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Anhang (zu Nr. 10): Briefe zu den Gutachten für den König von Dänemark
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Peder Palladius und Johannes Machabeus an Christian III. von Dänemark, Kopenhagen 11. August 1548 [Übersetzung: Dr. Günter Weitling, Padborg.]:

Dei gratiam et pacem per Jesum Christum. Hochgeborener Fürst, großmächtiger König, allerliebster, gnädigster Herr. Wie Eure Königliche Majestät wissen wird, schicken wir infolge des hochmächtigen Befehls Euer Gnaden E. K. M. in aller Untertänigkeit beiliegend eine Schrift, worin wir einige wenige kurze Artikel verfasst haben, die nach unserem Dafürhalten deutlich dazu beitragen könnten, weshalb das Buch, das Interim genannt wird, nicht angenommen werden sollte, auch nicht als anerkannt gelten sollte in vielen Punkten, die in der Tat mit den Artikeln des heiligen Glaubens und unserer christlichen Lehre und der wahren christlichen Religion nicht in Übereinstimmung befunden werden. Wir können somit nicht mit einem guten Gewissen anraten, dass es gelten sollte. Aber wollen stets in aller Untertänigkeit, der wir untergeben sind, dazu bereit sein, wenn die Hochmächtigkeit E. K. M. uns dazu auffordert, dieselbigen Artikel, die wir gemeinsam gegen das Buch Interim kurz geschrieben haben, zu verteidigen und mit Verstand und Schrift zu beschützen, auch wollen wir gerne darüber hinaus darauf warten, was uns von der Freiheit Gottes widerfahren und überkommen kann, denn das Bekenntnis der Wahrheit dem seligen Wort Gottes gemäß und zu Gottes Ehren, sollten alle auserwählten Kinder Gottes und arme Christen sich mehr vor Augen halten als all das, welches sie hier auf Erden am liebsten haben könnten, weshalb wir auch im Herrn froh sind und ihm für die große Gnade danken, womit er E. K. M. in seinem heiligen Wort beschenkt hat, und weil wir dessen gewiss sind, dass E. K. M. nicht vom Bekenntnis der Wahrheit Gottes abweichen wird, wollen wir nicht unterlassen Gott innerlich und allzeit darum zu bitten, dass er um seines lieben Sohnes unseres Herrn Jesu Christi willen, E. K. M. stets mehr und mehr mit seinem göttlichen und gnädigen Beistand in allen Versuchungen sowohl an Leib und Seele, bestärken will zu seinem Ruhm und seiner Ehre. Auch schicken wir dem allerliebsten, gnädigsten Herrn E. K. M. hiermit das Buch Interim und die Erklärung derer von Wittenberg, die E. K. M. uns beantworten ließ, aber an Doktor Peiter Capiten, den Arzt E. K. M. und unseren Rektor, schicken wir ferner eine Erklärung und Unterweisung zu den Artikeln, die wir in der Schrift für E. K. M. kurz verfasst haben, woraus E. K. M. weitere Nachweise zu jedem Artikel in der kleinen Schrift erhalten kann, die ansonsten wegen ihrer Kürze entblößt und nicht ausreichend von Argument und Schrift bestätigt ist, wie es wohl hätte sein müssen, falls E. K. M. es nicht auf das aller kürzeste verlangt hätte. Wir werden stets gerne dem hochmächtigen Willen und Befehl E. K. M. gemäß, dem wir untergeben sind, mit unserem armen und untertänigen Dienst zur Verfügung stehen, indem wir E. K. M. Leben, Seele, Land und Regiment dem ewigen Gott empfehlen, geschrieben in E. K. M. Stadt Kopenhagen am Tag nach dem Sankt Laurentius Tag im Jahr Gottes 1548. Der Hochmächtigkeit E. K. M. untertänige Diener Petrus Palladius Johannes Machabeus
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