C'est assèz de scavoir, qu'elle est demeurèe vierge, avant &
apres la ne naissance du Fils de Dieu. perge Et la susdite
opinion, confirme la Transsubstantiation, & le passage du
corps de Christ, par la pierre du sepulchre, & choses semblables,
quj seroyent plustost pour les Vbiquitaires, ennemis des Jesuites. et cetera


Vmb ½ eylfe, habe jch bey der Kayserinn, audientz
gehabtt, durch introduction des Fürsten von Dietrichstain,
die Ertzhertzoginn Cæcilia Renata war auch mitt
darbey, welche ich auch angesprochen, vndt jst gar eine
gnedigste, vndt leühtsehligste audientz gewesen.
1. Congè. 2. Complimentj, vndt recommendationen, jn Jhrer
Mayesteten gnade, auch excuses, der wenigen aufwartung, <in>-
3.sonderheitt bey occasion der ChurBayerischen hochzejtt. 3. Ringraziamento, || [[Handschrift: 381v]]
vor die ertheilte Salvaguardia. Bey der Ertzhertzoginn,
habe ich mich nur recommendirt, in Jhrer Mayesteten gnade,
vndt jhres Königlichen vndt Ertzhertzoglichen herren gebrüdere.
Nota Bene Darauf haben Jhre Mayestät die Kayserinn, gegen mir gedacht,
mitt lächelndem Munde, es köndte wol kommen, daß wir
baldt im Reich, alle mjtteinander, wieder zusammen kähmen,
(je croy, que c'est cela denote un mariage <ou avec le fils de l'Electeur de Saxe>, ou avec
<le Prince de Poulogne> <ou> le Cardinal Jnfante <ou avec le frere de l'Electeur de Bavière>, ou avec le jeune Palatin,
de Neẅburg) vndt daß es baldt frjede würde. Sie
offerirte sich gar sehr mir, vndt meinem gantzen hause,
ließe auch meine gemahlin gnädig vndt freundlich grüßen.
Nahme die dancksagung wol auf, wegen der salvaguardia,
vndt anerbotte sich noch, zu vielem mehrerem, vber alle
maßen cortesisch. Jch vbersahe es, daß ich <ihr> nicht noch
einmal die handt gabe, vndt den rogk küßete,
zum abschiedt, denn andere haben es observirt, daß Sie den
handtschuch halb außgezogen gehabtt. Jch meinte aber ich dörfte
nach der Ertzhertzoginn, der Kayserinn die handt
nicht wieder geben.


Der Oberste Manteüffel, herr von Bemberg, vndt
Johann Löẅen, seindt meine gäste zu Mittage gewesen.


Die Kayserinn hieße mich zweymal aufsetzen, || [[Handschrift: 382r]]
Jch aber habe davor gebehten, vndt meine Schuldig-
keitt vorgeschützett. Sie sagte auch, wie ich mich
endtschuldigte, daß ich nicht fleißig genug, bey der hochzeitt
aufgewartett, Sie wüste sich kejnes Jrrthumbs, zu
erinnern, den ich bey der hochzeitt begangen hette. Der
Ertzertzoginn gab ich den ich den Tittul, Euer Liebden vndt Durchlauchtt
bißweilen eines vndt<oder> das ander. Nota: der Cardinal
Jnfante soll es gar vbel aufgenommen haben, das ihn
herzog Rudolf von Saxen Lawenburg nur Euere Liebden gegeben.a


Zeitung daß Schenckenschantze, von den Spannischen erobert worden.


Die Kayserinn, vndt Ertzherzogin sagten alle beyde, ich wehre
genugsam bey dem Kayser recommendirt, bedörfte es
nicht beßer zu sein, doch wollten Sje gern mittcooperiren,
vndt die Kayserjnn sagte, jch würde es in der That
erfahren, wie wol mir der Kayser gewogen wehre.


Es hetten mir baldt wieder, die PfaltzNeẅburgischen
kutzschenpferde manquirt, auf die ich mich (der zusage
nach) verlaßen hatte. Muste noch endtlich, mitt einem
reittpferdt vorlieb nehmen, vndt meine<etzliche frembde> cavaglierj, so ich
mich zu dieser solennitet zu begleitten, erbehten, musten
zu fuße gehen.


Jl m'a fallu descendre de mon cheval, devant le chasteau,
a cause de l'indiscretion des hallebardiers, etcetera etcetera[.]
etceterab

|| [[Handschrift: 382v]]


Nota Bene[:] zeitung daß der friede zwischen Polen vndt Schweden, gewiß
geschloßen, dörfte noch seltzame händel in vnserm vatter-
lande vervrsachen.


Nota Bene Nota Bene[:] Eu esgard, aux circomstances, des bonnes conditions
de la paix, pour Son Altesse Electorale de Saxe, Item: de la mine riante,
que me faysoit l'Jmperatrice, (apres avoir parlè a l'Archiduchesse,
& de l'occasion des nopces Electorales de Bavières &cetera) en disant,
que peut estre l'occasion le donneroit, que nous nous reverrions
bien tost en l'Empire drec tous, si Dieu donnoit la paix &cetera
(apres que l'Jmperatrice, m'avoit aussy commendè des salutations
a ma treschere consorte)[.] Tout cela me fait juger, qu'il
y a quelque traittè des nopces sur le tapis, entre le fils
de l'Electeur de Saxe, & la Princesse, Cæcilia Renata,
fille de l'Empereur mais en tresgrand secret encore, & ce
ne sont de moy que des prefigurations encores. Car l'on
n'en parle point, mais<du> tout, mais bien parle-on du
Cardinal Jnfante; & du Prince de Poulogne en semblables
propositions et cetera[.] Paraventüre ira-on a üne Diete Imperiale.


Die Kayserjnn, vndt die Ertzhertzogjnn, wuntzschten mir beyde,
viel glück vndt heyl, auf die rayse, vndt waren gar leühtsehl[ig,]
jnsonderheitt wollte die Kayserinn erweysen, wie hoch Sie die Reichsfürs[ten]
æstimiren thete, daß vermarckte ich auß allen discurßen, gar eigentlich[.]


Herzog Iulius Heinrich von Sachsen Lauenburg hat wieder zu mjr geschicktt, le den Logaw, vndt mjr
Sejne sachen zum besten, recommendiren laßen. perge

|| [[Handschrift: 383r]]


Zum herren Preüner, Stadthalter alhier, Thomas Benckendorf geschicktt,
(weil er in des Abwesenden Grafen Kevenhüllers Stelle,
Vice Oberster hofmeister der Königinn ist) vndt audientz
zum abschiedt begehrt, habe aber, keine stunde ernennet
kriegen können, weil es spähte worden, vndt Morgen gebe gott
ein fest Mariæ himmelfahrt ist. Morgen Nachmittag, soll er
sich wiederumb anmelden.

Mittwoch den 5. ⁄ 15den: Augustj.


Jch habe vergeßen aufzuschreiben, daß vor wenig tagen,
der gefangene Oberste Sparr, auf des Königs in Polen,
vorbitt loßgelaßen, vndt ihm geschencktt worden.


Erfahren, daß Jhre Mayestät Mein allergnädigister Kayser,
selber befohlen, man sollte doch meine sachen baldt re-
feriren, damitt ich zu meiner expedition gelangen möge.
Jhre Mayestät sejndt viel fleißiger, als jhre leütte, vndt
eines solchen hohen Potentaten, vorsorge, ist billich zu loben.


heütte feyren Jhre Kayßerliche Mayestät Mariæ himmelfahrt.
Jch habe deroselben vor der Augustiner kirchen, von dannen
wieder biß nach hoff auffgewartett.


Der dennmärckische Abgeordnete, Friederich Günther,
wie auch die herren von Roggendorf, Sbubna, vndt
Bemberg seindt meine gäste zu Mittage gewesen. Den
Sbubna habe ich vor diesem zu Amberg gesehes<n>e, Er siehet an
itzo auß, wie hertzog Berndt von Weymar, gar natürlich.


herr Preüner leßet mir <an>sagen, Morgen gebe gott vor eylfen, die audientz, bey || [[Handschrift: 383v]]
der Königjnn.


Vor der Augustiner kirchen, mitt Löbzelltern, vndt
in der Anticamera, mitt dem Grafen von Altheimb, zimlich
lange, von sejnem orden, (welche intentjon, recht gut ge-
meint ist) conversirt.


Sa Majestè l'Jmperatrice, m'a donnè aujourd'huy
en passant par l'Antichambre, un fort gracieux
visage, ne faysant point semblant d'estre malconten-
te de moy, comme je craignois, de mes faultes d'hier,
a l'audience, commises extraordinairement, mais
plustost par stupiditè & inopinèe consternation, qu'autrement[.]


Nota Bene[:] Doctor Gebhardt, Jhrer Mayestät hofraht, hat auch referirt
dem Löbzellter, Jhre Kayserliche Mayestät hetten meiner höchst-
rühmliche meldung gethan, daß mir so wol zu Trawen
wehre, vndt sich auf meine wortt<redligkeitt>, sicherlich zu verlaßen.


Jngleichem, hat heütte, der Graff von Mörßberg, gehei-
mer Raht, gegen mir erwehnet, in der anticamera, der
Kayser, hette gar in neẅligkeitt, meiner höchstrühmlich
erwehnet, vndt wie sie sich auf meine treẅe, so festig-
lich verließen, weil ich so ein redlicher Fürst wehre.


Löbzelter referirt, wie Baudiß will general leutnant werden,
mais qu'il est trop haut a la main, pour Son Altesse Electorale de Sax[e][.]


Wegen Franz Albrecht wollen sich die sachen Seiner erle[di]-
gung schwehr anlaßen, weil man ihm wenig trawe || [[Handschrift: 384r]]
vmb deßent willen, das er soll allerley verdächtige
reden vndt briefe, in seiner gefängnüß, außgeschüttet,
vndt abgehen haben laßen. Quilibet faber suæ Fortunæ.5


herr von Sintzendorf[!], hat mich auch vor der Augustjner
kirchen, salutirt, vndt andere cavaglierj mehr.


<Nota Bene[:] Es ist mir eingefallen daß Pater Lemmermann neẅlich sagte, sub utraque zu communicjren, das köndte noch wol sein, hette man es gantzer 1400 iahr gethan, aber in andern wichtigern puncten, müste man sich vereinigen, alß vornehmlich de Ecclesia. etcetera>


Donnerstag den 6. ⁄ 16den: Augustj. Jch habe auch heütte Morgen
den prælaten herrn Apt von Lilienfeldt ange-
sprochen, welcher mir gerahten, endtweder ei-
nen abschlägigen bescheidt, in den hofkammer-
sachen anzunehmen, oder mitt einer replica
wieder einzukommen, Jch besorge aber darinnen wenig zu
fruchtten, wann ich nur in andern sachen, contentirt werde,
bin jch wohl zu frieden.


Zeitung das sich der Gallaaß, soll vor Mayntz, retirirt
haben, weil hertzog Berndt, mitt dem Frantzösischen se-
courß starck angekommen. Jtem: das jn den Pündten,
vndt an den Tirolischen gräntzen, die Frantzosen vbel
hausen sollen. On en attend, la certitude, ou le contraire.


Graf von Altheim, erzehlte mir auch heütte, wie er neẅlich am
Sontage, hette auf dem Marcktt<plaz> vor der Jesuiter kirche, die drey
Nägel Christi, bey der publication seiner Gemeinschafft angerührt,
vndt zu waß ende, wie es im gedruckten stehet, triplicj scopo.
Er will es alles drücken laßen. Dje erection Sejnes ordens, ist schon
vor 12 iahren, geschehen. Der itzige Kayser, hat ihm auf einmahl
10 mille ThalerThlr: darzu geschencktt.

|| [[Handschrift: 384v]]

Donnerstag den 6. ⁄ 16. Augustj.


Audientz bey der Königinn gehabtt, vndt dar-
nach ihren kleinen Printzen, Ferdinandum, (so
zwey iahr altt ist, vndt schön weiß, auch gar
gravitetisch von sitten) gesehen, durch introduction
des herren Preüners Vice Obrist hofmeisters[.]


Darnach, wieder in des Kaysers vorgemach,
vndt Jhrer Kayserlichen Mayestät eine replique in der landesfürstlichen
hoheitt sache vbergeben laßen, welches an den Vice
Canzler Strahlendorff, remittirt ist.


Jngleichem habe ich auch im vorgemach, mitt Gra[f]
Schlicken, gar vertraẅlich geredet, qui me dit,
que Löbzelter auroit escrit; par commendement de Sa
Majestè Jmperiale, a son maître proposant ma personne,
pour une des 3 charges, ou Lieutenant Général ou Maréchal de camp, ou
général de l'artillerie. Que Baudiß estoit un fol, &
vagabond, inconstant, superbe, plus vaillant
que sage, Que Franz Albrecht Duc de Saxe Lauenburg bravoit en sa
prison encores, fulminant, & despitant, & pour
cela il asserroit ferme encores<on n'auroit garde de le relaxer>, Que Julius Heinrich Duc de Sachsen Lauenburg
auroit la ville icy, pour sa prison, jusqu'a autre resolution[.]
Je priois pour tous deux, & acceptay le Conte <de Schlick,> pour frere.

|| [[Handschrift: 385r]]


Jl me dit aussy; que l'Empereur avoit tres bonne
confiance en moy, & singulierement bonne opinion. <mais ne se fieroit jamais en Franz Albrecht Duc de Sachsen quj Nota Bene n'avoit nul pays, nichts zuzusetzen, daran man Nota Bene sich auf allen fall, zu erholen, & ses preuves, qu'il avoit renduës, estoyent mesmes contraires, a l'Electeur de Saxe son maître des prattiques Fridlandoyses.>


Die obersten Manteüffel, vndt Mörder,
vndt Johann Löw meine gäste zu Mittage.


Der alte herr Preüner, hat mich aufn Sontag, gebe gott
zu mittage zu gast geladen. J'apprehends ce bancquet,
bien asprement[,] ne scay pourquoy. (Fausse jmagination)


Nota Bene Nota Bene[:] Graf Wolf von Manßfeldt, gedachte auch, gegen
mir, er hofte nicht, daß man ihm præjudiciren würde,
denn er hette albereitt, eine citation jm Reichshof-
raht erhalten, daß ihm Fürst Ludwig, mein herrvetter,
alle seine schäden, resarc erstatten sollte, welche er
in seiner Grafschaft vervrsacht, vndt ihm angethan
hette, verwunderte sich auch, da ich ihm sagte, daß herrvetter,
Fürst Ludwig, in den friede mitt eingeschloßen wehre,
weil ich auch gegen ihm gedachte, daß Jhre Mayestät selber es gegen
mir erwehnet, daß alle Fürsten von Anhaltt, in dem friede,
mittbegriffen wehren, darüber er sich sehr befrembdete.
Sonst gestunde er, daß ich bey dem Kayser, wol recommendirt wehre.

|| [[Handschrift: 385v]]


herr Preüner, der Alte Stadthalter sagte mirs ingleichem,
mitt mehrerem eyfer, vndt commotion, daß der Kayser so
gar eine gute opinion von mir hette, vndt viel von mir
hielte, auch ein sonderliches vertrawen zu mir hette. Er
Preüner wuntzschte aber darneben, daß ich möchte Catolisch sein.


Vom Bischof zu Wien, habe ich auch in der anticamera
abschiedt genommen, Jtem: halb, vndt halb, vom Spannischen
Ambassador Marchese de Castagnetta.


Conte Schljck estoit fort amiable, & me disoit en-
tre autres, que je n'estois point obligè, a payer le
Duc Frantz Albert. perge Qu'il estoit fort aysè,
de servir en une charge, en laquelle, on avoit bonne
jntention de servir, & d'apprendre, princjpallement sj
on estoit d'une qualitè relevèe, <& secondè de serviteurs.>


Jhre Kayserliche Mayestät sejndt diesen Nachmjttag, hinauß
nach Wolckerßdorff. Gott gelejtte dieselbe.


Mörder sagte, es hette wol, 3700 vndt etzliche dreißig
Ritterpferde, jn Pommern, so da aufsitzen köndten, vndt
es hette der hertzogk, wol ein 1800000 ThalerThlr: ordinarij
einzukommen, oder 18 Tonnen goldes, wenn daß landt
friede hette. Aber der hertzog wehre dermaßen verder-
bet worden, das er einmal nur eine güldene kette, vndt
sein Silbergeschirr gehabtt. Que le bon Duc estoit fort simple,
& auroit estè quelques fois mal traittè, par les gens de guerre.


herzog Julius hejnrichen, gegen abendt, abermals besuchtt, der || [[Handschrift: 386r]]
hatt gute hofnung, seiner erledigung, wie mir dann
heütte Morgen, herr Graf Schlick sagte, er würde baldt,
die Stadt Wien, zur gefängnüß bekommen, vndt
von der wachtt liberirt werden.

Freitag den 7. ⁄ 17den: Augustj.


Avis: daß herr Schafgotzschens seine kinder, ihres vattern
gühter, vnversehrt behalten werden. Vndt darauß siehet
man ia augenscheinlich, das der Kayser, oder sejne Rähte, vmb
seiner gühter willen, den proceß wieder ihn, nicht angefangen.


Somnium, wie nach Meiner herzlieb(st)en gemahlin Todt, ich zur
andern ehe, die Königinn in Vngern, nehmen müßen.
Jch hette Sie aber nicht drey tage gehabtt, so hette Sie
sich, von mir separirt, vndt gescheiden, zu meinem großen
Schimpf, vndt spott, wejl ich ejn ketzer wehre, &
aliis ex causis. Jst ein Trawm.


Zeitung daß die Schenckenschantze, von den Spannischen, im
Niederlande gewiß ejngenommen seye.


Jn dem conscientzraht Alhier, sollen sitzen, der Conte
d'Onnata; extraordinarij Spannischer Ambassador[,] der Bischoff von Wien,
der Pater Lemmermann, wie auch der Graff Schlick,
welches consilium, daß allergeheimste vndt innerste consi-
lium sein soll, wie mir herzog Julius heinrich, gestern referiret.

|| [[Handschrift: 386v]]


Die conditiones zwischen Polen vndt Schweden (wje man al-
hier sagt) sollen diese sejn: daß der Stjllestandt, auf
20 Jahr, verlängert seye, daß die Schweden Lif-
landt, die Polen Aber, Preüßen behalten sollen.
Welches vnß armen deützschen, vbel zu statten kommen
würde, sintemahl ein stärckerer sedes bellj, jn vnserm
vatterlande zu beförchten.


Ceux quj m'ont particulierement, averty, de la singuliere
confiance, & bonne grace de Sa Majes sont: le Conte d'Alt-
hajmb, le Conte de Mörßberg, le Conte de Schligk; le
Docteur Gebhardt par Löbzellter, le Baron Preüner, <le Conte de Mansfeldt.>
<Le Conte Schlawata, l'Abbè de Lischamp.>
Dieu m'en vueille ottroyer une constante continuation.


Graf von Werdemberg, hat sich gestern auch, gar
wol, vndt höflich, gegen mjr erbotten.


Nota Bene Comte de Schlick me disoit aussy, q hier, que pour l'amour du Conte
de Mansfeldt, l'Empereur ne feroit pas une nouvelle paix, ou
guerre, comme je luy confiois; ce que le Comte de Mansfeld m'avoit dit.


heütte ist hertzog Julius heinrich, vornehmlich auf
meine gethane, vndt vbergebene Chur Bayrische in-
tercession, loß gemacht worden, vndt es ist ihm nur
die Stadt Wien, zur gefängnüß biß auf weittere
verordnung, frey gelaßen. Jst doch ein guter anfang,
vndt ein sonderbahres merckzeichen, der Kayserlichen güte,
vndt Großmühtigkeitt.

|| [[Handschrift: 387r]]


Jch habe Rödern zu ihm geschicktt, vndt zu seiner erle-
digung, glück wüntzschen laßen.


herzog Julius Heinrich von Sachsen Lauenburg hat mir sagen laßen, daß Mörder wehre gestern
eilends in Polen geschickt worden, ohne zweifel den Pollnischen se-
courß zu sollicitiren, vndt das deützsche volck alda zu werben.


Nota Bene Nota Bene[:] Mörder le Colonel me disoit aussy hier, que tous les Colonels
devoyent rendre a l'Empereur le surplus, de ce, qu'ils auroyent
receu des pays & villes de l'Empire, des contributions,
qu'ils auroyent receu de trop, & raccourcy aux soldats.
Ainsy plusieurs de ceux, quj croyoyent que l'Empereur leur de<b>-
voit encores une grande somme, sur leur gage, ne mettant
en conte les contributions receuës, se trouveroyent bien trompè.


Diesen abendt, ist Curtt Börstel, vndt Sigmundt
Deẅerlin, Gott lob, wol vndt glücklich, alhier
angelanget, Sie haben aber Rödern, (welcher bey
ihnen, zu den drey hacken gewesen) gebehten, Sie
noch nicht anzumelden, weil Sie müde von der rayse
wehren. et cetera

Samstag den 8. ⁄ 18den: Augustj.


herr Erasmus von Starhemberg, hat sich bey mir anmelden
laßen.


Dem Reichsvicecantzler <durch> Thomas Benckendorf die beylagen, zur replic
gehörig, die ich dem Kayser vbergeben, geschickt, vndt vmb
beförderung des wergks gebehten, welches er promittirt. So habe
ich ihn auch, den von Strahlendorff, bitten laßen, zu præcaviren || [[Handschrift: 387v]]
damitt doch Graf Wolfens von Manßfeldt, (seinem an-
deütten nach) im Reichshofraht, außgebrachte cjtation, wieder
Fürst Ludwigen, zu resarcirung der schäden, welche auß
Fürst Ludwigs befehl, sollen sein durch die Schwedischen in der
Grafschaft Manßfeldt geschehen, möchte aufgehalten,
oder annullirt, vndt dadurch weder mir selbsten,
noch andern Ständen, im OberSäxischen Krayß, wieder
den acceptirten friedensschluß, præjudizirt, oder einer,
vndt der ander Standt, durch dergleichen procedere, stutzig
gemacht werden. Er hat die augen aufgesperret,
sich verwundert, vndt gesagt, das ihm von diesen
dingen, nichts wjßendt wehre, wollte aber, sejn bestes
darbey thun, auf daß, wenn dergleichen sachen
vorkähmen, allem præjuditz, vorgebawet würde.
Er wollte auch der sachen im besten gedencken.


Avis: an Curtt Börsteln, vom Milagio, ist mir zu handen
kommen, darinnen er ihm, (auß befehl aller Fürsten
zu Anhalt seiner herren, mitt 4 fürstlichen fürstlichen fürstlichen fürstlichen gnaden gnaden gnaden gnaden) zu-
schreibet in eyll, er solle ia die ChurSächsische inter-
cession gar nicht vbergeben, sondern die vberliferung
einstellen, vndt nicht allein daß, sondern auch dieselbe
in seinem vortrag, bey der Römischen Kayßerlichen Mayestät v-
bergehen. Jtem: es ließen sich die sachen, in diesen landen,
(nemlich des Fürstenthumbs Anhaltt) sehr gefährlich an, || [[Handschrift: 388r]]
vndt dörfte eine hochschädliche ruptur abgeben, dann die
Schweden hetten bey Niemburg 2 mahl rendevous gehalten, vndt sich
beysammen zu leben, vndt zu sterben, aufs neẅe verbunden, welches
wann nicht Gott ein sonderliches expediens schickte, nicht nur diesen
landen, den garauß machen, sondern auch dem langgeplagten vatter-
lande, einen harten stoß thun köndte, Gott wende alles vnheil
in gnaden ab. etcetera etcetera etcetera Diß schreiben ist zu Cöhten, den
26. Julij, datirt. Er Titulirt ihn: Dem Woledlen Gestrengen,
vndt vesten, herrn Curtt von Börstel, Fürstlich Anhaltischen Raht vndt hof-
meistern zu Plötzkaw perge[,] Abgesandten an den Kayserlichen hoff,
nacher Wien, perge


hertzog von Saxen, hat sejnen Logaw, zu mir geschickt,
vndt mich auf Morgen gebe gott zu gaste laden, auch sagen laßen,
der Graf Schlick wehre zum Kayser, wenn derselbige
rechten bescheidt brächte, wollte er alßdann, der Freyheitt
gebrauchen, eher wollte er nicht außm hause gehen. Jch
habe mich wegen der Preünerischen gasterey endtschuldiget.


Curtt Börstel hat sich bey mir angemeldett, ist auch
in mein hauß gezogen, vndt mir schreiben vberlifert,
von den herrenvettern, vndt bruder, von Meiner herzlieb(st)en gemahlin,
von Schwester Anne Sofie, vom Præsjdenten etcetera etcetera[.]
Die herrenvettern seindt auß der maßen sorgfeltig,
wegen der lehensentpfahung, dann Sie wollten gern
den ee Elltisten, zum lehenträger machen, damjtt die casus
nicht so offt repetirt würden, vndt gleichwol sjch nicht gern
præjudiziren, oder separationes causiren. et cetera

|| [[Handschrift: 388v]]


Der Neẅburgische Baron Fabrianj, ist zu mir kommen, vndt
hatt mich besuchtt, diesen Nachmittag.


Zeitung daß zwischen Polen vndt Schweden, soll der friede dergestaltt beschloßen
sein, daß die Schwedischen der kron
<Johann Löben, so von der Neẅstadt wiederkommen, hat relation gethan. perge perge perge>


Nota Bene Nota Bene[:] Erfahren, daß der<ie> fried herrenvettern, nemlich
Fürst August[,] Fürst Ludwig[,] Fürst Johann Casimir[,] Fürst Georg Aribert vndt Fürst Friedrich mein bruder,
de dato Plötzkaw, vom 2. ⁄ 12<ten:> Julij, ein ander <friedens>patent,
außfertigen laßen, vndt daßelbige, so ich mitt volln-
zogen, zurückd behalten, hetten mich also, durch
solche vbergehung, leichtlich in vnglück, stürtzen
dörfen. Aber Gott hat es gnediglich verhütet.
Sie wollen mir auch, vber die 2 mille ThalerThlr: nicht das geringste
<mehr> contribuiren, scheinet also, daß ihre affection gar schlecht
seye, vndt was Sie thun, das thun Sie nur gezwungener
weyse. Patientia. Jddîo mj consolj.


herr Erasmus von Starhemberg, hat mjch besuchtt, <nachmittags[.]>

Sonntag den 9. ⁄ 19den: Augustj:

<2000 ThalerThlr: hertzogk Frantz Albrechtt erlegen lassen von Fürst Ernsts Seliger Schuldt her.>


Brjefe an Meine herzlieb(st)e Gemahlin, vndt an den Præsjdenten
noch gestern Abends, abgehen laßen, mitt der post. et cetera


heütte zu Mittage, bey dem Stadthalter, herren Preü-
ner zu gaste gewesen, welcher vns sehr wol tractirt. Es
befanden sich auch darbey, der Spannische Ambassador, Marchese de
Castagnetta, Jtem: der Marqués de la Fuente, der
Don Phelippe, des Conte d'Onnata Sohn, vndt des Marchese || [[Handschrift: 389r]]
dj Castagnetta, sejn iunger vetter6, diese 4 Spannier,
darnach so war auch darbey, des herrn Stadthalters sein
Sohn, ein wackerer cavaglier, Jtem: ein ander Preüner,
so Oberster gewesen. Es ist mir große höfligkeitt, so
wol vom Stadthalter, alß dem Spannischen Ambassador wie-
derfahren. Der Ambassador hat gar mitt mir, hinundter
gehen wollen, beym abschiedt, vndt habe es kaum, in ei-
nem frembden hause, erwehren können.


Es ist vndter andern discurßen, auch des herrn Friederichs
Preüner erwehnung geschehen, mitt welchem Mein herr-
vatter Sehliger zu Constantinopel gewesen, Jst seines
des Stadthalters herrn Seyfridts Preüner, sein<Seines vattern> bruder
gewesen, vndt damalß Kayserlicher Gesandter, nacher Con-
stantinopel.


Der Ambassador gedachte auch, warumb wir Fürsten,
vns doch nicht möchten accommodiren, sintemahl wir
nur würden ein raub, der <Frantzosen[,]> Schweden, Jtaliäner, vndt
Spannier, eben so wol werden, denn er hette gehört,
daß<vom> Kayser selbst, daß sich die der hertzog von Lünenburg
vndt Landtgraf von heßen, nicht zum frieden verstehen wollten.
Worzu daß doch nütze wehre? Er jst gar ein höflicher
aufrichtiger, vndt den deützschen, wol affectionirter
Spannier. Wirdt in zween oder dreyen tagen, nacher
dem König zu, inß läger verraysen, auß befehl seines -
niges vndt Herren.

|| [[Handschrift: 389v]]


Von dar nach dem hertzogen Julio henrich von Sachßen,
derselbige hatte den Obersten Pleyleben bey sich, qui me
dit entre autres: Es hette der Conte d'Onnata, extraordinarius
Ambassador alhier iährlich vom Könige in Spannien zu
spendiren, 48000 Gulden (florenus)f: ohne das ajuto di costa, so ihm noch
gegeben wirdt, der Marchese de Castagnetta aber nur 12000
vndt wehren diesem die hände zimlich gebunden, daß
er nicht so franco e liberale sein köndte, wie er gern
wollte.


Der König in Polen soll 12 mille Mann, deützsch volck
heraußer schicken, die er wegen des gemachten, Stille-
standes, nicht bedarff.


herzog Frantz Carll hat abermals, ejnen vom Adel,
im duell erstochen, nemlich, ejnen Obersten Man-
teüffel.


Der alte Stadt halter Preüner, sagte zu seinem
Sohnes sohn, er sollte die hahr aufm kopf tragen, wie
ich, mitt offener Stirn, nicht in die augen, wie die Frantzosen.
Die alten deützschen, lieben apertam frontem.


Der Löbzellter, ist bey mir gewesen, vndt hatt mir
allerley zeittungen, vndt relationes, communicirt.


Es scheinet, daß es ejne ruptur, zwischen ChurSaxen,
vndt Schweden, geben dörffte.

|| [[Handschrift: 390r]]

Freitag den 10. ⁄ 20sten: Augustj.


Sigmundt Deẅerlin, zum alten Marggrafen geschicktt,
ihn besuchen zu laßen, vndt fragen, wie es jhm ergienge, auch
ob ich ihme noch, vor meinem verraysen, zusprechen könne?


Mitt Veidt Berndt, wegen <herzog> Franz Albrechts schuldt,
richtigkeitt treffen laßen, <durch Thomaß Benckendorf.>


Risposta gar curialiter von dem Marggrafen.


Mitt Johhann Loẅen, conversirt, von vnsern negociis, weittlaüftig.


An Graf Kysel<n> geschrieben, Curtt Börsteln, zu insinujren,
zur audientz:


Schreiben, von Madame vndt Schwester Sybjlle, vom 30sten: Julij,
touchant le droict de bienseance, prins en mauvayse part.
Mitt Erdtmann, soll es sich etwas gebeßert haben, so lang als es
Gott gefellt, dem seye alzeitt danck vor seine gnadengaben.


Mein kaufmann alhier, hülger, so mir 2 mille ThalerThlr: zu erlegen,
ist abwesendt, vndt zu Lintz, welches mich incommodirt,
weil Winckler, zu Leiptzig, den wechßelbrief auf ihn
gerichtett, vndt niemandt alhier ist, der den brief
eröfnen will, soll auch erst, in 14 Tagen wiederkommen.


Jn vertrawen, ist mir ein nebenreceß excipiendorum
ex Amnistia, communicirt worden.


Bin bey hertzogk Iulius heinrich, vndt sejner Schwester
gewesen, welche ich beysammen in seinem losament
gefunden.


habe darnach, zum Spannischen Ambassador Marchese de
Castagnetta geschicktt, abschiedt von ihm zu nehmen. Er jst aber,
aller Truncken vom Neẅburgischen bancquet gewesen, wie Sie || [[Handschrift: 390v]]
erstlich sagten, doch habe ich ihn darnach besuchtt,
da ist er mir gantz nüchtern vorkommen. Jst mir
gar weitt durch viel gemächer, an die Stiege
entgegen kommen, hat sehr höflich vndt fein, mitt
mir conversirt, vndt sich gewaltig gegen mir
alles gutes erbotten, auch gebehten, ich wollte ihm
etwan schreiben, wo was vorfiehle, etcetera etcetera
helt auch nichts darvon, daß man einem, vmb der
Religion willen, feindt seye, Gott alleine
könne vber die gewißen herrschen. Jnsonderheitt,
solche vornehme Fürsten, als ich wehre, von altem
geschlecht, vndt nahmen, von Tugendtsahmen qua-
liteten, vndt moderation, <verstandt[,]> auch guter manier,
auch die sonsten viel nützen können, wehren vmb der Re-
ligion willen <mitt>nicht<en> zu verachten. Jm herabgehen offe-
rirte er sich, noch immerfortt gewaltig, vndt geleittete
mich biß an das pferdt, endtschuldigte sich auch, daß er
mich nicht eher besuchtt, wie es ihm gebühren thete,
wollte aber noch kommen, vndt seine schuldigkeitt wieder
ablegen. Jch bahte aber gar sehr davor, weil er viel
zu thun würde haben, ich auch verraysen möchte, vndt
nur allein den großen respect den ich zu seinem || [[Handschrift: 391r]]
König trüge, hette erweysen wollen, auch wie
sehr ich seine eigene qualiteten, vndt Tugendt æstj-
mirte. Er antwortete gar höflich, vndt wir
expectorirten vnß recht gegen einander, wegen
des haßes vndt liebe der Spannischen nation.
<Er war auß dermaßen Stadtlich logiret.>

<Dispetto di Ernst Dietrich Röder andando via con la sua spada.>


Jm gesterigen discurß, fragte mich auch der Ambas-
sador, wegen der zehen krayße im Reich, sonderlich
des Obersächsischen Krayßes, vndt wer doch die
Schweden hette heraußer gelockett, auch worumb es ge-
schehen wehre. Jch antwortett gar sobrie darauff,
vndt endtschuldigte den Churfürsten von Saxen, wegen des
Tillischen einfalß wieder Kayserlischer Mayestät befehl, Jtem:
wegen der Mißverstände, so das edict, de anno 1629 ver-
vrsachet. Es wurde auch von mir gedachtt, das
Nota Bene ich die lehen noch nicht entpfangen hette, vndt daß
Jch nicht allein, Regirender herr in Anhaltt
wehre. Er gedachte auch der iagt, vndt Spannischen windt-
hunde, nach dem wir von seriis, vndt der außländer
Joch in Deützschlandt genugsam geredet. Offerirte sich,
mir in allem, worinnen er nur wüste, zu gratificiren. || [[Handschrift: 391v]]
etcetera Nota Bene[:] Gab auch fast zu verstehen, wir<er> möchte
wol ejnmal zu mir, nach Bernburg kommen, vndt
Nota Bene wer weiß, was vor eine zusammenkunfft, in sel-
biger Revier vor ist? Dieu donne a bonheur.


heütte ist abermal mein geburtsTag, an wel-
chem ich daß 36. iahr meines alters, durch Göttliche
verleyhung außgebracht, vndt gehe numehr, in das
37. regrettant infiniement, d'avoir si peu glo-
rieusement consumè mes jeunes ans, seize
annèes en çà. Dieu vueille, que je me puisse
reprendre, & restablir, ce quj s'est gastè, par
tant de procrastinations, & retardements.
Wol angefangen, jst halb, (aber nicht gantz) vollbrachtt.


Gestern zu Mittage, aßen Curdt Börstel, vndt Sig-
mundt Deẅerlin, auch mitt mir, wie auch Johann Loẅ,
der erzehlte vndter andern, alß nähermalß, in der
Schottenkirche, daß wetter eingeschlagen, in derselbigen
stunde, wehre die Bayerische eheberedung, geschloßen worden.


Mitt Veit Berndten, capitulirt, wegen <herzog> Frantz
Albrechts schuldt, vndt er ist ein guter ehrlicher Mann,
vndt selber destwegen bey mir gewesen. Jch habe auch
mitt herrn Löwen, welcher bey mir gewesen, wegen der
lehensentpfahung conversirt.

|| [[Handschrift: 392r]]


Mitt hertzog Julio henrich von Sachßen Lawenburg
vndt seiner Schwester der Marchesin Gonzaga, habe
ich zu Mittage gegeßen, wie auch Doctor halbritter, vndt
der Logaw. <Nauwach ist zu mir, en mon logis, kommen.>


Mitt der Marchesin Gonzaga, ihrer kutzschen
vndt Pferde bin ich ein wenig zur Stadt hinauß,
spatziren gefahren, dieweil <ich> aber dem Spannischen Ambassador
Conte d'Onnata zusprechen wollen, vndt er nicht
wol auf erstlich, sondern in dem Nachmittagsschlaf,
hernachmalß aber nicht anheimisch gewesen, habe
ich nichts richten können, vndt es ist verblieben.


Escrit a Madame en termes retenus, <& le jour d'aujourd'huy m'a estè fort contraire.>


Veit Bernhardt, der redliche kaufmann alhier,
ist bey mir gewesen, vndt hat mir die quittung
vber die zweytausendt ReichsthalerRthlr: so ich hertzog
Frantz Albrecht von Sachßen Lawenburg, (wegen
Meines Seligen bruders, Fürst Ernsts Liebden deme er Sie
geliehen gehabtt,) wieder bezahlt, mittgebracht,
auch sich zu allem ferrneren vorschuß, wol erbotten.


Börstel vndt Löẅ seindt nacher Wolckerßdorff,
zu Kayserlicher Mayestät[.]

|| [[Handschrift: 392v]]


Meilenm.
Jch bin selb sechste, in einer landtkuzsche hinüber
nach Baden, vndt wiederherüber gerayset, thun
hin vndt wieder
das bal<d>t alda recht zu besehen. Bin erstlich
im hertzogbadt, darnach im Frawenbadt,
oder Vnser Lieben Frawenbadt gewesen, vndt
habe gesehen, wie Manns[-] vndt weibspersonen
vndtereinander, (iedoch gar züchtig vndt in
leinwandt <ganz> angethan) gebadet haben. Das
Frawenbadt ist das aller vornehmste, vndt
es hat die Kayserinn neẅlich darinnen gebadet.


8


Alle stunden werden im bade außgeruffen, vndt
wenn man hinein oder hinauß gehet, muß man das
badt ihnen gesegnen. Es hat auch noch andere leges,
wie man sich im bade verhalten soll, welche gedruckt
sein, vndt wer darwieder handeltt, wirdt gestraft.


hindter dem hertzogbadt, bin ich hinauß gegangen,
durch die Stadtmawer nach einen berg zu, der
hünerberg genandt, habe alda hineinschlieffende,
die waßerquelle deßelbigen badts betrachtett,
welche gar klar ist vndt siedet, ist aber nur
laulicht, vndt gar nicht heiß, obs schon zischt alß
kochte es. Jn der höle dahinein zu kommen mitt || [[Handschrift: 393r]]
einem licht, wie wir thaten, war viel Salpeter
oder Salniter auf beyden seitten, vndt an den röhren,
(dadurch das waßer zum badt geleittet wirdt)
gibt es viel schwefel der sich wie ein weinstein
ansetzett, vndt auch im bade, gibt es einen
zimlichen starcken (dem haüpt vngesunden)
schwefeldampf. Die andern bäder, quellen
von sich selber an dem ortt da Sie liegen,
vndt werden nicht also durch canal geleittet,
wie das hertzogsbadt. Vor der Stadt hat
es noch fünf bäder, in der Stadt Baden aber,
nur vorgenandte zwey, seindt also in allem Sieben.
Jn iederm badt die ich besehen, hat es zwey
stuben am bade, auß dem<r> ejnen kommen die
Manns: auß dem<r> andern die weibspersonen ins
badt zusammen, gehen auf vndt ab[,] spatziren da-
rinnen, oder setzen sich, oder schertzen wie Sie wollen,
nur das den Regeln des badts ein genügen ge-
schehe, darzu Sie dann einen baderichter zu ver-
ordnen pflegen. Sonst werden die bäder, so in
der Stadt seindt, gar reinlich gehalten, vndt es
darff niemandt darinnen baden, der schäden hatt.
Darauff die Bademeister, vndt ihre weiber, bestellet || [[Handschrift: 393v]]
seindt, achtung zu geben. Gestern 14 tage ist zu
Baden, ein erschreckliches vngewitter in der nacht plöz-
lich eingefallen, daß Sie alda gemeint, der iüngste Tag
wehre vorhanden. Es hat treflich gedonnert, geblitzt,
vndt sonderlich große hagelsteine geworfen, wie welsche
nüße, auch groß gewäßer vervrsachet, welches
sich aber baldt verlauffen, vndt wir haben zu Wien,
nichts darvon gehöret oder gewust. Dem wein
ist durch solchen hagel sehr großer schade geschehen.


Veit Berndt ist diesen abendt noch gar spähte
wieder zu mir kommen, hat alles richtig gemachtt,
wegen des wechsels, vndt auf trawen vndt glauben,
gar redlich mitt mir gehandeltt. Er erzehlet auch
vndter andern, daß ehistes tages, hertzog Frantz Albrechtt,
gewiß ohne einigen reverß, rantzion, noch parole,
loß werden solle. Es seye auch destwegen heütte, die
herzogjnn von Saxen, Marchesin Gonzaga, hinüber
nach der Neẅstadt gezogen, jhm solche fröliche boht-
schafft anzukündigen. La fortune luy est fort favorable,
& bonne mere, a d'autres elle seroit belle mere, (noverca)[.]
Dieu luy benie son heur, & face que nous nous accor-
dions bien ensemble, & que je soye aussi une fois de-
livrè de ma prison spirituelle, & de tant d'afflictions,
& tentations extraordinaires lesquelles presque m'accablent.

|| [[Handschrift: 394r]]

Donnerstag den 13. ⁄ 23sten: Augustj. [...]e


Gestern abendt noch schreiben an Thomas Benckendorf vom Johann Siber postmeister zu
Leiptzigk, wegen der coperten so an vnsern briefen manquiren, vndt
ich sehe, daß er in bestellung seiner briefe gar fleißig ist.


Visite durch Sigmund Conrad Deuerlin von Falkengrund beym Marggrafen von Brandenburg
verrichtett, welcher etwas vnpaß ist, vndt ihn auf
allen fall zur lehensentpfahung, ersuchen laßen.


Zum Pfaltzgrafen von Neẅburg geschickt, der hat mir
die Stunde, vmb 9 oder 10 oder wenn mirs geliebte, zu ihm
zu kommen, ernennen laßen, wie es nun 9 geschlagen,
vndt ich Seiner versprochenen kutzsche erwartett,
hat er mirs wieder absagen, vndt daß er wollte
Nachmittags zu mir kommen, vndt mitt mir hinauß
spatziren fahren, ansagen laßen.


hertzog Julius henrich von Sachßen Lawenburg hat
mich in meinem losamentt besuchtt, gar höflich,
wie auch der herr von Bembergk.


Der herzog Julius henrich sagte mir, herzog Franz Albrecht würde
des Churfürsten von Sachßen general leütenampt an
Arnimbs stelle, vndt der Baudiß würde sein
Feldtmarschalck werden, Löbzelter hette es ge-
sagt. Jl semble, qu'il y aye de la faussetè
parmy, de Löbzelter & de la faveur aulique. Pacjence!

|| [[Handschrift: 394v]]


Curtt Börstel, der Anhaltische Abgesandte, ist von
Wolckerßdorff wiederkommen, hat alda gar gnedigste
audientz diesen Morgen gehabtt, bey Kayserlicher Mayestät
welche vndter andern, diese wortt gesaget:
Gleich wie seine herren, vndter den ersten gewesen,
so diesen friedensschluß acceptirt hetten, vndt vom
Churfürsten von Saxen, dem Kayser wol recommendiret worden,
Also wollten Jhre Mayestät, es e<i>n allen gnaden innge-
denck sein, vndt Sie vor andern, in acht zu nehmen
wißen. hoften auch, es sollte durch diesen friedens-
schluß andern Ständen, die Thür eröfnet werden,
darzu zu tretten. Jhre Mayestät sejndt sehr gne-
digst, vndt wol mitt ihm zu frieden gewesen.
Wegen der lehenssache, brjngt Johann Löẅ, auch gute
bohtschafft, daß dieselbige soll ehjstes tages expedirt,
vndt ich damitt, nicht aufgehalten werden, Also,
daß Gott lob, der heüttige tag, wol abgegangen.
Mais mes ennemis & malvueillants se mocqueront
de moy, qu'jls sont autant; & plus heureux, que moy.


Le Conte Palatin de Neẅburg m'a manquè de parole, & m'a
fait attendre en vain, sur luy, tout cejourd'huy.
Je voy bien; qu'il y a de la haine & malice parmy.

|| [[Handschrift: 395r]]

Freitag den 14. ⁄ 24<den:> Augustj.


herr Loẅ, zu mjr kommen, vndt in Antwortt, ein handt-
brieflein, vom herrn Graf Kyseln, (jnnwendig) jn gar
guten Terminis, mittgebrachtt.


Visites, durch Thomas Benckendorf vndt darnach Sigmund Deuerlin an hertzog von
Sachßen, vndt Sigmund Deuerlin jst auch frustra in des Spannischen
Ambassadors des Conte d'Onnata (welcher kranck jst) seinem
losament, mir eine stunde ernennung zu compariren,
gewesen.


heütte ziehet der Marchese de Castagnetta hinweg,
zum König in Vngarn, vndt der Pfaltzgraf von Neẅburg
gibt ihm das geleidte, ejn 2 oder 3 Mejlen hinauß.
Jch habe mich resolvirt, wegen scheinbahrer kalter af-
fection, seine wagen vndt pferde, nicht mehr zu ge-
brauchen, oder abfordern zu laßen.


Nachmittags hat es Sigmund Deuerlin endtlich erhalten, daß mir der Conte d'Onnata,
die stunde gegeben, welche mir selber gefiehle. Jch habe
mich, vmb halbweg fünffe, bey ihm præsentirt, vndt er
ist, wegen leibesschwachheitt, im bette gelegen, hat
sich aber gar höflich, gegen mir offerirt, allerley con-
versirt, von dem krieg, vndt friede in Deützschlandt,
Niederlandt, etcetera auch Stillestandt in Polen, welcher
dem deützschen wesen hochschädlich wehre, vndt sich
endtschuldigett, daß er mich in meinem losament nicht besuchtt, || [[Handschrift: 395v]]
auch referirt, daß Schenckenschantze von den Spannischen
gewiß eingenommen wehre, vndt der Cardinal Jnfan-
te wehre mitt Seiner armèe, dem Printzen von
Vranien, dahin marchirende, zuvor kommen, nach
deme es vberstiegen gewesen, hette sich darnach nach
Cleve begeben, nach dem der der Printz von O<V>ranien, in etwas
gewichen. Jl doutoit de l'acceptation de nostre paix,
de l'Electeur de Brandenburg & du Duc George de Lünenburg[.]


Jch habe der hertzoginn von Saxen, jhre kutzsche gehabt,
vndt gebrauchtt, vndt bin wol accompagnirt gewesen.


Nota Bene[:] der Conte d'Onnata; erwehnte auch, waß doch das
kriegen in Deützschlandt, nütz wehre, wir fürsten würden
es genugsam entpfinden, ob man sich nicht erinnerte,
daß zu Kaysers Carolj V. zeitten, man mitt einer
Schlacht, gantz Sachßen verlohren hette, zu Kaysers
Ferdinandj II. zeitt aber, gleichsfalß durch eine
Schlacht die ChurPfaltz, vndt es wehren beyde
Churfürstenthümber, noch in voriger possessoren
hände, nicht wieder gerahten. Das wehre der
lohn, des vnnötigen kriegens. Der Kayser sehe gern,
einen bestendigen frieden. Die Thür wehre andern
darzu nicht allein nicht gesperret, sondern geöfnett.
Einer hette ia müßen die Thür zumachen, was man
doch viel darüber gloßiren, vndt disputiren möchte,
das nicht ein ieder nach Seinem kopff, den frieden haben köndte. || [[Handschrift: 396r]]
Er lobte mich vndt mein procedere gewaltig, vndt ohne adulation
wie ich dem Kayser, vndt an diesem hof so wol recommendirt wehre,
wie<alß> er in Jtalienischer sprache gedachte, wegen meines valors,
<großer> discretion, hohen verstandes prudenza[,] <bontà singolare>, vndt moderation<e>
darinnen ich mich, wie auch jn allen andern hochlöblichen qua-
liteten, also wol zu guberniren wüste, daß mich iedermann
lieb vndt werth hielte, etcetera[.] Worinnen er mir, alß
mein antico servitore, dienen köndte, wollte er es
gewiß nicht vndterlaßen, denn obgedachte qualiteten
wehren allzuwohl bekandt, an diesem hof, insonderheitt
bey ihm. et cetera wie er dann mitt treẅhertziger affection vndt
großer höfljchkeitt, solches <gar> ansehlich von sich zu geben wuste.


Den Alten Margrafen, habe ich durch Sigmund Deuerlin visitiren,
vmb assistentz bey dem lehensactu ersuchen, vndt
auf Morgen gebe gott zu gaste laden laßen. Die Antwortt
ist gute vertröstung, aber nicht Catehgorisch gewesen.

Samstag den 15. ⁄ 25<den:> Augustj.

<All'Jllustrissimo ed Eccellentissimo Signore il Signor Conte d'Ognata del Consiglio dj stato di Sua MaesCattolica[,] Ambasciatore straordinario per la Maestà Sua appo la Sua Cesarea Maestà dell'Jmperatore.>


Zu herrn Löben in sein hauß, des Morgends, hernacher auf
den wall spatziren gegangen.


An den extraordinar Spannischen Ambassador geschrieben, wegen
meiner prætensionen, bey Kayserlicher Mayestät intercession:


An Graf Kyseln auch, wegen assistentz des hertzogs
Julij heinrichß, ob er möchte loßgelaßen werden zu dem actu.


Zur Mittagsmahlzeitt, seindt meine gäste gewesen, || [[Handschrift: 396v]]
erstlich: der hertzogk Iulius henrich von Sachßen Lawenburg
darnach, herr Erasmus von Starhemberg, Rittmeister Hennin, herr
Geyer, herr von Bemberg, Curdt Börstel, Johann Loẅ. et cetera


Der Spannische Ambassador Conte d'Onnate, hat mir alsobaldt
gar höflich geantwortett, vndt zu allen guten officiis,
sich erbohten. Gott verleyhe mir deren erwüntzschte effecta.


Die Spannier alda haben zeitung gehabtt, daß die
holländer zu waßer, vndt zu lande, niederlagen erlitten,
der Cardinal Jnfante hingegen, gewaltige victorie gehabtt,
por mar; y por tierra.


Veit Berndt, bey mir gewesen, vndt den wechßelbrief,
auf die 1000 ThalerThlr: sehen wollen, den ich endtlich von Curt Börstel bekommen,
wegen der præsenten, in die Reichscantzeley con astutia


Die Pfaltz Neẅburgischen haben mir heütte Morgen den Tittul
an Conte d'Onnate, (tergiversando vndt meine leütte
aufhaltende) nicht schicken wollen, Jch habe ihn aber von
des herrn Päbstlichen Nuncij, seinem Secretario7 mitt vielen
höflichen ferrneren offerten, auch anderen Tjttuln, darumb ich
nicht angehalten, alsobaldt bekommen.


An Madame geschrieben, en bons termes, auf heütte datirt. et cetera


Der Oberste Manteüffel hat mich besuchtt. Jl croyt
que la ville de Milan, soit occupèe par les françois.


Der Marggraf von Brandenburg hat sich gegen mir, endt-
schuldigen laßen, daß er nicht zur Mjttagsmahlzeitt, kommen
köndte, weil ihm sein schenckel weh thete.


Der Löbzellter hat mich auch noch vor der Mittags- || [[Handschrift: 397r]]
mahlzeitt besuchtt, vndt expresse gestanden: daß
Nota Bene ihm auß befehl der Römischen Kayßerlichen Mayestät meines Aller-
Nota Benegnädigisten herren, vom Graf Schlicken kriegspræsidenten
Nota Bene angedeüttet worden, an Churfürsten wegen derer vaci-
renden general chargen zu schreiben, daß Jhre
Mayestät keinen lieber darinnen avancirt sehen
möchten, alß mich, deßen treẅe Standthaftigkeitt,
vndt redligkeitt aller weltt bekandt, So hette ich
auch sonsten gute Tugenden, vndt qualiteten an mir,
die nicht gemein wehren, hette eine experientz im
kriegswesen, die fortification vndt Mathematicam
wol inne, köndte die wißenschaft frembder sprachen,
vndt hette eine gute intention, wehre ein
Reichsfürst jm Reich geseßen. etcetera Or le dit
Löbzelter escrivoit autresfois, comme s'il l'eust fait,
de soy mesme, & m'en parloit en confiance, Ie ne
scay qu'en iuger autrement sinon que Monsieur l'Electeur
voudra paraventure des Officiers, lesquels dependent
entierement de Son Altesse Electorale & non de Sa Majestè Jmpériale aussy.


Le dit Löbzelter, nie aussy, d'avoir dit, au Duc Iules Henry,
que Baudiß seroit Maréchal de camp. Jl semble, qu'il y
aye de la varietè en ce fait, <& ne scay encores, qu'en dire.>

|| [[Handschrift: 397v]]

Sonntag den 16. ⁄ 26. Augustj.

<350 ThalerThlr: vndt ezliche Groscheng: Thomas Benckendorf zu berechnen, der rest von Eggenbergs geldern.>


Jl me souvient, que le Conte d'Onnate, me dit aussy,
qu'il valoit mieux, que nous fussions Princes de nos
terres, & jouyssions nos biens <nous mesmes>, que non pas, les Gene-
aulx d'armèe, quj estoyent maistres de nostre pays,
& non pas nous; assavoir: le Marquis de Grana,
Piccolominj, Banner ou d'autres, le 1er: chef de
guerre estoit maître de nostre pays, & non pas nous.
Pour cela, il falloit embrasser la paix.


Rittmeister Hennin sagte gestern, er wehre 18 Monat
gefangen geseßen, wüste nicht worumb, vndt hette keinen
reverß wollen von sich geben, weil er dem König in Frankreich
einen eydt geschworen hette. <C'est un Lorrain; ou françois.>


Nachmittags in hertzogs Julij hejnrichs hause, abschiedt genommen,
von der hertzoginn seiner Schwester, der Marchesin gonzaga,
welche gar einen höflichen abschiedt, von mir gegeben.
Jl y avoit aussy d'autres Cavalliers, comme le Colonel
Manteüffel, Rittmeister Hennin, & aussy une Contesse
de Fürstemberg, avec la belle mere du Duc Jules Henry.


Jn den Prater, spatziren gefahren, avec ma noblesse,
in diesem schönem wetter, (wiewol es gar warm alhier
ist,) mitt der hertzoginn von Sachßen ihrer kutzsche, vndt pferden.

|| [[Handschrift: 398r]]


Risposta diesen Morgen, gar höflich, vom Obrist kammerer, Graf
Kyseln, ich sollte kommen, wenn ich wollte zur lehensent-
pfahung, Jtem: er hette den Pfaltzgrafen von Neẅburg mir zu
assistiren, neben dem Fürsten von Dietrichstain ange-
sprochen, welche alle beyde, gar willig darzu wehren.
Nota Bene Er antwortett aber gantz nichts, wegen hertzog Julij
heinrichs von Saxen Lawenburg noch wegen des alten
Marggrafen, denn die andern hatte ich auf allen
fall außerkoren, dem Pfaltzgrafen aber es nicht zuge-
trawet, et credo ancora, che mj farà qualche
burla. Was den von Saxen anlangett, denselben
werden sonder zweifel, Jhre Mayestät nicht gern sehen.
Sa Majestè ne se laisse pas forcer, a faire tousjours
ce que nous voulons. Dieu vueille; que tout aille
bien; & a nostre contentement.


Jtzt eben, gleich wie ich Artzney gebraucht, nemlich
4 loht Manna eingenommen, kömbt herr Löẅ zu mir,
vndt spricht: Doctor Gebhardt laße mir anzeigen, das
Jhre Kayßerliche Mayestät meiner zu Ortt, auf Morgen gebe gott
frühe erwarten, also muß ich meine resolution
billich verendern, vndt heütte noch hinziehen, wann es
schon wegen der medicamenten, meiner Natur schaden sollte.

|| [[Handschrift: 398v]]


Meilenm:
Nachmittags mitt kutzschen hinauß nach Ortt
alda Jhre Kayßerliche Mayestät an itzo auf der
hirschfeist sich befinden.
5


Gar schlecht quartier, diesen abendt gehabtt.


Ehe ich noch von Wien aufgebrochen, schreiben
entpfangen von Madame <vom 6. Augusti>[,] von hernvettern Fürst Augusto[,]
vom Præsidenten, mitt etwas vertröstungen, vom
31. Julij, vndt bericht des elenden zustandes
vnserer lande, wegen androhender gefahr, der
exacerbirten gegen einander liegenden beyden armèen.

Dienstag den 18. ⁄ 28. Augustj.


heütte ist meine belehnung vor sich gegangen
gar solennissime. Jch habe erstlich, durch drey
legatos, auf den knien, vmb die lehen, bey
Kayßerlicher Mayestät, anhalten laßen, welche auf ihrem
Kayßerlichen Thron geseßen. Darnach alß es ver-
willigett, bin ich dreymal kniende im geleitte
vndt gesellschaft zweyer Fürsten, alß des hertzogs
von Neẅburg vndt Fürstens von Dietrichstain, zweyer
Ritter des güldenen Vlüßes, hinein kommen, vndt
wie braüchlich, den lehenseydt, mutatis mutandis,
auff den schlag, wie herrvatter Sehliger gethan, vor Jhrer || [[Handschrift: 399r]]
Kayserlichen Mayestät zwey finger auf das Evangelium le-
gende abgelegt, darnach den knopf des Schwerts
geküßett, nach dem ich selber die rede kniendt ge-
than, vndt mir Doctor Gebhardt, Kayserlicher Mayestät raht im
Reichshofraht, geantworttet, im nahmen Kayserlicher Mayestät
auch ich wiederumb die dancksagung kniendt
verrichtett, vndt alles wie es in dem actu der
investitur meines herrn vatters Seliger beschrieben, fast
auf denselbigen schlag, nur etwas solennius.
Nach der dancksagung aber, als ich <neben mejnen geferten> aufzustehen
vermeinte, vndt die leütte schon anfiengen zu
murmelen, vndt ihnen meine orationes Gott lob
sine hæsitatione, wohlgefallen ließen, besann ich
mich vndt kniete fluchs recht wieder nieder, gratuli-
rende ihrer Kayserlichen Mayestät vndt mir selber, daß ich das
große <vnverhoffte> glück vndt ehre hette, eben an diesem heüttigen
tag mitt vnserm Fürstenthumb vndt Regalien von
Jhrer Kayserlichen Mayestät beliehen zu werden, an welchem heütte
<eben> vor 16 iahren vermittelst Göttlicher verleyhung, Jhre
Kayserliche Mayestät, durch einhellige wahl der herren Churfürsten
zu franckfurdt, zu der Ehre, würde, vndt höchsten digni-
tet des Römischen Kayserthumbs, erhoben worden, erfreẅete
mich darüber von grundt meines hertzens, vndt bähte
danckte dem Allmächtigen gründtgühtigen Gott, vor solche gnade vndt || [[Handschrift: 399v]]
Segen, Vndt daß er Jhre Mayestät diese Jahr vber, so gnediglich
bewahret, Bähte ferrner Seine Göttliche Allmachtt, wollte
vber Jhrer Mayestät mitt dero gnadenflügeln schalten vndt
wallten, sie noch viel vndt lange iahr in Nestoreos
usque annos dem Römischen Reich, vndt geliebten vatterlandt
deützscher nation, insonderheitt aber Jhre Kayserliche Majestät höchstlöb-
lichstem Kayserlichen[,] Königlichen vndt Ertzhertzoglichen hause,
zum besten, aufnehmen vndt wolfahrt, fristen
vndt erhalten, auch ihre feinde vndt wiederwertigen
dempfen, vndt Jhre Majestät in langwieriger Regierung,
vndt allem glücklichen wolstande, viel vndt lange
iahr prosperiren vndt wol gedeyen laßen, dieser
wuntzsch gleich wie er auß wolgemeintem treẅem
hertzen herrührete, also hette ich ihn meiner
schuldigsten dancksagung vor die lehensentpfahung
zu annectiren, vor eine Nohtwendigkeitt erachtett,
vndt thete mich nochmalß sampt allen den meynigen
Jhrer Kayserlichen Mayestät zu dero beharrlichen gnaden, aller-
gehorsamst recommendiren vndt ergeben.


Jhre Mayestät ließen sich diesen anhang so wol gefallen,
daß sie, (welches sonsten in throno Cæsareo sellten<bey b<e>lehnungenf niemals,>
geschiehet,) mitt eigener Stimme, herauß brachen,
vndt mir vor diesen letzten anhang, danckten, || [[Handschrift: 400r]]
meine vota wol acceptirten vnd confirmirten, auch
meiner Treẅ vndt Standthaftigkeitt, sindt meines
herrn vatters Seliger vndt meiner außöhnung, ein offentliches
zeügnüß h gaben, vndt sich zu allen Kayßerlichen gnaden aner-
botten, <mir an<lle> ehr vndt freündtschafft gar zu höflich gern zu erweisen[.]> Darnach trate ich ab, wieder drey-
mal kniende, wie wol darvor gehalten wurde,
ich hette nur zweymahl gekniet, ich kan michs aber nicht
besinnen. Jhre Mayestät zohen8 alle mahl ihren hut,
gar gnedigst ab, wann ich niederkniete, <mitt meinen beyständen> im an: vndt
abtritt. Der Böhmische Obrist Cantzler, Graf Schla-
wata, vndt der Obrist kammerer, Graf Kysel,
hielten das Evangeliumbuch, als ich drauf schwure,
der hofmarschalck Graf von Harrach, hielte das
Schwertt. Doctor Gebhardt Reichshofraht, <der von wegen Ihrer Mayestät das wortt führete> kniete auch
neben Jhrer Mayestät als Sie ihm befahlen, waß er mir
antwortten sollte. Die beyden Fürsten knieten alle-
zeitt, wann ich kniete, vndt hinder mir der Anhaltische
abgesandte Börstel. Es ist ein schöner actus zu sehen
gewesen, vndt es wahren viel hofofficirer, auch theils
geheime rähte, als der <herr> Bischoff zu Wien, Graff
Bruno, vndt Graf Wolff von Manßfeldt, der Graf
von Werdemberg, vndt viel welsche vndt deützsche
Grafen vndt Cavaglierj mitt darbey welche gewaltig,
den actum, vndt alle circumstantias lobeten. || [[Handschrift: 400v]]
Gott lob, daß alles so wol vollbracht ist, vndt gebe mir
ferrner seine gnade, daß ich diesen geleisteten schwehren
eydt, (wie mein vorsatz ist) ehrlich vndt redlich,
in allen treẅen, halten möge.


Jl me semble que Sa Majes estoit un peu indisposte.
<Dieu la garde de toutmal.>


Nach vielen gratulationibus,
weil der Kayser, vndt die Kayserjnnn <nicht wol auff seyende,> allejne bleiben
wollen, hat mich der hertzog von Neẅburg, zu sich zu
gaste geladen, vndt mich gar höflich, mitt mejnen
leütten tractirt, auch durch solche courtoysie vornehm-
lich aber durch die gutwillig geleistete (von mir vn-
verhofte) assistentz, alles wieder gut gemachtt, was
etwan mißverstände errregen wollen. Jl s'est aussy
fort excusè sur la lourdise de ses gens, a cause des
carosses & chevaux, quj m'auroyent quelquesfois
manquè, dont il faysoit semblant, n'avoir rien sceu.


Zeitung daß vor SchenckenSchantze, die holländer geschlagen
worden, vndt 3 mille Mann, in einem Treffen, so vorgangen,
die Spannischen aber 800 Mann eingebüßet, vndt
daß feldt erhalten, also daß sich der Printz von Vranien
retiriren, vndt vor Schenckenschantze, abziehen müßen.


Meilenm.
Nachmittags etzliche præsenten, an gelde außgetheilet,
vndt hernacher wieder nach Wien gezogen von Ortt

5

|| [[Handschrift: 401r]]


hertzog Frantz Albrechtt von Sachßen Lawenburg ist
vns vndterwegens begegnet, so numehr seine erledi-
gung vnd freyheitt wieder erlangett. Soll Morgen gebe gott
bey Kayßerlicher Mayestät audientz haben. Wegen des Schlafs
habe ich ihn nicht obser<in acht> genommen, biß der Löbzellter her-
nacher auch vorüber gefahren, vns<dt> es vns angezeigett.


Nota: die drey persohnen, so heütte den Kayser,
in meinem Nahmen vmb die beleyhung ansprechen
musten, waren: Curtt Börstel (so das wortt führett
in der mitten kniende)[,] Jtem: Ernst Dietrich Röder, vndt
der alte Johann Loẅ.


Nota Bene[:] Ainsy: un de mes grands jours, s'est passè aujourd'huy.

Mittwoch den 19. ⁄ 29<sten:> Augustj.

<200 Sjlberkronen, zu 1 Gulden (florenus)f: 50 Kreuzer+ vom Veitt Berndt eingenommen, <von vnsern wechselgeldern.>>


Cela est d'autant plus remarquable, qu'hier Sa Majes
a estè esleu devant 16 ans, en Empereur & que j'ay eu
l'honneur de recevoir mon fief a ce mesme jour; que
ceste concurrence s'est faite a l'jmproviste, sans que
nj l'une nj l'autre partie y ait quasi pensè.


Pfalz Neẅburg disoit hier; que j'avois fort bien fait au
reste, mais mal en cela, de n'avoir premierement capitu-
le serment, avant que jurer, comme si c'estoit a moy, de
capituler, & disputer, avec l'Empereur ce quj est desja clair,
& a estè ainsy fait, par feu son Altesse mon Pere || [[Handschrift: 401v]]
dont j'avois leu la teneur. Mais ie croy, que le
Duc de Neẅburg lequel regarde fort, a la reputation
des Princes de l'Empire, me l'a dit en bonne jntention.


Le frere de l'Electeur de Saxe, assavoir l'Electeur Christian
2d: a aussy receu luy mesme en personne le fief
a Prague des pays de Julliers <l'an 1610>, de l'Empereur Rodolphe 2
a genoux. Jtem: le pere des Ducs d'Altemburg
l'an 1594 a Ratisbonne l'a aussy receu luy
mesme a genoux, le Duc de Neẅburg l'assistant. Jtem:
l'Electeur de Couloigne <en presence du dit Palatin>, & tant d'autres, que j'ay
veu moy mesme le recevoir, comme l'Electeur de Mayence,
l'Evesque de Wirtzburg, & plusieurs Ambassadeurs entre
autres le Conte d'Onnate, Ambassadeur d'Espagne pour son Roy,
a genoux l'an 1622 au dit Ratisbonne, a cause
des Duchèz de Bourgogne, & de Milan. Feu Son Altesse
Monseigneur mon Pere a aussy receu le fief de nostre Principautè,
en propre personne, pour soy & ses freres, & Cousins, <1624.>


J'ay donc obtenu par ceste personnelle tant ag-
greable submission a Sa Majes plusieurs bons scopes.
le 1er. de m'estre estably en nostre Principautè,
& en la forte protection & bonne grace de l'Empereur
qui est annexe a mon establissement[.] 2. De m'estre || [[Handschrift: 402r]]
enclos en la paix faite non seulement mais aussy
Nota Bene en la paix de Religion en l'Empire plus fort par cest acte.
3. Et tout cela non seulement pour moy, mais aussy pour
mes Oncles & Cousins, & frere, entre lesquels particu-
lierement le Prince Louys, & Frideric, comme serviteurs
actuels de Swede avoyent besoing de reconciliation,
& cela se peut estendre<s'estend> sur nos Conseillers & serviteurs,
& tous les Estats de nostre pays. Que si la tetrar-
chie de Cöthen, auroit estè perduë ou donnèe en
voye, comme il y en avoit grande apparence, cela
auroit beaucoup coustè <de peine & d'argent> a rachepter, comme du temps
de Charles V du Conte de Lodron. 4. Que par l'in-
feudation & confession de l'Empereur mesme, nous avons
droict & rayson a la Contè d'Ascanie, & l'election
de<u> son fils de Sa Majestè ne nous peut nuire, ou prejudi-
cier en l'Eveschè de Halberstadt, en ceste pretension.
<5. Espargner tant d'argent, en l'affaire de la lehenträgerey, de l'aisnè en la famille, obtenuë ceste fois, n'estant ainsy, par cy devant.>


A Madame[,] an Præsjdenten[,] an Fürst Augustum[,] an Fürst Ludwigen,
eigenhändig, an die gesampte Fürsten, aber vom
heüttigen dato, a cause de 6000 DalersDal: geschrieben.


Veit Berndt, hat mir woll<laßen> durch Thomas Benckendorf sagen,
er wollte mir, venezianische Sjlberkronen, Ducatonj,
zu 1 Gulden (florenus)f: 50 Kreuzerkr: erlegen, Sie gelten aber kaum 1 Gulden (florenus)f: 45 Kreuzer+
combien que Thomas Benckendorf disoit 48 Kreuzer+ daß es Iohann Löw gesagt hette
mais il n'avojt dit que 45 comme Rab me rapporta. || [[Handschrift: 402v]]
Man nimbt sie auch nicht gern alhier, sondern in
der Steyermarck, vndt in Jtalien. Vndt an
1600 ReichsthalerRthlr: hette ich solcher gestaltt, viel verlohren.
Johann Löw hat mir darnach sagen laßen, ich sollte mich
wol vorsehen, dann in der Cantzeley, nehme man
solch geldt nicht gern. Man würde es auch kaum
zu 45 Kreuzer+ vndt 1 Gulden (florenus)f: annehmen. Jl y a de la varietè,
en ces affaires; & c'è qualche partita, sotto mano.
Jn Steyermarck<Kärndten,> gelten sie 2 Gulden (florenus)f: an itzo.

Donnerstag den 20. ⁄ 30. Augustj.


Rescrit a l'Ambassadeur d'Espagne Comte d'Onnate malade.


Nota Bene Caspar Lawer9 Müntzmeister zu Nürnberg <son beauPere>, oder
hanß Michel, sein Schwager<bruder> haben Silbergeschjrr
die proba auf 13 loht, alhier ists 14 loht.
J'ay acheptè, pour 160 florins (Gulden)f: 13 anneaux avec<ques>
des pierreries, Schenckringe, vom Jacob
Michel, von Metz, hofJubilirer zu Wien, luy
donnant en eschange de 50 florins (Gulden)f: 6 roses <d'or> de cordon
de chappeau ave<en> chacune un rubin, et en 3 autres
de mesme en chacune un Diamant.


Johann Löw ist bey mir gewesen wegen vnserer sachen.


Die Antwortt des<vom> Spannischen Ambassadors so noch kranck,
ist gewesen, sejn Secretarius hat gesagt, Sein herr befünde
noch gar schlechte beßerung, vndt schlieff noch, man sollte || [[Handschrift: 403r]]
gegen 10 vhren wieder hinschicken, So würde man Schriftliche
oder mündtliche antwortt erlangen. Also ich nun vmb 10
vhr vormittags, hingeschicktt, hat der Secretarius zu dem
meinigen gesagt: der Ambassador ljeße Sich mir gantz
gehorsamlich befehlen, vndt hette noch schlechte beßerung,
bedanckte sich aber, wegen der Nachfrage, vndt hette meine
sachen an Jhre Kayserliche Mayestät gelangen laßen, dannenhero
müste man die antwortt erwarten, vndt wollte es an
seinem ortt, zu aller beförderung, nicht ermangeln laßen.
Dieu <en> donne les bons effects, dont je commence a en douter
grandement, pour des raysons quj ont du poids. Cependant,
il ne faut rien negliger, quoy que l'on desespere. Et l'on
a bien de la peine en ce monde. Rien sans peine.


Den Abrjß von der Schenckenschantze wie Sie von den Span-
nischen vberrumpelt, vndt eingenommen worden, v gar eigentlich
zu Cöln abgebildet, alhier gesehen.


hertzog Frantz Albrecht von Saxen Lawenburg ist gestern
abends vom Kayser, wieder alhier ankommen.


Der herr Questemberger, Reichshofraht, ist gar vngehalten, auf
Doctor Gebhardt gewesen, daß derselbe sich das wortt vor den Kayser
zu thun, ejngemischet, dieweil er der meynung gewesen, es hette
ihm vndt nicht dem Doctor gebühret. Gibt also competentzen, davon
ich keine wißenschaft habe, auch njchtß darwjeder kan. et cetera


Jch habe den Kayserlichen herolden, so sich præsentirt, gleichsfalß ihre
lehenwahren oder Trinckgeldt, wie gebraüchlich, in dergleichen fällen,
geben laßen, vndt eine verzeichnüß machen, wie das vbrige zu distribujren.


Es wirdt alles mitteinander zimlich hoch sich belauffen, jedoch,
muß zu ehren, nichts gespart werden.

|| [[Handschrift: 403v]]


Festinare nocet; nocet & cunctatio sæpe,  <!!!>
Tempore quæque suo, quj facit, ille sapit.10 <!!!>g



Conocer el tiempo; y usar un hombre de la oportunidad,
haze los hombres prosperos.11 (guaj a me! che non l'hò fatto!)


Bey der alten Gräfin von Manßfeldt gewesen, vndt abschiedt
genommen, da sich dann auch befunden, die Gräfin von Losen-
stain, die Stadthalterinn Preünerinn, Graf Maximilian
von Wallstein gemahlin, eine von harrach, vndt ein Freẅlein
von Schaftembergk. Nota Bene[:] die Gräfjn von Manßfeldt, helt
nichts von denen, welche einen im glauben zwingen wollen,
denn daß hertz seye vnsers Erlösers, der mitt seinem
Theẅren blut, vor vns gelitten hatt, vndt gestorben ist,
deme müste man es geben vndt laßen, vndt nicht
Menschen, das wehre ihr glaube. Ô belle confession?
Sie offerirte sich gar wol bey Kayßerlicher Mayestät mich zu recommen-
diren, ob sie schon altt, Schwach, vndt kranck wehre,
vndt sagte Sie wüste es gewiß, daß Sie alhier an diesem
hoff mein schade nicht wehre. Rühmte meine vernünf-
tige manieren vndt procedere, welche mir an diesem
hoff mehr nutzen schafften, vndt frommen brächten, alß dem
Pfalzgrafen von Neẅburg welcher mitt seinen competentzStrittig-
keitten, des Kaysers gnade, verschertzen thete, vndt mitt
Schimpf, auf dem ChurBayrerischen beylager, den hof meiden müßen,
wi ob er schon sonsten ein feiner verständiger, vndt geschickter || [[Handschrift: 404r]]
herr wehre. C'est une Dame de grande qualitè,
prudence, & scavoir, & fort estimèe en ceste cour, comme
<estant nèe> une Espagnolle, de la mayson de Manriquez, comme
i'ay annotè autrefois, <& je l'ay receuë pour Mere.>


Je luy parlois aussy des derniers discours de
l'Jmperatrice, que paraventure nous pourrions
bien tost, encores tous, venir ensemble. Elle l'expli-
qua en sorte, qu'elle croyoit, que cela signifieroit,
ou une Diete Jmperiale, ou bien un mariage, sou-
haittant fort ceste amitiè, sans specifier personne. <mais elle dit neantmoins que tels mariages n'estoyent pas si extraordinaires[,] le Roy d'Angleterre auroit bien espousè une fille de France Catholique, & le Palatin de Neẅburg une de la Religion. &cetera Et comme ie respondis, que le Pape peut tout dispenser, elle dit: Ouy le Pape est un bon homme, on a bien dit, qu'il estoit a demy Lutherien luy mesme, &cetera[.]>


La Contesse de Mansfeldt disoit aussy, que le Duc
Frantz Albert de Saxe, apres avoir eu une bonne
reprimande de l'Empereur seroit non seulement remis en
grace, mais serviroit Sa Majestè effectuellement en quel-
que grande charge, auprès de Son Altesse Electorale de Saxe, par la pro-
motion de Sa Majestè Jmperiale.

|| [[Handschrift: 404v]]

Freitag den 21. ⁄ 31. Augustj.

<327 Silberkronen oder Goldgulden (Goldflorin)☉f: vom Veit Berndt vndt 30 Kreuzerkr: oder 400 ReichsthalerRthlr:>


Nota Bene Avis: daß der Baudiß gewiß zum general leutnant des herrn
Churfürsten von Saxen angenommen, auch albereitt geschworen
habe, welches herzog Frantz Albrechten, nicht gefallen wirdt.
Johann Löw hat michs gestern abendt, noch selber versjchert, com-
bien que Löbzelter par une insjgne faussetè, me l'ait
voulu nier, le mesme jour, que je receus le fief.


La Comtesse de Mansfeldt, desapprouva aussy fort la trefue,
qu'avoit faite, le Roy de Poulogne avec la couronne de Swede,
au grand prejudice, de l'Empereur son Oncle, & de toute l'Allemagne[.]


Jch bin heütte diesen Morgen, in 1½ Stunden vmb die Stadt
Wien herumb, zu fuß spatziren gegangen. Es sollen 100 mille
Seelen darinnen, vndt in den vorstädten, (welche mehr feẅer-
städte, alß die Stadt, haben,) wohnen. Zum Cärner Thor,
gieng ich hinauß, v zur rechten handt anfangende, vmb die Stadt,
zu gehen, vndt zu demselbigen wieder herein, biß in mein losament.


Johann Löw ist bey mir gewesen, vndt hat mir allerley referiret,
insonderheitt auch, daß es so gewaltig stirbt jm Oberlande,
daß der König vndt sein volck destwegen vbel daran, Jhre
Königlichen Würden sollen baldt anhero kommen, in 3 wochen, vndt der
Kayser, in 8 tagen, wirdt aber alsobaldt wieder nach Laxemburg.


Der Schaftemberg, Losy, vndt die andern gefangene sollen wieder
loß kommen, seindt an itzo zu Krembs, vndt werden albereitt
nicht mehr verwachtt, also hat die schärfe des rechtens,
nur allein, den elenden Schafgotzch betroffen.

|| [[Handschrift: 405r]]


Der Oberste Cordon, soll auch von seinem Obersten leütnampt
erstochen worden sein.


Nota Bene Nota Bene <Nota Bene>[:] Pensant de a l'explication de mon songe du 30. May: ⁄ 9. Iuin: &
a ce quj m'a rendu pensif depuis, i'eus aujourd'huy une
jnfluence, non sò se vera o jmaginativa, che il Duca
Franz Albrecht dj Sassonia Lawenburg mj darebbe una ferita nella testa,
ch'jo ne morirej, per adempire il sogno. Jl tempo ne potrà
dar chiarezza. Fiat voluntas Dominj, nisj a-
vertenda est jra ejus, & in misericordiam vertenda sit!


Einen verworrenen Nachmittag gehabtt, da fast alles
den krebsgang gegangen, vndt keiner den andern recht ver-
stehen wollen, gleichsam als wehre eine fatalitet mitt
vndtergelauffen. Conte Schlick, n'a pas estè en humeur.


Börstel vndt Löben, sejndt zum Kayserlichen hofe nach
Ortt gerayset, dennoch Johann Löw nachmittags wieder bey mir
gewesen, vndt mir wegen der lehenssachen, gute spe-
rantz gemachtt. Cela est aussy fort raysonnable.


Zeitung daß der König jn Vngern, fast wehre ge-
fangen worden, al<von> den Weymarischen, alß er nach
Neẅburg gewoltt, wehre kaum entrunnen, wenn
ihn nicht ein pawer gewarnett, vor dem anschlag.


Der Graf von Hardeck hat mir vergebens,
ein schön pferdt zum reitten, in der Stadt geschicktt.


Sigmund Deuerlin zum herzog Julio henrich, Ernst Dietrich Röder zum herzogk
Franz Albrechtt, ihme zu seiner erledigung zu gratuliren,
vndt Thomas Benckendorf wie auch Rindorff zum Veitt Berndt vmb geldt geschicktt. || [[Handschrift: 405v]]
Sigmund Deuerlin vndt Ernst Dietrich R<öder>, haben nichts können außrichten,
Thomas Benckendorf vndt Rindorf aber, seindt zweymal nach dem
kaufmann, Veit Berndt, außgegangen, das letzte mahl, haben
sie erst, ihre commission außrichten können.


Auf der reitschule alhier zu Wien, reitten sehen, dahin
auch der Graf von hardeck, (welcher des herzog von Fridlandts
Stallmeister gewesen) vndt zwey herren von Baar, des
alten, seinen Söhne kommen, auch andere cavaglierj. Es
hat aber auf dem Tummelplatz vornehmlich ein Kayserlicher Truck-
säß Baron Boccamaggiore (Mantouano) genandt, am
meisten, vndt besten geritten, vndter andern, zwey Springer,
vndt ist gar wol zu pferde geseßen. Der vornehmste be-
reitter heist Vincenzo, der ander Curtio, haben auch
geritten. Der letzte hat Meinen bruder, Fürst Ernst Sehligen
in Jtalia, wol gekandt, vndt sehr gelobett. Es sejndt
auch, vjel iunge pferde, geritten worden. Jl disoit; que mon
frere & Stammer, avoyent aussy a Florence, apprins,
a ferrer & seigner[!] les chevaux, & leurs maladies a connoistre.


Sigmund Deuerlin habe ich abermals, wie gestern, zu der hertzoginn von Saxen,
in ihr hauß, darinnen auch herzog Frantz Albrecht logirt, ge-
schickt, vndt Sie, vndt ihn besuchen laßen. herzog Frantz Albrecht
ist im bette gelegen, etwas vnpaß, hat sich aber wegen der gratulation
zu Seiner erledigung, gantz freundlich bedancktt, vndt sich gar höf-
lich erzeiget, auch gehofft, wir würden schon zusammen kommen. et cetera || [[Handschrift: 406r]]
etcetera Die hertzoginn, (welche ich erst besuchen laßen) hat sich
auch, gar <zu> cortesisch, in meine gnade befehlen laßen.


Comme je voulois avoir Nauwach, pour quelques chansons,
il m'a fait dire qu'il estoit tout plein de tristesse,
& comme hors de soy mesme, un enfant luy estant su-
bitement mort, et sa femme aprés, demainh, il tasche-
roit de me contenter. Mais si i'eusse sceu cela,
je n'eusse pas desirè sa venuë, car je crains,
que ceste mortalitè soit survenuë de contagion,
quoy qu'on le tienne secret, car estant publièe,
on ferme les maysons, a quj que ce soit.


C'est un grand cas, que toutes les annèes, jl meurt
de peste a Vienne, quoy qu'on die[!], que l'air y soit
fort sain, dont cela est une fort foible preuve.


Ceste annèe il ne meurt pas beaucoup, 4 ou 5
la semaine, ce qu'on n'estime comme rien s'ils
n'en meurent 20 ou 30 & davantage. &cetera Dieu
nous garde & preserve de tout mal & jnconvenient.


hertzog Julius henrich, hat sejner vom Adel einen, zu mir
geschickt, begehret, ich wolle ihm auf Morgen gebe gott Nachmittags
eine stunde ernennen, damitt er mich visitiren könne,
Jch habe ihm freygestellet, ob er wolle zu Mittage mitt
mir vorlieb nehmen, oder Nachmittags bjß vmb 4 vhr, ejne Stunde
sich erwehlen, habe auch, ejnen vom Adel, von den meynigen,
mitt hingeschicktt, <zu<m> hertzogk Iulio hejnrichen.>

|| [[Handschrift: 406v]]


Er hat mir durch Sigmund Deuerlin welchen ich abermalß hjngeschicktt,
noch keine Categorische resolution geben laßen, Sondern
es jst alles in suspenso vndt ambiguo verbljeben.


Zeitung daß die Duynckerker vber 70 Frantzösische vndt holländische Schiff
erobertt, vndt nicht wißen, wo Sie die beütte verwahren sollen.


Jtem: daß die holländer vom Cardinal Jnfante, vndt vom Piccolominj
aufs haüpt geschlagen worden, die Schenckenschantze von den
Spannischen endtsetzt, vndt viel Städte im herzogthumb
Cleve vndt jn selbigen gegendten eingenommen, auch Rhein-
bergk, vndt Venloe, belägert hetten.


Jtem: daß der Schwedische commendant in Franckfurt, wieder den accordt
Sachsenhausen eingenommen, vndt darinnen sich feindtsehlig
erzeigett.


Jtem: das Vlm, sich jn Kayßerliche devotion ergeben, vndt es alda
gar hartt, an der pest stirbtt.


Jhre Kayßerliche Mayestät haben verbohten, vom Oberlande nie-
mands herein zu laßen, der herren loß wehre, mitt ihren
wahren, weil es so sehr an der pest stirbett.


Der Duc de Puylaurens des Monsieur in Frankreich sein
gewesener favorit, ist in der custodia gestorben,
non absque suspicione venenj.


Abends, ist Curtt Börstel, vndt Johann Löẅ, vom
Kayserlichen hoff, wiederkommen, haben in den lehens-
sachen gar gute expedition gehabtt, so wol wegen der le-
henträgerey, vndt lehenbriefs halben, alß sonsten auch,
daß mir beyde Jhre Mayestteten viel glück vndt heyl || [[Handschrift: 407r]]
zu meiner rückrayse wüntzschen, vndt es bey
dem einmal gegebenem abschiedt bewenden ließen.
Jch möchte numehr wegziehen, wenn ich wollte. et cetera
Der Fürst von Dietrichstein, vndt Graf Kysel,
haben sjch auch sehr höflich, mir recommendiren laßen.
Der Kayser hat auch gesagt, er hette befohlen,
man sollte mich, mitt Meinen expeditionibus, gar
nicht aufhalten, vndt wo Sie köndten ferrnere
gnade vndt freündtschaft <mir> erweysen, wollten Sie
es an sich, nicht erwinden laßen. haben sich gar
allergnädigist erbotten.

Sonntag den 23. Augustj: ⁄ 2. September


Meine gäste heütte zu Mittage, seindt gewesen,
hertzogk Julius henrich, von Saxen Lawenburg[,]
der dennemärckische Resident, Friderich Günter,
der ChurSächsische Agent, Löbzellter, der herr
von Roggendorf, Oberster Manteüffel, Jo-
hann Loẅ, Jch, vndt Curt Börstel, sejndt
auch noch mitt an der Tafel geseßen, vndt es hat
allerley gute discourß gegeben.


Zwey schreiben, von Madame, vom 11ten: vndt 13den: Au-
gustj wegen ihrer rayse nach Lichtemberg vndt gefahr im lande. || [[Handschrift: 407v]]
etcetera


herzog Julius heinrich von Sachsen Lauenburg sagte zu mir, es hette Frantz Albrecht,
keinen verweiß, vom Kayser bekommen, sondern der Kayser
hette gesagt, er wollte ihn lieben, vndt ehren, wie zuvor,
So wahr als er Ferdjnandt hieße, er hette auch keinen
fußfall thun dörfen, oder einige deprecation.


Nota Bene Nota Bene[:] Nonobstant les bons offres, Löbzelter m'a donnè
fort petite esperance, touchant la charge auprès
de l'Electeur de Saxe, & je voy bien, que l'on use
des dilations, & me voudroit tenir en suspens, avec
responces ambigües, ainsy: que mon malheur continüe
tousjours, & quelque mauvais genie <m'>empesche de
faire ma fortune. Sans doute, il y a de la
faussetè en ce fait, que mes propres parents, m'au-
ront denigrè auprès de l'Electeur de Saxe, & que me
soucie je de luy, m'attenant a l'Empereur si l'autre
me veut mespriser. Löbzelter ayant un peu beu;
dit aussy entr'autres; (la parole luy eschappant)
que j'aurois bien fait de m'offrir plus tost a
Monsieur l'Electeur comme si ie ne pouvois vivre sans luy.


J'ay ruminè un peu mes nouveaux desseings, comme
si ie n'en avrois assèz perdu, durant ma chetifue &
miserable vie, & au despit de ce fort genie quj me || [[Handschrift: 408r]]
persecute jusqu'a la mort, particulierement en la
Patrie,
Rationes pro Muliere[:]    Rationes pro Dresen[!]:
Jnstinctus diuturnus.
Vorsprung, <& media.>
Reputation, <del coraçon.>
Eviter les jntrighes
Swedoyses, & voir de
loing le naufrage.
Conseil de Madame
mesmes de m'absenter.
Fort genie, quj me
tourmente, au pays,
jusqu'a me pousser,
de mettre main, sur moy.
hanß Rueßes facinora,
& reliqua accidentia.
Vnio Christianitatis,
jn Religione, si fierj
possit.
Mandata Cæsarea avocatoria,
<per non offendere Sua Maes.>
Office a la guerre.
Pagamento dj Fürst Ernst ou pour Madame[.]
Ambassadeur d'Espagne Conte d'Onnate.
Congè de leurs Majesttèz[.]
Lehenträgerey, lehnbriefe,
Reputation du fief personnel,
& argent des oncles, <& Cousins.>
Peril de Madame & de mon pays.
Disreputation de plus longue ab-
sence & desordres, <Franz Albrecht & d'autres.>
Schejn, wegen des frjedens.
Ascania, zu ende bringen <in præsentia.>
Testament sache. <Nota Bene[:] Baptesme, Mort, ou Nopce.>
Magdeburgische12 Privilegia.
Paßbrief de l'Empereur[.]
Barby Votre Dilection.
Böhmischer vndt hofkammer sachen
bescheidt.
Schmjraljen indarno.
Anna Sophia Fürstin Zu Anhalt[.] <Veit Bernhardt seine 200 Ducatenduc:n. restituiren.>
Brieffe con la posta.

|| [[Handschrift: 408v]]

<585 <ThalerThlr:> 40 <Kreuzerkr:> (an 479 Goldgulden (Goldflorin)☉f:) lehengebühr ins TaxAmpt, lifern laßen. 300 ThalerThlr: herrn von Strahlendorff.>


Thomas Benckendorf m'a contè, que Löbzelter luy auroit dit, qu'il
estoit fort marry, de ne m'avoir peu rendre service,
en l'affaire dont est question, que ce n'estoit pas
sa faute, comme il auroit voulu, etcetera etcetera
ainsy ie voy bien, que l'Electeur de Saxe ne le
veut pas, soit pource que je suis de la Religion reformèe,
& qu'il a des anciennes fantasies en teste, de feu
Son Altesse[,] soit que quelqu'un & peut estre mes propres
parents, m'y ont noircy de calomnies, & usè de leur
faussetè en ce qu'ils ont changè le date de l'acceptation
de la paix, m'y excluants, contre toute rayson, soit
que l'Electeur veut, qu'on depende de luy absoluëment, &
non de l'Empereur quj m'a recommendè illecq, soit que l'Electeur
craint, que je ne vueille pas estre volontiers sous la
charge de Baudiß nj du Duc Franz Albrecht & que ce sera la
ruine de mon pays, tout cela m'agite les pensèes,
peut estre aussy, que l'avarice de Schleinitz,
m'en empesche, quj voudroit paraventure estre cor-
rompuë par dons. Le Diable emporte ce quj me resiste
encores
|| [[Handschrift: 409r]]
&cetera


heütte habe ich zu dem Reichs Vice Cantzler, dem
von Strahlendorf geschicktt ihn zu besuchen, Er hat
mir sagen laßen, ich möchte kommen, wenn ich wollte,
vor: oder Nachmittags, gar höflich. Gegen 9 vhr
vormittags, bin ich hingeritten. Er hat sich, in der As-
canischen vndt Testaments sache, gar wol erbotten,
wegen der lehenträgerey aber dem Elltisten in vn-
serer familia, zu concediren, (welches mein vor-
nehmstes anbringen war) das wehre verhoffentlich
gantz richtig, vndt stünde bloß auf Jhrer Mayestät
approbation. Nota Bene[:] Er sagte, es wüste kejner mehr
vmb die Aßcanische sache, alß er, vndter den
itzigen Reichshofrähten. J'ay fait presenter a
luy par Johann Löw 300 ReichsthalerRthlr: au nom de moy &
de mon frere, & Oncles, & cousins, pour avoir pro-
meu, la concession de la lehenträgerey, au[!] l'aisnè
en la famille, mais nous ne l'avons pas encores,
pourveu que les escrivains ne me trompent,
ou m'arrestent, apres avoir prins l'argent.


Mein bohte von Ortt ist re infecta wiederkommen,
weil der herr Oberste kammerherr Graf Kysel
gestern hiehehr kommen, vndt seiner verfehlt.

|| [[Handschrift: 409v]]


herr Geyer ist zu mir kommen, vndt hat mir berichtet
daß er die gnade gehabtt, von Jhrer Kayserlichen Mayestät
den güldenen kammerschlüßel zu bekommen.


Graf Kysel, hat seinen Secretarium zu mir
geschicktt, das er die schreiben an Kayserliche Mayestät
wol bestelt hette, vndt wegen herrn Rueßen noch
keine antwortt bekommen, wolle mirs aber zuschicken.


Meine gäste zu Mittage, seindt gewesen, herr Geyer,
vndt Nauwach, vber die ordinarij gäste.


Jch habe auch die 479 Goldtgulden (Goldflorin)goldtf: oder Silberkronen,
(welches alles eines ist,) zur lehensgebühr, wegen
entpfangener Reichsregalien, ins Taxambtt, er-
legen laßen, wirdt also an nicht einiger mangel
mehr sein an vnserm ortt, wenn wir nur, den lehn-
brief, vndt die annectirte concession mitt hetten.


Doctor Gebhardt, der das wortt geführt, soll auch ejne
güldene kette, von 50 ThalerThlr: vndt mein bildtnüß daran
bekommen.


Doctor Söldnern, habe ich auch 50 ThalerThlr: verehren laßen,
weil er gar fleißig in den lehensexpeditionen gewesen.


Sonsten haben die Schreiber, vndt andere Kayßerliche
diener, auch genung bekommen, vndt habe zu ehren,
Nottürfftige vnkosten, nicht angesehen.

|| [[Handschrift: 410r]]


herr Loẅ, ist bey mir gewesen, hat mitt mir geredett,
wegen der Testament[ssache], Ascanischen [Sache,] frjedensacceptationscheinß,
lehenbriefs, vndt lehenträgereysachen, auch der Monetæ-
regals, vndt anderer dingen, sich gar wol erbiehtende,
vndt im Nahmen des herren von Strahlendorf gewaltig
<sich be>danckende, vor das ansehliche stadtliche præsent, will
es anderwerts wieder verdienen, vndt hette ge-
sagt, es wehre an einem fäßlein Neckerwein ge-
nung gewesen, oder ejn par. et cetera

Dienstag den 25. Augustj: ⁄ 4. September

<70 ThalerThlr: 10 Kreuzerkr: Thomas Benckendorf zu berechnen.>


Meines vettern, Marggraf Christians zu Brandenburg
abgeschickter diener, Stadtvogt zu hof, hat sich gestern noch
bey mir eingestellet, vndt abschiedt genommen, weil er
Alß heütte zu sejnem herren, aufzubrechen gesinnet.


Nequitia juvenilis, apud Corvum, bricht heütte,
turpiter auß. Otia dant vitia.13 Es wirdt nichts so
klejn gesponnen, Es kömbt endtlich an die Sonnen. perge perge perge


Alß ich heütte zum Spannischen Ambassador Conte d'Onnate, meinen
Secretarium zu seinem Secretario geschickt, hat derselbige
vmb Gottes willen bitten laßen, man wollte
ihn doch verschonen, dieweil er in seines herren
geschäften, so trefflich viel zu thun hette, darnach habe
ich an den herren Ambassador selber geschrieben, meinen
abschiedt genommen, vndt Nochmalß mich offerirt selber zu || [[Handschrift: 410v]]
kommen, wenn er es befehlen thete, auch gebehten, vmb
endtliche resolution in bewuster sache, dieweil ich ver-
raysen müste, vndt ferrnere curialia zum Abschjedt
gemachtt. Er hat mir wieder laßen die hände
küßen, vndt sagen, er hette heütte gar sehr viel zu
thun, in seines Königs geschäften, sonsten wollte er
mich hertzlich gerne sehen, möchte mich auch, weil
ich in ein par Tagen verraysen würde, Morgen gebe gott
nicht incommodiren, wüntzschte mir viel glück, vndt
heyl auf meine rayse, vndt schickte mir zu, ein
schreiben vom herrn Grafen von Werdemberg, welcher
ihm von Jhrer Mayestät wegen andeüttet, daß seine efficax
intercessio, so er interponirt in favorem Meiner,
wegen 60000 Gulden (florenus)f: vndt des Rests meiner provision,
Jhrer Mayestät wol seye hinterbracht worden.
Ob nun wol Jhre Mayestät allezeitt inclinatissima wehren,
ihme dem herren Ambassador, so wol alß a quello sti-
Nota Benemato et Amato Principe (meine person vermeinende)
sempre zu gratificiren, gleichwol aber c in diesem, wegen
derer 60000 Gulden (florenus)f: köndten Jhre Mayestät nicht auf keinerley
weise, ichtwaß einwilligen, waß aber den rest
der provision betrifft, weil Jhre Mayestät selbige præ-
tension vor billich erkenneten, wollten Sie zur sa || [[Handschrift: 411r]]
genüge vndt satisfaction, der hofkammer, gehörige
ordinantz ertheilen. habe die welschen terminos
gebrauchtt, weil das schreiben in welscher sprache,
aufgesetzt gewesen. Gott gebe guten effect, vndt
es ist darauß zu ersehen, daß gleichwol der
Spannische Ambassador, an seiner würcklichen guten
jntercession, nichts ermangeln laßen. Jst gar
billich destwegen <ihn> danckbahrlich zu rühmen.
Dieser brief war eingeschloßen, in eine versiegelte
carta bianca vom herren Ambassador, vndt auf
dem briefe stunde zur vberschrifft:
Al Jllustrísimo y Excelentísimo Sennor, el Sennor Principe
 Christiano de Anhalt; que Dios guarde. perge


Nota Bene[:] Jch hatte per incuriam, daß wortt Jllustrísimo an
den Ambassador jn der vberschrift, außen gelaßen.
Wenn es ihn nur nicht offendirt hette, wiewol
Excelentísimo das vornehmste ist, vndt die Spannischen, haben
sich zwar, kejner eintzigen offenß, vermercken laßen.
Je trouve une sympathie particuliere, entre
nostre nation Allemande, & L'Espagnolle, &
mesme une integritè & singuliere affection des
Espagnols, a l'endroit de ma personne.


Zum Graff Schligken geschickt, vndt begehrt, er wollte || [[Handschrift: 411v]]
mir heütte oder Morgen, commod<gelegenheitt> machen, mich mitt ihme zu
vndterreden, ich wollte auch wol zu ihm kommen, wenn er es
begehrte. Die antwortt war, er thete sich wiederumb mir
befehlen, vndt hette so viel zu thun, daß er weder
heütte, noch Morgen vormittags, zu mir aufwarten köndte,
Morgen Nachmittag aber, wolle er gewiß zu mir
kommen, vndt mir in meinem losament zusprechen.


Veit Berndt, hat mir den rest der gelder, alß
nemlich 105 Gulden (florenus)f: 10 Kreuzerkr: erlegen laßen, damitt ich nu-
mehr die deputirte lehnwahren, vndt præsentgelder,
zusammen 1600 ReichsthalerRthlr: vervoll bekommen.


Die hitze mitt dem Sommer vergehet, leßett sich numehr
zum herbstwetter an, vndt es hat heütte gar stargk geregnett.


Rödern zum Graf Kyseln geschicktt, mitt compljmenten.


Es hat gegen abendt auch gedonnert, <vndt geblitzett.>

Mittwoch den 26. Augustj: ⁄ 5. September

<Graf Kyseln Obrist kammerherrn, durch Thomas Benckendorf einen schönen Rubinring geschickt, vndt verehrett.>


Bin auf den wall ein wenig spatziren gegangen.


Zu Löbzelltern geschicktt, welcher mir sagen laßen,
es wehre noch keine antwortt ratione mej vom
Churfürsten ankommen, sonsten wehren viel schreiben,
mitt der post angelanget. Ergo: nulla spes, pro me.
Patientia! Les occasions, ne se laissent pas forcer.
Fronte capjllata14, <a> estè trop mal prattiquè par moy.
Jl se faut faire valoir de bonne heure! Nihil pro- || [[Handschrift: 412r]]
crastinando, Alexander Magnus orbem devicit.


Curtt Börsteln, habe ich mein bildtnüß vndt gnadendenarium
mitt edelgesteinen gezierett, verehrt, wegen geleisteter
guten assistentz vndt vndterthänigen aufwartung, bey dem hochan-
sehlichen actu der Kayßerlichen beleyhung.


Graf Schlick, hat heütte beyde hertzogen von
Sachßen, Julius henrich, vndt Frantz Albrechtt, zu gaste,
zu sich geladen, vndt sich frölich mitt ihnen erzeiget,
hat aber meiner dabey vergeßen. Jl y a quelque anci-
enne picque ou rancune, a cause que feu Son Altesse
se mesfioit de luy, a la guerre de Boheme, & il
faut, que cest homme soit cruellement vindicatif.
Peut estre aussy, qu'il prend en mauvayse part, que
i'ay parlè contre le procez intentè contre Schafgotsch
a cause des grands tourments, qu'on luy a donnè.
Je ne l'ay point blasmè, ains l'ay regrettè, <car>
on ne donne pas la question aux Cavalliers,
& gens de qualitè relevèe, nj aux gens d'espèe,
nj mesme aux simples soldats, si le crime de leze
Majestè, n'est encores notoirement prouvè.


Diesen abendt, habe jch nochmalß vmb benennung
einer Stunde, den Graf Schligken ersuchen laßen, da
hat er mir laßen zur antwortt geben, er hette heütte
müßen auß befehl Jhrer Mayestät den herzog Frantz Albrechtt, || [[Handschrift: 412v]]
zu gaste haben, hette mir derowegen, wie gern
er auch gewoltt, heütte nicht aufwarten können,
wollte ich ihm aber Morgen <vor:> oder Nachmittags,
eine Stunde ernennen, so wollte er sich alßdann
gar gerne zu meinen diensten gefast halten, vndt
ließe sich mir befehlen. perge gar in guten terminis.
Vielleichtt wirdt alles beßer werden.


Baldt darnach, habe ich Sigmund Deuerlin wieder zum Graf Schlicken
geschicktt, mitt complimenten, wegen gewißhejtt der
Morgenden stunde, da hat er mir sagen laßen, er hette
im willens gehabtt, gleich zu mir zu kommen, so wehre
er aber, durch ankunft des Secretarij Pucher von Kayserlicher
Mayestät mitt vielen geschäften vberladen worden,
wehre auch etwas vbel auf, müste Morgen wils
Gott, medicin einnehmen, vndt es würde sich dero-
wegen vbel schigken, daß ich sollte zu ihm kommen,
bedanckte sich der gnade, daß ich ihn Morgen
zu gaste laden ließ, vndt köndte wegen vnpaßligkeitt
vndt vieler geschäfte, mir dieses mahl nicht aufwarten.
et cetera

Donnerstag den 27. Augustj. ⁄ 6. September

<244 <ThalerThlr:> 40 <Kreuzerkr:> (an 200 Ducatonj) Thomas Benckendorf zu berechnen.>


Jl corvo, nonostante la fierezza <e dispregio> mostrata lj giornj
passatj, comincia a sottomettersj, ed a chieder perdono,
scusando però il suo errore, come se fosse avenuto || [[Handschrift: 413r]]
il suo danno, per altra cagione, che per il
cattivo sospetto, che si hà dj luj, e lo vuol pruo-
vare, co'l testimonio de'Medicj e chjrurgj.
Suspiciones nihil probant.


Gute vertröstung, von herrn Löẅ, wegen mei-
ner expedition: Dieu le vueille; & que j'aye
du repos, en mon corps, & ame.


Rudolfen, nacher Presburgk, erlaübett.


Nota Bene Zehen ReichsthalerRthlr: ist alhier zu Wien ein Marck,
Fünf ducaten ist ein loht, 160 80 ducaten
ist ein Marck goldes, 160 Ducatenduc:n. ist ein pfundt,
der Jubilirer vermeinett, 13<9>¼ loht silbers,
werd zu Nürnberg, seye alhier eine Marck.


Als ich heütte zum Graf Schligken geschicktt,
vndt ihm zur Artzney, glück wüntzschen
laßen, haben seine leütte gesagt, er wehre
nach hietzingen, ainsy jl se mocque de moy.


Eine goldtkrone, helt 16 carrat, ieder car-
rat 4 gran, ieder gran Bezoard, kostet
alhier 12 kreützer, also habe ich einen Orien-
talischen Bezoar, (welcher so groß ist als ein
Taubeney, ohngefehr auf 8 oder 10 Lot₶: schwehr,) vnge-
wogen, schätzen laßen.

|| [[Handschrift: 413v]]


Vor Doctor Gebhardt, eine güldene kette zum bildtnüß
machen laßen, kostett 14 ducaten vndt 14 Goldgulden (Goldflorin)☉f:
am gewicht, (welches zu schönem kronengolde, muß
beysammen sein) vndt 4 ReichsthalerRthlr: macherlohn.


Zum geheimen kriegsSecretario <vndt Kayserlichen raht>, Doctor Puchern <Thomas Benckendorf> geschicktt, vndt
ihme sagen laßen, ich hette neẅlich, ez Mandata avocatoria
an alle der friedliebenden Fürsten lehenleütte, ergehen zu laßen
sich bey verlust ihrer lehen, habe vndt gühter, auch vermeydung
ernster Strafe, auß allen dero wiederwertigen vndt feinde kriegs-
diensten abzuthun, der Kayserlichen Mayestät wolmeinend vorgeschlagen,
wüste nicht, ob es herrn Graf Schljcken zu expediren, befohlen wehre,
oder iedmandes anders, er möchte michs doch wißen laßen, weil
ich nicht gern vrsach dran sein wollte, das etwas in Jhrer Mayestät
diensten verseümet würde. Vors ander, mich vnbeschwehrt zu be-
richten, wie es doch mitt Meiner kriegsbestallung stünde. perge
Vndt ihme meine danckbahrkeitt, vor angewandten fleiß,
zu offeriren. Er hat gar demühtig vndt in höflichen terminis,
sich vor die offerta, vndt das gute vertrawen, so ich zu ihm
hette, mir dancken laßen, vndt sich noch ferrner anerbohten, et cetera[.]
Waß die mandata anlangete, so hette er mein schreiben an
Kayßerliche Mayestät gelesen vndt gesehen, die sache wehre aber nicht an
Graf Schljcken, sondern an den Rejchshofraht remittirt,
in spetie aber, Doctor Gebhardten befohlen, da würde ich die ex-
pedition bekommen. Jn der krjegsbestallung, dieselbige sache
wehre Graf Schlicken, kriegspræsidenten vbergeben, wüste
njcht, ob Sie etwan vergeßen worden, vndt jch durch ein Memo- || [[Handschrift: 414r]]
rial es wiederumb erinnern wollte. Er vor seine person,
erkennete sich schuldig, mir gar willig vndt gerne zu dienen,
in diesem vndt allem andern. Wüste auch wol, daß mir Jhre
Kayßerliche Mayestät mitt sonderbahren gnaden, gewogen wehren.


Weil jch diese antwortt bekommen, vndt darneben,
daß Jhre Kayßerliche Mayestät heütte alhier anlangen würden,
vernommen, habe ich mitt dem handtschreiben, so ich an
Graf Schlicken, außgefertiget gehabtt, zurücki gehalten,
vndt zu verhütung mehrerer offenß, die visite gar
eingestellet, Begehre auch von ihm, nicht eben, zu dependiren.


Vn homme de basse condition, me dit inopinèment: Que
l'on attendoit icy, un Ambassadeur de Poulogne avec un train de
500 personnes, afin de redemander la Silesie, avec le
bas Palatinat, l'un pour la Couronne de Poulogne l'autre
pour les heritiers de Frideric Electeur Palatin avec une desquelles
le Roy de Poulogne se va marier, puis que l'Empereur luy doit a-
voir autresfois, estant Prince seulement, refusè sa fille,
avec promesse quand il seroit un Roy, alors il la luy
donneroit, & cela a faschè le Prince Vladislaus, en sorte,
qu'il doit avoir dit; d'en vouloir espouser une, a sa fantasie,
quand il seroit Roy, en despit de ceux, lesquels l'en voudroyent
empescher. L'on craint, qu'il y aura guerre entre ces deux
Potentats, & l'on croyt mesmes que l'Ambassadeur de Sa
Majestè Jmperiale, <le Sieur> Arnoldin s'en revient icy, de la
cour de Pouloigne. Ce seroit une terrible Metamorphose?
& un changement inouy, partiuclierement du Palatjnat.

|| [[Handschrift: 414v]]


Dem Doctor Gebhardt, habe ich eine güldene kette, von 50 ReichsthalerRthlr:
vndt mein bildtnüß daran, mitt ornamenten, auf 20<5> ReichsthalerRthlr:
werth, præsentiren laßen, durch Thomas Benckendorf[.] Er hat es gar höflich
vndt mitt großer moderation angenommen, sich zu ferr-
neren willigen diensten, erbohten, auch mir selber
zu dancken sich erklähret.


herrn Loẅen, habe ich auch die bewilligten 50 ThalerThlr: zu
einem præsent im Nahmen Mein vndt der herrenvet-
tern wegen gehabter Mühewaltung in lehenssachen,
durch Thomas Benckendorf geschickt, vndt habe mich auch in privato
etwas darzu zu legen offeriret, wann er mir gute
expedition, in meinen privatis, würde helfen
procuriren. <Es ist ihm annehmlich, vndt erfreẅlich gewesen.>


Jhre Mayestät sejndt heütte von Ortt, wieder anhero
nach Wien, mitt dero hofstadt angelangett.


Graf Schligken, sein Secretarius, ist in vnser wirtzhauß,
mitt einer Frawensperson <ge>kommen, vndt Sigmund Deuerlin hat gelegen-
heitt gesuchtt, mitt ihm zu conversiren, da er vorgeben, sein
herr, hette ex consilio Medicorum, hinauß spatziren müßen,
vndt hat hertzog Frantz Albrechten, gewaltig gerühmet,
wie er so ein braver herr wehre, vndt wie sein herr der
Graf so treflich viel von ihm hielte. Mais il n'y a pas
long temps, que le Conte en fjt fort peu de cas, ce que
j'ouis de mes propres oreilles. Chacun a son tour.

|| [[Handschrift: 415r]]

Freitag den 28. Augustj: ⁄ 7. September


Dem Pfaltzgrräflich Neẅburgischen Stallmeister15, durch Rindorfen
einen rubinring verehren laßen, weil er mir so ofte,
wagen vndt pferde geschicktt, wegen seines herren.


herr Loẅ, ist bey mir gewesen, mitt guten vertröstungen,
Doctor Gebhardt, hat mich vmb benennung einer Stunde,
ansprechen laßen. Jch habe ihm 2 vhr, Nachmittags gegeben.


Bin vormittags nach hof geritten, Graf Schlick
hat alda gar freündtlich mitt mir geredet, wie
auch der Graf von Werdemberg vndt Apt von
Lilienfeldt, wegen Meiner vndterschiedlichen sachen.
Der Alte Marggraf, jst auch zu vnß kommen, vndt
mehr andere cavaglierj, auch der Graf von Mörßberg,
Memori
Jtem: der bischof von Vesprin, sagt der friede wehre
noch 6 iahr mitt dem Türcken. 8 mille Türcken wehren
vom Persianer ganz geschlagen, <nur ein Bascha selb dritte entrunnen[,]> der Visir Bascia
strangulirt, Halil Bascia16 genandt, wie auch der
Bassa von Ofen. Murtasan hat sollen gewürget
werden, es ist aber verblieben, auf dieses mahl.
Ofen ist vor ein 14 tagen ohngefehr gantz verbrandt,
durch vervrsachen eines weibes, welche eyer holen wol-
len so im heẅ gelegen, vndt das licht, das heẅ angesteckt,
das feẅer habe alle haüser in die asche gelegt,
die Stücke auf den wällen loßgebrennet[,] || [[Handschrift: 415v]]
hernacher in die 60 Metallene Stück geschmolzen,
vndt alles zu nichte gemachtt, sonderlich wie das feẅer
ins zeüghauß, vndt in die pulferTonnen gekommen,
da kein retten mehr gewesen. Mühlen, proviant-
haüser vndt alles seye in die aschen gelegt worden,
auch ein großes stück von der Mawer, vber einen
hauffen geworfen, daß wann krieg wehre, vnser
Kayser an itzo die Stadt Ofen leichtlich einnehmen köndte,
der königliche residentz pallast in Ofen, darinnen vor-
zeitten die Vngrischen Könjge an itzo die Türckischen Bascia
residiren, seye auch abgebrandt, welcher<s> Sie vor ein böß
zeichen halten. Ejn 40 gefangene Chrjsten, sejndt
vber dem brande, außgebrochen, vndt haben sich zu
salviren vermeint, sed frustra, Man hat sie wieder
ertaptt. Viel Türgken sollen auch mitt verbrandt
sein. perge <Dem Don Phelipe Spannischen Ambassadors Sohn, auch zugesprochen.>


Memorial an Kayserliche Mayestät <1.> jn puncto der 60000 Gulden (florenus)f: Böhmischer
prætensionen, 2. in puncto der pensjon mejner vndt anticipation.
3. wegen 25000 Gulden (florenus)f: von Fürst Ernst Seiner prætension. Doch alles
der Kayserlichen Mayestät vndterthenigst submittirt.


Nachmittags vmb 2 vhr, ist herr Doctor Gebhardt Kayßerlicher
hofraht zu mir kommen, vndt hatt mich besuchtt,
auch Sich vor das gesterige præsent, gar höflich bedancktt.


Zeitung daß Sich ChurBrandenburg vndt Landtgraf von || [[Handschrift: 416r]]
heßen, Caßel, auch gar wol accommodirt, wie auch
hertzogk Geörge von Lünenburgk, ainsy qu'il y
aura paix par tout l'Empire, Dieu aydant.


Der Baudis hat zu Leiptzig offentlich geschworen
zur general leüttenamptschafft, vber des Churfürsten armèe.


Vorangedeüttetes Memorial, hat immer remoras
gefunden, vndt ich habe es dem herrn Grafen von Werdemberg,
nicht insinujren laßen können, biß<wejl> er sich jn seinem
losament, versperret gehabt, anfangs diesen Nachmittag.


J'ay eu sujet, d'estre fort jmpacient, a cause de
quelques accrochements, causèz par la tardivetè de
mes propres gens, negligeants la promotion du bon succéz
de mes affaires, qu'il faut necessairement agiter.


Nota Bene[:] J'ay priè le vieil Marquis de Brandenburg a gast,
pour Dimanche, en cas, que sa santè, le luy permet.


Nota Bene[:] Le Comte de Schlick dit entr'autres: Que Baudiß estoit
fort malheureux, & de nulle religion flottant en incer-
titude, malaffectionnè à l'Empereur son souverain & bien-
faiteur depuis la guerre de Friulj. Qu'il l'auroit
battu deux fois, le Roy de Pologne une fois, & encores
deux autres fois, auroit estè battu, ainsy 5 fois,
& n'auroit jamais gagnè aucune victoire signa-
lèe, n'entendoit nullement aussy, ce que c'est de
l'Jnfanterie, & veut commander en Chef. Je deman- || [[Handschrift: 416v]]
day la dessus, le Conte de Schligk, s'il falloit jurer
encores une fois, en servant, Jl dit que non, mais qu'il
falloit donner un revers, en eschange de la bestallung,
comme de coustume, riant de ce que Baudiß avoit jurè
a l'Electeur de Saxe.


Jl me dit aussy; qu'on luy faysoit tort, au Conte
de Schlick, de croyre, que le Colonel Löbel seul avec
son Regiment l'auroit desfait <a la Battaille de Prague>, qu'il ne s'eust laissè
battre d'un Regiment[,] que 3 regiments de Cavallerie, &
3 d'Jnfanterie l'auroyent rompu, & l'incommoditè du lieu,
un canal d'eau, l'auroit fort empeschè, auquel
se fussent enfoncè, & tombè plusieurs soldats, luy mesme
aussy, en sorte, qu'on luy auroit tirè une botte le re-
tirant de la boue, si fort y estoit il attachè. Et
les Neapolitains auroyent tuè, plusieurs soldats,
dans ceste (waßergoße) crotte, quj estoyent acculèz
l'un sur l'autre, ne se pouvans defendre.


Zum andern mahl, hat mitt großer mühe, vndt ar-
beitt, auch nur objter, mejn <Thomas Benckendorf> Secretarius, zum Grafen
von Werdemberg, kommen können, mitt vorgedachtem
Memorial. Er hat ihn, wegen vieler geschäfte, kaum hören
wollen, aber sich doch gar wol erbotten, nach dem er
ihm zweymal in die rede gefallen, vndt interrumpirt.


<Der vngrische Bischof, recommendirte mir auch gar hoch, das Vngerlandt, bey ChurSachsen vndt andern zu gedencken, wegen erhaltung der Grentzfestungen, vndt TürckenSteẅer, welches aber auf einem Reichstage geschehen müste. et cetera>

|| [[Handschrift: 417r]]

Samstag den 29. Augustj: ⁄ 8. September


heütte wirdt alhier gar hoch gefeyret, Mariae geburtt. et cetera


Gestern sagt mir auch, der vngrische Bischoff, es wehre
der Cantzler des Königreichs Vngern, gewesener
Bischof zu Rab, mitt todt abgangen, vndt scheinet fast,
er werde seine stelle vertretten. Er sagte auch,
der Murtasan Bascha, hette den itzigen Türckischen
Kayser, vom Tode errettet, weil er die aufrührischen
Soldaten, in diesem feldtzuge gestillett, so den Kayser
vmbbringen wollen, vndt zur dancksagung, hette
er ihm neẅlich den Strang angebotten. Der Mustasan
ist auch zuvor general in Polen gewesen, vndt hat dem
<Türkischen> Kayser, große dienste gethan, jst auch sejn Schwager.


Es war auch gestern <in der anticamera>, ein Junger Steyerischer herr
von Schrotembach, (des alten Sohn, der von den pawren
also angefochten wirdt) der saget mir, es wehren die
pawren, nicht recht gestillet, wollten ihre privilegia wieder
haben, wie Sie vor hundert Jahren, gehabt hetten, da Sie doch
erb: vndt eigenthümblich, ihnen von Schrotembach, von des Kay-
sers vorfahren, verkauft worden, vndt freylich mehr ihnen
arbeitten vndt dienen müsten, als Sie des Kaysers vor-
fahren nicht thun dörfen. Sie wüsten aber selber nicht, was
Sie begehrten, vndt was ihre Privilegia dazumahl gewe-
sen wehren. Interim stünden die sachen in Steyermarck, noch gar || [[Handschrift: 417v]]
gefährlich.


heütte Morgen, als ich vermeinte, alle sachen wehren
richtig, vndt weil so viel sperantzen, vndt gewiße ver-
tröstungen gegeben wahren, leßet mir Doctor Söldner
sagen, er wollte zwar, die concession der lehenträgerey,
dem Elltisten in vnserer familia, mitt hinein sezen
in den lehenbrief, dieweil aber ein parentesis darin-
nen stünde, (ohne abrichtung der gebühr, vndt reno-
vation des lehenbriefes, wann nicht der Dominus
feudj, oder der lehenträger, abg mitt todt abgienge)
welcher dem Taxampt præjudizirlich wehre, auch
solches nicht bewilligett worden, so müste er diesen
parentesim nohtwendig drauß laßen, da er doch
wieder Börsteln, neẅlich zu Ortt gesagt, es wehre
alles richtig, vndt per totum, bewilligett. Nun
Sie die Schmiralien weg haben, die Gottlosen
leütte, halten sie, wie ein loser bogen. Gott ver-
zeyhe ihnen, diese vntreẅ, vndt falschheitt. Der herr
von Strahlendorf, hat selber gegen mir gedacht, es
wehre alles richtig bewilligett, da doch das vornehmste
daran ermangelt. <Ô quelle pacience, faut il avoir,!>


herr Loẅ, ist bey mir gewesen, hat mich beßer ge-
tröstet, vndt Doctor Söldner, hat einen gantzen paragraphum,
vns zum besten, corrigirt. Gott Stehe vns allezeitt bey.

|| [[Handschrift: 418r]]


Mala nova, daß die ducaten auf 2¾ Gulden (florenus)f: ab-
gesetzt sein, da sie zuvor gern 3 Gulden (florenus)f: gegolten.


Jn der Anticamera, haben mir Jhre Mayestät
auß der kirchen kommende, ein allergnädigsten son-
derlichen anblick gegeben, wie auch die Kayserjnn.


Der Nohthaft, ejn Reichshofraht alhier, mein landts-
mann, auß der Oberpfaltz, hat mir alda auch zuge-
sprochen.


Graf Schlick, (deme ich ein Memorial vber-
geben, in bellicis) vndt Graf von Werdemberg,
haben mir alle beyde gute offerten gethan.


Man hat mich gewarnett, nicht nach Niclaß-
burg zu ziehen, dieweil es alda an der pest
sehr stirbt, vndt der Cardinal von Dietrichstein,
destwegen naher Brinn, endtweichen müßen.


Ergo hic reluctatur, Minerva.17


Man saget, die festung Briel, an Seelandt, seye
von den Duynckerkern, vberrumpelt, vndt einge-
nommen worden. Jn Jtalia, scheinet es, als
dörfte es lose händel setzen, weil alle Jtaliänische
Fürsten, fast in armis.


Nota Bene <das> Masculum responsum, so vnser Allergnädigister
Kayser, vor wenig Jahren, wie Jhre Mayestät eben auch
mitt dem itzigen Pabst, strittig wahren, wegen des
Patriarchats zu Aquilegia, demselben gegeben, als er || [[Handschrift: 418v]]
der Pabst, sich vernehmen laßen, wenn es nicht anders
fortwollte, müste er einmal sein weltlich Schwertt
außziehen, vndt gebrauchen, darauf haben Jhre Mayestät
gesagt: Pacientia, Sie förchteten des Pabsts Schwert
anders nicht alß wenn es in der scheide steckte.


A ceste heure, qu l'on en discourt, de porter<faire> un<e>
<dance ou> ballet18 a Rome, comme on fit il y a un peu plus
de cent ans, du temps de l'Empereur Charles V eher
würde es doch nicht beßer werden, & talia. Mais
quand nous autres Evangeliques nous en rions de
cela, ils disent, que ce ne seroit pas pour ruiner
l'Eglise, mais pour la corriger, puis qu'elle auroit
besoing de reformation, & que nous avions une
autre intention assavoir de <la> ruiner entierement[.]
Mais je nie cela, disant, avoir aussy l'jnten-
tion de la reformer.


Zeitung daß Landtgraf Wilhelm von Heßen, sich auch
dem Kayser accommodirt, vndt destwegen versicherung
vom Kayser hatt: 1. Behelt er durch allergnedigste
concession Jhrer Mayestät das Stift hirschfeldt. 2.
So erlangt er auch vollkommenen perdon, vndt kömpt
durchauß nicht, vndter die excludendos ab amnistia.
3. So darf ihm die refusion, damnorum illatorum, || [[Handschrift: 419r]]
nicht zugemuhtet werden, weder von Jhrer Mayestät
volck, noch von den Neutralisten, darundter sein
vetter Landtgraf Geörge zu Darmstadt, vornehmlich
zu verstehen. 4. So soll er sein volck vberlaßen, vndt
bey seiner Religion, vndt Freyheitten, hingegen geschützet
werden. et cetera <auch der wiederwertigen diensts, sich abthun.>


Der vngrische Oberste leüttenampt Schivry,
welcher zu Rabe bey vnß wahr, vndt mich nur vor
einen Freyherren ansahe, hat mich heütte in der
Ritterstube recht angesprochen, vndt sich excusiret. et cetera
Es hats aber nicht bedörft, weil ich gern vnbekandt sein wollen.


Zeitung das der Gallaaß, vndt hertzog von Lottringen,
geschlagen seye, ist aber noch (meines erachtens) vngewiß.


Jtem: das der friede, zwischen Polen vndt Schweden, fort-
gängig. Die Moßkowiter aber, vom Türgken, be-
krieget werden sollten. Vndt es hette der König in
Persien, dem Großfürsten, in der Moßkaw, vberauß
stadtliche præsenten, an schönen pferden, vndt pferdezeü-
gen, Persianischen Teppichen, vndt dergleichen, zugesendet,
auch an andern schönen köstlichkeitten, als in langer
zeitt, noch nicht geschehen. Die hollsteinische Ambas-
sade, so durch die Moßkaw, in Persien gewoltt, hat
nicht wollen ferrner, als in der Moßkaw, durch-
gelaßen werden.


Jtem: das der hertzog von Lünenburg am Schlag gestorben, seye.

|| [[Handschrift: 419v]]


Abends, wieder nach hoff, alda dem Pfaltzgrafen von
Neẅburg, vndt altem Marggrafen zugesprochen, wie
auch Graf Schligken, Graf Schlawata vndt herrn Teüfel.
Es hat eine starcke dispute, zwischen dem Pfaltzgrafen, vndt
Graf Schlawata gegeben, weil der erste, mitt gewaltt
will Neütral verbleiben, in den Jüljschen landen, der
ander aber behaüptett, daß Jhre Mayestät wollten, er
sollte pure & simpliciter in den frieden mitt eintretten,
wollte er anders deßelben fähig sein, welcher
letzten meynung ich auch war. Er aber, berief
sich auf <alte> Kayßerliche confirmationes, der neütralitet,
welche sindt der enderung des friedens nicht mehr
können stadt finden.


Zeitung das Briel, Doeßburg, vndt Arnhejm von den
Spannischen eingenommen.


Der Spannische extraordinar Ambassador Conte d'Onnate;
begegnete mir auch, jn der Thür, der Ritterstube,
vndt erinnerte mich gar höflich, an seine gethane
officja, <darvor ich ihm auch billich dancktte.>


Jhre Mayestät sejndt etwaß vnpaß, an der colica, die-
sen abendt, gewesen, wie mich der Graf von Schljck
berichtett, darumb er nicht zu Jhrer Mayestät kommen können.
Gott helfe zu schleüniger beßerung.

|| [[Handschrift: 420r]]


Gestern ist des kleinen Prjntzen Ferdinandj ge-
burtsTag gewesen, darüber viel gratulationes
dem Kayser, insonderheitt aber der Königinn beschehen,
Gott gebe dem lieben printzen, glück vndt langes
leben, auch zeittliche, vndt ewige wolfahrt. Er
ist zwey iahr altt worden.


Vormittags nach hoff, geritten, <vndt herzog Frantz Albrechtt zugesprochen.>


Zu Mittage, den Pfaltzgrafen von Neẅburg, vndt
Alten Marggrafen, von Brandenburg wie auch den
Grafen von Mörßberg, vndt vngrischen Obersten
leüttenampt Schivery, zu gast gehabtt, vndt
gewaltig mitteinander von der Religion disputirt.


Nachmittags, vmb 2 vhr, beym Ertzhertzog Leopolodo
Wilhelmo, audientz gehabtt, vndt er hat sich gar
höflich, zu allem gutem, erbotten. Der von hallwyl,
vndt Graf von Artemiß, haben mich hjnundter beglejttet,
nach dem mich, der Ertzhertzog, zur Anticamera accom-
pagnirt, vndt Marchese Palavicino ist mir auch vndter-
wegens begegnet, abschiedt nehmende.


heütte Morgen, habe ich zum hertzog Franz Albrecht
geschickt, vndt ihn besuchen wollen, er hats auch gar wol
auffgenommen, dieweil er aber, mitt hertzog Julio hen-
rich zum<nach> hof gewoltt, deme der Kayser auch seine völlige || [[Handschrift: 420v]]
erledigung gegeben, vndt gäntzlich perdonirt, habe ich
ihn erst zu hof angetroffen, vndt alda gar amice, mitt
ihm conversirt. Es ist der alten sachen, njchts gedacht worden,
hat vjelmehr sich höchljch bedancktt, wegen der 2 mille ThalerThlr:
so ich ihm richtig machen laßen. Jl m'a laissè volontiers la
preseance devant l'Empereur a l'Antichambre.


Jl semble; qu'jl n'ait pas envie, d'estre sous la charge,
& commendement de Baudiß.


J'ay aussy eu occasion, de parler a l'Ambassadeur extraordinaire
d'Espagne le Conte d'Onnate, <a l'Antichambre.>


Nachmittags wieder nach hoff, vndt einer <Stadtlichen> proceßion lange zuge-
sehen, auch dem Grafen von Schlick, zugesprochen, vndt dem
Pfaltzgrafen von Neẅburg[,] hertzog von Sachßen, vndt vielen
andern cavaglierj mehr, <Obersten Montrichier, herrn von Questemberg.>


hertzog Frantz Albrecht, ist auf der post weggezogen.

Sonntag den 31. Augustj. ⁄ 10. September

<Rudolf von Presburg gestern abendt, noch wiederkommen.>


Zum Grafen von Werdemberg geschickt, Thomas Benckendorf[.] Er hat in tran-
situ gesagt, Jhre Mayestät hetten befohlen, man sollte mich in der
hofkammer contentiren. Also werde ich dahin remittirt numehr.


Zu Johann Löw auch geschickt, meine sachen zu befördern.


Jch habe heütte, wieder zu hof aufgewartett, vndt
mich sehen laßen, wie <beyde> Jhre Mayesteten, naher Eberßdorf
zu verraysen, aufgeseßen, <wie<als> auch der Ertzhertzogk.>


habe auch allerley, mitt dem Cardinal von harrach,
conversirt. Jls ont introduit la Primogeniture en leur famille,
ne donnants qu'aux puisnèz 2000 florins (Gulden)f: par an.

|| [[Handschrift: 421r]]


Der Pollnische Resident, Vibbonj hat mir gesagt,
der friede zwischen Polen vndt Schweden, wehre auf
25 Jahr, gewiß geschloßen.


Zeitung daß der Türgk den Persianer geschlagen,
vndt ihm eine Stadt abgenommen, auch daß sie numehr
friede tractiren, durch anstiftung der Frantzosen,
vndt Venediger.


Jtem: daß der Gallaaß soll geschlagen sein,
vndt die pest im läger sehr grassiren.


Man sagt auch, an itzo alhier zu Wien, es wolle der
general Bannier dem Kayser sein volck vberlaßen, vndt
vor seine person, dem in Schweden gehen.


Wie ich heütte Morgen sahe, das der Graf Schligk
vor mir sich wandte, vndt vngerne<gar njcht> ansprechen laßen woll-
te, habe ich den kriegs Secretarium Pucher, angeredet, welcher
sich zu allem gutem erbotten. Gott verleyhe guten effect. perge


Sonsten, jst jn vnsern sachen, noch njchts expedirt. Pacience!


Nota Bene[:] L'estè passè, le Roy de France a traittè avec le Duc
Turc, qu'il devoit attacquer, l'Jsle de Malte, afin
de divertir les forces Espagnolles maritimes, des
costes de France, & le Turc en avoit envie, mais
il en fut diverty, par la guerre du Persan, & autres
rebellions en Asie. Maintenant, il voudroit nous l'en-
voyer sur les bras, en Hongrje, s'il pouvoit.

|| [[Handschrift: 421v]]


Zu Eberßdorf wollen Jhre Kayserliche Mayestätt 6 wochen verbleiben,
auf der Jagt. <Es ist heutte gar ein vnlustiges Regenwetter eingefallen.>


Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] Schreiben von Madame, de dato bernburg, vom 22.
Augustj, daß die Schwedischen alda eingefallen, vndt
in den vorhof sich gelägert, auch die Säxischen deslogirt.
Beklaget sich daß Sie vbel bedienet seye, vndt ein ieder
nur auf sich selbst sehe, vndt Einsiedel wehre ein büffel,
mitt deme nichts außzurichten. Mais c'est sa faute de
la bonne Dame, pourquoy n'a elle retenu Kötzschaw, en
son service, comme j'avois ordonnè, & le Presjdent, avec le
Maréchal Erlach, feroyent bien leur devoir. Andere berich-
ten, die Schwedischen hetten nur den durchzug begehrt, so
hetten ihnen die Säxischen denselben zwar verwilligett,
wie sie aber hinein kommen, hetten Sie die andern
vbermeistert, vndt außzuweichen, gl<e>drungen. Sonst
schreibt Meine Gemahlin, Sie die Schwedischen hielten sich
gar höflich, vndt mitt großem respect gegen Jhrer Liebden
wegen ihres itzigen zustandes, daß Sie auch destwegen
bey Nacht, keine Trummel rühren ließen. Wenn dieser
respect, nur lange währete. Sie sollen aber das arme
landt sehr verderben, die dörfer außplündern, vndt
großen schaden thun, das ichs wol eine weile entpfinden werde.
<herrnvetter> Fürst Ludwigen, sollen Sie noch mehr mittnehmen, vndt alle
vorwercke vndt dörffer außgeplündert haben. hanaw || [[Handschrift: 422r]]
der Obrist leutnant lieget zu Cöthen, <es> stellen sich die beyde partheyen
gegeneinander alß wollten sie nichts thätliches vornehmen,
doch ist der landtfriede, vngewiß. Die Schwedischen
formiren ein läger, bey Niemburgk. Gott erhalte Meine
herzlieb(st)e gemahlin, vndt alle die vnserigen, in erwüntzschtem
wolstande, auch die armen vndterthanen, vndt bewahre Sie
allesampt, vor ferrnerem vnheyl, vndt vnglück, Amen.


Zeitung daß der hertzog von Savoya, alß general der
Jtaliänischen liga, etzliche plätze, jm Meyländischen stado
albereitt attacquirt.


Gestern, war zu hofe, njcht allein, der Nuncius A-
postolicus Ordinarius, bischof zu Pesaro, sondern auch ein extraordina-
rius vber ihn, Monsignor Filonardj, bischoff zu Avignon,
will helfen friede tractiren, mitt Frankreich vndt die erledigung
des Cuhrfürsten von Trjer, auch nach Polen zu, raysen.


Diesen Nachmittag Thomas Benckendorf in des bischofs von Wien, sejn hauß,
geschicktt, weil der hofkammerpræsident, eben alda gewesen,
vndt ob ihn zwar, des Apts von Lilienfeldt eigene leütte, anzumel-
den bedencken getragen, So hat ihn doch des herrn Bischofs, sein Secretarius
angemeldet. Der Apt, hat alles wol aufgenommen, sich gar höflich
gegen mir, offeriren laßen, vndt sagen, er wollte Morgen zum Kay-
ser, vndt bey erster audientz, meine petita referiren, auch sejnen
müglichen fleiß, zu meiner satjsfaction, darbey thun. Gott
gebe nur, daß es jn warheitt geschehe, vndt das ich nicht, so ofte[!]
frustrirt werde. Je deviens pauvre, de tant esperer, <en vajn.>

|| [[Handschrift: 422v]]


Avis d'ailleurs, es hette sich Meine gemahlin, meine Schwestern
theilß, vndt th nacher Deßaw, vndt Lichtemberg, theilß nacher
Schöningen, wegen großer gefahr, zu Bernburg, retirirt,
wie auch meine vornehmste rähte, vndt diener. Dörft[e]
also, den armen vndterthanen, vbel gehen. Gott erbarme
sich jhrer.


Textapparat
a Am Ende dieses Satzes steht im Original ein gestrichenes hochgestelltes Andreaskreuz für einen von Christian II. an dieser Stelle zunächst beabsichtigten und schließlich unterlassenen Nachtrag.
b Abweichende Kustode.
c Abkürzung nicht auflösbar.
d Die Silben "zu" und "rück" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
e Graphisch nicht darstellbares Symbol mit nicht ermittelter Bedeutung.
f Die Wörter "bey" und "belehnungen" sind im Original zusammengeschrieben.
g Im Original sind die sechs Ausrufezeichen eingekreist.
h Die Silben "de" und "main" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.
i Die Silben "zu" und "rück" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.

Kommentar
1 Vermutlich nur teilweise ermittelt.
2 Os 1,2.
3 Zitatanklang an Liv. 5,27,6 (ed. Hillen/Feix 1997-2008, Bd. 2, S. 216f.
4 Zitat aus X 2,24,27 (ed. Richter/Friedberg 1879, Sp. 371.
5 Zitat nach Ps-Sall. rep. 1,1,2 (ed. Eisenhut/Lindauer 32006, S. 318f.).
6 Person nicht ermittelt.
7 Identifizierung unsicher.
8 Hier: zogen.
9 Irrtum Christians II.: Das Amt des Nürnberger Münzmeisters übte damals Hans Christoph Lauer aus.
10 Zitat aus Camerarius: Symbola et Emblemata, Centuria I, Nr. XV, fol. 17r.
11 Zitat des Sempronio aus der 6. Szene von Rojas: Celestina, S. 51.
12 Gemeint ist hier das Magdeburger Recht, welches keine konkrete Kodifikation, sondern ein im Einzelfall sehr variables Konglomerat von Normen und Rechtsvorstellungen umfasst, das ausgehend von Magdeburg die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Rechtsordnungen Mittel- und Osteuropas entscheidend mitgeprägt hat.
13 Sprichwort nach Dist. Cat. 1,2 (ed. Duff/Duff 1982, S. 596).
14 Zitatanklang an Dist. Cat. 1,26 (ed. Duff/Duff 1982, S. 608).
15 Person nicht ermittelt.
16 Irrtum Christians II.: Als Großwesir des Osmanischen Reiches amtierte damals Tabanıyassı Mehmed Pascha.
17 Zitatanklang an Cic. off. 1,110 (ed. Nickel 2008, S. 92).
18 Wahrscheinlich Anspielung auf die Plünderungen und Gewaltexzesse, die deutsche und andere Landsknechte während des Sacco di Roma im Mai 1527 verübt hatten.
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Abriß
Profilzeichnung eines Gegenstandes
accommodiren
sich anpassen, sich fügen, sich (gütlich) vergleichen
accommodiren
einrichten, ausstatten
accommodiren
zufriedenstellen, versorgen
accompagniren
begleiten
Accord
Vereinbarung, Vergleich
Accord
Vertrag zur kampflosen Übergabe eines Ortes
Adulation
Schmeichelei
Affection
(positive oder negative) Einstellung jemandem gegenüber (meist Gewogenheit, Zuneigung)
Agent
(diplomatischer) Geschäftsträger
Ambassador
Abgesandter, Botschafter
anheimisch
anwesend, zu Hause
annectiren
anhängen
antun
anziehen, ankleiden
anziehen
anführen, erwähnen
Approbation
Billigung, Zustimmung
approbiren
billigen
Armschiene
den Arm bedeckender Teil einer Rüstung
Beilager
Beischlaf (als Vollzugsakt der Ehe), Hochzeit, Feierlichkeit anlässlich der Vermählung
Beleihung
Belehnung
besorgen
befürchten, fürchten
Blutsfreundschaft
Blutsverwandtschaft
Bohrkirche
Empore
capituliren
verhandeln
causiren
verursachen
Christenblutstürzung
Vergießen von Christenblut
Comitat
Begleitung, Gefolge, Geleit
Commission
Auftrag, Bevollmächtigung
Commotion
Erregung
compariren
erscheinen
compariren
erwerben
Competenz
Rangkonflikt
Competenzstreitigkeit
Rangkonflikt
Compliment
höfliches Reden, höfliche Verbeugung
confirmiren
bestätigen
conjungiren
verbinden, verbünden, vereinigen, zusammenführen
contentiren
zufrieden stellen
Continuation
Fortdauer, Fortsetzung
Continuation
erneuter/fortgesetzter Bericht
continuiren
(an)dauern
continuiren
fortfahren, fortsetzen
continuiren
weiter berichtet werden
contribuiren
außerordentliche Steuern oder andere Zwangsabgaben entrichten
contribuiren
beitragen, beisteuern, einen Anteil leisten
Copert
Kuvert, Briefumschlag
cortesisch
höflich
Curialien
Höflichkeiten, Förmlichkeiten
custodiren
bewachen
de(s)logiren
abziehen
dependiren
abhängen, abhängig sein
Deprecation
Abbitte
Dignitet
Würde, Standeswürde
dürfen
müssen
dürfen
können
dürfen
brauchen, benötigen, bedürfen
Eheberedung
Ehevertrag
ein
ungefähr
erholen
sich schadlos halten
Erledigung
Befreiung, Freilassung
erwinden
fehlen, ermangeln
exacerbiren
erbittern
excusiren
entschuldigen
expectoriren
sich deutlich und aufrichtig wegen einer Sache erklären
Expedition
Beförderung, Besorgung
Expedition
Abfertigung
Expedition
Verrichtung
Expedition
Ausfertigung eines Schriftstückes
Expedition
Feldzug
Experienz
Erfahrung
Friedenspatent
Urkunde eines Friedensvertrages
genung
genug
Gnadenpfennig (Gnadendenarius)
Bildnismedaille, die von Landesherren als Auszeichnung oder Geschenk verliehen wird
gratificiren
sich gefällig erweisen, einem Wunsch entsprechen
guberniren
verwalten, regieren
guberniren
verhalten
Handbrief
Handschreiben
Heerpauke
Kesselpauke
Hirschfeiste
Zeit, in der die Hirsche am feistesten und deshalb am besten jagdbar sind
Hirschfeiste
Jagd in der Zeit, in der die Hirsche am feistesten sind
Hofoffizier
Inhaber eines Hofamtes
ichtwas
(irgend)etwas
insinuiren
(ein Schriftstück) einhändigen, übergeben, zustellen
insinuiren
sich beliebt machen, sich einschmeicheln
insinuiren
andeuten, durchblicken lassen, (heimlich) hinterbringen
Intercession
Fürsprache, Vermittlung
interponiren
vermitteln
interponiren
einlegen
interponiren
(sich) als Vermittler einschalten
interrumpiren
unterbrechen
Investitur
Belehnung
Jubilirer
Juwelier, Goldschmied
Kappe
Schlag an den Kopf, dass die Kappe herab fällt
Knopf
Turmkugel (oft vergoldete Metallkapsel auf der Spitze eines Turmes)
Knopf
kleiner rundlicher Körper am Ende eines Gegenstandes (z. B. eines Degens, Sattels oder Stockes)
Köstlichkeit
außerordentlich wertvoller, schöner bzw. prächtiger Gegenstand
laulicht
ein wenig lau
Lehensexpedition
Beförderung einer Lehenssache
Lehensgebühr
Abgabe an den Lehnsherrn, die bei einer Neubelehnung zu entrichten ist
Lehenwahr
bei der Belehnung zu entrichtende Gebühr
liberiren
befreien, freilassen
Losament
Unterkunft, Wohnraum
losbrennen
abfeuern
manquiren
fehlen, mangeln
Mariä Geburt
Gedenktag an die Geburt der Gottesmutter Maria (8. September)
Mariä Himmelfahrt
Gedenktag an die Aufnahme von Maria in den Himmel (15. August)
Mark
Gewichtseinheit für Gold und Silber
Memorial
Denkschrift und Information über noch zu erledigende Aufgaben, Bittschrift
Memorial
Erinnerungsschrift
Moderation
Minderung, (mäßigende) Abänderung
Moderation
Mäßigung, Zurückhaltung
Münzregal
das dem König/Kaiser bzw. solchen Landesherrn, in deren Ländern Münzmetall gefördert wird, zustehende Recht auf die Regelung aller das Münzwesen betreffenden Angelegenheiten, insbesondere die Befugnis zur Münzproduktion und zur Festsetzung der gängigen Münzen sowie die Verfügung über die Münznutzung
nähermals
neulich, kürzlich, vor kurzem, jüngst
offendiren
beleidigen, kränken
Offens
Beleidigung, Kränkung
Ordinanz
Befehl, Anordnung
Pension
Gnaden- oder Ruhegehalt
Pension
Kostgeld
Pension
Dienstgeld, Besoldung
Pension
Auszahlung, Bezahlung
perdoniren (pardoniren)
begnadigen
peroriren
laut und in weitläufigen Ausführungen eine Rede halten
Pistole
spanische Goldmünze, Doppelescudo (Dublone)
präcaviren
verhüten
präjudiciren
nachteilig sein, schaden
präjudiciren
eine künftige Entscheidung vorbestimmen
präjudicirlich
nachteilig, eine Vorentscheidung für künftige Rechtsfälle treffend
Präsentgeld
Bestechungsgeld
präsentiren
schenken, als Geschenk geben
präsentiren
beschenken
prätendiren
vorgeben, vortäuschen, heucheln
prätendiren
fordern, in Anspruch nehmen, Anspruch erheben
procuriren
etwas besorgen, für etwas Sorge tragen
promittiren
versprechen, zusagen
proponiren
vortragen
proponiren
vorstellen
proponiren
vorschlagen
proponiren
beantragen
Provision
Vorrat, Vorsorge
Provision
Unterhalt, Versorgung, Verpflegung, regelmäßige (jährliche) Zahlung
Ranzion
Lösegeld
Refusion
Erstattung der Kosten
Relation
Bericht
remittiren
zugestehen, bewilligen
remittiren
(an jemanden) verweisen, weiterleiten
remittiren
übersenden
remittiren
nachlassen, vermindern
remittiren
zurücksenden
remittiren
(auf jemanden) verweisen, sich berufen
Resarcirung
Erstattung, Ersetzung
resolviren
entschließen, beschließen
resolviren
auflösen
Ruptur
Bruch, Trennung
Salniter
Salpeter
Salva Guardia
militärischer Schutz, Schutzwache
Salva Guardia
sicheres Geleit durch Soldaten
Salva Guardia
Schutzbrief für Reisende
Salva Guardia
Schutzbrief gegen Angriffe oder vor Kriegslasten wie Einquartierungen, Kontributionen und anderen Sonderzahlungen
salviren
retten
schliefen
durch eine Öffnung hindurchgleiten
Schmieral
Bestechungsgeschenk oder -geld
Secours
Entsatz, Hilfe
selbsechst
eine Person mit noch fünf anderen, zu sechst
sint(er)
seit
sollicitiren
etwas gerichtlich betreiben, um Rechtshilfe ersuchen
sollicitiren
ansuchen, bitten
sollicitiren
fordern, anfordern, erfordern
sorgfältig
besorgt sein, sich Sorgen machen
spendiren
ausgeben, aufwenden
Speranz
Hoffnung
Springer
Reitschulpferd, das zu Luftsprüngen abgerichtet ist
Springer
Fessel (Fußeisen), die am Gehen nicht hindert
Stillstand
Waffenstillstand
Stück
Geschütz
submittiren
unterwerfen
Tractat
Verhandlung
Tractat
Vertrag, Abkommen, Vereinbarung
tractiren
(ver)handeln
tractiren
bewirten
tractiren
misshandeln
tractiren
behandeln
Treffen
Schlacht
Treffen
zu einer gemeinsamen Linie zusammengestellte Truppenverbände innerhalb einer Schlachtaufstellung
Trommete
Trompete
Türkensteuer
zunächst als Notfallmaßnahme gedachte Abgabe zur Verteidigung gegen die Türken, die später zur allgemeinen Steuer erhoben wurde
Tummelplatz
Reitbahn, Turnierplatz
übermeistern
durch Überlegenheit gewinnen, überwinden
unlustig
unangenehm, unerfreulich
unlustig
missvergnügt, freudlos, unfröhlich, traurig, kummervoll
vaciren
frei oder unbesetzt sein
Valor
Mut, Tapferkeit
Valor
Wert
verehren
schenken
verehren
beschenken
verlaufen
hinweglaufen
verlaufen
durch Flucht verlassen
verwachen
bewachen
Victorie
Sieg
visitiren
besuchen
visitiren
untersuchen, begutachten
Volk
Truppen
Vorschrift
schriftliche Empfehlung
voviren
geloben
welsche Nuss
Walnuss
witzig
viel wissend, viel Verstand besitzend, weise
witzig
einfallsreich, findig, gerissen
wohlaffectionirt
günstig gewogen, sehr zugeneigt
Zeitung
Nachricht
Graf Michael Adam von Althan(n)

geb. 1629
gest. 1645
Anm.: Sohn des Grafen Michael Adolf von Althan(n) (1574-1636); 1645 Eintritt in den Jesuitenorden.
Graf Michael Adolf von Althan(n)

geb. 1574
gest. 1636
Anm.: Sohn des Christoph von Althan(n) (1529-1589); um 1598/99 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1600 Kommandant der kaiserlichen Leibgarde, später Obrist (1601), Feldmarschall (1607) und Hofkriegsrat; 1608 Landobrist des Erzherzogtums Österreich ob der Enns; 1618 Mitbegründer des kurzlebigen Ritterordens Ordo Militiae Christianae, dessen deutsch-polnisch-ungarischem Zweig er vorstand; 1622 Gründer von dessen faktischer Nachfolgeorganisation Communio Hierarchia Plenitudinis Aetatis Jesu zur Befreiung aller von den Osmanen beherrschten und versklavten Christen; seit 1627 kaiserlicher Kämmerer; 1610 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Graf Michael Ferdinand von Althan(n)

geb. ca. 1615
gest. 1658
Anm.: Sohn des Grafen Michael Adolf von Althan(n) (1574-1636); seit 1656 kaiserlicher Kämmerer; später Geheimer Rat und oberster Landrichter in Mähren; vgl. Franz Karl Wißgrill: Schauplatz des landsässigen niederösterreichischen Adels, Bd. 1, Wien 1794, S. 84.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Michael Johann von Althan(n)

geb. 1607
gest. 1646
Anm.: Sohn des Michael Adolf von Althan(n) (1574-1636); 1610 Erhebung in den Grafenstand; ab 1624 kaiserlicher Kämmerer; kaiserlicher Obrist; seit 1644 Oberstjägermeister; vgl. Franz Karl Wißgrill: Schauplatz des landsässigen niederösterreichischen Adels, Bd. 1, Wien 1794, S. 85.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Michael Wenzel (Franz) von Althan(n)

geb. 1632
gest. 1686
Anm.: Sohn des Grafen Michael Adolf von Althan(n) (1574-1636); ab 1656 kaiserlicher Kämmerer; später Geheimer Rat und oberster Landrichter in Mähren; kaiserlicher Gesandter in Polen (1678/79) und Schweden (1682/83); seit 1680 Landeshauptmann der Grafschaft Glatz.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode

geb. 1613
gest. 1670
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1630-1635 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1634/35 schwedischer Obrist; ab 1635 alleinregierender Fürst von Anhalt-Bernburg-Harzgerode; hessisch-kasselischer Generalmajor (1637-1641) und Obrist (1640/41); seit 1660 Senior des Hauses Anhalt; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Stetsgrünende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Anna Sophia von Anhalt-Bernburg

geb. 1604
gest. 1640
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; ab 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Holdselige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg

geb. 1568
gest. 1630
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Vater Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1582 Reise nach Konstantinopel; 1591/92 Führer eines Expeditionskorps für König Heinrich von Navarra; 1592 Übertritt zum reformierten Glauben; 1592/93 Befehl über die protestantischen Truppen im Krieg um das Bistum Straßburg; 1595-1620 oberpfälzischer Statthalter in Amberg und zunehmend Leiter der pfälzischen Politik; ab 1606 regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1610 Unionsgeneral im klevisch-jülischen Krieg; seit 1618 Senior des Hauses Anhalt; 1619/20 Kommandierender der pfälzisch-böhmischen Truppen gegen Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); nach kaiserlicher Ächtung Flucht nach Schweden (1621) und Flensburg (1622-1624); 1624 Aufhebung der Reichsacht; ab 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sehnliche").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg

geb. 1599
gest. 1656
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); seit 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Unveränderliche"); Kurzbiographie im Rahmen dieser Edition unter http://www.tagebuch-christian-ii-anhalt.de/index.php?article_id=15.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Dorothea Bathilde von Anhalt-Bernburg

geb. 1617
gest. 1656
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; nach 1631 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gastfreie"); seit 1634 Angehörige der Noble Académie des Loyales.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg
Geburtsname: Herzogin Eleonora Sophia von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1603
gest. 1675
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622); 1625-1656 Ehe mit ihrem Cousin Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Künstliche").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Erdmann Gideon von Anhalt-Bernburg

geb. 1632
gest. 1649
Anm.: Sohn des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ernst von Anhalt-Bernburg

geb. 1608
gest. 1632
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1626/27 Gesandtschaften nach Wien und Dresden; 1628-1631 kaiserlicher Obrist; ab 1630 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; seit 1631 kursächsischer Obrist, als welcher er in der Schlacht bei Lützen tödlich verwundet wurde; seit 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlbewahrte").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Louise Amalia von Anhalt-Bernburg

geb. 1606
gest. 1635
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; seit 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; ab 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Sanftmütige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Sibylla Elisabeth von Anhalt-Bernburg

geb. 1602
gest. 1648
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; ab 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Tröstende").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Georg Aribert von Anhalt-Dessau

geb. 1606
gest. 1643
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; ab 1618 gemeinsam mit seinem Bruder Fürst Johann Kasimir (1596-1660) regierender Fürst von Anhalt-Dessau (bis 1625 unter dessen Vormundschaft); 1625-1631 Offizier in kaiserlichen Kriegsdiensten; seit 1632 Inhaber der Ämter Wörlitz und Radegast; ab 1637 morganatische Ehe mit Johanna Elisabeth von Krosigk; seit 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anmutige").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau

geb. 1596
gest. 1660
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1618-1643 gemeinsam mit seinem Bruder Georg Aribert (1606-1643) regierender, danach alleinregierender Fürst von Anhalt-Dessau; seit 1617 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Durchdringende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Dessau
Geburtsname: Fürstin Sophia Margaretha von Anhalt-Bernburg

geb. 1615
gest. 1673
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; 1651-1660 Ehe mit Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); ab 1631 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1643 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Wohltätige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen

geb. 1579
gest. 1650
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1600 Aufnahme in die Florentiner Accademia della Crusca ("L'Acceso"); seit 1606 regierender Fürst von Anhalt-Köthen; 1631-1635 schwedischer Statthalter des Erzstifts Magdeburg und des Hochstifts Halberstadt; 1617 Mitbegründer und bis zu seinem Tod erstes Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nährende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst August von Anhalt-Plötzkau

geb. 1575
gest. 1653
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; Verzicht bei der Landesteilung von 1603/06 für eine finanzielle Abfindung von 300.000 Talern auf ein eigenens Teilfürstentum; ab 1611 Regent im Amt Plötzkau unter Bernburger Landeshoheit; 1621-1642 zugleich vormundschaftlicher Regent für seinen Neffen, Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst (1621-1667); seit 1630 Senior des Hauses Anhalt; ab 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sieghafte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst

geb. 1621
gest. 1667
Anm.: Sohn des Fürsten Rudolf von Anhalt-Zerbst (1576-1621) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1621-1642 unter Vormundschaft des Fürsten August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653); trotzdem ab 1633 Erziehung in Oldenburg unter dem Einfluss seiner lutherischen Mutter Fürstin Magdalena (1585-1657); seit 1642 regierender Fürst von Anhalt-Zerbst; danach schrittweiser Konfessionswechsel seines Landes zum Luthertum; ab 1642 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlgestalte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Anhalt, Haus
Fürsten von Anhalt

Anm.: Reichsfürstengeschlecht aus der Dynastie der Askanier.Weiterführende Informationen in der NDB
Hans Georg von Arnim

geb. 1583
gest. 1641
Anm.: Sohn des Bernd von Arnim (1550-1611); 1613-1617 schwedischer Obrist; 1621 Wechsel in polnische Kriegsdienste; 1624/25 erneut schwedischer Obrist; kaiserlicher Obrist (1627-1629) und Feldmarschall (1628/29); 1631/32 kurbrandenburgischer Obrist; 1631-1635 kursächsischer Feldmarschall; 1637/38 in schwedischer Gefangenschaft; 1638 erneuter Eintritt in kaiserlich-kursächsische Dienste, zuletzt als Feldmarschall (1641); seit 1635 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gepriesene").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Matthias Arnoldin von Clarstein

geb. ca. 1575
gest. 1649
Anm.: Geboren in Böhmen; Dr. jur.; ab ca. 1605 kaiserlicher Appellationssekretär; seit 1612 Hofkammersekretär; ab 1618 Hofkammerrat; seit 1626 erster Sekretär der Reichskanzlei und Protokollführer des Geheimen Rates; ab 1628 Reichshofrat; nach 1639 schrittweiser Rückzug aus seinen Amtsgeschäften; 1623 Verleihung der Hofpfalzgrafenwürde.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Graf Maximilian Hermann von Attems

geb. 1598
gest. 1665
Anm.: Sohn des Obersthofmeisters Hermann von Attems (1564-1611); kaiserlicher wirklicher Kämmerer, später Kämmerer und Geheimer Rat des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich (1614-1662); 1630 Erhebung in den Grafenstand; vgl. Franz Karl Wißgrill: Schauplatz des landsässigen niederösterreichischen Adels, Bd. 1, Wien 1794, S. 183.

Weiterführende Informationen in der GND
Baglioni, Familie

Anm.: Oberitalienisches Adelsgeschlecht aus Perugia.

Weiterführende Informationen in der GND
Malatesta Baglioni
Bischof Malatesta von Pesaro
Bischof Malatesta von Assisi

geb. 1581
gest. 1648
Anm.: Sohn des Gianpaolo Baglioni (1552-1608); 1612-1641 Bischof von Pesaro; 1634-1639 Apostolischer Nuntius am Wiener Kaiserhof; seit 1641 Bischof von Assisi.

Weiterführende Informationen in der GND
Johan Gustafsson Banér

geb. 1596
gest. 1641
Anm.: Sohn des Gustaf Axelsson Banér (1547-1600); schwedischer Obrist (1621), Generalmajor (1623), General der Infanterie (1630) sowie Feldmarschall im Nieder- und Obersächsischen Reichskreis (1634); ab 1630 Reichsrat; seit 1634 Oberbefehlsshaber der schwedischen Armee in Deutschland; ab 1638 zugleich Generalgouverneur in Pommern; seit 1633 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Haltende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Barby, Familie
Grafen von Barby und Mühlingen

Anm.: Mitteldeutsches Reichsgrafengeschlecht.
Wolf Heinrich von Baudissin

geb. 1597
gest. 1646
Anm.: Sohn des Christoph von Baudissin (gest. 1618); 1615 venezianischer Leutnant; 1620 Teilnahme an der Schlacht am Weißen Berg als böhmisch-kurpfälzischer Rittmeister; 1625-1627 dänischer Reiterobrist; schwedischer Obrist (1628-1633) und Generalleutnant (1631-1633); 1635/36 kursächsischer Generalleutnant; seit 1641 polnischer Gesandter in Kopenhagen.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Herzog Albrecht von Bayern
Herzog Albrecht von Leuchtenberg

geb. 1584
gest. 1666
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548-1626); 1646-1650 Regent der Landgrafschaft Leuchtenberg durch seit 1636 bestehende Lehnsanwartschaft über seine Gemahlin Mechthilde von Leuchtenberg (1588–1634), der Tante des letzten Landgrafen Maximilian Adam (1611-1646); seit 1650 Reichsgraf von Haag; 1651-1654 zudem Kuradministrator von Bayern.

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Ferdinand (2) von Bayern
Erzbischof und Kurfürst Ferdinand von Köln
Bischof Ferdinand von Lüttich
Bischof Ferdinand von Hildesheim
Bischof Ferdinand von Münster
Bischof Ferdinand von Paderborn

geb. 1577
gest. 1650
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548-1626); ab 1612 Erzbischof und Kurfürst von Köln sowie Bischof von Lüttich, Hildesheim und Münster; seit 1618 auch Bischof von Paderborn.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kurfürst Maximilian I. von Bayern
Herzog Maximilian I. von Bayern

geb. 1573
gest. 1651
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548-1626); ab 1597 regierender Herzog von Bayern; Oberhaupt der 1609 gegründeten Katholischen Liga; 1623 Verleihung der (ehemals Pfälzer) Kurwürde durch Kaiser Ferdinand II. (1578-1637), endgültig bestätigt im Westfälischen Frieden; seit 1600 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Thomas Benckendorf

gest. vor 1665
Anm.: Sohn des Prof. Martin Benckendorf (1545-1621) in Frankfurt/Oder; 1623 Studium in Frankfurt/Oder; 1627/28 Kammer- und Küchenschreiber, seit 1628 Kammerschreiber und Kammerdiener sowie 1635-1647 Geheimsekretär des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1637-1646 zudem Amtmann von Bernburg; ab 1647 kurbrandenburgischer Gerichtsverwalter in Wittstock (noch 1649).
Veit Bernhardt

Anm.: Um 1635/41 Kaufmann in Wien.
Francesco Biboni

gest. 1664
Anm.: Florentiner Adliger; seit ca. 1632 polnischer Resident am Wiener Kaiserhof.
Camillo Boccamaggiore di Cropelli

geb. ca. 1600
gest. 1650
Anm.: Mundschenk und Vorschneider von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); 1647-1650 kaiserlicher Obrist; Vizestallmeister des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich (1614-1662).

Weiterführende Informationen in der GND
Curt (4) von Börstel

geb. 1611
gest. 1645
Anm.: Sohn des Heinrich von Börstel (1581-1647); ab 1635 Rat und Hofmeister des Fürsten August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653); seit 1638 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Bestreitende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Heinrich (1) von Börstel

geb. 1581
gest. 1647
Anm.: Sohn des Bernburger Oberhauptmanns Curt von Börstel (1549-1618); Erbherr auf Güsten, Plötzkau und Ilberstedt; ab 1623 Regierungspräsident sowie Amtshauptmann und Kammerrat in Bernburg; 1639 Rücktritt, danach Tätigkeit als unbestallter fürstlicher Berater; seit 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Eilende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Gaston de Bourbon
Duc Gaston d' Anjou
Duc Gaston d' Orléans
Duc Gaston de Chartres
Duc Gaston d' Montpensier
Duc Gaston d' Saint-Fargeau
Duc Gaston de Valois
Duc Gaston d' Alençon

geb. 1608
gest. 1660
Anm.: Sohn des Königs Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610) und ältester lebender Bruder ("Monsieur") von Ludwig XIII. (1601-1643); 1608-1640 Duc d'Anjou; ab 1626 Duc d'Orléans et de Chartres; seit 1627 Duc de Montpensier et de Saint-Fargeau; ab 1630 Duc de Valois; seit 1643 Lieutenant-général du royaume; ab 1646 Duc de Alençon.

Weiterführende Informationen in der GND
N. N. von Boyneburg
N. N. von Bemelberg

gest. vor 1641
Anm.: Angehöriger des ursprünglich niederhessisch-thüringischen Adelsgeschlechts; um 1635 in Ungarn.
Markgraf Christian von Brandenburg-Bayreuth

geb. 1581
gest. 1655
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg (1525-1598) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; ab 1603 regierender Markgraf von Brandenburg-Kulmbach/Bayreuth; seit 1627 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Vollblühende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Markgraf Christian Wilhelm von Brandenburg
Administrator Christian Wilhelm von Magdeburg
Administrator Christian Wilhelm von Halberstadt

geb. 1587
gest. 1665
Anm.: Sohn des Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg (1546-1608); 1598-1631 Administrator des Erzstifts Magdeburg; ab 1614 auch Koadjutor und 1624-1628 Administrator des Hochstifts Halberstadt; dänischer Obrist (1625-1627) und Generalleutnant (1626); 1630/31 auch magdeburgischer Obrist; 1631 kaiserlicher Kriegsgefangener; 1632 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1635 finanzielle Entschädigung durch regelmäßige Einkünfte aus dem Erzstift Magdeburg.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg
Herzog Georg Wilhelm in Preußen

geb. 1595
gest. 1640
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg (1572-1619); 1614-1619 Statthalter in Jülich-Kleve; ab 1619 Kurfürst von Brandenburg; seit 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Aufrichtende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg
Herzog Johann Sigismund in Preußen

geb. 1572
gest. 1619
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Friedrich von Brandenburg (1546-1608); seit 1608 Kurfürst von Brandenburg.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Herzog Georg von Braunschweig-Calenberg
Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg

geb. 1582
gest. 1641
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg (1535-1592); 1611/12 dänischer Obrist bzw. Generalwachtmeister; 1619-1624 und 1634 General des Niedersächsischen Reichskreises; 1626-1630 kaiserlicher Obrist; 1630-1635 schwedischer General; ab 1635 regierender Herzog von Braunschweig-Calenberg (1636 Hannover als Residenz); seit 1636 Befehlshaber einer kleinen unabhängigen Armee der welfischen Teilfürstentümer Calenberg-Göttingen, Lüneburg-Celle und Wolfenbüttel; ab 1634 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Fangende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog August (d. Ä.) von Braunschweig-Lüneburg
Administrator August von Ratzeburg

geb. 1568
gest. 1636
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg (1535-1592); ab 1610 Administrator des Hochstifts Ratzeburg; seit 1633 regierender Herzog in den Fürstentümern Lüneburg und Grubenhagen sowie seit 1635 auch in Calenberg-Göttingen.

Weiterführende Informationen in der GND
Friedrich Breuner

geb. 1542
gest. 1583
Anm.: Sohn des Philipp Breuner (1498/1500-1556); 1583 kaiserlicher Gesandter in Konstantinopel.

Weiterführende Informationen in der GND
(Anna) Johanna Breuner
Geburtsname: (Anna) Johanna von Hollenegg

geb. 1590
gest. 1654
Anm.: Steirische Adlige; 1633-1651 Ehe mit Seifried Christoph Breuner (1569-1651).
Philipp Friedrich Breuner

geb. 1601
gest. 1638
Anm.: Sohn des Kaspar Breuner (1530-1616); kaiserlicher Obrist (1625), Generalfeldwachtmeister (1635) und Feldzeugmeister (1637).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Seifried Breuner

geb. 1538
gest. 1594
Anm.: Sohn des Philipp Breuner (1498/1500-1556); 1568-1581 Reichshofrat; Kämmerer von Kaiser Rudolf II. (1552-1612); seit 1587 niederösterreichischer Regimentsrat; 1587-1591 Statthalter von Niederösterreich; später auch Geheimer Rat.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Seifried Christoph Breuner

geb. 1569
gest. 1651
Anm.: Sohn des Seifried Breuner (1538-1594); ab 1597 Hofkammerrat; um 1600 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1618 kaiserlicher Kämmerer; 1619-1623 Hofkammerpräsident; ab 1619 Geheimer Rat; 1620-1626 niederösterreichischer Landmarschall; 1626-1640 Statthalter von Niederösterreich; 1624 Erhebung in den Grafenstand; seit 1639 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Seifried Franz Breuner

geb. 1627
Anm.: Sohn des Seifried Leonhard Breuner (1596-1667); Eintritt in den Minoritenorden.
Graf Seifried Leonhard Breuner

geb. 1596
gest. 1667
Anm.: Sohn des Seifried Christoph Breuner (1569-1651); ab 1619 kaiserlicher Kämmerer; nach 1637 Hofkriegsrat; zuletzt Geheimer Rat von Kaiser Leopold I. (1640-1705); 1624 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND
N. N. von Bubna
N. N. z Bubna

Anm.: Böhmischer Adliger, der vermutlich am Ständeaufstand von 1618-1620 teilgenommen hat.
Francesco Antonio del Carretto
Marchese Francesco Antonio di Grana
Conte Francesco Antonio di Millesimo

geb. 1590
gest. 1651
Anm.: Sohn des Prospero del Carretto, Marchese di Grana (1568-1591); ab 1622 kaiserlicher Kämmerer; kaiserlicher Obrist (1631-1642), Generalfeldzeugmeister (1631) und Feldmarschall (1639); seit 1637 Hofkriegsrat; 1641-1651 kaiserlicher Botschafter in Spanien; ab 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Jacques Clément

geb. 1567
gest. 1589
Anm.: Französischer Dominikanermönch, der König Heinrich III. von Frankreich (1551-1589) ermordete.

Weiterführende Informationen in der GND
Johann Schweikhard von Cronberg
Erzbischof und Kurfürst Johann Schweikhard von Mainz

geb. 1553
gest. 1626
Anm.: Sohn des Hartmut von Cronberg (1517-1591); Domizellar in Mainz (1564) und Würzburg (1575); 1577 Domherr, 1582 Domscholaster, 1584 Generalvikar, 1595 Domdekan und 1599 Kämmerer des weltlichen Gerichtes in Mainz; ab 1604 Erzbischof und Kurfürst von Mainz.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Curtio N. N.

Anm.: Um 1635 Bereiter in der Spanischen Hofreitschule zu Wien.
Sigmund Konrad Deuerlin von Falkengrund

geb. 1602
gest. 1636
Anm.: Sohn des Leipziger Ratsbaumeisters Sigmund Deuerlin (1577-1637); Studium in Leipzig (1619) und Jena (1621); ab 1628 Hofmeister und Präzeptor anhaltischer Prinzen; seit 1630 auch im Dienst des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg als dessen Kammerdiener (noch 1632), Sekretär (um 1632/33) und Kammerjunker (1634), dazwischen 1633 in den Niederlanden.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Franz (Seraph) von Dietrichstein
Bischof Franz (Seraph) von Olmütz

geb. 1570
gest. 1636
Anm.: Sohn des Adam von Dietrichstein (1527-1590); Kanonikus in Olmütz (1591) sowie in Breslau und Passau (1593); 1594 Propst von Leitmeritz; 1597 Priester; ab 1599 Kardinal und Bischof von Olmütz; 1607 Präsident des Geheimen Rates; seit 1621 Generalkommissar, Statthalter (Gubernator) und Landeshauptmann in Mähren; 1624 Erhebung in den Fürstenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Graf bzw. Fürst Maximilian von Dietrichstein

geb. 1596
gest. 1655
Anm.: Sohn des Grafen Sigmund von Dietrichstein (1560-1602); ab 1614 erzherzoglicher Kämmerer in Graz; 1622-1637 Obersthofmeister der Kaiserin Eleonora (1598-1655); seit 1651 kaiserlicher Obersthofmeister sowie Mitglied und Präsident des Geheimen Rates; 1629 Erhebung in den Fürstenstand; ab 1634 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Giulio Diodati

geb. 1594
gest. 1635
Anm.: Toskanischer Adliger; kaiserlicher Obristleutnant und Obristfeldquartiermeister (1632), Obrist (1633) und Generalfeldwachtmeister (1634).

Weiterführende Informationen in der GND
Dschaafer Pascha

gest. 1635
Anm.: 1634/35 Statthalter von Ofen; vgl. Anton von Gévay: Versuch eines chronologischen Verzeichnisses der türkischen Statthalter von Ofen, in: Der österreichische Geschichtsforscher II (1841), S. 75f.
Fürst Johann Anton von Eggenberg
Herzog Johann Anton von Krumau
Graf Johann Anton von Gradisca

geb. 1610
gest. 1649
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Ulrich von Eggenberg (1568-1634); ab 1629 kaiserlicher Kämmerer; seit 1635 Landeshauptmann von Krain, bald darauf auch Mitglied des innerösterreichischen Geheimen Rates; 1638 kaiserlicher Gesandter in Rom; 1647 Belehnung mit der reichsunmittelbaren gefürsteten Grafschaft Gradisca; ab 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Georg Haubold von Einsiedel

geb. 1587
gest. 1642
Anm.: Sohn des Georg Heinrich von Einsiedel (1550-1633); Erbherr auf Roschwitz; in seiner Jugend für acht Jahre zur See, u. a. in Ostindien; ca. 1625-1628 Hofmeister des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; 1628-1634 fürstlicher Fräulein-Hofmeister in Bernburg; danach weiterhin in anhaltisch-bernburgischen Diensten; zuletzt Rat und Hofmeister der verwitweten Gräfin Sibylla Christina von Hanau-Münzenberg (1603-1686); seit 1627 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Übertreffende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Königin Henrietta Maria von England
Königin Henrietta Maria von Irland
Königin Henrietta Maria von Schottland
Geburtsname: Dauphine Henrietta Maria von Frankreich und Navarra

geb. 1609
gest. 1669
Anm.: Tochter des Königs Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610); 1625-1649 Ehe mit König Karl I. von England (1600-1649); 1644-1660 Exil und seit 1665 Leben in Frankreich.

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König Karl I. von England
König Karl I. von Schottland
König Karl I. von Irland

geb. 1600
gest. 1649
Anm.: Sohn des Königs Jakob VI. von Schottland (Jakob I. von England) (1566-1625); ab 1625 König von England, Schottland und Irland; 1649 durch das Parlament des Hochverrats angeklagt und hingerichtet; seit 1611 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND
Burkhard (1) von Erlach

geb. 1566
gest. 1640
Anm.: Sohn des Burkhard von Erlach (gest. 1566); ab 1610 Herr auf Altenburg (bei Bernburg); seit 1580 Erziehung am Dessauer Hof gemeinsam mit Prinz Christian d. Ä. von Anhalt (1568-1630), den er anschließend auf seiner Kavalierstour durch Italien, Frankreich, England und Holland begleitete; 1591/92 Teilnahme an dessen Expeditionskorps für König Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610); kurpfälzischer Kammerherr, Gesandter und Landrichter der Oberpfalz; anhaltisch-bernburgischer Stallmeister, Hofmeister (ca. 1622/23) und Hofmarschall (seit 1624); ab 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gesunde").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Albert Clodomir Fabriani de Becchetti

gest. 1644
Anm.: Bereits um 1622 Geheimer Kriegsrat, Kämmerer und Obrist der berittenen Leibgarde des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1578-1653); seit 1638 pfalz-neuburgischer Landschaftskommissar.
Mario Filonardi
Erzbischof Marius von Avignon

gest. 1644
Anm.: Sohn des Scipione Filonardi; seit 1624 Erzbischof von Avignon; 1635-1643 Apostolischer Nuntius in Polen.

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König Heinrich III. von Frankreich
König Heinrich II. von Polen
Großfürst Heinrich von Litauen

geb. 1551
gest. 1589
Anm.: Sohn des Königs Heinrich II. von Frankreich (1519-1559); 1573-1574 König von Polen und Großfürst von Litauen; ab 1574 König von Frankreich; seit 1575 Ritter des Hosenbandordens.

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König Ludwig XIII. von Frankreich
König Ludwig II. von Navarra

geb. 1601
gest. 1643
Anm.: Sohn des Königs Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610); seit 1610 König von Frankreich und Navarra (bis 1617 unter Regentschaft seiner Mutter Maria).

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Gräfin N. N. von Fürstenberg

Anm.: Angehörige des südwestdeutschen Reichsgrafengeschlechts.
Graf Matthias Gallas
Duca Matthias di Lucèra

geb. 1584
gest. 1647
Anm.: Sohn des tridentinischen Adligen Pankraz Gallas (1549-1612); zunächst in spanischen und kaiserlichen Kriegsdiensten (1615-1617); 1626-1630 ligistischer Obrist; kaiserlicher Obrist (1629), Generalfeldwachtmeister (1629), Feldzeugmeister (1631), Feldmarschall (1632) und Generalleutnant (1633); ab 1631 kaiserlicher Kämmerer; seit 1639 auch Geheimer Rat; Erhebung in den Freiherren- (1627) und Grafenstand (1632); seit 1635 Duca di Lucèra.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Justus (von) Gebhard

geb. 1588
gest. 1656
Anm.: Geboren in Kamenz/Oberlausitz; Dr. jur.; 1619-1625 Syndikus in Zittau; 1628 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1628 Reichshofrat; 1635 kaiserlicher Gesandter beim Abschluss des Prager Friedens; seit 1639 Zugangsbevollmächtigung zum Geheimen Rat; 1647 kaiserlicher Sondergesandter bei den Ulmer Waffenstillstandsverhandlungen; 1636 Erhebung in den Ritterstand; vgl. Oswald von Gschließer: Der Reichshofrat. Bedeutung und Verfassung, Schicksal und Besetzung einer obersten Reichsbehörde von 1559 bis 1806, Wien 1942, S. 220f.

Weiterführende Informationen in der GND
Hans Ehrenreich Geyer von Osterburg

gest. nach 1656
Anm.: Sohn des Hans Adam Geyer von Osterburg (gest. nach 1620); um 1623 Page des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; seit 1635 kaiserlicher Kämmerer; 1650 Erhebung in den Freiherrenstand.
Edvige Maria Gonzaga di Bozzolo
Geburtsname: Herzogin Hedwig Maria von Sachsen-Lauenburg

geb. 1597
gest. 1644
Anm.: Tochter des Herzogs Franz II. von Sachsen-Lauenburg (1547-1619); seit 1633 Ehe mit Annibale Gonzaga di Bozzolo (1602-1668).
John Gordon

gest. 1649
Anm.: Unehelicher Sohn des schottischen Adligen Adam Gordon in Doll; 1627 in dänischen Kriegsdiensten; danach kaiserlicher Hauptmann und Obristwachtmeister (1627), Obristleutnant (1632) und Obrist (1634-1642), der 1634 als Kommandant von Eger seinen Oberbefehlshaber Wallenstein (1583-1634) tötete; seit 1634 auch kaiserlicher Kämmerer.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Friedrich Günther

geb. 1581
gest. 1655
Anm.: Sohn des Helmstedter Philosophieprofessors Owen Günther (1532-1615); zunächst Rat der Herzogin Anna Sophia von Braunschweig-Wolfenbüttel (1598-1659); ab 1615 Sekretär der deutschen Kanzlei in Kopenhagen; seit 1621 Kammerobersekretär; mehrfach dänischer Gesandter.

Weiterführende Informationen in der GND
Hans Volkmar Hahn vom Brauneckh

Anm.: Bis 1635 Wiener Hofmeister des Markgrafen Johann Georg von Brandenburg (1598-1637); danach bis November 1635 Hofjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Johann Georg Halbritter

geb. 1591
gest. 1649
Anm.: Sohn des Tübinger Rechtsprofessors Johann Halbritter (1560-1627); Studium und Promotion zum Dr. jur. (1615) in Tübingen; danach Syndikus in Wimpfen; seit 1622 Ratsherr und Advokat in Regensburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Halil Pascha

gest. 1629
Anm.: Geboren in Armenien; 1616-1619 und 1626-1628 Großwesir des Osmanischen Reiches.
Hugo von Hallwyl

geb. 1576
gest. 1649
Anm.: Sohn des Johann Theoderich von Hallwyl (1550-1606); 1613-1616 Herr auf Trostburg; seit 1623 Erbherr auf Kschiwsoudow und Tschechtitz; oberösterreichischer Regimentsrat; Oberstkämmerer des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich (1614-1662).

Weiterführende Informationen in der GND
August von Hanow

geb. 1591
gest. 1661
Anm.: Sohn des pommerischen Adligen und Greifenberger Bürgermeisters Dionysius von Hanow; 1603-1616 Page an thüringischen, pommerischen, dänischen und schleswig-holsteinischen Höfen; ab 1616 in braunschweigischen, kursächsischen, badischen und spanischen Kriegsdiensten; 1618-1631 außerdem Kammerjunker der verwitweten Kurfürstin Hedwig von Sachsen (1581-1641); kursächsischer Rittmeister (1631), Obristwachtmeister (1632), Obristleutnant (1633), Obrist (1635-1650) und Generalwachtmeister (1640); 1642-1644 schwedischer Kriegsgefangener; 1645-1647 Befehlshaber der kursächsischen Reiter in der kaiserlichen Armee; 1655-1660 Oberhauptmann von Thüringen sowie Amtshauptmann von Langensalza, Thamsbrück und Weißensee; seit 1635 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Glänzende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Julius von Hardegg

geb. 1594
gest. 1684
Anm.: Sohn des Grafen Georg Friedrich von Hardegg (1568-1628); 1629-1636 kaiserlicher Obrist; zeitweise auch Stallmeister von Wallenstein (1583-1634); seit 1633 kaiserlicher Kämmerer.
Ernst Adalbert von Harrach
Erzbischof Ernst Adalbert von Prag
Bischof Ernst Adalbert von Trient

geb. 1598
gest. 1667
Anm.: Sohn des Karl von Harrach (1570-1628); ab 1621 Cameriere segreto von Papst Gregor XV. (1554-1623); seit 1623 Erzbischof von Prag; ab 1626 Kardinal; seit 1665 auch Bischof von Trient.

Weiterführende Informationen in der GND
Harrach, Familie
Grafen von Harrach

Anm.: Österreichisches Adelsgeschlecht.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Graf Leonhard Karl von Harrach

geb. 1594
gest. 1645
Anm.: Sohn des Karl von Harrach (1570-1628); 1616-1618 niederösterreichischer Regimentsrat; 1618-1628 Reichshofrat; seit 1619 kaiserlicher Kämmerer; 1631-1637 Obersthofmarschall; 1627 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND
Franz von Hatzfeldt
Bischof Franz von Würzburg
Bischof Franz von Bamberg

geb. 1596
gest. 1642
Anm.: Sohn des kurmainzischen Rates Sebastian von Hatzfeldt (1566-1631); Domherr in Würzburg (1606) und Bamberg (1608); ab 1631 Bischof von Würzburg; seit 1633 Bischof von Bamberg.

Weiterführende Informationen in der GND
François de Hénin

geb. ca. 1600/01
gest. 1645
Anm.: Sohn des lothringischen Gouverneurs Étienne de Navier (gest. 1617), der den Namen Hénin angenommen hatte; zunächst in französischen (1617/18), ligistischen und spanischen Kriegsdiensten; ab 1624 "Aventurier" und später Rittmeister im kaiserlichen Regiment des Herzogs Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg (1598-1642); 1634/35 Verhaftung wegen angeblicher Beteiligung an der Verschwörung von Wallenstein (1583-1634); danach erneut im kaiserlichen Heer, zuletzt als Obristleutnant (1641) und Obrist (1643); seit 1636 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Saure").
Landgraf Georg II. von Hessen-Darmstadt

geb. 1605
gest. 1661
Anm.: Sohn des Landgrafen Ludwig V. von Hessen-Darmstadt (1577-1626); seit 1626 regierender Landgraf von Hessen-Darmstadt.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Hessische Biographie
Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel

geb. 1602
gest. 1637
Anm.: Sohn des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); ab 1617 Administrator von Hersfeld; nach der erzwungenen Abdankung seines Vaters seit 1627 regierender Landgraf von Hessen-Kassel; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Kitzliche").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Zacharias Hilger

Anm.: Geboren in Kamitz; um 1635 Kaufmann in Wien.
Hosea

Anm.: Biblischer Prophet.

Weiterführende Informationen in der GND
Jesus Christus
Jesus von Nazareth

Anm.: Biblische Figur.

Weiterführende Informationen in der GND
König Herodes I. von Judäa
Gaius Iulius Herodes

geb. ca. 73 v. Chr.
gest. 4 v. Chr.
Anm.: Sohn des Antipatros aus Idumäa (gest. 43 v. Chr.); ab 47 v. Chr. römischer Statthalter von Galiläa; seit 37 v. Chr. römischer Klientelkönig in Judäa, Galiläa, Samaria und angrenzenden Gebieten.

Weiterführende Informationen in der GND
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand II.
König Ferdinand II. von Böhmen
König Ferdinand II. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand II. von Österreich

geb. 1578
gest. 1637
Anm.: Sohn des Erzherzogs Karl II. von (Inner-)Österreich (1540-1590); ab 1590 regierender Erzherzog der innerösterreichischen Erblande (bis 1596 unter Vormundschaft); 1617-1627 König von Böhmen; 1618-1625 König von Ungarn; seit 1619 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; ab 1596 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand III.
König Ferdinand III. von Böhmen
König Ferdinand III. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand III. (Ernst) von Österreich

geb. 1608
gest. 1657
Anm.: Sohn des späteren Kaisers Ferdinand II. (1578-1637); ab 1626 König von Ungarn; seit 1627 König von Böhmen; im Dezember 1636 Wahl zum römisch-deutschen König; ab 1637 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; seit 1625 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Karl V.
König Karl I. von Spanien
Erzherzog Karl I. von Österreich
Herzog Karl III. von Luxemburg

geb. 1500
gest. 1558
Anm.: Sohn des Herzogs Philipp I. von Burgund (1478–1506), ab 1504 König von Kastilien und León; 1516–1555 Herzog von Luxemburg; 1516–1556 König von Spanien; 1519-1556 römisch-deutscher König; 1519–1521 regierender Erzherzog von Österreich; 1520-1556 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; seit 1501 Ritter und 1506-1555 Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies; ab 1508 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Rudolf II.
König Rudolf II. von Böhmen
König Rudolf II. von Ungarn
Erzherzog Rudolf V. von Österreich

geb. 1552
gest. 1612
Anm.: Sohn des späteren Kaisers Maximilian II. (1527-1576); 1571–1576 Statthalter von Niederösterreich; 1572–1608 König von Ungarn; 1575–1611 König von Böhmen; 1576–1608 regierender Erzherzog von Österreich; seit 1576 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; seit 1578 Ritter des Hosenbandordens; seit 1585 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kaiserin (Heiliges Römisches Reich) Eleonora
Königin Eleonora von Böhmen
Königin Eleonora von Ungarn
Erzherzogin Eleonora von Österreich
Geburtsname: Eleonora Gonzaga

geb. 1598
gest. 1655
Anm.: Tochter des Vincenzo I Gonzaga, Duca di Mantova e Monferrato (1562-1612); 1622-1637 Ehe mit Kaiser Ferdinand II. (1578-1637).

Weiterführende Informationen in der GND
Kaiserin (Heiliges Römisches Reich) Maria Anna
Königin Maria Anna von Böhmen
Königin Maria Anna von Ungarn
Erzherzogin Maria Anna von Österreich
Geburtsname: Infantin Maria Anna von Spanien

geb. 1606
gest. 1646
Anm.: Tochter des Königs Philipp III. von Spanien (1578-1621); seit 1631 Ehe mit Kaiser Ferdinand III. (1608-1657).

Weiterführende Informationen in der GND
Rudolf Kern

Anm.: Sohn des Schemnitzer Waldbürgers Erhard Kern; 1635 Wiener Kammerdiener des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Hans Andreas Kessler von Kessel

gest. nach 1641
Anm.: Vermutlich in der Oberpfalz geboren; ab 1629 kaiserlicher Obristleutnant unter Fürst Ernst von Anhalt-Bernburg (1608-1632) und Obrist (um 1634); 1636-1641 Kommandant in Schweinfurt; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Befördernde").
Graf Franz Christoph Khevenhüller

geb. 1588
gest. 1650
Anm.: Sohn des Grafen Bartholomäus Khevenhüller (1539-1613); um 1609 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1614 kaiserlicher Kämmerer; 1617-1631 kaiserlicher Gesandter in Madrid; seit 1621 Geheimer Rat; 1631-1646 Obersthofmeister der Königin bzw. Kaiserin Maria Anna (1606-1646); ab 1623 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Hanns Jakob Khiesel von Kaltenbrunn
Graf Hanns Jakob von Gottschee

geb. 1565
gest. 1638
Anm.: Sohn des Johann Khiesel von Kaltenbrunn (1530-1591); um 1601 Konversion zum katholischen Glauben; Kämmerer und Hofkriegsrat des Erzherzogs Ferdinand II. von (Inner-)Österreich (1578-1637); 1616-1619 kaiserlicher Oberststallmeister; seit 1620 Oberstkämmerer; 1622 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND
König (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand IV.
König Ferdinand IV. von Böhmen
König Ferdinand IV. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand IV. von Österreich

geb. 1633
gest. 1654
Anm.: Sohn des späteren Kaisers Ferdinand III. (1608-1657); ab 1646 König von Böhmen; seit 1647 König von Ungarn; ab 1653 römisch-deutscher König; seit 1650 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Georg von Kötschau

gest. 1659
Anm.: Sohn des Albrecht von Kötschau (gest. 1612); bis 1635 Hofmeister der Gräfin Anna Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt (1584-1652); 1636-1652 Haushofmeister des Herzogs Ernst I. von Sachsen-Gotha (1601-1675); seit 1634 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Prangende").
Ignatius Krafft von Lammersdorff

geb. 1590
gest. 1639
Anm.: Sohn des Pankraz Krafft (1555-1616) in Aachen; 1618-1622 Abt des Stiftes Neukloster in Wiener Neustadt; 1622-1638 Abt von Lilienfeld; 1633-1637 Hofkammerpräsident; auch kaiserlicher Geheimer Rat; 1636 Erhebung in den Freiherrenstand.

Weiterführende Informationen in der GND
Antoine de Laage
Antoine de L'Age
Duc Antoine de Puylaurens

geb. 1602
gest. 1635
Anm.: Adliger aus dem Languedoc; enger Vertrauter und Favorit des Gaston de Bourbon, Duc d'Orléans (1608-1660); 1634 Erhebung zum Duc de Puylaurens und Pair de France; 1635 Verhaftung wegen seiner Intrigen gegen Kardinal Richelieu (1585-1642).
Wilhelm Lamormaini
Wilhelm Lämmermann
Guillaume Germain de Lamormain

geb. 1570
gest. 1648
Anm.: Sohn des Eberhard Germain; ab 1590 Jesuit; 1592-1596 Studium der Theologie in Wien; Professor der Philosophie (1598–1604) und Theologie (1606–1612) an der Jesuitenuniversität Graz; 1613 deren Rektor; 1622-1625 Rektor des Jesuitenkollegs in Wien; 1624-1637 Beichtvater von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); 1639-1643 Rektor des Wiener Jesuitenkollegs; 1643/44 Oberer der österreichischen Jesuitenprovinz.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Hans Christoph Lauer

geb. 1585
gest. 1639
Anm.: Sohn des Nürnberger Goldschmieds und Münzmeisters David Lauer d. Ä. (1557-1619); ab 1610 Goldschmiedemeister in Nürnberg; seit 1619 Münzmeister und ab 1622 auch Genannter des Rates der Reichsstadt Nürnberg.

Weiterführende Informationen in der GND
Friedrich Lebzelter

geb. 1565
gest. 1640
Anm.: Augsburger Bürger und Handelsmann; kursächsischer Kammerdiener, Agent und Gesandter, u. a. in Prag (1618-1620), Wien (seit 1620) und Hamburg (1632-1634).
Georg Lippay
Lippay György
Bischof Georg von Veszprém
Bischof Georg von Erlau
Erzbischof Georg von Gran

geb. 1600
gest. 1666
Anm.: Sohn des Johann Lippay (gest. 1616); 1633-1637 Bischof von Veszprém; ab 1635 Reichskanzler von Ungarn; kaiserlicher Geheimer Rat; 1637-1642 Bischof von Erlau (Eger); seit 1642 Erzbischof von Gran (Esztergom).

Weiterführende Informationen in der GND
Katharina Benigna Popel von Lobkowitz
Kateřina Benigna Popel z Lobkovic

geb. 1594
gest. 1653
Anm.: Tochter des Adam Havel Popel von Lobkowitz (1557-1605); 1608-1647 Ehe mit Wilhelm Popel von Lobkowitz (1575-1647).
Graf Ludwig von Lodron

geb. 1484
gest. 1537
Anm.: Sohn des Grafen Paris von Lodron (1453-1505); ab 1515 in kaiserlichen Kriegsdiensten als Feldobrist (1524) gegen Franzosen und Türken; 1528/29 in französischer Kriegsgefangenschaft.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Hans Christoph Löbl von Greinburg

geb. 1587
gest. 1638
Anm.: Sohn des Hans Bernhard Löbl von Greinburg (gest. 1609); ab 1619 kaiserlicher Kämmerer; kaiserlicher Obrist (1619) und Generalwachtmeister (1626); seit 1629 Obrist der Stadtguardia und Stadtkommandant von Wien; ab 1637 Hofkriegsrat.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Johann Löw d. Ä.

geb. 1575
gest. 1649
Anm.: Geboren in Eisenach; Hofadvokat und 1604-1645 anhaltischer Agent beim Reichshofrat in Wien; Tätigkeit in derselben Funktion für weitere lutherische und reformierte Reichsfürsten und -grafen (u. a. Braunschweig und Lüneburg, Pfalz-Sulzbach, Hanau-Münzenberg bzw. -Lichtenberg, Hohenlohe-Neuenstein, Castell, Bentheim-Tecklenburg, Nassau-Dillenburg, Erzstift Bremen) sowie für den König von Dänemark; 1614 Nobilitierung.
N. N. von Logau

Anm.: Schlesischer Adliger; um 1635 Aufwärter des Herzogs Julius Heinrich von Sachsen-Lauenburg (1586-1665).
Gräfin Maria Anna Franziska von Losenstein
Geburtsname: Gräfin Maria Anna Franziska von Mansfeld-Vorderort

geb. 1608
gest. 1654
Anm.: Tochter des Grafen Bruno von Mansfeld-Vorderort (1576-1644); 1627-1653 Ehe mit Graf Georg Achaz von Losenstein (1597-1653).
Peter von Losy

gest. nach 1640
Anm.: Kaiserlicher Rittmeister (1624) und Kroaten-Obrist (1630-1641); 1635 Todesurteil wegen Beteiligung an der "Verschwörung" von Wallenstein (1583-1634), jedoch Begnadigung.
Herzog Karl IV. von Lothringen und Bar

geb. 1604
gest. 1675
Anm.: Sohn des Herzogs Franz II. von Lothringen und Bar (1572-1632); seit 1625 Herzog von Lothringen und Bar; 1634 vorübergehende Abdankung zugunsten seines Bruders Nikolaus Franz (1609-1670); zwischen 1634 und 1641, 1641 und 1661 bzw. 1670-1675 durch französische Besetzung seines Herzogtums mehrfach von der Regierung abgehalten.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
König Alexander III. (der Große) von Makedonien

geb. 356 v. Chr.
gest. 323 v. Chr.
Anm.: Sohn des Königs Philipp II. von Makedonien (gest. 336 v. Chr.); seit 336 v. Chr. König von Makedonien; bedeutender antiker Feldherr und Eroberer.

Weiterführende Informationen in der GND
Manrique de Lara, Familie

Anm.: Spanisches Hochadelsgeschlecht.
Graf Bruno von Mansfeld-Vorderort

geb. 1576
gest. 1644
Anm.: Sohn des Grafen Bruno von Mansfeld-Vorderort (1545-1615); um 1600 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1603 kaiserlicher Kriegsrat; seit 1607 Kämmerer des Erzherzogs Matthias von Österreich (1557-1619); 1615-1619 kaiserlicher Trabantenhauptmann; 1620-1637 Oberststallmeister und Oberstjägermeister von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); ab 1637 kaiserlicher Kämmerer.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Gräfin Maria von Mansfeld-Vorderort
Maria von Pernstein
Maria z Pernštejna
Geburtsname: Maria Manrique de Lara y Mendoza

geb. ca. 1570
gest. 1636
Anm.: Tochter des Juan Manrique de Lara y Mendoza (1536-1593); 1587-1597 erste Ehe mit Johann von Pernstein (1561-1597); seit 1608 zweite Ehe mit Graf Bruno von Mansfeld-Vorderort (1576-1644).
Graf Wolfgang von Mansfeld-Vorderort

geb. 1575
gest. 1638
Anm.: Sohn des Grafen Bruno von Mansfeld-Vorderort (1545-1615); kaiserlicher Hauptmann (1602) und Obrist (1604/05); 1606 Obrist der Schwäbischen Kreisarmee; 1610 kursächsischer Obrist und Oberhauptmann des Vogtländischen Kreises; 1612 Obrist und Statthalter des Landgrafen Ludwig V. von Hessen-Darmstadt (1577-1626); 1614 kaiserlicher Obrist; 1620-1623 kursächsischer Generalleutnant; ab 1623 Kommandant der ungarischen Festung Raab; seit 1624 endgültig in kaiserlichen Kriegsdiensten, zuletzt als Feldmarschall (1632); spätestens 1627 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1627 kaiserlicher Kämmerer; 1630/31 Statthalter der Stifte Magdeburg und Halberstadt; seit 1637 Geheimer Rat.

Weiterführende Informationen in der GND, Sächsische Biographie
N. N. von Manteuffel (2)

gest. 1635
Anm.: Obrist, der angeblich im Duell durch den kursächsischen Generalmajor Herzog Franz Karl von Sachsen-Lauenburg (1594-1660) getötet wurde.
Eberhard von Manteuffel
Eberhard Szoege

geb. 1590
gest. 1637
Anm.: Sohn des polnischen Obristen Evert von Manteuffel (gest. 1614); zunächst polnischer Fähnrich; dann kaiserlicher Hauptmann (sieben Jahre) und Obristleutnant (1631) und Obrist (1632); ab 1634 kaiserlicher Kämmerer; 1636 Erhebung in den Freiherrenstand; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Saurliche").

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Maria Heilige

Anm.: Mutter von Jesus Christus, weshalb sie als "Muttergottes" bzw. "Gottesgebärerin" verehrt wird.

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Lothar von Metternich
Erzbischof und Kurfürst Lothar von Trier

geb. 1551
gest. 1623
Anm.: Sohn des Johann von Metternich (gest. 1571); Domizellar (1570), Domkapitular (1575) und Domscholaster (1590) in Trier; seit 1599 Erzbischof und Kurfürst von Trier.

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Hans Michael
Jean Michel

Anm.: Aus Metz stammender Franzose und Bruder des Wiener Hofjuweliers Jakob Michael; um 1635 vermutlich Goldschmied in Nürnberg.
Jakob Michael
Jacques Michel

Anm.: Aus Metz stammender Franzose; um 1635/37 Wiener Hofjuwelier.
Martin Milag(ius)

geb. 1598
gest. 1657
Anm.: Sohn des Schreibers Jakob Milag (1561-1637) aus Triestewitz bei Torgau; 1619-1622 Rechtsstudium in Frankfurt/Oder; 1622 Lic. jur.; 1623-1626 Advokat in Zerbst; 1626-1632 Amtmann von Bernburg; ab 1631 auch anhaltisch-bernburgischer Rat; 1632-1634 Rat im Hochstift Halberstadt unter dem schwedischen Statthalter Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); danach dessen und Fürst Augusts von Anhalt-Plötzkau (1575-1653) Rat; seit 1635 anhaltischer Gesamtrat; daneben anhaltisch-zerbstischer (1637-1645) und anhaltisch-dessauischer Kanzler (ab 1654); zudem anhaltischer Gesandter auf dem Frankfurter Konvent (1634), auf dem Regensburger Reichstag (1640/41), bei den Friedensverhandlungen in Osnabrück (1645-1648) und auf dem Regensburger Reichstag (1652/53); seit 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Mindernde").

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Minerva

Anm.: Römische Göttin der Weisheit, der Kriegstaktik und des Handwerks.

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Johann von Mörder

gest. nach 1645
Anm.: Kaiserlicher Obrist (1626) und Generalwachtmeister.
Graf Julius Neidhart von Mörsperg

geb. 1590
gest. 1642
Anm.: Sohn des Johann Friedrich von Mörsperg (gest. 1626); ab 1615 kaiserlicher Kämmerer; seit 1620 Reichshofrat; Vizelandeshauptmann der Steiermark; ab 1637 Geheimer Rat; 1632 Erhebung in den Grafenstand.

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Gräfin Maria Elisabeth Michaela von Mollart
Geburtsname: Gräfin Maria Elisabeth Michaela von Althan(n)

geb. 1624
gest. 1670
Anm.: Tochter des Grafen Michael Adolf von Althan(n) (1574-1636); 1650 Hofdame der verwitweten Kaiserin Eleonora (1598-1655); 1650-1669 Ehe mit Graf Peter Franz Ernst von Mollart (gest. 1669); vgl. Katrin Keller: Hofdamen. Amtsträgerinnen im Wiener Hofstaat des 17. Jahrhunderts, Wien 2005, S. 262.
Sancho de Monroy y Zúñiga
Marqués Sancho de Castañeda

geb. 1576
gest. 1646
Anm.: Sohn des Fernando de Monroy y Cardona (1552-1606); ab ca. 1597 in spanischen Kriegsdiensten; seit 1602 Kämmerer des Regenten Erzherzog Albrecht VII. von Österreich (1559-1621) in den Spanischen Niederlanden; ab 1614 militärischer Generalinspektor von Portugal; seit 1618 Generalinspektor der Galeeren in Spanien und Italien; 1621 spanischer Sondergesandter in Frankreich; 1623-1630 außerordentlicher Botschafter in Genua; 1630–1632 ordentlicher Botschafter in London; 1632-1641 ordentlicher spanischer Botschafter am Wiener Kaiserhof; zudem Kriegs- und Staatsrat des Königs Philipp IV. von Spanien (1605-1665); ab 1632 erster Marqués de Castañeda.
Conte bzw. Principe Raimondo Montecuccoli

geb. 1609
gest. 1680
Anm.: Sohn des Conte Galeotto Montecuccoli (1570-1619); kaiserlicher Musketier (1625), Obrist (1635-1645), Generalfeldwachtmeister (1642), Feldmarschalleutnant (1644), General der Kavallerie (1648), Feldmarschall (1658) und Generalleutnant (1664); 1639-1642 schwedischer Kriegsgefangener; ab 1645 kaiserlicher Kämmerer und Hofkriegsrat; seit 1668 Hofkriegsratspräsident; 1651 Erhebung in den Fürstenstand; ab 1668 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Johann (Ernst) von Montrichier

geb. 1597
gest. 1648
Anm.: Sohn des Heinrich von Montrichier; zunächst 14 Jahre lang in toskanischen Kriegsdiensten; ab 1630 kaiserlicher Kämmerer; seit 1631 kaiserlicher Obrist.
Murteza Pascha

gest. 1636
Anm.: Geboren in Bosnien; nach langjährigem persönlichen Dienst am Sultan Oberhaupt der Falkenaufseher; türkischer Statthalter von Damaskus (1620/21), Bosnien (1625/26), Ofen (1626-1630), Özi und Silistrien (1630-1632) sowie Diyarbakir (1632/33); 1634 Oberbefehlshaber der Armee des Osmanischen Reiches gegen Polen; seit 1635 Statthalter im von den Persern eroberten Eriwan; Schwager von Sultan Murad IV. (1612-1640); vgl. Nedim Zahirović: Murteza Pascha von Ofen zwischen Panegyrik und Historie. Eine literarisch-historische Analyse eines osmanischen Wesirspiegels von Nergisi, Frankfurt/Main 2010, S. 103-107.

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Graf Friedrich Heinrich von Nassau-Dillenburg
Fürst Friedrich Heinrich von Oranien

geb. 1584
gest. 1647
Anm.: Sohn des Fürsten Wilhelm I. von Oranien (1533-1584); ab 1625 Fürst von Oranien und Statthalter der Vereinigten Niederlande; seit 1627 Ritter des Hosenbandordens.

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N. N. Nauwach (1)

gest. 1635
Anm.: Gemahlin des Komponisten Johann Nauwach.
N. N. Nauwach (2)

gest. 1635
Anm.: Kind des Musikers Johann Nauwach.
Johann Nauwach von Münchenberg

geb. ca. 1595
gest. 1645(?)
Anm.: Geboren in der Mark Brandenburg; 1607-1612 Kapellknabe in Dresden; 1612-1618 musikalische Ausbildung (Laute) in Italien; ab 1623 kurfürstlich-sächsischer Kammermusiker; bis 1629 Mitglied der Dresdener Hofkapelle; ca. 1629 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1630 kaiserlicher Kammermusiker; bis 1637 auch Kammerdiener der Erzherzogin Cäcilia Renata (1611-1644); 1637-1645 Instrumentalist und Tenor am Wiener Kaiserhof; 1630 Nobilitierung.

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Nestor von Pylos

Anm.: Nach der griechischen Mythologie sagenhafter Herrscher von Pylos, der als einer der Helden vor Troja wegen seiner Klugheit berühmt war und drei Menschenalter gelebt haben soll.

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Graf Johann Heinrich Nothafft von Wernberg

geb. 1604
gest. 1665
Anm.: Sohn des oberpfälzischen Adligen Wolf Albrecht Nothafft von Wernberg (1589-1621); 1625 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1630 Reichshofrat; seit 1632 kaiserlicher Kämmerer; ab 1656 Rat und Kämmerer des Kurfürsten Ferdinand Maria von Bayern (1636-1679); seit 1663 Reichshofsratsvizepräsident; Erhebung in den Freiherren- (1632) und Grafenstand (1637); 1663 Verleihung des großen Palatinats; seit 1656 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nachsuchende").

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Österreich, Haus (Erzhaus)
Herzöge bzw. Erzherzöge von Österreich
Könige von Böhmen
Könige von Ungarn

Anm.: Österreichische Linie der Habsburger.

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Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich
Bischof Leopold Wilhelm von Passau
Bischof Leopold Wilhelm von Straßburg
Bischof Leopold Wilhelm von Halberstadt
Erzbischof Leopold Wilhelm von Magdeburg
Bischof Leopold Wilhelm von Olmütz
Bischof Leopold Wilhelm von Breslau

geb. 1614
gest. 1662
Anm.: Sohn von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); ab 1625 Bischof von Passau; seit 1626 Bischof von Straßburg; 1627-1648 Bischof von Halberstadt; 1629-1635 Erzbischof von Magdeburg; ab 1637 Bischof von Olmütz; 1639-1642 und 1645/46 Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee; seit 1641 Hochmeister des Deutschen Ordens; 1647-1656 Statthalter der Spanischen Niederlande; ab 1656 Bischof von Breslau.

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Johann Christoph von Paar

geb. ca. 1580
gest. 1637
Anm.: Sohn des Johann Baptist von Paar (gest. 1592); ab 1606 erzherzoglicher Kämmerer in Graz; seit 1622 kaiserlicher Obersthofpostmeister.

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Graf Karl Franz von Paar

geb. 1615
gest. 1673
Anm.: Sohn des Johann Christoph von Paar (gest. 1637); ab 1645 kaiserlicher Obersthofpostmeister; seit 1650 auch kaiserlicher Kämmerer; 1652 Erhebung in den Grafenstand.
Graf Peter Ernst von Paar

geb. 1618
gest. 1688
Anm.: Sohn des Johann Christoph von Paar (gest. 1637); seit 1675 kaiserlicher Kämmerer; 1652 Erhebung in den Grafenstand.
Nestor Pallavicino di Varano
Nestor Pallavicini di Varano
Marchese Nestor di Varano de' Melegari

gest. 1654
Anm.: Italienischer Adliger; durch Heirat Erbherr auf Tüßling, Winhöring, Frauenbühl und Niedernfels; 1620 Begleiter des Herzogs Maximilian I. von Bayern (1573-1651) nach Böhmen; später bayerischer Kämmerer; ab 1630 Pfleger zu Moormösen; seit 1635 Obersthofmeister der Kurfürstin Maria Anna von Bayern (1610-1665).
Papst Urban VIII.
Erzbischof Maffeo von Nazareth
Bischof Maffeo von Spoleto
Maffeo Barberini

geb. 1568
gest. 1644
Anm.: Sohn des Antonio Barberini (gest. 1571); 1604-1606 Apostolischer Nuntius in Frankreich; 1604-1608 Erzbischof von Nazareth; ab 1606 Kardinal; 1608-1617 Bischof von Spoleto; 1610-1623 Präfekt der Apostolischen Signatur; seit 1623 Papst.

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Schah Safi I. von Persien

geb. 1611
gest. 1642
Anm.: Sohn des Safawiden-Prinzen Mohammad Baqer Mirza (1587-1615), der auf Befehl seines Vaters Abbas I. (1571-1629) ermordet wurde; seit 1629 Schah von Persien.

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Pfalzgräfin Katharina Charlotte von Pfalz-Neuburg
Geburtsname: Pfalzgräfin Katharina Charlotte von Pfalz-Zweibrücken

geb. 1615
gest. 1651
Anm.: Tochter des Pfalzgrafen Johann II. von Pfalz-Zweibrücken (1584-1635); seit 1631 Ehe mit Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1578-1653).

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Pfalzgraf Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg

geb. 1547
gest. 1614
Anm.: Sohn des Pfalzgrafen Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken (1526-1569), der 1557 auch Pfalz-Neuburg erbte; seit 1569 regierender Landesfürst von Pfalz-Neuburg.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg
Herzog Wolfgang Wilhelm von Jülich und Berg

geb. 1578
gest. 1653
Anm.: Sohn des Pfalzgrafen Philipp Ludwig von Neuburg (1547-1614); 1613 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1614 regierender Landesfürst von Pfalz-Neuburg sowie Herzog von Jülich und Berg; seit 1615 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Pfalzgräfin Elisabeth von Pfalz-Simmern
Äbtissin Elisabeth (1) von Herford

geb. 1618
gest. 1680
Anm.: Tochter des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632); ab 1661 Koadjutorin und seit 1667 Äbtissin des reichsunmittelbaren Stifts Herford.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz
König Friedrich I. von Böhmen

geb. 1596
gest. 1632
Anm.: Sohn des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz (1574-1610); 1610-1623 Kurfürst von der Pfalz (bis 1614 unter Vormundschaft); 1619/20 ebenso König von Böhmen ("Winterkönig"); ab 1620 Exil in den Vereinigten Niederlanden; 1623 Übertragung der pfälzischen Kurwürde auf Herzog Maximilian I. von Bayern (1573-1651) durch Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); seit 1612 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Pfalz, Haus
Kurfürsten von der Pfalz
Pfalzgrafen bei Rhein

Anm.: Rheinpfälzischer Zweig der reichsfürstlichen Wittelsbacher-Dynastie.

Weiterführende Informationen in der GND
Kurfürst Philipp Wilhelm von der Pfalz
Pfalzgraf Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg
Herzog Philipp Wilhelm von Jülich und Berg

geb. 1615
gest. 1690
Anm.: Sohn des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1578-1653); ab 1653 regierender Landesfürst von Pfalz-Neuburg; 1653-1679 regierender Herzog von Jülich und Berg; seit 1685 auch Kurfürst von der Pfalz; ab 1653 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Conte bzw. Principe Ottavio Piccolomini d'Aragona
Duca Ottavio d' Amalfi

geb. 1599
gest. 1656
Anm.: Sohn des toskanischen Adligen Silvio Piccolomini (1543-1609); ab 1618 abwechselnd in kaiserlichen und spanischen Kriegsdiensten als Obrist (1627), Generalfeldwachtmeister (1632), General der Kavallerie (1633), Feldmarschall (1634) und Generalleutnant (1648); seit 1622 kaiserlicher Kämmerer; ab 1639 Hartschierhauptmann von Kaiser Ferdinand III. (1608-1657); 1648-1650 Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee; Erhebung in den Grafen- (1638) und Fürstenstand (1653); seit 1639 Duca d'Amalfi; ab 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Zwingende"); seit 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Königin Cäcilia Renata von Polen
Großfürstin Cäcilia Renata von Litauen
Geburtsname: Erzherzogin Cäcilia Renata von Österreich

geb. 1611
gest. 1644
Anm.: Tochter des späteren Kaisers Ferdinand II. (1578-1637); seit 1637 Ehe mit König Władysław IV. von Polen (1595-1648).

Weiterführende Informationen in der GND
König Johann II. Kasimir von Polen
Großfürst Johann II. Kasimir von Litauen

geb. 1609
gest. 1672
Anm.: Sohn des Königs Sigismund III. von Polen (1566-1632); 1648-1668 König von Polen und Großfürst von Litauen; seit 1638 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
König Władysław III. von Polen
König Ulászló I. von Ungarn
König Vladislav I. von Kroatien

geb. 1424
gest. 1444
Anm.: Sohn des Königs Władysław II. von Polen (gest. 1434); ab 1434 König von Polen (unter Vormundschaft); seit 1440 König von Ungarn und Kroatien.

Weiterführende Informationen in der GND
König Władysław IV. von Polen
Großfürst Władysław II. von Litauen

geb. 1595
gest. 1648
Anm.: Sohn des Königs Sigismund III. von Polen (1566-1632); 1610-1613 erwählter Zar des Moskauer Reiches; ab 1632 König von Polen und Großfürst von Litauen; seit 1615 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Bogislaw XIV. von Pommern
Herzog Bogislaw XIV. von Pommern-Stettin
Bischof Bogislaw von Cammin

geb. 1580
gest. 1637
Anm.: Sohn des Herzogs Bogislaw XIII. von Pommern-Stettin (1544-1606); ab 1622 regierender Herzog von Pommern-Stettin und Titularbischof von Cammin; seit 1625 Landesfürst des gesamten Herzogtums Pommern.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Graf Johann Ferdinand von Porcia

geb. 1606
gest. 1665
Anm.: Sohn des Grafen Johann Sforza von Porcia (1576-1624); ab 1633 kaiserlicher Kämmerer; 1639-1647 Landesverweser des Herzogtums Krain; 1647-1652 kaiserlicher Botschafter in Venedig; seit 1652 Obersthofmeister des Erzherzogs und späteren Kaisers Leopold I.; ab 1655 Geheimer Rat; seit 1658 Geheimratspräsident; 1662 Erhebung in den Fürstenstand; ab 1657 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Gräfin Maria Katharina von Porcia
Geburtsname: Gräfin Maria Katharina von Althan(n)

geb. 1612
gest. 1643
Anm.: Tochter des Grafen Michael Adolf von Althan(n) (1574-1636); 1634-1642 Hofdame der Königin bzw. Kaiserin Maria Anna (1606-1646); seit 1642 Ehe mit Graf Johann Ferdinand von Porcia (1606-1665); vgl. Katrin Keller: Hofdamen. Amtsträgerinnen im Wiener Hofstaat des 17. Jahrhunderts, Wien 2005, S. 263.
Johann Georg Pucher von Meggenhausen

geb. 1602
gest. 1665
Anm.: Sohn des späteren Reichshofrats Johann Rudolf Pucher von Meggenhausen (gest. 1625); ab den 1620er Jahren kaiserlicher Hofkriegsratssekretär; seit 1640 Hofkriegsrat; 1652 Erhebung in den Freiherrenstand.
Hermann von Questenberg

geb. 1581
gest. 1651
Anm.: Sohn des Gerhard von Questenberg (gest. 1587); bereits unter Kaiser Rudolf II. (1552-1612) Dienst der Reichskanzlei, dort bis 1630 wirklicher Sekretär der lateinischen Expedition; ebenso Referent für italienische und polnische Angelegenheiten im Geheimen Rat; ab 1626 Reichshofrat; seit 1633 kaiserlicher Kämmerer; 1627 Erhebung in den Freiherrenstand.

Weiterführende Informationen in der GND
Alexander Regner von Bleyleben

Anm.: Böhmischer Adliger; kaiserlicher Obristwachtmeister, Obrist (um 1635) und Generalauditor.
Rabe von Reithorn

Anm.: Bis 1634 Edelknabe des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670); 1634/35 Kammerpage des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Heinrich II. Reuß zu Burgk

geb. 1575
gest. 1639
Anm.: Sohn des Heinrich II. ("der Lange") Reuß zu Burgk (1543-1608); Herr von Burgk (ab 1608) und Dölau (seit 1636); 1613-1638 brandenburgisch-bayreuthischer Geheimer Rat sowie Landeshauptmann und Stadtvogt von Hof.
Abraham von Rindtorf

geb. ca. 1610
gest. nach 1672
Anm.: Sohn des Abraham von Rindtorf (gest. 1615); ab 1630 Kammerpage, spätestens seit 1636 Kammerjunker (noch 1650), zugleich auch fürstlicher Jägermeister (um 1640, noch 1651) und Stallmeister (nach 1641) des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1640 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Kurze").
Ernst Dietrich von Röder

geb. ca. 1612
gest. 1686
Anm.: Sohn des Harzgeröder Adligen Wolf Dietrich von Röder (gest. 1627); Erbherr auf Ermsleben; bis 1630 Edelknabe und Kammerjunge des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ca. 1632-1635 Hofjunker und ab 1636 Kammerjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1634 zudem fürstlicher Kriegskommissar in den Ämtern Güntersberge und Harzgerode; ab 1655 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Diensthafte").
Georg Ehrenreich (1) von Roggendorf

geb. 1596
gest. 1652
Anm.: Sohn des Kaspar von Roggendorf (gest. 1598); 1620 Ächtung und Enteignung wegen Teilnahme am böhmisch-österreichischen Ständeaufstand; darauf Leben im Exil, nach kaiserlicher Begnadigung (1628) niederösterreichischer Landstand und Hausbesitzer in Wien; seit 1642 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Geduldige").
Hans Rueß von Hopfenbach

gest. nach 1642
Anm.: Vermutlich Exulant aus dem Krainer Ritterstand; 1629-1631 Hofmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Adeliche").
Herzog Friedrich Wilhelm II. von Sachsen-Altenburg
Herzog Friedrich Wilhelm II. von Sachsen-Coburg

geb. 1603
gest. 1669
Anm.: Sohn des Herzogs Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar (1562-1602); bis 1624 gemeinsam mit seinen Brüdern Johann Philipp (1597-1639), Friedrich (1599-1625) und Johann Wilhelm (1600-1632) regierender Herzog von Sachsen-Altenburg (unter Vormundschaft); kursächsischer Obrist (1632/33) und Reitergeneral (1633); ab 1639 alleinregierender Herzog von Sachsen-Altenburg und Sachsen-Coburg; seit 1652 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Unschätzbare").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Johann Philipp von Sachsen-Altenburg
Herzog Johann Philipp von Sachsen-Coburg

geb. 1597
gest. 1639
Anm.: Sohn des Herzogs Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar (1562-1602); 1603-1624 gemeinsam mit seinen Brüdern Johann Wilhelm (1600-1632), Friedrich (1599-1625) und Friedrich Wilhelm II. (1603-1669) regierender (bis 1618 unter Vormundschaft), ab 1624 alleinregierender Herzog von Sachsen-Altenburg; seit 1638 zudem Herzog von Sachsen-Coburg; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Köstlichste").

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Sachsen (ernestinische Linie), Haus
Kurfürsten von Sachsen
Herzöge von Sachsen

Anm.: Durch Kurfürst Ernst von Sachsen (1441-1486) begründete Linie der Wettiner, bis 1547 Inhaber der sächsischen Kurwürde.

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Herzog Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg

geb. 1598
gest. 1642
Anm.: Sohn des Herzogs Franz II. von Sachsen-Lauenburg (1547-1619); 1618-1620 in Kriegsdiensten der böhmischen Konföderierten; kaiserlicher Obristleutnant (1621), Obrist (1625-1632) und Generalfeldwachtmeister (1631); 1633-1635 kursächsischer Feldmarschall; 1634/35 kaiserlicher Kriegsgefangener; ab 1641 kaiserlicher Feldmarschall; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Weiße").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Franz Karl von Sachsen-Lauenburg

geb. 1594
gest. 1660
Anm.: Sohn des Herzogs Franz II. von Sachsen-Lauenburg (1547-1619); 1621-1623 und 1625/26 Obrist unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1580-1626); 1626/27 dänischer Obrist; 1630-1633 schwedischer Obrist; 1633-1635 kurbrandenburgischer Obrist; 1635-1637 kursächsischer Obrist und Generalmajor; 1637 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1637 Friedensvermittler zwischen Kaiser Ferdinand III. (1608-1657) und Schweden; ab 1638 kaiserlicher Generalfeldwachtmeister; seit 1636 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Schönste").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Julius Heinrich von Sachsen-Lauenburg

geb. 1586
gest. 1665
Anm.: Sohn des Herzogs Franz II. von Sachsen-Lauenburg (1547-1619); bereits als Jugendlicher Konversion zum katholischen Glauben; kaiserlicher Obrist (1618-1635) und Feldmarschall (1629); 1634/35 Inhaftierung wegen seiner Vertrauensstellung bei Wallenstein (1583-1634); ab 1637 Friedensvermittler zwischen Kaiser Ferdinand III. (1608-1657) und Schweden; seit 1656 regierender Herzog von Sachsen-Lauenburg; ab 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Glückhafte").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Rudolf Maximilian von Sachsen-Lauenburg

geb. 1596
gest. 1647
Anm.: Sohn des Herzogs Franz II. von Sachsen-Lauenburg (1547-1619); 1620/21 und 1625-1628 kaiserlicher Obrist; 1623 Konversion zum katholischen Glauben; 1632 ligistischer Obrist; seit 1636 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Rotgelbe").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar
Herzog Bernhard von Franken

geb. 1604
gest. 1639
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Sachsen-Weimar (1570-1605); ab 1620 gemeinsam mit seinen Brüdern regierender Herzog von Sachsen-Weimar; zunächst Kriegdienst unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1622), Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach (1622) und Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1623); 1625-1627 dänischer Obrist; schwedischer Obrist (1631-1634) und General (1632); 1633/34 Herzog von Franken (größtenteils ehemalige Hochstifte Würzburg und Bamberg als Lehen der schwedischen Krone); ab 1635 Heerführer im französischen Auftrag; seit 1620 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Austrucknende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar

geb. 1562
gest. 1602
Anm.: Sohn des Herzogs Johann Wilhelm I. von Sachsen-Weimar (1530–1573); ab 1573 regierender Herzog von Sachsen-Weimar (bis 1586 unter Vormundschaft); 1591-1601 zudem Administrator des Kurfürstentums Sachsen.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Kurfürst Christian II. von Sachsen

geb. 1583
gest. 1611
Anm.: Sohn des Kurfürsten Christian I. von Sachsen (1560-1591); seit 1591 Kurfürst von Sachsen (bis 1601 unter dem Kuradministrator Herzog Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen

geb. 1585
gest. 1656
Anm.: Sohn des Kurfürsten Christian I. von Sachsen (1560-1591); seit 1611 Kurfürst von Sachsen.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen

geb. 1613
gest. 1680
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen (1585-1656); ab 1656 Kurfürst von Sachsen; seit 1658 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Preißwürdige"); ab 1668 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Duca Vittorio Amedeo I di Savoia

geb. 1587
gest. 1637
Anm.: Sohn des Duca Carlo Emanuele I di Savoia (1562-1630); ab 1630 Duca di Savoia; seit 1632 Anspruch auf den Königstitel von Zypern und Jerusalem.

Weiterführende Informationen in der GND
Adam Gotthard von Schaffgotsch

geb. 1627
gest. 1635
Anm.: Sohn des Hans Ulrich von Schaffgotsch (1595-1635).
Graf Christoph Leopold von Schaffgotsch

geb. 1623
gest. 1703
Anm.: Sohn des Hans Ulrich von Schaffgotsch (1595-1635); 1636 Konversion zum katholischen Glauben; zunächst in kaiserlichen Kriegsdiensten (1647 Hauptmann); ab 1649 erster Oberamtsrat in Schlesien; seit 1654 kaiserlicher Kämmerer; ab 1655 Vizepräsident der schlesischen Kammer; seit 1665 Präsident der schlesischen Kammer sowie Landeshauptmann des Herzogtums Schweidnitz-Jauer; 1672-1675 auch amtierender Oberlandeshauptmann von Schlesien; 1654 Erhebung in den Grafenstand; ab 1694 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Gotthard Franz von Schaffgotsch

geb. 1629
gest. 1668
Anm.: Sohn des Hans Ulrich von Schaffgotsch (1595-1635); 1636 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1647 Domherr und seit 1661 Dompropst in Breslau.

Weiterführende Informationen in der GND
Hans Ulrich von Schaffgotsch
Hans Ulrich von Schaffgotsch, genannt Semperfrei von und zu Kynast und Greiffenstein

geb. 1595
gest. 1635
Anm.: Sohn des Christoph von Schaffgotsch (1552-1601); Inhaber der freien schlesischen Standesherrschaft Trachenberg sowie Erbherr auf Kynast, Greiffenstein, Alt Kemnitz, Hertwigswalde, Prausnitz und Schmiedeberg; 1619/20 einer der schlesischen Defensoren; 1621 Treueid gegenüber Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); kaiserlicher Obrist (1626), Generalfeldwachtmeister (1632) und General der Kavallerie (1633); seit 1627 kaiserlicher Kämmerer; 1634 Verhaftung als Anhänger von Wallenstein (1583-1634); 1635 Hinrichtung in Regensburg; 1627 kaiserliche Verleihung des Titels "Semperfrei" (mit fürstlichen Rechten).

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Graf Johann Ulrich von Schaffgotsch

geb. 1624
gest. 1662
Anm.: Sohn des Hans Ulrich von Schaffgotsch (1595-1635); 1636 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1647 in polnischen Kriegsdiensten, zuletzt als Obrist (1653); 1654 Erhebung in den Grafenstand.
N. N. von Scherffenberg

Anm.: Um 1635 unverheiratete Angehörige des steirischen Adelsgeschlechts.
Johann Ernst von Scherffenberg

geb. 1588
gest. 1662
Anm.: Sohn des Friedrich von Scherffenberg (1542-1609); kaiserlicher Obrist (1621/22 und 1625-1631) und Feldmarschallleutnant (1633); seit 1624 kaiserlicher Kämmerer; 1634/35 in Haft wegen des Verdachts einer hochverräterischen Verschwörung mit Wallenstein (1583-1634).

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Joachim von Schleinitz

geb. 1577
gest. 1644
Anm.: Sohn des Dietrich von Schleinitz (1547-1592) auf Schieritz; kursächsischer Obristleutnant, Generalkriegskommissar (ab 1631) und Obrist (seit 1635); 1639-1642 Kommandant der Stadt Leipzig; ab 1642 Inhaftierung wegen deren Übergabe an die Schweden.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Heinrich Schlick von Passaun
Graf Jindřich Šlik z Pasounu

geb. ca. 1580
gest. 1650
Anm.: Sohn des Grafen Georg Ernst Schlick (gest. 1612); ab 1598 in Kriegsdiensten verschiedener Herren; 1619/20 Obrist in der mährischen Ständearmee; kaiserlicher Obrist (1621-1631), Feldzeugmeister (1626) und Feldmarschall (1627-1630); 1622 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1629 kaiserlicher Kämmerer; 1632-1649 Geheimer Rat und Hofkriegsratspräsident; 1628-1631 Inhaber der Herrschaft Querfurt; seit 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Schrattenbach, Familie
Grafen von Schrattenbach

Anm.: Steirisches Adelsgeschlecht; seit 1649 Grafen.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Felix von Schrattenbach

geb. 1570
Anm.: Sohn des Christoph von Schrattenbach (gest. 1571); kaiserlicher Obrist im Langen Türkenkrieg; innerösterreichischer Hofkriegsrat; seit 1606 erzherzoglicher Kämmerer in Graz; 1635 Plünderung und Zerstörung seines Schlosses Pragwald durch aufständische steirische Bauern.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Johann Friedrich von Schrattenbach

geb. 1605
gest. 1657
Anm.: Sohn des Felix von Schrattenbach (geb. 1570); seit 1635 kaiserlicher Kämmerer; 1649 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND
Königin Christina von Schweden
Herzogin Christina von Bremen und Verden

geb. 1626
gest. 1689
Anm.: Tochter des Königs Gustav II. Adolf von Schweden (1594-1632); 1632-1654 Königin von Schweden, bis 1644 unter der durch Reichskanzler Axel Gustafsson Oxenstierna (1583-1654) geleiteten Vomundschaftsregierung; 1648-1654 regierende Herzogin von Bremen-Verden; 1654 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1655 Leben unter dem Namen Maria Alexandra bzw. Christina Alexandra in Rom.

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König Gustav I. von Schweden

geb. 1496
gest. 1560
Anm.: Sohn des Erik Johansson Wasa (1470-1520); 1521-1523 schwedischer Reichsverweser; seit 1523 König von Schweden.

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König Gustav II. Adolf von Schweden

geb. 1594
gest. 1632
Anm.: Sohn des Königs Karl IX. von Schweden (1550-1611); ab 1611 König von Schweden; seit 1627 Ritter des Hosenbandordens.

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Stephan Sennyey
Sennyey István
Bischof Stephan von Waitzen
Bischof Stephan von Veszprém
Bischof Stephan von Raab

geb. 1580
gest. 1635
Anm.: Sohn des Pankraz Sennyey; 1623-1628 Bischof von Waitzen; 1628-1630 Bischof von Veszprém; seit 1630 Bischof von Raab und Reichskanzler von Ungarn.
Johann Sieber

geb. 1588
gest. 1651
Anm.: Sohn des Leipziger Ratsherrn Veit Sieber (1555-1620); ab 1613 kursächsischer und 1616-1643 (seit 1636 fremdverwaltet) zugleich kaiserlicher Postmeister in Leipzig; 1636 außerdem kaiserlicher Oberproviantkommissar im Niedersächsischen Kreis mit Sitz in Hamburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Wilhelm Slawata von Chlum
Graf Vilém Slavata z Chlumu

geb. 1572
gest. 1652
Anm.: Sohn des Adam Slawata (1546-1616); 1597 Konversion zum katholischen Glauben; 1600-1604 böhmischer Hofmarschall und 1604-1606 amtierender Oberstkämmerer von Kaiser Rudolf II. (1552-1612); 1605-1611 Burggraf von Karlstein; 1611-1617 Obersthoflehensrichter, 1612-1625 Kammerpräsident, 1617-1625 Oberstlandrichter, 1623-1627 Oberstkämmerer, 1627/28 Obershoflandmeister und ab 1628 Oberstkanzler des Königreichs Böhmen; seit 1621 kaiserlicher Kämmerer; ab 1624 Geheimer Rat; 1621 Erhebung in den Grafenstand; seit 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Johann Söldner

geb. ca. 1580
gest. 1649
Anm.: Geboren in Böhmen; Dr. jur.; ab 1622 Sekretär der deutschen Expedition der Reichskanzlei; seit 1634 Reichshofrat; vgl. Oswald von Gschließer: Der Reichshofrat. Bedeutung und Verfassung, Schicksal und Besetzung einer obersten Reichsbehörde von 1559 bis 1806, Wien 1942, S. 232.

Weiterführende Informationen in der GND
Philipp Christoph von Sötern
Erzbischof und Kurfürst Philipp Christoph von Trier
Bischof Philipp Christoph von Speyer

geb. 1567
gest. 1652
Anm.: Sohn des Georg Wilhelm von Sötern (gest. 1593); ab 1610 Bischof von Speyer; seit 1623 Erzbischof und Kurfürst von Trier; 1635-1645 erst spanischer, dann kaiserlicher Gefangener wegen seines Bündnisvertrages mit Frankreich (1632).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Infant Fernando von Spanien und Portugal
Don Fernando de Austria
Erzbischof Fernando von Toledo

geb. 1609/10
gest. 1641
Anm.: Sohn des Königs Philipp III. von Spanien (1578-1621); ab 1619 Kardinal; seit 1620 Erzbischof von Toledo; 1632/33 Vizekönig von Katalonien; Statthalter des Herzogtums Mailand (1633/34) und der Spanischen Niederlande (ab 1633); seit 1633 spanischer Feldherr.

Weiterführende Informationen in der GND
König Philipp IV. von Spanien
König Philipp III. von Portugal
König Philipp III. von Neapel-Sizilien
König Philipp III. von Sardinien

geb. 1605
gest. 1665
Anm.: Sohn des Königs Philipp III. von Spanien (1578-1621); ab 1621 König von Spanien, Portugal (bis 1640), Neapel-Sizilien und Sardinien; seit 1613 Ritter und ab 1621 Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Ernst Georg von Sparr

geb. 1596
gest. 1666
Anm.: Sohn des Ernst von Sparr (1540-1596); 1621 in polnischen Kriegsdiensten; 1622 kurpfälzischer Obrist; 1623 Obrist unter Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599-1626); 1626 magdeburgischer Obrist; kaiserlicher Obrist (1627-1635), Generalfeldwachtmeister (1632) und Feldzeugmeister (1633); 1632 kurzzeitig schwedischer Kriegsgefangener und Friedensunterhändler; seit 1634 kaiserlicher Kämmerer; 1634/35 Verhaftung als Vertrauter von Wallenstein (1583-1634); 1641/42 kaiserlicher Generalleutnant; 1646 polnischer Generalleutnant; 1654 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Johannes Stalmann

geb. 1577
gest. 1635(?)
Anm.: Sohn des Bauern Kaspar Stalmann (gest. 1619) in Lüttringhausen bei Remscheid; 1601-1603 Jurastudium in Herborn; Dr. jur. utr.; 1603-1609 Advokat und Dozent in Herborn; 1609-1612 gräflich-isenburgischer Oberschultheiß in Büdingen; 1612-1628 Rat und Kanzler des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); danach dänischer Generalkriegsauditor; 1630 schwedischer Agent in Magdeburg; 1631-1634 schwedischer Kanzler der Stifte Magdeburg und Halberstadt; danach schwedische Gefangenschaft und Flucht in die habsburgischen Erblande; seit 1632 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Abgezogene").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Hermann Christian (von) Stammer

geb. 1603
gest. 1636
Anm.: Sohn des Arndt (von) Stammer (gest. 1611) auf Ballenstedt; 1622/23 Kammerjunker des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; Kammerjunker (1623-1625) und Stallmeister (ab 1629) des Prinzen Ernst von Anhalt-Bernburg (1608-1632); seit 1635 Hof- und Stallmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; ab 1627 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erweckende"); vgl. Daniel Sachse: Christliche LeichPredigt/ Uber Den Tödtlichen Abgang Deß weyland WohlEdlen [...] Herman Christian Stammers/ [...], Zerbst 1636, Bl. Eiij r-Fiv r.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Erasmus d. J. von Starhemberg

geb. 1595
gest. 1664
Anm.: Sohn des Reichard von Starhemberg (1570-1613); ab ca. 1630 Leben als calvinistischer Emigrant aus Oberösterreich in Wien; 1643 Erhebung in den Grafenstand; seit 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Leidende"); vgl. Georg Heilingsetzer: Die andere Barockkultur, Erasmus der Jüngere von Starhemberg (1595-1664), Literatur, Protestantismus und Toleranz, in: Oberösterreich 26/2 (1976), S. 17-22.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Peter Heinrich von Stralendorff

geb. 1580
gest. 1637
Anm.: Sohn des Leopold von Stralendorff (gest. 1623); ab 1605 Reichshofrat; seit 1620 Reichshofratsvizepräsident; später Geheimer Rat; ab 1627 auch Reichsvizekanzler (1623-1627 bereits kommissarisch) und kaiserlicher Kämmerer; 1625 Erhebung in den Freiherrenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Sultan (Osmanisches Reich) Murad II.

geb. 1403
gest. 1451
Anm.: Sohn von Sultan Mehmed I. (1389-1421); seit 1421 Sultan des Osmanischen Reiches.

Weiterführende Informationen in der GND
Sultan (Osmanisches Reich) Murad IV.

geb. 1612
gest. 1640
Anm.: Sohn von Sultan Ahmed I. (1590-1617); seit 1623 Sultan des Osmanischen Reiches.

Weiterführende Informationen in der GND
N. N. Szapáry

Anm.: Ungarischer Adliger; um 1635 kaiserlicher Obristleutnant in der ungarischen Grenzfestung Raab (Győr).
Jean T'Serclaes de Tilly
Graf Johann von Tilly

geb. 1559
gest. 1632
Anm.: Sohn des Martin T'Serclaes de Tilly (gest. 1597); zunächst in spanischen und lothringischen Kriegsdiensten; kaiserlicher Obristleutnant (1600), Generalfeldwachtmeister (1601), Obrist (1602), Feldzeugmeister (1602-1604) und Feldmarschall (1605) in Ungarn; ab 1610 Generalleutnant der Katholischen Liga; seit 1630 auch kaiserlicher Generalleutnant; 1622 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Tabanıyassı Mehmed Pascha

geb. 1589
gest. 1637
Anm.: Gebürtiger Albaner; 1628–1630 osmanischer Statthalter in Ägypten; seit 1632 Großwesir des Osmanischen Reiches.
Otto Teufel von Guntersdorf

geb. 1589
gest. 1673
Anm.: Sohn des Michael Teufel von Guntersdorf (1557-1590); ab 1628 kaiserlicher Kämmerer; seit ca. 1668 Oberstfalkenmeister.

Weiterführende Informationen in der GND
Eva Elisabeth von Teuffenbach
Eva Elisabeth von Tieffenbach
Gräfin Eva Elisabeth von Althan(n)
Geburtsname: Gräfin Eva Elisabeth von Sternberg
Geburtsname: Gräfin Eva Alžběta ze Šternberka

geb. 1605
gest. 1668
Anm.: Tochter des Grafen Adam von Sternberg (gest. 1623); 1627-1636 erste Ehe mit Graf Michael Adolf von Althan(n) (1574-1636); 1637-1639 Obersthofmeisterin des Erzherzogs Philipp August von Österreich (1637-1639); 1640/41 Obersthofmeisterin des Erzherzogs Leopold von Österreich (1640–1705); 1641-1653 zweite Ehe mit Rudolf von Teuffenbach (1582-1653); vgl. Katrin Keller: Hofdamen. Amtsträgerinnen im Wiener Hofstaat des 17. Jahrhunderts, Wien 2005, S. 262.
Gaspar de Teves y Tello de Guzmán
Marqués Gaspar de La Fuente del Torno
Conde Gaspar de Benazuza

geb. 1608
gest. 1673
Anm.: Spanischer Adliger; diplomatische Missionen in Deutschland (1633) und Italien (1639); ab 1633 erster Marqués de La Fuente del Torno; spanischer Gesandter auf dem Regensburger Reichstag (1640/41); Botschafter in Venedig (1642-1656), Wien (1656-1661) und Paris (1662-1667); seit 1663 erster Conde de Benazuza; ab 1666 Consejero de Estado.

Weiterführende Informationen in der GND
Niccolò da Tolentino

Anm.: Franziskanerpater; um 1636 Beichtvater und geheimer Sekretär des Apostolischen Nuntius Malatesta Baglioni (1581-1648) in Wien.
Ungarn, Haus
Könige von Ungarn

Anm.: Bis 1526 Dynastie der Jagiellonen, 1526-1540 der Habsburger und Zápolya sowie seit 1540 allein der Habsburger.
Felipe Emmanuel Vélez de Guevara y Tassis

gest. 1642
Anm.: Sohn des Íñigo d. Ä. Vélez de Guevara y Tassis, Conde de Oñate (1572-1644); spanischer Obrist.
Íñigo d. Ä. Vélez de Guevara y Tassis
Conde Íñigo d. Ä. de Oñate
Conde Íñigo d. Ä. de Villamediana

geb. 1572
gest. 1644
Anm.: Sohn des Pedro Vélez de Guevara, Señor de Salinillas (gest. 1581); Oberkämmerer des Königs Philipp III. von Spanien (1578-1621); 1603-1613 spanischer Gesandter in Savoyen; 1616-1625 und 1633-1637 außerordentlicher spanischer Botschafter am Wiener Kaiserhof; ab 1622 Conde de Oñate und Conde de Villamediana; 1626-1629 spanischer Botschafter in Rom; seit 1633 Consejero de estado; ab 1638 Presidente del Consejo de Órdenes.

Weiterführende Informationen in VIAF
Johann Baptist Verda von Verdenberg
Graf Johann Baptist von Verdenberg

geb. 1582
gest. 1648
Anm.: Sohn des Görzer Juristen Jakob Verda; 1603 Promotion zum Dr. jur. in Pavia; ab 1607 Rat und 1611-1619 Prokurator der innerösterreichischen Hofkammer in Graz; 1620-1637 österreichischer Hofkanzler; seit 1629 kaiserlicher Kämmerer; ab 1637 Geheimer Rat; Erhebung in den Ritter- (1622), Freiherren- (1623) und Grafenstand (1630); vgl. Harald Tersch: Österreichische Selbstzeugnisse des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (1400-1650). Eine Darstellung in Einzelbeiträgen, Wien 1998, S. 634f.

Weiterführende Informationen in der GND
Vincenzo N. N.

Anm.: Um 1635 Bereiter in der Spanischen Hofreitschule zu Wien.
Hans Vitzthum von Eckstedt

geb. 1595
gest. 1648
Anm.: Sohn des Quedlinburger Stiftshauptmannes Christoph Vitzthum von Eckstedt (1552-1599); zunächst in böhmisch-konföderierten, venezianischen und kurbrandenburgischen Kriegsdiensten; danach bis 1639 schwedischer Obrist (1629), Generalmajor (1633) und Generalleutnant (1636); zuletzt Pfandinhaber des Amts Sommerschenburg im Erzstift Magdeburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein
Albrecht Václav Eusebius z Valdštejna
Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein
Fürst Albrecht Wenzel Eusebius von Friedland
Herzog Albrecht Wenzel Eusebius von Friedland
Herzog Albrecht VIII. von Mecklenburg
Herzog Albrecht Wenzel Eusebius von Schlesien-Sagan

geb. 1583
gest. 1634
Anm.: Sohn des Wilhelm von Waldstein (1547-1595); 1606 Konversion zum katholischen Glauben; 1607 kaiserlicher Hauptmann; 1615-1618 Obrist der mährischen Stände; kaiserlicher Obrist (1619), Generalfeldwachtmeister (1623) und zweimal Oberbefehlshaber der Armee des Kaisers (1625-1630 und 1632-1634); 1623 Erhebung in den Fürstenstand; ab 1624 Fürst und seit 1625 Herzog von Friedland; 1628-1631 Herzog von Mecklenburg; ab 1628 Herzog von Schlesien-Sagan; 1634 Absetzung und Ermordung wegen Hochverrats; seit 1628 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Gräfin Katharina von Waldstein
Gräfin Kateřina z Valdštejna
Geburtsname: Katharina von Harrach

geb. 1599
gest. 1640
Anm.: Tochter des Karl von Harrach (1570-1628); seit 1622 Ehe mit Graf Maximilian von Waldstein (1598-1655).
Graf Maximilian von Waldstein
Graf Maxmilián z Valdštejna

geb. 1598
gest. 1655
Anm.: Sohn des Adam d. J. von Waldstein (1569-1638); zunächst in spanischen Kriegsdiensten; kaiserlicher Obrist (ab 1620), Generalwachtmeister und Oberbefehlshaber von Prag; seit 1622 kaiserlicher Kämmerer, 1627-1651 Oberststallmeister und ab 1651 Oberstkämmerer von Erzherzog bzw. Kaiser Ferdinand III. (1608-1657); seit 1647 Geheimer Rat; 1628 Erhebung in den Grafenstand; seit 1655 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Anselm Kasimir Wambolt von Umstadt
Erzbischof und Kurfürst Anselm Kasimir von Mainz

geb. 1583
gest. 1647
Anm.: Sohn des Reichshofrats Eberhard Wambolt von Umstadt (1546-1609); Studium am Collegium Germanicum in Rom (1596-1597), in Würzburg (1597-1599) und erneut in Rom (1599-1602) und Padua (1605-1607); ab 1605 Diakon sowie Domkapitular in Mainz; seit 1610 auch Chorherr zu St. Alban; 1608-1618 erzbischöflich-mainzischer Hofrat; 1619-1629 Amtmann von Mombach; 1620-1624 und 1627 erzbischöflicher Statthalter in Mainz; 1620-1622 Rektor der Universität in Mainz; ab 1627 Domprobst in Halberstadt; seit 1629 Erzbischof und Kurfürst von Mainz.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Gräfin Anna Elisabeth von Weiher
Gräfin Anna Elżbieta Wejher
Geburtsname: Anna Elisabeth von Schaffgotsch

geb. 1622
gest. 1650
Anm.: Tochter des Hans Ulrich von Schaffgotsch (1595-1635); seit 1636 Ehe mit Jakob von Weiher (1609-1657).
Georg Winkler

geb. 1582
gest. 1654
Anm.: Sohn des Salzwedeler Händlers und Ratskämmerers Andreas Winkler (gest. 1591); ab 1596 kaufmännische Ausbildung in Leipzig; seit 1604 selbständiger Leipziger Handelsmann; Erbherr auf Dölitz und Stünz; vgl. Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften für genealogische und kulturhistorische Zwecke, Bd. 7, Boppard/Rhein 1972, R 6280.

Weiterführende Informationen in der GND
Anton Wolfradt
Bischof Antonius von Wien

geb. 1581
gest. 1639
Anm.: Geboren in Köln; 1612/13 Abt von Wilhering; ab 1613 Abt von Kremsmünster; 1623-1630 Präsident der österreichischen Hofkammer; seit 1624 Geheimer Rat; ab 1631 Bischof von Wien (mit dem Titel eines Reichsfürsten).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Zar (Moskauer Reich) Michael
Michail Fjodorowitsch Romanow

geb. 1596
gest. 1645
Anm.: Sohn des Bojaren Fjodor Nikititsch Romanow (1553-1633); seit 1613 Zar des Moskauer Reiches.

Weiterführende Informationen in der GND
Otto Heinrich von Zinzendorf

geb. 1605
gest. 1655
Anm.: Sohn des Hans Joachim von Zinzendorf (1570-1626); seit 1632 kaiserlicher Kämmerer.
Amberg
weiterführende Informationen
Anhalt-Bernburg, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt-Köthen, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt, Fürstentum
weiterführende Informationen
Aquileia, Patriarchat
Arnheim (Arnhem)
weiterführende Informationen
Asia
weiterführende Informationen
Askanien (Aschersleben), Grafschaft
Avignon, Erzbistum
weiterführende Informationen
Baden (bei Wien)
weiterführende Informationen
Bayerischer Reichskreis
weiterführende Informationen
Bernburg
weiterführende Informationen

Anm.: Zusammengesetzt aus der jeweils eigenständigen Tal- ("Stadt im Tale", gebildet aus den ehemaligen Teilen Alt- und Neustadt) und Bergstadt ("Stadt vorm Berge"), die erst 1825 vereinigt wurden.
Böhmen, Königreich
weiterführende Informationen
Brielle
weiterführende Informationen
Brünn (Brno)
weiterführende Informationen
Burgund, Herzogtum
weiterführende Informationen
Burgundischer Reichskreis
weiterführende Informationen
Dänemark, Königreich
weiterführende Informationen
Dessau (Dessau-Roßlau)
weiterführende Informationen
Dresden
weiterführende Informationen
Duisburg
weiterführende Informationen
Eger (Cheb)
weiterführende Informationen
Florenz (Firenze)
weiterführende Informationen
Fränkischer Reichskreis
weiterführende Informationen
Frankfurt (Main)
weiterführende Informationen
Frankreich, Königreich
weiterführende Informationen
Friaul (Friuli)
weiterführende Informationen
Graubünden (Freistaat der Drei Bünde)
weiterführende Informationen
Halberstadt, Bistum
weiterführende Informationen
Halberstadt, Hochstift
weiterführende Informationen
Heiliges Römisches Reich (deutscher Nation)
weiterführende Informationen
Hersfeld, Stift
Anm.: Seit 1648 Fürstentum der Landgrafen von Hessen-Kassel.
Hietzing
weiterführende Informationen
Hof
weiterführende Informationen
Holstein, Herzogtum
weiterführende Informationen
Hühnerberg
weiterführende Informationen
Italien
weiterführende Informationen
Jerewan
weiterführende Informationen
Jülich, Herzogtum
weiterführende Informationen
Kärnten, Herzogtum
weiterführende Informationen
Kaiserebersdorf
weiterführende Informationen
Kleve
weiterführende Informationen
Kleve, Herzogtum
weiterführende Informationen
Köln
weiterführende Informationen
Köthen
weiterführende Informationen
Konstantinopel (İstanbul)
weiterführende Informationen
Krems an der Donau
weiterführende Informationen
Kurrheinischer Reichskreis
weiterführende Informationen
Laxenburg
weiterführende Informationen
Leipzig
weiterführende Informationen
Lichtenburg, Schloss (Prettin)
weiterführende Informationen
Linz
weiterführende Informationen
Livland, Herzogtum
weiterführende Informationen
Magdeburg, Erzstift
weiterführende Informationen
Mailand (Milano)
weiterführende Informationen
Mailand, Herzogtum
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Mainz
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Malta (Inselgruppe)
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Mansfeld, Grafschaft
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Metz
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Moskauer Reich
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Neuburg an der Donau
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Niederlande (beide Teile)
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Niederlande, Vereinigte (Republik der Sieben Vereinigten Provinzen)
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Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis
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Niedersächsischer Reichskreis
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Nienburg (Saale)
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Nikolsburg (Mikulov)
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Nürnberg
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Oberdeutschland (Süddeutschland)
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Obere Pfalz (Oberpfalz), Fürstentum
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Oberrheinischer Reichskreis
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Obersächsischer Reichskreis
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Österreichischer Reichskreis
Ofen (Buda)
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Ofen (Buda), Ejalet
Anm.: Verwaltungseinheit des Osmanischen Reiches.
Orth an der Donau
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Osmanisches Reich
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Persien (Iran)
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Perugia
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Pesaro, Bistum
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Pfalz, Kurfürstentum
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Plötzkau
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Polen, Königreich
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Pommern, Herzogtum
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Prag (Praha)
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Prater (Wien)
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Anm.: Im 17. Jahrhundert kaiserliches Jagdrevier an der Donau.
Preßburg (Bratislava)
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Preußen
Anm.: Historische Landschaft im nordöstlichen Mitteleuropa, die seit 1525 in das Herzogtum Preußen und einen königlich-polnischen Teil geteilt war.
Raab (Győr)
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Raab (Győr), Bistum
Regensburg
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Rheinberg
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Rom (Roma)
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Sachsen, Kurfürstentum
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Sachsenhausen
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Schenkenschanze (Schenkenschanz)
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Anm.: In den Jahren 1586/87 erbaute, heute nicht mehr existierende niederländische Festung.
Schlesien, Herzogtum
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Schöningen
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Schwäbischer Reichskreis
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Schweden, Königreich
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Seeland (Zeeland), Provinz
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Spanien, Königreich
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Steiermark, Herzogtum
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Tirol, Grafschaft
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Ulm
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Ungarn, Königreich
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Unterpfalz (Rheinpfalz)
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Varna
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Venedig, Republik (Repùblica de Venessia)
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Venlo
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Wien
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Wiener Neustadt
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Wolkersdorf im Weinviertel
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Anhalt, Landstände
Augustiner-Eremiten (Ordo Eremitarum Sancti Augustini)
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Böhmen, Direktorium
Anm.: Provisorische Ständeregierung des Königreiches Böhmen während des Aufstandes der protestantischen Stände (1618-1620).
Communio Hierarchiae Plenitudinis Aetatis Jesu (pro Redemptione Captivorum)
Anm.: Im Oktober 1622 durch den Grafen Michael Adolf von Althan(n) (1574-1636) zur Befreiung aller von den Osmanen beherrschten und versklavten Christen gegründeter "Nebenorden" der Christlichen Miliz (Ordo Militiae Christianae = Ordre de la Milice Chrétienne), deren deutsch-polnisch-ungarischen Zweig er faktisch bruchlos ersetzte; für diese Mitteilung danken wir Herrn PD Dr. Magnus Ressel (Frankfurt/Main).
Confoederatio Bohemica (Böhmische Konföderation)
Anm.: 1619/20 bestehende Union der protestantischen Stände von Böhmen, Schlesien, Mähren, Ober- und Niederlausitz.
Duinkerker (Dünkirchener) Freibeuter
Anm.: Freibeuter, die während des Achtzigjährigen Krieges (1568-1648) im spanischen Auftrag von der flämischen Küste (v. a. Dünkirchen) aus Kaperfahrten gegen die Vereinigten Niederlande unternahmen.
Heiliges Römisches Reich, Reichshofrat
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Heiliges Römisches Reich, Reichskanzlei
Jesuiten (Societas Jesu)
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Kaiserlicher Konszienzrat
Anm.: Beratungsgremium des Kaisers in Religionsangelegenheiten.
Liga von Rivoli
Anm.: Am 11. Juli 1635 geschlossenes antihabsburgisches Bündnis zwischen Frankreich sowie den italienischen Herzogtümern Mantua, Parma und Savoyen.
Österreich, Hofkammer
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Orden vom Goldenen Vlies (Ordre de la Toison d'Or)
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Der Augsburger Reichsabschied vom 25. September 1555 [Augsburger Religionsfrieden und Exekutionsordnung], in: Kaiser und Reich. Klassische Texte und Dokumente zur Verfassungsgeschichte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation vom Beginn des 12. Jahrhunderts bis zum Jahre 1806, hg. von Arno Buschmann, München: 1984, S. 215-282. [Nachweis im GVK]
Joachim Camerarius: Symbolorum Et Emblematum Centuriae Tres. I. Ex herbis & stirpibus. II. Ex animalibus quadrupedibus. III. Ex. volatilibus & insectis. Accessit Noviter Centuria IV. Ex aquatilibus & reptilibus, Heidelberg: Gotthard Vögelin, 1605. [Nachweis im GVK]
Marcus Tullius Cicero: De officiis = Vom pflichtgemäßen Handeln. Lateinisch-deutsch, hg. von Rainer Nickel, Düsseldorf: 2008. [Nachweis im GVK]
Dicta Catonis, in: Minor Latin Poets. In two Volumes, Bd. 2, übers. von J. Wight Duff / Arnold M. Duff, Cambridge, MA/London: 1982, S. 582-639. [Nachweis im GVK]
Papst Gregor IX.: Decretalium D. Gregorii Papae IX. Compilatio [Liber Extra], in: Corpus Iuris Canonici. Editio Lipsiensis Secunda. [...] Pars Secunda. Decretalium Collectiones, hg. von Emil Ludwig Richter / Emil Friedberg, Leipzig: 1879, Sp. 1-928. [Nachweis im GVK]
Kaiser Ferdinand II. (Heiliges Römisches Reich): Restitutionsedikt vom 6. März 1629, in: Das Restitutionsedikt Kaiser Ferdinands II. vom 6. März 1629. Eine rechtsgeschichtliche Untersuchung, hg. von Michael Frisch, Tübingen: 1993, S. 183-194. [Nachweis im GVK]
Titus Livius: Römische Geschichte = Ab urbe condita: Gesamtausgabe in 11 Bänden. Lateinisch und deutsch, hg. von Hans Jürgen Hillen / Josef Feix, Düsseldorf/Zürich/München: Artemis & Winkler/Heimeran, 1997-2008. [Nachweis im GVK]
Der Prager Frieden zwischen dem Kaiser und Kursachsen, 30. Mai 1635 (Nr. 564), in: Die Politik Maximilians I. von Bayern und seiner Verbündeten 1618-1651: Der Prager Frieden von 1635. Vertragstexte, Bd. 2,10,4, hg. von Kathrin Bierther, München: 1997, S. 1603-1661. ( Briefe und Akten zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges in den Zeiten des vorwaltenden Einflusses der Wittelsbacher. Neue Folge 2,10,4 ) [Nachweis im GVK]
Fernando de Rojas: La Celestina. Tragicomedia de Calisto y Melibea, hg. von Francisco J. Lobera, Barcelona: 2000. [Nachweis im GVK]
Gaius Sallustius Crispus: Epistulae ad Caesarem senem de re publica, in: Werke. Lateinisch und deutsch, hg. von Werner Eisenhut / Joseph Lindauer, Düsseldorf: 2006, S. 318-349. [Nachweis im GVK]
Der Waffenstillstand von Zsitvatorok [zwischen dem Kaiser und Sultan] vom 11. November 1606, in: Adam Freiherrn zu Herbersteins Gesandtschaftsreise nach Konstatinopel. Ein Beitrag zum Frieden von Zsitvatorok (1606), hg. von Karl Nehring, München: 1983, S. 150-155. ( Südosteuropäische Arbeiten 78 ) [Nachweis im GVK]