Einzeldruck X: Martin Opitz | Vber | Den CIIII. Psalm. | [Linie,
9,1 cm] | Gedruckt
zum Brieg/ durch Augustinum | Gründern.
1630.
4°: A Exemplare: Breslau; Göttingen UB; Berlin, SB (PK),
Yh 9321R
Die dritte Zeile des Titels ist insofern ungewöhnlich, als über der
römischen
Ziffer eine dünne, leicht geschweifte Linie von 2,35 cm
gesetzt worden ist.
Der Druck ist recht einfach. Wechselseitige Ein-
züge der Alexandriner sind
zwar vorhanden, doch fehlen Zeilen-
oder Strophenziffern; Strophen sind nicht
angedeutet. Am Schluß,
Bl. A4b, findet sich ein in
den Hauptlinien dreieckiges Zierstück von
5,9 × 6,7 cm Größe.
Einzeldruck Y (Sz 115 Dü 115a): Martin Opitz | Vber | Den
CIIII. Psalm | [Linie, 8,4 cm] | Gedruckt zu
Leipzig/ bey Johan
Albrecht | Mintzeln. 1630.
4°: A Exemplare: Wolfenbüttel HAB, 65.6 Poet (5); Göttingen UB
Zeilenfall der Widmung anders: 10 Zz. Y, 11 X; andere Verteilung
der
Gedichtzeilen auf die Kolumnen; meist Großschreibung der
Substantive,
doppelte Großbuchstaben bei Gott, Herr; Kopfleiste
(1,5 × 10,7 cm)
oben auf A2a; dann Kopftitel wie X; großes Initial-E
von 3 × 3 cm; Andeutung der Strophen, aber weder Zeilen- noch
Strophenzählung; Schlußornament (5,2 × 5 cm) anders als X.
Druck Ze (in Sz 164, Dü 153): Zehen Psalmen Davids ...
Breßlaw
1634, als eine Art Anhang mit separatem Titelblatt: Martin Opitz |
Vber | den CIV. Psalm | [Typenornament]
| Gedruckt im Jahr
1634.; S. [53]–63; [54]
unbedruckt.
Näheres über Zehen Psalmen unter den Werken des Jahres
1634. Das Gedicht
beginnt auf S. 55 wie folgt: unter einem fünffa-
chen horizontalen
Arrangement (aus zwei Paaren von Eicheln, je-
des Paar mit einer nach rechts
und einer nach links weisenden Ei-
chel, dazwischen ein Sternchen) findet
sich eine Linie, über deren
rechtem Ende die Seitenzahl 55 steht. Es folgt
eine Kopfleiste und
dann der Kopftitel: Der CIV.
Psalm. Die Initiale E mißt zwei Zeilen
im Geviert. Musiknoten, bei
allen andern Gedichten des Druckes
vorhanden, fehlen hier; keine Angabe der
Singweise. Die 140 Zeilen
des Gedichtes sind wie bei Y gesetzt. Zuletzt, Bl.
A4b, ENDE.;
darunter ein
mittelgroßes Zierstück. Die Widmung fehlt Ze. Bemer-
kenswert ist, daß von
den sechs in X (fünf in Y) vorkommenden
Apostrophen Ze nicht einen einzigen
nachdruckt.
Abdruck in E, Geistliche Poemata 1638: Hier findet sich
der
104. Psalm zwischen dem 103. und 148. in der Gruppe MART. OPI-
TII
Geistliche Oden/ oder Gesänge: Bevorauß/ Vnderschiedene
Psalmen Davids ...,
S. 224–27. Es handelt sich um eine Wiederho-
lung der Zehen Psalmen von 1634.
Siehe dazu die Beschreibung der
Sammlung E unter den Werken des Jahres 1638.
Der 104. Psalm ist
aus einer kleineren Schrift gesetzt und wie schon in Y Ze
in Strophen
abgeteilt worden, aber hier sind die Vierzeiler zum erstenmal
nume-
riert worden. Dabei ist bei Str. 24 ein Fehler unterlaufen (Str. 25
kommt schon nach zwei Zeilen), der sich bis Ende fortsetzt.
Ein weiterer Einzeldruck aus dem Jahre 1644 (Oesterley 213, Sz
254, Dü 115b)
wird zwar genannt, ist aber verschollen. Er dürfte
kaum authentisch sein.
Der 104. Psalm. in Zwölf Psalmen Davids ... Breßlaw
[1636], Sz 187, Dü 173, ist eine Überarbeitung der ursprünglichen
Version: bisher Alexandriner, 1636 vers commun. Abdruck unter
den Werken
des Jahres 1636. Für die vollständigen Psalmen Davids
1637 (Sz 194, Dü 176) überarbeitete Opitz den Psalm dann noch-
mals.
Über die genauere Entstehungszeit dieser Bearbeitung des
104. Psalms erfahren
wir nichts: in den Briefen wird sie nicht er-
Oesterley druckt Ps. 104 im Rahmen der »Geistl. Oden oder Ge-
sänge« nach E
in KDN Bd. 27, S. 179–83 ab.
Kurzer Hinweis bei Geiger 13f.: der Psalm 104 sei ganz in Opitz’
Manier und zeige
viel Gekünsteltes neben manchem poetisch Schö-
nem; dazu bringt Geiger einige
Beispiele; in derselben Art fortge-
führt bei H.
Max 120f.
Auf den Artikel »Psalmendichtung« von A. Hübner 1928 (ergänzt
von E.
Trunz 1977) in beiden Auflagen des Reallex. d.
dt. Lit. gesch.
sei hingewiesen.
gehorsamber Diener
Martin Opitz.