Beide Gedichte wurden laut Z. 28 von .1 im Herbst [1619] in Hei-
delberg geschrieben. (Rubensohn, der II, 65 Anm. 1620
angesetzt
hatte, korrigiert sich später.) Sie sind zweifellos kurz danach in
einer Hochzeitsschrift veröffentlicht worden, die jetzt verschollen
ist. Wir
müssen daher den deutschen Text der Sammlung A, den
lateinischen der Sammlung Silvarum libri III. entnehmen. Über
Johann Geis(s)el war
nichts zu erfahren. Zu den Gedichten siehe
Rubensohn II, 65 Anm.; VI, 63 und VI,
241 Anm.
Bemerkenswert ist, daß Opitz sich noch jetzt (auf lateinisch)
entschuldigt, ein
deutsches Hochzeitscarmen zu schicken. Für dies
benutzte er, wenigstens
motivisch, von Z. 70 an Daniel Heinsius’
auf seine eigene Hochzeit verfaßtes Gedicht
›Op zijn eygen Bruy-
loft, ex persona sponsi‹, wovon Kirchner 1618 ein Exemplar aus
Holland mitgebracht hatte.
Nach Seitenhieben auf fremdtümelnde Deutsche, die ihre Mut-
tersprache
verachten, kündigt Opitz in dem lateinischen Gedicht
(Z. 16) an, es werde bald
ein wichtiges Buch von ihm, »Cornelia de
nuptiis«, zum Verkauf
kommen. Unter dem Eindruck der sich
rasch verschlechternden Zeiten wird der
Dichter das Cornelia-
thema, wahrscheinlich zugunsten der Trostgedichte, aufgegeben
haben.