Die vorliegende Predigt ist in fünf frühen Handschriften als Predigt Taulers überliefert und weist Parallelen zu Predigten auf, die Tauler zugewiesen werden. Es ist unbestritten, dass sie auf eine Predigt Taulers zurückgeht.
Liturgischer Anlass der vorliegenden Predigt ist nach dem Text, den die Drucke überliefern, der selten vorkommende sechste Sonntag nach dem am 6. Januar gefeierten Epiphaniasfest.1 Da an diesem Sonntag derselbe Text als Evangelium gelesen wurde wie am fünften Sonntag nach Epiphanias,2 wäre auch dieser liturgische Anlass möglich. Die Straßburger Handschriften datieren die Predigt auf den Sonntag vor Septuagesima,3 was sich je nach Ostertermin sowohl auf den fünften als auch auf den sechsten Sonntag nach Epiphanias beziehen kann. In der Handschrift W 1 nennt eine Marginalie den fünften Sonntag nach Weihnachten als Predigtanlass.4 Da diese Datierung nicht zum Predigttext passt, liegt hier wohl eine Verwechslung von Weihnachten und Epiphanias vor. In der Handschrift F finden sich keine Angaben zum Predigtanlass.
Eine genauere Datierung der vorliegenden Predigt innerhalb von Taulers Wirkungszeit als Prediger, die frühestens etwa 1325 begann und mit dessen Tod 1361 endete, kann nach gegenwärtigem Forschungsstand nicht vorgenommen werden.