Text

"Die Wittenbergisch Nachtigall"
[Inhaltsverzeichnis]
|| [2r]

Allen liebhabern euangeliſcher warheyt
wunſch ich Johannes Sachs ſchuͦmacher gnad
vnd fryd in chriſto Jheſu vnſerm herren.

IR auſerweltẽ in chriſto / aller meniglich iſt vnuerborgẽ
in teutſcher nation / wie die chriſtlich gemeyn / etwann
lang her vil jar durch menſchẽleer etlicher Sophiſten
abgefuͤrt iſt wordẽ von Ȣ warhaftẽ freyheit des heiligẽ euan-
geliũ / vnder dz fwer joch des roͤmiſchẽ biſchoffs / welcher vns
vberladen hat / mit vil gebotten vñ geseꜩen von welchen vns
doch chriſtus vnſer einiger leermeiſter nicht geboten noch ge
leert hat ſonder ſolch menſchliche tradition verworffen / wañ
er ſpricht Mathey am xv. vergebens dienẽ ſy mir in mẽſchen
| Math. xv
geſeꜩen / vnd kürꜩlich hernach alle pflanꜩung die got mein
hymliſcher vater / nit gepflantzet hat wirt außgereut / lat ſy
faren die plinden / plinden leytter / vñ ſolcher ſprüch ſeynd vil
im euangely / wyȢ die menſchen ſünt vnd gepot / aber wir als
veryrte ſchefflein / ſolcher heylſamen leer vnbedacht / vñ ſchyr
ganꜩ vergeſſen / ſind gangen vnder dem roͤmiſchen joch / mit
ſchwerer mue vñ groſſen ſchaden je lenger je mer / vñ han dar
durch dz ſenft joch chriſti verlaſſen / welches vns chriſtus vn-
ſer ſeligmacher befolhen hat / dz iſt der einig gelaub in chriſto /
| Math. xi.
welches iſt das einig gotlich werck / als chriſtus ſagt johañis
| Johann. vi.
am ſechſten. Zum andern iſt bey vns vnter gangẽ / die fruch-
bar lieb des nechſten / in welcher doch allein ſteet die erfüllũg
des gebot gotes / vñ Ȣ propheten / wie chriſtus ſpricht Ȣ mũd
der warheit / mathey am ſybendẽ. Alſo ſey wir allein peiniget
| Math. vii.
geweſt in den wercken die got nye geheiſſen noch gepoten hat /
ſonder die menſchen erticht vnd erfunden haben / Nach dem
aber vorgemelt roͤmiſch boͤß regiment / ſo gar vberhand ge-
nomen / da hat angefangen zuͦ ſchreyben / doctor Martinus
luther / wyȢ vil jrthum̃ vñ mißbreuch / des geiſtlichẽ regimenꜩ
vnangeſchẽ einicher perſon / vñ das heylig euangeliſ / dz wort
gottes (welches vor durch menſchẽ leer verdunckelt war) wyȢ


|| [2v]
vmb clar vnfermiſcht / an den tag gegebẽ / deßhalb er võ dem
roͤmiſchen biſchoff offt zuͦ wyderruffen gedrungẽ iſt worden /
yedoch iſt er almal / als ein vnuberwundner (mitt heyliger
ſchrifft) vor bekãter warheit / vnwyȢruͤfft beliben / des gleichẽ
habẽ ſich vil doctores gegen jm mit ſchreibẽ eingelegt / yedoch
auch nichs außgericht wann die goͤtlich warheyt / iſt in zuͦ
ſtarck geweſt / ſonder ſind ſiglos an jm wordenn / deshalb iſt
egemelter doctor martinus luther / in groſſen beruff kom̃en /
gen allermenigklich / vñ ſein leer angenomen als / euangeliſch
chriſtlich / vnd gut / Nachmalß aber iſt Ȣ roͤmiſch hauff ver-
zweyfelt / an der vberwindung / mit dißpudiren / vñ ſchreyben
vnd wollen die chriſtlich gemein vnder dem roͤmiſchẽ joch be-
halten / mit ſchmehen / leſtern / pañen / verpieten / verfolgẽ / ver
prennen / begweltigen / welche weyß doch ein boͤß anſehen hat /
vnd argwenig iſt / vngerechter ſach. ¶ Nun von dyſen ange-
zeygten ſtucken allen will ich in einer ſum̃ / ein kurꜩe erklerũg
thon dem gemeinẽ man (ſolcher handlung vnwiſſent) zuͦ vnȢ
weyſen vnd leeren / darauß er mug erkennen die gotlich war-
heit vñ dargegen die menſchlichen lugẽ dariñ wir gewandert
haben. ¶ Zum andern den / ſo die goͤtlich warheit vor erkant
haben / die zuͦ ermanen / der guͤtigen genad gottes / der vns ſo
reichlichen mit geteylt hat die offenbarung des heiligẽ euan-
gelium / in dyſen leſten geferlichẽ zeyten / auf das ſy jm herlich
danckſagen. ¶ Zuͦ dem dritten den / die ſolches wort gotes nit
annemen / ſonȢ verachtẽ / vñ zum teyl verfolgẽ / ob ſy Ȣ barm-
herꜩig got auch erleuchtet dz ſy annemen das troſtlich euan
gelium / vñ ablieſſen võ dem falſchen vertrauen / zuͦ erlangẽ die
ſeligkeit / mit jren ſelberdichtẽ wercken in welchen got kein ge-
fallen hat / vñ liſſen die er der ſeligmachung allein chriſto vn-
ſerm herren / welches võ got vns gebẽ iſt / zur weyßheit / vñ zur
gerechtigkeit vñ zuͦr heiligung / vñ erloͤſung / wie paulus zum
| Pau. i. Cor. i.
Corintern in der erſtẽ epiſtel am erſten capitel beſchreibt / vff
dz alſo wir ſemptlilch miteinanȢ anhiengẽ dem ewigẽ / einigẽ
wort gottes vnuermiſcht vnd alſo wir ein ſchaffſtal wurden
vnſers hirten iheſu chriſt des lebendigẽ gottes ſun von yꜩ an
in ewygkeyt Amen.


|| [3r]
Wacht auff es nahent gen dem tag
Ich hoͤr ſingen im gruͤnen hag
Ein wunigkliche Nachtigall
Jr ſtym̃ durchklinget perg vnd dal
Die nacht neygt ſich gen occident
Der tag get auff von orient
Die rotprünſtige morgenroͤt
Her durch die truͤben wolcken goͤt
Darauß die liechte ſuñ thut plicken
Des mones ſchein thut ſy verdrücken
Der iſt jetz worden pleich vnd finſter
Der vor mit ſeinem falſchen glinſter
Die gantzen hert ſchaff hat geplent
Das ſy ſich haben abgewent
Von jrem hirten vnnd der weyd
Vnd haben ſy verlaſſen beyd
Sind gangen nach des mones ſchein
In die wiltnus den holtzweg ein
Haben gehoͤrt des lewen ſtym̃
Vnnd ſeind auch nachgeuolget jm
Der ſy gefuͤrt hat mit lyſte
Ganꜩ weyt abwegs dieff in die wyſte
Da habens jr fuͤeß weyd verloren
Hant geſſen vnkraut dyſtel doren
Auch legt in der lew ſtrick verporgen
Darein die ſchaff fylen mit ſorgen
Do ſy der lew dann fandt verſtricket
Zuͦryſs er ſy darnach verſchlicket
Zuͦ ſolcher huͦt haben geholffe
Ein gantzer hauff reyſſender wolffe
Haben die ellend hert beſeſſenn
Mit ſcheren melcken ſchinden freſſen
Auch lagen vil ſchlangen im graß


|| [3v]
Sogen die ſchaff on vnderlaß
Durch all gelidt byß auff das marck
Des wurden die ſchaff dürr vnd arck
Durch auß vnd auß die lange nacht
Vnd ſynd auch aller erſt erwacht
So die nachtigall ſo hell ſinget
Vnd des tages gelenꜩ her dringet
Der den lewen zuͦkeñen geyt
Die wolff vnd auch jr falſche weydt
Des ist der grim̃ig lew erwacht
Er luet vnd iſt vngeſchlacht
Vber der nachtigal geſang
Das ſy meld der ſunnen auffgang
Dauon ſein kunigreich entnympt
Des iſt der grim̃ig lew ergrimpt
Stelt der nachtigall nach dem leben
Mit liſt vor jr hynden vnd neben
Aber jr kan er nicht ergrieffen
Im hag kan ſy ſich wol verſchlieffen
Vnd ſinget froͤlich für vnd für
Nun hatt der lew vil wilder thür
Die wyder die nachtigall plecken
Walteſel ſchwein poͤck kaꜩ vñ ſchnecken
Aber jr heulen iſt als fel
Die nachtigall ſingt in zuͦ hel
Vnd thut ſy all nyder legen
Auch thut dz ſchlangen gſicht ſich regẽ
Es wiſpelt ſer vnd wyderfiht
Vnd fürchtet ſer des tages licht
In wil entgan die ellent hert
Dauon ſyſich haben genert
Die lange nacht vnd wolgemest
Loben der lew ſey noch der peſt


|| [4r]
Sein weyd die ſey ſues vnde gut
Wünſchen der nachtigall die glut
Des gleichen die froͤſch auch quacken
Hin vnd wyder in jren lacken
Vber der nachtigall gedeen
Wañ jr waſſer will in entgeen
Die wiltgens ſchreyen auch gagag
Wyder den hellen liechten tag
Vnd ſchreyen in gemeine all
Was ſinget neuß die nachtigall
Verkundet vns des tages wuñe
Sam̃ macht allein fruchtbar die ſuñe
Vnd verachtet des mones gleſt
Sie ſchwig wol stil in jrem neſt
Macht kein auffruͦr vnder den ſchaffen
Man ſolte ſy mit fewer ſtraffen
Doch iſt diſs mortgſchrey als vmb ſunſt
Es leuchtet her des tages prunſt
Vnnd ſingt die nachtigall ſo klar
Vnd ſeer vil ſchaff an dyſer ſchar
Keren wyder auß dyſer wilde
Zuͦ jrer weyd vnd hirten milde
Etlich melden den tag mit ſchal
In maſs recht wie die nachtigall
Gen den die wollf jr zen thun plecken
Jagen ſy ein die doͤren hecken
Vnnd martern ſy byß auff das bluͦt
Vnd droen in bei fewers glut
Sy ſollen von dem tage ſchweigen
So thunt ſy in die ſunnen zeygen
Der ſchein niemant verpergen kan
Nun das jr klerer mugt verſton
| wer die nach-
tigall ſey
Wer die lieplich nachtigall ſey


|| [4v]
Die vns den hellen tag auß ſchrey
Iſt doctor Martinus Lutther
Zuͦ Wittenberg Auguſtiner
| wer die ſchaf
ſeynd.
Der vns auffweckt von der nacht
Darein der monſchein vns hat bracht
| wer der mon-
ſchein ſey.
Der monſchein deut die menſchen lere
Der Sophiſten hin vnde here
Iñerhalb der vierhundert jaren
Die ſeynt nach jr vernunfft gefaren
| Das yrrgeen
der ſchefflein.
Vnd hand vns abgefuͤret ver
Von der euangeliſchen ler
Vnſeres hyrten jeſu chriſt
Hyn zuͦ dem lewen in die wiſt
| wer Ȣ Leo ſey
was die wuͤſt
ſey
Der leo wird der babſt genent
Die wuͤſt das geyſtlich regiment
Dariñ er vns hat weyt verfürt
Auff menſchenfünd als man jetz ſpurt
Damit er vns geweidnet hat
| was die weid
ſey der yrren
ſchaff
Deut den gotzdienſt der jetzund gat
In vollem ſchwanck auff gantzer erden
Mit münich noñen pfaffen werden
Mit kuten tragen kopff beſcheren
Tag vnde nacht in kirchen plern
Metten prim tertz veſper complet
| wie der gleyß-
ner im templ
Mit wachen vaſten langen bet
Mit gertenhawen creützweyß ligen
Mit knien neygen pucken pigen
Mit glockenleuten orgelſchlagen
Mit heyltum kertzen fannen tragen
Mit reuchern vnd mit glockentauffen
Mit lampenſchüren gnad verkauffen
Mit kirchenwachs ſaltzwaſſer weyen
Vnnd des geleichen auch die leyen


|| [5r]
Mit opffern vnd den liechtlin prinnen
Mit walfart vnd den heyling dienen
Den abent vaſten den tag feyren
Vnnd beychten nach der alten leyren
Mit Bruͦderſchafft und Roſenkrenꜩen
Mit ablas leſen kirchenſchwenꜩen
Mit pacem küſſen heyltumſchawen
Mit meſs ſtifften vnd kirchenbawen
Mit groſſem koſt die altar zyeren
Tafel auff die welſchen monyeren
Samata meßgwandt kelich gulden
Mit monſtranꜩen vnd ſylbern bilden
In cloſter ſchaffen rent vnd zynſt
Dyſs alles heyſt der Babſt goꜩdinſt
| Es ſagt vn-
ſer Gardion
auch es ſeye
war
Spricht man verdint damit den hymel
Vnd leſt mit ab der ſünden ſchimel
Iſt doch als in der ſchryfft vngrünt
Eytel gedicht vnnd menſchenfünt
Dariñ got kein gefallen hat
Mathey am funffzehenden ſtat
| Math. xv
Vergebenlich dienen ſy mir
In den menſchengeſeꜩen jr
Auch ſo wirt ein ygliche pflanꜩe
Vertilgt vnd außgereütet ganꜩe
Die mein vatter nit pflanꜩet hat
Hoͤr zuͦ du ganꜩ geyſtlicher ſtat
Wo bleybſt mit dein ertichten wercken
Nun lat vns auff die mortſtrick merckẽ
| was die mort
ſtrick ſeindt
Bedeuten vns des Babſtes neꜩ
Sein decretal gepot geſeꜩ
Damit er die ſchaff Chriſti zwinget
Mit pañ er zuͦ der beycht vns dringet
All jar zum ſacrament zuͦ gan


|| [5v]
Verpeut das bluͦt chriſti beym ban
| dz vns criſtus
heyßt nemen
zuͦ vergebũg
vnſer ſündt.
Math. xxvi.
Gepeut peym bañ alle jar
Zuͦ vaſten vierzig tag fürwar
Sunſt vil tag vnd vier quatemer
Auch zuͦ meyden fleyſch vnd ayr
| Dz hatt vns
chriſtus frey
gelaſſen.
Math. xv.
Zu feyren vil tag er gepeyt
Verpeut etlich tag die hochzeyt
Gefaterſchafft vnd etlich grat
Zuͦ heyraten er verpoten hat
| diß gpot hat
pau. verkünt
i. Thim. iiii.
Münich vnnd pfaffen bey dem ban
Doch mügen ſy wol huͦren han
Frummen leuten jr kinder leꜩen
| Das iſt yeꜩ
vberal ſit got
erbarms
Vnnd fremde eweyber einſeꜩen
Vnzal hat der babſt ſolcher pot
Der doch keyns hat gepotenn got
Jagt die leut in abgrundt der hell
Zu dem teufel mit leyb vnd ſell
| i. Thim. iiii.
Paulus hat in gezeyget an
Am vierden zu thimothean
Vnnd ſpricht der geyſt ſaget deutlich
Das zu den leꜩen zeyten ſich
Etlich vom glauben werden dretten
Vnnd anhangen des teufels reten
Werden lewten die ee verpieten
Vnnd etlich ſpeyß die got durch gieten
Beſchaffen hat mit danckſagung
Ich mein das ſey ye klar genug
| wer die wolff
ſeind.
Nun lat vns ſchawen nach den wolffen
Die dem Babſt han darzuͦ geholffen
Zuͦ fuͤren ſolch tyrañey
Biſchoff probſt pfarrer vnd aptey
All prelaten vnd ſelſorger
Die vns vorſagen menſchen ler


|| [6r]
Vnd das wort gottes vnderdrucken
Kummen mit vorgemelten ſtucken
Vnd wenn mans bey dem licht beſicht
Iſt es als auff das gelt gericht
Man muß gelt geben von dem tauffen
| die kaufman
ſchaꜩ Ȣ geiſt-
lichen.
Die firmung muß man von in kauffen
Zuͦ beichten muß man geben gelt
Die meſs man auch vmb gelt beſtelt
Das ſacrament muß man in zallen
Hat man hochzeyt man geyt in allen
Stirbt eins vmb gelt ſy es beſingen
Wers nit wil thon den thunt ſy zwingen
Vnd ſolt es einen rock verkauffen
Alſo ſy vns die woll außrauffen
Vnd was ſy lang erſimoneyen
| Nota.
Sie wyder vmb wucher hinleyen
Von xx. gulden ein malter koren
Ich mein das heyſt die schaff geſchoren
| Daſs ſchaff
ſcheren
Auch wie hart ſy das volck maulpandẽ
Mit den zehenden auff den landen
| Da muß oft
der weyn an
ſtoͤken erfau-
len / erfrieſſen
biß mein her
propſt erlau-
bet zu leſen.
Da man mit in des herrgoꜩ ſpilt
Wie man ſy pannet vmb die gilt
Vnd ſy mit liechten thut verſchuͤſſen
Die armen pauren fronen muͤſſen
Das die ſtarcken ſchintfeſſel feyren
Halb zeyt in dem wyrꜩhauß vmbleyren
Vier opffer muß man in auch reychen
Vnd den meſspfennig des geleichen
| Als dem ſack
zuͦ der keynn
boden hat.
Vnd darzuͦ an den feyrtagen
Lant ſie teffeleyn rum̃ tragen
All kirchwey ſy nach gelt auch tichtten
Ein jarmack mit heyltum auffrichten
Darbey ſy ablas bullen haben


|| [6v]
Geltſtoͤck lant ſy in kirchen graben
| Das ſchaff
melcken
Alſo richt man dem armen volcke
Das heyſt die ſchaff chriſti gemolcke
| Paurennbe-
ſcheyſſer.
Auch kom̃en ſtationirer
Anthonier valentiner
Die ſagen viel erlogner wort
Das ſey geſchehen hie vnd dort
Beſtreychen fraw vnde man
Mit eim vergulten eſelszan
Vnd erſchinden auch geltes krafft
Schreybenn lewt in jr bruͦderſchafft
Hollen die zynſt all jerlich jar
Darnach kumbt ein erſame ſchar
| aplaskremer
O dz Criſtus
bald keme vñ
jagt kauffer
vñ verkaffer
vß dem tẽpel
Math. xxi.
Heſt man zuͦ teutſch die romaniſten
Mit groſen ablaßbullen kiſten
Richten auff rote creuꜩ mit fañen
Vnd ſchreyen zuͦ frawen vnd mañen
Legt ein gebt ewer hylff vnd ſtewr
Vnd loͤſt die ſeel auß dem fegfewr
Bald der gulden in kaſten klinget
Die ſeel ſich auff gen hymel ſchwinget
Wer vnrecht guͦt hat in ſeim gwalt
Dem helffen ſy es ab gar bald
| Ein paſport
an den teufel
Auch gebens brieff für ſchuld vnd peyn
Da legt man in zuͦ gulden ein
Der ſchalckſtrick ſein ſo mancherley
| Schaf ſchin
den
Das heyſt mir roͤmiſch ſchinterey
Fürbaß mercket von den Biſchoffen
Wie es zuͦgee an jren hoͦffen
| Vñ Ȣ friſgar
Mit notary officiellen
Mit citaꜩſchreybern vnd pedellen
| Heynꜩ gyb x
gulden ſo biſt
An jrem falſch geyſtlichen recht
Wie man da ſchindet mayd vnd knecht


|| [7r]
Auch wie man do zuͦreyß die ee
| ledig. wilt nit
ſo muuͦſt elſen
habẽmit vol
lem nꜩ oder
im bann ſein
Gib gelt oder
bluͦt.
Vnd nim̃et gelt vnd anders mee
Vnd noͤt ſye auch zuͦſam zuͦgloben
Auch wie ſie mit den lewten toben
Die man zuͦ yn jagt in der beicht
Die etwan geſſen han villeicht
Fleyſch oder ayer in der vaſten
Das thunt ſy alſo ſcharpff antaſten
| Meyr du biſt
dem pfarrer
iiii. pfeñing
ſchuldig / loͤſt
du dich nitt
ſo thuͦnd wir
dich in ſwern
bann
Als het einer ein mort gethan
Auch wie ſy vmbgent mit dem ban
Wie ſie in bſchwern vnd verneüren
Auch wie das arme volck ſy ſtewren
Auch mit dem wilt vnd dem gejayt
Thunt ſy in ſchaden am gedreyt
Halten rauber in jren flecken
Die rauben morden ſtoͤcken ploͤcken
| Die hirtenn
haltten wolf
in jren hüten
Auch fuͤren biſchoff krieg mit truꜩ
Vergieſen vil chriſtliches bluꜩ
Machen ellend witwen vnd weyſen
| Hirtten vnd
meꜩger.
Doͤrffer verprennen ſtet zuͦreyſen
Die lewt verderben ſchaꜩen preſſen
Ich mein das heyß die ſchaff gefreſſen
Chriſtus ſolch wolff verkündet hat
Mathey am ſybenden es ſtat
| Matheii. vii.
Secht euch für vor falſchen propheten
Die in ſchaffskleydern hereintreten
Iñwendig reyſent wolff erß nennet
An jren früchten ſie erkennet
Marci am zwoͤlfften erß erklerten
| Marci. xii.
Spricht habt acht auf die ſchryffgelertẽ
Die gern gen in langen kleydern
Vnnd laſſen ſich auch grueſen gern
Am marck vnd gaſſen wo ſy ſtan


|| [7v]
Vnd ſiꜩen gern oben an
In ſchulen vnd auch ob dem eſſen
Den witwen ſy jr hewſer freſſen
Vnd wenden für lange gepeet
Darumb ſo werden ſy verſteet
Deſter in mer verdamnuß vallen
O wie thut hie chriſtus abmalen
Vnnſer geyſtlicher gotlos weſen
Sam wer er jeꜩ bey in geweſen
Darbey kent man ſy vnter augen
| wer die ſlang
en ſeind
Die ſchlangen ſo die ſchefflin ſaugen
Synt münich nunnen der faul hauffen
Die jre gute werck verkauffen
| Keß jeger.
Vmb gelt keß ayer liecht vnd ſchmalꜩ
Vmb huͤner fleyſch wein korn ſalꜩ
| Puchheiling
Damit ſy in dem vollen leben
Vnd ſamlen auch groß ſcheꜩ darneben
| Scilicet
Roſenkrentz
pſalter vnſer
frawen / hym
liſch hoͤr.
Vil newer fünd ſy ſteet ertichten
Vil peet vnd bruͦderſchafft auffrichten
Vil dreum geſicht vnd kyndiſch fet
Das in der Babſt dañ als beſtet
Nymbt gelt vnd geyt ablaß darzuͦ
| Da luff wür
dañ hauffen
weiß zw.
Das ſchreyens dañ auß ſpat vnd frw
Mit ſolcher fabel vnd abweyß
Hant ſy vns gefürt auff das eyß
Das wir das wort gotes verlieſſen
Vnnd nur theten was ſy vns hieſſen
Viel werck der got doch keyns begert
| Sonnder hy
ſtori fabel vñ
merlein
Hant vns den glawben nie erklert
In chriſto der vns ſelig macht
Dyſer mangel bedeut die nacht
| wz dye nacht
ſey.
Dariũ wir alle jrr ſeynd gangen
Alſo hand vns die wolff vnd ſchlangen


|| [8r]
Byß in das vierthalbhundert jar
Behalten in jr hut fürwar
| Wer vns ein
redt iſt in des
babſts bann.
Vnd mit des Babſt gewalt vmtriben
Byß doctor martin hat geſchriben
Wyder der geyſtlichen myßbrauch
| Nota
Vnd wyderumb auffdecket auch
Das wort gottes die heylig ſchryft
Er mundtlich vnd ſchryftlich außrift
In vier jaren bey hundert ſtucken
In teutſcher ſprach vnd lat ſy drucken
| Ein kurtzer
anzeig Ȣ leere
doctor Mar
tini Luthers
Das man verſtee was er thue leren
Wil ich kurꜩlich ein weng erkleren
Gottes geſeꜩ vnd die propheten
Bedeuten vns die morgenroͤten
| was die mor-
genroͤdt ſey.
Dariñ zeygt Luther das wir all
Mit erben ſeind Adams fall
In boͤſer begir vnd neygung
Deßhalb kein mẽſch dem gſeꜩ tut gnug
Halt wirs ſchon außwendig im ſcheyn
So iſt doch vnſer herꜩ vnrein
Vnnd zuͦ allen ſünden geneyget
Des Moſes ganꜩ klerlich anzeyget
Nun ſeyt das herꜩ dañ iſt vermeyllet
Vnnd got nach dem herꜩen vrteyllet
So ſey wir all kynder des zoren
Verflucht verdamet vnd verloren
Wer ſolches im herꜩen entpfint
Den nagen vnd peyſen ſein ſundt
Mit trauren angſt forcht ſchrecken leyt
Vnnd erkent ſeyn vnmüglikeyt
Dañ wirt der menſch demutig ganꜩ
So dringet her des tages glanꜩ
| was Ȣ tag ſei
Bedeut das Euangelium


|| [8v]
Das zeyget dem menſchen chriſtum
Den eingebornen gottes ſon
Der alle ding für vns hat thon
Das geſeꜩ erfült mit einem gwalt
Den fluͦch vertilgt die ſündt bezalt
| i Petri. iii
Vnnd den ewigen todt vberwunden
Die hell zerſtoͤrt den teufel punden
Vnnd vns bey gott erworben gnat
| Johann. i
Als Johannes gezeyget hat
Vnd chriſtum ein lamp goꜩ verkündt
Das hyn nimbt aller weltte ſündt
| Matheii. ix
Auch ſpricht chriſtus er ſey nit kumen
Auff erd den gerechten vnd frumen
Sunder den ſündern er auch ſpricht
| Luce. v.
Der geſund bedürff keyns arꜩtes nicht
| Johann. iii.
Auch Johannis am dritten melt
Got hat ſo lieb gehabt die welt
Das er gab ſeyn einigen ſun
All die an in gelauben thun
Die ſelben ſollen nit verderben
Noch des ewigen todes ſterben
Sunder haben das ewig leben
| Johann. xi.
Auch ſpricht chriſtus am eylfften eben
Welcher gelaubet in mich
Der wirt nit ſterben ewiglich
So nun der menſch ſolich troͤſtlich wort
Von Jeſu chriſto ſagen hoͤrt
Vnd das gelaubt vnd darauff baut
Vnd den worten von herꜩen trawt
Die jm chriſtus hat zuͦ geſagt
Vnnd ſich on zweyfel darauff wagt
| Johann. iii.
Der ſelb menſch new geporen heyſt
Auß dem fewer vnd heyling geyſt


|| [9r]
Vnnd wirt von allen ſünden reyn
Lebt in dem wort gottes allein
Vonn dem jn auch nit reyſſen künde
Weder hell tewfel todt noch ſünde
Wer alſo iſt jm geyſt verneyt
Der dient got im geyſt vnd warheyt
| Johann. iiii.
Das iſt das er got herꜩlich liebt
Vnnd ſich im ganꜩ vnd gar ergiebt
Helt jn für ein gnedigen got
Im truͤbſal leyd in angſt vnd not
Er ſich als guͦts zuͦ got verſicht
Got geb / got nem / vnd was geſchicht
Iſt er willig vnd troſtes vol
Vnd zweifelt nicht got woͤl jm wol
Durch Jeſum chriſtum ſeynen ſun
Der iſt ſeyn fryd rwe frewd vnd wun
Vnnd bleybt auch ſeyn einiger troſt
Wem ſolcher glaub iſt genoſt
Der ſelbig menſch der iſt ſchon ſellig
All ſeyne werck ſeyn got gefellig
Er ſchlaff er drinck oder arbeyt
Solcher gelaub ſich dañ außbreyt
Zuͦ dem nechſten mit warer liebe
Das er kein menſchen thut betruͤbe
Sunder vbt ſich zuͦ aller zeyt
In wercken der barmherꜩigkeyt
| Math. xxv.
Thut yederman herꜩlich als guꜩ
Auß freyer lieb ſucht keinen nuꜩ
Mit raten helffen geben leyhen
Mit leren ſtraffen ſchuld verzeyhen
Thut yedem wie er ſelbe auch wolt
Als das jm von jm geſchehen ſolt
Solchs wurckt in jm der heylig geyſt


|| [9v]
Alſo das geſeꜩt erfullet heyſt
| Math. vii.
Chriſtus Mathey am ſybenden
Hie merck das dyſes allein ſen
Die waren chriſtlich guͦten wercke
| Nota
Hie muͦß man aber fleyſſig mercke
Das ſy zur ſeligkeit nit dyn
Die ſeligkeit hat man vorhyn
Durch den glauben in chriſtum
Diß iſt die leer kurꜩ in der ſum̃
Die Lutther hat an tag gebracht
| zweimal hun
dert tauſent
xxxiiii. tauſẽt
cccccxviii. gul
den
Des iſt Leo der Babſt erwacht
Vnnd ſchmecket gar bald diſen pratten
Forcht jm entgiengen die Annaten
Vnd wurd jm das Babſt monet lam
Dariñ er zeucht die pfrundt gen Ram
| Diſe chriſtli-
che ſtucke ſuͦ
chet der babſt
zu beſchüꜩen
Auch wirt man ſein ablaß nym kauffen
Auch niemãdt gen Rom walfart lauffẽ
Würt nümer künnen ſchaꜩen gelt
Würdt auch nim ſeyn ein herr der welt
Man wyrdt nym halten ſeyn gebot
Seyn regiment würt ab vnd todt
So man die rechten warheyt wyſt
Darumb brauchet er ſchwynder liſt
Het die warheyt geren verdrucket
| Pottſchafft
ann Herꜩog
Friderich võ
Sachſſen im
xx. jare
Vnd bald zuͦ Herꜩog Friderich ſchicket
Das er die buͤcher prent mit nam
Vnd jm den Luther ſchickt gen Ram
Jdoch ſein Churfürſtlich genat
Chriſtlich ob jm gehalten hat
Zuͦ beſchuꜩen das goteswort
Das er dañ merckt prufft vnd hort
Da dem Babſt diſer griff was vel
Schickt er nach jm gen Augſpurg ſchnell


|| [10r]
Der Cardinal bot jm zuͦ ſchweigen
| Handlũg zuͦ
augſpurg im
xix jare
Vñ kund jm doch mit gſchrifft nit zeigẽ
Clerlich das Luther het geyrt
Da dem Babſt diſs auch nit gieng fürt
Thet er den Luther in den ban
| Verpañung
doctor marti
ni luthers im xx. jar.
Vnnd alle die jm hingen an
On all verhoͤr ſchryfft vnnd probir
Doch ſchryb Luther nur für vnd für
Vnnd ließ ſich dyſe bul nit jrren
Thet in der keyſer citiren
Auff den Reychstag hinab gen Worms
| Handlũg zuͦ
Worms im
xxi. jare
Da erlyt Luther vil des ſturms
Kurꜩumb er ſolt nun reuocirn
Vnnd wolt doch nymant diſputirn
Mit jm vnd jn zuͦ keꜩer machen
Des blyb er beſtendig in ſein ſachen
Vnnd gar keyn wort nit wyderryfft
Wann es war ye all ſein geſchryfft
Euangeliſch Apoſtoliſch
Deſs ſchid er ab frolich vnd fryſch
Vnd lyß ſich kein mandat abſchrecken
Das wilde ſchwein dewt doctor Ecken
| Wer dz wild
ſchwein ſey.
Der vor zuͦ Leypꜩig wyder jn facht
Vnnd viel grober Sew daruon bracht
Der Bock bedeuttet den Emſer
| wer Ȣ pok ſey
Der iſt aller Nunnen troͤſter
So bedewtet die Kaꜩ den Murner
| Wer die kaꜩ
ſey
Des Babſtes mauſer wachter turner
Der walteſel den parfuͤſer
| wer der walt-
eſel ſey
Zuͦ Leypꜩig den groben leßmeyſter
So dewt der ſchneck den Cocleum
| wer Ȣ ſchneck
ſey
Die fünff vnd ſunſt vil in der ſum
Hant lang wider Lutherũ geſchryben


|| [10v]
Die hat er alle von jm tryben
| Des türken
regimẽt hat
lang gewert
iſt darũb nit
auß gott
Wann jr ſchreyben het keynen grundt
Nur auff langer gewonheyt ſtundt
Vnd kunten nichs mit ſchryfft probirn
So thet Luther steꜩ ſchryfft einfyren
Das es ein pawer mercken moͤcht
Das Luthers leer ſey guͦt vnd recht
Des wurden ſiglos vnd unſinnig
Nun die ſchlangen nunnen vnd münich
Wollen jr menſchen fünd verteyding
Vnd ſchreyen laut an jren preding
Luther ſagts Euangelium
| Ein außbin
dige minchs
predig
Hat er auch brieff vnd ſigel drum
Daſs Euangelium war ſey
Luther richt auff new keꜩerey
O liebs volck lat euch nit verfyren
| wems not ſej
reüſper ſich.
Die Römiſch kirch die kan nit yren
Thuͦt guͦte werck halt Bebſtlich bot
Stifft vnd opffert es gefelt got
| Oder vilicht
vnnſerm clo-
ſter.
Lat meſs leſen es kumbt zuͦ ſtewer
Den armen ſeeln in dem fegfewer
Dient den heyling vnd ruͤfft ſie an
Thuͦt fleyſſig gen veſper complet gan
Die zeyt iſt kurꜩ ein yedes mercke
| Ein meß vm̃
xii pfenning.
Macht euch theylhafftig vnſer wercke
Wir ſingen ſchreyen offt mit krafft
So jr do heymen ligt vnd ſchlafft
| Der pfaff Ȣ
laß waſs ym
gepraſt / Die
paurn woltẽ
nym̃ opferen
Des waren goꜩdinſt thunt ſy ſchweigen
Tannꜩen nach jrer alten geigen
Vnd thunt ſich ſchmeichlen vmb die leyẽ
Jr weinkeller wil jn verſeyen
Jr korenpoden werden ler
Man will in nymer tragen her


|| [11r]
Haben doch willig armuͦt globt
Jeꜩ ſicht man wie jr hauffenn dobt
So in abget in jrenn kuchen
Wie ſy den Luther ſchmehen fluͦchen
Ein erꜩkeꜩer ſchalck vnd boͤßwicht
Geyth ſich doch keyner an das licht
Thunt nur vnter den huͤtlein ſtechen
Schreyen ſam woͤllen ſy zuͦbrechen
Wo ſy bey jren Nunnen ſyꜩen
Vnd machen auch das ſy erhyꜩen
Wider das Euangelium
Wie man jeꜩt ſpüret vmetumb
Die froͤſch quacken in jren huͤlen
| Wer die froͤ-
ſche ſeynd
Bedewtten etlich hohe ſchulen
Die auch wider Luttherum plerten
| Exemplum
Paris vnnd
vnd Loͤuen
Vnnd das on alle geſchrifft beweren
Das Euangeli thuͦt in wee
Jr Haydniſch kunſt gylt nit als E
| zilicet ariſto
tiles Plato
Virgilius
Damit all Doctor ſynt gelert
Die vns die geſchrifft haben verkert
Mit jrer Haydeniſchen kunſt
Auch tragenn dem Luther vngunſt
| Wer dy wild
gens ſeind
Die Wiltgens dewtten vnns die leyen
Die in verfluͦchen vnnd verſpeyen
Was will der Münich newes leeren
Vnnd die ganꜩ Chriſtenheyt verkeren
| Chriſtus
ſpricht Kom
ment zu mir
ich will ewch
erquickenn
Matheii. xi.
Vnſer guͦt werck thuͦt er verhienen
Will man ſoll den heyling nit dienen
Zuͦ got allein ſollen wir gelffen
Keyn creatur müg vnns gehelffen
Vnnſer walfart er auch abſtelt
Von faſten feyrn er nit vil helt


|| [11v]
Wie wirs lang hant gehabt im̃ brauch
| ſcȢm ordinẽ
romanorũ
als dañ war
iſt.
Des gleich von kirchen ſtifften auch
Die orden heyſt er menſchen fündt
Auch ſchreybt Luther es ſey keyn ſundt
Dann was vns hab verboten got
Roͤmiſchen ablas auch veracht
Spricht chriſtus hab vns ſelig gmacht
Wer das gelaubt vnd der hab gnuͦg
Ich mein der Münch / ſey nit kluͦg
Denckt nit es ſeyn vor lewt geweſen
Die auch haben die ſchryfft geleſen
| Scilicet
Thomas
Scotus alex
ander de ales
Vnnſer eltern die vor vns waren
Synt ye auch nie geweſen naren
Die ſoliche ding vns han gelert
Hat etlich hundert jar gewert
Solten die alle han geyrret
Vnnd vns mit ſambt in han verfuͤret
Das woͤl got nit das wil ich treyben
| Im alttenn
glaubẽ bleibẽ
Vnnd in meym alten glawben bleyben
Luther ſchreybt ſelꜩam abenthewer
Man ſolt in werffen in ein fewer
In vnd all ſeyn anhangk vertreyben
Dyß hoͤrt man vil von alten mañen
Verachten es in dollem ſyñ
Vnnd ſtet doch unſer heyl dariñ
Doch hylfft als wyder pellen nicht
| Was Ȣ ſon-
nen auffgãg
ſey
Die warheyt iſt kum̃en anß licht
Deshalb die chriſten wyderkeren
Zuͦ den Euangeliſchen leren
Vnnſeres hyrten Jeſu chriſt


|| [12r]
Der vnſer aller loͤßer iſt
Des glaub allein vns ſelig macht
Deſs ſeynd all menſchen fünd veracht
Vnnd die Bebſtling gebot vernicht
Für lugen vnd menſchen gedicht
Vnnd hangen nur an gottes wort
Das man jeꜩ hoͤrt an manchem ort
| Gott ſey lob
der feynd on
zal vil
Von manchem Chriſtenlichen man
Nun nemmen ſich die Biſchoff an
Mit ſampt etlich weltlichen Fürſten
Die auch nach Chriſtenbluͦt iſt dürſten
Laſſen ſolich prediger fahenn
| Rat wer ſint
die
In gefencknuß vnd eyſen ſchlahen
Vnd ſy zuͦ wideruͦffen dringen
In auch ein lied vom fewer ſingen
Das ſy moͤchten an got verzagen
Das heyßt die ſchaff int hecken jagen
Der thuͦt man vil heymlich verlieren
So ſy gleych jr leer probiren
| Ja lyeber ja
groſs herren
achtten heili
ger ſchriffte
aber nit.
Eyns theylß bleyben in eyſen bandt
Eins theyls verjagt man auß dem land
Luthers geſchrifft man auch verprent
Vnnd verpeut ſy an manchem end
Bey leyb vnd guͦt vnd bey dem kopf
Wen man ergreyfft der leſt den ſchopff
Oder jagt jn von weyb vnd kyndt
Das iſt des Endchriſt hogeſyndt
| Owe ſweig
des iſt zuͦvil
Chriſtus das alles verkündet hat
Mattheii am zehenden es ſtat
| Math. x
Nembt war ich ſend euch wie die ſchaffe
Mitten vnder der wolfe hauffe
Darumb ſeyt wie die ſchlange kluͦg
Vnd wie die tawben on betrug
Vnnd huͤt euch vor den menſchen ſye


|| [12v]
Wern euch vber antworten ye
Für jre ratheuſer vnnd den
Euch geyſeln in jren ſchuͦlen
Vnd werden euch für Fürſten künge
Vmb mein willen gefangen bringe
Dann ſorgt nichts was jr reden woͤlt
Es wirt euch geben was jr ſolt
Reden durch eweres vatters geyſt
Ein freünt gem andern wirt erpeyſt
Vnnd jm den tod an helffen dan
Jr werd gehaßt von jederman
Vmb willen meynes namens heylig
Wer an das end verhart wirdt ſeilig
Verfolgt man euch von einer ſtat
So ziehet in ein andre drat
| Johann. xv.
Auch kumbt die zeyt vnd wer euch tot
Wirt meiñ er diene damit got
Fürcht die nit die euch den leyb toͤdten
Der ſeel künnen ſy nit genoͤten
Jr Chriſten merckt die troſtling wort
So man euch fecht hie oder dort
Lat euch keyn Tyranney abtreyben
Thuͦt bey dem wort gottes beleyben
Verlaſſet ee leyb vnde guͦt
| Geneß. i.
Es wirdt noch ſchreyen Abels bluͦt
Des warn Entchriſt regiment
| Apoca. xviii.
Apocalipſis ſtet es hell
Am achzehenden Capitell
Schreyt der Engel mit lautem ſchallen
Zweymal Babilon iſt gefallen


|| [13r]
Ein behawſung der tewfel woren
| Der curtiſa
nẽ mitſamt
dem Roͤmi-
ſcheẽ hofgſyñ
Wann von dem wein des grymmẽ zoren
Jr vnkeuſch hant all hayden druncken
Inn jrer vnkeuſch ſeynd verſuncken
Künig vnnd Fürſten dyſer erden
| der roͤmiſch
anhang
Auch jre kauffleütt ganꜩ reych werden
Hantieren mit der menſchen ſelen
| Radt wer dy
kaufleyt ſein
Darnach weyter thuͦt er erzelen
Vnnd ein andre ſtym hoͤrt ich ſchyr
Mein liebes volck geth auß von jr
Wann jr ſündt iſt für got auffkommen
Der hat jrs freuels war genommen
Zalt ſy wie ſy euch hat bezalt
Vnnd wyder geltet jr zwyfelt
Wañ ſy ſpricht ye in jrem herꜩenn
| Wür ſeyndt
des roͤmiſch-
en reichs erb
de ſen. et re. ju
c. paſtoralis
Ich siꜩ ein Künigin on ſchmerꜩen
Vnnd iſt ſicher in jrem dunken
Vnd võ der heiling bluͦt ganꜩ druncken
Darumb ſo werden jre plag
Zuͦſam kom̃en auff einen tag
Der tod leyt hungers alles ant
Vnnd mit fewer wirt ſie verprant
Dañ warlich ſtarck iſt got der her
Der ſy wirt richten nun hoͤrt mer
Daniel an dem neünten melt
| Daniel. ix.
Vnnd alle warzeychen erzelt
Das man ganꜩ klerlich mag verſton
Das Babſtum dewt das Babilon
Von dem Johannes hat geſeyt
Darumb jr Chriſten wuͤe jr ſeyt
| Treibt auß
menſchen ge-
bot auß eürẽ
gewiſſen.
Kert wyder auß des Babſtes wyſte
Zuͦ vnſerm hyrten Jeſu chriſte
Derſelbig iſt ein guͦtter hyrt


|| [13v]
Hat ſeyn lieb mit dem todt probirt
| Johan. x
Durch den wir alle ſeyn erloſt
Der iſt vnſer einiger troſt
| Paul. i Cor. i
Vnnd vnnſer einige hoffnung
Gerechtigkeyt vnd ſeligung
| Johann. i
All die glauben in ſeinen namen
Wer des beger der ſpreche Amen.
Chriſtus amator
Papa peccator.


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