Auff einen pfingstag hielt König Carlen in Franckreich einen offenen Hoff der was | groß Vnd herrlich Zu Paris in der Statt mitt allen seinen Lehenherren da wart auch Ottger | Von Dennmarck Vnd beÿ ihm hertzog Nÿmo auch hertzog Dietrich Von Visling Vnd der gutt hertzog | Ott da was auch heuer v(on) Langers mitt König Salmon Vnd die 12 Rath v(on) Franckreich mit Vil | Ritt(er)schafft Es waren auch da Von einem bösen geschlecht die waren große Vo(r)rätter mitt nam(m) | men Otger Vnd Gennelon sambt Clarien ihr vett(er) die doch Ihr lebtag nichts gutts gestifft | hatten der hoff ward herrlich gehaltten Vnd iedem nach seinem stand wohlgedient Der König | sahe sein Ritterschafft an Vnd hett daran ein groß wolgefallen sein hertz waz vol friden er | danckt gott heimlich in seinem hertz er im souil schöner Ritt(er)schafft Vnd(er)thänig gemacht hatt | Vnd gedacht weitter nuhn sollen die heiden wönig frid von mir gewertig sein die wail Ich | so groß Volck Vnd(er) meinem gebiett hab Ich hoff sie sollen mir alle willig Vnd gehorsam sein | Die Weil d(er) König in dißen gedancken war Kum Clarien der falsch man der ein Verrätter | was Graff Gannelons Er sprach zum König Gnedigster herr Ihr habt eure ritt(er)schafft nicht all | hie die da lehen haben von ewerm Königreich heutt Zu tag gebrüst eüch noch ein lecker der | nie Keines gutten gegen Ewer Kön Maÿ gedacht ist gewesen Vnd Eüch in Ewern nötten nie | Zu hilff wolt Kom(m)en Vnd Zum nehsten da ihr mitt Ottger von Ruoben Kriegten war | Er auch nit Vo(r)hunden Wer ist der Sprach König Carlen soll man mir nicht Verhellen | Clarien sprach Gnediger Herr der ein hertz hatt als ein schalck Es ist Hertzog herpin Von Burges | Der auff Euch sovil acht als auff einen buben; Ich hörent newlich von Ihm Zu Burgus in seinem | hauß er sprach Er thett Vmb ewert willen nicht mehr dan Vmb eins buben willen ihr | laßet Ihn sein land Zu lang gebrauchen wöllet ihr mir folg͜ so solt ihr im nicht eines Sporen | werds in seinem Land laßen Fürwahr weil dem also ist sprach d(er) König so soll er bald | auß seinem hertzogthumb Vertriben werden Vnd bedanck mich geg Eüch ihr mir solch Lecker | habt angezeigt Da Clarien sein falscheit auß seinem Vergifften hertz hett auß trug sich in derselbig͜ stund zu das hertzog herpin auch Zu hoff Kam Vnd brachte sein | huußf(rau) mitt im die groß schwang͜ was Vnd woltte des Königs herrlichkeit sehen den | sie Von dem besten Vnd köstlichstem geschlecht waren so in Franckreich sein mocht | Der hertzog stund ab Von dem Palast da Kam ein schiltknecht d(er) hieß Gandion ging ihm entgeg͜ | Vnd sprach mitt lautter Stim(m) Edler hertzog Eÿlet bald hin auff den Palast den König | Carlen Erawet Eüch Zu mal sehr Clarien Von Anderlaub der falsche Mann hatt eüch geg͜ dem kö also angetrag͜ da andtwort der hertzog mitt Züchtig͜ wordten Ich Verhoff Kön Maÿ soll | wid(er) mich nicht sein hatt mich Clarien Von Anderlaub Verlog͜ so muß er sein haubt darumb | Verlihren Vnd soltt man meinen leib an den Galg͜ führen ginge damitt in Zornigem mutt | mitt ettlich͜ dem palast Zu
Der hertzog eilet dem Palast schnelliglichen Zu in großem Vnwillen Da in die Ritterschafft sahen | wurd͜ sie sehr erfrewet Vnd ging͜ ihm Vil herren entgeg͜ empfing͜ in fründlich hertzog herpin | Kont den Zorn in seinem hertz͜ num(m)er mehr Duld͜ grüßet König Carlen mitt groser reverentz | Vnd sprag Gnedigster herr Ich hab erfahren wie mich Clarien geg͜ E Kön Maÿt felschlich | Verlog͜ hatt Darumb muß er Vor aller Ritterschafft sterben Zog darmit sein schwerd auß Vnd | drat für Clarien sprach Dieb Vnd falscher Verrätt(er) du hest mich gegen dem König Verlog͜ des solttu | dein lohn empfang͜ Vnd hiebe darmitt auff Clarien Vnd Zerspilt im sein haubt Da sprung͜ Clariens | fründ Zu heuff Vnd schlug͜ alle Vff H herpin Vo(r)einten in Zu todten aber Otger v(on) Dennmarck | Hertzog Nÿmo auß Beÿern Hertzog Mille auß Engeland Vnd Otto sein sohn die 12 Rath mit ihrer | Ritterschafft Kamen all H herpin Zu hilff Es plib Kein Silber noch guldin geschirr gantz alle | Kleinot ging͜ da Zu schand͜ Ir einer schlug grewlich auff den andern Vil blutts Vergoßen ward | König Carle rufft mit lautt(er) stim(m) fahet mir den Lecker Vor meinen aug͜ der meinen Obersten | Camerknecht Vmbgebracht hett er muß gehang͜ werd͜ Vnd hilft in die gantze welt nicht ; Er ward ge | fang͜ Vnd in ein turn gefurt König Carle dret vnd(er) sein Volck Vnd sprach Drettet hind(er) sich ich Ver eüch beÿ hochster leibstraff Keiner Kein hand mehr an den anderen legt es ist Vns dißmal schad͜ | genug widerfahren also ließen die h(rau) Von einand(er) Vnd machten wid(er) frid͜ Vnder ihnnen Der König | sprach Zu seinen Fürsten H herpin hett meinen hoff geschmächt Vnd mir mein liebsten diener so ich am | hoff gehabt ermördet sein leib muß hang͜ Vor aller mannig lich Zu Montfaucon am galg͜ muß sein | fleisch geopffert werd͜ Genelon sprach herr fälschet ir ewern eid so seit ir nit werd ewer reich Zu | Regieren Nein sprach der König soll nicht geschehen Vnd sprach Zu Ottger v(on) Denmarck bestellet 4 Rott(en) | gewapneter leütt Vnd gehet mitt H herpin Vff die Matten er mitt Kainer gewalt errett werde
Gnediger Herr sprach Otger ihr habt es an mir recht angehaben hertzog herpin ist mein | Mag meiner frundschafft soll er nicht enperen Ich weiß Keinen Fürsten biß an gesaltz͜ | Meer Vnd Jenseit des meers biß in Galilea thet er hertzog Herpin ein leid Ich woltt es im | Vergeltten ehe Jahr herumb Kem Der hertzog soll nit Jemerlich sterben dieweil er souil | gutter freund an ewerem hoff hett Auff mein trew sprach d(er) König seinen tod hab Ich | Ihm geschworen Vnd woltte den schwur Vmb groß geltt nit brechen
Von Franckreich kamen die Zwolff Räth zu dem König Vnd brachten Hertzog Herpins | Haußf(rau) mit ihnenn als sie für den König Kum fiel sie in ein ohnmacht Zu seinen füßen Vnd | staltte sich so erbärmlich deßgleichen nie geseh͜ ward als sie wid(er) zu ihr selber Kum sprach sie | O Edler König Vnd Gnediger herr heißet mich auch töten mit meinem herren dan Ich will Kein | tag leben ohn den from(m)en hertzog͜ Da sprach Nÿmo der nie böses gedacht hett wid(er) den König | Gnediger herr es ist ein Jämmerlich Ding ihr hertzog Herpin toten wöllen Vor allen fürsten | Herr bedencket Eüch doch Er ist meiner schwester sohn in franckreich geboren Vnd d(er) besten Ritt(er) einer | Er Kan also nitt er sterben Dareuff wöllet ihr Eüch bedencken er soll nit also sterben Samer | Gott der alle ding erschaffen hatt wo ihr in tödtet so wöllen Ich Vnd mSeine fründ eüch auß | dem Königreich Vertreiben ich woltt nicht morgen auff Eweren Palast Kom(m)en wan ihr | den Hertzog hencken heist als einen Dieb Beÿ Gott sprach Carle Ich hab wönig gewaltt soll Ich | Vmb einen mann souil betrübnuß haben So binn Ich nicht werd ich die Cron von Franckreich | tragen soll soll ich nit meinen muttwillen treiben mit einem falschen Mörder? Nÿmo sprach | Gnediger herr so nem(m)et im doch nicht leben sondern Vertreiben in auß Franckreich das Er nim darein Kom(m)e Die hertzogin sprach Ach Gnediger herr Ich bitt Eüch ihr wöllen dem Fürsten | Nÿmo folgen Vnd meinen Herren beÿ dem leben erhaltten Ich will Euch schweren auff | mein trew wir Wöllen so weit auß Franckreich gehen Ihr Von Vnserm Keinem nim(m)ermer | nichts erfahren sollet Vnd an ein solch ort begeben da wir leben erhaltt(en) Vnd Gott für Eüch | Vnd Ewer geschlecht bitten König Carlen ward sein hertz beweget sprach Edle fraw Voll Zücht(en) | es ist so Vil trew in Ewer hertz gepflantzet der sollet ihr beide genießen Vmb solcher gelübd | sollen ihr Vnd Ewer haußwirt auß gantz Franckreich Veriaget Vnd mir all Ewer land heimfallen | ihr fürbas Keins hellers wert daruon haben sollen Da sie höhret fiel sie auff ihre Kneÿ | Vber des Königs füße Vnd Küßete sie Im Der König sprach Gehe hin Weib sehe Ich Eüch | mehr in meinem Königreich so seit ihr des tods Also ging sie schnell hinweg Der hertzog ward | auch außgelaßen Vnd Von seinen freunden beleittet die Zwolff Rath sagten ihm sie mitt dem | König gedingt hett(en) er sein lebenlang nim(m)ermer in Franckreich noch in sein eig͜ land Kom(m)en | soll solches hatt Ewer haußf(rau) dem König auch gelobet Der hertzog fing sehr an Zu Weinen | Vnd ein ieden besond(er) Von seinen freünd͜ Zu Küßen sprechend Ô wehe mir des Jämerlichen | scheidens sollen wir Vnser geschlecht Vo(r)laßen Vnd geth mein haußf(rau) groß mitt einem Kind bescheret | Vns dan Gott einen Sohn so will Ich in Eüch schicken Vnd bitt Eüch im Zu helffen Ach sprach | Otger wir Können in nicht ErKennen d(er) hertzog sprach Ich will Euch sagen Wie Ihr in sollet | ErKennen Es ist Ein horn Zu Burges in meinem gewölbten Saal da ist Kein mensch sein | lebtag nie fund͜ worden der horn blaß(t)en fe mag er seÿ dan ein Rechter Erb Zu Burges in | Berri Kombt iemand d(er) horn bleßt so möget ir in für meinen sohn er Kennen Da die 12 | Rath solches Vernom(m)en Verwunderten sie sich dißer red Warens auch eingedenck bißsolang | Lew in Burges in Land Zu Berri Kam wie man weitters hernach Vo(r)em(m)en wirt
Große be Küm(m)ernuß hatt H herpin er so ellendig Von seinen freind͜ must scheid͜ H Nÿmo ihr Vett(er) | nam Vrlaub Von ihnen er sahr sie darnach nim(m)ermehr alle fürsten Vnd herren Ritten wider Von | dannen in ihr land die waren sehr traurig Vmb des hertzogen willen hertzog herpin Ritt beÿ der nacht | hinweg durch land Berri Vnd entbot seim Ambtman Zu Burges er werd in nim(m)ermehr sehen | Weil ihm König Carlen sein land Verbott(en) nim(m)er Zu besitz͜ Seine Vndersaßen waren derhalben | sehr betrüebt Vnd wusten nicht die Vrsach wz mitt ihrem herren Vorgang͜ König Carle nam | hertzogtumb mitt gewalt ein Vnd beschwert den gemeinen mann sehr mitt Zinsen Vnd großer | aufflag bis Vber ettlich Zeit Lew hertzog herpins sohn land wid(er) ein nahm | Der hertzog Vnd die hertzogin Ritten in großer beKüm(m)ernuß als sie an ihr land Vnd gutte freind | Gedachlen in solchem hertzleid Ritten sie fürbaß Vnd Kumen nahe beÿ Florentz in einen | großen Vngeheüren dicKen wald der war Zehen Meil lang darin Vil böser mörder die | begegneten hertzog herpin Vnd seinen gesellen Vnd lieffen sie an aber der from(m)e hertzog | wehret sich frischlich der Mörder aber waren Zuuil dan als Sprichwort laüttet Vil hunde | Sind des Haßen tod; | also geschehe es da auch dan Jme wurden alle seine gesellen erschlagen Vnd auch gutt soer | beÿ im hett ward im alles genom(m)en der hertzog Vnd sein haußf(rau) entrunnen blößlich von | den Mördern sie sprach Ach hilff Gott wie geth es Vns aber so Vbel Wan es einem Mann | anhebet Zu Vnglücken so wirt es von tag Zu tag ärger mitt im Deßgleich͜ war Hertzog herpin | auch beKüm(m)ert aber sein haußf(rau) tröstet in alweg Vnd sprach Edler herr laßet Euer Clag͜ sein Es ist Vns | beßer dan wir Vmb Vnser leben Kom(m)en Es ist niemand so Kranck auff Erd͜ er wolt gern dem tod enpflieh͜ | Dan armut dringet zu stelen | No .1.
[2r] ||Dann armüt dringet zu stelen / Wer ferre | springen sol der müß hinder sich gene | Karle von Franckrich den wir nit sere liep | sollen han/ Der swüre nü das sin zwoilff | rede horten/ Ir müssent sterben da von en | konnent ir nit kommen / wir müssen vns | furbas vßwenig syme konnigrich erne / wolde got das ich genesen were / So | wolde ich viel gewynnen mit stein dragen | Das ich broit gewonde / myn kint zü er | ziegen / vnd das Leben da mÿde zu behal / So vns nieman enkennet / Do mus wir erbeyden / wir müssen vns ye | vnde͛stene Zu generen / Dann es ist gotz | verhencknisse / Das vns vnser güt geno ist / wir sollent es gedultenclich vnd | williclich lyden / Hat er vns ycht genome̅ | Er möchte es vns zwifeltig wiedergebe̅ | wir wöllen vns gode befellen / dwÿle ich | Leben / So sol ich nüst begern / Dann als | gots wille ist / vnd er mir zu füget / Da | der hertzoge das von ir horte / syn farbe | wart sich verwandeln / Er wart an syn | wip gedencken / me dann er vor hatte | gedanne / Dürch den walt sy gingen | Got wolle sy behüden / durch breme | vnd dorne / vnd da es aller dickeste was | Das yne weder schüwe noch hoisen ane | belieben / Der hertzoge begonde zü syn͛ | Hußfrouwen zü sprechen Ffrouwe ich | mochte uch des wol zu den heiligen | sweren / mir were vil Lieber / Das mö ir mir vor war gelauben / Das mir | der konnig von franckrich / das leben | hette geno̅men / Dan̅ ich uch also sol sehe̅ | bedrüpniße •lyden / Ich weyß vor war | myʼn hertz brichet / mir noch in myme | lybe vor leyde / Da wart die frouwe | bedrüpliche schrien / vnder eyme eyche̅ | baüme Rüget er / Da kame •der frouwe̅ | ein we / Das sye sere lude kreysch / Sy | sprach maria godes muͦder / kom(m)e mir | zu helffen / vnd sprach zü yrme hrn͛ | Herre Ich versehe mich mit gotz hulffe | ein kint geberen / Ffrouwe sprach der | hertzog / Das bedrubet mir myn hertze | Es en ist hie keyn frouwe / die üch da zu | helffen möge / oder keynerley das uch | trösten mag / Hr͛e sprach sye ir müßt | hinweg / Ir enhant nit ferre vor den | walt hin vß obe ir ergen eyniche fro | uwe mögent finden / Lieber herre ylet
||
üch snelleclich / Ich wil myn we Lyden
| Also geduldeclich ich kann / Da schied sich
| der hertzog balde von dannen / Er was
| aber nit ferre das gleubt vor war daz
| got der frouwen eynen schonen sone
| beschert hat / vff des kindes rechter
| achsel / das ist war / stunt ein Rot crütze
| Das er sach die frouwe / Danam sy ir
| kint vnd halsete vnd küste is / Vnd reyß
| ein stuck abe von Irem sÿden Rock den
| sy an hatte / vnd wickelte das Kint dar
| Inne / Sÿ sag das es ein son was / vnd
| lobet got von gantzem Hertzen / Sy sp du Rechter erbe von Bourges / wie
| bist du so gar enterbet / Got wolle dir
| narunge bescheren / vnd dinen Lip behüden
| Hie ging Hertzog Herpin von siner frauwen eyn
| frauwe zu suchen Ir in Iren noden zuhelffen In
| des gelag sie eyns Iongen sons vnd da kamen dry
| mörder vnd forten sie Hienweg
die frouwe müssen wir stelen / wir wol sÿ wol sere düre verkeuffen / Sy hü vff die hertzogynne vff ein phert / | Die frouwe wart mit luder stymme kry / Sÿ sprach ir Lieben herren las mich durch godes willen rüwen | Ich bin aller erst eins Kindes genesen | Das mögent ir wol hie vor üch sehe̅ | Ligen / Sy sprachen gedorret ir ouch dar | wieder sagen / wir wollen üch anders | war füren / Da Ir Rugen solle̅t / hie kun wir üch nit gewarten /noch hande gedün / Ach lieben Herren lass•t / | mich alhie lygen / wölt ir ye das ich | mit uch riden / So gebent ir myn sone | Das er nit hungers sterbe / Vnd von | den wylden dyeren nit verderbe Sy | sprachent das geswigent frouwe / Wer | eyn Jung kint hat der müß es ziehen | vnd handelen / Das ist böse kauffmans | schatz / Es sol sich nÿemen vnder wy / Sy dunt nummer anders dann | schryen vnd krÿschen / verflucht sye | dem der sich des vnder windet / vnd | wer es vff hebet der müsse zu breste̅ | Da die frouwe das horte / Sy viel in o zehen werbe vff eÿn ander | Sy konde sich nit getrösten / Die diebe | furtten die frouwe hinweg / Got gebe | yne ewigen flüch / Durch den grüse= | lich͛walt / Das we die frouwe da leyt/ | Das mochte nieman gesagen
||
Wie vier wuntschel frauwen kamen in den walt
| vnd fonden daz kynt vnd ir ygklich gab ym ey̅ wu̅tschel
snellich Ich wil ee dann er in ere styge
| Das er habe vil pin vnd armüt / Mer die vierde frouwe wart bedrübet
| Sv sprach frouwe was ziegent ir das
| arme kint ir hant yme eyn böse gabe
| geben / Ich wil das kint ee üwer wonsch
| vor sich gee eyn konnigrich sol regiere̅
| Vnd sol eyn kron vff syme heubet han
| Die sol clare lüchten / Da schieden die
| frouwen hinweg vnd liessen das kint
| lygen Also das sye es daraffter nu̅me
| berürten / Da kam eyn lewynne dürch
| den walt gegangen / Als balde sye das
| kint sach / Sye begonde zü yme nehen
| Wie eyn Lewynne das kint fant vnd drugk
| is in ir hole vnd seugt is biß an den vierde(n)dag
|| yre zene / vnd drüg es durch den walt | Sy brochte es vor ir hoele / vnd stieß | es dar Inne / vier dage seugete sy es | mit yrer mylch / Hie lassen ich von dem | kinde vnd sagen wieder von dem vader | der durch den walt ging eyn frouwe sü Syner frouwen in iren nöden | helffen salt / Er ging so lange •dar Inne | bitz er verirete / Mit grosser node kam | er wieder / Da er vß gangen was / da | er syn huß frouwe gelassen hatte / Die yme | hertzlichen liep was / Er ginge also | lange das er den eychen baume fant | Den hat er gezeychent / Aber er enfant | weder huß frouwe noch kint / Des begon – | der er sere erschrecken / Da mag yederma̅ | prüben Das es yme leyt was / Er | schrey vnd süffczet / manchen slag er | yme gap / Das daz rode blüt vff die | erde floß / Es wante an eyme cleynen | Das er sich selber gedöt hette / Er sprach | mit luder stymmen / Ach got/ wie sol es | mir nü ergan Es gaß oder gedranck | nie bedrübter man / Ich was eyns ein | Hertzog in berry / Nu han ich weder golt | noch silber vnd fasten ouch / Min huß han ich auch vorlorn / Die vmb | mÿnen willen ließ Ere vnd herschafft/ | vnd liebde Die sye zu mir Hatte Ach | Amich des Iemerlichen scheydens des wir | gescheyden sint / Ach frouwe wo syt ir | nü / wer sol mich nü trösten / Maria go müder / ich besorge / Das ich mich sel döde / Da slug er sich mit sÿner füste | Das er vff die erde viel / wol zwo stu der Hertzog da lag / von grossem | Iamer den er da hat / Er clagete Iemer syn hußfrouwe / Die er sere liep hat / Er beleip den gantzen dag da / vnd | die nacht / dar zu das er nit •dannen en | schiet / In der nacht wart ein grüwelichs | weder von donnern vnd blicken Is nye | geließ bitz an den dag Ich gleube das | der düffel die nacht in dem walde ginge | Is were nit / wonder das kein baum (wer) bliebe̅ | Stende / Dann maniche grosse wurtzel das | vnder vff gekart wart / Do wart hertz Herpin er fert / Er machte manig | crütze vor sich / Er steyge vff den eychen | baum / Da sag er berren affen vnd lewe̅ | eyns lieff hin das ander lieff her hyrtze | hynnen vnd wolffe / Da wart eyn grosse
[3v]
Da wart eyn grosse geschrey vnder den dye / Da der hertzog das gesach / Er Rieff got
| an Er sprach hymelischer vader / wie get
| es mir so clegelich / Ach edele hertzogyn̅e
| wie manig schönheit an uch was / Ich
| besorgen die diere hant uch gessen Got
| sy uwer selen barmhertzig /Da ich von
| uch schiet /wie manig groß we hatten ir
| Ich fochten mich das got / mich des dodes
| Schuldige / Also gedachte hertzog Herpin
| die gantze nacht / von syme schrecken vnd
| Lyden/ Da was nieman der yne troste / Da
| er den dag er sach / Da stunt er vo̅ deme
| baum herabe / vnd ging durch den wylden
| walt / Also lange das er daz felt sag / Da
| trat er vß dem walde vff die slechte
| wer yme begegente Den fragete er noch
| syner hußfrouwen / Aber nieman konde
| yme da von keyn warheit gesagen / Zu
| der stat Florencie(n)name er den weg Ey̅
| cleyn wiele wil ich hertzog herpin geswi / vnd so es zÿt ist wil ich vorbas von
| yme sagen Ich wil uch sagen von dem kind
| das die lewy̅ne vier tage in d(er)holen zoch
| Wie eyn Riter hieß badwin Iaget vff den vierten dag In
| dem walde vnd fant daz kint by der lewyn̅e in der holen vnd
| name mit yme vnd det is deuffen vnd lewe nennen
|| f den vierden dag / | Jaget ein Ritter vo̅ | Lamparten / Er hat | by Florencien er ey̅ | schone burg lygen | vnd starck als sye | in lamparten was | Nahe bÿ dem selben walde lag das sloß | vff eyme hohen felse / Der Ritter Reit | durch den walt / Syn Jage honde vnd | winde lieffen mit yme / Got wolde das | er den dag •abeture fant / Er fant die lewin | die des kindes warte / Sy sprange yme ent- | geigen •yne zu zurryssen / Aber die Honde | die vmb yne lieffen beschutten yne / vnd | sprongen gein der lewynne(n)/ Das sÿ von | grym¯e schumete / Des hrn͛ knechtedrunge̅ | vff die lewynne / Da das die lewynne | sach / Sy begonde zu dringen / Da lieff sy | snelliclich zu ir Hoelen / Der hre͛ vnd | sin knechte folgeten ir alles nach / Sye | sahen die hüle da sy Inn ginge / der Ritt(er) | Rieff mit luder stymme Ir hrn͛ gent/ | furbas / Vnd besehent/ was in der hülen | sye / Aber yrgen eyn Ionger Lewe da we͛ | den ich züge / Sy sprachen herre gerne | Die knechte gingen in die hüle / Als bald | sy dar Inne kamen / Da sahen sy ein cley̅ | kint dar Inne Ligen / Da wurden sy sere | erfert vnd der Ritter selber begonde | sich zü senen yne name grosse wonder | Da er das kint gesach / Also clein vnd | Jung mit solichem wesen / Er sprach | zu synen knechten mit luder stymme | Bringet mir das kint das heyß ich üch | Sy holten das kint vsser der hoelen | Da begonde die lewynne mit grosser | | stymme bru̅men vmb das selbe kint daz | ir genomen wart / Das ertrich begonde | sÿ kratzen mit yren clauwen / Große | Jamer vnd leyt stalt das diere da | e lewynne stalte | groß Jamer vnd leyt | vmb das kint / das | ir genomen wart | Sy viel vff die erde | vnd vff den weg | Da sprach der ritt(er) | So mir sante Marty̅ | Ich gesehe ein grosses wonder in der | starcken lewy̅ne / Die sich vmb des kindes | willen so bedrüplichen stellet Ich sehen
[4r]des weysen eyn Rot crütz // So mir der got | der win vsser wasser machte sprach der | Ritter Das kint ist kom(m)en von hohem | geslechte Es ist eins konnigs oder eins | Hertzogen oder sust eins fursten kint Man | hat es in den walt ver stolen gedragen /vff | das man die müder zu schanden mochte | bringen So mir der lebendige got / das | kint wil ich dragen in mynen pallas vnd | wil yme zu stunt ein amme dün süchen | Kan ich es gefügen es sal keynen bresten | lyden / Er reyt vß dem walde vnd geda an das kint / wie es dar were kom // Die lewynne ginge yme alles noch | vnd kreysche gar lude / Der Ritter hieß | man solde ir kein leyt dün vmb des kin willen / Das sÿ liep hatte / Der Ritter | Reyt des morgens so lange / Das er vnd | sin gesellen in die burg kamen / Die selbe | burg hieß Munclin / vnd der hre͛ der da | was hieß badewin / Er hatte nit wybes | noch kinde/ syn wyp was yme dot / Das | kint ließe er zu stunt deuffen / Mit Rade | der synen / Sy hiessen das kint lewe vmb | der lewynne willen / Er zog das kint in | der burg menlich clein vnd groß nante̅ | es lewe | s gedauffte kint hieß | lewe / vmb der lewy̅ | nen willen / Die es | erzogen hat Ir hern͛ | dye lewy̅ne da ich ytzunt | von sage / Sy was | eyn lewynne oder | er hieß Lewe vmb des willen das sich | das liet deste bas Ryme / So sagt vns die | kronick / Do vß ich diß genomen han Daz | die lewynne starp von leyde vmb des | kindes willen / Badewin von monclin zoch | den knaben / Er bestalt yme megde die sin | wol warten / von syner müder wil ich nü | sagen / Die die morder hatten / Da sy gene was kein schoner mensche was nye | gesehen / Sy was vil wisser dann eyn | schne / Sy en was nit dan funff vnd | zwentzig Iar alt / Als man beschrieben | findt / wil yeman wissen was ich sage | Der findt zu bourges in berry die warheit | vff dem pallas / Es ist da gemacht mit | kopper vnd messen / Zu sante dionisy fin man in der kronicke / Das der selbe le da ich ytzunt/ von sage hielt cristen | glauben vffricht Sint konnig karle lebet
||
dann in der selben zÿt was eyn falscher
| Cumba er hyeß der yne in gefencknisse
| lachte / Manichen guden Ritter vnd Kne von franckrich / Er kunde nit er ster-
| ben von keynerley sachen / Dann von
| Lewen von Bürges Den Ine erdöte / Hie
| hebet an eyn hystorie / von zweyen kemp
| gesellen / Aber ich wil ytzunt da von
| lassen vnd wil von lewen moyder sa-
| gen der schonen frouwen / Die die bösen
| morder/ Den es nit vnuergolden blibe
| fürten lange durch hecken vnd walt In
| dem walde funden die bösen einen scho bornen / Dar vff rügeten die drye
| bösen morder / Der meister vnder den dryen
| Wie sich die dry morder Zweyen worden vmb der
| Hertzogynne(n)willen vnd erslugen sich daz sie alle
| dry storben
ich mit dieser frouwen mynen willen | dryben / Ich wil mynen willen mit ir | dryben / Da antwert yme der eyne / Der | Hieß clarion / Meister dar zu ensollet | ir ye der erste nit sin / Ich fant sy zu | erste / dar vmb ist mögelich / Das sy my̅ | alleyn sy ane gesellen / Ich wil üch | das oberste cleyt geben / vnd mÿn ander | geselle sol den beltz haben / Den sol er sy frouwen geben / Sich da mit zü cle / vnd ich wil die frouwe han es | sy uch liep oder leyt / Ich wil bulschafft | mit ir Haben Ane boßheit / Da das der | meister hort es en düchte yne nit güt | Von grossem zorn schalt er yne eynen | büben Clarion zoch vß sin messer Das | wol sneÿt / Er begonde synen meister | zu treffen durch magen vnd hertz / Das | er dot bleyff / Da der drytte das sach / Er | sprach zu Clarion / Hore was ich dir | sage / wir sint alhie alleyne / v̅bdisse | Jongfrouwe müssen wir stryden / Entwe du müst sy mit dem swert behal / oder du must sye mir lassen / Ich | wieder sagen dir mit gode / vnd mit sy- | me heyligen namen / were dich wan̅e | ich han die gewere gereyde in der hant | Da zoch iglicher sin swert / Das yme | an syner sÿtten hinck Manichen grossen | streich gab ir eyner dem andern / Einer | hiewe dem andern beyne vnd versen | abe / Die frouwe gesach zu Ihesum sy | ane Rieff / Das sy sich beÿde erslügen | Also gedachte die edele frouwe / Ir hertze | gedachte aber an yren herren / vnd | an ire kleyn kint / Die hertzogin was | zuchtig vnd hoch geborn / Sy sag die | gesellen stryden / vnd bat ihesum cristu¯ | Das ir einer den andern erstech ee ves zÿt / Das ergienge an yne als die | schriefft sagt / Sÿ slugen sy sich so sere | mit yren swerten / Das sy bede so in a | macht wurden / Von dem blüde das vß | yrme libe floß vff die erde / Das yne | ire hertze brachen
||
Wie die hertzogy̅ne der morder eynen vßzog vnd | dett sin kleider an vnd ging in ma̅s gestalt hinweg
die frouwe das | sag ir hertze wart | erfrouwet Hörent | wie sy gedacht die | edel hertzogynne | Sy ginge bÿ der mor eynen / Der dot | was / Eynen Rock sÿ yme vß zoch / vnd | dede yne ane / Da was sÿ gecleyt als | ein man / Eyn swerte gurte sÿ an yre | sÿtte / Sy trat vff den pait in fremde | lant / Sy bat got der an dem crutze stunde | Das er yren herren wölde behüden Vn̅ | yren Iongen son / Das yne keynerley | diere verderbet / Sy schrey dick vnd | viel / vnd clagete sich Iemerlich / Da | sy alleyne was / Sy kreysche mit Luder | stymme / Ich Arme vnd vnseliges wip | Etwann wart mir erlichen gedienet | nu bin ich so vnselig / Das myn cleyt | verwandelt ist / Ach du edeler Hertzog
[5r]„Ach Edler hertzog ich sehn dich num(m)er sie beth Gott für in Vnd ihr Kind so sie Vnd͜ ein em Eichbaum imWald | hett lig͜ laß͜ damitt es nicht Von wilden thieren beschädigt ward sie Zog Vnd Kam Zu einem Dorff | ging in wirtsheuß wie ein Mann Darinn nu waren ettlich Bauren die fraß͜ Vnd Saufthen Vo(r)meinten | es war ein man fragten sie woher sie Kem Die gutt hertzogin andwort Sie Kom(m)e auß dißem Vn Wald hett ihren brud(er) Verlohren d(er) ein Kindlin beÿ im gehebt seÿ dreiy Tag Vnd nacht | darin geleg͜ Der ein baur sprach wid(er) sin freünd es sind ettlich tag gewes͜ Vergangen da ist ein Mann | hie gewes͜ d(er) wz wol beKleidet Vnd fragt Vns ob wir nicht ein fraw sambt einem Kind gesehen | die hette er auch Verlohren Vnd gehub sich Ubel da fragt sie die Bauren weitt(er) ob er sich nit etwan | laßen hören wo er hinauß hett wöllen Zih͜ od(er) wo er seinen Weg hette hingenom(m)en Da sagt | der ein Baur nichts sonderlichs hab Ich Von ihm Vostand͜ aber doch ließ er sich ein wönig mercken | er Zum H Grab nach Jerusalem Zih͜ woltte wo er aber hin Zog͜ ist Kan ich nicht wißen hab in auch | nicht frag͜ mög͜ weil er so betrübt war Die hertzogin gedacht sie Wöll den nechsten weg auff | paris nem(m)en sie mög Vber meer Kom(m)en | Nach langem Reißen war sie sehr müed Vnd fand ein groß schiff am gestad Vnd fragt den patron wa | er hin fahren wolle D(er) selb sagt sein Reiß were auff Jerusalem Zum H grab wan sie gutt(en) wind | hetten Die hertzogin in mans Kleidern geb dem patron ettlich geltt sie mitfahren wolt Den tag | pliben sie noch haltten des morgens fuhren sie Von land Vnd hetten ettlich tag gutt wetter Vff | ein Zeit in d(er) Nach Kam ein groß Sturmwett(er) sie sich ihres Vnd(er)gangs besorgt(en) Die Bilger Vnd hertzogin | fielen auff ihre Kniÿ Vnd rufften Gott an er in gnedig were Entslich als sie ettlich tag Vngestüm | erlitten Kamen sie ans land Hispanion dahin sie d(er) sind Vo(r)worffen Zu einer Statt die hieß tolet | Die hertzogin ging auß dem schiff in die Statt Vnd drat darin herumb als ein Junger Mann die Zu beseh͜ | Sie ging in des Königs hoff Vnd fragt nach dem Kuchenmeister der nam sie für ein Kuchen buben | An Vnd meint nit anders den es were ein Mann sie war fertig alle ding Zuuerichten wz | man sie hieß in aller arbeit darumb sie Vom hoffgesind sehr geliebet ward sie ging nicht müßig den | gantz͜ tag nachts aber gedacht sie an ihren Lieben herren Vnd Kind In des Königs hoff war ein | schön fruwen Zim(m)er Vnd d(er) König hatt ein schöne tocht(er) hieß Florie die fragt gesindt wo doch dißer | Diener her ware aber niemand Kont es ihr sag͜ Vnd sie gewan in sehr lieb Einsmals schickt sie | nach ihm Vnd fragte sie wes glaubens sie Wer Vnd wo er daheim were Die hertzogin stundeda wie | ein Mann Vnd sagt Edle Königin Franckreich ist mein Vatterland bin willens gewes͜ nach Jerusa Zu schiffen da hatt mich der Wind hieher in diß Land Vo(r)worffen als hab ich die andern Bilger fahren | laßen Vnd hatt mich Ewer Kuchenmeister auff genom(m)en in d(er) Kuch͜ Zu dienen wie ich bißher fleißig | Versehen von Hertzog Herpin wie er für ein Apteÿ Kam | Der fromme Hertzog herpin hatte wönig Zehrung mehr wie er vͮ Florentz Zog Kam er Zu einer Apteÿ | Vnd wz fast hungerig er bat den portner Vmb ein stuck brot der im ein schnöde and wortgab Vnd | Sprach Lieber freind ich hab Keinen befehle Von meinem herren ich ied(er)man geben soll VerZihet | ein weil ich will es meinem h(rau)nn Zeig͜ Da der Apt Kum Kandte er als bald hertzog Herpin den | er offt Zu Burges in seinem land ge sehen Er sprach Edler hertzog wie Kombt ir allein ohne gesell in land es wirdt nicht recht gehen nam in beÿ der hand Vnd fürt In Ins Closter Vnd | thett im groß Ehr an mitt eßen Vnd drincken Vnd anderer wartung Der hertzog er Zehlet im | alles wie er deß Landes Verwisen wie im die Mörd(er) sein diener Vmbgebracht sein baarschafft | genom(m)en Wie er sein haußf(rau) sambt Dem Kindlin Verlohren Wie er nach einer hebam(m)en gang͜ | Vnd hub‘ ich nicht eines hellers werth Der Apt sprach Gnediger herr ihr sollet nicht Zweifflen hab | ich einem heller er soll halb Ewer sein all mein gold Vnd silber stell Ich in ewern gewaltt wolt | ihr Von dannen od(er) woltt ir hie pleiben Ich Riette eüch aber Weil Ihr Ewer haußf(rau) Verlohren | beÿ mir Zu pleiben Herr sprach d(er) hertzog Ich bedanck mich eweres gutten willens Vnd will | eüch mein meinung nit Verhaltten Ich will in dißen Wald gehen Vnd ein Beckard wird͜ | Vnd will für alle die bitten Die Vmb meinet Willen Verdorben sein Herr sprach | der Apt dar Zu wöll Eüch Gott helffen wollet ir aber hie in dißer Apteÿ pleiben | so steths Zu eüch dan ir soltts be ßer haben Dan der anderen brüder Keiner | Da sprach der Hertzog Ich will es nicht thun sondern Ich Will meinen Vorigen | Wordten nachKom(m)en Da der Apt solchen Ernst Von Ihm sahe warer auch | bewegt Vnd sprach Zum hertzog͜ Edler hertzog die weil Ihr Gott wohl ge so will ich forthin eüch geselschafft leisten Vnd will Eüch nim(m)ermehr | Verlaßen dieweil Jch leb; Also nam der Apt Vrlaub Von seinen brüdernn | Vnd dem gantzen Conuent Vnd namen nicht eines hellers wert mitt ihnen | Sondern wa sie durch Zogen hieschen sie allmußen Vmb Gottes Willen | Also Kumen sie anderthalb meilen Wegs Jehnseit Rohm in einen Wald da bawten | sie ein hüttlin Vnd hieltten gar ein strenges leben Wurtzel Vnd Kreütter war Ihn | Speiß Vnd grobe Kleider damitt Vertriben sie manchen tag ihr leben auch buth der | Hertzog fleißig für sein Weib Vnd Kind die er Verlohren hatt weren sie anders | in leben weren sie aber tod ihnen Gott wollte Barmhertzig sein also | wöllen wir hie Von den he Zwen heiligen mannen laßen
Vnd sagen Von dem | Jungen Kind Lewen
Wie Lew Das Kind aufferZogen ward | Großer Leid trug hertzog herpin Vnd sein liebe haußf(rau) Vmb ihren sohn aber sie wüsten nit es | Im so wol ging der gutt alt Ritter Baldewin hett den Knaben sehr lieb d(er) schon Zimlich groß wz | word͜ alle ding fleißig zu lehren mitt spring͜ ring͜ fechten schachZebel Zih͜ steinstoßen turniren | Vnd alles was solchen Knaben Zim(m)et Vnd gebuhret; Auch ward er beflißen dreÿerleÿ sprach͜ | Zu reden Latinisch Welsch Vnd Frantzösisch darumb d(er) from Ritter Balduin groß gefallen | Hett wan Lew ettwz Von seinem herren begeret der in steths Vatter hieß so wards ihm Von | stund an gegeben in sond(er)heit trib Lew großen pracht dan er hielet allweg ein Roß oder | Zwentzig am Barren darZu starcke diener die alle wol bekleidet musten sein alldieweil | d(er) altte Ritt(er) Baldowin geltt hett so was da nichts gesparet Keinem turnier wo es nur gehalt(en) | mocht wird͜ plib er daheim steths hieltt er sich beÿ den großen herren in sond(er)heit beÿ denen die | Von großem geschlecht waren Welche die dapffersten Vnd Ritterlichsten thatt(en) hett(en) begang͜ in | Turniren od(er) Kriegen da woltt er als/uch nit solche sach͜ helffen Vollbring͜ Wie nuhn der Köstliche pracht | ettliche Jahr gewehret schier Kein geltt mehr Verhund͜ wars Vnd iederman Kam Vnd begert be Zuͦ sein als Sattler Sporer Roßkem schuhmacher wirdt ohn schneid(er) Vnd Tuchgewänder | welche mit groß͜ Summen Kamen gezog͜ Vnd forderten geltt Lew Ver Zehrt hatt Ach sprach | der Ritter Zzu einer Vnglücksellig͜ stund hab Ich Lewen im Wald fund͜ den ich muß alles | mein land Vmb meins fündlings willen Ver Keuffen also beclagt sich der from(m)e Vnd gutte | Ritter Vmb Lewens willen d(er) hatt ein große Sum(m)en geltts auß Zehlet er Burg Statt Vnd | Land Versetzen must auff er die schuldner beZalet Darnach nit lang Kumen ir aber wol | beÿ dreÿßig die im alle Von Lewen weg͜ geltt hieschen Da Sprach Baldowin Jhr herren Ich | hab weder heller noch pfennig Vnd Vermag gar nichts mehr hab auch Kein gutte freünd mehr | die mir lihen wöllen ich bitt Eüch fleißig habt gedultt mitt mir Vnd borget meinem Sohn | nim(m)er dan er hatt bößlich an mir gefahren Vnd mich Zu einem armen mann gemacht | Die schuldner ging͜ Wider Von dem altten Ritter Vnd beschloß͜ sich mitteinander wen sie Lewen an | Kemen sie woltten in laßen gefang͜ leg͜ aber Lew merckte ir fürnemen wol Vnd ging beÿ | der nacht auß dem huuß Vnd gab seinen Knechten Vrlaub er hett in groß͜ lohn Vo(r)heisch͜ aber wönig Kont | er ihnen geben er behieltt noch ein diener od(er) Vier die im am liebsten waren sie aber begert(en) wönig | Von im dan wan er hatte so theilt er mitt hatt er nichts so musten sie darben er was alzeitt gutt(er) ding | doch gedacht er wo er dienstgeltt erwerben möcht er an eines fursten hoff sein diener Zu erhaltt(en) | Vnd seinem Vatter land lösenn möcht er Vo(r)setzt hett er möcht sonsten auß beKüm(m)ernuß sterbn | Wie Lew gehn Presse Kam Vnd Vff dem Turnir Lob daruon bracht | Als Lew gehn Presse Kam hatte der Turnir schon angefang͜ das Verdroß in sehr Vbel | Wie wol er sich nicht lang saumet in der herberg sonder rüstet sich bald Vnd ritt auff den plan die | anderen Ritter Vo(r)wunderten sich sehr ab disem frech͜ Junglin er sich also Vbet im rennen treffen | geschah Zum offtermal wid(er) einander aber da was Keiner der Lewen Kont auß dem Sattel heben | Darab sie sich Verwunderten Der preiß war Ihm gelaß͜ darZu die gaben darumb sie turnirt hatt(en) | waren im auch geben Lew was im hertzen froh ritt mitt seinen dienernn Wider heim Vnd ging | Zu seinem altten Vatter Lieber Sohn sprach Balduin lieber sohn ich will dir ietz Wahr sag͜ du Keinen | preiß mehr wirst erwerben die weil ich mein land alles deinet weg͜͜ Versetzt heb Warumb | Vatter sprach Lew ich will noch mehr Ehr erholen beÿ der Ritterschafft dan ich ie lenger ie stärcker | werd Wißet lieber Vatter Jch hab einen Turnier hie laß͜ außruffen Zu Mondlin biß montag | Vber 4 woch͜ dan ich weiß Vnser Burg soll schir Voll werd͜ Vnd Jch hab dem herold befohlen | er soll derbeÿ außruffen alle die da her Kom(m)en die sollen die fütterung Vo(r)gebens haben | Baldowin schreÿ Vor Jahmer Vnd sprach Ach lieber Sohn es geth Vns nicht also wol ihr habt mich | Vor hin hoch beschwert ich mein land Vnd leütt Versetzen müßen so gelust niemend mehr mitt | Dir zu banquetiren du must forthin stechen Vnd Turniren pleiben laßen es ist deines handels | nimmer Du hast mir daz meinige Verthan welches billiger mich soltte Verdrießen nuhn mustu | ein weile Zu fuß reittten niemand wird dir mehr Dienen dan du hast Keinen dienst mehr Zu Zahlen Lew fing trutzlich an Vnd sprach Vatter last ewer predig͜ sein warum | Verbergt ir Ewer geltt Vermeint ihr Ich ietzund Sparen will Ein mann wirdt aller | erst Weiß wan er ein Weib nimbt darumb sollend ir mir ietz desto billiger Zu Ehren helff͜ | Wolan Vatter gehet der hoff nicht für sich so hab Ich allmein Ehr Verlohren ich wolt lieber tod | sein dan daz ich mein Wordt Zu nicht soltt machen durch gantz Lombardeÿ ist geschreÿ ietz | Kom(m)en wie schön lob ich erworben hab so Vbel wird man mir nachreden Vnd ist meines Vatters schuld | Balduin sprach ich hab nicht souil ich ein Roß möcht beZahlen Was machst du lecker Vil Vnnitzer | wordt du hast mich genugsam gehört Lew was sehr traurig sagt Zu seinen Dienern mein Vatt(er) | will gar Verdorben sein ich weiß Kein beßern Rath nem jed(er) ein pferd Vnd Versehe sich Vffs | best als er mag Ich darff Eüch nim(m)er behaltten Der mehrer theil diener Zogen daruon Lewe | ging in seine kam(m)er Vnd gehub sich Vbel er hett offtmals im sinn er wolt heimlich hinweg reitt(en) | daz niemand soltt er fahren wo er war hin Kommen Sonderlich weil er alles Verthan Vnd | Ane Knechten
[6r] ||vnd ane knechte(n) bloß / By wÿlen versucht er | sich vff eyme pherde/ Das was so mager | der dot were yme neher gewest dann das le / Lewe was alle zÿt bedrübet / Das er | sich also alleine sag / In den selben zÿden | ließ ein konnig zu cicilien eynen thorney | vß schryen / Der selbe konnig hatte ein doc / Die wolde keynen man han / Sy | wolde ouch keynen manne verbonden syn | Er were dann der küneste den ir ouge(n)mö- | chten sehen / Der das beste in thorney dede | vnd sins Libes in fryeste were / Den wolde | sy liep han / Das geschrey schall in Lamp- | arten | ls wÿt Lamparten was | Schickt der konnig von | Cecilien syne boden vnd | det vß ruffen/ Das d(er) | redelichste vnd der | kuneste in dem thorney | vff dem benanten dage | syn dochter zu elichem wÿbe han solde | vnd noch syme dode so solde er sin kon̅ig | rich dar zu han / Syn dochter hette eine(n) | eyt gesworen / Sy wolde keynen zu man | nehmen wieder edel oder vnedel / Er were | dann der kunheit eyn blüme / Soliche me erschall in dem lande / Me dann dusent | Ritter sich dar zu stalten ane die schilt | knecht die ouch dar wollten / Also stalt | sich menlich zu dem thorney / Da der | liebe Lewe die rede horte / Er gedachte | wieder sich selbs Ich wÿl zu dem thor | ner es koste was es wolle / Vnd were | vff ertrich weder golt noch silber / Ich | müß mich aber erzugen / Ich han lange | in armut gelegen / yederman saget ich | sy mylde / Doch han ich me dan ein Jar | in armut gelebt / Also sprach der Liebe Le heymlich zu yme selber / Er sprach | maria godes müder kon̅igynne uber das | ertrich / wolles mir die gnade dun Das | ich die schone Jongfrouwe mit eren vnd | myn͛ sterckede gewynnen möge / Ich wer- | den mich selber döden / Oder ich werden | den pryß in dem thorney verdienen | Ach amich ich han weder harnesch no- | ch cleyt myn pherde sint verkaufft | vnd ouch myn cleyder / Ich han mynen | vader verdarfft / vnd alles daswir hattenhan ich ver | zert vnd vff gedragen / So mir der leben | dige got vnd solde ich stelen bößlich so
||wil ich ye vnder stene harnesch vnd ge | züg zu han / Möchte mir yeman vnder de(n) | Hymel dar zu helffen Ich wolde ere erwer / Alle myn frunde müsten deste besser | Sin / Dar vmb müß ich mich arbeyden vnd | mich vmb dün vff dem genanten dag zu̅ | thorney / Das ich wol gerieden vnd erzu | get sy / Ach herre got wann kompt der | dag / wie wirt es so lang / Das ich die | schone Jongfrouwe möchte sehen / vnd yre(n) | schonen lÿp / Ir liebe stichet mich in myn | Hertz nacht vnd dag Ich kan mich nierge(n) | behalden / min hertz hat num(m)er Rüwe / Ich | habe dann die gesehen / Die myn hertz ent | zündet hat / Ich armer war vmb sagen ich | das ich gedencken dörlich / Ichbineins armen | Ritters son / Vnd bin verarmet / man sicht | wol das er arm ist / wir müssen Rucken brot | essen / wir en hant keynen weyß me Vnd | mussen dunne bier dringken vor win / Ich | bin eyn dore Dwyle ich von solichen lüden | bin/ Das ich gedencken in soliche herschafft | zu kom(m)en / wer ist die frouw von der man sagt | Sy ist eins kon̅iges dochter / Der grosse lant | Hat / Ach a mich der dorheit / das ich darnoch gedenck | Die Jugent dret mich dar zu / Dorheit vnd | hoher müt dut es mir in myme hertzen | liegen / werdent es die lude gewar sy spot myn / vnd dar zu myn vader badewin | Dem dar ich nit myn dorhet gedencke sage(n) | Herwieder sprach er eß muß sin anders Ich | muß abenturen / han ich gluck vnd goddes | hulffe / Das mir die zwey zum thorney | helffen / Es mochte mir mit myner künheit | glucken / Das ich die schone mochte erwer / die mir in hertzen lyt / Ich gesag sy | nye / vnd han sy doch zu mall liep / Ich | kan ane sy nit geleben / Der dag wirt mir | zu lang / Das wir zu hauff kom(m)en / Es ist | wol vier mende das wirt werlich zu lang | Ee der thorney dag her by kom(m)e / Ich enweyß | nit wie ich erbeyden solle / Es ist mir also | in myme synne / Das ich die Jungfrouwe | verdienen vnd konnig in Cecilien solle wer- | den / Das crutz das ich vff myner achsel | han / Das ist ye von gode nit vmb sust | geordenieret / Dann es bezeychent vor my ende ye ein konnigrich / Wie wol ich | ytzunt in grosser armut bin / Got mag mir | doch wol helffen vor myme ende
[6v]Er liebe Lewe sprach diß | wieder sich selber / vmb | die schone Jongfrouwe | die sich selber geben hat | den aller künesten der | vff ertrich ist / Sy wolde | sich selber geben eyner blumen der Ritt(er)= | schafft / Ist er wol arm dar vmb wÿl sy | yne nit lassen / Hie wil ich sagen war | vmb sy das det Darvmb das die heiden | yrme vader vÿl schaden daden / vnd sy | irs vader eyn rechter erbe was / Dar | vmb meynte sy hette sy einen zagen der | sich nit mit dem swert erweren konde | So müste sy deste me Kryeges haben | Dar vmb wolde sy han eyn blüme der ritt(er)= | Schafft / Der ire erbe wol mochte beschir / Dan hette sy einen zagen so wurde | yederman an sy gedigen / Vnd müst ir | lebetage stryde wartten / wieder die fal- | schen heyden Dan wer das lant Inne hait | Der müß alle zÿt gewappent sin / alle sin | lebetage / oder muß wenig behalden / Vnd | müß dar zu sin krone verliesen / Die er von | rechte dragen sol / Dan es komet alle zÿt | so vil heyden in das lant / Das sich von | hyspanie(n)bis in britinie(n)nieman bekeren | mag / Aber kon̅ig karle der eyn keyser was | Der verdreyp die heyden alle vnd gewan ir | Lant / Dar Inne er cristen Lude satzt / Das er | In gallicien lant nie keinen heyden geließ | vnd gab dar vmb syn leben / Er was ein ge man / Er hatte nit böses an yme Dan | eyn gewonheit / Das er iglichem cleffer balde | gleubet / vnd das er golt silber vn̅ gelt gerne hat | Nu wÿl ich an heben von Lewen zu sagen | Der ane die schone Jongfrouwe dicke gedachte | Die den hoiff hat dun vß ruffen / vnd die | blüme der ritt(er)schafft han wolde / Also das | er das vor yren ougen bewÿsete / Das er der | küneste were der vff ertrich were / vnd nach | irs vader dode sy by irme rechten erbe behalden | möchte / Der Liebe Lewe begerte des allezÿt | Das sich der dag nehete / Das er die schone | Jongfrouwe mochte sehen die er sere liep hat | Als lewe in dem gedanck was / Da kam der | marschalck von Florenze / Der ein richer man | was / vnd hat in Lamparten lande zwolff | sloß Er kam gein monclin in das gude sloß | zu Badewin den er fruntlich grußte bade der yme gutlich wieder antwerte
||
Hie kame der marschalck von florencie gein mu̅clin vnd
| bade badewin das er yme lewen zu dem thorne̅y der In
| Cezilgen geschruwen was lihen wolde
ane allein die Jongfrouwe / Dar zu wil ich | yme zwey gude pherde geben / vnd wyl | yme sin schült helffen bezalen / Das ich üch | da globen / Das sol sicher sin / Herre sprach | Badewin habt grossen danck / Ich geben | uch gerne myn kint es sol mit üch Ich | weyß vor war er dut zu mal gerne / vnd | wirt sich sere dar vmb arbeyden / Das ich | mich wieder er kober / Das dut er ouch bil / Dann er hat alles das verdan das | ich hatte / Da das der marschalck horte | er danckete yme flyssenclich / Herre sprach | der marschalck ich wyste gerne ob es Lewe | dun wölle / Globet er mirs so gnüget mir | wol Ja sprach badewin er sol es uch nit | versagen Gleubent mir ich wÿl mit üch | geen / Aber er kan nit mit üch komen / Er | en hat keyn phert / oder ouch keinen har | nesch / er hat es lange verdan / Herre spr | ach der marschalck / man sol yme gnug be | stellen / Als die zwen in der reden stunden | da quam lewe vff die burg / Er drug vff | siner hant ein sperwer da mit er sich er / Er ging in den sal / Da yne badewy̅ | sach lieplich er zu yme sprach / kom(m)e | Her zu mir lieber son / Der Liebe Lewe gey̅ | dem vader knywet / Er bode dem vader all | Zÿt solich ere / Als ob er der richste were | der in dem lande was / Er hielde yne vor | synen vader / Dar vmb dede er ÿme die ere | Also sol eyn yglich gut kint dun / wie ouch | sin vader sy / Dann büde er yme nit ere | das were wol zu schelden / Dann es ist ey̅ | ding das got selber geboden hat / vnd fin | den das ouch in der schrieffte / wer vader | vnd muder nit eret / der mag es engelde(n) | in dieser werlt vnd noch dieser werlt / daz | mag yme nit gefellen / Solichen sprüch han | ich uch von Lewen gesaget / Den badewin | aller ☝ Froiden voll ein sprach Vnd sagt | Hie ist der Marschalk Von Florentz | Vnd will zum Turnir in Sicilien der | hatt dich gern mitt ihm pferd Vnd har will er dir Kauffen dar Zu al was du Ver Zehrest will Er be Vnd was du in dem Turnier | gewinnest das will er dir laßen | Ohn allein die Jungfrauwen Und will | Dich sein lebtagen beÿ ihm behaltten | Vnd dich Zu einem Marschalcke in seinem
|| Lande machen / vnd was ich vmb dine(n) | willen verlorn han / Das wil er mir | wieder lassen / Dar zu wil er dir Zwey | pherde geben / Nü wil ich din meynu̅ge | verhören / Er hat dich so liep vnd wert | Das er keins andn͛ begert / Vmb dyner | künheit willen du lieber sone / Sage yme | das zü so wurdestu vil gütz gewynnen | Da lewe die rede gehorte er bedachte sich | Enwenig / Da er sich bereyt er sag bade | win ane / Er sprach lieber vader ich sage(n) | by dem almechtigen gode vff die vor ge rede / wil ich uch antwerten | Vader sprach Lewe mit | künem Hertzen Ich hö ye grosse wonder | von uch sagen / Das ir | mich in soliche geselsch wollent stossen | ob ich icht verdient das mir das nit blibe(n) | sollte / Das ich mich dar zu abentürte/ das | were mir eyn grosse dorheit / Haben ir soliche | leckerye ye keyn an mir ersehen/ das ir | mich vmb güts willen vergeben wolle̅t | Dem marschalck den ich nie gesag mich | duncket er verkürtzet mich / Ich wil solich | arbeit nit vff mich nemen Ich byde uch | Lieber Herre erlaßt mich des Ich wil lieb͛ | Hie uwer bry essen / Dan ich ere vnd her solde gewynnen / Da ein ander über | mich meisterr solle sin / Lieber vader der | thorney en ist kein schymph / wer yne ge der wirt koni̅g syn lebetage | Vnd er wirbet ein frouwe die schoneste die | Im Romeschen rich ist / von der man saget | es sy die Hubeste die in allen landen sy / ab͛ | wÿl mÿr der marschalck mit truwen globe(n) | Das er die ere habe in dem namen vnser | herren ob ich gewonne den pryß der | Turnirs das Ich Ime gantz kon̅igrich | Vberlaßen Vnd die Kleÿ noch mitt ihme | theilen will weil er mich mitt Roß | Vnd harnisch Vnd anderm Costen Ver will Gibt mir Gott aber | Glück ich die Jungfraw köntt er die will ich für mich selber | behaltten gewinnet aber Er sie so be | Haltte Er sie auch das ist mein Sinn
[7v]ir sagt dorlich / went ir ob myn Lip nit | wol gecleydet sy / das ich dar vmb konheit | vnd fromheit in myme hertzen nit habe | Er ist noch vngeborn dem got helffen wil | Alle die ubel gecleyt sint die uffent ir hertz | nit Man findet dicke böse hertzen in guͦdem | cleyde gewickelt Ee dar dag züm thorney | vergeet mag mir der megde son wol hel | ffen / Da das badewin Horte / Er sprach | mit Luder stymme Lieber son du hast mich | verdarfft mit dyme hoiffieren / wiltu mir | des dancken / So sprech wieder den marsch / Du wolles yme helffen / Herre sprach | Lewe ich sage uch vff myn trüwe ffinde ich | yne in Cecilien in der Richen stat Ich wil | yme eynen streych an synen slaff geben | Das er vff das grüne gras muß neygen | Dar zu wil ich yme sin roß nemen wyed(er) | allen syn͛ gesellen willen / Des konde yme | syn geslechte nit gehelffen / Da das der | marschalck horte / von boßheit er rot | wart / An alle wort er züm sale vß ginge | Er saß vff sin phert badewin rieff yme | Nach / Hr͛e vmb gots willen zürnent | Nit / Lewe ist von synen synnen ko̅men | vnd ist vol dorheit / Dar vmb er alle vns | herschafft verdan Hat / Do das der mar- | schalck hort er Hielt stille / Er sprach zu | badewin her ich en acht sin nit Ich dedes | vmb des kindes willen / Das er nit richtu̅ | Hat das ist schade / Er konde wol frysch vß geben / Wolt er aber mit mir ry / So wolte ich yne wol erzügen / vnd | sol yme myn Hoff allezÿt vff sin Hr͛e | sprach Lewe nit enzurnet Ich wÿl niema̅ | han vff myn trüwe myn lebetage / Der ub͛ | mich meyster sy an alleyn myn vader / Der | sol allzÿt vber mich sin / Der marschalck | als er der Lewen red höret ward er | Zornig das er nit nach seinem will thun woltt Ging ab dem Saal | Vmb ritte darvon Da der Mar hinweg was Sprach Badwin | Lieber Sohn du hettest mir wohl ge Der schad wirt dein am größten | sein Lewe Sprach Zu Badwin
|| Ich bin starck vnd gesunt got sÿs globt | verflüchet sy mym libe so ich des erschreck | Da das badewin horte es erbarmete yne | vnd sprach ach amich / Das ich so grosse | dorheit ye gedet / Das ich Lewen in myn | Huß ye gedrüg / oder vß der lewen hüllen | ye genam / Das müß mich eweclich rüwe(n) | Ich sehen wol das myn arbeit verlorn | ist / Also gedachte der fro̅me man / er en | wist aber nit / Das die zÿt so nahe was | das yme alles wieder golden werden solt / | Hie wil ich ey̅ cleyn wile von lewen | lassen / Vnd von syme vader sagen dem | got gnedig sy / vnd von dem frome(n)apt | der in dem walde was / Sy furtten ir | leben vnd zÿt vmb gotz willen der ge wart / Als sÿ des recht hatten | wan got sin frunde nit lesset / Er was ey̅ | eynsÿdel in fremden landen / vnd dienete | dem hymelsche(n)kon̅ige mit grossem fliß | er Batte got vor sin hußfrouwe / Er mey̅ sÿ were dot / Aber die fro̅me frouwe | was noch in leben zu tollet in der stadt | Als wir beschrieben finden in des kon̅iges | hoffe sy wol achczehe(n)Jar was von der | selben frouwen / wil ich vor sagen / vnd | wann es zÿt ist so wil ich uch vort sage(n) | von hertzog Herpin / Das hoffe gesinde hat die hertzogynne alle lyep / Sÿ machte | das füre vnd beryede die Cappen / vnd | det dar in was man sy hieß In der küche(n) | gewan sy nye rüge oder Rast Sy arbeit | alle zÿt mit grossem fliße / Die edel frou- | we hieß sich nennen Balier das ist besem | von daragone / Sy ging als ey̅ Iung͛ knecht | yr antzlitz was schone / Die heiden hatte(n) | sÿ alle gemeinlich liep / Dan sy was lang | Da zu hoffe gewest / fflorÿe des kon̅iges | docht(er) die Mao(r)honmett dem aptgode gelaubte | Die fragete yne dicke von sins Hrn͛ lande | Vnd wo er daheim were da stund | Die Edle hertzogin Vor der Jungf(rau) wie | Ein Mann Vnd Sprach wider sie | Ich bin in franckreich daheim Vnd | Des willens gewes͜ nach Jerusalem | Zu schiffen alda das H Grab Zu | besehen da sindt mir durch sturm wind | hir her Verworff͜ word͜ Vnd hab die Bilg͛ | fahren laßen
[8r] Ich vnd(er) stene nu̅me vber mere zu ko̅men | Alher bin ich zu üch kom̅en edel frouwe | In uwerm dienste kein bessern ich nie | Gesag / Lieber frunt sprach florye du bist geh͛tzet | Alß ein byderber man / Dü was wolgeta̅ | ist / wir wollen dir wol lonen Also schi die zwey von danne(n)/ Aber die edel | Hertzogyn da ich ytzunt von sagen / Die | Rieff dicke in yrme synne Ihesꝯ der kon̅ig | Vnd sprach Hre͛ der die martel leyt / nit | enzurne byden ich dich von hertze(n)vber | mich arme dierne Dwile ich betrübet bin | Vnd wolles myne(n)he͛rren hertzog Herpin | behuden / vnd ouch myn cley̅ kint daz ich gebt(er) || | In dem walde vnd(er) dem eychebaum mit grosse(n) | smertze(n)Ich en weyß nit ob es noch lebe Ab͛ | als lange gotz wil ist / So wil ich hie zü | tollet blibe(n)/ Also gedachte die frouwe in yre(n) | he͛tzen / vor den heyde(n)arbeit sÿ sere / Ab͛ so | sy nied(er) lag so sp̈ch sÿ manig güt gebet | vnd clagde vnd schrey in großer bedrübsal | vmb die zÿt als wir ÿtzu̅t sagen / Gewan | der kon̅ig ey̅ grossen krieg / wieder eyn | Heydische(n)konnig / hieß marciliꝯ d(er) ramczebaux | vnd rolant erdodet / Die zwen warent ko̅ | ing Karls neue(n)wied(er) den konig hatte er | so große(n)ernste vnd ouch wied(er) sin lant vn̅ | kon̅igrich er ub͛ yne zog mit gar viel lüde(n) | vnd v͛darfft sy̅ lant / vnd zug vor die stat tollet
Wie kunig marsilius vber den kunig von tollete zoch vnd die stat tollet belach mit große(n)folcke
Also der konnig marsilius | vor die stadt tollet kame | da legert er sich eyn ga̅tz | halbe myle vmb die stadt | So das nieman vß oder in |
|| komen mochte Alle dage rant er dar vor | vnd sturmete sye dicke / Der kon̅ig vo | tollet werte sich so er beste mochte / D | kon̅ig merciliꝯ hat einen Riesen | yme brachte / Der was fünffczehe(n)
[8v]lang ich meyn der düffel hette yne gema / Es was gar ein gruwelich man / Er | drug alle zÿt ein axt vff syner achselen | nieman möchte sich so wol gewappenen | wann er yne da myde draff / Er spielde ym | sin heubt vff die Achsel / Luciant hieß | der Ryese / Er verwart die stadt so wol | Das niema̅ dar vß gedorste / Er giengk | dicke alleyn an die porte / Er schickte | noch dem konnige von Tollet / ffrunt | sprach der Ryese weyst du wie yme ist | Gibstu mir nit dine dochter / Die sere | schone ist / So wirt der konnig von mer / mit dir nümerme gesünet / Lucia̅t | sprach der konnig / myn dochter sol dir nit | werden / Dryede Hinder dich odir du wir geschossen / konnig von Tollet sprach | der lecker vnser krieg sol gesünet sin / Als | verre du zu mir her bringest / zehen die | sterckesten menner Die in der stadt sin / ko die mich v̈ber winden / So sol kon̅ig | merciles wieder hin weg ziehen / So wol wir über den konnig von franckrich | ziehen / Also wurt din krieg gesünet | Luciant sprach der kon̅ig / Ich wil mich | Beraden / Da ginck der Ryese wieder hy sich / Vnd drat uff eynen hübel | vnd sach obe yeman zu yme wolle / Der | kon̅ig von Tollet rieff sinen mannen | Er sprach ir herren welcher wil wage(n) | Das er einer sye das er wieder den riesen | fechte / So mir mahon Ich hoffe wir uber | winden yne / odir vnser stadt ist verlorn | vnd dar Zu vnser wiber vnd kinder | Merciles der konnig hat mich lange ge durch mahon / Besynne̅t üch wer | mir helffen wolle / Also sprach der kon̅ig | mit grossen forchen / Aber in dieser stadt | was nieman / Der dar Zu en wenig wort | redte / sy wurden alle stu̅men / Da das der | kon̅ig sach / Er süfficzt gar dieff / Sin do Florye viel vff die erde von Jamer | In der stadt wart groß gemurmür / Das | sich dag vnd nacht nieman slaffen lachte | dann sy wartten alles wo der Riese wi qweme | IN der stadt Tollet was groß | bedrüpnisse von den heyden | Der konnig konde nieman finde(n) | der wieder den Riesen strÿede |
|| Dar vmb wart er sere erferet vnd | florie sin dochter / viel wol zehen w͛be | in amacht / Ach Amich sprach die Iong / wie ist myn hertze so sere be / Sol ich eynen man han der also | groß ist Als ein thorn / Ich wil lieber | sterben / Alle burger in der stadt waren | so sere erferret / Das ir iglicher sinen | schatz in die erde verbarg / Sÿ Hatten | in yren hüsern nit eins thorns wert | Sÿ forchen sere den ryesen / Der lang vnd | starck was / Dye edele hertzogynne von | borge / Die was in der küchen / Sÿ koch fleysch vnd erweÿß / vn? horte | die clage von den Heyden / Sy bade von | gantzem hertzen got / Der an dem crütze | leyt Das die stadt Zu dem male nit ver würde / Sÿ sprach were ic? nit | Hie Inne Ich löste sye nit / mit eyn͛ nüß | Das die stadt zu köllen verbrente Hoe was wonders da gesach / Der edeln | hertzogynne quam eyn stym(m)e von dem | hymel | IR herren hörent was | da geschach / Als die her | tzogyn̅e zu mitter | nacht in yrme bette | lag / Da hortte sye ey̅ | sty̅me von ??mel her | abe von godes verhengnisse / Man fin geschrieben / vnd saget vor ware | Das die frouwe Heilig was in yrme lebe(n) | Die sty̅me sprach zu ir gutlich / ffrouw | nit erschrecke̅t Ich bin hie von gotz v͛= | heyß / weystü was dir got enbüdet Ich | sage dir vor ane / Das din hußwirt | lebet vnd ist gesunt / vnd das du den | schonesten son hast / Der do lebet / Er ist | gesunt küne vnd starck / vnd hat viel | ere vnd güde synne / Du mast yne wöl | sehen Ee du von der werlede scheides | vnd solt ouch din̅ huß wirt wieder ge / Got fuget dir in dem besten vil | lydens / Er wil dich versüchen / abe du | yne liep habest / Selig ist der Der hie | viel lydet / vmb des werden sacrame̅t? | willen / Hat er Dar Inne gedolt Es bry yme ewig leben / vnd gewynnet | ewige freude / Got en budet dir / Das | Du in töten soltt
[9r]Das du dich wapnen solst wie ein Ritter Vnd solt mitt dem Rÿsen fechten DarZu will dir Gott den Segen geb͜ | du ohn einig͜ schad͜ deines leibs in tödtest weitt(er) befehl ich dir dein Keuscheit Zu erhaltt(en) Damit scheid ich Von dannen | Da die hertzogin erwacht war sie sehr froh sie ihren h(rau) Vnd Kind wied(er) seh͜ soltt Sie stund auff Vnd ging Zu ihrem | Kuchenmeister Vnd sprach Herr stehet auff Ich hab eüch ett wz nötigs Zu sag͜ Vnd bitt euch sehr ir wolt mich nit | Verrathen Der Kuchenmeister sprach gehe Vnd leg dich wied(er) Zu bett ehe Ich Kom(m) Vnd schlag dir die hautt Voll wz | hab Ich mit deiner Narreÿ Zu thun Was solt die from(m) hertzogin thun sie ging auß dem schloß in die Statt mit | traurigem hertz͜ Vnd fand ein hauß offen stehn Darin ging sie war des henckers hauß den bath sie er sie | bewapnet Doch Ver sahe er sie mit einem gutten s??erd er Vo(r)meintt es wer ein Junger Mann dan er | sie ofttermals Zu hoff geseh͜͜ hatte Die hertzogin Verhieß dem hencker alle Zeit Speiß Zu schicken er sie | nicht Verrathen soltt wie er auch thet Sie ging durch ein Klaines pörtlin Zur statt hinauß Vnd wie | sie ein halb stund wz gang͜ so Kam sie Vnd(er) ein schöne Linden darund(er) hatte sich Der Riß gelegt hatte sein | pferd beÿ sich gebund͜ Vnd die glün an den baum gelehnt Vo(r)ließ sich mehr auff sterck er nicht beÿ den andren | heiden plib sund(er) lag da allein Vnd(er) der schönen lind͜ Vnd schlieff Die hertzogin ward Von Gott gesterckt ging | hinbeÿ nam ihr schwerd in die hand schlug dem Rißen den halß halber entZweÿ lieff damitt als bald | dem Roß Zu schwang sich darauff Vnd nam die glen in die hand Der Riß wischt behend auff schreÿ | ellendig Vnd sprach du Zernichter Kleiner mann soltu mir solchen schad͜ thun lief darmit dem Roß Zu | Vnd wolt sie herab reißen aber sie Was behend ritt ein wönig hinder sich legte die glen ein Vnd ritte | Dem Rÿsen sein eigenen Spieß in leib er vor blutt(en) nicht mehr stehn Könt fiel in großem Grim(m) | auff die Erden scharret Vnd Krutzet mitt den hend͜ darinn Wie ein Wild thier Die hertzogin wz froh | sprang wid(er) Vom Roß Vnd seget ihm den halß ab Riß die Zung auß seinem Rachen Vnd steckt sie Vnd(er) | ihren harnisch Roß lieff dem leger Zu Die hertzogin als sie sahe eilet sie den nehsten d(er) statt Zu | warff die Rüstung hinweg man nichts an ihr mercken Kontte ging nicht wid(er) in hauß darinn | sie sich gewapnet hatt sondern Versahe in d(er) Kuch͜ ihr arbeit wie sie Zuvor auch gethan Vnd danKet Gott | er sie so gnedig behüttet hatt Das geschreÿ Kam in leger Vnd in die Statt ied(er)man Vo(r)wundert | sich wer den Rÿsen Vmbgebracht hett aber niemandt war der es wuste | Der König ließ außruffen durch sein diener in d(er) Statt wer den Risen erschlagen hett solt sich anmelden | Dem wolt er geben 14 schlößer Vnd 4000 marck golds soll er alle Jahr Zu lohn haben Die hertzogin | ging in d(er) küchin Vmb Vnd Ribe die pfannen sie sahe manche Ritt(er) Zusam(m)en lauffen Vnd die Köpff | Zu sam(m)en stoßenn segende Warumb gibt sich d(er) nit an so den Rißen erschlag͜ hat Sie hatt mancherleÿ gedancke | Vnd wuste nicht was sie sagen soltt gedacht stets wer mein herr od(er) Sohn hie die gab Von meinrt | weg͜ empfingen Ich woltt Kain pfenning Von ihnnen begehren doch will ich seh͜ wz es für ein End nem(m)en | will
[9v]wie in ritter sich annahme er hatte den Rÿsen Vmgebracht | Sobald als der ander tag Kam stund ein Ritter auff Vnd ritte an daßelbig Endt da der | Rÿß lag nam haubt in sein hand Vnd ritt wid(er) in die Statt Tollet ging mitt dem haubt | für den König grüßte in Vnd sprach herr König ihr sollen mich lieb haben Ich hab eüch Von dem | bösen Rißen erlöset so eüch Verderbt woltt haben Ich Ritt in hehr Vnd wolt Vnderstehn | schaden Zu thun da fand Ich den Lecker schlaffen doch dörfft ich In nicht Wecken sond(er) hüebe | im also heimlich haubt ab schenke Ich Eüch Zu einem beüttpfennig den ich hab mein | leib Vnd leben Vmb ewert willen gewagt Edler Ritt(er) sprach d(er) König Ich soll eüch Gütlich empfang͜ | Vor aller Ritt(er)schafft die gab die Ich hab laß͜ außruffen soll eüch ohn allen VerZug werd͜ Gnedigster herr sagt | d(er) Ritter habt groß͜ danck Ich will mein leben lang Ewer diener sein damitt fiel er auff sein Kneÿ Vnd Küßet | dem König an sein bein geschreÿ Kam in die Statt wie der fund͜ so den Ris͜ Vmbracht ist d(er)halb Zu einem | Reichen mann word͜ weil im d(er) könig groß gutt geben Die hertzogin gedacht soll Ich die arbeit gethan haben | Vnd ein anderer den lohn empfangen es muß anders Zugehen Sie ging auß der Kuchen in Saal da fand | sie den König beÿ seiner tochter sitz͜ Vnd stund beÿ ihm der Ritter d(er) sich berümbt er hett den Rißen ertödt | Der könig befahl man soltt heubt auff die Port Maralien stecken es die heiden sehen darab sie sehr betrübt | Vnd schwuren solches nitt Vngeroch͜ Zu laßen
Wie die Hertzogin dem falschen Ritter den Kampff anbothe | Die Hertzogin thette sich an in Ihre beste Kleider Vnd ging Vff den palast stund Vor dem König | wie ein Ritter grüßet in Vnd sprach Gnedigster Herr König Ir habt dißen Ritt(er) begabt der es nit Vo(r)dient | hatt er hatt den Rißen nit Vmbgebracht wie wol er heubt herbracht nur er die gaab bekom(m)e der König | Sprach sehe was du redest wirdestu mitt deinen Wortten nit bestehen so mustu Zu schand͜ werd(en) Herr | sprach die hertzogin mein leib hatt in gestern morgens ertödt daist die Zung so Ich Ihm auß seinem Rach͜͜ | geschnitten ist rechte WahrZeich͜ Kan aber iemand widersprech͜ mitt dem will ich Kempffen | stoß einer die Zung in haubt Vnd sehe ob sie sich darein schicke der König Verwundert sich ob den wordn͜ | Vnd sahe sie grewlich an Vnd wuste nit was er gedencken soltt Er sprach Zum Ritter gehet Eüch | an Zuuerandworten Sie stießen die Zung͜ in halß Vnd sah͜ sie gerecht was Der Ritter sprach Vn Herr der Lecker leügt auff mich er hatt den Rißen nicht Vmbracht den er hatt mir | heimlich die Zung gestolen Vnd will Eüch nuhn Vbereden er habs gethan Vff mein trew sprach d(er) | König es muß anders Zugehn weil er spricht er will es mitt seinem leib beweißen ihr den | Risen nicht Vmbgebracht haben da sehet ir Zu Wie Ir im thutt Die gab die Ich eüch geben hab soll euch | nicht pleiben ir streittet dan mitt Ihm die weil Er es so mannlich an Eüch begert Gnedigster | herr sagt die hertzogin Ich will mitt im Kempffen Vnd ist mein pfand warff damitt einen altt(en) | handschuch dar Vnd sprach heütt Vber 8 tag biß da gerüst Vnd Kom(m) Vffdem Marck da sollestu mich | find͜ ging mitt dißen wordten wieder auß dem Saal in Ihre Cam(m)er Dem Ritter ward angst | doch gedacht er du hasts Verheißen es muß gehaltt(en) sein Die hertzogin fiel in ihrer Kam(m)er Vff die | Kneÿ hub ir hand auff Vnd sprach Herr Ewiger Gott beweiß dein barmhertzigkeit Weitter beÿ | mir armen Verlaßenen Weib soll ich mannheit begahen ist mir gar Zu wid(er) an dem Vo(r)fluchten Rißen bistu | mir beÿgestanden bitte dich ietzund Ich arme Sünderin du wöllest mir weitt(er) beÿstehen Ach du Edler hertzog | Herpin stündestu in meinen nötten du möehtest solchen handel beßer außricht(en) dan Ich Nuhn hab Ich mich | darein ergeben so muß es Verrichtet sein Vnd soltt mein leib Zu stucken gehawen werden | Die Edel Florie schickt einen diener nach der hertzogin in die Kuchin aber sie was nicht darinnen Da ging | er in ihr Kam(m)er Vnd hieß die from hertzogin Zu der Jungfraw Florie Kom(m)en sie Willig thet | Als sie dar Kam sprach Florie Junger mann ihr soltt fürthin nicht mehr in der Kuchen sein Vber deine Widerparth so Zweiffel ich nicht wir wöllen noch Zweÿ Eheleütt werden | Den mein herr Vatter hatt sich gegen mir ettwas laß͜ mercken Vnd in sonderheitt weiß Ich das | mein herr Vatter groß͜ gefallen Zu Euch hatt darumb nem(m)et hin dißes gold Vnd Kleidet eüch hüpsch | herauß wie den eim solchen Ritter gebürt Die Edle hertzogin was froh nam gold dancket Ihr | fleißig ging hin Vnd Kleidet sich gar schön Kam auch nim(m)er in die Kuchen sondern Rüstet sich Zu dem | Kampff
Wie die hertzogin den falschen Ritter Vberwand Die hertzogin Ritt auff den Plan wie ein Mannlicher Ritt(er) der ander Kam daher geritten mit Vil | andernn herren er sprenget mitt seim Roß trutziglich Vber die schranKen Vnd rufft mitt lautt(er) stim | Ich widersag dir Dan du hast mich heütt in große schand bracht Die hertzogin sprach Vberlaut Gsell ich | widersag dir auch die arbeit die Ich ietz thun soll mitt der will Ich nicht lang VerZihen damit namm | sie bede die glenen in die hand Vnd ritten Zu hauff beeder Sper brach͜ darnach griffen sie an die | schwertter gaben einand(er) gutte streich die hertzogin bath Gott heimlich in ihrem hertz͜ er Ihr woltte | beÿ stehen Vngefehr gab sie dem Ritter od(er) heiden einen streich Vff seinen helm er Vom pferd | dürmelte Von stund an sprang sie die hertzogin ab dem pferd Vnd schlug in gardarnider Sie sprach | Höhre du falscher man da be Kenn Vor allen Rittern die wahrheit mitt dem Rißen oder du must | Von meinen henden sterben In dem s erholtt er sich wider Vnd stach sein Wehr in der hertzogin | pferd deßen sie sehr Zornig War Vnd lang mitt ein ander rangen Dem falschn Ritter War | sehr angst Vnd bang Vnd forchte sich sehr sein schelmen stück möchten ietz an tag Kom(m)en | Dan im die hertzogin frisch Uff dem leder war also er Von dem fall sehr geschwecht | war Vnd nach dem er sich sehr verwündet Vnd laß war auch wohl abgeKlopfft Vnd Vil | streich hette
[10r] ||streych hette/ Dan er hat mich nit | liep / So mir mahon vnd apollo ich | wolde das er niemer guden dag ge / wiltu mir folgen wir wol vns sünen / Gang sprÿch wieder | den konnig / du hebest die zonge ge / Ich wil myn frunde auch las vor dich bieden / Das du das lebe(n) | behaldest / Heyden sprach die frouwe | du gedenckst dörlich / Das gedüne ich | nu̅merme / Ich wil din phert döden / Du | hast das myn gedöt / Sye hyewe syme | pherde ein fuß abe / Da viel das phert | vnd der heyden beyde vff die erden | Dye frouwe nam ir swert vnd gieng | zum heyden / Sy gab yme solichen stre vff eyn beyne / Das es yme eyner | halben hende breyt in das fleysch ginge | Die frouwe sprach ich han dich verwo̅t | Da ich dich troffen han / Da were du nit | wol gewappent / Da das der heyden hort | Er wart betrübet / Vmb das gantze er kunde er nit vff den fuß han | getreden / Er qwam vff die knye vnd | rieff mahon an | DEr Heyden was vol | zornes vnd boßheyt | Er werte sich getrü vff den knye(n) | Dye schone florye bode | mahon grosse ere | vnd danckte yme sere / Amahon sp?ch | sye du hast mynen willen getan Be myn buͦle den ich sere liep han | Der sol kurtzelich vff ko̅men in grosse | Ere viertzehen sloß sollent yme ge werden / Die sal yme myn vad(er) | geben als er geret hat / vnd er sol | zum ersten han myn lyp in syne gewalt | zu alle(n)syme willen / Also gedachte | florye in yrme hertzen / Die edele her streyt künlichen / vnd gab | dem heyden manigen grossen streych | Sÿ gab ÿme eÿnen streÿch mit besch vnd traff yne eben mit gotz | verhenckenisse / Das sy yme ab hiewe | Den arme da mit er das swert hielt | Der heyde rlÿeß einen sölichen gruwe kryesch /Das sich alle vmb | stender des verwonderte(n)/ Die frouwe | || | slug dicke vff den heyden / Er deckte | sich mit syme schilde / Dye frouwe | slug yne also sere / Das sy yme sy | nen schilt zu stücken verhiewe / Sy | rieff dem Heyden zuͦ / Nu sicher ode[…] | ich döden dich Bekenne vor aller | menlich / Der heyden sweyg von gro[…] | sem zorn von schanden vnd smertzen | dye er Leyt in syme Hertzen / So sagt | er nit eyn wort vnd vmb alles guͦt | von orient Er dackte sich alles mit sy | me schylde / Aber die frouwe slüg gr[…] | welich vff yne / Sy gab yme sölichen | grossen streych / Das sy yme ein ore | vnd die nase abe slüg / Da das der ko | nnig sag Er Rieff mit Luder stymme | besem laß das gewerden / Du hast ym | gnüg gedane / Da hyelt die frouwe | stille / Vnd kam der konnig dar by | Er sprach Zum heyden bekenne balde | wie du mit dem riesen gebart hast | Da rieff der Heyden mit Luder sty̅me | Ich gedede yme noch nie kein leyt | Ich fant yne dot vff der erden / vnd | nam syn heubt vnd drug es mit mir | vff das ich groß güt erwurbe vff | myn truwe sprach der konnig du sol[…] | dynen lon han / Er ließ [i]ne sleyffen | vff das felt vnd an e[…]en galgen | hencken Da ging der [k]onnig wieder | vff sin pallas / Er sprach besem Hore | mich Ich gebe dir eyne riche gabe Ich | hatte sy vor gegeben eyme stinckende(n) | büben / Dar Zu solt du myn oberster ka̅ | mere͛ werden / vnd eyn marschalck als | wÿt myn lant ist / Du bist Zu lange | in der küchen gewest | BEsem sprach der konnig | ich mache dich marschalck als wÿt | myn lant ist bis vff p[…] | tin der oberste in myn͛ | kammern Vnd viertze | hen güder sloß gebe | ich dir zu erbe vnd dar zu vier duse(n) | marck guldes Da viele die hertzogynne | vor des konniges füsse / Sy dorfte der | gabe nit verslagen / Anders wolde sye | ir lieber enporen Han
Hie sturmet kunig Mersilius die stat vnd wolt den riesen rechen
ALs sÿ in dem tempel Stonden / Da kame ko marcile mit syme ´ | Here Vnd sturmete grü die stat tollet | Mit zweyn Hundert | dusent Heyden / Er wolde den riesen | rechen /Da wappent sich yederman in | der stat Als wÿt sÿ was / Sÿ giengen | vff die porten vnd müren / Die Hertzo was gewappent / sy saß vff eyn | phert / Vnd reyt Zu der porten vß | mit dryn dusent heyden vnder Marci here / Dye frouwe ließ ir roß lauf / als ein frischer geselle / vnd slug | ir glene vnder / vnd stach eynen heydische(n) |
|| konnig durch synen körper / Das er | dot von dem roß sturtzete / Da erwuste | sy yne mit syme helme / Den sÿ yme | abe zoch / Vnd hiewe yme sin heubt | abe / Sy rieff Cecille irs konniges | lant | Dye edele hertzogyn kam | vorbaß in das here vnd | hiewe eyme eine(n)arm | dem andn͛ eyn beyn abe | Maͦho̅mt sprach der kon̅ig | der hyemel vnd dauwe | geschaffen hait / wie ein kün man ist | besem / wie kan er so wol mit swert | vnd mit glenen von syner grossen kü | nheyt Ist myn lant beschyrmet / Es en
[11r] ist kein man so küne Als wÿt myn la̅t | ist / Er ist sere woll wert der gabe(n)ich yme | geben han / Da hieß er vff trompten | Vnd sprach ir Herren lassent vns hin | vß vor die stat ziehen / Besem vnd | synen gesellen zu helffe zu ko̅men | Die heyden sprachen herre / wie ir wolt | durch die stat bliese man manig busüne | Da wappent sich die heyden alle gemey̅ | Ir wol zwentzig dusent wurdent da ge / Sy rieden vß der stat mit vff | geworffen banner / vnd kamen der her zu helff / Die hertzogin was ab͛ | so ferre in das here ko̅men sÿ vnd ir | gesellen / Das sÿ marcilles banner nied(er) | geslagen hatten / Dann dem banner für was sin heubt abe / Da von was | ko̅nyg marciles sere betrübet / Er hieß | eyn horn blasen Das sin volck hinder | sich trede / Da samelten sie sich alle in eym | gronde / wider die von tollet stalten sie | sich zü strÿde / Der konnig von tollet | rieff mit luder sty̅me Ir heren lasset | vns hinder vns Ziehen / gefellet es | uch wol / Dwÿle wir besem vnd vnser | gesellen wieder han / Der konnig von | merscile͛ hat syn lude gesa̅ment Strÿde(n) | wir wieder sÿ so dün wir dörlich | Da das die heyden horten sÿ zugen | wieder hinder sich Zu der stat tollet | zu / Da zoch marciles wieder in syn | gezelt / vmb den ryesen stalt er groß | leyt / Er ließ den corper in sin gezelt | füren / Vnd dede yme an dün vnd be / Er lag lange vor der stat tollet | Das er der stat nüst künde gedün / Also | wart tuschen den zweyen konnigen ey̅ | friede geret Dru gantze Iar fruntlich | zu halden / Da zog konnig marciles | hin weg in das lant zu hyspanie(n)Das | Das er doch darnach mit dem swert | Gewan / Hie laß ich eyn wÿle von den | zweyen konnigen / Vnd sage uch von | der edeln frouwen / von der man nit | ands͛ wÿste Als wÿt das lant was | Dan das sÿ ein man were / Dann sÿ | ouch dem riesen sin heubt abegesla hait / Des konniges dochter Die | hat an yne gesatzt yren Lÿp vnd |
|| gedancke vnd hat nu̅mer keyn rüge | Amahon sprach sÿ wie bin ich in bra̅t | Das ich den so liep han der des swerts | so gar ein meister ist / A sprach sÿ lie büle uwer antzlitz ist so wol ge / Vnd uwer schonheit ist so wol | geschickt üwer lecherlich graen ouge(n) | hant mich in myn hertze geschossen also | hart das ich viel noch dot bin kan | ich üch anders nit in myne ka̅mer ge Vnd en mag ich üwer Liebe nit | erwerben / So en achte ich myn Leben | nit als lange als ein appel scheltz we͛t | So mir mahon man solle mich vmb | diese rede eyn doren nennen Ich bin | ein frouwe zu Cecilien lant/ Vnd wer da von gekrönet / Besem der ist | knecht in vnser küchen / Er hat wol | viertzehen Iar vnser brÿ gerürret | vnd vnser cappen gebraden vnd die | salse gestossen / Versaget er mir sin | liebe / Er müß sin heubt darvmb ver / Ich wÿl yne lassen eins abe̅ds | döde(n)gedencken / Also sÿ das wort ge / So hub sÿ wieder an zu gede̅̅cke(n) | Vnd sprach ich bin vol böser gedencke | wie wol er lange in vnser küchen ist | gewest wer er nit edel vnd herlichs | sta̅mes Er en hette sölicher abentüre | nit vnder standen Zu dün / Er hat de(n) | ryesen sin heubt abe gehauwen / Aber | die wÿle er sich verstalt hait / So | ist er in vnser küchen ko̅men/ Doch | muß yne sin grosser adel vermelden | Ich besorge er werde mich nit liep | gewynnen / Aber vff myn truwe ich | heyssen billich ein dorin fflorye des | konnigs dochter / Dye clagete sich Iem͛= | lich / Das sye die liebe meystert / Sy | sprach mahon dem alle ding vnderta̅ | sint / wil mich der edel besem nit liep | han / so wil ich yme das heubt dün | abe hauwen / Ich muß vff stunt bulsch | afft mit yme dryben / Nü horent wie | sÿ det mit irer heymlichen ka̅mer | megde / einer schickte sÿ nach besem | Er was Inn dem sale vnder der Ritt(er)= | Schafft / Dye maget kam heymliche(n) | zu yme Vnd sprach wieder die her Lieber herrem mahon wolle
[11v]
üwer lÿp bewaren / koment mit mir
| vnd lassent des nit / Des konniges
| dochter enbut vnd bÿt üch / Das ir
| nit enlassent / Ir kome̅t endelich Zu ir
| ye her|
| wie florie des konigs dochter nach der hertzogyn
| schickt die zu ir in Ir kamer kame
|| sy bÿ sich sytzen vff ir bet / Sy demü sich ghein ir / Sy sprach besem | von grosser liebe / Muß ich üch myn | gedencke alle vnuerdecket sagen / Ich | han an üch gesehen so viel künheyt | Zucht vnd ere / Jch weyß keynen man | als wÿt dis lant ist / Da mit mich | myn vader bas beraden konde / Dann | mit üw͛m künen schonen Lybe / Dann | ir sint des wol wert / Min hertze sa mir das / Vnd die liebe dringet | mich dar Zu / Ich wil das ir ytzunt | myn bule sint / Da das die hertzogy̅ | horte / sy wart sere erfert / vnd sweig | gerade stille / Sy rieff ihesum an der | vom dode vff erstunde | DA die Hertzogyn horte | hate die Iongfrouwe | reden / Sy antwert | ir vnd sprach also | Jongfrouwe so myr | mahon der alle ding | geschaffen hait / Ir syt ein edel frauw | Ir sollent die krone dragen / Vnd syt | eins konniges warten ich bin ein arme | man / Solicher man endauget üch kein͛ | Ir sollent gedencken noch eyme andern | hohern man / Ir konnent an mir cleyn | ere erwerben / würde man dan gewar | das ich es dede / vnd myn hertze vff | üch slüge üwer vader dede mich döde(n) | vnd mit eyme pherde zum galgen schl / Es ist besser das ich ferre von | üch sy / Dann ich soliche liebde an üch | keuffte / Ich bÿden üch lasset dis ding | gewerden / Dann es ging vnser beyd(er) | ere ane / Da das florye horte sy wone vnsynnig werden / fflorye antwt(er) | ir snelleclich / Besem sprach sye ma̅ | sol üch nit loben / das ir solichen schatz | nit gedörent nehmen / Die wile ich | uch wÿl So must yr ouch mich wolle(n) | Vnd dunt ir des nit / So wÿl ich üch sö kochery kochen / Das üwer sele | von uwm͛ lybe müß scheyden / Ich | gesag sölicher gesellen noch nie keine(n) | So ÿne ein Jongfrouwe bede / das er | daz versegede | IR mochtent soliche gabe wol | wol keuffen / Besem sprach | die schone fflorye mich wondt(er)
[12r] ||das ir so swere müdig syt / Ir soltent | ytzunt dun alles die bulen plegent | Zu dun / Das were das wir alle freude | mit einander hetten / Nit verliesset | myn hulschafft vmb myns Vader | willen / Ich wÿl yne döden ee dieser | mond ein ende hebe / Iongfrouwe sp͛ch | die hertzogyn / Ich weyß wol das ir | dis vmb das besten dünt / Das ir daz | an mich müdent / das weyß ich vor | war / Aber üwer vader der edel ko̅nig | Er budt mir soliche ere in diesem lande | Das ich zu male nöde dün wolle / Das | yne bedrübte / Besem sprach fflorye | Hore was ich dir sage / Hat dir myn | edel vader wol gedan / So sol dir sin | dochter nach baß dün / wiltu anders nit | vnselig syn / Dann du hast myn frunt vnd solt myn man sin / Ein | konnig zu Cecilie(n)in dem lande / Vnd | behalt diesse gabe bist du anders nit | ein czage / Vnd dustu es nit / So sage | ich dir vor ware / Ich werde dir soly dinge dün ee zwene mende ver / Das ich dich von dynen eren | in große bedrüpnisse bringen / Bistu | ytze vff dem pherd / du solt sere schier | her wieder abe ko̅men | Iongfrouwe sprach die | hertzogyn hörent wz | ich uch sagen üwer | vader hat noch mir | geschicket Er wÿl | rÿden beysen / Er bat | mich das ich mich zauwete / Es ist mü das ich synen willen düe / Dann | wÿssent das ich morn wieder zuͦ üch | komme ee vesper zÿt / Dann so wil ich | dun was üch liep ist / Dar an schuwe(n) | ich nieman der do lebet / Aber ich wyste | nit edele Iongfrouwe Das die rede üw͛ | ernste weren Ich wonte ir spotteten | myn / Nu sehen ich das es üwer ernste | ist Des bin ich erfrouwet / Ich han üch | wol zwey Iar liep gehabt Ich enhette | es üch aber nit gesagt vmb ein ko̅nig / Dann ich hette besorget man hett | mich gedoit / Dar vmb byden ich üch | edele Iongfrouwe / Das ir nit vor übel | ne̅ment / Das ich ytze von uch muß | Dann ich dun das vmb uwer eren willen | Dan ich wolde lieber doit sin / dann ich | uch vngelymp machen wolle / Der |
|| en ist nit ein rechter bule / Der nit | alle zÿt bedencket / Das er der frou ere behüde / liebe die nit versch ist / Die ist nit eins Hellers w͛t | Wo man zwey geliebe weyß die in | yrme hyemelrich sint / Die hant die | bösen cleffer /schyere wieder in die | helle bracht / Vff mÿn trüwe sprach | fflorye Nü gehort ich nie besser wort | Sy zoch von yrme finger ein costber | fingerlin / Vnd sprach das ne̅ment ist | die gabe wol cleine / So bieden ich uch | in liebe das nit zu vndancke nehmen | Dann es ist ein rechte gabe / Das eyn | frouwe yrme getruwen bülen geben | sol In rechter liebe wil ich uch vnd(er)= | tan sin / Sy sprach liebe Iongfrouwe | mahon wolde es uch dusent male ver / Noch den worten ginge die her hyn weg / Vnd verleyb Fforye | in grossen gedencken / Sy nam wonder | das besem vngekust von ir schiet Sy | sprach mahon wie kan besem so übel | man sicht wol das er in der küchen ist | gezogen / Vnd nit vil by Iongfrouwe(n) | gewest ist Er mag das vor war wissen | Wann er her wieder kompt / So wil | ich yne leren / wie er freude sol plegen | Also die bulen plegen zu dun / Also | sprach florye die ir hertz geslagen | hat vff die Hertzogyn Die cristum | dicke an rieff | Dv ewiger got sprach | die hertzogy̅ne / wie | sol es mir vmm͛ erge(n) | fflorye bydet mich | Iren willen zu dün | Nü bin ich in mans | Wÿse gecleydet / Das ich deste bas durch | ko̅me / Hiemelscher vader der den dot vor | vns gelieden hast behüde mich vor | dieser grossen anfechten / Dann ich kan | mich so vil nit verantwerten / Das | sy mich vor vnschuldig wolle haben | Hette ich willen yren willen zu dun | Vnd wolde sy in mynen glauben treden | Ich wolde ir gerne ir gedencke erfulle(n) | Aber mÿn lip kan nit zu bringen Des | sÿ begeret / Versagen ich ir nu so bin | ich dot / Ich kan wieder yren willen | nit lange hie gedienen Was die frouwe(n) | wollent / Vnd in iren sin vellet / Solde | da von groß schade ko̅men / So müß es
[12v] ||doch vor sich gan / Got von hyemel | gib mÿr dinen getrüwen rat / Also | sprach die bedrubete Hertzogynne | Sy gedachte die nacht bis an den | dag / Sy lachte sich wol nieder Sÿ | mochte aber nit slaffen / Sy det nit | dan weynen vnd schryen / vnd cla gott vnd vnser frouwen yre | Lyden / Sy bat got vor yren herre(n) | Hertzog Herpin / Das sy vnd ir kint | schiere mochte sehen / Vnd lag die | gantze nacht in grossen süffezen | Der ir clage hette gehort / Er ge so nie so hartes Hertze / Es we͛ | yme geweichet worden / Des morg stunt die hertzogynne vff / vnd | ginge zu des konniges Hoffe / Da be sy den gantzen dag / Vnd kame | nie zu Florye / Sy was dry dage vß | Das sy florye nie gesag / fflorye | was sere betrübet / Sy sprach dicke | mahon man sol mich hassen / Das | mich ein küchen bube nit wil liep | han | Florÿ was in irer | ka̅mer in bedrüpe / Sy sprach dick | mahon / Der alle dy hat geschaffen | man sol mych in | eyme füre verburnen Ich haß mich | billich so ich mich bedencken / Das | mich ein vnseliger bube / nit wil | liep han / Der manige Zÿt in vnser | küchen den bry hat gerürt / kan ichs | aber gefügen er muß mirs eins hal / We dem buͦben das er mirs ye | Versagt / Er solde von mynen wege(n) | groß ere han / Das er dede was ich yne | Hieß
Wie die hertzogyn sich des konigs dochter
| vffenbarte das sie eyn frauwe was
ubel gene/ ee dann das Iar vmb get | Nu laß vnser beyder liebe zu samen | ko̅men / Ir sÿt Iong vnd weydelich | Vnd hant noch nye kein bart geschore(n) | Ich bin ouch Iung ich mag es wol er / Das schone spiel von der liebe ich | han es lange begert / Dann dar vff han | ich mynen meisten gedanck geslagen | Da das die hertzogyn horte / Sy rieff | got ane / Vnd sin liebe müder / Der man | mögelich ere erbudt / Ach herre got sp dye hertzogyn ko̅me vnd tröste | mich / wye sol ich yemer von diesen | sachen ko̅men / Sage ich ir nü myn we / So verswÿget sy es nit / Also müß | ich diesen hoff rumen / Vnd dun ich nit | iren willen / So düt sÿ mich döden / Da | kan ich nit von ko̅men / Ich en weyß nit | welchen weg ich gen sol / Obe ich ir my̅ | meynunge sagen solle odir nit | ALso gedachte die edele h͛= | tzogy̅ne / fflorye sprach | mich nympt wonder | Das ir mich nit zum | elichem wybe wollet | nehmen / Ir soldent mich ytzünt helssen | vnd küssen /Ir hant nit eyn mannes | hertze / Vnd kunent übel Iongfrouwe(n) | erfrouwen Vff myn trüwe ich han my̅ | Hertze vff einen verzageten hirten ge- | Kert / Dan wert ir ein küne Ritter / So | solt ir mich ytze vff das betgen werf / Nü fliehent ir alle zÿt von mir / | Die hertzogyn sprach Iongfrouwe Ich | gedar uwerm vader nit erczurne(n)/ Der | mich In syme lande hat marschalck ge / Dann ich han yme gesworen | getrüwe zu sin syn ere vnd beste zu | dun / Dede ich nu üwern willen / So | hette ich myn trüwe vnd eyt gefel / Ich en weyß sprach florye | was ir alles sagent / Ir wolt nit dun | waz ich wil Ich wil üch zü eyme eli man han Jongfrouwe sprach die | hertzogyn ich muß uch sagen das Ich | nit gern dun / Vnd lange zÿt verhelet | han Ich muß üch myn wesen vffen Ir wenent wider einen man | reden / Aber ich bin ein frouwe das dar | ich vor ware sagen / Da zoch die her ir cleyder alle vß / vnd stunt |
|| nackent vor Florye / Da das Florye | sag sy wart sere erfert / Sy sprach | wÿp wo komest du here vß welchen̅ | landen / von wannen kompt üwer | wol gemachter lyp Dem man ere sal | erbieden / Dann er so wol probirt ist | in stürmen vnd in stryden / Das ich | hie sehen das nympt mich groß wond(er) | FRauwe sprach florye | die in grossen verwon was / Ir hant so | lange hie Inne gedient | Das ich nit anders wiste | Dan ir ein man were̅t | Sagent mir von wa̅nen ir syt / Das | wÿl ich verschwigen / Iongfrouwe | sprach sÿ das wil ich üch sagen Ich | bin geborn von franckrich / vnd bin | eins richen hertzogen hußfrauwe d(er) | borges in hat Von franckrich wurde(n) | wir verIaget / Da ginge ich groß ky̅ vnd genaß in eyme walde / Da | kamen die morder vnd furtten mich | hin weg Also verloß ich myne(n)hrn͛ | vnd myn kint / Vnd von grosse(n)leyde | wolde ich über mere schyffen / Da kam | sölicher wint / Das wir bÿ vnder ga̅ waren / vnd bin also her kome(n) | Nu hant ir mich hie behalden / Ich | han got vnd syner heyligen ver / Vnd erbüde ere mahon | Der mir vÿl guͦdes gedann hat / vnd | han myn synne gesatzet Das ich myne(n) | hußwirt nu̅merme sol gesehen / Syt | ich yne verlois So wart ich nie ma̅ schuldig / Noch ouch nu̅mer ge wille / Nü han ich uch alles myn | wesen gesagt / Die wile ir mich übir | wonden hant So wil ich nü nu̅mer gegene als eyn man / Als lange | ich lebe / wÿl ich üch getrüwelich | dienen / vnd bieden üch das ir mich | bÿ üch behaldent / ffrauwe sprach | florye ich wÿl üch wol cleyden mit | dem besten sÿden gewant das ich | han / Da det sy ir eyne(n)Rock holen | vnd bereyt sy köstlich / Da sy da ge was / man sol nit liegen | Do was sy die schoneste die In dem | lande was / So mir mahon sprach | florye / Ich wÿl myme vader ruffe(n) | Vnd wÿl yme uwer wesen alles
[13v] ||sagen / Sy lieff snelle in den sale / vnd | sprach Hore lieber vader Besem en | ist kein man / So myr Mahon der mich | geschaffen hait / Dann es ist ein scho frouwe / Do der konnig das gehort | Es begonde yne sere wondern / Er sp dochter sage mir ware ist besem | eyn frouwe fflorye sprach vatter | ko̅ment vnd schauwent sÿ selbes
Wie der konig die hertzogyn zu wibe nemen wolt
da er sach das sie eyn frauwe was
ich ko̅mte/ von hynnen kommen vo̅̅ | floryen vatter Er wÿl mich morn | han / Ach herre got das ist ein grosse | Bedrüpsel Also clagete sich dye frouw | die gantze nacht / Aber in der selbe(n) | nacht / Quam eyn stymme von gode | die sprach ffrauwe laß din gedenc syn Ihesus enbudt dir Der den | dot gelieden hait / Das du vß dieser | kammern gehest/ Du hast hie Inne | zu lange wol gelebet / Got der wil | das du des engeldest das ist billich | Du hast sin barmhertzikeit nit er mit güdem leben / Du solt | heymlich hin weg gen In der stat | ein herberge nemen / vnd halt dy lyp in grossem bedrübsel / Du | solt der heyden ere nit begern / Du | solt vß der stadt nit ko̅men enbudt | dir ihesus / wann in dieser Richen | stadt soltu dinen man vnd dinen | son wieder finden / Ich befelhen dich | ihesu Ich darff nit me wieder dich | sagen / Da qwam die stymme hin | weg / vnd die edele frouwe beleyb | alleyne / vmb der selben stymme will / Die sy gehort hait / Hatte sÿ | grosse freude / Sy lobete got von | gantzem hertzen |
||
Wie die Hertzogynn des nachts vff stunt vnd vß
| der kamern ging in die stat vnd lacht sich in die myste
lieff durch die gassen hin weg / vnd | Rieff ihesum ane von gantze(m) hertzen | e hertzogyn kam vß | vnd lieff durch die | gassen hin weg / Sÿ | Rieff vnsern herren | got ane / Sy kame | vff eyn myste do was en wenig stroes | Dar vff swÿne lagen / Sy lachte | sich dar bÿ / Dye cleyder die yr flo= | rye geben hat / Dye zereyß sij al= | le zumale / Ir schone antlitze das sere | wyß was / Das verswertzet vnd | verstalt sij / Das sij des morgens die | heyden nit erkenten / Sy hatte wed(er)wed͛ | hosen noch schuwe ane / noch auch | kein hembde / Sy sprach dicke lieber | Herre got / gib mir gedolt in myme | Lyden / Ich wijl nü furbas mÿn brot | heyschen In des konniges Huse hat | ich alle zijt gnüg zu essen / Dar | vmb ich nu deste me mangels lyden | e edele hertzogyn | zereyß ir cleyder | Vnd sye smyrte sich | von myste vnd herger / vff | das man sij nit | enkente / vnd lag | Alda in dem myste / Es wart by mit= | tage ee die hertzogynne vff stunde | Hie wil ich ein cleyne wijle von der | hertzogynne lassen || | Wie der konig des morgens fruhe in die kamer kame vnd suchte die hertzogyn vnd wolt sye Zů der Ee neme(n) | aber sie was hinweg | s balde es dagt da | stunt der konnig | vff / Er cloppete an | die kammer vnd | wolde sin dochter | wecken / Da kame | eyn kammer maget vnd ließ yne | Inne / Da er dar Inne kame er ryeff | sin dochter ane / Dochter sprach der | konnig es ist zijt das ir vff stet | Vader sprach florye wann ir wolt | Da kame der konnig zu der hertzogy(n) | bette / Er wande sij dar Inne finden | Da er sij nit fant / Er rieff der dochter | Zu / War ist myn schone frouwe kome(n) | Vader sprach florye sij lachte sich ne= | chten in das selbe bette nieder / So mir | mahon sprach er sij en ist nit hie Da | stunt die Iongfrouwe balde vff / vnd | sij warff yren beltz an / vnd ginge | zum bette / Aber sij enfant der hertzogy(n) | nit / Da das der konnig sag / Er was [15r] || | by nach rasende worden / Vnd sag sin | dochter sere übel an / Dochter sprach | er du hast übel getan / Du hast sij ge= | döt / Ich sehe es wol wye yme ist Dan(n) | ich meynen du besorges das ich mit | ir kinde mechte / Da von dir dins erbes | ein deyl mochte entgehen / Du hast sij | gedöt es müß anders gene / So mir ma= | hon myn got du must verburnen Ich | habe dann myn schone frouwe wieder | Ich gewan nie kein frouwe so liep / Da | das florye horte / Sy viel nieder vff | ir knye / Sy bat gnade an yrme vader | Vnd sprach vader ich enweyß wie dem | dinge sye Ich gedachte noch nie wieder | sy übel zu dun / Vff myn trüwe sp(ra)ch | der konnig es müß anders geen / Er ließ | vff stunt sin dochter fahen / vnd in ey= | nen türnen werffen / Er swüre dicke | mahon sy müste sterben Er horte dann | ander mere / von der die er liep hait Ir | h(er)ren vmb die selbe zijt waren gesessen | in der selben stadt In tollet / zwene hey= | den gebrüder waren von collen / Die | hielden die schüle in der stadt tollet / vnd | konden so vil zauberij mit dem tüffel | Das es groß wonder was / Das sy soly= | che wonder dryeben / Es en was kein | man so harte gefangen / Sy konden yne | snellenclich loyß gemachen / Der tuffel | müste yne her vß holen / Der eyne hieß | gobaüx / vnd sin bruder hieß mandas | Aber der falsche gobaüx hatte so vil | Gelert / Das er in dem gestirne vil dinges | Erkante / Er konde wol gesehen wie es | er gene solde / Da der hortte das der ko(n)nig | hett Sin dochter in eynen thorn gelacht | Vnd ir dye hertzogynne hiesche / Da er fuͦre | er an dem tuffel / Das florye des vnschul= | dig was / Der tuffel saget wieder yne daz | die frouwe Crysten were vnd eynen son | hette der hyeß lewe / Der were der küne= | ste der ye brotz enbeyß / vnd gobaux en= | solde nit sterben byt das yne lewe dödet | Da das gobaux von dem tuffel erhorte | Er kame in grosse bedrüpsal / Er ging | in dem pallas / vnd grußte den konnig | mit derbergan syme aptgot / Dem er wol | getrüwet / Da der konnig sag das der | meister Zu yme kame / Er erbode yme | grosse ere / vnd hiesse yne by sich sytze(n) || | GOubaux satzete sich bij | den ko(n)nig nieder Er sp(ra)ch | zu(m) kon(n)ige ir syt volle | gedencke / das ir üwer | dochter doden wolt So | mir die trüwe die ich | mahon schuldig bin Ir habt vnrecht dz | ir sÿ gefangen legt Dan sy ist der | sache vnschuldig / wan die vff die ir | üwer hertze geslagen hat / Nach der | han ich vmb üw(er)n willen myn kunst | geübet vnd finden das die frauw dar | vff ir uwn͛ synn geslagen hait / Die ist | cristen vnd gleubet in ihesum / Sy gleubt | als wenig an mahon / Als eyn Ionge | geyß / Sy hat einen hußwirt Der ey(n) | vor nemig man was in franckrich Er | ist von franckrich veriaget / vnd sy | hat eine(n) son keyn küner man lebet Ich | weyß von yme so vil / Das ich von sy= | me libe werde erslagen / Das sagt mir | myn hertze da von bin ich sere betrübt | Lassent üwer dochter vß ir dunt ir sere | Vnrecht Gobaux sprach der ko(n)nig ir syt | voll kunste Ir syt wyse lystig vnd kun= | stenrich / Die wile ir mir sagt / Das my(n) | dochter vnschuldig ist / So wil ich sy | vß lassen / üwer bruder amandas vnd | ir hant zu schüle beyde wol gelert | Ir sollet in myme hoffe sin vnd myn | cleyder dragen / Vnd sollet von myr | han bunt vnd cleyn spalt / H(er)re sprach | gobaux ich dancken üw(er)n gnaden sere | Da hieß der kon(n)ig sin dochter vß lasse(n) | Der hertze betrübet was das sy die | frouwe verlorn hat / Sy kam in den pal= | las / vnd kniet vor den kon(n)ig yren | vatter / vnd sprach vatter sijt mir | gnedig / Dan(n) mir geschiet vnrecht | Mahon wolle mir verfluchen obe ich | ye böses gein ir gedecht / Der ko(n)nig | sprach ich halt dich mir vor vnsch= | uldig / Dieser meyster hat mir durch | kunst gantz bescheyt da von gegeben | Aber die hertzogyn achtet das sere cley(n) | Da(n)n sy lag alle nacht vnd(er) den swyne(n) | Der myste was ir bestes bette / Durch | den dag ginge sy in der stadt Als eÿn | döri(n)ne die kinde lieffen ir nach vnd | rieffen vnd kryschen sy ane / An yrme | cleyde hingen allzijt ix oder x kinde | Das eyn warff sye mit miste das and(er) | mit kade / Die hertzogyn rieff ih(esu)m ane [15v] || | Vnd sprach Hyemelsch(er) vader Ist dir liep | das myn lyp also sol gehandelt w(er)de(n) | So lyde ichs mügelich ich huffe es sy | my(n) bestes / Also sprach die frouwe die | viel leyt / vmb des willen der die mar= | ttel leyt an dem crütze / Sy leyt vil als | ir wol mogt hören / Sy leyde wol vn(n) | recht / Dan(n) sy wart darnach heylig | Vnd ir name ist sante alheyde Zu tollet | in der stat / wart die frouwe also ge= | handelt / Da myde verdiente sy das ewi= | ge leben / Hie laß ich enwenig von d(er) || | edeln hertzogyn / Vnd wil üch sagen | von hertzog Herpin / Er was in dem | walde ein ey(n)sijdel / Nahe by der stat ro= | me / vnd hielde sich bij dem apt der de= | gelichs misse hielt / Die zwene furtte(n) | heylig leben / Aber vmb die selbe zijt | schyffte(n) die bösen heyden über mere mit | eyme grossen hauffe(n) / vnd zügen da gey(n) | rome zu vnd belagen die stat vnd hatte(n) | ir bann(er) vff geworffe(n) / vnd da wz d(er) ko(n)nig | von pallern / vnd d(er) von dacke / dye wartlude | kame(n) ey(n)s mo(r)ge(n)s geyn dem walde zu / Da | die brüder ir cluse hatten || | Wie der konig von polern vnd der Her von Dacke mit eym großen folck Heiden vor Rome zogen Vnd die wartlude kamen zu Hertzog Herpin vnd dem apt in die cluse vnd sluge(n) de(n) abt dott || | y Heyden rieden durch | den grossen walt Ir | vier funden der brude(r) brude(re) | cluse / Der eyne rant | mit eyner glenen durch | die cluse / Sy wurffen || | ir altar darnieder / Da das Hertzog | herpin erhort er lieff her vß / Er | sag vor yme vier heyden / Er wande | das sij crysten weren / Vnd sprach ir | herren ir dunt grosse sunde / Wir sy(n)t | zwene arme brüder / Vnd diene(n) gode [16r] || | degelich / Vnd syn(er) lieben müder / Die vns | beschirme(n) ist / Der eyne heyde verstu(n)t | syne sprache / vnd sprach so mir maho(n) | Du bist übel dran / Du must gleuben in | vnsern got derbergan / Oder du must | sterben / Da das die brüder horten her= | tzog herpin herwuschete eyne stang der | ander eyn messer / Hertzog herpin traff | der heyden eynen vff das heubt / Das | sin hirn vff der erden gelag / Dye dry | heyden lieffen zu stunt zu / Der eyne | slug den apt mit dem swert / Das er | yme das heubt spielde bis vff die zene | Das er vor dem clusgin dot lag / Do das | hertzog herpin sag sin hertze wart be= | trübet / von grossem zorn hube er syne | stange vff / vnd traff der dryer eyne(n) | oben vff daz heubt / Das yme syne ouge(n) | vor syme koppe Lagen / Der zweyer eÿ= | nen traff er als eben / Das man vnd ph= | ert zu der erden vielen / Er stunt aber | snellich wieder vff / Er vnd sin geselle | slugen vff herpin / vnd er werte sich | als ein küne man / Inn syme hertzen | rieff er ihesu(m) ane | Vor dem clusgin waren | die zwene heyden / vnd | slugen hertzog H(er)pin | hinden vnd vorn / Der | Hertzog werte sich fry= | Schlich / Das die heyde(n) | nit nahe bij yne gedor= | sten / Die heyden flugen Der hertzog | lieff yne nach / Er slug den eyne(n) nied(er) | Vnd gab yme so grossen streych / Das er | yme sin heubt zur qwiste / Der ander | lieff hin weg vnd rieff apolloni an | Der hertzog ylte yme nach / Des heyden | phert begonde sturtzen / Da sprang der | Hertzog vff yne / vnd sprach heyden so | mir sante mertin / Du hast myne(n) geselle(n) | gedöt / Den wil ich diesen morge(n) reche(n) | Da myde hube er syne stange vff / vnd | traff den heyden als er wolde / Das er | yme sine hertze in syme lybe zu slug | Also blieben die vier schelcke dot / vnd | der edele hertzog bleyp alleyn bij siner | clusen / Er ging wieder in syn huß | Da er sich alleyn sach er was betrübt | Vnd hielt sich übel vmb synen frome(n) | Gesellen Ich wil numme hie blibe(n) | so mir sante mertin / Ein man der al= | leyn ist der ist nüst wert || | DA sich Hertzog Herpin | alley(n) sach in syner clu= | sen / Er was sere beko(m)= | mert In syme synne | vnd sprach zu ym selber | ich han dörlich gedan | Das ich so lange in der clusen bin gewest | Man dient gode als wol in eyn(er) stat Als | in dem walde / Ich bin zu lange hie ge= | west Ich achten mich nit wijse / Aber daz | dede ich vmb myns bruder des aptz | willen / Den hant mir die heyden erslage(n) | des bin ich betrübt / Got wolle yme bar= | mhertzig sin / Ach du edeler geselle my(n) | wie liep hette du mich ane alle boßheit | Das sage ich wol das du din Aptij vmb | willen ließte / Die hiemelsche ko(n)nigy(n)ne | habe din sele / Ich kan dich nit herwid(er) | geschrien des ist mÿn hertze betrübet | Ich han dich gerochen das batt dich ab(er) | wenig / Ich wil nu(m)me in diesem walde | bliben / Ich wil gein Rome gene zu de(m) | Babest wider die heyden yme zu hel= | ffen / Ich wil mich wappenen wieder | die [die] heyden / wil er mir ein phert | geben Ich achten vff mynen lyp also | vil als vff ein kese Ich befelhen mich | dem almechtigen gode / Ich han myn huß | frouwe verlorn / Vnd myn Iungkint | ich en weyß leyder wo sij sint wist | ich das sy uber das mere weren / Ich wold | sy gerne suchen / Ich weyß nit was | wege ich suchen sol Ich besorgen daz | sy dot syen / Da name er den apt vnd | begrübe yne in die kluse vor den altar | vnd ging da hin weg / vnd kame zu der | doden heyden eyme / vnd zoch yne nac= | kent vß / Vnd dede sich ane / vnd fant | der heyden pherde eins Dar vff er saß | vnd nam den schilt vor sich / Er drabete | durch den walt zu romen zu der schö= | nen stadt | rtzog Herpin reyt den | rechten weg vff sy= | me pherde gein ro= | me / Er drabete durch | dye grüne wijse / Er | sach manig heydensch | sijden gezelte / Na bij Rome hatten | sij ir gezelt vff geslagen / Das sij die | romer schedigen wolden / Der hertzo[g] | reyt also lange / Das er zu Rome vo[r] [16v] || | dye port kame / Der edel hertzog | reyt in die stat / Er sprach den luden | So gütlich zu / Das yme nyman nit | Dede / Er kame zu Rome vff den ma= | rckt / Vnd fant in syme wege eyn | herberge / Die Herberge nam er Inn | Des morgens da es dagete // die [babest] | Romer daden sich an / Der babest hat || | eynen heubtman by yme / Den | er uber die Romer gesatzet hat | Der hieß godefer von sawoy | Er was ein marschalck uber die | Romer / Vnd plag die soldener | zuuerlonen || | Wie hertzog herpin der heiden harnesch andett vnd saße vff ir perde eyns vnd reyt geyn Rome vnd Zoch mit den Romern heruß mit den heiden zustrijden || | r selbe gadefer | von dem ich ytzunt | sagen zuͦg eins | morgens vß rome(n) | der gude(n) stait / Mit | drysig dusent Rome= | ren / Sy ylten sich | zu der heyden gezelte / Hertzog herpy(n) | was ouch in der Romer hauffen / Er | [w]as wol gewappent / vnd hat eyn || | gut Roß / Die Romer zügen vß / vnd | die heyden zugen yne entgene / Da | wart eyn grüwelich strijt / Von dem | konnige von appellern vnd sine heuffe(n) | Vnd des h(er)rn von dacke / Der an maho(n) | gelaubt / Die Romer slugen vff die | heyden yeder slug den sinen nieder | Da mochte man grossen strijt gesehen | han Der h(er)re von dacke der traff eine(n) | Romer so eben / Das yme eyn glene durch [17r] || | synen lyp ginge vnd er dot vff dye | erde viele / Den drytten vnd den vier= | den / die stache er alle nieder / Das er | wol zehen gedote / Die römer traden | Hinder sich / wol eyner glenen lang | Da Hertzog Herpin gesag den bösen | Lecker / Er sprach ich achte mich nit | eins Hellers wert Ich inslage dan(n) | den lecker noch mynen willen / Da | nam er syn phert mit dem sporn | Vnd traff den selben heyden / Also mit | syner glenen / Der die römer also hin= | der sich hatte gedrungen / Hertzog | herpin traff yne also eben vff synen | schylt / Das er man vnd phert vff | die erde stieß / vnd Rant also grü= | welich / das yme der Helm vß füre Her= | tzog herpin ylte sich zu yme / Dann | er hatt eyn Lewen hertze / Er nam | das swert in beyde hende / vnd gab | yme sölichen streych / Das er yme daz | heubt abe slug / Da kamen viel | heyden vnd slugen vff hertzog her= | pin / Da gadifer von sawon den hey= | den dot sag er fragete synen gesel= | len / wer ist der geselle / Der vns | von dem heyden erlost hat ylte üch | balde vnd helfft yme / Dye Römer | ylten balde / Aber sÿ konden nit | also balde zu yme ko̅men / Die hey= | den hatten hertzog herpin sin pert | erslagen / Da werte sich der edele | hertzog vnd ryeff ihesum ane | rtzog Herpin stunt | mitten vnder den hey= | den / Vnd rieff got | ane mit gantzem | hertzen / Er badet sin swert | in dem heyden / elch | yme genehete den zeychent er / Aber | das en hette yne nit gehulffen / were | gadefer von sawoy / vnd die römer | yme nit zu helffe ko(m)men die entretten | yne / vnd brachten yme eyn ander pert | Dye furten yme das banner alles nach | Sy slügen sich vnder eyn ander / Das | man da grossen stryt sach / Die heyden | hatten viel verlorn der hertzoge | Er slug [sl] vff die heyden me dann | vor yderman floch vor yme || | r konnig von palle(r)n | hat dryssig dusent ge= | wappenten / die vff | yne wartten / Der nier= | gen eyner was er het= | te eyn glene od(er) swert | Da der konnig von pallern hort Daz | der herre von dacke erslagen was | Er gewann in syme hertzen bedrüpe= | niß vnd flüchte dicke syme gode | mahon vnd Iupiter / Er sprach sye | weren beyde nit eyner spillen wert | Er reyt zu mahon der by yme vff | eyme pherde saß Mit golde vnd | silber wol behangen / vnd sin rock | was vol köstlicher ringe vnd edel | gestein / vnd hat eynen karfunckelstey(n) | an syner brüste / In syner hant hat | er eyn swert Vnd vor yme eynen | schylt / Da mit drauwet der apgot | den Römern mit grossem volck reyt | er da / Der konnig von pallerne her | wiste yne mit syme barte vnd sprach | zu yme du hast nit eyn getruw hertze | Das du verhenget hast den herren | von dacke mynen Lieben zu erslagen | Aber du heltes mir vnd gab yme eyne(n) | streych Also groß das er yme den hals | abe sluͦg / Da ließ der konnig von | pallern eyn horn blasen / vnd sp̈ch | er wolle sÿnen muͦt willen dryben | Vnd den stryt wieder die römer lange | halden / vnd die römer zu hauwen | als böse lecker | r konnig von pall(er)n | ließ manigrich horn | blasen / Das er syn | volck widder gesa(m)= | mete / Sy stryeden | wieder an gheyn den | römern / Gadifer von | saway / nam den hertzogen bij der hant | Vnd sprach Zu yme ich bieden üch | Sagt mir wer ir syt / Dye heyden synt | hude übel mit üch dran gewest Ir | hant erslagen den herren von dacke | Der vns groß leyt dede / vnd hant | hude den pryß gewonnen / Herre sp= | rach herpin das acht ich nit als eyn | halm Ich bin eyn Ritter gottes von [17v] || | fremden Landen / vnd wil widder | die heyden strÿden / Sehent ir nit | wo sy sich wieder sa(m)ment in dem gr= | unde / vnd wullent wieder an vns | ffrunt sprach gadifer ir redent from= | eclich / Da samenten sich die römer | wieder zu hauff / Der konnig von | pallern mit allen synen gesellen | zugen yne engheyn / Da geschach | eyn groß stryt | der konnig von | pallern syn lude | gesa(m)met hat / Die | crysten kamen yme | gruwelich entgeyn | Da mocht man groß | stryt gesehen han / Die wiesen ware(n) | vol doden gesaget / Der konnig von | pallern reyt vor ane / Er kame wyd= | der die römer so grüwelich / Das er | viertzehen erslüg In syme wege | fant er den edeln hertzog herpin | Der mit luder sty(m)me rieff / Heyden | du solt mit mir thornieren / Sij sta= | chen zu hauff mit den glenen / Aber | herpin traff yne also eben / Das er | yne durch brust vnd pantzer stach | Das man der glenen eyn vierteil and(er) | sijt des heyden sach / Da er die gle= | ne wieder vß zoch / Da viel der hey= | den dot her nieder / Hertzog H(er)pin | rieff lude der romer geruff Romerij | Der hertzog slug uff die heyden | Künlich / Dem eynen hiewe er eyn | beyn abe / Dem andern eyn arme A | got sprach gadifer Der alle ding ge= | schaffen hat / Mit dem gotz Ritter | han wir über kommen / Er folget | yme alles nach vnd sprach dicke zu | yme Ritter gotz got wolle uch behü= | den / vmb uwer konheyd vnd stercke | ist Romesch lant hude behalden Ach | heyliger vader her babest Ir sollet | dem Ritter viel ere(n) erbieden Rome | ist hude synent halben behalden Also | sprach gadifer dugentlich wen(n) er | traff der must nieder wichen / Die | heyden fluhen alle vor yme / nyeman | gedorste syn beyden / Der hertzog iaget | als künlich hin nach vnd die röm(er) || | volgeten alles nach / Sy sluge(n) vnd | handelten die heyden v̈bel | e heyden wurden alle | vber wunden / Dye wie= | sen waren mit doden | luden gesewet / Dye rö= | mer zugen in der heyde(n) | Here vnd namen da ÿne viel goldes | vnd güdes / Hertzog herpin kerte wied(er) | gheyn romen zu / Gadifer von sawoy | gab yme den selben dag die ere Er | hieß die banner vor yme füren zu | zeychen das romerij synent halben be= | halden was / Der babest ginge sinen | luden entgene / Ime wart von herpy(n) | gesaget / Das er so wol gefochten | hette / Der babest gab syme volck den | segen / vnd sprach wo ist der Ritter | Den ich billich liep sol han / Herre | sprach gadifer er stet ale hye / Hertzog | herpin neyget sich gein dem babest | Er sprach heyliger vader in gotz stadt | vff diesem ertrich / Ich bidde uch vmb | gnade vnd applas aller myner sunden | Dan ich han myn dage wenig gütz ge= | tan / lieber son sprach der babest din | sele sye behalden Ich vergeben dir alle | din sunde mit gode / Der hiemel vnd | erde geschaffen hait / Lieber son du | haist vnser lant behalden / Mit der | crafft die dir got verlühen hait Ge= | benediget sye dye stonde / Dar Inne du | in vnser lant ko(m)men bist / vnd ouch | der vader der dich gemacht hait Got | sye üwer beyder selen tröster / Lieber | son von wannen vnd vß welche(m) lande | bistu Ich wil da von die warheit wis= | sen / Da ginge hertzog herpin mit dem | babest allein vff ein ende / vnd saget | yme alles sin wesen In bichtz wise | Vnd bat den babest yne nit zu melde(n) | in den landen / Du lieber son sprach | der Babest Ir sollet hie beliben in | myme lande / Ir solt es als güt han | als ich Lieber vatter sprach herpin | des han ich üwern gnaden zu dancke(n) | vff diese worte traden sy in den sale | Sye wuschen ir hende vnd sassen | zu diesche / Hertzog herpin lange
[18r]Vnd frust hünger vnd durst lange ge hait vmb des willen des fleÿsch | gemartelt wart saczt man in des babe statt yne wart wol gedient in dem | sale | IN dem schonen sale by | dem babest Saß hertzog | herpin den sere hungert | yme wart groß ere erbode(n) | vor allen synen gesellen | Da gadifer von sawoy hertzog Herpin | gesach In soliche ere ko̅men / Das ko̅ yne gar sere Er sprach heym hait yne der düffel her gedragen | Zwar er wirt mich verdriben / Er hait | den pryß vnd wechset yme ere dege zu Belybet er lange hye / So | stösset er mich vß der gewalt / Dye | ich byß her gehabt han // Aber kann | ichs gefügen / Er sol nit lange zü | Rome blyben / Also gedacht gadifer | in syme hertzen // Aber herpin der den | babest liep hait / Der gedacht keyns | bösen Der babest gabe yme eynen | kostlichen ring / Der den steyn vnd | den Ryng drug / Der konde ane bicht | nit ersterben / Vnd was er lydens | hait des vergaß er zu stunt Denn | gab yme der babest / Die wyle er | vmb sin huß frouwen wegen dick | schrey Der er nye vergessen konde | Der steyn mit syner dügent wan yme sin bedrüpnisse in freude | hertzog herpin was zü rome Da | diente er gode flyßlich vnd ouch | syner moyder / Die man billich eren | sol Gadifer der diep smeychelt yne | an vnder ougen / Aber er gedacht | hinderwert allezÿt wye er yne | verdryebe / Eyns dages er gütlich | zu herpin sprach lieber here ich | wil üch nit liegen Ich han lange | zÿt eyn wallefart gelobt zü sant | Niclas zü Bare In Iouingen / Die | walfart ist groß man vergibt da | vil sünde / wolt ir dar wallen Ich | wolte mit üch rÿden Vnd wil uch | gude geselschafft leysten Ich han | mich lange dar gelopt gehabt |
|| Herre sprach herpin ich wil gerne | mit uch lutterlichen vmb godes will Vnd vmb sante Niclas des lie heyligen / Vnd wil mit üch | wan ir wolt / Da geschiet yme ga | difer eynen dag Als Iudas cristo | det / Da er yne küste Also wart der | edel hertzog verkaufft | HErtzog herpin vnd | gadifer rieden hyn | weg eyns fridages | zü morgen von rome | in pylgeryms wyse | Der babest beuale gode vnd syner lie müder Gadifer der nummer gü | des gedacht reyt mit dem hertzoge(n) | vnd gadifers mage viere / Dem er syn | heymlicheit gesagt hait wie er hertzog | herpin in der heyden hende geben wolde | vff das er nit widder geyn rome que Da[s] das sin mage horten Es ge yne wol Also rÿden die verreder | alle mit eynander / Die erste nacht lacht | sich gadifer by herpin Vnd in der nacht | stale yme Gadifer syn ring Des was | herpin sere bedrübt Er sprach er wolde | lieber ein becken vol goldes verlorn | han Er dede synen ryng süchen / Es was | vmb süst / Dann der verreder hat yne | yme gestolen Der hertzog vnd Gadifer | rieden vorbas | GAdifer vnd der hertzog | ryeden snellenclich Sÿ | gedachten alle wye sÿ | yne verraden möchten | Aber der edel hertzog | Reyt in grosser andacht Man nymmet | dicke vmb gude wercke bösen lon Sÿ | rieden also ferre hinweg / Das sÿ zü | Brandit in die gude statt kamen Gadi | fer ließ hertzog herpin alleyn in der | herberge / Er ginge vff das mere mit | synen magen / Da fant er vil kaufflüde | von fremden landen / Der eyn͛ was von | dannemarck der ander von Colon / Der | drytte von dem lande Salomon der vier von Cyppern Iuden cristen heyden | drieben yren kauffman schatz vnder eyn
[18v]ander Gadifer gesag eynen kauffma̅ | von dem lande Cipern / Der was der re der da was Er fragete yne | heymlich ob er eynen cristen man keu wolde den künsten der leben möcht | vff ertrich Dann wer er alleyn gewest | So hetten die cristen Zu rome den strÿt | Verlorn / Der kauffma̅ sprach So mir my̅ | got Baroton / Ich wil üch darvmb ge güts als vil ir wolt dusent marck | gebe ich üch ffrünt sprach Gadifer ich | wil yne üch in üwer hant geben / ylte | üch sprach der heyden / dann ich han | sust hye geendet ich muß hin weg Da | ging Gadifer wider in syn herberge | Er sprach zu herpin / Herre gefelletz | uch wol wir wollen vff das mere gene | kauffma̅schatz sehen vnd wollen da ke Cleynot Ringe vnd edel gesteyne | Es ist mir liep sprach hertzog herpin
Wie hertzog herpin vnd gadifer von sawoy mit eyn riede̅̅
| zu sant Niclas von pare vnd gadifer v͛kaufft den hertzoge(n)den
| heiden
Dye verreder geleiden den her vff das mere Sÿ gin gen in eyn schiff Gadifer | Rieff dem kauffma̅ snelle̅cliche |
|| Er sprach wo ist my̅ güt Hie ist uwer ge der hertzog gefiel den heiden wol | Dan er was groß Vnd wol künlich gestalt | Sÿ gaben Gadifer das guͦt vnd erhasten | den hertzoge / Die kaufflude bünde(n)yne mit | seylen Vnd stalten yne hinde(n)in schyff | Da der hertzog sach das er verraden was | Er sprach Gadifer du hast eyns verrede͛s | hertze du hast mich in den dot gegeben | Ich hielt dich vor eynen bÿderma̅ Schalck | du hast mich den heyde(n)verkaufft Als Iudas | det den licham Ihesu Doch vmb got der | die martel gelyden hat Ich wil williclich | lyden was mir geburt Myns dodes sage(n) | ich dich quit lutterlich vmb gots willen | Da ginge Gadifer vnd sin gesellen wied(er) | hyn weg | GAdifer vnd sin gesellen züge(n) | widder geyn rome / Herpin | beleyb in der heyden schieff | Die selbe nacht bleyb er vn vnd vngedruncken | Man slug yne mit grossen stecken Das | das rode blüt synen lyp abe ran Der edel | hertzog rieff got an / Ach sprach gadifer | wie hastu so vbel an mir getan / Du hast | mir vor vil grosser eren erboden vnd hast | mich nü in den dot gegeben Nü weyß ich | vor ware die lachende munde plegen nit | alwegen zu küssen In fremden stellen | plegen die hunde nit fridelich zu stende | Also sprach der bedrubte hertzoge | Die heyden rachten yren segel vff | vnd kartten vber mere Gadifer Reÿt | In pylgeryms wyse widder geÿn rome | Zu Ich kann üch nit viel gesagen von | syner dage reysen / Er kame zu rome | Inne A wenig noch mittage Vnd ging | zu dem babest Vnd kniewete nyeder | vor yne Vnd grußete yne mit dem | almechtigen gode / Der babest fragete | zu stunt noch dem fro̅men hertzogen | Herre sprach Gadifer Got sÿ syner | selen barmhertzig Dort in hymmel | Vnd in der vnuergenklichen freuden | Er ist dot ir solt üch nit bedrüben Nü | eyns dages kame ein groß we Inne | Inne geschossen / Das er dannoch nit | me dann eynen dag lebet Er Bÿt | uch got vor yne zu bieden Sehent | hie üwern Rinck Den er uch wieder | vmb geschickt hait / Da das der babest | hort Er wart weynen vor Hertzog/
[19r]Herpin bade er got / Er nam den ring | vnd lyß yme dem falschen verreder nit | doch wonde er er segde ware / Hie laß ich en von dem babest vnd sage vch von | dem hertzog herpin von boürges / Den | die heÿden hin weg furtten / Die kauff | lude furten yne so ferre hin weg / Das | sy ka̅men zu dem konnige zu Cipern | Der kauffma̅ gabe dem konnige den her / Der konnig warff den hertzogen | in eynen dieffen torn / Dar Inne waren | me dann vier dusent / crysten / den gaff | man gnüg zu essen / vnd zu drincke(n) | Ich wil uch sagen warvmb er das dede | Er wolde über die crysten ziehen vnd | meynt aber da yt lude velore So | wolt er sin gefangen da myde loß | machen / vnd wolt diese cryste(n)dar | gein geben / Darvmb ließ er es den | cristen so wol bieden / Als herpin | in gefengniß lag / vnd da got hort | an ruffen / Vnd hort die gefangen | die by yme lagen / Eynen von Franc den andern von bickardien vnd | ander enden / Er wart got loben vnd | syn liebe müder / Da frageten yne | die gefangen / wer er were / Aber der | hertzog wolt sich nit ne̅nen | DEr hertzog lag ge zu nycosÿ | in der Richen stadt | Aber ee echt dage | vmb gingen ka̅me | dem konnige In sy synne / Das er | die crysten vnder syn frunde wolt | deylen vff sante Iohannes dag ließ | der konnig selber die gefangen vß | Er schickte dryssig dusent / vnselig͛ | dem herren von damascke / Der yg mit eyme seyle vmb synen | hals gebonden was / vnd dar zu ir | ougen verbunden / Sy ware̅t nackent | bis vff ir nieder cleyt / man schickte | ouch dryssig dem he͛rn von dacke | sone / der vor rome(n)erslagen wart | Herpin was in der zale nit das waz | syn glucke / Als balde sÿ dem konnige | wurden / da ließ er sy zu stu̅̅̅̅̅̅t hencke(n) | Got sy irer selen barmhertzig / es | was yne bermclichen / der konnig vo̅ | Cipern schickte hundert crysten gein | Iherusalem / Syns brüder sone den er | liep hait / der konnig vo(r)n Cypern schickte | dryssig vnseligen dem kon̅ig vo̅ tollet |
|| in der zale was hertzog herpin mit | synen gesellen die v̈bel gehandelt | waren / Also waren die crysten lude | gedeylet / dye in heydenschen landen | vnselig geheyssen sint / Sy sint ouch | vnselig die der heyden gefangen sint
Wie der konig von Cipern dem konige von Tollet h͛tzog herpin selb xxx schickt da er mit sin gesellen In den | thorn gelacht wart
Sy furten die crysten | zu Tollet in die Riche | stadt / vnd kam(m)en | vff den pallas Sÿ | grußten den konnig | vnd sin dochter / Da | sy der konnig sach / Er sprach syt mir | got wilkum in myn lant / wye get | es dem konnige von Cypern mÿme | frunde / Herre sprach der eyne der an hiesch Herre myn he͛re der kon̅ig | grußte uch sere / vnd wil das ir dis | hochzÿt diesen sant Iohans dag erfr werdent mit diesen vnseligen | Das ir die dodent henckent burnent / erdre̅cket | oder lebendig schindent / wie üch füget | So myr mahon sprach der konnig er | hat mir liebe gedan / Sÿ sollent st(er)ben
[19v]ee vesper zÿt / vader sprach florye | nit ylt ouch also sere / Ir gewynne̅t | kryeg naher dan zwey Iare / wieder | den konnig mercilie der friede geet | vß lassen den crysten wol wartten | von yne wirt in strÿden wol gedient | gedenckent ir nit der crysten frouwe̅̅ | Die in vnser küchen viertzehen Iar | was / die den riesen erslüg / vnd den | Ritter kempt / Das was ye eyn frouw | das wÿl der dufel / das die hie hey frouwen nit also dunt / Ir wol sy gekaufft han zü eliche(n)wÿbe | Da kame sy in der nacht hinweg / vnd | were gaubax nit gewest / So hetten | ir mich darvmb gedöt / Lieber vader | folgent mir des bÿden ich üch vnd | verließet ir dar ane eyns hellers | wert / So laßt mich verburne(n)noch | uwerm willen / Dochter sprach der | konnig ich wil dir folgen / Er hieß | die crysten in eynen thornen füren | vnd gab yne zu essen brot vnd | fleysch / vnd wins gnuͦg / Also kam | Herpin zu Tollet in den thorn / Da | lag er also lange bis sich got über | yne erbarmet / Das er sin wip vnd | kint wieder fant Hye laß ich von | hertzog Herpin / vnd sagen von dem | edeln lewen / der zu muncklin vff | der burg was by syme vader bade / den er in grosse armüt bracht | hat / Lewe want badewin we͛ sin | vadar / Aber er wart zu hant ge / das er sin son nit was / des | er von hertzen sere erschrack / | IR herren horent vmb | gotz willen / Ich wil | üch ein güt gedicht | sagen von Lewen der | zu Munclin was / die | zÿt kame der er se͛ | begerte / Der thorney zu cecilien sold | balde sin / dar an er dicke gedachte | vmb die Iongfrouwe die sere schon | was / Dye yren lyp gegeben hait | dem künesten / der in dem thorney | der beste gepruffet wurde / durch | manige wÿde lande hatte der kon̅ig | den thorney also dün vß schryen | Rittern vnd knechten manige(n)gros= | sen hrn͛ Dye yre gezuge vnd har vff getrosset hatten / vnd |
|| eynen monte beuor an zu rÿden | durch lamparten lant namen sÿ den | weg die wege waren verdecket mit | wegen die dar gingen / vnd mit ma schonen Roß ir wege ginge(n) | vor muncklin hin / Lewe stunde vff | der zinden / vnd sach die wege | alle vol lude weybeln / Ach herre | got sprach das kint lewe / wer vil | gutz hat der hat synen willen Eyn | arm man muß sich verbergen / Dan̅ | so eyn richer wil so muß man yn | forchen Im som(m)er dragent sÿ lychte | röcke vnd schöuben hüde Im wy̅ hant sÿ Röcke vnd hude gefutt(er) | Der arme kuchet aber alzÿt über | das fure / wer nü gut hat der sol | es behalden / kan er das gedün | so acht ich yne vor wÿse / Dann so | eyner sin gut verdüt / So wirt | er der lude spot / Dis sagen ich | alles von mir / dan ich han es be / Nü nehet sich der herlich | dag Das die fro̅men vnd künen ver sollen werden / vnd die wÿle | ich mich nu verbergen müß So | ist myn hertze betrubet / Dar geyn | sprach er wieder ich bin ein dore | Solde ich wol zu fuß dar ich müß | die Iungfrouwe sehen / Sÿ wyl ey̅ | Blüme der Ritterschafft kyesen vnd | die zagen versmehen / Möchte ich | sy nit dan sehen So were myn hertze | zu fryede / künde mir eyn phert | werden das ich ryede / vnd so vil hesse | das ich an dede Ich wölde mynen lyp | Im thorn͛ versüchen / verlüre ich | wol das phert das achte ich nit eyn | würffel / Zu füsse wolt ich wieder | heyme lauffen / vnd aber mit myme | vader muͤß ich essen / vnd gesaltze(n) | fleysch esßen vnd du̅ne biere drincken | Ich müß zum thorney die schone | Iungfrouwe sehen / Es kost Ioch wz | es wolle / Dann sy hait myn hertze | befangen / Mich duncket ich sytze ytze | bÿ ir / vnd rede mit ir liebe schone | Iongfrouwe / Erbarmen uch vber mich | bedrubten gesellen / Vnd gewynne | ich den danck des gunne̅t mir vmb | gotz willen / dann man als dicke als
[20r]güt hertz in bösen cleydern findet als | in rychen gefuterten gewanden / So | mir got der alle ding geschaffen hait | ko̅me ich zu̅ thorney ich wil soliche | streych geben / wer mir begenet der | müß mir sin phert lassen Ich wÿl | in dem thorney sterben oder wil den | prÿs gewynnen / Ich wil zu myme | vader gen / ob er mir vst wolle geben | Also sprach der Ionge lewe / de funff | zehen Jar alt was / vnd so starck waz | von gotz verhenckeniß / das er eyme | iglichem man zu starck was / Lewe | ging zu syme vader badewin / vnd | bade yne vmb eyn phert zu̅ torner
Wie badwin lewen saget das er yne In dem Walde fonden hatte vnd lewe hatte nit anders gewist dan badwin sin | vader were
VAder sprach Lewe den die Iugent mey / Ich kom(m)e her | zu üch / vnd were | gerne zu̅ thorney | In Cecilien Ich hoff | keme ich dar Ich | wurde des alwege gebessert / Hette | || | ich nit dan eyn phert Ich wolde | zu stunt hin weg / Das kaufft myr | lieber vader / vnd helfft mir vff | die fart / lewe sprach badewin wo | mit sol ichs keuffen / Ich sprechen | by got ich han weder heller noch | phennig / Du hast alles das verzert | das ich han / weres du aber myn son | So echte ichs deste mynn͛ / Du enhorest | mir nüst zu / darvmb verdrüsset es | mich / Du hast mich in groß armuͦt | bracht / Vader sprach Lewe verleuckt | ir myn / So were ich ein dore hette ich | üch den lieb / Ich hoffen ye zu gode | ich sy üwer sone / Ich wil üwer vmb | armütz willen nit verleucken / Da | sprach badewin so mir vnser herre | got Du bist nit myn son / warvmb | solt ich dir liegen / Ich kunde dir nit | gesagen wer din vader oder müder | sin Ich fant dich in eyme walde bÿ | eyner lewenne Myn gesinde nam dich | eyner lewy̅ne vnd gab dich mir / Da | ich dich da her heym brachte / Da det | ich dich lewe deuffen / Dar vmb heistu | lewe / Ich en hatte nit kindes / vnd han | dich vmb din schonheit vor myn kint | gezogen / vnd meynde dich erbe zu ma noch myme dode / Nü kan dir | nit hellers wert von mir werden | Dar vmb wolde ich lieber Lewe das | du eyn ander vader süchtzes der me | hette dan ich / Da das Lewe hort er ent sich Herre sprach er es ist es | war das ir mir sagt / Ia sprach badewy̅ | so mir der almechtige got / vnd zoch | vs der kysten das sÿden düchelin / Dar | Inne er lewen in dem walde fant / Lewe | sprach badewin in dem düchelin were | du gewickelt / Da ich dich in dem walde | fande bÿ der lewynne / Das han ich alzÿt | gehalden / Obe dich yeman süchte der | dich kente / Vff myn trüwe sprach le das bedrübet mir myn hertze / Das | ich wedder vader noch müder han Noch | mich vff nieman weyß zu trösten in | mynen nöden / vff myn trüwe das sol | mich billich krüden / were ich anders | wÿse / Lieber he͛re sprach lewe nü sol | ich uch lieber han dan vor / Das ir mich | so dugentklichen erzogen hant Ich biede(n) | got uch das zu vergelden / wann ich | en kan es uch nit vergelden Ich zerte
[20v]dar vmb deste Rilicher / dann ich me ir werent mÿn vader | DA lewe horte das er ba son nit was | Ir mögt wol gleuben | das es yn sere krüt | von grossem hertzem | Leyde schoß yme sin | Nase über / Er nam das düchelin in syn | hant / vnd kuste es über hundert w͛be | pletzelin sprach lewe die dich gedragen | hait/ die hat dich von yrme cleyde ge / Sy ist wol gecleyt gewest die | dich gedragen hat / Ach hertze liebe | müder / was dieres mag es sin / Das üch | gedot hat / wo was myn vader das er | uch nit halff / Ach vader wan kumpt | die zÿt / Das ich üch sehe / Er her haste | das pletzelin / vnd kuste es aber hund(er)t | werbe / lewe stalt so groß leyt / das er | bÿ gestorben was / Da das Badewyn | sag er hub an zu weynen / vnd rauw | yne sere das er es lewen gesagt hait / | Er sprach lieber son nit en zurne dich | Ich han dir das zu leyde gedanne / Du | bist myn son ich han dich gemacht vo̅ | myn͛ huß frouwen die lange dot ist Hr͛e | sprach lewe es sol anders gene / Dann | so mir got der die werlet schuff Ich sol | niemer gerügen oder gerasten dwÿle | ich lebe Ich habe uch üwer gut bÿ hel noch wieder geben / Dwÿle ir mich | so gütlich erzogen hant / Ich wil es üch | wieder geben / Es ko̅me her wo es wölle | Vnd wan ich uch bezale / So wil ich nu̅ Rüge gewynnen Ich habe dan vad(er) | vnd müder wieder fonden / Das crütze | ich uff der achseln han bezeichet das | mich eyn byederman hat gemacht / Da | das badewin hort er wart bedrubet Er | sprach zu lewen das müwet mich / daz | ich dir din wesen han gesagt / hr͛e sprach | Lewe es were mir leyt ir hetten es gedanne | Es ist wol mügelich das ich es üch ver / Haldent mir das pletzelin das byde | ich üch / Dann were es verlorn / So worde | mir kommerlich vader vnd müder zü fyn llewe sprach mich wondert / Obe | kein diere myn müder gessen habe / die | wile ir mich in eyme walde funden hant | Badewin sprach das wart nye gefreyst | das diere ma̅nen oder frouwen ycht deden | Herre sprach lewe sagt mir die warheit | wie hielde sich die lewi̅ne da ir mich vo̅ | ir nament vff myn trüwe sprach badewy̅ |
|| Sy hylde sich als übel das sy starp da | das lewe hort er weynde von Iamer | DA lewe badewin horte | er weynde vnd clagete | syn vader vnd muͦder | Ach herre got sprach | Lewe sol mich nit das | billich krüden / Das | ich keynen gesypten frünt uff ertrich | han Ich bin eyn armer fundeling vnd | wÿl dannoch Rÿden in harnesch / vnd | zu torney / Das hört mir nit zu ich wil | da von lassen / Ich müß dürch das lant | gene als ein bübe / Ich weyß vor war | das ich von güder art bin / Das myn | müder soliche cleyder gedragen hat Daz | crütze ich uff myn͛ achseln dragen / Sagt | mir das ich ere vnd gut sol gewynnen | Ich wil mich zü thorney versuͦchen | vnd wil sehen die schone die in myme | hertzen lyt / wil mir got vnd gluck | helffen / Das ich den danck verdiene | vnd mir die Iongfrouwe werde / wan | sÿ dann her fert wer ich byn / wann | sÿ dan über mich zornig wirt / So | wirt sy mich fundeling heyssen zwar | so er steche ich sy doch mit eyme messer | da von keme dan grosse betrüpniß / Ab͛ | die frouwe ist wise Ich hoffen sy dede | mirs nöde / vmb yren willen wil ich | myns vaders vnd müder vergessen | vnd wil zu Cecilien hette ich nit me | dann eyn phert kunde ich dann da ere | erwerben / So wolde ich dan dem helffen | den ich in armüt bracht han / Dan man | sol nit vergessen der wol düt | Also sprach lewe wieder | sich selber / vnd schrey | das yme die threne syn | wangen abe flüssen / | pletzelin kuste er sere | dicke / vnd sprach hre͛ | Badewin legent mirs wieder in üwer | kyste / Mir were nit gut das ichs ver // Dann ich kunde vader vnd müd(er) | gar kume wieder finden Ich wil vor | vff die abentüre ob mirs yrgen wolle | glucken / Dan ich das üwer verzert | wil ich wieder geben / Solt ich vnbezalt | hin weg rÿden / Des schemete ich mich | alwege // Da das badewyn hort er hub | an zu weynen / vnd fragete lewen war | er Rÿden wolte / Das er syn güt / Das | er yme verzert hatte / wieder meynte
[21r]zu bezalen lewe sprach gheyn Cecilie | in dem thorney // Da sprach badewin | so wil ich dir eyn phert lygen / vnd | dar zu viertzig phunt / vnd spreche(n) | es vff myn eyt Das ist alles das ich | han / So hat lewe zwentzig francke(n) | heymlich ich weiß nit wo sy yme her | waren worden / Das was zu sa̅men | funfftzig phont Er sprach wieder | her badewyn gewynne ich den torney | so wil ich üch alles wieder geben Ba sprach Ja geschee daz So wied(er) | fure dir grosse ere // Da antwurt lewe | ich wil mich dar vmb arbeyden Ich | wil myn leben in eren verslyssen | Me vmb üwern willen da̅n vmb my willen / llewe bleyp dannoch da | die selbe nacht / Das er nie slaffens | enbeyß / Dan er gedacht alles an vad(er) | vnd an müder / die er nye hatte gese / Da er dar nach lange gedachte | da ka̅men yme ander gedencke Inn | zu trösten / Als von der schonen Iong die er sere liep hatt / Er ge an sy so vil / Das yme syn lyde(n) | vergaß / Die Iugent bracht yn darzu | Das er sprach ich wil an vader vnd | müder nu̅merme gedencken / Also lag | er die nacht byß er den monen schyn | sach / Er sprang vß dem bette / Er | wande es were dag vnd sprach | Ach Amich ich han zu lange geslaf Ich solde ytz vff dem felde syn | vff myme pherde / llewe det sich ane | Badewyn fragete war vmb er sich | so frü an dede llewe sprach ich han | zu lange geslaffen es ist verre dages | Da wart badewyn hohe lachen / vnd | wart gedencken / das Lewe von güd(er) | art were / Dann were er nit von | güder / er vnder stunde nit soliche abe̅ / vnd sprach mich enrüwet nit | was er mich gekostet hat / vnd sp̃ch | da zu llewen / Der monet schynet Ma̅ | hat allerest mitternacht geblasen | llewe sprach ich kan nu̅me geschlaffe̅ | Heymlich machte er sin ding zugerech | Er ging in den stall vnd sadelte sin | phert / vnd troste synen wait sack vff | Alles syns harnesches vergaß er nit | Er sag sin phert an das was mager | vnd durre Ir he͛ren es was badewy̅ | acker phert Phert sprach llewe hett | ich eyn bessers es dede mir not | || | Phert sprach llewe ich | muß mich mit dir be / Verließ ich | dich Im torn͛ das ist | nit groß verlust ande͛s | Dan das ich darnach | zu fuß gene müß Ich wil mich nu̅ vngetrosten lan Got der hre͛ | der ist rich er mag mir wol geben | wer yme wol dienet dem gibt er gut lone Ee es dagete zalt er syn gelt | vnd sprach der en ist nit arme der also | vil geltz hat / Got wolle mich behü Maniger hat zehen werbe also | vil / vnd dare yme doch nit gütlich | dün Ich wil es vff eyn ymbs verzen͛ | vnd funde ich yrgen eynen guden ge / Der in myn herberge ko̅men | wil dem wil ich gütlich Dun / Manig͛ | verczert dusent marck / vnd wirt | nu̅mer eins fro da von / was sol mir | das güt / da von ich keyn gut hette | Söliche lude die ir gut also verdunt | der solman spotten / Der liebe llewe | sach vmb sich // Er sach bÿ der kryppe(n) | zwene alde sporn / dye waren bade vnd warent verguldet / Er hub | an zu ryben sy waren sere Rustig | Da er sag das sÿ verguldet waren | Er sprach die sprach die sporen | horen mir nit Zu / dann ich bin key̅ | Ritter Ich wil mich zu stunt an dün | Vnd wil hre͛ badewyn bieden / Das | er mich rytter slage / Dann wirtma̅ | mich den armen rytter nennen / Als | wÿt das lant ist / Dann mag ich wol | vnder ander Ritter gene / wolde er mich | aber Ritter slagen / So wolde ich yne | allwege lieber han / Ich wil yne | byden das er myr myn harnesch helff | an dün / hat er nüst ich wil yme gnüg | gewynnen / Da ging er die stege | vff / vnd ryeff vil lude / Badewin | sprach zu lewen du machest mich | sere betrübet / Got gebe das ich kur | tzlich erfrouwet werde / Herre sp̃ch | llewe got wolle mir verlihen witze | synne vnd künheyt / das ich wieder | bezale / das ich üch verdan han / Ich | byde uch vmb eyn gabe mir zu ge / vnd mir die nit zu versagen bade | win sprach heyß was du wilt / Er | sprach slagent mich Ritter / vff das | man mich deste me her vor ziehe
[21v]wo ich dann bin so kann ich üwer nit | vergessen / vmb das zeychen das ir | gegeben hant / Badewin sprach ich | wil es gerne dün / Es duncket mich | aber eyn groß dorheyt syn / Dann du | en hast nit das dar zu gehöret / Hre͛ | sprach llewe Got mag mir wol gebe(n) | was ich bedarff / Syn gedanck ist | alwege in ere / llewe sprach badewy̅ | du kommest von guder art / Bade det sich snelleclich ane / vnd hieß | syn gesinde alles vff stene / Er schick noch dem Cappelan das er mysse | dede / Da ging der dag alrest vff | llewe hort mysse mit grosser andacht | vnd bat got yme zu helffen / Syn | Ritterschaff wol zu follen füren / daz | er den luden nit zu spotte vnd zu gyle | würde | Noch der messe det | dede llewe synen | harnesch an / Das | pantzer was sere | Rostig / yme gebrast | Pantzer ringe an | manichen enden / Er | dede ouch synen helm vnd sporn vmb | vnd nam syn swert in syn hant / das | sere rostig was / vnd da saß der lie llewe vff syn phert / Synen | schilt nam er vor sich / vnd die gle / Badewin gab yme eynen streich | vnd sprach / llewe ich mach dich Ritt(er) | got wolle dir gluck geben / das du | vff dem felde zwen man nummer | gefliehes / Hre͛ sprach llewe ich spr by gode / Ich wil nummer | gefliehen von keynem ma̅ne / Ich | wil mich ee vff dem felde lassen | erslagen |
|| | Wie lewe von badewin orlaub name vnd wolt riden Zu dem | thorney der In Ceziligen geschruwen was
DA nam llewe vrlop von Badewin der | sere heyß weynete | vnd von grosseme | leyde lage er vier dage siech | vnd sprach dar in | verflüchet sy die stunde / da in ich | dich fant / Das ich dich so gütlichen | erzogen han /vnd müst nu von | mir scheyden llewe reyt hin weg | da er vff das felt kame / Da dede er | synen harnesch vß / vnd Trosete | den in synen watsack / Das hat eyn͛ | böser lecker gesehen / Den der mar von Florentz dar geschickt | hat Zu erfaren wann llewe vß | riede / Dann er hat gesworen die | wil yne llewe versmahet hat / ko̅nde | er llewen begryffen / Er wolde yne | gefangen legen / das er in zweye(n) | Iaren nit vß keme / Dann er kante | llewen wol also küne keme er
[22r]Zum thorney yme würde der danck | Der blützapp oder speher lieff so | lange / Das er zum marschalck kam | vnd sprach marschalck in florenczer | lande / groß wonder sage ich üch | wolt irs horen / llewe ist eyn nüw | Ritter worden / Badewin hat yn | ritter geslagen / Er en hat nit eyns | hellers wert harnesch an / Der m͛= | schalck begonde sere lachen / Vnd | fragete den speher / wann llewe | vß munclin gerieden were / He͛re | sprach der speher ytze ist er vß ge / vff mÿn trüwe sprach der | marschalck so hat er dörlich gedann | er mochte lieber wollen das er zu parÿs | were / wil anders got mir vnd myne(n) | frunden das leben behüden / So en kan | er nit von mynen henden ko̅men / Er | bestalt vff alle wege lude zu füsse | vnd zu pherde Got wolle nü den lie llewen behüden / vor dem marschalk | dem ve͛reder | DA llewe vff das felt | kame / Da sag er hind(er) | sich munclin an vnd | sprach Ich wonde | naher dann eyn mo̅de | ich were din eynig͛ | erbe / Nü weyß ich vor war / Das | Badewin myn vader nit ist / Nü han | ich weder vader noch müder / Vnd | weyß nit weß sone ich sy / Zwar | ich han ye gulden sporn vmb Ich | hoffen ich sy eyns greffen oder her sone / Das crutz vff myner | achseln luget nit Ich hoff ich solle | noch eyn konnig werden / So wür myn alle myne frunde geeret | Da reyt llewe enwenig vürbas | vber eynen born / Da fant er den | marschalck mit viertzig gewappen= | ten |
|| Wie der marschalck an Lewen kame vnd finge yne vnd fort | yne in syn sloße vnd lacht yne in eynen thorn
LEwe grußte yne vnd gedacht nust böses | Sy swiegen alle stil ane der marschalk | Der sprach zu llewe(n) | hore was ich dyr | sagen / Ich han wil zum thorney Zu rÿden / Ich biede | dich ryt mit mir / Als ich mit dyme | vader geret han / Dann ich weyß wol | rydest du nit mit myr zum thorney | Das ich dye schone Jongfrouwe ge / vnd das konnigrich dar zü | Dann ich weyß nieman So küne da | als du bist / Herre sprach llewe das | ist schone gesagt / Die richen spotten | alle zÿt der armen / Dann manicher | spottet myn hette ich als vil gütz | als Ich eyns hatte / Er steche yme ee | selber eyn ouge vß Ee er myn spotte | llieber He͛re laßt mich mit gemache(n) | bit ich üch / Vnd hant ir vil gütz
[22v]so wartent das ir es wol bewarent | dann ir findent mich nyemer in üwm͛ | dinste / vnd wil nu̅mer fruntschafft | zu uch gehan / Da Rieff der marsc mit luder sty̅me / ffahent mir | balde den lecker // Da das llewe horte | er zoch syn swert vß / Den ersten | den er traff dem spielde er syn heu / Also dem zweyte(n)dem drytte(n) | Den vierden bis vff den zehende(n) | hette er synen harnesch an gehabt | So hette er dem marschalck grosse(n) | schaden gedan̅ / Da fingen sy lle vnd verbunden yme syn ouge̅̅ | llewe Rieff got ane von gantzem | hertzen / Der marschalck reyt zör hinweg / vnd furtte lle mit yme vff eyn sloß das beste | das zu florencie(n)in dem lande wz | vnd warff yne in eynen dieffe(n)torn | Dar Inne er nit eyne(n)stych konde | gesehen / Der marschalk rieff dem | torn huder zu / wart mir wol des | ve͛rederschen Leckers / Er sol nit | dan̅ wasser vnd brot essen / dan̅ | er hat mynen gesellen wol zehe(n) | erslagen Erte ich nit synen vader | ich dede yne hencken / Der torn hü sprach ir endörfft nit sorgen | Ich wil syn noch üwerm willen | hüden / Da sprach der torn hüder | heymlich wieder sich selbes // Er sol | ee zum torney sin dan ir / vnd ich | wil mit yme rieden üwer güt mit | yme deylen // Alles silber geschyrre | das hie Inne ist / Das wollen wir | vff eyme güden pherde mit vns fü vmb das ich yne in ere bringe | Dan̅ ich han verstanden er sy der ku der da lebet Ich weyß das er | die Iongfrouwe / vnd das konnigrich | dar zu gewynnet Ich werde yme | das banner vor dragen / Er wirt | mir noch groß ere dün vnd große | gabe geben / Dan̅ er ist von güder | art geborn / vnd ist edeler dan yema̅ | in florenzer lande // Er ist des frome(n) | badewins sone / der mich sieben Iar | hait erzgen / die woldat sol ich | yme vergelden llewen glich lebet |
|| nit vff ertrich des morgens da es | dagt da reyt der marschalk hinweg | zu Cecilien in den torney / Er sprach | zu synen gesellen Ich han nü frieden | vor llewen Zu Munclin in der burg | drauwet er mir nü zu slagen das | ich vff die erde viele / das wort | riede yme syn dorheyt / Er wolde mich | noch nie vor einen hrn͛ gehan / vnd | alles das er hat was nit zweyer | sporn wert / So mir got sprachen | synen gesellen Er hat ein böse hertze | Sehent zu das er uch nit engee | dann keme er vß konnig solmons | gut en hulffe üch nit yr müstent | von yme sterben // Dann wer er nü | gewarent gewesen / Er en were nye | also lichtlich gefangen worden / der | marschalk sprach ir hant ware | Ich han yne aber alzu wol dün be / das ich vor yme wol sicher | bin / hie laß ich von dem bösen ver / vnd sagen üch von dem güde(n) | llewen / Der in eyme dieffen torn | lag / vnd sprach ach hre͛ got des | weydelichen Ritters bin ich nü Ich | gebe wol myn Ritterschafft vmb ey̅ | heller / dan̅ man wirt mich lassen | hie verderben als ein diep / Ich | wande myn vader badewin wied(er) | zu bezalen / das güt das ich yme | verdan̅ han / Er hat sinen kosten nit | wol an mir behalden / Es ist nü gar | verlorn Ich kan yme nü nu̅merme | vergelden / vnd kan ouch nit erfare(n) | wer myn vader oder müder sy Ich | kan ouch sy nyemerme gesehen die | myn hertze vmbfangen hat / Sy ist | zu Cecilien sage ich vor ware So | bin ich hie in eym grossen thorn da | manig eytes in geet / Darvmb bin | ich beyde sit versumet / Damit wart | er sere suffezen / vnd heyß weyne(n) | Der thorn hüder hort alles das er | sagt / Er sprach zu llewen nit er | schreckt zü sere Ich bin hie alleyn | an dry frouwen Die des huses hüde(n) | vnd vnser kinde hye Inne ziehen | vnß gesinde ist alles zum thorney | gerieden / Der marschalck rÿt hinweg | Als ein grosser hre͛͛ / Er wenet die
[23r]schone Jongfrouwe verdienen Ich | han von yme gehort / Er en forchtet | nieman me dan üch alleyn / Aber so | myr got der vns geschaffen hat | Ir solt ouch Im thorney syn ob got | wil Ich wil synen schatz mit yme | deylen / das ir mögt als eyn hre͛ | stad halden / vnd wil üch vs üwn͛ | nöden getrüwelich helffen Ich we wol hett ir glucke Ir wordent | mir des wol dancken llewe sprach | thorn hüder Ich swen͛ dir also hohe | ich gesweren mag konde ich vs | köm(m)en vnd keme zu eren Ich wil | dir dün daz din frunde din geeret | werden | FRunt sprach llewe | Hore was ich dir sa wilt du dn | als du gesagt hast | hilfft mir got das | ich den torney ge= | wynne(n)mit miner stercke / vnd dar | zu die schone Iongfrouwe / Die my̅ | hertze vmb fangen hat / Ich wolte | dich in soliche ere brengen / Du | soltest myn ka̅mer meyster syn vff | myn trüwe sprach diederich der | torn hüder Ich kenne sy wol | Sy ist die schöneste die in diesem | lande ist Ich han vier Jar in yrme | hoffe gedienet / Das ich sy sere wol | kenne ffrunt / sprach llewe wie | heysset sye Herre sprach diederich | sy heysset florentin / Sy ist wisser | dann keyn blüme ye wart / Dar | vff eyn frysche farbe Ir mont lachet | alwege yre zene sint wysser dan̅ | snehe Sÿ sint kleyne vnd kurtze | Ir ougen sint grawe vnd lech͛lich | Vff myn trüwe sprach llewe du | sagest zu mal wol / konde mir die | schone Iongfrouwe werden Ich hoffte | got hette mich erhort / Aber ich bin | in dem thorn gar betrübet Diederich | sprach ir solt nit lange hie Inne | syn Ich wil uch vsser dem thorn | helffen / wir wollen den schatz vff | trossen / vnd wollen so vil nemen | Das wir dem marschalk deste me |
|| schaden Zum torney wollen wir | wol leben ffrunt sprach llewe das | hyeß dich got reden / Da sloß der | torn hüder den thorn vff vnd lle ging vff den torne / Da er hie | vs was Er frauwete sich sere dan̅ | er was nit gewan gefangen zu | liegen / Sy gingen zu der ka̅me͛n | zu vnd brachen die kysten vff vnd | namen dar Inne was sy fonden / Da | was nieman der yne werte / Da | das die dry frouwen sagen / Sy be ruffen vnd kryschen / Aber | diederich gab der eynen eyne(n)stre= | ych mit eyme grossen stecken / Das | sy dot uff der erden lag Die and(er)n | wolt er ouch gedot han / Da bat yne | llewe gutlich dar vor / das er sy in | den torn lechte Als lange biß sy | gededen was sy wolden / Diederich | sprach sere nöde Ia / Dann er were | ir lieber entragen gewest llewe | ging zu der zweyten frouwen vnd | hieß sy sweren stil zu swigen vnd | yn nit zu melden / Diederich kam | zu vnd warff sy in den torn / Er sp͛ch | yne grußlich zu gehöre ich dalig | wort von üch ir müssent sterben | Aber der sy hette verbrant in oley | verbraden vnd gesoden / vnd an ey galgen gehangen / Sy hetten doch | nit geswyegen / Diederich swure | er wolde sy döden llewe bat yne dar | vor vnd sprach Es ist frouwen dedy̅ / wann die frouwen zornig sint | so dunt sy nit dan schrien / vnd flü den manne(n)das man sy hencken | vnd sleyffen muße / Das ist alle die | stercke die yne got verluhen hait | Diederich sprach llewe ir habe̅t ware | Sy gingen vnd slossen die kysten vff | Sy namen den schatz vnd gelt her vß | Sylberyn schalen vnd becher der | en leubten sy nicht / Sy machten das | in eynen waitsacke / vnd gingen in | den stall / vnd fonden dar Inne zwey | pherde / Diederich bracht llewen eyn | phert vnd saß er vff das ander | vnd lacht den waitsack hinder sich | Diederich bracht llewen synen harnesch | Des was llewe froe vnd swüre eyne̅
[23v]swure by gode / Er wolde niemerme | vngeharnest rÿden / Er were dann Also | mechtig / Das yme hundert gesellen | noch rÿden / Dye vff synen lip werte(n) | Das hyelde er ouch das sagen ich vor | war / Dann es dede yme not Als ir wer horen / Da er gewappent wart | da saß er vff das phert / Diederich | reit voran vnd det die port vff vnd | ließ die brucke heymlich nieder / Da | llewe vff das felt kame / Da gedacht | er an die frouwen die in dem torne | lagen / Er sprach zu diederich sollen | wir die frouwen lassen hungers ster / Sy möchten von iren synnen | kommen / Vff myn trüwe sprach | diederich man sol da von nit sagen | Dann liessen wir sy vs sy schrüwen | das lant vol / vnd segten das wir | die burg beraubt han / vff myn trüwe | sprach llewe es mag wol war sin | Ich neme aber nit als vil gutz als | wir hie han / Das ich sy ließ hongers | sterben Got wurde von mir antwurt | heyschen irs dodes glich als hette | ich sy mit der hant gedot / Dann geste͛t | was ich gefangen / vnd hat groß be her vß zu kom(m)en / Also dunt | ouch die armen frouwen / Ride vor | ane diederich ich wil dir noch kome(n) | Ich wil sy vs lassen Es koste was | es wolle Rÿt hin sprach diederich | got wolle sy verfluchen / Dann we ir hundert sage ich üch vor ware | Ich gebe ir eyner nit ein brot zu einer | soppen / Da llewe das horte da hub er | an zu lachen llewe reyt zu der burg | zu vnd reÿt zum thorne / Er rieff den | frouwen zü die betrubt waren llewe | sprach ir frouwen ich wil üch erlösen | Sy sprachen got sy üwer lone diede wolt vns doden llewe sprach es | ist yme nit liep das ich uch ledig las / Hette ich yme gefolget ich hette | uch lassen hungers sterben Ich wil | myn sele vmb synen willen nit ver Ich bieden üch das ir zwene | dage wollent swigen / Dann ich möcht | den lyp dar vmb verliesen wo irs | meldent üwer hre͛ hat mich gefange(n) | Vnser herre got hat mir aber wieder |
|| vß geholffen / Die frouwen begonde(n) | hundert eyde zu sweren / Das sy swy wolden / Da ließ sye llewe vs | Llewe reyt wieder vs der burg mit | grossen nöden fant er synen gesellen | Da diederich llewe sach Er begonde syn | faste zu spotten / Er sprach ir solden | von rechtz wegen eyn kammer knecht | wesen Ir konden der Iongfrouwe(n)wol | plegen vff mÿn trüwe sprach llewe | einer solde sich hüden / das er nit en das sin sele verdempnet werde | han ich eyn wol dait gedan das darff | ich nit bichten / Quemen funff oder | sechs an mich vnd wolten mich dö konde ich mich geweren ich dede | es / Got hait nit geboden das man | sich solle lassen döden Herre sprach | Diederich ir sint eyn byder man v glichen enist nit vff ertrich | kunten ir florentinen zu eine(n)huß | wirt werden / Sy mach wol spreche(n) | das sy eynen hebe des glichen nit | en ist Ir hant me synne dann ir selbs | wissent llewe sprach ihesus wolle | mich behuden Was er mir zu fügt | Da Inne wil ich eyn gedolt han / Also | rieden sy claffen bis noch der vesper | zÿt / Sy quamen in eyne riche her da benachten sye vnd bliebe(n) | alda selbs die nacht / des morgens | früe stonden sy vff vor dage / Die der weckte llewen / wann er | forchte das yme yman noch folgete | Diederich vnd llewe rieden hinweg | Sy waren dry dage by einander | In dem vierden dage quamen sy in | eynen walt / Der was funff myle | weges lang Is waren vil morder | in dem selben walde
Wie der thornknecht Lewen Vß dem thorn halff vnd mit Ime | hinweg reyt vnd die morder kame(n)sie an vnd slugen den thornknecht | dot
IR viertzehen qua men llewen entgene | vnd rieffent Ir mü das gut hie | lassen / Die ersten | quamen an diede mit glenen | vnd mit spiessen / Sy stachen yne | vff die erde nieder das er dot lag | Nüne drugen das gut hinweg funff | blieben dae / Die selben funff beston auch an llewen zu slagen llewe | werte sich als eyn küne man / Den | ersten den llewe draff / dem spielde | er sin heubt von ein ander / Den andn͛ | slug er dot nieder llewe slug kün vff die andn͛ dryhe vnd die | dry morder werten sich fryschliche(n) | Da mocht man grossen stryt gese han / llewe bedrübt sich sere | Da er sinen knecht sag dot lygen | Er achtet nit vff das gut / vmb |
|| des willen wann es böse gut was | llewe slug byt beyden henden vff | die morder / Aber er konde sy nit ge vor den schilden llewe | draff ir eynen vff syn heubt das | er starp / vnd sluͦg darnach frysch vff die andn͛ zwene / Der eyne | begonde zu fliegen / Der ander dorste | nu̅me da bliben llewe beualle sy bede | beltzbucken llewe reyt zu diederiche(n) | vnd begonde yne zu clagen / Ach du | lieber geselle du bist vmb mynen | willen gestorben Es ist mir leyt ich | achte nit vff das güt / Das gut waz | gestolen vnd geraubet Is were mir | nu̅merme in ere zu staden gestande(n) | Got wolle dir din sele trosten / llewe | nam diederichen vnd troste yn vff | syn phert / vnd furt yne durch den | walt hin weg / vff das yne die diere | nit en essen | LEwe reyt durch den | walt bedrüplich er | kame in eyne kleyne | stadt / Vnd sagete | den burgern wie | yme die morder sine(n) | gesellen erslagen hetten / Er drug | sin en gesellen In die kirche vnd | det yne herlich bestaden / Er gab de(n) | pherner zwoilff schyllinge / vmb | diederichs sele zu gedencken llewe | reyt hin weg vnd beualle sy gode | Er reyt an knecht in fremde lant | Vnd gedacht allezÿt an Florentine | Er sprach selig sy die stonde / dar in | ir geborn sint / wirt mir uwer fru̅t/ | schafft nit / So ist alle myn arbeit vmb | süst Ir sÿt wisser dan der snehe | Dar vff ist ein frische farbe Ir hant | eynen cleynen mont vnd hart brusti Ouwer ougen glichent eins falke(n) | ougen der Im walde flüget / uwer | schonheyt ist nit zu achten / wann | ich in uwern schonen sale kommen | So wil ich uch gütlich an sehen | Also sprach llewe alles wieder sich | selbes
Wie Lewe vort reit vnd yme gerna von doriflor begegent | vnd yme saget von syme vatter Hertzog Herpin
DA llewe Also reyde da begegent yme eyn | schilt knecht / der ney llewen des schy knechts phert wz | sere mager / vnd der | schilt knecht was ouch mager durre | vnd swartz / dann er hat zwoilff Iar | geryeden vngerüget Er was vber | mere gewest bitz gen galilee / vnd | was zwurnent in eyme Iar zu rome(n) | gewest / vnd was ouch zum heyly grabe gewest / Da er llewen sag | er neygete sich geyn yme llewe hyld | stille vnd fragete yne von wannen | er keme / Er antwürt von der stat | Cecilien / llewe fraget wo sament | sich die lude / Er sprach da die schone | florentine wirt stene / Herre sprach | der knecht die Iongfrouwe ist gein | montluisan gefaren / Das ist sere ey̅ | schöne sloß in der selbe stadt sol der |
|| thorney syn / dar ko̅met groß volck | vnd ist die stadt cleyne / Eyn arme | knecht mag da nit zu herberge ko̅̅ / oder als vil gehaben das er | dar vff eyn abent rge Ich komme | von montluisant vnd bin bedrübet | Dan das ich zwoilff Iar gesücht han | des han ich nit fonden / Da das lewe | hort er hub sin heubt vff / Inn syme | lybe begonde yme sin bluͦt gryselen | Er sprach frunt / wen hast du solange | gesücht / Du hast vil arbeit daru̅b | ge lyden / Herre sprach der schylt | knecht das wil ich üch sagen / von | burges in berry bin ich geborn / wes | ist das lant sprach llewe / Er sprach | herre es ist karles von franckrich | Der nit recht dar zu hat / Eyn her hat das lant lange Inne gehabt | Der erslug eynen verreder vor | konnig karle / vnd vor syner man / Darvmb veriagent konnig | karle den selben / Der hertzog kame | hinweg got wolle yne behüden | vnd mit yme sin hußfrouwe die groß | kindes ginge / Das sage ich üch vor | ware Ich reyt mit yme als ferre bis | in lamparten lant / Aber hie diesesÿt | florencien ka̅men wir in eyne(n)walt | Da waren vil morder Inne / Die erslü myme herren syne gesellen alle | Ich kam mit grossen nöden hinweg | Dar affter gesage ich mynen hrn͛ vnd | frouwe nu̅merme / Ich kame wied(er) | geyn burges / Da wolden mich die | burger erhangen han / Dar vmb | das ich von myme hrn͛ geflogen | was Myne frunde baden vor mich | Das sy mich liessen leben Ich solde | nu̅mer dag gerügen / Bis ich myne(n) | hrn͛ vnd frouwe wieder funde / | Nü han ich zwoilff Jare gerieden | das ich davon nust han gehort sa / So was ich dannoch drü Iair | Im lande ee dan ich an hube zu ryde(n) | Nü get es in das sechczendeste Jar | das myn hre͛ verdrieben wart | Als llewe die rede gehorte er ge in syme hertzen / wie er in
[25r]florentzer lande funden was / Er sp wieder sich selber nü hoff ich | vor ware ich sÿ eyn erbe zu burges | Vnd sÿ des verdriebenen hertzogen | sone / Nü wil ich deste künlicher zu͛ | thorney rÿden / Dar geyn gedacht | er wieder vmb Ich bin von hoffer gedencken / das ich mich von | solicher geburt achten / Doch das | crutz vff der achseln enluget nit | Ich bin ye von konniges geslechte | geborn / Dar vmb meynen ich Ich sy | des hertzogen sone / Er sprach zu dem | schylt knecht dugentlich / liebe ge ryde mit mir zum torney Ich | sprechen das vff myn trüwe so der | torney geschyt / So wil ich dir hel den selben hertzogen süchen | Dann ich beger yne von gantzem | hertzen zu sehen / Der schilt knecht | sprach ich meyn ir sÿt sin vetter | Ich han gesehen das ir in dieser | rede üch entfermet habt / Ir sÿt | yme ouch zu mall enlich Mich dun ytzunt ich sehe den hertzogen | HRe͛ sprach der schilt | knecht ir gedenckent | dieff Ich bide uch fru̅t sere sagent | mir ob ir icht wissent | von myme hrn͛ hert herpin Ir steet yme mit aller ge enelich Ich meynen ir sÿt syn͛ | süster sone / Lieber hre͛ trostent mich | in diesem Lyden ffrunt sprach llewe | ich wil uch alles myn wesen sagen | Es ist me dan funffzehen Iar / Das mich | eyn Ritter in eyme walde fant / Der | ritter wonet in florenczer lande / Er | fant mich by eyner llewynne(n)/ Der | Ritter drug mich hinweg / Die llewy̅ starff von leyde / Da dede er mich | llewe deuffen / Die wyle er mich by | der lewynne fant / Nü han ich üch | als myn wesen gesagt Ich weyß | nit wer myn vader vnd moder sy | Ich hoff ich sy von güder art / Dann | ich han eyn rot crutz vff myner | achseln stene / Der schiltknecht sp͛ch | myn hertz saget mir das ist des hertzo sone der von franckrich verdriebe(n) |
|| wart / Der knecht vil yme vmb synen | hals / vnd kuste yne me dan hundert | werbe / Da hub lewe an sere zu weyne(n) | Er sprach zum knecht ich bit dich laß | mich mit dir ryden / Das ich myn vad(er) | vnd moder möge finden / wie heyssest | du sprach llewe / Der knecht sprach ich | heyß gerna von dariflor das ist myn | rechter name / Gerna sprach llewe | nit erfere dich / wan der torney gesc / So wollen wir also lange ryden | bytz wir den hertzogen finden | HErre sprach gerna als | ich von uch hore / Das | ir mir noch dem torney | wolt helffen süchen | den hertzogen der veria ist / So gefellet mir | es wol Ich wil mit uch ryden / nyema̅ | mag mir anders gesagen / Dann ir syt | syn sone llewe sprach hant ackers die | dyere myn müder nit gedodet myn her ist vol gedencke dye mich bedrübe̅t | Ist dir icht in dencke was die hertzo an hette / vnd wie sy gecleyt | were / Da sy von franckrich schiet | were dir ich des yrgen Indenckich Ich | han ye eyn cleyn pletzelin / Dar Inne | was ich gewyckelt / Da mich der Ritt(er) | fant Dar nach begunde gerna zu | dencken Er sprach zu llewen Ich we es wol / Da die frouwe von franck schiet da hatte sy an eynen engen | sÿden Rock wyß vnd Rot durch ey̅ | gemüschet / Ach hre͛ got sprach llewe | Also stet ouch das bletze ich hoffe ye | dye frouwe sy myn müder gewest | pletzelin wolt ich dich wol wysen we͛ | ich zu Monclin / Da heldet mir das d(er) | fro̅me Ritter / der mich erzogen hait | Dan ich bade yne sere ernstlichen / das | er myr das wol bewart / vff das ich | deste ee bekant wurde / Dem selben ritt(er) | han ich alles syn gut verdan / Aber | hulff mir got vff in ere Ich wolde nu̅ nüst gewynnen Ich wolde es mit | yme deylen Ach vader vnd müder wo | sint ir nü / Das üch die verreder also | verdryben han / Aber so mir der got der | mit eyn͛ glenen gestochen wart Ich wil | wieder gewynnen das lant das mÿn | erbe ist vnd were es karle vnd aller
[25v]syner manschaffe leyt / Er konde mir | wieder recht nüst vor gehalden / vnd | wil die herschaff myt gotz hulff gewy̅ / vnd dar zu das kon̅igrich von fra̅ Ich han lange horen sagen / daz | der kon̅ig synen flyß vff die verreder | geslagen habe | LEwe sprach gerna von | was geslechtz ist der | hertzog vnd die hertzo gerna antwurt | hre͛ die Hertzogynne ist | nyme von beyern nifftel | Der hertzog ist otgers vetter von den / die zwoilff rede von franck hören yne beyden zu Er ist von | grossem geslechte / das sage ich üch vor | ware / vnd gerna sagede yme die ge [geschycht] gantze wvarvmb er verdriebe(n) | wart / vnd wie sich das alles gemacht | hat / Da sprach llewe verflucht sye | mynen frunden / Das sy mynen vader | also liesen verdryeben / Das er vmb | eins bösen leckers willen / Also von | franckrich veriaget wart Ich byn | enterbet das krudet mich wol sere | Aber kan ichs dar zu bringen Ich wil | zu franckrich alsolichen bry Rüren | Das karle vnd sin zweylff rede bet müssen werden Ich wil in | dem lande so vil dachs nit lassen / daz | sich ein man dar vnder nicht möchte | behalden Ich wil mynen vader reche(n) | Ich sehen wol es ist keyn frunt dann | der phennig in der teschen / He͛re sp͛ch | gerna hort was ich üch sage künen | ir mynen hrn͛ nu̅mer wieder finden | So wil ich uch wol sagen / wie man | üch erkennen wirt / Das man üch vor | eynen hrn͛ heldet / wie ist dem sprach | llewe / das sage mir snelle Herre | sprach gerna zu burges vff dem pal / da ist eÿn horn von solichem ge / das es nieman kan geblasen Er | sy dann eyn rechter erbe zu burges | des landes / Das horn ist helffen beyne(n) | vnd von solichem wonder / vnd gesch dar ko̅men als ichs han hören | sagen von der wonschelfrouwen / Es | ist me dann zwey hundert Iar da gewest |
|| vnd sol da bliben bitz got das Iungest | gerychte sol besytzen / da llewe hort er bego̅de sich zü segene̅ | DA llewe das wonder von | gerna vernam / das | nieman das horn geb konde / Er were | dann eyn rechter erbe | zu burges llewe verwondert sich des | sere Er sprach zu gerna Das ist eyn | groß wonder / Ich meynen das horn | sy von grosser heylicheit dar ko̅men | Ist es gotz wille so wil ich es blasen | lieber Gerna nü laß vns ryden / Du | endarft nit erschrecken vmb den dot | noch vmb das leben wil ich dich | nit lassen / Da myde swure yme llewe | gude geselschafft zu leysten / Gerna | von dariflur / swur yme ouch wied(er) | also / vnd mit yme zu Rÿden war | er wolde / Sy Rÿden vürbas zu | montluisan / wann der dag des tor nehet sich / Sy müsten durch | eyne(n)cleynen walt ryden A̅der syt | des waldes wol dry myle weges | stunt die burg montluisan / Da llewe | in den walt kam / Da sag er eyn scho Cappelle Er gedachte In syme | hertzen / wie er wolde messe hören | vnd reÿt zu der kyrchen zu / Da | begegent yme eyn einsÿdel / Der | wolt zum altare gan messe halden | llewe stunt abe vnd bant sin phert | Er ginge in die kirche vnd fant | den eynsydel / llewe neygete sich | geyn yme / Der heylige man nam | llewen mit der hant / vnd enbode | yme ere / Dar vmb daz er Jung was | vnd die kirche so demütlich süchte | Der bruder sprach zu llewen vmb | üwn͛ willen / So wil ich deste ee | über altar gane / Das dancket yme | llewe sere / Der eynsÿdel det sich an | mit gotz wappen / vnd det gode dienst | llewe oppert gar an dechtenclichen | Da der eynsÿdel das heylige sac͛ament | uff hub llewe bat got von gantzem | hertzen / Das er yme zü helffe keme | in allen synen nöden / Er bade vor | synen vader vnd müder sere / Da der | pryester die messe gedet Da det er
[26r]sich vß llewe trat by yne vnd kny nieder vnd begonde bichten | alle die sunde die er in der zÿt gedacht | Der frome man satzete yme / Absoluie yne vnd satzete yme syne buße | Vnd fragete yne ouch von wannen | er geborn were / llewe sagete yme | alles syn wesen / vnd alle die aben die yme ye wieder fure / Da | das der ensÿdel horte / er segent sich | Vnd nam yne das grosse wonder | ER fragete llewen wie | alt er were / llewe | sprach Ich bin funffzehen | Iar alt Also lange han | ich vader vnd müder | verlorn Ich en weyß ob sy dot oder | lebendig sint / Weren sy in leben so | hortma von yne sagen / Hie stet eyn | knecht der mir got zu gefüget hat | Der hat mir gesaget / wie er eynen | hertzogen vnd eyn hertzogyn zwoilff | Iar gesücht habe / vnd han ich von | nieman als vil verstanden als von | yme / Kint sprach der eynsÿdel wolt | ir Ryden geyn rome / Da finde̅t ir eyne(n) | eynsÿdel in eym walde / Der ver synen namen / Aber ich han | synem gesellen gebichtet der hait | mir gesagt / Er habe groß lant in | franckrich / Die besten die in franck synt die horent yme zu / Nü | weyß ich nit obe es der sy den ir süche̅t | llewe sprach got sy üwer lone Ich | hoff er sy der den wir suchen lieb͛ | herre gebent mir vrlaup Ich wil zü | montluisan mynen lyp abenturen | kan ichs gedun so wil ich die Iongfr | ouwe gewynnen / Das sy myn eliche | hußfrouwe werde / würde mir der | danck Ich kunde yne nit vß geslagen | lieber herre ich biede uch nit spottet | myn / liebe vnd dorheyt bringet mich | dar zu / das ich mich des Rümen ffru̅t | sprach der eynsÿdel / Got wolle uch | gluck geben / Das ir vader vnd müder | wieder findent / Got wolle üch solich | gluck geben zum torney / das uch üw͛ | wille vollen gee / Da nam llewe vr vnd reyt hinweg mit syme | schilt knecht llewe saget gerna |
|| wie yme der eynsÿdel geen Rome gewÿset hette sÿnen vader zü süchen Herre sprach Gerna ich geswere üch des zu den heyligen Eret ich üch nit darane ich wolde nummer dag gerügen ich keme dann in den walt da der brüder ist llewe sprach Gerna nit enyle also sere ich müß ee zum thorney | GErna sprach der liebe | llewe ich wil zü mont vff die burg | da der torney von vil | herren gescheen sol | die schone florentin die myn hertz | hat / das ich ir ouch nit wieder kan | genemen / Es ist wol vier mende | das ich nacht vnd dag nie gerüget | Ich wil ouch nit rügen solte ich dar | vmb sterben / Ich habe dan die schone | Iongfrouwe gesehen / Der marschalk | der mich gefangen hait / Der wenet | mich In syme sloß / noch syme wille(n) | haben / vnd meynt ich sy in dem torn | Aber er hat gefellet Jhesus wölle | diedrichs sele trösten / Dann er was | mir sere getrüwe / Da sy also rieden | da sahen sy montluisan vnd vnder | montluisan die stadt / Da llewe den | torney sag / Er wart sere erfrouwet | Ach burg sprach llewe / du hast be die schone Iongfrouwe die my̅ | hertz hait Ich weyß nit wie ich vm genesen solle Ich sÿ dann der | küneste der zum torney ko̅met / So | en kan ich ouch nit verdienen Ach | A mich so kompt manig groß herre | dar / das ist mir hart gelegen Ich | han eyn böse phert das ist ane böse | Da sag er eynen knecht yme engen | rÿden Den grüßte er gütlich / vnd | fragete yne vff was dages der torney | sin solde / Der knecht sprach herre | bitz dornstag ffrunt sprach llewe | sint icht vil herren da / Ia sprach | er da ist groß volck / von allen lan synt hrn͛ da / Herre so müß mir | got helffen / Als wÿt das ertrich ist | von allen landen sint fürsten da / Der
[26v]hrn͛ sint vil da die nieman versten | kan / man habe dann eynen priester | der latin kunde / Das ist alles vmb | die schone Jongfrouwe / Man wirt | da wol sehen wer mit dem swert | kan / Der plane ist bereyt vor d(er) stadt | Da man tornieren sol / Dann die stadt | ist cleyn / vnd so vil lude / Das man | nit pletz gnüg in der stadt haben | mag / vnd stecket eyn banner da da | man die roß hin füren sol / die man | gewynnet / Dan wer eyne(n)von syne(n) | Roß wirffet / der hat es gewonne̅̅ eyn | huß ist vff geslagen Dar Inne des konn | ygs dochter sten sal / Das ist mit golde | vnd syden düch͛n alles vmb hangen | Von der grosse(n)herlicheit ist nit vollen | zu sagen / Des kon̅igs docht(er) sol zwoilff | Jungffrouwe(n)han / dye alle von güder | geburt sint / Die sollen den danck ge dem küneste(n)der ey̅ blüme ist der | Ritterschafft / Dar uber hant sÿ zü den | heiligen gesworn recht zü sage(n) / vff | my̅ truwe sp͛ch llewe daz ist wol zü lobe(n)
Wie lewe gein Matlusane kame vnd vmb herberge batte vnd der wirt wolt yne nit herberge(n)vnd spot sin
|| LEwe reyt vorbas geyn | montluisan / Er kam in | die stadt herberge zü | süchen / Da er kam in | die stadt ÿne wart | wondern die grosse | herlicheyt die er da Inne sach / Er sag | in den fe̅stern stene Ritter vnd Iung die bulschafft dryeben sich | zu ergetzen Bosunen buckeln / vnd | manig schone trompe / die bliese ma̅ | alle gassen vol / Die gassen waren | mit semden geblümet / die helm | vnd schilde stundent in den fenstn͛ | Ir harnesch glitzert aller yglich͛ | kose da eynen bülen / Da sag lewe | grosse freude Er sprach lieber got | ich sol dir sere dancken / Das ich ge her byn ko̅men / Der marschalk | wenet ich liege ytzunt in dem torn | Aber kan er mir in dem torney wer / So wil ich yme das vergel / Da sprach er zu gerna laß | vns herberge nemen In der beste(n) | herberge die hie ist / dann in den | rychen herbergen geschiet vns | me dan in den cleynen Herre sp͛ch | gerna ich jn weyß wo wir her nemen / die herbergen sint | alle Ingenomen / Ich enweyß wo | wir noch hint sloffen sollen llewe | kam vor eyn herberge / vnd gru den wirt gütlichen / Lieber | wirt künent ir mich in üwerme | huße behergen / Da daz der wirt llewe hort | er begonde llewen zu spotten / vnd | sprach ich kan üch nit geherberge(n) | myn düre ist nieder uwer Roß kan | her Inne nit kom(m)en | FRunt sprach der wirt | wissent ir was ir | dun sollent Gent | anderßwo ir en sol hie nit werde(n) | beherbergt wo ist | üwer harnesch // Mich duncket ir | habt lyp vnd güt byeinander / der | thorney sol bit dornstag gezieret | werden / wann ir vnd uwer knecht
[27r]Dar Inne ko̅ment vff myn trüwe Er mag | wol von vngluck clagen der von üch | geslagen wirt Ir sollent florentynen | han man sol uch morn zü hauff ge | ben Ich wil noch eyme paffen lauffe(n) | wir sollen groß wirtschafft haben wan | ir vnser Iungffrouwe keuffent / Da le | we den wirt hort Er wart zornig | Doch so antwert er yme mit beradem | müde lieber herre nit enspottent myn | Ist es uwer wille so lihent mir üwer | herberge Ir sollent von mir bezalonge | nemen / Als von eyme andern vff my̅ | trüwe sprach der wirt Ir habent war | uwer statt ist rich Ir mogent eyn rich | man sin Ich meynen ir sÿt In eyme | walde beraubt worden uwer lip ist | nit mit richem gewande gecleÿdet | uwer brust hat Im rauch gehangen | üwer pantzer ist vast zerryssen Is | mag in hündert Iaren nyt me hie vor | gewest Mich dünckt üwer pherde faste(n) | noch Ir enkünent in dem torney nit | viel verliesen Gent anders war Ir habt | hie nit wol gelendet Mich sol keyn Ritt(er) | nu̅merme bedryegen Ich han eynen | me dan zehen Iar dort oben gehange(n) | gehabt / Der ist hie Inne gestorben | Aber wil yn noch nit lassen begraben | vnd sol ouch nu̅mer begruben werden | mir sÿ dann hündert phunt vor yne | bezalt / die hat er hie Inne verczert das | bekümert myr myn hertze wo ist der | Ritter der so lange doit ist gewest ffru̅t | sprach der wirt Er hangt dort oben in | eyme sacke gebonden an eynem balcken | In dem rauche Er sol in keyner kirche(n) | nu̅mer begraben werden Ich werde dan̅ | bezalt Als ich üch gesagt han Vff myn | trüwe sprach Lewe Das ist bermlich Ist | das eyn gewonheit In dieseme lande So | eyn man stirbet der nit bezalen kan das | man yne dann in eynen sack hencket | Ia sprach der wirt Die gewonheit solt | yr abe dün Bÿt dornstag wann ir vn Iunffrouwe keufft / Vff myn trüwe | sprach der lewe Ir sÿt nit wol bÿ syn das Ir eyns edel mans Also spottent | Mich mühet doch das der Ritter dort obe(n) | an dem balcken hanget Vnd erbarmet | mich das er nit in die kyrche begraben |
|| ist So mir der got der das Crutze drüg | Ich han vierczig phont alhie by mir wol yr mir geloben denn fro̅men Ritter | zü bestaden Ich wolt yne vmb gots will dun begraben / wolt ir myn golt nit | versmehen Vnd wolt üch so vil beküm / das ir yne vff den kirchoff be= | stettente(n)Vnd eyn messe vor sin sele | dün singen Ich wolt uch das gelt ytzünt | geben Da der wirt synen guden willen | horte // Er gedachte der man were von | gudem geblüde ko̅men / Das er sin gelt | So willich vß büde / vmb eyne(n)Ritter | Den er nye gesehen hait / Er gedachte | llewe were wyse vnd dugentlich / Der | wirt det sin kogel abe Vnd ginge geyn | llewen / Vnd viel yme vmb synen hals | Vnd küste yne vnd sprach Ich byde üch | lieber herre ziehent in myne herberge | Vff myn trüwe ir solt hie Inne gude her han Ir sollent in myner kameren | In myme bette sloffen Han ich eynen | phennig der sol uwer halber sin Ir sÿt | eyn fro̅mer man / Vnd koment von guder | art | HErre sprach der wirt nit | nemment es vor übel das | ich üwer also gegylet vnd | gespottet han / So mir der | got der das leben an dem | Crutze vff gab Myn herberge vnd was | ich han / Das sol in üwer gewalt stan | Myn golt vnd silber sol üwer sin Ir sÿt | ye von guder art Vnd guts geslechts | Ir sollent slaffen in myner kameren / die | wol gemalet ist / Das dün ich vmb üwer | liebe vnd dugent / Den doden Ritter wil | ich morn bestaden / Er sol in vnser lieben | frouwen kirchen ligen / vnd was er mir | schuldig ist / da wil ich vff verziehen | Vff das sin sele da myde nit beladen sye | Wirt sprach llewe ich sagen üch vor ware | Ir sollent uwer ka̅mer mÿnent halben nit | Rümen / Ich wil mich in eyner cleynen | ka̅mern wol behelffen / Ich han nit viel | geldes noch ouch gesindes / doch wil ich | üch wol bezalen Ee ich von hynnen | scheyde Herre sprach der wirt Nit er vmb dusent marck / wil ich | üch nit lassen / Vnd bedorffte ir pherde | odir Roße die wil ich uch bestellen Ee
[27v]morn Complete Herre sprach llewe der | enwil ich nit Ich begeren nit me dann | üwer herberge Als lange bis der torney | vergeet lieber wirt bestellent das der | dode Ritter bestatt werde | ICh wil den priester wol | bezalen / Ich wil üch vier phont geben / vor | das uch der Ritter schul blieben ist / Vff myn | trüwe sprach der wirt das geschiet | nit / Ich wil des uwers nit eyns hellers | wert han / Er schickte noch eyme priester | Vnd gabe yme den doden Cörper / Der | priester drüg yne in die kyrche llewe | bestalt yme eyn herlich begenckenisse | Eyn opffer was köstlich / Vnd er bezalt | ouch den priester wol / Vnd lüde den | priester mit yme heyme / das er mit | yme esse / Den dinstag vnd ouch den | mitwoch / Des mitwochs ging llewe | vß der herberge vff den marckt spaci / Da sage er manichen Ritter von | lamparten lande / Die yne wol kantten | Zü dem ging llewe / Ich bieden üch frünt / Das ir noch hinacht mit mit gent | Sich mit yne zu ergetzen / Sye enbode(n) | yme alle groß ere / dar vmb das er das | syne In syner Iugent / Also herlich verdan | hait Ir herren sprach llewe Ich biden | üch früntlich Das ir noch hint mit mir | geent essen Ich wil es uch wol bieden by | diederich myme wirt / Sye sagten yme | alle zu / Das sye ko̅men wollten | NAch den wortten begent | yme der marschalck der | yne gefangen hait / Da | llewe den marschalck sach | Da ginge er yme entgene | yme zu smaheyd vnd stieß yn in eyn sitte | Das der marschalck bynoch vff die erde | was gefallen Der Marschalck want sich | vmb Vnd schalt llewen eyne(n)falschen leck͛ | Vff myn truwe sprach llewe das halt | Ir mir / Mit deme zoch llewe sin messer | vß / Der marschalck floch hin weg die | andern Ritter hielden llewen Ach Amich | wye geet es mir so übel Sprach der | Marschalck / komme ich zu dem thorney | So erslecht er mich llewe ich meynen |
|| der duffel habe yne her gedragen | Dann ich hat yne hart in mynen | thorn beslossen / Vnd meynte syne | gar sicher zu syne / ffindet er mich | morn in dem thorney / So kann ich | vor synen henden nit genesen / Dar | geyne gedachte er widder / Das er nit | wolde fliehen / Vmb llewen willen Er | ginge In syne herberge / Dar Inne er | sich besloß / Das er den dag nye her | vß kame / llewe ging alles vff den | marckt an manigen fro̅men Ritter Er | fruntlich küntschafft er warp / Er bat | sye den abent alle mit yme zu essen | menlich sprach Ia yme versagt niema̅ | Er hat me dann hündert Ritter zu | dem male / vnd dar zu yr gesinde das | alles mit yme ging / Er bat ouch den | hertzogen von venedigen / Der hertzog | antwert er wolde yne nit lassen / llewe | ging in syn herberge / vnd Rieff syme | wirt / vnd sprach her wirt wißt yr | wye yme ist Ir solt noch hint ein nacht | ymbs bereyden Ich wil noch hint eynen | offenen hoff halden Nement eynen knecht | Den schickent zü montluisan / Als wÿt | als alle gassen sint / Vff myn trüwe | sprach der wirt das wil ich gerne | llewe sach eynen herolt dort her | gene zu dem sprach er Lieber geselle | Wiltu dun was ich dich heysche des | wil ich dir wol lonen Ja sprach der | Herolt Das wil ich gerne dün So | gang zü montluisan sprach llewe | Als wÿt die statt ist In die herberge | Da die edelen lüde in sint vnd sprach | llewe wil eynen offenenen hoff halde(n) | Wer dar Inne ko̅mett dem sol gütlich | geschehen Er sy ko̅nig hertzog odir | graffe / Das volck sprach widder eyn | ander / Das ist eyn edel man wer | llewen nit kante der fragete zü yme | ye eyn͛ sprach zu dem andern wer | ist der Der vns also wol bieden wil | Vff myn trüwe sprach eyner es ist | eyn weydelicher Jungeling Er ist | Von lampartten lande Eyns Ritters | Sone heysset Badewin von monclin
[28r]Aber Lewe hat syme vader verzert | vnd verdan was er hat zu hoffen vnd | zu torney hye vnd dort / Er ist der | küneste der brotz ye enbeyß / Ich we nit wo er das güt neme Das er | noch hint verzert Vff myn trüwe | sprach eyn ander er wirt es entlehe(n) | Aber wan der torney geschiet So le er vnbezalt hin weg / Er helt so hoff das er geruchte gewy̅ne | wan das geschiet so leuffet er hin vff myn truwe sprach der and(er) | des gleube ich nit Ich kenne yn also | wol er düt es nit / Er engedede nye | übel vnd hasset als boßheyt Er er | budet vns ere / dar vmb sollen wir | yme billich dienen Vß eyme güden | munde gent güde wort bose hertze | gedut nu̅mer wol weyß es icht gütz | das verhelet es / Aber eyn guͦt hertze | muß das vffenberen / Das sage ich | vmb llewen willen / Der ist von gü geslechte vnd edels bludes / dan | er sin lebetage nie boßheyt liep gewan̅ | LEwe von Burges waz | zu montluisan In sins | wirtz diederichs her / Der bestalt | fleysch brot vnd | wins gnuͦg baumge̅ kranche Cappen vnd pahen kaufft | er viel lutter dranck vnd ypocras | bestalt er gnuͦg / Die lude sprachenn | zum wirte Lieber wirt das geben | wir vß vff üwern glouben Dann wir | gleuben llewen nit eyns hellers wert | Man sprichet er enhabe nit vierzehe(n) | schylling wert vff mÿn trüwe sp͛ch | der wirt Ir sollet nit daran verliese(n) | Da ging der wirt zu syme wibe vnd | begonde Hohelachen vnd sprach Huß | frouwe mich duncket wir sint kinde | worden Vmb eyns fremden mans wille(n) | Den wir nit kennen / Wir borgen güt | vß Als wÿt montluisan ist Ich han | vff myn trüwe gereyde vß geborget | Me dan dryssig werbe als vil als | wir han wir syn übel dran leuffet | er hin weg Er dut es nit sprach die | frouwe vmb keyn güt Er ließ sich |
|| er doden dann er das dede Er furt | vns nit eyns hentschens wert hin | weg / Der wirt der sprach wann das | phert verlorn ist So dut man alrest | den stal zu / Die frouwe sprach ir | hant yme zu vil zu gesagt Ir | müsset nu vort ein gedolt dar In han | Als die zwey mit eynander retten | des nam llewe war / Er sprach zu | dem wirt habent keynen vnmuͦt | Alles das ich uch gereth han / das | wil ich uch halden Ich wil uch also | gütlich bezalen / Das ir mir dancke(n) | sollent went ir Das ich vmb ymbs | erschrecken woll Is wirt noch etlic die koste bezalen / der sin nye | heller geborget hat Lieber he͛re wirt | halt uch wol vnd sÿt frolich Nit | erschreckt diß zu sere / wan an | abenture gewynnet manig man vff | myn truwe sprach der wirt ir rede̅t | wol Got wolle mich ee verderben | Dan̅̅ ich eynen dag von uch wente | Der wirt ging vnd bestalt das esse(n) | wol / Sy deckten den diesche in eyn | grüne gras / Da qwam eyn Iungling | gerieden Mit bucken vnd trompen | Da wart eyn groß gerüchte Sy rie mit Luder sty̅men Alle die | Ritter die da waren groß vnd cleyn | Sy solden vff ire Roß sytzen an har / Sy solden sich die Iongfrouwe | lassen beschauwen / wan̅ sy das gehabt | wolde han / Vnd wolde sych da myde | ergetzen / Diese wort rieff eyn schilt | knecht durch die stadt montluisan von | geheyß des konnigs von Cecilien vnd | solde sich die Ritterschaff lassen bese Ee man zu nacht esse / Dy furste(n) | daden sich an snellenclich / Mit grosse(n) | kostlichem gewande / Busünen vnd phi lutten durch die gassen / wemr | da were gewest Er hette keyn ander hy begert / Von der Herlicheit die | da was Is waren dryssig greffen da | Vnd vier richer Hertzogy̅ne / Die alle | florentyne gerne hetten gehabt Vnd | eylff hundert Ritter / Dye sich den | selben dag lyssen besehen Nü mocht | eyn iglichs mensche selbs wol bedencke̅
[28v]Von dem phiffen gedöne / Das man | me dann eyn halbe mile weges horte | Der hertzog von venedigen ka̅me in | llewen Herberge mit hündert Ritter | Die vff yne warten / Die alle zu abe̅de | mit llewen solden essen llewe saß vff | sin phert / vnd gerna mit yme / Der | hertzog nam llewen by sich / vnd erbot | yme grosse ere // llewe was der schö= |
|| neste der yrgent da was / Vnd der | gelympigeste / dem man in dem lande | finden mochte / Er hatte vil synne | vnd guder geberde / Das man synen | glichen vff dem mere noch vff dem | ertrich nit enfant Er [schilt] stunt vnder | den andn͛ als eyn furste vmb syn͛ scho} | nde willen bot yme yederma̅ ere / Vier | vnd viere rÿden vor flore̅tyne(n)der Iungf(rau) hin
Wie sich die fursten her̅n vnd Ritterschafft bereiten sich zuberiden vor der konygy̅nen vnd kamen alle vff den plane vor das huß da florentin die konigyn mit Iren Junffrauwen vff was
[Spaltenwechsel] Dye Ritterschafft rieden | zu dem plan zü Sy | qwamen vff das felt | wol gezieret / eyn | huß was da vff ge / vnd was mit | gulden vnd syden düchern behangen | Das selbe huß stunt mytten vff dem | plan / Da vff saß die schone florentyn |
|| Mit zwoylff wol gezierter Iongfrouwe(n) | die alle von kon̅iglichen vnd furstliche(n) | geslechte waren / Vnder den allen waz | florentin die schoneste / Sy hatte eyne(n) | gulden manttel ane vnd eyn gulden | krone vff irme Heubte / An yrer br hatte sy eyn karfunckel steyn | Der lüchtet in dusterniße als der dag | Da florentyn gesmücket was Is was
[29r]nye keyn man vff ertrich wann er | die Iongfrouwe sach / Er wurde von | ir schonde in Liebe enzündet / Sol man | nit vmb eyn soliche Iongfrouwe koinli tornieren wann llewe wirt die | Iongfrouwe an sehen / Er ließ sich ee | zü dode slagen / Ee er von dem torney | wiche / Dann er was von maniger zÿt | in liebe entbrant / vmb dye die yne nye | gesach wann er sy wirt sehen So | wirt er sere stoltz in synen synnen | Vnd so wirt yme syn hertz / dann alrest | Zu recht enzundet | Florentyne die was wol | gezieret Mit ir waren | vil schoner Iongfrouwe(n) | Der keyn was sy were | als schone als eyn kon kint florentyn | vnd ir Iongfrouwen waren vff dem | huse Das sy die gesellen mochten | gesehen beryden Sy werdent sich | alle geyn der Iongfrouwen neygen | Aber mit dem neygen erwerbent sy | der Iongfrouwen nit Sy wolde fru̅t han des künesten der vnder | yn allen was / Sy neygeten faste | zu dem huse / Dye ersten dye sich lie sehen waren von dem lande her Der aers der die Iongfrouwe | sere Liep hait was der erste Mit funff dienern reyt der selbe / Viere | vnd vier neygeten sich geyn der Iong / Des konnigs sone von Her neygete sich geyn der Iongfrou / Er reyt vor vß mit synen geselle(n) | Des konniges son von fryesen neygete | der Iongfrouwen darnach / Er neygete | sich demütklich dar zu zwang yn die | liebe / Darnach neygete sich des konniges | sone von darse / Nach yme neygete sich | ein hubscher Iungeling / Eyns konniges | sone von vngern der hieß wilhelm | mit yme ryeden funfftzig wol erzüget(er) | gesellen Er det syn kogel geyn der Ion abe / Dye Iongfrouwe sagt | noch nie keyn wort / Ane wieder ir | Iongfrouwen Dye sy die gesellen wyste(n) | Da qwam eyn schoner furste von gros gebürte / Der was eyns keysers |
|| sone von Constannopeln / Mit yme | ryeden zwey hundert wol erzügeter | Ritter / Des selben keysers sone da ich | uch ytzunt von sagen / Er bot der Iongfr(rau) | grosse ere / Dye selben vier konnige rye vort zu montluisan zwoilff gref ryeden yne hinden noch / Dye ware(n) | alle von Sawohen lande Sy hatten | viel phiffer vnd busuner mit yne das | gedone was gar grosse yglicher Herre | hatte syne gesellen mit yme / Sy qwa vor die Iongfrouwen / Vnd neyge der Iongfrouwen Züchteclich / Sye | ryeden vort zu montluisan Nach dem | reyt der hertzog von calaber / Er neyge dieff geyn der Jongfrouwen / Noch | dem reyt ein he͛tzog von genis der sere | hoffartig was / Er meynte synen gliche(n) | were nit vff ertrich Er was wol gezie Er neygete sich gein der Iongfrouwe(n) | fflorentyn die sagde heymlich wieder | ir zwoilff Iongfrouwen vff myn trüwe | das ist ein wol stander zuchtig man | Ich han synen glichen noch nit hie gese Aen des keysers sone geviel myr | ouch wol weren sye beyde küne / Das | sÿ den torney gewynnen konnen Mich | duncket ich were da wol beraden den | eynen vnder den zweyen / Die iongfr(rau) | sprachen Iongfrouwe ir redent wislich | Aber es en soll nit noch uwerm will gene / Wer den prÿs gewynnet | Der sol uwer Hußwirt sin / Das ist war | sprach florentyne Ich han gode gelobt | keynen man zu ne̅men / Dann die blü der Ritterschafft vnd han myme | liebe gegeben dem der in dem torney der | künest ist Got wolle mir mit syn͛ gnade(n) | helffen Daz der zweyer eyn͛ sÿ Also | sprach die schone Iongfrouwe / Darnach | kam hertzog Ra̅mont von venedien by | dem reyde der liebe Llewe / Als balde er | die schone Iongfrouwe ansach mit liebe | wart yme syn hertze enzundet Er wart | vmb sine ougen roder dann eyn flamme | Er saße vff syme pherde nieder͛ dann | der hertzog / vnd dede syne kogel abe gey̅ | der Iongfrouwen / Er was groß lang | vnd slecht wol gemachtes lybes / Syn an was formyeret als eyn bylde / Er
[29v]was eyns Halben fußes lenger dann | eyn ander | Als balde yne florentyne | an sach / Sy sprach zu | yren Iongfrouwen / Der | ist der schoneste den ich | noch gesehen han Ich | gesach nye schoneren | man Ich gleube synen glichen Lebet | nit vff ertrich Ach maria godes müd(er) | es ist schade das er nit von grosser | geburt ist / Das er nit lande vnd lude | hait Ach A mich er ist zum torney nit | wol geryeden / Das phert da er vff | sytzet das ist cleynes schatzes wert er | schynet arm syn In syme gewande wer | er als küne als schone Als er ist Mich | beduncket ich wolde keynen liebern | dan yne / Aber mich beduncket er sy | eyn Arme geselle / Des ist myn Hertze | bedrübet / Der Iongfrouwen eyne spr ir redent dörlich Ich gesach Hude | nie keynen weder konnig noch hertzo oder Ritter der mych an angesie bas duncke geborn syn / Dann | der von ir sagt Got wolle yne behüde(n) | Er ist eyn schone Iungeling von gu geberden vnd schynet wol eyn | kun man syn / Das küne Hertze ist | noch der cleydunge nit zu erkennen | Dann es ist yn dem libe / Als es got | gemacht hait / vff myn trüwe sprach | fflorentyn du redest wol / Des gesel schonheyt enbornet mich als sere | Das ich gerne wissen wolde von was | art er were / Aber syn schonde enhylfft | yne nit Er gewynne mich dann mit | dem swerte / Got wolle yme konheid | vnd stercke geben // Das er in dem tor den prys gewynne / So were(n)wir | Zwey ein schon par lude / Dann er ist | schone als bin ouch ich Also sprach | die Iongfrouwe wieder ir dienst Iong | Also redt florentyne von | den hrn͛ wieder ir Iong / Der hertzog | von venedigen hilt stille | vor der Iongfrouwen |
|| llewe sach fflorentyn an / vnd gedacht | liebe Iongfrouwe Ir hant mich in uwm͛ | strycke gefangen / Ich sehen üwern lyp | vnd antlitze Als wol geziert das ich | wol heyssen gauch / vnd dore / das ich | des gedencke Ir werdent mich versme Ich gewynne/üch danne mit myn͛ | stercke / dann hie ist so vil volckes | das ich wenig dauwe Ich byn der | aller snödest der Hye ist Ich han dor vnder standen / wist es yder / So mir got dye lude wurden | myn spotten / Got segene dich du lieb͛ | büle / Da myt neygt er sich | DA fflorentyne den scho llewen angesach | die liebe schosse ir in | yre hertze / Dar zu sy | ouch genaturet was | Dann ir hertze sagt ir llewe solde ir | werden fflorentyn stunde vff geyn | llewen / Vnd hylt in ire hant eynen | fryschen Rosen krantze / Vnd lende | sich uber das fenster / vnd bode das | scheppel eyner ir Iongfrouwen / die | bade sye heymlich das sye yn llewen | gebe / Dye Iongfrouwe warff llewen | das scheppel herabe / Das entphing | llewe mit frolichem hertzen / vnd fra die Iongfrouwen weme das | scheppel solde / Abe es dem hertzoge(n) | oder yme solde / Sy sprach der krantze | sol uch lieber / myn frouwe des kon̅igs | dochter schickt yn üch / Da satzt llewe | den krantz vff syn heubt / Er hette | den krantz nit vmb eyn lant gegeben | Er neygete der Iongfrouwen die yme | den krantz gab / Dye schone fflorentyn | sach yme alles nach vnd sprach ryde | hin weg lieber bule got wolle dich | behüden Ich wolde vff ertrich nit me | begern / Dann dynen schonen lyp vnd | antlitze das ich sehen grosser richtum | enwolde ich nit me begern / llewe sach | die Iongfrouwe gütlich an / Der hertzog | von venedigen nam das war / Er sprach | zu llewen dugentlichen von uwer
[30r]schonheyt wegen wirt üwer begert | Das ist eyn groß vorteyl Herre sp llewe were ycht vngestaltes | an mir / wolt mir das got wandelen | Ich solde yme dancken hat er mich nu̅ | wol gemacht Des sol ich yme deste me | dancken Mit den wortten ryeden sy | zu montluisan / wieder In die stadt / | Die andn͛ hrn͛ vnd Ritterschafft bery sich alle vor der Iongfrouwen | Ir yglicher düchte sich der weydelich llewe Reit vor syne herberge // vnd | stunt abe vnd bad die herren alle | by yme zu bliben / von phiffen vnd | busunen was da grosse gedöne / Der | hertzog von venedien bleyp bÿ llewen | vnd saß vor an nieder / der furste vo̅ | Tarante saß darnach by yne / Darnach | der babest von rome / Der hait mit ym | viel lude llewe bode es den herre(n)wol | Er konde yne baß ere erbieden / Dann | yeman der da was / Er satzete in eyn | graß die herren / vnd die Ritter alle | Der herren iglichem gab er eyne(n)rose̅ | krantz / Vnd grußte iglichen gütlich | Synen wirt vnd der wirtynne en | bot er grosse ere / Die phiffer piffen | zu ersten gange | DEr hoiff was herlich | den llewe hyelde hun Ritter hait er ane | die fursten / Das erste | gerichte was von vö vnd Capphan | Das ander was halgense vnd pahen | Lutterdranck vnd yppocras was da nit | vergessen / Den knechten gap man esse(n)vnd dry̅ckeζ | glich den hrn͛ / Den piffern gab man | kostliche gabe llewe bewyset sich will vnder den luden / Der hertzog | von venedien ryeff llewen / vnd sagete | yme heymlich wiltu myn diener syn | Vnd wilt mir dienen als eyn fro̅man | Als ein getrüwe diener syme hrn͛ von | recht dienen sol / Ich wil dir groß lant | geben / du solt nu̅merme arme werden | Du woldest dann zu eyme schalck wer Eyn burg wil ich dir geben die |
|| beste in myme Lande / Vnd dar zu alle | Iar hundert phont Ich han eyn nyfftel | wil ich dir geben / wiltu myn geselle | sin zu diessem grulichem torney Hre͛ | sprach der Ionge llewe / Hant ir vß | gesagt / Soy wil ich üch antwurten | Ja sprach der hertzog die antwurt hore | ich gerne / So horent lieber herre | was ich üch sagen wil Sprach llew | Ir solt sicher syn / das ich das gerne | dun wil / Das ir an mir begert daz | wil ich nit vß slagen / Also ferre wa̅ | dieser herlicher torney eyn ende hait | Ich neme nit konnig salmons gut | ichs dede / Der torney were dann | gescheen / wolt ir mir affter dem tor soliche gabe geben / So wil ich | uch das zu den heyligen sweren / daz | ich üch getrüwelich dienen wil / Aber | wissent das ich morn nie̅mants eygen | wil sin / vnd wil uch sagen warvmb | ich üch das nit zu sagen / Der torney | wirt gruwelich als mich beduncket | llieber Hre͛ verlüre ich uwer Roß od(er) | zwoilff oder dryzehen oder funffzehe(n) | Mich duncket uwer hertze wurde be / Noch soliche grosse verlust | als billich were Wer verlüset ane | gewynne der verlüset synen namen | Verliese ich das myn so darff mich | niemant schelden / Dar vmb wil ich | diesen torney alleyn syn / vff myn | truwe sprach der hertzog vwer rede | komment von grossen synnen / Der | Hertzog sprach zu llewen ir hant myr | nit dorlich geantwurt Ir sint nit vo̅ cley geslechte ko̅men / Den Rosen kra̅tz | den uch florentyn hyesse geben hait | üwer Hertze enwenig beko̅mert Mich | duncket ir habent eynen schonen bü vß erkorn llewe sprach Herre | lassent üwer spotten sin Morgen | wirt man wol sehen / wer der künste | ist Ich sage is nit von mynen wegen | Byn ich wol von cleyner geburt / So | wil ich doch myn phert wahen Vnd | verliesen ich das phert das sage ich | üch vor ware / So müß ich wieder in
[30v]Lamparten zu fuß lauffen / Ich finde | dann ymant der mir gutlich düe vnd | mich vff neme zu̅ diener / Der hertzog | sprach wieder lewen An funffzehen ph wil ich üch nit lassen kiesent | ytzunt vnder miner Ritterschafft vmb | des willen das ir deste sicher syt Da | lewe das hort er danckte yme sere | vnd sprach sehen ich üch vff dem plan | zu fusse sten ich wil uch helffen noch | myner moge Des danckete yme der | hertzog sere / Die redde dryben sy bis | das man zu abende gaß / Dar nach | enzundet man die kertzen yederman | wolt die vrten bezalen llewe swür | by der megde son niemant solt eyn | heller bezalen / Der wirt begonde der | wort gar sere erschrecken / Er lieff | zu syme wybe vnd rumet ir in ey̅ ore | Ach Amich ich werden rasen / Dye frau erschrack vnd sprach warvmb | hußwirt ve das wil ich dir sagen wir | han diesen abent me geborget / dann | ich vnd alle myn geslechte han zu be / vnd hat llewe dar zu ihesus ge / Alle die geste die hye Inne | gessen han / Das nyemant nicht solde | gelden / wie sol vns vnser gut nü wi werden / Er hat nit me Hie Inne | dan eyn hinckende phert / Das nierge(n) | ko̅men en kan man drybe es dan mit | geyscheln / Das ist ye eyn cleyne wyn / Da die frouwe das hort sy wart | gar Zornig Lieber hußwirt habent gü gedolt / Du mogest solige dinck dry das du din leben dar vmb gebest | Dann es ist also vil guder Ritterschafft | hye Inne das vnser rede nit endaug | man sol sich vor bedencken so man dor düt Ir mochtent solich ding in dies͛ | geselschafft dün Das ir das leben moch darvmb geben zu diesem v͛lüst | habent güden müt ffrauwe sprach der | wirt eyn böse Iar gehe üch an Ir trö mich alles mit üwerm smeycheln | Verliese ich nu ir dut dorlich / Dunt die | dure zu das niemant vs ko̅me / vff daz | yederman bezale was er verzert hait | Das dün ich nit sprach die frouwe Ich | wil zu der geselschafft geen vnd frolich | geberde han / Der Iungeling ist von sö geberde / Das mich duncket das |
|| wir nit daran verliesen / Er wirt morn | zum torney vil roß gewynnen / Das er | vns desta baß sal bezalen / vnd gebe ym | got glucke das er fflorenty̅̅nen gewy̅ne | So möchten wir alle zu grossen eren kome(n) | vff myn truwe sprach der wirt ir habt is | geraden Zu montliusan ist also vil ritter / Die bas geschickt sint soliche dinck | zu erwerben / vff myn trüwe sprach die | frouwe / were er eyns kon̅igs son er möcht | nit schoner gesyn Ich han nye keyn hub man gesehen / Got der wirt yme | noch vil ere zu fügen / Also sprach die | frouwe wieder den bedrubten wirt llewe | ginge vnder den Rittern mit frolicher ge / yederman nam vrloup von llewen | Da der wirt sach das yederman vß ginge | Da sprach der wirt heymlich gent das | üwer yglicher eÿn beyn breche Ir hant | das myn gessen deste vnseliger muͦß | ich sin / Vnd ich han dannoch keynen da̅ck | verdient / Aber so mir der herre den Iudas | in den dot gab Ee llewe von mynen | henden ko̅me / So müß er mich bezalen | oder ich wil yne in eynen torn werffen | Dyederich der wirt was | sere betrubt llewe ging | mit der Ritterschafft | hin vß Des selben nachts | Ließ fflorentyne eyn | Jongfrouwe vff llewen | wartten / Dye Iongfrouw | hat mans cleyder an Sy suchte llewen in | allen herbergen in der stadt / Sy fant | des Hertzogen von venedien gesinde vnd | fragete der gesellen eynen vnd sprach | Es reyde hude ein Iung geselle by dem | Hrn͛ mit eyme Rosen krantze / weystu | icht wo er zu herberge sye / Er sprach | er ist ytze von vns gescheyden / vnd | hat hint eynen offenen hoiff gehalden | Er ist also zuchtig vnd dugentlich Das | ich dich zu yme furen wil / Des danckt | yme die Iongfrouwe sere | Dye Iongfrouwe die gecley was als ein schilt kne | cht die ka̅me in llewen | herberge / Der knecht der | sy dar furt Der sprach der | ist sin wirt / Da mit nam der knecht vrlop | von ir / Sy danckte yme vnd befalhe yne | gode / Da sy in die herberge ginge / Da
[31r]begegent ir gerna den hieß sy dem wirte | ruffen / Der wirt sprach es ist daling zu | nacht Ich kan üch daling ye nit bezalen | der duffel hat mir geraden eynen arme(n)ma̅ | zu herbergen / Der weder heller noch pen̅ig ´ | hat / vnd er wil dannoch alle werlde laden | Is hant hint me dann hundert Ritter hye | Inne gessen / vnd hant alles das gehabt | das ir hertze begert / Vnd er wolde nye nust lassen bezalen Ich han vß gebo͛= | get als wyt die stadt ist / Dar vmb müß | ich nü wol bezalen ane myn danck morn | frü ko̅met yederman vnd wil bezalt sin | Ich meyn du syst ir ouch eyner / So muß | myn lip zu rümen gesnieden werden er | en hat nit eyns hellers wert / Dann eyn | mager hinckend phert / Dar vmb gebe | ich yme nit zwentzigß phennig Er troß | te ytzunt synen watsack / Aber solde er | verkeuffen alles das er hat Er en het nit | sybenzehen phennig wert / Er ist mir | wol zwey hundert marck schuldig / Die | Iungfrouwe sprach lieber wirt nit er Er schemet sich sere erbezelt | uch dann gütlich Ich bin nit her kome(n) | vmb predige willen / dan bedorfft er | morn eyns dieners Ich wolde yme getr helffen Ich weyß wol wie man | Zum torney düt vff myn truwe sprach | der wirt ir redent suberlich Gent zu | yme vnd machent den marckt Sal er | uch ein phert lyhen So müß er by uch | zu fuße gene / Sy sprach Das ist eben | myn meyster / lieber wirt heyssent yne | zu mir kom(m)en | DEr wirt ging noch lewe(n) | Sy nam lewen by der | Hant / vnd ging in ey̅ | gras / vnd satzete sich | dügentlich by yne nyed(er) | Die Iongfrouwe sprach | dugentlich zu llewen / llieber Ritter | horent was ich uch sagen Ich bin keyn | man ich byn eyn frouwen nam / Eyn ny fflorentynen von Cecilien / Der hat | die liebe ir hertze enzundet Ich bin die | üch den Rosen krantz gab Myn frouwe | fflorentyne enbudet uch das ir zu ir | in ir ka̅mer wollet ko̅men / Dann üwer | schonheit hat ir hertze also enzundet | Das sy uch ye wil sehen ko̅ment |
|| heymlich mit mir Ich wil uch zu myn͛ | Iungfrouwen füren / Da das llewe hort | er entferbet sich / Er sprach heymlich | hymelsche ko̅nigynne Sy gest gloubt | in allem dem das du mir zü fügest | llewe sprach Iongfrouwe ist es war | das üwer Iongfrouwe noch myr | geschickt hat Ja sprach sy das sage | ich üch vor war / Gent endelich dan | ich bin zu lange vß gewest llewe | sprach Iongfrouwe das wil ich gn͛e | dün Sy namen sich mit den henden | vnd gingen vß der herberge durch | montliusan vff die burg Marie die | Iongfrouwe hieß die port vff duͦn | llewe vnd sy gingen hin vff in den | sale Der sere schone gezieret was mit sÿde(n)düchn͛ | eyn sÿden banner was vff geracht / Dar | an stunde eyn karfimckel steyn / Der | luchtet in dem Sale glich dem dage | In dem Sale stunt eyn stule mit golde | beslagen Dar vff plag fflorentyne | Zu sytzen Marie vnd llewe gingen in | dem Sale Marie sprach zu llewen | blybent al hie stene / Ich wil lugen | was myn Iongfrouwe düe / llewe spr gent got wolle üch behüden | Maria det wied(er) Iongfrouw cleyder an | MAria ging zu fflore̅tyne(n) | Da sy florentyne(n)sach | Sy hieß sy by sich sitze(n) | vnd sprach maria nit | verhele mir hastu fun den schonesten der | ye vff ertrich kame Ja Iongfrouwe ich | han yn funden Aber mich beduncket ir | dunt dorlich / Das ir uwer synne vff | eynen solichen armen gesellen slagen | Syn wirt hat mir ytze gesworen allez | das er habe / Das en sy nit zwentzig | schillinge wert / Er hat hynacht eyne(n) | offenen hoiff gehalden / vnd hant me | dan hundert Ritter mit yme gessen | Er hat es den luden als wol geboden | Als were er eyn furste / Des hait er | nit eyn heller bezalt / Syn wirt hat | es alles geborget / vnd ist dar vmb | sere bedrübt / Da ich fragete noch | dem Iongen Ritter da meynt der
[31v]wirt Ich were ouch ir eyn͛ die yme | geborget hant / Es hant vil fursten | mit yme gessen / Danck habe er sp͛ch | fflorentyne / Er ist dar vmb zu̅ torney | ko̅men / Das er eyn konnigrich wil | gewynnen / Vnd dar zu eyne schone | Iongfrauwe / wer soliche synne hat | der ist ye von guͦder art eyn verzagt | geburlich hertze gedorste des nit ge / Er wil ere erwerben oder | in armut sterben / Verdient er mich | So wil ich yne vmb syn armüt nit | versmehen lliebe marie hastu yne | ackers bracht Ia Iongfrouwe sprach | Marie / Vff myn truwe sprach Flor | du hast wol gedan Ich wil zu yme | kallen vnd wil erfaren ob er als | vol eren syy als schone als er ist Marie | blib du hie vnd freget yman nach | mir / So sprech ich slaffe / Gent sp͛ch | marie in godes geleyde
Wie Florentin nach lewen schickt vnd | lewe kame zu Ir In Ir kamer
|| Florentyne ging zu lewen | Da llewe die Iongfrauwe | sach Er rieff got an hey̅ | lich in syme hertzen | vnd sprach godes müder | verlihe mir soliche sy̅ne | Das ich Rede das der Jongfrouwe(n)wol | gefalle / Da er sy ane sach / Er viel nye vff die knye / Er sprach liebe Io̅g | frouwe got gebe üch gesunde dage | Geselle sprach fflorentyne sage mir | die warheyt / wye gedarst du als | kune syn / Das du her Inne gest / wer | an erleubniße in myn ka̅mer geet | der muß es swerlich er arnen Gesell | sprach fflorentyne wie darstu als kü sin / Das du in myn ka̅mer ko̅mest | Es en ka̅me nie keyn man me her Inn | llewe sprach Iongfrouwe han ich wied(er) | üwern willen getan / Das wil ich noch | üwerm willen büssen Iongfrouwe ich | han alwege horen sagen / wer sich selb͛ | in gefenckeniß gibt dem euget gnade | zu liebe Iongfrouwe vnd duncket ouch | mich sin busse solt billich deste lichter | syn Vff myn trüwe sprach fflorentyn | Ich wil dalig zornlich müt gein dir | bewisen / Dann ich han so vil dugens | an dir gesehen / Als ich an nie kaynen | man gesehen han Ich han dich liep vmb | din schonheyt / Aber wir mussen vns | scheyden / Du gewynnest mich dan mit | dem swert Im torney gerett ich dir icht | vnd gewynnest mich dan nit So hette | ich myn truwe gefelschet / vnd wurde | versmehet vnder der Ritterschafft dar | vmb han ich nach dir geschickt in | myn ka̅mer Ich bieden dich als fru̅tlich | ich kan / Das du morn zum torney kün | sigest / vnd dich fryschlich mit dem | swert werest / vnd ich globen dir mit | truwen Gewy̅nest du den prÿs Ich | wil dir yne nit nemen / Dann vff myn | truwe myn hertze wurde erfrauwet | wieder fure dir söliche ere Lieb Iongfra got sy uwer lone sprach llewe | Ich han mynen synne darInne gesatzet | Das ich in eren wil ersterben Darvmb
[32r]bin ich ouch Her kommen | LEwe sprach es were | mir eyn groß glucke | Das myr soliche gabe | von üch mochte w͛den | Ich bieden Ihesus der | vmb vnsern willen | gestorben ist das er mir das glucke | gebe Das ich die gabe verdiene(n)möge | wie wol ich nit vil sloß enhan / So | han ich doch eyn hertze das ko̅met in | liebe vß Ich begern von gantze(n)hertze(n) | Das ich den dag gelebete das wir zü | samen qwemen / Liebe Iongfrouwe wolt | ir mich ackers nit versmehen Ich bin | zu dem torney ko̅men vff abentüre | Ich weyß nit wer ich bin / vader | vnd müder han ich nye gesehen / des | schame ich mich / Dar vmb sage(n)ich | uch liebe Iongffrauwe / Abe is dar | zu qweme / Das ir mich desta mynner | versmehet / Doch Iongfrouwe ist mir | gesagt worden / Das ich eyns hertzo son sy / von syme lande gewann | ich nye eyns hellers wert / Were | ich da Inne so were ich eyn herre kan | ichs den falschen verreder an gewyne(n) | Dye mir vader vnd müder verIaget | hant / Das wolt ich got sere dancke(n) | were ich aber nit vmb uwn͛ willen liebe | Iongfrouwe her ko̅men Ich were über mere | gefaren vader vnd müder süchen Ich | wonte ich were eyns fro̅men Ritters | sone Badewin von Munclin ist er gena̅t | Der mich funffzehen Jar gutlich erzoge(n) | hait / Ich han yme alles das verzert | das er hatte zu den hoiffen mit tornye vnd stechen / Mir ist leyt das ich | yne also verdarfft han / Aber kunde | ich icht wieder gewynnen / Ich wolde | is yme gutlich wieder geben / Da fflo den llewen horte / Sy sprach | weret Ir von eyn acker man kommen | So sint ir doch schone zuchtig vnd du= | gentlich | DA fflorentyne llewen horte | Iß schat nit sprach sy das | ir üch selber also scheldent | Ir koment Ioch her wo ir | wolt So stent ir doch als |
|| sult ir eyn konnigrich regieren / wie | heyssent ir sprach fflorentyne Iong= | ffrouw sprach er ich heyssen llewe | wo ko̅met uch der name here sprach | sye Iongffrouwe ich han mynen herren | Badewin horen sagen / Das er eyns | solde Iagen in eyme walde / vnd fant | mich in eyme loch by eyner llewynne(n) | vnd drug mich vff die burg / Die lle die starp vor leyde / Da ließ er | mich llewe Deuffen / Dar nach bat ich | yne das er mir eyn phert keufft / Das | ich hie her zum torney qweme / Da | saget er mir alrest alle myn wesen | Da hub Ichan zu suffzen vnd dachte | in myme hertzen Ich wolte als lange | ryden / Das ich vader vnd müder mo wieder finden Aber üwer liebe ist | mir also in myn hertze geslossen / Das | ich vader vnd müder müß vergesse(n) | Dar vmb wolt ich here ryden / Abe mir | enyche glucke wolte entschehen / Da | ich hie her zu üch reyt / Da begege̅̅t | mir eyn knecht / Der myn vader vnd | müder zwolff Iar gesucht hatte / Da | saget er der Iongfrouwen alles sin | wesen / Aber ich bin her zu montluisa̅ | gerieden Ich han hint alsolich eyn | y̅mes gehabt / das man mich mon͛ | in ein torn muß werffen / lliebe Iong ich han es darvmb gedan / | Das ir mich desta lieber hetten / vnd | ich desta me in dem torney vor wurde | gezogen / Das man nit dorffte sagen | Das eyn arm Ritter synen flyß vff | uch geslagen hette Jhesus möchte | mir wol soliche glucke geben Glich | dem richesten der zu diesem hoff ist | Dar vmb byt ich uch das ir nit vor | übel ny̅ment / Das eyn arm Ritter syne(n) | flyß vff üch geslagen hat Ir solt | mir nit die scholt geben Sonder der | liebe / Vff myn truwe sprach fflorenty̅ | ir syt also dugentlich / konde ich mit | eren Ich wolde üch morn zu kirchen | furen / Dan ye lenger ich üch horen | reden ye lieber ich uch in myme her han / Zu uwer schonheit han ir | süsse redde Min hertz sagt mir ir syt | nit von böser art Ich wil üch morn
[32v]rich gewant geben vnd groß gabe | vnd vil harnesch den besten harnesch | den ich finden Ich wil uch geldes gn geben Das ir selber phert keufft | Das ir nit dann zu dem torney frolich | gebare̅t / Das ir myn lip vnd liebe | gewynnet vff mich ich wil uch zu | dem pryse beholffen syn / Dar vmb | wil ich uch lassen herlich cleyden Iong sprach llewe lassent das ge / Dann ich han gesworn / Das | ich phert vnd harnesch nit sol han | Ich habe is dann zu dem torney gewo̅ / Man sol von rechts wegen eyne̅̅ | man loben / Der mit bösem gezuge gt | ding macht / Dann der mit gudem gezü böse ding macht / Nü horen ich sp fflorentyne das uwern glichen | nit enlebet Ich bieden uch lieber | bule / Das ir wolt gedencken / Das | ir morn frysch an den torney slaget | Da stieß florentyne llewen eyne̅̅ ring | in syne hant / Der steyn dar Inne | was noch werde nit zü vollen achte(n) | llewe nam die Iongfrouwe gutlich | in sine arme vnd wolle sy kussen | Da werte sy sich / Doch leyde sy das | darnach Sy fragete llewen dügentlich | wye sy yne morn in dem torney er= | kenne(n)solde / Iongfrouwe sprach le das wil ich uch sagen / vff myme | helme sol der Rosen krantz stene den | ir mir hiessent geben Vff myn trüwe | sprach florentyne ich hiesse yne üch | geben / Die wile ir der schonest ware̅t | der da was Nü biede ich uch das ir | na by mir torniert / vff das ich üw͛ | wesen moge gesehen / Iongfrouwe | sprach er das wil ich gerne dne | Sye stonden da so lange by eynander | Das sy den wechter horten den dag | an ruffen / Da kame Marie zu yne | Vnd sprach Iongfrouwe es ist zÿt daz | ir in uwer gemach geet Marie sp͛ch | fflorentyne ich müß vor slaffen vff | myn truwe sprach marie es ist zÿt | Das ir vffstent dann der dag schy über alle Ach marie wie han ich | als ubel gefaren / Das ich llewen als |
|| Lange hy Inne behalden han Ich han übel | an yme gefaren Er kan sich zu hant | zum torney nit geüben / yme wirt als | swere das er nit gedun kan / Iong= | ffrouwe sprach llewe des geswigent | were ich viere dage by uch mich wurde | nit slefferen / Dann die liebe sterckt | mich das es mir nit schadet ffloren sprach zu lewen legent uwer heubt | eyn wenig nieder vff eyn kussen / Ich | wil uch wol dann wecken wan es zÿt | ist üwer wirt hat sin düre beslossen | Dar vmb sloffe hie eyn wenig vnd ver mir dieß bede nit So wil ich ouch | gene rügen / Iongfrouwe sprach llewe | ich dun was ir mich heyssent / Dann ich | wil ye wieder üwern willen nit dn | Da lacht sich lewe eyn wenig nieder | Nü horent was florentyne wart ge Sy rieff marien Ir Iongfro zu vnd sprach Marie du must | eynen knecht bestellen / Der do gee in | lewen herberge / Vnd sage dem wirt | was das kint verzeren wolle / Das er | yme des gnug bestelle / Vnd verzert | er als vil gelts als eyn starcker man | gedragen kan / Das wil ich yme alles | bezalen / wan̅ der torney geschiet aber | wol den danck in dem torney nu̅̅mer ver / Er sol nit vmb sust her geryde(n) | syn Ich wil yme ye sin schult alle beza Als Marie das von ir Iongfrouwe(n) | also horte/ Sy Rieff eym schiltknecht | dem sy wol geloubt dem sagt sye der | Iongfrouwen willen / Das er zum die dem wirt ginge / Da das der sch knecht vernam er ging zu stunt | vs der burge geyn montluisan Als | lange bis er die herberge sach Er clopt | gruwelich an die düre / Der wirt hatte | des nachtes nit gesloffen vmb lewen | willen / Des er alles gewarttet hatt | Der wirt die nacht bynoch von synnen | ko̅̅men Er gab syner hußfrouwen me | dann hundert streyche vnd sprach | hüre morn müssen wir hin weg lauffe(n) | Der Iong schalck kompt nu̅me͛ herwidd(er) | Er hait vns verdarfft verflucht sy dem | der yne hat gemacht morn wirdest du | sehen wie es vns geet / Dan̅ man wirt
[33r]mich in eynen torne werffen / Da slug er | sin wip aber mit fusten / vnd her wuste | eyn seyle sich selber zu hencken / Das | werte yme sin husfrouwe sere schryende | Sy sprach liebe huß wirt vnser gast | kompt Syn knecht hat sin alle diese | nacht gewartet / Du lugest sprach der | wirt hette ergen guden synne er were | lange ko̅men / Da hort die frouwe vor | der düre cloppen Hore Hußwirt ich hore | eynen cloppen / Der wirt sprang vß syne(n) | bette / Das er bynoch eyn beyn hat zur / Da er die dure vff dede / vnd | lewen nit en sach Er wart so betrübt | Das er die düre als hart wieder zu slug | Das er dem schilt knecht sin hertz by noch | zurslagen hait / Der schiltknecht sprach | hab dir eyn böse Iar weres nit vmb myn͛ | Iongfrouwen willen / Die mich her ge hat ich sluge dich ytze dot laß | dir zu sprechen oder es gerüwet dich | Ich bin vmb dins nutzes willen herkom Als das der wirt hort / Da erschrack | er sere Er dede sin dure balde wieder vff | Vnd sprach Liebe geselle verziege mir | Es aß nechten ein Iung Ritter by mir | Vnd Hielde eynen offenen hoiff / Aße der | hertzog von venedigen mit yme sprach | der schiltknecht Ja sprach der wirt er | ist aber hin weg Jch kan nit erfaren | war er sy Der schilt knecht sprach die Hore was ich dir sagen Myn Io̅g | frouwe fflorentyne enbudet dir mit mir | Sy hat so viel gudes gehort von dem | Iongen gesellen / Das sy viel vmb syner | dugende willen / Das du yme gnug be / Du solt yne an zehen dusent | marck nit lassen / Das wil dir myn Iong alles bezalen / wilt du mir nit | gleuben / So wil ich dir morn das gelt | brengen / Ober wol den prys Im torney | nit gewonne / So wil myn Iongfrouwe | dannoch vor syn bezalen / Der wirt kant | den schiltknecht wole / Er entphing in | syme hertzen so grosse freude / Das sye | nit zu sagen was Er sprach zu̅ schilt | knecht Ich wil gerne dun alles das | myn Iongfrouwe heyschet / vnd alles daz | das der Ritter gedar heyschen / Das wil | ich yme gnug bestellen / Da ginge der | schiltknecht wieder hinweg / Der wirt | lieff zu syme wybe vnd helset vnd kuste | sye |
|| sy DEr wirt sprach Iongfrouwe | ich bin nü zu fryeden | ich weyß wol vmb vn gastes wesen / So | wirt vns vnser Iongfro rich vnd selig ma / got hat yne vns her Inne gefüget | Da sagt er syner husfrouwen / wie yme | syne Iongfrouwe enboden hatt / Die frou sprach du hast mich sere geslage(n) | Das wil ich yme morn clegelich clage(n) | husfrouwe sprach er des endust du nit | ob got wil / Dar vmb neme ich nit als | guds als wir han / Dann du solt yme | morn frolich entgeyn gan // Vff myn trü sprach die frouwe myn hertz hatt | myr alzÿt gesagt / wir sollen sin geeret | werden llewe lag vnd slieff in der Iong ka̅mer fflorentyne sach yne | alle gütlich an / Da die sonne vff ginge | Da weckte sy lewen dugentlich vff vnd | sprach liebe Lewe nü dü dynen harnesch | an Ich bit dich vmb gods willen das | du den danck verdienst / Als lewe die Iong hort / Er sprang vff sin fuße vnd | sprach liebe Iongfrouwe habt ir mich ock͛s | nit zu lange lassen slaffen Sytzent | ackers die gesellen nit ytz vff den rosse(n) | Neyn sprach fflorentyne es ist noch zÿt= | lich Sye ließ guden win vnd lutterdra̅ck | brengen lewe vnd florentyne assen eyn | soppe mit eyn ander lewe nam vrlaup | von florentyne(n) Liebe Iongfrouwe gebt | mir vrlaup / Vnd bydent got vor mich | Sy sprach ich biede got der am crütze starp | Das er uch soliche stercke vnd crafft gebe | Das ee Conpletten zÿt vnser beyder wille | geschee / Da schiet lewe von dannen / Er | kam als heymlich hinweg / Das sin nye gewar wart Ane die marie die die | dinge alle wol wiste llewe ging vs der | burge gein montluisan in die stadt | LEwe ging zu montluisan | er hat grosse gedone von | busunen vnd phÿffen ritt(er) | vnd knecht daden sich an | Die knechte bereytten die | rosse / Die vier konnigs | süne die bereytten sich Die greffen vnd | die hertzogen daden sich ouch an Als das
[33v]Lewe sach da ylte er zu siner Herberge | Er fant sin phert bereyt Da yne der | wirt sach Er lieff yme entgeyn vnd | sprach syt got wilkum lieber herre | Alles das daz ich han / Das ist in üw͛ | gewalt begert ir icht das wil ich | zu stunt bereyden / Dwile ir ÿm torney | sÿt / wolt ir halden eynen offennen | hoiff Als ir nechtent dadent So byde | ich ch durch got nit spart mich | Ich wil uch an zehen dusent marck | nit lassen habt ir nit zu bezalen wan̅ | der torney geschiet / So wil ich üch | des qwyt lassen / Ich han so vil duge̅ an üch gesehen / Das ich alles daz | ich han in üwer gewalt stellen be ir yrgen eynen rosses / Das | wil ich üch keuffen lieber wirt spr llewe des danck ich üch sere lewe | wart sich Innerlicher verwonde͛n das | yme der wirt so vil fruntschafft er Er gedacht myn wirt was nechte(n) | so sere bedrübt / Das er vff synen bey kume mocht gestan / Da sprach | llewe mit honlachende munde zu dem | wirt / Gent keuffent mir fleysches | brodes vnd wynes vnd dar zu fie / Das alle die zü montluisan | gnüg haben zu essen Das konnige | hertzogen vnd greffen Ritter knecht | burger wybe vnd kinde alle gnüg | haben lieber wirt haben ir nit geldes | so borgt es vß lieber herre sprach | der wirt da vor ensorgt nit Alles | das ir geheyssen habt das wil ich | gerne dün Gerna ging heymlich | zu llewen / Vnd sprach lieber herre | wes gedenckt ir / Das ir solich groß | gut vff dragt / Ich besorgen wir mü vmb die schult hinweg lauffen | Bedenckt uch vmb gods willen lieb͛ | llewe sprach zu gerna habe gedolt | Ich sorgen me vmb lude mit mir zu | essen Dan ich vor das gut sorge liebe | gerna ich weyß wol was ich zu scha han / Da myde wil ich swigen Da | ginge lewe zu syme wirt / vnd bade | yne gutlich / Das er menlich cleyne |
|| Vnd grosse lude mit yme zu essen | Der wirt sprach gerna da vor en nit / Da dede sich llewe snelleclich | an / Er dede vmb sins vader badewins | gulden sporn / Er dede yme reichen | synen helme / Dar uff bant er den | rosen krantz den krantz bant er als | veste / Das er nit kunde abe gefallen | Vnd dede yme syn phert dar füren | Zum thorney was keyn heslichers | nit llewe sprach zum pherde ich | biede got / Das ich Ee conplet zÿt | eyn bessers gewynne(n)wann du bist | Aber vmb des willen der mich dir | geben hait / So wil ich dich rÿden | zum torney bis ich eyn bessers gewy̅ / Gerna gab yme das swert in | sine hant / Da kame llewe vff den | marckt / Da manig herre vnd ritt(er) | was // Sye sahen alle llewen an | Eyner sprach zum andern / Das ist | eyner schoner Iungeling er ist ye | zu syme alder wol gemacht were | er wol geryden vnd hette lude ge= | ng Er wurde noch hude manig | roß gewynnen / Das hort llewe | wol / Doch reyt er vorbas / Der kon zu Cecilien dede schryen durch | montluisan / Das nieman keynen | zorne bewysen solde Als lange bit | sye vff den plane kemen
[34r] Wie sich die fursten Hern vnd Ritterschafft bereiten vnd vff den plane Zum thorney ryeden Vnd samete(n) | sich vor dem Huse da florentin die königynne mit Iren zwolff Iunffrauwe(n)vff saß den torney Zügesehen
DEr konnig dede vff trompen/ da reyt ye | derman zu fflorenty zü fflorentyne | sasse vff irme huse | mit yren zwoilff | Jongfrouwen vor ir Hinge eyn gulde(n) | krone in dryen syden seylen / Das bez wer den prys gewynnet | der sol haben die Iongfrouwe / vnd eyn | gantz konnigrich noch dode des kon̅igs | Der me dann Hundert Ierig was | Der konnig von Cecilien stunt by sy dochter / vnd da by eyn furste | von Taranto / Der wolde ouch zu sehe(n) | Sye sahen zu der Ritterschaffte dar | Sich stalte zum torney / Die Ritt(er)schafft | || | Rieden vß montluisan / Da mochte | man manig schone roß gesehen han | Pyffer vnd busuner hatten groß gedöne | yglicher herre hilt sich vff eyn syte | Dye andn͛ abenturer gesellen hilden | ouch vff eyn syte / Dar kame ouch le vnd sin knechte / der nit viel was | Aber got schickte /yme zu eynen ge keyn getrüwer vff ertrich nie | kame / Das was eyn Ritter der hat | ydel wyß an / Der wyß Ritter reyt | zu llewen zu / vnd rieff llewen duge̅ zü / Hore lieber geselle was ich | dich bieden wil Ich han keyn geselsch Dann alleyn got Mich bedunckt | ir haben ir ouch nit vil / Lieber frunt | sprach der wyß Ritter keyn geselle
[34v]daug alleyne Zum torney / Dar vmb | wil ich mich zu üch gesellen / vnd wil | uch des zu den heyligen sweren / was | ich gewynne das sol halb uwer syn | Vnd was ir verlyeset das wil ich | halb gelden / llewe sprach herre hort | was ich uch sage Mich beduncket ir sÿt | eyn byderman Ich wil uch gerne zu | eyme gesellen han gewynne ich den | prÿs Im torney So wil ich florentyn | beuor vß han / vnd wil das kon̅igrich | glich halb mit üch deylen / Der wyß ritt(er) | sprach es ist mir liep / Da globt ir eyner | dem andern | N wil ich üch sagen wer | der wyß Ritter was als | das die kronica wyset es | was des Ritters geyst | den lewe vß des wirtes | huse name vnd det yne begraben Er | was von godes verhengnisse llewen zu | helffe ko̅men llewe hat yne vsser pyne(n) | gelost / Dann als lange er in diederichs | des wirtes Huse hing So enkonde er | nit zu ruge kom(m)en / Dwile nü llewe | das gelt vor yne vß gab / vnd die messe | vor yne geschahen So erbarmete sich | got uber yne / vnd schickte got den | wyssen Ritter wieder zu troste / dar | vmb das yme llewe vor zu rügen ge hatte / llewe was des gesellen | fro Der wyß Ritter swre yme getrüwe zu helffen / wer llewen an sach | der spotte vnd gylte sin / Sy sprachen | er sol vnser Iongfrouwe haben Ia der | sy yme gebe vß syme pantzer mechte wol eÿn hasen garn / Syn roße | steet als eyn acker gule / Also spotte | yderman lewen / llewe sprach ir herren | ir habt vnrecht vff myn truwe yder en ist nit rich rosse zu keuffen So | en hat nieman als viel als er gerne | hette | Lieben Herren sprach lew | lassent uwer gylen sin | verliesen ich myn phert | Zum torney So wer mir | leyt das es besser were | wie wenig eyn arm man verluset so | betrubt es yne doch Vff myn vnser triuwe sprachen |
|| die Ritterschafft er hat war / Da rie sy mit eyn ander Zum plane Zü | fflorentyne ersach llewen / vnd den | wyssen Ritter der syn geselle was | Die Iongfrouwe gedachte in yrme her Ach das er nit eyn besser phert | hait Ich Es bedrubt mich / Das sin | phert so hesselich ist Ich biede got von | hyemlrich / Das ir Im torney den prÿs | gewynnet vff das ich uwernt halben | icht vermeret werde Also bat die Iong got flißiclich / Die Ritterschafft | wurden Zu Rade were eyn abeslüge | Der solt sin rosse zum banner füren Da | sye die Rosse zum banner wolden füre(n) | Das gefiel menlichem wol / Sy steckten | das banner vff eyn hohe gein der burg | zu vff das die Iongfrouwe sehe wer | die rosse dar fürte | Sy steckten das banner | vff ein hobel / Der kon̅ig | von Cecilien ließ vß | rüffen / nieman solde | so gedörstig sin / was | man rosse zum banner furte / Das da nie dem andern das syne neme / oder | er müste darvmb sterben / Darnach hhieß | der konnig das horn blasen / vnd hub | sich der torney an
[35r]
Wie sich der groß thorney vor montlusan erhube mit manchen fursten Grauen her͛n Ritter Vnd
| knecht die abestonden kunlichen vmb florentine(n)willen zutornern vnd ir Igklicher hoft die konigyn
| zugewy̅nen
|| zu des keysers sone / Des keysers sone | achteitt vff sye als vff eynen geschelte(n) | appele / llewe gab yme vnder sinen ge solichen streych / Das er an dem rosse | hing / Der wyß Ritter stieß yne vollen | her abe llewe nam das roß mit dem zau vnd furte das uber aller syner ge willen Zum banner Zü fflorenty̅ | sprach wieder marie Sehent ir das hait | llewe gedan Er hat des keyssers sone | nieder geworffen / Vnd furt dar zu das | rosse hinweg / Des dinges wil ich dalig | vergessen | lEwe furte das rosse zum | banner Zu / vnd hette es | vmb groß gut nit geben | llewe saß vff das selbe | Rosse vnd schickt syme | wirt den alden gule lewe | [Seitwenwechsel] | Rant wieder zum torney Zu Er sl zweyn Ritter dar nieder der roße | furte Gerna Zum banner Zu / Der | torney was grulich / was vor llewe(n) | kame das slug er nieder / lewe kame | mitten in den torney tuschen zwene her Der was eyner des konnigs sone | von hermyn / Der ander eins konnigs | sone von vngern / Die zwene tornierte(n) | mit eyn ander lewe begreyff sye bede | yglichen in eynen armen Vnd hub sy | bede vß den sedeln uber yren willen | Vnd warff sy wieder die erde Des v͛= | wundert sich ÿderman / Der wyß Ritt(er) | furte die Rosse Zum banner Zu uber | yrer gesellen aller willen / Da gediege(n) | die Ritt(er)schafft alle vber lewen vnd | slugen yne sere mit kolben vnd swer lewe werte als eyn küne man | Syn knecht gerna halff yme getrü Des konnigs sone von Tharse | kame an lewen / lewe wart sin ouch | girlich begern / vnd slug des konnigs | sone dar nieder / Er nam das rosse vnd | furte es zum banner Zu / Herre got | sprachen die gesellen wer ist der ritter | Der in diesem torney so grülich lebet | Vor siner stercke kan sich nieman vor | waren / Vnd ouch vor dem wyßen Rit der yme alles hilffet Die zwene | werdent den prÿs gewynnen / fforen Rieff iren zwolff Iongfrouwen | by ein ander Sehent hie eÿnen künen | Ritter Er hat vff syme helme eyne(n)ro= | sen krantze Der duncket mich ym tor recht dün / Vff myn truwe sprache(n) | die Iongfrouwen / Vns duncket es ensÿ | keyn besser Im torney fflorentyne dan gode in yrmen hertzen / Sy gedachte | Ach lieber bule Ich huffe myn begirde | werde nü erfullet | Florentyne sach llewen alle | zÿt an / lewe hat gereyd | zehen Rosse zum ban gefurte / Das snöde das dar vnder was | Das was eyns greffen gewest / Dann | lewe begert der grossen vnd liesse die | cleynen faren / Der hertzog von genis | horte sagen wie das lewe das gerüchte | hett / dar vmb wart sin hertze betrübet |
|| Dann er hat florentyne von gantzem her liep Er sprach ich wil dar vmb | sterben / oder lewe muß din prÿs ver Er Rante uber lewen selbe zehe̅de | Vnd slug grulich uff yne mit kolben | vnd swerten lewe slug vmb sich mit | beyden henden / Der wyß Ritter kame | von godes verhengnisse / vnd slug den | hertzogen nieder / Vnd dar Zu vier | andern gewan er die rosse an lewe | vnd gerna namen die rosse vnd furten | sy zum banner Die ritterschaffte ra̅t | yme alles nach Aber es enhalff sy nit | Er furte die rosse uber ir aller willen | hinweg lewe bestalt vier knecht die | yme der Rosse hudten Der konnig von | Cecilien der heinrich hieß / Der Rieff | siner Ritter schafft zu Sehent dem | künen Ritter Zu / Der eynen Rosenkra̅tz | vff syme helme hait Die sprachen hr͛e | wir en loißen nit wer er sy Dan̅ er ist | der künest / vff myn trüwe sprach | der konnig Mich duncket er sÿ hertzog | oder greffen geschlechte / Man sol yme | die ere vnd prÿs nit entfremden / vff | myn truwe gewynnet er den prÿs so | sol er yne ouch han lewe sach fflore̅ | tyne dicke an Davon gewan er gros muͦt vnd stercke Der wyß ritt(er) | folget yme alles nach llewe begert alle | zÿt der Richen vnd ließ die armen | DEr hertzog von calaber | vnd der hertzog von | venedigen die gedie zu samen Ir eyn͛ | gab dem andern mani grossen streych | Dem hertzogen von Calaber kamen sin | gesinde zu helff Sye hetten den her von venedigen vff die erde | geworffen En were Lewe nit da gewest | Dann lewe sach den hertzogen von ve vnd ylete snellich zu yme | Er gab dem hertzogen von Calaber | solichen streych vff sin Heubt Das | er hertzog Rymon von venedigen | faren ließ / lewe warff den hertzoge(n) | von Calaber nieder / vnd nam das roß | In die hant das bode er dem hertzogen
[35v]von venedigen / Aber der hertzog wo das nit nemen / Er sprach lieber | sone fure es zum banner got danck | uch der ere die yr mir erbiedt Ich | hatt binoch gesichert wert yr mir | nit zu helffe komen Ich wolde nöde | vff üwerm schaden sin / Dann was ir | gelobt ha̅t das habt ir mir gehalten | Also sprach hertzog Rymon von vene wieder lewen / Der Hertzog von | Calaber saß vff eyn ander Rosse Er | fragete sin gesinde balde / wer ist der | Der mich vff die erde warff / vnd mir | nam myn rosse Das ich sere liep hat | Ich han hüde synent halben verlorn | Ere vnd herschaffte vnd der viel | vnd noch viel me dar Zu / vnd die | die in myme Hertzen lange gelegen | hat vmb der willen diesser torney | geschicht / vnd dar zu eyn gantz kon Das ist die schone fflorenty̅ | die ich meyne Ich werden noch irent | halben vnsynnig / Da das des hertzo gesinde horte / Sy sprachen hre͛ | es ist der Der üwer rosse ytze zum | banner furte / ylet balde nach yme | sprach er / Die Calabryessen yleten | balde vff llewen / Sye wolden des he͛= | tzogen rosse wieder nemen / Aber ee | llewe zum banner keme So kam | der hertzog von Calaber Aber selbe | zehende uber yne / Sy gaben lewen so | manigen grossen streych / Das er binoch | vff die erde was gefallen | Sy slugen lewen hinde(n) | vnd vorne Der Rich | hertzog gab lewen | grosse streyche / lewe | werte sich als ey̅ küne | man / Sy begerten le zu döden / Sy daden lewen als | bange / Das er mit beyden füssen vß | dem sterraffe kame lewe hylde sich | an synes Rosses hals Also hart das | er da von nit zu bringen was / Das | rosse were dann mit yme gefallen | Aber sy daden yme als bange Das er | das heubt sere zu der erden neyget | lewe kunde sich niergen geregen Da | lewe fflorentyne lewen ersach ir hertze | begonde zÿttern Ach amich gedacht |
|| fflorentyne myn hertze ist billich betrübt | das ich mynen lieben bulen also sehe(n) | slagen / Der falsche schalck wirt yne | noch döden Got wolle yme dann su̅d(er) | lichen helffen Ach wisser Ritter ir | sÿt nü zu lange / So mir got were | ich da ich hulff yme Ach lieber herre | got kome yme zu Helffe / Marie gots | muder füge yme yman zu der yme zu | helffe ko̅me / Er hat baß getorniert dan̅ | alle die die hye sint Er ist vmb myne(n) | willen her ko̅men / Verlüset er diese | gnade so ist myn hertze allewege be / wirt yme sin Roße nü ange das ist gewalt / dann zehen | geÿn eyme das ist gar vnglich / Ach | du edeler Lieber lewe / Gedencke an die | grosse liebe / Dir sol zu lone werden | eyn riche frouwe / Vnd dar zu eyn ga̅tz | konnygrich Ir sint viel her ko̅men die | das meynen gewÿnnen / Aber du solt | der herre sin als ferre du es gewy̅nest | Des gan ich dir von gantzem hertzen | Ich enkunde nyeman liep gewynnen | dan üch / Myn hertze ist betrübt das ich | uch also sehe slagen / Ich besorge die | schelcke slagen uch nieder liebe lewe | gedenck an die grosse liebe die ich zu | uch han | LEwe Hing betruptlich an | des rosses hals Syn heubt | hing zu dale sin fuß gin zu berge / Also lag | Lewe lange das yme nye halff llewe wart | in yme selber gedencken Maria gods | müder wie sol mir es nü ergan / verließe | ich myn rosse die ich gewonnen han So | han ich alle myn ere verlorn Mich ge auch die schone Iongfrouwe nu̅ me liep / Ach schone florentyne | wie sal es mir nü ergan / Min stercke | wil mich nit Helffen Ich muß vallen doch | gedachte er an florentÿnen / die heym nach yme geschickt hat / vnd an | den ring den sye yme geben hat wie | sy grosse liebe dar zu gedrungen hette | Da gedachte lewe es ist viel besser ster / Dann die verliesen die mich so
[36r]gutlich in ire arme name / Da myde | strackt lewe sin arme Got vnd die liebe | Hulffen yme dar zu / Das er wieder | vffricht in den sadel kame / Da begonde | lewe sin rosse mit den sporren rürre(n) | Vnd erhaste des hertzogen von calab͛ | rosse / Das furte er zum banner üb͛ | alle sin fygende willen | DEr hertzog von Calaber | Iaget lewen nach / Da | fflore̅tyne sach / Das lewe wi vffricht zu rosse saß | Sy danckte gode sere | in irme Hertzen Maria sprach lewe hab | frolichen müt / Dann du hast den prÿs | wol verdient Das ist war sprach fflo er hat yne wol verdient ma mich verlanget sere noch lewen | mich verlanget noch syner künheit vnd | nach siner dugende / Er ist der künest | der ye brotz enbeyß / Min kon̅igrich wirt | von syme liebe wol behalden / Als lewe | da widder von dem banner karte da | begente yme der marschalck von fflo der furt ein roß zum banner | Das hat er Hertzog Rymon von vene an gewonnen / Da lewe sach den | marschalck Er wart von hertzen sere | erfrouwet vnd Rieff dem marschalck | Zu Marschalck ich sol dir gelden Das | ich in dyme huse verzert han Ich wil | Zu lone han das rosse das du fürest | Vnd engest du mir das wundert mich | Als der marschalck lewen horte sin blüt | begunde grieseln / Dann er forchte nie me dann yne / Vnd begunde der | marschalck sere fliegen lewe Rante | yme alles nach / vnd ließ nit abe Dar | ane dede er gar dörlich / Dann der her von calaber der wart vff yne d(er) | marschalck rieff dem hertzogen zu | Helffent mir lieber Herre Der lecker | wil mich döden / Da das lewe horte | er sach hinder sich / vnd sach den her von Calaber der sich verborge(n) | hatt / Der hertzog vnd sin gesellen spr | u̅gen lewen engeyn / vnd rieffe(n)mit | luder sty̅me lecker du müst sterben du | hast mir myn rosse an gewonne(n)/ Das | schadt mir die schone florentyne Daruff |
|| antwurt Lewe dem Hertzogen Müß | ich sterben das ist nit torneÿ gewonheit | Dann das strydes gewonheit / Sal | ich aber sterben so hudet üch vor mir | Sy slugen alle gemeylich vff lewen | Lewe werte sich als eyn küne man | Er traff eyne(n)Ritt(er) vff sin Heubt das | er dot lag | Als das der hertzog sach | er wart betrübt Der | marschalck slug sere | vff lewen / Da lewe | den marschalck sach er | wart ernstig uber yne / Aber der mar kunde sich vor yme wol hüden | Der hertzog von Calaber Rieff mit | luder sty̅me Ir herren ir slahent mir | diesen vnseligen / Sy slugen alle ge vff llewen / Do mochte man | grossen stryt gesehen han llewe for sich nit er wolde nit fliehen dan̅ | er gedachte er wolde ee sterben dan̅ | er eynen fuß verwenden wolde lewe | slug des hertzogen schiltknecht eyne(n) | Das er vnd sin phert sturtzeten den | hals abe Die andern slugen als grü vff lewen / sy hetten doch lewen | zu dode geslagen wer der wyß ritter | von gods verhengniße dem kinde nit | zu helffe ko̅men / Da llewe den wissen | Ritter sach er reyt yme entgein vnd | rieff Lieber geselle hilff mir slagen | vff die falschen verreder die mich dö wollen / Der wiß Ritter sprach | sÿ hant dörlich getan | DEr wisse Ritter Rant | in den hauffen den erste(n) | den er traff den slug | er nieder / Gerna slug | ouch als ein fro̅me ge Aber dem hertzogen ka̅men viel | lude zu helff die alle lewen gerne | hetten gedöt Aber der wisse ritter | slug so sere / wen er traff der must | vff die erde fallen von den Calabries | sen gesellen wart lewe entschutt Der | wiß Ritter furte lewen wider in den | torney Das er yme das leben behilde
[36v]Da von was des hertzogen hertze be Er sprach zu synen gesellen Ir | herren so mir got der am crutze starp | Ich werde nu̅mer fro ich habe mich dan̅ | gerochen wieder den falschen bosen lecker | Marie godes müder wie mag er heyssen | herre sprach der marschalck er heysset | lewe / Er ist eins armen Ritters sone vß | vnsern landen der heysset badewin von | monclin Ich hat yne nu in eynen torn | gelacht Aber er hat den torn Hütter als | gütlich uber clafft das er yne vß hat ge des gee yne eyn böse Iar an / Dar | zu hat er gestolen was ich in myme huse | hat / vnd wil mich dar zu erslagen vff | myn trüwe er helt mirs sprach der her Ich gewynnen nu̅mer friede mit | yme Aber wir wollen yme in diesem | torney nust me dün / Der marschalck sp lieber herre Ich bieden üch das ir | mich in üwer hude behaldent behalt ir | mich nit so dodet er mich / Der hertzog | von Calaber sprach ich wil es gerne dün | Da gelobt der marschalck dem hertzogen | getruwekeit Nü rydent mit mir sprach | der hertzog ir sÿt sicher Der hertzog | hielde den marschalck dar vmb das er | lewen doden wolde | DEr hertzog von calaber | Rante zum torney zu | Vnd slug frieslich zum | torney vff den dag ver | losse manig gut geselle | sin rosse Sy rieffen alle sant gergen | an vmb hulffe / Die herolde gebarten fro / vnd sprachen lieben gesellen Torn fryschlich ir verdient eynen scho bülen Sehent vff dem huse die scho florentyne / Die wil sich geben dem kü der hie ist Darvmb tornyert kün | lich Eyn gantz kunigrich ist nit zuuer lewe slug fryslich zum torney | Der wiß Ritter vnd gerna enfelten | ouch nit / was lewe gewan das furten | die zwene zum banner Wer lewen be den slug er nyeder yderman floch | vor yme als vor eyme rasende diere | Zwentzig herolde lieffen lewen nach / Die | rieffen mit luder sty̅me / Sehent das ist | der an dem alle ere steet kunheit vnd ey̅ | blüme der Ritterschafft Er ist gut uber | alle guden vnd straffet boßheit Er ist |
|| der die liebe meystert Er ist der abent der den schonen bulen verdient | Er ist der Der den prÿs gewonnen hat | Also rieffen die herolde lewen alles nach | Da das lewe hort sin hertze wart erfra / Er sprach lieben gesellen habt gü muͦt uwer yglichem wil ich ey̅ gut | rosse geben / Da dancketen die herolde lewe(n) | alle sere / Vnd ryeffen viel me dan vor | Das müweten die fursten vnd die ritter gar sere / Sy sprachen das ist zu | male der dufel / das eyn armer Ritter | den prÿs sol gewynnen blibet er yme | nü so ist die schult vnser / Da mit Rante(n) | sÿ gemeinlich über lewen / Das sÿ yme | den danck genemen Aber lewe werte | sich als eyn küne man / Der wiß Ritter | stund yme alles zu helffe Er verließe | yne nie in synen nöden / lewe vnd der | wiß ritter werten sich als künlich das | yme nieman nüst gedün konde / Dan er | hatt got vnd gluck Zu helffe / Da kame | hertzog Rymon von venedige mit großer | geselschafft / Er reyt dem pabest von | Rome entgein | Symon slug den babest nied(er) | mit syner stercke / vnd | furte sin rosse zum ba̅ner | Zü / Da kame yme ent der furste von | Tarante der gewann | Rymon sin rosse an / Da gewan der furste | von Tarante so groß lop Das die herolde | groß gerüchte nach yme drieben Des | konnigs sone von hermyn dede yme | ouch recht vnd der hertzog von Gen tornyert ouch fryslich lewe reyt | vff vnd abe Die herolde schruwen yme | alles nach lewe arbeydt sich als sere | wer yme begent den slug er nyeder | Der furste von tarante der eyn Iung man | was / Als er horte das lewe das geruchte | hat Da wart er in syme hertzen betrübt | Er fragt syne gesellen / wer ist der wiß | Ritter vnd sin geselle mich dunckt er sÿ | der künest den man finden mag Ich sol | mit yme tornieren das sin geruchte ge / Da mit rante er vnd erwuste lewe(n) | mit syme helme ffunff ander Ritter er | hasten lewen roß vnd zogen es hinweg | Der furste hield lewen als harte doch | was llewe licht vnd behende vnd sprang
[37r] frislich hinden vff des fursten roß da | kame der wiß Ritter / vnd gab dem fur eyn solichen streych / das er vff | der erden gelag / Da sprang lewe frys in den sadel / Solicher behendikeyt | sol man nit vergessen / Die herolde schr mit luder sty̅me / Der ist die edel | blüme der Ritterschafft / Vnd hat flo verdient / Die herolde lieffen | vor fflorentynen huß vnd rieffen mit | luder sty̅me edele Iongfrouwe gebe̅t | üwer liebe dem Iongen Ritter Er ist | der künest den man finden mag man | solde sine stercke vnder dryssig men= | ne͛n deylen / Da die edele Iongfrouwe | das geschrey horte Sy lobt ihesum | vnd gewan grosse freude in irme he͛= | tzen fflorentyne rieff marie zu ist | nit lewe der künest den man finden | mag / Mich dunckt myn liebe sÿ an ym | wol behalden / Dunckt dich nit das er | den prÿs gewonnen habe vff myn | truwe sprach marie man kan̅ yme den | nit genemen // Er ist wol wert eyn kon Zu regiern / Gang hin weg | vnd heyß samson myn knecht bereyde(n) | eynen eymer vol geldes yme in die | herberge zu schicken / das er kostlich | vff drage / Vnd nieman moge spreche(n) | Ich habe den prÿs eyme armen gesel geben / Iongfrouwe sprach marie | das wil ich gerne dün / Da ginge maie͛ | uber ir Iongfrouwe schatze / vnd schickt | dem wirt wol vier dusent marck als | das der wirt sach Er wart sere fro | Er sprach zu syner husfrouwen wir | han nü viel gelds | Hye laß ich von dem wirt | vnd sagen uch wieder | von dem torney Dye | gesellen tornyerten | frislich lewe was mit in dem torney vnd | der wiß Ritter mit yme / Der furste | von Tarante was sere bedrübet Er | hette sich gerne gerochen / Aber er en es nit gedün / Er suchte lewen | fast hin und her lewe torniert zu der | Zÿt / vor der Iongfrouwen huß widder | des konnigs von hermyn sone / Die zwe tornierten als lange das sie die |
|| nacht begreiff / Das ir eyner den andn͛ | nit enkante / Da hieß fflorentyne die | pÿffer vff pÿffen / Das bezeychent | keyne ere oder prÿs me noch dem pÿf= | fen zu gewynnen was / Die Ritter reyt alle widder zu herberge | lewe dede eynen herolde vs ruffen | durch die stadt Er wolde eynen offe hoiff halden / Da ensolde nieman | nust bezalen / Die fursten sprachen | vnder ein ander wer gibt dem armen | Ritter das gut zuuerzeren / Er mag | yrgen kauff lude beraubt han / Sye | rieden vor florentyne huß / Die Iong sach alles nach lewen / Da sye | yne ersach / Sy sahe yne gütlich an Ab͛ | sy endorste yme nit zu sprechen / Sy | gedachte in yrme hertzen / Nu wirt | mir der schonest vnd der künest der | ye vff ertrich kame / Aber ee ir lewe | wart / da gewan sye so viel pyne vnd | martel / Als keyn Iongfrouwe ye geleyt | DEr torney ist vergange(n) | das geschrey ist gele / lewe dede eyne(n) | offenen hoiff vß schry er bat die Ritter gütlich Das sy | mit yme essen / Das sagt yme yderma̅ | zu ane der hertzog von Calaber Der | betrübt was / vmb das lewe synen | Ritter erslagen hat / Darvmb swüre | er gode vnd syner lieben müder / lewe | müste sin heubt des halb verliesen | Also swüre ouch der marschalck von | florentze / vnd der furste von tarante | auch des glichen / Die zogen zu yne | so viel / das zwene hertzogen vnd vier | greffen lewen dot swuren / Die swure(n) | alle glich ein ander by Zu stene / das | llewe von ir eyme müste sterben vff | myn trüwe sprach der hertzog von | calaber lassen wir yne ytze leben So | verdient er hude zu dage den danck | Aber kan ich so wil ich yme die Iong stelen / Dann es were eyn er= | be͛mlich ding / Das die wol geborne | Iongfrouwe eyme solichen man solde w͛= | den Den man nit weiß von wannen
[37v]Er sÿ / Syn vader hat nit eins appels wert | Da sprach der marschalck von florentze | Der lecker hat verdan alles das sin vader | hatt / Sin vader hat nüst dan lauch müß | zu essen / Er müß sin brot in dem fuwer | backen Er drinckt sin biere vß schusseln | Also hat der lecker yme das sin verdan | hint helt er eynen offenen hoiff / Das dut | er alles von myme gude / Das er in my burge hat gestolen / Der rede bego̅ der hertzog von calaber sere lachen | Er sprach kompt er in myne hende So | muß er dar vmb sterben / vnd in den wi̅t | gehangen werden | Uff myne truwe ich gloube | nu̅mer me / Das florenty ir liebe gebe eyme | solichen lecker / Der din | sloß beraubt hat / Der | dannoch eyns arme(n)ritts͛ | sone ist Also ersprachen sich die he͛ren | vnder eynander vnd blieben die nacht bÿ | eyne / vnd warten wem der prÿs wurde | Der die Iongfrouwe vnd das konnigrich | han solde lewe was vff der ander sytte(n) | Mit yme was des keysers sone / Vnd | rymon von venedien / Vnd wol vier | hundt(er) hertzogen vnd greffen Ritter | vnd Ritter knechte / yne wart wol ge mit harppen vnd fideln vnd dar | zu mit busünen vnd pÿffen / Der viel | da was / Burger vnd burgerssen wol das wonder sehen Der wÿß ritt(er) | Rieff lewen lieber geselle ich han hude | als sere gearbeyt / Das ich nit mag esse(n) | Dann ich wil slaffen lygen / Der rede wa͛t | lewe betrübt / Der wyß Ritter besloß | sich in eyn kammer | LEwe hild eynen herlichen | hoff / Den he͛ren wart | wol gedient von Cappu vnd gefügel / von | gudem wine vnd ypocras | Der wart da nit vergessen Sy hatte(n)die | nacht grosse freude / Sy warten alle des | prÿs / Die Ritterschafft sprachen gemey̅ / lewe sal mugelich den prÿs han | Er ist schone vnd dugentlich / vnd kompt | von guder art Er ist mylde er sal eyn | konnigrich regieren / Es ist schade das | er nit viel lands hat / dann er kunde |
|| es wol ryschlich verzeren kunde yme | florentyne werden / Das wurde eyn schon̅ | ꝑ lude / Also sprachen die Ritterschafft | zu samen / lewe diente yne dügentlich | Vnd gab yderman eyn cleynod / Des ver sich yderman wo yme das guͦt | her qweme / lewe satzete die herolde | alle vber eynen disch / Vnd die piffer | vber eynen andern / Er gab yderman | was er yme gerett hait | DEn pÿffern vnd herolden | wart kostlich gedient | lewe hilde eynen kostlyche(n) | hoiff / Die fromen sagden | von torney vnd von frou die zagen geswÿgen des Manig͛ | gedacht an florentynen / dem sÿ doch nit | zu deÿl wart / Eyn deyl Ritter sprache(n) | wir han dorlich gedan / Das wir an flo gedencken / Dann es sint soviel | grosser Herren Hie / Das vnser wol wirt | vergessen / So enhort es vns ouch nit zü | Das wir noch solichen grossen frouwen ge / Dann wir sin cleins geschlechts | Sy gibt sich viel ee eym kon̅ige von vn oder des konnigs sone von constanti / oder dem hertzogen von calaber | oder der andern fursten eynen / Es ist vns | ein grosse dorheyt / Das wir dar nach ye | gedachten Also sprachen dye armen ritt(er) | vnder eyn ander / Hie laß ich ein wenig | da von / Vnd wil uch sagen von dem kon von cecilien / Vnd ouch von floren siner dochter / Die waren vff der | burge / Dye zwoilff Iongfrouwen ware̅ da / vff dem sale waren die disch | gedeckt / yne wart die nacht wol ge / Da sÿ gassen hatten / fflorentyne | Rieff heymlich yren Iongfrouwen Zu | lassent vns in vnser ka̅̅mer gene zu | pruffen wer den prÿs gewonnen hait | Dan ich wuste gerne we͛myr Zu deyle | solde werden / Vnd wen ir halden vor | die blüme die Ritterschafft / Sy antwt(er) | Iongfrouwe wir wollen es gerne dun | Da myde gingen sy in florentyne(n)ka̅mer | Die ka̅mer was gar wol geziert | Florentyne ließ die Iongfrouwe(n) | in der ka̅mern / vnd ging eyn | wenig zu yrem vader / Sye | sprach lieber herre ich bieden
[38r]uch vff die trüwe die ir gode vnd sÿ= | ner lieben müder schuldig synt vnd | ouch mir vnd allem vns͛me geslechte | Das ir mir sagent / wer den prÿs ge habe / vnd dar an nit anse adel oder richtum / Dann allein | die blume der Ritterschaffte / wer sich | das meyste zum torney gearbeit hat | Dann es ist also geordeniert / das ich | myn liebe sol geben dem kunesten der | hye ist / Vnd dar zu üwer konnigrïch | noch uwerm dode / Lieber Herre sage̅t | recht an allegeuerde / wann Ir das | gesagt / So wil ich wol verstene / ob | ir Recht gesagt habt Vff myn trüw | sprach der konnig dochter ich wil dir | nit liegen / Mich dunckt der hab den | prÿs gewonnen Der den wissen ritter zu | gesellen hat / Er ist der kunest den ich | ye gesach / wie wol er nit von gross͛ | art ist / Mich dunckt wurde yme der | danck nit so geschee yme nit recht | Dann er hat yne wol künlich verdient | Du mochtes nit baß beraden sin Dann | mit dem selben Ritter von dem wurde | din lant aller bäste beschirmte vor | den heyden die es dicke schinden fflo wart irs vader Rede sere | erfrouwet / das sy llewe solde han des | sy lange begert hatt fflorentyne rieff | yrme knechte sampson / vnd sprach | gang in diederich des wirtes huse | vnd sage heymlich zu lewen myn vad(er) | habe yme den danck geben / Sampson | ging balde hin weg | Als lange bis er in die her kame er fant lewe(n) | in dem huse der frolich | was mit synen gesten er | yne heymlich vff eyn | ende nam Vnd sprach edeler herre Min | Iongfrouwe fflorentyne enbut üch Ir | solt nit erschrecken / vnd frolich sin | Dann vnser herre ir vader hat uch | den prÿs geben / Der botschafft was | lewe sere erfrouwet Er gab dem bode(n) | ein rosse zu boden brode / vnd dar zu | hundert phunt / Des danckte yme der | bode sere / Vnd ging wider zu flore̅tyne(n) |
|| fflorentyne was by irme vader / Die beyde | alles sagden wie man getorniert hett | fflorentyne zoch llewen alles her vor wie | dicke yne ir vader lobt / So dick gab sy | yme den prÿs / Das mochte lewen wol | sanffte dun / Das er mit syner kunheyt | In soliche ere komen was / yme was | arbeyt viel nützer dann were er eyn | zage gewest / Eyn schone frouwe sol key zagen liep han / Dann es ist billich | Das man gut mit gude vergildet / Der | konnig von Cecilien der heinrich hieß | Der rieff syner dochter zu Dochter der | torney ist vergangen / Siech wie vrteyls | Das es dich nit Rüwe | Du solt vrteylen noch der | kunheit / Aber mich dunckt | noch myme synne / der ritt(er) | mit dem rosen krantz habe | kunlicher getornyert dan̅ | der fursten yrgen eyn͛ / der kunheit sol | man nit vergessen / Ich han so viel küne an yme gesehen / Das mich dunckt | synen glichen enlebe nit / Als fflorentyn | yren vader hort / yr Hertze wart sere | erfrauwet Sy nam vrlop von yrme | vader Ir begegent sampson ir knecht | Der sprach edele Iongfrouwe Ich bin ge by dem myldesten der da lebt | vnd by dem schonesten der erbn͛ luden | wol kan ere erbieden / vnd wyse vnd | dugentlich ist / Da ich yme die botsch bracht / Das ir mir befollen hatte̅t | Da gabe er mir zu lone ein rosse dar | zu hundert phunt / Vff myn trüwe | er ist wol wert ein konnigrich zu re / Vnd ist ouch wol wert eyn | schone Iongfrouwe zu bulen / Dann | synen glichen lebet nit vff ertrich | Mich dunckt es were eyn dorechte fro die yme ir liebe versagen solde | fflorentyne sprach got dancke dir das | du yne also lobest Ich wil yne ouch nit | schelden / Sy gab dem knechte zu lo̅̅ne | eynen schonen budel / vnd dar zu wol | zwey hundert phunt
Wie Florentyne by Iren Zwolff Iunffrauwen saße vnd sich vnderretten wer den danck verdient hette vnd | eyn deil Iunffrauwe(n)der konig mit siner dochter blebe(n) | vff lewen vnd stalten sich den danck zugeben
Florentyne ginge in yre kammer da die | zwoilff Iongfrouwen | in waren die erkenne(n) | solten wer den danck | verdient hette / Die | zwoilff Iongfrouwe(n) | stunden geyn ir uff Der Iongfrouwen | sassen sechs vff eyn͛ sÿten / vnd vff | der andern sÿten ouch sechs fflorenty̅ | sprach dugentlich zu yne Ich bieden | uch gebent das vrteyl / wer Hie das beste | getorniert Habe an dem ich wol berade(n) | sy der nach myns vader dot ey̅ kon̅ig regieren solle Merge sprach zu | erste mich dunckt noch myme orteyln | Na künheyt vnd nach blumen der Ritt(er)= | schaffte So hat der den prÿs gewonne(n) | Der den Rosen krantz vff dem helme | furte Die andn͛ Iongfrouwe sprach des | en ist nit wolt ir vnser Iongfrouwe | Also beraden mit eyme solichen armen |
|| Ritter den nyemant kennet von wannen | er sy / Mich dunckt er habe den prÿs nit | verdient / Des konnigs sone von Con der beduchte mich frischlich | tornieren Vnser Iongfrouwe were mit | yme wol beraden Mich dunckt sy were | nit wol beraden mit dem vnseligen ritt(er) | mit dem rosen krantze Min Iongfrouw | sol yne mit myme vrteyl nit Haben | Als fflorentyne die Iong horte Sy antwt(er) | ir dügentlich nit schelde̅t | den Ritter also hat er | nit eyn kon̅igrich zu re dar vmb sol man siner stercke | vnd kunheit nit vergessen / wurde er | myr zu deyle So han ich landes gnug | yme ere zu erwerben Ich wolde so mir | got der an dem crutze starp Das geynsÿt | vnd dissÿt meres gewonheit were Das | man ye eyn richs vnd eyn armes zu | samen gebe der yglichs willen zu dem | andn͛ hette / So enkunde es nit übel ge in der werlde / Dar vmb das des | nit en ist / So stet es als mag Ist eyn ma̅ | wol arm der doch kune vnd wyse ist ey̅ | lant wol zu regieren So ist er doch we͛t | eyn ryche frouwe zu haben wurde mir | nu der arme Ritter So mag ich wol vor | war sagen / das myn lant vorden heyden | wol bewart were hette ich aber eynen | zagen der sich nit gedörste weren So | möchte ich wol in armüt kom(m)en Darvmb | bieden ich üch orteylt nach dem rechten | in masse der torney her gelacht ist Dann | ich han den torney dun machen vff den | künesten der hye ist / Die Iongfrouwe sp liebe Iongfrouwe das lassent gewer / wie mochtet ir bas beraden sin wan̅ | mit eyme kon̅ige von Constantinopel Mich | dunckt man solle yne nit vß slagen Ich | sach yne so frislich tornyeren wollen | mir diese andern Iongfrouwen folgen | So wollen wir yme den danck geben Da | was eyn ander ich gedar sy wol nennen | Sÿ ist genant weckolder von Calaber | Dye antwurt der Iongfrouwen also Ich | wil des keysers sone den danck nit geben | Dan ich wil uch eynen andern nennen
[39r]Der es nach myme beduncken bas v͛dient | hat Das ist der edel hertzog von calaber | Der hat bas getorniert dann die and(er)n alle | Da das Merge von weckolder erhort | Sy rieff mit luder sty̅me man mochte | uwn͛ hertzogen wol hinder die düre sto Ich sage das yne der Ritter mit dem | rosen krantze nieder slug vff die erden | Vnd sin rosse da zum banner furte vmb | des fallens willen wolde er doden den ritt(er) | mit dem rosen krantze / Da mit ist sin adel | wol straefflich / vnd hat da myde hude zu | dage den prÿs g v͛lo͛n weckolder wart | der rede gar zornig Sy hette mergen | gerne geslagen / Aber sÿe gedorste es nit | duͦn vor fflorentynen / dan̅ sÿ stunt vff | vnd ryeff mit luder stym(m)e Man sol keyne(n) | armen gesellen also rümen / das man | eynen richen fursten da mide smehe | Ich wolde lieber das man mich solde döde(n) | Dann das vnser Iongfrouwe den armen | Ritter solde han der ir nüst hat zu geben | vnd das der also eyn kön̅igrich solde regi vnd vff syn heubt eyn gulden kro̅ | dragen / das enhört yme vff myn trüwe | nit zu / Der hertzog von calaber ist wol | wert eyn kunigrich Zu regieren vnd | eyn schone frouwe zu helssen vnd zu | kussen / Vnd dar zu dun was sich gebürt | Er hat wol kunlich getorniert Saget | mir liebe Iongfrouwe han ich uch nit | recht geraden? | DA weckolder vs gesagt | Iongfrouwe gracien stu̅t | vff vnd sprach Iong | frouwe ich wil uch vil | bas raden wan die hant | getan als mich bedunckt mit eyme her künen fursten Der hude zu dage | den prÿs gewonnen hat Das ist der fur von Tarante Der hat mit syme swe͛t | wunder getrieben Iongfrouwe ich enweyß | keynen man leben mit dem ir bas beraden | mogt sin / uwer lant wirt von yme wol | bewart Der and(er)n Iongfrouwen waren | vier vff gracien sÿten die alle vff den | fursten von Tarante hilden Als merge | das horte Ir hertze wart betrubt Sye | sprach vff myn trüwe das ist groß scha̅de |
|| das vnser eyt also gefalschet wirt Ich | sach hude zu none zÿt Den fursten von | Tarante vff der erden lygen vnd slug | yne der wyß Ritter nieder vnd sin ge nam des fursten roß Da gracien | mergen gehorte Sy wart von hertzen | zornig vnd sprach vff myn trüwe d(er) | geselle mit dem rosen krantze Ich mey er habe üch vil gudes gelobt Das | ir hude vmb synen willen eyn döry̅ne | werdent / wir wissen wol das er küne | ist / vnd wol getorniert hat Aber er | hat zumal nüst darvmb hort yme | nit zu Der vnser Iongfrouwe solle han | halde ich vff sin sÿte So muß myn sele | verdampnet werden fflorentyne wart | gracien sere erferet / Sÿ gedachte hey in yrme hertzen / Ach Amich sol | ich den verliesen Den ich so gar liep | han der hude vmb mynen willen so | sere gearbeyt hat Vnd den der d(er) künest | ist der hude getorniert hat Ach lewe | du lieber frunt / Min hertz ist vmb dine(n) | willen verwundet Das enkan ouch | nu̅mer me genesen du werdest mir dan̅ | Also gedachte fflorentyne die sere erferet | was des nam merge wol ware Sye | stunt vff vnd hub wider an zu rede(n) | Merge Rieff gracien vnd weckolder | dugentlich vnd dar zu beatrix vnd | ydyne die gar schone was Die viere | waren von fursten geslechte // Dar vmb | waren sye so hoffartig Ir Iongfrouwe sp͛ch | Merge sagt mir die warheit vff die | truwe die ir gode schuldig sÿt wer hat | hude aller kunelichste getorniert Die | dry Iongfrouwen antwerten marien wir | wissen wol das der abentürer wolgetor hat / vnd das yne nyeman gest kan / Er ist aber dar zu zuarme | Das er eyn sölich konnigrich regieren | vnd vnser Iongfrouwe haben solle Dar | Zu geben wir vnsern willen nu̅mer als | merge das horte yr hertze wart betrübt | Sÿ sprach ir hant falsche hertzen das | ir dem kunesten der leben mag den prÿs | so böslich nemen wollent Myn Iongfrouw | fflorentyne sol vff üwer sÿt nit halden
[39v]Sy sol dun das sÿ gerett hat fflorenty̅ | sprach zu merge du hast recht gesagt | Dann ich wil yme ouch also dün ob got | wil wie wol das kint nit landes hait | als eyn keyser / So wil ich doch das er | den prÿs habe Iongffrouwe sprach | weckolder des verhengen wir nit daz | ir den mynesten nement vnd den beste(n) | lassent Ir sollet den hertzogen von ca nemen Das ist üwer bestes vnd | großest ere Er hat Im torney vmb üw͛ | liebe sere gearbeid me dan̅ alle die die | hie in dem torney sint gewest / Da hub | eyns hrn͛ dochter an zu reden die hieß | cleremonde / Sy sprach ich hore uch faste | mit eyne zweyen / vmb den prÿs hin | weg zu geben Aber so mir got der mich | geschaffen hat Ich enhan keynen so wol | tornieren sehen der mit dem swert bas | kunde Dann der Ritter mit dem rosen | krantze den sach ich manigen fursten nie slagen / wer ÿme begegente wie | gros der was / Er slug sy mit syner | stercke alle nieder / Er ist kune vnd sta vnd mag wol arbeyd lyden Ich wil | das vrteyl geben Er sal vnser Iongfrou | we han So mag man uff ertrich keyn | schoner phar finden | DA florentyne die Iongfro horte Sy dede sÿ | by mergen Sytzen vnd | sprach Zu den andn͛ jon / Nü sagt mir | Wer wil es mit diesen zweyen halde(n) | vnd wil dem demüdigen Ritter mit dem | rosen krantze den danck geben / Da en | was nit me die es mit yne hielden dan | noch eyne / Die was florentyne nifftel | Dy ginge ouch bÿ mergen Sytzen Da | stunt noch eyn ander Iongfrouwe vff | vnd ginge ouch bÿ mergen sytzen fflo sprach ich wil by diesen vieren | bliben / Vnd wil ich die funffte sin gracie(n) | hat dry die es mit yr hielden weckold(er) | hatt ouch dry die es mit ir hielden weck sprach alzÿt der Hertzog hett ge des wolde merge nit gestaden | Die echte Iongfrouwe wolde den prÿs |
|| geben eyme konnige von vngn͛ dye | zwoilffte sprach ouch also vnd viele | gar vff den kon̅ig von vngern / Sye | sprach er hat den prÿs wol verdient | Merge wolde des nit swygen sy rieff | mit luder sty̅me / Ich sach das der ritt(er) | mit dem rosen krantze sin roß zum | banner furte / Die rede trieben die Iong die gantze nacht Das sÿ nie | eins konden werden / Des was floren sere bedrübet / Sy sprach Ach | amich der prÿs wirt nu̅mer gegeben | Ach du getruwer lewe wie get es mir | als übel / Ich forchten wir musse(n)vns | noch hint scheyden / Da gein gedachte | sy wieder vmb Das geschicht nit ob got | wil ygliche Iongfrouwe hielde zu yre(n) | frunden weckolder swure fflorentyne | solde den hertzogen han Die Iongfrou waren als lange by einander | Die so̅ne vff ginge / Da wolden sy vs | der kam(m)er gene fflorentyne Rieff yne | wieder zu samen vnd sprach ich han | mich beraden wie wir dün wolt ir | mir anders folgen / wir wollen gene | zu myme vader / wem myn vader den | prÿs gibt Ich swere üch bÿ gode das | ich den wil haben Des gefolgeten die | Iongfrouwen alle / vnd swuren des | an dem konnige zu bliben Des wart | florentyne sere erfrouwet dann sÿ | wuste wol das lewen der danck wurde | fflorentyne furte die zwolff Iongfrou In irs vader ka̅mer | Konnig heinrich lag in | syme bette vnd slieff | nit Er gedachte alles | wie die Iongfrouwe(n)vr= | tel sprechen fflore̅tyne | ging vor yrs vader bett / vnd gruße yne fruntlichen und sprach bis will liebe dochter wie habt ir hint ge Das wiste ich gerne / Vader | sprach sÿ wir han nüst geurteylt | Dann wir ku̅nen nit eyns werden Dar | vmb ko̅men wir her zu üch vnd bie uch lieber vader daz Ir vns
[40r]wollent sagen / wer Im torney der kün | est sÿ gewest / vnd wer aller frisch getorniert habe / Dann wir en nit eyns werden / Dar vmb bie ich üch Lieber vader / Das ir weder | richtum noch armüt an sehent / Vnd vns | des die rechte warheit sagt / Vff myn | trüwe sprach der kon̅ig / Mich dunckt | noch mynen synnen / Das der Ritter | mit dem rosen krantz Der den wisse(n) | Ritter Zu̅ gesellen hat / Der hat den | Prÿs verdient / Dann ich han so viel | kunheyt von yme gesehen hette er nit | eins appels wert / So were er doch | wert eyn konigrich Zu regieren Das | ist myn orteyl das wil ich nit andern | Vatter sprach fflorentyne wir begn͛ | keyns andn͛ Ich biede got der die mar leyt vns beyden gluck zu geben | Dann mich dunckt vader ir habt mich | wol beraden / Es ist nu zÿt das man | yme die krone schicke / vnd das ir yme | die herlichen sendet / Dochter sprach | der konnig das ist mir liep / Der kon̅ig | schickt Zu montluisan in die stadt das | die burger Iren harnesch an deden vnd | Zum kunig in die burg gingen Das | dede er dar vmb / Das nieman keÿne(n) | vnfug mochte getriben / Als weckolder | hort das also bestellen / Sy ließ zu stu̅t | eynen brieff machen den sant sy dem | hertzogen von calaber yrem vettern | Der bode gab den brieff dem hertzoge(n) | Als der hertzog las / wie ÿme weckol geschrieben hatte / Das er wieder | in sin lant riede dan er hette hie gefe / vnd solde der prÿs lewen w͛den | Der hertzog von Calaber rieff zu dem | fursten von Tarante vnd dem marschalk | von florentze Den sagt er das lewen d͛͛ | danck solde werden Er sprach mir wart | myn hertze nye so betrübt / Das ich die | sal verliesen / Die ich so lange liep ge han / Das dich eyn vnseliger ha̅ | sal / Der nit zwoilff schilling wert | hat Der furst von Tarante schickt | nach syme harnesch / Nit enylet so sere | sprach der hertzog von Calaber der |
|| Lecker wirt morn by sloffen / Aber kan | ich so wil ich das vndergene / wir | sin hertzogen vnd greffen / Ich wil | wol die Iongfrouwe in myn lant fure(n) | Vnd weres allen yren frunden leyt | Ich wil by sloffen nach myme wille(n) | Der marschalck von florentze der sw yme Dar Zu in allen nöden by zu stene | Des glichen Swure auch der furste | von Tarante / Des wart der hertzog | erfrouwet / Nü hort wie er gedacht | Er dede syner nyffteln weckolder eyne(n) | brieff machen Der stunt Ach liebe niff Ich bieden üch fruntlich sere / Das | ir mir florentyne(n)wollet geben es | sÿ dag oder nacht / künent ir das zu | bringen So sollet ir alwege deste es | des deste besser gein mir han Ir sint | myn fleysch vnd myn blut Darvmb | dunt ir das mügelich / Der brieff wart | geschrieben vnd versigelt / Er gab dem | boden einen gefuderten Rock / Das er | den brieff weckold(er) syner nyfftel brachte | DEr bode brocht weckolder | den brieff / Da weckold(er) | den brieff las / da sach | sÿ die verederie wol | Sy sprach heymlich zu | Ir selbs fflorentyne sol üch wol werden | vnd schreyb yme uff stunt wider Also | lieber vetter Ir sollet morn frü her in | ko̅men So wil ich üch helffen das ir sy | hinweg furen nach allem üwerm wille(n) | Es ist wol besser ir habt sye Dann der | arme vnseliger Ritter Ir solt han die | schoneste die vff ertrich ist lewe sal | hude den danck han / vnd wenet er solle | morn by sloffen / Aber morn wan der | dag vff brichet So solt ir mit allen | üwern gesellen here In diesen garten | ko̅men / Ich wil vnser Iongfrouwe vor | dage wecken / vff das daz sy sich gesmu / Dann wil ich üch die burg porte | vff dün / vnd wil uch in den gartten | füren / Da solt ir sy gar sicher finden die | solt ir über yren willen hin weg fure(n) | So wil ich ouch mit uch rÿden / Wann
[40v]wir in uwer lant / ko̅men / So solt ir bÿ | ir sloffen noch üwerm willen / Es ist | viel besser das ir sÿ keuffent / Dann | der arm Ritter mit dem rosen krantze | Der der my̅nest hie ist gewest / Also wa͛t | eyn brieff geschrieben Den schickt we yrem vettern widder / Da der | hertzog den brieff gelas / Er en wart | nye so fro | Das bleyb stene bÿs zu | pryme zÿt / Der kon̅ig | von Cecilien ließ sin do bereyden ffloren saß vff eyn schone | zelden phert Merge reyt vor an vnd | furt in yre hant eyn gulden krone der | konnig ir vader reyt vff eyner sÿten | vnd eyn greffe der fflorentyne furt vff | der ander sÿten / Da mochte man groß | freude gesehen han / lewe gewan groß | freude / Die mit großerm leyde gelag | nyman wiste wem der danck werden | solde / Dan der hertzog von Calaber | Der konnig von Cecilien ließ vß schr man solde die stadt smücken mit | köstlichenn düchern / vnd solde die gas mit semden bespreyden / wer den | danck wolde sehen geben / Der solde vff | den marckt gene Man solde den prÿß | geben / dem künesten der Im torney ge were / Da das die fursten vnd | Ritter hortten / Sye machten sich zu stu̅t | vff den marckt / Die fursten waren se kostlich bereyt / Aber der hertzog von | Calaber enwolde nit dar / Der liebe lewe | ging vnder die Ritter / Der hertzog | von venedigen der lewen liep hatt der | nam lewen by der hant / vnd satzete yne | bÿ sich Er erbode lewen grosse ere / der | wyß Ritter bleyp ouch by lewen lewe | begonde sere gedencken lieber herre got | wie sol es mir nü ergene / Es ist sere | lang das ich botschafft hatte von flore̅ Ich forchte sÿ vergesse myn ffro hant witschlechte synne / So sint | so viel richer fursten hie / Das ich gar | arme gein yne schyne Dar vmb besorge(n) | ich das myn florentyne vergesse dargey̅
|| gedachte lewe wieder vmb Ich han | dörlich gedacht fflorentyne hat mich | darzu zu liep Ich hoffe sÿ vergesse | myn nit Ich han im torney getann | alles das sy mich geheyssen hatt le fraget den wissen Ritter lieber | geselle wem meynt ir / das der prÿs | werde / Der wyß Ritter antwurt lewe(n) | Ich meyne er sol üch werden Als lewe | hort Da was sin hertze zu fryeden | Der hertzog von venedigen sprach dicke | wieder lewen Lieber lewe gehalden üch | wol Ir sollent den prÿs han Ir hant | künlicher getorniert Dann alle die | fursten die hie sint gewest Ir syt ouch | so zuͦchtig vnd dugentlich / Das ir | den prÿs billich habt Swigent lieber | lewe ich wil uch den prÿs geben her͛e | sprach lewe darnach gedenck ich nu̅mer | HErre sprach lewe das | were mir eyn über | müt Das ich noch soli frouwen gedechte | Dwile so manig grosse | fursten hie sint Dann | es sint konnige hertzogen vnd greffen | also vyel hie Die hant so viel landes | Das ich der aller myneste bin Die | gassen waren mit gulden düchern ge fflorentyne kame gerieden mit | yren zwoilff Iongfrouwen Merge reyt | vor an / Vnd furte die gulden krone der | man mochte sich wol frouwen Dem so gabe werden solde
[41r] Wie der konig mit siner dochter vff den plane reyt vnd gab lewen | den dancke des er großlich erfrauwet wart
DEr konnig zu Cecilie vnd syn dochter ryeden zu | montluisan Sy rieden | so lange das sÿ vff den | marckt ka̅men / Der kon ordeniert das volck | yderman noch syner art zu stene fflore̅ hat vmb eynen kostlichen mantel | von edelme gesteyn Der konnig furte | sin dochter vff eyne͛ sÿte / vnd eyner | richer hertzog vff der andn͛ sÿten Mer ging vor an vnd sahe vff vnd abe | obe sÿe lewen yrgen kunde ersehen | Sye ersach lewen bÿ dem wyssen ritter | Sy sprach in yrme hertzen lieber lewe | gehalt uch wol Ir solt han myn Iong der ir solange begert habt da | Der konnig vff den marckt kame da |
|| hielde er stille / vnd hyeß syne geselle(n) | alle abegene / Ane die Zwoilff Iong ließ er by yme Die fursten | sahen fflorentynen Ir iglicher begerte | ir in syme hertzen / vnd wolde sy gerne | ane gut genome(n)han Ach marie gods | mütter sprachen sye Ir iglicher besche= | re mir die gnade Das mir die Iongfro werde Ich wolde gerne vff alles | das güt verzÿhen Dann der enkunde | nu̅mer vnselig werden Dem die Iong kunde werden / Also sprach yder heymlich wieder sich selber Manig͛ | sprach auch also Dem doch florentyne | nye Zu deyle wart lewe hatt fflorentyn | balde ersehen / Er sprach ach lieber he͛re | got Mich dunckt der prÿs solle mir nit
[41v]werden Dann florentyne get alles vr͛e | von mir werdent ir mir nu nit so ster ich ouch Der konnig von cecilien gy vor die fursten / vnd danckt yne | sere das sy dar waren kom(m)en / Er ginge | dry werbe vmb ee er lewen ersach me sprach wieder den konnig Herre | nit geet vurbas Ich sehe den den ir | sucht Herre er steet by dem richen her / Vnd steet eyn wiß Ritter über | yme / Vff myn truwe sprach der kon̅ig | Ich hette yne noch nit ersehen Der kon ging zu lewen vnd sprach Iong= | ling vol künheit Du hast mit diner | stercke hude zu dage Im torney den | prÿs gewonnen / Vnd dar zu myn do / Vnd noch myme dode auch das | konnigrich von Cecilien / Dann ich bin | alt vnd swach Ich en kan nit lange ge / Da mit nam der konnig die krone | in sin hant vnd satzete sy llewen vff | sin heubt / Vnd nam da lewen mit der | hant / vnd furte yne zum pallas zü | Die gemeynde sprach der prÿs ist wol | gegeben / Der hertzog von venedigen | ginge by llewen / vnd der wyß Ritter | vff der ander sÿten Der konnig steig | mit syner dochter vff den pallas lewe | ginge yme noch mit den andern furste(n) | Der konnig dede yderma̅ zu dische | sÿtzen / lewen wart wol gedienet yder sprach er hette den danck wol ver / Der hertzog von Calaber was | nit da Er was mit vier hunde͛t pher | den hin weg gerieden die hasseten le alle / Sy rieden von montluisan | in einen walt / dar Inne samenten sye | sich alle / Der hertzog swure er wolde | nit hinweg ryden Er hette dan flore̅ mit yme / Er sprach mich erbar in myme hertzen / Das florentyne | den armen Ritter han solde / hie laß | ich eyn wenig von dem hertzogen von | Calaber / vnd sage uch von dem kon̅ige | von Cecilien •Der konnig als er zu | nacht essen solde • Da satzete er lewen | bÿ sich vnd fflorentyne vff der andern |
|| sÿten Der konnig erbode Lewen grosse ere | yne wart allen wol gedient mit orgeln | vnd fideln Bosünen vnd pÿffen wart | nit vergessen Der konnig schickt yder eyn gabe lewe saß in grossen fre Der wyß Ritter diente Zu dische | als eyn schiltknecht die wile er nit | essen oder dryncken wolde nach dem esse(n) | ka̅m viel fremder lude Die hiessen orlaup | von dem konnige Dann sÿ waren von | fremden landen Es waren der eyn deyle | die zum torney gewest waren Der her | von venedigen sprach er wolde nyrgen | rÿden Er wolde als lange da bliben bis | das lewe by geschlieffe Des bat yne | lewe fruntlichen sere vnd sprach fflo= | rentyne vnd ich werden morn zu kir gene Das hat myn herre der kon bescheyden fflorentyne ging vff | den pallas in ir kammer / vnd schickt | eynen schiltknecht noch lewen lewe | kame balde / fflorentyne schickt nach | eym schaeffczabel spiel Sy begonden | mit eyn ander zu spielen weckolder | sach lewen vnd fflorentyne an Sye | gedachte in irme hertzen Nü ergetzet | uch beyde Ir müssent uch morn schey vnd hettent ir alle die dücher | die in dem lande sint alle zu hauff genat | Da myde enkundent ir uch nit beyde | gedecken hette aber fflorentyne ge was weckolder gedachte / Sye | hette weckolder dun verbornne(n)/ Aber | die liebe fflorentyne gedachte nüst bö / Dan sy sach lewen stediclichen an | lewe kunde schaeffczabel spiel gar wol | spielen Ir eins sach das ander / als lange | an / vnd sagden so viel von ir liebe | Das es bynoch nacht wart | DEr konnig schickt noch | lewen vnd syner dochter | lewe vnd fflorentyne | kament zu stunt Da der | konnig lewen sach er sp horent lieber lieber sone was ich | üch sagen wil Ich vnd myn dochter | wollent hin vß in die burg ryden So | solt ir Hie bliben / vnd morn wan die
[42r]sone vff geet / So wollen wir myn do vnd uch zu samen geben Hre͛ | sprach lewe ich dun wes ir begert | Der konnig saß vff sin phert mit | fflorentyne(n)vnd mit syme heymlichen | gesinde lewe reyt mit dem konnige | bis in die burg / vnd der wiß Ritter | reyt alles mit lewen / Da der ko̅nig in | die burg kame Da gesegent er lewen | fflorentyne ging zu lewen vnd sprach | Lieber bule legent uch rügen Ich wil | morn frü vff stene / mich zu smücken | Dan So wollen wir zu kirchen gene als | myn vader bescheyden hat / Da mide | segent sy lewen / Vnd sach yme alles | nach / Aber sy en gesach yne daraffter | nu̅mer Sye hetten vff beyden sÿten | groß pyne vor gelieden
Wie sich der wiß ritter lewen Zu erkennen gab vnd saget Ime
das er des geist were den er vß dem schornstein gelost hette
| vnd schiet da von Ime
LEwe reyt wieder gein montluisan Der wyß | Ritter sprach zu lewe(n) | He͛re myn hertz ist be lewe sprach war |
|| vmb das saget mir Herre sprach der | wyß Ritter das wil ich gerne dün / Es | ist darvmb das ich üch geholffen han ich | han uch zum torney als wol geholffen | Das ir den prÿs gewonne(n)habt / vnd | darzu die schone Iongfrouwe Nü wolde | ich gerne wissen / wie wir scheyden | solden / wolt ir die Iongfrouwe han so | wil ich das güt han / Sol behaltent ich | das konnigrich aber die Iongfrouwe han | So behaldent ir das ko̅nigrich / vnd wolt | ir des nit ytze dün / So wil ich zu stunt | ytze mit üch stryden / Als lewe den wi Ritter hort Er sprach lieber geselle | ir sint sere zornig Ich bide uch lieber | geselle Das ir mir hude zu dage keyne(n) | zornen bewisen / Dar vmb wil ich üch | ytze geben / Das gantze kon̅igrich von | Cecilien / Dan ir hant das bas verdient | dan ich Ich begern nu̅mer appels wert | dar Inne zu han / Dann ich wil ffloren behalden / wan ich han sy sere | lange liep gehabt mit dem andern dunt | ir was ir wollet Ich wil üch die krone | vff setzen Ich bin noch Iong gench das | ich wol viel guds mag gewynne(n)Ich v͛= | ziche ytze vff das kon̅igrich / Da mit | nam lewe ein holtzelm in syne hant vnd | erbet da myde den wissen Ritter / Da | sprach der wiß Ritter wieder lewen | lewe nu habt ir wol ge erbet Ir bedorfft | uch nu nu̅̅mer me gene̅men eynen hr͛en | Zu Cecilien / Lieber geselle sprach lewe | Ich han üch das mit gantzem myme her williclich gegeben Ich wil dar Inn | wedder dorff noch burg nu̅mer nust be / Als der wiß Ritter lewen getru hort / Er sprach dugentlich zu | lewen hort lieber geselle was ich uch | sagen wil Ich bin nit eyn man erbe | zu behalden / Dann ich bin von dem alme gode her ko̅men / Der hat mich | her gesant vmb diner getruwekeit will / Da ir das ersten mals her ka̅ment | In diederichs des wirtes huse Der uw͛ | sere spottet In des wirtes huse hat ich | manig Iare gehangen / vmb das daz ich | bÿ yme verczert hat / Nü hastu lieber | geselle mit diner getrüwekeit mit dem | wirt uber tragen das er vff mich hat
[42v]verziegen / Darnach dede du mynen licha̅ | zu kirchen dragen manige gude messe | über mich zu lesen / Da mit Lieber geselle | wart ich erlost Das gut das du mir da | dede / Das was dem almechtigen gode gar | an neme Ich bin vor syme angesichte | ewenclich behalden / Dar vmb bin ich | her ko̅̅men von godes verhengniß dir | Zu helffen vmb die selbe wol dat die du | mir gedan hast So gebe ich dir din gr richtum wyeder / Als lewe den wis Ritter erhort Syn blüt begünde | yme zu grieseln / Er viel nieder vff sin | knye In grosser demüde / Er sprach du | heyliger licham bis mir armen sunder | barmhertzig / gebenediget sy die stunde | dar Inne ich uch erlost han mir erschey̅ | nie besser stunde / Das ist war sprach | der wiß Ritter Ich muß ytze von üch | scheyden / Ich kan hie nit lenger bliben | Dann got hat mich das geheyssen Ich glo dir in aller getrüwekeit / Das ich | dir in allen nöden zu helff wil ko̅men | also verre das du got mit andachte | vmb mich biedest Es sÿ in kriegen od(er) | in stryden / So wil ich dir getrüwelich | Zu helff ko̅men Dar an solt du keynen | zwyffel han / Dann ich sage dir vor war | Du solt noch viel lydens Han Ee du vad(er) | vnd müder wieder findest Got gesege(n) | dich lieber geselle Ich befelhe dich dem | almechtigen gode Lieber geselle hude | dich allewege / Das du got ycht erzor / Da mit verswant der wiß Ritter | lewe viel nieder vff sin knie vnd be sere heyß zu weynen / Er sp͛ch | lieber herre got Der alle ding geschaffe(n) | hat wer dir getrüwelich diente Dem | lessest nit vngelonet / Als ferre ich mich | kan̅ versynnen So ist er wol ey̅ dore | Der dir nit getruwelich dient / Dann | du hast alle welt erlost An dem heilige(n) | crutze Dar an du din blüt vergusse Also | sprach der liebe lewe / Lewe dede eyne(n) | brieff schrieben Den gab er eyne(n)boden | Das er yne druge zu monclin vff die | burg / vnd hieß yne badewin geben |
|| In dem brieffe stunde geschrieben lieb͛ | herre ich enbieden uch / Das myr got ge hat / Das ich die Iongffrouwe ge han / vnd dar zu das konnigrich | Vnd byden uch lieber Her͛e / Das ir here | zu mir wollet kom(m)en / So wil ich uch | groß richtum geben / vnd wil üch so | viel ere erbieden / Als eyn kint syme | vader erbieden sol / vnd bringent das | syden pletzelin da ich Inn funden wart | mit üch Also wart eyn bryeff gemacht | Vnd badewin geschickt lewe bleib vff | dem pallas yme diente die Ritterschafft | nach allem syme willen / lewe schickt | nach diederich syme wirte / Vnd ouch | nach syner wirtynne / Da kame diede vnd syn hußfrouwe Die frouwe | rieff mit luder sty̅me Lieber He͛re got | sy des gelobt / Das ir vnser He͛re solt | syn / ffrouwe sprach Lewe got sy üwer | lone Ir gabt mir uwer brot vnd wyn | williclich / Das ich es den fursten wol | bode Ir bodent es ouch myme pherde | wol / Dar vmb wil ich üwerm hußwt͛͛ | geben Alle Iare dusent gulden / Er sol | myn oberster ka̅mer knecht werden | Die wile das ich lebe Er vnd ich wolle(n) | ein ander getruwe sin Als diederich | lewen gehorte Er danckt yme flißlich | vnd sprach Lieber Hre͛ ich enwiste nit das | ich eynen solichen man geherbergt hat | Ich gab myner Hußfrouwen uwn͛ hal manigen grossen streych Dan̅ sy | bat mich alles Das ich uch gelt vnd | golt luhe Das ist mir nü wol bekom(m)en | Vnd ich wil üch getrüwelichen diene(n) | Da mit viel diederich nieder vff syn | knye vnd wolde lewen sine fuße küsse̅̅ | Aber lewe enwolde des nit dün | LEwe e͛bot syme wirt vnd | der wirty̅ne ere / wer | es hat der sol ouch die | lude eren vergelden ÿme | das die lude nit So lo das yme got lewe | gab syme wirt vnd der wyrtin̅e zu | essen vnd er selbs diente yne vor dem | diesch getruwelich / Da diederich vnd | sin hußfrouwe gassen Sy ginge(n)wied(er)
[43r]in yre huß Lewe lachte sich nieder sl Als er entslieff begonde yme | zu dreümen / Da von sin hertze sere be was / yme dreumete wie eyn | griffe keme in sinen mont geflogen | Vnd breche yme syne zene nach ey̅ vß vnd darnach ouch syn | ougen Darnach kame yme zu troste eyn | wiß dube • die yne erlüchte Aber der | gryffe enließ nit abe / yne duchte er | wolde yne/erworgen / Aber die dube | halff yme dar von / Als lewe erwacht | er wart erfert / vnd sprach merge | godes müder wie sol es mir nü erge(n) | Ewiger got kum mir zu helffe / Da was sich lewe vaste segen / Dan̅ | er en wist nit was über yne kunfftig | was Hie laß ich ein cleyne wile von le / Vnd sage uch von fflorentynen | fflorentyne lachte sich rügen / Aber die | falsche weckolder entslieff nit / Als | mitt(er)nacht vor kame / Da ginge der mo̅de | vff / weckolder ginge zu fflorentyne(n) | bette / Vnd Rieff fflorentynen duge̅t | lich vnd sprach liebe frouwe es ist | zÿt das ir vff stet / vnd in den gar gent üch zu bereyden Als fflore̅ weckolder horte Sy sprach das | wil ich gerne dun / Aber sy enwiste | weckolder gedanck nit / Der hertzog | von Calaber der in dem walde hilde | Der rÿff dem fursten von Tarante zu | Vnd ouch dem marschalck von Florentze(n) | Es were lange zÿt gewest das wir | rieden Dan̅ weckolder myn nyfftel hat | mir das enboden / Sy wil mir die edel | konnigyn̅e in myn hende geben / wir | wollen vnser lude hie lassen das sy | vns verwarten • Der marschalck sp͛ch | das folge ich gerne / Da rieden sy zu | der burge zu / Vff die stunde waren | fflorentyne vnd weckolder mit eyn | ander in den garten gangen / weckold(er) | sprach zu fflorentynen liebe Iongfrouwe | beydent myn eyn wenig hie Ich wil | Zu stunt wieder ko̅men fflorentyne | sprach geet war ir wolt / Da ginge |
|| weckolder vff die müre / Da sach sye | dry Ritter wol gewappent / Sy gedacht | wol es were der hertzog / Sÿ ginge | snellich von der müren wieder herabe | Die porte was beslossen Der porten͛ | slieff noch Sy sprach zu dem porte / Stant vff balde vnd düe die port | vff / Dan ich muß Zu montluisan eyn | botschafft werben von myner Iongfro wegen Der portener sprach | ich wil es gerne tůn / was myn Iong begert / Er dede die port balde | vff | WEckolder ginge als balde | zu der porten vß / Als | hette sy der duffel dar | gefurte / Sy ginge so | lange das sy den hertzo fant weckwlder sprach zum her Lieber vetter ir solt mit mir | gene / fflorentyne ist lange vff / Ich | wil sy uch in uwer hant geben / Des | wart der hertzog sere erfrouwet / Er | sprach liebe nyfftel laßt vch in diesen | dingen ernst sin Ir solt des allzÿt debeßer | by mir haben Ich wil vch an einen richen | fursten bestaden vnd vch myns guts | so viel dar zu geben das ir des zu frieden | sin solt / Vff myn truwe sprach weckolder | Ich wil sie vch In vwer hant liwern / vnd | obe sie krissen vnd eynche geruchte mache(n) | wurde Da wolt vch nit ankeren / dan sie | ist ferre von den luden / nyeman mag | sie gehoren / so ist es auch fruhe / das | nyemant noch in der burg vff ist / Wir | wollen sie wol eyn myle hinweg ge haben • ee man iß recht geware wirt | Nu laßt vns gan iß ist Zÿt Ir werdent | sie vnd eyn Iunffrauwe alleyn byeyn finde(n) | Da rieff der hertzog sinen dienern zu | vnd sprach Ir lieben gesellen Ich werden | hude ein groß abentuer bestan / Da bidde(n) | ich vch mir die helffen zu follenbringen | Ich wil des koniges dochter schachen vnd | hinweg füren / vnd sie dan zu elichem | wibe nemen / Heromb so solt ir mit mir | gan / sie sprachen alle herre das wollen | Wir gerne thün damit ginge(n)sie zu̅ ga͛ten
[43v]DEr Hertzog ging mit weckolder in den garten | Die falsche wekkolder | ginge alles vor an / Als | Florentyne weckolder | wieder sahe / Da begon sy lachen vnd fragete sye / wo sye | were gewest / Da wiset weckolder vff | den hertzogen von Calaber / Als fflore̅ den hertzogen sach ir blut bego̅de | ir zu grieseln / fflorentyne sprach zu | weckolder / Du stinckende falsche böse hüre | Du hast mir den her bracht / Der noch | nie gudes gedachte Iongfrouwe sprach | der hertzog üwer liebe hat mich so | gar enczundet / Das ich wiedder nacht |
|| nach dag gerugen mag / Ich habe dan̅ | üwer liebe Der ich so lange begert han | Ich biede uch vmb godes willen Das | ir uch uber mich erbarmet / So wil ich | uch füren in calabery / Dar Inne solt | ir eyn hertzogynne sin / So werde ich | konnig nach üwers vader dot Got | enwolle des nu̅mer Das ir lewen habt | vnd hette er noch so wol getorniert | dann er ist eyn arme geselle / vnd en nüst Als florentyne die hertzogy̅ne | horte sy sprach zu yme / Die wiele ich | leben werde ich vch nu̅mer holt Ich | wil lewen liep han Dan er hat mich | wol verdient Gent balde vß dem gar / oder uch geschicht nu̅mer gut dar | von verflucht sye die Die üch her
[44r]gefurt hat / Es weyß wol es hat weckol gedan sol ich aber lange leben / So | wil ich es ir wol in drencken | Florentyne Hertze was | betrübt Das sye den her von calaber sach | in yrme garten / Sy spr mit Zorniclichem | müde gent ir nit hin vß So wil ich so | lude kryschen / Das es myn vader vnd | alle syne gesellen horent vch enkunde | alle die werlde nit gehelffen ir mü dar vmb sterben / Verflucht sy | die die üch here bracht hat / Sye | muß vor ÿrme ende dar vmb verborne(n) | Iunffrouwe sprach der hertzog nit le als grulich Ich bin her ko̅men | vmb üwer liebe willen / Vnd enhan | weder dag oder nacht rüge Ir habt | mir dan üwer liebe gegeben vnd be mich ir dut es mir müglicher | Dann dem armen Ritter der lewe heyßt | Ir enhant von yme keyn ere Ir werde̅t | syne̅t halben versmehet von konnige(n) | fursten vnd von Ritterschaffte lassent | den armen Ritter gewerden vnd ne eynen richen hertzogen / Dan̅ der | Ritter enhat nit zweyer sporn wert | Ach du falscher lecker sprach fflorenty | ne Ich han ff lewen yne lieber in synen bl cleyder / Dann dich mit vier kon / Da sprach fflorentyne wie weckolder / Du falsche bosewichty̅ne | heysse mir den falschen verreder wied(er) | hin weg gene / Er schyldet mir mynen | getruwen gesellen / Dar vmb han ich yne | nit deste lieber / liebe Iongffrouwe sprach | weckolder Ich byede uch fruntlich Das | ir den richen hertzogen wollet neme(n) | vnd den armen Ritter wollet gen lasse(n) | Du falsche boßwichty̅ne sprach ffloren Alles das ich gerne hette das sol du ouch gerne han / Ist lewe wol | arme so bin ich deste richer Ich wolde | das gewonheit were / Das man eyn | richs vnd eyn armes zu hauff gebe | Des ist aber leyder nit / Man findet manige(n) |
|| man der sin dochter hin weg gibt eyme | bosen falschen verreder / Der sin gut | boslich gewonnen hat / Vnd lesset eyne(n) | andn͛ biderben man dar by stene / vmb | des willen das er arm ist gang von | mynen ougen du falscher Herczog als | der Hertzog von dz florentyne(n)horte Er | sprach wieder sine gesellen Nement | fflorentynen es ist lange Zÿt gewest | Da erhasten sye fflorentynen vnd stop ir yren mnt z / Das sye nit ein | wort gesprechen enkunde / Der hertzog | von Calaber der gernier hieß Der | reyt vor an zu der porten / Vnd fant | den portener bÿ der porten Da zoch | der hertzog sin swert vs vnd gab dem | portener alsolichen streych / Das er yme | das heubt spyelde bis uff die zene Da | sprach der hertzog Zu den andn͛ Nü | lassent vns frolich ryden Dann wir | enwerden nit gemeldet / Da rieden sye | vs dem gartem / weckolder vnd merge | folgeten alles nach | DEr hertzog reyt hinweg | snelliclich Der wechter | vff dem torn name | diese dinge ware vnd | kante den hertzogen | wol Dann er was sibe(n) | Iare sin knecht gewest Er sach ouch | fflorentynen hinweg furen Da bliese | er das fiende horn drywerbe vnd rieff | da den gesellen Das sye sich an deden dan | man furte fflorentynen hin weg als die | gesellen den wechter horten Da lieffen | sye Zu des kunigs ka̅mern / Vnd sprache(n) | edeler konnig Der hertzog von Calaber | Der furt uwer dochter hinweg Also hat | der wechter gesagt / Da stunt kunig | heinrich balde vff vnd dede allen sine(n) | harnesch an / Als der ko̅nig zu der por kame Da fant er den pörten͛ dot | lygen / Da suchten sy fflorentynen vmb | vnd vmb Aber sye enfunden sye nit / Da | lieff yderman zu syme pherde zu der | konnig schickt eynen boden zu lewen | vnd hieß yme sagen das er sich balde | vff mechte dan̅ der hertzog von calaber
[44v]furte fflorentyne(n)hinweg / Der bode was | balde zu montluisan / Vnd rieff alles fy= | ende yo durch die gassen / Ir herren | machent üch vff / wann der hertzog | von Calaber / Der hat vnser Iongfrou hinweg / Der bode lieff snelleclich | vor lewen kammer / vnd cloppete grü an lewe sprang vff sin fusse | Vnd ließ den boden Inn lieber geselle | was gebrist dir / Das sage mir balde | Lieber herre das wil ich dun Min hr͛e | der konnig hat üch eriboden / Das der | hertzog von Calaber fflorentynen hin füret Dar vmb enbut üch myn | hr͛e der Konnig / Das ir yme sere noch | ylet Dann er re̅net ytze selber hin weg | nach Als lewe den boden gehort yderma̅̅ | mag wol gleuben / Das sin hertze betrübt | was Er sprach merge godes müder ich | befelhe mich in dine gewalt / Der traüme | der mir entreümet ist Der wirt mir | ytze schyne Ach du liebe getrüwe bule | wie dut mir myn hertze als we Ich ge uch nu̅mer me Got wolle mir dan̅ | sunderlich helffen / Ach du falscher h͛tzog | wie hast du mich als gar verraden das | du mir mynen lieben bulen Also vr͛e ent Da dede lewe synen harnesch | an Gerna halff yme getrüwelich Dye der wirt bereydet yme syn rosse | Ach A mich sprach lewe Ich bereyde mich | Zu langsam Ich en kan den schalck nit er got wolle dan mir mynen lieben | gesellen senden | Ach lieber hr͛e got beschere | mir mynen gesellen Da | mit viel lewe nieder vff | sin knie / vnd bat got | von gantzem hertzen daz | er yme synen getrüwen | gesellen sente Als lewe durch montluisa̅ | reyt / Da sach er den wissen Ritter vß | eyme huse ryden / lewe sprach Zum wis Ritter Bis wilkum lieber geselle | Es ist nit zÿt sprach der wiß Ritter | Das ir mich ytze wilkum heyssent dann | ylte üch balde nach dem hertzogen der | furt fflorentynen hinweg / Da lewe | den wissen Ritter gehort sin hertze was |
|| sere erfrauwet vnd sprach ich forchte | mich nu̅mer vor dem hertzogen von Ca die wile ir mit mir rydent / Da | kam der hertzog von venedigen / vnd | sprach lieber Hr͛e lew ich wil uch zu hel ko̅men / vnd wil üch nu̅mer me ge Die wile ich lebe Des danckt yme | lewe sere Die burger von montluisan da | den sich alle an / vnd wolden lewen alle | helffen / Sy ryeden mit eyn ander vß der | stadt Vnd Iageten dem hertzogen nach | Lewe Iagete dem hertzogen | nach / vnd der wiß ritter | reyt mit yme / lewe reyt | alles vor an / Aber konnig | heinrich was dar vor wol | mit Hundert gewappenten / Der konnig sw mit got Der an dem crütze erstarb er | wolt nit wieder vmb keren Er hette dan̅ | sin dochter fflorentynen Ich wil yme das | lant zu calabern Alles zu schanden mache(n) | Nü horent was der hertzog gedacht Er | hat eyn brüder der was eyn bastart ^ lieb͛ ^Zu de(n)sp͛ch er | bruder fürent fflorentyne(n)hinweg Dan̅ | ich besorge mich wir werden stryden Des | schemt ich mich alle dage wege das mir | der vnselige lewe fflorentyne wieder | neme / Herre sprach der bastart Ich wil | dun was ir wolt Da fflorentyne das hort | Da begunt sye heyß zu weynen Sye | sprach merge godes müder myn lip ist | zu male zu schanden bracht von dem fal hertzen Ach du falsche weckolder | Dar zu hast du mich bracht liebe Iongfro sprach der hertzog Das ist ye eyn | Iemerlich ding das ir mich also sere hasse̅t | vmb eyns fremden armen gesellen willen | Das man nit enweyß wo er her ist liebe | Iongfrouwe ich bieden uch Das ir sin ver wollent Das dun ich nu̅merme | sprach fflorentyne Dar Zu ist er Zu hubsche | Zu dogentlich vnd zu züchtig das ich sin | nit vergessen kan Er was der aller konest | der Zum torney ye qwam Ach du ede lieber | edeler Lewe Ir sint der kunest der vff er ye qwam nu ko̅ment mir Zu helffe | du lieber getrüwer geselle / Vnd bringt | mit uch uwn͛ wissen gesellen / Dann ich | weyß vor ware werent ir beyde hie Ir | gewo̅nent mich mit üwer kunheyt Do
[45r]begonde fflorentyne gar heyß zu weynen | Da sprach weckolder gutlich zu ffloren liebe Iongfrouwe lassent uwer cla sin Der hertzog ist küne vnd wey vnd ist rich vnd hat viel landes | Ir wissent nit wer er ist Solt ir nü ey zu man han / So were üwer name | sere geniedert Swige sprach fflorenty̅ falsche verrederssen verflucht sye | die stunde da du geborn bist / Dann du | hast mich bracht Zu diesem grossen lyde(n) | Din lyp sol noch dar vmb verbrant wer / Dann wer boßheit stifft Ist moge das yme gelont werde | Florentyne was ir hertze | sere betrübt Der hertzog | bat sye fruntlich das sye | sin bule wolt sin Aber | Florentyne antwurt yme | Das wolt sye nu̅mer me gedun Die wile | das sye lebet Ir dunt sprach der hertzog | ob got will / Dann hette Ir eyn nacht by mir | gesloffen / So wolde ich üch als fru̅̅tlich | sin das ir myn nu̅mer me vergessent do | fflorentyne das hort da wart sye sere be Der hertzog von Calaber rieff | syme bruder zu lieber bruder fürent | fflorentyne hin weg zu ryge in die stat | vnd sprechent wieder myn süster clar das sye es fflorentyne wol bude | vnd ir ouch vil eren er biede fflorentyne | die sprach wieder mergen liebe merge | ich bin sere bedrubt Das sye mich also | hin weg schicken wollent liebe Iongfro ir solt uch wol gehalden Ir solt gut | getrüwen Zu got vnd siner lieben mtt(er) | han die lassen üch nit in üwern nöden | Da ffrt der bastart fflorentyne hin weg | weckolder vnd mergen die rieden mit | ir fflorentyne sach alles hinder sich Aber | ir ymant zu helffen qweme fflorentyne | der was ir Hertze sere bedrübt / Merge | die troste sye alles getrüwelich / Aber das | was alles vmb sust / vnd sprach mit | weynenden ougen / Ach das Iemerlich sch Das wir scheyden das wir schey müssen Ich muß ytzunt scheyden von | dem der mich sere liep hat Ich besorge | vnser libe kom(m)ent nu̅mer me Zu samen |
|| nach dem selben wort viele sy in omacht | Maria sprach liebe Iongfrouwe ir hant | vnrecht Ir mocht uch zu male v͛derben | Da fragete ich nüst nach sprach ffloren Ich wolde das ich gereyde dot were | Die wile ich gescheyden bin von dem den | ich also liep hatte / Der bastart zugt sye | vß wege / Das yme niemant nach riden | küne / Er reyde alles ane weg Das ma̅ | yne nit finden konde Hie lassen ich eyn | wenig von dem bastart vnd fflorentyne | vnd wil üch sagen von dem hertzogen | von Calaber Da er vß Cecilien lande qw Da hette er sich vmb lewen nit | gewant lewe reyt yme alles nach | mit dem wissen Ritter / Der hertzog von | venedigen reyt ouch mit yme lewe der | qwam vff eyn grüne wisen vnd fant | den konnig von cecilien Da der konnig | von cecilien lewen sach Da rieff er mit | luder sty̅me Zu yme / Du lieber son von | grossen v͛gonnen hat der hertzog dir | myn dochter geno̅men / Da wart noch nye | keyn dochter so dure verkaufft / Das hoff | ich ouch ob got wil sprach lewe / Da yl sye als balde dem hertzogen noch | das sye den hertzogen ersagen in eym | grunde Da lewe den hertzogen sach da | sprach er maia͛ godes muder / Syst ge alles guden Ich sehen den diep | der myn wip gestollen hat / Da rort er | sin rosse vnd rant grußlich hin zu der | wyß Ritter rant yme hinden nach die | calaberschen rieffen den hertzogen an | hre͛ stelt üch zu were / Dann der kon̅ig | von cecilien kompt | DA der hertzog von calab͛ | die lude von cecilien sach | Da rieff er dem fursten | von Tarante an vnd | ouch dem marschalck | von florencien Ir hrn͛ | wie sollen wir vns nu halden Ich se den hertzogen von Cecilien h͛ ryden | vnd lewe von monclin / vnd dar zu den | wissen Ritter konden wir enwenig bald(er) | geryden wir finden eyn sloß das heyset | monterose Das ist sere eyn starck sloß
[45v]weren wir in dem selben sloß So acht | ich nüst vff lewen Aber sye ylent sere | noch vns / Hre͛ sprach der furste von | Taranthe Ich wil mit yne stryden der | || marschalk von florentze sprach auch | Also / Der marschalk von fflorencze stalt | sich zu stryden Da stalten sy sich alle | samen zu weren
||
LEwe reyt voran mit dem wyssen Ritter igli hat ein gut starck | glene in syner hant | Sy rantten alle grulich | in dem hauffen Das | iglicher den synen nieder stach Sye | hiewen hende vnd füß abe / Edann d(er) | konnig von cecilien qwam Bit allen | synen gesellen hette Lewe vnd der wiß | Ritter wol dry vnd zwentzig nied(er) | geslagen / Do mocht man grossen stryt | gesehen han •Das also viel Ritter |
|| lagen vff dem plane / Das die pherde | hin weg lieffen / Der furste von tara̅te | Der stach wieder eyn Ritter der hieß | gion der traff yne eben mit der gle durch den lyp Das er dot bleyp | Da rieff er den namen von Tarante | Der hertzog von Calaber der streyt | ouch konlich Aber als balde er lewen | er sach / Do floch er wieder hinder | sich Er hette nit eyn wanne vol golts | genomen •Das er lewen erbeyt hette | Der marschalck von fflorentze floch | auch hin weg Lewe sucht alles flore̅ty̅
[46r]Aber er fant sye nit / Dar vmb wart | sin hertze sere bedrübt | DEr stryt was eyn grulich | stryt lewe furt eyn axt | in syner hant / vnd traff | eynen der hieß fryderich | Er draff yne eben vff | sin schilt Der streych qwam eben vff | das pherts hals Das phert zu | der erden viele Do ryeff der Ritter | mit luder sty̅men / lieber herre nem mich zu gnade gern sprach lewe | Also ferre das du mir globest Das du | mir sagest getrüwelich / war ffloren sye geko̅men / vnd wo ich sye | finden sal / Herre sprach fryderich Man | hat fflorentyne zu ryge gefurt da | lewe das hort Da wart er sere erfert | Er sprach wider den wissen Ritter | lieber geselle ich han die verlorn Die | ich Also lange han liep gehatte | LEwe wart sere betrübt | Do er hort das ffloren nit do en was | Er wart sere zornig | in syme synne / vnd | slug viel me in dem stryde / Dann er | vor hatte gedane / Alles das daz vor ym | kame slug er nieder / Die calaberssen | fluhen vor lewen / Als die müse vor | den katzen Rymon von venedigen | slug ouch sere Gerna von doriflor | en fellet ouch nit konnig heinrich slug | ouch frysclich vmb syner dochter will / Die er geren wieder gehabt hette lewe | wart sere betrübt / Das er fflorentyne | nit mochte wieder gehan Die lüde | von Cecilien stryeden als sere / Das | sye die calaberssen v̈ber wonden / Der | Calaberssen waren vier hondert / Aber | ir blieben nit me dann eyn halb hu̅dt(er) | vff dem plane Der hertzog von cala sach das syn lude uber wonden | waren Da rieff er dem fursten von | Tarante vnd ouch dem marschalck | von fflorentze / wir mochten zu lange | hie bliben / Das ist war sprachen die |
|| zwene fursten / Da mit slugen sye zu | monte rose zu Die dry alleyn ane alles | ir gesinde / Da lewe gesach das sye | fluͦgen er ylet alles nach / Der wyß | Ritter en sumet sich ouch nit / Aber der | hertzog von calaber / vnd die andern | zwene fursten ylent vast vor an vnd | kame(n)vnder die porte zu monterose | Die porten funden sye vffen / Das was | yne groß gluck / Sy ylten so sere | zu monterose Inn / Das sye die porte(n) | vffen liessen lewe were wol in die | porte gerante / Aber da waren zwen mit armbrusten / Die der porten | hudten / lewe ylte dem hertzogen so | sere nach / Das er dem hertzogen syn | Rosse angewan | Dye schützen zügen die | brucke vff / Des wart | lewe sere betrübt / Der | hertzog steyge swinde | vff die mure / vnd sach | die von Cecilien die sere stryeden Ry= | dent hin weg sprach der hertzog / Das | uch got eyn bose Iar gebe / Der hertzog | von Calaber Rieff dem fursten von | Tarante zu lieber vetter wie sal es | vns nü ergene / wir enhan hie Inne | nit zu leben Ich wil uch wol raden | sprach der furste von Tarante Ir solt | üwer suster claryssen enbieden / vnd ouch | uwerm bruder dem bastart das sy vns | zu helffe komen vnd vns prouiande vnd | lude schicken / So wollen wir vns der Ce wol erweren / diß sloße ist feste | gnug so wir lude vnd rait darIn hetten | Der hertzog sprach ir sagent ware Ich | wil den bodden vff stont hinweg schicke(n) | Vnd mich duchte gut / das wir vns stelte(n) | zu der were / dan mich dunckt die Ce stellen sich als obe sie vns stor wolten / Damit rieff der hertzog | siner Ritterschafft zusamen / vnd sprach | Ir herren mich dunckt die Ceciligsen wolle(n) | stormen Heromb laßt vns vff die müre | treden vnd vns erweren / Da antwerte(n) | sie vnd sprachen / Herre das wollen | wir gern dun / Da ordinert der h͛tzog | sin folck ir igklichen vff sine letze
[46v]
|| den hertzog antwurt Dem wil ich gros | gut geben / Dann er ist der der mir my bulen entfurt hat / Dar vmb konde | er mir werden / So konde yme keyn | gut nit gehelffen Er müst an eynen | galgen hangen / Da hub sich der sturm | grülich an / Aber der hertzog hat viel | guder lude / Er hatt vier vnd dryssig | schutzen / Die allewegen In dem slos | waren welche nit schiessen enkonden | Die werten aber mit steynen / Die burg | was wol vergraben In dem graben wa löcher gemacht / vor den sich niema̅ | konde gehüden / wer In den grabe(n)ka̅me | Der viel in die löcher In byß an synen | hals / vnd kame man yme nit balde zu | helffe / So müste er erdrincken lewe [47r] | stürmete als lange Bis yne die nacht | begreyff / Der Hertzog schickt eynen | boden zu syner süster / Das sy synen | bruder den bastart yme zu helffe wo schicken Hie laß ich en wenig von | dem boden / vnd sage üch von dem ba von calaber der fflorentyne hin | weg furt / Sye Ryden als lange bis | sye gein ryge kamen | DEr bastart schickt sin͛ | suster eynen boden er | brechte fflorentynen | Da ginge yne clarysse | entgein / vnd sprach | bis wilkum lieber br wie hat es uch Zum torney ga̅ Sol vns die schone fflorentyne | werden / Mich dunckt ich sehe sy da | sitzen vff eyme schonen zeldenden ph͛de | Das ist war sprach fflorentyne üwer | bruder hat mich aber geno̅men mit | falscher verredrye / DarZu hat mich | die falsche weckolder bracht Er hat | mich nit gewonnen Als eyn küne | Ritter Er hat mich falschlich gestol | len dem knesten der brotz ye enbeyß | Sy hant mich boßlich hin weg ge Ich biede got der an dem crutze | starp Das er mich wolle rechen | liebe Iongfrouwe sprach clarysse laßt | uwern clagen sin / mich dunckt In | myme synne Ir syt mit yme wol be Ir werdent eyn hertzogynne | in calaber / vnd nach üwers vader | dode eyn konnigynne in cecilien vff | myn trüwe sprach weckolder Sye wol eynen lecker nemen / Der nit enhat | eyns sporn wert / vnd nieman enweys | wannen er sye / Er ist wol der schönest | der ye wart geborn / vnd der künest | der ye harnesch gedrüg Syn name | heysset lewe / Das were ye vmmer | schade Das er eyn soliche hohe wol ge frouwe han solde / Da fflorentyne | weckolder gehorte / Sye sprach mit | zornigen müde Swig du falsche ver / Das dich aller werlde vn an gee Das kynt ist wol wert | eyn konnygrich Zu regieren Er ist der |
|| künest der ye vff pherd geschreyd Ich | han myn liebe yme gegeben Darvmb | ist es groß sunde / Das man vns sche Als das clarysse Hort Sye slug | ir ougen nieder / Ir hertze wart en von lewen liebe / Sye enhett | keyn̈ güt genomen Das sye vff yne | etwas me gesagt hett Sye sprach | in yrme hertzen fflorentyne ir habt | recht Das ir den also liep habt / Den | ich ouch hore so sere loben wolde got | von hym̈lrich / Das ich yne in myner | ka̅mern hette noch myme willen So | wolde ich yne in eynen torn legen wo er dann mynen willen dün So | wolde ich yme ane schaden vs helffe(n) | Clarysse nam fflorentynen mit der | hant vnd furte sye vff den pallas | liebe Iongfrouwe nüst gedenckt nach | ÿmand anders ir solt mynen brüder | han / wir wollen üch vor eyn frouw | halden Des antwert ir claryssen ir | redent alles vmb sust Ich ließ mich | ee verbornen Dann ich des hertzoge(n) | willen dede Ich wil gerne sterben | vmb myns getrüwen gesellen willen | Clarrisse hieß wasser langen liebe Ion sitzent nieder vnd laßt vns | essen was vns got beschert hat Ma̅ | satzt fflorentyne vnd mergen by eyn | ander weckolder satzete sich gein fflo Als fflorentyne weckolder ge / Sy sprach gang hin weg du snö duffel Die wile du da vor mir | sitzest So mag ich nit essen Als das | weckolder von fflorentyne(n)horte Sy | ginge balde hin weg fflorentyne sp͛ch | sie en möchte nit essen / Als das clarisse | von ir gehorte da bat sye sie ffru̅tlich | Das sie esse vnd druncke neyn sprach | fflorentyne Ich muß sterben / vmb den | aller schonesten der ye vff erden kam | Als sie also mit ein ander redten Da | kame eyn bode von dem hertzogen der | gab claryssen eynen brieff / vnd sprach | liebe Iongfrouwe es geet uwerm brüd(er) | übel Alles vmb fflorentynen willen | Der kon̅ig von cecilien hat mir zu | monterose begent vnd düt yme als se͛
[47v]gedrange vnd ouch Lewe von monc uwer bruder Hatt wol vier hu̅ pherde Aber ich gleube yme sin | kume eyn halb hundert blieben uw͛ | bruder floch hinweg Vnd mit yme | der furste von Tarante vnd der ma͛= | schalck von florentze üwer bruder | kame kume zu monterose vnd enbu üch kompt ir yme nit Zu hulffe | So muß er da verderben dann lewe | vnd der wyß Ritter die sturmen alle dage | Als fflorentyne den boden horte da wa͛t | ir hertze erfrauwet Sy begonde sere | zu lachen vnd auch zu essen vnd | zu drincken me dann yman über dische | dede Da clarysse fflorentyne(n)sach Sy | sprach Zu ir hettent ir icht gudes | an üch So frouwet ir üch myns vnge nit Clarysse sprach fflorentyne | Ich hore den nennen Den ich sere liep | han vnd hoffen ob got wil Er sy d(er) | der uwe͛m bruder das leben solle ne̅ Dann üwer bruder hat das wol | verschuldet Min vader vnd lewe lasse͛t | es nit vngerochen Das weyß ich wol | Vff myn truwe sprach Clarysse Das sal | nit also ergene Ich wil myme brud(er) | soliche helffe schicken Das uwer vader | vnd lewe sin nit getorren erbeyden | Vff myn trüwe sprach fflorentyne Sye | getorren wol beyden Da Clarysse den | bryeff gelaß Sy schickt boden Als wyt | das lant was / Alle die die harnesche | mochten gedragen Die solden yrme | bruder Zu holff komen Da samete sy | groß folck Der bastart von calaber | was ir heubt man Also bestalt clarisse | Das sy alle vff yne warten solden | Clarysse erbot fflorentyne(n) | vnd mergen groß ere | fflorentyne bat got nacht | vnd dag Das er lewen | wolde behüden In den | sale kame eyn pylgerin Der bewerte | die lude er were uber mere gewest ab͛ | er kame nye uber ryne / Er sprach got | || | grüsse alle die in dieser geselschafft | sin Als werlich ich vff sant mertins | dag was an der stadt caluarye Da | got die martel leyt vnd zum heilige(n) | grabe dar Inne han ich diesen stab | gehabt Liebe Iongfrouwe gebt mir die | almüse vmb vnser frouwen willen | Da stunt clarysse vff vnd gab yme eyne(n) | heller Da karte sich der bruder hinweg | Als das florentyne gesach Sy rieffe | yme wieder vmb vnd gab yme eynen | gulden vnd sprach heymlich zu yme | lieber bruder kompt morn Her wieder | des wil ich uch wol lonen Ich han etwz | heymlich mit uch zu reden / Das wil | ich gerne dun sprach der bruder Damit | ginge er vß dem pallas zu stunt in ey̅s | wirtes huse / vnd verzert sin gelt wol | balde | Die selbe nacht slieff der | bruder nit er gedacht | alles an fflorentynen | wie sy yme eyn gabe | gerett hatt des morge̅s | als balde es dagete Da ginge er zu | der burge zu vnd kame wieder vff den | pallas Aber er enfant florentynen nit | Dann sy was in Irer kamern vnd | schreyb lewen eynen brieff lieber lewe | ich laß üch wissen das ich üwer lieber | bule hie gen zu ryge in der stadt Mit | mergen die mich alwegen tröstet wir | gene hie vnbeslossen vnd bide üch | fruntlich Das ir uch sere wollen erbey ob ir den hertzogen möchten gefahe(n) | lieber lewe grüsset mir mynen vader | sere vnd den wissen Ritter ouch der üch | so grülich zum torney halff Also wart | der brieff versigelt fflorentyne ginge | Zum pallas Zu Vnd fant den beckart dar | Inne sitzen / Sy gab yme zehen gulden | vnd sprach lieber bruder ich wil üch | sagen was ir mit dem brieff dün sollet | Ir solt vor monterose gene Da finde̅t | ir groß here vor lygen Da fragent | nach dem aller suberlichsten der da ist | Sin name heysset Lewe gedenckent an | eynen wilden lewen So vergisset üch | der name nit Ich weyß wol wan ir yme
[48r]den brieff gebt er wirt uch wol lonen | Das wil ich gerne dun sprach der brud(er) | Vnd wil die botschafft gerne werben | vmb uwn͛ willen Da gab sy yme den | brieff heymlich Das es nieman gewar | wart Der bruder ginge vß dem pallas | Er kame in eyns wirtes huse Des selbe(n) | nachtes verspielte er alles sin gelt | vnd ginge vß ryge ane heller wer | yrgen eyn reuber über yne komen Er | mochte wol han gespröchen Das er | an yme lutzel hette funden | DEr bruder ginge zu monte zu Ich kan üch von | sinen dage reysen nit | vil gesagen Als er kam | by monterose vff eyn | myle nahe Da kamen rütter vber yn | Die meynten er wer eyn spheher vnd | zurryssen yme sin cleyder Der beckart | sprach ir lieben gesellen ir dunt mir | vnrecht Ich bin her gesant Zu eyme | richen fursten Sy sprachen wer ist der | Er sprach Das ist der küne lewe Den | han ich lange gekant vnd byden üch | lassen mich zu yme Da namen die ge den beckart vnd furten yne zu | lewen | ALs sy yne vor Lewen br Da sprachen | sy lieber Herre wir br | ÿngen üch hie eynen | beckart Der kan vil | predigens Er spricht | er kenne üch wol Lewe sprach er sy | mir wilkum lieber bruder was bege du Lieber he͛re ich bringen üch | eynen brieff wer schickt mir den spr lewe lieber herre das dut eyn | frouwe Die sach ich nü sere heyß | schryen Ich was zu ryge in der stadt | Vnd hieß die almüse vmb godes will Da gab mir die selbe frouwe eynen | gulden und hies mich des morgens | her wieder ko̅men Herre da gab sy mir | Zehen gulden vnd diesen brieff vnd | müst ich ir mit trüwen globen üch de(n) | brieff her zu bringen Als lewe des | beckart rede gehort Da gedacht er sin | lieber bule hette yme den brieff ge= | schickt |
|| LEwe nam den brieff von | dem beckart vnd lase | was dar Inne stunt Er | sprach lieber bule my̅ | hertze mag mir wol | we dun / Das vns der | hertzog also gescheyden hat / vnd | bide got nacht vnd dag das er vns | wieder zu samen wolle helffen Da | mit enbrant Lewen hertze in liebe Er | swure das in syme synne Er wolde | gein ryge zu fflorentynen Ach lieber | he͛re got sprach lewe / mochte ich fflo vnd mergen vß brengen | So hette ich wol gearbeyt lewe nam | den wissen Ritter vff eyn ende vnd | wisete yne wie yme fflorentyne gesch hette lieber geselle ich můß | Zu fflorentynen Solde ich wol darvmb | groß arbeit bestene Der wiß Ritter | antwurt lewen Lieber geselle das | rade ich üch nit Dann ee ir wieder | kement So bekeme uch groß krut das | sage ich üch vor war lieber geselle | das achten ich nit Ich wil mich wol | verstellen Das mich nieman gekenne(n) | kan Ich wil zu der die ich so lange | han liep gehabt / wer getruwe liebe | in syme hertzen hat der sal regen od(er) | weder nit schüwen / Die liebe dregt | yne allezdurch | Lieber geselle sprach | lewe ich neme nit gros | gut dar vor Ich sehe | fflorentynen Sy hat | mir myn hertz vmbfa̅ Ich müß zu ir Es koste was | es möge Sye ist die getrüwest die ye | vff ertrich kame Ich weyß vor war | Sye en hat nieman liep dan mich die | wile sye an mir ein gnügen hat So | ist wol müglich das ich in yrme die pin lÿden Dan sy lydet vil vmb | mynen willen / Dar vmb en wil ich | nüst schüwen weder wint noch rege(n) | oder ouch do̅ner oder hagel Ich wil | mich stellen als eyn pylgerin Der | wyß Ritter sprach zu lewen lieber | geselle ich raden uch mit guden trü- | wen Das ir nit dar kompt dann
[48v]kompt ir dar / So kompt ir ane groß kr nit von dannen / wolt ir aber es ye | dün / So muß sonder mynen Rat gesche / Da ginge lewe von dem wyssen | Ritter // vnd kam zum beckart lieber | bruder gib mir dynen rock / So wil ich | dir mynen geben Hr͛e dar vmb neme | ich nit zehen gulden / Dann myn rock | ist alle myn narunge / Da mit v͛dien | ich myn brot Ich bewere die lüde ich | sy zum heyligen grabe gewest Ich mach | die alden wybe dick schryen Mit myne(n) | süssen worten / Da mit gebent sy mir | Zu essen vnd Zu drincken gnuͦg Als le den beckart hort Er begunde sere | lachen lieber bruder gib mir dine̅̅ rock | Ich wil dir dryssig gulden geben Also | das du mich lerest / wie sich die falsche(n) | pilgerin erneren Hr͛e sprach der becka͛t | Das wil ich üch wol leren / wan ir my̅ | cleyder an habt / So nement den stab | in üwer hant / vnd lassent dye hende | sere zÿttn͛ / vnd redent vnmechticlich | vnd verwerent die lude Ir syt by den | heyden gewest zum heiligen grabe vnd | sprachent die heyden stellent ir pherde | in des heylige grabe / vnd solt die lude | ver weren ir sit gewest an den enden | Dar ir nye kament / So globen uch die | lude zu stunt / Dann gent ir sicher als | wÿt das lant ist / lewe name die beckar cleyder balde zu yme / vnd gab | yme dryssig gulden / Er Rieff syme | knecht gerna lieber Gerna halt mir | den bruder byt das ich her wieder | ko̅me Hr͛e sprach gerna Das wil ich | gerne dün Gerna lacht dem beckart | zwene ysen rynge an sin fuß Das er | sin sicher were / lewe ging zu kon̅ig | heinrich / lieber hr͛e uwer dochter hat | mir geschrieben / vnd enbüdent üch | yren fruntlichen gruß / vnd bidet | uch vnd mich sere zu erbeyden / das | wir den Hertzogen von calaber gefahe(n) | Die rede begonde der kon̅ig sere zu | weynen / vnd lewe wart ouch heyß | weynen lewe sprach zum kon̅ige hre͛ | mir ist in mynen synne gefallen Ich | wil mich verstellen als eyn beckart | vnd wil zu üwer dochter lieber herre |
|| das vns die schelck nit engene uwer | dochter hat mir als fruntlich gesch / Das ich nit eyn wagen vol go neme ich keme zu ir Lieber sone | sprach der kon̅ig Ir redent zu male | dorlich wie ich uch also verlüre So | hette ich allen mynen trost verlorn | lieber sone bliebe by mir / Dar an dut ir | groß almüse lieber hr͛e sprach lewe ich wil | zu stunt wieder ko̅men | DEr kon̅ig hette lewe(n)gern | die fart geleyt / Das er | nit zu siner dochter were | ko̅men / Aber das was | alles vmb sust lewe | ginge von dem kon̅̅ige vnd kame in | syne gezelde / Da dede er zu stunt des | beckarts cleyder an / vnd reybe sin an mit krüde lieber Gerna kennest | du mich auch / vff myn trüwe sprach | Gerna Hr͛e begent ir mir vff dem felde | vnd hieschen mir eyn almüse Ich ver uch der nit lieber hr͛e ich wil mit | üch / wir wollen mit eyn ander sprach | lewe Aber ee wir hinweg gene So wil | ich vor zu myme sweger dem wil ich | eyn almüse heyschen | LEwe ging in beckarts | wyse in kon̅ig heinrichs | gezelde Dar Innen horte | der kon̅ig messe andech mit yme manig | ritt(er) vnd knecht Als | Der kon̅ig messe gehort Da wolde er | her vs gene spaciern Da viel lewe nied(er) | vff sin knye vor den kon̅ig vnd sprach | edeler lieber kon̅ig Ich beger hude der | almüse von üwern gnaden vmb des | willen der an dem crutze starp Als wer ich des wol notdurfftig bin vnd | wil gerne got von hyemel bieden Daz | er uch üwer dochter frolich wieder be •Edeler kon̅ig gloubent mir des | vor war Ich bin kurtzlich zu Ierusalem | gewest vnd han gekust das heilige | grab Da got selber Inne lagelegen hat | Sehent die palmen die ha̅t das heylige | grab gerüret Der kon̅̅ig kunig kuste die | palmen vnd sprach du edeler pilgery̅ | was dunt die heyden mit dem heyligen
[49r]grabe Hre͛ sy stellen dar Inn ir pherde | vnd ir müle Das bedrübt myn hertze | Das die crysten lude got nit en rechent | Der rede begonde der kon̅ig zu weyne(n) | Ach lieber hre͛ got sprach der kon̅ig | ist eyn Iemerlich ding / Das daz die | crysten nit enweren / Da mit trat er zu | lewen vnd gab yme einen gulden lewe = | begonde des kon̅igs spotten / Das ver sich die Ritterschafft alle / Als | das der konnig gesach Da wart er | Zornig / Er nam eynen stecken vnd | wolde lewen slagen / Aber der wyß ritt(er) | vnd gerna Die sprachen edeler herre | nit enzürnent / Der üwer also spottet | das ist uwer kint lewe Der hat sich | verstalt vnd wil zu üwer dochter Da | ging der ko̅nig zu lewen vnd küst ÿne | lieber sone ich sol got bieden Die wÿle | du ye hinweg wilt Das du frolich | her wieder ko̅mest Aber wilt du mir | folgen So solt du hie bliben Dann du | wagest eynen sörglichen gang Hr͛e | sprach lewe darvmb neme ich nit al= | lexands͛ güt Das ich hie bliebe Ich we wol das mich üwer dochter mit trü meynt Das sol ich gein ir nit ver lieben hr͛n ich bieden üch alle | ir das slos wol verwartte(n)wolt | Das mir die verreder die dar Inne sint | nit engent / Die Ritt(er)schafft sprach zu | lewen lieber Herre gent in godes na wir wollen das slos wol v͛hude(n) | Da nam lewe vrloup von dem konnige | Vnd ouch von den andn͛ lewe ging | zum wyssen Ritter / vnd sprach du | lieber geselle Ich bÿden xp̅m mich zu | behuden / Der wyß Ritter sprach des | dut üch not Ich wil vff diß male nit | me sagen Ir werdent her nach an myne(n) | Rat gedencken / Lieber geselle hudent üch | das ir got nit enzornent lasset ir üch | die sunde nieder drucken So müß ich vo̅̅ | üch wichen / Aber die wile ir so fro̅me | sint vnd üch hudent vor sunden So | wil ich nu̅mer me verlassen Ich en weiß | was ich üch me sal sagen Sehent zu | das ir üch selber ziehent •Das ir godes | hulde nit verliesent •Geselle sprach lewe | ich wil got biden •Das er mich vor |
|| wider wertikeyt wolle behuden Nach | dem wort ging lewe hin weg | LEwe ging durch das | lant eyner gab yme | brot der ander můß da | prediget lewe alles vo̅ | dem heyligen grabe wie | die heyden ir pherde dar Inne stelten | yderman gloubt lewen / Dann sin antlitze | was swartze lewe ging als lange das | er Ryge die stadt an sach / Er sprach | ryge wer es godes wille So wolle | ich das din he͛re verbrant were Dan | er hat mir die gestolen die ich hertze so | liep hat Ach du getrüwe fflorentyne | Ir syt züchtig vnd süberlich Der mag | wol selig sin dem üwer liebe beschert | ist Ich hoffen das ich es sye / Dann | min Hertze vnd myn Lyp ist alles | uwer alleyn / Das wasser das in le hertz was Das steyge yme vff | in sin ougen / Vnd begunde lewe se͛ | heyß zu weynen | LEwe saß nieder vnd | mocht nit vorter | gegene / Er sach die | burg an Burg sp lewe du hast | die gecleydet die ich | sere liep han Ach fflorentyne wie | sol ich nü zü üch ko̅men So mir d(er) | got der mich geschaffen hat kan ich | so wil ich üch mit mir her vß hinweg | füren / Nach dem wort stunt lewe | vff vnd ging in die stadt Ryge vnd | kame in eyne herberge Dar Inne ma̅ | arme lude plag zu herbergen Dar | Inne lag lewe die selbe nacht vnd | des morgens stunt er vff die almüse | zu heyschen / Eyn wenig vor prime | zÿt Da ginge er vor die burg vnd | clopt an // Der porten͛ zante lewen | ubel an vnd sprach kere wider v̅b | du falscher pylgeryn / Du verwerest | alle lude / Du sist zum heiligen grab | gewest / vnd en keme nie dar kerest | du nit wieder vmb / So wil ich dich | Also sere slagen Das nie bübe so sere | geslagen wart Du ko̅̅mest zu dicke
[49v] Her Inne Ich globe dir mit mynen | truwen / Alles das mir hie Inn gege wirt Das wil ich dir halb geben | ffrunt sprach der porten͛ du redest | wol / wilt du das dun so wil ich dich | gerne In lassen / Gang hin vff vnd | predige demütlich laß dinen stab | fast zÿtte͛n / wir hüden hie Inne | einer frouwen // wie dicke man die die | almuse heyschet / Als dicke gibt sye | yme eynen gulden / Vmb eyns Ionge(n) | Pg̅en Ritters willen / Den wir in | dieser stadt sere forchten Beckart | sprach der porten͛ gang hin vff vnd | wart das du din geferte wol ku̅nest | Nÿm dich an du sigest sere swach | So wirt dir zu stunt von der eyne̅̅ | frouwen ein gulden / gibst du mir den | nit halb / So wil ich dich nu̅merme | her In gelassen / vnd wil dich darzu | sere slagen lieber geselle sprach lewe | Dar vor ensorge nit / Da det der por lewen die port vff / Als lewe | vff den pallas wolde gene / Da bege̅ yme vier schoner Iongfrouwen | Das was fflorentyne merge weckold(er) | vnd klarysse Als lewe fflorentyne(n) | sach Sin Hertze wart mit liebe en Das er nit vort kunde kom / Er sprach heymlich ach lieber | hre͛ got / wie sol ich nü fflorentyne(n) | myn Heymlicheit gesagen dann wec kennet mich wol lewe ging vff | den pallas vnd satzete sich in eyn fen / da sach er hin vß in eynen schone(n) | garten / vnd nam sich an er were | sere müde Als fflorentyne den bruder | sach Sy gedachte es were der bruder | Den sy zu lewen hatte geschickt Sye | kante yne an den zurryssen cleydern fflo sprach zu Claryssen ffrouwe | wolt ir dem pilgeryn die almuͦse ge Ich wil yme vier tornese geben | wolt ir yme ycht geben Das wil ich | yme brengen / mich dunckt wir dun | wol an yme clarysse gab fflorentynen | eynen tornese / Merge gab ir ouch | eynen / weckolder wolde ir ouch eyne(n) | geben vff myn trüwe sprach fflorenty̅ |
|| du müst yne yme selber brengen / mir | were lieber duwerest v͛brant Dann | ich dir so viel zu liebe dede Dann du | hast mich gescheyden von dem aller | schonesten der ye vff ertrich kame | Ich haß dich als sere Das du kein | trüwe an mir solt finden als clarisse | fflorentyne hort Sy begonde sere zu | lachen Sy gedachte in yrme hertzen | hette ich den Iongen lewen in myner | ka̅mer In myme thorne beslossen Er | müste zu stunt mynen willen dun Ich | hore yne als sere loben / Das ich yne | In myme hertzen liep han
Florentyne ging zu lewen Sy sprach dugentlich | zu yme Bruder neme̅t | die Almüse vmb godes | willen Iongfrouwe sp | rach lewe got sy üw͛ | lone wolt ihesus der ane sunde gebon͛ | wart / Das ich üch dort vß alleyn hette [50r] | So wolde ich üch myn heÿmlicheit | sagen Als fflorentyne lewen hort | sye sach yne an vnd kante zu stunt | sin antlitze Als wol als ein monczer | sinen pe̅nig / Sy sprach heymlich | zu yme Du lieber getrüwer bůle | wo kompt ir her Ich sehe wol das | ir mich liep habt / Die wile ir üch | vmb mynen willen mit solichen cley gecleyt habt / vnd so groß abe̅ bestent / Ach Amich sprach flo= | rentÿne ich en han hie keyn heimlich | stadt Da ich mich wol mit üch kunde | erclaffen | Jong frouwe sprach lewe | wer es gots wille | das ich uch dort vs | hette Des wolde ich | gode sere dancken | Dann ich en han nacht vnd nacht dage | kein rüge Ich sehe dann üwer scho antlitze Mich dunckt wann ich | by uch bin Ich sy in dem hymelrich | Iongfrouwe ich wil gedencken wie | ich uch von hynnen brenge | LEwe vnd fflorentyne | sassen als lange by | eyn ander das clarisse | wieder weckelder | sprach / So mir sant | Symon mich wundert was fflore̅ mit dem beckart rede wir | han vnrecht das wir das lyden er | möchte lewen speher sin / vff myn | trüwe ir habet war sprach wecko Ich wil gerne den beckart bese ob ich sin antlitz möge erkenne(n) | Da stunt weckolder vff vnd ging vff | vnd abe / vnd sach den beckart stedigeß | an vnd erkant yne / Da sye lewen wol | erkant / Da sprach sye heymlich in | yrme hertzen lewe ir mogt wol bec cleyder an haben / Aber ir mogt | mir ouwer schone antlitze nit v͛berge(n) | Ich hoffen ir enko̅ment also nit daruon | Ir musset hie Inne gefangen sin | WEckolder ging zu clarisse(n) | vnd sprach hort was ich | uch sage ist der beckart | nit der küne lewe So wil |
|| ich mich lassen verbornen Als das cla gehorte Sy wart der rede sere | erfrauwet Das sy lewen sehen solde | vnd sprach weckolder mich nympt wo¬̅= | der Das daz ir mir ytze sagt wye mö wir nü des eyn warheit erfaren | Das es florentyne nit prube Clarysse | sprach weckolder / wann er hin vß wil | gene / So wollen wir yme dun ruffen | vnd wollen yne in eyne ka̅mer furen | vnd die düre nach vns zu sliessen | Als balde ich dan yne recht besehen so | wil ich yne wol kennen Nyfftel sprach | clarisse das gefellet mir wol lewe | vnd florentyne redten mit eyn ander | lewe sprach zu fflorentynen Hette ich | mynen harnesch an / So getrüwete | ich üch wol von hynnen zu bringen | Neyn des dun ich numerme sprach fflo Dann hie ist viel volcks die | dem hertzogen alle zu helffe wollen ko̅ Ich wil mich nach hint eyn we bedencken / vnd morn wan ir | her wider in ko̅met / So wil ich üch | mynen synne sagen Iongfrouwe sp͛ch | lewe gedenck ich noch hint icht guͦts | Das wil ich uch auch nit verhelen | Iongffrouwe es ist zÿt das ich hin | weg gee Dann man ludet zu hant | mittag lewe ging wider hinweg vnd | kame zu dem portener vnd sprach | Frunt du solt zehen schilling han so | han ich ouch zehen schilling v͛dient | Als der portener lewen horte da begu̅- | de er gutlich zu lachen lieber bruder | ko̅̅me dicke her wider So wil ich üch | aber vmb also viel in lassen Die porte | sol gein uch offen stene Ir machent mir | hie eyn gude gewonheyt / Es ko̅men | nu̅mer bübe oder bubynne her Inne Sy | dun dan auch noch dyner gewonheyt | Ir hant recht sprach lewe Es ist ouch | nü gewonheit Das man die armen | beschnydt vnd die richen ledig lesset | Da mit ginge lewe zu der porten vß | weckolder vnd clarisse folgeten yme | noch / Eyn ka̅mer magt rieff lewen | lieber bruder koment wider her zu myr | Ich han eynen vettern ander sÿt meres | Ich wil üch fregen ob ir yne yrgen
[50v]kennent weckolder vnd clarysse stunde(n) | by der megde Als lewe weckolder gesach | yme begonde syn Hertz zu erschrecken | Er sprach wieder sich selber ich byn | wol eyn dore Das ich so lange by flo han gesessen Ich besorge ich | gesehe den konnig nu̅mer me noch | ouch mynen lieben gesellen den wisse(n) | Ritter Ach a mich fflorentyne Ich for vnser liebe müß sich nü scheyde(n) | weckolder vnd lewe clarysse furten | lewen in eyn kammer
Clarysse vnd weckolder slossen die ka̅mer zü | Clarysse sprach gütlich | zu lewen vVch en hylffet | üwer verstellen nit | myn Nyfftel die kennet üch wol Ir sint | der der so wol getornieret hat vnd | habt fflorentynen mit üwer künheit | gewonnen Ir heysset lewe das weyß | ich wol Bekennent Die warheit Dan | es muß doch sin verflücht sy der ma̅ |
|| der synen namen verhelet vmb zweyer | frouwen föchte Als lewe claryssen ge Er gedachte Ach amich es geet | mir nü übel mich duncket weckolder | kenne mich Iongfrouwe sprach lewe | mich bedunckt ir habt mich vor eyne(n) | andern ersehen Ich bin lange eyn pil gewest / vnd ist nach nit lange | das ich uber mere was vnd das hei grab küste / Dar Inne got selb͛ | gelegen hat Vff myn trüwe sprach | weckolder ir sÿt ein rechter pilgery̅ | Ir heysset lewe der so wol tornieret | So heyß ich weckolder von calaber | die fflorentyne dem hertzogen von | calaber gab ir enkünent uch nit ver Dann ir tornieret darzu zu | frysclich vor montluisan Ir heysset | der behende lewe Ich kenne üch als | wol als eynen pe̅nig Ich sage uch | in dem torney bas tornyeren Dann | yrgen keyner der da was Ir hette̅t | fflorentynen wol verdient Aber ich | name sy üch vnd gab sy dem hertzo Als lewe das horte sin hertze | wart bedrübt Er sprach heymlich | wieder sich selbs lieber hre͛ got | kom(m)e mir zu helffe als werlich | mir das sere not ist Clarisse sp͛ch | ir müssent baden / vnd müssent | üwer antlitze weschen / vnd üw͛ | hare strelen wan das geschicht so | mag vch weckolder recht / erkenne(n) | liebe Iongfrouwe sprach Lewe lasset | mich mit gemache vmb godes wille(n) | Ir begent grosse sünde an Mir arme(n) | bruder / Neyn sprach clarysse das ist | alles vmb sust lewe nam sich groß | zornes an vnd liß sinen stab faste zÿt= | te͛n •Er hette gerne mit den frouwe(n) | getornieret Aber er schampt sich | Dan er wolde vil lieber ir gefangen | sin / wann er widder frouwen oder | widder ere gedan hette | LEwe was in der kam sere bedrubet | Clarysse bat yne duge̅ Das er sinen na̅ nente / liebe Iongff(rau)
[51r]sprach lewe Ich geben mich in gnade | Ich heyß lewe von monclin Ich bin | in beckarts wyse her ko̅men / Das | ich fflorentyne(n)möchte gesehen die | mir als böslich geno̅men ist Als alle͛ | menlich wol weyß // Aber ir hant mich | erkant Des ist myn hertze sere bedr Ich bieden üch liebe Iongfrouwe | Das ir mir fflorentynen gebent zu | mir in den torne lewe sprach claris das lassent gewerden Süchent | eynen andern bülen Der uch zu wille(n) | ist Dann fflorentyne mag üch nit | werden myn bruder der rich hertzog | sol sy han kompt üch eyn ander zu | Der enslahent nit vß Da wart zu | stunt eyn bat bereyt Vnd lewe dar | Inne gesatzt / Sy Rieben lewen antlitz | mit gudem gekrüde / das yme sin far wyder kame Als da Clarysse lewe(n) | gesach yr hertze begonde zu grieseln | Sy gedachte lieber hre͛ got wer ge ye schöner mensch fflorentyne | hat nit vnrecht das sy sich bedrübt | Vmb eynen solichen züchtigen liep gesellen / Clarysse schickte nach | zweyen ka̅mer megden / Die eyne | reyb yne vorn die ander hinden le sprach mit luder sty̅me / Myn her were wol erfrouwet hette ich | fflorentyne̅̅ hie by mir sitzen | LEwe rieff clarysse zu | liebe Iongfrouwe ich | byn üwer gefangen | So hant ir ouch eyn | Iongfrouwe hie Inne | gefangen Ich bieden | üch fruntlich / Das ir sye her zu mir | heyssent ko̅men lewe sprach clarysse | nit gedencke an die schone fflore̅tyne | Gedenck an eyn ander / Dan ir hant | die verlorn Als lewe das gehort Syn | hertz was sere bedrubt / Man gab ym | zu essen vnd zu drincken Da rieff | clarysse weckolder Nü radent mir | weckolder wie sal ich es an vahen | mit lewen Clarysse sprach weckolder | Sehent zu das ir lewen als wol hü / Das ir yne dem hertzogen antwt(er) | Dwyle clarysse vnd weckolder by lewe̅ |
|| waren / da was fflorentyne vnd merge | in eyn͛ andern ka̅mern / fflorentyne | ryeff mergen zu Merge hore was | ich gedacht han hie Inne en ist nie dan wir zwo / laß vns bestel in knaben cleyder kunden wir | vff das felt ko̅men / So hulff vns got | wol furbas / Da mit daden sy zu stu̅t | ir cleyder vß / vnd daden ma̅nes cl an / fflorentyne vnd merge | gingen hinweg In der burg was | weder koch noch kelner / Der porten͛ | was ouch nit an der porten / Sy stop ir antlitzer gein den gassen / Als | lange bitz sye vff das felt kamen | Als sy hin vß vff das felt kamen | Da danckten sye gode / das yne nye nach reyde / vnd begunde(n)sere | Zu lauffen / Sy benachten by eyme | hirten / mit dem verwesselten sy ir | cleyder / Sy kertten ir heubt zu ce zu | Hye laß ich ein wenig | von fflorentyne(n)/ vnd | sagen von der schone(n) | Claryssen Als sy lewe | wol gebadt hatte da | dede sy yme Ritters | cleyder an / Als sy da lewen als sub͛= | lich gesach / Da enbrant ir die liebe | ir hertze / Das sy weckolder zü stu̅t | hyeß vß gene •Gent eyn we̅ig hin | vß / vnd besehent was fflorentyne | düe / weckolder ging vß der ka̅mer | vnd sprach zu den andern Iongfrouwe̅ | lassent vns hie warten / was clari mit lewen dun wolle / Süchet | clarysse fruntschafft zu lewen So | wil ich es myme vettn͛ zu stunt en / Also blieben sy alle vor der | düre / vnd lachten ir oren dar vor | Clarysse sprach zu lewen lieber lewe | ich wil uch wol raden / Das ir nu̅mer | an fflorentynen gedenckent dann ir | habt y nü verlorn / Dar vor enhil keyn gedencken / Süchet eynen | andern schonen bulen / Ich bin zuchtig | vnd suberlich / vnd bin gut zu kusse(n) | Ich bin eyns hertzogen dochter / vnd
[51v]bin wol wert üwer husfrouwe zu sin | Ich wolde gode sere dancken / wolt ir | uwer synne vff mich slagen / Ich han | gewalt üch zu doden oder lebendig zu | lassen / Dye schlisseln sint alle in myn͛ | gewalt / Dar vmb dunt ir billich was | mir liep ist | Lyebe Iongfrouwe sprach | lewe / Ir sint alles gu wol wert / Aber | üwer bruder hat übel | an mir gefaren •Er hat | mir genomen / Das ich in dem torney | gewonnen habe / Ich bin vff abentüre | in uwer gefenckenisse komen / Dwile | es so ferre ko̅men ist / So wil ich du̅̅ | was üch liep ist / lewe des danck ich | üch sere sprach clarysse / vnd biden | üch nü furbas myn bule zu sin Sehe̅t | mich an ich bin wisser dan eyn lilye | myn liep wart nie mans schuldig | an üwer liebe die mich hat entfenget | Als das lewe gehort er gedacht in syme | hertzen war an die frouwen geraden | das müß sin / Ich bin in yrme gefeng / Dar vmb muß ich dun was sye | wil lewe helsete claryssen vnd kuste | sye / vnd warff sye vff eyn betgin Sy | leyd alles das er ir dede / Da entphing | sye von lewen eynen Iongen sone der | wart sere eyn küne bastart Gerhart | wart sin name geheyssen / Er wart | darnach eyn hertzog in calaber Als | ir dann horen werdent | Clarysse vnd lewe lagen | by ein ander / Als weckold(er) | gesach / Das clarysse le willen dede / Da | wart sy in hertzen bedr vnd sere zornig / Sye ging vor fflo ka̅mer / Aber sye enfant niema̅ | dar Inne Als Weckolder niema̅ da fant | Da wart sye sere erferet // Sy suchte | als wÿt die burg was / vnd fragete | yderman ob yeman zwo Iongfrouwen | gesehen hette / Der porten͛ swure zu̅ | heiligen Er enhette keyn frouwen ge / Das wart weckolder sere bedru / Sy rieff vor claryssen ka̅mer vnd | stieß dar an Als ob sye vnsynnig were | [Spaltenwechsl] | worden weckolder sprach zu clarysse(n) | Ir sÿt zu eyner dörynne worden mit d | em Ritter fflorentyne vnd merge | sint hin weg / Ich en kan ir nierge(n) | finden Ir werdent übel dar an sin | mit uwerm bruder ir mochtent lieber | über mere syn Als clarysse weckolder | gehorte Da lieff sy vß der ka̅mer als | ob sy dorechte were / Aber sye sloß die | ka̅mer hart Zu / Sy hette alle ir frunde | lieber verlorn dann lewen alleyne Sye | lieff zornlich in den pallas / vnd fra alle ir gesinde ob yman florentyne(n) | hette gesehen / Sye antwerten alle | liebe Iongfrouwe / wir han sy vmb | vnd vmb gesüchte / vnd kunden ir nier finden Clarysse ging wider zu | lewen / vnd sprach lewe ich han vmb | üwn͛ willen groß verlorn / Die wile | ich mich mit üch verdöret han / So | ist fflorentyne vnd merge hin weg | gelauffen Als das lewe hort er begu̅de | lachen vnd lobet got von gantzem | hertzen / Da clarysse sach das sich lewe | frouwet / Nü sehe ich wol sprach sye | wer sin liebe an eynen man leget Der | verlüset sye alle zu male Dann in man ist kein trüwe Das han ich hude | wol befunden / Mich duncket ich habe | hude eyn bry gerürt Da von ich ver müß Dann wan myn brüder | die warheit erfert / So wirt er mich | verbornen / Da wart clarysse von gros leyde in amacht lewe halsete vnd | kuste sye vnd warff sye vff eyn bethe | vnd sprach liebe Iongfrouwe gehabt | üch wol ich han üch sere liep / Da | gewann sy eyn wenig gedült in yrme | lyden / Da mit hube sye wieder an zu | schrien vnd sprach verflucht sy die | stunde das ich nye geborn wart Ich | gedar myns bruder hie nit erbeyden | liebe Iongfrouwe sprach er bedenckt üch | wol / vnd gedenckt das ir von hi̅nen | ko̅ment / So wil ich getruwelich mit | uch ryden / vnd wil nit von uch wy / Ir solt allewege in myme hertze(n) | sin lewe sprach clarysse hort was ich | uch sage / wolt ir mir mit truwen glo wann ir fflorentyne keufft Das ir | mich ir ka̅mer magt / machent Da will
[52r]ir getrüwelichen dienen / vnd wil ir | vmb uwern willen dun was ir liep | ist wolt ir mir das globen So han ich | mich balde bedacht / Dann ich gedar my̅s | brüder nit hie beyden Ich ryde wol vß | dieser stadt wann ich wil Als dis lewe | gehort Da was er fro vnd sprach liebe | Iongfrouwe ich globe üch mit trüwen | was ir da habt gesünnen / Das wil ich | gerne dün | Als lewe gehort das yne | clarysse vß lassen wol / vnd das fflore̅tyne | hin weg was / Da was | er von hertzen fro Nü | horent was clarysse gedachte / Sye be pherde vnd harnesch zu mytter Da weckolder vnd alleman ent waren dede sich lewe an Da er | wol gewappent was da furte sye yne | in eynen stal / dar Inne stunden zwey | gude pherde vff ir eyns saß lewe | vnd clarysse vff das ander / Sye ryde(n) | heymlich zu der burg vß / Da sye in | die stadt port kamen / Da rieff clary dem porten͛ zu ffrunt dü vff die | port ich müß mÿme bruder botschafft | dun / Die der porten hudten die won claryssen hette ware / vnd daden | die porten vff vnd liessen sy vß | Als sye vff das felt ka̅men / Da dan̅ sye vnserm hre͛n gode lewe | swüre nu̅mer / wieder in die stadt zu | komen / Es were dann mit machte | Da myde befalhe er sich gode vnd vn frouwen Clarysse reyt mit yme | vnd schrey sere bermclich / liebe Iong lasset üwer weynen sin die ich lebe wil ich üch nit lassen | Doch gerede ich üch nit zu keuffen | Dann ich wil fflorentyne(n)han Ir vn̅ | ich wollen vns sust zü zÿden mit ey̅ ergetzen / Also das es ffloren nit gewar werde / Da vor be mich got sprach Clarysse mit | sölichen reden ryden sy siben mylen | mit eyn ander / Als es nachtet / Da kame(n) | sy in eynen grossen walt / Dar Inne | rieden sye die gantze nacht Des mor sahen sye eyn burg in dem wald | Clarysse rieff lewen / lieber lewe las vns zu dem slos ryden Dan mich | hungert als sere Das ich mich nit weyß |
|| wo behalden / vnd bin ouch sere müde | liebe Iongfrouwe sprach er das wil | ich gerne dun Ach amich war vmb rie dar Dar vff waren stediges dry mörder / Die alle zÿt kauff lude | beraubten / Vnd deten als die morder | Da sy lewen dort her sahen ryden | Ir eyn͛ sprach zum andn͛ Sehent zu | was schonen wilt preds kompt vns | Her chonbaus hieß ir oberster Der rieff | den andern zu / künden wir diesen | mit guden worten her Inne brengen | So hetten wir vnsern willen
LEwe reyt bis vff den graben Her chonbaus | rieff lewen zu Got | der am crütze die mar leyt Der wolle | uch vnd uwern ge behüden lieber hre͛ sprach | lewe Ich bieden üch sere das ir diese | frouwe vnd mich herbergen wolle̅t | was mir hie Inne verze͛ren das wolle͛
[52v]wir üch gütlich bezalen lieber hre͛ sp͛ch | der morder Ir solt hie geherbergt wer noch üwers hertzen willen Dan | wir han rats gnug hie inne / Da rieff | er syner gesellen eyme zu vnd sp͛ch | lauff balde vnd sluß die port vff | vnd laß die bruck nieder / Der knecht | dede was yne sin meyster hieß lewe | vnd clarysse rieden in die burg lewe | nam clarysse gutlich in syne arme | vnd furt sye die stege vff / Da sach | lewe hin vnd her Die Rycke hinge(n) | alle vol harnesch vnd gewandes | Das was alles bludig o hr͛e got | sprach llewe der die martel leyt / In wz | herberge bin ich gerieden Mich | dunckt dis sint ydel mörder / Als le also gedachte / Da sprach her Ch Zu yme / lieber hre͛ dunt | üwern harnesch vß / Dann es en keyme gast zu / Das er in sy harnesch esse lieber wirt sp͛ch | lewe Ich dragen mynen harnesch | allezÿt an Dan ich han stedigen | krieg / vnd weyß nit wer myn fr oder fient sye / Dar vmb dut | mir guder hude noit / vnd dunckt | mich ich wil es üch nit verhelen | Ich sy beherbergt in eyns morders | hus Dusent duffel ha̅t mich her In | gedragen lewe sprach her chombaus | Iich wil uch gütlich entphahen Ir | müsset von myme swert sterben | Vnd wil ich noch hint by uwer fr ligen / vff myn trüwe sp͛ch | lewe das ist mir leyt Aber kan ich | so wil ich es vor ko̅men / Do mit | zoch lewe syn swert vß vnd traff | her chombaus als eben / Das er ym | sin heubt bis uff die zene spielde | vnd slug dar nach eyn andern eyne | schülder mit eyme arme abe Die | andn͛ sprungen hinden vnd vorn | vmb lewen / Er werte sich als eyn | küne Ritter / Als das clarysse gesach | Sye begunde heyß weynen Dry | morder fürten claryssen hin weg | Sy satzeten sye vff ein phert vnd | furten sy zü der bürge vß / Da von |
|| was claryssen hertze bedrübet | Clarysse rieff crystum | ane / vnd sprach lieb͛ | hre͛ got / wie geet | es mir nü als übel | Ach lewe du lieber | bule wir müssen vns nü scheyden | Ich forchte wir gesehen vns nu̅mer | me / Da mit rauffte sye ir hare vo̅ | grossem leyde / Als die morder das ge / Ir eyner gab ir solichen streich | Das sy by noch gestorben was hie | laß ich ein wile von claryssen vnd | sagen üch von lewen / Der in der bür streyt mit den mördern / Der slug | er ffünffe doit / vnd verwonte die | andern Das sye vor yme flugen vff | die Cynnen / Aber lewe ylte yne nach | Da sprungen sye über die müre in | den graben / lewe macht die burg | als wÿt / Das er alleÿn dar Inne | bleyb Da suchte er claryssen vmb | vnd vmb / Als er ir nit fant das | wart er bedrübt •Ach a mich sprach | lewe / wie han ich üch in als eyn böse | herberge gefürt Ich befelhe uch dem | allemechtigen gode / Das er üwer | lip vnd ere wolle behüden Da slos | lewe die burg zu vnd ging in die | küchen Dar Inne aße er selber nie enwerte yme Als er gnüg hatte | gessen Da lacht er sich nyeder Er | was sere müde Die mörder ryeden | mit claryssen hin weg / Clarysse | rieff ihesum ane vnd sprach lieber | herre got der zu bethlahem geborn | wart ko̅me mir zu helffe / Dann | ich forchten mich sere vor den mördn͛ | Als sye sich also clagete / Da reyt eyn | Ritter durch den walt / vnd begu̅de | rügen vber eyme borne / Der horte | die frouwe clagen bermclich Als bald | er das vernam / Da rieff er synen | gesellen zu laßt vns der frouwen | zu helffe ko̅men / Da sprang ir iglich͛ | vff sin phert / vnd rieden als lange | bit sye claryssen fünden
[53r]
Als der Ritter die mör gesach Da ryff er mit luder sty̅me | Ir schelck ir müsset | die frouwe hie las Als das die mo͛= | der Horten Sye begonden flichen | Der Ritter vnd sin gesellen Ranten | yne alles nach / Eynen slügen sy dot | Die andn͛ zwene entlieffen yne / Da | karte der Ritter wieder zu clarysse(n) | liebe frouwe wer sint ir sprach er | dugentlich sy antwt(er) hre͛ ich bin ey̅s | kauffmans frouwe / vnd hant mir die | mörder mynen hußwirt ermördet | vnd wolden da yren willen mit mir | dryben Nü han ir mich von yne erlö / Dar vmb wil ich got / vor uch bie Die wile das ich lebe Iongfrouw | sprach der Ritter Ich sehen so groß | schonheit an üch / Das ich üch in myn | Slos wil füren / vnd wil uch gütlich |
|| dün Des danckte Clarysse dem Ritter | sere / Er furte sy gein monte rÿge •Das | selbe slos lag oben an dem lande calaber | Clarysse schrey sere vmb lewen wille(n) | Die wyle sye nit anders wiste das er | dot were / Der selbe Ritter kauffte cla darnach Hie laß ich von claryße(n) | vnd sagen von lewen / lewe bleyb ub͛ | nacht in dem mort huse / Des morge̅s | da es schon dag was Do saß er vff | vnd reyt vß der bürge vnd kame | vff eÿnen grünen plane / Da begege̅t | yme der wyß Ritter
Als lewe den wissen ryt sach Er wart sich sin sere verwondern | Als er yme nahet da | stunt lewe abe vnd | knyewet nieder vnd | sprach Lieber geselle ich han dorlich | gedan Das ich üwers Rades nit ge han / Des antwert yme der wiß | Ritter Ir mögt üch wol bedruben
[53v]Ich müß von vch scheyden / vnd kan | üch nu̅me zu helffe komen / Dann ir | hant got groplich erzürnet / Dar vor | warnet ich uch vor Das ir nit sol / Sündigen nye keyn man leyt | so vil Als ir dar vmb lyden müssent | Das ir die sunde gebüssent Ach amich | sprach lewe / Ich han gekryeget dar | vmb Das ich vader vnd müder suͦche(n) | wolde han ich dar an gesündet des | wist ich nit Ich bieden üch früntlich | lieber geselle Sagent mir wo mit | ich got erzornet habe vff das ich | mich hernach dar vor hüde Daran | dut ir groß almüse / Dann verlüre | ich uch vmb der sünden willen So | geschach nye arme man so übel lieb͛ | geselle sprach der wyß Ritter Ir | wissent wol da Ir zu montluisan | warent / Da hatten ir keyn frouwe | vnd warent eyn ledig man Da fügte | uch got zu Dye aller schoneste die | man finden mag Das sye üch ir ht(er)ze | gab von grosser liebe / Da gabent ir | yre üwer hertze wieder vmb Das | entphing sy in grosser getrüwekeit | Vnd hat nieman me liep dan üch Sy | hat uch so vil ere erboden / Das yder wol weyß Das es nieman vol gesagen en mag / Sy ließ uch nie | in uwern nöden / wye wol das ir | noch nit by gesloffen habt / Als die | heylige schriefft vs saget / So hatt | ir doch beyde uwer hertzen In gantz͛͛ | liebe zu hauff gegeben / Got spricht | uwer eyns sy dem andern als wer trüwe schuldig / Als ob üch eyn | prÿester zu hauff gegeben hette | Man spricht gemeynlich vnd ist ouch | war Eyn gut hertze brenget gude | wercke lieber geselle wie gedorste ir | als küne sin / Das ir zu eyner andn͛ | frouwen sÿt gangen / Du hast din | trüwe gefelschet / geyn der aller ge die man finden mag Die | sünde der vnküscheit ist vor gode | sere versmehet / Dar vmb muß ich | von dir scheyden Dann got ist sere | zornig uber dich / Ich kan dir nu̅me | zu helffe ko̅men / Du habest dann die |
|| sünde gebichtet / vnd groß buß dar | vmb entpfangen / nd die buß auch | vollen furte / vnd hudest du dich dan | vorbas vor sünden / Als das lewe hort | sin hertze begunde grieselen / Er viel | nyeder vff syn knyewe da was der | wyß Ritter verswünden / Des wart | lewe sere bedrubt | LEwe was bedrubt das | yme sin geselle ent was / Da von | viel er nieder vff sin | knyewe / vnd sprach | he͛re got der sin bluͦt | verguße Das du vns sunder vff den | weg der gerechtikeyt brechte / Der | du von der reynen megde geborn | bist küme mir zu helffe in allen my nöden / Als lewe das gebede ge / Da reyt er wieder an Hie laß | ich von lewen vnd sagen uch von | fflorentynen Als sye vnd merge hin gingen // Da lobte fflorentyne | got das yne nyeman noch folgete | Aber sye zwo würden gar müde fflo begünde eyn suchte zu beste Das sye niergen ko̅men mochte | Sy sasse nieder vff das grüne graß | vnd sprach Ach liebe wie hast | du myn hertze als gar entbrant / Ich müß | in diesem elende sterben Ach lewe | du lieber bule / wie bin ich von dy liebe ver wont / Ach du falscher | hertzog din sele sÿ verdampt / Ich | müß dynenthalb sterben / fflorentyne | rieff mergen zu Merge fure mich | vff eyn ende / Dan ich fülen an myr | solich wee Das ich niergen ko̅men | mag / liebe Iongfrouwe sprach merge | das ist mir sere leyt / Ich en weyß wo | wir herberge sollen nemen Als sy also | mit ey̅ ander Redten / Da kame eyn | ritter dort her gerant / Der scheyne | gar zornig sin / vnd rieff den zweye̅̅ | Iongfrouwen zu Ir herren hant ir key Ritter gesehen / Der eyn schone | Iongffrouwe mit yme fürte / Neyn vff | myn trüwe sprach merge / wir han | in zweyen Dagen nieman gesehen / H͛= | füren wir aber yeman Das wollen
[54r]wir üch gerne lassen wissen lieb͛ | hre͛ sprach merge / wer ist die | Iongfrouwe die üch entfurt ist ge sprach der Ritter / Sye ist sere | eyn schone Iongfrouwe / Sy ist des | hertzogen von Calaber Süster vnd | furt sye ein Iong Ritter hin weg | Der heysset lewe von monclin / vnd | hatman vns vor war gesaget Sy | haben sich zu sa̅men vertrüwet | So sagt man ouch er solle fflorenty des ko̅nigs von cecilien docht(er) | han / Nü ist yme fflorentyne ouch | entlauffen / Zwar er ist eyn falscher | man / Der eyner solichen wolgebor frouwen Also vergessen hait | Er furt vnser Iongfrouwe hinweg | Eyn böse Iar gee yne ane / Er kam | in beckarts wyse zu ryge in die | stadt / vff das er fflorentyne gese / Da kant yne weckolder zu | stunt / vnd furte yne in eyn ka̅mer | vnd badet vnd wusche yne / Da de yme clarysse eynen güden rock | an / Des wart ir hertze von stunt | von liebe enzündet / Als sye also by | eynander in der ka̅mer waren die | wyle lieff die schone fflorentyne hy̅ / bit mergen ir Iongfrouwen | Als clarysse her füre / Das ffloren hyn weg was / Da machte | sy sich mit lewen vff / vnd reyt | mit yme hinweg Ich weyß wol | das er geyn Cecilien lande nit ist | Dan wir han die wege so wol be / Das er da durch nit komen | kan / Das han ich üch dar vmb gesagt | Ob ir icht von fflorentyne(n)vnd vo̅ | lewen erfurt / Das ir mich das wisse(n) | lassent In die die Stadt zu ryge So | wil ich uwer iglichem eyne(n)guden | Rock zu lone geben / Hre͛ sprach mer erfaren wir icht guds / Das wol wir üch gerne lassen wissen | Da reyt der Ritter hinweg / vnd viel | fflorentyne in amacht / vnd da sye | wieder zu ir selbs kame / Da sprach | sye Ach amich Das ich ye geborn | wart Die wyle ich myn liebe gegebe(n) | han / Eyme der myne so balde v͛gesse(n) |
|| hat Ach lewe du lieber bule / wie | mag uwer hertze so falsche gesin | Man mag wol eyn Iongfrouwe ey̅ | döri̅ne heyssen / Die ir liebe so ge vff eynen man slecht Ach lewe | du lieber bule Ich hette mich des | nu̅merme zu üch versohen / Das | ir myn also vergessen sollet fflore̅ were wol vor leyde gestorben | hette sy merge nit getrost wan sy | troste sy alwege dugentlich Ach a sprach fflorentyne Ich müß | sterben Ach lewe ldu lieber bule | nü hette ich mich doch ee lassen ver dann ich üch vntruwe geta̅ | hette Ach lewe ich kan üch nu̅mer | me liep gehan Da bedacht sich fflo eyn wenig / vnd begunde | da wieder an zu schryen Ach du | lewe lieber bule Ich kan uwer nu̅ vergessen / Aber ich dun dorlich | Dann ir hant myn vergessen Ich | wolde ytze vff dem grünen grase | gerne sterben / nach dem wort viel | sy aber in amachte / nye keyn man | gesach grosser Iamer Merge troste | fflorentynen allewege / vnd sprach | liebe Iongfrouwe lasset uwer cla sin / wenet ir daß lewe üwer | vergessen hebe / Dan Ich weyß so | viel getrüwekeit an yme En ne keyn gut das er üwer vergesse | Er ist der getruweste der ye swt(er) | vmb gegurte Ist er mit claryssen | hin weg / So hat er es darvmb ge Das er vß dem gefengnisse | keme Solde er das leben behalden | So müste er vmb yren willen duͦn | Als lewe hat gehort sagen Das ir | hinweg sint ko̅men / Da hat er sich | claryssen früntlich gemacht vff | Das er vß dem gefengnisse keme | Da von wirt clarysse eynen bösen | lone nemen / wan ir zu lewe(n)kom̅̅et | So muß sye von yme hinweg | hat lewe wol yren willen gedan | Dar vmb solt ir üch nit vbel gehal lewe ist eyn Ionger man So ist
[54v]Clarysse sere eyn schone Iongfrouwe | wann eyn schone Iongfrouwe gey̅ | eym man fruntlich gebert / So we͛ | er eyn vnselig man der nit dede | als eyn man So sych Clarysse selber | wirt vnselig schelden / Dan so syt | ir eyn frouwe zu Cecilien / Swig | merge sprach fflorentyne / Die wile | sÿ liebe zu ein ander han / So gesch sy sich nu̅mer me / Clarysse ist | wyse vnd beschyde Sy kan eynen | man wol noch yrer begyrde gelocke(n) | mit dugentlichen worten war zu sye | wil Nu han ich uch mynen gedanck | allen gesagt Merge ich bieden uch | vmb godes willen / Das ir mich in | eyn herberge füret Ich füle als gr we in myme hertzen / Das ich for ich müße sterben | Merye antwert fflore̅tyne(n) | dügentlich liebe Iong lassent vns | forter gan / wir moch lycht eyn herber finden / Da mit stun sy vff vnd gingen eyn wenig | furbas durch eynen walt Da gesahe(n) sye eyn closter / Da sprach merie sehe(n) | dort eyn closter Dar In lassent vns | gene / Da wil ich als sere bieden das | sye vns beherbergt werden fflorenty ging furt mit grossen noden / Das | gene hat ir gar we gedan / vnd darzu | hat sye die liebe als hart betwungen | Das sy nit wyst was sy dun solde Sy | sprach dicke ach liebe du handelst mich | übel Ach lewe du Iungeling din scho= | n̈de din stercke din dugent Die bren mich zu dem dode Mit solicher | grossen clage kamen sy vor das closter | Dar vor sasse eyn nnne •Die was eyn | eptissen in dem selben closter •Die ep ergetzet sich mit eyme hündegin
||
MErge ging zu ir vnd grussete die eptissen du Die eptissen | sprach frunt got danck | üch liebe ffrouwe sprach | merie Ich wil uch in by wysen vnser wesen sagen wir | sint nit menner Dann wir sin zwo | Iongfrouwen von grossem geslechte die | Iongfrouwe die hye stet Die Ist eyns | greffen dochter / vnd ist Iemerlich ver vß irme lande eyn Ritter hatte | sye in eynen torn beslossen / vnd wolde | die keuffen uber aller yrer fründe will vß dem torn ist sye ko̅men mit lyste̅̅ | Dar vmb han wir vns in manne wyse | gecleydet vff das man vns in keynen | landen kenne Nü ist myn ffrouwe eyn | grosse kranckeit an ko̅men / Das sye | nit vorbas enkomen enmag Darvmb | lesset sy uch bieden vmb vnser frouwe(n) | willen / Das ir vns herbergen wolle̅t
[55r]wir wollen üch gütlich bezalen Dann | wir han geldes gnüg Dar vor bedorfft | ir nit sorgen Als das die eptissen ge Sy sprach frouwe alles das ich | han Das sol in uwerm gebode stan die | wyle ir mir üwer wesen In bichte wy gesagt hant So wil ich uch auch | nit melden vmb keyns gudes willen | Dar vor bedorfft ir nit sorgen Ich ließ | mich ee doden / Dann ich uch mit eyme | wort wolde melden / Die eptissen na̅ | fflorentyne(n)by der hant / vnd fürte | sy in ire hus liebe frouwe hie Inne | gebrüchent üch des mynen noch al uwerm willen •des danckte fflo der eptissen fruntlich fflo vnd merge daden ir cleyder | vß / vnd daden beyde nunnen cleyder | an fflorentyne was also swache daz | sye den abent vngessen slaffen lag | vnd lag da krang wol vierzehen dage | liebe Iongfrouwe sprach marie schick= | ent uwerm vader botschafft das ir | hie syt Swig maria sprach ffloren Ich wil vor erfarren von le ob er claryssen getrüwet habe | vnd hat er das gedan So wil ich mich | keyner herschafft nu̅mer angenemen | Dann ich wil hie In eyn nu̅ne bliben | vnd eweclich vor lewen bieden der | sin trüwe gefelschet hat Das yme got | sin sünde wolle verzigen Ich han | mich verheyßen nu̅mer man zu ne̅ Er sy dan eyn bluͦme der Ritter künde mir dan lewe nit wer / So hette ich myn trüwe gefel / Dar vmb wil ich in diesem clo bliben Als lange bis ich die war erfare Als maria das von floren gehort Da hub sy an zu we •Dann sy hat fflorentynen von | gantzem hertzen liep / Vnd leyste ir | allezÿt getruwelich geselschafft | Hye laß ich eyn wenig | von fflorentyne(n)/ Vnd | wil von yrme vader | sagen Der lag vor dem | starcken sloß montero vnd was sere betrubt Das lewe | nit widder zu yme kame vnd ouch | vmb den wyssen Ritter Den lewe |
|| sere liep Hatte Ach amich sprach der | konnig myn Hertze ist betrübt Ich bin | in mynen allen dagen zu kriege kome(n) | Mir were besser das ich vff myme pal were Dann ich so lange hie zu fel lygen Ich han verlorn myn dochter | Vnd dar zu lesset mich lewe hie in nö Es möchte mich lichte an werden | Ich begünde widder zu myme lande | Zu keren / Hre͛ sprach hertzog Rymon | wolt ir mir folgen so wollen wir nit | von hynnen wencken / wir haben das | slos dann gewonnen / vnd den falsche(n) | hertzog dar Inne gefangen Ich weyß | wol wir werden zu hant striden | Dann der bastart von calaber / Den | man nennet ginon Der wirt neher | dan vier dage hie sin vnd ist mir | gesaget er habe wol dryssig duse̅t | man by eyn / Das hat mir gesaget | eyn speher der sy uber slagen hait | wir werden stryden des bin ich hertz fro Gan vns got das glucks So | wollen wir fahen den falschen her / Der üch üwer dochter ent hait Vnd darzu den fursten | von Tarante / Vnd den marschalck | von fflorentze / Vnd wollen sy sich | nit vff geben / So wollen wir gericht | von yne nemen •Diewile mochte vns | uwer dochter vnd lewe Zu helffe | ko̅men heyssent vff trompen vnd las vns das slos stürmen Hre͛ sprach | der konnig got sy üwer lone Ich wil | üwers Rades folgen Ir solt myn rads | man syn bidden ich üch Hre͛ sprach | der hertzog das wil ich gerne dün | Von des hertzogen von | venedigen rade hiesse | kon̅ig heinrich synen | sturme bestellen Czehe(n) | stürme wurden bestalt | ye eyn͛ vff den andern Also das key mochte gewichen Der hertzog | hieß die bosuner vff blasen vnd wol die burg stürmen / Da ginge der he͛= | zog von calaber vnd der furste von | Tarante / vnd ouch der marschalck | von fflorencze an die fenster vnd
[55v]sahen wie die Ciciligissen bestalten | die burg zu stürmen / Da daden sye | sich snellich an in der burge / vnd vnd(er) | stunden sich zu er weren Ir iglich
||
Name eyn zynne Inne vff das sy die burg beschutten
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Dye Ceciligissen bego̅ zu sturmen Die schutzen gingen vor | an / vnd schüssen | gruwelich zu der | burge zu die vff | Die vff der burge warent die su sich ouch nit Sy worffen mit | den steynnen manichem sin heubt von | eyne Die Ceciligissen sturmeten grü Die dar Inne warent die | wertten sich sere / Mit erden vnd mit | holtz fulten sÿ die graben / Vnd stürme |
|| allen den dag bitz das die sone vnd(er) | ging / Der konnig hieß sin horn blase(n) | vff das yderman hinder sich züge | Da der hertzog von calaber das gesach | Er ryeff Zu dem kon̅ig mit luder sty̅ / Du falscher konnig ich en acht nit | vff dich / Du hast vmb mich verdient | Das ich mit diner dochter dün wil Als | ein kuwe myt ein͛ huren dut / Min | hertze wirt ghein ire nu̅mer getrüwe | heyß lewe sinen harnesch an dün der | sich sere eyn geselle duncket Ich wil | mich mit yme slagen des bin ich begt(er) | kan ich yne nit uber wynnen / So e
[56r]achte ich mich vor nüst Er sol ffloren din dochter nit han Dann er en | ist nit wirdich ein kon̅ig zu sin Ich wil | die lant vnd din slösser regieren | Dann du bist vorter me zu ald din |
|| lant zu regieren / Da der konnig den | Hertzogen hort / Er swure got vnd | sin liebe muder / Er wolde den her hencken Der kon̅ig was sere be / Er reyt widd(er) zu syne(n)geselle(n)zu
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Uff den andern mor qwam der ba von Calaber | mit dryssig duse̅t | gewappen vnd | legert sich vff die | ander sÿt des slosses monterose | Sy slugen yre gezelte vff eyme wa vff / Das sagen die Ceciligisse(n) | wole / vnd bestalten yre here desta | baß / Dem bastart wart sin hertze | sere bedrübt Vmb siner suster will / Die lewe hin weg furt hatte | gefurt / vnd ouch vmb fflorentyne
|| Die en weg was / Er en wiste nit | wie er gedencken solde / Das ers | syme bruder gütlich vor lecht er | wyst yme wye botschafft dun dan | die burg was also wol bestalt das | nieman vor den Ceciligissen vß od(er) | In ko̅men mocht | DEr hertzog von Calaber | der Rieff dem furste(n) | von Tarante zu / vnd | sprach mich duncket | myn brüder ko̅me vns | Zu helffe / Dann ich gesien sin zeiche(n) | Ich en achte nit me vff die Ceciligisse̅
[56v]Sy müssen nü en weg is sy yne liep od(er) leÿt | weren wir yr entragen / So wolde | ich zu stunt gein ryge / vnd wolde | die schone fflorentyne keuffen Der | furste von Tarante sprach ir hant | Zu male wol geret wir wollen lewe | das zu leyde dun / Also redten die | zwene fursten zu eyn ander / Aber sye | en wisten die rechte mere nit Sye | worden ire von stunt wol gewar d(er) | bastart rieff eyme boden zu mitt͛͛nacht | vnd gaff yme eynen brieff In dem | brieff stunt wie lewe bit syn͛͛ süst(er) | en weg was / vnd wie fflorentyne | ouch en weg was / vnd wie sich | die sachen alle ergangen hatten | Also wart eyn brieff versigelt Der | bastart nam den brieff in die hant | vnd rieff dem boden zu / lieber fru̅t | den brieff soltu dragen zu monte / Vnd sprech wieder myn br den hertzog Ich han bÿt mir | bracht / wol dryssig dusent gewappe̅̅ | vnd kompt mir noch wol also viel | vnd sage yme ich han willen / wid(er) | die Ceciligissen zu stryden / wann | er sehe den stryt an heben So sol | er zu vns Ryden vsser der burg | wann myn lude yn gein wirdich | sehen So stryden sy deste kunlich͛ | Gyff myme bruder diesen brieff vnd | nyema̅ anders / Der bode nam den | brieff vnd ging in der nacht enweg | Also lange das er vor die serre qwa̅ | vnd Rieff zu dem porten͛ mit lud(er) | sty̅men lieber frunt laß mich Inn | Also lange das ich myn botschafft | zu dem hertzogen werbe / Der porte sprach laß din claffen sin / Du | ko̅mest nit her Inne is sy dan dag | Is ist mir verboden vff das leben | Ich wil gerne dem hertzogen sagen | Das eyn bode an der porten sÿ Der | breng botschafft / Der porten͛ ging | hin weg / vnd qwam vor des her ka̅mern / Vnd sprach mit lu sty̅me lieber hre͛ Is ist eyn bode | an der porten / Der Rette gerne zu | üch / Da der hertzog den portener | hort / Vnd stunt balde vff / Er | weckede den fürsten von Tarante |
|| Vnd den marschalck von fflorentze | lieben frunde dunt ir uwn͛ harnesch | an / Man sal sich alweg vor verre | dery hüden / Sy sprachen hre͛ wir | wollen es gerne Dün / Sy daden iren | harnesch an / vnd gingen zu der | porten zü / vnd dede das clein düre an der porten vff dun / vnd lies den boden In / Er kniewete vor de(n) | hertzog nieder / vnd sprach gnedig͛ | lieber hre͛ / üwer bruder der bastart | en but üch sinen fruntlichen gruß | Vnd schickt uch diesen brieff Ich | han hinacht die gantze nacht gange(n) | wann ich bit dem dage nit / dorste wande Ee morn prymen zÿt So wil er | in dem here sin mit funfftzig dusent | gewappen Er wil den stryt vnder | stene an Zu heben wider die Ceciligi üwern schaden Zu rechen Er | enbudet uch mit mit wan ir sehent | das er den stryt an hebet / So sollet | ir her vß ko̅men mit alle üwer Ritt(er)= | schafft / wand uch die lude in dem felde | sehen / So stryden sy deste künlicher | von naturen wegen •Die wyle ir yre | rechter hre͛ sint Bode sage mym | bruder sprach der hertzog Das er | den stryt an hebe wan er wil Ich | wil yme zu helffe ko̅men vmb doit | vnd vmb leben wil ich ÿne nit lasse̅ | DEr hertzog sprach wied(er) | den boden / weystu was | in dem bryeff stee Das | sage mir Neyn hre͛ | sprach der bode Der | Hertzog brach das siegel vff / vnd | dede eyme schrieber Ruffen Der den | bryeff solde lessen Da den den brieff | gelaß da sprach er wieder den her Hre͛ groß wonder werden ir | horen Aber wolt ir mir folgen So | enhorent ir is nit Die meren sint | also bose Das ir sye niergent zu | dorffent zu horen vff myn trüwe | sprach der hertzog Ich wil die mere | horen / wie hat is mir ergangen daz | sage mir balde Mich dunckt in myme | synne / Dye verlust gee alles uber | mich Ich fochte fflorentyne sy enweg | Das ist war sprach der schriber Es ist
[57r][…] eyn boser mere / Der küne lewe | ist zu Ryge gewest In eyns pylgeri̅s | wyse gestalt / Er det wie er mochte | er zu fflorentyne qwam Aber die wiel | das er by fflorentyn stund / So wart yn | weckolder kennen / weckolder saget cla Das is der kune lewe were Sy | furten yn in eyn kameren Die wiele | das sy mit lewen Redten / Da lieff fflo vnd merge hin weg Noch nie | keyn mensch kunde er faren wo sye ye | hin quemen / Auwer suster gewan le so liep Das er det mit ir was | er wolde / vnd hat sy dar zu en weg | gefurt Also lieber hre͛ hat is zu ryge | ergangen Da der hertzog den schrib͛ | hort / von grossem leyde raufft er sin | har vß Vnd sprach ich arme vnseli Alle werlt ist von lewen bedroge(n) | Ich meÿnen der duffel sy yme Inne v͛= | flucht sy der stonden das er geborn wa͛͛t | Ich want ich solle yne verderbet han | So hat er mich verdarfft / Der hertzog | Zoch sin messer vß Er wolde sich sel erstochen han Aber der furste vo̅ | Tarante Der nam yme das messer | vnd sprach lieber hre͛ vmb gotz wil was gedencken ir laßt das groß | leyt gewerden Vnd trosten üch selbs | hatman üch ycht zu leyde gedann So | gedenckt das irs rechent lewe kan | den lengen weg nit gein üch geharre(n) | Enbiedent üwerme bruder das er ge wider die Ceciligissen zu stry Ich wil hie Inne nu̅me beslosse(n) | sin Ach Amich sprach der hertzog vo̅ | Calaber / Das ist ye eyn groß bedrüp / Das ich die verlorn han Die ich | so lange liep han gehabt Ach ffloren sint ir mir entlauffen vff den got | der mich beschaffen hat Ich wolle | lieber verlorn han alle myn erbe | DEr bode kerte wider | zu dem bastart vnd | sagde wie der hertzog | yme enboden hette | wand er den stryt an | hube So wolde er yme von stunt zu | helffe komen / Der bastart sümete | sich nit Als balde is des morgens dage er Rieff synen frunden zu vnd | stalten sy sich zu stryden Der konnig |
|| Von cecilien •Der rieff Hertzog rymon | von venedigen / Edel Hertzog sprach | der konnig mich dunckt die Calabrysse(n) | Die stellent sich zu stryden / lassent vns | vnser lude bestellen / Das wir stryden | Hertzog Rymon sprach ich wil es g͛ne | dun / Da hiessent sye die basunen blase(n) | Da det sich yderman an / Da mocht man | manich schon man gesien han Ir har glitz͛t als spyegel / Die cecilygi stalten sich zu stryden mit gud(er) | ordinancien die Calaberssen waren den | Ceciligissen viel zu starcke nochtant wolt | der ko̅nig nit wichen er was kune vnd her der hant Darzu dett Ime die schande | vnd schade we / Er rieff dem hertzogen von | venedigen Vnd sprach edeler hertzog Ich | befelen vch den vor stant / Vnd bieden vch | anzusehen die große schande die mir der | hertzog von Calabren gedan hat / Vnd mir | getruwelich vff diesen dag by zusten / Neme̅t | myns volcks so vil zu vch als ir wollent | So wil ich mit den andern daruff ziehen | vnd fryßlichen stryden / Vnd wiewol die ca starcker sint dan wir / So ne ich doch keyn gut / das ich von yne | Vß dem felde wieche / Ich hoffen got solle | Vns helffen widder die falschen verreder | Da sprach der hertzog herre das wil | ich gerne dun vnd wil hude zu dage | myne(n)lib by vch setzen / Damit ordiniret | er die schutzen by eynander / Vnd deylete | die In Zween heuffe vor sich / Vnd gab der | igklichem eynen heubtman zü / Daruff | stalte er Zweyhondret mit glenen / die | allerbast erzugten / die den strit anhe sollten / Daruff reyt Hertzog Rymon | mit den andern / die er Zu yme genome(n) | hatte alle in guder ordinatien / Der | konig bestalt auch sinen stryt / mit dem | Vberigen folcke so er beste konde / Vnd hielt | sich mit den selben nahe hinder dem | andern hauffen / Ku̅nig Heinrich rieff | sinen luden Zü / das sie frischlichen striede(n) | vnd nit ansehen / obe der calabreschen | me weren dan ir / Vnd sprach / Ich hoffe | Ich wil diesen dag ere vnd gut gewy̅nen | vnd die große vbeldatt die an mir vnd an | myner dochter begangen ist mit der | gotts hulffe rechen Sie antworte(n)alle | gemeynlich Herre das wollen wir | gerne thün
[57v]
Dye Calabryssen qwa uber das was / vnd sagent die Ceciligissen das | sy gestalt waren | zu stryden Vnd det | der kon̅ig sin banner vff dun / Vnd | det die bosunn͛ vff trompen / Vnd die | schutzen heben an Zu schissen Da sye | geschossen hatten / Da snieden sy die | senen enzwey / Da qwamen sye zu ha mit zorne(n)müde Das hant wid(er) | hant wart stryden Die Calabryssen | stunden vor yne künelich / Also wart | der stryt erhaben Der hertzog vnd | sin Ritterschafft Die rieden vß der | burg vnd kamen zu stryde als |
|| Rasende Lude mit geschrey / Das man | sy hort uber eyn halbe myle | Vor monterose dem gude(n) | sloße mocht man da | grossen stryt gesehen | han Die Ceciligischen | stryeden künlich / Aber | die calabrischen waren ye dry wider | yr eynen Des was kon̅ig heinrich | sere betrübt Er sprach dicke Ach lieb͛ | lewe werest du hie So weyß ich wol | Das ich sye uber wunde Ich besorge | ir syt doit Darvmb ist myn hertze | bedrübt kon̅ig heinrich slug frischlich | in dem stryde Er boge sin glene vnd | traff eynen Ritter durch sinen lÿp | Das er vff dem plane dot bleyp hertzog
[58r]Hertzog Rymon traff ouch eynen als | eben Das er yme sin heubt spielde er | rieff sant kylian an vnd rieff alles | ir Ceciligissen werent uch frislich da | ging der stryt widder an / Das manig | man da doit bleyp | Dye pherde lieffen als wÿt | das felt was Die ver dye da lagen | schruwen bermclich nye | mensch gesag bermy ding / Ach hre͛ got were lewe | da gewest vnd mit yme sin geselle | der wiß Ritter So weren sin lude von | yme wol getrost worden / Den trost | wart yne ee vesper zÿt not dün Der | stryt was groß vnd wert lange Der | hertzog von Calaber streyt künlich Er | senckte sin glene vnd traff eben eynen | Ritter den er durch stach Da rieff er | lude calabrÿ Vff das sin lude deste ge worden Der furste von Tara̅ streyt ouch künlich Vnd der marsch von fflorentze sumete des ouch nit | was da kam vor den bastert von calab͛ | Das slug er alles nieder Da wurden | die Ceciligissen sere er fert Der hertzog | von venedigen er sach den bastart | vnd wolde vff yne rennen Als das der | bastart gesach Er stalt sich ouch balde | gein yme / Der hertzog erfelet des stich Dann er stach den bastart vnder | dem arme hin Der bastart traff den | bastart als eben Das er yne verwunt | vnd vff die erden stieß / Die calabrisse(n) | gediegen an den Hertzogen Der hertzog | rieff sant kilian an / Vnd sprach kom= | ment mir zu helffe ir Ritter lieber ge | selle nit Laßt mich also verderben Da | kame der küne konnig heinrich Vnd | wolde dem hertzogen zu helffe ko̅men | Ee er yne mocht entreden / So bliebe(n) | vff beyden sÿten by dusent man̅ doit | Die ir wibe vnd kinde nu̅merme gesahe̅ | DEr bastart streyt kunlich | Er hiewe den Cecili hende vnd | fusse abe vnd rieff | calabrÿ allen dag | konnig heinrich vnd sin Ritterschafft | arbeiten sich auch also sere Das sye | den hertzogen widder vff brachten |
|| Aber er was als sere verwondet / Das | er sich vff dem pherde nit gehalden | kunde Syn lude drügen yne in synege / vnd bestalten yme eyne(n)arczet | sine zu warten kon̅ig heinrich traff | einen Ritter als eben Das er yne durch | stach / vnd geleydet sin bann͛ künlich | Das banner was mit guder Ritt(er)schafft | wolbehut Der hertzog von calab͛ ryeff | mit luder sty̅me Strydent fryschlich | lieben Ritt(er)schafft Dann wir hant den strÿt | gewonne(n)Die ich lewen vnd den wissen | Ritt(er) nit hie gesehen / So wente ich mich | nit vmb die andn͛͛ Als die cabrischen | den hertzogen horten / Da wurden sy alle | gehertzet als lewen / Vnd vielen alle | uber die Ceciligissen Als wolff uber | schaff dunt Der kune bastart von calab͛ | Der kam zu kon̅ig heinrich banner vnd | er vnd sin gesellen slugen das bann͛ üb͛͛ | kon̅ig heinrichs willen dar nieder Als | die Ceciligissen gesahen da flugen ir me | dan zehen dusent Der keyn͛ noch nie | streych gelyden hat Als das die Cala gesahen / Sy slugen sye ir | als manigen nieder Das sye nyeman | gezelen kunde / Als da der hertzog sin | groß verlust gesach Da wart yme | sin hertz sere bedrübt / Ach Amich sp kon̅ig heinrich hette ich | nu lewen vnd den wissen Ritter | hie gehabt So were myn ritt(er)schafft | von den falschen Calabrysche(n)nit | so Iem͛lich erslagen / Da mit begu der kon̅ig sin dochter Iem͛lich | clagen Er sprach lewe wo bistu als | lange Ich han hude von dyne(n)wegen | groß verlust gehabt Die Ceciligische(n) | flugen gemeynlich / Als sÿ ir banner | nit ensahen / Aber der kon̅ig swure | bÿ gode vnd siner lieben muder Er | wolde sich ee lassen erslagen Dan | er von danne(n)wolde wencken / Der | hertzog von Calab͛ kame über den | kon̅ig / Vnd darzu der furste von | Tarante / vnd der marschalck von fflo Sy Ranten vmb den kon̅ig | hinden vnd vorn Da werte sich der | kon̅ig als eyn küne man Aber das | was alles vmb sust Sy slugen sin roß | vnder yne Da viel der kon̅ig nied(er) | Vnd rieff god an Der hertzog von | calaber rieff mit luder sty̅me her
[58v]kon̅ig von Ceciligen gebt üch sicher | vnd gebe̅t mir uw͛ schone dochter | So wolle(n)wir in dem calabrische(n)land | vnser brutlauff machen Ich beger uws͛ | gutz nit Ir solt ein kon̅ig bliben in Ceci Des antwt(er) der kon̅ig ir redent | vmb süst Ich wil sye dem künen lewe̅̅ | nit neme(n)/ Sy sol uch my̅net halbe nu̅ werden vff my̅ trüwe sprach d(er) | hertzog ir redent als viel vch sol in | Ceciligen eyns hentschues wt(er) nit bli Dan ich wil die krone selb͛ drage(n) | Das sie uch lieb oder leyt Dar nach | wil ich die schone fflorentyne keuffe(n)
|| Vnd wil uch in eyme kerck͛ sterben la Es biede myr dan die schone fflo abe / vnd ließ ich es nit vmb | die schone fflore̅tyne willen So müste̅t | ir ytze sterben / Da mit Rieff er siner | rytter schafft zu / Vahent mir den | dorechten alden man / vnd antwt(er) mir | yne lebendig in myne hende Als die | lude den hertzogen horten / Da gedige(n) | sy an den kon̅ig yne zu fahen Aber | der kon̅ig werte sich fryschlich / doch | was es alles vmb sust Die Cabrische(n) | fingen den kon̅ig vnd antw͛ten yne | dem hertzogen
|| ALs das die Ceciligissen | sahen / Das ir hre͛ | Also gefangen was | Da flugen ir aber | wol vier dusont | doch gleubent des vor |
|| war Sy waren nit ferre geflogen | Da yne lewe begent lewe begunde | sich sere verwundern Da er sy als so | von dem stryde gesach fliegen / Die | ersten die lewen begenten die fragt | er Ir lieben hrn͛ durch got sagent mir
[59r]war ir wolt Da er kantten die lude | lewen zu stunt / Sy sprachen lieber | hre͛ fliehent Dann die Ceciligischen | sint uber wunden / Der konnig ist er Als das lewe hort / Da wart | sin hertze bedrübt Lewe rieff den lude(n) | Zu mit luder sty̅me Sy̅mir der duffel | war fliegent ir üwer keyn͛ ist doch | wunt uw͛ schilt / vnd uwer schilt Vnd | üver harnesch ist doch alles gantz | Rydent wider hinder üch / Sy̅mir got | der den hymel beschaffen hat Der ge ist von der Reyn͛ megde vns | zu beschyrmen welcher vnder auch | eynen fuß furter ryt Ich wil yme | sin heubt spalden bitz vff die zene | IR hrn͛ sprach der kune | Lewe kert widder vmb daz | biden ich üch / vnd lasset | vns stryden wider die | Calabrischen / Da die Ceci Lewe horten Es en was keyner | vnder yne sy fluchten yme von gross͛ | fochte das sye lewen fochten Da von | en dorste nye keyner yme versagen | Nü horent was lewe erdachte vmb | die calabryschen sich erferten vor dem | wissen Ritter So machte er eynen wis Ritter / Die fluchtigen stalt er wid(er) | Zu er hat nit me dan zehen dusent | Lewe vnd sin Ritt(er)schafft ryden widder | zu dem stryde / vnd kerten sich zu eyner | hecken zu | LEwe Reyt als lange mit | den luden Das er den stryd | ersach Da sach er mani fromen Ritter vnd(er) | die calabrien stryden d(er) | Ceciligissen waren noch wol vier dusent | Aber sye hetten alle vmb sust gestryde(n) | wer der küne lewe yn nit zu helffe | ko̅̅men lewe rieff den Ceciligissen zü | Ir hrn͛ stryden künlich ich komen üch | zu helffe Da der hertzog von calabrien | lewen sach Da wart er zu male sere er Er rieff dem fursten von Tarante | Zu Sehent lieber neue ich sien lewen | Vnd den wissen Ritter ko̅men Ich mey der duffel habe sye her gedragen | Da der marschalck von fflorentze hort | Das der küne lewe quam Da wart sin | hertz sere bedrübt Er rieff dem hertzoge(n) |
|| von calabre Zu Lieber Hre͛ Laßt vns en | weg des byden ich üch wan das ding | in dem besten ist So sol man vff horen | Ir hant viel guder gefangen gewy̅ne̅t | sy vns yren kon̅ig wieder an / So sin | wir wol spottes wert Der hertzog sp͛ch | wir müssen stryden / Sehen ich das ich | verliesen beginden / So wil ich wieder | hinder mich ziehen Dwile das die zwe vnder eyne Reitten Da quam der | küne Lewe geranten In den stryd Er | stach wieder eyn Ritter von calabrien | Das man vnd phert wieder die erde | viel / Da rieff er das geschrey von Ce vff das sin lude deste künlich͛ | stryeden Da hub sich der stryt gruwe wieder an Der wyß Ritter der | streyt künelich / Da die calabrieschen | den wyssen Ritter sagen Sy flugen | vor yme als die wachtel vor de(n)sperwel | LEwe rant yne alles hin noch / Der hertzog | von calabre focht lewe(n) | gar sere wand lewe | yme nechte so floge er | Alles en weg Der bastart von cabre | Rant gein lewen wand er hette lewen | gerne gedoet Lewe versagde yme nit | Sy rantten wieder eynander Das | lewen glene in dem bastart stach Das | der bastart dot vff der erden viel Da | die calabryeschen das sahen Sy worde(n) | sere erfert lewe streyt also lange daz | er zu dem banner quam Er slug den | banner fürer Da viel das banner nied(er) | Er fant den kon̅ig dar by Der berm schrey Lewe der grüßet yne | gütlich / Vnd sprach der got der die | martel leyt wolle den kon̅ig vnd sin | Ritterschafft behuden / Da der kon̅ig | lewen hort / Da viel er yme vmb sin | hals vnd helset vnd küst yne lewe | bot dem kon̅ig eyn pherd Der konnig | saß von stunt druffe / Sy slugen wied(er) | den stryt me dan vor / Da der hertzog | von calabre das ersach / Er swure sym͛ | die maged die Ihesum gebar Ich wil | nu̅mer ruͦgen noch rasten Ich ko̅me | gein Ryge in die stad Da hub er an | zu fliegen Als balde er y̅mer konde
[59v]Er sagde niemans nuschit er floch | allein hin weg lewe der streyt küne wen er draff der viel dar nied(er) | Da der furste von Tarante das gesach | Es Croit yne gar sere Das Lewe also | künlich streyd Da nam er sin glene | in die hant vnd rant wieder lewe(n) | lewe der versagde yme nit lewe | rant wieder den fursten / Also hart | das er yn dar nieder rante Er hat | sich by zu dode gefallen / Er stont vo̅ | stunt wieder vff vnd lieff zu syme | pherde zu Er quam zu dem marsch von florentze •Er sprach wied(er) | yne wo ist der hertzog von calaber | Der marschalck antwert yme Ich | meynen er sy en weg vff myn tru sprach der furste von Tarante | Ich en wil ouch nu̅me hye blieben da | sprach der marschalck von florentze | Ich wil ouch myt uch flyegen Da hu sy bede an zu fliegen welcher | aller meyst rennen konde Das was | sin fürdel Da der wyß Ritter das | gesach Das dye zwene flugen | vmb des selben willen das man yn | fochte Da was er sere hofferdich | Er Rante als lange das er zu dem | fursten von Tarante quam Er | wolt den fursten dar nieder stechen | Aber sin phert uber driuge yne vnd | sturtzt Da hub der furste eyn axe | vff / vnd traff den wissen Ritter / | als eben Das er yme das heubt spi bitz vff •die schulder Da viel er | doit nieder •Da der furste gesach das | er dot Lag Da was er sere erfrou Da sprach der marschalck von | fflorentze Das ist eyn weydelich strey gewest •Der wyß Ritter sol vns | kein schade me dün / Da rantten sye | bit eyn ander en weg vnd Liessen | lewe in dem grossen stryde lewe d(er) | det bit siner sterckede als viel das | zwentzig dusent Calabrieschen vff | dem plan dot blieben vnd gewan den | stryt / Da der stryt eyn ende hat Da | nam lewe sin herberge zu monterose | Er schickte von stunt noch hertzog ry Da lewe die mere hort von dem |
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wissen Ritter Da wart er sere bedrübt
| lewe ließ yme sin harnesch vß ziege(n)
| vnd det yne bestaden vff das gewy Da sprach lewe wieder den kon Vnd sin Ritterschafft wie er
| was gewest / zu ryge by fflorentin
| Vnd wie weckolder yne erkant hait
| vnd wie fflorentin en weg was vnd
| wie yme clarysse vß halff vnd wie
| er Zu den mordern quam vnd yme
| der wiß rytter begende vnd yme syn
| sunde als sere gestrafft hait Als der
| ko̅nig lewen hort / Da wart er sere
| erfrouwet Er nam lewen mit der hant
| Vnd sprach mit Luder sty̅me Lieber son
| ich geben üch das lant Zu Cecilien
| vnd myn krone vnd alles das daz dar
| Zu gehort Dan enwerent ir nit gewest
| So hette ich es alles verlorn Nu habt
| irs verdient Dar vmb sollent yr es
| billich haben Da danckt Lewe dem ko sere Noch der Rede gebot der
| konnig in allem syme Lande in steden
| vnd dorffen •Das die lude alle gemey̅ Die schone fflorentyne suchten
| Hye laß ich en wenig von Lewen vnd
| sagen uch von dem hertzogen von ca=
| laber
DEr hertzog reyt als lange bis er gein ry kame / Da reyde | er zu der burge zü | vnd ginge yme weck entgein / Als | weckolder yren vedern sach Sy be weynen vnd sprach edeler | hre͛ Es get üch nü übel mit clarys üwer suster •Die uch verraden | hat / Sy hat Lewen gefangen vnd | halff yme ouch hin weg vnd diewi sye by Lewen in der ka̅mer was | Da bynnen entlieff yr fflorentyn | weckolder sprach der hertzog es muß | anders ergeen Als verre ich versta han So byn ich von uch verra Ir hant fflorentyne(n)hin weg ge Aber so mir der got der den | dot leyt Vnd vff dem berge caluarye | gecrutziget wart Ir mussent verbra̅t | werden •Dan das vnglug ist von u wegen ko̅men Als das weckold(er) |
|| gehort Sy begonde sere heyß weynen | Vnd von grosser forchte sere zittern | Sye swure das sye des nie gedacht | hette Aber der hertzog engleubt ir | des nyt Er hieß sye zu eyme füre | füren weckolder wart dar gefurte | Da en hat sye nüst an dan eyn hemde | Sy bade den hertzogen von calaber | sere Das er sych uber sie wolde er Dann sye enhett der boß nie erdacht Er sprach üwer | bidden enhilffet nit Ir müsset in | das füwer Dwyle die zwey also mit | eyn ander redten So kam(m)e der fur von Tarante vnd ouch der mar von fflorentze Die ginge(n) | vff den pallas vnd fragten nach | dem hertzogen Da wurden sye zu | yme gewyset Sy funden den hertzo by dem füwer Vnd stieß man | fure ytze an Das man weckolder dar | Inne verbrente •Da fregete der furste | von Tarante den hertzogen wen er | verderben wolde Des beschiede yne | der hertzog als es was Da sprach | der furste von Tarante lieber hre͛ des | en sollet ir nit dün Dan die Iongfrouw | hat es nit verdient Dunt ein ding | Das ich uch raden wil lassent sye | uwer lant versweren Also bescheyden wann ir sye dar Inne wieder | begryffet / Das sy dann müste sterben | Dann lieber hre͛ sye enhat den dot nit | verschuldet Vnd als ich verstanden | han So hat uwer suster diese dat geda̅ | DEr furste von Tarante | bade als lange Das | der hertzog von calab͛ | leiben ließ Aber sye | müste das lant ver vor allen den die da waren | Da dede weckolder yren rock widder | an vnd nam alle ir cleyheyt Die tro sye alle vff eyn phert Mit ir | reyt eyn maigt vnd eyn schilt knecht | Sye rieden Zu Ryge vß der stat Sy | rieff alles got an Das er ir eyn gude | herberge wolle bescheren Dann sye
[60v]gedorste nit in cecilien lant / oder ouch | in dem calabryschen lande bliben | Sye kerte sich zu pulle lande zu | Der duffel geleyte sy dar / Dann sye | kame eben in das closter / Dar Inne | fflorentyne was fflorentyne hatte dar | Inne wol viertzehen dage gelegen | Vnd begonde nu wieder enweg Zu | gene fflorentyne hat eynen boden ge vor monterose zu erfaren ob | lewe Clarysse noch by yme hyelde | Der bode was gereyde wieder ko̅men | vnd sprach ir edel Iongfrouwe̅̅ Ich ko̅̅ von monterose / Als ir mich dar | geschickt hant / Liebe Iongffrouwe da | ist eyn grosser stryt gescheen / Dye Ce waren nieder gelegen vnd | üwer vader was gefangen / üwer | vader vnd alle syne Ritterschafft | Dye wolde man alle gedöt haben Der | ceciligissen waren sere viel geflogen | Aber yne begende der küne lewe Vnd | der wyß Ritter / Der hieß sye wieder | vmb keren / Da stryeden sye anderwe͛= | be wieder die calabryschen / vnd er | slgen ir wol zwentzig düsent Da | wart üwer vader wyeder loyß vnd | lewe erslug den bastart von calab͛͛ | Da was der stryt gescheen Der hertzog | von Calaber vnd der furste von Tar die kamen hin weg mit dem ma͛= | schalck von fflorentze liebe Iongffro | uwe ich han uwn͛ vader gesehen zu | monterose / vnd sahe das er lewen die | krone gabe / vnd dar zu alles sin lant | vnd sin erbe Ich sahe ouch den kon̅ig | vnd lewen Vmb üwn͛ willen sere | schryen / Der kon̅ig lesset üch süchen | als wyt das lant ist Aber er enkan | nit erfaren wo ir syt Ich horte von | eyme fro̅men Ritter / Der was lewen | heymlich / Der sprach eyn Iongffrouwe | hette lewen vß geholffen / Die Iong Horte dem hertzogen von Ca zu Mit der kame lewe in eyne̅̅ | walt Dar Inne stalen yme die morder | die Iongffrouwe / Liebe Iongffrouwe | was sol ich üch me sagen Ich han In | dem here erfa͛ren als vil ich konde |
|| Das dye selbe Iongffrouwe nit by le ist / Vnd weyß man ouch nit wo | sy sye / Als fflorentyn den boden geho͛t | Da macht sye sich zu stunt vß dem beth | Baß dan sye in viertzehen dagen ge Hett / Ir wart ir hertze als fro | Das sye von freuden begonde dantzen Sy | nam mergen mit der hant Merge ich | wil nu̅me Hie Lygen Ich wil zu lewen | myme lieben bülen Liebe Iongffrouwe | sprach merge man mochte uwer wol | gylen / Das ir uwers bülen so große | sorge habt vor andern wyben Das | ir das mussen beligen Merge sprach | fflorentyne laß din gylen sin / Dye süchte | dye ich han die mag dich ouch wol be werden Dan ich han lewen als li / Das ich myn hertze von yme nit | gekeren kan / Ach Amich wan kompt die | zÿt Das ich lewen solle sehen / Er ist | der schoneste der ye vff erden kam | Er hat mich dar zu verdient in dem | torney Ich wil keynen andern han dan | yne Als merge fflorentynen gehort liebe | Iongffrouwe Ir sollet uwer hertze nit | als gar verflyssen yeder man sol yme | selber raden vnd sich selber trosten daz | ist war sprach fflorentyne wer es | Das eyns die liebe ließ / Dye lyebe wil | yren willen han / wan die liebe eyn | hertze befangen hat / So enhylffet eyn | mensche keyn rayt / Eyn man sol syn | dochter nit sere straffen / Dan so man | eyns me strafft So ys die liebe ye me | uber windet fflorentyn schreib ffllewen | tynen eynen brieff Das er sye in dem clo sicher funde Da wolde sy syn beyden | Dan sye gedorste nit alleyn uber lant | gene / Dan man mochte sy kennen Vnd | gabe den bryeff dem boden / Vnd sprach | lieber bode zaum dich balde / Das der | brieff Lewen zu hant werde / liebe Ion das wil ich gerne dün Der | bode reyt hin vnd suchte lewen / bis er | yn fant vnd gab yme den brieff / Als | lewe den brieff gelaß / Da was er ser | fro / vnd saget es dem ko̅nige vnd | Dem hertzogen von venedigen / vnd | schreyb fflorentyne(n)wieder vnd bena̅t
[61r]ir vff weliche zÿt er ko̅men wolde hye | laß ich eyn wyle von lewen / vnd sage(n) | uch von weckolder / Die Reyde alles | gein dem closter zü / Dar Inne fflorenty̅ | vnd merge waren / Hye wil ich uch sa war vmb sye dar Inn rÿden Sye | hatte horen sagen wie ir nyffteln eyn | dar Inne were / By der wolde sye blibe(n)
WEckolder reyt als lange bit sye vor das closter | kame Als sye in das clo ginge Da sach sye | fflorentynen / vnd merge̅̅ | By ein ander sytzen In eÿme grünen | grase weckolder kante fflorentyne(n)zu | stunt / Doch nam sy sich an / Sy enhett | ir nit gesehen Sy sprach heymlich | got hat mich her gedragen Ich han | die funden die mich wieder versüne(n) | sal gein dem hertzogen weckolder | sprach heymlich wieder sich selbs | fflorentyne ir enhant uch nit wol v͛borge(n) |
|| kan ich aber dar zu bringen Ir sullet ee | kurtzer zÿt anders wo sin Ich enhette | uch nit hye gesüchten Ich bin uch be / Der duffel mochte uch lieber | begente sin Also sprach weckolder | wieder sich selbs fflorentyne ersach | weckolder vnd er kante sye / Sy rünte | mergen in eÿn ore Liebe süster ich ge weckolder Ich kan mich nit ver wye sy sye her komen Ich | meynen der hertzoge der habe sÿ ver vß syme lande Vff myn trüwe | sprach merye / wir müssen vns vor | yre hüden / vmb des willen das sy | vns nit herkenne / wirt sy vns her So enbüdet sy is von stunt | dem hertzogen / Aber sy hatten zu | lange gebeyt / wan das phert ge ist So dut man erste den stal | zu fflorentyne stunde vff vnd ging | zu yre kamen͛ Zu /Sy nam sich an sy | were sere krang / von grosseme leyde | begunde sy sere weynen / Sy sprach | vff myn trüwe Ich meynen ich sulle | kein geluck han | Hye laß ich en wenich | von fflorentyne(n)vnd | sagen uch von weck Die sere fro was | Sy suchte ir nyfftel | Als lange bitz das sy sye fant Da | die nünne weckolder ersach Sye | viel yr vmb iren Halß / vnd heylsc | het vnd kuste sye vnd sprach Bys | gode wilckom liebe nyfftel / wand ko̅ | ment ir in diese fremde lant liebe | nyfftel wie get es üch / Das verhelt | mir nit / Da sagde weckolder / wie | der hertzog sy verIaget hette vnd | alle abenture Als ob geschrieben | stet Als die nünne weckolder hort | Da erfert sy sich sere / Sy sprach | liebe nyfftel yr solt nit erschrecke(n) | Ir suldent hye Inne als gut han | Als ich selbs / Des danckete weckold(er) | Ir Zu male sere vnd sprach liebe
[61v]Liebe nyfftel ich bieden uch fruntlich | sere das ir mir nit verhelen wollent | ich han zwo Iongffrouwen hie gesien | dye kennen üch wol die sint gecleit | in uwerm orden vff myn trüwe sp die nonne Ich en wil uch nit | liegen / Sy sint wol viertzehen dage | hie Inne gewest •Die eyne die ist | sere kranck gewest •Dann sy hat sich | ytzü eyn wenich vff gemacht Ich | en weis nit wo sy her sint •Dann die | eyn sprach man wolt ir eyn man ge Vnd des en wolde sy nit / Vnd | dar vmb so(r), sin sy her in das closter ko̅ Liebe nyfftel sprach weckolder got | sy is globt •Das ich sy hie han fun Ich gloube üch in üwer trüwe | •das mich die eyne versünet geine | myme vedern / Aber ich bieden üch | nit melden mich Das es ist wol mö •das ich üch wol getrüwe •dan̅ | wir sin von eyme blüde geborn die | nonne redt wieder weckolder vnd | sprach ir redent dörlich / Dann vff | myn trüwe was ich uch gütz gera vnd gehelffen kan Das wil ich | gerne dün Aber ich bieden üch ye | ir mir sagen wollent / wann die Ion sint liebe nyfftel sprach | weckolder dye eyne heysset merie | Vnd die ander schone die heysset fflo Die ist des konniges von | Cecilien dochter Ich gabe sy myme | vedern dem hertzogen in sin hant er | furte sy gein Ryge in die stat mit | lysten ist sy yme entlauffen / Vnd | darvmb hatman mich verbennet Ab͛ | ich weys wol möchte er sy wieder | han / So wurde ich geyn yme ge / Vnd gebe mir myn lant wie vff myn trüwe sprach die nonne | Ir soldens üwerme vedern enbiede(n) | Da ließ weckolder eynen brieff ma vnd schickt yne von stunt | yrme vedern / Der bode ging von | stunt en weg vnd ginge als lange | bis er gein ryge in die gude stat kam | Er nam synen weg zu dem pallas | Zu er fant den hertzog mit siner ritt(er)= | schafft Der furste von Tarante vnd |
|| der marschalck von fflorentze Dye | waren by dem Hertzog / Sy rette(n)alle | das vnwegest von lewen Der fürste | von tarante sprach uber Lüde vor d(er) | Ritterschafft / Er en wente sich nit | vmb lewen / Dwile das der wiß Rit dot were / Sy sprachen alle vnd(er) | eynander •Der wyß Ritt(er) queme yme | alwege Zu helffe in sinen nöden vff | myn trüwe sprach der hertzog Es ist | ware Das der wyß Ritter erslagen | ist Er hait myn krieg noch nit eyn | ende Ja hr͛e sprach der furste von Tara̅ Es ist war sprach der marschalck | von fflorentze Ich sach das der furste | von Tarante yme sin heubt mit eyn͛ | axe spiele / Das er dar affter nie key̅ | wort nie geredt / Da das der hertzog | das gehorte / danckte er vnserme | Hrn͛ got / Er sprach ich hoffen myn͛ | Lieber bule fflorentyne / Die solle yme | nü nit werden Hette lewe sy gekaufft | vnd by gesloffen Ich hoffe sy solde ym | dannoch bliben / Die wile das die | fursten sich vnder ein ersprachen So | quam der bode gegangen von deme | ich vor gesagt han / Er fragete na | dem Hertzogen sy wysete yn
DEr Bode knywete vor | dem hertzogen nyeder | Er sprach der got der | in bethlahem geborn | solle werden der den | doit wolt lyden vns | Zu troste behut den Hertzog liebe fru̅t | wo komest du her oder was hettest | du gerne lieber Hre͛ das wil ich üch | sagen Da gaff der bode dem hertzoge(n) | den brieff / Da brach der hertzog den | Brieff von stunt vff / Vnd sach wie | weckolder yme schreyff / wie sy in | eyn closter ko̅̅men were in pulle la̅t | Vnd swie sy da fonden hett Die schone | fflorentyne / Da der hertzog den brieff | laß Er wart sin lebetage nye so fro | Er rieff dem fursten von Tarante | vnd sprach lieber neue hörent was | ich uch sage Got hylffet mir alwege | vsser mynen nöden weckolder myn | nyfftel die ich verIaget han Die hat |
|| mynen bülen fflorentyne fonden in eyme | closter / Liebe veder lasset vns von sto̅t | vnser phert sadelen / wer mich liep | hat der ko̅me mir noch myn hertz das | wirt nyemer fro Ich enhabe dan mynen | schonen bülen wieder fonden / Der furst | von Tarante der ryeff mit luder sty̅me | Hört lieber hre͛ was ich üch sagen wil | wolt ir mir folgen iglicher sol sin har an dün Nyeman weyß wer dem | andn͛ begenet Eyn man der alwege | kryeg hat Der sol nit riden an harnesch | Abe yme yemans en geyne queme daz | er sich wert frÿschlich Vff myn trü sprach der hertzog Ir Redent wyß / Da daden sy alle yren harnesch | an / Vnd rieden zu Ryge vß der stadt | Der hertzog von Calaber reyt vor | an Der furste von Tarante / vnd der | marschalck von fflorentze die rieden | yme noch / Sy rieden vß wol mit funff | hundt(er) gewappen Der hertzog ylte gar | balde •Got wolle fflorentyn zu helffe | ko̅men / wan ir leyt das er nüwete sich | Der Hertzog reyt nacht vnd dag | Als lange das er das closter er sach | Der Hertzog rieff dem fursten von | Tarante / Sehent lieber neue das ist | das Closter Das ich so lange begert | han / Die ist dar Inne geherbergt die | mich dicke bedrübt hat gemacht | Vnd lasset vns ryden in gotz namen | Da ryeden sy als lange das sye vor | das closter an die porte quamen Die | eptissen stont vor yr düre / Do sye | den hertzogen sach Da stunde sy gein | yme vff Der hertzog sprach ffrouwe | got wolde uch behüden •Die eptissen | danckete dem hertzogen liebe frouw | sprach der hertzog wolt ir mich her Ich wil uch gütlich bezalen | Da sprach die eptissen Lieber hre͛ | als das ich han ist in üw͛me gebode | Des danckte ir der hertzog sere Sy | stalten ir pherde in das closter Es | was niergen keyn hobegeringe Is | stonde vol pherde Das closter was | bit ein ander vol lüde In der selben | stonden was fflorentyn in yre ka̅men͛ | fflorentyn vnd merge gingen nit
[62v]vsser ir kame͛n Merge sag zu dem fen vß / Vnd sag das viel lüde da wa / Sy Rieff von stont eym knecht | zu lieber frunt wie heysset der hre͛ | der also viel Lude hat / liebe Iongffro sprach der knecht Es ist der her von calaber / Da maria das erhor Da wart sy sere erfert | Sye sprach maria godes | muder wo kompt der | duffel her Alle duffel | die in der hellen sint | Die mögent yne herge han Merge ging Zu fflorenty liebe Iongffrouwe ich muß üch | sagen Ich forchten sere wir sin hie | er kant worden / Vnd sagt ir das d(er) | Hertzog von calaber da komen was | Als fflorentÿn mergen gehort / Da bego̅ sy sere heyß zu weynen / Vnd sp ach Amich ich arme Ich forch ich sy zu lange Hie gewest My̅ | lange bliben wolle mir nit wol vß | gene Ach lewe dü lieber büle Ir | hant mir enboden / Das ir ee zwene | dage her komen woldent ffurt mich | nü der hertzog hinweg / So wirt | myn hertz nu̅mer fro / Da myde be fflorentyne sere heyße | weynen | DEr hertzog von calab͛ | ginge in das closter | weckolder trat yrem | vatter entgein yne | gutlich Zu entphaen | weckolder sprach der hertzog wo | ist myn hußfrouwe / Die schone fflo die ich so lange han liep | gehabt / Hre͛ sprach weckolder ich | wil sy üch Zu stunt wysen Geent | mit mir ich fure üch zu yre weck gyng vor der hertzog noch | Vnd ginge vor fflorentynen ka̅mer
||
Sy clopten suberlich dar an Merge ließ sy Zü | stunt Inn / Als merge | den hertzog vnd weck gesach Sy bego̅ sich segenen Der | Hertzog sprang in die ka̅mer Merie | sprach der hertzog Ir hant mich nit | liep gehabt / Das ir mir entfürent | hant Die die ich so gar liep han | dar vmb / wan ich wieder gein Ryge | ko̅men / So wil ich üch dün v͛borne(n) | Hre͛ sprach merge Das beko̅mert | mich billich / Der hertzog gesach flo vff eyme beth ligen Sye | nam sich an wie sy gar kranck were | Als fflorentyne den hertzogen gesach | Das er Zu ir begonde nehen / vff das | sy yne deste bas bedryegen möchte | So entphing sye yne dügentlich vnd | sprach sÿt wilkum lieber hre͛ Ich het | dich lang gerne gesehen Sytzent
[63r]Vnd Rügent hie by mir Als der H͛tzog | fflorentyne(n)gehort •Er hette vor die | wort eyn gantz lant nit genome(n)Der | hertzog lente sich Zu fflorentynen | Ach liebe Iongffrouwe kundent ir uch | ein wenig vff gerychten Ach lieber | hre͛ neyn so mir sant Symon Sÿt | ich nu vß v̈werm huse kame So | en kan ich weder essen noch drincke(n) | Es hat mich selber dicke gerüwen | Das ich ye dar vß kame / Vnd wil | üch sagen war vmb Ich hat myn | liebe vff lewen geslagen / Nü han | ich wedder liebe noch trüwe an yme | funden Das han wol befonden / Diwile | er sich also balde mit üwer sust(er) ver hat Aber so mir got Der | Iongste gerichte besitzen sal Ich wol mich ee zu stücken gar lassen zu | snyden / Dann ich sin hußfrouwe | nü vmm͛ werde / wolt ir mir hie | globen / wann üch lewe wirt •Das | ir yme sin heubt abe wollent slagen vn̅ | dan den corper zu̅ galgen füren | ir dar vor kein gelt / nemen wollent | So wil ich üch nu̅mer me gelassen | Ich wil uwer eliche hußfrouwe we͛= | den Ich beger keynen verzageten | buben zu keuffen Der myn vmb | eyn͛ andern willen Also balde v͛͛gesse(n) | hat Als das der hertzog von fflore̅= | tyne(n)gehort Alle sin lebedage was | er nye so fro worden / Er sprach lie Iongffrouwe ich swere üch By | gode der am crütze starb / Das ich es | alles gern dün wil Alles das ir | an mich begert | Lyebe Iongffroüwe sprach | der hertzog w olt ir mich | vor uwern getruwe(n)ma̅̅ | han So wil ich uch lewe(n) | geben in uwerhant Söl das costen | alles myn lant / Vnd darnach wilich | yne dün hencken / vnd myn suster | dün verbürnen / Des entpfing fflo sin trüwe vff das sy yne | destebas möchte bedriegen Sy sp͛ch | edeler Hertzog ich wolde gerne mit | üch So bin ich als krang das ich be Ich en moge noch in drien dage(n) |
|| niergen ko̅men liebe Iongffrouwe sp͛ch | der hertzog / wes ir begert das sol alles | gescheen / Aber liebe Iongffrouwe ich | bieden üch eyns dinges Das ir wec ir myssedait verziehent Das | wil ich gerne dün sprach fflorentyn | heyssent sye Zu mir Her komen Ich | weyß wol das sye mich ch hat zu mir Zu eren Vnd das han | ich ytze wol befonden •Da hieß er | weckolder rüffen / weckolder kame | Zu stunt weckolder sprach fflorenty̅ | Ich verziehen uch was ir ye wied(er) | mich gedat Dann hette ich uwer ra gefolget So were ich ytze eyn | groß frouwe Ich hat myn liebe ge vff eynen falschen Lecker | An dem ich keyn ere konde erw͛ben | Dan er hat vmb mich verdient | ich yne gerne sehe / sin hende abe | slagen Iongffrouwe sprach weck •Got hieß uch also reden My̅ | hertze wart nye so fro Als nü das | ir mich vnd weckold(er) liep wollet | han / Vnd das ir dem edeln hertzoge(n) | ere wollet erbieden vff myn truwe | sprach fflorentyne Er mag sich wol | Rümen Das ich von yme nu̅m͛ | wil wencken Ich wil yn vor eyne(n) | hrn͛ han wolde mir got helffen | vß dieser grosser kranckheyd Also | redt fflorentyn als lange Das ir d͛͛ | hertzog gloubt was sye sagt Doch | were yme besser gewesen / Das er | die wile steyn hette gedragen Ab͛͛ | es lebet keyn man Der sich vor | frouwen lyste konde gehüden / key̅ | man sol an frouwen swe͛ren glou wil er von yne vnbedrogen | bliben Daz mag man ytz wol sehen | An fflorentynen Dann sye enwyste | keyn man lleben Den sy me hessete | Dan den selben hertzogen •Der her erbot fflorentynen groß ere | vff das er fflorentynen möchte er / So wolde er mit ir essen | Als merie sach / Das fflorentyn dem | Hertzogen fruntlich was Da wart
[63v]sy in hertzen erfroüwet / Vnd sp͛ch | merie godes müder mit diner gnade(n) | hilff das lewe Zu hant muß ko̅̅men | Merye sant eynen boden lewen vnd(er) | ougen Vnd en bot yme / Das er sich | sere ylte / Der bode reyt zu stunt hin / Vnd fant Lewen wol zehen my von dannen Als balde er lewen ge •Da saget er ym alles das yme | merge enbot | DA lewe die mere gehort | Da begonde er sich zu | senen Maria godes | müder sprach Lewe | wie ist fflorentyn so | wÿße Sy dut es alles dar vmb Daz | sy den hertzogen bedriegen möge | Nü laßet vns balde riden ir lieben | hrn͛ / Dann myn hertz wirt niemer | fro Ich enhabe dan die schone fflore̅ gesehen / Hre͛ sprachen die Ceci wir wollen sy wol entreden | Da rieden sy nacht vnd dag vnd | quamen in eynen bösch by das clost͛͛ | lewe nam den selben knecht •Der | yme die botschafft bracht hat liebe | frunde sprach lewe Ir solt in das clo ryden / Vnd sollet erfaren wie | es in dem closter stee / Das ir mir die | warheyt sagent Hre͛ sprach der | bode das wil ich gerne dün / Da reyt | der bode in das closter Als der hertzog | von fflorentynen schiet vnd sy in yre(n) | gemach Ließ / •Da fraget fflorentyne | merge ob sy den boden Zu lewen | geschickt hette •Da sprach merge Ia | frouwe / Er sol ye nü balde her wider | ko̅men Liebe merie sprach fflorentyn | Du enliessest mich noch nye in mynen | lesset mich got leben ich wil dirs danc / Zu der selben stunt ging der her von calaber ride̅̅ zu fflorenty̅ | Der furste von Tarante vnd der mar von fflorentze / Vnd wol | vierczehen ander Ritter Sy wollen | mit fflorentynen essen / Vmb das sy | die zÿt deste bas verdrieben / Als sy | über dem diesche sassen / Da kam der | selbe bode wider Den sy zu lewen | geschickt hant Da merie den boden | sach •Da was sy sere fro |
|| MArie nam den boden mit | der hant vnd furt yn | in eyn garten liebe Io̅ sprach der | bode Ich han lewen | nest hie by in eyme bö gelassen Er wolde nit furter her | Er en wiste dan̅ wie is hie stunde | Da merie den boden hort / Da danckte | sy got vnd sprach lyeber bode ganck | balde wider zu lewen vnd sage le das der hertzog sytze uber dische | vor fflorentynen / vnd der furste | von Tarante vnd der marschalck von flo(r)re̅cze | vnd dar Zu vierzehen Ritter Heyß | lewen sich balde zauwen Das die | verreder ire vrten bezalen / Der bode | der ging balde en weg / vnd qua̅̅ | Zu lewen in den bosche lieber hre͛ ylt | uch balde Ir findent fflorentyn sitzen | vnd den hertzog von calabre vnd | die andere verreder dar zu merie | die enbudet üch mit mir Das vnder | stant üwern schaden Zü rechen | Vnd das iglicher sin vrten werde | bezalen Da lewe den boden hort | Er sprach Lieber hre͛͛ rusten üch | balde Dann wir müssen tornieren | Ich byden got hude Zu dage / Das | er vns gluck vnd ere wolle geben | Da det sich yderman an / Hie lassen | ich eyn wenig von lewen maria | die ginge in die ka̅mer Zu fflore̅tyn | Aber sy enkunde Zu fflorentyn nit ge / wand der hertzog aß vsser | ir schüssel Der furste von Tara̅te | schneyt yne für | Marye ging vff vnd abe | also lange das sy fflo an sach Marie | die begunde Zu lache̅̅ | Da fflorentyn das ge Da en mochte sy nit gelassen | Sy muste ouch lachen / Der hertzog | sprach mit luder sty̅me / liebe frouwe | wie geet es üch / Sy sprach ich bin | bynach genesen / morne wollen wir | bit ein ander en weg ryden •Da das | der hertzog das gehort / Da danckte | er vnserme hrn͛ got / wie hat die | frouwe ir hertze als balde geÿn mir
[64r]in fryden gestalt Ich en wil niem͛͛me | keyn zornigen müde geyn yre bewy Ich wil ir alwege/ere erbieden | liebe Iongfrouwe sprach der h(er)tzog | Ich geweren üch libes vnd gudes | Vnd alles das ich han Ich wil uch re an dem verreder lewen vnd | myn süster verbornen Hre͛͛ sprach | fflorentyn das ist alles das ich beg͛ | Da rachte sich florentyn vff vnd | warff eynen peltz an Alle die da wa Dye warhen erfrouwet Das | fflorentyn genesen was / lewe reyt | als lange bis das er vor das closter | quam Der knecht der ginge als vor | ane lewe der Rieff synen gesellen | Vnd sprach verlybet alhie Dut is | mir not das ir mir zu helffe kome̅t | Ich wil selb drysigest hin Inn gan | Hre͛ sprachen die gesellen wir wolle̅s | gerne dün / Vnd wollen die wile wol | huden Der knecht furt lewen fur die | kammer
|| DEr knecht d(er)o(r)ice> rieff mit Luder | sty̅me Hre͛ Lewe gent h(er) | Inne Hie Inn findent ir die | schone florentyn / Die ir | sere Liep hant / Da ginge | lewe in die ka̅mer / Da gesach er vff | dem dische viel kostlicher spyse vnd vil | kostlicher silbern geschyrre / Da trat er | her fure Als eyn rasener man / Er rieff | mit luder sty̅̅me / Der hertzog von Ca sol die vrten bezalen / Da | der Hertzog von Calabre lewen hort / Da | er kante er yne von stunt / Da gesach | der Hertzog von calabre fflorentyne | ane Vnd sprach fflorentyn ir hant | mich verraden / Von üwerme rade | bin ich Zu lange hie gewest Ir hant | wol gewyst das lewe solt ko̅men Das | ist war sprach fflorentyn Mir were | Lieber das ir dot weren / Dann Das ich | üch vmmer Zü deyle würde Ich wil | den lieben Lewen han Da sprach fflo Zu lewen Lieber Lewe mach mir | den weg wyt Hie von den bosen | v͛redern •Da lewe fflorentyn hort Da | Zoch er sin swert vß Vnd wolt den | hertzog eben dreffen / Aber ein Ritter | viel vff den hertzog Der en det so dorheyt nie keyn me / Dann er | traff yn als eben / Das er yme sin | heubt von eyn ander spyel / Da ge eyn zeychen / Das der wyß wy̅ | in rot wart ver andert / lewen gesel die traden in die kamer Gerna̅ | Der slug gruwelich vff die calabrie̅̅ | llewe ersach den marschalck / vnd wolt | yne vff sin heubt treffen / Da wenckt | der marschalck mit dem heubte / Das | er yme eyn ore abe slug / Der marsch kreysch Das die lude alle horte(n) | Vnd stalt sich an die müre vnd stalt | eyn finster vursich / Der furste von | Tarante lieff by yne stene / Der h͛= | tzog von Calabre stont vff der and(er) | sÿtten Vnd hette sich verborgen | hinder eyn schanck lewens gesellen | die erslugen die calabryessen Alle dar | nieder in der kamern lewe spranck | by fflorentyn vff das beth vnd helscht
[64v]vnd küsset sy lieber lieber lewe sp͛ch | fflorentÿn helffent mir von dem ver dem hertzog / Sehent ir nit wo | er stet hinder dem schanck er ist noch | nit dot Vnd noch me Ritter by yme | Da lewe fflorentyn hort / Da sprang | er gein dem hertzogen / Er slug grü gein yme / Die wyle daden sich | die Calabriessen an / Da sy sahen das | die / Calabriessen / noch hie nieden in dem | closter waren / Da sy sahen das die | Ceciligissen vber hant namen / Die Ca die strieden grüwelich Dye | Iongffrouwen in dem closter stalten | groß Leyt / Es ginge den ceciligen se͛ | übel / Dann der calabryessen ware(n) | me dan ir / Dar vmb slugen sy die | Ceciligen alle dot / Die calabrien Lieffe(n) | Zu der kamer Zü / Da der hertzog | von Calabre in was sere erschrocke(n) | Er en wiste nit aber er sicher wolde | odyr nit / Dann er was sere wont | Dye calabryen die schrugen myt | luder sty̅me Her hertzog von calab͛ | habent eyn hertz als eyn lewe wir | sint her komen üch zü beschuden | Dar vmb müß der falsche Lewe | sterben Da lewe die mere hort | Da begonde er sin horn blasen | Aber das was alles vmb sust Alle | sin lüde waren dot oder gefange̅ | en | Dye Calabryssen sluge(n) | fryschlich mit dem | swert / Das lewen | lude by alle würde(n) | erslahen / Da fflore̅ vnd merge das | sahen Sy waren sere bedrubt / da | begonde fflorentyn vnd merÿe sere | heyß weynen / llewen lüde wurden | alle erslagen An gerna sin knecht | Gerna arbeit sich also sere / Das er | synen hrn͛ beschutte / •Der hertzog | rieff mit luder sty̅me fahent mir | lewen den lecker Ich wil gerichte | von yme dün In myner stadt Zu | Ryge / Da die calabryessen das er | hortten Sy sprungen alle geyn le lewe werte sich als eyn küne | man Ach A mich sprach lewe wye |
|| ist das vngluck als gar vff mich ge / Das hat mir myn geselle | wol vor gesagt / Die sunde die ich | myt claryssen begangen han / Die | muß ich grofflich er arnen Ach lieb͛ | bule sprach s lewe zu fflorentyn wa= | ren ir Zu ceciligen in üwerme sale | Ich Achte vff mich nüschit / Dan ich | han geyn gode wol verdient / Die | wile ich myn trüwe geyn uch gefel han Ir sint aber alwe geyn mir | getrüwe gewest üwer getruwekeit | brynget üch zu dem dode / Da slug | lewe wider vff die calabryen me | dan vor / vnd slug yne hende vnd | fuß abe Gerna / Der Rieff mit luder | sty̅me Ach hre͛ lewe des bösen mor han wir hude zu dage / wan̅ | wir müssen sterben ee vesper zÿt | Vff myn trüwe sprach lewe des | acht ich nit were nit dan fflorenty̅ | en weg / Vnd weren myn geselle(n) | nit also Iemerlich hermort / So acht | ich vff myn leben nüst | LEwe Rieff got von | gantze(n)syme hertze(n) | an Die calabryesse(n) | sprongen geyn lewe(n) | Vnd wanten yne wol | an funffczehen enden | vnd lewe werte sich als eyn frome | man lewe wert sich als Lange Das | yme sin swert brach lewe slug vnd | werte sich mit den fursten / Aber die | Calabriessen daden yme als bange | sy yn wieder die erde worffen Sy na vnd antwerten yn dem hertzo Lewe sprach der hertzog Ich | ließ dich nit ledich vmb als swere | goldes Als du gewygen mögest/ •Du | must gehangen werden als eyn diep | Vnd din knecht gerna by dir / Vnd | wil dar nach fflorentyn dün v͛borne(n) | Ich en getruwe fflorentyn noch merie | niemer me / Sy müssen beyde v͛born= | nen / Da lewe den hertzog hort / da | rieff er got von hymel an Vnd | sprach lieber Hre͛ grossen vnglu ist mir Hude zu dage zu hande(n) | ko̅men / Das hat mir myn geselle | vor gesagt / Dye grosse swere sunde
[65r]die ich gedan han geyn dir dye müß ich | swerlich er arnen Ich müß Iemerlich | sterben / Aber ich clagen fflorentyne | me dan mich selbs / Das sy myner | sunde engelden müß Ir getruwekeit | hat sy dar zu brocht / Aber myn über | müt bringet mich Zu dem dode Da be Lewe sere heyß Zu weyne(n)vnd | gerna vff die ander sÿt Der hertzog | ging Zu fflorentyn ffrouwe sprach | der hertzog er mag wol eyn vnseli sin der uch getrüwt Die scholt | ist nit üwer gewest Das ich nit | gefangen bin / Der marschalck der | lobete nit den torney / wan er hat | sin recht ore verlorn / Aber sy̅mer | der got der mich geschaffen hat Als | balde ich zu Ryge in die stat ko̅men | So mussen ir verbrant sin vnd le uwerme büle / Den wil ich in den | wynt hencken / Do begonde ffloren sere zu weynen lewe hat nye wonde Da ging blt vß | LEwe was sin hertze se͛ | bedrübt mit grosseme | suffczen Rieff er got | an Vnd sprach Ach | got der alle sunde ver hymel vnd erde | geschaffen haist vnd den fiesche in | dem mere vnd dar czu din corper/ an | dem crütze Durch vnsern willen lye ersterben longynꝯ stach dir in dyn | sÿte mit dem sper Dar vß floß wass͛ | vnd blt / Man sagt vnd ist ouch wa͛ | Das din heyliges blut yme sin ougen | herlucht / Er bat gnade du verziegest | yme An dem dritten dage woldest du | her stan Dar na furest / du zu hy̅mël | Dar na hast du gekrönet din liebe mü by dir heyliger got Dwile ich das | gleuben So woldest mir myn sunde v͛= | zÿhen / Vnd wollest mir mynen liebe(n) | gesellen Den wissen Ritter schicken ee | Dann ich ersterbe / Das er mir zu hel ko̅̅me / vnd das ich myn leben buwe(n) | vsser noden moge gehelffen / vnd das | ich vader vnd muder möge wider | finden / Das ist ein ding das ich sere be Also sprach der liebe lewe Der | hertzog von Calaber der hieß sine gerede |
|| vff troussen Er Reyt vß dem closter flo vnd merie rieden mit / yme | weckolder reit neben yn vnd sang mit | luder sty̅men lewe der reyt vff der | ander sÿtten Sy bonden yme sin füsse | vnder dem pherde Zu hauff / vnd | die hende vff den Rucke Gerna dem | geschach ouch also / Sy warhen sere | In grosser fochte / Dann sy en wisten/nit | anders Dann das sy sterben sollen der | marschalck spotte alles lewen vnd | sprach Lewe eyn bösse Iar gee dich an | Du hast mir myn ore genomen / Dar | vmb engedar ich myn kogel niemer | me abe gedün / Vnd dar vmb so werde(n) | ich nu an dir gerochen / Dann du en | kanst nit en weg ko̅men Ich sluge dich | yetze gerne bit eyme stecken lewe sp͛ch | Ach lecker laß din predigen sin / Man | sol kein gefangen man nit slagen | LEwe was sere bedrübt | Da yme der marschalck | Also draüwet / Der | furste von Tara̅te spot | sin ouch / Er sprach | wo ko̅met dir nü der wyß Ritt(er) zu | helffe Du en gesist yne niemer me | Ich ließ yne Zu monterose dot Lyge(n) | vff dem sande Ach lecker sprach lewe | laß din predigen sin myn wyß ge ist ob got wil noch nit dot Der | wyß Ritter der dot ist / der was din | mag / Da begonde der furste sere lache(n) | Sy ylten sere Zu ryge Zu / Der her reÿt alles byt fflorentyn fflore̅ hub sere an zu süffczen liebe Io sprach der hertzog üwer | bule sol zu hant ein brudiam sin Ia | Zu dem galgen Zu / Dar an wil ich yn | dun hencken Als ein diep / Vnd vnder | yme müssent ir verbrant sin Hertzog | sprach fflorentyn Dar vmb ist myn | hertze bedrübt Ich achten nust myns | dodens konde nit dan lewe dar von | ko̅men / wolde got das ich dar vmb ge dot were / Vnd das lewe ge hin weg were / Dan ich weyß wol | bliebe er leben / So ließ er mich nit | vngerochen / Aber dwyle das er sterbe(n) | müß So en begn͛ ich nit Zu leben | Ich wil lieber den dot kiesen Ich will
[65v]essens oder drinckens niemer en bisse(n) | Als das der Hertzog gehort Da wart | er sere zornig | LEwe Rieff got an von | gantzem hertzen / Er en nit anders dan er | solde sterben / Da schickt | yme vnser hre͛ got Zu | hant hilffe / Dann got | hat yme die sunde verziehen / Dar vmb | schickt er yme Zu helffe sinen wissen | gesellen / Dann der wyß Ritter hat | got allezÿt gebeden / Das er lewe(n)wolde | barmhertzig sin / Des hat got den wÿ= | ssen Ritter erhort / Der hertzog reÿt | balde geyn Ryge Zu / lewe warff sin | ougen vff vnd sach vil lude dort | her Rÿden / Dye glitzerte(n)alle als silb͛ | Da reyt der wyß Ritter vor an Sye | bedüchte wie der wyß Ritt(er) wol vier | dusent gewappente mit yme brechte | Da lobet lewe got vnd sprach Hre͛ hy̅ vader Ich hoff du Habest m͛ | min sunde vercziehen / wann ich sehe(n) | mynen gesellen den wyssen Rÿtter ko̅ / Dar vmb dancken ich dir alles | guden / Der wyß Ritter ylte sere hin | zü / Da gesach fflorentyn den wyssen | Ritter / merie sprach fflorentyn Ich | hoff wir werden ent redt / Dan ich | sehe vor dem walde eyn schone ge ko̅men / Vnd sehen den wy- | ssen Ritter von nan rÿden Sehent | liebe merge vmb godes willen / Da | hub merie ir heubt vff vnd als sy | das gesach / Da begonde sy lache(n)vnd | gode dancken / von gantzem hertzen | fflorentyn vnd merie waren sere fro | Als sye sahen die wysse geselschafft | nehen / Des nam der Hertzog von | Calabre nit achte / Dann er redt alles | mit dem fursten von Tarante / was | dodes er lewen wolde an dün / Als sy | also clafften / Da hub der hertzog sin | hende vff / Vnd sach wie der wyß | Ritter Dort her kame mit syner ge Als er das gesach da ent er solich schrecken / Das yme | sin blut gryselt von syner versen | bis in sine scheydel Er Rieff dem | fursten von Tarante Zu / Neue ich | meyne ir habt mich verraden vnd |
|| habt mynen lÿp vnd myn geselsch verkaufft / Der Rede wart der | furste sere zornig / So mir der got | der vonn dem dode erstunt Ich be nach nye wieder üch übel Zu | dun / war vmb sagent ir solich rede | wieder mich / Des antwert der H͛tzog | vnd sprach Ir sprachent nü In dem | sale Zu mir Ir hetten den wyssen Ritt͛͛ | erslagen / Das en Ist aber nit war | Dann er lebet noch / Sehent ir nit | wo er her kommet mit herlicher ge Mich dunckt wir müssen | tornieren / Das wir den argen kauff | dar an nemen hettent ir yne nü gedot | So en keme er ytze nit geen vns | wo ist er sprach der furste von tara̅te | Sehent sprach der hertzog vor dem | grossen walde / Da hub der furste sin | heubt vff / Vnd sach den wissen ritt(er) | myt schoner geselschafft / Als balde | er den gesach / Da wart er erfert vnd | sprach zu dem hertzogen / Das ist ye | zu male der düfel Ich er yn ye nü | in eyner wyesen / Vnd sach auch | der marschalck von fflorentze / Das er | dot lygende bleyb / Ist er nü her wied(er) | ko̅men / Das müwet mich ye sere
Dye wile sye also myt eyn ander redten So | kame der wyß Ritter | mit syner geselschafft | Also grüsenclichen vn die Calabrischen | Das ir keyner da so küne was er muͦ= | ste zu der erden fallen / Die hystorye | spricht das da keyner dot bleyb Ab͛ | sye vielen als grülich dar nÿeder | sy selber alle wonden / Sy weren yre͛ | gelyder beraubt Vnd von dem we | das sy lieden hub sich eyn große ge / Der wyß Ritter reyt zu | lewen Die da lewen hylden Als den | wyssen Ritter sahen / Da liessen sy le ledig gene / Der wiß Ritter Rieff | mit luder sty̅me lieber geselle ir hant |
||
Tarante darnach der hertzog vnd | ouch der marschalck von fflorentze | Als sye lewe gesach fliegen / Da | swüre er es koste was es wolde | Er wolde yne noch ylen / Gerna | reyt vor eynen bösch / Dar Inne fa̅t | er fflorentyn vnd merien / vnd | by yne zehen Ritter / Die ir huld / Dar kame der wyß Ritter | Vnd slug sy alle nieder / Gerna sl ir dry zu dode / vnd Reyt da | zu fflorentyn Vnd grußete ffloren dügentlich / Als fflorentyn ger gesach lieber gerna sagent mir | vmb godes willen wo ist myn hre͛ | lewe Iongffrouwe sprach gernar | Der wyß Ritter hat yn loys gema Als das fflorentyn Hort / Da lo sy ihesum / Des wyssen ritters | heylige(n)Lÿp / Arbeyte da also sere | Das lewe den stryt gewan / Vnd | die calabryschen alle fluhen / Der | hertzog von Calaber vnd der furste | von tarante / Vnd ouch der marsch von fflorentze / Die fluhen alle | snellechlich / Lewe ylte yne alles nach | Sy sahen wol das lewe kame Aber | sy hetten sin nit gebydden vmb ey̅ | torn vol goldes / Der marschalk | von fflorentze viel mit sym pherde | nieder / Da ryeff er zu dem hertzoge(n) | als eyn͛ der sich forchtet Lieber hre͛ | lewe ylet da her ffindet er mich hie | so geschach mir nie so übel / Dar dut es lutt(er)lich vmb godes will vnd kerent wider mir zü helffe | Da antwt(er) der hertzog dem marsch Ir redent dörlich / Das ir mir | radent wider lewen zu stryden | habt ir nit pherds so gent zü füße | Ich wil geen Ryge Rÿden den disch | decken / Koment ir dar In zu mir | So wil ich üch gütlich dun Ich wil | die pasteden in den offen heyssen sch / Das wir sy morn mogen | essen wan ir kompt Der rede wa͛t | der marschalck fast betrübt | Als der marschalck den hertzo gehort / Da verstunde | er wol das er da key̅ trost |
|| von yme mochte gehaben vnd begonde | sere noch lauffen / Vnd rieff got an vo̅ | gantzem Hertzen lewe rieff mit Luder | sty̅me Da falscher marschalck / Du mag nit dar von komen / Du müst hude | zu dage din schult bezalen / Als das der | marschalck horte / Er lieff diste mer | Aber das en halff yne nit lewe stach | yne mit eyn͛ glenen nieder / Da er da | vff der erden gelag / Da Rieff er Zu | lewen Alieber lewe nement mich Zu | Gnaden Ich wil dir als vil guts ge / Das badewyn din vader Alles | sin lant da myde wider löset / vnd | wil dich dar zu alle Iar suchen mit | dryen marcken goldes Vff myn trüwe | sprach lewe Alles das gut das du vff | erden hast / Das emöchte dir nit ge / Dann vnder stant dich zu we / Da myde zoch lewe sin swert | vß / vnd slug gheyn dem marschalck | Der marschalck was groß vnd starck | Vnd vnder stunt sich zü weren | DEr stryt wart groß vnd(er) | den zweyen hrn͛ lewe | slug alles geen dem | marschalck / Vnd er | werte sich kunlich nü | was der marschalck gedacht Er | spstach sin swert durch lewen phert | Das lewe vnd sin phert nieder viele(n) | Die wile begonde der marschalck fliehe(n) | Als lewe da wieder vff kame Da | Rieff er mit luder sty̅me marschalck | du hast myn phert gedöt / Das solt | du düwer gnug bezalen / Da mit lieff | yme lewe so lange nach byt das er | yne erhast / Vnd gab yme solichen | streych / Das er vff die erde viel Da | er hast yne lewe mit syme helme | Den zoch er yme vß / vnd slug yme | da sin heubt abe / Also wart lewe ey̅s | verreders ledig / Vnd karte da widd(er) | vmb / vff der wieder kere begeget | yme der wyß Ritter Als er yme ne •da viel lewe vff sin knie vnd sp lieber hre͛ wo ist nü myn huß / Des antwert yme der wyß | Ritter / lieber geselle darvmb sy nit | vngemüt / Sy wartet üwer by eym
[67r]lorber baum Hre͛ sprach lewe ich ka̅ | mich nit enthalden Ich bin als sere | verwondet / Ich müß ee nacht sterbe(n) | lieber geselle sprach der wyß Ritter | Ich wil uch gesunt machen ee ich von | uch scheyden Got sy üwer lon sprach | lewe Gebenediget sy die stunde Da | Inne ir mir Zu stunt komen / Der wyß | Ritter sprach Zu Lewen ziehent üch | nackent vß / Vnd rurte yme da alle | sin wonden / Da det got soliche wond(er) | zeychen / Vmb des wyssen Ritts͛ wille(n) | Das lewe Zu stunt gesunt wart / Da | lobt Lewe got von gantzem Hertzen / Da | ryeden sy beyde wyder vmb Zu̅ clost(er) | Vnd funden fflorentyn vnder eym | Lorber baume Als lewe fflorentynen | gesach er helsete vnd kuste sye / lyebe | Iongfrouwe es mag mich wol betrübe(n) | Das ir vmb mynen willen / Do viel ley müssent lyden | Lyebe r lewe sprach fflore̅ lassent mich mit | gemachen / Vnd gent | zu uwerm bule clarysse(n) | von Calaber die hant | Ir gehabt vnd habt myn vergessen | liebe Iongffrouwe des gedenckt nit | sprach lewe / Dann so mir got der | am crutze starb Ich en weyß vo̅ cla nit Zusagen / Vnd wolde mich | eer lassen döden / Dann ich boses vo̅ | ir wolde sagen / Darvmb liebe Iongfr / So weyß ich von ir nüst Zu | sagen / wann sy hat mir sere gütlich | gedan / Vnd hat mir getruwelich vß | geholffen / Dar vmb wollen wir vnser | liebe vmb yren willen nit scheyden | Man spricht vnd ist ouch war Eyn | iglich man in fremden landen Sal ye | billich sin leben entschuden / Dar vmb | bieden ich üch zarte liebe Iongffrouwe | ob ich uch erzornet habe / Das ir mir | wollet verzyhen / Dann ich wil es bus nach allem uwm͛ willen / lieber hre͛ | sprach merie / Min Iongffrouwe hat üw͛ | so groß sorge / Das sy dar vmb by noch | waß gestorben Als der wyß Ritter die | rede horte Da sprach er gebent myr | ürloup Ich vnd myn gesellen wellen | von hynnen / Der rede begunde lewe | schryen |
|| LEwe viel nieder vff sin | knye lieber Hre͛ helffent | vns vß vnser fyende | lande / Da sprach der wyß | Ritter Lieber geselle ir be üch nit besorgen Rydent snelle in Cecilien lant vnd hudent | üch vor sunden lieber geselle ich befel uch dem almechtigen gode / Da reit | der wyß Ritter mit syner geselschafft | hin weg / vnd kame eyn wolcken | Der zückte den wyssen Ritter myt | syner geselschafft zu hy̅mel / Lewe | fflorentyn Gerna vnd merie Die | ryeden durch püllelant vnd danck gode flyßeclich / Das sye vß ire | fyenden waren lewe vnd fflorenty̅ | Sagten von yrer abentüre / Vnd ryd so lange Das sy in das closter | ka̅men fflorentyn vnd lewe Die lie sich die eptissen sehen / Die ep danckte gode / Das sy florenty sach / vnd fragte fflorentynen | wye sye dar von were ko̅men Des | sagete ir fflorentyn / Alle geschichte | von dem wyssen Ritter Als die epti die myrakel hort / Da danckt sye | gode lewe wolde nit die nacht da | bliben Er ließ sin phert da eyn fü essen Da Rieden sye die | gantze nacht / vnd als lange das | sy zu montluisan kamen / Da enbu sy dem konnige Das er yne en queme / Der konnig wart sere | fro Das Lewe vnd sin dochter qua= | men
DEr konnig reyt yne en mit persession vnd mit grossem ge / vnd lobeten alle | got / hertzog Rymon | von venedigen der reit | ouch mit dem konnige / Da lewe gesach | da erboit er yne groß ere / Der konnig | kusset vnd halschet syn dochter Sye | ryeden alle mit eyn ander gein montlui / Sy gingen vff den paillas Da moch man grosse freude gesien han / lewe | sagete dem konnig / wye er den hertzo vber diesche fonden hette / Vnd | wie der hertzog yne wieder gefangen | hette / vnd wie der wyß Ritter yme da | Zu helffe quam Da der konnig lewen | horte / Da clagete er Iemerlich die Ritt(er)schafft |
||
Die by lewen erslagen wurden Aber hertzog Rymon der troste yne lieber | hre͛ sprach der hertzog ir mögent | got wol dancken / Das ir üwer dochter | wieder Hant Also Redten sye die gantze | nacht vnder eyn ander Des morgens | da es dagete / Der konnig hiesch sin | dochter bereyden / Sy ließ sich cleyden | mit kostlicher gewande / Man det ir ouch | eynen kostlichen mantel an / Da was | eyn karfunckelsteyn an / Der lücht als | der dag
[68r]
[68v] myn vader Vnd ouch die müder die | mich drüch / Da der konnig das hort | Das hat yne wonder / Er fragete le ab er sin mag were / Neyn hre͛ | sprach lewe Er horet mir nüst zü | Die wyle das ich leben so wil ich yn | nit lassen | HErre konnig sprach | lewe Ich wil uch sa das mir nit zu | verkeren ist / Darvmb | ich den Ritter lieb | han Vnd wil auch | die warheit sagen / Dem Ritter sol | ich alwege ere erbieden / Dann er fant | mich yn eyme walde by eyner lewynne | Er drug mich in syne burg Vnd det mich | lewe deuffen / Vnd zoch mich vor sin | kint / Ich wiste ouch nit anders dann | er myn vatter were Er ließ mich als | lange ziehen bis das ich ein phert | geryden mocht Er leret mich stechen | vnd tornieren / was sal ich uch me | sagen Er hat mich als lange gelert | Das ich yme alles das verdan han | das er hat Da ir den torney liessen | schryen / Da were ich gerne ouch hie | gewest / Da hatte er nit als viel | er mich mochte vß gerüsten / Da kam | der marschalck von fflorentze / Vnd | bat yn mich yne zu ligen Zu dem tor | ner Des wolt ich nit do̅nen Da wart | der Ritter zornig / vnd saget mir erst | das ich sin son/ Das ich nit sin son waz | Vnd wie er mich fonden hette / Da wolt | ich nit me by yme bliben / Vnd reyt al her zu dem torner / Vnd sprach wid(er) | yne helff mir got zu glucke Ich wolde | niemer pennig gewynnen Ich wolde | yne halber mit yme deylen / Nu hatt | mir got gehulffen / Dar vmb ist is möge / Das ich is yme vergelden sulle | Vff myn truwe sprach der konnig ir | redent wol / Dunt yme gut ich wil | is yme ouch dün / Da bot lewe syme | vader badewyn groß ere Er hieß yne | nieder sitzen Vnd dient yme selbs Zu | dische •Lewe sprach wieder badewyn | dicke Lieber vader ich han uch billich | liep Ir hant mir Zu diesen grossen ere(n) | geholffen Ich han / eyn schone konnigy̅ | kaufft / Sy enwolt nyemand anders ha̅ |
|| dan mich / Sy ist die schonest die man | finden mag / vnd dar Zu als gut | Lyeber son sprach badewy̅ | got hat üch viel glucks | geben In dieseme lande | Got sis globet vnd ge Vader sprach | lewe Der marschalck von fflorentze | hat mir viel leydes in dem Torney vnd | sust gedann / Aber ich han mich wol | an yme gerochen / Vnd dar na wart | ich verraden von dem hertzog von Ca / liebe vader ich han viel leydes | gehabt Ee mir die Iongfrouwe worde(n) | sy / Da sagede yme lewe alle sin aben Die er ye gedryeben hat Da bade das hort Das wondert yne Zü | male sere lieber son sprach badewyn | ich bin bedrübt / Das ich üch nit han ge stryden wieder üwer fyende | lewe redt also lange wieder badewy̅ | Das man den dische vff hub / Da ginge(n) | die hrn͛ vnd bereytten sich zu stechen | vnd kamen gar köstelich vff den plan
[69r]
DAs stechen das was hofe vor montluisan Sy stachen den gantzen | dag bis das die so̅ne | vnder ging / lewe stach | selbes vnd stach den | dag gar wol / Da sye gestachen / Da ry sy wieder in yre herberge / vnd | daden sich vß / Darnach ginge die ritter vff den pallas / Vnd satzeten | sich Zu essen / Da sy gassen da ging yd(er) | man in sin herberge / Badewin nam vr von lewen lewe bestalt yme eyn gu herberge / Nach der selben geschicht | furtten die frouwen fflorentyn in eyn wol | gezyerte ka̅mer Sy lachten fflorentyn | nieder Da na quam lewe der lange begt(er) | hat by fflorentyn zu lygen vnd lag by |
||
sye / Die in der kamer waren Die gingen alle vß / Vnd liessen sy zwey | by eyn fflorentyn vnd lewe ye ey̅s | saget dem andern / wie is yme erga̅ hat ffrouwe sprach lewe Ich | wil uch ye rechen an dem v͛reder de(n) | hertzogen / Die wyle lewe vnd fflo sye by eyn ander warhen Sy | wysten nit von yrem bedrüpniß zu | sagen / Die yne vor zyden gescheen | was fflorentyne die entpfing die selbe | nacht zwen süne / Der eyn hieße | herpin der ander hieß wilhelm le vnd fflorentyn lagent by eyn and(er) | bitz das die sonne vff ginge Sy | stunden bede vff vnd daden sich | an lewe ging Zu dem pallas zu | dem konnige / Da fant er die hrn͛ | alle by eyn ander Ir lieben hrn͛ sp͛ch
[69v]Lewe ich bieden üch das ir mich helffent | rechen wieder den verreder den hertzog | von calaber / der mir vil Leydes hat gedan | DA die fursten lewen horten | Sy sprachen alle gemey̅ lieber hre͛ wir wolle(n) | uch nit lassen / Die wyle | wir das leben han / Da lewe | das hort / Da danckete er den hrn͛ frunt / Vnd wart dez sere erfrouwet | lewe der bleyb viertzehen dage da Die | wile stalt man sich Zu zÿgen llewe der | rieff badewin von monclin / vor alle der | Ritterschafft vnd sprach lieber vader | ich muß zÿgen in des hertzogen von ca lant / lieber vader ich beuele(n)üch | das ceciligissen lant / vnd machen üch | eyn marschalck in myme lande / vnd be üch myn hußfrouwe / Die ich lieb͛
|| han dan alle die werlt Ich han als viel | trüwe an uch befonde(n)/ Das ich alle my̅ | gut in uwer gewalt beuele(n)/ lieber son | sprach badewyn Ich wil nit hie bliben | wie wol ich alt bin / So getruwen ich | noch groß streich Zu geben / Lewe sp zu badewin Ich wil das ir hie bliben | Ich wil das man due was ir heyschen | Als wer ich selbs hye / Vnd wer das | nit endüt / Der endarff myn nit hie | beyden / lieber vatter ich bieden üch daz | ir mir das nit versagent / Hre͛ sprach | badewyn ich wil das beste dün / lewe | ging by fflorentyn slaffen / fflorentyn | schreych die gantze nacht / Des morge̅s | Da nam lewe vrloup von fflorentyn | fflorentyn bade yn fruntlich / Das er | balde her wieder queme
[70r] LEwe der reyt hin weg | myt syner Ritt͛͛schafft | Der hertzog von venedi reyt mit yme / vnd | dar Zu sehs dusent schu / Die yne hutten | Sy rieden gein calabre zu / lewe det | verbieden das man kirchen noch clu nit erstoren solde / Vnd dar nach | So wolde er niema̅s schonen / Er hieß | das fure stossen an allen enden / Da | die lude das gewar würden / Sy lieffe(n) | als lange bis sy gein Ryge quamen | Vnd sagde dem hertzog wie lewe daz | lant bit eyn ander verderfft / Da der | hertzog das gewar wart / Da wart | er sere zornig / Er Rieff dem fursten | von Tarante / lieber neue es mag mi wol verdryssen / Das lewe von mo̅ / Vnd der kon̅̅ig von ceciligen | mir myn lant also Iem͛lich verderben | Ich besorgen sy verdebent mich / Die | wyle das der wyß Ritter by yme ist | So mag ich wol verliesen Ich kan aber | lutzel gewynnen / Ich en weyß nit | wie ich yne dün sal / Got der welde | myr helffen / naher dan dryen dagen / So | fochte ich das Sy mich werden besÿtze(n) | vor Ryge / Da der furste von Tarante | ersach / Das der hertzog er schrocken | was / Er sprach der furste wolt ir | myr folgen / Ich ließ vn ser Ritt(er)schafft | sich an dün / wand sye dan vor die stat | komen / So wolde ich yne entgein zie / Vnd wolde mit yne strÿden | Vnd kan ich by lewen ko̅men Ich wil | yme sin heubt abe hauwen / Bÿt myme | swerde / Vff myn truwe sprach der | hertzog / Das vnder winden ich mich | nit / Ich ließ mir ee das heubt abe ha / Dan wann ich mit yme stryden | So han ich alwege das böste / Got der | wolle me verflüchen Ich wolde gerne | das ich yne In myme pallas hette vnd | ouch den wyssen Ritter / So wolde ich | yne lebendich lassen schinden Ich müß | gedencken wie ich mich bÿt yme sünen | Dann myn hertz das saget mir Ich müß | von lewen sterben / Vff myn truwe sp der furste Ir hant eyn verzaget | hertze / Das ir den krieg wollent lassen | Got gesegen üch sprach der hertzog Ich |
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wil vff myn pallas gan / Ich wil gein
| Rome ryden zu dem babest / Vnd wil
| yne bieden das er nach lewen schicke
| Vnd das er vns bede süne / vnd wan
| das geschit ist / So wil ich vff eyn nü
| boßheit gedencken / Vnd kan ichs dar
| Zu brengen fflorentyn syn husfrouwe
| muß mir dar Zu werden / Vff myn
| truwe sprach der furste Ir kundent ey̅
| gut hantwert / Dunt was üwer hertz
| begert / vff myn trüwe sprach der
| hertzog Ich wil ytzunt an heben Ich
| wil zu Rome Zu dem pabst Dann ich
| han eynen mag by yme / Der ist eyn
| kune Ritt(er) / Der heysset Gadeffer von
| sauoye / Der hylffet mir wol vor den
| babest / Der furste sprach das ist mir
| lieff
| DEs morgens da es dagete
| Da reyt der hertzog en
| weg myt siner Ritter / Der furste von
| Tarante der Reyt wied(er)
| vmb In sin lant / vnd spyset sin lant
| wol mit probiancie / Abe ymans in
| sin lant züge / Das er sich sin möchte
| erweren / Der hertzog reyt zu Rome
| Zü
[70v] Lewe ging in den pallas
LEwe reyt als lange er zu Ryge quam vnd | slug dar vor vff sin | gezelde / Er legerte | sich na vor die Stadt | sich zu tornieren / lewe sturmete Ryge | hinden vnd vorn / lewe nam sere | wonder das der hertzog nit vß gery was / Er en wiste aber nit Das d(er) | hertzog Zu Rome gerieden was / Da | der hertzog geyn rome quam / Er nam | syn herberge in gadeffer huß / Das waz | der der den fromen hertzog verkaufft | hat den heyden / Gadefer viel dem her vmb den hals vnd helschet | yne / Vnd bot yme vnd syn͛ Ritter groß ere / Sy quamen eben | Zu hauff / Dann sy waren bede zwene | verreder / vnd von Recht(er) natüren |
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wegen hatten sy sich deste lieber / Got wolle yne beyden verflüchen / Des sel abentz assen die zwene verreder | bit eyn ander / Gadifer rieff dem h͛tzog | lieber hre͛ was schaffent ir hie / Da sp der hertzog / Das wil ich üch sage(n) | Ich han eynen grossen krieg in myme | lande vmb eyns torneys willen / Der | Zu cecilien wart gemacht / Das was | vmb eyn schone Iongffrouwe / Die heys fflorentyn / Da quam Zu dem selben | torney eyn arme Ritter / Der det bÿt | syn͛ stercke / Das er die Iongffrouwe | gewan / vmb siner konheit willen | wart yme der danck // Der torney wart | auch also gemacht / wer in dem torney | der künest were / Der solde die Iongff vnd das konnigrich han / vnd | soldeman nit richten noch armüt an | sehen / Da det ich also vil / Das mir eyn
[71r][Iongffrouwe fflorentyn] verryede / Vnd | fürte sy enweg gein ryge / Der kon von ceciligen vnd Lewe die ylte(n) | mir nach / Das wir worden bit eynand(er) | strÿden / Das ich byt grossen noeden | gein monterose quam / Er sagede em ich wie lewe sin suster enweg | hat gefurten / Vnd wie fflorentÿn | ouch en weg quam / Vnd das lewe | gereyt uber yne Zu sin lant gezogen | were / Vnd sprach lieber Hre͛ Ich bin | Zu male verloyren / lewe verderbet myr | alles das ich han / Ich meynen er gewy̅ | ytzu alle myn lant an / Dar vmb bin ich | herko̅men / Das ich den babest wil bie / Das er na lewen wolle schicken | Vnd das er eyn süne tuschen vns ma Neue sprach gadifer ir hant wiß gedan / Das ir her ko̅̅men sint Ich | wil dem babest vür legen alle üwer | sache / Ich wil yne bieden das er üch hel vnd trosten sal / Ich weys wol wa̅̅d | ich yne bÿden / Das er mir is nit ver Ich wil morn Zu yme gan vff | myn truwe sprach der hertzog Ir du̅̅t | mir grossen dienst dar an / Da sy gaß da hub man den diesch vff Vnd | claffet ye eyn͛ Zu dem andern Als | lange bis is nacht wart Sy hiesse(n) | den wyn langen / Vnd ginge̅̅ slaffe(n)
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DEs andn͛ dages vmb p͛me zÿt / Da gingen sÿ zu dem | babest Gadefer der kny ghein dem babest | nieder In grosser demü / vnd sprach heylyg͛ vatter der | babest hörent mich // Hie ist eyn edel | furste / Vnd ist eyn edel furste /hertzog | zu calabre / Die Ceciligissen / Die ha̅t | yne begonden Zu hassen / Dar vmb | ist er herkomen / Vnd bÿdet uch vmb | gotz willen / Das ir üch also viel be | ku̅mn͛ wollent / Das ir eyn süne tusche(n) | yne machen / Sy hant yme alle sin | lant Zu schanden brochten / hat er | yne nye keyn leyt gedan / Er wilt | is yn wieder keren / vnd was ym | geschiet ist Das wil er yme verzÿ= | hen Gadiffer sprach der babest Ich | han üch wol verstanden Ich weyß | wol wie es sich ergangen hat vmb | den kryeg Der hertzog hat ser vn / Aber vmb uwern willen So
[71v]So wil ich na dem konnige schicken | Vnd na dem künen lewen / vnd wil | yne bÿden das er die sachen zu myr | stelle / hre͛ sprach der hertzog / des | dancken ich uch sere / Da Rieff der ba eyme cardynal / Vnd sprach Zu | yme Ir sollent in calabre lant Rÿden | Vnd sollent nit her wieder ko̅men Ir | habent dan den konnig vnd lewen fon / Vnd sagent wieder sÿ / Das sye | her GEyn Romen Zü myr wollet kome(n) | Vnd das sÿ nu̅me kriegent vber die | crystenheyt / Der hertzog von Calaber | habe die sachen an mich gestalt / Dar | vmb das sÿ kriegen / Ich wil sÿ dar richten / Dar vmb das sÿ kriege(n) | hre͛ sprach der cardinal / Das wil ich | gerne dün / Da stalt sich der cardinal | Vnd reyt vß Romen | DEr cardinal der reyt en | weg / mit vil luden er | Reyt als lange bis er | in Calabre lant quam | Da wart yme gesaget | wie der konnig Ryge besessen hette | Der cardinal Reyt als lange / Das er | in Ceciligen here quam / Er quam in | des konniges gezelde / Da Inne fant | er den kon̅ig mit viel Ritt(er)schafft | Der kon̅ig saß uber syme dische Der | Cardinal sprach wieder den kon̅ig Ede= | ler kon̅ig der babest en but üch / Das | ir vnd lewe nit lassen Ir kom(m)et ghey̅ | Rome Zü yme / Dann der hertzog vo̅ | Calabre ist da / Vnd hat gesaget wie den babest / Er en gert nit wied(er) | uch zu kriegen / Vnd hat gesproche(n) | habe er wieder üch gedan / Er wolde | is üch getrüwelich keren / Da der ko die Rede hort / Da Rieff er lewe(n) | Das er Zu yme queme Lieber son sp͛ch | der kon̅ig Von dieser botschafft düe | du was du wilt / wan is geet dich | selbs an / Da lewe den konnig hort | Da bedacht er sich in syme hertzen vnd | sprach ach got der von der megde ge wolde werden beschere mir eyne(n) | guden wysen Rait / Dan ich weyß wol | is were lange zÿt gewest / Das ich | vader vnd müder gesüchte hette Ich | wil mich sünen mit dem hertzogen | Vnd wil von stunt vnderstan vader |
|| Vnd müder Zu schen / Da quam gna | Zu lewen / vnd sprach Lieber hre͛ es | wer wol zÿt // Das ir üwer vader | vnd müder suchten / lieber hre͛ lasset | üch sünen mit dem hertzog vmb gotz | willen Lewe sprach zu g͛na ich wils g͛ne | dun lewe ging zu konnig heinrich vnd | vnd sprach // Lieber hre͛ diesen krieg | wil ich stellen Zu üch / Vnd wil dun wz | ir mich heyssent Der kon̅ig sprach Zu | lewen Ir Redent wyßlich / wir wolle(n) | morn bit eyn ander Zu Romen Rÿden vnd | wollen horen was dem hertzog in syme | Hertzen stecket / Vnd wie er üch uwn͛ | schaden keren wolde / Da sprachen sye | wieder den Cardinal / lieber hre͛ wir | wollen dem babst gehorsam Syn / Also fer das er vnser Recht nit abe stelle | Das ist mögelich sprach der cardynal wo | ir recht hant das man uch by stee Also | redten sy mit eyn ander Bÿt das es nacht | wart / Des morgens als die su̅ne vff | ging / Da brachen sÿ vff / Der konnig | vnd lewe vnd der Hertzog von venedige | Vnd gerna / Dye namen yren weg ghey̅ | Rome Zü mit ir ander Rÿtterschafft | Da wart die stat Ryge sere erfrouwet | Das sÿ hin weg waren / Ich sagen üch | nit vil von Iren Rÿden / Dann sye | rieden so lange das sÿ gein Rome ka / Da namen sÿ yren herberge | In eyns cardinals huß / Er dient yne | Vnd erbot yne vil eren / Des morgens | als es daget / Der kon̅ig vnd lewe | gingen Zu santt peters monster vn̅ | horten dar Inne mysse mit grosser an
[72r]
|| sagt mir wye er sin huß frouwe groß | mit eyme kinde in eyme walde verlorn | hette / Nü steet yme der kon̅ig/ Ionge | noch myme beduncken / Als glich als eyn | mensch dem andn͛ gedün mag / Dar | vmb ee er von mir ko̅me / So wil ich | sin geslechte wysen / Also gedacht der | babest in syme Hertzen / Darnach Zu stu̅t | kame der hertzog von Calaber vnd d(er) | Gadifer von sauoy | IR iglicher bracht eyn vor mit yme Lewe | vursprach sprach mit | luder sty̅me / Hre͛ geyst vader wir clage(n) | uch / von dem hertzogen von calaber | Das er des künen lewen husfrouwe | yme boslich gestolen hat // Dar vmb hat | er lange zÿt mit yme gekrieget vnd | hat got Lewen allezÿt wol geholffen | Der hertzog hat allezÿt vnrecht gehabt | Vnd ist yme ouch wieder drieß gesch / Das was wol billich Dan er ver es wol / Vnd got lesset keyn boß vngerochen / wolde er nü yme | in der gutlicheit synen schaden keren | So wil yme lewe gerne verzÿgen Alles | das er ye wieder yne gedede / wil | er aber des nit dün So wollen wir | wieder keren / Vnd aber mit yme kr / Das ist alle vnser meynu̅ge | Dar ghein sprach Gadifer mit luder sty̅ / Hre͛ vnd geystlicher vader her | babest / Der hertzog ist hie ghein w͛tig | Vnd wil nu̅mer krieg myt lewen an | geheben / Dann er bekennet das er vnr hait Vnd wil sich dar vmb demü / Geystlicher vader her babest wo | der hertzog lewen ey̅ heller geschadt | hait / Dar vor wil er yme eyne(n)pennig | geben / Vnd was ich hie Reden das sol | gescheen / Da sprach der babest ir liebe(n) | kinde Ich bieden uch das ir mich wolle̅t | horen Mir en geburt das nit vß Zu ry Das ir mir da vurbrengt Doch | wil ich uch eyn werntlich gericht setze(n) | Der uch vff beyde sÿten wol kan ent | scheyden wer vnrecht habe der gede is Zu keren / Der hertzog hait | als vil gedan Das ich yne nit liep | han / Dann vff myn trüwe were ich
[72v]eyn konnig Das ich das solde richten / vnd | hette den Hertzogen in mynen henden ich | dede yne verbornen / oder lebendig schy̅ / Dar vor kunde yme der wernde güt | nit gehelffen Als satzete der babest zwolff | Richter / Die die hrn͛ entschieden solten | Darnach rieff der babest lewen Zu yme | Vnd sprach lieber sone ich bydde üch Daz | yr wieder Zu mir koment / Ee ir wied(er) | in uwer Lant kerent Heylig͛ vader sp͛ch | lewe / Das wil ich g͛ne dün / Da ginge(n) | die fursten gemeynlich in eynen sale | Vnd liessen den babest in syme gemach | alleyne / Sy kamen vor gerichte / Da er yederman syn rede / Der richter | waren Zwoilff / Die zwoilff müsten | das Richten | Dye fursten waren alle | in dem paillas yederma̅ | erzalte sin rede / Als ich | üch vor gesatten han | Als sy byt eynander rette(n) | Da trait der hertzog von calabre her fur | Vnd sprach mit luder sty̅me Hre͛ Lewe | gehort nü was ich gedencken Ich wil | mich gein üch demüdigen han ich üch | ye erzurnet Ich wil es geyn üch bessen͛ | horent wie ich üch bessen͛ wil / Ich wil | uwer man werden / Vnd wil das hertzo von Calabre von üch Zu lehen | entphagen / Ich wil üch getruwelich | sweren / wann is uch not dut Zu krye / So wil ich uch zehen dusent ge brengen / vnd wil als lange | bÿ uch sin bytz das ir mich heyschen | enweg Rÿden / Vnd wil das dun vff | mynen costen / Vnd dar Zu noch me Ich | wil uch schicken geyn montluisan hun dusent gulden / wolden ir fryede | mit myr Han / Da lewe den hertzog hort | Er sprach mit luder sty̅men / Dye gabe | en sol ich nit versagen / Alles das ir | mir gedan hant / Das wil ich uch ver= | zÿgen / Da swore der hertzog lewen | Vnd kust yn Da er sin lehen entphing | Also wart die sonne gemacht Tusche(n) | dem hertzog vnd lewen / Der hertzog | wolde nu̅me da blyben / vnd reyt vo̅ | stunt in sin lant / Der Hertzog swure | Sy̅mer der got Der alle ding gesch | affen hait kan ichs zu bringen ich | wil Lewen eyn groß boßheyt dün Ir | Hrn͛ er hat war Als ir her nach w͛dent |
|| hören / Nu wil ich ouch von lewen sage(n) | Er bleyb die selbe / nacht da / Des mor da es dagete lewe wolde gan zu | dem babest bichten | LEwe ging vff den paillas | Da in fant er den babest | Er viel nieder vff sin kny vnd sprach heilig͛ | vatter Ich muß wieder | in myn lant Ich bin her komen uch vr Zu heyschen / Ich wil uch aber | vor myn sunde sagen / Das ist mir lieff | sprach der babst / Da hub Lewe an zu | bichten / vnd sagede yme sin sunde als | vil er die wyle erdencken konde / Der ba der absoluiert lewen / Der babist | sprach du lieber son / Sage mir wanne(n) | du bist / Vnd wie din vatter heyschet | Da lewe den babist hort / Da begonde er | sere Zu suffeczen / Du heilig͛ vader sp lewe / vader vnd müder sage | Ich nie / myn muder genaß myn in | eyme walde / Da meyn ich das eÿn | lewynne mich myn͛ müder gestolen habe | Eyn frome Ritt(er) fant mich bÿ der lewy̅ / Vnd det mich lewe deuffen / vmb | der lewynne(n)willen / Da der babest lewe(n) | hort / Da begunde er sere zu suffezen | Vnd sag lewen bermlichen an | Lyeber son sprach der ba ich kante dinen vatt(er) | wol Er was eyn hre͛ zu | burge in berry kon̅ig kar der verdreyff yn vß sym | lande / vmb eyns schalcks willen heyschet | Clarian / Des hertzogen huß frouwe die | ginge groß mit eyme kinde / Da sy vß | dem lande zogen / vnd genaß des kinds | in dem walde / Geystlicher vatt(er) ir hant | war Ich han eynen schilt knecht der | heyschet gerna Der hat myn vad(er) vnd | muder manich Iare gesücht / Er begenet | mir vff dem felde / vnd als balde ermich | ane sach / Da kant er mich von stunt | Ich han gesworn ich wolde Als lange ryde(n) | Bys das ich vader vnd müder finden | lieber son sprach der babest laß din suche(n) | sin / Dan din vader ist lang dot / Got sy | yme barmhertzig / Da lewe den babest | hort / Da begonde er sere heyß zu weyne(n) | LEwe en wist nit anders dann | das der babest war hette lieb͛ | geystlicher vader sprach lewe
[73r] wer hat uch gesagt das er dot ist / od(er) wie hant irs erfarhen / lieber son das | wil ich uch sagen / Dyn vader was in | eyn͛ clusen / wol zwo mylen von hyn In der selben zÿt Da quame(n)heyde(n) | Vnd belagent Romen / Gadifer von savoy | Der was die wÿle myn heubt man / Eyns | dages stryeden wir myt den heyden Da | fant er üwer vader in dem strÿde üw͛ | vader was also endelich / Das er zw heydeschen kon̅ige fing / Die hey zügen wider enweg / Da schickte | ich nach uw͛me vader / Vnd erbot | yme groß ere / Da bichtet mir üwer vad(er) | Vnd sagde mir alle sin gelegenheyt | Ich engesach noch nie keyn bedrübt(er) | man / Dann er eyn wyle by mir was | Da meynte er er wolde eyn walfart | dün Gadifer / von savoye der reyt | bit yme hertzog herpin bleyb vß ga der quam wied(er) heyme / Er sa mir wie üwer vatt(er) dot were | blieben Zu nyclais Zu port / Sicher | da geschag mir sere Leyde / Dann ich | hat yn sere liep / Da lewe den babst | hort Da swüre er eynen swure Daz | er nu̅mer Ruge noch Rast gewo̅ne | Er enhette dan sins vaders gebeyne | gesehen / lieber geystlich͛ vad(er) sprach | Lewe heyssent gadifer zu mir ko̅men | So wil ich yne biden das er mich fure | Da myn vader liget / Ich wil zu dem | priester / Dem myn vader gebichtet | hat / Ich wil myn vader gesien / Es | kost was es wolle Ich wil yne lassen | vß graben / Vnd wil yn gein montlui dün furhen / Da wil ich yme eyn | Iargeczÿt lassen machen / Als eym her zu horet lieber son sprach der | babest man sol na gadifer schicken | Der kan uch wol gewysen wo uwer | vatt(er) lyget / Da begonde lewe sere heÿß | Zu weynen / Der babist schickede na ga / Da gadifer den knecht gesach | Da stonde er geyn yme vff vnd boit | yme ere / hette er aber die botschafft | gewist / Die der knecht yme bracht | Er hette is nit gedan / Der knecht sp vnser geystlicher vader der babst | Der enbut üch das ir Zu yme komen | Gadifer ging von stunt vff den pal | las zu dem babst Da er den babist ge / Da viel er nieder vff sin knywe |
|| Da der babest gadifer her sach da rieff | er zu yme hore gadifer was ich dir | sagen | Hye stet das kint das lewe | heyschet / Der ist des from | men Ritts͛ son hertzog | herpins son / Du weyst | wol das er zu sant niclas | gestorben ist / Nu bit dich lewe frunt / Das du yn dar wollest füren / Er | wilt sinen vader dot oder lebendig ge Ich heyß dich das du bit yme | rydest / Da gadifer den babist hort | Da begonde yme sin blüt Zu gryseln | Er wartt sin lebedage nye also bedr me heylig͛ vader sprach gadifer | Ich wil yne gerne dar füren / wand | er was der biderbeste man der da lebte | Dann is ist schade das er dot ist /zwar | es was mir ye in myme hertzen leyt | Der verreder ging Zu lewen / vnd hel yn / Vnd sprach edeler hre͛ ir solt | mit mir in myn huß gan / Morn als | es dagete so wil ich mit üch ryden | lewe sprach zu gadifer got sy uwer | lone / Da viel er nieder vff sin knye | vor dem babist / vnd sprach geistlich͛ | vader gent myr vrlouff Ich wil mit | gadifer gan in sin huß / Das wir mon͛ | deste fruer vff stan mynen vader zu | suchen / Da sprach der babist gent in | merien namen / lewe vnd gerna gin vß dem paillas / Gadifer der ver ginge mit yme / lewe der geda er wolde vür Zu synee swagez | gan / lewe ging bis das er sinen sweg͛ | den kon̅ig fant | LEwe sprach hre͛ horent | mich/ Der babist hat | vns hut zu gesagt | myn vader hertzog h(er)= | pin / Sy lange sin ge dien͛ gewest / Vnd wolt zu | sant Niclais zu port sin gebiede sin | gerieden / Als sy er vnder wegen ge / Des ich sere bedrübt bin Nü | bin ich in willen zu ryden an die ende | Da er begraben lyt / Vnd en wil num Rüge noch raste gewynnen Ich | habe dan funden den der mich gemacht | hatt / Das han ich gode von hy̅mel | gelobt lieber son sprach der kon̅ig ich | ich wil mit dir Ryden / hre͛ sprach | lewe das ensollet ir nit dün Ir sol | lent wieder Rÿden Zu myn͛ husfraue̅
[73v]vnd grüssent sy sere von mynen wege(n) | nach dem wort nam lewe vrlop von | syme sweger vnd gingen er vnd ger in gadifers huß / Gadifer entphing | lewen herlich / vnd enbode yme groß | ere / Da clafften sy mit eyn ander bÿt | das es nacht wart Da gingen Lewe | vnd gerna slaffen / vnd wart sin and(er) | gesynne ferre von ÿme gefurt / vff | das ob sich yrgen eyn gekriesche er | hüb / Das sy dan lewen nit / Zu helffe | möchten ko̅men | DA gadifer lewen Zu bette | geholffen hatte / Da ging | er vß syme huße vnd | suchte als lange byt | er syn͛ nesten mage | Zwentzig fant / Als er die alle zu sa brachte / Da sprach er Ir lieben | fründe Ich han eynen in myme huß | Dem bin ich sere gra̅me / Vnd solde | er lange leben / So were ich Zu mal | v͛lorn / Dar vmb biden ich üch myr | zu helffen / Das ich yne möge erslage(n) | So wil ich üwer yglichem zwey ho̅̅ phont geben / vnd wil uch al deste Lieber han / Vnd was | ir begert an dem babst / Des sollent | ir alles gewert sin / Da antwerten | sin mage alle gemeinlich ir Redent | herlich lassent vns in uwer huß | gene / Vnd wysent vns wo sy ly / So wollen wir sye alle erslage(n) | Vnd weren yr wol hondert / Dan | wir sin solicher dinge wol gewan | Da sprach gadifer nü koment her | Vnd ging er an zu syme huß Zü | wer sy hette gesehen ir swert ver / Der hette wol gesprochen es | weren ydel morder gewesen
||
GAdifer furt sÿ zu erste vor lewen ka̅mer vnd | dede dye eyne ka̅mer hey̅ vff aen lichte / Es | en wart nü lewen ende | nye so nahe / Dann er wer da gestorben | hette yme got nit sunderlich geholffen | yme endroeumet in der wyle eyn drou / wie ein drach vnd eyn lepart ke / Vnd zugen yme vß syme Libe | sin sele / vnd wye dar nach eyn wyß | dube keme / Dye sin sele zu hy̅melrich | fürte / Vnd beduchte das gerna deß | selben glichen ouch geschee / Da antw͛t | lewe von grossem schrecken / vnd als | er sin ougen vff warff / Da sach er sy wissen gesellen / wol gewappe̅t vor | yme stene / Der sprach lewe lieber ge / Stend vff in dem namen godes | Dann wer ich üch nit zu helffe kome(n) | So werent ir ee dag ermordet worde(n) | Dar vff hat gadifer üwer wirt groß | begerunge / Vnd er hat üwer vader | verkaufft den heyden / Darvmb das yne
[74r]der babest liep Hatt / Dann der schalck | verfochte sich / Das yme des babistes | fruntschafft abginge / Als lewe den | wyssen Ritt(er) gehort / Da stunde er snel vff / Vnd viel nyeder vff | sin knyewe / Vnd danckte gode vnd | syme gesellen sere / lieber geselle sp͛ch | lewe / Ir vergessent myn nit in myne(n) | nöden / wyssent vor war sprach der | wyß Ritter / Die wyle üwer hertze | vol dugende ist / So en wil ich üch nit | Lassen / Also dut ouch Ihesus der wernde | konnig / Die wyle die zwene mit ein | ander retten / So quame(n)die zwentzig | verreder / Vnd sprachen mit lüder | sty̅me lewe du stinckender verreder | Du müst ermordet sin / Da von enku̅ dir nit gehelffen der wernde güt | Da mit Zugen sy ir swert vß / Vnd | traden als Zu lewen bette Zu / Als | gerna hort Da viel er vff sin knywe | Vnd bade gnade an dem verred(er) mit | weynenden ougen / vnd rieff da zu | lewen / lieber hre͛ es geet vns sere | übel / wir sin hie In eyn͛ bösen herb͛= | ge / Es sint ydel morder Hie Inne / Da | sprach lewe lieber geselle nit ersch / Dan myn wyß geselle ist hie | by mir | DEr wyß Ritter zoch sin | swert vß / Da geschach | eyn groß zeychen / Die | verreder vielen alle nie Ir eyn͛ schrey der and(er) | kreysch / Die wile daden sich lewe vn̅ | gerna an / lewe nam der mörder eym | sin swert vß siner hant / vnd slug | da mit yme sin heubt abe / vnd slug | da so lange / Das er vierczehen er slüge | Da kame eyn speher zu gadifer vnd | sagt yme sin fründe weren alle ersla / Da von wart der lecker sere be / vnd sprach Ach got das ist | Zu mal der duffel / wie mag ein bloß | man soliche stercke gehan / Da furte | der wyß Ritter lewen vnd gerna vß | dem huße / lewe weckete sin Ritter alle vff / vnd sagete yne wie | yne gadifer ermordet wolde han | Das verwundert sine Ritt(er)schafft sere | Sy knyweten alle nieder vnd danck sere dem wissen Ritter |
|| Sy lobten alle got Das lewe | vß solicher not was ent / Da gingen sye | alle zu konnig heinrichs | herberge lewe cloppete | an des kon̅igs ka̅mer / Dar Inne wa͛t | er gelassen / Da sagt lewe dem kon̅ige | wie yne gadifer er mordet wolde han | lieber Herre sprach lewe Ir ensollet | morn nit von Hynnen / Dan ich wil | Gadifer vor heyschen / vor eyne(n)ver= | reder / Vnd dar zu wil ich yme Zu | langen / vmb vil eyn grössers / vmb | mynen vader den er verkaufft hait | Vnd beger nit vß Rome zu ryden | Byt er mir das bekennen müß key̅ | falscher verreder wart nye geborn | En were der wyß Ritter zü mir kome(n) | So weren ich vnd myn gesellen Alle | gar ermordet worden / Das müß er | mir halden / Vnd solde ich dar vmb ste͛= | ben / Lieber son sprach kon̅ig heinrich | Ir Redent Zu mal wol / wir wollen | morn frü zu dem babst gene / vnd wol yme die sache alle erzelen Hie laß | ich ein wyle von lewen / vnd sage(n) | uch von Gadifer von savoyen vnd | von der grossen verrederÿ / Die er | getrieben hat / vnd yme nit wol | vß gangen was / Da von wart er | als betrübt / Das er bynoch vnsy̅nig | was worden / Er gedacht dicke vnd | viel / wie er die boßheyt möchte begly̅ / Er gab yme selber die nacht me | Dan hundert streych / vnd sprach | wieder sich Ach A mich ich wonde le enmordet han / vff das ich yne | nit dorffte fürhen / Dar da ich sinen | vader verkauffte Nü forchte ich Ich | müsse die warheit erkennen / Ach a | mich ich en weyß nit was ich sagen | Dann got wolle mich troisten / So des | der babst gewar wirdet / So ny̅met | er mir die ere die ich han / Nü hore̅t | wes sich der v͛reder begonde besynne(n) | Er ginge wieder in sin huß / Da fant | er in lewen ka̅me͛n vierczehen leck͛ | die alle dot waren / vnd schickte da | nach den sechsen / Die noch lebendig | waren blieben / Sy kamen zu stunt | vnd getorsten es nit versagen Ir
[74v]hrn͛͛ sprach gadifer / wir mussen | vns bedencken wie wir dün / Das ich | myn͛ eren nit v͛wyset werde Gefel es üch wol So wollen wir die vier döden / An den galgen dun fü | ren / Dann wyl ich sprechen sy sint h͛ | In ko̅men / Das sy myn gut gestolen | vnd mich ermordet wolten han / Des | enmöchte got nit gelyden / vnd habe | sye durch wonder alle lassen sterbe̅̅ | Das duncket mich der neuwest funt | sin / Den ich erdencken mag Also sp ouch die andn͛ / Es were ey̅ güd(er) | funt / Da begonde gadifer lude krysche(n) | Vnd schryen das alle sin nachgebur | vff stonden / Die nachgebar lyeffen | alle in gadifers hüs Ir eyn͛ was nac der ander bloß / Da furte sy ga in die ka̅mer / Dar Inne die doden | schelck lagen / Vnd sagede da den | luden / Das sy yme sin gut wolden | stelen / Vnd yn dar zu ermordet wol | haben / Als das die lude horten / Sy | wurden sich des verwonden͛ / Da ließ | gadifer sin vierzehen mage Alle zu̅ | galgen sleuffen / vnd vor dage hencke(n) | Da is dagete da ging gadifer zu dem | babist / vnd sprach geystlicher vatt(er) | mir ist eyn groß abenture wied(er) fare(n) | Ich was hinnacht noch ermordet wo͛= | den von vierczehen verreder die mir | myn gut stelen wollen / Sy stiessen | vff myn kamer vnd wolden mich dar | zu döden / lewe der hynacht by mir lag | Ich en weyß nit war er ko̅men ist | Lewe was bynoch er mord worden | vnd alle myn gesellen hette got nit sy̅ | gnade dar zu gedan / So weren wir | alle ermordt worden Ich han sy alle | an den galgen lassen furhen vnd du̅ | hencken / Sy sint dar zu gewest my̅ | neste mage Ir groß girheyd hat sy | Zu dem dode bracht / Ach got von hymel sprach der babest was horen ich | wonder von uch sagen Ich enhort noch | nie keyn grosser wonder / Got von hy̅ hat uch sunderlich behüt | DA der babest hort gadifer | reden / Er begonde sich | zu senen / Er sprach lieb͛ | gadifer ir hant mit gu an dacht eyn güt we͛k | vollenbracht / Das ir so |
|| wol gehut sint worden wer gude we͛͛ck | dut got der lonet yme ouch wol / Hre͛͛ | sprach gadifer got der hat mich sund(er)= | lich behüt Gadifer ging wieder In | sin hus / Aber nit lange dar na da qua̅ | der kon̅ig von Cecilien vnd lewe | vnd traden in den pallais vor dem | babist / lewe der viel nieder vff sin knye | lieber geistlich͛ vatt(er) sprach lewe reche̅t | mich an dem lecker / Der noch nie | keyn gut gedachte / wer ist der sp͛ch | der babist das sage mir Geistlich͛ vatt(er) | sprach lewe Das wil ich üch nit ver Es ist gadifer von sauoye hint | lage ich in syme huse / Dar Inn wolt | er mich ermord han / Da ich in dem | bette lag / Da bracht er zwentzig vor | myn bette / Die wolden mich ermordet | han / Aber ihesus von hy̅mlrich quam | mir Zu helffe Ich sprechen das gadifer | ist ein rechter morder vnd v͛reder Er | hat mir myn vader ve͛raden / vnd ge mich nit dar fürhen / Da er gesat | hat das myn vader dot lege / Geystlich͛ | vader schickent na yme Ich wil bÿt | yme kemppen / vnd wil yn dun beken Der verrederÿe erbegangen hat | Vnd dün ich yne das nit bekennen | So legent mich In soliche gefenckniß | Das ich niemer me her vß kome / Da | der babist lewen hort Da begonde er | sich zu senen / Der babist schickede | von stunt nach gadifer
GAdifer quam von stunt | Er kniewete nider vor | dem babest Gadifer sp͛ch | der babst hye ist das/ lewe | kint Vnd hat vns ge so wie das du yn hint wollest | han don ermorden byt zwentzig mördn͛ | Vnd dar zu habest du yme sin vader | verkaufft den heyden vnd wollest du | das leucken / So wolle er mit dir ke / Das daz war sy / hre͛ sprach ga das byn ich begn͛ lewe dut myr | vnrecht Ir hrn͛ sprach der babst gent | vor den Richt(er) / Dan ich kruden mich | der sachen nit / Dan ich bieden vnsern | hrn͛ got wer da recht hat / Das er ym | dar Zu helff / Amen sprach lewe / Sye | gingen von dem babst Zu dem bRichter | yglicher leyt dem richter sin sachen vor | lewe sprach mit luder sty̅me Ach du fal morder vnd verreder Dis ist my̅ | zeychen / Das ich dichs wysen wiel / vnd | warff synen ht dar / Das begn͛ ich sp͛ch |
|| gadifer Vnd Hub yne vff Laß vns ytze | bereyden Zu kempen / Da sprach der richt(er) | gent hin weg / Vnd bereyden uch Zu ke̅ Vnd vff das ir uwer geselschafft | vß richten / So solt ir das versichern vnd | verburgen / hre͛ Richter sprach der lewe | Das wil ich gerne dün Ich setzen üch | Zu burgen den ko̅nig von Cecilien vnd | hertzog Rymont vnd g͛na / Die solle̅t | vor mich sprechen / Sehent vor uch sp͛ch | der Richter weres sache das ir den | kamp nit vollenfurent / Die burgen | die ir dan gesatzet hant Die stunden in | der selben farhen Als ire / Der ko̅nig von | Cecilien sprach wir wollens gerne dün | Da gebot der Richter / Das man die burge(n) | gefencklich wolde halden / Da furt ma̅ | den kon̅ig vnd sin folck vff eynen sal | yn den marckt / Das er ouch zu sehe da | sprachen gadifers frunde gemeynlich | vor gadifer / Des morgens da is dagete | Da bestalt man das pletze vff dem mar geschach der kamp / mit seylen | wart er wol vmb zogen / Des selben | abent aß lewe vnd hertzog Rymon | bit dem babst / Da sy gassen da ginge yd(er)= | man in sin herberge / Des morgens da | is dagete / Da stunt lewe vff vnd hort | messe von gantzem andacht / vnd det | synen gantzen harnesch an / vnd bewa͛t | sich so er beste mocht / Da lewe wol ge was / Da saß er vff sin Roß | Vnd nam sin schylt vor sich / Vnd sin | glene in syn hant / Vnd hylde dort als | ein grüwelich man / Da nam er vrloup | von dem kon̅ige / vnd von syn͛ ritt(er)schafft | vnd von andern synen fründen / vnd | sprach yre lieben frunde bident got | vor mich Das er mir Zu dem rechten | wolde helffen / wieder den felschen ver / Der mych so Iem͛lich morde(n)wolt | In syn͛ herberge / Da der kon̅ig lewen | hort der sprach lieber son ich beuelle(n) | dich dem almechtigen gode / lewe reit | vff dem marckt / Syn burgen die vff | dem marckt gefangen lagen / Die sa yn wol | LEwe wart des leckers vff | dem plane / Da gadifer | gewappent was / Da reit | er ouch vff den plan | da er zu dem plan in | reyt / Da gesach er lewe̅
[75v]da halden / da bracht man yne die heili dar das sy swüre̅t / Da quam eyn | richter vnd eyn notarien die die sache(n) | verhoren wolden / vnd gaben eym prie das heyltum in die hant / Das heyl was von sante Symon von sante | Iohan vnd von sante peter / vnd der | negel eyn͛ da got myde genegelt wa͛t | Das heyltum was in eyme gulden fas | gefasset / Der priester hyelt das heyl in der hant / Der Richter rieff Lewe(n) | vnd sprach / Hr͛e ir solle̅t sweren wand | ir erste in dem plane sint gewest Ir | hant gadifer geziegen verrederÿe vn̅̅ | ouch mordery als wir gehort han hre͛ | sprach lewe das wyl ich gerne dün | Ich en swure noch keyn lieber swüre | Ich sweren hye bÿ gode der dye mar leyt gadifer von savoye der alhie | steyt wolde mich han hint in syme hus | dun ermorden / Aber der almechtige got | der quam mir Zu helff / vnd der selbe | Gadifer der hat ouch mynen vader den | heyden verkaufft / vnd dorft mych nit | dar fürhen / Da er sprach das myn vad͛͛ | gestorben was Aber ich wil abe got | wilt yn dar zu bringen / Das er das | bekennen müß / Vnd das ich da geswo͛= | hen han das ist war ane alle falscheyt | Da stont lewe vff von syne(n)knywen | vnd küst das hÿltum mit grosser an | dacht lewe der saß wieder vff sin ros | DA trat gadifer her fure | vnd sprach ich swere(n) | hye by diesem heyltum | Vnd by dem almechtige(n) | gode / So muß mir got | nyemer zu helffe komen lewe der da | gesworen hat / Alles das er gesworen | hat Das ist gelogen / Ich vnder stonde | noch nie keyn falscheyt lewen Zu dün | noch syme vader / Da stonde gadifer | vff / Vnd wolde das heyltum küssen | Aber er ginge drywerbe vmb vnd swy̅ vnd vyel dar nyeder / Da gadif͛ | sult da was er na vnsy̅nig worden | lewe der rieff mit luder sty̅me ko̅me | her du falscher verreder / Du hast dy eyt falsch gesworen / vnd darv̅b | must du erhangen werden / Da gadif͛ | lewen hort / Da schamete er sich sere | Das er nit eyn wort Rette / Da der | kon̅ig von cecilien das ersach / Da ry er hertzog Rymon vnd sprach |
|| han ir nit den falschen verreder ge | sehen / wie er eynen falschen eyd ge hat / Dan got hat groß zeyche(n) | da gedan / Hre͛ sprach Rymont / Er kan | nit dar von kom(m)en Ach A mich sprach | der kon̅ig ich fochten mich / Dan er ist | Zu male groß vnd starcke das enschad | nüst sprach Rymont lewe wirt yn | bewysen Ee vesper zÿt Das er eÿn | v͛reder ist Got der hat lewen liep | wyssen wir vor war wol / Vnd dar | Zu hat lewe auch Recht Also Redte(n) | die fursten mit eyn ander / Vnd bade(n) | got allezÿt lewen zu helffen
LEwe was vff dem plan vnd wartet alles des | verreders / Da saß der | verreder ouch vff sin | phert vnd da hengete(n) | sy beyde hinder sich vn̅ | sencketen ir glenen Vnd Ranten Zu | samen Ir eyner draff den ander als | eben Das ir iglicher dem andern eyn | stuck von syme schylde abe stach / Da ge sy beyde ir swerte vnd gaben
[76r]eyn ander manigen grossen streych Das | fure vsser yren helmen ginge / Sy | waren beyde wol gewappent / Das ir | keyn͛ den andern mochte verwonden | lewe Rieff got heymlichen an vnd sp͛ch | Merge godes müder vnd der freuden | kon̅igynne / vnd drüge In dyme Libe vn erlöser / Das was der süsse ihesus | Der was got vnd mensch / Vnd wolde(n) | sterben an dem crütze / Als werlich das | war ist vnd ich das gleuben / So wolles | mich behüden vor diesem falschen Leck͛ | DA was eyn groß kamp Zu | Rome in der stat / yr igli begert des andern | dot / lewe gab gadifer eyne(n) | streych vff sin achsel vnd | verwonte yn da myde nit / Dan er hiewe | yme sust durch den harnesch / Da hoffte | er er wolde yne an die selbe stadt noch | eyns dreffen Gadifer slug vff lewen | schilt / Das eyns schühes breyt da͛ von | viel / Da gabe yme lewe wieder ey̅ strey / Das daz blut dar noch ginge / Vnd | lewe sprach du falscher verreder / Da ha̅ | Ich dich eben droffen / Din falsche v͛rede= | rye mag sich nit verhelen / Gestn͛ bewy du mir solich fruntschafft / Da du | mich lude in din huß / Da woldest du | mich dar Inne dun ermorden / war hast | du mynen vader gedan / Des sage mir | nü die warheit / Gadifer sprach lewe | du redest dorlich / Enhenttest du mir soli | ch boßheyt nit gedan Ich hette dich ge wo din vader dot Lyget / Des han | ich güde v͛sigelte brieffe / vff myn trüw | sprach lewe das lugest du boßlich / Du | must ander mere [D]a von sagen ee vesꝑ | zÿt / Da myt rant lewe wieder Zü yme | Vnd gab yme vff synen helme solichen | streych / Das er bynoch Zu der erden ge was / Da slug Gadifer vff lewe(n) | achsel Der streych ging abe / Als lewe̅ | Vnd furte lewen phert eyn ore abe Als | lewen phert des streychs fulet Da spr es vff eyn sÿt Das Lewe bynoch | was abegefallen / Als das gadifer ge / Da ryeff er yme Zü Lewe kom(m)e | herwyder / vnd sage mir die warheit | Bist du müde worden mit mir zu str / Neyn sprach lewe Ich enwerde(n) | des nit müde Als lange byt ich dich ge= | döden |
|| | Dv falscher Leck͛ sprach Lewe | du hast myn phert v͛wondet | Das soltu sere dure bezale(n) | vff myn trüwe sprach | Gadifer / Das en acht ich | nit als eyn linse / Dann ich gesach nie | Ritter so küne / Der mich alleyne ge bestene / Da mit hub gadifer | sin swert vff / vnd meynte lewen | Zu treffen / Da zauwete sich Lewe vn̅ | slug yme zwene finger abe / Dar | Inne er das swert hylde lewe sprach | Gadifer / Du magst dich mit der hant | nu̅me behelffen / Als das Gadifer von | lewen horte / Da wande er vn synnig | werden / Da mit warff er sin schylt | hinweg / Vnd erwuste lewen in syn | arme // Sy zügen sich Lange vff den | pherden Lewe was behende / vnd wa͛ff | Gadifer nieder / vnd drette yne mit | synes pherdes füssen / Da stunt Gadif͛ | wieder vff vnd nam sin swert / vnd | stach lewen phert an dem dü̅ne(n)dürch | Da viel Lewe vnd sin Roß nieder le was lichte vnd stunt balde wied(er) | vff / Dann yme was nit noit lange | da zu lygen / Vnd ee Gadifer syn | swert wieder gewu̅ne / So was le gerynge / Vnd hatte gadifer syne(n) | helme von syme heubte gezogen le warff den helme uber den riegel | vß / Da deckte sich der schalck Alles | mit syme schilde | LEwe gab dem v͛reder | manigen grossen streych | Gadifer deckte sich als | myt syme schylde / lewe | gabe yme eynen streich | Vnd slug yme eyn ore abe / Das es | Zu der erden viel / Als lewe gesach | Gadifer vff der erden gelag / er sp Gadifer nü sage mir vff din | trüwe / war hast du myne(n)vader ge / Swig sprach gadifer ich bin | bedrübt / Dan ich han myn ore v͛lorn | Du enhast sprach lewe Ich sehen es | noch da Lygen lewe sprach vff eyn | ander zÿt / So wolles ouch als viel | vmb myne(n)willen dün / Dan ich han | dich ytzunt gewyset Dyn ore das du | verloren hette Ach falscher Lecker
[76v]sprach Gadifer / was findest du lyst | lewe sprach du falscher verreder dye | zÿt ist nü komen / Das dir dyn lone | sol werden / Da myt slug lewe vff | Gadifer / Gadifer hat sin swert in der | lincken hant / vnd werte sich desbesten | ermocht / Vnd deckte sich mit dem sch lewe stach yme vnder dem schylde | sin rechtes ouge vß | DA was gadifer bedrübt | Da er sin ore vnd sin oüge | verloren hatte / Vnd wa lewen mit syme sw͛t | Aber lewe entweych | dem wurff / Da wolde gadifer sin swt(er) | wieder reychen / Da slug yme lewe sy rechten arme mit dem schylde abe | Der kon̅ig von Cecilien wysete h͛tzog | Rymon dar vnd sprach Nu sehent | wie myn sone lewe Gadifen͛͛ so ubel | gehandelt hait Gebenediget sy die | stunde Dar Inne er myn docht(er) kaufft | Er ist der küneste / Der ye vff ertrich | kame Vff myn trüwe sprach Rymo̅ | Er ist ein fro̅mer Ritter syne(n)gliche̅̅ | enlebet nit / üwer docht(er) ist mit yme | wol beraden Also Redten die hrn͛ mit | eyn ander lewe ginge wieder zu | Gadifer vnd sprach Höre gadifer | was ich dir sage / Du en kanst nit | dar von komen / Du müst nü sterbe(n) | wan ich wil Dar vmb gedenck an got | Vnd due din bichte / vnd nem den got | zu dancke / wan du hast yne wol ver bekenne din boßheyt / So wil | dir got verzÿhen / Habe groß rüwe | vmb din sunde Dan du must sterben | Als das Gadifer von lewen horte Da | ließ er eyne(n)grossen krysch / Das sich | da von v͛wonderten Alle die die by ym | stunden / Er slug sich selber myt syn͛ | fuste vnd beyß sin zene vff ey̅ander | GAdyfer was bedrübt vnd | sach lewen alles an Er | schutte alles sin heubt | Lewe sprach das ist allez | vmb sust / Dan din ster ist nü vergangen / Sage die wa͛= | heyt Das sich got über din sele erbar / Als Gadifer lewen gehort / Da | sprach er mit lüder sty̅me / Ich befelhe | hude myn sele Allen den düffeln die |
|| in der helle sint / Ich wil nit das sye Zu | Hy̅mlrich ko̅me Sy solle sÿtzen in der | hellen schorsteyn / vff myn trüwe sp͛ch | lewe / Din glaube ist falsche Ich en wil | nu̅mer geruwen Ich habe dich dan gedöt | Da myde stach yme lewe das ander ou vß / Gadifer sprach lewe nit endode | mich Ich wyl die warheit bekenne(n)vor | dem Richter / Da sprach lewe Gadifer | du redest wol / Da rieff lewe den zwolff | stadt rychtern Ir lieben hrn͛ koment | mit mir vnd verhorent gadifers boß / Da gingen zu stunt mit lewen | die zwoilff richter vnd die Ritt(er)schafft | gemeynlich / Der Richt(er) eyner hub da | an zu reden / Gadifer din dot ist geswo Du en kanst nü nit dar von ko̅men | Dar vmb so sage an die warheyt / Das | wyl Ich gerne dun sprach der lecker H͛= | tzog herpin des sele got gnade / Der | was kune vnd der krystenheit sere | nutze / Da von gewan yne der babist | liep / Des erschrack ich von gantze(n)my̅ | hertzen / vnd besorgt das er mich abe | stieße vnd der babist yne lieber gewu̅ dan mich / Dar vmb furte ich yne | vff mere zu Brandis verkaufft ich yne | den heyden / von dannen furten sy yne | in Cipern lant / Ich en weyß wie es yme | vorbas ginge Die wile ich yne lewen | nit kunde gewysen / Dar vmb furt ich | yne in myn hus / vnd wolde yne dun | erslagen / vff myn trüwe sprachen die | Richter / Des soltu dinen lone entphahen | wir enhetten vns nit versehen / Das | du eyn sölich kauff man werest gewese(n) | Da schickten sy noch vier pherden / vnd | deden yne durch die stadt zu Rome sle Zu der porten hin vß / Vnd an ey baum hencken / Also solman solichen | luden lonen / Dann es ist wol recht wer | übel düt Das er da von bosen lone neme | Da liessen die zwoilff richter / kon̅ig hein hertzog Rymon / vnd die andern | ritterschafft Zu stunt ledig / Da viel d(er) | kon̅ig Lewen vmb synen hals / vnd sp͛ch | lieber sone wye möget ir / lieber herre | sprach lewe Ich bin von goddes gnaden | frysch vnd gesunt Da gingen sy in die | herberge / lewe sprach lassent vns von | dem babist vrloup nemen lieber herre | Dann mich verlanget noch myn͛ husfrouwe̅
[77r]Wan ich die gesehen / Dann so wil ich | rügen Ich wil mynen vader süchen hre͛ | sprach gerna das ist alle myn begere | Dann ich gedar nit wieder zu burges | Ich bringe dan ware mere Swig sp͛ch | lewe ich wil mit dir geyn bourges da | wil ich das horn blasen / vnd wil ye | wyssen ob ich da eyn rechter erbe sÿ | odir nit | DA ginge der kon̅ig lewe | vnd die andn͛ alle mit | eynander vor den babst | Als lewe vor den babst | kame Da viel er vff syn | knywe / Der babist sprach lieber sone | wie hat es dir ergangen mit dem | kamp / lewe sprach Gadifer hat bekant | Alles des ich yne geschuldiget han | vnd ist ouch dar vmb gehangen He͛re | got sprach der babst was boßheyt ist | in yme gesteckt / lieber sone ich enbinde(n) | dich von allen dinen sünden / Des da̅̅ckt | yme lewe sere vnd sprach geystlich͛ | vader gebent mir vrloup / Dan ich muß | mit dem kon̅ige in Cecilien lant w͛dent | ir myn bedörffen / Das wollent mir en | bieden / So wil ich gerne ko̅men Des | danckte yme der babst sere // Da mit | name lewe vrlaup von dem babest | Vnd reyt hin weg mit dem konnige | Der kon̅̅ig vnd lewe rieden vß rome | Durch das Romesch lant als lange / vn̅ | sageden ir abenture bit zu montluisa̅ | lewe schickte Zu fflorentyne(n)eyne̅̅ bode(n) | vor an / vnd enbot ir das Er vnd der | kon̅ig komen / Der botschafft wart fflo sere erfrauwet / Sye dede sich | an mit costlichen cleydern / Vnd reyt | lewen vnd dem kon̅ige entgein / Sye | rieden mit eynander Zu montliusan In | Da gingen sy alle vff den pallas | IN dem pallas was große | freude von der Ritt(er)schafft | Der kon̅ig nam wasser | vnd saß zu dische lewe | saß nest by yme / vnd | darnoch Hertzog Rymon von venedigen | fflorentyn saß gein lewen / vnd assen | mit ey̅̅ander yme wart wol gewartet | mit kostlicher spyse vnd myt gudem | Drancke Als sye da geassen yeder man |
|| ginge in syne Herberge vnd lewe vnd | florentÿne gingen slaffen / Da saget lew | fflorentynen / wie er gekempt mit Gadi vnd yne vber wonden hette vnd | das yme Gadifer bekant hatte Das er | synen vader den heyden v͛kaufft hette | Also vertrieben sy die nacht hyn bitz an | den dag/ morgen / Da sy da zu morgen | gessen hatten / Da nam hertzog rymon | vrloup von dem kon̅ige vnd von lewe(n) | vnd sprach Ich wil wieder Zu lande | Zu myn͛ husfrauwen / Vnd zu myme br | uder lieber herre bedorfft ir myne So | wil ich gerne Zu uch komen wan ir | wollent Das danckte yme der kon̅ig vnd | lewe sere / Aber hertzog Rymon was | nit lange Zu lande gewest / Da yne ey̅̅ | krieg an viel Der wert sechczehen Iar | wieder eynen Ritter der hieß claramba | Aber da von wollen wir ytze nit sage̅̅ | LEwe bleyb by dem kon̅ige | vnd by syner husfrouwe(n) | wol vierch wochen da | wart yme zu synne | er vader vnd muder su wolt / Er rieff gerna vnd sp͛ch | Gerna ich han willen morn an Zu | ryden mynen vader vnd müder Zu | suchen / Der reden wart gerna er Vnd sprach hre͛ es were | zÿt / lewe ginge zu dem ko̅nige Den | fant er in dem pallas / Hre͛ sprach | lewe ich en wil es üch nit verhelen | Ich wil morn hin weg vader vnd müd͛͛ | süchen / Ich han es gelobt ich kan | nu̅me lange vercziehen / Als das der | kon̅̅ig von lewen gehort / Da wart | er sere erfert vnd sprach Swige̅t | lieber sone / Vnd nement uch des | ytze nit an / Dan wurde es myn docht(er) | gewar / Sy keme von yren synnen | hre͛ sprach lewe ich kan nidme hie | bliben / Dan ich han es gode gelobt | Ich wil es ouch halden / Die wile ich | nü weyß Das myn vatt(er) noch lebet | blibe ich nit vmb kon̅ig salmons güt | ich hoffe myn müder lebe ouch noch | Das mag ich an myme vader erfaren | So myr got der mich geschaffen hat | Ich wil sy süchen als lange bit daz | ich sy finde oder erfare obe sy dot | odir lebendig syen / Also lewe in
[77v]diesen reden stunde / So kame fflorenty̅ | zü gene / vnd sach wol an Lewen ant / Das er ye etwas vorhanden het / Sy sprach lieber Hre͛ wolt ir nü | aber hin weg / Die wile vnser lant in | fryeden stat wir solden nü in freüden | leben / wer dot ist den künent ir nit | lebendig gemachen / ffrauwe sprach | lewe ich wil die warheyt schiere er Ich weyß eyn stadt / Da ich das | wol erfaren mag / Er fare ich nit da | gude mere / So wil ich zu stunt her komen / Ich biden üch liebe fro / Das ir üch das nit lasset betrü / Dann was ich globt han das | müß ich halden / vff myn trüwe sp͛ch | fflorentyn Ich wolde als mere sterbe(n) | Als ir üch von mir scheyden Ich gene | groß kindes / wolt ir mich in soliche(n) | banden lassen das ich myn Leben Dar | vmb müste geben / ffrauwe sprach | lewe nit sagt dar wider Ich müß hal das ich globt han / vnd ob ich sye | ye nit finden / So wil ich geyn burges | ryden / vnd wil da das horn blasen | wan ich das geblasen han / So wyl | ich an heben wieder ko̅nig karle Zu | kryegen / Der mir myn vader vnd | müder veriaget hat / Das ir dar | vmb nit wollet bedrübet sin / Dan | ich muß es dun / Dwile ich es globt | han / wan ich en neme keyn gut daz | ich es ließ / Da hub fflorentyn ane | Iemerlich Zu schryen / Sy wand ir | hende vnd raufft ir hare / Aber hette | sy ir vngefelle recht gewyst So | we͛ sy viel me bedrübt gewest | Florentyn was sere bedrü | bt vmb lewen willen | Sy sprach hre͛ got sol | ich mynen gesellen ver lewe sprach liebe | ffrouwe nit gehaldent uch übel Ich | wil kurtzlich her wieder komen / Also | troste er fflorentyne(n)allewege / Der | dag vergynge mit betrubnisse Da | rieff lewe Badewin Zu vnd sprach | lieber hre͛ Ich han groß getruwen | zü üch / Das ist wol billich / Dann | ir habt das wol bewÿsen Ich weyß | vff ertrich keynen man Den ich billich͛ |
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liep habe Dan üch / Darvmb befelhen
| ich üch myn hußfrouwe fflore̅tyne(n)wol
| Zu hüden / Vnd dar zu ouch myn kon̅ig / werde ich ymands ÿmen der üch
| leyt dut / Den wilich dun hencken so
| ich wieder ko̅men ffrouwe sprach lewe
| zu fflorentyne(n) hie stet eyn byderma̅
| Ich en weyß vff ertrich keynen lie Ihesus befalhe syn müder sant
| Iohan Also befelhe ich üch dem myme
| vader / Vnd bieden üch liebe ffrouwe
| Das ir yne an myn stadt dun wollet
| Alles das ir myr dedend an boßheyt
| Dar vff antwurt fflorenty̅̅ mit wey ougen lieber hre͛ das wil ich
| gerne dün / Als sy in diesen Reden stu̅ / So kame diederich der lewen wirt
| was Zu gangen / Hre͛ lassent mich mit
| uch ryden / Des byden ich üch / Des en
| solt ir nit dün sprach Lewe Ich befelhe
| uch montluisan bit ich wider komen
| Dar Inne mach ich üch eyne(n)burgraffe̅̅
| vnd wil dar zu keyns andn͛ begern
| Vnd ouch in dem lande das dar Zu ge ist / hre͛ sprach Diederich das
| Wil ich gerne dün / Badewyn sprach
| lewe han ir nit das pletzelin / Das ir
| by mir in dem walde fundent / Das ge gerna / Er sprach hre͛ ich dün
| Gerna der Trossete das pletzelin in sy watsack / Da ging lewe slaffen
| mit florentynen / Aber sye weynde die
| gantze nachte / lewe troste sy so sere
| So er beste künde / Des morgens früe
| stunt lewe vff / Vnd ging in die kir vnd hort messe myt grosser andacht
| Als die messe geschach / Da nam lewe
| vrlop
| |
[78r] Als die messe geschach da | nam lewe vrloup von | dem kon̅ige von ffloren / vnd badewyne(n)vn̅ | ouch von den andn͛ ritter / Er nam fflorentyn in sin arme | vnd kust sy fruntlich / Vnd bade sy daz | sye sich nit ubel gehielde Er wolde | balde wieder komen / Aber sye konde sich | des nit getrösten / Sye schrey gar berm / vnd wart dicke in amacht / Sye | stalt als groß leyt / Das es alle die | erbarmet / Die da by waren / lewe ent | phinge selbs groß leyt in syme h͛tzen | Da er sach fflorentyn so groß leyt stelle(n) | Doch wolt er sin globde nit brechen er | saß vff sin phert / vnd reyt hin weg | Der konnig vnd die Rytt(er)schafft ryde(n) | alle mit yme hinweg / Als er durch mo̅t reyt / Da lieffen yme die burg͛ | alle nach Vnd sprachen Ach lieb͛ hre͛ | was Iamers ist das / Das ir ytze hinweg | wollent Rÿeden / wer üch das geraden |
|| hat Der ist nit uwer getrüwer frunt | man mag vff erden keynen man finde(n) | Der das swert baß konde gehantyren | Dan ir / lewe reyt snelle durch die gas / yne bedrübt das die lude nachsch In der stad was groß bedrüb / fflorentyn wart vier werbe in | amacht / Die Iongffrouwen vnd die | by ir waren trosten sye so sere sye | beste konden / Der kon̅ig die Ritt(er)schafft | Badewin vnd diederich rieden mit | lewen wol vff eyn myle weges Da | sprach lewe es ist zÿt / Das ir nü | wieder vmb kerent / Vnd sprach zu | dem kon̅ige / Lieber Hre͛ ich beuelle(n)üch | myn husfrouwe / Vnd alles myn la̅̅t | Sye sprachen lieber sone wir wollen | das beste dün / Da gesegete sy lewe(n) | Vnd reyt er vnd sin gesellen hinweg | Die andern rieden wieder vmb in die stadt | die da hiesse / mit yrme rechten na montluisan / Die stadt wart dar | nach gar verbrant / vnd verkert | Muren vnd torne dar vmb vnd dar | Inne worden alle nieder geworffen | Ee dann lewe wieder keme / Als sy da | wieder gebüwet wart / Da wart | yr name verwandelt Vnd wart ge oskür / Als heysset sy noch | hude des dages / Hie laß ich en wenig | von lewen Vnd sagen uch von fflore̅̅ / fflorentyne ginge groß mit | zweyen sünen / Dar nach als lewe hin | weg kame / wart ir we Zu dem kinde | Merge was allezÿt by ir / Vnd troste | sye getrüwelich / fflorentyn sprach | merge godes müder wolles mir zu | helffe komen
Florentin schrey vnd kreysch als lange bit | ir got zwene süne be / Dem kon̅ige wa͛t | das kunt gedan / Des | wart er sere erfrouwet | Er dede sye beyde von stunt deuffen | Den ersten herpin den andn͛ wilhelm | Die süne worden beyde kon̅ige Als | vns die hystoryen sagent / Als dye | kynde gedaufft wurden / Da drügma̅̅ | sy wieder Zu fflorentyne(n)in ire bethe | fflorentyn was gar kranck / Aber mer wart ir sere wol / fflorentyne dede | ir süne by ir ziehen / Vns saget die | hystoryen / Als balde die kinde geborn | wurden / Da lieff eyn spheher geyn | Calaber / vnd sagede es dem hertzogen |
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VNd Als er zu dem her kame sprach der bübe horent Hre͛ | was ich üch sagen Ich | komen aller erst vsser | der stadt montluisan | Vnd brenge üch von dannen nüwe me͛ | lewe der vnselige / Der hat sin schone | wip gelassen / Vnd ist uber mere gefa / Da wil er vader vnd müder suche(n) | Vnd sprichet er habe sye nie gesehen | Vnd hat sich nü verheyssen / Er wolle | nu̅mer me wider ko̅men / Er habe sye | dann fünden / Ich meÿne er enko̅me nüm wider / Als der kon̅ig den speher | gehort / Speher sprach der kon̅ig h͛tzog | hast du die schone fflorentyn niergen | gesehen / Ia hre͛ sprach er sy lyt kindes | Inne / zweyer suberlicher sünen / Als daz | der hertzog gehort / Er wart sich enwenig | bedencken / vnd gedachte möchte er es | gefügen / So wolde er die süne dün stele(n) | Vnd wolde sy beyde dun erdrencken / Daz
[79r] sy nu̅mer erben besessen In cecilien | lant / Vnd künde er es dan zu bryn / So wolde er fflorentynen keuf | fen / Als er sy lange begert hatte vn̅ | künde ich das nit also zu bringen So | achten ich mich vor eynen hertz cleyne(n) | hertzogen / Dan ich haß den künen le / Vnd mag yne nit Liep gehan | Vnd was ich yne gelobt han / Das en ich nit halden / Da mit schickte er | zu stunt zu weckolder / Die kame zu | yme vff den pallas / Als der hertzog | weckolder gesach / da begünde er lache̅ | WEckolder sprach d(er) h͛tzog | Ich wil üch myne(n)geda̅= | ck sagen / Dar vff gebe̅t | uwern getruwe(n)Rait mir | ist gesagt von lewen de̅= | v͛reder / Er sye über mere gefaren vn̅ | habe fflorentyne(n)do heymen gelassen | Vnd er wolde vader vnd müder süche(n) | Vnd ist mir ouch gesagt / wye fflore̅̅ zweyer süne Inne Lyge / Nu biede(n) | ich üch das ir mir helffen gedencken | wie mir die zwey kinde mögen geste / künden sy mir werden / So wolde | ich sye döden / Vnd wolde dan myn volck | versam(m)enen / Vnd über cecilien lant | ziehen / Dar vß wolde ich nu̅mer kom Ich brechte dan fflorentyn mit | Das sagen ich üch vnd ist das myn mey Ich kan fflorentynen vß mym | hertzen nit slagen Ich müß sy han vnd | solde ich dar vmb sterben / hre͛ sprach | weckolder Ich wil dar vff gedencken | Ee vesper zÿt ob got wil / Das üch | die kinde solden werden nach allem | üwm͛ willen / Darnach gedenckent dan | ir / wie üch fflorentyn möge werden | weckolder sprach der hertzog Ir redent | wol / Gent hin vnd bedenckent uch dar | vff / So ir erste mögent / Da mit ginge | weckolder von dem hertzogen | NV hörent Ir herren | was sich weckolder dar | vff bedachte / Sy kame | zu eyn͛ frouwen / Der | sye wol getrüwet Die | selbe froüwe / Dede sye ane in eyns pil wise Als die ffrouwe also be was / Da hieß sy weckold(er) gene |
|| ghen montluisan / Vnd sprach gang zu | fflorentyn vnd sage / Du habest lewen | gesehen ander sÿt meres / Vnd er habe | dich geheyssen sy sere grüssen / Vnd | wolle Zu hant Zu ir kom(m)en / wan dich | dan die edele konnyg̅yne gehört / So gl sy dyr Zu stunt / kundest du mir | dan die zwey kinde h͛bringen / Des wolde | ich dir wol Lonen / ffrauwe sprach sye | dar vor ensorget nit / Ich wil es wol | dün / Brengest du mir die kynde sp͛ch | weckolder / So wil ich dir als vil gudes | geben / Das du din Lebedage genüg | hast Als das die Alde p͛de gehort | Da wart sy sere erfrauwet / weckold(er) | gabe ir zwentzig gulden an / Da nam | sy vrloup vnd ginge hin weg / Vnd | ginge so lange das sye zu montluisa̅ | kame / Da ffragete sye nach der kon wo sye were / Vnd wart be sye Lege kindes Inne Mit zwey sünen / Da sprach sye Ich müß zu der | konnigynne / Dan ich brenge ir botschafft | Dar von sye wol erfrouwet wirdet Da | nam sye eynen schilt knecht mit irer | hant / Vnd fürte sye Zu merien vnd | sprach / liebe Iongffrouwe hie ist ey̅ | pylgerynne / Die spricht sye wolde zu | der konnigynne botschafft dun / Der | sye wol erffrouwet sol werden / Da | nam merie die pylgerynne mit der | hant / Die nye güdes gedachte
|| eyn wagen fol goldes geben Hette vnd | als sÿ die pylgery̅ne gehorte Da meynte | sÿ die pilgery̅ne segde war Aber fflo gesach llewen darnach nye | in sechzehen Iaren Als ir hernach | werden hören / fflorentyn hieß der | pylgeryn gütlich dün / Die wile die | falsche pilgeryne aß Da bynnen | warff sÿ ir ougen hien vnd her / Als | wÿt die ka̅mer was Byt sÿ die | zwey kinde gesach // Da sprach sÿ | heymlich in ir selbes // kan ich es | Zu bringen // So müßet ir mit mir | von hynne̅ | DEr falschen pilgery̅ne | wart wol gewartet | fflorentyn reyt ir selb͛ | vor vnd ffraget sÿ al noch llewen // Als | die falsche pilgerine | wol gedruncken do wart sÿ deste frö Vnd sagt da den lüden wie | es ander sÿt meres stünde Als fflo gehort wie die pilgeryn sagt | Das sÿ über mere were gewest // Da | sprach sÿ liebe pylgerynne Ir sÿt | ein heylig mensch uwer sele ist des | hym̈lrich sÿcher lliebe ffrouwe sprach | sÿ Die wile ir mir so gütlich dunt | So wil ich myn walfart üch halb | geben Das danckte fflorentyn der | pilgeryn sere Aber hette fflorentyn | recht gewist was die pylgeryne | da det Sÿe hette sÿ Zu stunt dun er= | drenken | Alls es nacht wart Da gin yederman sloffen Des | morgens frü stunt die pil vff Vnd sach hin | vnd her wo die kinde weren Eyn we vor prÿme zÿt / Da entslieff fflo wan sÿ hat in sechs dagen | nit geslaffen Als vmb llewen willen | noch dem sÿ gedacht Als die Iungffr(rau) | sahent fflorentynen slaffen Da ware(n) | sÿ fro Vnd gingen alle vß der ka̅mer | Das dar Inne nieman me bleybe Dan | die falsche pilgery̅ne Die name sich | an sÿe were gar müde Da die pilge gesach Das niema̅s me in der | kamern was da was sÿe sere fro Vnd | ginge Zü stunt Züm kinde herpin vnd | nam es in yren schoß Das kint bego̅ sere schrien Da gedachte die pil wo man des gewar würde | So dede man sÿe verborne(n)Vnd ge das ander kint nit nemen Da | ginge sÿ in eyn fenster Das stunt | gein eym gartte(n)Da durch sprange
[80r]sÿ hien abe Der düffel halff ir | vorbaß Sÿ fant die portte̅̅ wÿt | offen stan Da ginge sÿ hin vß nye was da der ir das wert | DA sÿ vff das felt kame | Da nehet sie sich den hecke(n) | Als sÿ in die hecken | kame // Da zoch sye ir | pilgerin cleider abe Da̅n | sÿ was dar vnder wol gecleydet Sÿ gi̅ge | alles in den hecken / So sÿ yemans | sach So versluͦg / sÿ sich in die hecke(n) | Hie laß ich ein wenig von der pilge Vnd sagen üch von fflorentyne̅̅ | fflorentÿne lag in eyme swere(n)dröme | Ir droumete wie ein gryffe keme | Der yr iren magen vß Riße Vnd | ir doch das hertze ließe Sÿ beduchte | auch wol wie viel drachen da were(n) | Die füre Zü yrme münde vß schüsse(n) | Vnd ir iren Lip Zü male verbrenten vnd | beduchte das ein gezelde keme Das | sÿ hoch in die lüffte vff fürte Zü ey̅̅ | ander kon̅igrich Vnd wie ir hußwirt | lewe Sÿ da nit wider finden enku Als fflorentyn von dem droume | entwachete Da rieff sÿ ihesu̅ an | vnd sprach mit luder sty̅me Ich bie dich lieber Herre Das du mich | nit lassest ersterben Bÿt mich lle myn lieber hußwirt wieder fy Als das ir Iungffrouwe̅gehorten | Da lieffen sÿ Zü der ka̅mer Zü vnd | sprachen zü ir wie get es üch Liebe | ffrouwe Sÿ sprach mir ist ein drom | gedreumet Das ich sere erfert bin | Vnd erzalte da yren Iungffrouwen | wie ir dan entdreumet / was herre | got sprach fflorentyn wolles mir lle mynen Lieben herre(n)Gesunt he͛ | wieder heym schicken Als fflorentyn | also rette Da kame yrer ammen eyn | vnd sprach lliebe ffrouwe war ist | myn son ko̅men Den ich edes hie bÿ | uch ließ Vff myn trüwe sprach fflo das weyß ich nit lliebe ffrou sprach die amme Ist es aber üw͛ | ernste Ja vff myn trüwe sprach fflo= | rentynne | DA süchten sÿ das kint | Als wÿt es was Aber | sÿ enkunden es nierge(n) | finden // Sÿ suchten als | lange Das sÿ in der pyl bette kamen Ab͛ | sÿe enfunden niema̅ dar Inne Da spr sÿ vnder ein ander Die pilgery̅ | hat vns das kint gestolen Als das |
|| fflorentyn hort sÿ wart sere erfert | Sÿ sprach heylige ffrouwe sant maia͛ | war ist mir nü myn kint kom(m)en ffrou sprach merge Als werlich got ge ist So hat es die pilgeryn hinweg | Als das fflorentyn hort Da viel sÿ in a Sy wand ir hende vnd raufft | ir hare Vnd sprach erde due dich vff | vnd slinde mich Ich bin Zü vngezÿden | geborn worden yederma̅ sol mich has Das ich han verlorn den den ich ge han Ach llewe Lieber hre͛ was solt | ir dar Zü sagen So uch die botschafft | ko̅met Das ich üwn͛ sone verlorn han | Da mit Hub fflorentyn aber an zü wey vnd zü schryen vnd groß leyt Zu | stellen / Der Iungffrouwe eyn lieff balde | Zü dem ko̅nige vnd zü badewin Vnd sa yne diese mere Der ko̅nig vnd ba kamen Zü stünt Beyde in fflore̅ ka̅mer liebe docht(er) sprach der ko̅nig | laß din leyt vnd tröste dich selber was | got wil das soltu auch wollen Du ma din kint wol wieder finden Dann | got mag me[d]an das / Das weyst du selb͛ | wol Din hußwirt lewe wart ouch al verlorn Er mag wol vader vnd | müder wieder finden Also macht du | ouch dinen son dün Dochter laß din | trüren sin liebe ffrouwe sprach bade llewe sol diese sach niem͛ gewar | werden / Dar vmb nement trost an üch | liebe ffrouwe / wir wollen das kint süche(n) | als wÿt es ist Ach a mich sprach fflo wo wolt jrs finden Ich gewan | nie glucke sÿt ich das Leben entphinge | Da mit sagt fflore̅tyn dem ko̅nige vnd | Badewin iren droum doch sol es ob | got wil zum besten ko̅men Badewin | saß vff sin phert vnd nam mit ym | viel lude zu pherde vnd zü füsse vnd | suchten die pylgeryn als wÿt das lant | was Aber sÿ kunden sie nierge(n)finden | Hye laß ich von ffloren Vnd sagen uch | von der falschen pilge Die das kint en drück Ich sagen | nit viel von yrer dage | reyse Dann sÿ ginge als lange Das | sÿ gein Ryge in die stadt kame Da | ginge sÿ vff den pallas Vnd fant | den hertzogen dar Inne Sÿ snellich | in weckolder ka̅mer // Da ließ sÿ wec rüffen die kame zü stunt vnd | sprach ffrouwe habt ir die zwey ky / So mir got der mich geschaffen | hatt sprach sÿ neyn dann ich bring̅
[80v]das eyne Vnd das ander das ist dot het | es aber noch gelebet So hette ich es | uch ouch brocht wann ich kunde als | wol claffen / Das mir die ko̅nigynne | glaubet Alles das ich ir sagte Ich ver sÿ ich were uber mere gewest | vnd hette das heilige grab gekoste Als | das weckolder gehort / Da begonde sÿ | sere lachen lliebe Iungffrouwe ich ver sÿ ouch Ich hette lewen gesehe(n) | Da müst ich mit ir essen Von grosser fr die sÿ da von hatte sneyt sÿ mir | selber vor Also saget die pilgerin weck gantz vnd gar wie es ir ergan hatt | WEckolder sprach die pyl Nü sehent dis | ist fflorentyne(n)kint | das schencken ich uch | Da nam weckolder das | kint Vnd wickelt es | noch allem iren willen Vnd schickt | da nach dem hertzogen Der kam sere | balde weckolder sprach Sehent lieber | herre dis ist lewen son Er hat ein rot | crütz vff der achseln Nü dunt mit yme | allen üwn͛ willen Als der hertzog | weckoldn͛ gehort Er wart da von me | erfrouwet Dann ob man yme ein kon hette geben Vnd sprach nifftel | wo ist das ander kint Mir wart ye ge fflorentyne hette zwene süne | herre sprach die pilgerÿne es ist lang | dot Dann hette es noch gelebet So het | ich es uch ouch brocht Das ist recht | sprach der ko̅nig hertzog wir neme(n) | dis wol zu danck •Da rieff der hertzog | weckolder vff ein ende Vnd sprach | ir sollent die ffrouwe wol begaben | hatt sÿ wol verdient Das wil ich g͛= | ne dün sprach weckolder vnd gab | der pilgeryne hundert gulden bar | Vnd dar zu in der stadt ein güt hüß | Das huß verkaufft die ffrouwe zü | stünt vnd lieff hin weg Dann sÿ for sere Der hertzog möcht es gewa͛ | werden Das lewen ander sone ouch | noch lebete Dann sÿ yme doch dot ge hatte Da Rieff der hertzog eym | schiltknecht der hieß heinrich vnd | was der boste man Der in allem sy lande was Er hatt dicke gemordt | vnd ouch gestolen Vnd hatte diebe | frouwen ir ere genome(n)oder allen | iren willen Vnd hatte sin lebetage | nie güt gedane Die wiel er also böß | was So rieff der falsche hertzog ym |
|| Vmb siner boßheit willen vnd sp͛ch | heinrich ich bidden dich sere Das | du mir das kint wolles döden In | eyme walde Dann es ist lewen sone | Herre sprach heinrich das wil ich | gerne dün Da mit nam heinrich | kint Vnd saß vff sin phert vnd reit | hinweg | IS stünt ein grosser | walt vor rige der stadt | wol uff anderhalbe | mile weges Heinrich | reyt so lange Das er | in den walt kame Er | reit wol eyn armbrüst schüß dieff | in den walt Da stünt er abe Vnd | wickelte das kint vff Er nam das | kint mit eyme arme Vnd wolt sin | Swert dar durch stossen Aber der süße | ihesus wolt das nit lyden Nü hore̅t | was grossen zeichen geschach Das | got fügete vmb des edeln kindes wil Als das kint das swert glitzern | sach Da begünde es lachen Da hein das gesach Sin hertz wart be mit barmhertzikeyt Das er | nit eyn wort gereden mochte Als hey̅ da wieder reden wart / Da spra er du schones edels kint Du en hast | den doit nit verdienet Doedet ich | dich darüber So were wenig düge̅̅t | in mir Vnd besorgen myn sele Die | würde dar vmb ewiclich verdempt | Dann ich were gar ein falscher man | Das ich diner Iugent vnuerschultlich | beraubet Die dorheit geschiet mir | nit vff myn trüwe Dann myn sele | ist mit andn͛ sünden gnüg beladen | Got sol mich behüden Das ich nü für kein sünde me volbringe Als hey̅ wieder sich selber also redte da | begünde das kint noch eins Zu lachen | Vnd als das heinrich gesach Da begün yme sin lip Zü gryseln Er enkunde | es nu̅me verhalden Er hub an zü | weynen Da nam er die düchelin vnd | Vsÿden bletzelin vnd wickelte das kint | gütlich dar In Vnd sprach kint ich | beuelle dich der megde sone/ legete es | vnder einen schonen oleye baume | vnd sprach kint ich beuellen dich der | megde sone Der wolle dinen lip vnd | leben behuden | DA reit heinrich wieder | zum hertzogen Als yne | den hertzog gesach Da | fragete er yne ob er das | kint gedoet hette Ia sp͛ch
[81r]Heinrich man sol dar noch nu̅me ge weren ir hündert Sÿ we mir alle als lichte als Iunge lem Ich en weis ir nit eyns Lebe(n) | Dann ich han das antwerck wol gelernet | Vff myn trüwe sprach der hertzoge | du hast wol gearbeit Nü wil ich alles | myn lant versa̅mene(n)vnd wil das | ko̅nigrich von Cecilien Alles gar zü | schanden bryngen / Vnd wil ffloren Zü elichem wibe han Die wile | lewe nit in lande ist Dann ich müß | sÿ han es koste was es wolle herre | sprach heinrich ir redent wol Ich wil | ouch gerne mit üch rÿden Vff myn | truwe sprach der hertzog Das wil | ich dir wol lonen Die erste statt die | ich gewynne Die wil ich dir geben Hre͛ | sprach heinrich darvmb wil ich deste | flyslicher sin vnd deste me erbeyden | uch Zu helffen Der falsche herre hatt | dar an war wann er verdarffte Ceci | lien lant als so gar Das dar Inne kir noch clusen nye vffrichtig bliebe(n) | Hie laß ich von dem hertzogen vnd sa von lewen sone Der in dem walde | lage Dar Inne beleib er die gantze | nacht vngessen vnd vngedru̅cken | By yme was niema̅ der sin warte | Dann der gude ihesus behut yne die | nacht Das yme nye leyt geschach
||
DEs morgens als die sone vff ginge Da kame | eyn hirt sin küwe dar | driben Als er dem wald | nehete Da hort er | eyn Iung kint sere | schrigen Der hirt ginge dem schrey | noch byt das er das kint fant Da der | hirt das kint sach da sprach er kint got | wol dich behuden als dir noit ist Ach | der dich hie hat lassen ligen Der hait | dich nit liep Got wolle yme ewicliche(n) | verflüchen Du liebes kint war solt du | nü Gedorst ich nü vor mym wybe | So drüge ich dich in myn huß Nü ist | sÿ als böse das ich Ir nit wol getrüwe(n) | Sÿ mochte zu stunt gedencken du we myn sone Vnd mochte mich dan | zu mal sere slagen Ich weyß nit wie | ich yme dün sol Vnd gedar nit von | dir gene Ir herren der hirt hieß hely | mit syme rechten namen | HEly der byderman schrey | vmb des kindes willen | Vnd sprach ich muß es | wagen Vnd müß dich | myme wybe dragen Da
[81v]nam das kint in sin arme vnd drüg | es in sin huß Er fant sin hußfrouwe | vff der düre sitzan sitzen Sÿ sprach hüß | wirt was bringestu da Er sprach huß | frouwe ich hayn gen eÿn kint in dem wa fünden vnder eyme oleÿ baume Das | hungt(er) als sere Ich meyne es müß sterben | Ich bieden dich liebe Hußfrouwe Das du | yme vmb goddes willen zü essen gebes | Die ffrouwe nam das kint in ire hende | vnd sach es an es düchte sÿ als schone | Das sÿe es zü mal liep gewan Sÿ gab | yme gnug zü essen vnd wermete ein wa vnd bat es Als sÿ das kint badet Da | sach sye das es ein rot krütz vff der ach hatt Das nam sÿ sere wonder vnd | sprach hußwirt sich hie eyn rot krütze | Das kint wirt noch eyn grosser ko̅̅mig | oder ist aber von ko̅niges geslecht kome(n) | Ich wil yme nit abe stene Die wile ich lebe | Mir saget myn hertze wir sollen sin gen Ich wil yme suchen eyneffrouwe | Die es seuge Als das hely gehorte von | syn͛ hußfrouwen Da wart er sere fro
|| Liebe husfrouwe laß vns dz kint wol | bewaren Vnser herre got sol vns | wol helffen wann es groß wirt so | wirt es vns wol lonen / vnd wirt | vns holffen das viehes hüden so | bedorffen wir keinen knecht halte(n) | Ich wil es dun deuffen sprach die | ffrouwe Es muß oleybaum heyssen | Die wile es vnder eym oley baum | fünden ist Also wart das kint da oley | baum gedeufft Hie laß ich ein wenig | von dem kinde vnd sagen üch von | dem hertzogen von Cacilien calaber | Der enbot dem fürsten von Tarante | Das er yme Zu helffe keme Der kam | yme Zu helffe Mit als viel folcks | er haben mocht
DEr hertzog bestalt | er wol zwentzig du gewapenten hatt | Er reyt in cecilien lant | vnd steckete dar Inne | füre an allen enden an | Vnd gewann dar Inn manig sloß | vnd kame vor benevent die gude | stadt Die was zehen mile weges | von montluisan Da der ko̅̅nig vnd | sin dochter huß hylden vnd schickte | den burgn͛ eynen brieff mit vier | boden Die boden rieden zu der stat | zü | Sy schickten na den bu vff dem sale Da | ein bode sprach höre̅t | ir hrn͛ was ich uch | wil sagen Der hertzog | von Calabre der enbut | uch Das ir yme stadt vff geben bit | aller irer zu gehorunge / vnd das | ir yne vor einen hrn͛ wollen halden | So will er üch wieder vmb ein ge hre͛͛ sin vnd wil üch lassen | bÿ üwern alden zinsen Vnd rechte(n) | Da die burgere die rede hortten Da | gingen sÿ Zü Rade Sÿ retten man rede vndersich Der ich üch | nit als gesagen kan Sy warden ab͛ | Zu rade Das sÿ dem hertzoge(n)Zü sma die vier boden worden hencken | an die zenden Vnd dan wolden sÿ | enbieden dem ko̅nige Das er yme | zü helffe wolle komen Da namen | sÿ die vier boden vnd hingen sÿ | vff die sÿte noch dem hertzog zü | vmb dez willen daz er sin truwe fels | lichen gefelschet hatt Da der hertzog | sach das die vier bodden da hienge(n) | Da ging er vff der stede graben Ir | burg͛ sprach der hertzog Ich globe(n) | üch mit myner trüwen Das ich nie von hinden wil ko̅̅men Ich ha uch dan alle verdarfft Vnd das | en mag üch nit gehelffen Alles das | gut von oriente | DA antwurt ein burger | dem hertzog verflucht | sistu du falscher hertzog | Du hast din truwe ge Ich engebe nit | ein heller vmb din trüwe wan du | hast lange boeßlich vnd velslich ge an dem liebe̅̅ g llewen Zu Ro vor dem babst Hastu yme gelo mit diner trüwen nyem͛ wieder | yne zü dn Dar vmb Hastu vnrecht | Das du din krieg wieder an geha Hast Dann ich hoffen du solt |
|| es düre genüch bezalen Ee das Iar ein | ende Habe wir han gude mere von Lewe(n) | gehort Er sol vns zu hant Zu helffe | ko̅men Da der hertzog die burger ge Da wart er sere zornig vmb sy boden willen Er ginge wieder Zü | syme gezelte Zü Der hertzog ließ einen | brieff schriben Dem ko̅̅nige von cecilie(n) | der lut also Ich grymer Hertzog zu cala wieder sagen dir kon̅ig von cecilie(n) | Ich enbieden dir in diesem brieff Das | du mir din dochter fflorentyn wollest sc/ | schicken Du hast sÿ lewen falschliche(n) | gegeben Es were wol zÿt das du mir | sÿ gebest Ich wil ein hertzogin vsser | yre machen Als wÿt als myn lant | ist vnd schickest du mir sie nit / So wil | ich sy holen es sye dir Lieb odir leyt | Der hertzog gaff dem boden den selben | brieff Der bode ginge also lange bitz | er gein montluisa̅ quam Er fant den | kon̅̅ig in syme sale Der bode sprach got | der von dem dode er stünt / wolle den ko̅̅ vnd sin Ritt(er)schafft behüden Auch | dich Lieber frünt sprach der ko̅nig wel= | che landes komestu her hastu von dem | hertzog von Calaber keyn mere gehort | Der wieder recht wieder mich kryeget | Ia lieber hre͛ sprach er Ich bin des her bode Sehent den brieff den sch er üch Der ko̅nig gaff den brieff | dem schriber Da der schriber den brieff | gelase Da sprach er Horent Lieber Hre͛ | Die grosse dorheit Das uch der falsche | hertzog enbut Er enbut üch das ir ym | uwer dochter geben So wil er sie zü | eyn͛͛ elicher wybe nemen Dunt ir das | So wilt er mit uch in frieden stan du̅t | irs aber nit So wieder saget er üch | Vnd wilt dar zü üw͛ lant Zü schande(n) | bringen Da der ko̅nig den schriber | hort Da begonde yme sin blut zu gry Er rieff siner docht(er) vnd sagete | ir wie der hertzog yme geschriben | hette Da fflorentyne die mere hort Da | wart sye sine bedrübet Sye sprach | Ach amich wand er sal gerochen wer an dem falschen hertzogen Ach hre͛ | lewe weren ir hie So enföchtet ich | mich nit Die wile das der falsche | hertzog weys Das ir nit Imlande sint | So dut er mir die smachet Da begon fflorentyne Zü schrygen Der ko̅nig | rette wieder den boden Bode sprich | wieder dinen hrn͛ Das ich yme myne | docht͛͛ nit wil geben Er hatt gesworen | vor dem babst Das er wied niem͛ wied(er) | lewen solde dün Vnd sage yme kompt | er mir nit Zü gnaden So wil ich mich
[82v]stellen Das ich mit yme stryden wil | Hre͛͛ sprach der bode ich sal es yme sage(n) | Ich bidden üch lieber Hr͛e das ir mir ver Dann ich müß dün das mich my̅ | hre͛ geheyssen hatt Neyn sprach der ko̅nig | man sol keynen boden nüst dün Da der | bode den ko̅nig hort Da was er sere fro | Er nam vrloub von dem ko̅nig vnd gy enweg Der konig schickte noch | aller syn͛ Rytt(er)schafft na fursten vnd | hrn͛ als viel er han konde Er schickte | auch na dem hertzogen von venedige(n) | Aber er künde nit komen darvmb was | er sere zornig Dann Clarauba crieget | wieder yne Ich wil üch sagen warvmb | das er hertzog kryeget Der hertzog | hat syn huß frouwe verIaget Vmb der | falscher klefferÿge willen Die man ÿm | gesagt hait Dar vmb hat er sin husffr(rau) | verIaget Dar vmb mocht der hertzog | dem könige nit zu helffe ko̅men Hie laß |
|| ich von dem hertzog vnd sagen | uch von dem verboden Da er enweg | ginge Er fant den hertzog vor boni Hre͛ sprach der bode nit enge Das fflorentÿn üwer büle | wolde sin Ich horte das fflorentyn | swüre sÿ wolde sich ee lassen ver Dann das sy üch Zu deyle | würde Der ko̅nig der achtet auch | nüschyt vff üch vff myn trüwe | sprach der hertzog is sol nit also h͛= | gein Ich wil florentyn han is sye dem ko̅ lieb oder leyt oder ich wil das | leben darvmb geben Ich wil die stadt | morne dün sturmen Alles das gut | dar In ist Das sol myner lüde syn Da | die lude das horten Sy waren alle | fro yederman ginge in syn herberge | Vnd stalten yren harnesche Zü dem | stürme
|| DEs morgens da es dagete | da det sich yederman an | vnd gingen zu der stat zü | vnd huben an zü stürme̅ |
|| Die burger werten sich frumlich Des | hertzogen schützen die schüssen gruwe in die stadt Die burgern werten sich | mit steynen vnd mit kalck Sy daden
[83r][… viend]en viel Leydes Es ware | als viel lude vff der müren Das die | vigende mit yne nüst gedün künden | Des wart der hertzog sere zornig Sy | liessen von dem sturme vnd draden | wieder zu yrem gezelde zü die burg͛ | rieffen yne alles noch mit spotte Als | das der hertzog von yne gehorte Da was | er sere zornig Die burger würden da | zu rade Das sye ko̅nig Heinrich bot dün wolden Das er yne Zü | helffe ko̅men wolde Dann yne ginge | abe an essen Sye gewonne(n)eyne̅̅ bo den schickten sie zü mitt(er)nacht vs | zu dem ko̅nige Der bode ginge als la̅̅ Das er zu montluisan kame Da | fant er den ko̅nig vff dem pallas | Der bode sprach der got der üch gesch hait Der behude den ko̅nig vnd | sin ritterschafft Da mit gab er dem | ko̅nig eynen brieff Den ließ der kon lesen Hre͛ ko̅nig sprach d(er) schrib͛ | Die burger von bonifant enbieden uch | Das yr yme zu helffe wollent ko̅men | Dann yne get abe an essen Liebe bode | sprach der ko̅̅nig gang wieder vmb | vnd sage myne(n)burgern Das sye sich | nit forchten Dann ee viertzehen dage | vergeent So ko̅met ÿne soliche grosse hilff | Das sich der hertzog des sere verwon= | de͛t Da mit gab der ko̅nig dem boden zehe̅̅ | phunt Zu verzeren Da ginge der | bode wieder vmb als Lange Das er | geyn bonifant kame Da sagete er | den burgn͛ wieder Die botschafft | die ÿme der ko̅nig beuollen hatt | Die botschaff warent die burg͛ sere | ffro Hie laß ich von den burgern | Vnd sagen üch von dem ko̅nige Der | ko̅nig besamet sich das er vierzig | dusent gewappente(n)hatt Da ginge der | ko̅nig zu syner dochter vnd sprach | Dochter ich befelle üch dem almechtige(n) | gode Dann ich wil riden wieder denn | falschen Hertzogen stryden der mir v̅b | dinen willen so viel leydes düt Als | fflorentin yren vader horte Da begu̅de | sye heyß zü weynen llieber vatter sp fflorentyne Ich bieden uch vmb | goddes willen Befellent üwer Lüde | yrgent eyme fürsten Den ir dan dar | zu gerne habent Das er diessen stryt | vollen füre von uwn͛ wegen Den ir syt | nü Zu alt vnd zü swach Soliche stry vnd kryege Zü dün Darvmb bieden | ich üch vmb goddes willen Das ir nü | furbaß uwer gemach habt Dochter | sprach der ko̅nig das en dün ich nit | vnd wil dir sagen warumb Es ist ey̅ | gemeyn sprech wort vnd das ist wa͛ | ouch war Eyn here ane Heubt | das ist nüst wert wann mich my̅ | Lude werden sehen stryden So |
|| werdent sy deste küner So en weyß | ich ouch keynen man leben Dem ich ge diß Here zü füren Es kompt ma man myt mir der sich vmb mynen | willen ließ döden Sehe er mich aber nit | So flüge er von dannen So sint sünder myn lüde Vnd alle myne manschafft | Hye Da ryeff der ko̅nig badewin vnd | sprach Badewyn ich bevile dir myn | dochter In der maß als sye dir Lewe be Hatt Herre sprach badewin die | wyle ich lebe So en wil ich sye nit Lasse(n) | Da nam der ko̅nig syn dochter an synen | arm vnd ginge von ir mit weynende̅̅ | augen Des hatt der ko̅nig wol recht dan | er sach sye daraffter nu̅mermer | DEr ko̅nig reyt vß montlui wol mit zwentzig dü gewappente̅̅ vnd reyt | zü bonifant zü Da rieden sy | als lange byt sy vor die statt | kamen Aber tuschen yne vnd der statt waz | eyn grosses wasser Sÿ slügen ir gezelt | vff by dem wasser Des ko̅niges her vnd des | Hertzogen Here Die warent küme eyn | armbrust schuß von eynander Da rü der ko̅̅nig vnd sin folck wol dry dage | vnd dede der ko̅nig ein brücke machen vber | das wasser vnd da enbot der ko̅nig dem | Hertzogen Er wolde vff dem mondag | mit yme stryden
Dye ciciligissen stalten sich zu stryde Sye zü über die brücke ma̅̅ | mochte da manig fen gesehen han ma̅ | furte da des ko̅niges | banner Dem ko̅nige vor vff eyme richen | wagen Da sye alle vber die brücke kame(n) | Da dede der ko̅̅nig die brücke zü breche(n) | vff das nyeman von yme fluchtig | würde Der hertzog was nit eyn armb schüß von dem ko̅̅nige Der hertz von Calabre befalhe sin banner Dem | fursten von Tharante Man mochte da | manig büsune gehort han Edan sich | der stryt angehüb Die schutzen schüsse(n) | also lange Das sy keynen pyle mehatte(n) | Da snieden sye ir senwen enzwey Da | hub sich an ein grosser stryt vff den sel dag wart manig sele vnd lip ge Dye verwontten schrien als | Iemerlich Es möchte ein steynen hertze | erbarmet han Des sele mag wol ewi verdampt sin Der den strÿt |
|| hatt an gehaben / Dann es worden des | dages me dan zwentzig dusent mann | erslagen Der stryt was groß vor bo Die burger in der stadt daden | sich an vnd wurden gemeinlich Zü rade | Sehen sy das der ko̅nig den stryt ver So wolden sy ir golt vnd silber | nemen // vnd wolten da myde enweg | lavffen / Das swuren sye gemeynlich | Vnder eyn yr ye einer dem andn͛ zü | den heyligen ko̅nig Heinrich streyt | künlich was voir yne kame das slüg | er nieder Syn ma̅ne enfelten des | ouch nit vnd slügen die Ciciligyssen | als grüwelich Das sye der Calaber wol vi düse̅̅t ersluͦgen Als | das der furste von Tarante gesach | Da wart syn Hertze betrübet Er furt | in syner hant eyn ax Da mit slüg er | nieder was vor yne kame Die Cici forchten yne alleyne me dan̅ | zehen ander ma̅ne Er drange durch | den stryt Nach allem syme willen
[84r]Der Hertzog von Calabre folget yme | alles noch Manicher Leyt da grossen | smertzen // Der gar gesunt dar was ko̅ Der ko̅nig von Cecyligen Der | dede yme syn banner vor füren | AAs ko̅nig Heinrich gesach | Den fursten so menlichen | stryden Da rieff er zü | syner Ritterschafft vnd | sprach vahent mir die Lecker / Der mir so viel Leydes hatt | getan Ich werden nu̅mer fro Ich habe | yne dann zum dode hingeracht Ach a es were dem ko̅nig wol not gewe Das er sich wol künde gewart han | Dann dem hertzogen kamen Zü helffe | me dann zwentzig dusent calabrischen | Die hat weckolder dar geschickt Vnd | die waren alle wol geruwet Zü stryde(n) | Da kame ein bode der sagete dem hertzoge(n) | die selben mere / Des danckte er gode von | gantzem hertzen / Do mit reyt der Htzog | Den selben Luden entgein Vnd sprach ir | herren nü koment mir Zü helff Sye | sprachen herre Das wollen wir gern | dün / Da furte sy der hertzog by sÿtt hin | Als wolt er von dem stryde flyehen / Daz | dede er dar vff / Das er ko̅nig heinrichen | beringete Als er vff das wasser kame | Da was er hinder des kon̅iges lüden | Vnd begonde hinderwert an sye Zü slage(n) | Als er da by den ko̅nig kame | DA macht er eyn grosse ge man mochte es üb͛ | eyn halbe myle gehort | han // Da stryden sye als | lange Byt des kon̅iges | banner nieder geslagen | wart Da wurden die Ciciligissen gar se͛ | erfert / Vnd enwisten sich nit wo daraffter | Zü samen Sy kamen ouch an den ko̅nig | von Ceciligen Der kunig werte sich als | ein küne man Aber sin were was als v̅b | süst Dann er wart als sere verwunt | er von syme pherde viel // Als der ko̅nig | vff der erden lag // Da sprach er fflorenty̅ | du Liebe dochter Ich befele dich dem almech got Dann du engesiest mich niemer | me Grüß mir lewen den besten Ritter D(ER) | ye geborn wart Nach den worten ertrade(n) | die pherde ko̅nig Als die Ciciligissen ge das ir ko̅nig doit was Da begonde(n) | sye flyehen Vnd namen grossen schade(n) | Dar vmb das die brucke Zu brochen was | Sy sprüngen alle in das wasser Vnd hof dar vber zü ko̅men Aber die hysto͛ye | saget vns // Das ir me dann dusent vnd | funff hundert mit eynander dar Inn er Ich ensage nit viel me von de(n) | stryde wann die Callab͛ssen gewo̅nen yne | Der Ceciligissen waren zwentzig dusent | Vnd kamen küme zwey hündert dar von | Als die von bonifant sahen Das die Ceciligiße(n) |
|| nieder waren gelegen / Da namen sy mit | yne was sye mochten / Vnd lieffen vß der | statt // Die Callab͛ssen gingen widder in ir | gezelde vnd rügeten vber nacht dar Inne | Vnd als es daget des morgens Da erzüget | sye sich die stat zu stürmen Aber dem Her wart gesaget die mere / wie die | burger hynweg weren Da ginge der her mit syme volck In die stadt bonefant | Man det yme die porten vff // Als er eyn dar Inne getrüwet // Da rieff er | heinrichen // Dem er lewen kint befollen | hatt lieber Heinrich sprach der hertzog | Ich geben dir diese statt Dye ich gewonne(n) | han laß üch rffen als wÿt als ist wer | her In gehört Das er wieder ko̅me Man | sol hye Inne nieman kein leyt dn // Als fer er getrüwelich vnd ane verrederye | hye Inne wil wanen // Da det man in der | statt schryen Als der hertzog bescheyden | hatte // Als die burger des gebodes gewar | wurden // Da kamen sy alle wieder in die | Statt Aber die geflogen waren Die kame(n) | gein montluisan | Sy kamen zü florentyne(n)vnd | sprachen Edele ffrouwe wir | hant den stryt verlorn vnd | ist vnser he͛re der ko̅nig er worden Als ffloren diese mere hort Da wart sye in a Vnd stalt da so groß Leyt Das | es alle die werlt Iamern mocht Sye | want Ir hende vnd raufft ir hare Ba von monclin troste sye allewege | Vnd sprach edele frouwe lasset üwern | trüren sin / Vnd lasset vns vorbaß ge wie wir vns des falschen | verreders erweren // Vmb üwer trüre(n) | kompt üwer vader nit widder Ach a | mich sprach fflorentyn myn hertz ist | sere bedrübt vmb myns vader willen | Er was der byderbste he͛re der vff ertrich | was Ach lewe edeler herre Ich forchte(n) | sere Ir gesehent mich niemer me // Da | kame maria zü ir vnd troste ouch flore̅̅ // Sye sprach ffrouwe lasset üw͛ | truren syn Bydent got das er uwers | vader sele barmhertzig wolle sin Dann | üwer schryen ist vmb suͦst | Lyebe ffroüwe sprach maria | Ir syt eyn wyse ffrouwe | üwer vader was ein alder | man Er mochte kume dis Iar | han gelebt // Darvmb solt | ir üch liebe frouwe deste | baß trosten Maria sprach florentyn Ich | weyß vor war ee vertzehen dage So | wirt mich der hertzog hie belygen Dan̅ | er hatt mir enboden Er wolle mich noch | zü elichem wybe han // So were mir doch | viel lieber das Ich dot were Dan ich den | falschen hertzogen mmer Zü deyle wur lliebe ffrouwe sprach Badewin laß | vns ryden in die burg // Das ist gar eyn festes
[84v]slos Dar Inne behalden wir vns wol | Vnd ist es üch liep So be wollen wir | dar Ich bin bereyt sprach fflorentyn | wir wollen Ratt dar Inne dün füren | Das wir ein Iar dar Inne zü leben han | Da saß florentyne vff eyn zeldende ph vnd merge ouch mit ir Sy rie Zü montliusan in die burg Dar Inn ´ | fünden sye diederich den wirt Als die=
|| diederich fflorentynen sach // Da | sprach er frouwe ir solt uch nit al sere erferen // Dann als lange wir | in dieseme sloß zu leben Han // So | getrüwen wir es wol zu behalde(n) | vor aller der werlde // Aber ee sye sich | dar zu gestelten So kame der hertzog | vor montluisan Als das flore̅tyne gewar | wart Da ylte sye zü stu̅t in die burg
|| DEr hertzog slg syn ge vff vnd belag | die burg vmb vnd | vmb mit synen lüden | Sye stürmeten dicke den | thorn // Dar Inne flore̅ was fflorentyn sprach Ach Amich | Ich bin zü eyner bösen stünden geborn | Ich prüben wol das er stevns das slos | angewynnen // Dann wir han nit hye Inn | zu leben lyebe ffrouwe sprach diederich | nit erschreckt Ich trüwen gnüg zü | gewynnen Ich wil alle morgen hinvß | ryden vnd solt ich myn heubt dardur verliesen Oder ich wil vns narunge | her Inn bryngen Als sye also(r) mit eynander |
|| Redten So stürmeten die calabrissen | Vnd schüssen gruwelich Zü dem sloß | zü // Aber die dar Inne waren die werte̅̅ | sich herlich | Dye müren waren hoch | vnd dicke // Das dye calla nit dar Inne ge mochten // Dann | der hertzog det es dar v̅̅b | Das er die ko̅̅nige erschreckte | Das sye sich in syne gnade gebe // Als der | hertzog gesach das er an dem sloß nicht | geschaden enkonde // Da kame er wieder | an die stadt z stürmen Er stürmete die | Statt zwene dage vnd eyn nacht // Die bur werten sich herlich Das daden sye
[85r]billich Als ir Hernach werdent hö // Dann der hertzog erslug wybe | kinde vnd man | DEr hertzog stürmete die | statt gar dicke // Die stat | müren waren an eyme | ende nit sere gtt // vnd an | dem selben ende waren | […]n ort kame(n)die kala die graben drücken̋ yr iglicher hat | rischen eynen byckel in syner hant vnd bra so lange in dye müre // Das sÿe | eyn loch dar Inne gemachten // Des er die bürger Zü male sere | Dar durch gingent zü male wol zwe̅̅ manner // Sye rieffen gemeyn mit gantzem hertzen Got vnd | vnser frouwen an // Der hertzog kam | mit gewalt in die stat Vnd was | vor yne kame daz slug er alles dar | nyder // Es waren frouwen kinder | odir man // Die lude lagen in der statt | als er stochen swyn // Der hertzog le sich in der statt // Eyn partye be= | htten dye burg // Dar In florentyne | was fflorentyn was sere bedrübt Sy | sprach dicke zü yrme sne lieber sone | dü en gesiest dynen vader nu̅mer me | er ist me dan eyn Iar vs gewest were | er noch in leben // So wer er lange | wieder komen // Da mit begonde fflo heyß Zü weynen | Florentyne sprach dicke | zü yrme sone wilhelm | du liebes kint wie vnge ist es gewest | Da ich dynen vader kaufft | Ich han vmb synen willen manig vn gelyͤden wer er doch by vns bly // So hette ich es deste gedülticlich͛ | gelyeden / Dyß groß vngelug das so | lange gewert hait Also sprach ffloren dick wyder yren sone // Der hertzog | stürmete die bürg wol mit zehen duse̅t | gewappente(n)// Da mocht man manig bü gehort han // Das es in die burg | erschalle // Die in der burge waren w͛= | ten sich frischlich // Diederich der wirt | schoß mit eyme armbrüst // Der alde | Badewyn warff mit steynen herabe | Als florentyne diß gerüchte horte // Da | lieff sye vnd merge in ein kappelle // vnd | baden got vmb syn gnade // Das lewe | Zü hant müst komen // vnd sye wolde | behüden vor dem falschen hertzogen | Aber yr bedde was alle vmb suͦst Dan̅ | es ergingen viertzehen Iar Ee llewe Zü | fflorentyne kame | DEr stürme wart groß vnd | wert lang Aber es was al vmb süst // Dan die burg | was also feste // Das ir ge in dem lande nit enwas |
|| Hetten die dar Inne zü leben gehabt | Sye hetten sich nit vmb die gantze wernt | gewant / Der stryt werte byt vesper | Zÿt Ir eyn deyl blieben vff eyner wyese(n) | vor dem sloße // vnd ginge eyn port von | der burge vff das mere // Hette der her die porte dün verwarten mit eyme | schieffe // So hett er die burg vff florenty zü stnt gewonnen // Dann sye enhatte(n) | dar Inne nit Zü leben / fflorentyne ryeff | badewÿnen / Badewyn sprach florentyn | wye Radent ir das wir dn / Ich besorge | wo wir lange hie Inne belÿben / So müße(n) | wir mit großem Iamer sterben // Dann wir | han nit hie Inne wes wir dan wol bedö // Dar vmb künen wir dis sloß nit | lange behalten / ffrouwe sprach badewy̅ | Ich rade das wir In ey̅ schyeff sitzen | Vnd viel gudes dar in dün // Vnd das | wir faren war vns got gefüget Ich | hoffen wir sollen an eyn solich ende kome(n) | Das wir vor dem falschen hertzoge(n) | sicher sin // wann wir dan botschafft | vernement von lewen // So ko̅men wir | wieder alher vff myn trüwe sprach | fflorentyn das ist mir Liep Nu lassent | vns vff stunt das schieff bestellen // Daz | wir balde von hynnen ko̅men // liebe | frouwe sprach badewyn das sol syn | Da Ryeff badewyn eym schyeff man | Das er Zü fflorentynen keme // vnd | sagete badewyn dem schÿffman Ir ge alzümal // Als das der schy man gehort Er sprach ffrouwe | Dar vor en sorgent nit Ich wil | vns dis wol bestellen | DEr schieffman verzoch nit | lange // Er bereyt eyn güt | schyeff // Badewin drug | dar In viel gudes fflorenty̅ | stunt vff vor dage vnd | schickt noch diederich dem wirt // Der | eyn burgraffe was in der selben burge | Als die ko̅nigynne diederich sach // Sye | sprach diederich nu höre was Ich dir | sage Ich han mich bedacht ich wil in | eyn schieff sytzen // vnd vff dem mere | hynweg faren // Vnd sol mit mir bade von monclin // Vnd ouch merge | vnd myn son wilhelm // Dan ich besorge | Das vns an Lybezucht abe gene werde | lliebe diederich ich befelle dir diesse burg | Vnd das gantze lant mit allem zü ge // Ich weyß wol hüdest du | wol // wann lewe min hre͛ her wieder | kompt So wirt er dirs also wol lone(n) | Das alles din geschlecht da von gebesst(er) | wirt ffrouwe sprach der burgraffe | Ich wyl dyesse burg wol hüden Als | lange ich vmmer kann Ich beuelle üch | dem almechtigen gode Also sprach
[85v]diederich // Ach Liebe frouwe war wolle̅t | ir oder war wil üch Badewin füren Des | en weys ich nit sprach fflorentyn / war | vns got vnd sin liebe mütter hin füget | Da mit gesegente florentyn den burgra // Vnd ginge mit yrme son in schieff | Vnd ouch badewin vnd merge // vnd noch | eyn kamer maget mit ir // Der schieff | man rachte synen segel vff // vnd füre | hin vff das mere von dannen // Das es | der hertzog noch sin folck nye gewar wor // Diederich der burgraffe // Der sach | fflorentynen alles noch // vnd begonde | sere heyß weynen vnd sprach // Ach ffro wye synt ir als ubel dran // von des | falschen hertzogen wegen // verfluͦcht | sye der stünden // Das er ye geborn wart | Also schrey ouch florentyn // vnd kuͦste | dicke yren son vnd sprach // lyeber sone | du hast dynen vader verlorn // Den ge du nü nu̅mer me // Er düt ob got | wil sprach merge / mir anet in myme | hertzen // Er werde sich noch rechen / An | dem falschen verreder // Also clafften sye | Also lange vff dem mere // Byt das fflo eyn statt ersach // Da fragete flo den schyeff man // vnd sprach | lieber frünt was stadt ist das ich sehen | lliebe ffrouwe es ist eyn ryche statt // Aber | es wonen heyden dar Inne // Doch sint ouch | viel heymlicher crysten dar Inne / wie hey die stadt sprach fflorentyn // Er sprach | sye heysset affellern / vff myn trüwe | sprach fflorentyn Ich wil dar faren // dan̅ | ich wyl ye so verre wandeln // Das der | hertzog noch mir nit künne er faren / Ich | weyß wol wyste er mich hye zü finden | Er wurde mich balde suͦchen / liebe ffrouw | sprach Badewyn // Dar vor bedörfft ir | nit sorgen Ir sollet wol verhelet werde(n) | sye füren als lange // Das sye gein pallen͛ | kamen // fflorentyn nam wylhelm ÿren | son // An yren arme // Das selbe kint wart | darnach v̈ber die selbe statt vnd uber | das gantze lant Eyn geweldiger herre | Als ir hernoch werdent hören // Dye | ko̅nige tradt ïn dye statt // Vnd nam her in eyns richen burgers huse | Der burger Ir wirt hieß ysare // Der | wart darnach eyn güt cristen man | fflorentyn vnd yre gesinde // Blieben by | eynander dar Inne // Hye laß ich ein we von fflorentynen // Vnd sagen üch | von dem hertzogen // vnd von diederich | deme burgraffen // Der werte sich als | herlich // Das er vierzehen Iar wieder | den hertzogen kryeget // wann yme an | spyse abe ginge // vnd ye eyn͛ zum andn͛ | sprach / wir müssen dye burg vff ge // So sprach alles diederich neyn | Da vor wolle vns got behüden / Dann |
|| ich wolde viel ee hungers sterben Dan̅ | ich dem falschen hertzogen // Also viel | zu willen dede / vnd zu sinen geselle(n) | ir herren // Ich wil uch sagen was wir | dün söllen // Morn früe wollen wir vß | ryden // Geyn dem Calabrissen lande | Da her dem hertzogen spyse kompt | Bekompt vns dan vst entgein / So | müssen wir dar vmb stryden // Dann het wir noch vier wochen zu leben // So | würde der hertzog vff brechen // Dan̅ | wyst er das myn frouwe hin weg were | So bliebe er nit lenger hye // Dye andn͛ | sprachen alle // was ir vns heyssent | das wollen wir gerne dün // Da ginge(n) | sye rüwen byt an den morgen // Als | es daget da daden sye Iren harnesche | an // vnd reit diederich vß der bürge | Mit allen synen gesellen Ane ir wol ze die der burge hütten // Diederich | reyt an vnd syn gesellen yme noch // we͛ | diederich begende der meynte // Das die dem hertzogen Zü gehort // Da | kame(n)diederich engein dryssig wage(n) | mit spyse Vnd sechczig ossen Dar by | en was niema̅ der sye huͦtte dann der | hertzog hat des vor nieman sorge // Als | diederich den rat gesach // Da wart er | sere fro // Vnd sprach zü synen geselle(n) | Nu bidden ich üch // Das ir dünt was | ich üch heyssen // wir müssen die knecht | alle döden // Die diesen rat füren // Dan̅ | wo ir einer dar von kompt So weren | wir alle verraden / Nü wart yederman | des synen Das ist myn rat // Die gesel antwürten alle Das wollen wir gn͛ | dün // Da mit rantten sye zü den wagene(n) | Vnd erslügen die knechtealle / Ir ygli nam eyn geyssel in syn hant // Den | rait zü füren // Diederich fuͦre vor an dan̅ | erkonde die wege wol // Die mere kame | vor den hertzogen // Des wart er sere zor | nig // Er ließ sin busün vff blassen Vnd | wolde Die burg sturmen // Aber ee er an Zuͦ sturmen // So kame diede by die burg mit dem Rade vnd | synen gesellen alle // Als das der hertzog | gesach // Da was er bynoch rasende wor vnd ryeff synen gesellen Zuͦ / Daz | sye die profiende entschütte / lliebe frou sprach badew // Da sassen sin geselle(n) | yeder vff sin phert der furste von Ta rante ouch noch // Als das der Thor̅ | hüder gesach // Da blyese er mit syme | horn // Vnd gabe diederichen da mide zey // Das er sich ylte dann der hertzog | ylte yme noch // Als diederich den thorn | hüder horte // Da Ryeff er synen geselle̅
[86r]
Zuͦ Ir lyeben gesellen Nü lasset vns ylen
| Dann wir syn gesehen worden // Da ylte(n)
| sye als sere // Das sye in die burg kame̅̅
| E dann der hertzog dar dar kam // Da gy diederich vff die muͦre // Vnd sahe
| noch dem hertzogen // Als er den hertzoge(n)
| gesach // Da Rieff er lude Zü yme vnd sp Hre͛ von Calaber Nü kere wydder
| Geyn montluisan in die stat // Vnd bestel üch baß // Dan wir han Ratt uch no eyn Iare zu kryegen // Rydent wyder
| vmb // Dann ir hant gefellet zü dieser
| Zÿt // Als der hertzog diederich gehort
| Da Rieff er zuͦ yme vnd sprach Höre bur was ich dir sage
| ICh biede dich das du dich
| mit mir sünest Mit soliche(n)
| vor worten Das du mir ye
| fflorentynen gebest So
| wil ich dich eynen hrn͛
| machen / Als wyt dis lant ist / Vnd wil
| dir dar zu zwey güde sloß geben / vnd
| dar hundert dusent gulden Herre sprach
| der burgraffe // Es ist medann vierczehe(n)
| dage das myn ffrouwe hinweg fuͦre vnd
| nam mit Ir iren son // Vnd badewin von
| monclin vnd merge // Als das der hertzog
| von diederich gehort // Da begonde yme
| sin blüt gryseln // Vmb das daz er hort
| Lieber diederich Nü sage mir die warheyt
| Hatt Lewe von monclin noch eynen son
| Ia herre er hat eynen son der heysset
| wilhelm // Es en wart nie hubscher kint
| geborn // Vnd hat myn frouwe noch eyne(n)
| son // Der hieß herpin den stale ir eyn pyl // Als das der hertzog gehort // Da
| slug er sin heubt nieder vnd sprach Es
| ist noch war daz man saget / was eyme
| beschert ist dem kan es nit entlauffen Ich
| kan vor war vor lewen son eyme nit gene / Dan mir hat eyn schuler gesagt wie
| er es vß der swartzen kunst funden habe
| Mich sol lewen son eyn͛ erslagen Nu meynt ich ich were yme entlauffen So hatt mich eyn alt bose wyp betrogen dann sye verwerte mich das llewen son eyner doit were Hette ich sye aber ytze ich wolte sye zü stunt dun verbornen Also sprach der hertzog wyder sich selber vnd was er da sagt das wart alles war dann er wart von llewen son eyme erslagen Das enwas aber nit sin eliche sone dann es was der bastart den llewe mit des hertzogen süster hatt vnd der bastart erwarp dar noch mit syner künheyt das er eyn hertzog wart zu Calaber vnd wart yme Maria zü eyner elicher hußfrouwen Der hertzog zoch da widder hinder sich vnd sprach widder sin ritterschafft
| Ir herren Florentyne die ist hynweg Mir ist von eyme man gesagt wie das er nü eyns morgens eyn schone schieff sahen vß der bürge faren vnd hat mir da by so viel war zeychen gesaget das ich vor war weyß es ist Florentyne gewest Nu enweys ich nit wo die schoͦne zü süchen vnd wyst ich sy zuͦ finden gein sÿt Calaber da wolde ich sye gerne süchen Ich wil in alle lant speher schicken ob sye vmmer ycht noch ire mögen erfaren Mich dünckt gut das wir von der burge abe ziehen dann die wyle sÿ dar inne zü leben han so müsten wir wol nach eyn iar dar vor lygen ee wir sye möchten gewynnen Vns enhylfft keyn sturme an dieser bürge sye enist nit zü gewynnen man hüngert sy dann vß Als der furste von Tarante den hertzogen hort da sprach er Herre ir hant war dann die dye in dem sloß sint die hant vns also viel rades genomen daz sye es noch wol ein iar vor vns behalden Dar vmb raden ich das ir yederman lassent heym ziehen Der ratt gefiel yne allen wol Da fürten sye iren rait vnd iren gezug alles gar wieder hynweg vnd stiessen die stat Montluisan an das sye alzümale verbrant Als Diederich die flammen gesach da flüchte er dem hertzogen vnd sprach Ach llewe edeler herre wie sollent ir vch des grossen schaden vmmer erkobern ir hant üwer hüßfroüwe verlorn Ach du falscher hertzog das du verdampt werdest Der hertzog reyt mit syme volcke hinweg vnd da rieff der hertzog dem knechte Heinrichen der llewen son hin weg gedragen hatt Heinrich wiltu lieber by mir beliben oder wiltu lieber haben die Groß Pulle vnd Bonifant? Herre sprach er ich wil lieber die zwo stede haben vnd wil Montluisan wieder vff rüsten das ich den burgraffen dar vß kryege Vff myn trüwe sprach der hertzog dü redest wol Ich geben dir diß sloß zu lehen Da enphinge sye Heinrich zü lehen vor dem hertzogen vnd vor alle siner ritterschafft r handlung llewe gelangt nach RodißHie laß ich von dem hertzogen vnd von Diederich vnd sagen üch nü von llewen der sin vader vnd mütter süchte Er fure vff dem mere zu Constantinopel in Yndigen lant vnd ouch zü dem heyligen grabe gein Iherusalem vnd ouch gein Babilonien Er reyt als lange er vnd sin gesellen das sÿ alle sere müde würden llewe reyt als lange bitz sin gesellen alle storben an alleyn sin knecht Gerna llewe was als verre über mere geryeden daz er da wieder vmb füre mit crysten kauff lüden vnd kam vff eyn insel die hyeß Rodiß Dar oben stunt eyn burg vnd hait eyn ryese eyn schone iungffrouwe dar inne beslossen vnd hayt ir yre lant alles verwüstet vnd dar zü yren vader erslagen vnd wolde sye dannoch drengen daz sye yne müste keuffen aber sye engehaßt nye keyn man also sere Er hayt die selbe iungffrouwe beslossen in eyn torne vnd gab ir nit ander zü essen dann wasser vnd brot Die iungffrauwe was sere bedrübt