Brief Nr. 14, vom 2. Januar 1666
Benedikt Bahnsen

Zusammenfassung


HAB, Bibliotheksarchiv, BA II, 1, Nr. 29/ Brief Nr. 14/

Mit diesem Brief vom 2. Januar 1666 bestätigt Bahnsen den Erhalt eines Briefes aus Wolfenbüttel, der auf den 12. Dezember (mit Sicherheit 1665) datiert und 17 Tage später, am 29. in Amsterdam eingetroffen ist. Bahnsen wird ein Buch übersenden, in dem das sagenumwobene Verschwinden der 10 legendären Stämme Israel Thema ist und das sechs (6) niederländische Stuyver kostet. Ein weiteres Buch, dessen Titel ungenannt bleibt, habe er vom Drucker-Verleger Daniel Elzevir bekommen. Sobald die Tauperiode einsetzt und die zugefrorene See wieder frei ist, wolle er das angeblich sehr große Stück übersenden. Ferner berichtet Bahnsen, dass er die Abschrift eines holländischen Textes (brieff) bekommen habe, der über die Wunderzeichen bei den jetzt lebenden Juden im Gelobten Land Auskunft gibt; sobald er diesen übersetzt habe, wolle er ihn übersenden. Schließlich kündigt er an, die Abschriften weiterer Texte (brieffe) mitzuschicken, die von den Juden handeln, zudem eine Schmähschrift (Paßquil), die sich gegen den Bischof von Münster richtet und ebenfalls in Amsterdam gedruckt wurde.

Brief: Bahnsen an Herzog August.


|| [1r]


Amsterdam1666 Januar 02.

Durchleuchtiger Hochgebohrner Gnädiger Furst und Herr p

E.(ure) Furstl(iche) Durchl(aucht) gnädiges schreiben sub dato den 12 X(Decem)bris habe ich den
29 passato vnterthänigst empfangen: Überschicke darauff das
eine buch von wunderlicher Zerstüerung der 10 Stämmen Jsraelis,
kostet 6 Stuÿver: das ander buch, deßen Titul ein liegend, habe ich
von H(errn)Daniel Elzevier bekommen, Er kondte aber gestern Abend
mir den Text nicht sagen weilen selbige auffzuschreiben vergeßen,
sobald das waßer offen, will ichs schicken, dan sonst meines wißens
kein ander gelegenheÿt zusenden furhanden, weilen es ein ziemlich
groß buch. Jch habe fur zween lagen Copiam eines holländischen
brieffes von den wunder zeichen beÿ itzign Juden ins gelobte land
, so sich
in kurtzer Zeit allda begeben vnd zugetragen, bekommen, kann ich
denselben translatiret bekommen, will ich Copiam davon überschicken.
Jch überschicke Copiam etlicher brieffe, der Juden wegen, alhier
gedrucket vnd außgegeben. Jtz noch schicke ich ein Paßquil gegen den
Bischoff von Münster auch alhier gedrücket. Hiemit E.(ure) Furstl(iche) Durchl(aucht)
ein Gluck= Gottseeliges vnd Gott=gnadenreiches Newes Jahr
lang wierige gesundtheit, friedliche regierung vnd alle gedeÿliche
wolfahrt wündsche. Nach welcher wündsch vnd bitten zu Gott
Jch den verbleibe

Gnädiger Furst
vnd HErr

E.(ure) Furstl(iche) Durchl:(aucht)

Uterthänigster vnd Gehor=
samster Diener

Benedictus Bahnsen.

Amsterdam.
A(nno)d(omin)i 2 Januarij
A(nn)o. 1666.


|| [1v]
Dem Durchlauchtigen Hochgebohrnen
Fürsten vnd Herren
Herren Augustus Hertzogen
Zu Braunschweig und Lüne=
burg
, Meinem gnädigsten
Fürsten und Herren
Zu
Wolffenbüttel.


Franco
bis Bremen.


No 2

prasent: 31. x(Decem)br(is)
1665.


Anmerkungen
Das Siegel von Benedict Bahnsen; roter Siegellack durchsetzt mit Rußpartikeln.
Es zeigt ein Monogramm. Die Versalien B und C zentrieren sich innerhalb eines doppelwandigen Oktagons.
Unterhalb des Lacks befindet sich das extrahierte Papier der gegenüberliegenden Seite,
sodass die Sollbruchstelle des Brieföffnens nachvollziehbar wird.

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