M. Acci Plauti Comoediae, ex recognitione Jani Gruteri ... Apud
Zacharium Schurerum [Wittenberg] ... M.DC. XXI.
4° Exemplare: UB Marburg u. Nationalbibliothek Wien.
Über Janus Gruterus, 1560–1627, Professor historiarum und
Bibliothekar der Palatina zu Heidelberg, siehe K. Bursian in
ADB und Leonard Forster, Janus Gruter’s
English Years,
Leiden
und London 1967; dort reichhaltige Bibliographie.
In der Serie von 15 »euphemiae amicorum« vor Gruters Plautus-
Ausgabe bilden die älteren Kollegen, die
Leidener Professoren
Heinsius, Meursius und Vossius, die Vorhut. Es folgen der Beuthe-
ner
Professor Dornavius und die beiden Altdorfer Michael
Piccartus († 1620) und Michael Virdungus, sowie der Beuthener
Lehrer Balthasar Exner. Schüler Gruters schließen sich an:
Zinc-
gref, J. Gebhardus, B. Venator, Opitz und Hamilton. Der Straß-
burger neulateinische Dramatiker Theodor Rhode, der Heidel-
berger Rektor Melchior
Adam – Schlesier und früherer Stipendiat
der
Bergkschen Stiftung – und der Wittenberger Professor
Au-
gust Buchner bilden die Nachhut.
Opitz’ Beitrag steht auf Bl. e4b und ist in
leicht gestraffter
Form in Silvae .45
wiederholt. Rubensohn II, 65 glaubt, daß die
Fügung »Taciti
mei«, Z. 8, des jungen Dichters Vorliebe für diesen
Autor
ausdrücke. An die Fehde, welche in Sachen Plautus zwi-
schen Gruter und seinem früheren Schüler
Pareus ausgebrochen
war, sei hier nur kurz erinnert;
siehe dazu Bursians Vita, G.
Smend, Jan Gruter,
Bonn 1939, S. 79 und Palm 179.
Ein Sammelband, den Opitz bei seiner Ankunft in Heidelberg
Gruter
übergab und der folgende Schriften enthält: handschrift-
lich das
Begrüßungsgedicht Silvae .16 und die SB Nummern 28,
33, einen bisher verschollenen Druck, Johannis a Landtskron ...
Propempticon, woraus
nur der deutsche Teil bekannt war, ferner
13, 14, 17, 27, 32 sowie
59.132 und 59.138, ist kürzlich von Jörg-
Ulrich Fechner in der
Palatina-Abteilung der Vatikanbibliothek
gefunden und als Nr. 88 der Sammlung Metzler, Stuttgart 1970,
veröffentlicht worden. Zwei weitere Gedichte an Gruterus stehen
Unser Gedicht befindet sich in autographischer Fassung als
Bl. 216 unter
den Papieren Gruters in der Biblioteca Apostolica
Vaticana (Palat. lat. 1906). Den Hinweis auf dieses Opitianum brach-
te W. Crecelius im Archiv für
Litteraturgeschichte XIV (1886), 109.
Vor der Plautus-Ausgabe steht das Gedicht in der Form wie
Gruter es
abgeändert hatte. In der vatikanischen Handschrift ist
die Überschrift
mit der in Silvae. identisch. Zeile 19 lautet:
Oedipus
en Davus ... Umber. Zwischen 20 und 21 strich Gruter
Zeile 21 (23) lautete ursprünglich
A Plauto, Grutere, loqui didicere: Camenae,und Z. 22 (24) ist identisch mit Silvae. Darunter
setzte Opitz sei-
nen Namen in der lateinischen Form, Martinus Opitius.
Da das
Papier keine Faltspuren zeigt, wird Opitz Gruter das Gedicht
übergeben haben, ehe er Heidelberg 1620 verließ.