Thura Votiva | ARÆ CONJUGALI | Ornatiſsimi ac doctiſsimi |
viri-juvenis. Dn. | Michaelis Timaei | Olavienſium Cantoris
sua- |
viſsimi, Sponsi | ET |
Pudiciſsimæ lectiſsimæq̄; | Virginis |
ROSINÆ, | REVERENDI ET CLARISSIMI | Viri Dn:
Johannis Neomenii, | Illuſtri
Aulæ Bregensi à Sacris Con-
cionib:
| & per totum Ducatum Illuſtrem | Superintendentis | filiæ
chariſsimæ Sponsae |
Conſecrata & Oblata | ab amicis. |
Ετεόστιχον. | Vt LVX ter noVIes OCtobrIs oborta TIMæI |
IVngItVr en ConIVX seLeCta RosIna CVbILI. |
[Ganz nach
rechts gerückt:] A.W.I.S. | [Strich, 91 mm] |
Brigae Typis
Caſp:
Sigfridi. A° 1615.
4°: A–D. Exemplar: Breslau 4 V 17/33
Titel in einem Rahmen aus 7 mm breiten Rankenleisten mit
dem Außenmaß von
169×120 mm. Das ›Eteostichon‹ (= Wahr-
zeile) weist auf das
Hexameterchronogramm hin, welches u. a.
Tag und Monat der Hochzeit – 27.
Oktober 1615 – enthält. Opitz’
Gedicht steht auf Bl. D 2
Ausnahmsweise wurde dieser Titel ausführlich gegeben, um
wenigstens
eínmal die oft humorvolle Umständlichkeit der Titel-
seiten solcher
Hochzeitsschriften zu veranschaulichen. Leider
konnten die Zierbuchstaben nicht
wiedergegeben werden.
Unter den Freunden und Gönnern, die dem Kantor und Or-
ganisten Timäus gratulierten, befinden sich u. a. Zacharias Her-
mannus, Theol. D.; Jacob Schickfuß; Magister Melchior Lauban,
Brieg; David Rhenisch, Eccles. et Prof. S. Elis. Vrat.; der Bruder
des
Bräutigams, Jacob Timäus, Pastor Primarius zu Ohlau;
Johann Buchwälder, der seinen Beitrag »ex itinere in Acad. re-
mittebat«; Adam
Wagner, »sponsi collega, Ludi Olavensis Moder-
ator«,
(I. = Iegerdorfensis, S. = Silesius cf. Titelbl.); und J. von
Hoeckelshoven (1557–1618), Rektor der Breslauer
Maria-Magda-
lenenschule, die Opitz damals besuchte.
Ein Johannes Timäus (1567–1617, Diakon zu Fraustadt und
wohl identisch mit dem Vater des Bräutigams) hatte
von Paulus
Melissus Schede den Titel eines »melisseischen Dichters«
erhalten;
Höpfner, ›Straßburg‹ 296. Die Stellung des Vaters der Braut
(Schwedt 1571 – Brieg 1639) wird im Titelblatt angegeben. Der
Bräutigam selbst hatte sich zusammen mit von Hoeckelshoven,
Caspar Titius und Gottfried Jacobi im Wintersemester 1610 in
Frankfurt eingeschrieben.
Unser Gedicht wird von Witk. Arist. 14 als ȟberaus
anmutig«
bezeichnet.
Mart. Opicius Silesius.
a b