Nur in zwei Abschriften, Kl 175 und R 2305b,5, überliefert; hier
nach Kl 175,
793 gebracht. Der Anlaß weist auf Frankfurt a. O.
als Entstehungsort hin.
Magister Martin Füssel (Fusselius), 23. November 1571 bis
13. September
1626, stammte aus Görlitz; seit Februar 1594 war er
mit Dorothea Titus, der Tochter des Superintendenten zu Beuthen
verheiratet. Er hatte als Stipendiat des Joachim von Bergk (siehe
Nr. 27) studiert und war längere Zeit
Pastor in dessen Dorf Claden
(Kladau bei Glogau) gewesen, ehe er Superintendent im anhalti-
nischen
Zerbst wurde. Von dort berief ihn 1614 Kurfürst Johann
Sigismund von Brandenburg als Hofprediger nach Berlin, damit
Füssel ihm mit den zu erwartenden Schwierigkeiten
beim Reli-
gionswechsel des Hofes helfe. Der friedfertige Mann war heftigen
Anfeindungen von seiten der Berliner ausgesetzt; z. B. wurde
1615 sein Haus
geplündert und er selbst mußte fliehen. Dennoch
harrte er bis zu seinem Tode in
seiner Stellung aus. Die ihm 1617
verliehene Doktorwürde dürfte wenigstens zum
Teil als Gunst-
bezeugung des Kurfürsten und Belohnung für erlittene Unbilden
zu werten sein. Füssel ist der Autor von mehr als 27 Schriften, die
z. T.
bei Jöcher angeführt sind; siehe den Aufsatz von Karl
Pahncke im Jahrbuch für Brandenburgische Kirchengeschichte, VI
(1908),
105/21. Ein Sohn [gleichen Namens und ebenfalls Magister]
war 1617–1629
Professor der Ethik und Politik in Schönaichs
Schule (Hering, Geschichte des ... Gymnasiums zu Beuthen, 2. Nach-
trag, S. 13). Er hat
Opitz sicher gekannt und dürfte das Gedicht
veranlaßt haben; nach Überschrift und
Inhalt paßt es jedoch nur
auf den Vater.