[Guil. Cothurni & Bern. Guil. Nussleri ornatiss. juvenum, Propemp-
tica, cum
Marpurgum studiorum gratia abirent. Bethaniae ad
Oderam. Literis
typog. Joh. Dörferi.]
4°: 1 Bogen. Exemplar früher in Fürstenstein; Angaben von
Rubensohn (VI, 45
Anm.) und Oesterley Nr. 17. Die Abschrift
in Hs R 2305b ist z. Zt. nicht
erreichbar.
Für das Gedicht .1, S. 2 des obigen Druckes, 39 Verse, kann
eine, wenn auch
unvollständige, Inhaltsangabe eintreten: »Kein
Charakterzug steht dem Mann
besser an als Aufrichtigkeit und
Treue, frei von aller Schminke und Unechtheit.
Dieses Unter-
pfand des Lobes gilt mir mehr, als wenn mich der eingeweihte
Das Gedicht an Nüßler, im Einzeldruck auf S. 3 unter dem
Titel
›Elegia‹, wird hier nach der Fassung in Silv. lib.
III., S. 43
bis 45. gebracht. Da die beiden angesprochenen Freunde
schließ-
lich doch nicht nach Marburg gingen, mußten für den Abdruck
1631 Änderungen vorgenommen
werden; dabei ging es nicht ohne
einige Gezwungenheit ab. Zwei der getilgten
Verse – ursprünglich
hatte das Gedicht 62 Zeilen gehabt – werden
von Rubensohn VI,
46/7 mitgeteilt. Sie erscheinen als Lesarten.
Cothurnus (Bundschuh) war ein Friedländer Landsmann Nüß-
lers. Als Schüler Dornaus hatten die beiden Beiträge zum Dulc-
Amarum geliefert (Rubensohn VI, 233) und als sie den Plan faß-
ten,
nach dem calvinistischen Marburg zu gehen, waren sie Kom-
militonen in Frankfurt. Cothurnus schrieb sich am 7. April in
Heidelberg ein; er blieb bis zu seinem frühen Tode, 1632, mit
Opitz in Verbindung. Siehe Nr. 9, Einleitung zu 22 u. a.
Nüßler kehrte nach Bunzlau zurück, von wo aus er am 1. Januar
1618 seine Comparatio galli gallinacei cum principe (Görlitz 1618)