DErhalben/ als auff den andern Morgen von Vnterhaltung deß
Krieges gehandelt wardt/ rhiete er allen Mauritaniern allgemeine
Stewer anzulegen/ damit die Königin mit mehrerem Volcke in Be-
reitschafft seyn/ vnd bey den benachbarten Numidiern werben las-
sen köndte. Ewer Rahtschlag/ sagte Hyanisbe/ ist sehr
gut/ vnd ist
mir gleichfals eingefallen. Wie kan man aber an jetzo
eine Zusam-
menkunfft deß gantzen Landes haben/ dessen Bewilligung
zu dieser
Aufflage wil vonnöhten seyn? Poliarchus verwunderte sich/ weil er
solcher
Königreiche gewohnet war in denen ein Regent schaffet
was er
wil. Solte dann das königliche Ansehen vnd die Gefahr deß
Landes
nicht starck genug seyn das Volck zum Tribut zu zwingen/
wann es
nicht zuvor durch abgeordnete darein willigte? Solten die
Kräfften
vnd gleichsam Spannadern deß Reiches das Geldt in deß
Volckes
Handen seyn? Solte man dasselbe die Geschäffte vrtheilen/
seiner Könige König/ vnd durch solche Macht vber alles Fürha-
[783]ben/ Rahtschläge vnd Vermögen seyn lassen? Es
köndte ja
a
[784] Ich weiß/ sagte Hyanisbe/ daß es mir vnd meinen
Nachkom-
menen zum besten gereichen würde/ wann ich vns solche
Gewaldt
zueignete. Aber dergleichen Newerung kan weder jemals ohn
Ge-
fahr bey dem Volcke angebracht werden; noch jetzundt
sonderlich/
da man die Gemüter gegen den Feindt erregen sol/
vnd es an dem
Frembden Vbel ohn den Inheimischen Zwispalt genug
ist. Ich
würde gewiß mehr hiemit für den Radirobanes/ als er mit seiner
gantzen Heerskrafft
streiten. Ich erregete der Mohren Gemüter wie-
der mich/ vnd machte
sie geneigt zu seinem Gehorsam. So stehen
mir vber dieses
die Götter im Wege/ daß ich diese Gewohnheit/ wel-
che ich für
billig vnd recht erkenne/ nicht breche. Was für eine?
fieng
Poliarchus drauff an. Daß der König/ sagte Hyanisbe/ ohn
Wust vnd Willen deß Volckes keinen Tribut fodere. Geliebet es
euch/ daß ich die Person der Königin ein wenig beseit lege/
vnnd
b
c
d
Sie aber; wir wissen/ sagte sie/ daß Könige darumb
eingesetzt
sindt worden/ damit nach Abthuung der Gewalt/
welche den Mäch-
tigern alles zueignete/ die Menschlichen Sachen
nach dem Befehl
der Natur vnd Vernunfft möchten fortgestellet
werden. Was meinet
jhr aber wol der Natur näher zu kommen/ als daß
ein jedweder sei-
ner erworbenen Güter geniesse? oder was ist der
Vernunfft ähn-
licher/ als zuwissen was wir bey vns haben
das vns/ vnd das einem
andern gehöret? Nun werffen wir dieses
beydes vber hauffen/ wann
wir das/ was Vnderthanen mit jhrem
Fleisse zuwegen bringen/ nach
belieben in vnsere Kammer einziehen/
vnd machen/ daß sie nicht
wissen/ was das Recht von jhren Gütern
dem Könige/ vnnd was es
jhnen selber zueigene. Dann wie
können sie es wissen/ weil es weder
bey jhnen/ noch auch bey den
Satzungen/ sondern dem Regenten
allein stehet? weil sie auch/ nach
einmal abgelegter Schatzung/ sich
deß jhrigen vollkömmlich nicht
zufrewen haben/ sondern es durch
newen Befehl noch ferner kan
gemindert werden? Wann jhr nicht
wisset/ was für Vbel auß
einer gemengeten vnd verworrenen Erb-
schafft entspringe/ so
schawet [786] nur die Gerichtsstüle an/ welche
aller Händel voll sindt. Solche Gemeinschafft/ solches vnrichtiges
Wesen/ können Freunde vnnd Brüder lange Zeit nicht vertragen.
Die Ehefrawen wöllen selber wissen/ was von jhrem Vermögen dem
Manne zufalle/ vnd was jhnen Eigenthümblich verbleibe. Wer
wolle
sich dann eines langwirigen vnd allgemeinen Friedens
versichert
e
Wann aber ein gewisses Ziehl ist zunehmen vnd zugeben/ so
hat
die von der Natur fürgeschriebene Billigkeit einem
jeglichen Ge-
schlechte seine Gräntzen/ Rechte vnnd Gebühr
abgetheilet. Hernach
macht die Hoffnung zugefallen/ vnd beyderseits
etwas zuerlangen/
eine Freundtschafft vnnd Vernehmen zwischen dem
Könige/ vnnd
dem Volcke. Dann das Volck wirdt sein Geldt in die
königliche
Schatzkammer gutwillig einbringen/ damit nicht
der König sich
deß vbergebenen Schwerdtes mit gar zu grossem Ernste
gebrauche/
damit er nicht vnbedachtsam Frieden oder Krieg anfange/
damit er
nicht vnerfahrenen oder liederlichen Leuten
Regimentsämpter
vberlasse. Auß diesem werden sie jhres Königes
Tugenden erken-
nen/ vnd also kan er für die vergangene
Wolthaten danckbar seyn/
vnnd zugleich newe verdienen. Der König
hergegen wirdt seines
Theils die Vnderthanen mit Grawsamkeit
[787] vnd frembden
Sitten nicht beschweren/ weil sie
sonsten/ im Fall man harte mit jh-
nen verführe/ auffhören möchten
von dem jhrigen etwas her zu
schiessen. Dieses sindt der
rechtmässige Zaum/ welche mit Verbin-
dung deß Königes/ vnnd der
Vnterthanen die sonst vbermässige Ge-
waldt von Vnrecht vnnd
Hoffart beyderseits zurück halten.
Aber/ möget jhr sprechen/ man muß Einkommen zu täglicher
Außgabe bey Hofe haben/ vnd die Außländer pflegen auß der Köni-
ge stattlichem Leben von der Krafft vnd Vermögen eines
Landes zu
vrtheilen. Was sindt dann die Besatzungen? Was sindt die
Kriegs-
schiffe? Es ist keine tieffere See/ welche das Gelt so
Hauffenweise
verschlinge. Zwar daß diesem also sey/ haben wir auß
eigener Er-
fahrung. Ich bin aber nicht der Meinung/ daß jrgendt
einem Könige
die Hände von seinen Vnderthanen dermassen
gebunden sindt/ daß
es jhme zu Bestellung der Empter vnd seiner
Hoheit an Geldt man-
gele. Sie haben grosses Vätterliches Erbtheil/
mit dem sie/ wann
rechte Anordnung ist/ jhr Ansehen wol schützen
können. So sindt
auch nicht wenig Zölle/ die sehr viel eintragen.
Sie haben noch
vber dieses viel vnd mancherley Rechte nach
dem Vnterschiedt der
Nationen. Dieser Schatz/ diese Güter sindt gar
genug/ daß sich ein
f
Ich verstehe auch/ daß bey denen Völckern/
welche zu den Schat-
zungen am willigsten sind/ jhre Könige weniger
Nutz darvon
empfinden als man glauben kan. Dann durch diese
Gewonheit das
Geldt vom Volcke zufodern/ vnd durch die Zuversicht
auff das-
selbige werden die Eigenthümblichen Güter vnd was Könige
erb-
lich zu empfangen pfle-[789]gen
gemach vnd gemach durchge-
bracht: weil solch königliches Erbtheil/
als ob es wenig anlangendt/
oder mühesam/ oder letztlich kaum
Privatpersonen gemässe sey/
erstlich nicht geachtet/ hernach vnter
Leute die in Gnaden sindt
außgetheilet/ verpfändet/ vnd mit
warhafftiger oder ertichteter Ver-
kauffung verlohren wirdt.
Also verlassen Könige die billichste Art
g
h
i
j
k
Kürtzlich was für ein Vnterscheidt wöllet jhr
vnter einer recht-
mässigen Regierung vnd vnter der Tyranney
machen/ wann Vnter-
thanen beyderseits das jhrige nur Bittesweise
besitzen/ vnd zu wei-
len armer Leute Vorrhat/ den man nebenst
allem Vermögen jhnen
auß den Häusern geriessen hat/ durch gemeinen
Diener offentlich
außgeruffen wirdt? Ich rede es euch nicht
zu Angehör: die jenigen
so in denen Ländern gewesen sindt/ wo
Könige solcher massen zu
regieren pflegen/ tragen hierumb gute
Wissenschafft. Dann was
man von Mann zu Mann auffzulegen pfleget/
damit es den Reichen
desto erträglicher sey/ das drucket die Bawers
Leute vnd Landvolck
offtmals dermassen/ daß es jhnen weder
Speise/ noch ein Küssen/
darauff sie sich in jhrem Kummer legen
mögen/ vbrig lest. Was het-
ten sie ärgers zugewarten/ wann der
Feindt oberhandt behielte?
[790] Diese verdrüßliche Erzehlung von den Bawren bewegte
den
Poliarchus: Derhalben mochte er die Königin ferner nicht
reden
lassen/ vnd fieng also an: Ich wolte/ daß diejenigen/
so ewere Liebe
von den grausamen Schatzungen berichtet haben/ euch
das grösse-
ste Theil boßhafftiger weise nicht hinterhalten/
sondern nach der
Länge erzehlet hetten wie die Sache an sich
beschaffen/ damit jhr
die Gerechtigkeit der Könige vnd Billigkeit
der Schatzungen sehen
köndtet. Dann Könige sindt niemals
gesonnen/ solche Exempel der
Grausamkeit/ wie jhr saget/ zuverüben.
Im Fall aber zuweilen
Rentmeister vnd Richter dasjenige was jhnen
befohlen wirdt etwas
schärffer erzwingen/ oder die so einen jedern
nach seinem Vermögen
schätzen/ vnd angeben was ein jeglicher
erlegen soll/ einem vnd
dem andern vnrecht thun/ muß man
sich dessentwegen vber die
l
m
Ihr sagtet Könige solten es mit jhrem Glimpffe vnd guter
Regie-
rung machen/ daß jhnen zu Be-[792]lohnung jhrer Tugendt von
den Vnderthanen die
Schatzungen freywillig erleget würden. Ihr
wisset nicht/ welche
Könige von dem Volcke fürnemlich geehret
werden; wie es offtmals
billiches Fürhaben außschlage/ wie es sich
durch falsche Tugenden
oder scheinbare Laster betriegen lasse/ vnd
endtlich wie
seine Zuneigungen der gemeinen Wolfahrt zuwieder
lauffen. Man würde
dem Völcklein schmeicheln müssen/ vnd nach
seinem belieben die
Geschäffte treiben/ damit es Fürsten wegen
n
Man helt dafür/ je mehr man das Wasser außschöpffet/ je
gesün-
der es wirdt; hergegen wann man es nicht rühret/ so
verstopffet es
sich vnd vergehet. Eben also ist es mit deß gemeinen
Mannes Kräff-
ten vnd Gemütern: sie verderben durch Müssiggang.
Wöllet jhr der-
halben sagen/ daß die Stachel nicht sehr
nützlich sindt/ welche sie
zu ersprößlichem Fleisse aller Tugenden
auffmuntern/ vnd in keine
Nachlässigkeit gerahten lassen? Nun sind
keine spitziger/ als das
Geldt so sie Königen zinsen müssen. Dann
ob sie schon auß Faul-
heit lieber von wenigem leben/ vnd den Leib
lieber nicht kostbar-
lich halten/ als durch Arbeit zu
Reichthumb gelangen wol-[793]ten/
so
dorffen sie doch dessentwegen nicht nachlässig seyn: sondern ob
sie
jhrer selbst schon nicht Sorge tragen/ so werden sie doch we-
gen
deß Königes vnd Vatterlandes zu arbeiten haben/ damit sie die
Schatzungen erlegen können/ welche ohn alle Mittel auch von trä-
gen vnd vnwilligen Leuten erfodert werden. Also/ in dem
sie einem
andern zum besten müssen fleissig seyn/ lernen sie für
sich gleich-
fals arbeiten. Kurtz hernach wirdt sie die Gewonheit
der Mühe vnd
Fleisses mehr als jhrer eigener oder deß Königes Nutz
anhalten.
Dannher kömpt die Zier der Künste/ die Lebhafftigkeit der
Leiber
vnd Gemüter/ vnd in aller gleicher Embsigkeit der
Lande nichts
zartes oder vppiges sondern mannliches vnd ansehliches
Reich-
thumb. Eben durch dieses Mittel wird der vnerfahrene vnd
grobe
Pöfel/ vnd die Leute so auff dem Lande deß Viehweydens oder
Pflu-
ges abwarten/ durch die Arbeit gezähmet/ vnd durch Empfindung
seines Standes erinnert/ daß sie zu gehorsamen nicht
zubefehlen
geboren sind; die sonsten/ wann die Tribute/ welche sie
zum Fleisse
auffwecken/ in der Könige Macht nicht stehen/ offtmals
wilde vnd
vnbändig in närrische oder auch gefährliche Hoffart
gerahten.
Dann die Gemüter/ so in der Tugend nicht außgeübet sindt/
geben
den Lasteren raum/ wie ein vngebawter Acker den man
nicht be-
säen wollen von vnnützen Kräutern außgesogen vnd
verderbet wird.
Ich lasse es auch zu/ daß Gesetze sindt/ welche [794]
die Nach-
lässigkeit vnd Müssiggang straffen/
vnd daß der gemeine Pöfel von
sich selber zu der Arbeit genugsam
geartet sey. Wir wöllen vber
diß gestehen/ es mangele dem Volcke am
Vrtheil nicht/ vnd werde
von dem seinigen auff Begehr deß
Fürstens dem gemeinen Wesen
gern beyspringen. Wie aber wann Sachen
fürlauffen so eine Eyl er-
fordern/ vnd ohn allgemeine Vnkosten
nicht können geführet wer-
den? In dem man das Volck ermahnet/ in
dem man gewisse Abge-
sandten erheischet/ vergehen etzliche Monat;
die Geschäffte aber
erwarten solcher Ceremonien nicht/ vnd
verleuret sich vnter dieser
Verweilung die Gelegenheit etwas
fortzustellen/ oder stösset eine
solche Noht für/ die man alsbaldt
hette ablehnen können/ wann
bahre Bezahlung bey Handen gewesen
were. Erkennet jhr nicht auß
gegenwärtigem ewerem Zustandt/ wie
billich ich vber solche Ge-
bräuche klage? Es ist ein
außländischer Feindt für Augen; Krieg
aber muß nicht weniger mit
Golde als mit Eysen geführet werden.
Weil nun der Feindt eher zur
Stelle seyn wirdt/ als das Volck zu-
sammen kommen kan/ so wirdt es
euch an Geldtstewer mangeln/
dadurch jhr das Volck erhaltet/ vnd
auß benachbarten Landen Hül-
ffe werben könnet.
So kommen auch Königen nicht allein plötzliche/ sondern
auch
offtmals geheime Sachen für/ [795] die
in alle wege müssen ver-
schwiegen bleiben/ vnd doch auff diese Art
Gelt einzubringen kaum
können verdeckt bleiben. Wann jhr gesonnen
weret den Feindt ehe
er sich verfasset anzufallen/ oder
vnversehens das jenige was er
euch für diesem abgenommen hat wider
zuholen; als ist daran ge-
legen/ daß weder er noch auch die
Nachbarschafft den Rahtschlag
erfahre. Wann jhr nun zu solchem
Fürhaben notwendig von den
Vnderthanen Gelt begehret/ vnd eine
Zusammenkunfft ansetzet/
wöllet jhr die Heimligkeit ewers
Gemüths offenbaren? so wirdt zu-
gleich der beste Theil ewers
Anschlags zu nichte werden. Im Fall
jhr aber (wie geschehen muß)
mit ewerem Fürsatze hinder dem
Berge haltet; was wöllet jhr bey dem
gemeinen Mann für Vrsach
bringen/ warumb jhr den Tribut fordert?
wie wöllet jhr jhn treiben
wann er säumig ist? Vermeinet jhr
vber dieses daß in dessen die
Feinde/ so vmb euch her sind/ oder
diejenigen/ denen daran
gele-
p
Da aber (wie offtmals geschihet) die Vnderthanen mit dem
Kö-
nige nicht wol stünden/ wann sie [796] auß Verachtung oder Haß
jhm mit Fleisse zuwider lebten/ vnd seine
wiewol gute Rahtschläge
in den Windt schlügen/ was würde
endlich darauß erfolgen? Wie
vnerfahrene Leute/ wann sie den Feindt
beschädigen wöllen/ sich
selber treffen; also würde das Volck seine
vnd deß Vatterlands Gur-
gel verwunden/ da es den König
zubeschädigen meinete/ in dem es
jhm die beyschiessung deß Gelds/
so das gemeine Wesen erhiesche/
versagen wolte.
Letztlich/ was wöllen wir die königliche Macht/ welche
auch die
jenigen/ so sie nicht versuchen wöllen/ für die beste
halten/ noch
schwächer machen/ als die deren sich anderswo die
fürnembsten
deß Landes zugebrauchen haben? Dann gewiß in denen
Provintzen/
da die höchste Gewalt bey dem Raht stehet/
pflegt das Volck weder
zu Raht gezogen noch ersuchet werden/ ob es
dem gemeinen We-
sen mit seiner Beystewer zu helffen gesonnen sey.
Der Raht sinnet
selber nach/ schaffet/ befihlet/ vnd wil dem Volck
solche Macht nicht
einräumen/ die/ wann wir es bedencken/ in
Warheit bey Landsre-
gierung das fürnembste ist. Warumb
sollen nun sie das Recht haben/
vnd nicht auch die Könige? Wann
Könige/ sag ich/ nicht weniger
Gesetze auffrichten können/ als die
Herren einer andern Policey/
wann sie nicht geringere Macht haben
vber Leben vnd Todt der
Vnterthanen/ wann sie ebenmässiger Würden
sind Kriege anzu-
kündigen vnd Bündnüsse zuschliessen/
welches dann die Leute für
das grösseste halten/ warumb
sol-[797]len sie dann allein hier in
Aufflage der Tribute nicht gleiche gehen? Welch Gesetz/ welch
Volck hat es so geordnet? wannher kömpt dieser Vnterscheidt? oder
warumb sollen die Könige sich dem Volcke vnterwerffen/ welches
geringe Herren zuthun vnterlassen?
Aber es können geitzige vnnd freygebige Fürsten in diesem
dem
Volcke vnrecht thun. Das kan auch in andern Sachen geschehen/
die wir darumb jhnen nicht entziehen. Welch schwerdt ist so reine
vnd gerecht/ das nicht mit vnschüldigem Blute könne besudelt
wer
Hyanisbe schämet sich zu bekennen/ daß sie so baldt were
ge-
ändert worden. Dann Poliarchus hatte sie leichtlich beredet/ daß den
Königen solch Recht gebührete. Darumb billichte sie mit
linderem
reden/ vnd nur beschönter Widerlegung seine Meinung/ war
auch
auff Gutachten deß Poliarchus einen heimlichen Weg zu solcher
Gewalt
zu machen gesonnen. Sie forderte die fürnembsten Beamp-
teten der
Statt Lixa/ erzehlte kürtzlich die für Augen schwebende
Kriegesgefahr/ vnd begehrte/ sie wolten jhr schleunig
hundert
schwere Talent von jhrer Vnderthanen Geldt zu wege richten.
Sie
gehorchten alsbaldt/ weil sie die Fürstellung der Noth
genugsamb
antrieb. Es wardt auch dieses Gelt mit glückhaffter
Geschwindigkeit
jnnerhalb zweyen Tagen entrichtet; daß also die
andern Stätte
durch dieses Exempel zu ebenmässigem Fleisse
gezwungen worden.
Es wardt gleichsfals die Vrsache der
Freygebigkeit vnd Geschencke
wegen deß GeburtsTags [799] der Hyanisben/ so damals gleich zu
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[800: Kupfer Nr. 16]