Einzeldruck X: MARTINI | OPITII | ZLATNA, | Oder von Rhue
des | Gemütes. | [Zierstück, Arabeske 38 × 34 mm] [Am
Ende,
S. 23 unter einem Strich, in kleiner Schrift] In der Fürstlichen
Liegnitzschen Druckerey/ | durch Sebastian Koch.
4°: ):(, A–C. Exemplare: Breslau 355 072 (= 4 E 515/11) und
355 073 (= 4 E
515/11a); Berlin, Staatsbibliothek Preuß. Kultur-
besitz Yh 9001 R.
Gliederung: ):(1 Haupttitel, Rückseite leer; ):(2a
bis):(3b unter
einer Zierleiste die
Anrede und Zuschrift an Heinrich von Stange.
(In späteren Ausgaben wurde dieses Prosastück
Vorrede über
Zlatna genannt.) ):(4a und b
Nüßlers Empfehlungsgedicht.
A1a–C1b (= S. 1–18) Unter
einer Kopfleiste von 13 × 18 mm der
Text beginnend mit einer
fünfeinhalb Zeilen hohen Initiale;
32 Zeilen pro volle Seite. Am Ende
ein kleines Typenornament:
unter der letzten Zeile vier Eicheln, zwei
weisen nach der Seiten-
mitte, die andern zwei nach den Rändern. C2a–C4a = S.
19–23
Erklärung etlicher Oerter ...; C4b leer. Weder Zeilenzählung
noch Kolumnentitel; Seitenzahlen
in der oberen linken bzw.
rechten Außenecke. Auf S. 18 fehlt der
Kustos.
Sammlung A bringt das Werk auf S. 225–40, hinter dem An-
hang.
Der Kopftitel lautet MARTINI OPITII | ZLATNA, |
In Sammlung B wird Zlatna schon im Zwischentitel zum
Andern Buch ... In
welchem die Getichte von Ruhe des Gemütes/
... miterwähnt. Es folgt,
ohne Sondertitel, auf Bl. K4b–L2a
Vorrede vber Zlatna in Zitiertypengröße; L2b–L3a
Nüßlers
Gedicht und Richters Brief, beide in Antiqua, die Überschriften
jedoch meist in Kursive. Darunter ein kleines Typenornament:
drei
Eicheln um (o) gruppiert. L3b–N3b = S. 1–17, der Text von
Zlatna; der
Kopftitel, unter einer Zierleiste von 13 × 105 mm,
lautet
MARTINI OPITII | ZLATNA, | Oder von Ruhe des
Gemüts. Initiale von 20
× 20 mm. Die Kolumnentitel von S.
2–29: Der Poetischen
Wälder | Anderes Buch. Jede vierte Zeile
ist am Außenrand numeriert;
Punkt nach jeder Zahl. Die Seiten
18–29 enthalten Erklärung
vorigen Getichtes. Am Ende das-
selbe Ornament wie auf L3b. Gegenüber von nur fünf Seiten in X
nehmen
die Erklärungen jetzt zwölf Seiten ein.
In Sammlung C steht unser Gedicht im Andern Buch des Er-
sten Teils und
wird, ähnlich wie in Sammlung B, schon im Zwi-
schentitel auf S. [79]
erwähnt. S. 80–85, unter einer Kopfleiste
von C1 14 × 80, in C2
11 × 79 mm, die Vorrede; am Ende, unter
drei progressiv
eingezogenen Schlußzeilen, ein Ornament: drei
Eicheln um (o) in C1, geflügelter Engelkopf umgeben von allerlei
Verzierungen in C2. Auf S. 86/87 Nüßlers
Gedicht und Richters
Brief wie in B, aber über jedem ein Strich von 77
mm Länge.
S. 88, unter etwa derselben Zierleiste wie auf S. 80, der
Kopftitel
MARTINI OPITII | ZLATNA, | Oder von Ruhe des Gemüt(h)s.
Initiale von 3 Zeilen Höhe; Kolumnentitel und Zeilenzählung wie
in
Sammlung B, nur in C1 stehen Punkte hinter den
Zahlen. Der
Text läuft bis 104, von welcher Seite etwa ein Drittel
unbedruckt
bleibt. Unter einem Strich auf 105 beginnen die
Erklärungen.
Die Sammlung F bringt Zlatna im ersten Teil, S. [189]–232 wie
folgt: [189] Zwischentitel MARTINI OPITII | ZLATNA | Oder |
Alle späteren Ausgaben, außer der von Bodmer und Breitinger,
bringen wenigstens den Text von Zlatna. Das Gedicht fehlt in der
Serie DLE und
in Schönes Barockanthologie. Triller (1746) weiß
durch Lindner von dem Einzeldruck X, druckt sogar die später
entfernten Zeilen, doch ist ihm 25–28 entgangen. Als einziger
Hrg. bringt Triller neben der Vorrede auch die Opitzischen Er-
klärungen (nach F); er korrigiert den Druckfehler in Zeile 71 (75)
und fügt den Erklärungen ein paar eigene Sätze hinzu. Tittmann
(1869) legt C1 zugrunde, bringt die
weggelassenen Zeilen, einige
Lesarten und hat für die eigenen
Anmerkungen Opitz’ Erklärun-
gen mit herangezogen. Ähnlich liegt
es bei Oesterley (1889). Er
druckt nach F, bringt keine Lesarten und
hält seine Anmerkungen
noch knapper. Tittmann wie Oesterley entgeht die
in B von Opitz
geforderte Korrektur in Z. 71 bzw. 75. Witkowski (1902),
der A
als Druckvorlage benutzt, nennt zwar Nüßlers Gedicht und Rich-
ters Brief, druckt sie aber
nicht ab und erwähnt nicht einmal
Opitz’ Erklärungen in X und
B→. Abgesehen von dem notori-
schen Fehler in 71 (75) und einem
weiteren unkorrigierten in 426
(seine statt
seinen) haben sich im Druck weitere Versehen einge-
schlichen, so in
seinen Zeilen 68, 107, 155, 383, 453, 502 und 529;
weitere kleinere
Ungenauigkeiten bleiben hier unberücksichtigt.
Witkowski kannte C2 nicht, woraus sich die Unvollständigkeit
einiger Lesarten erklärt, andere Varianten sind einfach übersehen
worden. Somit bietet der verlästerte Triller, wenn man von Les-
arten absieht, die bisher vollständigste Ausgabe. Nachstehende
Tabelle faßt die obigen Tatsachen zusammen:
Entstanden ist Zlatna wohl größtenteils in
Siebenbürgen, wo
Opitz sich nachweislich bis zum 8. Juni 1623 aufhielt,
denn an
diesem Tage schrieb er Weighard Schulitz die Widmung in ein
dem Freunde zum
Abschied übergebenes Exemplar der Lipsius-
schen Tacitus-Ausgabe. Opitz wird die erste Zeit nach seiner
Rückkehr dazu benutzt haben, das Gedicht für den Druck durch-
zusehen und zu vervollständigen. Das Datum der Vorrede, der
9.
August 1623, stellt dann den Tag dar, an oder kurz nach dem
der Druck
erschien. (Der erstmals in B abgedruckte Brief Richters
ist natürlich
eine Reaktion auf das ihm von Nüßler übersandte
Exemplar des
Erstdrucks.
Zur Identifizierung der zu erklärenden Wörter oder Wort-
gruppen kann
Druck X nur Pag. und Seitenzahl, und Ib.
(beides in Antiqualettern)
verwenden, da noch keine Zeilenzäh-
lung vorhanden ist. In späteren
Ausgaben ist dies drucktechnische
Problem verschieden gelöst worden: In
B und C schließen die
Stichworte mit eckiger Klammer ab; B benutzt
Zitier-, C Nor-
maltype. Die Zeilenangaben, z. B. v. 195. v. eod.,
stehen je-
weils in der Mitte der Kolumne und über den Erklärungen
selbst.
In F stehen die Zeilenzahlen wie die Stichworte in kleinerem
Schriftgrad und etwa 8 mm eingerückt in eigenen Zeilen über den
nicht eingerückten Erklärungen; eine eckige Klammer schließt
die
Hinweisworte ab. Vorliegende Ausgabe vereinheitlicht.
Da sich unsere Zeilenzählung nach XA richtet, muß sie für B→
wie
folgt ajustiert werden: Die Zeilen 1–24 stimmen überein;
28–212 minus vier; 217–346 minus acht; 351–536
minus zwölf
und 561–68 minus sechsunddreißig. Gesamtzahl in XA
568, in
B→ 532.
Eine ganze Anzahl weiterer Gedichte und Werke steht mit dem
Aufenthalt
in Siebenbürgen in Verbindung. Erwähnt seien unsere
Die verschiedenen Arbeiten über Opitz in Siebenbürgen be-
fassen sich
erwartungsgemäß mehr oder weniger gründlich mit
Zlatna. Besonders aufschlußreich sind Robert Gragger,
»Martin
Opitz und Siebenbürgen«, Ungar. Jahrbücher VI (1926), 313–20,
und K. K. Klein,
Beziehungen Martin Opitzens zum Rumänentum,
Krafft und Drotleff, Hermannstadt 1927 (auch in Korrespondenz-
bl. d. Ver. f. siebenbürg. Landeskunde L
[1927], Nr. 7/8) und ders.
»Zur Frage der ›Germanissimi
Germani‹ des Dichters M. Opitz«,
Südostdt. Archiv IV (1961), 19–29. In der Dissertation
»Das Lehr-
gedicht bei Martin Opitz«, (masch.) Jena 1961, bespricht Horst
Nahler unser Gedicht auf S.
98–101. Siehe ferner die Hinweise auf
Lehnerdt, Stemplinger und
Wüstling in der Einleitung zu Lob des
Feldlebens, Nr. 54. Spezifisch mit Zlatna beschäftigen sich Joachim
Boeckh, »Poemul
›Zlatna‹ de Martin Opitz«, Revista
de Filologie
Romanica si Germanica III (1959), 36–56
und G. Schulz-Behrend,
»Opitz’ Zlatna«, Mod. Lang. Notes LVII
(1962), 398–410. Siehe
auch die Nummern 62, 65, 66 und 130 in
der Bibliographie bei
M. Opitz, Geistliche
Poemata, Deutsche Neudrucke, Reihe Barock
1, hrsg. von Erich
Trunz, Tübingen 1966. Gel. 56–58 weist auf das
Seltenerwerden, ja die Einstellung der Reihung als Aufbauprinzip
in Zlatna hin.
Zu beachten sind ferner: Rolf Marmont, »Martin Opitz in
Weissenburg«, Neue Literatur
(Bukarest) XII (1971), Heft 10,
98–105 und der Aufsatz
»Henricus Lisbona und Martin Opitz« von
Leonard
Forster, G. Gündisch u. P. Binder, Herrigs Archiv,
CCXV
(1978), 21–31; ferner R. D. Hacken, The
Relig. Thought of M. Opitz,
Stuttgart 1976, S. 44–46.
Zlatna findet sich jetzt, abgedruckt nach F, mit den
Erörte-
rungen sowie Anmerkungen und Übersetzung der fremdsprachi-
gen Zitate, in Martin Opitz: Gedichte, hrsg.
von Jan-Dirk Müller,
Stuttgart 1970 (RUB 361), 98–105.
WOl Edler Herr/ das keines Menschen zustand so
wiederwertig vnd
böse sey/ das er nicht bißweilen sich vmb etwas
erholen vnd er-
getzen könne/ habe Ich auch an mir selbst erfahren.
Dann ob mir
wol verwiechenes Jahr als Ich in Siebenbürgen wohnete
Lufft/
Wasser vnd alles wessen vnsere Dürfftigkeit nicht
entberen kan
schienen zuwieder sein/ ja auch deß Volckes daselbsten
sitten/
Sprachen/ reden vnd gedancken meiner Natur gantz entgegen
waren; habe Ich doch auch in jenen örtern gefunden/ was wir zu
zeiten in diesen vergebens suchen. Dann das ich der Bücher die
mächtig genung sind einem jeglichen der sie anfleucht
auffzu-
richten/ geschweige: So hat mir sonderlich das
berühmbte
Berg-
c
d
e
f
g
h
i
j
k
l
m
n
BERNHARDUS GUILIELMUS NÜSLERUSbs
Illustriss. Duci. Lignic.
a Secretis.
DN. Opitium ex me amanter salutabis eique meo nomine maxi-
mas ages
gratias, quod et me Zlatna sua dignatus fuerit. Scriptum
profecto
est ingeniosum et nervosum et plane dignum, ut ab ejus-
modi divino
ingenio proficiscatur et apud omnes recte judicantes
sit in
admiratione. Gallia quoque habuit suum Spinaeumbv, qui de
tranquillitate animi scripsit: talem Spinaeum, nostrum nempe
Opitium, virum profecto supra aetatem magnum, in posterum
vestra etiam habebit Silesia. Eidem precor optimos rerum suarum
successus et tu me huic etiam deinceps commendare non desines
etc.
Gorlicii. d. 30. Aug. Ann. 1623.
Zlatna] 〈oder Zalatnamh;〉 Ein Flecken oder Städtlein in Sieben-
bürgen/ seines vornehmen Bergwercks halben
sehr berühmet/
drey Meilen von Weissenburg gelegen.
9 Doch lachet sonderlich etc.] So sagt Horatius in dem 6.
Liede deß 2. Buchesmi:
11 Lisabon] 〈Heinrich;〉 Der Obriste Vorwalter
zu Zlatna/ ein
vornehmer auffrichtiger Mannmj/ vnd mein bester Freund in diesen
Orten.
Ib. Das jhr da wohnhafft seyd] neben vielen
andern Deut-
schen/ welche deß Bergwesens halber dahin beruffen
worden.
15 Dann Zlato das heißt Gold] Diß ist von hiesigen Ortes mk ml mm mn mo mp mq mr ms mt
17 Die Römer] Welche Trajanus/ nach dem er den König
Decebalum
überwunden/ 〈(welchen Krieg Xiphilinus aus dem
Dionemx
beschreibet)〉 aus dem gantzen Römischen Gebiet/
wie
Paulus Diaconus
im 10. Buche Historiae
Miscellaemy
sagt/ die
Ecker vnd Städte zu bawen zum ersten dahin
geschickt. Dann ob
[B19] wol für jhm
Domitianus
auch einen Zug wieder die Dacos ver-
mz
na
nb
nc
nd
21 Sarmiz] Colonia Ulpia
Trajana Augusta Dacica Sarmiz
Metropolis, wie auff einem alten marmor
stehet.
〈21 Das lehrt vns Weissenburg/ wo Apulum vorzeiten/
Der Sarmitz Schwester/ stund] Sarmitz oder
Sarmitz-
egethusa ist die Hauptstadt gewesen/ des Decebali Königlicher
Sitz/ welche nachmals
Colonia Ulpia Trajana Augusta Dacica
Sarmiz genennet
worden; wie aus den alten Marmorn zu sehen.
Heutiges Tages lieget
der Flecken Warhel daselbst. Apulum oder
colonia Apulensis/ wird so vom Wasser
Apulo
genennet/ welches
sich hier in den Maros/ den Strabo im 7. Buche Marisusng
nennet/
vermenget. Muß eine mächtige Stadt gewesen
seyn/ wie aus dem
Bezircke der Mawren/ derer Grund noch zu finden/
abzunehmen
ist. Ihrer gedencket Ulpianusnh l. I. §. In Dacia quoque. ff. de
ni
nj
nk
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nm
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23 Thorda] Da ein Römisches Stadthor noch vnverfallen zu
sehen ist. 〈Vorzeiten
Salinaenp
geheissen: wie aus der Tabula
Itineraria
zu befinden.〉
26 Corvin] dem Matthianq, welcher dieses Schloß entweder ge-
bawet oder vernewert.
27 Faustinen] Deß Antonini Pii Tochter/ vnd
Antonini Philo-
sophi
Gemahl; welche/ wie
Capitolinusnr
erzehlt/ vnd aus den alten
Pfennigen die
in Dacia häuffig gefunden werden/ zusehen ist/
nach
jhrem Tode zu einer Göttin gemacht/ vnd Diva von dem Rathe zu
Rom genant ist worden.
32 Trajanus Wiesen] Prat de Trajan, wie die Walachen sagen.
47 Petrodana] Das hier Petrodanans, welcher
Ptolomaeus
er-
wehnet/ gestanden sey/ ist nicht
zuzweifeln: Dann noch jeztund
nt
nu
nv
nw
nx
ny
nz
oa
ob
57 Die Saturninos] Sonderlich M. Antonium Saturninum, der
allhier Decurio der
colonien/ vnd
P. Furium, der Praeses Daciae
gewesen. Dieser P. Furius wird in deß
Bonfini
Vngrischen Histo-
rienoc
zu vnrecht
Peurius
genennt; vnd kan Ich nicht vnterlassen
eine Inscription, so daselbsten angezogen
wird/ dieser vrsachen
wegen zu corrigiren:
[21] L · Annio · Fabiano, Triumviro ·
Capitalium, Tribuno Le-
gionis II · Aug · Quaestori
· Turbantium, Trib · Pl · Praetori,
Curatori
· Viae · Latinae, Legato · Legionis · X
· Fretensis,
Legato · Augustali, Primo
· Praefecto · Darcolomarum,
Ulpianarum, Trajanarum, Sarmaticarum D. M. Civis Sabi-
nius, Miles Leg · xiii ·
Glibresa Rationibus Vixit Annis xxx ·
Civi Valens Duumvir
Coletcominia, Florentina, Rarentes
Inefficacissimi, Peurio
Saturnino, Legato Augustali,
Praepositoque Consulari
Coloniae Dacicae, Sarmaticae
L. D. D. D.od
Darcolomarum Ließ: Dac. Coloniarum.
Civis Sabinius] Ohne zweifel soll es seyn: C. Jul. Sabinius.
Miles Leg. XIII . Glibres a Rationibus]
Es soll heissen:
Miles Leg. XIII. G. Libr. et a
Rationibus.
Das ist: Miles
legionis XIII. Geminae,
Librarius et a rationibus. Das die Drey-
zehende
Legion/ so Gemina genant worden/ in Dacia
gelegen/ ist
den Gelehrten nicht
vnbekant.
Civi valens] Lies auch hier C. Ivl. valens.
Duumvir Coletcominia]
Vnterscheide:
Duumvir Col. et
cominia.
Rarentes] Man muß lesen: Parentes.
Peurio]
Wie gesagt/ so sol hier stehen: P. Furio.
Vnd so ist
auff einem marmor in dem Schlosse zu
Weissenburg: 〈Eine Vber-
schrifft
saget:〉
P · FVRIO
SATVRNINO
LEG · AVG · PR · P · PROCOS
COL
· DAC · SARMIZ
PRAESIDI
DIGNISSIMOoi
[22] 59 Die Lupos etc.] Von diesen vnd
andern habe Ich vnter-
schiedene Inscriptiones, welche zu bequemerer zeit können ge-
druckt
werden.
60 Ein groß Bad] Von dem vergangenen Herbst
dieser Stein bey
Weissenburg ausgegraben ward:
FORTVNAE
AVG
SACRVM
P · AELIVS · GEME
LVS ·
VIR · CLA
RISSIMVS
PERFECTO · A · SOLO
· BALNEO
CONSACRAVIToj
64 Der das Goldbergwerk hier 〈/
etc.〉] Wie diese schrifft/
so vnter dem thore deß
〈verwüsteten〉 Klosters Totfalo einge-
mawret /bezeuget:
D · M
M · VLPIO · AUG
LIB ·
HERMIAE · PROC
AVRARIARVM · CVIVS
RELIQVIAE ·
EX · INDVLGENTIA
AVG · N · ROMAM · LATAE
SVNT
SALONIA · PALAESTRICE
CONIVNX · ET
· DIOGENES
LIB · BENE MERENTI · FECER
VIXIT · ANN
· LVop
〈72 Wie jhr euch dann gewündscht] Daß die Alten
jhre Grä-
ber mit allerley Blumen vnnd Kräutern gezieret/
ist bey den Poeten
vnd anderswo zu lesen. Sonderlich saget
Virgilius 6. Aen.oq
Sie haben sich auch in oder bey schöne Gärte legen lassen;
viel-
leichte aus der Meinung/ daß jhre manes oder Abgeleibeten Geister
sonderliche
Ergetzung darvon empfinden. Beym Grutero stehet
auff einer Grabeschrifft/ p.
636os.
〈86 So bin auch ich geneiget/ etc.] In den
Büchern Rerum
Dacicarum/ derer erst erwehnet
worden.〉
93 Es hat das wüste Volck] Ließ hiervon sonderlich
Jornan-
dempc. 〈wiewol er der Gethen vnd Gothen
Historien/ wie andere
mehr/ wunderlich vermenget/ vnd das hunderte
ins tausende
wirfft.〉
〈97 Mehr hat nicht Attila] Zu Martiani vnd Valentinianipd
Zeiten.〉
〈127 Dergleichen Hybla selbst vnd Pelion nicht
tregt] Hybla
ist ein Berg in Sicilien/
Pelion in Thessalien/ welche wegen der
Menge der Kräuter/ Blumen
vnd Bienen bey den Poeten sehr be-
rühmbt sind.
Statius
saget von Hybla I. Achill.pe
132 〈Vorzeiten〉 Apulus] Dessen die alten Scribenten offters
erwehnen.
〈139 Wo jrgend Najades] Die Heyden haben vnter andern Göt- pg ph pi pj pk pl pm
Oreades den Bergen/ Napeen vnnd Dryades den Wäldern/
Blumen
vnnd Kräutern; welches aus dieser Venedischen inscription zu se-
hen/ wiewol sie etwas verdächtig aussihet:
NAPAEIS
SAC.
C · HERENNIO
CRISPO
PATRICIO
· C · L
M · TERENTIUS
VER · MIRA
· HER
BAR · PULCHRITU
DINE · CAPTUS
EX
DONO · V · Fpp
Vnd Hamadryades eintzelen Bäumen.〉
〈141 Die Satyri] Sind Waldgötzen/ welche auff jhr
Alter/ wie
Pausanias bezeuget/ Sileni genandt worden. Ihre Historie
wird
eigentlich erzehlet bey dem Casaubon in dem Buche von Satirischen
Getichtenpq.〉
〈142 Vnd der verbuhlte Pan] Der Gott des Feldes vnd
der
Bawersleute: halb Mensch vnd halb Ziege. Dannenher ist das
Wort Aegipanes beym
Pomponio Mela
im 4. Capit. des ersten
Buchespr. Vnd auff einem alten Steine ist:
Man kan lesen was Turnebus lib. 18 Adversarior. cap.
8py. Taubman vber den Culicempz/ vnnd Dampster zu des
Rosinus
Antiquitetenqa
von jhm zusammen getragen haben.
〈143 Wie schöne sieht es aus/ etc.] Ausonius ist in seiner
Moselqb
sehr artig:
177 〈Wie noch die alte Welt/ etc.〉 Mit
keilen Holtz gespalten]
Aus des
Virgilii I. Buche vom Ackerbaw:
〈189 Rom war nie besser auff/ etc.] Hiervon redet sonder-
lich Sallustius zu Anfang des Catilinischen Kriegesqe. Vnter andern
aber sind
diese Wort gar schöne: Nam quid ea memorem, quae
qf
qg
qh
qi
qj
〈198 Hier fleust pur lauter Goldt] Plin. lib.
33. cap. 4qm
sagt vom Fließgolde: Nec ullum absolutius aurum
est, cursu ipso
trituque perpolitum.〉
199 Mit Waschen] Das wort waschen ist bey den
Bergleuten
in dieser bedeutung so viel/ als das Gold aus dem Sande
der Bäche
oder Flüsse waschen.
244 Noch güldener als Gold] So hat die Poetin
Sappho
gesagt:
Χϱυσῳ̃ χϱυσοτέϱαqn,
Auro magis aurea.
〈250 Noch an der tieffen
Scheld’] Einem vornehmen Wasser/
das bey Antorff vorüber
fleust; Lateinisch Scaldes oder Scaldis.
Sein erwehnen Caesarqo/
Pliniusqp/ Antoninus der Auctor des
Römischen
Reisebuchesqq/ vnd
andere.〉
266 Wie Plato auch befahl] Im 7. Buche von den Gesetzenqr.
〈275 Gleich wie Euclides thet] Der vornehme Ingenieur vnd
Bawmeister zu zeiten
Ptolomei
des ersten.〉
〈285 Terpsichore] Eine von den neun Göttinen der
guten
Künste.〉
〈eod. Der Sirenen] Deren drey gewesen/ Lyea/
Leucasia vnd
Parthenope/ von welcher/ wie Jovianus Pontanus im 6. Buche
vom Neapolitanischen
Kriegeqz
vermeldet/ die Stadt/ so hernach
Neapolis genandt
worden/ den Namen bekommen. Von jhrem
lieblichen Gesange ließ
Claudianumra, vnnd das Sprichwort:
Σειϱη̃νος μέλος. Andere sagen/ Calliope sey jhre
Mutter ge-
wesen.〉
〈287 Phebus] Apollo der Gelehrten Gott.〉
〈337 Er darff sein Hütlein/ etc.] Dergleichen Reden
sind
alle Bücher voll: Seneca sagt im Hippolytorc:
Vnd im Hercule Oetaeord:
Colit hic reges, calcet ut omnes
407 Die Lerche 〈schreyt auch dir/
etc.〉] Der Poet hat der
Lerchen gesang hier ausdrucken
wollen; wie auch der Herr von
Bartas im Frantzösischen/ vnd sein Dolmetscher im
Lateinischen
gethanrj.
〈432 Bey vnserm Pontus] Verstehe das Euxinische
Meer/ welches hinter der Walachey/ die mit Siebenbürgen gränt-
zet/ gelegen/ vnd von wegen
der gifftigen Kräuter/ so vmb selbige
gegend wachsen/ berühmet ist.
Dannenher saget Virgilius in den
Hirtengesprächenrl:
Besihe Wilhelm Stuckens Scholia vber des Arriani Periplumrm
oder Vmbschiffung dieses Meeres.〉
〈441 So ist er dennoch reine] Der Herr von Pybracrn
saget
von einem solchen Weibe:
〈449 O solte doch auch ich/ etc.] Virg. 2. Georg.ro
rp rq rr rs rt〈451 Ihr Täler/ jhr Gebirg’/ etc.]
Virgilius
wieder im Cu-
liceru:
Vnd Horatius lib. 2. Sermon. Sat. 6.rv
O rus, quando ego te aspiciam? quandoque licebit〈456 Vnd Gauckeley der Welt] Winsbeke ein Edelmann/
der vmb das Jahr Christi 1153.
gelebet/ in einem Getichte an seinen
Sohnrx:
Vnd Petronius: Totus mundus exercet histrioniam.〉
〈464 Dem Volcke zwar nicht viel/ doch selber mir
bekandt]
Seneca im Thyestery:
473 Ich lernte täglich] So saget
Seneca
in dem Buche vom seli-
gen Leben/ c. 17.sd Hoc mihi satis est: quotidie aliquid ex vitiis
meis
demere et errores meos objurgare. Daran begnüget mir:
täg-
lich etwas aus meinen Lastern abthun/ vnd meine fehler
straffen.
〈475 Ob einer der sein Landt] Philipp Port in einer Odese:
sf 345 L’ambition son courage n’attise,484 Aristonis Sohn] Plato.
Ib. Ein Gott der Weisen]
Cicero
im 2. Buch von der Götter
Natursg: Audiamus enim Platonem, quasi quendam
Deum Philo-
sophorum. Dann wir wollen Platonem
hören/ gleichsam einen
Gott der
Weltweisen. 〈Siehe sonderlich den H. Augustin im
2. Cap. deß (14. E) Buchs von der Statt Gottessh. CF〉
485 Stagyrites] Aristoteles/ von Stagyra seinem Vaterlande/
〈einer Stadt in
Macedonien vmb den Berg Athos gelegen/ al〉so
geheissen.
〈eod. Pythagoras verschweiget] Dergleichen Ort ist bey
dem
Claudianosi; der mir aber jetzt nicht einfellt. Welchen auch Hein-
siussj
hat ausgedruckt:
502 Woraus/ von wem/ vnd wie] Ließ
Senecam
in seiner
65. Epistel.
In der Fürstlichen Liegnitschen Druckerey/
durch Sebastian Koch.