... Michaelis Bartschii et Helenae Burchardiae, secundum
sponsae, inauguratio connubialis.
XVII. Januar. Ao M DC
XXIII. Svidnicii Silesior. Typis Joan. Venatoris ...
4°: A–E2 Exemplar: Breslau 4 V 34/21.
Obige Gedichte stehen auf Bl. D1b–D3a, beide wurden in
Silvae
wiederholt. Weiter gratulieren mit Gedichten: Simon
Grunaeus; Abraham Frisius, Pastor
zu Lauban; Nicolaus Henel,
jetzt Procancellarius; Caspar Cunradus; Johannes Conradus;
Guilielmus Cothurnus; Thomas Schramus; ein Neffe des Bräuti-
gams, Frid. Bartschius aus
Lauban und andere. Die Braut war die
Witwe des Simon Bestlich.
Michael Bartsch, 1592 – 30. Juni 1642, gehörte mit Kirchner
und Nüßler zum engeren Freundeskreis des Dichters. Er war aus
Schweidnitz gebürtig, wo er anfangs das Amt eines Ratsschöppen-
schreibers, darauf das des Manngerichtsassessors bekleidete; als
Protestant
wurde er 1637 aus dem Stadtrat entfernt. Bartsch war
Rat des Herzogs von Liegnitz, führte den Titel eines kaiserlich
gekrönten Dichters und
korrespondierte mit Matthias Bernegger
in Straßburg. Zu Cunrads
Theatrum symbolicum trug er 1618 bei;
mehrere seiner
Gelegenheitsgedichte sind bekannt, so das zur
Hochzeit Schubart-Preller (siehe Nr. 11), eins auf den Tod von
N. Henels Frau, geb.
Anna
Partisch, die 1641 starb, und weitere.
Auf diese Hochzeit schrieb Caspar Kirchner seine ›Frauenlob‹
betitelte Gruppe von Gedichten, die im Anhang von Sammlung A
stehen. Zur
Geburt eines Sohnes verfaßte Opitz 1624 ein Gedicht
(verschollen, Nr. 58 C).
Einen Empfehlungsbrief Bartschs stellte
Opitz seinem Lobgesang
über den freudenreichen Geburtstag ... Jesu
Christi, Nr. 55, voran und in
dem Widmungsschreiben seiner
Klagelieder Jeremia (Nr. 73) an Herzog Georg Rudolf erwähnt der
Dichter Bartsch als einen seiner
Förderer.
Die Entstehungszeit unserer beiden Gedichte ist in den Nach-
schriften genau
festgelegt. Opitz bereitete sich am 7. Mai auf die
Reise nach Siebenbürgen vor,
das Begleitschreiben erhielt er am
14., und am 31. befand er sich schon in
Kassa. Krause bespricht
.2 auf S. 115–18 und übersetzt es
teilweise. Wie alle Reisegedichte
sei es echt im Ton und ehrlich in der
Gesinnung. Das Horazische
Motiv vom Wege des Todes werde spielerisch in Beziehung ge-
bracht zu
Bartschs Hochzeit und Opitz’ Reise nach Dazien; das
spielerische Element trete hervor und der Schluß sei
gelungen
pointiert.
MART. OPITIUS
iter Pannonicum moliens raptim
scripsit Bolesl. Sil. Non.
Maii A. M D xxii.
MART. OPITIUS.
Lusi Cassoviae, Pridie Cal.
Jun. A. M. DC. XXII.