Elisabeth von Nassau-Saarbrücken: Herpin (B) im Cod. Guelf. 46 Noviss. 2°
Diplomatische Edition

Diplomatische Edition Hg. Bernd Bastert , Ursula Kundert TEI-P5 konforme Kodierung durch Hanne Grießmann , Ursula Kundert , Torsten Schaßan (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel) , Teresa Peters , Philipp Trettin (Ruhr-Universität Bochum)
[Seitenübersicht]
Ferdinand Albrecht | Hertzog zu Brunswyck Vnd | Luneburg. | Strasburg. 1669. | Vor 8 KY:
[1r]

Auff einen pfingstag hielt König Carlen in Franckreich einen offenen Hoff der was | groß Vnd herrlich Zu Paris in der Statt mitt allen seinen Lehenherren da wart auch Ottger | Von Dennmarck Vnd beÿ ihm hertzog Nÿmo auch hertzog Dietrich Von Visling Vnd der gutt hertzog | Ott da was auch heuer v(on) Langers mitt König Salmon Vnd die 12 Rath v(on) Franckreich mit Vil | Ritt(er)schafft Es waren auch da Von einem bösen geschlecht die waren große Vo(r)rätter mitt nam(m) | men Otger Vnd Gennelon sambt Clarien ihr vett(er) die doch Ihr lebtag nichts gutts gestifft | hatten der hoff ward herrlich gehaltten Vnd iedem nach seinem stand wohlgedient Der König | sahe sein Ritterschafft an Vnd hett daran ein groß wolgefallen sein hertz waz vol friden er | danckt gott heimlich in seinem hertz er im souil schöner Ritt(er)schafft Vnd(er)thänig gemacht hatt | Vnd gedacht weitter  nuhn sollen die heiden wönig frid von mir gewertig sein die wail Ich | so groß Volck Vnd(er) meinem gebiett hab Ich hoff sie sollen mir alle willig Vnd gehorsam sein | Die Weil d(er) König in dißen gedancken war Kum Clarien der falsch man der ein Verrätter | was Graff Gannelons Er sprach zum König Gnedigster herr Ihr habt eure ritt(er)schafft nicht all | hie die da lehen haben von ewerm Königreich heutt Zu tag gebrüst eüch noch ein lecker der | nie Keines gutten gegen Ewer Kön Maÿ gedacht ist gewesen Vnd Eüch in Ewern nötten nie | Zu hilff wolt Kom(m)en Vnd Zum nehsten da ihr mitt Ottger von Ruoben Kriegten war | Er auch nit Vo(r)hunden  Wer ist der Sprach König Carlen soll man mir nicht Verhellen  | Clarien sprach Gnediger Herr der ein hertz hatt als ein schalck Es ist Hertzog herpin Von Burges | Der auff Euch sovil acht als auff einen buben; Ich hörent newlich von Ihm Zu Burgus in seinem | hauß er sprach Er thett Vmb ewert willen nicht mehr dan Vmb eins buben willen ihr | laßet Ihn sein land Zu lang gebrauchen wöllet ihr mir folg͜ so solt ihr im nicht eines Sporen | werds in seinem Land laßen Fürwahr weil dem also ist sprach d(er) König so soll er bald | auß seinem hertzogthumb Vertriben werden Vnd bedanck mich geg Eüch ihr mir solch Lecker | habt angezeigt Da Clarien sein falscheit auß seinem Vergifften hertz hett auß trug sich in derselbig͜ stund zu das hertzog herpin auch Zu hoff Kam Vnd brachte sein | huußf(rau) mitt im die groß schwang͜ was Vnd woltte des Königs herrlichkeit sehen den | sie Von dem besten Vnd köstlichstem geschlecht waren so in Franckreich sein mocht | Der hertzog stund ab Von dem Palast da Kam ein schiltknecht d(er) hieß Gandion ging ihm entgeg͜ | Vnd sprach mitt lautter Stim(m) Edler hertzog Eÿlet bald hin auff den Palast den König | Carlen Erawet Eüch Zu mal sehr Clarien Von Anderlaub der falsche Mann hatt eüch geg͜ dem kö also angetrag͜ da andtwort der hertzog mitt Züchtig͜ wordten Ich Verhoff Kön Maÿ soll | wid(er) mich nicht sein hatt mich Clarien Von Anderlaub Verlog͜ so muß er sein haubt darumb | Verlihren Vnd soltt man meinen leib an den Galg͜ führen ginge damitt in Zornigem mutt | mitt ettlich͜ dem palast Zu

Der hertzog eilet dem Palast schnelliglichen Zu in großem Vnwillen Da in die Ritterschafft sahen | wurd͜ sie sehr erfrewet Vnd ging͜ ihm Vil herren entgeg͜ empfing͜ in fründlich hertzog herpin | Kont den Zorn in seinem hertz͜ num(m)er mehr Duld͜ grüßet König Carlen mitt groser reverentz | Vnd sprag Gnedigster herr Ich hab erfahren wie mich Clarien geg͜ E Kön Maÿt felschlich | Verlog͜ hatt Darumb muß er Vor aller Ritterschafft sterben Zog darmit sein schwerd auß Vnd | drat für Clarien sprach Dieb Vnd falscher Verrätt(er) du hest mich gegen dem König Verlog͜ des solttu | dein lohn empfang͜ Vnd hiebe darmitt auff Clarien Vnd Zerspilt im sein haubt Da sprung͜ Clariens | fründ Zu heuff Vnd schlug͜ alle Vff H herpin Vo(r)einten in Zu todten aber Otger v(on) Dennmarck | Hertzog Nÿmo auß Beÿern Hertzog Mille auß Engeland Vnd Otto sein sohn die 12 Rath mit ihrer | Ritterschafft Kamen all H herpin Zu hilff Es plib Kein Silber noch guldin geschirr gantz alle | Kleinot ging͜ da Zu schand͜ Ir einer schlug grewlich auff den andern Vil blutts Vergoßen ward | König Carle rufft mit lautt(er) stim(m) fahet mir den Lecker Vor meinen aug͜ der meinen Obersten | Camerknecht Vmbgebracht hett er muß gehang͜ werd͜ Vnd hilft in die gantze welt nicht ; Er ward ge | fang͜ Vnd in ein turn gefurt König Carle dret vnd(er) sein Volck Vnd sprach Drettet hind(er) sich ich Ver eüch beÿ hochster leibstraff Keiner Kein hand mehr an den anderen legt es ist Vns dißmal schad͜ | genug widerfahren also ließen die h(rau) Von einand(er) Vnd machten wid(er) frid͜ Vnder ihnnen Der König | sprach Zu seinen Fürsten H herpin hett meinen hoff geschmächt Vnd mir mein liebsten diener so ich am | hoff gehabt ermördet sein leib muß hang͜ Vor aller mannig lich Zu Montfaucon am galg͜ muß sein | fleisch geopffert werd͜ Genelon sprach herr fälschet ir ewern eid so seit ir nit werd ewer reich Zu | Regieren Nein sprach der König soll nicht geschehen Vnd sprach Zu Ottger v(on) Denmarck bestellet 4 Rott(en) | gewapneter leütt Vnd gehet mitt H herpin Vff die Matten er mitt Kainer gewalt errett werde

[1v]

Gnediger Herr sprach Otger ihr habt es an mir recht angehaben hertzog herpin ist mein | Mag meiner frundschafft soll er nicht enperen Ich weiß Keinen Fürsten biß an gesaltz͜ | Meer Vnd Jenseit des meers biß in Galilea thet er hertzog Herpin ein leid Ich woltt es im | Vergeltten ehe Jahr herumb Kem Der hertzog soll nit Jemerlich sterben dieweil er souil | gutter freund an ewerem hoff hett Auff mein trew sprach d(er) König seinen tod hab Ich | Ihm geschworen Vnd woltte den schwur Vmb groß geltt nit brechen

Von Franckreich kamen die Zwolff Räth zu dem König Vnd brachten Hertzog Herpins | Haußf(rau) mit ihnenn als sie für den König Kum fiel sie in ein ohnmacht Zu seinen füßen Vnd | staltte sich so erbärmlich deßgleichen nie geseh͜ ward als sie wid(er) zu ihr selber Kum sprach sie | O Edler König Vnd Gnediger herr heißet mich auch töten mit meinem herren dan Ich will Kein | tag leben ohn den from(m)en hertzog͜ Da sprach Nÿmo der nie böses gedacht hett wid(er) den König | Gnediger herr es ist ein Jämmerlich Ding ihr hertzog Herpin toten wöllen Vor allen fürsten | Herr bedencket Eüch doch Er ist meiner schwester sohn in franckreich geboren Vnd d(er) besten Ritt(er) einer | Er Kan also nitt er sterben Dareuff wöllet ihr Eüch bedencken er soll nit also sterben Samer | Gott der alle ding erschaffen hatt wo ihr in tödtet so wöllen Ich Vnd mSeine fründ eüch auß | dem Königreich Vertreiben ich woltt nicht morgen auff Eweren Palast Kom(m)en wan ihr | den Hertzog hencken heist als einen Dieb Beÿ Gott sprach Carle Ich hab wönig gewaltt soll Ich | Vmb einen mann souil betrübnuß haben So binn Ich nicht werd ich die Cron von Franckreich | tragen soll soll ich nit meinen muttwillen treiben mit einem falschen Mörder? Nÿmo sprach | Gnediger herr so nem(m)et im doch nicht leben sondern Vertreiben in auß Franckreich das Er nim darein Kom(m)e  Die hertzogin sprach Ach Gnediger herr Ich bitt Eüch ihr wöllen dem Fürsten | Nÿmo folgen Vnd meinen Herren beÿ dem leben erhaltten Ich will Euch schweren auff | mein trew wir Wöllen so weit auß Franckreich gehen Ihr Von Vnserm Keinem nim(m)ermer | nichts erfahren sollet Vnd an ein solch ort begeben da wir leben erhaltt(en) Vnd Gott für Eüch | Vnd Ewer geschlecht bitten König Carlen ward sein hertz beweget sprach Edle fraw Voll Zücht(en) | es ist so Vil trew in Ewer hertz gepflantzet der sollet ihr beide genießen Vmb solcher gelübd | sollen ihr Vnd Ewer haußwirt auß gantz Franckreich Veriaget Vnd mir all Ewer land heimfallen | ihr fürbas Keins hellers wert daruon haben sollen Da sie höhret fiel sie auff ihre Kneÿ | Vber des Königs füße Vnd Küßete sie Im Der König sprach Gehe hin Weib sehe Ich Eüch | mehr in meinem Königreich so seit ihr des tods  Also ging sie schnell hinweg Der hertzog ward | auch außgelaßen Vnd Von seinen freunden beleittet die Zwolff Rath sagten ihm sie mitt dem | König gedingt hett(en) er sein lebenlang nim(m)ermer in Franckreich noch in sein eig͜ land Kom(m)en | soll solches hatt Ewer haußf(rau) dem König auch gelobet Der hertzog fing sehr an Zu Weinen | Vnd ein ieden besond(er) Von seinen freünd͜ Zu Küßen sprechend Ô wehe mir des Jämerlichen | scheidens sollen wir Vnser geschlecht Vo(r)laßen Vnd geth mein haußf(rau) groß mitt einem Kind bescheret | Vns dan Gott einen Sohn so will Ich in Eüch schicken Vnd bitt Eüch im Zu helffen Ach sprach | Otger  wir Können in nicht ErKennen d(er) hertzog sprach Ich will Euch sagen Wie Ihr in sollet | ErKennen Es ist Ein horn Zu Burges in meinem gewölbten Saal da ist Kein mensch sein | lebtag nie fund͜ worden der horn blaß(t)en fe mag er seÿ dan ein Rechter Erb Zu Burges in | Berri Kombt iemand d(er) horn bleßt so möget ir in für meinen sohn er Kennen Da die 12 | Rath solches Vernom(m)en Verwunderten sie sich dißer red Warens auch eingedenck bißsolang | Lew in Burges in Land Zu Berri Kam wie man weitters hernach Vo(r)em(m)en wirt

Große be Küm(m)ernuß hatt H herpin er so ellendig Von seinen freind͜ must scheid͜ H Nÿmo ihr Vett(er) | nam Vrlaub Von ihnen er sahr sie darnach nim(m)ermehr alle fürsten Vnd herren Ritten wider Von | dannen in ihr land die waren sehr traurig Vmb des hertzogen willen hertzog herpin Ritt beÿ der nacht | hinweg durch land Berri Vnd entbot seim Ambtman Zu Burges er werd in nim(m)ermehr sehen | Weil ihm König Carlen sein land Verbott(en) nim(m)er Zu besitz͜ Seine Vndersaßen waren derhalben | sehr betrüebt Vnd wusten nicht die Vrsach wz mitt ihrem herren Vorgang͜ König Carle nam | hertzogtumb mitt gewalt ein Vnd beschwert den gemeinen mann sehr mitt Zinsen Vnd großer | aufflag bis Vber ettlich Zeit Lew hertzog herpins sohn land wid(er) ein nahm | Der hertzog Vnd die hertzogin Ritten in großer beKüm(m)ernuß als sie an ihr land Vnd gutte freind | Gedachlen in solchem hertzleid Ritten sie fürbaß Vnd Kumen nahe beÿ Florentz in einen | großen Vngeheüren dicKen wald der war Zehen Meil lang darin Vil böser mörder die | begegneten hertzog herpin Vnd seinen gesellen Vnd lieffen sie an aber der from(m)e hertzog | wehret sich frischlich der Mörder aber waren Zuuil dan als Sprichwort laüttet Vil hunde | Sind des Haßen tod; | also geschehe es da auch dan Jme wurden alle seine gesellen erschlagen Vnd auch gutt soer | beÿ im hett ward im alles genom(m)en der hertzog Vnd sein haußf(rau) entrunnen blößlich von | den Mördern sie sprach Ach hilff Gott wie geth es Vns aber so Vbel Wan es einem Mann | anhebet Zu Vnglücken so wirt es von tag Zu tag ärger mitt im Deßgleich͜ war Hertzog herpin | auch beKüm(m)ert aber sein haußf(rau) tröstet in alweg Vnd sprach Edler herr laßet Euer Clag͜ sein Es ist Vns | beßer dan wir Vmb Vnser leben Kom(m)en Es ist niemand so Kranck auff Erd͜ er wolt gern dem tod enpflieh͜ | Dan armut dringet zu stelen | No .1.

[2r] ||

Dann armüt dringet zu stelen / Wer ferre | springen sol der müß hinder sich gene | Karle von Franckrich den wir nit sere liep | sollen han/ Der swüre nü das sin zwoilff | rede horten/ Ir müssent sterben da von en | konnent ir nit kommen / wir müssen vns | furbas vßwenig syme konnigrich erne / wolde got das ich genesen were / So | wolde ich viel gewynnen mit stein dragen | Das ich broit gewonde / myn kint zü er | ziegen / vnd das Leben da mÿde zu behal / So vns nieman enkennet / Do mus wir erbeyden / wir müssen vns ye | vnde͛stene Zu generen / Dann es ist gotz | verhencknisse / Das vns vnser güt geno ist / wir sollent es gedultenclich vnd | williclich lyden / Hat er vns ycht genome̅ | Er möchte es vns zwifeltig wiedergebe̅ | wir wöllen vns gode befellen / dwÿle ich | Leben / So sol ich nüst begern / Dann als | gots wille ist / vnd er mir zu füget / Da | der hertzoge das von ir horte / syn farbe | wart sich verwandeln / Er wart an syn | wip gedencken / me dann er vor hatte | gedanne / Dürch den walt sy gingen | Got wolle sy behüden / durch breme | vnd dorne / vnd da es aller dickeste was | Das yne weder schüwe noch hoisen ane | belieben / Der hertzoge begonde zü syn͛ | Hußfrouwen zü sprechen Ffrouwe ich | mochte uch des wol zu den heiligen | sweren / mir were vil Lieber / Das mö ir mir vor war gelauben / Das mir | der konnig von franckrich / das leben | hette geno̅men / Dan̅ ich uch also sol sehe̅ | bedrüpniße •lyden / Ich weyß vor war | myʼn hertz brichet / mir noch in myme | lybe vor leyde / Da wart die frouwe | bedrüpliche schrien / vnder eyme eyche̅ | baüme Rüget er / Da kame •der frouwe̅ | ein we / Das sye sere lude kreysch / Sy | sprach  maria godes muͦder / kom(m)e mir | zu helffen  / vnd sprach zü yrme hrn͛ |  Herre Ich versehe mich mit gotz hulffe | ein kint geberen /  Ffrouwe sprach der | hertzog /  Das bedrubet mir myn hertze | Es en ist hie keyn frouwe / die üch da zu | helffen möge / oder keynerley das uch | trösten mag /  Hr͛e sprach sye ir müßt | hinweg / Ir enhant nit ferre vor den | walt hin vß obe ir ergen eyniche fro | uwe mögent finden / Lieber herre ylet

||

üch snelleclich / Ich wil myn we Lyden | Also geduldeclich ich kann / Da schied sich | der hertzog balde von dannen / Er was | aber nit ferre das gleubt vor war daz | got der frouwen eynen schonen sone | beschert hat / vff des kindes rechter | achsel / das ist war / stunt ein Rot crütze | Das er sach die frouwe / Danam sy ir | kint vnd halsete vnd küste is / Vnd reyß | ein stuck abe von Irem sÿden Rock den | sy an hatte / vnd wickelte das Kint dar | Inne / Sÿ sag das es ein son was / vnd | lobet got von gantzem Hertzen / Sy sp du Rechter erbe von Bourges / wie | bist du so gar enterbet / Got wolle dir | narunge bescheren / vnd dinen Lip behüden | Hie ging Hertzog Herpin von siner frauwen eyn | frauwe zu suchen Ir in Iren noden zuhelffen In | des gelag sie eyns Iongen sons vnd da kamen dry | mörder vnd forten sie Hienweg

| f der seben zÿt als die | frouwe also lag kame(n) | dry mörder zu ir Da | sye die edele frouwe | sahen schöne vnd wyße | Eyner sprach zu(m)

[2v]

die frouwe müssen wir stelen / wir wol sÿ wol sere düre verkeuffen / Sy hü vff die hertzogynne vff ein phert / | Die frouwe wart mit luder stymme kry / Sÿ sprach ir Lieben herren las mich durch godes willen rüwen | Ich bin aller erst eins Kindes genesen | Das mögent ir wol hie vor üch sehe̅ | Ligen / Sy sprachen gedorret ir ouch dar | wieder sagen / wir wollen üch anders | war füren / Da Ir Rugen solle̅t / hie kun wir üch nit gewarten /noch hande gedün / Ach lieben Herren lass•t / | mich alhie lygen / wölt ir ye das ich | mit uch riden / So gebent ir myn sone | Das er nit hungers sterbe / Vnd von | den wylden dyeren nit verderbe Sy | sprachent das geswigent frouwe / Wer | eyn Jung kint hat der müß es ziehen | vnd handelen / Das ist böse kauffmans | schatz / Es sol sich nÿemen vnder wy / Sy dunt nummer anders dann | schryen vnd krÿschen / verflucht sye | dem der sich des vnder windet / vnd | wer es vff hebet der müsse zu breste̅ | Da die frouwe das horte / Sy viel in o zehen werbe vff eÿn ander | Sy konde sich nit getrösten / Die diebe | furtten die frouwe hinweg / Got gebe | yne ewigen flüch / Durch den grüse= | lich͛walt / Das we die frouwe da leyt/ | Das mochte nieman gesagen

|| Wie vier wuntschel frauwen kamen in den walt | vnd fonden daz kynt vnd ir ygklich gab ym ey̅ wu̅tschel

| e wil ich ein wyle | von der frouwen | lassen / vnd wil üch | sagen von dem kind | dem got helffen | wolde / Da kamen | vier fien / das sint/ | wunschel frouwen Sy sahen an das | kint / vnd begonden es vff wickelen | Sy sahen das crütz Rot vnd clar / Die | eyne sprach ich wil dem kinde geben | ein groß riche gabe / Das es wieder | vff kommet / Ich wil das es nit sol er | stochen / oder erslagen werden In key̅ | stryde da sin lip hin kompt / vnd das | yne keyn diere geschedigen möge Ffro sprach orian / Das kint mag ich | wol liep han / Ich wil yme ouch eyne | gabe geben / Das man yne vörche Ich | wil das er der künesto werde / Der vff | ertrich lebe/ Dye drytte ffrouwe sprach

[3r]

snellich  Ich wil ee dann er in ere styge | Das er habe vil pin vnd armüt / Mer die vierde frouwe wart bedrübet | Sv sprach frouwe was ziegent ir das | arme kint ir hant yme eyn böse gabe | geben / Ich wil das kint ee üwer wonsch | vor sich gee eyn konnigrich sol regiere̅ | Vnd sol eyn kron vff syme heubet han | Die sol clare lüchten / Da schieden die | frouwen hinweg vnd liessen das kint | lygen Also das sye es daraffter nu̅me | berürten / Da kam eyn lewynne dürch | den walt gegangen / Als balde sye das | kint sach / Sye begonde zü yme nehen | Wie eyn Lewynne das kint fant vnd drugk | is in ir hole vnd seugt is biß an den vierde(n)dag

| e grosse wilde le durch den | walt gieng / Als | balde sye das kint | sach / So ylete sye | zü yme / Sye dede | yme keyn leyt sy | begonde es zu lecken / Sye nam es in

|| yre zene / vnd drüg es durch den walt | Sy brochte es vor ir hoele / vnd stieß | es dar Inne / vier dage seugete sy es | mit yrer mylch / Hie lassen ich von dem | kinde vnd sagen wieder von dem vader | der durch den walt ging eyn frouwe sü Syner frouwen in iren nöden | helffen salt / Er ging so lange •dar Inne | bitz er verirete / Mit grosser node kam | er wieder / Da er vß gangen was / da | er syn huß frouwe gelassen hatte / Die yme | hertzlichen liep was / Er ginge also | lange das er den eychen baume fant | Den hat er gezeychent / Aber er enfant | weder huß frouwe noch kint / Des begon – | der er sere erschrecken / Da mag yederma̅ | prüben Das es yme leyt was / Er | schrey vnd süffczet / manchen slag er | yme gap / Das daz rode blüt vff die | erde floß / Es wante an eyme cleynen | Das er sich selber gedöt hette / Er sprach | mit luder stymmen / Ach got/ wie sol es | mir nü ergan Es gaß oder gedranck | nie bedrübter man / Ich was eyns ein | Hertzog in berry / Nu han ich weder golt | noch silber vnd fasten ouch / Min huß han ich auch vorlorn / Die vmb | mÿnen willen ließ Ere vnd herschafft/ | vnd liebde Die sye zu mir Hatte Ach | Amich des Iemerlichen scheydens des wir | gescheyden sint / Ach frouwe wo syt ir | nü / wer sol mich nü trösten / Maria go müder / ich besorge / Das ich mich sel döde / Da slug er sich mit sÿner füste | Das er vff die erde viel / wol zwo stu der Hertzog da lag / von grossem | Iamer den er da hat / Er clagete Iemer syn hußfrouwe / Die er sere liep hat / Er beleip den gantzen dag da / vnd | die nacht / dar zu das er nit •dannen en | schiet / In der nacht wart ein grüwelichs | weder von donnern vnd blicken Is nye | geließ bitz an den dag Ich gleube das | der düffel die nacht in dem walde ginge | Is were nit / wonder das kein baum (wer) bliebe̅ | Stende / Dann maniche grosse wurtzel das | vnder vff gekart wart / Do wart hertz Herpin er fert / Er machte manig | crütze vor sich / Er steyge vff den eychen | baum / Da sag er berren affen vnd lewe̅ | eyns lieff hin das ander lieff her hyrtze | hynnen vnd wolffe / Da wart eyn grosse

[3v]

Da wart eyn grosse geschrey vnder den dye / Da der hertzog das gesach / Er Rieff got | an Er sprach  hymelischer vader / wie get | es mir so clegelich / Ach edele hertzogyn̅e | wie manig schönheit an uch was / Ich | besorgen die diere hant uch gessen Got | sy uwer selen barmhertzig /Da ich von | uch schiet /wie manig groß we hatten ir | Ich fochten mich das got / mich des dodes | Schuldige / Also gedachte hertzog Herpin | die gantze nacht / von syme schrecken vnd | Lyden/ Da was nieman der yne troste / Da | er den dag er sach / Da stunt er vo̅ deme | baum herabe / vnd ging durch den wylden | walt / Also lange das er daz felt sag / Da | trat er vß dem walde vff die slechte | wer yme begegente Den fragete er noch | syner hußfrouwen / Aber nieman konde | yme da von keyn warheit gesagen / Zu | der stat Florencie(n)name er den weg Ey̅ | cleyn wiele wil ich hertzog herpin geswi / vnd so es zÿt ist wil ich vorbas von | yme sagen Ich wil uch sagen von dem kind | das die lewy̅ne vier tage in d(er)holen zoch | Wie eyn Riter hieß badwin Iaget vff den vierten dag In | dem walde vnd fant daz kint by der lewyn̅e in der holen vnd | name mit yme vnd det is deuffen vnd lewe nennen

|| f den vierden dag / | Jaget ein Ritter vo̅ | Lamparten / Er hat | by Florencien er ey̅ | schone burg lygen | vnd starck als sye | in lamparten was | Nahe bÿ dem selben walde lag das sloß | vff eyme hohen felse / Der Ritter Reit | durch den walt / Syn Jage honde vnd | winde lieffen mit yme / Got wolde das | er den dag •abeture fant / Er fant die lewin | die des kindes warte / Sy sprange yme ent- | geigen •yne zu zurryssen / Aber die Honde | die vmb yne lieffen beschutten yne / vnd | sprongen gein der lewynne(n)/ Das sÿ von | grym¯e schumete / Des hrn͛ knechtedrunge̅ | vff die lewynne / Da das die lewynne | sach / Sy begonde zu dringen / Da lieff sy | snelliclich zu ir Hoelen / Der hre͛ vnd | sin knechte folgeten ir alles nach / Sye | sahen die hüle da sy Inn ginge / der Ritt(er) | Rieff mit luder stymme  Ir hrn͛ gent/ | furbas / Vnd besehent/ was in der hülen | sye / Aber yrgen eyn Ionger Lewe da we͛ | den ich züge / Sy sprachen herre gerne | Die knechte gingen in die hüle / Als bald | sy dar Inne kamen / Da sahen sy ein cley̅ | kint dar Inne Ligen / Da wurden sy sere | erfert vnd der Ritter selber begonde | sich zü senen yne name grosse wonder | Da er das kint gesach / Also clein vnd | Jung mit solichem wesen / Er sprach | zu synen knechten mit luder stymme |  Bringet mir das kint das heyß ich üch | Sy holten das kint vsser der hoelen | Da begonde die lewynne mit grosser | | stymme bru̅men vmb das selbe kint daz | ir genomen wart / Das ertrich begonde | sÿ kratzen mit yren clauwen / Große | Jamer vnd leyt stalt das diere da | e lewynne stalte | groß Jamer vnd leyt | vmb das kint / das | ir genomen wart | Sy viel vff die erde | vnd vff den weg | Da sprach der ritt(er) |  So mir sante Marty̅ | Ich gesehe ein grosses wonder in der | starcken lewy̅ne / Die sich vmb des kindes | willen so bedrüplichen stellet Ich sehen

[4r]

des weysen eyn Rot crütz // So mir der got | der win vsser wasser machte sprach der | Ritter Das kint ist kom(m)en von hohem | geslechte Es ist eins konnigs oder eins | Hertzogen oder sust eins fursten kint Man | hat es in den walt ver stolen gedragen /vff | das man die müder zu schanden mochte | bringen So mir der lebendige got / das | kint wil ich dragen in mynen pallas vnd | wil yme zu stunt ein amme dün süchen | Kan ich es gefügen es sal keynen bresten | lyden / Er reyt vß dem walde vnd geda an das kint / wie es dar were kom // Die lewynne ginge yme alles noch | vnd kreysche gar lude / Der Ritter hieß | man solde ir kein leyt dün vmb des kin willen / Das sÿ liep hatte / Der Ritter | Reyt des morgens so lange / Das er vnd | sin gesellen in die burg kamen / Die selbe | burg hieß Munclin / vnd der hre͛ der da | was hieß badewin / Er hatte nit wybes | noch kinde/ syn wyp was yme dot / Das | kint ließe er zu stunt deuffen / Mit Rade | der synen / Sy hiessen das kint lewe vmb | der lewynne willen / Er zog das kint in | der burg menlich clein vnd groß nante̅ | es lewe | s gedauffte kint hieß | lewe / vmb der lewy̅ | nen willen / Die es | erzogen hat Ir hern͛ | dye lewy̅ne da ich ytzunt | von sage / Sy was | eyn lewynne oder | er hieß Lewe vmb des willen das sich | das liet deste bas Ryme / So sagt vns die | kronick / Do vß ich diß genomen han Daz | die lewynne starp von leyde vmb des | kindes willen / Badewin von monclin zoch | den knaben / Er bestalt yme megde die sin | wol warten / von syner müder wil ich nü | sagen / Die die morder hatten / Da sy gene was kein schoner mensche was nye | gesehen / Sy was vil wisser dann eyn | schne / Sy en was nit dan funff vnd | zwentzig Iar alt / Als man beschrieben | findt / wil yeman wissen was ich sage | Der findt zu bourges in berry die warheit | vff dem pallas / Es ist da gemacht mit | kopper vnd messen / Zu sante dionisy fin man in der kronicke / Das der selbe le da ich ytzunt/ von sage hielt cristen | glauben vffricht Sint konnig karle lebet

|| dann in der selben zÿt was eyn falscher | Cumba er hyeß der yne in gefencknisse | lachte / Manichen guden Ritter vnd Kne von franckrich / Er kunde nit er ster- | ben von keynerley sachen / Dann von | Lewen von Bürges Den Ine erdöte / Hie | hebet an eyn hystorie / von zweyen kemp | gesellen / Aber ich wil ytzunt da von | lassen vnd wil von lewen moyder sa- | gen der schonen frouwen / Die die bösen | morder/ Den es nit vnuergolden blibe | fürten lange durch hecken vnd walt In | dem walde funden die bösen einen scho bornen / Dar vff rügeten die drye | bösen morder / Der meister vnder den dryen | Wie sich die dry morder Zweyen worden vmb der | Hertzogynne(n)willen vnd erslugen sich daz sie alle | dry storben

| r meyster vnder | den dryen / der hieß | Samson / Er sprach | zu synen gesellen | mit luder stymme |  Ir herren ich han | grosse begirde das

[4v]

ich mit dieser frouwen mynen willen | dryben / Ich wil mynen willen mit ir | dryben / Da antwert yme der eyne / Der | Hieß clarion /  Meister dar zu ensollet | ir ye der erste nit sin / Ich fant sy zu | erste / dar vmb ist mögelich / Das sy my̅ | alleyn sy ane gesellen / Ich wil üch | das oberste cleyt geben / vnd mÿn ander | geselle sol den beltz haben / Den sol er sy frouwen geben / Sich da mit zü cle / vnd ich wil die frouwe han es | sy uch liep oder leyt / Ich wil bulschafft | mit ir Haben Ane boßheit / Da das der | meister hort es en düchte yne nit güt | Von grossem zorn schalt er yne eynen | büben Clarion zoch vß sin messer Das | wol sneÿt / Er begonde synen meister | zu treffen durch magen vnd hertz / Das | er dot bleyff / Da der drytte das sach / Er | sprach zu Clarion /  Hore was ich dir | sage / wir sint alhie alleyne / v̅bdisse | Jongfrouwe müssen wir stryden / Entwe du müst sy mit dem swert behal / oder du must sye mir lassen / Ich | wieder sagen dir mit gode / vnd mit sy- | me heyligen namen / were dich wan̅e | ich han die gewere gereyde in der hant | Da zoch iglicher sin swert / Das yme | an syner sÿtten hinck Manichen grossen | streich gab ir eyner dem andern / Einer | hiewe dem andern beyne vnd versen | abe / Die frouwe gesach zu Ihesum sy | ane Rieff / Das sy sich beÿde erslügen | Also gedachte die edele frouwe / Ir hertze | gedachte aber an yren herren / vnd | an ire kleyn kint / Die hertzogin was | zuchtig vnd hoch geborn / Sy sag die | gesellen stryden / vnd bat ihesum cristu¯ | Das ir einer den andern erstech ee ves zÿt / Das ergienge an yne als die | schriefft sagt / Sÿ slugen sy sich so sere | mit yren swerten / Das sy bede so in a | macht wurden / Von dem blüde das vß | yrme libe floß vff die erde / Das yne | ire hertze brachen

||

Wie die hertzogy̅ne der morder eynen vßzog vnd | dett sin kleider an vnd ging in ma̅s gestalt hinweg


die frouwe das | sag ir hertze wart | erfrouwet Hörent | wie sy gedacht die | edel hertzogynne | Sy ginge bÿ der mor eynen / Der dot | was / Eynen Rock sÿ yme vß zoch / vnd | dede yne ane / Da was sÿ gecleyt als | ein man / Eyn swerte gurte sÿ an yre | sÿtte / Sy trat vff den pait in fremde | lant / Sy bat got der an dem crutze stunde | Das er yren herren wölde behüden Vn̅ | yren Iongen son / Das yne keynerley | diere verderbet / Sy schrey dick vnd | viel / vnd clagete sich Iemerlich / Da | sy alleyne was / Sy kreysche mit Luder | stymme /  Ich Arme vnd vnseliges wip | Etwann wart mir erlichen gedienet | nu bin ich so vnselig / Das myn cleyt | verwandelt ist / Ach du edeler Hertzog

[5r]

„Ach Edler hertzog ich sehn dich num(m)er sie beth Gott für in Vnd ihr Kind so sie Vnd͜ ein em Eichbaum imWald | hett lig͜ laß͜ damitt es nicht Von wilden thieren beschädigt ward sie Zog Vnd Kam Zu einem Dorff | ging in wirtsheuß wie ein Mann Darinn nu waren ettlich Bauren die fraß͜ Vnd Saufthen Vo(r)meinten | es war ein man fragten sie woher sie Kem Die gutt hertzogin andwort Sie Kom(m)e auß dißem Vn Wald hett ihren brud(er) Verlohren d(er) ein Kindlin beÿ im gehebt seÿ dreiy Tag Vnd nacht | darin geleg͜ Der ein baur sprach wid(er) sin freünd es sind ettlich tag gewes͜ Vergangen da ist ein Mann | hie gewes͜ d(er) wz wol beKleidet Vnd fragt Vns ob wir nicht ein fraw sambt einem Kind gesehen | die hette er auch Verlohren Vnd gehub sich Ubel da fragt sie die Bauren weitt(er) ob er sich nit etwan | laßen hören wo er hinauß hett wöllen Zih͜ od(er) wo er seinen Weg hette hingenom(m)en Da sagt | der ein Baur nichts sonderlichs hab Ich Von ihm Vostand͜ aber doch ließ er sich ein wönig mercken | er Zum H Grab nach Jerusalem Zih͜ woltte wo er aber hin Zog͜ ist Kan ich nicht wißen hab in auch | nicht frag͜ mög͜ weil er so betrübt war Die hertzogin gedacht sie Wöll den nechsten weg auff | paris nem(m)en sie mög Vber meer Kom(m)en | Nach langem Reißen war sie sehr müed Vnd fand ein groß schiff am gestad Vnd fragt den patron wa | er hin fahren wolle D(er) selb sagt sein Reiß were auff Jerusalem Zum H grab wan sie gutt(en) wind | hetten Die hertzogin in mans Kleidern geb dem patron ettlich geltt sie mitfahren wolt Den tag | pliben sie noch haltten des morgens fuhren sie Von land Vnd hetten ettlich tag gutt wetter Vff | ein Zeit in d(er) Nach Kam ein groß Sturmwett(er) sie sich ihres Vnd(er)gangs besorgt(en) Die Bilger Vnd hertzogin | fielen auff ihre Kniÿ Vnd rufften Gott an er in gnedig were Entslich als sie ettlich tag Vngestüm | erlitten Kamen sie ans land Hispanion dahin sie d(er) sind Vo(r)worffen Zu einer Statt die hieß tolet | Die hertzogin ging auß dem schiff in die Statt Vnd drat darin herumb als ein Junger Mann die Zu beseh͜ | Sie ging in des Königs hoff Vnd fragt nach dem Kuchenmeister der nam sie für ein Kuchen buben | An Vnd meint nit anders den es were ein Mann sie war fertig alle ding Zuuerichten wz | man sie hieß in aller arbeit darumb sie Vom hoffgesind sehr geliebet ward sie ging nicht müßig den | gantz͜ tag nachts aber gedacht sie an ihren Lieben herren Vnd Kind In des Königs hoff war ein | schön fruwen Zim(m)er Vnd d(er) König hatt ein schöne tocht(er) hieß Florie die fragt gesindt wo doch dißer | Diener her ware aber niemand Kont es ihr sag͜ Vnd sie gewan in sehr lieb Einsmals schickt sie | nach ihm Vnd fragte sie wes glaubens sie Wer Vnd wo er daheim were Die hertzogin stundeda wie | ein Mann Vnd sagt  Edle Königin Franckreich ist mein Vatterland bin willens gewes͜ nach Jerusa Zu schiffen da hatt mich der Wind hieher in diß Land Vo(r)worffen als hab ich die andern Bilger fahren | laßen Vnd hatt mich Ewer Kuchenmeister auff genom(m)en in d(er) Kuch͜ Zu dienen wie ich bißher fleißig | Versehen von Hertzog Herpin wie er für ein Apteÿ Kam | Der fromme Hertzog herpin hatte wönig Zehrung mehr wie er vͮ Florentz Zog Kam er Zu einer Apteÿ | Vnd wz fast hungerig er bat den portner Vmb ein stuck brot der im ein schnöde and wortgab Vnd | Sprach  Lieber freind ich hab Keinen befehle Von meinem herren ich ied(er)man geben soll VerZihet | ein weil ich will es meinem h(rau)nn Zeig͜ Da der Apt Kum Kandte er als bald hertzog Herpin den | er offt Zu Burges in seinem land ge sehen Er sprach  Edler hertzog wie Kombt ir allein ohne gesell in land es wirdt nicht recht gehen nam in beÿ der hand Vnd fürt In Ins Closter Vnd | thett im groß Ehr an mitt eßen Vnd drincken Vnd anderer wartung Der hertzog er Zehlet im | alles wie er deß Landes Verwisen wie im die Mörd(er) sein diener Vmbgebracht sein baarschafft | genom(m)en Wie er sein haußf(rau) sambt Dem Kindlin Verlohren Wie er nach einer hebam(m)en gang͜ | Vnd hub‘ ich nicht eines hellers werth Der Apt sprach Gnediger herr ihr sollet nicht Zweifflen hab | ich einem heller er soll halb Ewer sein all mein gold Vnd silber stell Ich in ewern gewaltt wolt | ihr Von dannen od(er) woltt ir hie pleiben Ich Riette eüch aber Weil Ihr Ewer haußf(rau) Verlohren | beÿ mir Zu pleiben   Herr sprach d(er) hertzog Ich bedanck mich eweres gutten willens Vnd will | eüch mein meinung nit Verhaltten Ich will in dißen Wald gehen Vnd ein Beckard wird͜ | Vnd will für alle die bitten Die Vmb meinet Willen Verdorben sein  Herr sprach | der Apt  dar Zu wöll Eüch Gott helffen wollet ir aber hie in dißer Apteÿ pleiben | so steths Zu eüch dan ir soltts be ßer haben Dan der anderen brüder Keiner  | Da sprach der Hertzog  Ich will es nicht thun sondern Ich Will meinen Vorigen | Wordten nachKom(m)en Da der Apt solchen Ernst Von Ihm sahe warer auch | bewegt Vnd sprach Zum hertzog͜  Edler hertzog die weil Ihr Gott wohl ge so will ich forthin eüch geselschafft leisten Vnd will Eüch nim(m)ermehr | Verlaßen dieweil Jch leb; Also nam der Apt Vrlaub Von seinen brüdernn | Vnd dem gantzen Conuent Vnd namen nicht eines hellers wert mitt ihnen | Sondern wa sie durch Zogen hieschen sie allmußen Vmb Gottes Willen | Also Kumen sie anderthalb meilen Wegs Jehnseit Rohm in einen Wald da bawten | sie ein hüttlin Vnd hieltten gar ein strenges leben Wurtzel Vnd Kreütter war Ihn | Speiß Vnd grobe Kleider damitt Vertriben sie manchen tag ihr leben auch buth der | Hertzog fleißig für sein Weib Vnd Kind die er Verlohren hatt weren sie anders | in leben weren sie aber tod ihnen Gott wollte Barmhertzig sein also | wöllen wir hie Von den he Zwen heiligen mannen laßen

Vnd sagen Von dem | Jungen Kind Lewen

[5v]

Wie Lew Das Kind aufferZogen ward | Großer Leid trug hertzog herpin Vnd sein liebe haußf(rau) Vmb ihren sohn aber sie wüsten nit es | Im so wol ging der gutt alt Ritter Baldewin hett den Knaben sehr lieb d(er) schon Zimlich groß wz | word͜ alle ding fleißig zu lehren mitt spring͜ ring͜ fechten schachZebel Zih͜ steinstoßen turniren | Vnd alles was solchen Knaben Zim(m)et Vnd gebuhret; Auch ward er beflißen dreÿerleÿ sprach͜ | Zu reden Latinisch Welsch Vnd Frantzösisch darumb d(er) from Ritter Balduin groß gefallen | Hett wan Lew ettwz Von seinem herren begeret der in steths Vatter hieß so wards ihm Von | stund an gegeben in sond(er)heit trib Lew großen pracht dan er hielet allweg ein Roß oder | Zwentzig am Barren darZu starcke diener die alle wol bekleidet musten sein alldieweil | d(er) altte Ritt(er) Baldowin geltt hett so was da nichts gesparet Keinem turnier wo es nur gehalt(en) | mocht wird͜ plib er daheim steths hieltt er sich beÿ den großen herren in sond(er)heit beÿ denen die | Von großem geschlecht waren Welche die dapffersten Vnd Ritterlichsten thatt(en) hett(en) begang͜ in | Turniren od(er) Kriegen da woltt er als/uch nit solche sach͜ helffen Vollbring͜ Wie nuhn der Köstliche pracht | ettliche Jahr gewehret schier Kein geltt mehr Verhund͜ wars Vnd iederman Kam Vnd begert be Zuͦ sein als Sattler Sporer Roßkem schuhmacher wirdt ohn schneid(er) Vnd Tuchgewänder | welche mit groß͜ Summen Kamen gezog͜ Vnd forderten geltt Lew Ver Zehrt hatt  Ach sprach | der Ritter Zzu einer Vnglücksellig͜ stund hab Ich Lewen im Wald fund͜ den ich muß alles | mein land Vmb meins fündlings willen Ver Keuffen also beclagt sich der from(m)e Vnd gutte | Ritter Vmb Lewens willen d(er) hatt ein große Sum(m)en geltts auß Zehlet er Burg Statt Vnd | Land Versetzen must auff er die schuldner beZalet Darnach nit lang Kumen ir aber wol | beÿ dreÿßig die im alle Von Lewen weg͜ geltt hieschen Da Sprach Baldowin Jhr herren Ich | hab weder heller noch pfennig Vnd Vermag gar nichts mehr hab auch Kein gutte freünd mehr | die mir lihen wöllen ich bitt Eüch fleißig habt gedultt mitt mir Vnd borget meinem Sohn | nim(m)er dan er hatt bößlich an mir gefahren Vnd mich Zu einem armen mann gemacht | Die schuldner ging͜ Wider Von dem altten Ritter Vnd beschloß͜ sich mitteinander wen sie Lewen an | Kemen sie woltten in laßen gefang͜ leg͜ aber Lew merckte ir fürnemen wol Vnd ging beÿ | der nacht auß dem huuß Vnd gab seinen Knechten Vrlaub er hett in groß͜ lohn Vo(r)heisch͜ aber wönig Kont | er ihnen geben er behieltt noch ein diener od(er) Vier die im am liebsten waren sie aber begert(en) wönig | Von im dan wan er hatte so theilt er mitt hatt er nichts so musten sie darben er was alzeitt gutt(er) ding | doch gedacht er wo er dienstgeltt erwerben möcht er an eines fursten hoff sein diener Zu erhaltt(en) | Vnd seinem Vatter land lösenn möcht er Vo(r)setzt hett er möcht sonsten auß beKüm(m)ernuß sterbn | Wie Lew gehn Presse Kam Vnd Vff dem Turnir Lob daruon bracht | Als Lew gehn Presse Kam hatte der Turnir schon angefang͜ das Verdroß in sehr Vbel | Wie wol er sich nicht lang saumet in der herberg sonder rüstet sich bald Vnd ritt auff den plan die | anderen Ritter Vo(r)wunderten sich sehr ab disem frech͜ Junglin er sich also Vbet im rennen treffen | geschah Zum offtermal wid(er) einander aber da was Keiner der Lewen Kont auß dem Sattel heben | Darab sie sich Verwunderten Der preiß war Ihm gelaß͜ darZu die gaben darumb sie turnirt hatt(en) | waren im auch geben Lew was im hertzen froh ritt mitt seinen dienernn Wider heim Vnd ging | Zu seinem altten Vatter  Lieber Sohn  sprach Balduin  lieber sohn ich will dir ietz Wahr sag͜ du Keinen | preiß mehr wirst erwerben die weil ich mein land alles deinet weg͜͜ Versetzt heb  Warumb | Vatter sprach Lew ich will noch mehr Ehr erholen beÿ der Ritterschafft dan ich ie lenger ie stärcker | werd Wißet lieber Vatter Jch hab einen Turnier hie laß͜ außruffen Zu Mondlin biß montag | Vber 4 woch͜ dan ich weiß Vnser Burg soll schir Voll werd͜ Vnd Jch hab dem herold befohlen | er soll derbeÿ außruffen alle die da her Kom(m)en die sollen die fütterung Vo(r)gebens haben | Baldowin schreÿ Vor Jahmer Vnd sprach Ach lieber Sohn es geth Vns nicht also wol ihr habt mich | Vor hin hoch beschwert ich mein land Vnd leütt Versetzen müßen so gelust niemend mehr mitt | Dir zu banquetiren du must forthin stechen Vnd Turniren pleiben laßen es ist deines handels | nimmer Du hast mir daz meinige Verthan welches billiger mich soltte Verdrießen nuhn mustu | ein weile Zu fuß reittten niemand wird dir mehr Dienen dan du hast Keinen dienst mehr Zu Zahlen Lew fing trutzlich an Vnd sprach  Vatter last ewer predig͜ sein warum | Verbergt ir Ewer geltt Vermeint ihr Ich ietzund Sparen will Ein mann wirdt aller | erst Weiß wan er ein Weib nimbt darumb sollend ir mir ietz desto billiger Zu Ehren helff͜ | Wolan Vatter gehet der hoff nicht für sich so hab Ich allmein Ehr Verlohren ich wolt lieber tod | sein dan daz ich mein Wordt Zu nicht soltt machen durch gantz Lombardeÿ ist geschreÿ ietz | Kom(m)en wie schön lob ich erworben hab so Vbel wird man mir nachreden Vnd ist meines Vatters schuld | Balduin sprach ich hab nicht souil ich ein Roß möcht beZahlen Was machst du lecker Vil Vnnitzer | wordt du hast mich genugsam gehört Lew was sehr traurig sagt Zu seinen Dienern mein Vatt(er) | will gar Verdorben sein ich weiß Kein beßern Rath nem jed(er) ein pferd Vnd Versehe sich Vffs | best als er mag Ich darff Eüch nim(m)er behaltten Der mehrer theil diener Zogen daruon Lewe | ging in seine kam(m)er Vnd gehub sich Vbel er hett offtmals im sinn er wolt heimlich hinweg reitt(en) | daz niemand soltt er fahren wo er war hin Kommen Sonderlich weil er alles Verthan Vnd | Ane Knechten

[6r] ||

vnd ane knechte(n) bloß / By wÿlen versucht er | sich vff eyme pherde/ Das was so mager | der dot were yme neher gewest dann das le / Lewe was alle zÿt bedrübet / Das er | sich also alleine sag / In den selben zÿden | ließ ein konnig zu cicilien eynen thorney | vß schryen / Der selbe konnig hatte ein doc / Die wolde keynen man han / Sy | wolde ouch keynen manne verbonden syn | Er were dann der küneste den ir ouge(n)mö- | chten sehen / Der das beste in thorney dede | vnd sins Libes in fryeste were / Den wolde | sy liep han / Das geschrey schall in Lamp- | arten | ls wÿt Lamparten was | Schickt der konnig von | Cecilien syne boden vnd | det vß ruffen/ Das d(er) | redelichste vnd der | kuneste in dem thorney | vff dem benanten dage | syn dochter zu elichem wÿbe han solde | vnd noch syme dode so solde er sin kon̅ig | rich dar zu han / Syn dochter hette eine(n) | eyt gesworen / Sy wolde keynen zu man | nehmen wieder edel oder vnedel / Er were | dann der kunheit eyn blüme / Soliche me erschall in dem lande / Me dann dusent | Ritter sich dar zu stalten ane die schilt | knecht die ouch dar wollten / Also stalt | sich menlich zu dem thorney / Da der | liebe Lewe die rede horte / Er gedachte | wieder sich selbs  Ich wÿl zu dem thor | ner es koste was es wolle / Vnd were | vff ertrich weder golt noch silber / Ich | müß mich aber erzugen / Ich han lange | in armut gelegen / yederman saget ich | sy mylde / Doch han ich me dan ein Jar | in armut gelebt / Also sprach der Liebe Le heymlich zu yme selber / Er sprach | maria godes müder kon̅igynne uber das | ertrich / wolles mir die gnade dun Das | ich die schone Jongfrouwe mit eren vnd | myn͛ sterckede gewynnen möge / Ich wer- | den mich selber döden / Oder ich werden | den pryß in dem thorney verdienen | Ach amich ich han weder harnesch no- | ch cleyt myn pherde sint verkaufft | vnd ouch myn cleyder / Ich han mynen | vader verdarfft / vnd alles daswir hattenhan ich ver | zert vnd vff gedragen / So mir der leben | dige got vnd solde ich stelen bößlich so

||

wil ich ye vnder stene harnesch vnd ge | züg zu han / Möchte mir yeman vnder de(n) | Hymel dar zu helffen Ich wolde ere erwer / Alle myn frunde müsten deste besser | Sin / Dar vmb müß ich mich arbeyden vnd | mich vmb dün vff dem genanten dag zu̅ | thorney / Das ich wol gerieden vnd erzu | get sy / Ach herre got wann kompt der | dag / wie wirt es so lang / Das ich die | schone Jongfrouwe möchte sehen / vnd yre(n) | schonen lÿp / Ir liebe stichet mich in myn | Hertz nacht vnd dag Ich kan mich nierge(n) | behalden / min hertz hat num(m)er Rüwe / Ich | habe dann die gesehen / Die myn hertz ent | zündet hat / Ich armer war vmb sagen ich | das ich gedencken dörlich / Ichbineins armen | Ritters son / Vnd bin verarmet / man sicht | wol das er arm ist / wir müssen Rucken brot | essen / wir en hant keynen weyß me Vnd | mussen dunne bier dringken vor win / Ich | bin eyn dore Dwyle ich von solichen lüden | bin/ Das ich gedencken in soliche herschafft | zu kom(m)en / wer ist die frouw von der man sagt | Sy ist eins kon̅iges dochter / Der grosse lant | Hat / Ach a mich der dorheit / das ich darnoch gedenck | Die Jugent dret mich dar zu / Dorheit vnd | hoher müt dut es mir in myme hertzen | liegen / werdent es die lude gewar sy spot myn / vnd dar zu myn vader badewin | Dem dar ich nit myn dorhet gedencke sage(n) | Herwieder  sprach er eß muß sin anders Ich | muß abenturen / han ich gluck vnd goddes | hulffe / Das mir die zwey zum thorney | helffen / Es mochte mir mit myner künheit | glucken / Das ich die schone mochte erwer / die mir in hertzen lyt / Ich gesag sy | nye / vnd han sy doch zu mall liep / Ich | kan ane sy nit geleben / Der dag wirt mir | zu lang / Das wir zu hauff kom(m)en / Es ist | wol vier mende das wirt werlich zu lang | Ee der thorney dag her by kom(m)e / Ich enweyß | nit wie ich erbeyden solle / Es ist mir also | in myme synne / Das ich die Jungfrouwe | verdienen vnd konnig in Cecilien solle wer- | den / Das crutz das ich vff myner achsel | han / Das ist ye von gode nit vmb sust | geordenieret / Dann es bezeychent vor my ende ye ein konnigrich / Wie wol ich | ytzunt in grosser armut bin / Got mag mir | doch wol helffen vor myme ende

[6v]

Er liebe Lewe sprach diß | wieder sich selber / vmb | die schone Jongfrouwe | die sich selber geben hat | den aller künesten der | vff ertrich ist / Sy wolde | sich selber geben eyner blumen der Ritt(er)= | schafft / Ist er wol arm dar vmb wÿl sy | yne nit lassen / Hie wil ich sagen war | vmb sy das det Darvmb das die heiden | yrme vader vÿl schaden daden / vnd sy | irs vader eyn rechter erbe was / Dar | vmb meynte sy hette sy einen zagen der | sich nit mit dem swert erweren konde | So müste sy deste me Kryeges haben | Dar vmb wolde sy han eyn blüme der ritt(er)= | Schafft / Der ire erbe wol mochte beschir / Dan hette sy einen zagen so wurde | yederman an sy gedigen / Vnd müst ir | lebetage stryde wartten / wieder die fal- | schen heyden Dan wer das lant Inne hait | Der müß alle zÿt gewappent sin / alle sin | lebetage / oder muß wenig behalden / Vnd | müß dar zu sin krone verliesen / Die er von | rechte dragen sol / Dan es komet alle zÿt | so vil heyden in das lant / Das sich von | hyspanie(n)bis in britinie(n)nieman bekeren | mag / Aber kon̅ig karle der eyn keyser was | Der verdreyp die heyden alle vnd gewan ir | Lant / Dar Inne er cristen Lude satzt / Das er | In gallicien lant nie keinen heyden geließ | vnd gab dar vmb syn leben / Er was ein ge man / Er hatte nit böses an yme Dan | eyn gewonheit / Das er iglichem cleffer balde | gleubet / vnd das er golt silber vn̅ gelt gerne hat | Nu wÿl ich an heben von Lewen zu sagen | Der ane die schone Jongfrouwe dicke gedachte | Die den hoiff hat dun vß ruffen / vnd die | blüme der ritt(er)schafft han wolde / Also das | er das vor yren ougen bewÿsete / Das er der | küneste were der vff ertrich were / vnd nach | irs vader dode sy by irme rechten erbe behalden | möchte / Der Liebe Lewe begerte des allezÿt | Das sich der dag nehete / Das er die schone | Jongfrouwe mochte sehen die er sere liep hat | Als lewe in dem gedanck was / Da kam der | marschalck von Florenze / Der ein richer man | was / vnd hat in Lamparten lande zwolff | sloß Er kam gein monclin in das gude sloß | zu Badewin den er fruntlich grußte bade der yme gutlich wieder antwerte

|| Hie kame der marschalck von florencie gein mu̅clin vnd | bade badewin das er yme lewen zu dem thorne̅y der In | Cezilgen geschruwen was lihen wolde

| Er marschalck von | florentze kam zü | monclin vnd grußte | badewin / Er sprach |  Herre wyßt ir was | der mere ist / In Ceci lant ist ein thorney vß geschruen | Da man wol ere mag werben / wer da den | danck verdienete / Dem wurde das kon̅ig | rich / Vnd dar zu des kon̅iges dochter | zu deyle / Nu habt ir eynen schonen son | Ich weyß wol das er nit dar komen kan | Das ist mir sicher leyt / Das er nit dar | zu en hat / Ich byde uch durch den got / | der alle ding geschaffen hat / Lihent mir | yne ich wil yme geben pherde vnd | harnesch als vÿl er bedarff / obe yme | glucket in dem thorney zu gewynnen | Ich swere uch bÿ gode / Der alle dinck ge hat Ich wÿl yne üch fruntlich | wider bringen / Er sol aller coste fry sin | Vnd was er da gewynnet das sol er behalde̅

[7r]

ane allein die Jongfrouwe / Dar zu wil ich | yme zwey gude pherde geben / vnd wyl | yme sin schült helffen bezalen / Das ich üch | da globen / Das sol sicher sin /  Herre sprach | Badewin  habt grossen danck / Ich geben | uch gerne myn kint es sol mit üch Ich | weyß vor war er dut zu mal gerne / vnd | wirt sich sere dar vmb arbeyden / Das ich | mich wieder er kober / Das dut er ouch bil / Dann er hat alles das verdan das | ich hatte / Da das der marschalck horte | er danckete yme flyssenclich /  Herre sprach | der marschalck  ich wyste gerne ob es Lewe | dun wölle / Globet er mirs so gnüget mir | wol  Ja sprach badewin er sol es uch nit | versagen Gleubent mir ich wÿl mit üch | geen / Aber er kan nit mit üch komen / Er | en hat keyn phert / oder ouch keinen har | nesch / er hat es lange verdan /  Herre spr | ach der marschalck /  man sol yme gnug be | stellen / Als die zwen in der reden stunden | da quam lewe vff die burg / Er drug vff | siner hant ein sperwer da mit er sich er / Er ging in den sal / Da yne badewy̅ | sach lieplich er zu yme sprach / kom(m)e | Her zu mir lieber son / Der Liebe Lewe gey̅ | dem vader knywet / Er bode dem vader all | Zÿt solich ere / Als ob er der richste were | der in dem lande was / Er hielde yne vor | synen vader / Dar vmb dede er ÿme die ere | Also sol eyn yglich gut kint dun / wie ouch | sin vader sy / Dann büde er yme nit ere | das were wol zu schelden / Dann es ist ey̅ | ding das got selber geboden hat / vnd fin | den das ouch in der schrieffte / wer vader | vnd muder nit eret / der mag es engelde(n) | in dieser werlt vnd noch dieser werlt / daz | mag yme nit gefellen / Solichen sprüch han | ich uch von Lewen gesaget / Den badewin | aller Froiden voll ein sprach Vnd sagt | Hie ist der Marschalk Von Florentz | Vnd will zum Turnir in Sicilien der | hatt dich gern mitt ihm pferd Vnd har will er dir Kauffen dar Zu al was du Ver Zehrest will Er be Vnd was du in dem Turnier | gewinnest das will er dir laßen | Ohn allein die Jungfrauwen Und will | Dich sein lebtagen beÿ ihm behaltten | Vnd dich Zu einem Marschalcke in seinem

|| Lande machen / vnd was ich vmb dine(n) | willen verlorn han / Das wil er mir | wieder lassen / Dar zu wil er dir Zwey | pherde geben / Nü wil ich din meynu̅ge | verhören / Er hat dich so liep vnd wert | Das er keins andn͛ begert / Vmb dyner | künheit willen du lieber sone / Sage yme | das zü so wurdestu vil gütz gewynnen | Da lewe die rede gehorte er bedachte sich | Enwenig / Da er sich bereyt er sag bade | win ane / Er sprach lieber vader ich sage(n) | by dem almechtigen gode vff die vor ge rede / wil ich uch antwerten | Vader sprach Lewe mit | künem Hertzen Ich hö ye grosse wonder | von uch sagen / Das ir | mich in soliche geselsch wollent stossen | ob ich icht verdient das mir das nit blibe(n) | sollte / Das ich mich dar zu abentürte/ das | were mir eyn grosse dorheit / Haben ir soliche | leckerye ye keyn an mir ersehen/ das ir | mich vmb güts willen vergeben wolle̅t | Dem marschalck den ich nie gesag mich | duncket er verkürtzet mich / Ich wil solich | arbeit nit vff mich nemen Ich byde uch | Lieber Herre erlaßt mich des Ich wil lieb͛ | Hie uwer bry essen / Dan ich ere vnd her solde gewynnen / Da ein ander über | mich meisterr solle sin / Lieber vader der | thorney en ist kein schymph / wer yne ge der wirt koni̅g syn lebetage | Vnd er wirbet ein frouwe die schoneste die | Im Romeschen rich ist / von der man saget | es sy die Hubeste die in allen landen sy / ab͛ | wÿl mÿr der marschalck mit truwen globe(n) | Das er die ere habe in dem namen vnser | herren ob ich gewonne den pryß der | Turnirs das Ich Ime gantz kon̅igrich | Vberlaßen Vnd die Kleÿ noch mitt ihme | theilen will weil er mich mitt Roß | Vnd harnisch Vnd anderm Costen Ver will Gibt mir Gott aber | Glück ich die Jungfraw köntt er die will ich für mich selber | behaltten gewinnet aber Er sie so be | Haltte Er sie auch das ist mein Sinn

[7v]

ir sagt dorlich / went ir ob myn Lip nit | wol gecleydet sy / das ich dar vmb konheit | vnd fromheit in myme hertzen nit habe | Er ist noch vngeborn dem got helffen wil | Alle die ubel gecleyt sint die uffent ir hertz | nit Man findet dicke böse hertzen in guͦdem | cleyde gewickelt Ee dar dag züm thorney | vergeet mag mir der megde son wol hel | ffen / Da das badewin Horte / Er sprach | mit Luder stymme  Lieber son du hast mich | verdarfft mit dyme hoiffieren / wiltu mir | des dancken / So sprech wieder den marsch / Du wolles yme helffen /  Herre sprach | Lewe  ich sage uch vff myn trüwe ffinde ich | yne in Cecilien in der Richen stat Ich wil | yme eynen streych an synen slaff geben | Das er vff das grüne gras muß neygen | Dar zu wil ich yme sin roß nemen wyed(er) | allen syn͛ gesellen willen / Des konde yme | syn geslechte nit gehelffen / Da das der | marschalck horte / von boßheit er rot | wart / An alle wort er züm sale vß ginge | Er saß vff sin phert badewin rieff yme | Nach /  Hr͛e vmb gots willen zürnent | Nit / Lewe ist von synen synnen ko̅men | vnd ist vol dorheit / Dar vmb er alle vns | herschafft verdan Hat / Do das der mar- | schalck hort er Hielt stille / Er sprach zu | badewin her ich en acht sin nit Ich dedes | vmb des kindes willen / Das er nit richtu̅ | Hat das ist schade / Er konde wol frysch vß geben / Wolt er aber mit mir ry / So wolte ich yne wol erzügen / vnd | sol yme myn Hoff allezÿt vff sin  Hr͛e | sprach Lewe  nit enzurnet Ich wÿl niema̅ | han vff myn trüwe myn lebetage / Der ub͛ | mich meyster sy an alleyn myn vader / Der | sol allzÿt vber mich sin / Der marschalck | als er der Lewen red höret ward er | Zornig das er nit nach seinem will thun woltt Ging ab dem Saal | Vmb ritte darvon Da der Mar hinweg was Sprach Badwin | Lieber Sohn du hettest mir wohl ge Der schad wirt dein am größten | sein Lewe Sprach Zu Badwin

|| Ich bin starck vnd gesunt got sÿs globt | verflüchet sy mym libe so ich des erschreck | Da das badewin horte es erbarmete yne | vnd sprach ach amich / Das ich so grosse | dorheit ye gedet / Das ich Lewen in myn | Huß ye gedrüg / oder vß der lewen hüllen | ye genam / Das müß mich eweclich rüwe(n) | Ich sehen wol das myn arbeit verlorn | ist / Also gedachte der fro̅me man / er en | wist aber nit / Das die zÿt so nahe was | das yme alles wieder golden werden solt / | Hie wil ich ey̅ cleyn wile von lewen | lassen / Vnd von syme vader sagen dem | got gnedig sy / vnd von dem frome(n)apt | der in dem walde was / Sy furtten ir | leben vnd zÿt vmb gotz willen der ge wart / Als sÿ des recht hatten | wan got sin frunde nit lesset / Er was ey̅ | eynsÿdel in fremden landen / vnd dienete | dem hymelsche(n)kon̅ige mit grossem fliß | er Batte got vor sin hußfrouwe / Er mey̅ sÿ were dot / Aber die fro̅me frouwe | was noch in leben zu tollet in der stadt | Als wir beschrieben finden in des kon̅iges | hoffe sy wol achczehe(n)Jar was von der | selben frouwen / wil ich vor sagen / vnd | wann es zÿt ist so wil ich uch vort sage(n) | von hertzog Herpin / Das hoffe gesinde hat die hertzogynne alle lyep / Sÿ machte | das füre vnd beryede die Cappen / vnd | det dar in was man sy hieß In der küche(n) | gewan sy nye rüge oder Rast Sy arbeit | alle zÿt mit grossem fliße / Die edel frou- | we hieß sich nennen Balier das ist besem | von daragone / Sy ging als ey̅ Iung͛ knecht | yr antzlitz was schone / Die heiden hatte(n) | sÿ alle gemeinlich liep / Dan sy was lang | Da zu hoffe gewest / fflorÿe des kon̅iges | docht(er) die Mao(r)honmett dem aptgode gelaubte | Die fragete yne dicke von sins Hrn͛ lande | Vnd wo er daheim were da stund | Die Edle hertzogin Vor der Jungf(rau) wie | Ein Mann Vnd Sprach wider sie | Ich bin in franckreich daheim Vnd | Des willens gewes͜ nach Jerusalem | Zu schiffen alda das H Grab Zu | besehen da sindt mir durch sturm wind | hir her Verworff͜ word͜ Vnd hab die Bilg͛ | fahren laßen

[8r] Ich vnd(er) stene nu̅me vber mere zu ko̅men | Alher bin ich zu üch kom̅en edel frouwe | In uwerm dienste kein bessern ich nie | Gesag /  Lieber frunt sprach florye  du bist geh͛tzet | Alß ein byderber man / Dü was wolgeta̅ | ist / wir wollen dir wol lonen Also schi die zwey von danne(n)/ Aber die edel | Hertzogyn da ich ytzunt von sagen / Die | Rieff dicke in yrme synne Ihesꝯ der kon̅ig | Vnd sprach  Hre͛ der die martel leyt / nit | enzurne byden ich dich von hertze(n)vber | mich arme dierne Dwile ich betrübet bin | Vnd wolles myne(n)he͛rren hertzog Herpin | behuden / vnd ouch myn cley̅ kint daz ich gebt(er) || | In dem walde vnd(er) dem eychebaum mit grosse(n) | smertze(n)Ich en weyß nit ob es noch lebe Ab͛ | als lange gotz wil ist / So wil ich hie zü | tollet blibe(n)/ Also gedachte die frouwe in yre(n) | he͛tzen / vor den heyde(n)arbeit sÿ sere / Ab͛ so | sy nied(er) lag so sp̈ch sÿ manig güt gebet | vnd clagde vnd schrey in großer bedrübsal | vmb die zÿt als wir ÿtzu̅t sagen / Gewan | der kon̅ig ey̅ grossen krieg / wieder eyn | Heydische(n)konnig / hieß marciliꝯ d(er) ramczebaux | vnd rolant erdodet / Die zwen warent ko̅ | ing Karls neue(n)wied(er) den konig hatte er | so große(n)ernste vnd ouch wied(er) sin lant vn̅ | kon̅igrich er ub͛ yne zog mit gar viel lüde(n) | vnd v͛darfft sy̅ lant / vnd zug vor die stat tollet

Wie kunig marsilius vber den kunig von tollete zoch vnd die stat tollet belach mit große(n)folcke

||

Also der konnig marsilius | vor die stadt tollet kame | da legert er sich eyn ga̅tz | halbe myle vmb die stadt | So das nieman vß oder in |

|| komen mochte Alle dage rant er dar vor | vnd sturmete sye dicke / Der kon̅ig vo | tollet werte sich so er beste mochte / D | kon̅ig merciliꝯ hat einen Riesen | yme brachte / Der was fünffczehe(n)

[8v]

lang ich meyn der düffel hette yne gema / Es was gar ein gruwelich man / Er | drug alle zÿt ein axt vff syner achselen | nieman möchte sich so wol gewappenen | wann er yne da myde draff / Er spielde ym | sin heubt vff die Achsel / Luciant hieß | der Ryese / Er verwart die stadt so wol | Das niema̅ dar vß gedorste / Er giengk | dicke alleyn an die porte / Er schickte | noch dem konnige von Tollet / ffrunt | sprach der Ryese  weyst du wie yme ist | Gibstu mir nit dine dochter / Die sere | schone ist / So wirt der konnig von mer / mit dir nümerme gesünet /  Lucia̅t | sprach der konnig /  myn dochter sol dir nit | werden / Dryede Hinder dich odir du wir geschossen /  konnig von Tollet sprach | der lecker vnser krieg sol gesünet sin / Als | verre du zu mir her bringest / zehen die | sterckesten menner Die in der stadt sin / ko die mich v̈ber winden / So sol kon̅ig | merciles wieder hin weg ziehen / So wol wir über den konnig von franckrich | ziehen / Also wurt din krieg gesünet |  Luciant sprach der kon̅ig / Ich wil mich | Beraden / Da ginck der Ryese wieder hy sich / Vnd drat uff eynen hübel | vnd sach obe yeman zu yme wolle / Der | kon̅ig von Tollet rieff sinen mannen | Er sprach ir herren welcher wil wage(n) | Das er einer sye das er wieder den riesen | fechte / So mir mahon Ich hoffe wir uber | winden yne / odir vnser stadt ist verlorn | vnd dar Zu vnser wiber vnd kinder | Merciles der konnig hat mich lange ge durch mahon / Besynne̅t üch wer | mir helffen wolle / Also sprach der kon̅ig | mit grossen forchen / Aber in dieser stadt | was nieman / Der dar Zu en wenig wort | redte / sy wurden alle stu̅men / Da das der | kon̅ig sach / Er süfficzt gar dieff / Sin do Florye viel vff die erde von Jamer | In der stadt wart groß gemurmür / Das | sich dag vnd nacht nieman slaffen lachte | dann sy wartten alles wo der Riese wi qweme | IN der stadt Tollet was groß | bedrüpnisse von den heyden | Der konnig konde nieman finde(n) | der wieder den Riesen strÿede |

|| Dar vmb wart er sere erferet vnd | florie sin dochter / viel wol zehen w͛be | in amacht /  Ach Amich sprach die Iong /  wie ist myn hertze so sere be / Sol ich eynen man han der also | groß ist Als ein thorn / Ich wil lieber | sterben / Alle burger in der stadt waren | so sere erferret / Das ir iglicher sinen | schatz in die erde verbarg / Sÿ Hatten | in yren hüsern nit eins thorns wert | Sÿ forchen sere den ryesen / Der lang vnd | starck was / Dye edele hertzogynne von | borge / Die was in der küchen / Sÿ koch fleysch vnd erweÿß / vn? horte | die clage von den Heyden / Sy bade von | gantzem hertzen got / Der an dem crütze | leyt Das die stadt Zu dem male nit ver würde / Sÿ sprach were ic? nit | Hie Inne Ich löste sye nit / mit eyn͛ nüß | Das die stadt zu köllen verbrente Hoe was wonders da gesach / Der edeln | hertzogynne quam eyn stym(m)e von dem | hymel | IR herren hörent was | da geschach / Als die her | tzogyn̅e zu mitter | nacht in yrme bette | lag / Da hortte sye ey̅ | sty̅me von ??mel her | abe von godes verhengnisse / Man fin geschrieben / vnd saget vor ware | Das die frouwe Heilig was in yrme lebe(n) | Die sty̅me sprach zu ir gutlich / ffrouw | nit erschrecke̅t Ich bin hie von gotz v͛= | heyß / weystü was dir got enbüdet Ich | sage dir vor ane / Das din hußwirt | lebet vnd ist gesunt / vnd das du den | schonesten son hast / Der do lebet / Er ist | gesunt küne vnd starck / vnd hat viel | ere vnd güde synne / Du mast yne wöl | sehen Ee du von der werlede scheides | vnd solt ouch din̅ huß wirt wieder ge / Got fuget dir in dem besten vil | lydens / Er wil dich versüchen / abe du | yne liep habest / Selig ist der Der hie | viel lydet / vmb des werden sacrame̅t? | willen / Hat er Dar Inne gedolt Es bry yme ewig leben / vnd gewynnet | ewige freude / Got en budet dir / Das | Du in töten soltt

[9r]

Das du dich wapnen solst wie ein Ritter Vnd solt mitt dem Rÿsen fechten DarZu will dir Gott den Segen geb͜ | du ohn einig͜ schad͜ deines leibs in tödtest weitt(er) befehl ich dir dein Keuscheit Zu erhaltt(en) Damit scheid ich Von dannen | Da die hertzogin erwacht war sie sehr froh sie ihren h(rau) Vnd Kind wied(er) seh͜ soltt Sie stund auff Vnd ging Zu ihrem | Kuchenmeister Vnd sprach Herr stehet auff Ich hab eüch ett wz nötigs Zu sag͜ Vnd bitt euch sehr ir wolt mich nit | Verrathen Der Kuchenmeister sprach gehe Vnd leg dich wied(er) Zu bett ehe Ich Kom(m) Vnd schlag dir die hautt Voll wz | hab Ich mit deiner Narreÿ Zu thun Was solt die from(m) hertzogin thun sie ging auß dem schloß in die Statt mit | traurigem hertz͜ Vnd fand ein hauß offen stehn Darin ging sie war des henckers hauß den bath sie er sie | bewapnet Doch Ver sahe er sie mit einem gutten s??erd er Vo(r)meintt es wer ein Junger Mann dan er | sie ofttermals Zu hoff geseh͜͜ hatte Die hertzogin Verhieß dem hencker alle Zeit Speiß Zu schicken er sie | nicht Verrathen soltt wie er auch thet Sie ging durch ein Klaines pörtlin Zur statt hinauß Vnd wie | sie ein halb stund wz gang͜ so Kam sie Vnd(er) ein schöne Linden darund(er) hatte sich Der Riß gelegt hatte sein | pferd beÿ sich gebund͜ Vnd die glün an den baum gelehnt Vo(r)ließ sich mehr auff sterck er nicht beÿ den andren | heiden plib sund(er) lag da allein Vnd(er) der schönen lind͜ Vnd schlieff Die hertzogin ward Von Gott gesterckt ging | hinbeÿ nam ihr schwerd in die hand schlug dem Rißen den halß halber entZweÿ lieff damitt als bald | dem Roß Zu schwang sich darauff Vnd nam die glen in die hand Der Riß wischt behend auff schreÿ | ellendig Vnd sprach du Zernichter Kleiner mann soltu mir solchen schad͜ thun lief darmit dem Roß Zu | Vnd wolt sie herab reißen aber sie Was behend ritt ein wönig hinder sich legte die glen ein Vnd ritte | Dem Rÿsen sein eigenen Spieß in leib er vor blutt(en) nicht mehr stehn Könt fiel in großem Grim(m) | auff die Erden scharret Vnd Krutzet mitt den hend͜ darinn Wie ein Wild thier Die hertzogin wz froh | sprang wid(er) Vom Roß Vnd seget ihm den halß ab Riß die Zung auß seinem Rachen Vnd steckt sie Vnd(er) | ihren harnisch Roß lieff dem leger Zu Die hertzogin als sie sahe eilet sie den nehsten d(er) statt Zu | warff die Rüstung hinweg man nichts an ihr mercken Kontte ging nicht wid(er) in hauß darinn | sie sich gewapnet hatt sondern Versahe in d(er) Kuch͜ ihr arbeit wie sie Zuvor auch gethan Vnd danKet Gott | er sie so gnedig behüttet hatt Das geschreÿ Kam in leger Vnd in die Statt ied(er)man Vo(r)wundert | sich wer den Rÿsen Vmbgebracht hett aber niemandt war der es wuste | Der König ließ außruffen durch sein diener in d(er) Statt wer den Risen erschlagen hett solt sich anmelden | Dem wolt er geben 14 schlößer Vnd 4000 marck golds soll er alle Jahr Zu lohn haben Die hertzogin | ging in d(er) küchin Vmb Vnd Ribe die pfannen sie sahe manche Ritt(er) Zusam(m)en lauffen Vnd die Köpff | Zu sam(m)en stoßenn segende Warumb gibt sich d(er) nit an so den Rißen erschlag͜ hat Sie hatt mancherleÿ gedancke | Vnd wuste nicht was sie sagen soltt gedacht stets wer mein herr od(er) Sohn hie die gab Von meinrt | weg͜ empfingen Ich woltt Kain pfenning Von ihnnen begehren doch will ich seh͜ wz es für ein End nem(m)en | will

[9v]

wie in ritter sich annahme er hatte den Rÿsen Vmgebracht | Sobald als der ander tag Kam stund ein Ritter auff Vnd ritte an daßelbig Endt da der | Rÿß lag nam haubt in sein hand Vnd ritt wid(er) in die Statt Tollet ging mitt dem haubt | für den König grüßte in Vnd sprach  herr König ihr sollen mich lieb haben Ich hab eüch Von dem | bösen Rißen erlöset so eüch Verderbt woltt haben Ich Ritt in hehr Vnd wolt Vnderstehn | schaden Zu thun da fand Ich den Lecker schlaffen doch dörfft ich In nicht Wecken sond(er) hüebe | im also heimlich haubt ab schenke Ich Eüch Zu einem beüttpfennig den ich hab mein | leib Vnd leben Vmb ewert willen gewagt  Edler Ritt(er) sprach d(er) König Ich soll eüch Gütlich empfang͜ | Vor aller Ritt(er)schafft die gab die Ich hab laß͜ außruffen soll eüch ohn allen VerZug werd͜  Gnedigster herr sagt | d(er) Ritter habt groß͜ danck Ich will mein leben lang Ewer diener sein damitt fiel er auff sein Kneÿ Vnd Küßet | dem König an sein bein geschreÿ Kam in die Statt wie der fund͜ so den Ris͜ Vmbracht ist d(er)halb Zu einem | Reichen mann word͜ weil im d(er) könig groß gutt geben Die hertzogin gedacht soll Ich die arbeit gethan haben | Vnd ein anderer den lohn empfangen es muß anders Zugehen Sie ging auß der Kuchen in Saal da fand | sie den König beÿ seiner tochter sitz͜ Vnd stund beÿ ihm der Ritter d(er) sich berümbt er hett den Rißen ertödt | Der könig befahl man soltt heubt auff die Port Maralien stecken es die heiden sehen darab sie sehr betrübt | Vnd schwuren solches nitt Vngeroch͜ Zu laßen

Wie die Hertzogin dem falschen Ritter den Kampff anbothe | Die Hertzogin thette sich an in Ihre beste Kleider Vnd ging Vff den palast stund Vor dem König | wie ein Ritter grüßet in Vnd sprach Gnedigster Herr König Ir habt dißen Ritt(er) begabt der es nit Vo(r)dient | hatt er hatt den Rißen nit Vmbgebracht wie wol er heubt herbracht nur er die gaab bekom(m)e der König | Sprach sehe was du redest wirdestu mitt deinen Wortten nit bestehen so mustu Zu schand͜ werd(en) Herr | sprach die hertzogin  mein leib hatt in gestern morgens ertödt daist die Zung so Ich Ihm auß seinem Rach͜͜ | geschnitten ist rechte WahrZeich͜ Kan aber iemand widersprech͜ mitt dem will ich Kempffen | stoß einer die Zung in haubt Vnd sehe ob sie sich darein schicke der König Verwundert sich ob den wordn͜ | Vnd sahe sie grewlich an Vnd wuste nit was er gedencken soltt Er sprach Zum Ritter gehet Eüch | an Zuuerandworten Sie stießen die Zung͜ in halß Vnd sah͜ sie gerecht was Der Ritter sprach Vn  Herr der Lecker leügt auff mich er hatt den Rißen nicht Vmbracht den er hatt mir | heimlich die Zung gestolen Vnd will Eüch nuhn Vbereden er habs gethan Vff mein trew  sprach d(er) | König es muß anders Zugehn weil er spricht er will es mitt seinem leib beweißen ihr den | Risen nicht Vmbgebracht haben da sehet ir Zu Wie Ir im thutt Die gab die Ich eüch geben hab soll euch | nicht pleiben ir streittet dan mitt Ihm die weil Er es so mannlich an Eüch begert  Gnedigster | herr  sagt die hertzogin Ich will mitt im Kempffen Vnd ist mein pfand warff damitt einen altt(en) | handschuch dar Vnd sprach heütt Vber 8 tag biß da gerüst Vnd Kom(m) Vffdem Marck da sollestu mich | find͜ ging mitt dißen wordten wieder auß dem Saal in Ihre Cam(m)er Dem Ritter ward angst | doch gedacht er du hasts Verheißen es muß gehaltt(en) sein Die hertzogin fiel in ihrer Kam(m)er Vff die | Kneÿ hub ir hand auff Vnd sprach Herr Ewiger Gott beweiß dein barmhertzigkeit Weitter beÿ | mir armen Verlaßenen Weib soll ich mannheit begahen ist mir gar Zu wid(er) an dem Vo(r)fluchten Rißen bistu | mir beÿgestanden bitte dich ietzund Ich arme Sünderin du wöllest mir weitt(er) beÿstehen Ach du Edler hertzog | Herpin stündestu in meinen nötten du möehtest solchen handel beßer außricht(en) dan Ich Nuhn hab Ich mich | darein ergeben so muß es Verrichtet sein Vnd soltt mein leib Zu stucken gehawen werden | Die Edel Florie schickt einen diener nach der hertzogin in die Kuchin aber sie was nicht darinnen Da ging | er in ihr Kam(m)er Vnd hieß die from hertzogin Zu der Jungfraw Florie Kom(m)en sie Willig thet | Als sie dar Kam sprach Florie Junger mann ihr soltt fürthin nicht mehr in der Kuchen sein Vber deine Widerparth so Zweiffel ich nicht wir wöllen noch Zweÿ Eheleütt werden | Den mein herr Vatter hatt sich gegen mir ettwas laß͜ mercken Vnd in sonderheitt weiß Ich das | mein herr Vatter groß͜ gefallen Zu Euch hatt darumb nem(m)et hin dißes gold Vnd Kleidet eüch hüpsch | herauß wie den eim solchen Ritter gebürt Die Edle hertzogin was froh nam gold dancket Ihr | fleißig ging hin Vnd Kleidet sich gar schön Kam auch nim(m)er in die Kuchen sondern Rüstet sich Zu dem | Kampff

Wie die hertzogin den falschen Ritter Vberwand Die hertzogin Ritt auff den Plan wie ein Mannlicher Ritt(er) der ander Kam daher geritten mit Vil | andernn herren er sprenget mitt seim Roß trutziglich Vber die schranKen Vnd rufft mitt lautt(er) stim |  Ich widersag dir Dan du hast mich heütt in große schand bracht Die hertzogin sprach Vberlaut  Gsell ich | widersag dir auch die arbeit die Ich ietz thun soll mitt der will Ich nicht lang VerZihen damit namm | sie bede die glenen in die hand Vnd ritten Zu hauff beeder Sper brach͜ darnach griffen sie an die | schwertter gaben einand(er) gutte streich die hertzogin bath Gott heimlich in ihrem hertz͜ er Ihr woltte | beÿ stehen Vngefehr gab sie dem Ritter od(er) heiden einen streich Vff seinen helm er Vom pferd | dürmelte Von stund an sprang sie die hertzogin ab dem pferd Vnd schlug in gardarnider Sie sprach | Höhre du falscher man da be Kenn Vor allen Rittern die wahrheit mitt dem Rißen oder du must | Von meinen henden sterben In dem s erholtt er sich wider Vnd stach sein Wehr in der hertzogin | pferd deßen sie sehr Zornig War Vnd lang mitt ein ander rangen Dem falschn Ritter War | sehr angst Vnd bang Vnd forchte sich sehr sein schelmen stück möchten ietz an tag Kom(m)en | Dan im die hertzogin frisch Uff dem leder war also er Von dem fall sehr geschwecht | war Vnd nach dem er sich sehr verwündet Vnd laß war auch wohl abgeKlopfft Vnd Vil | streich hette

[10r] ||

streych hette/ Dan er hat mich nit | liep / So mir mahon vnd apollo ich | wolde das er niemer guden dag ge / wiltu mir folgen wir wol vns sünen / Gang sprÿch wieder | den konnig / du hebest die zonge ge / Ich wil myn frunde auch las vor dich bieden / Das du das lebe(n) | behaldest / Heyden  sprach die frouwe | du gedenckst dörlich / Das gedüne ich | nu̅merme / Ich wil din phert döden / Du | hast das myn gedöt / Sye hyewe syme | pherde ein fuß abe / Da viel das phert | vnd der heyden beyde vff die erden | Dye frouwe nam ir swert vnd gieng | zum heyden / Sy gab yme solichen stre vff eyn beyne / Das es yme eyner | halben hende breyt in das fleysch ginge | Die frouwe sprach ich han dich verwo̅t | Da ich dich troffen han / Da were du nit | wol gewappent / Da das der heyden hort | Er wart betrübet / Vmb das gantze er kunde er nit vff den fuß han | getreden / Er qwam vff die knye vnd | rieff mahon an | DEr Heyden was vol | zornes vnd boßheyt | Er werte sich getrü vff den knye(n) | Dye schone florye bode | mahon grosse ere | vnd danckte yme sere / Amahon sp?ch | sye  du hast mynen willen getan Be myn buͦle den ich sere liep han | Der sol kurtzelich vff ko̅men in grosse | Ere viertzehen sloß sollent yme ge werden / Die sal yme myn vad(er) | geben als er geret hat / vnd er sol | zum ersten han myn lyp in syne gewalt | zu alle(n)syme willen / Also gedachte | florye in yrme hertzen / Die edele her streyt künlichen / vnd gab | dem heyden manigen grossen streych | Sÿ gab ÿme eÿnen streÿch mit besch vnd traff yne eben mit gotz | verhenckenisse / Das sy yme ab hiewe | Den arme da mit er das swert hielt | Der heyde rlÿeß einen sölichen gruwe kryesch /Das sich alle vmb | stender des verwonderte(n)/ Die frouwe | || | slug dicke vff den heyden / Er deckte | sich mit syme schilde / Dye frouwe | slug yne also sere / Das sy yme sy | nen schilt zu stücken verhiewe / Sy | rieff dem Heyden zuͦ / Nu sicher ode[…] | ich döden dich Bekenne vor aller | menlich / Der heyden sweyg von gro[…] | sem zorn von schanden vnd smertzen | dye er Leyt in syme Hertzen / So sagt | er nit eyn wort vnd vmb alles guͦt | von orient Er dackte sich alles mit sy | me schylde / Aber die frouwe slüg gr[…] | welich vff yne / Sy gab yme sölichen | grossen streych / Das sy yme ein ore | vnd die nase abe slüg / Da das der ko | nnig sag Er Rieff mit Luder stymme | besem laß das gewerden / Du hast ym | gnüg gedane / Da hyelt die frouwe | stille / Vnd kam der konnig dar by | Er sprach Zum heyden bekenne balde | wie du mit dem riesen gebart hast | Da rieff der Heyden mit Luder sty̅me | Ich gedede yme noch nie kein leyt | Ich fant yne dot vff der erden / vnd | nam syn heubt vnd drug es mit mir | vff das ich groß güt erwurbe vff | myn truwe  sprach der konnig du sol[…] | dynen lon han / Er ließ [i]ne sleyffen | vff das felt vnd an e[…]en galgen | hencken Da ging der [k]onnig wieder | vff sin pallas / Er sprach besem Hore | mich Ich gebe dir eyne riche gabe Ich | hatte sy vor gegeben eyme stinckende(n) | büben / Dar Zu solt du myn oberster ka̅ | mere͛ werden / vnd eyn marschalck als | wÿt myn lant ist / Du bist Zu lange | in der küchen gewest | BEsem sprach der konnig | ich mache dich marschalck als wÿt | myn lant ist bis vff p[…] | tin der oberste in myn͛ | kammern Vnd viertze | hen güder sloß gebe | ich dir zu erbe vnd dar zu vier duse(n) | marck guldes Da viele die hertzogynne | vor des konniges füsse / Sy dorfte der | gabe nit verslagen / Anders wolde sye | ir lieber enporen Han

[10v]

Hie sturmet kunig Mersilius die stat vnd wolt den riesen rechen


ALs sÿ in dem tempel Stonden / Da kame ko marcile mit syme ´ | Here Vnd sturmete grü die stat tollet | Mit zweyn Hundert | dusent Heyden / Er wolde den riesen | rechen /Da wappent sich yederman in | der stat Als wÿt sÿ was / Sÿ giengen | vff die porten vnd müren / Die Hertzo was gewappent / sy saß vff eyn | phert / Vnd reyt Zu der porten vß | mit dryn dusent heyden vnder Marci here / Dye frouwe ließ ir roß lauf / als ein frischer geselle / vnd slug | ir glene vnder / vnd stach eynen heydische(n) |

|| konnig durch synen körper / Das er | dot von dem roß sturtzete / Da erwuste | sy yne mit syme helme / Den sÿ yme | abe zoch / Vnd hiewe yme sin heubt | abe / Sy rieff  Cecille irs konniges | lant | Dye edele hertzogyn kam | vorbaß in das here vnd | hiewe eyme eine(n)arm | dem andn͛ eyn beyn abe | Maͦho̅mt  sprach der kon̅ig | der hyemel vnd dauwe | geschaffen hait / wie ein kün man ist | besem / wie kan er so wol mit swert | vnd mit glenen von syner grossen kü | nheyt Ist myn lant beschyrmet / Es en

[11r] ist kein man so küne Als wÿt myn la̅t | ist / Er ist sere woll wert der gabe(n)ich yme | geben han / Da hieß er vff trompten | Vnd sprach ir Herren lassent vns hin | vß vor die stat ziehen / Besem vnd | synen gesellen zu helffe zu ko̅men | Die heyden sprachen herre / wie ir wolt | durch die stat bliese man manig busüne | Da wappent sich die heyden alle gemey̅ | Ir wol zwentzig dusent wurdent da ge / Sy rieden vß der stat mit vff | geworffen banner / vnd kamen der her zu helff / Die hertzogin was ab͛ | so ferre in das here ko̅men sÿ vnd ir | gesellen / Das sÿ marcilles banner nied(er) | geslagen hatten / Dann dem banner für was sin heubt abe / Da von was | ko̅nyg marciles sere betrübet / Er hieß | eyn horn blasen Das sin volck hinder | sich trede / Da samelten sie sich alle in eym | gronde / wider die von tollet stalten sie | sich zü strÿde / Der konnig von tollet | rieff mit luder sty̅me  Ir heren lasset | vns hinder vns Ziehen / gefellet es | uch wol / Dwÿle wir besem vnd vnser | gesellen wieder han / Der konnig von | merscile͛ hat syn lude gesa̅ment Strÿde(n) | wir wieder sÿ so dün wir dörlich | Da das die heyden horten sÿ zugen | wieder hinder sich Zu der stat tollet | zu / Da zoch marciles wieder in syn | gezelt / vmb den ryesen stalt er groß | leyt / Er ließ den corper in sin gezelt | füren / Vnd dede yme an dün vnd be / Er lag lange vor der stat tollet | Das er der stat nüst künde gedün / Also | wart tuschen den zweyen konnigen ey̅ | friede geret Dru gantze Iar fruntlich | zu halden / Da zog konnig marciles | hin weg in das lant zu hyspanie(n)Das | Das er doch darnach mit dem swert | Gewan / Hie laß ich eyn wÿle von den | zweyen konnigen / Vnd sage uch von | der edeln frouwen / von der man nit | ands͛ wÿste Als wÿt das lant was | Dan das sÿ ein man were / Dann sÿ | ouch dem riesen sin heubt abegesla hait / Des konniges dochter Die | hat an yne gesatzt yren Lÿp vnd |

|| gedancke vnd hat nu̅mer keyn rüge |  Amahon  sprach sÿ wie bin ich in bra̅t | Das ich den so liep han der des swerts | so gar ein meister ist / A sprach sÿ lie büle uwer antzlitz ist so wol ge / Vnd uwer schonheit ist so wol | geschickt üwer lecherlich graen ouge(n) | hant mich in myn hertze geschossen also | hart das ich viel noch dot bin kan | ich üch anders nit in myne ka̅mer ge Vnd en mag ich üwer Liebe nit | erwerben / So en achte ich myn Leben | nit als lange als ein appel scheltz we͛t | So mir mahon man solle mich vmb | diese rede eyn doren nennen Ich bin | ein frouwe zu Cecilien lant/ Vnd wer da von gekrönet / Besem der ist | knecht in vnser küchen / Er hat wol | viertzehen Iar vnser brÿ gerürret | vnd vnser cappen gebraden vnd die | salse gestossen / Versaget er mir sin | liebe / Er müß sin heubt darvmb ver / Ich wÿl yne lassen eins abe̅ds | döde(n)gedencken / Also sÿ das wort ge / So hub sÿ wieder an zu gede̅̅cke(n) | Vnd sprach ich bin vol böser gedencke | wie wol er lange in vnser küchen ist | gewest wer er nit edel vnd herlichs | sta̅mes Er en hette sölicher abentüre | nit vnder standen Zu dün / Er hat de(n) | ryesen sin heubt abe gehauwen / Aber | die wÿle er sich verstalt hait / So | ist er in vnser küchen ko̅men/ Doch | muß yne sin grosser adel vermelden | Ich besorge er werde mich nit liep | gewynnen / Aber vff myn truwe ich | heyssen billich ein dorin fflorye des | konnigs dochter / Dye clagete sich Iem͛= | lich / Das sye die liebe meystert / Sy | sprach mahon dem alle ding vnderta̅ | sint / wil mich der edel besem nit liep | han / so wil ich yme das heubt dün | abe hauwen / Ich muß vff stunt bulsch | afft mit yme dryben / Nü horent wie | sÿ det mit irer heymlichen ka̅mer | megde / einer schickte sÿ nach besem | Er was Inn dem sale vnder der Ritt(er)= | Schafft / Dye maget kam heymliche(n) | zu yme Vnd sprach wieder die her Lieber herrem mahon wolle

[11v]

üwer lÿp bewaren / koment mit mir | vnd lassent des nit / Des konniges | dochter enbut vnd bÿt üch / Das ir | nit enlassent / Ir kome̅t endelich Zu ir | ye her| | wie florie des konigs dochter nach der hertzogyn | schickt die zu ir in Ir kamer kame

| Dye hertzoginn ging | mit ir hin weg vnd | kam in florye ka̅mer | Da yne florye sag | Sy wart so sere er / Die liebe ir | hertze Also betwang / Das sÿ ein wort | nit mocht gesagen / Sÿ sweig vnd | gedachte in ir selbs / Die hertzogynne | prübet ir kranckeit wol / Die hertzo sprach in irme hertzen / Maria go müder ko̅me mir zu helffen / Die | liebe hat die Iongfrouwe betrogen / Sy | hat an mir nit recht an gehaben / Ab͛ | were ich ein man ich keme ir balde zü helffe | Ewiger got behüde mich vor leyde | fflorye die schone enbeit nit lange | Sy name die hertzogynne vnd hieß

|| sy bÿ sich sytzen vff ir bet / Sy demü sich ghein ir / Sy sprach besem | von grosser liebe / Muß ich üch myn | gedencke alle vnuerdecket sagen / Ich | han an üch gesehen so viel künheyt | Zucht vnd ere / Jch weyß keynen man | als wÿt dis lant ist / Da mit mich | myn vader bas beraden konde / Dann | mit üw͛m künen schonen Lybe / Dann | ir sint des wol wert / Min hertze sa mir das / Vnd die liebe dringet | mich dar Zu / Ich wil das ir ytzunt | myn bule sint / Da das die hertzogy̅ | horte / sy wart sere erfert / vnd sweig | gerade stille / Sy rieff ihesum an der | vom dode vff erstunde | DA die Hertzogyn horte | hate die Iongfrouwe | reden / Sy antwert | ir vnd sprach also | Jongfrouwe so myr | mahon der alle ding | geschaffen hait / Ir syt ein edel frauw | Ir sollent die krone dragen / Vnd syt | eins konniges warten ich bin ein arme | man / Solicher man endauget üch kein͛ | Ir sollent gedencken noch eyme andern | hohern man / Ir konnent an mir cleyn | ere erwerben / würde man dan gewar | das ich es dede / vnd myn hertze vff | üch slüge üwer vader dede mich döde(n) | vnd mit eyme pherde zum galgen schl / Es ist besser das ich ferre von | üch sy / Dann ich soliche liebde an üch | keuffte / Ich bÿden üch lasset dis ding | gewerden / Dann es ging vnser beyd(er) | ere ane / Da das florye horte sy wone vnsynnig werden / fflorye antwt(er) | ir snelleclich / Besem sprach sye ma̅ | sol üch nit loben / das ir solichen schatz | nit gedörent nehmen / Die wile ich | uch wÿl So must yr ouch mich wolle(n) | Vnd dunt ir des nit / So wÿl ich üch sö kochery kochen / Das üwer sele | von uwm͛ lybe müß scheyden / Ich | gesag sölicher gesellen noch nie keine(n) | So ÿne ein Jongfrouwe bede / das er | daz versegede |  IR mochtent soliche gabe wol | wol keuffen / Besem  sprach | die schone fflorye mich wondt(er)

[12r] ||

das ir so swere müdig syt / Ir soltent | ytzunt dun alles die bulen plegent | Zu dun / Das were das wir alle freude | mit einander hetten / Nit verliesset | myn hulschafft vmb myns Vader | willen / Ich wÿl yne döden ee dieser | mond ein ende hebe /  Iongfrouwe  sp͛ch | die hertzogyn / Ich weyß wol das ir | dis vmb das besten dünt / Das ir daz | an mich müdent / das weyß ich vor | war / Aber üwer vader der edel ko̅nig | Er budt mir soliche ere in diesem lande | Das ich zu male nöde dün wolle / Das | yne bedrübte / Besem sprach fflorye | Hore was ich dir sage / Hat dir myn | edel vader wol gedan / So sol dir sin | dochter nach baß dün / wiltu anders nit | vnselig syn / Dann du hast myn frunt vnd solt myn man sin / Ein | konnig zu Cecilie(n)in dem lande / Vnd | behalt diesse gabe bist du anders nit | ein czage / Vnd dustu es nit / So sage | ich dir vor ware / Ich werde dir soly dinge dün ee zwene mende ver / Das ich dich von dynen eren | in große bedrüpnisse bringen / Bistu | ytze vff dem pherd / du solt sere schier | her wieder abe ko̅men |  Iongfrouwe sprach die | hertzogyn hörent wz | ich uch sagen üwer | vader hat noch mir | geschicket Er wÿl | rÿden beysen / Er bat | mich das ich mich zauwete / Es ist mü das ich synen willen düe / Dann | wÿssent das ich morn wieder zuͦ üch | komme ee vesper zÿt / Dann so wil ich | dun was üch liep ist / Dar an schuwe(n) | ich nieman der do lebet / Aber ich wyste | nit edele Iongfrouwe Das die rede üw͛ | ernste weren Ich wonte ir spotteten | myn / Nu sehen ich das es üwer ernste | ist Des bin ich erfrouwet / Ich han üch | wol zwey Iar liep gehabt Ich enhette | es üch aber nit gesagt vmb ein ko̅nig / Dann ich hette besorget man hett | mich gedoit / Dar vmb byden ich üch | edele Iongfrouwe / Das ir nit vor übel | ne̅ment / Das ich ytze von uch muß | Dann ich dun das vmb uwer eren willen | Dan ich wolde lieber doit sin / dann ich | uch vngelymp machen wolle / Der |

|| en ist nit ein rechter bule / Der nit | alle zÿt bedencket / Das er der frou ere behüde / liebe die nit versch ist / Die ist nit eins Hellers w͛t | Wo man zwey geliebe weyß die in | yrme hyemelrich sint / Die hant die | bösen cleffer /schyere wieder in die | helle bracht / Vff mÿn trüwe sprach | fflorye Nü gehort ich nie besser wort | Sy zoch von yrme finger ein costber | fingerlin / Vnd sprach das ne̅ment ist | die gabe wol cleine / So bieden ich uch | in liebe das nit zu vndancke nehmen | Dann es ist ein rechte gabe / Das eyn | frouwe yrme getruwen bülen geben | sol In rechter liebe wil ich uch vnd(er)= | tan sin / Sy sprach liebe Iongfrouwe | mahon wolde es uch dusent male ver / Noch den worten ginge die her hyn weg / Vnd verleyb Fforye | in grossen gedencken / Sy nam wonder | das besem vngekust von ir schiet Sy | sprach mahon wie kan besem so übel | man sicht wol das er in der küchen ist | gezogen / Vnd nit vil by Iongfrouwe(n) | gewest ist Er mag das vor war wissen | Wann er her wieder kompt / So wil | ich yne leren / wie er freude sol plegen | Also die bulen plegen zu dun / Also | sprach florye die ir hertz geslagen | hat vff die Hertzogyn Die cristum | dicke an rieff | Dv ewiger got sprach | die hertzogy̅ne / wie | sol es mir vmm͛ erge(n) | fflorye bydet mich | Iren willen zu dün | Nü bin ich in mans | Wÿse gecleydet / Das ich deste bas durch | ko̅me / Hiemelscher vader der den dot vor | vns gelieden hast behüde mich vor | dieser grossen anfechten / Dann ich kan | mich so vil nit verantwerten / Das | sy mich vor vnschuldig wolle haben | Hette ich willen yren willen zu dun | Vnd wolde sy in mynen glauben treden | Ich wolde ir gerne ir gedencke erfulle(n) | Aber mÿn lip kan nit zu bringen Des | sÿ begeret / Versagen ich ir nu so bin | ich dot / Ich kan wieder yren willen | nit lange hie gedienen Was die frouwe(n) | wollent / Vnd in iren sin vellet / Solde | da von groß schade ko̅men / So müß es

[12v] ||

doch vor sich gan / Got von hyemel | gib mÿr dinen getrüwen rat / Also | sprach die bedrubete Hertzogynne | Sy gedachte die nacht bis an den | dag / Sy lachte sich wol nieder Sÿ | mochte aber nit slaffen / Sy det nit | dan weynen vnd schryen / vnd cla gott vnd vnser frouwen yre | Lyden / Sy bat got vor yren herre(n) | Hertzog Herpin / Das sy vnd ir kint | schiere mochte sehen / Vnd lag die | gantze nacht in grossen süffezen | Der ir clage hette gehort / Er ge so nie so hartes Hertze / Es we͛ | yme geweichet worden / Des morg stunt die hertzogynne vff / vnd | ginge zu des konniges Hoffe / Da be sy den gantzen dag / Vnd kame | nie zu Florye / Sy was dry dage vß | Das sy florye nie gesag / fflorye | was sere betrübet / Sy sprach dicke | mahon man sol mich hassen / Das | mich ein küchen bube nit wil liep | han | Florÿ was in irer | ka̅mer in bedrüpe / Sy sprach dick | mahon / Der alle dy hat geschaffen | man sol mych in | eyme füre verburnen Ich haß mich | billich so ich mich bedencken / Das | mich ein vnseliger bube / nit wil | liep han / Der manige Zÿt in vnser | küchen den bry hat gerürt / kan ichs | aber gefügen er muß mirs eins hal / We dem buͦben das er mirs ye | Versagt / Er solde von mynen wege(n) | groß ere han / Das er dede was ich yne | Hieß

||

Wie die hertzogyn sich des konigs dochter | vffenbarte das sie eyn frauwe was

| Florye schickte wieder | noch der hertzogyn | in ire ka̅mer zu kome(n) | Die hertzogyn kame | Vnd dorste das nit | Versagen / Sy were | aber lieber hinder sich gangen / Da | sy florye sach sy grüste sy  Marsch= | alck  sprach die Jongfrouwe es sol | mich billich krüden / Das ich üwer | kauffman schatz so düre müß keuffen | Ich geben üch mynen Lyp in üwer | Gewalt /Das ir gedun mogt was ir | gedörst heysen ffrauwe sprach die | hertzogyn des geswigent / wurde üw͛ | Vader des gewar / Er mochte mich ver / Dann ich bin sin getruwe dien͛ | Besem sprach florye gedorst du auch | dar wider sagen / Du müst dun alles | das ich wÿl / oder so mir mahon der | alle ding geschaffen hat / Es wirt dir

[13r] ||

ubel gene/ ee dann das Iar vmb get | Nu laß vnser beyder liebe zu samen | ko̅men / Ir sÿt Iong vnd weydelich | Vnd hant noch nye kein bart geschore(n) | Ich bin ouch Iung ich mag es wol er / Das schone spiel von der liebe ich | han es lange begert / Dann dar vff han | ich mynen meisten gedanck geslagen | Da das die hertzogyn horte / Sy rieff | got ane / Vnd sin liebe müder / Der man | mögelich ere erbudt / Ach herre got sp dye hertzogyn ko̅me vnd tröste | mich / wye sol ich yemer von diesen | sachen ko̅men / Sage ich ir nü myn we / So verswÿget sy es nit / Also müß | ich diesen hoff rumen / Vnd dun ich nit | iren willen / So düt sÿ mich döden / Da | kan ich nit von ko̅men / Ich en weyß nit | welchen weg ich gen sol / Obe ich ir my̅ | meynunge sagen solle odir nit | ALso gedachte die edele h͛= | tzogy̅ne / fflorye sprach | mich nympt wonder | Das ir mich nit zum | elichem wybe wollet | nehmen / Ir soldent mich ytzünt helssen | vnd küssen /Ir hant nit eyn mannes | hertze / Vnd kunent übel Iongfrouwe(n) | erfrouwen Vff myn trüwe ich han my̅ | Hertze vff einen verzageten hirten ge- | Kert / Dan wert ir ein küne Ritter / So | solt ir mich ytze vff das betgen werf / Nü fliehent ir alle zÿt von mir / | Die hertzogyn sprach Iongfrouwe Ich | gedar uwerm vader nit erczurne(n)/ Der | mich In syme lande hat marschalck ge / Dann ich han yme gesworen | getrüwe zu sin syn ere vnd beste zu | dun / Dede ich nu üwern willen / So | hette ich myn trüwe vnd eyt gefel / Ich en weyß  sprach florye | was ir alles sagent / Ir wolt nit dun | waz ich wil Ich wil üch zü eyme eli man han Jongfrouwe  sprach die | hertzogyn ich muß uch sagen das Ich | nit gern dun / Vnd lange zÿt verhelet | han Ich muß üch myn wesen vffen Ir wenent wider einen man | reden / Aber ich bin ein frouwe das dar | ich vor ware sagen / Da zoch die her ir cleyder alle vß / vnd stunt |

|| nackent vor Florye / Da das Florye | sag sy wart sere erfert / Sy sprach | wÿp wo komest du here vß welchen̅ | landen / von wannen kompt üwer | wol gemachter lyp Dem man ere sal | erbieden / Dann er so wol probirt ist | in stürmen vnd in stryden / Das ich | hie sehen das nympt mich groß wond(er) |  FRauwe sprach florye | die in grossen verwon was / Ir hant so | lange hie Inne gedient | Das ich nit anders wiste | Dan ir ein man were̅t | Sagent mir von wa̅nen ir syt / Das | wÿl ich verschwigen / Iongfrouwe  | sprach sÿ das wil ich üch sagen Ich | bin geborn von franckrich / vnd bin | eins richen hertzogen hußfrauwe d(er) | borges in hat Von franckrich wurde(n) | wir verIaget / Da ginge ich groß ky̅ vnd genaß in eyme walde / Da | kamen die morder vnd furtten mich | hin weg Also verloß ich myne(n)hrn͛ | vnd myn kint / Vnd von grosse(n)leyde | wolde ich über mere schyffen / Da kam | sölicher wint / Das wir bÿ vnder ga̅ waren / vnd bin also her kome(n) | Nu hant ir mich hie behalden / Ich | han got vnd syner heyligen ver / Vnd erbüde ere mahon | Der mir vÿl guͦdes gedann hat / vnd | han myn synne gesatzet Das ich myne(n) | hußwirt nu̅merme sol gesehen / Syt | ich yne verlois So wart ich nie ma̅ schuldig / Noch ouch nu̅mer ge wille / Nü han ich uch alles myn | wesen gesagt / Die wile ir mich übir | wonden hant So wil ich nü nu̅mer gegene als eyn man / Als lange | ich lebe / wÿl ich üch getrüwelich | dienen / vnd bieden üch das ir mich | bÿ üch behaldent / ffrauwe sprach | florye ich wÿl üch wol cleyden mit | dem besten sÿden gewant das ich | han / Da det sy ir eyne(n)Rock holen | vnd bereyt sy köstlich / Da sy da ge was / man sol nit liegen | Do was sy die schoneste die In dem | lande was / So mir mahon  sprach | florye / Ich wÿl myme vader ruffe(n) | Vnd wÿl yme uwer wesen alles

[13v] ||

sagen / Sy lieff snelle in den sale / vnd | sprach Hore lieber vader Besem en | ist kein man / So myr Mahon der mich | geschaffen hait / Dann es ist ein scho frouwe / Do der konnig das gehort | Es begonde yne sere wondern / Er sp dochter sage mir ware ist besem | eyn frouwe fflorye sprach vatter | ko̅ment vnd schauwent sÿ selbes

Wie der konig die hertzogyn zu wibe nemen wolt da er sach das sie eyn frauwe was

| DEr konnig ging | mit syner dochter | zu der ka̅mer Er sach | die hertzogynne ane | in grossem verwo̅ yne düchte | er hette nie kein schoner frouwe ge / Vnd sprach zu Ir frouwe so | mir mahon ich en hette nit gelaubet | Das ir ein frouwe werent / Da ich | uch nü gap daz marschalck ampt in | myme lande / Die wile ir lebet so wil | ichs üch nit wieder nehmen / So mir | mahon ich wil üch me geben von | || | Cecilie dem lande solt ir die kron dra Ir syt sicher das ir myn wÿp solt / | sin Ich gesag nie schoner frouwe dan | ir syt / morn früge sal vnser kauff | zu gene / Da die frouwe den konnig | also hort sprechen / Sy sprach hey̅ in yrme hertzen /  Es ensol nit | sin Ich wil mym herre(n)hertzog H͛pin | solich vntrüwe nit dün | DA die edele Hertzogynne | des konniges rede horte | Sy sweyg stille / vnd | kam In groß schrecke(n) | vnd der konnig ließ | vff stunt einen hoff | vß ruffen / Er sprach morn sal ich | keuffen eyn frouwe / von guder geburt | morn frü in mahon glauben / Die hey hatten alle gemein grosse freude | Sy sprachen besem der den lecker er / Der sal morn vnser frauwe | vnd konnigyn werden / Das ist ein | groß wonder / Das ein frouwe ein rie erslug / vnd kempt wieder eine(n)küne(n) | Ritter / Das ist ein weydelich frouwe | Sy sol billich ein konnigrich regieren | Man sol iren namen alwegen loben | Der sy her wysete den behude mahon | Die gantze nacht warn sÿ in grossen | Freuden / Aber die hertzogynne was | in grosseme bedrüpeniße / Sy sprach | got der den dot gelÿden hait / kom(m)e | mir zu helffe durch dinen heyligen | namen Min lebetage det es mir nie | so noit Ach du edeler hertzog herpin | Du hast mich nü verlorn / Got der wol dich behüden / Morn han ich eyne(n) | andn͛ man / Aber ich wÿl es werlich | nit dün Ich ließ mich lieber doden Dan | ich mich eyme solichen lecker gebe | Der an got also wenig glaubet als | an einen ha̅mel / Da ging yederman | sloffen / Da das nacht ymbs geschach | Da huben sÿ den disch vff / In fflo ka̅mer lag die hertzogin nied(er) | Aber die selbe nacht hette die frouwe | nit geslaffen / vmb konnig Salmons | güt / Sy sprach die selbe nacht manig | güt gebet Sy gedachte wie sÿ vo̅ dem | konnige ko̅men solde / Sy sprach Ach | hre͛ got gib myr dinen willen / Das

[14r]

ich ko̅mte/ von hynnen kommen vo̅̅ | floryen vatter Er wÿl mich morn | han / Ach herre got das ist ein grosse | Bedrüpsel Also clagete sich dye frouw | die gantze nacht / Aber in der selbe(n) | nacht / Quam eyn stymme von gode | die sprach ffrauwe laß din gedenc syn Ihesus enbudt dir Der den | dot gelieden hait / Das du vß dieser | kammern gehest/ Du hast hie Inne | zu lange wol gelebet / Got der wil | das du des engeldest das ist billich | Du hast sin barmhertzikeit nit er mit güdem leben / Du solt | heymlich hin weg gen In der stat | ein herberge nemen / vnd halt dy lyp in grossem bedrübsel / Du | solt der heyden ere nit begern / Du | solt vß der stadt nit ko̅men enbudt | dir ihesus / wann in dieser Richen | stadt soltu dinen man vnd dinen | son wieder finden / Ich befelhen dich | ihesu Ich darff nit me wieder dich | sagen / Da qwam die stymme hin | weg / vnd die edele frouwe beleyb | alleyne / vmb der selben stymme will / Die sy gehort hait / Hatte sÿ | grosse freude / Sy lobete got von | gantzem hertzen |

|| Wie die Hertzogynn des nachts vff stunt vnd vß | der kamern ging in die stat vnd lacht sich in die myste

| DA die edele hertzogy̅ | Horte / was sÿ got | geheyssen hatte vnd | ir die sty̅me gütlich | verkondet / Das sy | hinweg solte gene | Sy sprach hiemelscher vader Es ist | doch ware das man saget / Man kan | ewige freude nit erwerben mit eren | vnd freuden diesser werlede / Ich sol | mich snellich hinweg machen / vnd | sol mynen lyp anders stellen / Da stu̅t | vff die edele hertzogynne / vnd dede | ir bösesten cleÿder an / Sy fant die ka̅ vffen stan / vnd ginge heymlich | dar vß / Der pallas was beslossen | Da redte sÿ als fruntlich mit den | die den pallas hudten / Das sy sÿ | vngehindert vß liessen / vnd sich da | myde nyeman beku̅merte / die wÿle | das sÿ der konnig keuffen solde / Da sÿ | vß ginge es was gein dem dage / Sye

[14v]

lieff durch die gassen hin weg / vnd | Rieff ihesum ane von gantze(m) hertzen | e hertzogyn kam vß | vnd lieff durch die | gassen hin weg / Sÿ | Rieff vnsern herren | got ane / Sy kame | vff eyn myste do was en wenig stroes | Dar vff swÿne lagen / Sy lachte | sich dar bÿ / Dye cleyder die yr flo= | rye geben hat / Dye zereyß sij al= | le zumale / Ir schone antlitze das sere | wyß was / Das verswertzet vnd | verstalt sij / Das sij des morgens die | heyden nit erkenten / Sy hatte wed(er)wed͛ | hosen noch schuwe ane / noch auch | kein hembde / Sy sprach dicke lieber | Herre got / gib mir gedolt in myme | Lyden / Ich wijl nü furbas mÿn brot | heyschen In des konniges Huse hat | ich alle zijt gnüg zu essen / Dar | vmb ich nu deste me mangels lyden | e edele hertzogyn | zereyß ir cleyder | Vnd sye smyrte sich | von myste vnd herger / vff | das man sij nit | enkente / vnd lag | Alda in dem myste / Es wart by mit= | tage ee die hertzogynne vff stunde | Hie wil ich ein cleyne wijle von der | hertzogynne lassen || | Wie der konig des morgens fruhe in die kamer kame vnd suchte die hertzogyn vnd wolt sye Zů der Ee neme(n) | aber sie was hinweg | s balde es dagt da | stunt der konnig | vff / Er cloppete an | die kammer vnd | wolde sin dochter | wecken / Da kame | eyn kammer maget vnd ließ yne | Inne / Da er dar Inne kame er ryeff | sin dochter ane / Dochter sprach der | konnig es ist zijt das ir vff stet | Vader sprach florye wann ir wolt | Da kame der konnig zu der hertzogy(n) | bette / Er wande sij dar Inne finden | Da er sij nit fant / Er rieff der dochter | Zu / War ist myn schone frouwe kome(n) | Vader  sprach florye sij lachte sich ne= | chten in das selbe bette nieder / So mir | mahon sprach er sij en ist nit hie Da | stunt die Iongfrouwe balde vff / vnd | sij warff yren beltz an / vnd ginge | zum bette / Aber sij enfant der hertzogy(n) | nit / Da das der konnig sag / Er was [15r] || | by nach rasende worden / Vnd sag sin | dochter sere übel an /  Dochter  sprach | er du hast übel getan / Du hast sij ge= | döt / Ich sehe es wol wye yme ist Dan(n) | ich meynen du besorges das ich mit | ir kinde mechte / Da von dir dins erbes | ein deyl mochte entgehen / Du hast sij | gedöt es müß anders gene / So mir ma= | hon myn got du must verburnen Ich | habe dann myn schone frouwe wieder | Ich gewan nie kein frouwe so liep / Da | das florye horte / Sy viel nieder vff | ir knye / Sy bat gnade an yrme vader | Vnd sprach vader ich enweyß wie dem | dinge sye Ich gedachte noch nie wieder | sy übel zu dun /  Vff myn trüwe  sp(ra)ch | der konnig es müß anders geen / Er ließ | vff stunt sin dochter fahen / vnd in ey= | nen türnen werffen / Er swüre dicke | mahon sy müste sterben Er horte dann | ander mere / von der die er liep hait Ir | h(er)ren vmb die selbe zijt waren gesessen | in der selben stadt In tollet / zwene hey= | den gebrüder waren von collen / Die | hielden die schüle in der stadt tollet / vnd | konden so vil zauberij mit dem tüffel | Das es groß wonder was / Das sy soly= | che wonder dryeben / Es en was kein | man so harte gefangen / Sy konden yne | snellenclich loyß gemachen / Der tuffel | müste yne her vß holen / Der eyne hieß | gobaüx / vnd sin bruder hieß mandas | Aber der falsche gobaüx hatte so vil | Gelert / Das er in dem gestirne vil dinges | Erkante / Er konde wol gesehen wie es | er gene solde / Da der hortte das der ko(n)nig | hett Sin dochter in eynen thorn gelacht | Vnd ir dye hertzogynne hiesche / Da er fuͦre | er an dem tuffel / Das florye des vnschul= | dig was / Der tuffel saget wieder yne daz | die frouwe Crysten were vnd eynen son | hette der hyeß lewe / Der were der küne= | ste der ye brotz enbeyß / vnd gobaux en= | solde nit sterben byt das yne lewe dödet | Da das gobaux von dem tuffel erhorte | Er kame in grosse bedrüpsal / Er ging | in dem pallas / vnd grußte den konnig | mit derbergan syme aptgot / Dem er wol | getrüwet / Da der konnig sag das der | meister Zu yme kame / Er erbode yme | grosse ere / vnd hiesse yne by sich sytze(n) || | GOubaux satzete sich bij | den ko(n)nig nieder Er sp(ra)ch | zu(m) kon(n)ige ir syt volle | gedencke / das ir üwer | dochter doden wolt So | mir die trüwe die ich | mahon schuldig bin Ir habt vnrecht dz | ir sÿ gefangen legt Dan sy ist der | sache vnschuldig / wan die vff die ir | üwer hertze geslagen hat / Nach der | han ich vmb üw(er)n willen myn kunst | geübet vnd finden das die frauw dar | vff ir uwn͛ synn geslagen hait / Die ist | cristen vnd gleubet in ihesum / Sy gleubt | als wenig an mahon / Als eyn Ionge | geyß / Sy hat einen hußwirt Der ey(n) | vor nemig man was in franckrich Er | ist von franckrich veriaget / vnd sy | hat eine(n) son keyn küner man lebet Ich | weyß von yme so vil / Das ich von sy= | me libe werde erslagen / Das sagt mir | myn hertze da von bin ich sere betrübt | Lassent üwer dochter vß ir dunt ir sere | Vnrecht Gobaux sprach der ko(n)nig ir syt | voll kunste Ir syt wyse lystig vnd kun= | stenrich / Die wile ir mir sagt / Das my(n) | dochter vnschuldig ist / So wil ich sy | vß lassen / üwer bruder amandas vnd | ir hant zu schüle beyde wol gelert | Ir sollet in myme hoffe sin vnd myn | cleyder dragen / Vnd sollet von myr | han bunt vnd cleyn spalt / H(er)re sprach | gobaux ich dancken üw(er)n gnaden sere | Da hieß der kon(n)ig sin dochter vß lasse(n) | Der hertze betrübet was das sy die | frouwe verlorn hat / Sy kam in den pal= | las / vnd kniet vor den kon(n)ig yren | vatter / vnd sprach vatter sijt mir | gnedig / Dan(n) mir geschiet vnrecht | Mahon wolle mir verfluchen obe ich | ye böses gein ir gedecht / Der ko(n)nig | sprach ich halt dich mir vor vnsch= | uldig / Dieser meyster hat mir durch | kunst gantz bescheyt da von gegeben | Aber die hertzogyn achtet das sere cley(n) | Da(n)n sy lag alle nacht vnd(er) den swyne(n) | Der myste was ir bestes bette / Durch | den dag ginge sy in der stadt Als eÿn | döri(n)ne die kinde lieffen ir nach vnd | rieffen vnd kryschen sy ane / An yrme | cleyde hingen allzijt ix oder x kinde | Das eyn warff sye mit miste das and(er) | mit kade / Die hertzogyn rieff ih(esu)m ane [15v] || | Vnd sprach Hyemelsch(er) vader Ist dir liep | das myn lyp also sol gehandelt w(er)de(n) | So lyde ichs mügelich ich huffe es sy | my(n) bestes / Also sprach die frouwe die | viel leyt / vmb des willen der die mar= | ttel leyt an dem crütze / Sy leyt vil als | ir wol mogt hören / Sy leyde wol vn(n) | recht / Dan(n) sy wart darnach heylig | Vnd ir name ist sante alheyde Zu tollet | in der stat / wart die frouwe also ge= | handelt / Da myde verdiente sy das ewi= | ge leben / Hie laß ich enwenig von d(er) || | edeln hertzogyn / Vnd wil üch sagen | von hertzog Herpin / Er was in dem | walde ein ey(n)sijdel / Nahe by der stat ro= | me / vnd hielde sich bij dem apt der de= | gelichs misse hielt / Die zwene furtte(n) | heylig leben / Aber vmb die selbe zijt | schyffte(n) die bösen heyden über mere mit | eyme grossen hauffe(n) / vnd zügen da gey(n) | rome zu vnd belagen die stat vnd hatte(n) | ir bann(er) vff geworffe(n) / vnd da wz d(er) ko(n)nig | von pallern / vnd d(er) von dacke / dye wartlude | kame(n) ey(n)s mo(r)ge(n)s geyn dem walde zu / Da | die brüder ir cluse hatten || | Wie der konig von polern vnd der Her von Dacke mit eym großen folck Heiden vor Rome zogen Vnd die wartlude kamen zu Hertzog Herpin vnd dem apt in die cluse vnd sluge(n) de(n) abt dott || | y Heyden rieden durch | den grossen walt Ir | vier funden der brude(r) brude(re) | cluse / Der eyne rant | mit eyner glenen durch | die cluse / Sy wurffen || | ir altar darnieder / Da das Hertzog | herpin erhort er lieff her vß / Er | sag vor yme vier heyden / Er wande | das sij crysten weren / Vnd sprach ir | herren ir dunt grosse sunde / Wir sy(n)t | zwene arme brüder / Vnd diene(n) gode [16r] || | degelich / Vnd syn(er) lieben müder / Die vns | beschirme(n) ist / Der eyne heyde verstu(n)t | syne sprache / vnd sprach so mir maho(n) | Du bist übel dran / Du must gleuben in | vnsern got derbergan / Oder du must | sterben / Da das die brüder horten her= | tzog herpin herwuschete eyne stang der | ander eyn messer / Hertzog herpin traff | der heyden eynen vff das heubt / Das | sin hirn vff der erden gelag / Dye dry | heyden lieffen zu stunt zu / Der eyne | slug den apt mit dem swert / Das er | yme das heubt spielde bis vff die zene | Das er vor dem clusgin dot lag / Do das | hertzog herpin sag sin hertze wart be= | trübet / von grossem zorn hube er syne | stange vff / vnd traff der dryer eyne(n) | oben vff daz heubt / Das yme syne ouge(n) | vor syme koppe Lagen / Der zweyer eÿ= | nen traff er als eben / Das man vnd ph= | ert zu der erden vielen / Er stunt aber | snellich wieder vff / Er vnd sin geselle | slugen vff herpin / vnd er werte sich | als ein küne man / Inn syme hertzen | rieff er ihesu(m) ane | Vor dem clusgin waren | die zwene heyden / vnd | slugen hertzog H(er)pin | hinden vnd vorn / Der | Hertzog werte sich fry= | Schlich / Das die heyde(n) | nit nahe bij yne gedor= | sten / Die heyden flugen Der hertzog | lieff yne nach / Er slug den eyne(n) nied(er) | Vnd gab yme so grossen streych / Das er | yme sin heubt zur qwiste / Der ander | lieff hin weg vnd rieff apolloni an | Der hertzog ylte yme nach / Des heyden | phert begonde sturtzen / Da sprang der | Hertzog vff yne / vnd sprach heyden so | mir sante mertin / Du hast myne(n) geselle(n) | gedöt / Den wil ich diesen morge(n) reche(n) | Da myde hube er syne stange vff / vnd | traff den heyden als er wolde / Das er | yme sine hertze in syme lybe zu slug | Also blieben die vier schelcke dot / vnd | der edele hertzog bleyp alleyn bij siner | clusen / Er ging wieder in syn huß | Da er sich alleyn sach er was betrübt | Vnd hielt sich übel vmb synen frome(n) | Gesellen Ich wil numme hie blibe(n) | so mir sante mertin / Ein man der al= | leyn ist der ist nüst wert || | DA sich Hertzog Herpin | alley(n) sach in syner clu= | sen / Er was sere beko(m)= | mert In syme synne | vnd sprach zu ym selber | ich han dörlich gedan | Das ich so lange in der clusen bin gewest | Man dient gode als wol in eyn(er) stat Als | in dem walde / Ich bin zu lange hie ge= | west Ich achten mich nit wijse / Aber daz | dede ich vmb myns bruder des aptz | willen / Den hant mir die heyden erslage(n) | des bin ich betrübt / Got wolle yme bar= | mhertzig sin / Ach du edeler geselle my(n) | wie liep hette du mich ane alle boßheit | Das sage ich wol das du din Aptij vmb | willen ließte / Die hiemelsche ko(n)nigy(n)ne | habe din sele / Ich kan dich nit herwid(er) | geschrien des ist mÿn hertze betrübet | Ich han dich gerochen das batt dich ab(er) | wenig / Ich wil nu(m)me in diesem walde | bliben / Ich wil gein Rome gene zu de(m) | Babest wider die heyden yme zu hel= | ffen / Ich wil mich wappenen wieder | die [die] heyden / wil er mir ein phert | geben Ich achten vff mynen lyp also | vil als vff ein kese Ich befelhen mich | dem almechtigen gode / Ich han myn huß | frouwe verlorn / Vnd myn Iungkint | ich en weyß leyder wo sij sint wist | ich das sy uber das mere weren / Ich wold | sy gerne suchen / Ich weyß nit was | wege ich suchen sol Ich besorgen daz | sy dot syen / Da name er den apt vnd | begrübe yne in die kluse vor den altar | vnd ging da hin weg / vnd kame zu der | doden heyden eyme / vnd zoch yne nac= | kent vß / Vnd dede sich ane / vnd fant | der heyden pherde eins Dar vff er saß | vnd nam den schilt vor sich / Er drabete | durch den walt zu romen zu der schö= | nen stadt | rtzog Herpin reyt den | rechten weg vff sy= | me pherde gein ro= | me / Er drabete durch | dye grüne wijse / Er | sach manig heydensch | sijden gezelte / Na bij Rome hatten | sij ir gezelt vff geslagen / Das sij die | romer schedigen wolden / Der hertzo[g] | reyt also lange / Das er zu Rome vo[r] [16v] || | dye port kame / Der edel hertzog | reyt in die stat / Er sprach den luden | So gütlich zu / Das yme nyman nit | Dede / Er kame zu Rome vff den ma= | rckt / Vnd fant in syme wege eyn | herberge / Die Herberge nam er Inn | Des morgens da es dagete // die [babest] | Romer daden sich an / Der babest hat || | eynen heubtman by yme / Den | er uber die Romer gesatzet hat | Der hieß godefer von sawoy | Er was ein marschalck uber die | Romer / Vnd plag die soldener | zuuerlonen || | Wie hertzog herpin der heiden harnesch andett vnd saße vff ir perde eyns vnd reyt geyn Rome vnd Zoch mit den Romern heruß mit den heiden zustrijden || | r selbe gadefer | von dem ich ytzunt | sagen zuͦg eins | morgens vß rome(n) | der gude(n) stait / Mit | drysig dusent Rome= | ren / Sy ylten sich | zu der heyden gezelte / Hertzog herpy(n) | was ouch in der Romer hauffen / Er | [w]as wol gewappent / vnd hat eyn || | gut Roß / Die Romer zügen vß / vnd | die heyden zugen yne entgene / Da | wart eyn grüwelich strijt / Von dem | konnige von appellern vnd sine heuffe(n) | Vnd des h(er)rn von dacke / Der an maho(n) | gelaubt / Die Romer slugen vff die | heyden yeder slug den sinen nieder | Da mochte man grossen strijt gesehen | han Der h(er)re von dacke der traff eine(n) | Romer so eben / Das yme eyn glene durch [17r] || | synen lyp ginge vnd er dot vff dye | erde viele / Den drytten vnd den vier= | den / die stache er alle nieder / Das er | wol zehen gedote / Die römer traden | Hinder sich / wol eyner glenen lang | Da Hertzog Herpin gesag den bösen | Lecker / Er sprach ich achte mich nit | eins Hellers wert Ich inslage dan(n) | den lecker noch mynen willen / Da | nam er syn phert mit dem sporn | Vnd traff den selben heyden / Also mit | syner glenen / Der die römer also hin= | der sich hatte gedrungen / Hertzog | herpin traff yne also eben vff synen | schylt / Das er man vnd phert vff | die erde stieß / vnd Rant also grü= | welich / das yme der Helm vß füre Her= | tzog herpin ylte sich zu yme / Dann | er hatt eyn Lewen hertze / Er nam | das swert in beyde hende / vnd gab | yme sölichen streych / Das er yme daz | heubt abe slug / Da kamen viel | heyden vnd slugen vff hertzog her= | pin / Da gadifer von sawon den hey= | den dot sag er fragete synen gesel= | len / wer ist der geselle / Der vns | von dem heyden erlost hat ylte üch | balde vnd helfft yme / Dye Römer | ylten balde / Aber sÿ konden nit | also balde zu yme ko̅men / Die hey= | den hatten hertzog herpin sin pert | erslagen / Da werte sich der edele | hertzog vnd ryeff ihesum ane | rtzog Herpin stunt | mitten vnder den hey= | den / Vnd rieff got | ane mit gantzem | hertzen / Er badet sin swert | in dem heyden / elch | yme genehete den zeychent er / Aber | das en hette yne nit gehulffen / were | gadefer von sawoy / vnd die römer | yme nit zu helffe ko(m)men die entretten | yne / vnd brachten yme eyn ander pert | Dye furten yme das banner alles nach | Sy slügen sich vnder eyn ander / Das | man da grossen stryt sach / Die heyden | hatten viel verlorn der hertzoge | Er slug [sl] vff die heyden me dann | vor yderman floch vor yme || | r konnig von palle(r)n | hat dryssig dusent ge= | wappenten / die vff | yne wartten / Der nier= | gen eyner was er het= | te eyn glene od(er) swert | Da der konnig von pallern hort Daz | der herre von dacke erslagen was | Er gewann in syme hertzen bedrüpe= | niß vnd flüchte dicke syme gode | mahon vnd Iupiter / Er sprach sye | weren beyde nit eyner spillen wert | Er reyt zu mahon der by yme vff | eyme pherde saß Mit golde vnd | silber wol behangen / vnd sin rock | was vol köstlicher ringe vnd edel | gestein / vnd hat eynen karfunckelstey(n) | an syner brüste / In syner hant hat | er eyn swert Vnd vor yme eynen | schylt / Da mit drauwet der apgot | den Römern mit grossem volck reyt | er da / Der konnig von pallerne her | wiste yne mit syme barte vnd sprach | zu yme du hast nit eyn getruw hertze | Das du verhenget hast den herren | von dacke mynen Lieben zu erslagen | Aber du heltes mir vnd gab yme eyne(n) | streych Also groß das er yme den hals | abe sluͦg / Da ließ der konnig von | pallern eyn horn blasen / vnd sp̈ch | er wolle sÿnen muͦt willen dryben | Vnd den stryt wieder die römer lange | halden / vnd die römer zu hauwen | als böse lecker | r konnig von pall(er)n | ließ manigrich horn | blasen / Das er syn | volck widder gesa(m)= | mete / Sy stryeden | wieder an gheyn den | römern / Gadifer von | saway / nam den hertzogen bij der hant | Vnd sprach Zu yme ich bieden üch | Sagt mir wer ir syt / Dye heyden synt | hude übel mit üch dran gewest Ir | hant erslagen den herren von dacke | Der vns groß leyt dede / vnd hant | hude den pryß gewonnen / Herre sp= | rach herpin das acht ich nit als eyn | halm Ich bin eyn Ritter gottes von [17v] || | fremden Landen / vnd wil widder | die heyden strÿden / Sehent ir nit | wo sy sich wieder sa(m)ment in dem gr= | unde / vnd wullent wieder an vns | ffrunt  sprach gadifer ir redent from= | eclich / Da samenten sich die römer | wieder zu hauff / Der konnig von | pallern mit allen synen gesellen | zugen yne engheyn / Da geschach | eyn groß stryt | der konnig von | pallern syn lude | gesa(m)met hat / Die | crysten kamen yme | gruwelich entgeyn | Da mocht man groß | stryt gesehen han / Die wiesen ware(n) | vol doden gesaget / Der konnig von | pallern reyt vor ane / Er kame wyd= | der die römer so grüwelich / Das er | viertzehen erslüg In syme wege | fant er den edeln hertzog herpin | Der mit luder sty(m)me rieff / Heyden | du solt mit mir thornieren / Sij sta= | chen zu hauff mit den glenen / Aber | herpin traff yne also eben / Das er | yne durch brust vnd pantzer stach | Das man der glenen eyn vierteil and(er) | sijt des heyden sach / Da er die gle= | ne wieder vß zoch / Da viel der hey= | den dot her nieder / Hertzog H(er)pin | rieff lude der romer geruff Romerij | Der hertzog slug uff die heyden | Künlich / Dem eynen hiewe er eyn | beyn abe / Dem andern eyn arme A | got sprach gadifer Der alle ding ge= | schaffen hat / Mit dem gotz Ritter | han wir über kommen / Er folget | yme alles nach vnd sprach dicke zu | yme Ritter gotz got wolle uch behü= | den / vmb uwer konheyd vnd stercke | ist Romesch lant hude behalden Ach | heyliger vader her babest Ir sollet | dem Ritter viel ere(n) erbieden Rome | ist hude synent halben behalden Also | sprach gadifer dugentlich wen(n) er | traff der must nieder wichen / Die | heyden fluhen alle vor yme / nyeman | gedorste syn beyden / Der hertzog iaget | als künlich hin nach vnd die röm(er) || | volgeten alles nach / Sy sluge(n) vnd | handelten die heyden v̈bel | e heyden wurden alle | vber wunden / Dye wie= | sen waren mit doden | luden gesewet / Dye rö= | mer zugen in der heyde(n) | Here vnd namen da ÿne viel goldes | vnd güdes / Hertzog herpin kerte wied(er) | gheyn romen zu / Gadifer von sawoy | gab yme den selben dag die ere Er | hieß die banner vor yme füren zu | zeychen das romerij synent halben be= | halden was / Der babest ginge sinen | luden entgene / Ime wart von herpy(n) | gesaget / Das er so wol gefochten | hette / Der babest gab syme volck den | segen / vnd sprach wo ist der Ritter | Den ich billich liep sol han /  Herre | sprach gadifer er stet ale hye / Hertzog | herpin neyget sich gein dem babest | Er sprach heyliger vader in gotz stadt | vff diesem ertrich / Ich bidde uch vmb | gnade vnd applas aller myner sunden | Dan ich han myn dage wenig gütz ge= | tan / lieber son sprach der babest din | sele sye behalden Ich vergeben dir alle | din sunde mit gode / Der hiemel vnd | erde geschaffen hait / Lieber son du | haist vnser lant behalden / Mit der | crafft die dir got verlühen hait Ge= | benediget sye dye stonde / Dar Inne du | in vnser lant ko(m)men bist / vnd ouch | der vader der dich gemacht hait Got | sye üwer beyder selen tröster / Lieber | son von wannen vnd vß welche(m) lande | bistu Ich wil da von die warheit wis= | sen / Da ginge hertzog herpin mit dem | babest allein vff ein ende / vnd saget | yme alles sin wesen In bichtz wise | Vnd bat den babest yne nit zu melde(n) | in den landen / Du lieber son  sprach | der Babest Ir sollet hie beliben in | myme lande / Ir solt es als güt han | als ich Lieber vatter sprach herpin | des han ich üwern gnaden zu dancke(n) | vff diese worte traden sy in den sale | Sye wuschen ir hende vnd sassen | zu diesche / Hertzog herpin lange

[18r]

Vnd frust hünger vnd durst lange ge hait vmb des willen des fleÿsch | gemartelt wart saczt man in des babe statt yne wart wol gedient in dem | sale | IN dem schonen sale by | dem babest Saß hertzog | herpin den sere hungert | yme wart groß ere erbode(n) | vor allen synen gesellen | Da gadifer von sawoy hertzog Herpin | gesach In soliche ere ko̅men / Das ko̅ yne gar sere Er sprach heym hait yne der düffel her gedragen | Zwar er wirt mich verdriben / Er hait | den pryß vnd wechset yme ere dege zu Belybet er lange hye / So | stösset er mich vß der gewalt / Dye | ich byß her gehabt han // Aber kann | ichs gefügen / Er sol nit lange zü | Rome blyben / Also gedacht gadifer | in syme hertzen // Aber herpin der den | babest liep hait / Der gedacht keyns | bösen Der babest gabe yme eynen | kostlichen ring / Der den steyn vnd | den Ryng drug / Der konde ane bicht | nit ersterben / Vnd was er lydens | hait des vergaß er zu stunt Denn | gab yme der babest / Die wyle er | vmb sin huß frouwen wegen dick | schrey Der er nye vergessen konde | Der steyn mit syner dügent wan yme sin bedrüpnisse in freude | hertzog herpin was zü rome Da | diente er gode flyßlich vnd ouch | syner moyder / Die man billich eren | sol Gadifer der diep smeychelt yne | an vnder ougen / Aber er gedacht | hinderwert allezÿt wye er yne | verdryebe / Eyns dages er gütlich | zu herpin sprach lieber here ich | wil üch nit liegen Ich han lange | zÿt eyn wallefart gelobt zü sant | Niclas zü Bare In Iouingen / Die | walfart ist groß man vergibt da | vil sünde / wolt ir dar wallen Ich | wolte mit üch rÿden Vnd wil uch | gude geselschafft leysten Ich han | mich lange dar gelopt gehabt |

|| Herre sprach herpin ich wil gerne | mit uch lutterlichen vmb godes will Vnd vmb sante Niclas des lie heyligen / Vnd wil mit üch | wan ir wolt / Da geschiet yme ga | difer eynen dag Als Iudas cristo | det / Da er yne küste Also wart der | edel hertzog verkaufft | HErtzog herpin vnd | gadifer rieden hyn | weg eyns fridages | zü morgen von rome | in pylgeryms wyse | Der babest beuale gode vnd syner lie müder Gadifer der nummer gü | des gedacht reyt mit dem hertzoge(n) | vnd gadifers mage viere / Dem er syn | heymlicheit gesagt hait wie er hertzog | herpin in der heyden hende geben wolde | vff das er nit widder geyn rome que Da[s] das sin mage horten Es ge yne wol Also rÿden die verreder | alle mit eynander / Die erste nacht lacht | sich gadifer by herpin Vnd in der nacht | stale yme Gadifer syn ring Des was | herpin sere bedrübt Er sprach er wolde | lieber ein becken vol goldes verlorn | han Er dede synen ryng süchen / Es was | vmb süst / Dann der verreder hat yne | yme gestolen Der hertzog vnd Gadifer | rieden vorbas | GAdifer vnd der hertzog | ryeden snellenclich Sÿ | gedachten alle wye sÿ | yne verraden möchten | Aber der edel hertzog | Reyt in grosser andacht Man nymmet | dicke vmb gude wercke bösen lon Sÿ | rieden also ferre hinweg / Das sÿ zü | Brandit in die gude statt kamen Gadi | fer ließ hertzog herpin alleyn in der | herberge / Er ginge vff das mere mit | synen magen / Da fant er vil kaufflüde | von fremden landen / Der eyn͛ was von | dannemarck der ander von Colon / Der | drytte von dem lande Salomon der vier von Cyppern Iuden cristen heyden | drieben yren kauffman schatz vnder eyn

[18v]

ander Gadifer gesag eynen kauffma̅ | von dem lande Cipern / Der was der re der da was Er fragete yne | heymlich ob er eynen cristen man keu wolde den künsten der leben möcht | vff ertrich Dann wer er alleyn gewest | So hetten die cristen Zu rome den strÿt | Verlorn / Der kauffma̅ sprach So mir my̅ | got Baroton / Ich wil üch darvmb ge güts als vil ir wolt dusent marck | gebe ich üch ffrünt sprach Gadifer ich | wil yne üch in üwer hant geben / ylte | üch sprach der heyden / dann ich han | sust hye geendet ich muß hin weg Da | ging Gadifer wider in syn herberge | Er sprach zu herpin / Herre gefelletz | uch wol wir wollen vff das mere gene | kauffma̅schatz sehen vnd wollen da ke Cleynot Ringe vnd edel gesteyne | Es ist mir liep sprach hertzog herpin

Wie hertzog herpin vnd gadifer von sawoy mit eyn riede̅̅ | zu sant Niclas von pare vnd gadifer v͛kaufft den hertzoge(n)den | heiden

Dye verreder geleiden den her vff das mere Sÿ gin gen in eyn schiff Gadifer | Rieff dem kauffma̅ snelle̅cliche |

|| Er sprach wo ist my̅ güt Hie ist uwer ge der hertzog gefiel den heiden wol | Dan er was groß Vnd wol künlich gestalt | Sÿ gaben Gadifer das guͦt vnd erhasten | den hertzoge / Die kaufflude bünde(n)yne mit | seylen Vnd stalten yne hinde(n)in schyff | Da der hertzog sach das er verraden was | Er sprach Gadifer du hast eyns verrede͛s | hertze du hast mich in den dot gegeben | Ich hielt dich vor eynen bÿderma̅ Schalck | du hast mich den heyde(n)verkaufft Als Iudas | det den licham Ihesu Doch vmb got der | die martel gelyden hat Ich wil williclich | lyden was mir geburt Myns dodes sage(n) | ich dich quit lutterlich vmb gots willen | Da ginge Gadifer vnd sin gesellen wied(er) | hyn weg | GAdifer vnd sin gesellen züge(n) | widder geyn rome / Herpin | beleyb in der heyden schieff | Die selbe nacht bleyb er vn vnd vngedruncken | Man slug yne mit grossen stecken Das | das rode blüt synen lyp abe ran Der edel | hertzog rieff got an / Ach sprach gadifer | wie hastu so vbel an mir getan / Du hast | mir vor vil grosser eren erboden vnd hast | mich nü in den dot gegeben Nü weyß ich | vor ware die lachende munde plegen nit | alwegen zu küssen In fremden stellen | plegen die hunde nit fridelich zu stende | Also sprach der bedrubte hertzoge | Die heyden rachten yren segel vff | vnd kartten vber mere Gadifer Reÿt | In pylgeryms wyse widder geÿn rome | Zu Ich kann üch nit viel gesagen von | syner dage reysen / Er kame zu rome | Inne A wenig noch mittage Vnd ging | zu dem babest Vnd kniewete nyeder | vor yne Vnd grußete yne mit dem | almechtigen gode / Der babest fragete | zu stunt noch dem fro̅men hertzogen | Herre sprach Gadifer Got sÿ syner | selen barmhertzig Dort in hymmel | Vnd in der vnuergenklichen freuden | Er ist dot ir solt üch nit bedrüben Nü | eyns dages kame ein groß we Inne | Inne geschossen / Das er dannoch nit | me dann eynen dag lebet Er Bÿt | uch got vor yne zu bieden Sehent | hie üwern Rinck Den er uch wieder | vmb geschickt hait / Da das der babest | hort Er wart weynen vor Hertzog/

[19r]

Herpin bade er got / Er nam den ring | vnd lyß yme dem falschen verreder nit | doch wonde er er segde ware / Hie laß ich en von dem babest vnd sage vch von | dem hertzog herpin von boürges / Den | die heÿden hin weg furtten / Die kauff | lude furten yne so ferre hin weg / Das | sy ka̅men zu dem konnige zu Cipern | Der kauffma̅ gabe dem konnige den her / Der konnig warff den hertzogen | in eynen dieffen torn / Dar Inne waren | me dann vier dusent / crysten / den gaff | man gnüg zu essen / vnd zu drincke(n) | Ich wil uch sagen warvmb er das dede | Er wolde über die crysten ziehen vnd | meynt aber da yt lude velore So | wolt er sin gefangen da myde loß | machen / vnd wolt diese cryste(n)dar | gein geben / Darvmb ließ er es den | cristen so wol bieden / Als herpin | in gefengniß lag / vnd da got hort | an ruffen / Vnd hort die gefangen | die by yme lagen / Eynen von Franc den andern von bickardien vnd | ander enden / Er wart got loben vnd | syn liebe müder / Da frageten yne | die gefangen / wer er were / Aber der | hertzog wolt sich nit ne̅nen | DEr hertzog lag ge zu nycosÿ | in der Richen stadt | Aber ee echt dage | vmb gingen ka̅me | dem konnige In sy synne / Das er | die crysten vnder syn frunde wolt | deylen vff sante Iohannes dag ließ | der konnig selber die gefangen vß | Er schickte dryssig dusent / vnselig͛ | dem herren von damascke / Der yg mit eyme seyle vmb synen | hals gebonden was / vnd dar zu ir | ougen verbunden / Sy ware̅t nackent | bis vff ir nieder cleyt / man schickte | ouch dryssig dem he͛rn von dacke | sone / der vor rome(n)erslagen wart | Herpin was in der zale nit das waz | syn glucke / Als balde sÿ dem konnige | wurden / da ließ er sy zu stu̅̅̅̅̅̅t hencke(n) | Got sy irer selen barmhertzig / es | was yne bermclichen / der konnig vo̅ | Cipern schickte hundert crysten gein | Iherusalem / Syns brüder sone den er | liep hait / der konnig vo(r)n Cypern schickte | dryssig vnseligen dem kon̅ig vo̅ tollet |

|| in der zale was hertzog herpin mit | synen gesellen die v̈bel gehandelt | waren / Also waren die crysten lude | gedeylet / dye in heydenschen landen | vnselig geheyssen sint / Sy sint ouch | vnselig die der heyden gefangen sint

Wie der konig von Cipern dem konige von Tollet h͛tzog herpin selb xxx schickt da er mit sin gesellen In den | thorn gelacht wart


Sy furten die crysten | zu Tollet in die Riche | stadt / vnd kam(m)en | vff den pallas Sÿ | grußten den konnig | vnd sin dochter / Da | sy der konnig sach / Er sprach syt mir | got wilkum in myn lant / wye get | es dem konnige von Cypern mÿme | frunde / Herre  sprach der eyne der an hiesch Herre myn he͛re der kon̅ig | grußte uch sere / vnd wil das ir dis | hochzÿt diesen sant Iohans dag erfr werdent mit diesen vnseligen | Das ir die dodent henckent burnent / erdre̅cket | oder lebendig schindent / wie üch füget | So myr mahon  sprach der konnig er | hat mir liebe gedan / Sÿ sollent st(er)ben

[19v]

ee vesper zÿt / vader sprach florye | nit ylt ouch also sere / Ir gewynne̅t | kryeg naher dan zwey Iare / wieder | den konnig mercilie der friede geet | vß lassen den crysten wol wartten | von yne wirt in strÿden wol gedient | gedenckent ir nit der crysten frouwe̅̅ | Die in vnser küchen viertzehen Iar | was / die den riesen erslüg / vnd den | Ritter kempt / Das was ye eyn frouw | das wÿl der dufel / das die hie hey frouwen nit also dunt / Ir wol sy gekaufft han zü eliche(n)wÿbe | Da kame sy in der nacht hinweg / vnd | were gaubax nit gewest / So hetten | ir mich darvmb gedöt / Lieber vader | folgent mir des bÿden ich üch vnd | verließet ir dar ane eyns hellers | wert / So laßt mich verburne(n)noch | uwerm willen / Dochter sprach der | konnig ich wil dir folgen / Er hieß | die crysten in eynen thornen füren | vnd gab yne zu essen brot vnd | fleysch / vnd wins gnuͦg / Also kam | Herpin zu Tollet in den thorn / Da | lag er also lange bis sich got über | yne erbarmet / Das er sin wip vnd | kint wieder fant Hye laß ich von | hertzog Herpin / vnd sagen von dem | edeln lewen / der zu muncklin vff | der burg was by syme vader bade / den er in grosse armüt bracht | hat / Lewe want badewin we͛ sin | vadar / Aber er wart zu hant ge / das er sin son nit was / des | er von hertzen sere erschrack / | IR herren horent vmb | gotz willen / Ich wil | üch ein güt gedicht | sagen von Lewen der | zu Munclin was / die | zÿt kame der er se͛ | begerte / Der thorney zu cecilien sold | balde sin / dar an er dicke gedachte | vmb die Iongfrouwe die sere schon | was / Dye yren lyp gegeben hait | dem künesten / der in dem thorney | der beste gepruffet wurde / durch | manige wÿde lande hatte der kon̅ig | den thorney also dün vß schryen | Rittern vnd knechten manige(n)gros= | sen hrn͛ Dye yre gezuge vnd har vff getrosset hatten / vnd |

|| eynen monte beuor an zu rÿden | durch lamparten lant namen sÿ den | weg die wege waren verdecket mit | wegen die dar gingen / vnd mit ma schonen Roß ir wege ginge(n) | vor muncklin hin / Lewe stunde vff | der zinden / vnd sach die wege | alle vol lude weybeln / Ach herre | got sprach das kint lewe / wer vil | gutz hat der hat synen willen Eyn | arm man muß sich verbergen / Dan̅ | so eyn richer wil so muß man yn | forchen Im som(m)er dragent sÿ lychte | röcke vnd schöuben hüde Im wy̅ hant sÿ Röcke vnd hude gefutt(er) | Der arme kuchet aber alzÿt über | das fure / wer nü gut hat der sol | es behalden / kan er das gedün | so acht ich yne vor wÿse / Dann so | eyner sin gut verdüt / So wirt | er der lude spot / Dis sagen ich | alles von mir / dan ich han es be / Nü nehet sich der herlich | dag Das die fro̅men vnd künen ver sollen werden / vnd die wÿle | ich mich nu verbergen müß So | ist myn hertze betrubet / Dar geyn | sprach er wieder ich bin ein dore | Solde ich wol zu fuß dar ich müß | die Iungfrouwe sehen / Sÿ wyl ey̅ | Blüme der Ritterschafft kyesen vnd | die zagen versmehen / Möchte ich | sy nit dan sehen So were myn hertze | zu fryede / künde mir eyn phert | werden das ich ryede / vnd so vil hesse | das ich an dede Ich wölde mynen lyp | Im thorn͛ versüchen / verlüre ich | wol das phert das achte ich nit eyn | würffel / Zu füsse wolt ich wieder | heyme lauffen / vnd aber mit myme | vader muͤß ich essen / vnd gesaltze(n) | fleysch esßen vnd du̅ne biere drincken | Ich müß zum thorney die schone | Iungfrouwe sehen / Es kost Ioch wz | es wolle / Dann sy hait myn hertze | befangen / Mich duncket ich sytze ytze | bÿ ir / vnd rede mit ir liebe schone | Iongfrouwe / Erbarmen uch vber mich | bedrubten gesellen / Vnd gewynne | ich den danck des gunne̅t mir vmb | gotz willen / dann man als dicke als

[20r]

güt hertz in bösen cleydern findet als | in rychen gefuterten gewanden / So | mir got der alle ding geschaffen hait | ko̅me ich zu̅ thorney ich wil soliche | streych geben / wer mir begenet der | müß mir sin phert lassen Ich wÿl | in dem thorney sterben oder wil den | prÿs gewynnen / Ich wil zu myme | vader gen / ob er mir vst wolle geben | Also sprach der Ionge lewe / de funff | zehen Jar alt was / vnd so starck waz | von gotz verhenckeniß / das er eyme | iglichem man zu starck was / Lewe | ging zu syme vader badewin / vnd | bade yne vmb eyn phert zu̅ torner

Wie badwin lewen saget das er yne In dem Walde fonden hatte vnd lewe hatte nit anders gewist dan badwin sin | vader were


VAder sprach Lewe den die Iugent mey / Ich kom(m)e her | zu üch / vnd were | gerne zu̅ thorney | In Cecilien Ich hoff | keme ich dar Ich | wurde des alwege gebessert / Hette | || | ich nit dan eyn phert Ich wolde | zu stunt hin weg / Das kaufft myr | lieber vader / vnd helfft mir vff | die fart / lewe sprach badewin wo | mit sol ichs keuffen / Ich sprechen | by got ich han weder heller noch | phennig / Du hast alles das verzert | das ich han / weres du aber myn son | So echte ichs deste mynn͛ / Du enhorest | mir nüst zu / darvmb verdrüsset es | mich / Du hast mich in groß armuͦt | bracht / Vader sprach Lewe verleuckt | ir myn / So were ich ein dore hette ich | üch den lieb / Ich hoffen ye zu gode | ich sy üwer sone / Ich wil üwer vmb | armütz willen nit verleucken / Da | sprach badewin so mir vnser herre | got Du bist nit myn son / warvmb | solt ich dir liegen / Ich kunde dir nit | gesagen wer din vader oder müder | sin Ich fant dich in eyme walde bÿ | eyner lewenne Myn gesinde nam dich | eyner lewy̅ne vnd gab dich mir / Da | ich dich da her heym brachte / Da det | ich dich lewe deuffen / Dar vmb heistu | lewe / Ich en hatte nit kindes / vnd han | dich vmb din schonheit vor myn kint | gezogen / vnd meynde dich erbe zu ma noch myme dode / Nü kan dir | nit hellers wert von mir werden | Dar vmb wolde ich lieber Lewe das | du eyn ander vader süchtzes der me | hette dan ich / Da das Lewe hort er ent sich  Herre sprach er es  ist es | war das ir mir sagt / Ia sprach badewy̅ | so mir der almechtige got / vnd zoch | vs der kysten das sÿden düchelin / Dar | Inne er lewen in dem walde fant / Lewe | sprach badewin in dem düchelin were | du gewickelt / Da ich dich in dem walde | fande bÿ der lewynne / Das han ich alzÿt | gehalden / Obe dich yeman süchte der | dich kente / Vff myn trüwe sprach le das bedrübet mir myn hertze / Das | ich wedder vader noch müder han Noch | mich vff nieman weyß zu trösten in | mynen nöden / vff myn trüwe das sol | mich billich krüden / were ich anders | wÿse / Lieber he͛re sprach lewe nü sol | ich uch lieber han dan vor / Das ir mich | so dugentklichen erzogen hant Ich biede(n) | got uch das zu vergelden / wann ich | en kan es uch nit vergelden Ich zerte

[20v]

dar vmb deste Rilicher / dann ich me ir werent mÿn vader | DA lewe horte das er ba son nit was | Ir mögt wol gleuben | das es yn sere krüt | von grossem hertzem | Leyde schoß yme sin | Nase über / Er nam das düchelin in syn | hant / vnd kuste es über hundert w͛be | pletzelin sprach lewe die dich gedragen | hait/ die hat dich von yrme cleyde ge / Sy ist wol gecleyt gewest die | dich gedragen hat / Ach hertze liebe | müder / was dieres mag es sin / Das üch | gedot hat / wo was myn vader das er | uch nit halff / Ach vader wan kumpt | die zÿt / Das ich üch sehe / Er her haste | das pletzelin / vnd kuste es aber hund(er)t | werbe / lewe stalt so groß leyt / das er | bÿ gestorben was / Da das Badewyn | sag er hub an zu weynen / vnd rauw | yne sere das er es lewen gesagt hait / | Er sprach lieber son nit en zurne dich | Ich han dir das zu leyde gedanne / Du | bist myn son ich han dich gemacht vo̅ | myn͛ huß frouwen die lange dot ist Hr͛e | sprach lewe es sol anders gene / Dann | so mir got der die werlet schuff Ich sol | niemer gerügen oder gerasten dwÿle | ich lebe Ich habe uch üwer gut bÿ hel noch wieder geben / Dwÿle ir mich | so gütlich erzogen hant / Ich wil es üch | wieder geben / Es ko̅me her wo es wölle | Vnd wan ich uch bezale / So wil ich nu̅ Rüge gewynnen Ich habe dan vad(er) | vnd müder wieder fonden / Das crütze | ich uff der achseln han bezeichet das | mich eyn byederman hat gemacht / Da | das badewin hort er wart bedrubet Er | sprach zu lewen das müwet mich / daz | ich dir din wesen han gesagt / hr͛e sprach | Lewe es were mir leyt ir hetten es gedanne | Es ist wol mügelich das ich es üch ver / Haldent mir das pletzelin das byde | ich üch / Dann were es verlorn / So worde | mir kommerlich vader vnd müder zü fyn llewe sprach mich wondert / Obe | kein diere myn müder gessen habe / die | wile ir mich in eyme walde funden hant | Badewin sprach das wart nye gefreyst | das diere ma̅nen oder frouwen ycht deden | Herre  sprach lewe sagt mir die warheit | wie hielde sich die lewi̅ne da ir mich vo̅ | ir nament vff myn trüwe sprach badewy̅ |

|| Sy hylde sich als übel das sy starp da | das lewe hort er weynde von Iamer | DA lewe badewin horte | er weynde vnd clagete | syn vader vnd muͦder | Ach herre got sprach | Lewe sol mich nit das | billich krüden / Das | ich keynen gesypten frünt uff ertrich | han Ich bin eyn armer fundeling vnd | wÿl dannoch Rÿden in harnesch / vnd | zu torney / Das hört mir nit zu ich wil | da von lassen / Ich müß dürch das lant | gene als ein bübe / Ich weyß vor war | das ich von güder art bin / Das myn | müder soliche cleyder gedragen hat Daz | crütze ich uff myn͛ achseln dragen / Sagt | mir das ich ere vnd gut sol gewynnen | Ich wil mich zü thorney versuͦchen | vnd wil sehen die schone die in myme | hertzen lyt / wil mir got vnd gluck | helffen / Das ich den danck verdiene | vnd mir die Iongfrouwe werde / wan | sÿ dann her fert wer ich byn / wann | sÿ dan über mich zornig wirt / So | wirt sy mich fundeling heyssen zwar | so er steche ich sy doch mit eyme messer | da von keme dan grosse betrüpniß / Ab͛ | die frouwe ist wise Ich hoffen sy dede | mirs nöde / vmb yren willen wil ich | myns vaders vnd müder vergessen | vnd wil zu Cecilien hette ich nit me | dann eyn phert kunde ich dann da ere | erwerben / So wolde ich dan dem helffen | den ich in armüt bracht han / Dan man | sol nit vergessen der wol düt | Also sprach lewe wieder | sich selber / vnd schrey | das yme die threne syn | wangen abe flüssen / | pletzelin kuste er sere | dicke / vnd sprach  hre͛ | Badewin legent mirs wieder in üwer | kyste / Mir were nit gut das ichs ver // Dann ich kunde vader vnd müd(er) | gar kume wieder finden Ich wil vor | vff die abentüre ob mirs yrgen wolle | glucken / Dan ich das üwer verzert | wil ich wieder geben / Solt ich vnbezalt | hin weg rÿden / Des schemete ich mich | alwege // Da das badewyn hort er hub | an zu weynen / vnd fragete lewen war | er Rÿden wolte / Das er syn güt / Das | er yme verzert hatte / wieder meynte

[21r]

zu bezalen lewe sprach  gheyn Cecilie | in dem thorney // Da sprach badewin | so wil ich dir eyn phert lygen / vnd | dar zu viertzig phunt / vnd spreche(n) | es vff myn eyt Das ist alles das ich | han / So hat lewe zwentzig francke(n) | heymlich ich weiß nit wo sy yme her | waren worden / Das was zu sa̅men | funfftzig phont Er sprach wieder |  her badewyn  gewynne ich den torney | so wil ich üch alles wieder geben  Ba sprach  Ja geschee daz So wied(er) | fure dir grosse ere  // Da antwurt lewe | ich wil mich dar vmb arbeyden Ich | wil myn leben in eren verslyssen | Me vmb üwern willen da̅n vmb my willen  / llewe bleyp dannoch da | die selbe nacht / Das er nie slaffens | enbeyß / Dan er gedacht alles an vad(er) | vnd an müder / die er nye hatte gese / Da er dar nach lange gedachte | da ka̅men yme ander gedencke Inn | zu trösten / Als von der schonen Iong die er sere liep hatt / Er ge an sy so vil / Das yme syn lyde(n) | vergaß / Die Iugent bracht yn darzu | Das er sprach  ich wil an vader vnd | müder nu̅merme gedencken / Also lag | er die nacht byß er den monen schyn | sach / Er sprang vß dem bette / Er | wande es were dag vnd sprach   | Ach Amich ich han zu lange geslaf Ich solde ytz vff dem felde syn | vff myme pherde / llewe det sich ane | Badewyn fragete war vmb er sich | so frü an dede llewe sprach  ich han | zu lange geslaffen es ist verre dages | Da wart badewyn hohe lachen / vnd | wart gedencken / das Lewe von güd(er) | art were / Dann were er nit von | güder / er vnder stunde nit soliche abe̅ / vnd sprach  mich enrüwet nit | was er mich gekostet hat / vnd sp̃ch | da zu llewen / Der monet schynet Ma̅ | hat allerest mitternacht geblasen  | llewe sprach  ich kan nu̅me geschlaffe̅  | Heymlich machte er sin ding zugerech | Er ging in den stall vnd sadelte sin | phert / vnd troste synen wait sack vff | Alles syns harnesches vergaß er nit | Er sag sin phert an das was mager | vnd durre Ir he͛ren es was badewy̅ | acker phert  Phert  sprach llewe  hett | ich eyn bessers es dede mir not  | || | Phert sprach llewe  ich | muß mich mit dir be / Verließ ich | dich Im torn͛ das ist | nit groß verlust ande͛s | Dan das ich darnach | zu fuß gene müß Ich wil mich nu̅ vngetrosten lan Got der hre͛ | der ist rich er mag mir wol geben | wer yme wol dienet dem gibt er gut lone Ee es dagete zalt er syn gelt | vnd sprach  der en ist nit arme der also | vil geltz hat / Got wolle mich behü Maniger hat zehen werbe also | vil / vnd dare yme doch nit gütlich | dün Ich wil es vff eyn ymbs verzen͛ | vnd funde ich yrgen eynen guden ge / Der in myn herberge ko̅men | wil dem wil ich gütlich Dun / Manig͛ | verczert dusent marck / vnd wirt | nu̅mer eins fro da von / was sol mir | das güt / da von ich keyn gut hette | Söliche lude die ir gut also verdunt | der solman spotten / Der liebe llewe | sach vmb sich // Er sach bÿ der kryppe(n) | zwene alde sporn / dye waren bade vnd warent verguldet / Er hub | an zu ryben sy waren sere Rustig | Da er sag das sÿ verguldet waren | Er sprach die sprach die sporen | horen mir nit Zu / dann ich bin key̅ | Ritter Ich wil mich zu stunt an dün | Vnd wil hre͛ badewyn bieden / Das | er mich rytter slage / Dann wirtma̅ | mich den armen rytter nennen / Als | wÿt das lant ist / Dann mag ich wol | vnder ander Ritter gene / wolde er mich | aber Ritter slagen / So wolde ich yne | allwege lieber han / Ich wil yne | byden das er myr myn harnesch helff | an dün / hat er nüst ich wil yme gnüg | gewynnen / Da ging er die stege | vff / vnd ryeff vil lude / Badewin | sprach zu lewen  du machest mich | sere betrübet / Got gebe das ich kur | tzlich erfrouwet werde /  Herre sp̃ch | llewe  got wolle mir verlihen witze | synne vnd künheyt / das ich wieder | bezale / das ich üch verdan han / Ich | byde uch vmb eyn gabe mir zu ge / vnd mir die nit zu versagen bade | win sprach  heyß was du wilt / Er | sprach  slagent mich Ritter / vff das | man mich deste me her vor ziehe

[21v]

wo ich dann bin so kann ich üwer nit | vergessen / vmb das zeychen das ir | gegeben hant / Badewin sprach ich | wil es gerne dün / Es duncket mich | aber eyn groß dorheyt syn / Dann du | en hast nit das dar zu gehöret / Hre͛ | sprach llewe Got mag mir wol gebe(n) | was ich bedarff / Syn gedanck ist | alwege in ere / llewe sprach badewy̅ | du kommest von guder art / Bade det sich snelleclich ane / vnd hieß | syn gesinde alles vff stene / Er schick noch dem Cappelan das er mysse | dede / Da ging der dag alrest vff | llewe hort mysse mit grosser andacht | vnd bat got yme zu helffen / Syn | Ritterschaff wol zu follen füren / daz | er den luden nit zu spotte vnd zu gyle | würde | Noch der messe det | dede llewe synen | harnesch an / Das | pantzer was sere | Rostig / yme gebrast | Pantzer ringe an | manichen enden / Er | dede ouch synen helm vnd sporn vmb | vnd nam syn swert in syn hant / das | sere rostig was / vnd da saß der lie llewe vff syn phert / Synen | schilt nam er vor sich / vnd die gle / Badewin gab yme eynen streich | vnd sprach  / llewe ich mach dich Ritt(er) | got wolle dir gluck geben / das du | vff dem felde zwen man nummer | gefliehes /  Hre͛ sprach llewe  ich spr by gode / Ich wil nummer | gefliehen von keynem ma̅ne / Ich | wil mich ee vff dem felde lassen | erslagen |

|| | Wie lewe von badewin orlaub name vnd wolt riden Zu dem | thorney der In Ceziligen geschruwen was


DA nam llewe vrlop von Badewin der | sere heyß weynete | vnd von grosseme | leyde lage er vier dage siech | vnd sprach dar in | verflüchet sy die stunde / da in ich | dich fant / Das ich dich so gütlichen | erzogen han /vnd müst nu von | mir scheyden llewe reyt hin weg | da er vff das felt kame / Da dede er | synen harnesch vß / vnd Trosete | den in synen watsack / Das hat eyn͛ | böser lecker gesehen / Den der mar von Florentz dar geschickt | hat Zu erfaren wann llewe vß | riede / Dann er hat gesworen die | wil yne llewe versmahet hat / ko̅nde | er llewen begryffen / Er wolde yne | gefangen legen / das er in zweye(n) | Iaren nit vß keme / Dann er kante | llewen wol also küne keme er

[22r]

Zum thorney yme würde der danck | Der blützapp oder speher lieff so | lange / Das er zum marschalck kam | vnd sprach  marschalck in florenczer | lande / groß wonder sage ich üch | wolt irs horen / llewe ist eyn nüw | Ritter worden / Badewin hat yn | ritter geslagen / Er en hat nit eyns | hellers wert harnesch an / Der m͛= | schalck begonde sere lachen / Vnd | fragete den speher / wann llewe | vß munclin gerieden were /  He͛re | sprach der speher  ytze ist er vß ge / vff mÿn trüwe sprach der | marschalck  so hat er dörlich gedann | er mochte lieber wollen das er zu parÿs | were / wil anders got mir vnd myne(n) | frunden das leben behüden / So en kan | er nit von mynen henden ko̅men / Er | bestalt vff alle wege lude zu füsse | vnd zu pherde Got wolle nü den lie llewen behüden / vor dem marschalk | dem ve͛reder | DA llewe vff das felt | kame / Da sag er hind(er) | sich munclin an vnd | sprach  Ich wonde | naher dann eyn mo̅de | ich were din eynig͛ | erbe / Nü weyß ich vor war / Das | Badewin myn vader nit ist / Nü han | ich weder vader noch müder / Vnd | weyß nit weß sone ich sy / Zwar | ich han ye gulden sporn vmb Ich | hoffen ich sy eyns greffen oder her sone / Das crutz vff myner | achseln luget nit Ich hoff ich solle | noch eyn konnig werden / So wür myn alle myne frunde geeret | Da reyt llewe enwenig vürbas | vber eynen born / Da fant er den | marschalck mit viertzig gewappen= | ten |

|| Wie der marschalck an Lewen kame vnd finge yne vnd fort | yne in syn sloße vnd lacht yne in eynen thorn


LEwe grußte yne vnd gedacht nust böses | Sy swiegen alle stil ane der marschalk | Der sprach zu llewe(n) | hore was ich dyr | sagen / Ich han wil zum thorney Zu rÿden / Ich biede | dich ryt mit mir / Als ich mit dyme | vader geret han / Dann ich weyß wol | rydest du nit mit myr zum thorney | Das ich dye schone Jongfrouwe ge / vnd das konnigrich dar zü | Dann ich weyß nieman So küne da | als du bist /  Herre sprach llewe  das | ist schone gesagt / Die richen spotten | alle zÿt der armen / Dann manicher | spottet myn hette ich als vil gütz | als Ich eyns hatte / Er steche yme ee | selber eyn ouge vß Ee er myn spotte | llieber He͛re laßt mich mit gemache(n) | bit ich üch / Vnd hant ir vil gütz

[22v]

so wartent das ir es wol bewarent | dann ir findent mich nyemer in üwm͛ | dinste / vnd wil nu̅mer fruntschafft | zu uch gehan / Da Rieff der marsc mit luder sty̅me / ffahent mir | balde den lecker // Da das llewe horte | er zoch syn swert vß / Den ersten | den er traff dem spielde er syn heu / Also dem zweyte(n)dem drytte(n) | Den vierden bis vff den zehende(n) | hette er synen harnesch an gehabt | So hette er dem marschalck grosse(n) | schaden gedan̅ / Da fingen sy lle vnd verbunden yme syn ouge̅̅ | llewe Rieff got ane von gantzem | hertzen / Der marschalck reyt zör hinweg / vnd furtte lle mit yme vff eyn sloß das beste | das zu florencie(n)in dem lande wz | vnd warff yne in eynen dieffe(n)torn | Dar Inne er nit eyne(n)stych konde | gesehen / Der marschalk rieff dem | torn huder zu  / wart mir wol des | ve͛rederschen Leckers / Er sol nit | dan̅ wasser vnd brot essen / dan̅ | er hat mynen gesellen wol zehe(n) | erslagen Erte ich nit synen vader | ich dede yne hencken / Der torn hü sprach  ir endörfft nit sorgen | Ich wil syn noch üwerm willen | hüden / Da sprach der torn hüder | heymlich wieder sich selbes //  Er sol | ee zum torney sin dan ir / vnd ich | wil mit yme rieden üwer güt mit | yme deylen // Alles silber geschyrre | das hie Inne ist / Das wollen wir | vff eyme güden pherde mit vns fü vmb das ich yne in ere bringe | Dan̅ ich han verstanden er sy der ku der da lebet Ich weyß das er | die Iongfrouwe / vnd das konnigrich | dar zu gewynnet Ich werde yme | das banner vor dragen / Er wirt | mir noch groß ere dün vnd große | gabe geben / Dan̅ er ist von güder | art geborn / vnd ist edeler dan yema̅ | in florenzer lande // Er ist des frome(n) | badewins sone / der mich sieben Iar | hait erzgen / die woldat sol ich | yme vergelden llewen glich lebet |

|| nit vff ertrich des morgens da es | dagt da reyt der marschalk hinweg | zu Cecilien in den torney / Er sprach | zu synen gesellen  Ich han nü frieden | vor llewen Zu Munclin in der burg | drauwet er mir nü zu slagen das | ich vff die erde viele / das wort | riede yme syn dorheyt / Er wolde mich | noch nie vor einen hrn͛ gehan / vnd | alles das er hat was nit zweyer | sporn wert  / So mir got sprachen | synen gesellen  Er hat ein böse hertze | Sehent zu das er uch nit engee | dann keme er vß konnig solmons | gut en hulffe üch nit yr müstent | von yme sterben // Dann wer er nü | gewarent gewesen / Er en were nye | also lichtlich gefangen worden / der | marschalk sprach  ir hant ware | Ich han yne aber alzu wol dün be / das ich vor yme wol sicher | bin / hie laß ich von dem bösen ver / vnd sagen üch von dem güde(n) | llewen / Der in eyme dieffen torn | lag / vnd sprach  ach hre͛ got des | weydelichen Ritters bin ich nü Ich | gebe wol myn Ritterschafft vmb ey̅ | heller / dan̅ man wirt mich lassen | hie verderben als ein diep / Ich | wande myn vader badewin wied(er) | zu bezalen / das güt das ich yme | verdan̅ han / Er hat sinen kosten nit | wol an mir behalden / Es ist nü gar | verlorn Ich kan yme nü nu̅merme | vergelden / vnd kan ouch nit erfare(n) | wer myn vader oder müder sy Ich | kan ouch sy nyemerme gesehen die | myn hertze vmbfangen hat / Sy ist | zu Cecilien sage ich vor ware So | bin ich hie in eym grossen thorn da | manig eytes in geet / Darvmb bin | ich beyde sit versumet / Damit wart | er sere suffezen / vnd heyß weyne(n) | Der thorn hüder hort alles das er | sagt / Er sprach zu llewen  nit er | schreckt zü sere Ich bin hie alleyn | an dry frouwen Die des huses hüde(n) | vnd vnser kinde hye Inne ziehen | vnß gesinde ist alles zum thorney | gerieden / Der marschalck rÿt hinweg | Als ein grosser hre͛͛ / Er wenet die

[23r]

schone Jongfrouwe verdienen Ich | han von yme gehort / Er en forchtet | nieman me dan üch alleyn / Aber so | myr got der vns geschaffen hat | Ir solt ouch Im thorney syn ob got | wil Ich wil synen schatz mit yme | deylen / das ir mögt als eyn hre͛ | stad halden / vnd wil üch vs üwn͛ | nöden getrüwelich helffen Ich we wol hett ir glucke Ir wordent | mir des wol dancken llewe sprach | thorn hüder Ich swen͛ dir also hohe | ich gesweren mag konde ich vs | köm(m)en vnd keme zu eren Ich wil | dir dün daz din frunde din geeret | werden | FRunt sprach llewe | Hore was ich dir sa wilt du dn | als du gesagt hast | hilfft mir got das | ich den torney ge= | wynne(n)mit miner stercke / vnd dar | zu die schone Iongfrouwe / Die my̅ | hertze vmb fangen hat / Ich wolte | dich in soliche ere brengen / Du | soltest myn ka̅mer meyster syn  vff | myn trüwe sprach diederich der | torn hüder  Ich kenne sy wol | Sy ist die schöneste die in diesem | lande ist Ich han vier Jar in yrme | hoffe gedienet / Das ich sy sere wol | kenne  ffrunt / sprach llewe  wie | heysset sye Herre sprach diederich   | sy heysset florentin / Sy ist wisser | dann keyn blüme ye wart / Dar | vff eyn frysche farbe Ir mont lachet | alwege yre zene sint wysser dan̅ | snehe Sÿ sint kleyne vnd kurtze | Ir ougen sint grawe vnd lech͛lich |  Vff myn trüwe sprach llewe  du | sagest zu mal wol / konde mir die | schone Iongfrouwe werden Ich hoffte | got hette mich erhort / Aber ich bin | in dem thorn gar betrübet Diederich | sprach  ir solt nit lange hie Inne | syn Ich wil uch vsser dem thorn | helffen / wir wollen den schatz vff | trossen / vnd wollen so vil nemen | Das wir dem marschalk deste me |

|| schaden Zum torney wollen wir | wol leben  ffrunt sprach llewe  das | hyeß dich got reden / Da sloß der | torn hüder den thorn vff vnd lle ging vff den torne / Da er hie | vs was Er frauwete sich sere dan̅ | er was nit gewan gefangen zu | liegen / Sy gingen zu der ka̅me͛n | zu vnd brachen die kysten vff vnd | namen dar Inne was sy fonden / Da | was nieman der yne werte / Da | das die dry frouwen sagen / Sy be ruffen vnd kryschen / Aber | diederich gab der eynen eyne(n)stre= | ych mit eyme grossen stecken / Das | sy dot uff der erden lag Die and(er)n | wolt er ouch gedot han / Da bat yne | llewe gutlich dar vor / das er sy in | den torn lechte Als lange biß sy | gededen was sy wolden / Diederich | sprach sere nöde  Ia / Dann er were | ir lieber entragen gewest llewe | ging zu der zweyten frouwen vnd | hieß sy sweren stil zu swigen vnd | yn nit zu melden / Diederich kam | zu vnd warff sy in den torn / Er sp͛ch | yne grußlich zu  gehöre ich dalig | wort von üch ir müssent sterben | Aber der sy hette verbrant in oley | verbraden vnd gesoden / vnd an ey galgen gehangen / Sy hetten doch | nit geswyegen / Diederich swure | er wolde sy döden llewe bat yne dar | vor vnd sprach  Es ist frouwen dedy̅  / wann die frouwen zornig sint | so dunt sy nit dan schrien / vnd flü den manne(n)das man sy hencken | vnd sleyffen muße / Das ist alle die | stercke die yne got verluhen hait | Diederich sprach  llewe ir habe̅t ware | Sy gingen vnd slossen die kysten vff | Sy namen den schatz vnd gelt her vß | Sylberyn schalen vnd becher der | en leubten sy nicht / Sy machten das | in eynen waitsacke / vnd gingen in | den stall / vnd fonden dar Inne zwey | pherde / Diederich bracht llewen eyn | phert vnd saß er vff das ander | vnd lacht den waitsack hinder sich | Diederich bracht llewen synen harnesch | Des was llewe froe vnd swüre eyne̅

[23v]

swure by gode / Er wolde niemerme | vngeharnest rÿden / Er were dann Also | mechtig / Das yme hundert gesellen | noch rÿden / Dye vff synen lip werte(n) | Das hyelde er ouch das sagen ich vor | war / Dann es dede yme not Als ir wer horen / Da er gewappent wart | da saß er vff das phert / Diederich | reit voran vnd det die port vff vnd | ließ die brucke heymlich nieder / Da | llewe vff das felt kame / Da gedacht | er an die frouwen die in dem torne | lagen / Er sprach zu diederich  sollen | wir die frouwen lassen hungers ster / Sy möchten von iren synnen | kommen  / Vff myn trüwe sprach | diederich  man sol da von nit sagen | Dann liessen wir sy vs sy schrüwen | das lant vol / vnd segten das wir | die burg beraubt han / vff myn trüwe | sprach llewe  es mag wol war sin | Ich neme aber nit als vil gutz als | wir hie han / Das ich sy ließ hongers | sterben Got wurde von mir antwurt | heyschen irs dodes glich als hette | ich sy mit der hant gedot / Dann geste͛t | was ich gefangen / vnd hat groß be her vß zu kom(m)en / Also dunt | ouch die armen frouwen / Ride vor | ane diederich ich wil dir noch kome(n) | Ich wil sy vs lassen Es koste was | es wolle Rÿt hin sprach diederich   | got wolle sy verfluchen / Dann we ir hundert sage ich üch vor ware | Ich gebe ir eyner nit ein brot zu einer | soppen / Da llewe das horte da hub er | an zu lachen llewe reyt zu der burg | zu vnd reÿt zum thorne / Er rieff den | frouwen zü die betrubt waren llewe | sprach  ir frouwen ich wil üch erlösen | Sy sprachen got sy üwer lone diede wolt vns doden llewe sprach es | ist yme nit liep das ich uch ledig las / Hette ich yme gefolget ich hette | uch lassen hungers sterben Ich wil | myn sele vmb synen willen nit ver Ich bieden üch das ir zwene | dage wollent swigen / Dann ich möcht | den lyp dar vmb verliesen wo irs | meldent üwer hre͛ hat mich gefange(n) | Vnser herre got hat mir aber wieder |

|| vß geholffen / Die frouwen begonde(n) | hundert eyde zu sweren / Das sy swy wolden / Da ließ sye llewe vs | Llewe reyt wieder vs der burg mit | grossen nöden fant er synen gesellen | Da diederich llewe sach Er begonde syn | faste zu spotten / Er sprach  ir solden | von rechtz wegen eyn kammer knecht | wesen Ir konden der Iongfrouwe(n)wol | plegen  vff mÿn trüwe sprach llewe | einer solde sich hüden / das er nit en das sin sele verdempnet werde | han ich eyn wol dait gedan das darff | ich nit bichten / Quemen funff oder | sechs an mich vnd wolten mich dö konde ich mich geweren ich dede | es / Got hait nit geboden das man | sich solle lassen döden  Herre sprach | Diederich  ir sint eyn byder man v glichen enist nit vff ertrich | kunten ir florentinen zu eine(n)huß | wirt werden / Sy mach wol spreche(n) | das sy eynen hebe des glichen nit | en ist Ir hant me synne dann ir selbs | wissent llewe sprach  ihesus wolle | mich behuden Was er mir zu fügt | Da Inne wil ich eyn gedolt han / Also | rieden sy claffen bis noch der vesper | zÿt / Sy quamen in eyne riche her da benachten sye vnd bliebe(n) | alda selbs die nacht / des morgens | früe stonden sy vff vor dage / Die der weckte llewen / wann er | forchte das yme yman noch folgete | Diederich vnd llewe rieden hinweg | Sy waren dry dage by einander | In dem vierden dage quamen sy in | eynen walt / Der was funff myle | weges lang Is waren vil morder | in dem selben walde

[24r]

Wie der thornknecht Lewen Vß dem thorn halff vnd mit Ime | hinweg reyt vnd die morder kame(n)sie an vnd slugen den thornknecht | dot


IR viertzehen qua men llewen entgene | vnd rieffent  Ir mü das gut hie | lassen / Die ersten | quamen an diede mit glenen | vnd mit spiessen / Sy stachen yne | vff die erde nieder das er dot lag | Nüne drugen das gut hinweg funff | blieben dae / Die selben funff beston auch an llewen zu slagen llewe | werte sich als eyn küne man / Den | ersten den llewe draff / dem spielde | er sin heubt von ein ander / Den andn͛ | slug er dot nieder llewe slug kün vff die andn͛ dryhe vnd die | dry morder werten sich fryschliche(n) | Da mocht man grossen stryt gese han / llewe bedrübt sich sere | Da er sinen knecht sag dot lygen | Er achtet nit vff das gut / vmb |

|| des willen wann es böse gut was | llewe slug byt beyden henden vff | die morder / Aber er konde sy nit ge vor den schilden llewe | draff ir eynen vff syn heubt das | er starp / vnd sluͦg darnach frysch vff die andn͛ zwene / Der eyne | begonde zu fliegen / Der ander dorste | nu̅me da bliben llewe beualle sy bede | beltzbucken llewe reyt zu diederiche(n) | vnd begonde yne zu clagen / Ach du | lieber geselle du bist vmb mynen | willen gestorben Es ist mir leyt ich | achte nit vff das güt / Das gut waz | gestolen vnd geraubet Is were mir | nu̅merme in ere zu staden gestande(n) | Got wolle dir din sele trosten / llewe | nam diederichen vnd troste yn vff | syn phert / vnd furt yne durch den | walt hin weg / vff das yne die diere | nit en essen | LEwe reyt durch den | walt bedrüplich er | kame in eyne kleyne | stadt / Vnd sagete | den burgern wie | yme die morder sine(n) | gesellen erslagen hetten / Er drug | sin en gesellen In die kirche vnd | det yne herlich bestaden / Er gab de(n) | pherner zwoilff schyllinge / vmb | diederichs sele zu gedencken llewe | reyt hin weg vnd beualle sy gode | Er reyt an knecht in fremde lant | Vnd gedacht allezÿt an Florentine | Er sprach  selig sy die stonde / dar in | ir geborn sint / wirt mir uwer fru̅t/ | schafft nit / So ist alle myn arbeit vmb | süst Ir sÿt wisser dan der snehe | Dar vff ist ein frische farbe Ir hant | eynen cleynen mont vnd hart brusti Ouwer ougen glichent eins falke(n) | ougen der Im walde flüget / uwer | schonheyt ist nit zu achten / wann | ich in uwern schonen sale kommen | So wil ich uch gütlich an sehen | Also sprach llewe alles wieder sich | selbes

[24v]

Wie Lewe vort reit vnd yme gerna von doriflor begegent | vnd yme saget von syme vatter Hertzog Herpin


DA llewe Also reyde da begegent yme eyn | schilt knecht / der ney llewen des schy knechts phert wz | sere mager / vnd der | schilt knecht was ouch mager durre | vnd swartz / dann er hat zwoilff Iar | geryeden vngerüget Er was vber | mere gewest bitz gen galilee / vnd | was zwurnent in eyme Iar zu rome(n) | gewest / vnd was ouch zum heyly grabe gewest / Da er llewen sag | er neygete sich geyn yme llewe hyld | stille vnd fragete yne von wannen | er keme / Er antwürt  von der stat | Cecilien  / llewe fraget  wo sament | sich die lude / Er sprach da die schone | florentine wirt stene  /  Herre sprach | der knecht  die Iongfrouwe ist gein | montluisan gefaren / Das ist sere ey̅ | schöne sloß in der selbe stadt sol der |

|| thorney syn / dar ko̅met groß volck | vnd ist die stadt cleyne / Eyn arme | knecht mag da nit zu herberge ko̅̅ / oder als vil gehaben das er | dar vff eyn abent rge Ich komme | von montluisant vnd bin bedrübet | Dan das ich zwoilff Iar gesücht han | des han ich nit fonden / Da das lewe | hort er hub sin heubt vff / Inn syme | lybe begonde yme sin bluͦt gryselen | Er sprach  frunt / wen hast du solange | gesücht / Du hast vil arbeit daru̅b | ge lyden /  Herre sprach der schylt | knecht  das wil ich üch sagen / von | burges in berry bin ich geborn / wes | ist das lant sprach llewe / Er sprach | herre es ist karles von franckrich | Der nit recht dar zu hat / Eyn her hat das lant lange Inne gehabt | Der erslug eynen verreder vor | konnig karle / vnd vor syner man / Darvmb veriagent konnig | karle den selben / Der hertzog kame | hinweg got wolle yne behüden | vnd mit yme sin hußfrouwe die groß | kindes ginge / Das sage ich üch vor | ware Ich reyt mit yme als ferre bis | in lamparten lant / Aber hie diesesÿt | florencien ka̅men wir in eyne(n)walt | Da waren vil morder Inne / Die erslü myme herren syne gesellen alle | Ich kam mit grossen nöden hinweg | Dar affter gesage ich mynen hrn͛ vnd | frouwe nu̅merme / Ich kame wied(er) | geyn burges / Da wolden mich die | burger erhangen han / Dar vmb | das ich von myme hrn͛ geflogen | was Myne frunde baden vor mich | Das sy mich liessen leben Ich solde | nu̅mer dag gerügen / Bis ich myne(n) | hrn͛ vnd frouwe wieder funde / | Nü han ich zwoilff Jare gerieden | das ich davon nust han gehort sa / So was ich dannoch drü Iair | Im lande ee dan ich an hube zu ryde(n) | Nü get es in das sechczendeste Jar | das myn hre͛ verdrieben wart | Als llewe die rede gehorte er ge in syme hertzen / wie er in

[25r]

florentzer lande funden was / Er sp wieder sich selber nü hoff ich | vor ware ich sÿ eyn erbe zu burges | Vnd sÿ des verdriebenen hertzogen | sone / Nü wil ich deste künlicher zu͛ | thorney rÿden / Dar geyn gedacht | er wieder vmb  Ich bin von hoffer gedencken / das ich mich von | solicher geburt achten / Doch das | crutz vff der achseln enluget nit | Ich bin ye von konniges geslechte | geborn / Dar vmb meynen ich Ich sy | des hertzogen sone / Er sprach zu dem | schylt knecht dugentlich / liebe ge ryde mit mir zum torney Ich | sprechen das vff myn trüwe so der | torney geschyt / So wil ich dir hel den selben hertzogen süchen | Dann ich beger yne von gantzem | hertzen zu sehen / Der schilt knecht | sprach  ich meyn ir sÿt sin vetter | Ich han gesehen das ir in dieser | rede üch entfermet habt / Ir sÿt | yme ouch zu mall enlich Mich dun ytzunt ich sehe den hertzogen  | HRe͛ sprach der schilt | knecht  ir gedenckent | dieff Ich bide uch fru̅t sere sagent | mir ob ir icht wissent | von myme hrn͛ hert herpin Ir steet yme mit aller ge enelich Ich meynen ir sÿt syn͛ | süster sone / Lieber hre͛ trostent mich | in diesem Lyden ffrunt sprach llewe   | ich wil uch alles myn wesen sagen | Es ist me dan funffzehen Iar / Das mich | eyn Ritter in eyme walde fant / Der | ritter wonet in florenczer lande / Er | fant mich by eyner llewynne(n)/ Der | Ritter drug mich hinweg / Die llewy̅ starff von leyde / Da dede er mich | llewe deuffen / Die wyle er mich by | der lewynne fant / Nü han ich üch | als myn wesen gesagt Ich weyß | nit wer myn vader vnd moder sy | Ich hoff ich sy von güder art / Dann | ich han eyn rot crutz vff myner | achseln stene / Der schiltknecht sp͛ch | myn hertz saget mir das ist des hertzo sone der von franckrich verdriebe(n) |

|| wart / Der knecht vil yme vmb synen | hals / vnd kuste yne me dan hundert | werbe / Da hub lewe an sere zu weyne(n) | Er sprach zum knecht  ich bit dich laß | mich mit dir ryden / Das ich myn vad(er) | vnd moder möge finden / wie heyssest | du sprach llewe / Der knecht sprach ich | heyß gerna von dariflor das ist myn | rechter name  / Gerna sprach llewe |  nit erfere dich / wan der torney gesc / So wollen wir also lange ryden | bytz wir den hertzogen finden  | HErre sprach gerna  als | ich von uch hore / Das | ir mir noch dem torney | wolt helffen süchen | den hertzogen der veria ist / So gefellet mir | es wol Ich wil mit uch ryden / nyema̅ | mag mir anders gesagen / Dann ir syt | syn sone llewe sprach  hant ackers die | dyere myn müder nit gedodet myn her ist vol gedencke dye mich bedrübe̅t | Ist dir icht in dencke was die hertzo an hette / vnd wie sy gecleyt | were / Da sy von franckrich schiet | were dir ich des yrgen Indenckich Ich | han ye eyn cleyn pletzelin / Dar Inne | was ich gewyckelt / Da mich der Ritt(er) | fant Dar nach begunde gerna zu | dencken Er sprach zu llewen  Ich we es wol / Da die frouwe von franck schiet da hatte sy an eynen engen | sÿden Rock wyß vnd Rot durch ey̅ | gemüschet / Ach hre͛ got sprach llewe   | Also stet ouch das bletze ich hoffe ye | dye frouwe sy myn müder gewest | pletzelin wolt ich dich wol wysen we͛ | ich zu Monclin / Da heldet mir das d(er) | fro̅me Ritter / der mich erzogen hait | Dan ich bade yne sere ernstlichen / das | er myr das wol bewart / vff das ich | deste ee bekant wurde / Dem selben ritt(er) | han ich alles syn gut verdan / Aber | hulff mir got vff in ere Ich wolde nu̅ nüst gewynnen Ich wolde es mit | yme deylen Ach vader vnd müder wo | sint ir nü / Das üch die verreder also | verdryben han / Aber so mir der got der | mit eyn͛ glenen gestochen wart Ich wil | wieder gewynnen das lant das mÿn | erbe ist vnd were es karle vnd aller

[25v]

syner manschaffe leyt / Er konde mir | wieder recht nüst vor gehalden / vnd | wil die herschaff myt gotz hulff gewy̅ / vnd dar zu das kon̅igrich von fra̅ Ich han lange horen sagen / daz | der kon̅ig synen flyß vff die verreder | geslagen habe | LEwe sprach  gerna von | was geslechtz ist der | hertzog vnd die hertzo gerna antwurt |  hre͛ die Hertzogynne ist | nyme von beyern nifftel | Der hertzog ist otgers vetter von den / die zwoilff rede von franck hören yne beyden zu Er ist von | grossem geslechte / das sage ich üch vor | ware / vnd gerna sagede yme die ge [geschycht] gantze wvarvmb er verdriebe(n) | wart / vnd wie sich das alles gemacht | hat / Da sprach llewe  verflucht sye | mynen frunden / Das sy mynen vader | also liesen verdryeben / Das er vmb | eins bösen leckers willen / Also von | franckrich veriaget wart Ich byn | enterbet das krudet mich wol sere | Aber kan ichs dar zu bringen Ich wil | zu franckrich alsolichen bry Rüren | Das karle vnd sin zweylff rede bet müssen werden Ich wil in | dem lande so vil dachs nit lassen / daz | sich ein man dar vnder nicht möchte | behalden Ich wil mynen vader reche(n) | Ich sehen wol es ist keyn frunt dann | der phennig in der teschen / He͛re sp͛ch | gerna  hort was ich üch sage künen | ir mynen hrn͛ nu̅mer wieder finden | So wil ich uch wol sagen / wie man | üch erkennen wirt / Das man üch vor | eynen hrn͛ heldet  / wie ist dem sprach | llewe /   das sage mir snelle Herre | sprach gerna  zu burges vff dem pal / da ist eÿn horn von solichem ge / das es nieman kan geblasen Er | sy dann eyn rechter erbe zu burges | des landes / Das horn ist helffen beyne(n) | vnd von solichem wonder / vnd gesch dar ko̅men als ichs han hören | sagen von der wonschelfrouwen / Es | ist me dann zwey hundert Iar da gewest |

|| vnd sol da bliben bitz got das Iungest | gerychte sol besytzen / da llewe hort er bego̅de sich zü segene̅ | DA llewe das wonder von | gerna vernam / das | nieman das horn geb konde / Er were | dann eyn rechter erbe | zu burges llewe verwondert sich des | sere Er sprach zu gerna  Das ist eyn | groß wonder / Ich meynen das horn | sy von grosser heylicheit dar ko̅men | Ist es gotz wille so wil ich es blasen | lieber Gerna nü laß vns ryden / Du | endarft nit erschrecken vmb den dot | noch vmb das leben wil ich dich | nit lassen / Da myde swure yme llewe | gude geselschafft zu leysten / Gerna | von dariflur / swur yme ouch wied(er) | also / vnd mit yme zu Rÿden war | er wolde / Sy Rÿden vürbas zu | montluisan / wann der dag des tor nehet sich / Sy müsten durch | eyne(n)cleynen walt ryden A̅der syt | des waldes wol dry myle weges | stunt die burg montluisan / Da llewe | in den walt kam / Da sag er eyn scho Cappelle Er gedachte In syme | hertzen / wie er wolde messe hören | vnd reÿt zu der kyrchen zu / Da | begegent yme eyn einsÿdel / Der | wolt zum altare gan messe halden | llewe stunt abe vnd bant sin phert | Er ginge in die kirche vnd fant | den eynsydel / llewe neygete sich | geyn yme / Der heylige man nam | llewen mit der hant / vnd enbode | yme ere / Dar vmb daz er Jung was | vnd die kirche so demütlich süchte | Der bruder sprach zu llewen  vmb | üwn͛ willen / So wil ich deste ee | über altar gane / Das dancket yme | llewe sere / Der eynsÿdel det sich an | mit gotz wappen / vnd det gode dienst | llewe oppert gar an dechtenclichen | Da der eynsÿdel das heylige sac͛ament | uff hub llewe bat got von gantzem | hertzen / Das er yme zü helffe keme | in allen synen nöden / Er bade vor | synen vader vnd müder sere / Da der | pryester die messe gedet Da det er

[26r]

sich vß llewe trat by yne vnd kny nieder vnd begonde bichten | alle die sunde die er in der zÿt gedacht | Der frome man satzete yme / Absoluie yne vnd satzete yme syne buße | Vnd fragete yne ouch von wannen | er geborn were / llewe sagete yme | alles syn wesen / vnd alle die aben die yme ye wieder fure / Da | das der ensÿdel horte / er segent sich | Vnd nam yne das grosse wonder | ER fragete llewen wie | alt er were / llewe | sprach  Ich bin funffzehen | Iar alt Also lange han | ich vader vnd müder | verlorn Ich en weyß ob sy dot oder | lebendig sint / Weren sy in leben so | hortma von yne sagen / Hie stet eyn | knecht der mir got zu gefüget hat | Der hat mir gesaget / wie er eynen | hertzogen vnd eyn hertzogyn zwoilff | Iar gesücht habe / vnd han ich von | nieman als vil verstanden als von | yme / Kint sprach der eynsÿdel  wolt | ir Ryden geyn rome / Da finde̅t ir eyne(n) | eynsÿdel in eym walde / Der ver synen namen / Aber ich han | synem gesellen gebichtet der hait | mir gesagt / Er habe groß lant in | franckrich / Die besten die in franck synt die horent yme zu / Nü | weyß ich nit obe es der sy den ir süche̅t | llewe sprach  got sy üwer lone Ich | hoff er sy der den wir suchen lieb͛ | herre gebent mir vrlaup Ich wil zü | montluisan mynen lyp abenturen | kan ichs gedun so wil ich die Iongfr | ouwe gewynnen / Das sy myn eliche | hußfrouwe werde / würde mir der | danck Ich kunde yne nit vß geslagen | lieber herre ich biede uch nit spottet | myn / liebe vnd dorheyt bringet mich | dar zu / das ich mich des Rümen  ffru̅t | sprach der eynsÿdel / Got wolle uch | gluck geben / Das ir vader vnd müder | wieder findent / Got wolle üch solich | gluck geben zum torney / das uch üw͛ | wille vollen gee / Da nam llewe vr vnd reyt hinweg mit syme | schilt knecht llewe saget gerna |

|| wie yme der eynsÿdel geen Rome gewÿset hette sÿnen vader zü süchen  Herre sprach Gerna  ich geswere üch des zu den heyligen Eret ich üch nit darane ich wolde nummer dag gerügen ich keme dann in den walt da der brüder ist llewe sprach  Gerna nit enyle also sere ich müß ee zum thorney |  GErna sprach der liebe | llewe  ich wil zü mont vff die burg | da der torney von vil | herren gescheen sol | die schone florentin die myn hertz | hat / das ich ir ouch nit wieder kan | genemen / Es ist wol vier mende | das ich nacht vnd dag nie gerüget | Ich wil ouch nit rügen solte ich dar | vmb sterben / Ich habe dan die schone | Iongfrouwe gesehen / Der marschalk | der mich gefangen hait / Der wenet | mich In syme sloß / noch syme wille(n) | haben / vnd meynt ich sy in dem torn | Aber er hat gefellet Jhesus wölle | diedrichs sele trösten / Dann er was | mir sere getrüwe / Da sy also rieden | da sahen sy montluisan vnd vnder | montluisan die stadt / Da llewe den | torney sag / Er wart sere erfrouwet   | Ach burg sprach llewe / du hast be die schone Iongfrouwe die my̅ | hertz hait Ich weyß nit wie ich vm genesen solle Ich sÿ dann der | küneste der zum torney ko̅met / So | en kan ich ouch nit verdienen Ach | A mich so kompt manig groß herre | dar / das ist mir hart gelegen Ich | han eyn böse phert das ist ane böse | Da sag er eynen knecht yme engen | rÿden Den grüßte er gütlich / vnd | fragete yne vff was dages der torney | sin solde / Der knecht sprach  herre | bitz dornstag  ffrunt sprach llewe | sint icht vil herren da / Ia sprach | er  da ist groß volck / von allen lan synt hrn͛ da / Herre so müß mir | got helffen / Als wÿt das ertrich ist | von allen landen sint fürsten da / Der

[26v]

hrn͛ sint vil da die nieman versten | kan / man habe dann eynen priester | der latin kunde / Das ist alles vmb | die schone Jongfrouwe / Man wirt | da wol sehen wer mit dem swert | kan / Der plane ist bereyt vor d(er) stadt | Da man tornieren sol / Dann die stadt | ist cleyn / vnd so vil lude / Das man | nit pletz gnüg in der stadt haben | mag / vnd stecket eyn banner da da | man die roß hin füren sol / die man | gewynnet / Dan wer eyne(n)von syne(n) | Roß wirffet / der hat es gewonne̅̅ eyn | huß ist vff geslagen Dar Inne des konn | ygs dochter sten sal / Das ist mit golde | vnd syden düch͛n alles vmb hangen | Von der grosse(n)herlicheit ist nit vollen | zu sagen / Des kon̅igs docht(er) sol zwoilff | Jungffrouwe(n)han / dye alle von güder | geburt sint / Die sollen den danck ge dem küneste(n)der ey̅ blüme ist der | Ritterschafft / Dar uber hant sÿ zü den | heiligen gesworn recht zü sage(n) / vff | my̅ truwe sp͛ch llewe  daz ist wol zü lobe(n)

Wie lewe gein Matlusane kame vnd vmb herberge batte vnd der wirt wolt yne nit herberge(n)vnd spot sin


|| LEwe reyt vorbas geyn | montluisan / Er kam in | die stadt herberge zü | süchen / Da er kam in | die stadt ÿne wart | wondern die grosse | herlicheyt die er da Inne sach / Er sag | in den fe̅stern stene Ritter vnd Iung die bulschafft dryeben sich | zu ergetzen Bosunen buckeln / vnd | manig schone trompe / die bliese ma̅ | alle gassen vol / Die gassen waren | mit semden geblümet / die helm | vnd schilde stundent in den fenstn͛ | Ir harnesch glitzert aller yglich͛ | kose da eynen bülen / Da sag lewe | grosse freude Er sprach  lieber got | ich sol dir sere dancken / Das ich ge her byn ko̅men / Der marschalk | wenet ich liege ytzunt in dem torn | Aber kan er mir in dem torney wer / So wil ich yme das vergel / Da sprach er zu gerna  laß | vns herberge nemen In der beste(n) | herberge die hie ist / dann in den | rychen herbergen geschiet vns | me dan in den cleynen  Herre sp͛ch | gerna  ich jn weyß wo wir her nemen / die herbergen sint | alle Ingenomen / Ich enweyß wo | wir noch hint sloffen sollen llewe | kam vor eyn herberge / vnd gru den wirt gütlichen /  Lieber | wirt künent ir mich in üwerme | huße behergen / Da daz der wirt llewe hort | er begonde llewen zu spotten / vnd | sprach ich kan üch nit geherberge(n) | myn düre ist nieder uwer Roß kan | her Inne nit kom(m)en |  FRunt sprach der wirt   | wissent ir was ir | dun sollent Gent | anderßwo ir en sol hie nit werde(n) | beherbergt wo ist | üwer harnesch // Mich duncket ir | habt lyp vnd güt byeinander / der | thorney sol bit dornstag gezieret | werden / wann ir vnd uwer knecht

[27r]

Dar Inne ko̅ment vff myn trüwe Er mag | wol von vngluck clagen der von üch | geslagen wirt Ir sollent florentynen | han man sol uch morn zü hauff ge | ben Ich wil noch eyme paffen lauffe(n) | wir sollen groß wirtschafft haben wan | ir vnser Iungffrouwe keuffent / Da le | we den wirt hort Er wart zornig | Doch so antwert er yme mit beradem | müde lieber herre  nit enspottent myn | Ist es uwer wille so lihent mir üwer | herberge Ir sollent von mir bezalonge | nemen / Als von eyme andern vff my̅ | trüwe sprach der wirt Ir habent war | uwer statt ist rich Ir mogent eyn rich | man sin Ich meynen ir sÿt In eyme | walde beraubt worden uwer lip ist | nit mit richem gewande gecleÿdet | uwer brust hat Im rauch gehangen | üwer pantzer ist vast zerryssen Is | mag in hündert Iaren nyt me hie vor | gewest Mich dünckt üwer pherde faste(n) | noch Ir enkünent in dem torney nit | viel verliesen Gent anders war Ir habt | hie nit wol gelendet Mich sol keyn Ritt(er) | nu̅merme bedryegen Ich han eynen | me dan zehen Iar dort oben gehange(n) | gehabt / Der ist hie Inne gestorben | Aber wil yn noch nit lassen begraben | vnd sol ouch nu̅mer begruben werden | mir sÿ dann hündert phunt vor yne | bezalt / die hat er hie Inne verczert  das | bekümert myr myn hertze wo ist der | Ritter der so lange doit ist gewest ffru̅t | sprach der wirt Er hangt dort oben in | eyme sacke gebonden an eynem balcken | In dem rauche Er sol in keyner kirche(n) | nu̅mer begraben werden Ich werde dan̅ | bezalt Als ich üch gesagt han  Vff myn | trüwe sprach Lewe  Das ist bermlich Ist | das eyn gewonheit In dieseme lande So | eyn man stirbet der nit bezalen kan das | man yne dann in eynen sack hencket |  Ia sprach der wirt Die gewonheit solt | yr abe dün Bÿt dornstag wann ir vn Iunffrouwe keufft / Vff myn trüwe | sprach der lewe Ir sÿt nit wol bÿ syn das Ir eyns edel mans Also spottent | Mich mühet doch das der Ritter dort obe(n) | an dem balcken hanget Vnd erbarmet | mich das er nit in die kyrche begraben |

|| ist So mir der got der das Crutze drüg | Ich han vierczig phont alhie by mir wol yr mir geloben denn fro̅men Ritter | zü bestaden Ich wolt yne vmb gots will dun begraben / wolt ir myn golt nit | versmehen Vnd wolt üch so vil beküm / das ir yne vff den kirchoff be= | stettente(n)Vnd eyn messe vor sin sele | dün singen Ich wolt uch das gelt ytzünt | geben Da der wirt synen guden willen | horte // Er gedachte der man were von | gudem geblüde ko̅men / Das er sin gelt | So willich vß büde / vmb eyne(n)Ritter | Den er nye gesehen hait / Er gedachte | llewe were wyse vnd dugentlich / Der | wirt det sin kogel abe Vnd ginge geyn | llewen / Vnd viel yme vmb synen hals | Vnd küste yne vnd sprach  Ich byde üch | lieber herre ziehent in myne herberge | Vff myn trüwe ir solt hie Inne gude her han Ir sollent in myner kameren | In myme bette sloffen Han ich eynen | phennig der sol uwer halber sin Ir sÿt | eyn fro̅mer man / Vnd koment von guder | art   | HErre sprach der wirt  nit | nemment es vor übel das | ich üwer also gegylet vnd | gespottet han / So mir der | got der das leben an dem | Crutze vff gab Myn herberge vnd was | ich han / Das sol in üwer gewalt stan | Myn golt vnd silber sol üwer sin Ir sÿt | ye von guder art Vnd guts geslechts | Ir sollent slaffen in myner kameren / die | wol gemalet ist / Das dün ich vmb üwer | liebe vnd dugent / Den doden Ritter wil | ich morn bestaden / Er sol in vnser lieben | frouwen kirchen ligen / vnd was er mir | schuldig ist / da wil ich vff verziehen | Vff das sin sele da myde nit beladen sye   | Wirt sprach llewe  ich sagen üch vor ware | Ir sollent uwer ka̅mer mÿnent halben nit | Rümen / Ich wil mich in eyner cleynen | ka̅mern wol behelffen / Ich han nit viel | geldes noch ouch gesindes / doch wil ich | üch wol bezalen Ee ich von hynnen | scheyde  Herre sprach der wirt  Nit er vmb dusent marck / wil ich | üch nit lassen / Vnd bedorffte ir pherde | odir Roße die wil ich uch bestellen Ee

[27v]

morn Complete  Herre sprach llewe  der | enwil ich nit Ich begeren nit me dann | üwer herberge Als lange bis der torney | vergeet lieber wirt bestellent das der | dode Ritter bestatt werde   | ICh wil den priester wol | bezalen / Ich wil üch vier phont geben / vor | das uch der Ritter schul blieben ist / Vff myn | trüwe sprach der wirt  das geschiet | nit / Ich wil des uwers nit eyns hellers | wert han / Er schickte noch eyme priester | Vnd gabe yme den doden Cörper / Der | priester drüg yne in die kyrche llewe | bestalt yme eyn herlich begenckenisse | Eyn opffer was köstlich / Vnd er bezalt | ouch den priester wol / Vnd lüde den | priester mit yme heyme / das er mit | yme esse / Den dinstag vnd ouch den | mitwoch / Des mitwochs ging llewe | vß der herberge vff den marckt spaci / Da sage er manichen Ritter von | lamparten lande / Die yne wol kantten | Zü dem ging llewe / Ich bieden üch frünt / Das ir noch hinacht mit mit gent | Sich mit yne zu ergetzen / Sye enbode(n) | yme alle groß ere / dar vmb das er das | syne In syner Iugent / Also herlich verdan | hait  Ir herren sprach llewe  Ich biden | üch früntlich Das ir noch hint mit mir | geent essen Ich wil es uch wol bieden by | diederich myme wirt / Sye sagten yme | alle zu / Das sye ko̅men wollten | NAch den wortten begent | yme der marschalck der | yne gefangen hait / Da | llewe den marschalck sach | Da ginge er yme entgene | yme zu smaheyd vnd stieß yn in eyn sitte | Das der marschalck bynoch vff die erde | was gefallen Der Marschalck want sich | vmb Vnd schalt llewen eyne(n)falschen leck͛ | Vff myn truwe sprach llewe das halt | Ir mir / Mit deme zoch llewe sin messer | vß / Der marschalck floch hin weg die | andern Ritter hielden llewen  Ach Amich | wye geet es mir so übel Sprach der | Marschalck /  komme ich zu dem thorney | So erslecht er mich llewe ich meynen |

|| der duffel habe yne her gedragen | Dann ich hat yne hart in mynen | thorn beslossen / Vnd meynte syne | gar sicher zu syne / ffindet er mich | morn in dem thorney / So kann ich | vor synen henden nit genesen / Dar | geyne gedachte er widder / Das er nit | wolde fliehen / Vmb llewen willen Er | ginge In syne herberge / Dar Inne er | sich besloß / Das er den dag nye her | vß kame / llewe ging alles vff den | marckt an manigen fro̅men Ritter Er | fruntlich küntschafft er warp / Er bat | sye den abent alle mit yme zu essen | menlich sprach  Ia yme versagt niema̅ | Er hat me dann hündert Ritter zu | dem male / vnd dar zu yr gesinde das | alles mit yme ging / Er bat ouch den | hertzogen von venedigen / Der hertzog | antwert er wolde yne nit lassen / llewe | ging in syn herberge / vnd Rieff syme | wirt / vnd sprach  her wirt wißt yr | wye yme ist Ir solt noch hint ein nacht | ymbs bereyden Ich wil noch hint eynen | offenen hoff halden Nement eynen knecht | Den schickent zü montluisan / Als wÿt | als alle gassen sint /  Vff myn trüwe | sprach der wirt  das wil ich gerne | llewe sach eynen herolt dort her | gene zu dem sprach er  Lieber geselle | Wiltu dun was ich dich heysche des | wil ich dir wol lonen  Ja sprach der | Herolt  Das wil ich gerne dün  So | gang zü montluisan sprach llewe | Als wÿt die statt ist In die herberge | Da die edelen lüde in sint vnd sprach | llewe wil eynen offenenen hoff halde(n) | Wer dar Inne ko̅mett dem sol gütlich | geschehen Er sy ko̅nig hertzog odir | graffe / Das volck sprach widder eyn | ander / Das ist eyn edel man wer | llewen nit kante der fragete zü yme | ye eyn͛ sprach zu dem andern wer | ist der Der vns also wol bieden wil   | Vff myn trüwe sprach eyner es ist | eyn weydelicher Jungeling Er ist | Von lampartten lande Eyns Ritters | Sone heysset Badewin von monclin

[28r]

Aber Lewe hat syme vader verzert | vnd verdan was er hat zu hoffen vnd | zu torney hye vnd dort / Er ist der | küneste der brotz ye enbeyß / Ich we nit wo er das güt neme Das er | noch hint verzert  Vff myn trüwe | sprach eyn ander  er wirt es entlehe(n) | Aber wan der torney geschiet So le er vnbezalt hin weg / Er helt so hoff das er geruchte gewy̅ne | wan das geschiet so leuffet er hin vff myn truwe sprach der and(er) |  des gleube ich nit Ich kenne yn also | wol er düt es nit / Er engedede nye | übel vnd hasset als boßheyt Er er | budet vns ere / dar vmb sollen wir | yme billich dienen Vß eyme güden | munde gent güde wort bose hertze | gedut nu̅mer wol weyß es icht gütz | das verhelet es / Aber eyn guͦt hertze | muß das vffenberen / Das sage ich | vmb llewen willen / Der ist von gü geslechte vnd edels bludes / dan | er sin lebetage nie boßheyt liep gewan̅ | LEwe von Burges waz | zu montluisan In sins | wirtz diederichs her / Der bestalt | fleysch brot vnd | wins gnuͦg baumge̅ kranche Cappen vnd pahen kaufft | er viel lutter dranck vnd ypocras | bestalt er gnuͦg / Die lude sprachenn | zum wirte  Lieber wirt das geben | wir vß vff üwern glouben Dann wir | gleuben llewen nit eyns hellers wert | Man sprichet er enhabe nit vierzehe(n) | schylling wert  vff mÿn trüwe sp͛ch | der wirt  Ir sollet nit daran verliese(n) | Da ging der wirt zu syme wibe vnd | begonde Hohelachen vnd sprach  Huß | frouwe mich duncket wir sint kinde | worden Vmb eyns fremden mans wille(n) | Den wir nit kennen / Wir borgen güt | vß Als wÿt montluisan ist Ich han | vff myn trüwe gereyde vß geborget | Me dan dryssig werbe als vil als | wir han wir syn übel dran leuffet | er hin weg  Er dut es nit sprach die | frouwe  vmb keyn güt Er ließ sich |

|| er doden dann er das dede Er furt | vns nit eyns hentschens wert hin | weg / Der wirt der sprach  wann das | phert verlorn ist So dut man alrest | den stal zu / Die frouwe sprach  ir | hant yme zu vil zu gesagt Ir | müsset nu vort ein gedolt dar In han | Als die zwey mit eynander retten | des nam llewe war / Er sprach zu | dem wirt habent keynen vnmuͦt | Alles das ich uch gereth han / das | wil ich uch halden Ich wil uch also | gütlich bezalen / Das ir mir dancke(n) | sollent went ir Das ich vmb ymbs | erschrecken woll Is wirt noch etlic die koste bezalen / der sin nye | heller geborget hat Lieber he͛re wirt | halt uch wol vnd sÿt frolich Nit | erschreckt diß zu sere / wan an | abenture gewynnet manig man  vff | myn truwe sprach der wirt  ir rede̅t | wol Got wolle mich ee verderben | Dan̅̅ ich eynen dag von uch wente | Der wirt ging vnd bestalt das esse(n) | wol / Sy deckten den diesche in eyn | grüne gras / Da qwam eyn Iungling | gerieden Mit bucken vnd trompen | Da wart eyn groß gerüchte Sy rie mit Luder sty̅men Alle die | Ritter die da waren groß vnd cleyn | Sy solden vff ire Roß sytzen an har / Sy solden sich die Iongfrouwe | lassen beschauwen / wan̅ sy das gehabt | wolde han / Vnd wolde sych da myde | ergetzen / Diese wort rieff eyn schilt | knecht durch die stadt montluisan von | geheyß des konnigs von Cecilien vnd | solde sich die Ritterschaff lassen bese Ee man zu nacht esse / Dy furste(n) | daden sich an snellenclich / Mit grosse(n) | kostlichem gewande / Busünen vnd phi lutten durch die gassen / wemr | da were gewest Er hette keyn ander hy begert / Von der Herlicheit die | da was Is waren dryssig greffen da | Vnd vier richer Hertzogy̅ne / Die alle | florentyne gerne hetten gehabt Vnd | eylff hundert Ritter / Dye sich den | selben dag lyssen besehen Nü mocht | eyn iglichs mensche selbs wol bedencke̅

[28v]

Von dem phiffen gedöne / Das man | me dann eyn halbe mile weges horte | Der hertzog von venedigen ka̅me in | llewen Herberge mit hündert Ritter | Die vff yne warten / Die alle zu abe̅de | mit llewen solden essen llewe saß vff | sin phert / vnd gerna mit yme / Der | hertzog nam llewen by sich / vnd erbot | yme grosse ere // llewe was der schö= |

|| neste der yrgent da was / Vnd der | gelympigeste / dem man in dem lande | finden mochte / Er hatte vil synne | vnd guder geberde / Das man synen | glichen vff dem mere noch vff dem | ertrich nit enfant Er [schilt] stunt vnder | den andn͛ als eyn furste vmb syn͛ scho} | nde willen bot yme yederma̅ ere / Vier | vnd viere rÿden vor flore̅tyne(n)der Iungf(rau) hin

Wie sich die fursten her̅n vnd Ritterschafft bereiten sich zuberiden vor der konygy̅nen vnd kamen alle vff den plane vor das huß da florentin die konigyn mit Iren Junffrauwen vff was


[Spaltenwechsel] Dye Ritterschafft rieden | zu dem plan zü Sy | qwamen vff das felt | wol gezieret / eyn | huß was da vff ge / vnd was mit | gulden vnd syden düchern behangen | Das selbe huß stunt mytten vff dem | plan / Da vff saß die schone florentyn |

|| Mit zwoylff wol gezierter Iongfrouwe(n) | die alle von kon̅iglichen vnd furstliche(n) | geslechte waren / Vnder den allen waz | florentin die schoneste / Sy hatte eyne(n) | gulden manttel ane vnd eyn gulden | krone vff irme Heubte / An yrer br hatte sy eyn karfunckel steyn | Der lüchtet in dusterniße als der dag | Da florentyn gesmücket was Is was

[29r]

nye keyn man vff ertrich wann er | die Iongfrouwe sach / Er wurde von | ir schonde in Liebe enzündet / Sol man | nit vmb eyn soliche Iongfrouwe koinli tornieren wann llewe wirt die | Iongfrouwe an sehen / Er ließ sich ee | zü dode slagen / Ee er von dem torney | wiche / Dann er was von maniger zÿt | in liebe entbrant / vmb dye die yne nye | gesach wann er sy wirt sehen So | wirt er sere stoltz in synen synnen | Vnd so wirt yme syn hertz / dann alrest | Zu recht enzundet | Florentyne die was wol | gezieret Mit ir waren | vil schoner Iongfrouwe(n) | Der keyn was sy were | als schone als eyn kon kint florentyn | vnd ir Iongfrouwen waren vff dem | huse Das sy die gesellen mochten | gesehen beryden Sy werdent sich | alle geyn der Iongfrouwen neygen | Aber mit dem neygen erwerbent sy | der Iongfrouwen nit Sy wolde fru̅t han des künesten der vnder | yn allen was / Sy neygeten faste | zu dem huse / Dye ersten dye sich lie sehen waren von dem lande her Der aers der die Iongfrouwe | sere Liep hait was der erste Mit funff dienern reyt der selbe / Viere | vnd vier neygeten sich geyn der Iong / Des konnigs sone von Her neygete sich geyn der Iongfrou / Er reyt vor vß mit synen geselle(n) | Des konniges son von fryesen neygete | der Iongfrouwen darnach / Er neygete | sich demütklich dar zu zwang yn die | liebe / Darnach neygete sich des konniges | sone von darse / Nach yme neygete sich | ein hubscher Iungeling / Eyns konniges | sone von vngern der hieß wilhelm | mit yme ryeden funfftzig wol erzüget(er) | gesellen Er det syn kogel geyn der Ion abe / Dye Iongfrouwe sagt | noch nie keyn wort / Ane wieder ir | Iongfrouwen Dye sy die gesellen wyste(n) | Da qwam eyn schoner furste von gros gebürte / Der was eyns keysers |

|| sone von Constannopeln / Mit yme | ryeden zwey hundert wol erzügeter | Ritter / Des selben keysers sone da ich | uch ytzunt von sagen / Er bot der Iongfr(rau) | grosse ere / Dye selben vier konnige rye vort zu montluisan zwoilff gref ryeden yne hinden noch / Dye ware(n) | alle von Sawohen lande Sy hatten | viel phiffer vnd busuner mit yne das | gedone was gar grosse yglicher Herre | hatte syne gesellen mit yme / Sy qwa vor die Iongfrouwen / Vnd neyge der Iongfrouwen Züchteclich / Sye | ryeden vort zu montluisan Nach dem | reyt der hertzog von calaber / Er neyge dieff geyn der Jongfrouwen / Noch | dem reyt ein he͛tzog von genis der sere | hoffartig was / Er meynte synen gliche(n) | were nit vff ertrich Er was wol gezie Er neygete sich gein der Iongfrouwe(n) | fflorentyn die sagde heymlich wieder | ir zwoilff Iongfrouwen  vff myn trüwe | das ist ein wol stander zuchtig man | Ich han synen glichen noch nit hie gese Aen des keysers sone geviel myr | ouch wol weren sye beyde küne / Das | sÿ den torney gewynnen konnen Mich | duncket ich were da wol beraden den | eynen vnder den zweyen / Die iongfr(rau) | sprachen  Iongfrouwe ir redent wislich | Aber es en soll nit noch uwerm will gene / Wer den prÿs gewynnet | Der sol uwer Hußwirt sin /  Das ist war | sprach florentyne  Ich han gode gelobt | keynen man zu ne̅men / Dann die blü der Ritterschafft vnd han myme | liebe gegeben dem der in dem torney der | künest ist Got wolle mir mit syn͛ gnade(n) | helffen Daz der zweyer eyn͛ sÿ Also | sprach die schone Iongfrouwe / Darnach | kam hertzog Ra̅mont von venedien by | dem reyde der liebe Llewe / Als balde er | die schone Iongfrouwe ansach mit liebe | wart yme syn hertze enzundet Er wart | vmb sine ougen roder dann eyn flamme | Er saße vff syme pherde nieder͛ dann | der hertzog / vnd dede syne kogel abe gey̅ | der Iongfrouwen / Er was groß lang | vnd slecht wol gemachtes lybes / Syn an was formyeret als eyn bylde / Er

[29v]

was eyns Halben fußes lenger dann | eyn ander | Als balde yne florentyne | an sach / Sy sprach zu | yren Iongfrouwen /  Der | ist der schoneste den ich | noch gesehen han Ich | gesach nye schoneren | man Ich gleube synen glichen Lebet | nit vff ertrich Ach maria godes müd(er) | es ist schade das er nit von grosser | geburt ist / Das er nit lande vnd lude | hait Ach A mich er ist zum torney nit | wol geryeden / Das phert da er vff | sytzet das ist cleynes schatzes wert er | schynet arm syn In syme gewande wer | er als küne als schone Als er ist Mich | beduncket ich wolde keynen liebern | dan yne / Aber mich beduncket er sy | eyn Arme geselle / Des ist myn Hertze | bedrübet / Der Iongfrouwen eyne spr  ir redent dörlich Ich gesach Hude | nie keynen weder konnig noch hertzo oder Ritter der mych an angesie bas duncke geborn syn / Dann | der von ir sagt Got wolle yne behüde(n) | Er ist eyn schone Iungeling von gu geberden vnd schynet wol eyn | kun man syn / Das küne Hertze ist | noch der cleydunge nit zu erkennen | Dann es ist yn dem libe / Als es got | gemacht hait / vff myn trüwe sprach | fflorentyn  du redest wol / Des gesel schonheyt enbornet mich als sere | Das ich gerne wissen wolde von was | art er were / Aber syn schonde enhylfft | yne nit Er gewynne mich dann mit | dem swerte / Got wolle yme konheid | vnd stercke geben // Das er in dem tor den prys gewynne / So were(n)wir | Zwey ein schon par lude / Dann er ist | schone als bin ouch ich Also sprach | die Iongfrouwe wieder ir dienst Iong | Also redt florentyne von | den hrn͛ wieder ir Iong / Der hertzog | von venedigen hilt stille | vor der Iongfrouwen |

|| llewe sach fflorentyn an / vnd gedacht | liebe Iongfrouwe Ir hant mich in uwm͛ | strycke gefangen / Ich sehen üwern lyp | vnd antlitze Als wol geziert das ich | wol heyssen gauch / vnd dore / das ich | des gedencke Ir werdent mich versme Ich gewynne/üch danne mit myn͛ | stercke / dann hie ist so vil volckes | das ich wenig dauwe Ich byn der | aller snödest der Hye ist Ich han dor vnder standen / wist es yder / So mir got dye lude wurden | myn spotten / Got segene dich du lieb͛ | büle / Da myt neygt er sich | DA fflorentyne den scho llewen angesach | die liebe schosse ir in | yre hertze / Dar zu sy | ouch genaturet was | Dann ir hertze sagt ir llewe solde ir | werden fflorentyn stunde vff geyn | llewen / Vnd hylt in ire hant eynen | fryschen Rosen krantze / Vnd lende | sich uber das fenster / vnd bode das | scheppel eyner ir Iongfrouwen / die | bade sye heymlich das sye yn llewen | gebe / Dye Iongfrouwe warff llewen | das scheppel herabe / Das entphing | llewe mit frolichem hertzen / vnd fra die Iongfrouwen weme das | scheppel solde / Abe es dem hertzoge(n) | oder yme solde / Sy sprach  der krantze | sol uch lieber / myn frouwe des kon̅igs | dochter schickt yn üch / Da satzt llewe | den krantz vff syn heubt / Er hette | den krantz nit vmb eyn lant gegeben | Er neygete der Iongfrouwen die yme | den krantz gab / Dye schone fflorentyn | sach yme alles nach vnd sprach  ryde | hin weg lieber bule got wolle dich | behüden Ich wolde vff ertrich nit me | begern / Dann dynen schonen lyp vnd | antlitze das ich sehen grosser richtum | enwolde ich nit me begern / llewe sach | die Iongfrouwe gütlich an / Der hertzog | von venedigen nam das war / Er sprach | zu llewen dugentlichen  von uwer

[30r]

schonheyt wegen wirt üwer begert | Das ist eyn groß vorteyl  Herre sp llewe  were ycht vngestaltes | an mir / wolt mir das got wandelen | Ich solde yme dancken hat er mich nu̅ | wol gemacht Des sol ich yme deste me | dancken Mit den wortten ryeden sy | zu montluisan / wieder In die stadt / | Die andn͛ hrn͛ vnd Ritterschafft bery sich alle vor der Iongfrouwen | Ir yglicher düchte sich der weydelich llewe Reit vor syne herberge // vnd | stunt abe vnd bad die herren alle | by yme zu bliben / von phiffen vnd | busunen was da grosse gedöne / Der | hertzog von venedien bleyp bÿ llewen | vnd saß vor an nieder / der furste vo̅ | Tarante saß darnach by yne / Darnach | der babest von rome / Der hait mit ym | viel lude llewe bode es den herre(n)wol | Er konde yne baß ere erbieden / Dann | yeman der da was / Er satzete in eyn | graß die herren / vnd die Ritter alle | Der herren iglichem gab er eyne(n)rose̅ | krantz / Vnd grußte iglichen gütlich | Synen wirt vnd der wirtynne en | bot er grosse ere / Die phiffer piffen | zu ersten gange | DEr hoiff was herlich | den llewe hyelde hun Ritter hait er ane | die fursten / Das erste | gerichte was von vö vnd Capphan | Das ander was halgense vnd pahen | Lutterdranck vnd yppocras was da nit | vergessen / Den knechten gap man esse(n)vnd dry̅ckeζ | glich den hrn͛ / Den piffern gab man | kostliche gabe llewe bewyset sich will vnder den luden / Der hertzog | von venedien ryeff llewen / vnd sagete | yme heymlich wiltu myn diener syn | Vnd wilt mir dienen als eyn fro̅man | Als ein getrüwe diener syme hrn͛ von | recht dienen sol / Ich wil dir groß lant | geben / du solt nu̅merme arme werden | Du woldest dann zu eyme schalck wer Eyn burg wil ich dir geben die |

|| beste in myme Lande / Vnd dar zu alle | Iar hundert phont Ich han eyn nyfftel | wil ich dir geben / wiltu myn geselle | sin zu diessem grulichem torney  Hre͛ | sprach der Ionge llewe / Hant ir vß | gesagt / Soy wil ich üch antwurten | Ja sprach der hertzog  die antwurt hore | ich gerne / So horent lieber herre | was ich üch sagen wil Sprach llew | Ir solt sicher syn / das ich das gerne | dun wil / Das ir an mir begert daz | wil ich nit vß slagen / Also ferre wa̅ | dieser herlicher torney eyn ende hait | Ich neme nit konnig salmons gut | ichs dede / Der torney were dann | gescheen / wolt ir mir affter dem tor soliche gabe geben / So wil ich | uch das zu den heyligen sweren / daz | ich üch getrüwelich dienen wil / Aber | wissent das ich morn nie̅mants eygen | wil sin / vnd wil uch sagen warvmb | ich üch das nit zu sagen / Der torney | wirt gruwelich als mich beduncket | llieber Hre͛ verlüre ich uwer Roß od(er) | zwoilff oder dryzehen oder funffzehe(n) | Mich duncket uwer hertze wurde be / Noch soliche grosse verlust | als billich were Wer verlüset ane | gewynne der verlüset synen namen | Verliese ich das myn so darff mich | niemant schelden / Dar vmb wil ich | diesen torney alleyn syn / vff myn | truwe sprach der hertzog  vwer rede | komment von grossen synnen / Der | Hertzog sprach zu llewen  ir hant myr | nit dorlich geantwurt Ir sint nit vo̅ cley geslechte ko̅men / Den Rosen kra̅tz | den uch florentyn hyesse geben hait | üwer Hertze enwenig beko̅mert Mich | duncket ir habent eynen schonen bü vß erkorn llewe sprach  Herre | lassent üwer spotten sin Morgen | wirt man wol sehen / wer der künste | ist Ich sage is nit von mynen wegen | Byn ich wol von cleyner geburt / So | wil ich doch myn phert wahen Vnd | verliesen ich das phert das sage ich | üch vor ware / So müß ich wieder in

[30v]

Lamparten zu fuß lauffen / Ich finde | dann ymant der mir gutlich düe vnd | mich vff neme zu̅ diener / Der hertzog | sprach wieder lewen  An funffzehen ph wil ich üch nit lassen kiesent | ytzunt vnder miner Ritterschafft vmb | des willen das ir deste sicher syt Da | lewe das hort er danckte yme sere | vnd sprach  sehen ich üch vff dem plan | zu fusse sten ich wil uch helffen noch | myner moge Des danckete yme der | hertzog sere / Die redde dryben sy bis | das man zu abende gaß / Dar nach | enzundet man die kertzen yederman | wolt die vrten bezalen llewe swür | by der megde son niemant solt eyn | heller bezalen / Der wirt begonde der | wort gar sere erschrecken / Er lieff | zu syme wybe vnd rumet ir in ey̅ ore | Ach Amich ich werden rasen / Dye frau erschrack vnd sprach  warvmb | hußwirt ve  das wil ich dir sagen wir | han diesen abent me geborget / dann | ich vnd alle myn geslechte han zu be / vnd hat llewe dar zu ihesus ge / Alle die geste die hye Inne | gessen han / Das nyemant nicht solde | gelden / wie sol vns vnser gut nü wi werden / Er hat nit me Hie Inne | dan eyn hinckende phert / Das nierge(n) | ko̅men en kan man drybe es dan mit | geyscheln / Das ist ye eyn cleyne wyn / Da die frouwe das hort sy wart | gar Zornig  Lieber hußwirt habent gü gedolt / Du mogest solige dinck dry das du din leben dar vmb gebest | Dann es ist also vil guder Ritterschafft | hye Inne das vnser rede nit endaug | man sol sich vor bedencken so man dor düt Ir mochtent solich ding in dies͛ | geselschafft dün Das ir das leben moch darvmb geben zu diesem v͛lüst | habent güden müt ffrauwe sprach der | wirt  eyn böse Iar gehe üch an Ir trö mich alles mit üwerm smeycheln | Verliese ich nu ir dut dorlich / Dunt die | dure zu das niemant vs ko̅me / vff daz | yederman bezale was er verzert hait |  Das dün ich nit sprach die frouwe Ich | wil zu der geselschafft geen vnd frolich | geberde han / Der Iungeling ist von sö geberde / Das mich duncket das |

|| wir nit daran verliesen / Er wirt morn | zum torney vil roß gewynnen / Das er | vns desta baß sal bezalen / vnd gebe ym | got glucke das er fflorenty̅̅nen gewy̅ne | So möchten wir alle zu grossen eren kome(n) | vff myn truwe sprach der wirt  ir habt is | geraden Zu montliusan ist also vil ritter / Die bas geschickt sint soliche dinck | zu erwerben / vff myn trüwe sprach die | frouwe  / were er eyns kon̅igs son er möcht | nit schoner gesyn Ich han nye keyn hub man gesehen / Got der wirt yme | noch vil ere zu fügen / Also sprach die | frouwe wieder den bedrubten wirt llewe | ginge vnder den Rittern mit frolicher ge / yederman nam vrloup von llewen | Da der wirt sach das yederman vß ginge | Da sprach der wirt heymlich gent das | üwer yglicher eÿn beyn breche Ir hant | das myn gessen deste vnseliger muͦß | ich sin / Vnd ich han dannoch keynen da̅ck | verdient / Aber so mir der herre den Iudas | in den dot gab Ee llewe von mynen | henden ko̅me / So müß er mich bezalen | oder ich wil yne in eynen torn werffen | Dyederich der wirt was | sere betrubt llewe ging | mit der Ritterschafft | hin vß Des selben nachts | Ließ fflorentyne eyn | Jongfrouwe vff llewen | wartten / Dye Iongfrouw | hat mans cleyder an Sy suchte llewen in | allen herbergen in der stadt / Sy fant | des Hertzogen von venedien gesinde vnd | fragete der gesellen eynen vnd sprach   | Es reyde hude ein Iung geselle by dem | Hrn͛ mit eyme Rosen krantze / weystu | icht wo er zu herberge sye / Er sprach | er ist ytze von vns gescheyden / vnd | hat hint eynen offenen hoiff gehalden | Er ist also zuchtig vnd dugentlich Das | ich dich zu yme furen wil / Des danckt | yme die Iongfrouwe sere | Dye Iongfrouwe die gecley was als ein schilt kne | cht die ka̅me in llewen | herberge / Der knecht der | sy dar furt Der sprach der | ist sin wirt / Da mit nam der knecht vrlop | von ir / Sy danckte yme vnd befalhe yne | gode / Da sy in die herberge ginge / Da

[31r]

begegent ir gerna den hieß sy dem wirte | ruffen / Der wirt sprach es ist daling zu | nacht Ich kan üch daling ye nit bezalen | der duffel hat mir geraden eynen arme(n)ma̅ | zu herbergen / Der weder heller noch pen̅ig ´ | hat / vnd er wil dannoch alle werlde laden | Is hant hint me dann hundert Ritter hye | Inne gessen / vnd hant alles das gehabt | das ir hertze begert / Vnd er wolde nye nust lassen bezalen Ich han vß gebo͛= | get als wyt die stadt ist / Dar vmb müß | ich nü wol bezalen ane myn danck morn | frü ko̅met yederman vnd wil bezalt sin | Ich meyn du syst ir ouch eyner / So muß | myn lip zu rümen gesnieden werden er | en hat nit eyns hellers wert / Dann eyn | mager hinckend phert / Dar vmb gebe | ich yme nit zwentzigß phennig Er troß | te ytzunt synen watsack / Aber solde er | verkeuffen alles das er hat Er en het nit | sybenzehen phennig wert / Er ist mir | wol zwey hundert marck schuldig / Die | Iungfrouwe sprach  lieber wirt nit er Er schemet sich sere erbezelt | uch dann gütlich Ich bin nit her kome(n) | vmb predige willen / dan bedorfft er | morn eyns dieners Ich wolde yme getr helffen Ich weyß wol wie man | Zum torney düt vff myn truwe sprach | der wirt  ir redent suberlich Gent zu | yme vnd machent den marckt Sal er | uch ein phert lyhen So müß er by uch | zu fuße gene / Sy sprach  Das ist eben | myn meyster / lieber wirt heyssent yne | zu mir kom(m)en | DEr wirt ging noch lewe(n) | Sy nam lewen by der | Hant / vnd ging in ey̅ | gras / vnd satzete sich | dügentlich by yne nyed(er) | Die Iongfrouwe sprach | dugentlich zu llewen / llieber Ritter | horent was ich uch sagen Ich bin keyn | man ich byn eyn frouwen nam / Eyn ny fflorentynen von Cecilien / Der hat | die liebe ir hertze enzundet Ich bin die | üch den Rosen krantz gab Myn frouwe | fflorentyne enbudet uch das ir zu ir | in ir ka̅mer wollet ko̅men / Dann üwer | schonheit hat ir hertze also enzundet | Das sy uch ye wil sehen ko̅ment |

|| heymlich mit mir Ich wil uch zu myn͛ | Iungfrouwen füren / Da das llewe hort | er entferbet sich / Er sprach heymlich | hymelsche ko̅nigynne Sy gest gloubt | in allem dem das du mir zü fügest | llewe sprach  Iongfrouwe ist es war | das üwer Iongfrouwe noch myr | geschickt hat  Ja sprach sy  das sage | ich üch vor war / Gent endelich dan | ich bin zu lange vß gewest llewe | sprach  Iongfrouwe das wil ich gn͛e | dün Sy namen sich mit den henden | vnd gingen vß der herberge durch | montliusan vff die burg Marie die | Iongfrouwe hieß die port vff duͦn | llewe vnd sy gingen hin vff in den | sale Der sere schone gezieret was mit sÿde(n)düchn͛ | eyn sÿden banner was vff geracht / Dar | an stunde eyn karfimckel steyn / Der | luchtet in dem Sale glich dem dage | In dem Sale stunt eyn stule mit golde | beslagen Dar vff plag fflorentyne | Zu sytzen Marie vnd llewe gingen in | dem Sale Marie sprach zu llewen | blybent al hie stene / Ich wil lugen | was myn Iongfrouwe düe / llewe spr gent got wolle üch behüden | Maria det wied(er) Iongfrouw cleyder an | MAria ging zu fflore̅tyne(n) | Da sy florentyne(n)sach | Sy hieß sy by sich sitze(n) | vnd sprach maria nit | verhele mir hastu fun den schonesten der | ye vff ertrich kame Ja Iongfrouwe ich | han yn funden Aber mich beduncket ir | dunt dorlich / Das ir uwer synne vff | eynen solichen armen gesellen slagen | Syn wirt hat mir ytze gesworen allez | das er habe / Das en sy nit zwentzig | schillinge wert / Er hat hynacht eyne(n) | offenen hoiff gehalden / vnd hant me | dan hundert Ritter mit yme gessen | Er hat es den luden als wol geboden | Als were er eyn furste / Des hait er | nit eyn heller bezalt / Syn wirt hat | es alles geborget / vnd ist dar vmb | sere bedrübt / Da ich fragete noch | dem Iongen Ritter da meynt der

[31v]

wirt Ich were ouch ir eyn͛ die yme | geborget hant / Es hant vil fursten | mit yme gessen / Danck habe er sp͛ch | fflorentyne / Er ist dar vmb zu̅ torney | ko̅men / Das er eyn konnigrich wil | gewynnen / Vnd dar zu eyne schone | Iongfrauwe / wer soliche synne hat | der ist ye von guͦder art eyn verzagt | geburlich hertze gedorste des nit ge / Er wil ere erwerben oder | in armut sterben / Verdient er mich | So wil ich yne vmb syn armüt nit | versmehen lliebe marie hastu yne | ackers bracht Ia Iongfrouwe sprach | Marie / Vff myn truwe sprach Flor | du hast wol gedan Ich wil zu yme | kallen vnd wil erfaren ob er als | vol eren syy als schone als er ist Marie | blib du hie vnd freget yman nach | mir / So sprech ich slaffe / Gent sp͛ch | marie  in godes geleyde

Wie Florentin nach lewen schickt vnd | lewe kame zu Ir In Ir kamer


|| Florentyne ging zu lewen | Da llewe die Iongfrauwe | sach Er rieff got an hey̅ | lich in syme hertzen | vnd sprach godes müder | verlihe mir soliche sy̅ne | Das ich Rede das der Jongfrouwe(n)wol | gefalle / Da er sy ane sach / Er viel nye vff die knye / Er sprach  liebe Io̅g | frouwe got gebe üch gesunde dage | Geselle sprach fflorentyne  sage mir | die warheyt / wye gedarst du als | kune syn / Das du her Inne gest / wer | an erleubniße in myn ka̅mer geet | der muß es swerlich er arnen Gesell | sprach fflorentyne  wie darstu als kü sin / Das du in myn ka̅mer ko̅mest | Es en ka̅me nie keyn man me her Inn | llewe sprach  Iongfrouwe han ich wied(er) | üwern willen getan / Das wil ich noch | üwerm willen büssen Iongfrouwe ich | han alwege horen sagen / wer sich selb͛ | in gefenckeniß gibt dem euget gnade | zu liebe Iongfrouwe vnd duncket ouch | mich sin busse solt billich deste lichter | syn  Vff myn trüwe sprach fflorentyn |  Ich wil dalig zornlich müt gein dir | bewisen / Dann ich han so vil dugens | an dir gesehen / Als ich an nie kaynen | man gesehen han Ich han dich liep vmb | din schonheyt / Aber wir mussen vns | scheyden / Du gewynnest mich dan mit | dem swert Im torney gerett ich dir icht | vnd gewynnest mich dan nit So hette | ich myn truwe gefelschet / vnd wurde | versmehet vnder der Ritterschafft dar | vmb han ich nach dir geschickt in | myn ka̅mer Ich bieden dich als fru̅tlich | ich kan / Das du morn zum torney kün | sigest / vnd dich fryschlich mit dem | swert werest / vnd ich globen dir mit | truwen Gewy̅nest du den prÿs Ich | wil dir yne nit nemen / Dann vff myn | truwe myn hertze wurde erfrauwet | wieder fure dir söliche ere Lieb Iongfra got sy uwer lone sprach llewe   | Ich han mynen synne darInne gesatzet | Das ich in eren wil ersterben Darvmb

[32r]

bin ich ouch Her kommen | LEwe sprach es were | mir eyn groß glucke | Das myr soliche gabe | von üch mochte w͛den | Ich bieden Ihesus der | vmb vnsern willen | gestorben ist das er mir das glucke | gebe Das ich die gabe verdiene(n)möge | wie wol ich nit vil sloß enhan / So | han ich doch eyn hertze das ko̅met in | liebe vß Ich begern von gantze(n)hertze(n) | Das ich den dag gelebete das wir zü | samen qwemen / Liebe Iongfrouwe wolt | ir mich ackers nit versmehen Ich bin | zu dem torney ko̅men vff abentüre | Ich weyß nit wer ich bin / vader | vnd müder han ich nye gesehen / des | schame ich mich / Dar vmb sage(n)ich | uch liebe Iongffrauwe / Abe is dar | zu qweme / Das ir mich desta mynner | versmehet / Doch Iongfrouwe ist mir | gesagt worden / Das ich eyns hertzo son sy / von syme lande gewann | ich nye eyns hellers wert / Were | ich da Inne so were ich eyn herre kan | ichs den falschen verreder an gewyne(n) | Dye mir vader vnd müder verIaget | hant / Das wolt ich got sere dancke(n) | were ich aber nit vmb uwn͛ willen liebe | Iongfrouwe her ko̅men Ich were über mere | gefaren vader vnd müder süchen Ich | wonte ich were eyns fro̅men Ritters | sone Badewin von Munclin ist er gena̅t | Der mich funffzehen Jar gutlich erzoge(n) | hait / Ich han yme alles das verzert | das er hatte zu den hoiffen mit tornye vnd stechen / Mir ist leyt das ich | yne also verdarfft han / Aber kunde | ich icht wieder gewynnen / Ich wolde | is yme gutlich wieder geben / Da fflo den llewen horte / Sy sprach | weret Ir von eyn acker man kommen | So sint ir doch schone zuchtig vnd du= | gentlich | DA fflorentyne llewen horte | Iß schat nit sprach sy  das | ir üch selber also scheldent | Ir koment Ioch her wo ir | wolt So stent ir doch als |

|| sult ir eyn konnigrich regieren / wie | heyssent ir sprach fflorentyne  Iong= | ffrouw sprach er  ich heyssen llewe | wo ko̅met uch der name here sprach | sye  Iongffrouwe ich han mynen herren | Badewin horen sagen / Das er eyns | solde Iagen in eyme walde / vnd fant | mich in eyme loch by eyner llewynne(n) | vnd drug mich vff die burg / Die lle die starp vor leyde / Da ließ er | mich llewe Deuffen / Dar nach bat ich | yne das er mir eyn phert keufft / Das | ich hie her zum torney qweme / Da | saget er mir alrest alle myn wesen | Da hub Ichan zu suffzen vnd dachte | in myme hertzen Ich wolte als lange | ryden / Das ich vader vnd müder mo wieder finden Aber üwer liebe ist | mir also in myn hertze geslossen / Das | ich vader vnd müder müß vergesse(n) | Dar vmb wolt ich here ryden / Abe mir | enyche glucke wolte entschehen / Da | ich hie her zu üch reyt / Da begege̅̅t | mir eyn knecht / Der myn vader vnd | müder zwolff Iar gesucht hatte / Da | saget er der Iongfrouwen alles sin | wesen  / Aber ich bin her zu montluisa̅ | gerieden Ich han hint alsolich eyn | y̅mes gehabt / das man mich mon͛ | in ein torn muß werffen / lliebe Iong ich han es darvmb gedan / | Das ir mich desta lieber hetten / vnd | ich desta me in dem torney vor wurde | gezogen / Das man nit dorffte sagen | Das eyn arm Ritter synen flyß vff | uch geslagen hette Jhesus möchte | mir wol soliche glucke geben Glich | dem richesten der zu diesem hoff ist | Dar vmb byt ich uch das ir nit vor | übel ny̅ment / Das eyn arm Ritter syne(n) | flyß vff üch geslagen hat Ir solt | mir nit die scholt geben Sonder der | liebe /  Vff myn truwe sprach fflorenty̅ | ir syt also dugentlich / konde ich mit | eren Ich wolde üch morn zu kirchen | furen / Dan ye lenger ich üch horen | reden ye lieber ich uch in myme her han / Zu uwer schonheit han ir | süsse redde Min hertz sagt mir ir syt | nit von böser art Ich wil üch morn

[32v]

rich gewant geben vnd groß gabe | vnd vil harnesch den besten harnesch | den ich finden Ich wil uch geldes gn geben Das ir selber phert keufft | Das ir nit dann zu dem torney frolich | gebare̅t / Das ir myn lip vnd liebe | gewynnet vff mich ich wil uch zu | dem pryse beholffen syn / Dar vmb | wil ich uch lassen herlich cleyden Iong sprach llewe  lassent das ge / Dann ich han gesworn / Das | ich phert vnd harnesch nit sol han | Ich habe is dann zu dem torney gewo̅ / Man sol von rechts wegen eyne̅̅ | man loben / Der mit bösem gezuge gt | ding macht / Dann der mit gudem gezü böse ding macht / Nü horen ich sp fflorentyne  das uwern glichen | nit enlebet Ich bieden uch lieber | bule / Das ir wolt gedencken / Das | ir morn frysch an den torney slaget | Da stieß florentyne llewen eyne̅̅ ring | in syne hant / Der steyn dar Inne | was noch werde nit zü vollen achte(n) | llewe nam die Iongfrouwe gutlich | in sine arme vnd wolle sy kussen | Da werte sy sich / Doch leyde sy das | darnach Sy fragete llewen dügentlich | wye sy yne morn in dem torney er= | kenne(n)solde / Iongfrouwe sprach le  das wil ich uch sagen / vff myme | helme sol der Rosen krantz stene den | ir mir hiessent geben  Vff myn trüwe | sprach florentyne  ich hiesse yne üch | geben / Die wile ir der schonest ware̅t | der da was Nü biede ich uch das ir | na by mir torniert / vff das ich üw͛ | wesen moge gesehen /  Iongfrouwe | sprach er  das wil ich gerne dne | Sye stonden da so lange by eynander | Das sy den wechter horten den dag | an ruffen / Da kame Marie zu yne | Vnd sprach  Iongfrouwe  es ist zÿt daz | ir in uwer gemach geet  Marie sp͛ch | fflorentyne  ich müß vor slaffen vff | myn truwe sprach marie  es ist zÿt | Das ir vffstent dann der dag schy über alle Ach marie wie han ich | als ubel gefaren / Das ich llewen als |

|| Lange hy Inne behalden han Ich han übel | an yme gefaren Er kan sich zu hant | zum torney nit geüben / yme wirt als | swere das er nit gedun kan /  Iong= | ffrouwe sprach llewe  des geswigent | were ich viere dage by uch mich wurde | nit slefferen / Dann die liebe sterckt | mich das es mir nit schadet ffloren sprach zu lewen legent uwer heubt | eyn wenig nieder vff eyn kussen / Ich | wil uch wol dann wecken wan es zÿt | ist üwer wirt hat sin düre beslossen | Dar vmb sloffe hie eyn wenig vnd ver mir dieß bede nit So wil ich ouch | gene rügen / Iongfrouwe sprach llewe | ich dun was ir mich heyssent / Dann ich | wil ye wieder üwern willen nit dn | Da lacht sich lewe eyn wenig nieder | Nü horent was florentyne wart ge Sy rieff marien Ir Iongfro zu vnd sprach  Marie du must | eynen knecht bestellen / Der do gee in | lewen herberge / Vnd sage dem wirt | was das kint verzeren wolle / Das er | yme des gnug bestelle / Vnd verzert | er als vil gelts als eyn starcker man | gedragen kan / Das wil ich yme alles | bezalen / wan̅ der torney geschiet aber | wol den danck in dem torney nu̅̅mer ver / Er sol nit vmb sust her geryde(n) | syn Ich wil yme ye sin schult alle beza Als Marie das von ir Iongfrouwe(n) | also horte/ Sy Rieff eym schiltknecht | dem sy wol geloubt dem sagt sye der | Iongfrouwen willen / Das er zum die dem wirt ginge / Da das der sch knecht vernam er ging zu stunt | vs der burge geyn montluisan Als | lange bis er die herberge sach Er clopt | gruwelich an die düre / Der wirt hatte | des nachtes nit gesloffen vmb lewen | willen / Des er alles gewarttet hatt | Der wirt die nacht bynoch von synnen | ko̅̅men Er gab syner hußfrouwen me | dann hundert streyche vnd sprach | hüre morn müssen wir hin weg lauffe(n) | Der Iong schalck kompt nu̅me͛ herwidd(er) | Er hait vns verdarfft verflucht sy dem | der yne hat gemacht morn wirdest du | sehen wie es vns geet / Dan̅ man wirt

[33r]

mich in eynen torne werffen / Da slug er | sin wip aber mit fusten / vnd her wuste | eyn seyle sich selber zu hencken / Das | werte yme sin husfrouwe sere schryende | Sy sprach  liebe huß wirt vnser gast | kompt Syn knecht hat sin alle diese | nacht gewartet / Du lugest sprach der | wirt  hette ergen guden synne er were | lange ko̅men / Da hort die frouwe vor | der düre cloppen  Hore Hußwirt ich hore | eynen cloppen / Der wirt sprang vß syne(n) | bette / Das er bynoch eyn beyn hat zur / Da er die dure vff dede / vnd | lewen nit en sach Er wart so betrübt | Das er die düre als hart wieder zu slug | Das er dem schilt knecht sin hertz by noch | zurslagen hait / Der schiltknecht sprach   | hab dir eyn böse Iar weres nit vmb myn͛ | Iongfrouwen willen / Die mich her ge hat ich sluge dich ytze dot laß | dir zu sprechen oder es gerüwet dich | Ich bin vmb dins nutzes willen herkom Als das der wirt hort / Da erschrack | er sere Er dede sin dure balde wieder vff | Vnd sprach  Liebe geselle verziege mir | Es aß nechten ein Iung Ritter by mir | Vnd Hielde eynen offenen hoiff /  Aße der | hertzog von venedigen mit yme sprach | der schiltknecht  Ja sprach der wirt  er | ist aber hin weg Jch kan nit erfaren | war er sy Der schilt knecht sprach die Hore was ich dir sagen Myn Io̅g | frouwe fflorentyne enbudet dir mit mir | Sy hat so viel gudes gehort von dem | Iongen gesellen / Das sy viel vmb syner | dugende willen / Das du yme gnug be / Du solt yne an zehen dusent | marck nit lassen / Das wil dir myn Iong alles bezalen / wilt du mir nit | gleuben / So wil ich dir morn das gelt | brengen / Ober wol den prys Im torney | nit gewonne / So wil myn Iongfrouwe | dannoch vor syn bezalen / Der wirt kant | den schiltknecht wole / Er entphing in | syme hertzen so grosse freude / Das sye | nit zu sagen was Er sprach zu̅ schilt | knecht  Ich wil gerne dun alles das | myn Iongfrouwe heyschet / vnd alles daz | das der Ritter gedar heyschen / Das wil | ich yme gnug bestellen / Da ginge der | schiltknecht wieder hinweg / Der wirt | lieff zu syme wybe vnd helset vnd kuste | sye |

|| sy DEr wirt sprach  Iongfrouwe | ich bin nü zu fryeden | ich weyß wol vmb vn gastes wesen / So | wirt vns vnser Iongfro rich vnd selig ma / got hat yne vns her Inne gefüget | Da sagt er syner husfrouwen / wie yme | syne Iongfrouwe enboden hatt / Die frou sprach  du hast mich sere geslage(n) | Das wil ich yme morn clegelich clage(n) | husfrouwe sprach er  des endust du nit | ob got wil / Dar vmb neme ich nit als | guds als wir han / Dann du solt yme | morn frolich entgeyn gan // Vff myn trü sprach die frouwe  myn hertz hatt | myr alzÿt gesagt / wir sollen sin geeret | werden llewe lag vnd slieff in der Iong ka̅mer fflorentyne sach yne | alle gütlich an / Da die sonne vff ginge | Da weckte sy lewen dugentlich vff vnd | sprach  liebe Lewe nü dü dynen harnesch | an Ich bit dich vmb gods willen das | du den danck verdienst / Als lewe die Iong hort / Er sprang vff sin fuße vnd | sprach  liebe Iongfrouwe habt ir mich ock͛s | nit zu lange lassen slaffen Sytzent | ackers die gesellen nit ytz vff den rosse(n) | Neyn sprach fflorentyne  es ist noch zÿt= | lich Sye ließ guden win vnd lutterdra̅ck | brengen lewe vnd florentyne assen eyn | soppe mit eyn ander lewe nam vrlaup | von florentyne(n) Liebe Iongfrouwe gebt | mir vrlaup / Vnd bydent got vor mich | Sy sprach  ich biede got der am crütze starp | Das er uch soliche stercke vnd crafft gebe | Das ee Conpletten zÿt vnser beyder wille | geschee / Da schiet lewe von dannen / Er | kam als heymlich hinweg / Das sin nye gewar wart Ane die marie die die | dinge alle wol wiste llewe ging vs der | burge gein montluisan in die stadt | LEwe ging zu montluisan | er hat grosse gedone von | busunen vnd phÿffen ritt(er) | vnd knecht daden sich an | Die knechte bereytten die | rosse / Die vier konnigs | süne die bereytten sich Die greffen vnd | die hertzogen daden sich ouch an Als das

[33v]

Lewe sach da ylte er zu siner Herberge | Er fant sin phert bereyt Da yne der | wirt sach Er lieff yme entgeyn vnd | sprach  syt got wilkum lieber herre | Alles das daz ich han / Das ist in üw͛ | gewalt begert ir icht das wil ich | zu stunt bereyden / Dwile ir ÿm torney | sÿt / wolt ir halden eynen offennen | hoiff Als ir nechtent dadent So byde | ich ch durch got nit spart mich | Ich wil uch an zehen dusent marck | nit lassen habt ir nit zu bezalen wan̅ | der torney geschiet / So wil ich üch | des qwyt lassen / Ich han so vil duge̅ an üch gesehen / Das ich alles daz | ich han in üwer gewalt stellen be ir yrgen eynen rosses / Das | wil ich üch keuffen  lieber wirt spr llewe  des danck ich üch sere lewe | wart sich Innerlicher verwonde͛n das | yme der wirt so vil fruntschafft er Er gedacht myn wirt was nechte(n) | so sere bedrübt / Das er vff synen bey kume mocht gestan / Da sprach | llewe mit honlachende munde zu dem | wirt / Gent keuffent mir fleysches | brodes vnd wynes vnd dar zu fie / Das alle die zü montluisan | gnüg haben zu essen Das konnige | hertzogen vnd greffen Ritter knecht | burger wybe vnd kinde alle gnüg | haben lieber wirt haben ir nit geldes | so borgt es vß lieber herre sprach | der wirt  da vor ensorgt nit Alles | das ir geheyssen habt das wil ich | gerne dün Gerna ging heymlich | zu llewen / Vnd sprach lieber herre | wes gedenckt ir / Das ir solich groß | gut vff dragt / Ich besorgen wir mü vmb die schult hinweg lauffen | Bedenckt uch vmb gods willen lieb͛ | llewe sprach zu gerna habe gedolt | Ich sorgen me vmb lude mit mir zu | essen Dan ich vor das gut sorge liebe | gerna ich weyß wol was ich zu scha han / Da myde wil ich swigen Da | ginge lewe zu syme wirt / vnd bade | yne gutlich / Das er menlich cleyne |

|| Vnd grosse lude mit yme zu essen | Der wirt sprach gerna da vor en nit / Da dede sich llewe snelleclich | an / Er dede vmb sins vader badewins | gulden sporn / Er dede yme reichen | synen helme / Dar uff bant er den | rosen krantz den krantz bant er als | veste / Das er nit kunde abe gefallen | Vnd dede yme syn phert dar füren | Zum thorney was keyn heslichers | nit llewe sprach zum pherde ich | biede got / Das ich Ee conplet zÿt | eyn bessers gewynne(n)wann du bist | Aber vmb des willen der mich dir | geben hait / So wil ich dich rÿden | zum torney bis ich eyn bessers gewy̅ / Gerna gab yme das swert in | sine hant / Da kame llewe vff den | marckt / Da manig herre vnd ritt(er) | was // Sye sahen alle llewen an | Eyner sprach zum andern / Das ist | eyner schoner Iungeling er ist ye | zu syme alder wol gemacht were | er wol geryden vnd hette lude ge= | ng Er wurde noch hude manig | roß gewynnen / Das hort llewe | wol / Doch reyt er vorbas / Der kon zu Cecilien dede schryen durch | montluisan / Das nieman keynen | zorne bewysen solde Als lange bit | sye vff den plane kemen

[34r] Wie sich die fursten Hern vnd Ritterschafft bereiten vnd vff den plane Zum thorney ryeden Vnd samete(n) | sich vor dem Huse da florentin die königynne mit Iren zwolff Iunffrauwe(n)vff saß den torney Zügesehen


DEr konnig dede vff trompen/ da reyt ye | derman zu fflorenty zü fflorentyne | sasse vff irme huse | mit yren zwoilff | Jongfrouwen vor ir Hinge eyn gulde(n) | krone in dryen syden seylen / Das bez wer den prys gewynnet | der sol haben die Iongfrouwe / vnd eyn | gantz konnigrich noch dode des kon̅igs | Der me dann Hundert Ierig was | Der konnig von Cecilien stunt by sy dochter / vnd da by eyn furste | von Taranto / Der wolde ouch zu sehe(n) | Sye sahen zu der Ritterschaffte dar | Sich stalte zum torney / Die Ritt(er)schafft | || | Rieden vß montluisan / Da mochte | man manig schone roß gesehen han | Pyffer vnd busuner hatten groß gedöne | yglicher herre hilt sich vff eyn syte | Dye andn͛ abenturer gesellen hilden | ouch vff eyn syte / Dar kame ouch le vnd sin knechte / der nit viel was | Aber got schickte /yme zu eynen ge keyn getrüwer vff ertrich nie | kame / Das was eyn Ritter der hat | ydel wyß an / Der wyß Ritter reyt | zu llewen zu / vnd rieff llewen duge̅ zü / Hore lieber geselle was ich | dich bieden wil Ich han keyn geselsch Dann alleyn got Mich bedunckt | ir haben ir ouch nit vil / Lieber frunt | sprach der wyß Ritter  keyn geselle

[34v]

daug alleyne Zum torney / Dar vmb | wil ich mich zu üch gesellen / vnd wil | uch des zu den heyligen sweren / was | ich gewynne das sol halb uwer syn | Vnd was ir verlyeset das wil ich | halb gelden / llewe sprach  herre hort | was ich uch sage Mich beduncket ir sÿt | eyn byderman Ich wil uch gerne zu | eyme gesellen han gewynne ich den | prÿs Im torney So wil ich florentyn | beuor vß han / vnd wil das kon̅igrich | glich halb mit üch deylen / Der wyß ritt(er) | sprach es ist mir liep / Da globt ir eyner | dem andern | N wil ich üch sagen wer | der wyß Ritter was als | das die kronica wyset es | was des Ritters geyst | den lewe vß des wirtes | huse name vnd det yne begraben Er | was von godes verhengnisse llewen zu | helffe ko̅men llewe hat yne vsser pyne(n) | gelost / Dann als lange er in diederichs | des wirtes Huse hing So enkonde er | nit zu ruge kom(m)en / Dwile nü llewe | das gelt vor yne vß gab / vnd die messe | vor yne geschahen So erbarmete sich | got uber yne / vnd schickte got den | wyssen Ritter wieder zu troste / dar | vmb das yme llewe vor zu rügen ge hatte / llewe was des gesellen | fro Der wyß Ritter swre yme getrüwe zu helffen / wer llewen an sach | der spotte vnd gylte sin / Sy sprachen | er sol vnser Iongfrouwe haben Ia der | sy yme gebe vß syme pantzer mechte wol eÿn hasen garn / Syn roße | steet als eyn acker gule / Also spotte | yderman lewen / llewe sprach  ir herren | ir habt vnrecht vff myn truwe yder en ist nit rich rosse zu keuffen So | en hat nieman als viel als er gerne | hette | Lieben Herren sprach lew |  lassent uwer gylen sin | verliesen ich myn phert | Zum torney So wer mir | leyt das es besser were | wie wenig eyn arm man verluset so | betrubt es yne doch  Vff myn vnser triuwe sprachen |

|| die Ritterschafft  er hat war / Da rie sy mit eyn ander Zum plane Zü | fflorentyne ersach llewen / vnd den | wyssen Ritter der syn geselle was | Die Iongfrouwe gedachte in yrme her  Ach das er nit eyn besser phert | hait Ich Es bedrubt mich / Das sin | phert so hesselich ist Ich biede got von | hyemlrich / Das ir Im torney den prÿs | gewynnet vff das ich uwernt halben | icht vermeret werde Also bat die Iong got flißiclich / Die Ritterschafft | wurden Zu Rade were eyn abeslüge | Der solt sin rosse zum banner füren Da | sye die Rosse zum banner wolden füre(n) | Das gefiel menlichem wol / Sy steckten | das banner vff eyn hohe gein der burg | zu vff das die Iongfrouwe sehe wer | die rosse dar fürte | Sy steckten das banner | vff ein hobel / Der kon̅ig | von Cecilien ließ vß | rüffen / nieman solde | so gedörstig sin / was | man rosse zum banner furte / Das da nie dem andern das syne neme / oder | er müste darvmb sterben / Darnach hhieß | der konnig das horn blasen / vnd hub | sich der torney an

[35r] Wie sich der groß thorney vor montlusan erhube mit manchen fursten Grauen her͛n Ritter Vnd | knecht die abestonden kunlichen vmb florentine(n)willen zutornern vnd ir Igklicher hoft die konigyn | zugewy̅nen

| VOr pryme zÿt Hub der | torney an Da mochte | man manigen grossen | streych gesehen han / da | uberging vnd sturtzete | manig Ritter / Da fur die schonen vngerssen Rosse Zum | banner Zu / yderman Rieff sant gorgen | an / des keysers sone gewan das erste | geruchte / Da das florentyne sach sye | wart bedrübt /Sye gedachte  ach lieber | llewe habt ir myn vergessen llewe vnd | der wyß Ritter waren in eyme grunde | Da llewe des keysers sone sach / Da sprach | er Zum wyßen Ritter  Ich wil nummer | ruge gewynnen Ich habe denne dem her syn roß angewonnen Der wyß ritter | sprach  Das ist mir liep / Da rantten sye |

|| zu des keysers sone / Des keysers sone | achteitt vff sye als vff eynen geschelte(n) | appele / llewe gab yme vnder sinen ge solichen streych / Das er an dem rosse | hing / Der wyß Ritter stieß yne vollen | her abe llewe nam das roß mit dem zau vnd furte das uber aller syner ge willen Zum banner Zü fflorenty̅ | sprach wieder marie  Sehent ir das hait | llewe gedan Er hat des keyssers sone | nieder geworffen / Vnd furt dar zu das | rosse hinweg / Des dinges wil ich dalig | vergessen | lEwe furte das rosse zum | banner Zu / vnd hette es | vmb groß gut nit geben | llewe saß vff das selbe | Rosse vnd schickt syme | wirt den alden gule lewe | [Seitwenwechsel] | Rant wieder zum torney Zu Er sl zweyn Ritter dar nieder der roße | furte Gerna Zum banner Zu / Der | torney was grulich / was vor llewe(n) | kame das slug er nieder / lewe kame | mitten in den torney tuschen zwene her Der was eyner des konnigs sone | von hermyn / Der ander eins konnigs | sone von vngern / Die zwene tornierte(n) | mit eyn ander lewe begreyff sye bede | yglichen in eynen armen Vnd hub sy | bede vß den sedeln uber yren willen | Vnd warff sy wieder die erde Des v͛= | wundert sich ÿderman / Der wyß Ritt(er) | furte die Rosse Zum banner Zu uber | yrer gesellen aller willen / Da gediege(n) | die Ritt(er)schafft alle vber lewen vnd | slugen yne sere mit kolben vnd swer lewe werte als eyn küne man | Syn knecht gerna halff yme getrü Des konnigs sone von Tharse | kame an lewen / lewe wart sin ouch | girlich begern / vnd slug des konnigs | sone dar nieder / Er nam das rosse vnd | furte es zum banner Zu / Herre got | sprachen die gesellen  wer ist der ritter | Der in diesem torney so grülich lebet | Vor siner stercke kan sich nieman vor | waren / Vnd ouch vor dem wyßen Rit der yme alles hilffet Die zwene | werdent den prÿs gewynnen / fforen Rieff iren zwolff Iongfrouwen | by ein ander  Sehent hie eÿnen künen | Ritter Er hat vff syme helme eyne(n)ro= | sen krantze Der duncket mich ym tor recht dün /  Vff myn truwe sprache(n) | die Iongfrouwen  / Vns duncket es ensÿ | keyn besser Im torney fflorentyne dan gode in yrmen hertzen / Sy gedachte | Ach lieber bule Ich huffe myn begirde | werde nü erfullet | Florentyne sach llewen alle | zÿt an / lewe hat gereyd | zehen Rosse zum ban gefurte / Das snöde das dar vnder was | Das was eyns greffen gewest / Dann | lewe begert der grossen vnd liesse die | cleynen faren / Der hertzog von genis | horte sagen wie das lewe das gerüchte | hett / dar vmb wart sin hertze betrübet |

|| Dann er hat florentyne von gantzem her liep Er sprach ich wil dar vmb | sterben / oder lewe muß din prÿs ver Er Rante uber lewen selbe zehe̅de | Vnd slug grulich uff yne mit kolben | vnd swerten lewe slug vmb sich mit | beyden henden / Der wyß Ritter kame | von godes verhengnisse / vnd slug den | hertzogen nieder / Vnd dar Zu vier | andern gewan er die rosse an lewe | vnd gerna namen die rosse vnd furten | sy zum banner Die ritterschaffte ra̅t | yme alles nach Aber es enhalff sy nit | Er furte die rosse uber ir aller willen | hinweg lewe bestalt vier knecht die | yme der Rosse hudten Der konnig von | Cecilien der heinrich hieß / Der Rieff | siner Ritter schafft zu  Sehent dem | künen Ritter Zu / Der eynen Rosenkra̅tz | vff syme helme hait Die sprachen  hr͛e | wir en loißen nit wer er sy Dan̅ er ist | der künest / vff myn trüwe sprach | der konnig  Mich duncket er sÿ hertzog | oder greffen geschlechte / Man sol yme | die ere vnd prÿs nit entfremden / vff | myn truwe gewynnet er den prÿs so | sol er yne ouch han lewe sach fflore̅ | tyne dicke an Davon gewan er gros muͦt vnd stercke Der wyß ritt(er) | folget yme alles nach llewe begert alle | zÿt der Richen vnd ließ die armen | DEr hertzog von calaber | vnd der hertzog von | venedigen die gedie zu samen Ir eyn͛ | gab dem andern mani grossen streych | Dem hertzogen von Calaber kamen sin | gesinde zu helff Sye hetten den her von venedigen vff die erde | geworffen En were Lewe nit da gewest | Dann lewe sach den hertzogen von ve vnd ylete snellich zu yme | Er gab dem hertzogen von Calaber | solichen streych vff sin Heubt Das | er hertzog Rymon von venedigen | faren ließ / lewe warff den hertzoge(n) | von Calaber nieder / vnd nam das roß | In die hant das bode er dem hertzogen

[35v]

von venedigen / Aber der hertzog wo das nit nemen / Er sprach  lieber | sone fure es zum banner got danck | uch der ere die yr mir erbiedt Ich | hatt binoch gesichert wert yr mir | nit zu helffe komen Ich wolde nöde | vff üwerm schaden sin / Dann was ir | gelobt ha̅t das habt ir mir gehalten | Also sprach hertzog Rymon von vene wieder lewen / Der Hertzog von | Calaber saß vff eyn ander Rosse Er | fragete sin gesinde balde / wer ist der | Der mich vff die erde warff / vnd mir | nam myn rosse Das ich sere liep hat | Ich han hüde synent halben verlorn | Ere vnd herschaffte vnd der viel | vnd noch viel me dar Zu / vnd die | die in myme Hertzen lange gelegen | hat vmb der willen diesser torney | geschicht / vnd dar zu eyn gantz kon Das ist die schone fflorenty̅ | die ich meyne Ich werden noch irent | halben vnsynnig / Da das des hertzo gesinde horte / Sy sprachen  hre͛ | es ist der Der üwer rosse ytze zum | banner furte / ylet balde nach yme | sprach er / Die Calabryessen yleten | balde vff llewen / Sye wolden des he͛= | tzogen rosse wieder nemen / Aber ee | llewe zum banner keme So kam | der hertzog von Calaber Aber selbe | zehende uber yne / Sy gaben lewen so | manigen grossen streych / Das er binoch | vff die erde was gefallen | Sy slugen lewen hinde(n) | vnd vorne Der Rich | hertzog gab lewen | grosse streyche / lewe | werte sich als ey̅ küne | man / Sy begerten le zu döden / Sy daden lewen als | bange / Das er mit beyden füssen vß | dem sterraffe kame lewe hylde sich | an synes Rosses hals Also hart das | er da von nit zu bringen was / Das | rosse were dann mit yme gefallen | Aber sy daden yme als bange Das er | das heubt sere zu der erden neyget | lewe kunde sich niergen geregen Da | lewe fflorentyne lewen ersach ir hertze | begonde zÿttern  Ach amich gedacht |

|| fflorentyne  myn hertze ist billich betrübt | das ich mynen lieben bulen also sehe(n) | slagen / Der falsche schalck wirt yne | noch döden Got wolle yme dann su̅d(er) | lichen helffen Ach wisser Ritter ir | sÿt nü zu lange / So mir got were | ich da ich hulff yme Ach lieber herre | got kome yme zu Helffe / Marie gots | muder füge yme yman zu der yme zu | helffe ko̅me / Er hat baß getorniert dan̅ | alle die die hye sint Er ist vmb myne(n) | willen her ko̅men / Verlüset er diese | gnade so ist myn hertze allewege be / wirt yme sin Roße nü ange das ist gewalt / dann zehen | geÿn eyme das ist gar vnglich / Ach | du edeler Lieber lewe / Gedencke an die | grosse liebe / Dir sol zu lone werden | eyn riche frouwe / Vnd dar zu eyn ga̅tz | konnygrich Ir sint viel her ko̅men die | das meynen gewÿnnen / Aber du solt | der herre sin als ferre du es gewy̅nest | Des gan ich dir von gantzem hertzen | Ich enkunde nyeman liep gewynnen | dan üch / Myn hertze ist betrübt das ich | uch also sehe slagen / Ich besorge die | schelcke slagen uch nieder liebe lewe | gedenck an die grosse liebe die ich zu | uch han | LEwe Hing betruptlich an | des rosses hals Syn heubt | hing zu dale sin fuß gin zu berge / Also lag | Lewe lange das yme nye halff llewe wart | in yme selber gedencken  Maria gods | müder wie sol mir es nü ergan / verließe | ich myn rosse die ich gewonnen han So | han ich alle myn ere verlorn Mich ge auch die schone Iongfrouwe nu̅ me liep / Ach schone florentyne | wie sal es mir nü ergan / Min stercke | wil mich nit Helffen Ich muß vallen doch | gedachte er an florentÿnen / die heym nach yme geschickt hat / vnd an | den ring den sye yme geben hat wie | sy grosse liebe dar zu gedrungen hette | Da gedachte lewe es ist viel besser ster / Dann die verliesen die mich so

[36r]

gutlich in ire arme name / Da myde | strackt lewe sin arme Got vnd die liebe | Hulffen yme dar zu / Das er wieder | vffricht in den sadel kame / Da begonde | lewe sin rosse mit den sporren rürre(n) | Vnd erhaste des hertzogen von calab͛ | rosse / Das furte er zum banner üb͛ | alle sin fygende willen | DEr hertzog von Calaber | Iaget lewen nach / Da | fflore̅tyne sach / Das lewe wi vffricht zu rosse saß | Sy danckte gode sere | in irme Hertzen Maria  sprach  lewe hab | frolichen müt / Dann du hast den prÿs | wol verdient  Das ist war sprach fflo  er hat yne wol verdient ma mich verlanget sere noch lewen | mich verlanget noch syner künheit vnd | nach siner dugende / Er ist der künest | der ye brotz enbeyß / Min kon̅igrich wirt | von syme liebe wol behalden / Als lewe | da widder von dem banner karte da | begente yme der marschalck von fflo der furt ein roß zum banner | Das hat er Hertzog Rymon von vene an gewonnen / Da lewe sach den | marschalck Er wart von hertzen sere | erfrouwet vnd Rieff dem marschalck | Zu  Marschalck ich sol dir gelden Das | ich in dyme huse verzert han Ich wil | Zu lone han das rosse das du fürest | Vnd engest du mir das wundert mich | Als der marschalck lewen horte sin blüt | begunde grieseln / Dann er forchte nie me dann yne / Vnd begunde der | marschalck sere fliegen lewe Rante | yme alles nach / vnd ließ nit abe Dar | ane dede er gar dörlich / Dann der her von calaber der wart vff yne d(er) | marschalck rieff dem hertzogen zu   | Helffent mir lieber Herre Der lecker | wil mich döden / Da das lewe horte | er sach hinder sich / vnd sach den her von Calaber der sich verborge(n) | hatt / Der hertzog vnd sin gesellen spr | u̅gen lewen engeyn / vnd rieffe(n)mit | luder sty̅me  lecker du müst sterben du | hast mir myn rosse an gewonne(n)/ Das | schadt mir die schone florentyne Daruff |

|| antwurt Lewe dem Hertzogen  Müß | ich sterben das ist nit torneÿ gewonheit | Dann das strydes gewonheit / Sal | ich aber sterben so hudet üch vor mir | Sy slugen alle gemeylich vff lewen | Lewe werte sich als eyn küne man | Er traff eyne(n)Ritt(er) vff sin Heubt das | er dot lag | Als das der hertzog sach | er wart betrübt Der | marschalck slug sere | vff lewen / Da lewe | den marschalck sach er | wart ernstig uber yne / Aber der mar kunde sich vor yme wol hüden | Der hertzog von Calaber Rieff mit | luder sty̅me  Ir herren ir slahent mir | diesen vnseligen / Sy slugen alle ge vff llewen / Do mochte man | grossen stryt gesehen han llewe for sich nit er wolde nit fliehen dan̅ | er gedachte er wolde ee sterben dan̅ | er eynen fuß verwenden wolde lewe | slug des hertzogen schiltknecht eyne(n) | Das er vnd sin phert sturtzeten den | hals abe Die andern slugen als grü vff lewen / sy hetten doch lewen | zu dode geslagen wer der wyß ritter | von gods verhengniße dem kinde nit | zu helffe ko̅men / Da llewe den wissen | Ritter sach er reyt yme entgein vnd | rieff  Lieber geselle hilff mir slagen | vff die falschen verreder die mich dö wollen / Der wiß Ritter sprach   | sÿ hant dörlich getan | DEr wisse Ritter Rant | in den hauffen den erste(n) | den er traff den slug | er nieder / Gerna slug | ouch als ein fro̅me ge Aber dem hertzogen ka̅men viel | lude zu helff die alle lewen gerne | hetten gedöt Aber der wisse ritter | slug so sere / wen er traff der must | vff die erde fallen von den Calabries | sen gesellen wart lewe entschutt Der | wiß Ritter furte lewen wider in den | torney Das er yme das leben behilde

[36v]

Da von was des hertzogen hertze be Er sprach zu synen gesellen  Ir | herren so mir got der am crutze starp | Ich werde nu̅mer fro ich habe mich dan̅ | gerochen wieder den falschen bosen lecker | Marie godes müder wie mag er heyssen | herre sprach der marschalck  er heysset | lewe / Er ist eins armen Ritters sone vß | vnsern landen der heysset badewin von | monclin Ich hat yne nu in eynen torn | gelacht Aber er hat den torn Hütter als | gütlich uber clafft das er yne vß hat ge des gee yne eyn böse Iar an / Dar | zu hat er gestolen was ich in myme huse | hat / vnd wil mich dar zu erslagen  vff | myn trüwe er helt mirs sprach der her Ich gewynnen nu̅mer friede mit | yme Aber wir wollen yme in diesem | torney nust me dün / Der marschalck sp lieber herre Ich bieden üch das ir | mich in üwer hude behaldent behalt ir | mich nit so dodet er mich / Der hertzog | von Calaber sprach  ich wil es gerne dün | Da gelobt der marschalck dem hertzogen | getruwekeit  Nü rydent mit mir sprach | der hertzog  ir sÿt sicher Der hertzog | hielde den marschalck dar vmb das er | lewen doden wolde | DEr hertzog von calaber | Rante zum torney zu | Vnd slug frieslich zum | torney vff den dag ver | losse manig gut geselle | sin rosse Sy rieffen alle sant gergen | an vmb hulffe / Die herolde gebarten fro / vnd sprachen lieben gesellen Torn fryschlich ir verdient eynen scho bülen Sehent vff dem huse die scho florentyne / Die wil sich geben dem kü der hie ist Darvmb tornyert kün | lich Eyn gantz kunigrich ist nit zuuer lewe slug fryslich zum torney | Der wiß Ritter vnd gerna enfelten | ouch nit / was lewe gewan das furten | die zwene zum banner Wer lewen be den slug er nyeder yderman floch | vor yme als vor eyme rasende diere | Zwentzig herolde lieffen lewen nach / Die | rieffen mit luder sty̅me / Sehent das ist | der an dem alle ere steet kunheit vnd ey̅ | blüme der Ritterschafft Er ist gut uber | alle guden vnd straffet boßheit Er ist |

|| der die liebe meystert Er ist der abent der den schonen bulen verdient | Er ist der Der den prÿs gewonnen hat | Also rieffen die herolde lewen alles nach | Da das lewe hort sin hertze wart erfra / Er sprach lieben gesellen habt gü muͦt uwer yglichem wil ich ey̅ gut | rosse geben / Da dancketen die herolde lewe(n) | alle sere / Vnd ryeffen viel me dan vor | Das müweten die fursten vnd die ritter gar sere / Sy sprachen  das ist zu | male der dufel / das eyn armer Ritter | den prÿs sol gewynnen blibet er yme | nü so ist die schult vnser / Da mit Rante(n) | sÿ gemeinlich über lewen / Das sÿ yme | den danck genemen Aber lewe werte | sich als eyn küne man / Der wiß Ritter | stund yme alles zu helffe Er verließe | yne nie in synen nöden / lewe vnd der | wiß ritter werten sich als künlich das | yme nieman nüst gedün konde / Dan er | hatt got vnd gluck Zu helffe / Da kame | hertzog Rymon von venedige mit großer | geselschafft / Er reyt dem pabest von | Rome entgein | Symon slug den babest nied(er) | mit syner stercke / vnd | furte sin rosse zum ba̅ner | Zü / Da kame yme ent der furste von | Tarante der gewann | Rymon sin rosse an / Da gewan der furste | von Tarante so groß lop Das die herolde | groß gerüchte nach yme drieben Des | konnigs sone von hermyn dede yme | ouch recht vnd der hertzog von Gen tornyert ouch fryslich lewe reyt | vff vnd abe Die herolde schruwen yme | alles nach lewe arbeydt sich als sere | wer yme begent den slug er nyeder | Der furste von tarante der eyn Iung man | was / Als er horte das lewe das geruchte | hat Da wart er in syme hertzen betrübt | Er fragt syne gesellen / wer ist der wiß | Ritter vnd sin geselle mich dunckt er sÿ | der künest den man finden mag Ich sol | mit yme tornieren das sin geruchte ge / Da mit rante er vnd erwuste lewe(n) | mit syme helme ffunff ander Ritter er | hasten lewen roß vnd zogen es hinweg | Der furste hield lewen als harte doch | was llewe licht vnd behende vnd sprang

[37r] frislich hinden vff des fursten roß da | kame der wiß Ritter / vnd gab dem fur eyn solichen streych / das er vff | der erden gelag / Da sprang lewe frys in den sadel / Solicher behendikeyt | sol man nit vergessen / Die herolde schr mit luder sty̅me / Der ist die edel | blüme der Ritterschafft / Vnd hat flo verdient / Die herolde lieffen | vor fflorentynen huß vnd rieffen mit | luder sty̅me  edele Iongfrouwe gebe̅t | üwer liebe dem Iongen Ritter  Er ist | der künest den man finden mag  man | solde sine stercke vnder dryssig men= | ne͛n deylen / Da die edele Iongfrouwe | das geschrey horte Sy lobt ihesum | vnd gewan grosse freude in irme he͛= | tzen fflorentyne rieff marie zu  ist | nit lewe der künest den man finden | mag / Mich dunckt myn liebe sÿ an ym | wol behalden / Dunckt dich nit das er | den prÿs gewonnen habe vff myn | truwe sprach marie  man kan̅ yme den | nit genemen // Er ist wol wert eyn kon Zu regiern / Gang hin weg | vnd heyß samson myn knecht bereyde(n) | eynen eymer vol geldes yme in die | herberge zu schicken / das er kostlich | vff drage / Vnd nieman moge spreche(n) | Ich habe den prÿs eyme armen gesel geben / Iongfrouwe sprach marie | das wil ich gerne dün / Da ginge maie͛ | uber ir Iongfrouwe schatze / vnd schickt | dem wirt wol vier dusent marck als | das der wirt sach Er wart sere fro | Er sprach zu syner husfrouwen  wir | han nü viel gelds | Hye laß ich von dem wirt | vnd sagen uch wieder | von dem torney Dye | gesellen tornyerten | frislich lewe was mit in dem torney vnd | der wiß Ritter mit yme / Der furste | von Tarante was sere bedrübet Er | hette sich gerne gerochen / Aber er en es nit gedün / Er suchte lewen | fast hin und her lewe torniert zu der | Zÿt / vor der Iongfrouwen huß widder | des konnigs von hermyn sone / Die zwe tornierten als lange das sie die |

|| nacht begreiff / Das ir eyner den andn͛ | nit enkante / Da hieß fflorentyne die | pÿffer vff pÿffen / Das bezeychent | keyne ere oder prÿs me noch dem pÿf= | fen zu gewynnen was / Die Ritter reyt alle widder zu herberge | lewe dede eynen herolde vs ruffen | durch die stadt Er wolde eynen offe hoiff halden / Da ensolde nieman | nust bezalen / Die fursten sprachen | vnder ein ander wer gibt dem armen | Ritter das gut zuuerzeren / Er mag | yrgen kauff lude beraubt han / Sye | rieden vor florentyne huß / Die Iong sach alles nach lewen / Da sye | yne ersach / Sy sahe yne gütlich an Ab͛ | sy endorste yme nit zu sprechen / Sy | gedachte in yrme hertzen / Nu wirt | mir der schonest vnd der künest der | ye vff ertrich kame / Aber ee ir lewe | wart / da gewan sye so viel pyne vnd | martel / Als keyn Iongfrouwe ye geleyt | DEr torney ist vergange(n) | das geschrey ist gele / lewe dede eyne(n) | offenen hoiff vß schry er bat die Ritter gütlich Das sy | mit yme essen / Das sagt yme yderma̅ | zu ane der hertzog von Calaber Der | betrübt was / vmb das lewe synen | Ritter erslagen hat / Darvmb swüre | er gode vnd syner lieben müder / lewe | müste sin heubt des halb verliesen | Also swüre ouch der marschalck von | florentze / vnd der furste von tarante | auch des glichen / Die zogen zu yne | so viel / das zwene hertzogen vnd vier | greffen lewen dot swuren / Die swure(n) | alle glich ein ander by Zu stene / das | llewe von ir eyme müste sterben vff | myn trüwe sprach der hertzog von | calaber  lassen wir yne ytze leben So | verdient er hude zu dage den danck | Aber kan ich so wil ich yme die Iong stelen / Dann es were eyn er= | be͛mlich ding / Das die wol geborne | Iongfrouwe eyme solichen man solde w͛= | den Den man nit weiß von wannen

[37v]

Er sÿ / Syn vader hat nit eins appels wert | Da sprach der marschalck von florentze | Der lecker hat verdan alles das sin vader | hatt / Sin vader hat nüst dan lauch müß | zu essen / Er müß sin brot in dem fuwer | backen Er drinckt sin biere vß schusseln | Also hat der lecker yme das sin verdan | hint helt er eynen offenen hoiff / Das dut | er alles von myme gude / Das er in my burge hat gestolen / Der rede bego̅ der hertzog von calaber sere lachen | Er sprach kompt er in myne hende So | muß er dar vmb sterben / vnd in den wi̅t | gehangen werden  | Uff myne  truwe  ich gloube | nu̅mer me / Das florenty ir liebe gebe eyme | solichen lecker / Der din | sloß beraubt hat / Der | dannoch eyns arme(n)ritts͛ | sone ist Also ersprachen sich die he͛ren | vnder eynander vnd blieben die nacht bÿ | eyne / vnd warten wem der prÿs wurde | Der die Iongfrouwe vnd das konnigrich | han solde lewe was vff der ander sytte(n) | Mit yme was des keysers sone / Vnd | rymon von venedien / Vnd wol vier | hundt(er) hertzogen vnd greffen Ritter | vnd Ritter knechte / yne wart wol ge mit harppen vnd fideln vnd dar | zu mit busünen vnd pÿffen / Der viel | da was / Burger vnd burgerssen wol das wonder sehen Der wÿß ritt(er) | Rieff lewen  lieber geselle ich han hude | als sere gearbeyt / Das ich nit mag esse(n) | Dann ich wil slaffen lygen / Der rede wa͛t | lewe betrübt / Der wyß Ritter besloß | sich in eyn kammer | LEwe hild eynen herlichen | hoff / Den he͛ren wart | wol gedient von Cappu vnd gefügel / von | gudem wine vnd ypocras | Der wart da nit vergessen Sy hatte(n)die | nacht grosse freude / Sy warten alle des | prÿs / Die Ritterschafft sprachen gemey̅ / lewe sal mugelich den prÿs han | Er ist schone vnd dugentlich / vnd kompt | von guder art Er ist mylde er sal eyn | konnigrich regieren / Es ist schade das | er nit viel lands hat / dann er kunde |

|| es wol ryschlich verzeren kunde yme | florentyne werden / Das wurde eyn schon̅ | ꝑ lude / Also sprachen die Ritterschafft | zu samen / lewe diente yne dügentlich | Vnd gab yderman eyn cleynod / Des ver sich yderman wo yme das guͦt | her qweme / lewe satzete die herolde | alle vber eynen disch / Vnd die piffer | vber eynen andern / Er gab yderman | was er yme gerett hait | DEn pÿffern vnd herolden | wart kostlich gedient | lewe hilde eynen kostlyche(n) | hoiff / Die fromen sagden | von torney vnd von frou die zagen geswÿgen des Manig͛ | gedacht an florentynen / dem sÿ doch nit | zu deÿl wart / Eyn deyl Ritter sprache(n) | wir han dorlich gedan / Das wir an flo gedencken / Dann es sint soviel | grosser Herren Hie / Das vnser wol wirt | vergessen / So enhort es vns ouch nit zü | Das wir noch solichen grossen frouwen ge / Dann wir sin cleins geschlechts | Sy gibt sich viel ee eym kon̅ige von vn oder des konnigs sone von constanti / oder dem hertzogen von calaber | oder der andern fursten eynen / Es ist vns | ein grosse dorheyt / Das wir dar nach ye | gedachten Also sprachen dye armen ritt(er) | vnder eyn ander / Hie laß ich ein wenig | da von / Vnd wil uch sagen von dem kon von cecilien / Vnd ouch von floren siner dochter / Die waren vff der | burge / Dye zwoilff Iongfrouwen ware̅ da / vff dem sale waren die disch | gedeckt / yne wart die nacht wol ge / Da sÿ gassen hatten / fflorentyne | Rieff heymlich yren Iongfrouwen Zu | lassent vns in vnser ka̅̅mer gene zu | pruffen wer den prÿs gewonnen hait | Dan ich wuste gerne we͛myr Zu deyle | solde werden / Vnd wen ir halden vor | die blüme die Ritterschafft / Sy antwt(er) | Iongfrouwe wir wollen es gerne dun | Da myde gingen sy in florentyne(n)ka̅mer | Die ka̅mer was gar wol geziert | Florentyne ließ die Iongfrouwe(n) | in der ka̅mern / vnd ging eyn | wenig zu yrem vader / Sye | sprach lieber herre ich bieden

[38r]

uch vff die trüwe die ir gode vnd sÿ= | ner lieben müder schuldig synt vnd | ouch mir vnd allem vns͛me geslechte | Das ir mir sagent / wer den prÿs ge habe / vnd dar an nit anse adel oder richtum / Dann allein | die blume der Ritterschaffte / wer sich | das meyste zum torney gearbeit hat | Dann es ist also geordeniert / das ich | myn liebe sol geben dem kunesten der | hye ist / Vnd dar zu üwer konnigrïch | noch uwerm dode / Lieber Herre sage̅t | recht an allegeuerde / wann Ir das | gesagt / So wil ich wol verstene / ob | ir Recht gesagt habt  Vff myn trüw | sprach der konnig  dochter ich wil dir | nit liegen / Mich dunckt der hab den | prÿs gewonnen Der den wissen ritter zu | gesellen hat / Er ist der kunest den ich | ye gesach / wie wol er nit von gross͛ | art ist / Mich dunckt wurde yme der | danck nit so geschee yme nit recht | Dann er hat yne wol künlich verdient | Du mochtes nit baß beraden sin Dann | mit dem selben Ritter von dem wurde | din lant aller bäste beschirmte vor | den heyden die es dicke schinden fflo wart irs vader Rede sere | erfrouwet / das sy llewe solde han des | sy lange begert hatt fflorentyne rieff | yrme knechte sampson / vnd sprach | gang in diederich des wirtes huse | vnd sage heymlich zu lewen myn vad(er) | habe yme den danck geben / Sampson | ging balde hin weg | Als lange bis er in die her kame er fant lewe(n) | in dem huse der frolich | was mit synen gesten er | yne heymlich vff eyn | ende nam Vnd sprach edeler herre Min | Iongfrouwe fflorentyne enbut üch Ir | solt nit erschrecken / vnd frolich sin | Dann vnser herre ir vader hat uch | den prÿs geben / Der botschafft was | lewe sere erfrouwet Er gab dem bode(n) | ein rosse zu boden brode / vnd dar zu | hundert phunt / Des danckte yme der | bode sere / Vnd ging wider zu flore̅tyne(n) |

|| fflorentyne was by irme vader / Die beyde | alles sagden wie man getorniert hett | fflorentyne zoch llewen alles her vor wie | dicke yne ir vader lobt / So dick gab sy | yme den prÿs / Das mochte lewen wol | sanffte dun / Das er mit syner kunheyt | In soliche ere komen was / yme was | arbeyt viel nützer dann were er eyn | zage gewest / Eyn schone frouwe sol key zagen liep han / Dann es ist billich | Das man gut mit gude vergildet / Der | konnig von Cecilien der heinrich hieß | Der rieff syner dochter zu  Dochter der | torney ist vergangen / Siech wie vrteyls | Das es dich nit Rüwe | Du solt vrteylen noch der | kunheit / Aber mich dunckt | noch myme synne / der ritt(er) | mit dem rosen krantz habe | kunlicher getornyert dan̅ | der fursten yrgen eyn͛ / der kunheit sol | man nit vergessen / Ich han so viel küne an yme gesehen / Das mich dunckt | synen glichen enlebe nit / Als fflorentyn | yren vader hort / yr Hertze wart sere | erfrauwet Sy nam vrlop von yrme | vader Ir begegent sampson ir knecht | Der sprach edele Iongfrouwe Ich bin ge by dem myldesten der da lebt | vnd by dem schonesten der erbn͛ luden | wol kan ere erbieden / vnd wyse vnd | dugentlich ist / Da ich yme die botsch bracht / Das ir mir befollen hatte̅t | Da gabe er mir zu lone ein rosse dar | zu hundert phunt / Vff myn trüwe | er ist wol wert ein konnigrich zu re / Vnd ist ouch wol wert eyn | schone Iongfrouwe zu bulen / Dann | synen glichen lebet nit vff ertrich | Mich dunckt es were eyn dorechte fro die yme ir liebe versagen solde | fflorentyne sprach got dancke dir das | du yne also lobest Ich wil yne ouch nit | schelden / Sy gab dem knechte zu lo̅̅ne | eynen schonen budel / vnd dar zu wol | zwey hundert phunt

[38v]

Wie Florentyne by Iren Zwolff Iunffrauwen saße vnd sich vnderretten wer den danck verdient hette vnd | eyn deil Iunffrauwe(n)der konig mit siner dochter blebe(n) | vff lewen vnd stalten sich den danck zugeben


Florentyne ginge in yre kammer da die | zwoilff Iongfrouwen | in waren die erkenne(n) | solten wer den danck | verdient hette / Die | zwoilff Iongfrouwe(n) | stunden geyn ir uff Der Iongfrouwen | sassen sechs vff eyn͛ sÿten / vnd vff | der andern sÿten ouch sechs fflorenty̅ | sprach dugentlich zu yne Ich bieden | uch gebent das vrteyl / wer Hie das beste | getorniert Habe an dem ich wol berade(n) | sy der nach myns vader dot ey̅ kon̅ig regieren solle Merge sprach zu | erste  mich dunckt noch myme orteyln | Na künheyt vnd nach blumen der Ritt(er)= | schaffte So hat der den prÿs gewonne(n) | Der den Rosen krantz vff dem helme | furte Die andn͛ Iongfrouwe sprach des | en ist nit wolt ir vnser Iongfrouwe | Also beraden mit eyme solichen armen |

|| Ritter den nyemant kennet von wannen | er sy / Mich dunckt er habe den prÿs nit | verdient / Des konnigs sone von Con der beduchte mich frischlich | tornieren Vnser Iongfrouwe were mit | yme wol beraden Mich dunckt sy were | nit wol beraden mit dem vnseligen ritt(er) | mit dem rosen krantze Min Iongfrouw | sol yne mit myme vrteyl nit Haben | Als fflorentyne die Iong horte Sy antwt(er) | ir dügentlich nit schelde̅t | den Ritter also hat er | nit eyn kon̅igrich zu re dar vmb sol man siner stercke | vnd kunheit nit vergessen / wurde er | myr zu deyle So han ich landes gnug | yme ere zu erwerben Ich wolde so mir | got der an dem crutze starp Das geynsÿt | vnd dissÿt meres gewonheit were Das | man ye eyn richs vnd eyn armes zu | samen gebe der yglichs willen zu dem | andn͛ hette / So enkunde es nit übel ge in der werlde / Dar vmb das des | nit en ist / So stet es als mag Ist eyn ma̅ | wol arm der doch kune vnd wyse ist ey̅ | lant wol zu regieren So ist er doch we͛t | eyn ryche frouwe zu haben wurde mir | nu der arme Ritter So mag ich wol vor | war sagen / das myn lant vorden heyden | wol bewart were hette ich aber eynen | zagen der sich nit gedörste weren So | möchte ich wol in armüt kom(m)en Darvmb | bieden ich üch orteylt nach dem rechten | in masse der torney her gelacht ist Dann | ich han den torney dun machen vff den | künesten der hye ist / Die Iongfrouwe sp  liebe Iongfrouwe das lassent gewer / wie mochtet ir bas beraden sin wan̅ | mit eyme kon̅ige von Constantinopel Mich | dunckt man solle yne nit vß slagen Ich | sach yne so frislich tornyeren wollen | mir diese andern Iongfrouwen folgen | So wollen wir yme den danck geben Da | was eyn ander ich gedar sy wol nennen | Sÿ ist genant weckolder von Calaber | Dye antwurt der Iongfrouwen also  Ich | wil des keysers sone den danck nit geben | Dan ich wil uch eynen andern nennen

[39r]

Der es nach myme beduncken bas v͛dient | hat Das ist der edel hertzog von calaber | Der hat bas getorniert dann die and(er)n alle | Da das Merge von weckolder erhort | Sy rieff mit luder sty̅me man mochte | uwn͛ hertzogen wol hinder die düre sto Ich sage das yne der Ritter mit dem | rosen krantze nieder slug vff die erden | Vnd sin rosse da zum banner furte vmb | des fallens willen wolde er doden den ritt(er) | mit dem rosen krantze / Da mit ist sin adel | wol straefflich / vnd hat da myde hude zu | dage den prÿs g v͛lo͛n weckolder wart | der rede gar zornig Sy hette mergen | gerne geslagen / Aber sÿe gedorste es nit | duͦn vor fflorentynen / dan̅ sÿ stunt vff | vnd ryeff mit luder stym(m)e  Man sol keyne(n) | armen gesellen also rümen / das man | eynen richen fursten da mide smehe | Ich wolde lieber das man mich solde döde(n) | Dann das vnser Iongfrouwe den armen | Ritter solde han der ir nüst hat zu geben | vnd das der also eyn kön̅igrich solde regi vnd vff syn heubt eyn gulden kro̅ | dragen / das enhört yme vff myn trüwe | nit zu / Der hertzog von calaber ist wol | wert eyn kunigrich Zu regieren vnd | eyn schone frouwe zu helssen vnd zu | kussen / Vnd dar zu dun was sich gebürt | Er hat wol kunlich getorniert Saget | mir liebe Iongfrouwe han ich uch nit | recht geraden? | DA  weckolder vs gesagt | Iongfrouwe gracien stu̅t | vff vnd sprach  Iong | frouwe ich wil uch vil | bas raden wan die hant | getan als mich bedunckt mit eyme her künen fursten Der hude zu dage | den prÿs gewonnen hat Das ist der fur von Tarante Der hat mit syme swe͛t | wunder getrieben Iongfrouwe ich enweyß | keynen man leben mit dem ir bas beraden | mogt sin / uwer lant wirt von yme wol | bewart Der and(er)n Iongfrouwen waren | vier vff gracien sÿten die alle vff den | fursten von Tarante hilden Als merge | das horte Ir hertze wart betrubt Sye | sprach  vff myn trüwe das ist groß scha̅de |

|| das vnser eyt also gefalschet wirt Ich | sach hude zu none zÿt Den fursten von | Tarante vff der erden lygen vnd slug | yne der wyß Ritter nieder vnd sin ge nam des fursten roß Da gracien | mergen gehorte Sy wart von hertzen | zornig vnd sprach  vff myn trüwe d(er) | geselle mit dem rosen krantze Ich mey er habe üch vil gudes gelobt Das | ir hude vmb synen willen eyn döry̅ne | werdent / wir wissen wol das er küne | ist / vnd wol getorniert hat Aber er | hat zumal nüst darvmb hort yme | nit zu Der vnser Iongfrouwe solle han | halde ich vff sin sÿte So muß myn sele | verdampnet werden fflorentyne wart | gracien sere erferet / Sÿ gedachte hey in yrme hertzen  / Ach Amich sol | ich den verliesen Den ich so gar liep | han der hude vmb mynen willen so | sere gearbeyt hat Vnd den der d(er) künest | ist der hude getorniert hat Ach lewe | du lieber frunt / Min hertz ist vmb dine(n) | willen verwundet Das enkan ouch | nu̅mer me genesen du werdest mir dan̅ | Also gedachte fflorentyne die sere erferet | was des nam merge wol ware Sye | stunt vff vnd hub wider an zu rede(n) | Merge Rieff gracien vnd weckolder | dugentlich vnd dar zu beatrix vnd | ydyne die gar schone was Die viere | waren von fursten geslechte // Dar vmb | waren sye so hoffartig  Ir Iongfrouwe sp͛ch | Merge  sagt mir die warheit vff die | truwe die ir gode schuldig sÿt wer hat | hude aller kunelichste getorniert Die | dry Iongfrouwen antwerten  marien wir | wissen wol das der abentürer wolgetor hat / vnd das yne nyeman gest kan / Er ist aber dar zu zuarme | Das er eyn sölich konnigrich regieren | vnd vnser Iongfrouwe haben solle Dar | Zu geben wir vnsern willen nu̅mer als | merge das horte yr hertze wart betrübt | Sÿ sprach  ir hant falsche hertzen das | ir dem kunesten der leben mag den prÿs | so böslich nemen wollent Myn Iongfrouw | fflorentyne sol vff üwer sÿt nit halden

[39v]

Sy sol dun das sÿ gerett hat fflorenty̅ | sprach zu merge du hast recht gesagt | Dann ich wil yme ouch also dün ob got | wil wie wol das kint nit landes hait | als eyn keyser / So wil ich doch das er | den prÿs habe  Iongffrouwe sprach | weckolder  des verhengen wir nit daz | ir den mynesten nement vnd den beste(n) | lassent Ir sollet den hertzogen von ca nemen Das ist üwer bestes vnd | großest ere Er hat Im torney vmb üw͛ | liebe sere gearbeid me dan̅ alle die die | hie in dem torney sint gewest / Da hub | eyns hrn͛ dochter an zu reden die hieß | cleremonde / Sy sprach  ich hore uch faste | mit eyne zweyen / vmb den prÿs hin | weg zu geben Aber so mir got der mich | geschaffen hat Ich enhan keynen so wol | tornieren sehen der mit dem swert bas | kunde Dann der Ritter mit dem rosen | krantze den sach ich manigen fursten nie slagen / wer ÿme begegente wie | gros der was / Er slug sy mit syner | stercke alle nieder / Er ist kune vnd sta vnd mag wol arbeyd lyden Ich wil | das vrteyl geben Er sal vnser Iongfrou | we han So mag man uff ertrich keyn | schoner phar finden | DA florentyne die Iongfro horte Sy dede sÿ | by mergen Sytzen vnd | sprach Zu den andn͛ jon /  Nü sagt mir | Wer wil es mit diesen zweyen halde(n) | vnd wil dem demüdigen Ritter mit dem | rosen krantze den danck geben / Da en | was nit me die es mit yne hielden dan | noch eyne / Die was florentyne nifftel | Dy ginge ouch bÿ mergen Sytzen Da | stunt noch eyn ander Iongfrouwe vff | vnd ginge ouch bÿ mergen sytzen fflo sprach  ich wil by diesen vieren | bliben / Vnd wil ich die funffte sin gracie(n) | hat dry die es mit yr hielden weckold(er) | hatt ouch dry die es mit ir hielden weck sprach alzÿt  der Hertzog hett ge des wolde merge nit gestaden | Die echte Iongfrouwe wolde den prÿs |

|| geben eyme konnige von vngn͛ dye | zwoilffte sprach ouch also vnd viele | gar vff den kon̅ig von vngern / Sye | sprach  er hat den prÿs wol verdient | Merge wolde des nit swygen sy rieff | mit luder sty̅me  / Ich sach das der ritt(er) | mit dem rosen krantze sin roß zum | banner furte / Die rede trieben die Iong die gantze nacht Das sÿ nie | eins konden werden / Des was floren sere bedrübet / Sy sprach  Ach | amich der prÿs wirt nu̅mer gegeben | Ach du getruwer lewe wie get es mir | als übel / Ich forchten wir musse(n)vns | noch hint scheyden / Da gein gedachte | sy wieder vmb  Das geschicht nit ob got | wil ygliche Iongfrouwe hielde zu yre(n) | frunden weckolder swure fflorentyne | solde den hertzogen han Die Iongfrou waren als lange by einander | Die so̅ne vff ginge / Da wolden sy vs | der kam(m)er gene fflorentyne Rieff yne | wieder zu samen vnd sprach  ich han | mich beraden wie wir dün wolt ir | mir anders folgen / wir wollen gene | zu myme vader / wem myn vader den | prÿs gibt Ich swere üch bÿ gode das | ich den wil haben Des gefolgeten die | Iongfrouwen alle / vnd swuren des | an dem konnige zu bliben Des wart | florentyne sere erfrouwet dann sÿ | wuste wol das lewen der danck wurde | fflorentyne furte die zwolff Iongfrou In irs vader ka̅mer | Konnig heinrich lag in | syme bette vnd slieff | nit Er gedachte alles | wie die Iongfrouwe(n)vr= | tel sprechen fflore̅tyne | ging vor yrs vader bett / vnd gruße yne fruntlichen und sprach bis will liebe dochter wie habt ir hint ge Das wiste ich gerne /  Vader | sprach sÿ  wir han nüst geurteylt | Dann wir ku̅nen nit eyns werden Dar | vmb ko̅men wir her zu üch vnd bie uch lieber vader daz Ir vns

[40r]

wollent sagen / wer Im torney der kün | est sÿ gewest / vnd wer aller frisch getorniert habe / Dann wir en nit eyns werden / Dar vmb bie ich üch Lieber vader / Das ir weder | richtum noch armüt an sehent / Vnd vns | des die rechte warheit sagt / Vff myn | trüwe sprach der kon̅ig  / Mich dunckt | noch mynen synnen / Das der Ritter | mit dem rosen krantz Der den wisse(n) | Ritter Zu̅ gesellen hat / Der hat den | Prÿs verdient / Dann ich han so viel | kunheyt von yme gesehen hette er nit | eins appels wert / So were er doch | wert eyn konigrich Zu regieren Das | ist myn orteyl das wil ich nit andern |  Vatter sprach fflorentyne  wir begn͛ | keyns andn͛ Ich biede got der die mar leyt vns beyden gluck zu geben | Dann mich dunckt vader ir habt mich | wol beraden / Es ist nu zÿt das man | yme die krone schicke / vnd das ir yme | die herlichen sendet /  Dochter sprach | der konnig  das ist mir liep / Der kon̅ig | schickt Zu montluisan in die stadt das | die burger Iren harnesch an deden vnd | Zum kunig in die burg gingen Das | dede er dar vmb / Das nieman keÿne(n) | vnfug mochte getriben / Als weckolder | hort das also bestellen / Sy ließ zu stu̅t | eynen brieff machen den sant sy dem | hertzogen von calaber yrem vettern | Der bode gab den brieff dem hertzoge(n) | Als der hertzog las / wie ÿme weckol geschrieben hatte / Das er wieder | in sin lant riede dan er hette hie gefe / vnd solde der prÿs lewen w͛den | Der hertzog von Calaber rieff zu dem | fursten von Tarante vnd dem marschalk | von florentze Den sagt er das lewen d͛͛ | danck solde werden Er sprach  mir wart | myn hertze nye so betrübt / Das ich die | sal verliesen / Die ich so lange liep ge han / Das dich eyn vnseliger ha̅ | sal / Der nit zwoilff schilling wert | hat Der furst von Tarante schickt | nach syme harnesch / Nit enylet so sere | sprach der hertzog von Calaber  der |

|| Lecker wirt morn by sloffen / Aber kan | ich so wil ich das vndergene / wir | sin hertzogen vnd greffen / Ich wil | wol die Iongfrouwe in myn lant fure(n) | Vnd weres allen yren frunden leyt | Ich wil by sloffen nach myme wille(n) | Der marschalck von florentze der sw yme Dar Zu in allen nöden by zu stene | Des glichen Swure auch der furste | von Tarante / Des wart der hertzog | erfrouwet / Nü hort wie er gedacht | Er dede syner nyffteln weckolder eyne(n) | brieff machen Der stunt Ach liebe niff Ich bieden üch fruntlich sere / Das | ir mir florentyne(n)wollet geben es | sÿ dag oder nacht / künent ir das zu | bringen So sollet ir alwege deste es | des deste besser gein mir han Ir sint | myn fleysch vnd myn blut Darvmb | dunt ir das mügelich  / Der brieff wart | geschrieben vnd versigelt / Er gab dem | boden einen gefuderten Rock / Das er | den brieff weckold(er) syner nyfftel brachte | DEr bode brocht weckolder | den brieff / Da weckold(er) | den brieff las / da sach | sÿ die verederie wol | Sy sprach heymlich zu | Ir selbs  fflorentyne sol üch wol werden | vnd schreyb yme uff stunt wider  Also | lieber vetter Ir sollet morn frü her in | ko̅men So wil ich üch helffen das ir sy | hinweg furen nach allem üwerm wille(n) | Es ist wol besser ir habt sye Dann der | arme vnseliger Ritter Ir solt han die | schoneste die vff ertrich ist lewe sal | hude den danck han / vnd wenet er solle | morn by sloffen / Aber morn wan der | dag vff brichet So solt ir mit allen | üwern gesellen here In diesen garten | ko̅men / Ich wil vnser Iongfrouwe vor | dage wecken / vff das daz sy sich gesmu / Dann wil ich üch die burg porte | vff dün / vnd wil uch in den gartten | füren / Da solt ir sy gar sicher finden die | solt ir über yren willen hin weg fure(n) | So wil ich ouch mit uch rÿden / Wann

[40v]

wir in uwer lant / ko̅men / So solt ir bÿ | ir sloffen noch üwerm willen / Es ist | viel besser das ir sÿ keuffent / Dann | der arm Ritter mit dem rosen krantze | Der der my̅nest hie ist gewest / Also wa͛t | eyn brieff geschrieben Den schickt we yrem vettern widder / Da der | hertzog den brieff gelas / Er en wart | nye so fro | Das bleyb stene bÿs zu | pryme zÿt / Der kon̅ig | von Cecilien ließ sin do bereyden ffloren saß vff eyn schone | zelden phert Merge reyt vor an vnd | furt in yre hant eyn gulden krone der | konnig ir vader reyt vff eyner sÿten | vnd eyn greffe der fflorentyne furt vff | der ander sÿten / Da mochte man groß | freude gesehen han / lewe gewan groß | freude / Die mit großerm leyde gelag | nyman wiste wem der danck werden | solde / Dan der hertzog von Calaber | Der konnig von Cecilien ließ vß schr man solde die stadt smücken mit | köstlichenn düchern / vnd solde die gas mit semden bespreyden / wer den | danck wolde sehen geben / Der solde vff | den marckt gene Man solde den prÿß | geben / dem künesten der Im torney ge were / Da das die fursten vnd | Ritter hortten / Sye machten sich zu stu̅t | vff den marckt / Die fursten waren se kostlich bereyt / Aber der hertzog von | Calaber enwolde nit dar / Der liebe lewe | ging vnder die Ritter / Der hertzog | von venedigen der lewen liep hatt der | nam lewen by der hant / vnd satzete yne | bÿ sich Er erbode lewen grosse ere / der | wyß Ritter bleyp ouch by lewen lewe | begonde sere gedencken lieber herre got | wie sol es mir nü ergene / Es ist sere | lang das ich botschafft hatte von flore̅ Ich forchte sÿ vergesse myn ffro hant witschlechte synne / So sint | so viel richer fursten hie / Das ich gar | arme gein yne schyne Dar vmb besorge(n) | ich das myn florentyne vergesse dargey̅

|| gedachte lewe wieder vmb  Ich han | dörlich gedacht fflorentyne hat mich | darzu zu liep Ich hoffe sÿ vergesse | myn nit Ich han im torney getann | alles das sy mich geheyssen hatt le fraget den wissen Ritter  lieber | geselle wem meynt ir / das der prÿs | werde / Der wyß Ritter antwurt lewe(n) | Ich meyne er sol üch werden Als lewe | hort Da was sin hertze zu fryeden | Der hertzog von venedigen sprach dicke | wieder lewen  Lieber lewe gehalden üch | wol Ir sollent den prÿs han Ir hant | künlicher getorniert Dann alle die | fursten die hie sint gewest Ir syt ouch | so zuͦchtig vnd dugentlich / Das ir | den prÿs billich habt Swigent lieber | lewe ich wil uch den prÿs geben her͛e | sprach lewe  darnach gedenck ich nu̅mer |  HErre sprach lewe  das | were mir eyn über | müt Das ich noch soli frouwen gedechte | Dwile so manig grosse | fursten hie sint Dann | es sint konnige hertzogen vnd greffen | also vyel hie Die hant so viel landes | Das ich der aller myneste bin Die | gassen waren mit gulden düchern ge fflorentyne kame gerieden mit | yren zwoilff Iongfrouwen Merge reyt | vor an / Vnd furte die gulden krone der | man mochte sich wol frouwen Dem so gabe werden solde

[41r] Wie der konig mit siner dochter vff den plane reyt vnd gab lewen | den dancke des er großlich erfrauwet wart


DEr konnig zu Cecilie vnd syn dochter ryeden zu | montluisan Sy rieden | so lange das sÿ vff den | marckt ka̅men / Der kon ordeniert das volck | yderman noch syner art zu stene fflore̅ hat vmb eynen kostlichen mantel | von edelme gesteyn Der konnig furte | sin dochter vff eyne͛ sÿte / vnd eyner | richer hertzog vff der andn͛ sÿten Mer ging vor an vnd sahe vff vnd abe | obe sÿe lewen yrgen kunde ersehen | Sye ersach lewen bÿ dem wyssen ritter | Sy sprach in yrme hertzen lieber lewe | gehalt uch wol Ir solt han myn Iong der ir solange begert habt da | Der konnig vff den marckt kame da |

|| hielde er stille / vnd hyeß syne geselle(n) | alle abegene / Ane die Zwoilff Iong ließ er by yme Die fursten | sahen fflorentynen Ir iglicher begerte | ir in syme hertzen / vnd wolde sy gerne | ane gut genome(n)han  Ach marie gods | mütter sprachen sye Ir iglicher  besche= | re mir die gnade Das mir die Iongfro werde Ich wolde gerne vff alles | das güt verzÿhen Dann der enkunde | nu̅mer vnselig werden Dem die Iong kunde werden / Also sprach yder heymlich wieder sich selber Manig͛ | sprach auch also Dem doch florentyne | nye Zu deyle wart lewe hatt fflorentyn | balde ersehen / Er sprach  ach lieber he͛re | got Mich dunckt der prÿs solle mir nit

[41v]

werden Dann florentyne get alles vr͛e | von mir werdent ir mir nu nit so ster ich ouch Der konnig von cecilien gy vor die fursten / vnd danckt yne | sere das sy dar waren kom(m)en / Er ginge | dry werbe vmb ee er lewen ersach me sprach wieder den konnig  Herre | nit geet vurbas Ich sehe den den ir | sucht Herre er steet by dem richen her / Vnd steet eyn wiß Ritter über | yme /  Vff myn truwe sprach der kon̅ig | Ich hette yne noch nit ersehen Der kon ging zu lewen vnd sprach  Iong= | ling vol künheit Du hast mit diner | stercke hude zu dage Im torney den | prÿs gewonnen / Vnd dar zu myn do / Vnd noch myme dode auch das | konnigrich von Cecilien / Dann ich bin | alt vnd swach Ich en kan nit lange ge / Da mit nam der konnig die krone | in sin hant vnd satzete sy llewen vff | sin heubt / Vnd nam da lewen mit der | hant / vnd furte yne zum pallas zü | Die gemeynde sprach der prÿs ist wol | gegeben / Der hertzog von venedigen | ginge by llewen / vnd der wyß Ritter | vff der ander sÿten Der konnig steig | mit syner dochter vff den pallas lewe | ginge yme noch mit den andern furste(n) | Der konnig dede yderma̅ zu dische | sÿtzen / lewen wart wol gedienet yder sprach er hette den danck wol ver / Der hertzog von Calaber was | nit da Er was mit vier hunde͛t pher | den hin weg gerieden die hasseten le alle / Sy rieden von montluisan | in einen walt / dar Inne samenten sye | sich alle / Der hertzog swure er wolde | nit hinweg ryden Er hette dan flore̅ mit yme / Er sprach  mich erbar in myme hertzen / Das florentyne | den armen Ritter han solde / hie laß | ich eyn wenig von dem hertzogen von | Calaber / vnd sage uch von dem kon̅ige | von Cecilien •Der konnig als er zu | nacht essen solde • Da satzete er lewen | bÿ sich vnd fflorentyne vff der andern |

|| sÿten Der konnig erbode Lewen grosse ere | yne wart allen wol gedient mit orgeln | vnd fideln Bosünen vnd pÿffen wart | nit vergessen Der konnig schickt yder eyn gabe lewe saß in grossen fre Der wyß Ritter diente Zu dische | als eyn schiltknecht die wile er nit | essen oder dryncken wolde nach dem esse(n) | ka̅m viel fremder lude Die hiessen orlaup | von dem konnige Dann sÿ waren von | fremden landen Es waren der eyn deyle | die zum torney gewest waren Der her | von venedigen sprach er wolde nyrgen | rÿden Er wolde als lange da bliben bis | das lewe by geschlieffe Des bat yne | lewe fruntlichen sere vnd sprach  fflo= | rentyne vnd ich werden morn zu kir gene Das hat myn herre der kon bescheyden fflorentyne ging vff | den pallas in ir kammer / vnd schickt | eynen schiltknecht noch lewen lewe | kame balde / fflorentyne schickt nach | eym schaeffczabel spiel Sy begonden | mit eyn ander zu spielen weckolder | sach lewen vnd fflorentyne an Sye | gedachte in irme hertzen  Nü ergetzet | uch beyde Ir müssent uch morn schey vnd hettent ir alle die dücher | die in dem lande sint alle zu hauff genat | Da myde enkundent ir uch nit beyde | gedecken hette aber fflorentyne ge was weckolder gedachte / Sye | hette weckolder dun verbornne(n)/ Aber | die liebe fflorentyne gedachte nüst bö / Dan sy sach lewen stediclichen an | lewe kunde schaeffczabel spiel gar wol | spielen Ir eins sach das ander / als lange | an / vnd sagden so viel von ir liebe | Das es bynoch nacht wart | DEr konnig schickt noch | lewen vnd syner dochter | lewe vnd fflorentyne | kament zu stunt Da der | konnig lewen sach er sp horent lieber lieber sone was ich | üch sagen wil Ich vnd myn dochter | wollent hin vß in die burg ryden So | solt ir Hie bliben / vnd morn wan die

[42r]

sone vff geet / So wollen wir myn do vnd uch zu samen geben  Hre͛ | sprach lewe  ich dun wes ir begert | Der konnig saß vff sin phert mit | fflorentyne(n)vnd mit syme heymlichen | gesinde lewe reyt mit dem konnige | bis in die burg / vnd der wiß Ritter | reyt alles mit lewen / Da der ko̅nig in | die burg kame Da gesegent er lewen | fflorentyne ging zu lewen vnd sprach | Lieber bule legent uch rügen Ich wil | morn frü vff stene / mich zu smücken | Dan So wollen wir zu kirchen gene als | myn vader bescheyden hat / Da mide | segent sy lewen / Vnd sach yme alles | nach / Aber sy en gesach yne daraffter | nu̅mer Sye hetten vff beyden sÿten | groß pyne vor gelieden

Wie sich der wiß ritter lewen Zu erkennen gab vnd saget Ime das er des geist were den er vß dem schornstein gelost hette | vnd schiet da von Ime

LEwe reyt wieder gein montluisan Der wyß | Ritter sprach zu lewe(n) | He͛re myn hertz ist be lewe sprach war |

|| vmb das saget mir  Herre sprach der | wyß Ritter  das wil ich gerne dün / Es | ist darvmb das ich üch geholffen han ich | han uch zum torney als wol geholffen | Das ir den prÿs gewonne(n)habt / vnd | darzu die schone Iongfrouwe Nü wolde | ich gerne wissen / wie wir scheyden | solden / wolt ir die Iongfrouwe han so | wil ich das güt han / Sol behaltent ich | das konnigrich aber die Iongfrouwe han | So behaldent ir das ko̅nigrich / vnd wolt | ir des nit ytze dün / So wil ich zu stunt | ytze mit üch stryden / Als lewe den wi Ritter hort Er sprach  lieber geselle | ir sint sere zornig Ich bide uch lieber | geselle Das ir mir hude zu dage keyne(n) | zornen bewisen / Dar vmb wil ich üch | ytze geben / Das gantze kon̅igrich von | Cecilien / Dan ir hant das bas verdient | dan ich Ich begern nu̅mer appels wert | dar Inne zu han / Dann ich wil ffloren behalden / wan ich han sy sere | lange liep gehabt mit dem andern dunt | ir was ir wollet Ich wil üch die krone | vff setzen Ich bin noch Iong gench das | ich wol viel guds mag gewynne(n)Ich v͛= | ziche ytze vff das kon̅igrich / Da mit | nam lewe ein holtzelm in syne hant vnd | erbet da myde den wissen Ritter / Da | sprach der wiß Ritter wieder lewen   | lewe nu habt ir wol ge erbet Ir bedorfft | uch nu nu̅̅mer me gene̅men eynen hr͛en | Zu Cecilien /  Lieber geselle sprach lewe | Ich han üch das mit gantzem myme her williclich gegeben Ich wil dar Inn | wedder dorff noch burg nu̅mer nust be / Als der wiß Ritter lewen getru hort / Er sprach dugentlich zu | lewen  hort lieber geselle was ich uch | sagen wil Ich bin nit eyn man erbe | zu behalden / Dann ich bin von dem alme gode her ko̅men / Der hat mich | her gesant vmb diner getruwekeit will / Da ir das ersten mals her ka̅ment | In diederichs des wirtes huse Der uw͛ | sere spottet In des wirtes huse hat ich | manig Iare gehangen / vmb das daz ich | bÿ yme verczert hat / Nü hastu lieber | geselle mit diner getrüwekeit mit dem | wirt uber tragen das er vff mich hat

[42v]

verziegen / Darnach dede du mynen licha̅ | zu kirchen dragen manige gude messe | über mich zu lesen / Da mit Lieber geselle | wart ich erlost Das gut das du mir da | dede / Das was dem almechtigen gode gar | an neme Ich bin vor syme angesichte | ewenclich behalden / Dar vmb bin ich | her ko̅̅men von godes verhengniß dir | Zu helffen vmb die selbe wol dat die du | mir gedan hast So gebe ich dir din gr richtum wyeder / Als lewe den wis Ritter erhort Syn blüt begünde | yme zu grieseln / Er viel nieder vff sin | knye In grosser demüde / Er sprach du | heyliger licham bis mir armen sunder | barmhertzig / gebenediget sy die stunde | dar Inne ich uch erlost han mir erschey̅ | nie besser stunde /  Das ist war sprach | der wiß Ritter Ich muß ytze von üch | scheyden / Ich kan hie nit lenger bliben | Dann got hat mich das geheyssen Ich glo dir in aller getrüwekeit / Das ich | dir in allen nöden zu helff wil ko̅men | also verre das du got mit andachte | vmb mich biedest Es sÿ in kriegen od(er) | in stryden / So wil ich dir getrüwelich | Zu helff ko̅men Dar an solt du keynen | zwyffel han / Dann ich sage dir vor war | Du solt noch viel lydens Han Ee du vad(er) | vnd müder wieder findest Got gesege(n) | dich lieber geselle Ich befelhe dich dem | almechtigen gode Lieber geselle hude | dich allewege / Das du got ycht erzor / Da mit verswant der wiß Ritter | lewe viel nieder vff sin knie vnd be sere heyß zu weynen / Er sp͛ch | lieber herre got Der alle ding geschaffe(n) | hat wer dir getrüwelich diente Dem | lessest nit vngelonet / Als ferre ich mich | kan̅ versynnen So ist er wol ey̅ dore | Der dir nit getruwelich dient / Dann | du hast alle welt erlost An dem heilige(n) | crutze Dar an du din blüt vergusse Also | sprach der liebe lewe / Lewe dede eyne(n) | brieff schrieben Den gab er eyne(n)boden | Das er yne druge zu monclin vff die | burg / vnd hieß yne badewin geben |

|| In dem brieffe stunde geschrieben lieb͛ | herre ich enbieden uch / Das myr got ge hat / Das ich die Iongffrouwe ge han / vnd dar zu das konnigrich | Vnd byden uch lieber Her͛e / Das ir here | zu mir wollet kom(m)en / So wil ich uch | groß richtum geben / vnd wil üch so | viel ere erbieden / Als eyn kint syme | vader erbieden sol / vnd bringent das | syden pletzelin da ich Inn funden wart | mit üch Also wart eyn bryeff gemacht | Vnd badewin geschickt lewe bleib vff | dem pallas yme diente die Ritterschafft | nach allem syme willen / lewe schickt | nach diederich syme wirte / Vnd ouch | nach syner wirtynne / Da kame diede vnd syn hußfrouwe Die frouwe | rieff mit luder sty̅me  Lieber He͛re got | sy des gelobt / Das ir vnser He͛re solt | syn / ffrouwe sprach Lewe  got sy üwer | lone Ir gabt mir uwer brot vnd wyn | williclich / Das ich es den fursten wol | bode Ir bodent es ouch myme pherde | wol / Dar vmb wil ich üwerm hußwt͛͛ | geben Alle Iare dusent gulden / Er sol | myn oberster ka̅mer knecht werden | Die wile das ich lebe Er vnd ich wolle(n) | ein ander getruwe sin Als diederich | lewen gehorte Er danckt yme flißlich | vnd sprach  Lieber Hre͛ ich enwiste nit das | ich eynen solichen man geherbergt hat | Ich gab myner Hußfrouwen uwn͛ hal manigen grossen streych Dan̅ sy | bat mich alles Das ich uch gelt vnd | golt luhe Das ist mir nü wol bekom(m)en | Vnd ich wil üch getrüwelichen diene(n) | Da mit viel diederich nieder vff syn | knye vnd wolde lewen sine fuße küsse̅̅ | Aber lewe enwolde des nit dün | LEwe e͛bot syme wirt vnd | der wirty̅ne ere / wer | es hat der sol ouch die | lude eren vergelden ÿme | das die lude nit So lo das yme got lewe | gab syme wirt vnd der wyrtin̅e zu | essen vnd er selbs diente yne vor dem | diesch getruwelich / Da diederich vnd | sin hußfrouwe gassen Sy ginge(n)wied(er)

[43r]

in yre huß Lewe lachte sich nieder sl Als er entslieff begonde yme | zu dreümen / Da von sin hertze sere be was / yme dreumete wie eyn | griffe keme in sinen mont geflogen | Vnd breche yme syne zene nach ey̅ vß vnd darnach ouch syn | ougen Darnach kame yme zu troste eyn | wiß dube • die yne erlüchte Aber der | gryffe enließ nit abe / yne duchte er | wolde yne/erworgen / Aber die dube | halff yme dar von / Als lewe erwacht | er wart erfert / vnd sprach  merge | godes müder wie sol es mir nü erge(n) | Ewiger got kum mir zu helffe / Da was sich lewe vaste segen / Dan̅ | er en wist nit was über yne kunfftig | was Hie laß ich ein cleyne wile von le / Vnd sage uch von fflorentynen | fflorentyne lachte sich rügen / Aber die | falsche weckolder entslieff nit / Als | mitt(er)nacht vor kame / Da ginge der mo̅de | vff / weckolder ginge zu fflorentyne(n) | bette / Vnd Rieff fflorentynen duge̅t | lich vnd sprach  liebe frouwe es ist | zÿt das ir vff stet / vnd in den gar gent üch zu bereyden Als fflore̅ weckolder horte Sy sprach  das | wil ich gerne dun / Aber sy enwiste | weckolder gedanck nit / Der hertzog | von Calaber der in dem walde hilde | Der rÿff dem fursten von Tarante zu | Vnd ouch dem marschalck von Florentze(n) | Es were lange zÿt gewest das wir | rieden Dan̅ weckolder myn nyfftel hat | mir das enboden / Sy wil mir die edel | konnigyn̅e in myn hende geben / wir | wollen vnser lude hie lassen das sy | vns verwarten • Der marschalck sp͛ch | das folge ich gerne / Da rieden sy zu | der burge zu / Vff die stunde waren | fflorentyne vnd weckolder mit eyn | ander in den garten gangen / weckold(er) | sprach zu fflorentynen  liebe Iongfrouwe | beydent myn eyn wenig hie Ich wil | Zu stunt wieder ko̅men fflorentyne | sprach  geet war ir wolt / Da ginge |

|| weckolder vff die müre / Da sach sye | dry Ritter wol gewappent / Sy gedacht | wol es were der hertzog / Sÿ ginge | snellich von der müren wieder herabe | Die porte was beslossen Der porten͛ | slieff noch Sy sprach zu dem porte / Stant vff balde vnd düe die port | vff / Dan ich muß Zu montluisan eyn | botschafft werben von myner Iongfro wegen Der portener sprach   | ich wil es gerne tůn / was myn Iong begert / Er dede die port balde | vff | WEckolder ginge als balde | zu der porten vß / Als | hette sy der duffel dar | gefurte / Sy ginge so | lange das sy den hertzo fant weckwlder sprach zum her  Lieber vetter ir solt mit mir | gene / fflorentyne ist lange vff / Ich | wil sy uch in uwer hant geben / Des | wart der hertzog sere erfrouwet / Er | sprach  liebe nyfftel laßt vch in diesen | dingen ernst sin Ir solt des allzÿt debeßer | by mir haben Ich wil vch an einen richen | fursten bestaden vnd vch myns guts | so viel dar zu geben das ir des zu frieden | sin solt / Vff myn truwe sprach weckolder | Ich wil sie vch In vwer hant liwern / vnd | obe sie krissen vnd eynche geruchte mache(n) | wurde Da wolt vch nit ankeren / dan sie | ist ferre von den luden / nyeman mag | sie gehoren / so ist es auch fruhe / das | nyemant noch in der burg vff ist / Wir | wollen sie wol eyn myle hinweg ge haben • ee man iß recht geware wirt | Nu laßt vns gan iß ist Zÿt Ir werdent | sie vnd eyn Iunffrauwe alleyn byeyn finde(n) | Da rieff der hertzog sinen dienern zu | vnd sprach  Ir lieben gesellen Ich werden | hude ein groß abentuer bestan / Da bidde(n) | ich vch mir die helffen zu follenbringen | Ich wil des koniges dochter schachen vnd | hinweg füren / vnd sie dan zu elichem | wibe nemen / Heromb so solt ir mit mir | gan / sie sprachen alle herre das wollen | Wir gerne thün damit ginge(n)sie zu̅ ga͛ten

[43v]

DEr Hertzog ging mit weckolder in den garten | Die falsche wekkolder | ginge alles vor an / Als | Florentyne weckolder | wieder sahe / Da begon sy lachen vnd fragete sye / wo sye | were gewest / Da wiset weckolder vff | den hertzogen von Calaber / Als fflore̅ den hertzogen sach ir blut bego̅de | ir zu grieseln / fflorentyne sprach zu | weckolder /  Du stinckende falsche böse hüre | Du hast mir den her bracht / Der noch | nie gudes gedachte  Iongfrouwe sprach | der hertzog  üwer liebe hat mich so | gar enczundet / Das ich wiedder nacht |

|| nach dag gerugen mag / Ich habe dan̅ | üwer liebe Der ich so lange begert han | Ich biede uch vmb godes willen Das | ir uch uber mich erbarmet / So wil ich | uch füren in calabery / Dar Inne solt | ir eyn hertzogynne sin / So werde ich | konnig nach üwers vader dot Got | enwolle des nu̅mer Das ir lewen habt | vnd hette er noch so wol getorniert | dann er ist eyn arme geselle / vnd en nüst Als florentyne die hertzogy̅ne | horte sy sprach zu yme / Die wiele ich | leben werde ich vch nu̅mer holt Ich | wil lewen liep han Dan er hat mich | wol verdient Gent balde vß dem gar / oder uch geschicht nu̅mer gut dar | von verflucht sye die Die üch her

[44r]

gefurt hat / Es weyß wol es hat weckol gedan sol ich aber lange leben / So | wil ich es ir wol in drencken | Florentyne Hertze was | betrübt Das sye den her von calaber sach | in yrme garten / Sy spr mit Zorniclichem | müde gent ir nit hin vß So wil ich so | lude kryschen / Das es myn vader vnd | alle syne gesellen horent vch enkunde | alle die werlde nit gehelffen ir mü dar vmb sterben / Verflucht sy | die die üch here bracht hat / Sye | muß vor ÿrme ende dar vmb verborne(n)  | Iunffrouwe sprach der hertzog  nit le als grulich Ich bin her ko̅men | vmb üwer liebe willen / Vnd enhan | weder dag oder nacht rüge Ir habt | mir dan üwer liebe gegeben vnd be mich ir dut es mir müglicher | Dann dem armen Ritter der lewe heyßt | Ir enhant von yme keyn ere Ir werde̅t | syne̅t halben versmehet von konnige(n) | fursten vnd von Ritterschaffte lassent | den armen Ritter gewerden vnd ne eynen richen hertzogen / Dan̅ der | Ritter enhat nit zweyer sporn wert | Ach du falscher lecker sprach fflorenty | ne Ich han ff lewen yne lieber in synen bl cleyder / Dann dich mit vier kon / Da sprach fflorentyne wie weckolder / Du falsche bosewichty̅ne | heysse mir den falschen verreder wied(er) | hin weg gene / Er schyldet mir mynen | getruwen gesellen / Dar vmb han ich yne | nit deste lieber / liebe Iongffrouwe sprach | weckolder  Ich byede uch fruntlich Das | ir den richen hertzogen wollet neme(n) | vnd den armen Ritter wollet gen lasse(n) | Du falsche boßwichty̅ne sprach ffloren  Alles das ich gerne hette das sol du ouch gerne han / Ist lewe wol | arme so bin ich deste richer Ich wolde | das gewonheit were / Das man eyn | richs vnd eyn armes zu hauff gebe | Des ist aber leyder nit / Man findet manige(n) |

|| man der sin dochter hin weg gibt eyme | bosen falschen verreder / Der sin gut | boslich gewonnen hat / Vnd lesset eyne(n) | andn͛ biderben man dar by stene / vmb | des willen das er arm ist gang von | mynen ougen du falscher Herczog als | der Hertzog von dz florentyne(n)horte Er | sprach wieder sine gesellen  Nement | fflorentynen es ist lange Zÿt gewest | Da erhasten sye fflorentynen vnd stop ir yren mnt z / Das sye nit ein | wort gesprechen enkunde / Der hertzog | von Calaber der gernier hieß Der | reyt vor an zu der porten / Vnd fant | den portener bÿ der porten Da zoch | der hertzog sin swert vs vnd gab dem | portener alsolichen streych / Das er yme | das heubt spyelde bis uff die zene Da | sprach der hertzog Zu den andn͛  Nü | lassent vns frolich ryden Dann wir | enwerden nit gemeldet / Da rieden sye | vs dem gartem / weckolder vnd merge | folgeten alles nach | DEr hertzog reyt hinweg | snelliclich Der wechter | vff dem torn name | diese dinge ware vnd | kante den hertzogen | wol Dann er was sibe(n) | Iare sin knecht gewest Er sach ouch | fflorentynen hinweg furen Da bliese | er das fiende horn drywerbe vnd rieff | da den gesellen Das sye sich an deden dan | man furte fflorentynen hin weg als die | gesellen den wechter horten Da lieffen | sye Zu des kunigs ka̅mern / Vnd sprache(n) | edeler konnig Der hertzog von Calaber | Der furt uwer dochter hinweg Also hat | der wechter gesagt / Da stunt kunig | heinrich balde vff vnd dede allen sine(n) | harnesch an / Als der ko̅nig zu der por kame Da fant er den pörten͛ dot | lygen / Da suchten sy fflorentynen vmb | vnd vmb Aber sye enfunden sye nit / Da | lieff yderman zu syme pherde zu der | konnig schickt eynen boden zu lewen | vnd hieß yme sagen das er sich balde | vff mechte dan̅ der hertzog von calaber

[44v]

furte fflorentyne(n)hinweg / Der bode was | balde zu montluisan / Vnd rieff alles  fy= | ende yo durch die gassen /  Ir herren | machent üch vff / wann der hertzog | von Calaber / Der hat vnser Iongfrou hinweg / Der bode lieff snelleclich | vor lewen kammer / vnd cloppete grü an lewe sprang vff sin fusse | Vnd ließ den boden Inn  lieber geselle | was gebrist dir / Das sage mir balde   | Lieber herre  das wil ich dun Min hr͛e | der konnig hat üch eriboden / Das der | hertzog von Calaber fflorentynen hin füret Dar vmb enbut üch myn | hr͛e der Konnig / Das ir yme sere noch | ylet Dann er re̅net ytze selber hin weg | nach Als lewe den boden gehort yderma̅̅ | mag wol gleuben / Das sin hertze betrübt | was Er sprach  merge godes müder ich | befelhe mich in dine gewalt / Der traüme | der mir entreümet ist Der wirt mir | ytze schyne Ach du liebe getrüwe bule | wie dut mir myn hertze als we Ich ge uch nu̅mer me Got wolle mir dan̅ | sunderlich helffen / Ach du falscher h͛tzog | wie hast du mich als gar verraden das | du mir mynen lieben bulen Also vr͛e ent Da dede lewe synen harnesch | an Gerna halff yme getrüwelich Dye der wirt bereydet yme syn rosse | Ach A mich sprach lewe  Ich bereyde mich | Zu langsam Ich en kan den schalck nit er got wolle dan mir mynen lieben | gesellen senden | Ach lieber hr͛e got beschere | mir mynen gesellen Da | mit viel lewe nieder vff | sin knie / vnd bat got | von gantzem hertzen daz | er yme synen getrüwen | gesellen sente Als lewe durch montluisa̅ | reyt / Da sach er den wissen Ritter vß | eyme huse ryden / lewe sprach Zum wis Ritter  Bis wilkum lieber geselle | Es ist nit zÿt sprach der wiß Ritter | Das ir mich ytze wilkum heyssent dann | ylte üch balde nach dem hertzogen der | furt fflorentynen hinweg / Da lewe | den wissen Ritter gehort sin hertze was |

|| sere erfrauwet vnd sprach  ich forchte | mich nu̅mer vor dem hertzogen von Ca die wile ir mit mir rydent / Da | kam der hertzog von venedigen / vnd | sprach  lieber Hr͛e lew ich wil uch zu hel ko̅men / vnd wil üch nu̅mer me ge Die wile ich lebe Des danckt yme | lewe sere Die burger von montluisan da | den sich alle an / vnd wolden lewen alle | helffen / Sy ryeden mit eyn ander vß der | stadt Vnd Iageten dem hertzogen nach | Lewe Iagete dem hertzogen | nach / vnd der wiß ritter | reyt mit yme / lewe reyt | alles vor an / Aber konnig | heinrich was dar vor wol | mit Hundert gewappenten / Der konnig sw mit got Der an dem crütze erstarb er | wolt nit wieder vmb keren Er hette dan̅ | sin dochter fflorentynen  Ich wil yme das | lant zu calabern Alles zu schanden mache(n) | Nü horent was der hertzog gedacht Er | hat eyn brüder der was eyn bastart ^ lieb͛ ^Zu de(n)sp͛ch er   | bruder fürent fflorentyne(n)hinweg Dan̅ | ich besorge mich wir werden stryden Des | schemt ich mich alle dage wege das mir | der vnselige lewe fflorentyne wieder | neme  / Herre sprach der bastart  Ich wil | dun was ir wolt Da fflorentyne das hort | Da begunt sye heyß zu weynen Sye | sprach  merge godes müder myn lip ist | zu male zu schanden bracht von dem fal hertzen Ach du falsche weckolder | Dar zu hast du mich bracht  liebe Iongfro sprach der hertzog  Das ist ye eyn | Iemerlich ding das ir mich also sere hasse̅t | vmb eyns fremden armen gesellen willen | Das man nit enweyß wo er her ist liebe | Iongfrouwe ich bieden uch Das ir sin ver wollent  Das dun ich nu̅merme | sprach fflorentyne  Dar Zu ist er Zu hubsche | Zu dogentlich vnd zu züchtig das ich sin | nit vergessen kan Er was der aller konest | der Zum torney ye qwam Ach du ede lieber | edeler Lewe Ir sint der kunest der vff er ye qwam nu ko̅ment mir Zu helffe | du lieber getrüwer geselle / Vnd bringt | mit uch uwn͛ wissen gesellen / Dann ich | weyß vor ware werent ir beyde hie Ir | gewo̅nent mich mit üwer kunheyt Do

[45r]

begonde fflorentyne gar heyß zu weynen | Da sprach weckolder gutlich zu ffloren  liebe Iongfrouwe lassent uwer cla sin Der hertzog ist küne vnd wey vnd ist rich vnd hat viel landes | Ir wissent nit wer er ist Solt ir nü ey zu man han / So were üwer name | sere geniedert Swige sprach fflorenty̅ falsche verrederssen verflucht sye | die stunde da du geborn bist / Dann du | hast mich bracht Zu diesem grossen lyde(n) | Din lyp sol noch dar vmb verbrant wer / Dann wer boßheit stifft Ist moge das yme gelont werde | Florentyne was ir hertze | sere betrübt Der hertzog | bat sye fruntlich das sye | sin bule wolt sin Aber | Florentyne antwurt yme | Das wolt sye nu̅mer me gedun Die wile | das sye lebet  Ir dunt sprach der hertzog | ob got will / Dann hette Ir eyn nacht by mir | gesloffen / So wolde ich üch als fru̅̅tlich | sin das ir myn nu̅mer me vergessent do | fflorentyne das hort da wart sye sere be Der hertzog von Calaber rieff | syme bruder zu  lieber bruder fürent | fflorentyne hin weg zu ryge in die stat | vnd sprechent wieder myn süster clar das sye es fflorentyne wol bude | vnd ir ouch vil eren er biede fflorentyne | die sprach wieder mergen liebe merge | ich bin sere bedrubt Das sye mich also | hin weg schicken wollent  liebe Iongfro ir solt uch wol gehalden Ir solt gut | getrüwen Zu got vnd siner lieben mtt(er) | han die lassen üch nit in üwern nöden | Da ffrt der bastart fflorentyne hin weg | weckolder vnd mergen die rieden mit | ir fflorentyne sach alles hinder sich Aber | ir ymant zu helffen qweme fflorentyne | der was ir Hertze sere bedrübt / Merge | die troste sye alles getrüwelich / Aber das | was alles vmb sust / vnd sprach mit | weynenden ougen /  Ach das Iemerlich sch Das wir scheyden das wir schey müssen Ich muß ytzunt scheyden von | dem der mich sere liep hat Ich besorge | vnser libe kom(m)ent nu̅mer me Zu samen |

|| nach dem selben wort viele sy in omacht | Maria sprach liebe Iongfrouwe ir hant | vnrecht Ir mocht uch zu male v͛derben |  Da fragete ich nüst nach sprach ffloren  Ich wolde das ich gereyde dot were | Die wile ich gescheyden bin von dem den | ich also liep hatte / Der bastart zugt sye | vß wege / Das yme niemant nach riden | küne / Er reyde alles ane weg Das ma̅ | yne nit finden konde Hie lassen ich eyn | wenig von dem bastart vnd fflorentyne | vnd wil üch sagen von dem hertzogen | von Calaber Da er vß Cecilien lande qw Da hette er sich vmb lewen nit | gewant lewe reyt yme alles nach | mit dem wissen Ritter / Der hertzog von | venedigen reyt ouch mit yme lewe der | qwam vff eyn grüne wisen vnd fant | den konnig von cecilien Da der konnig | von cecilien lewen sach Da rieff er mit | luder sty̅me Zu yme / Du lieber son von | grossen v͛gonnen hat der hertzog dir | myn dochter geno̅men / Da wart noch nye | keyn dochter so dure verkaufft / Das hoff | ich ouch ob got wil sprach lewe / Da yl sye als balde dem hertzogen noch | das sye den hertzogen ersagen in eym | grunde Da lewe den hertzogen sach da | sprach er  maia͛ godes muder / Syst ge alles guden Ich sehen den diep | der myn wip gestollen hat / Da rort er | sin rosse vnd rant grußlich hin zu der | wyß Ritter rant yme hinden nach die | calaberschen rieffen den hertzogen an | hre͛ stelt üch zu were / Dann der kon̅ig | von cecilien kompt | DA der hertzog von calab͛ | die lude von cecilien sach | Da rieff er dem fursten | von Tarante an vnd | ouch dem marschalck | von florencien  Ir hrn͛ | wie sollen wir vns nu halden Ich se den hertzogen von Cecilien h͛ ryden | vnd lewe von monclin / vnd dar zu den | wissen Ritter konden wir enwenig bald(er) | geryden wir finden eyn sloß das heyset | monterose Das ist sere eyn starck sloß

[45v]

weren wir in dem selben sloß So acht | ich nüst vff lewen Aber sye ylent sere | noch vns /  Hre͛ sprach der furste von | Taranthe  Ich wil mit yne stryden der | || marschalk von florentze sprach auch | Also / Der marschalk von fflorencze stalt | sich zu stryden Da stalten sy sich alle | samen zu weren


[Freiraum für Abbildung gelassen]

||

LEwe reyt voran mit dem wyssen Ritter igli hat ein gut starck | glene in syner hant | Sy rantten alle grulich | in dem hauffen Das | iglicher den synen nieder stach Sye | hiewen hende vnd füß abe / Edann d(er) | konnig von cecilien qwam Bit allen | synen gesellen hette Lewe vnd der wiß | Ritter wol dry vnd zwentzig nied(er) | geslagen / Do mocht man grossen stryt | gesehen han •Das also viel Ritter |

|| lagen vff dem plane / Das die pherde | hin weg lieffen / Der furste von tara̅te | Der stach wieder eyn Ritter der hieß | gion der traff yne eben mit der gle durch den lyp Das er dot bleyp | Da rieff er den namen von Tarante | Der hertzog von Calaber der streyt | ouch konlich Aber als balde er lewen | er sach / Do floch er wieder hinder | sich Er hette nit eyn wanne vol golts | genomen •Das er lewen erbeyt hette | Der marschalck von fflorentze floch | auch hin weg Lewe sucht alles flore̅ty̅

[46r]

Aber er fant sye nit / Dar vmb wart | sin hertze sere bedrübt | DEr stryt was eyn grulich | stryt lewe furt eyn axt | in syner hant / vnd traff | eynen der hieß fryderich | Er draff yne eben vff | sin schilt Der streych qwam eben vff | das pherts hals Das phert zu | der erden viele Do ryeff der Ritter | mit luder sty̅men / lieber herre nem mich zu gnade gern sprach lewe | Also ferre das du mir globest Das du | mir sagest getrüwelich / war ffloren sye geko̅men / vnd wo ich sye | finden sal / Herre sprach fryderich Man | hat fflorentyne zu ryge gefurt da | lewe das hort Da wart er sere erfert | Er sprach wider den wissen Ritter | lieber geselle ich han die verlorn Die | ich Also lange han liep gehatte | LEwe wart sere betrübt | Do er hort das ffloren nit do en was | Er wart sere zornig | in syme synne / vnd | slug viel me in dem stryde / Dann er | vor hatte gedane / Alles das daz vor ym | kame slug er nieder / Die calaberssen | fluhen vor lewen / Als die müse vor | den katzen Rymon von venedigen | slug ouch sere Gerna von doriflor | en fellet ouch nit konnig heinrich slug | ouch frysclich vmb syner dochter will / Die er geren wieder gehabt hette lewe | wart sere betrübt / Das er fflorentyne | nit mochte wieder gehan Die lüde | von Cecilien stryeden als sere / Das | sye die calaberssen v̈ber wonden / Der | Calaberssen waren vier hondert / Aber | ir blieben nit me dann eyn halb hu̅dt(er) | vff dem plane Der hertzog von cala sach das syn lude uber wonden | waren Da rieff er dem fursten von | Tarante vnd ouch dem marschalck | von fflorentze  / wir mochten zu lange | hie bliben /  Das ist war sprachen die |

|| zwene fursten / Da mit slugen sye zu | monte rose zu Die dry alleyn ane alles | ir gesinde / Da lewe gesach das sye | fluͦgen er ylet alles nach / Der wyß | Ritter en sumet sich ouch nit / Aber der | hertzog von calaber / vnd die andern | zwene fursten ylent vast vor an vnd | kame(n)vnder die porte zu monterose | Die porten funden sye vffen / Das was | yne groß gluck / Sy ylten so sere | zu monterose Inn / Das sye die porte(n) | vffen liessen lewe were wol in die | porte gerante / Aber da waren zwen mit armbrusten / Die der porten | hudten / lewe ylte dem hertzogen so | sere nach / Das er dem hertzogen syn | Rosse angewan | Dye schützen zügen die | brucke vff / Des wart | lewe sere betrübt / Der | hertzog steyge swinde | vff die mure / vnd sach | die von Cecilien die sere stryeden  Ry= | dent hin weg sprach der hertzog /  Das | uch got eyn bose Iar gebe / Der hertzog | von Calaber Rieff dem fursten von | Tarante zu  lieber vetter wie sal es | vns nü ergene / wir enhan hie Inne | nit zu leben  Ich wil uch wol raden | sprach der furste von Tarante Ir solt | üwer suster claryssen enbieden / vnd ouch | uwerm bruder dem bastart das sy vns | zu helffe komen vnd vns prouiande vnd | lude schicken / So wollen wir vns der Ce wol erweren / diß sloße ist feste | gnug so wir lude vnd rait darIn hetten | Der hertzog sprach ir sagent ware Ich | wil den bodden vff stont hinweg schicke(n) | Vnd mich duchte gut / das wir vns stelte(n) | zu der were / dan mich dunckt die Ce stellen sich als obe sie vns stor wolten / Damit rieff der hertzog | siner Ritterschafft zusamen / vnd sprach | Ir herren mich dunckt die Ceciligsen wolle(n) | stormen Heromb laßt vns vff die müre | treden vnd vns erweren / Da antwerte(n) | sie vnd sprachen  / Herre das wollen | wir gern dun / Da ordinert der h͛tzog | sin folck ir igklichen vff sine letze

[46v]


[Freiraum für Abbildung gelassen]
LEwe stalt sinen sturm | vnd hube an zu stür / vnd der wyß | Ritter halff yme ge // Hertzog | rymon vnd gerna | sümet des nit / Der hertzog von Ceci enbot in syn lant Das man yme | gezelde nach schickte / vnd yderman selbs | da mit keme Sye arbeyten sere das sy | die graben fulten / Der hertzog von cala warff mit steynen herabe / Der fu von Tarante drug steyn vff Der | marschalck warff vngelosten calck her Die Cicillissen fulten die graben | mit steynen beumen vnd gehültze lewe | ryeff mit luder sty̅me wer mir den v͛red(er) |

|| den hertzog antwurt Dem wil ich gros | gut geben / Dann er ist der der mir my bulen entfurt hat / Dar vmb konde | er mir werden / So konde yme keyn | gut nit gehelffen Er müst an eynen | galgen hangen / Da hub sich der sturm | grülich an / Aber der hertzog hat viel | guder lude / Er hatt vier vnd dryssig | schutzen / Die allewegen In dem slos | waren welche nit schiessen enkonden | Die werten aber mit steynen / Die burg | was wol vergraben In dem graben wa löcher gemacht / vor den sich niema̅ | konde gehüden / wer In den grabe(n)ka̅me | Der viel in die löcher In byß an synen | hals / vnd kame man yme nit balde zu | helffe / So müste er erdrincken lewe [47r] | stürmete als lange Bis yne die nacht | begreyff / Der Hertzog schickt eynen | boden zu syner süster / Das sy synen | bruder den bastart yme zu helffe wo schicken Hie laß ich en wenig von | dem boden / vnd sage üch von dem ba von calaber der fflorentyne hin | weg furt / Sye Ryden als lange bis | sye gein ryge kamen | DEr bastart schickt sin͛ | suster eynen boden er | brechte fflorentynen | Da ginge yne clarysse | entgein / vnd sprach   | bis wilkum lieber br wie hat es uch Zum torney ga̅ Sol vns die schone fflorentyne | werden / Mich dunckt ich sehe sy da | sitzen vff eyme schonen zeldenden ph͛de | Das ist war sprach fflorentyne  üwer | bruder hat mich aber geno̅men mit | falscher verredrye / DarZu hat mich | die falsche weckolder bracht Er hat | mich nit gewonnen Als eyn küne | Ritter Er hat mich falschlich gestol | len dem knesten der brotz ye enbeyß | Sy hant mich boßlich hin weg ge Ich biede got der an dem crutze | starp Das er mich wolle rechen | liebe Iongfrouwe sprach clarysse  laßt | uwern clagen sin / mich dunckt In | myme synne Ir syt mit yme wol be Ir werdent eyn hertzogynne | in calaber / vnd nach üwers vader | dode eyn konnigynne in cecilien vff | myn trüwe sprach weckolder Sye wol eynen lecker nemen / Der nit enhat | eyns sporn wert / vnd nieman enweys | wannen er sye / Er ist wol der schönest | der ye wart geborn / vnd der künest | der ye harnesch gedrüg Syn name | heysset lewe / Das were ye vmmer | schade Das er eyn soliche hohe wol ge frouwe han solde / Da fflorentyne | weckolder gehorte / Sye sprach mit | zornigen müde  Swig du falsche ver / Das dich aller werlde vn an gee Das kynt ist wol wert | eyn konnygrich Zu regieren Er ist der |

|| künest der ye vff pherd geschreyd Ich | han myn liebe yme gegeben Darvmb | ist es groß sunde / Das man vns sche Als das clarysse Hort Sye slug | ir ougen nieder / Ir hertze wart en von lewen liebe / Sye enhett | keyn̈ güt genomen Das sye vff yne | etwas me gesagt hett Sye sprach | in yrme hertzen  fflorentyne ir habt | recht Das ir den also liep habt / Den | ich ouch hore so sere loben wolde got | von hym̈lrich / Das ich yne in myner | ka̅mern hette noch myme willen So | wolde ich yne in eynen torn legen wo er dann mynen willen dün So | wolde ich yme ane schaden vs helffe(n) | Clarysse nam fflorentynen mit der | hant vnd furte sye vff den pallas | liebe Iongfrouwe nüst gedenckt nach | ÿmand anders ir solt mynen brüder | han / wir wollen üch vor eyn frouw | halden Des antwert ir claryssen ir | redent alles vmb sust Ich ließ mich | ee verbornen Dann ich des hertzoge(n) | willen dede Ich wil gerne sterben | vmb myns getrüwen gesellen willen | Clarrisse hieß wasser langen liebe Ion sitzent nieder vnd laßt vns | essen was vns got beschert hat Ma̅ | satzt fflorentyne vnd mergen by eyn | ander weckolder satzete sich gein fflo Als fflorentyne weckolder ge / Sy sprach  gang hin weg du snö duffel Die wile du da vor mir | sitzest So mag ich nit essen Als das | weckolder von fflorentyne(n)horte Sy | ginge balde hin weg fflorentyne sp͛ch | sie en möchte nit essen / Als das clarisse | von ir gehorte da bat sye sie ffru̅tlich | Das sie esse vnd druncke  neyn sprach | fflorentyne  Ich muß sterben / vmb den | aller schonesten der ye vff erden kam | Als sie also mit ein ander redten Da | kame eyn bode von dem hertzogen der | gab claryssen eynen brieff / vnd sprach | liebe Iongfrouwe es geet uwerm brüd(er) | übel Alles vmb fflorentynen willen | Der kon̅ig von cecilien hat mir zu | monterose begent vnd düt yme als se͛

[47v]

gedrange vnd ouch Lewe von monc uwer bruder Hatt wol vier hu̅ pherde Aber ich gleube yme sin | kume eyn halb hundert blieben uw͛ | bruder floch hinweg Vnd mit yme | der furste von Tarante vnd der ma͛= | schalck von florentze üwer bruder | kame kume zu monterose vnd enbu üch kompt ir yme nit Zu hulffe | So muß er da verderben dann lewe | vnd der wyß Ritter die sturmen alle dage | Als fflorentyne den boden horte da wa͛t | ir hertze erfrauwet Sy begonde sere | zu lachen vnd auch zu essen vnd | zu drincken me dann yman über dische | dede Da clarysse fflorentyne(n)sach Sy | sprach Zu ir  hettent ir icht gudes | an üch So frouwet ir üch myns vnge nit   Clarysse sprach fflorentyne | Ich hore den nennen Den ich sere liep | han vnd hoffen ob got wil Er sy d(er) | der uwe͛m bruder das leben solle ne̅ Dann üwer bruder hat das wol | verschuldet Min vader vnd lewe lasse͛t | es nit vngerochen Das weyß ich wol | Vff myn truwe sprach Clarysse Das sal | nit also ergene Ich wil myme brud(er) | soliche helffe schicken Das uwer vader | vnd lewe sin nit getorren erbeyden   | Vff myn trüwe sprach fflorentyne  Sye | getorren wol beyden Da Clarysse den | bryeff gelaß Sy schickt boden Als wyt | das lant was / Alle die die harnesche | mochten gedragen Die solden yrme | bruder Zu holff komen Da samete sy | groß folck Der bastart von calaber | was ir heubt man Also bestalt clarisse | Das sy alle vff yne warten solden | Clarysse erbot fflorentyne(n) | vnd mergen groß ere | fflorentyne bat got nacht | vnd dag Das er lewen | wolde behüden In den | sale kame eyn pylgerin Der bewerte | die lude er were uber mere gewest ab͛ | er kame nye uber ryne / Er sprach got | || | grüsse alle die in dieser geselschafft | sin Als werlich ich vff sant mertins | dag was an der stadt caluarye Da | got die martel leyt vnd zum heilige(n) | grabe dar Inne han ich diesen stab | gehabt Liebe Iongfrouwe gebt mir die | almüse vmb vnser frouwen willen | Da stunt clarysse vff vnd gab yme eyne(n) | heller Da karte sich der bruder hinweg | Als das florentyne gesach Sy rieffe | yme wieder vmb vnd gab yme eynen | gulden vnd sprach heymlich zu yme   | lieber bruder kompt morn Her wieder | des wil ich uch wol lonen Ich han etwz | heymlich mit uch zu reden / Das wil | ich gerne dun sprach der bruder Damit | ginge er vß dem pallas zu stunt in ey̅s | wirtes huse / vnd verzert sin gelt wol | balde | Die selbe nacht slieff der | bruder nit er gedacht | alles an fflorentynen | wie sy yme eyn gabe | gerett hatt des morge̅s | als balde es dagete Da ginge er zu | der burge zu vnd kame wieder vff den | pallas Aber er enfant florentynen nit | Dann sy was in Irer kamern vnd | schreyb lewen eynen brieff lieber lewe | ich laß üch wissen das ich üwer lieber | bule hie gen zu ryge in der stadt Mit | mergen die mich alwegen tröstet wir | gene hie vnbeslossen vnd bide üch | fruntlich Das ir uch sere wollen erbey ob ir den hertzogen möchten gefahe(n) | lieber lewe grüsset mir mynen vader | sere vnd den wissen Ritter ouch der üch | so grülich zum torney halff Also wart | der brieff versigelt fflorentyne ginge | Zum pallas Zu Vnd fant den beckart dar | Inne sitzen / Sy gab yme zehen gulden | vnd sprach  lieber bruder ich wil üch | sagen was ir mit dem brieff dün sollet | Ir solt vor monterose gene Da finde̅t | ir groß here vor lygen Da fragent | nach dem aller suberlichsten der da ist | Sin name heysset Lewe gedenckent an | eynen wilden lewen So vergisset üch | der name nit Ich weyß wol wan ir yme

[48r]

den brieff gebt er wirt uch wol lonen   | Das wil ich gerne dun sprach der brud(er) | Vnd wil die botschafft gerne werben | vmb uwn͛ willen Da gab sy yme den | brieff heymlich Das es nieman gewar | wart Der bruder ginge vß dem pallas | Er kame in eyns wirtes huse Des selbe(n) | nachtes verspielte er alles sin gelt | vnd ginge vß ryge ane heller wer | yrgen eyn reuber über yne komen Er | mochte wol han gespröchen Das er | an yme lutzel hette funden | DEr bruder ginge zu monte zu Ich kan üch von | sinen dage reysen nit | vil gesagen Als er kam | by monterose vff eyn | myle nahe Da kamen rütter vber yn | Die meynten er wer eyn spheher vnd | zurryssen yme sin cleyder Der beckart | sprach  ir lieben gesellen ir dunt mir | vnrecht Ich bin her gesant Zu eyme | richen fursten Sy sprachen wer ist der | Er sprach  Das ist der küne lewe Den | han ich lange gekant vnd byden üch | lassen mich zu yme Da namen die ge den beckart vnd furten yne zu | lewen | ALs sy yne vor Lewen br Da sprachen | sy lieber Herre wir br | ÿngen üch hie eynen | beckart Der kan vil | predigens Er spricht | er kenne üch wol Lewe sprach er sy | mir wilkum lieber bruder was bege du  Lieber he͛re ich bringen üch | eynen brieff wer schickt mir den spr lewe  lieber herre das dut eyn | frouwe Die sach ich nü sere heyß | schryen Ich was zu ryge in der stadt | Vnd hieß die almüse vmb godes will Da gab mir die selbe frouwe eynen | gulden und hies mich des morgens | her wieder ko̅men Herre da gab sy mir | Zehen gulden vnd diesen brieff vnd | müst ich ir mit trüwen globen üch de(n) | brieff her zu bringen Als lewe des | beckart rede gehort Da gedacht er sin | lieber bule hette yme den brieff ge= | schickt |

|| LEwe nam den brieff von | dem beckart vnd lase | was dar Inne stunt Er | sprach lieber bule my̅ | hertze mag mir wol | we dun / Das vns der | hertzog also gescheyden hat / vnd | bide got nacht vnd dag das er vns | wieder zu samen wolle helffen Da | mit enbrant Lewen hertze in liebe Er | swure das in syme synne Er wolde | gein ryge zu fflorentynen Ach lieber | he͛re got sprach lewe / mochte ich fflo vnd mergen vß brengen | So hette ich wol gearbeyt lewe nam | den wissen Ritter vff eyn ende vnd | wisete yne wie yme fflorentyne gesch hette  lieber geselle ich můß | Zu fflorentynen Solde ich wol darvmb | groß arbeit bestene Der wiß Ritter | antwurt lewen  Lieber geselle das | rade ich üch nit Dann ee ir wieder | kement So bekeme uch groß krut das | sage ich üch vor war lieber geselle | das achten ich nit Ich wil mich wol | verstellen Das mich nieman gekenne(n) | kan Ich wil zu der die ich so lange | han liep gehabt / wer getruwe liebe | in syme hertzen hat der sal regen od(er) | weder nit schüwen / Die liebe dregt | yne allezdurch | Lieber geselle sprach | lewe  ich neme nit gros | gut dar vor Ich sehe | fflorentynen Sy hat | mir myn hertz vmbfa̅ Ich müß zu ir Es koste was | es möge Sye ist die getrüwest die ye | vff ertrich kame Ich weyß vor war | Sye en hat nieman liep dan mich die | wile sye an mir ein gnügen hat So | ist wol müglich das ich in yrme die pin lÿden Dan sy lydet vil vmb | mynen willen / Dar vmb en wil ich | nüst schüwen weder wint noch rege(n) | oder ouch do̅ner oder hagel Ich wil | mich stellen als eyn pylgerin Der | wyß Ritter sprach zu lewen lieber | geselle ich raden uch mit guden trü- | wen Das ir nit dar kompt dann

[48v]

kompt ir dar / So kompt ir ane groß kr nit von dannen / wolt ir aber es ye | dün / So muß sonder mynen Rat gesche / Da ginge lewe von dem wyssen | Ritter // vnd kam zum beckart  lieber | bruder gib mir dynen rock / So wil ich | dir mynen geben  Hr͛e dar vmb neme | ich nit zehen gulden / Dann myn rock | ist alle myn narunge / Da mit v͛dien | ich myn brot Ich bewere die lüde ich | sy zum heyligen grabe gewest Ich mach | die alden wybe dick schryen Mit myne(n) | süssen worten / Da mit gebent sy mir | Zu essen vnd Zu drincken gnuͦg Als le den beckart hort Er begunde sere | lachen lieber bruder gib mir dine̅̅ rock | Ich wil dir dryssig gulden geben Also | das du mich lerest / wie sich die falsche(n) | pilgerin erneren  Hr͛e sprach der becka͛t | Das wil ich üch wol leren / wan ir my̅ | cleyder an habt / So nement den stab | in üwer hant / vnd lassent dye hende | sere zÿttn͛ / vnd redent vnmechticlich | vnd verwerent die lude Ir syt by den | heyden gewest zum heiligen grabe vnd | sprachent die heyden stellent ir pherde | in des heylige grabe / vnd solt die lude | ver weren ir sit gewest an den enden | Dar ir nye kament / So globen uch die | lude zu stunt / Dann gent ir sicher als | wÿt das lant ist / lewe name die beckar cleyder balde zu yme / vnd gab | yme dryssig gulden / Er Rieff syme | knecht gerna  lieber Gerna halt mir | den bruder byt das ich her wieder | ko̅me  Hr͛e sprach gerna  Das wil ich | gerne dün Gerna lacht dem beckart | zwene ysen rynge an sin fuß Das er | sin sicher were / lewe ging zu kon̅ig | heinrich / lieber hr͛e uwer dochter hat | mir geschrieben / vnd enbüdent üch | yren fruntlichen gruß / vnd bidet | uch vnd mich sere zu erbeyden / das | wir den Hertzogen von calaber gefahe(n) | Die rede begonde der kon̅ig sere zu | weynen / vnd lewe wart ouch heyß | weynen lewe sprach zum kon̅ige  hre͛ | mir ist in mynen synne gefallen Ich | wil mich verstellen als eyn beckart | vnd wil zu üwer dochter lieber herre |

|| das vns die schelck nit engene uwer | dochter hat mir als fruntlich gesch / Das ich nit eyn wagen vol go neme ich keme zu ir  Lieber sone | sprach der kon̅ig  Ir redent zu male | dorlich wie ich uch also verlüre So | hette ich allen mynen trost verlorn | lieber sone bliebe by mir / Dar an dut ir | groß almüse lieber hr͛e sprach lewe  ich wil | zu stunt wieder ko̅men | DEr kon̅ig hette lewe(n)gern | die fart geleyt / Das er | nit zu siner dochter were | ko̅men / Aber das was | alles vmb sust lewe | ginge von dem kon̅̅ige vnd kame in | syne gezelde / Da dede er zu stunt des | beckarts cleyder an / vnd reybe sin an mit krüde  lieber Gerna kennest | du mich auch / vff myn trüwe sprach | Gerna  Hr͛e begent ir mir vff dem felde | vnd hieschen mir eyn almüse Ich ver uch der nit lieber hr͛e ich wil mit | üch / wir wollen mit eyn ander sprach | lewe Aber ee wir hinweg gene So wil | ich vor zu myme sweger dem wil ich | eyn almüse heyschen | LEwe ging in beckarts | wyse in kon̅ig heinrichs | gezelde Dar Innen horte | der kon̅ig messe andech mit yme manig | ritt(er) vnd knecht Als | Der kon̅ig messe gehort Da wolde er | her vs gene spaciern Da viel lewe nied(er) | vff sin knye vor den kon̅ig vnd sprach | edeler lieber kon̅ig Ich beger hude der | almüse von üwern gnaden vmb des | willen der an dem crutze starp Als wer ich des wol notdurfftig bin vnd | wil gerne got von hyemel bieden Daz | er uch üwer dochter frolich wieder be •Edeler kon̅ig gloubent mir des | vor war Ich bin kurtzlich zu Ierusalem | gewest vnd han gekust das heilige | grab Da got selber Inne lagelegen hat | Sehent die palmen die ha̅t das heylige | grab gerüret Der kon̅̅ig kunig kuste die | palmen vnd sprach du edeler pilgery̅ | was dunt die heyden mit dem heyligen

[49r]

grabe  Hre͛ sy stellen dar Inn ir pherde | vnd ir müle Das bedrübt myn hertze | Das die crysten lude got nit en rechent | Der rede begonde der kon̅ig zu weyne(n) | Ach lieber hre͛ got sprach der kon̅ig   | ist eyn Iemerlich ding / Das daz die | crysten nit enweren / Da mit trat er zu | lewen vnd gab yme einen gulden lewe = | begonde des kon̅igs spotten / Das ver sich die Ritterschafft alle / Als | das der konnig gesach Da wart er | Zornig / Er nam eynen stecken vnd | wolde lewen slagen / Aber der wyß ritt(er) | vnd gerna Die sprachen  edeler herre | nit enzürnent / Der üwer also spottet | das ist uwer kint lewe Der hat sich | verstalt vnd wil zu üwer dochter Da | ging der ko̅nig zu lewen vnd küst ÿne | lieber sone ich sol got bieden Die wÿle | du ye hinweg wilt Das du frolich | her wieder ko̅mest Aber wilt du mir | folgen So solt du hie bliben Dann du | wagest eynen sörglichen gang  Hr͛e | sprach lewe  darvmb neme ich nit al= | lexands͛ güt Das ich hie bliebe Ich we wol das mich üwer dochter mit trü meynt Das sol ich gein ir nit ver lieben hr͛n ich bieden üch alle | ir das slos wol verwartte(n)wolt | Das mir die verreder die dar Inne sint | nit engent / Die Ritt(er)schafft sprach zu | lewen  lieber Herre gent in godes na wir wollen das slos wol v͛hude(n) | Da nam lewe vrloup von dem konnige | Vnd ouch von den andn͛ lewe ging | zum wyssen Ritter / vnd sprach du | lieber geselle Ich bÿden xp̅m mich zu | behuden / Der wyß Ritter sprach des | dut üch not Ich wil vff diß male nit | me sagen Ir werdent her nach an myne(n) | Rat gedencken / Lieber geselle hudent üch | das ir got nit enzornent lasset ir üch | die sunde nieder drucken So müß ich vo̅̅ | üch wichen / Aber die wile ir so fro̅me | sint vnd üch hudent vor sunden So | wil ich nu̅mer me verlassen Ich en weiß | was ich üch me sal sagen Sehent zu | das ir üch selber ziehent •Das ir godes | hulde nit verliesent •Geselle sprach lewe   | ich wil got biden •Das er mich vor |

|| wider wertikeyt wolle behuden Nach | dem wort ging lewe hin weg | LEwe ging durch das | lant eyner gab yme | brot der ander můß da | prediget lewe alles vo̅ | dem heyligen grabe wie | die heyden ir pherde dar Inne stelten | yderman gloubt lewen / Dann sin antlitze | was swartze lewe ging als lange das | er Ryge die stadt an sach / Er sprach   | ryge wer es godes wille So wolle | ich das din he͛re verbrant were Dan | er hat mir die gestolen die ich hertze so | liep hat Ach du getrüwe fflorentyne | Ir syt züchtig vnd süberlich Der mag | wol selig sin dem üwer liebe beschert | ist Ich hoffen das ich es sye / Dann | min Hertze vnd myn Lyp ist alles | uwer alleyn / Das wasser das in le hertz was Das steyge yme vff | in sin ougen / Vnd begunde lewe se͛ | heyß zu weynen | LEwe saß nieder vnd | mocht nit vorter | gegene / Er sach die | burg an  Burg sp lewe  du hast | die gecleydet die ich | sere liep han Ach fflorentyne wie | sol ich nü zü üch ko̅men So mir d(er) | got der mich geschaffen hat kan ich | so wil ich üch mit mir her vß hinweg | füren / Nach dem wort stunt lewe | vff vnd ging in die stadt Ryge vnd | kame in eyne herberge Dar Inne ma̅ | arme lude plag zu herbergen Dar | Inne lag lewe die selbe nacht vnd | des morgens stunt er vff die almüse | zu heyschen / Eyn wenig vor prime | zÿt Da ginge er vor die burg vnd | clopt an // Der porten͛ zante lewen | ubel an vnd sprach kere wider v̅b | du falscher pylgeryn / Du verwerest | alle lude / Du sist zum heiligen grab | gewest / vnd en keme nie dar kerest | du nit wieder vmb / So wil ich dich | Also sere slagen Das nie bübe so sere | geslagen wart Du ko̅̅mest zu dicke

[49v] Her Inne  Ich globe dir mit mynen | truwen / Alles das mir hie Inn gege wirt Das wil ich dir halb geben   | ffrunt sprach der porten͛  du redest | wol / wilt du das dun so wil ich dich | gerne In lassen / Gang hin vff vnd | predige demütlich laß dinen stab | fast zÿtte͛n / wir hüden hie Inne | einer frouwen // wie dicke man die die | almuse heyschet / Als dicke gibt sye | yme eynen gulden / Vmb eyns Ionge(n) | Pg̅en Ritters willen / Den wir in | dieser stadt sere forchten Beckart | sprach der porten͛  gang hin vff vnd | wart das du din geferte wol ku̅nest | Nÿm dich an du sigest sere swach | So wirt dir zu stunt von der eyne̅̅ | frouwen ein gulden / gibst du mir den | nit halb / So wil ich dich nu̅merme | her In gelassen / vnd wil dich darzu | sere slagen  lieber geselle sprach lewe | Dar vor ensorge nit / Da det der por lewen die port vff / Als lewe | vff den pallas wolde gene / Da bege̅ yme vier schoner Iongfrouwen | Das was fflorentyne merge weckold(er) | vnd klarysse Als lewe fflorentyne(n) | sach Sin Hertze wart mit liebe en Das er nit vort kunde kom / Er sprach heymlich ach lieber | hre͛ got / wie sol ich nü fflorentyne(n) | myn Heymlicheit gesagen dann wec kennet mich wol lewe ging vff | den pallas vnd satzete sich in eyn fen / da sach er hin vß in eynen schone(n) | garten / vnd nam sich an er were | sere müde Als fflorentyne den bruder | sach Sy gedachte es were der bruder | Den sy zu lewen hatte geschickt Sye | kante yne an den zurryssen cleydern fflo sprach zu Claryssen  ffrouwe | wolt ir dem pilgeryn die almuͦse ge Ich wil yme vier tornese geben | wolt ir yme ycht geben Das wil ich | yme brengen / mich dunckt wir dun | wol an yme clarysse gab fflorentynen | eynen tornese / Merge gab ir ouch | eynen / weckolder wolde ir ouch eyne(n) | geben  vff myn trüwe sprach fflorenty̅ |

|| du müst yne yme selber brengen / mir | were lieber duwerest v͛brant Dann | ich dir so viel zu liebe dede Dann du | hast mich gescheyden von dem aller | schonesten der ye vff ertrich kame | Ich haß dich als sere Das du kein | trüwe an mir solt finden als clarisse | fflorentyne hort Sy begonde sere zu | lachen Sy gedachte in yrme hertzen   | hette ich den Iongen lewen in myner | ka̅mer In myme thorne beslossen Er | müste zu stunt mynen willen dun Ich | hore yne als sere loben / Das ich yne | In myme hertzen liep han


[Freiraum für Abbildung gelassen]

Florentyne ging zu lewen Sy sprach dugentlich | zu yme  Bruder neme̅t | die Almüse vmb godes | willen  Iongfrouwe sp | rach lewe  got sy üw͛ | lone wolt ihesus der ane sunde gebon͛ | wart / Das ich üch dort vß alleyn hette [50r] | So wolde ich üch myn heÿmlicheit | sagen Als fflorentyne lewen hort | sye sach yne an vnd kante zu stunt | sin antlitze Als wol als ein monczer | sinen pe̅nig / Sy sprach heymlich | zu yme  Du lieber getrüwer bůle | wo kompt ir her Ich sehe wol das | ir mich liep habt / Die wile ir üch | vmb mynen willen mit solichen cley gecleyt habt / vnd so groß abe̅ bestent / Ach Amich sprach flo= | rentÿne  ich en han hie keyn heimlich | stadt Da ich mich wol mit üch kunde | erclaffen | Jong frouwe sprach lewe   | wer es gots wille | das ich uch dort vs | hette Des wolde ich | gode sere dancken | Dann ich en han nacht vnd nacht dage | kein rüge Ich sehe dann üwer scho antlitze Mich dunckt wann ich | by uch bin Ich sy in dem hymelrich | Iongfrouwe ich wil gedencken wie | ich uch von hynnen brenge | LEwe vnd fflorentyne | sassen als lange by | eyn ander das clarisse | wieder weckelder | sprach /  So mir sant | Symon mich wundert was fflore̅ mit dem beckart rede wir | han vnrecht das wir das lyden er | möchte lewen speher sin / vff myn | trüwe ir habet war sprach wecko Ich wil gerne den beckart bese ob ich sin antlitz möge erkenne(n) | Da stunt weckolder vff vnd ging vff | vnd abe / vnd sach den beckart stedigeß | an vnd erkant yne / Da sye lewen wol | erkant / Da sprach sye heymlich in | yrme hertzen lewe ir mogt wol bec cleyder an haben / Aber ir mogt | mir ouwer schone antlitze nit v͛berge(n) | Ich hoffen ir enko̅ment also nit daruon | Ir musset hie Inne gefangen sin | WEckolder ging zu clarisse(n) | vnd sprach  hort was ich | uch sage ist der beckart | nit der küne lewe So wil |

|| ich mich lassen verbornen Als das cla gehorte Sy wart der rede sere | erfrauwet Das sy lewen sehen solde | vnd sprach weckolder mich nympt wo¬̅= | der Das daz ir mir ytze sagt wye mö wir nü des eyn warheit erfaren | Das es florentyne nit prube  Clarysse | sprach weckolder /  wann er hin vß wil | gene / So wollen wir yme dun ruffen | vnd wollen yne in eyne ka̅mer furen | vnd die düre nach vns zu sliessen | Als balde ich dan yne recht besehen so | wil ich yne wol kennen Nyfftel sprach | clarisse  das gefellet mir wol lewe | vnd florentyne redten mit eyn ander | lewe sprach zu fflorentynen  Hette ich | mynen harnesch an / So getrüwete | ich üch wol von hynnen zu bringen | Neyn des dun ich numerme sprach fflo  Dann hie ist viel volcks die | dem hertzogen alle zu helffe wollen ko̅ Ich wil mich nach hint eyn we bedencken / vnd morn wan ir | her wider in ko̅met / So wil ich üch | mynen synne sagen  Iongfrouwe sp͛ch | lewe  gedenck ich noch hint icht guͦts | Das wil ich uch auch nit verhelen | Iongffrouwe es ist zÿt das ich hin | weg gee Dann man ludet zu hant | mittag lewe ging wider hinweg vnd | kame zu dem portener vnd sprach | Frunt du solt zehen schilling han so | han ich ouch zehen schilling v͛dient | Als der portener lewen horte da begu̅- | de er gutlich zu lachen lieber bruder | ko̅̅me dicke her wider So wil ich üch | aber vmb also viel in lassen Die porte | sol gein uch offen stene Ir machent mir | hie eyn gude gewonheyt / Es ko̅men | nu̅mer bübe oder bubynne her Inne Sy | dun dan auch noch dyner gewonheyt   | Ir hant recht sprach lewe  Es ist ouch | nü gewonheit Das man die armen | beschnydt vnd die richen ledig lesset | Da mit ginge lewe zu der porten vß | weckolder vnd clarisse folgeten yme | noch / Eyn ka̅mer magt rieff lewen | lieber bruder koment wider her zu myr | Ich han eynen vettern ander sÿt meres | Ich wil üch fregen ob ir yne yrgen

[50v]

kennent weckolder vnd clarysse stunde(n) | by der megde Als lewe weckolder gesach | yme begonde syn Hertz zu erschrecken | Er sprach wieder sich selber  ich byn | wol eyn dore Das ich so lange by flo han gesessen Ich besorge ich | gesehe den konnig nu̅mer me noch | ouch mynen lieben gesellen den wisse(n) | Ritter Ach a mich fflorentyne Ich for vnser liebe müß sich nü scheyde(n) | weckolder vnd lewe clarysse furten | lewen in eyn kammer


[Freiraum für Abbildung gelassen]

Clarysse vnd weckolder slossen die ka̅mer zü | Clarysse sprach gütlich | zu lewen vVch en hylffet | üwer verstellen nit | myn Nyfftel die kennet üch wol Ir sint | der der so wol getornieret hat vnd | habt fflorentynen mit üwer künheit | gewonnen Ir heysset lewe das weyß | ich wol Bekennent Die warheit Dan | es muß doch sin verflücht sy der ma̅ |

|| der synen namen verhelet vmb zweyer | frouwen föchte Als lewe claryssen ge Er gedachte  Ach amich es geet | mir nü übel mich duncket weckolder | kenne mich  Iongfrouwe sprach lewe |  mich bedunckt ir habt mich vor eyne(n) | andern ersehen Ich bin lange eyn pil gewest / vnd ist nach nit lange | das ich uber mere was vnd das hei grab küste / Dar Inne got selb͛ | gelegen hat  Vff myn trüwe sprach | weckolder  ir sÿt ein rechter pilgery̅ | Ir heysset lewe der so wol tornieret | So heyß ich weckolder von calaber | die fflorentyne dem hertzogen von | calaber gab ir enkünent uch nit ver Dann ir tornieret darzu zu | frysclich vor montluisan Ir heysset | der behende lewe Ich kenne üch als | wol als eynen pe̅nig Ich sage uch | in dem torney bas tornyeren Dann | yrgen keyner der da was Ir hette̅t | fflorentynen wol verdient Aber ich | name sy üch vnd gab sy dem hertzo Als lewe das horte sin hertze | wart bedrübt Er sprach heymlich | wieder sich selbs lieber hre͛ got | kom(m)e mir zu helffe als werlich | mir das sere not ist Clarisse sp͛ch | ir müssent baden / vnd müssent | üwer antlitze weschen / vnd üw͛ | hare strelen wan das geschicht so | mag vch weckolder recht / erkenne(n) | liebe Iongfrouwe sprach Lewe  lasset | mich mit gemache vmb godes wille(n) | Ir begent grosse sünde an Mir arme(n) | bruder /  Neyn sprach clarysse  das ist | alles vmb sust lewe nam sich groß | zornes an vnd liß sinen stab faste zÿt= | te͛n •Er hette gerne mit den frouwe(n) | getornieret Aber er schampt sich | Dan er wolde vil lieber ir gefangen | sin / wann er widder frouwen oder | widder ere gedan hette | LEwe was in der kam sere bedrubet | Clarysse bat yne duge̅ Das er sinen na̅ nente / liebe Iongff(rau)

[51r]

sprach lewe Ich geben mich in gnade | Ich heyß lewe von monclin Ich bin | in beckarts wyse her ko̅men / Das | ich fflorentyne(n)möchte gesehen die | mir als böslich geno̅men ist Als alle͛ | menlich wol weyß // Aber ir hant mich | erkant Des ist myn hertze sere bedr Ich bieden üch liebe Iongfrouwe | Das ir mir fflorentynen gebent zu | mir in den torne  lewe sprach claris  das lassent gewerden Süchent | eynen andern bülen Der uch zu wille(n) | ist Dann fflorentyne mag üch nit | werden myn bruder der rich hertzog | sol sy han kompt üch eyn ander zu | Der enslahent nit vß Da wart zu | stunt eyn bat bereyt Vnd lewe dar | Inne gesatzt / Sy Rieben lewen antlitz | mit gudem gekrüde / das yme sin far wyder kame Als da Clarysse lewe(n) | gesach yr hertze begonde zu grieseln | Sy gedachte lieber hre͛ got wer ge ye schöner mensch fflorentyne | hat nit vnrecht das sy sich bedrübt | Vmb eynen solichen züchtigen liep gesellen / Clarysse schickte nach | zweyen ka̅mer megden / Die eyne | reyb yne vorn die ander hinden le sprach mit luder sty̅me / Myn her were wol erfrouwet hette ich | fflorentyne̅̅ hie by mir sitzen | LEwe rieff clarysse zu   | liebe Iongfrouwe ich | byn üwer gefangen | So hant ir ouch eyn | Iongfrouwe hie Inne | gefangen Ich bieden | üch fruntlich / Das ir sye her zu mir | heyssent ko̅men lewe sprach clarysse | nit gedencke an die schone fflore̅tyne | Gedenck an eyn ander / Dan ir hant | die verlorn Als lewe das gehort Syn | hertz was sere bedrubt / Man gab ym | zu essen vnd zu drincken Da rieff | clarysse weckolder  Nü radent mir | weckolder wie sal ich es an vahen | mit lewen Clarysse sprach weckolder | Sehent zu das ir lewen als wol hü / Das ir yne dem hertzogen antwt(er) | Dwyle clarysse vnd weckolder by lewe̅ |

|| waren / da was fflorentyne vnd merge | in eyn͛ andern ka̅mern / fflorentyne | ryeff mergen zu Merge hore was | ich gedacht han hie Inne en ist nie dan wir zwo / laß vns bestel in knaben cleyder kunden wir | vff das felt ko̅men / So hulff vns got | wol furbas / Da mit daden sy zu stu̅t | ir cleyder vß / vnd daden ma̅nes cl an / fflorentyne vnd merge | gingen hinweg In der burg was | weder koch noch kelner / Der porten͛ | was ouch nit an der porten / Sy stop ir antlitzer gein den gassen / Als | lange bitz sye vff das felt kamen | Als sy hin vß vff das felt kamen | Da danckten sye gode / das yne nye nach reyde / vnd begunde(n)sere | Zu lauffen / Sy benachten by eyme | hirten / mit dem verwesselten sy ir | cleyder / Sy kertten ir heubt zu ce zu | Hye laß ich ein wenig | von fflorentyne(n)/ vnd | sagen von der schone(n) | Claryssen Als sy lewe | wol gebadt hatte da | dede sy yme Ritters | cleyder an / Als sy da lewen als sub͛= | lich gesach / Da enbrant ir die liebe | ir hertze / Das sy weckolder zü stu̅t | hyeß vß gene  •Gent eyn we̅ig hin | vß / vnd besehent was fflorentyne | düe / weckolder ging vß der ka̅mer | vnd sprach zu den andern Iongfrouwe̅  | lassent vns hie warten / was clari mit lewen dun wolle / Süchet | clarysse fruntschafft zu lewen So | wil ich es myme vettn͛ zu stunt en / Also blieben sy alle vor der | düre / vnd lachten ir oren dar vor | Clarysse sprach zu lewen lieber lewe | ich wil uch wol raden / Das ir nu̅mer | an fflorentynen gedenckent dann ir | habt y nü verlorn / Dar vor enhil keyn gedencken / Süchet eynen | andern schonen bulen / Ich bin zuchtig | vnd suberlich / vnd bin gut zu kusse(n) | Ich bin eyns hertzogen dochter / vnd

[51v]

bin wol wert üwer husfrouwe zu sin | Ich wolde gode sere dancken / wolt ir | uwer synne vff mich slagen / Ich han | gewalt üch zu doden oder lebendig zu | lassen / Dye schlisseln sint alle in myn͛ | gewalt / Dar vmb dunt ir billich was | mir liep ist | Lyebe Iongfrouwe sprach | lewe / Ir sint alles gu wol wert / Aber | üwer bruder hat übel | an mir gefaren •Er hat | mir genomen / Das ich in dem torney | gewonnen habe / Ich bin vff abentüre | in uwer gefenckenisse komen / Dwile | es so ferre ko̅men ist / So wil ich du̅̅ | was üch liep ist / lewe des danck ich | üch sere sprach clarysse / vnd biden | üch nü furbas myn bule zu sin Sehe̅t | mich an ich bin wisser dan eyn lilye | myn liep wart nie mans schuldig | an üwer liebe die mich hat entfenget | Als das lewe gehort er gedacht in syme | hertzen  war an die frouwen geraden | das müß sin / Ich bin in yrme gefeng / Dar vmb muß ich dun was sye | wil lewe helsete claryssen vnd kuste | sye / vnd warff sye vff eyn betgin Sy | leyd alles das er ir dede / Da entphing | sye von lewen eynen Iongen sone der | wart sere eyn küne bastart Gerhart | wart sin name geheyssen / Er wart | darnach eyn hertzog in calaber Als | ir dann horen werdent | Clarysse vnd lewe lagen | by ein ander / Als weckold(er) | gesach / Das clarysse le willen dede / Da | wart sy in hertzen bedr vnd sere zornig / Sye ging vor fflo ka̅mer / Aber sye enfant niema̅ | dar Inne Als Weckolder niema̅ da fant | Da wart sye sere erferet // Sy suchte | als wÿt die burg was / vnd fragete | yderman ob yeman zwo Iongfrouwen | gesehen hette / Der porten͛ swure zu̅ | heiligen Er enhette keyn frouwen ge / Das wart weckolder sere bedru / Sy rieff vor claryssen ka̅mer vnd | stieß dar an Als ob sye vnsynnig were | [Spaltenwechsl] | worden weckolder sprach zu clarysse(n) | Ir sÿt zu eyner dörynne worden mit d | em Ritter fflorentyne vnd merge | sint hin weg / Ich en kan ir nierge(n) | finden Ir werdent übel dar an sin | mit uwerm bruder ir mochtent lieber | über mere syn Als clarysse weckolder | gehorte Da lieff sy vß der ka̅mer als | ob sy dorechte were / Aber sye sloß die | ka̅mer hart Zu / Sy hette alle ir frunde | lieber verlorn dann lewen alleyne Sye | lieff zornlich in den pallas / vnd fra alle ir gesinde ob yman florentyne(n) | hette gesehen / Sye antwerten alle | liebe Iongfrouwe / wir han sy vmb | vnd vmb gesüchte / vnd kunden ir nier finden Clarysse ging wider zu | lewen / vnd sprach  lewe ich han vmb | üwn͛ willen groß verlorn / Die wile | ich mich mit üch verdöret han / So | ist fflorentyne vnd merge hin weg | gelauffen Als das lewe hort er begu̅de | lachen vnd lobet got von gantzem | hertzen / Da clarysse sach das sich lewe | frouwet  / Nü sehe ich wol sprach sye |  wer sin liebe an eynen man leget Der | verlüset sye alle zu male Dann in man ist kein trüwe Das han ich hude | wol befunden / Mich duncket ich habe | hude eyn bry gerürt Da von ich ver müß Dann wan myn brüder | die warheit erfert / So wirt er mich | verbornen / Da wart clarysse von gros leyde in amacht lewe halsete vnd | kuste sye vnd warff sye vff eyn bethe | vnd sprach  liebe Iongfrouwe gehabt | üch wol ich han üch sere liep / Da | gewann sy eyn wenig gedült in yrme | lyden / Da mit hube sye wieder an zu | schrien vnd sprach verflucht sy die | stunde das ich nye geborn wart Ich | gedar myns bruder hie nit erbeyden   | liebe Iongfrouwe sprach er  bedenckt üch | wol / vnd gedenckt das ir von hi̅nen | ko̅ment / So wil ich getruwelich mit | uch ryden / vnd wil nit von uch wy / Ir solt allewege in myme hertze(n) | sin lewe sprach clarysse  hort was ich | uch sage / wolt ir mir mit truwen glo wann ir fflorentyne keufft Das ir | mich ir ka̅mer magt / machent Da will

[52r]

ir getrüwelichen dienen / vnd wil ir | vmb uwern willen dun was ir liep | ist wolt ir mir das globen So han ich | mich balde bedacht / Dann ich gedar my̅s | brüder nit hie beyden Ich ryde wol vß | dieser stadt wann ich wil Als dis lewe | gehort Da was er fro vnd sprach liebe | Iongfrouwe ich globe üch mit trüwen | was ir da habt gesünnen / Das wil ich | gerne dün | Als lewe gehort das yne | clarysse vß lassen wol / vnd das fflore̅tyne | hin weg was / Da was | er von hertzen fro Nü | horent was clarysse gedachte / Sye be pherde vnd harnesch zu mytter Da weckolder vnd alleman ent waren dede sich lewe an Da er | wol gewappent was da furte sye yne | in eynen stal / dar Inne stunden zwey | gude pherde vff ir eyns saß lewe | vnd clarysse vff das ander / Sye ryde(n) | heymlich zu der burg vß / Da sye in | die stadt port kamen / Da rieff clary dem porten͛ zu ffrunt dü vff die | port ich müß mÿme bruder botschafft | dun / Die der porten hudten die won claryssen hette ware / vnd daden | die porten vff vnd liessen sy vß | Als sye vff das felt ka̅men / Da dan̅ sye vnserm hre͛n gode lewe | swüre nu̅mer / wieder in die stadt zu | komen / Es were dann mit machte | Da myde befalhe er sich gode vnd vn frouwen Clarysse reyt mit yme | vnd schrey sere bermclich / liebe Iong lasset üwer weynen sin die ich lebe wil ich üch nit lassen | Doch gerede ich üch nit zu keuffen | Dann ich wil fflorentyne(n)han Ir vn̅ | ich wollen vns sust zü zÿden mit ey̅ ergetzen / Also das es ffloren nit gewar werde /  Da vor be mich got sprach Clarysse mit | sölichen reden ryden sy siben mylen | mit eyn ander / Als es nachtet / Da kame(n) | sy in eynen grossen walt / Dar Inne | rieden sye die gantze nacht Des mor sahen sye eyn burg in dem wald | Clarysse rieff lewen / lieber lewe las vns zu dem slos ryden Dan mich | hungert als sere Das ich mich nit weyß |

|| wo behalden / vnd bin ouch sere müde | liebe Iongfrouwe sprach er  das wil | ich gerne dun Ach amich war vmb rie dar Dar vff waren stediges dry mörder / Die alle zÿt kauff lude | beraubten / Vnd deten als die morder | Da sy lewen dort her sahen ryden | Ir eyn͛ sprach zum andn͛  Sehent zu | was schonen wilt preds kompt vns | Her chonbaus hieß ir oberster Der rieff | den andern zu  / künden wir diesen | mit guden worten her Inne brengen | So hetten wir vnsern willen


[Freiraum für Abbildung gelassen]

LEwe reyt bis vff den graben Her chonbaus | rieff lewen zu  Got | der am crütze die mar leyt Der wolle | uch vnd uwern ge behüden lieber hre͛ sprach | lewe  Ich bieden üch sere das ir diese | frouwe vnd mich herbergen wolle̅t | was mir hie Inne verze͛ren das wolle͛

[52v]

wir üch gütlich bezalen  lieber hre͛ sp͛ch | der morder  Ir solt hie geherbergt wer noch üwers hertzen willen Dan | wir han rats gnug hie inne / Da rieff | er syner gesellen eyme zu vnd sp͛ch | lauff balde vnd sluß die port vff | vnd laß die bruck nieder / Der knecht | dede was yne sin meyster hieß lewe | vnd clarysse rieden in die burg lewe | nam clarysse gutlich in syne arme | vnd furt sye die stege vff / Da sach | lewe hin vnd her Die Rycke hinge(n) | alle vol harnesch vnd gewandes | Das was alles bludig o hr͛e got | sprach llewe  der die martel leyt / In wz | herberge bin ich gerieden Mich | dunckt dis sint ydel mörder / Als le also gedachte / Da sprach her Ch Zu yme  / lieber hre͛ dunt | üwern harnesch vß / Dann es en keyme gast zu / Das er in sy harnesch esse  lieber wirt sp͛ch | lewe  Ich dragen mynen harnesch | allezÿt an Dan ich han stedigen | krieg / vnd weyß nit wer myn fr oder fient sye / Dar vmb dut | mir guder hude noit / vnd dunckt | mich ich wil es üch nit verhelen | Ich sy beherbergt in eyns morders | hus Dusent duffel ha̅t mich her In | gedragen  lewe sprach her chombaus | Iich wil uch gütlich entphahen Ir | müsset von myme swert sterben | Vnd wil ich noch hint by uwer fr ligen / vff myn trüwe sp͛ch | lewe  das ist mir leyt Aber kan ich | so wil ich es vor ko̅men / Do mit | zoch lewe syn swert vß vnd traff | her chombaus als eben / Das er ym | sin heubt bis uff die zene spielde | vnd slug dar nach eyn andern eyne | schülder mit eyme arme abe Die | andn͛ sprungen hinden vnd vorn | vmb lewen / Er werte sich als eyn | küne Ritter / Als das clarysse gesach | Sye begunde heyß weynen Dry | morder fürten claryssen hin weg | Sy satzeten sye vff ein phert vnd | furten sy zü der bürge vß / Da von |

|| was claryssen hertze bedrübet | Clarysse rieff crystum | ane / vnd sprach lieb͛ | hre͛ got / wie geet | es mir nü als übel | Ach lewe du lieber | bule wir müssen vns nü scheyden | Ich forchte wir gesehen vns nu̅mer | me / Da mit rauffte sye ir hare vo̅ | grossem leyde / Als die morder das ge / Ir eyner gab ir solichen streich | Das sy by noch gestorben was hie | laß ich ein wile von claryssen vnd | sagen üch von lewen / Der in der bür streyt mit den mördern / Der slug | er ffünffe doit / vnd verwonte die | andern Das sye vor yme flugen vff | die Cynnen / Aber lewe ylte yne nach | Da sprungen sye über die müre in | den graben / lewe macht die burg | als wÿt / Das er alleÿn dar Inne | bleyb Da suchte er claryssen vmb | vnd vmb / Als er ir nit fant das | wart er bedrübt  •Ach a mich sprach | lewe  / wie han ich üch in als eyn böse | herberge gefürt Ich befelhe uch dem | allemechtigen gode / Das er üwer | lip vnd ere wolle behüden Da slos | lewe die burg zu vnd ging in die | küchen Dar Inne aße er selber nie enwerte yme Als er gnüg hatte | gessen Da lacht er sich nyeder Er | was sere müde Die mörder ryeden | mit claryssen hin weg / Clarysse | rieff ihesum ane vnd sprach  lieber | herre got der zu bethlahem geborn | wart ko̅me mir zu helffe / Dann | ich forchten mich sere vor den mördn͛ | Als sye sich also clagete / Da reyt eyn | Ritter durch den walt / vnd begu̅de | rügen vber eyme borne / Der horte | die frouwe clagen bermclich Als bald | er das vernam / Da rieff er synen | gesellen zu  laßt vns der frouwen | zu helffe ko̅men / Da sprang ir iglich͛ | vff sin phert / vnd rieden als lange | bit sye claryssen fünden

[53r]

[Freiraum für Abbildung gelassen]

Als der Ritter die mör gesach Da ryff er mit luder sty̅me | Ir schelck ir müsset | die frouwe hie las Als das die mo͛= | der Horten Sye begonden flichen | Der Ritter vnd sin gesellen Ranten | yne alles nach / Eynen slügen sy dot | Die andn͛ zwene entlieffen yne / Da | karte der Ritter wieder zu clarysse(n)  | liebe frouwe wer sint ir sprach er | dugentlich sy antwt(er) hre͛ ich bin ey̅s | kauffmans frouwe / vnd hant mir die | mörder mynen hußwirt ermördet | vnd wolden da yren willen mit mir | dryben Nü han ir mich von yne erlö / Dar vmb wil ich got / vor uch bie Die wile das ich lebe Iongfrouw | sprach der Ritter  Ich sehen so groß | schonheit an üch / Das ich üch in myn | Slos wil füren / vnd wil uch gütlich |

|| dün Des danckte Clarysse dem Ritter | sere / Er furte sy gein monte rÿge •Das | selbe slos lag oben an dem lande calaber | Clarysse schrey sere vmb lewen wille(n) | Die wyle sye nit anders wiste das er | dot were / Der selbe Ritter kauffte cla darnach Hie laß ich von claryße(n) | vnd sagen von lewen / lewe bleyb ub͛ | nacht in dem mort huse / Des morge̅s | da es schon dag was Do saß er vff | vnd reyt vß der bürge vnd kame | vff eÿnen grünen plane / Da begege̅t | yme der wyß Ritter


[Freiraum für Abbildung gelassen]

Als lewe den wissen ryt sach Er wart sich sin sere verwondern | Als er yme nahet da | stunt lewe abe vnd | knyewet nieder vnd | sprach  Lieber geselle ich han dorlich | gedan Das ich üwers Rades nit ge han / Des antwert yme der wiß | Ritter  Ir mögt üch wol bedruben

[53v]

Ich müß von vch scheyden / vnd kan | üch nu̅me zu helffe komen / Dann ir | hant got groplich erzürnet / Dar vor | warnet ich uch vor Das ir nit sol / Sündigen nye keyn man leyt | so vil Als ir dar vmb lyden müssent | Das ir die sunde gebüssent  Ach amich | sprach lewe  / Ich han gekryeget dar | vmb Das ich vader vnd müder suͦche(n) | wolde han ich dar an gesündet des | wist ich nit Ich bieden üch früntlich | lieber geselle Sagent mir wo mit | ich got erzornet habe vff das ich | mich hernach dar vor hüde Daran | dut ir groß almüse / Dann verlüre | ich uch vmb der sünden willen So | geschach nye arme man so übel lieb͛ | geselle sprach der wyß Ritter   Ir | wissent wol da Ir zu montluisan | warent / Da hatten ir keyn frouwe | vnd warent eyn ledig man Da fügte | uch got zu Dye aller schoneste die | man finden mag Das sye üch ir ht(er)ze | gab von grosser liebe / Da gabent ir | yre üwer hertze wieder vmb Das | entphing sy in grosser getrüwekeit | Vnd hat nieman me liep dan üch Sy | hat uch so vil ere erboden / Das yder wol weyß Das es nieman vol gesagen en mag / Sy ließ uch nie | in uwern nöden / wye wol das ir | noch nit by gesloffen habt / Als die | heylige schriefft vs saget / So hatt | ir doch beyde uwer hertzen In gantz͛͛ | liebe zu hauff gegeben / Got spricht | uwer eyns sy dem andern als wer trüwe schuldig / Als ob üch eyn | prÿester zu hauff gegeben hette | Man spricht gemeynlich vnd ist ouch | war Eyn gut hertze brenget gude | wercke  lieber geselle wie gedorste ir | als küne sin / Das ir zu eyner andn͛ | frouwen sÿt gangen / Du hast din | trüwe gefelschet / geyn der aller ge die man finden mag Die | sünde der vnküscheit ist vor gode | sere versmehet / Dar vmb muß ich | von dir scheyden Dann got ist sere | zornig uber dich / Ich kan dir nu̅me | zu helffe ko̅men / Du habest dann die |

|| sünde gebichtet / vnd groß buß dar | vmb entpfangen / nd die buß auch | vollen furte / vnd hudest du dich dan | vorbas vor sünden / Als das lewe hort | sin hertze begunde grieselen / Er viel | nyeder vff syn knyewe da was der | wyß Ritter verswünden / Des wart | lewe sere bedrubt | LEwe was bedrubt das | yme sin geselle ent was / Da von | viel er nieder vff sin | knyewe / vnd sprach | he͛re got der sin bluͦt | verguße Das du vns sunder vff den | weg der gerechtikeyt brechte / Der | du von der reynen megde geborn | bist küme mir zu helffe in allen my nöden / Als lewe das gebede ge / Da reyt er wieder an Hie laß | ich von lewen vnd sagen uch von | fflorentynen Als sye vnd merge hin gingen // Da lobte fflorentyne | got das yne nyeman noch folgete | Aber sye zwo würden gar müde fflo begünde eyn suchte zu beste Das sye niergen ko̅men mochte | Sy sasse nieder vff das grüne graß | vnd sprach  Ach liebe wie hast | du myn hertze als gar entbrant / Ich müß | in diesem elende sterben Ach lewe | du lieber bule / wie bin ich von dy liebe ver wont / Ach du falscher | hertzog din sele sÿ verdampt / Ich | müß dynenthalb sterben / fflorentyne | rieff mergen zu Merge fure mich | vff eyn ende / Dan ich fülen an myr | solich wee Das ich niergen ko̅men | mag / liebe Iongfrouwe sprach merge | das ist mir sere leyt / Ich en weyß wo | wir herberge sollen nemen Als sy also | mit ey̅ ander Redten / Da kame eyn | ritter dort her gerant / Der scheyne | gar zornig sin / vnd rieff den zweye̅̅ | Iongfrouwen zu  Ir herren hant ir key Ritter gesehen / Der eyn schone | Iongffrouwe mit yme fürte / Neyn vff | myn trüwe sprach merge / wir han | in zweyen Dagen nieman gesehen / H͛= | füren wir aber yeman Das wollen

[54r]

wir üch gerne lassen wissen lieb͛ | hre͛ sprach merge / wer ist die | Iongfrouwe die üch entfurt ist ge sprach der Ritter / Sye ist sere | eyn schone Iongfrouwe / Sy ist des | hertzogen von Calaber Süster vnd | furt sye ein Iong Ritter hin weg | Der heysset lewe von monclin / vnd | hatman vns vor war gesaget Sy | haben sich zu sa̅men vertrüwet | So sagt man ouch er solle fflorenty des ko̅nigs von cecilien docht(er) | han / Nü ist yme fflorentyne ouch | entlauffen / Zwar er ist eyn falscher | man / Der eyner solichen wolgebor frouwen Also vergessen hait | Er furt vnser Iongfrouwe hinweg | Eyn böse Iar gee yne ane / Er kam | in beckarts wyse zu ryge in die | stadt / vff das er fflorentyne gese / Da kant yne weckolder zu | stunt / vnd furte yne in eyn ka̅mer | vnd badet vnd wusche yne / Da de yme clarysse eynen güden rock | an / Des wart ir hertze von stunt | von liebe enzündet / Als sye also by | eynander in der ka̅mer waren die | wyle lieff die schone fflorentyne hy̅ / bit mergen ir Iongfrouwen | Als clarysse her füre / Das ffloren hyn weg was / Da machte | sy sich mit lewen vff / vnd reyt | mit yme hinweg Ich weyß wol | das er geyn Cecilien lande nit ist | Dan wir han die wege so wol be / Das er da durch nit komen | kan / Das han ich üch dar vmb gesagt | Ob ir icht von fflorentyne(n)vnd vo̅ | lewen erfurt / Das ir mich das wisse(n) | lassent In die die Stadt zu ryge So | wil ich uwer iglichem eyne(n)guden | Rock zu lone geben /  Hre͛ sprach mer erfaren wir icht guds / Das wol wir üch gerne lassen wissen | Da reyt der Ritter hinweg / vnd viel | fflorentyne in amacht / vnd da sye | wieder zu ir selbs kame / Da sprach | sye  Ach amich Das ich ye geborn | wart Die wyle ich myn liebe gegebe(n) | han / Eyme der myne so balde v͛gesse(n) |

|| hat Ach lewe du lieber bule / wie | mag uwer hertze so falsche gesin | Man mag wol eyn Iongfrouwe ey̅ | döri̅ne heyssen / Die ir liebe so ge vff eynen man slecht Ach lewe | du lieber bule Ich hette mich des | nu̅merme zu üch versohen / Das | ir myn also vergessen sollet fflore̅ were wol vor leyde gestorben | hette sy merge nit getrost wan sy | troste sy alwege dugentlich  Ach a sprach fflorentyne  Ich müß | sterben Ach lewe ldu lieber bule | nü hette ich mich doch ee lassen ver dann ich üch vntruwe geta̅ | hette Ach lewe ich kan üch nu̅mer | me liep gehan Da bedacht sich fflo eyn wenig / vnd begunde | da wieder an zu schryen  Ach du | lewe lieber bule Ich kan uwer nu̅ vergessen / Aber ich dun dorlich | Dann ir hant myn vergessen Ich | wolde ytze vff dem grünen grase | gerne sterben / nach dem wort viel | sy aber in amachte / nye keyn man | gesach grosser Iamer Merge troste | fflorentynen allewege / vnd sprach   | liebe Iongfrouwe lasset uwer cla sin / wenet ir daß lewe üwer | vergessen hebe / Dan Ich weyß so | viel getrüwekeit an yme En ne keyn gut das er üwer vergesse | Er ist der getruweste der ye swt(er) | vmb gegurte Ist er mit claryssen | hin weg / So hat er es darvmb ge Das er vß dem gefengnisse | keme Solde er das leben behalden | So müste er vmb yren willen duͦn | Als lewe hat gehort sagen Das ir | hinweg sint ko̅men / Da hat er sich | claryssen früntlich gemacht vff | Das er vß dem gefengnisse keme | Da von wirt clarysse eynen bösen | lone nemen / wan ir zu lewe(n)kom̅̅et | So muß sye von yme hinweg | hat lewe wol yren willen gedan | Dar vmb solt ir üch nit vbel gehal lewe ist eyn Ionger man So ist

[54v]

Clarysse sere eyn schone Iongfrouwe | wann eyn schone Iongfrouwe gey̅ | eym man fruntlich gebert / So we͛ | er eyn vnselig man der nit dede | als eyn man So sych Clarysse selber | wirt vnselig schelden / Dan so syt | ir eyn frouwe zu Cecilien / Swig | merge sprach fflorentyne / Die wile | sÿ liebe zu ein ander han / So gesch sy sich nu̅mer me / Clarysse ist | wyse vnd beschyde Sy kan eynen | man wol noch yrer begyrde gelocke(n) | mit dugentlichen worten war zu sye | wil Nu han ich uch mynen gedanck | allen gesagt Merge ich bieden uch | vmb godes willen / Das ir mich in | eyn herberge füret Ich füle als gr we in myme hertzen / Das ich for ich müße sterben | Merye antwert fflore̅tyne(n) | dügentlich  liebe Iong lassent vns | forter gan / wir moch lycht eyn herber finden / Da mit stun sy vff vnd gingen eyn wenig | furbas durch eynen walt Da gesahe(n) sye eyn closter / Da sprach merie sehe(n) | dort eyn closter Dar In lassent vns | gene / Da wil ich als sere bieden das | sye vns beherbergt werden fflorenty ging furt mit grossen noden / Das | gene hat ir gar we gedan / vnd darzu | hat sye die liebe als hart betwungen | Das sy nit wyst was sy dun solde Sy | sprach dicke ach liebe du handelst mich | übel Ach lewe du Iungeling din scho= | n̈de din stercke din dugent Die bren mich zu dem dode Mit solicher | grossen clage kamen sy vor das closter | Dar vor sasse eyn nnne •Die was eyn | eptissen in dem selben closter •Die ep ergetzet sich mit eyme hündegin


[Freiraum für Abbildung gelassen]

||

[Freiraum für Abbildung gelassen]

MErge ging zu ir vnd grussete die eptissen du Die eptissen | sprach frunt got danck | üch liebe ffrouwe sprach | merie Ich wil uch in by wysen vnser wesen sagen wir | sint nit menner Dann wir sin zwo | Iongfrouwen von grossem geslechte die | Iongfrouwe die hye stet Die Ist eyns | greffen dochter / vnd ist Iemerlich ver vß irme lande eyn Ritter hatte | sye in eynen torn beslossen / vnd wolde | die keuffen uber aller yrer fründe will vß dem torn ist sye ko̅men mit lyste̅̅ | Dar vmb han wir vns in manne wyse | gecleydet vff das man vns in keynen | landen kenne Nü ist myn ffrouwe eyn | grosse kranckeit an ko̅men / Das sye | nit vorbas enkomen enmag Darvmb | lesset sy uch bieden vmb vnser frouwe(n) | willen / Das ir vns herbergen wolle̅t

[55r]

wir wollen üch gütlich bezalen Dann | wir han geldes gnüg Dar vor bedorfft | ir nit sorgen Als das die eptissen ge Sy sprach frouwe alles das ich | han Das sol in uwerm gebode stan die | wyle ir mir üwer wesen In bichte wy gesagt hant So wil ich uch auch | nit melden vmb keyns gudes willen | Dar vor bedorfft ir nit sorgen Ich ließ | mich ee doden / Dann ich uch mit eyme | wort wolde melden / Die eptissen na̅ | fflorentyne(n)by der hant / vnd fürte | sy in ire hus  liebe frouwe hie Inne | gebrüchent üch des mynen noch al uwerm willen •des danckte fflo der eptissen fruntlich fflo vnd merge daden ir cleyder | vß / vnd daden beyde nunnen cleyder | an fflorentyne was also swache daz | sye den abent vngessen slaffen lag | vnd lag da krang wol vierzehen dage | liebe Iongfrouwe sprach marie  schick= | ent uwerm vader botschafft das ir | hie syt  Swig maria sprach ffloren  Ich wil vor erfarren von le ob er claryssen getrüwet habe | vnd hat er das gedan So wil ich mich | keyner herschafft nu̅mer angenemen | Dann ich wil hie In eyn nu̅ne bliben | vnd eweclich vor lewen bieden der | sin trüwe gefelschet hat Das yme got | sin sünde wolle verzigen Ich han | mich verheyßen nu̅mer man zu ne̅ Er sy dan eyn bluͦme der Ritter künde mir dan lewe nit wer / So hette ich myn trüwe gefel / Dar vmb wil ich in diesem clo bliben Als lange bis ich die war erfare Als maria das von floren gehort Da hub sy an zu we •Dann sy hat fflorentynen von | gantzem hertzen liep / Vnd leyste ir | allezÿt getruwelich geselschafft | Hye laß ich eyn wenig | von fflorentyne(n)/ Vnd | wil von yrme vader | sagen Der lag vor dem | starcken sloß montero vnd was sere betrubt Das lewe | nit widder zu yme kame vnd ouch | vmb den wyssen Ritter Den lewe |

|| sere liep Hatte  Ach amich sprach der | konnig  myn Hertze ist betrübt Ich bin | in mynen allen dagen zu kriege kome(n) | Mir were besser das ich vff myme pal were Dann ich so lange hie zu fel lygen Ich han verlorn myn dochter | Vnd dar zu lesset mich lewe hie in nö Es möchte mich lichte an werden | Ich begünde widder zu myme lande | Zu keren / Hre͛ sprach hertzog Rymon |  wolt ir mir folgen so wollen wir nit | von hynnen wencken / wir haben das | slos dann gewonnen / vnd den falsche(n) | hertzog dar Inne gefangen Ich weyß | wol wir werden zu hant striden | Dann der bastart von calaber / Den | man nennet ginon Der wirt neher | dan vier dage hie sin vnd ist mir | gesaget er habe wol dryssig duse̅t | man by eyn / Das hat mir gesaget | eyn speher der sy uber slagen hait | wir werden stryden des bin ich hertz fro Gan vns got das glucks So | wollen wir fahen den falschen her / Der üch üwer dochter ent hait Vnd darzu den fursten | von Tarante / Vnd den marschalck | von fflorentze / Vnd wollen sy sich | nit vff geben / So wollen wir gericht | von yne nemen •Diewile mochte vns | uwer dochter vnd lewe Zu helffe | ko̅men heyssent vff trompen vnd las vns das slos stürmen  Hre͛ sprach | der konnig  got sy üwer lone Ich wil | üwers Rades folgen Ir solt myn rads | man syn bidden ich üch  Hre͛ sprach | der hertzog  das wil ich gerne dün | Von des hertzogen von | venedigen rade hiesse | kon̅ig heinrich synen | sturme bestellen Czehe(n) | stürme wurden bestalt | ye eyn͛ vff den andern Also das key mochte gewichen Der hertzog | hieß die bosuner vff blasen vnd wol die burg stürmen / Da ginge der he͛= | zog von calaber vnd der furste von | Tarante / vnd ouch der marschalck | von fflorencze an die fenster vnd

[55v]

sahen wie die Ciciligissen bestalten | die burg zu stürmen / Da daden sye | sich snellich an in der burge / vnd vnd(er) | stunden sich zu er weren Ir iglich

||

Name eyn zynne Inne vff das sy die burg beschutten


[Freiraum für Abbildung gelassen]

||

Dye Ceciligissen bego̅ zu sturmen Die schutzen gingen vor | an / vnd schüssen | gruwelich zu der | burge zu die vff | Die vff der burge warent die su sich ouch nit Sy worffen mit | den steynnen manichem sin heubt von | eyne Die Ceciligissen sturmeten grü Die dar Inne warent die | wertten sich sere / Mit erden vnd mit | holtz fulten sÿ die graben / Vnd stürme |

|| allen den dag bitz das die sone vnd(er) | ging / Der konnig hieß sin horn blase(n) | vff das yderman hinder sich züge | Da der hertzog von calaber das gesach | Er ryeff Zu dem kon̅ig mit luder sty̅ / Du falscher konnig ich en acht nit | vff dich / Du hast vmb mich verdient | Das ich mit diner dochter dün wil Als | ein kuwe myt ein͛ huren dut / Min | hertze wirt ghein ire nu̅mer getrüwe | heyß lewe sinen harnesch an dün der | sich sere eyn geselle duncket Ich wil | mich mit yme slagen des bin ich begt(er) | kan ich yne nit uber wynnen / So e

[56r]

achte ich mich vor nüst Er sol ffloren din dochter nit han Dann er en | ist nit wirdich ein kon̅ig zu sin Ich wil | die lant vnd din slösser regieren | Dann du bist vorter me zu ald din |

|| lant zu regieren / Da der konnig den | Hertzogen hort / Er swure got vnd | sin liebe muder / Er wolde den her hencken Der kon̅ig was sere be / Er reyt widd(er) zu syne(n)geselle(n)zu


[Freiraum für Abbildung gelassen]

||

Uff den andern mor qwam der ba von Calaber | mit dryssig duse̅t | gewappen vnd | legert sich vff die | ander sÿt des slosses monterose | Sy slugen yre gezelte vff eyme wa vff / Das sagen die Ceciligisse(n) | wole / vnd bestalten yre here desta | baß / Dem bastart wart sin hertze | sere bedrübt Vmb siner suster will / Die lewe hin weg furt hatte | gefurt / vnd ouch vmb fflorentyne

|| Die en weg was / Er en wiste nit | wie er gedencken solde / Das ers | syme bruder gütlich vor lecht er | wyst yme wye botschafft dun dan | die burg was also wol bestalt das | nieman vor den Ceciligissen vß od(er) | In ko̅men mocht | DEr hertzog von Calaber | der Rieff dem furste(n) | von Tarante zu / vnd | sprach  mich duncket | myn brüder ko̅me vns | Zu helffe / Dann ich gesien sin zeiche(n) | Ich en achte nit me vff die Ceciligisse̅

[56v]

Sy müssen nü en weg is sy yne liep od(er) leÿt | weren wir yr entragen / So wolde | ich zu stunt gein ryge / vnd wolde | die schone fflorentyne keuffen Der | furste von Tarante sprach ir hant | Zu male wol geret wir wollen lewe | das zu leyde dun / Also redten die | zwene fursten zu eyn ander / Aber sye | en wisten die rechte mere nit Sye | worden ire von stunt wol gewar d(er) | bastart rieff eyme boden zu mitt͛͛nacht | vnd gaff yme eynen brieff In dem | brieff stunt wie lewe bit syn͛͛ süst(er) | en weg was / vnd wie fflorentyne | ouch en weg was / vnd wie sich | die sachen alle ergangen hatten | Also wart eyn brieff versigelt Der | bastart nam den brieff in die hant | vnd rieff dem boden zu / lieber fru̅t | den brieff soltu dragen zu monte / Vnd sprech wieder myn br den hertzog Ich han bÿt mir | bracht / wol dryssig dusent gewappe̅̅ | vnd kompt mir noch wol also viel | vnd sage yme ich han willen / wid(er) | die Ceciligissen zu stryden / wann | er sehe den stryt an heben So sol | er zu vns Ryden vsser der burg | wann myn lude yn gein wirdich | sehen So stryden sy deste kunlich͛ | Gyff myme bruder diesen brieff vnd | nyema̅ anders / Der bode nam den | brieff vnd ging in der nacht enweg | Also lange das er vor die serre qwa̅ | vnd Rieff zu dem porten͛ mit lud(er) | sty̅men lieber frunt laß mich Inn | Also lange das ich myn botschafft | zu dem hertzogen werbe / Der porte sprach laß din claffen sin / Du | ko̅mest nit her Inne is sy dan dag | Is ist mir verboden vff das leben | Ich wil gerne dem hertzogen sagen | Das eyn bode an der porten sÿ Der | breng botschafft / Der porten͛ ging | hin weg / vnd qwam vor des her ka̅mern / Vnd sprach mit lu sty̅me  lieber hre͛ Is ist eyn bode | an der porten / Der Rette gerne zu | üch / Da der hertzog den portener | hort / Vnd stunt balde vff / Er | weckede den fürsten von Tarante |

|| Vnd den marschalck von fflorentze   | lieben frunde dunt ir uwn͛ harnesch | an / Man sal sich alweg vor verre | dery hüden / Sy sprachen hre͛ wir | wollen es gerne Dün / Sy daden iren | harnesch an / vnd gingen zu der | porten zü / vnd dede das clein düre an der porten vff dun / vnd lies den boden In / Er kniewete vor de(n) | hertzog nieder / vnd sprach gnedig͛ | lieber hre͛ / üwer bruder der bastart | en but üch sinen fruntlichen gruß | Vnd schickt uch diesen brieff Ich | han hinacht die gantze nacht gange(n) | wann ich bit dem dage nit / dorste wande Ee morn prymen zÿt So wil er | in dem here sin mit funfftzig dusent | gewappen Er wil den stryt vnder | stene an Zu heben wider die Ceciligi üwern schaden Zu rechen Er | enbudet uch mit mit wan ir sehent | das er den stryt an hebet / So sollet | ir her vß ko̅men mit alle üwer Ritt(er)= | schafft / wand uch die lude in dem felde | sehen / So stryden sy deste künlicher | von naturen wegen •Die wyle ir yre | rechter hre͛ sint  Bode sage mym | bruder sprach der hertzog  Das er | den stryt an hebe wan er wil Ich | wil yme zu helffe ko̅men vmb doit | vnd vmb leben wil ich ÿne nit lasse̅ | DEr hertzog sprach wied(er) | den boden / weystu was | in dem bryeff stee Das | sage mir  Neyn hre͛ | sprach der bode Der | Hertzog brach das siegel vff / vnd | dede eyme schrieber Ruffen Der den | bryeff solde lessen Da den den brieff | gelaß da sprach er wieder den her  Hre͛ groß wonder werden ir | horen Aber wolt ir mir folgen So | enhorent ir is nit Die meren sint | also bose Das ir sye niergent zu | dorffent zu horen vff myn trüwe | sprach der hertzog Ich wil die mere | horen / wie hat is mir ergangen daz | sage mir balde Mich dunckt in myme | synne / Dye verlust gee alles uber | mich Ich fochte fflorentyne sy enweg | Das ist war sprach der schriber Es ist

[57r]

[…] eyn boser mere / Der küne lewe | ist zu Ryge gewest In eyns pylgeri̅s | wyse gestalt / Er det wie er mochte | er zu fflorentyne qwam Aber die wiel | das er by fflorentyn stund / So wart yn | weckolder kennen / weckolder saget cla Das is der kune lewe were Sy | furten yn in eyn kameren Die wiele | das sy mit lewen Redten / Da lieff fflo vnd merge hin weg Noch nie | keyn mensch kunde er faren wo sye ye | hin quemen / Auwer suster gewan le so liep Das er det mit ir was | er wolde / vnd hat sy dar zu en weg | gefurt Also lieber hre͛ hat is zu ryge | ergangen Da der hertzog den schrib͛ | hort / von grossem leyde raufft er sin | har vß Vnd sprach  ich arme vnseli Alle werlt ist von lewen bedroge(n) | Ich meÿnen der duffel sy yme Inne v͛= | flucht sy der stonden das er geborn wa͛͛t | Ich want ich solle yne verderbet han | So hat er mich verdarfft / Der hertzog | Zoch sin messer vß Er wolde sich sel erstochen han Aber der furste vo̅ | Tarante Der nam yme das messer | vnd sprach lieber hre͛ vmb gotz wil was gedencken ir laßt das groß | leyt gewerden Vnd trosten üch selbs | hatman üch ycht zu leyde gedann So | gedenckt das irs rechent lewe kan | den lengen weg nit gein üch geharre(n) | Enbiedent üwerme bruder das er ge wider die Ceciligissen zu stry Ich wil hie Inne nu̅me beslosse(n) | sin  Ach Amich sprach der hertzog vo̅ | Calaber  / Das ist ye eyn groß bedrüp / Das ich die verlorn han Die ich | so lange liep han gehabt Ach ffloren sint ir mir entlauffen vff den got | der mich beschaffen hat Ich wolle | lieber verlorn han alle myn erbe | DEr bode kerte wider | zu dem bastart vnd | sagde wie der hertzog | yme enboden hette | wand er den stryt an | hube So wolde er yme von stunt zu | helffe komen / Der bastart sümete | sich nit Als balde is des morgens dage er Rieff synen frunden zu vnd | stalten sy sich zu stryden Der konnig |

|| Von cecilien •Der rieff Hertzog rymon | von venedigen / Edel Hertzog sprach | der konnig  mich dunckt die Calabrysse(n) | Die stellent sich zu stryden / lassent vns | vnser lude bestellen / Das wir stryden | Hertzog Rymon sprach ich wil es g͛ne | dun / Da hiessent sye die basunen blase(n) | Da det sich yderman an / Da mocht man | manich schon man gesien han Ir har glitz͛t als spyegel / Die cecilygi stalten sich zu stryden mit gud(er) | ordinancien die Calaberssen waren den | Ceciligissen viel zu starcke nochtant wolt | der ko̅nig nit wichen er was kune vnd her der hant Darzu dett Ime die schande | vnd schade we / Er rieff dem hertzogen von | venedigen Vnd sprach edeler hertzog Ich | befelen vch den vor stant / Vnd bieden vch | anzusehen die große schande die mir der | hertzog von Calabren gedan hat / Vnd mir | getruwelich vff diesen dag by zusten / Neme̅t | myns volcks so vil zu vch als ir wollent | So wil ich mit den andern daruff ziehen | vnd fryßlichen stryden / Vnd wiewol die ca starcker sint dan wir / So ne ich doch keyn gut / das ich von yne | Vß dem felde wieche / Ich hoffen got solle | Vns helffen widder die falschen verreder | Da sprach der hertzog herre das wil | ich gerne dun vnd wil hude zu dage | myne(n)lib by vch setzen / Damit ordiniret | er die schutzen by eynander / Vnd deylete | die In Zween heuffe vor sich / Vnd gab der | igklichem eynen heubtman zü / Daruff | stalte er Zweyhondret mit glenen / die | allerbast erzugten / die den strit anhe sollten / Daruff reyt Hertzog Rymon | mit den andern / die er Zu yme genome(n) | hatte alle in guder ordinatien / Der | konig bestalt auch sinen stryt / mit dem | Vberigen folcke so er beste konde / Vnd hielt | sich mit den selben nahe hinder dem | andern hauffen / Ku̅nig Heinrich rieff | sinen luden Zü / das sie frischlichen striede(n) | vnd nit ansehen / obe der calabreschen | me weren dan ir / Vnd sprach  / Ich hoffe | Ich wil diesen dag ere vnd gut gewy̅nen | vnd die große vbeldatt die an mir vnd an | myner dochter begangen ist mit der | gotts hulffe rechen Sie antworte(n)alle | gemeynlich  Herre das wollen wir | gerne thün

[57v]


[Freiraum für Abbildung gelassen]

Dye Calabryssen qwa uber das was / vnd sagent die Ceciligissen das | sy gestalt waren | zu stryden Vnd det | der kon̅ig sin banner vff dun / Vnd | det die bosunn͛ vff trompen / Vnd die | schutzen heben an Zu schissen Da sye | geschossen hatten / Da snieden sy die | senen enzwey / Da qwamen sye zu ha mit zorne(n)müde Das hant wid(er) | hant wart stryden Die Calabryssen | stunden vor yne künelich / Also wart | der stryt erhaben Der hertzog vnd | sin Ritterschafft Die rieden vß der | burg vnd kamen zu stryde als |

|| Rasende Lude mit geschrey / Das man | sy hort uber eyn halbe myle | Vor monterose dem gude(n) | sloße mocht man da | grossen stryt gesehen | han Die Ceciligischen | stryeden künlich / Aber | die calabrischen waren ye dry wider | yr eynen Des was kon̅ig heinrich | sere betrübt Er sprach dicke  Ach lieb͛ | lewe werest du hie So weyß ich wol | Das ich sye uber wunde Ich besorge | ir syt doit Darvmb ist myn hertze | bedrübt kon̅ig heinrich slug frischlich | in dem stryde Er boge sin glene vnd | traff eynen Ritter durch sinen lÿp | Das er vff dem plane dot bleyp hertzog

[58r]

Hertzog Rymon traff ouch eynen als | eben Das er yme sin heubt spielde er | rieff sant kylian an vnd rieff alles   | ir Ceciligissen werent uch frislich da | ging der stryt widder an / Das manig | man da doit bleyp | Dye pherde lieffen als wÿt | das felt was Die ver dye da lagen | schruwen bermclich nye | mensch gesag bermy ding / Ach hre͛ got were lewe | da gewest vnd mit yme sin geselle | der wiß Ritter So weren sin lude von | yme wol getrost worden / Den trost | wart yne ee vesper zÿt not dün Der | stryt was groß vnd wert lange Der | hertzog von Calaber streyt künlich Er | senckte sin glene vnd traff eben eynen | Ritter den er durch stach Da rieff er | lude calabrÿ Vff das sin lude deste ge worden Der furste von Tara̅ streyt ouch künlich Vnd der marsch von fflorentze sumete des ouch nit | was da kam vor den bastert von calab͛ | Das slug er alles nieder Da wurden | die Ceciligissen sere er fert Der hertzog | von venedigen er sach den bastart | vnd wolde vff yne rennen Als das der | bastart gesach Er stalt sich ouch balde | gein yme / Der hertzog erfelet des stich Dann er stach den bastart vnder | dem arme hin Der bastart traff den | bastart als eben Das er yne verwunt | vnd vff die erden stieß / Die calabrisse(n) | gediegen an den Hertzogen Der hertzog | rieff sant kilian an / Vnd sprach  kom= | ment mir zu helffe ir Ritter lieber ge | selle nit Laßt mich also verderben Da | kame der küne konnig heinrich Vnd | wolde dem hertzogen zu helffe ko̅men | Ee er yne mocht entreden / So bliebe(n) | vff beyden sÿten by dusent man̅ doit | Die ir wibe vnd kinde nu̅merme gesahe̅ | DEr bastart streyt kunlich | Er hiewe den Cecili hende vnd | fusse abe vnd rieff | calabrÿ allen dag | konnig heinrich vnd sin Ritterschafft | arbeiten sich auch also sere Das sye | den hertzogen widder vff brachten |

|| Aber er was als sere verwondet / Das | er sich vff dem pherde nit gehalden | kunde Syn lude drügen yne in synege / vnd bestalten yme eyne(n)arczet | sine zu warten kon̅ig heinrich traff | einen Ritter als eben Das er yne durch | stach / vnd geleydet sin bann͛ künlich | Das banner was mit guder Ritt(er)schafft | wolbehut Der hertzog von calab͛ ryeff | mit luder sty̅me  Strydent fryschlich | lieben Ritt(er)schafft Dann wir hant den strÿt | gewonne(n)Die ich lewen vnd den wissen | Ritt(er) nit hie gesehen / So wente ich mich | nit vmb die andn͛͛ Als die cabrischen | den hertzogen horten / Da wurden sy alle | gehertzet als lewen / Vnd vielen alle | uber die Ceciligissen Als wolff uber | schaff dunt Der kune bastart von calab͛ | Der kam zu kon̅ig heinrich banner vnd | er vnd sin gesellen slugen das bann͛ üb͛͛ | kon̅ig heinrichs willen dar nieder Als | die Ceciligissen gesahen da flugen ir me | dan zehen dusent Der keyn͛ noch nie | streych gelyden hat Als das die Cala gesahen / Sy slugen sye ir | als manigen nieder Das sye nyeman | gezelen kunde / Als da der hertzog sin | groß verlust gesach Da wart yme | sin hertz sere bedrübt / Ach Amich sp kon̅ig heinrich  hette ich | nu lewen vnd den wissen Ritter | hie gehabt So were myn ritt(er)schafft | von den falschen Calabrysche(n)nit | so Iem͛lich erslagen / Da mit begu der kon̅ig sin dochter Iem͛lich | clagen Er sprach lewe wo bistu als | lange Ich han hude von dyne(n)wegen | groß verlust gehabt Die Ceciligische(n) | flugen gemeynlich / Als sÿ ir banner | nit ensahen / Aber der kon̅ig swure | bÿ gode vnd siner lieben muder Er | wolde sich ee lassen erslagen Dan | er von danne(n)wolde wencken / Der | hertzog von Calab͛ kame über den | kon̅ig / Vnd darzu der furste von | Tarante / vnd der marschalck von fflo Sy Ranten vmb den kon̅ig | hinden vnd vorn Da werte sich der | kon̅ig als eyn küne man Aber das | was alles vmb sust Sy slugen sin roß | vnder yne Da viel der kon̅ig nied(er) | Vnd rieff god an Der hertzog von | calaber rieff mit luder sty̅me  her

[58v]

kon̅ig von Ceciligen gebt üch sicher | vnd gebe̅t mir uw͛ schone dochter | So wolle(n)wir in dem calabrische(n)land | vnser brutlauff machen Ich beger uws͛ | gutz nit Ir solt ein kon̅ig bliben in Ceci Des antwt(er) der kon̅ig  ir redent | vmb süst Ich wil sye dem künen lewe̅̅ | nit neme(n)/ Sy sol uch my̅net halbe nu̅ werden vff my̅ trüwe sprach d(er) | hertzog  ir redent als viel vch sol in | Ceciligen eyns hentschues wt(er) nit bli Dan ich wil die krone selb͛ drage(n) | Das sie uch lieb oder leyt Dar nach | wil ich die schone fflorentyne keuffe(n)

|| Vnd wil uch in eyme kerck͛ sterben la Es biede myr dan die schone fflo abe / vnd ließ ich es nit vmb | die schone fflore̅tyne willen So müste̅t | ir ytze sterben / Da mit Rieff er siner | rytter schafft zu / Vahent mir den | dorechten alden man / vnd antwt(er) mir | yne lebendig in myne hende Als die | lude den hertzogen horten / Da gedige(n) | sy an den kon̅ig yne zu fahen Aber | der kon̅ig werte sich fryschlich / doch | was es alles vmb sust Die Cabrische(n) | fingen den kon̅ig vnd antw͛ten yne | dem hertzogen


[Freiraum für Abbildung gelassen]

|| ALs das die Ceciligissen | sahen / Das ir hre͛ | Also gefangen was | Da flugen ir aber | wol vier dusont | doch gleubent des vor |

|| war Sy waren nit ferre geflogen | Da yne lewe begent lewe begunde | sich sere verwundern Da er sy als so | von dem stryde gesach fliegen / Die | ersten die lewen begenten die fragt | er  Ir lieben hrn͛ durch got sagent mir

[59r]

war ir wolt Da er kantten die lude | lewen zu stunt / Sy sprachen lieber | hre͛ fliehent Dann die Ceciligischen | sint uber wunden / Der konnig ist er Als das lewe hort / Da wart | sin hertze bedrübt Lewe rieff den lude(n) | Zu mit luder sty̅me  Sy̅mir der duffel | war fliegent ir üwer keyn͛ ist doch | wunt uw͛ schilt / vnd uwer schilt Vnd | üver harnesch ist doch alles gantz | Rydent wider hinder üch / Sy̅mir got | der den hymel beschaffen hat Der ge ist von der Reyn͛ megde vns | zu beschyrmen welcher vnder auch | eynen fuß furter ryt Ich wil yme | sin heubt spalden bitz vff die zene | IR hrn͛ sprach der kune | Lewe  kert widder vmb daz | biden ich üch / vnd lasset | vns stryden wider die | Calabrischen / Da die Ceci Lewe horten Es en was keyner | vnder yne sy fluchten yme von gross͛ | fochte das sye lewen fochten Da von | en dorste nye keyner yme versagen | Nü horent was lewe erdachte vmb | die calabryschen sich erferten vor dem | wissen Ritter So machte er eynen wis Ritter / Die fluchtigen stalt er wid(er) | Zu er hat nit me dan zehen dusent | Lewe vnd sin Ritt(er)schafft ryden widder | zu dem stryde / vnd kerten sich zu eyner | hecken zu | LEwe Reyt als lange mit | den luden Das er den stryd | ersach Da sach er mani fromen Ritter vnd(er) | die calabrien stryden d(er) | Ceciligissen waren noch wol vier dusent | Aber sye hetten alle vmb sust gestryde(n) | wer der küne lewe yn nit zu helffe | ko̅̅men lewe rieff den Ceciligissen zü   | Ir hrn͛ stryden künlich ich komen üch | zu helffe Da der hertzog von calabrien | lewen sach Da wart er zu male sere er Er rieff dem fursten von Tarante | Zu  Sehent lieber neue ich sien lewen | Vnd den wissen Ritter ko̅men Ich mey der duffel habe sye her gedragen | Da der marschalck von fflorentze hort | Das der küne lewe quam Da wart sin | hertz sere bedrübt Er rieff dem hertzoge(n) |

|| von calabre Zu  Lieber Hre͛ Laßt vns en | weg des byden ich üch wan das ding | in dem besten ist So sol man vff horen | Ir hant viel guder gefangen gewy̅ne̅t | sy vns yren kon̅ig wieder an / So sin | wir wol spottes wert Der hertzog sp͛ch | wir müssen stryden / Sehen ich das ich | verliesen beginden / So wil ich wieder | hinder mich ziehen Dwile das die zwe vnder eyne Reitten Da quam der | küne Lewe geranten In den stryd Er | stach wieder eyn Ritter von calabrien | Das man vnd phert wieder die erde | viel / Da rieff er das geschrey von Ce vff das sin lude deste künlich͛ | stryeden Da hub sich der stryt gruwe wieder an Der wyß Ritter der | streyt künelich / Da die calabrieschen | den wyssen Ritter sagen Sy flugen | vor yme als die wachtel vor de(n)sperwel | LEwe rant yne alles hin noch / Der hertzog | von calabre focht lewe(n) | gar sere wand lewe | yme nechte so floge er | Alles en weg Der bastart von cabre | Rant gein lewen wand er hette lewen | gerne gedoet Lewe versagde yme nit | Sy rantten wieder eynander Das | lewen glene in dem bastart stach Das | der bastart dot vff der erden viel Da | die calabryeschen das sahen Sy worde(n) | sere erfert lewe streyt also lange daz | er zu dem banner quam Er slug den | banner fürer Da viel das banner nied(er) | Er fant den kon̅ig dar by Der berm schrey Lewe der grüßet yne | gütlich / Vnd sprach  der got der die | martel leyt wolle den kon̅ig vnd sin | Ritterschafft behuden / Da der kon̅ig | lewen hort / Da viel er yme vmb sin | hals vnd helset vnd küst yne lewe | bot dem kon̅ig eyn pherd Der konnig | saß von stunt druffe / Sy slugen wied(er) | den stryt me dan vor / Da der hertzog | von calabre das ersach / Er swure  sym͛ | die maged die Ihesum gebar Ich wil | nu̅mer ruͦgen noch rasten Ich ko̅me | gein Ryge in die stad Da hub er an | zu fliegen Als balde er y̅mer konde

[59v]

Er sagde niemans nuschit er floch | allein hin weg lewe der streyt küne wen er draff der viel dar nied(er) | Da der furste von Tarante das gesach | Es Croit yne gar sere Das Lewe also | künlich streyd Da nam er sin glene | in die hant vnd rant wieder lewe(n) | lewe der versagde yme nit lewe | rant wieder den fursten / Also hart | das er yn dar nieder rante Er hat | sich by zu dode gefallen / Er stont vo̅ | stunt wieder vff vnd lieff zu syme | pherde zu Er quam zu dem marsch von florentze •Er sprach wied(er) | yne wo ist der hertzog von calaber | Der marschalck antwert yme  Ich | meynen er sy en weg  vff myn tru sprach der furste von Tarante | Ich en wil ouch nu̅me hye blieben da | sprach der marschalck von florentze | Ich wil ouch myt uch flyegen Da hu sy bede an zu fliegen welcher | aller meyst rennen konde Das was | sin fürdel Da der wyß Ritter das | gesach Das dye zwene flugen | vmb des selben willen das man yn | fochte Da was er sere hofferdich | Er Rante als lange das er zu dem | fursten von Tarante quam Er | wolt den fursten dar nieder stechen | Aber sin phert uber driuge yne vnd | sturtzt Da hub der furste eyn axe | vff / vnd traff den wissen Ritter / | als eben Das er yme das heubt spi bitz vff •die schulder Da viel er | doit nieder •Da der furste gesach das | er dot Lag Da was er sere erfrou Da sprach der marschalck von | fflorentze  Das ist eyn weydelich strey gewest •Der wyß Ritter sol vns | kein schade me dün / Da rantten sye | bit eyn ander en weg vnd Liessen | lewe in dem grossen stryde lewe d(er) | det bit siner sterckede als viel das | zwentzig dusent Calabrieschen vff | dem plan dot blieben vnd gewan den | stryt / Da der stryt eyn ende hat Da | nam lewe sin herberge zu monterose | Er schickte von stunt noch hertzog ry Da lewe die mere hort von dem |

|| wissen Ritter Da wart er sere bedrübt | lewe ließ yme sin harnesch vß ziege(n) | vnd det yne bestaden vff das gewy Da sprach lewe wieder den kon Vnd sin Ritterschafft wie er | was gewest / zu ryge by fflorentin | Vnd wie weckolder yne erkant hait | vnd wie fflorentin en weg was vnd | wie yme clarysse vß halff vnd wie | er Zu den mordern quam vnd yme | der wiß rytter begende vnd yme syn | sunde als sere gestrafft hait Als der | ko̅nig lewen hort / Da wart er sere | erfrouwet Er nam lewen mit der hant | Vnd sprach mit Luder sty̅me  Lieber son | ich geben üch das lant Zu Cecilien | vnd myn krone vnd alles das daz dar | Zu gehort Dan enwerent ir nit gewest | So hette ich es alles verlorn Nu habt | irs verdient Dar vmb sollent yr es | billich haben Da danckt Lewe dem ko sere Noch der Rede gebot der | konnig in allem syme Lande in steden | vnd dorffen •Das die lude alle gemey̅ Die schone fflorentyne suchten | Hye laß ich en wenig von Lewen vnd | sagen uch von dem hertzogen von ca= | laber

[Freiraum für Abbildung gelassen]

[60r]


[Freiraum für Abbildung gelassen]

DEr hertzog reyt als lange bis er gein ry kame / Da reyde | er zu der burge zü | vnd ginge yme weck entgein / Als | weckolder yren vedern sach Sy be weynen vnd sprach edeler | hre͛ Es get üch nü übel mit clarys üwer suster •Die uch verraden | hat / Sy hat Lewen gefangen vnd | halff yme ouch hin weg vnd diewi sye by Lewen in der ka̅mer was | Da bynnen entlieff yr fflorentyn | weckolder sprach der hertzog  es muß | anders ergeen Als verre ich versta han So byn ich von uch verra Ir hant fflorentyne(n)hin weg ge Aber so mir der got der den | dot leyt Vnd vff dem berge caluarye | gecrutziget wart Ir mussent verbra̅t | werden •Dan das vnglug ist von u wegen ko̅men Als das weckold(er) |

|| gehort Sy begonde sere heyß weynen | Vnd von grosser forchte sere zittern | Sye swure das sye des nie gedacht | hette Aber der hertzog engleubt ir | des nyt Er hieß sye zu eyme füre | füren weckolder wart dar gefurte | Da en hat sye nüst an dan eyn hemde | Sy bade den hertzogen von calaber | sere Das er sych uber sie wolde er Dann sye enhett der boß nie erdacht Er sprach  üwer | bidden enhilffet nit Ir müsset in | das füwer Dwyle die zwey also mit | eyn ander redten So kam(m)e der fur von Tarante vnd ouch der mar von fflorentze Die ginge(n) | vff den pallas vnd fragten nach | dem hertzogen Da wurden sye zu | yme gewyset Sy funden den hertzo by dem füwer Vnd stieß man | fure ytze an Das man weckolder dar | Inne verbrente •Da fregete der furste | von Tarante den hertzogen wen er | verderben wolde Des beschiede yne | der hertzog als es was Da sprach | der furste von Tarante lieber hre͛ des | en sollet ir nit dün Dan die Iongfrouw | hat es nit verdient Dunt ein ding | Das ich uch raden wil lassent sye | uwer lant versweren Also bescheyden wann ir sye dar Inne wieder | begryffet / Das sy dann müste sterben | Dann lieber hre͛ sye enhat den dot nit | verschuldet Vnd als ich verstanden | han So hat uwer suster diese dat geda̅ | DEr furste von Tarante | bade als lange Das | der hertzog von calab͛ | leiben ließ Aber sye | müste das lant ver vor allen den die da waren | Da dede weckolder yren rock widder | an vnd nam alle ir cleyheyt Die tro sye alle vff eyn phert Mit ir | reyt eyn maigt vnd eyn schilt knecht | Sye rieden Zu Ryge vß der stat Sy | rieff alles got an Das er ir eyn gude | herberge wolle bescheren Dann sye

[60v]

gedorste nit in cecilien lant / oder ouch | in dem calabryschen lande bliben | Sye kerte sich zu pulle lande zu | Der duffel geleyte sy dar / Dann sye | kame eben in das closter / Dar Inne | fflorentyne was fflorentyne hatte dar | Inne wol viertzehen dage gelegen | Vnd begonde nu wieder enweg Zu | gene fflorentyne hat eynen boden ge vor monterose zu erfaren ob | lewe Clarysse noch by yme hyelde | Der bode was gereyde wieder ko̅men | vnd sprach  ir edel Iongfrouwe̅̅ Ich ko̅̅ von monterose / Als ir mich dar | geschickt hant / Liebe Iongffrouwe da | ist eyn grosser stryt gescheen / Dye Ce waren nieder gelegen vnd | üwer vader was gefangen / üwer | vader vnd alle syne Ritterschafft | Dye wolde man alle gedöt haben Der | ceciligissen waren sere viel geflogen | Aber yne begende der küne lewe Vnd | der wyß Ritter / Der hieß sye wieder | vmb keren / Da stryeden sye anderwe͛= | be wieder die calabryschen / vnd er | slgen ir wol zwentzig düsent Da | wart üwer vader wyeder loyß vnd | lewe erslug den bastart von calab͛͛ | Da was der stryt gescheen Der hertzog | von Calaber vnd der furste von Tar die kamen hin weg mit dem ma͛= | schalck von fflorentze liebe Iongffro | uwe ich han uwn͛ vader gesehen zu | monterose / vnd sahe das er lewen die | krone gabe / vnd dar zu alles sin lant | vnd sin erbe Ich sahe ouch den kon̅ig | vnd lewen Vmb üwn͛ willen sere | schryen / Der kon̅ig lesset üch süchen | als wyt das lant ist Aber er enkan | nit erfaren wo ir syt Ich horte von | eyme fro̅men Ritter / Der was lewen | heymlich / Der sprach eyn Iongffrouwe | hette lewen vß geholffen / Die Iong Horte dem hertzogen von Ca zu Mit der kame lewe in eyne̅̅ | walt Dar Inne stalen yme die morder | die Iongffrouwe / Liebe Iongffrouwe | was sol ich üch me sagen Ich han In | dem here erfa͛ren als vil ich konde |

|| Das dye selbe Iongffrouwe nit by le ist / Vnd weyß man ouch nit wo | sy sye / Als fflorentyn den boden geho͛t | Da macht sye sich zu stunt vß dem beth | Baß dan sye in viertzehen dagen ge Hett / Ir wart ir hertze als fro | Das sye von freuden begonde dantzen Sy | nam mergen mit der hant Merge ich | wil nu̅me Hie Lygen Ich wil zu lewen | myme lieben bülen  Liebe Iongffrouwe | sprach merge  man mochte uwer wol | gylen / Das ir uwers bülen so große | sorge habt vor andern wyben Das | ir das mussen beligen Merge sprach | fflorentyne  laß din gylen sin / Dye süchte | dye ich han die mag dich ouch wol be werden Dan ich han lewen als li / Das ich myn hertze von yme nit | gekeren kan / Ach Amich wan kompt die | zÿt Das ich lewen solle sehen / Er ist | der schoneste der ye vff erden kam | Er hat mich dar zu verdient in dem | torney Ich wil keynen andern han dan | yne Als merge fflorentynen gehort liebe | Iongffrouwe Ir sollet uwer hertze nit | als gar verflyssen yeder man sol yme | selber raden vnd sich selber trosten daz | ist war sprach fflorentyne  wer es | Das eyns die liebe ließ / Dye lyebe wil | yren willen han / wan die liebe eyn | hertze befangen hat / So enhylffet eyn | mensche keyn rayt / Eyn man sol syn | dochter nit sere straffen / Dan so man | eyns me strafft So ys die liebe ye me | uber windet fflorentyn schreib ffllewen | tynen eynen brieff Das er sye in dem clo sicher funde Da wolde sy syn beyden | Dan sye gedorste nit alleyn uber lant | gene / Dan man mochte sy kennen Vnd | gabe den bryeff dem boden / Vnd sprach   | lieber bode zaum dich balde / Das der | brieff Lewen zu hant werde / liebe Ion das wil ich gerne dün Der | bode reyt hin vnd suchte lewen / bis er | yn fant vnd gab yme den brieff / Als | lewe den brieff gelaß / Da was er ser | fro / vnd saget es dem ko̅nige vnd | Dem hertzogen von venedigen / vnd | schreyb fflorentyne(n)wieder vnd bena̅t

[61r]

ir vff weliche zÿt er ko̅men wolde hye | laß ich eyn wyle von lewen / vnd sage(n) | uch von weckolder / Die Reyde alles | gein dem closter zü / Dar Inne fflorenty̅ | vnd merge waren / Hye wil ich uch sa war vmb sye dar Inn rÿden Sye | hatte horen sagen wie ir nyffteln eyn | dar Inne were / By der wolde sye blibe(n)


[Freiraum für Abbildung gelassen]

WEckolder reyt als lange bit sye vor das closter | kame Als sye in das clo ginge Da sach sye | fflorentynen / vnd merge̅̅ | By ein ander sytzen In eÿme grünen | grase weckolder kante fflorentyne(n)zu | stunt / Doch nam sy sich an / Sy enhett | ir nit gesehen Sy sprach heymlich | got hat mich her gedragen Ich han | die funden die mich wieder versüne(n) | sal gein dem hertzogen weckolder | sprach heymlich wieder sich selbs   | fflorentyne ir enhant uch nit wol v͛borge(n) |

|| kan ich aber dar zu bringen Ir sullet ee | kurtzer zÿt anders wo sin Ich enhette | uch nit hye gesüchten Ich bin uch be / Der duffel mochte uch lieber | begente sin Also sprach weckolder | wieder sich selbs fflorentyne ersach | weckolder vnd er kante sye / Sy rünte | mergen in eÿn ore  Liebe süster ich ge weckolder Ich kan mich nit ver wye sy sye her komen Ich | meynen der hertzoge der habe sÿ ver vß syme lande  Vff myn trüwe | sprach merye /  wir müssen vns vor | yre hüden / vmb des willen das sy | vns nit herkenne / wirt sy vns her So enbüdet sy is von stunt | dem hertzogen / Aber sy hatten zu | lange gebeyt / wan das phert ge ist So dut man erste den stal | zu fflorentyne stunde vff vnd ging | zu yre kamen͛ Zu /Sy nam sich an sy | were sere krang / von grosseme leyde | begunde sy sere weynen / Sy sprach | vff myn trüwe  Ich meynen ich sulle | kein geluck han | Hye laß ich en wenich | von fflorentyne(n)vnd | sagen uch von weck Die sere fro was | Sy suchte ir nyfftel | Als lange bitz das sy sye fant Da | die nünne weckolder ersach Sye | viel yr vmb iren Halß / vnd heylsc | het vnd kuste sye vnd sprach  Bys | gode wilckom liebe nyfftel / wand ko̅ | ment ir in diese fremde lant liebe | nyfftel wie get es üch / Das verhelt | mir nit / Da sagde weckolder / wie | der hertzog sy verIaget hette vnd | alle abenture Als ob geschrieben | stet Als die nünne weckolder hort | Da erfert sy sich sere / Sy sprach | liebe nyfftel yr solt nit erschrecke(n) | Ir suldent hye Inne als gut han | Als ich selbs / Des danckete weckold(er) | Ir Zu male sere vnd sprach  liebe

[61v]

Liebe nyfftel ich bieden uch fruntlich | sere das ir mir nit verhelen wollent | ich han zwo Iongffrouwen hie gesien | dye kennen üch wol die sint gecleit | in uwerm orden vff myn trüwe sp die nonne Ich en wil uch nit | liegen / Sy sint wol viertzehen dage | hie Inne gewest •Die eyne die ist | sere kranck gewest •Dann sy hat sich | ytzü eyn wenich vff gemacht Ich | en weis nit wo sy her sint •Dann die | eyn sprach man wolt ir eyn man ge Vnd des en wolde sy nit / Vnd | dar vmb so(r), sin sy her in das closter ko̅  Liebe nyfftel sprach weckolder  got | sy is globt •Das ich sy hie han fun Ich gloube üch in üwer trüwe | •das mich die eyne versünet geine | myme vedern / Aber ich bieden üch | nit melden mich Das es ist wol mö •das ich üch wol getrüwe •dan̅ | wir sin von eyme blüde geborn die | nonne redt wieder weckolder vnd | sprach  ir redent dörlich / Dann vff | myn trüwe was ich uch gütz gera vnd gehelffen kan Das wil ich | gerne dün Aber ich bieden üch ye | ir mir sagen wollent / wann die Ion sint liebe nyfftel sprach | weckolder  dye eyne heysset merie | Vnd die ander schone die heysset fflo Die ist des konniges von | Cecilien dochter Ich gabe sy myme | vedern dem hertzogen in sin hant er | furte sy gein Ryge in die stat mit | lysten ist sy yme entlauffen / Vnd | darvmb hatman mich verbennet Ab͛ | ich weys wol möchte er sy wieder | han / So wurde ich geyn yme ge / Vnd gebe mir myn lant wie vff myn trüwe sprach die nonne | Ir soldens üwerme vedern enbiede(n) | Da ließ weckolder eynen brieff ma vnd schickt yne von stunt | yrme vedern / Der bode ging von | stunt en weg vnd ginge als lange | bis er gein ryge in die gude stat kam | Er nam synen weg zu dem pallas | Zu er fant den hertzog mit siner ritt(er)= | schafft Der furste von Tarante vnd |

|| der marschalck von fflorentze Dye | waren by dem Hertzog / Sy rette(n)alle | das vnwegest von lewen Der fürste | von tarante sprach uber Lüde vor d(er) | Ritterschafft / Er en wente sich nit | vmb lewen / Dwile das der wiß Rit dot were / Sy sprachen alle vnd(er) | eynander •Der wyß Ritt(er) queme yme | alwege Zu helffe in sinen nöden  vff | myn trüwe sprach der hertzog Es ist | ware Das der wyß Ritter erslagen | ist Er hait myn krieg noch nit eyn | ende Ja hr͛e sprach der furste von Tara̅  Es ist war sprach der marschalck | von fflorentze Ich sach das der furste | von Tarante yme sin heubt mit eyn͛ | axe spiele / Das er dar affter nie key̅ | wort nie geredt / Da das der hertzog | das gehorte / danckte er vnserme | Hrn͛ got / Er sprach  ich hoffen myn͛ | Lieber bule fflorentyne / Die solle yme | nü nit werden Hette lewe sy gekaufft | vnd by gesloffen Ich hoffe sy solde ym | dannoch bliben / Die wile das die | fursten sich vnder ein ersprachen So | quam der bode gegangen von deme | ich vor gesagt han / Er fragete na | dem Hertzogen sy wysete yn


[Freiraum für Abbildung gelassen]
[62r]

DEr Bode knywete vor | dem hertzogen nyeder | Er sprach der got der | in bethlahem geborn | solle werden der den | doit wolt lyden vns | Zu troste behut den Hertzog liebe fru̅t | wo komest du her oder was hettest | du gerne lieber Hre͛ das wil ich üch | sagen Da gaff der bode dem hertzoge(n) | den brieff / Da brach der hertzog den | Brieff von stunt vff / Vnd sach wie | weckolder yme schreyff / wie sy in | eyn closter ko̅̅men were in pulle la̅t | Vnd swie sy da fonden hett Die schone | fflorentyne / Da der hertzog den brieff | laß Er wart sin lebetage nye so fro | Er rieff dem fursten von Tarante | vnd sprach  lieber neue hörent was | ich uch sage Got hylffet mir alwege | vsser mynen nöden weckolder myn | nyfftel die ich verIaget han Die hat |

|| mynen bülen fflorentyne fonden in eyme | closter / Liebe veder lasset vns von sto̅t | vnser phert sadelen / wer mich liep | hat der ko̅me mir noch myn hertz das | wirt nyemer fro Ich enhabe dan mynen | schonen bülen wieder fonden / Der furst | von Tarante der ryeff mit luder sty̅me | Hört lieber hre͛ was ich üch sagen wil | wolt ir mir folgen iglicher sol sin har an dün Nyeman weyß wer dem | andn͛ begenet Eyn man der alwege | kryeg hat Der sol nit riden an harnesch | Abe yme yemans en geyne queme daz | er sich wert frÿschlich  Vff myn trü sprach der hertzog Ir Redent wyß / Da daden sy alle yren harnesch | an / Vnd rieden zu Ryge vß der stadt | Der hertzog von Calaber reyt vor | an Der furste von Tarante / vnd der | marschalck von fflorentze die rieden | yme noch / Sy rieden vß wol mit funff | hundt(er) gewappen Der hertzog ylte gar | balde •Got wolle fflorentyn zu helffe | ko̅men / wan ir leyt das er nüwete sich | Der Hertzog reyt nacht vnd dag | Als lange das er das closter er sach | Der Hertzog rieff dem fursten von | Tarante / Sehent lieber neue das ist | das Closter Das ich so lange begert | han / Die ist dar Inne geherbergt die | mich dicke bedrübt hat gemacht | Vnd lasset vns ryden in gotz namen | Da ryeden sy als lange das sye vor | das closter an die porte quamen Die | eptissen stont vor yr düre / Do sye | den hertzogen sach Da stunde sy gein | yme vff Der hertzog sprach  ffrouwe | got wolde uch behüden •Die eptissen | danckete dem hertzogen  liebe frouw | sprach der hertzog  wolt ir mich her Ich wil uch gütlich bezalen | Da sprach die eptissen  Lieber hre͛ | als das ich han ist in üw͛me gebode | Des danckte ir der hertzog sere Sy | stalten ir pherde in das closter Es | was niergen keyn hobegeringe Is | stonde vol pherde Das closter was | bit ein ander vol lüde In der selben | stonden was fflorentyn in yre ka̅men͛ | fflorentyn vnd merge gingen nit

[62v]

vsser ir kame͛n Merge sag zu dem fen vß / Vnd sag das viel lüde da wa / Sy Rieff von stont eym knecht | zu lieber frunt wie heysset der hre͛ | der also viel Lude hat / liebe Iongffro sprach der knecht Es ist der her von calaber / Da maria das erhor Da wart sy sere erfert | Sye sprach  maria godes | muder wo kompt der | duffel her Alle duffel | die in der hellen sint | Die mögent yne herge han Merge ging Zu fflorenty  liebe Iongffrouwe ich muß üch | sagen Ich forchten sere wir sin hie | er kant worden  / Vnd sagt ir das d(er) | Hertzog von calaber da komen was | Als fflorentÿn mergen gehort / Da bego̅ sy sere heyß zu weynen / Vnd sp  ach Amich ich arme Ich forch ich sy zu lange Hie gewest My̅ | lange bliben wolle mir nit wol vß | gene Ach lewe dü lieber büle Ir | hant mir enboden / Das ir ee zwene | dage her komen woldent ffurt mich | nü der hertzog hinweg / So wirt | myn hertz nu̅mer fro / Da myde be fflorentyne sere heyße | weynen | DEr hertzog von calab͛ | ginge in das closter | weckolder trat yrem | vatter entgein yne | gutlich Zu entphaen | weckolder sprach der hertzog  wo | ist myn hußfrouwe  / Die schone fflo die ich so lange han liep | gehabt /  Hre͛ sprach weckolder  ich | wil sy üch Zu stunt wysen Geent | mit mir ich fure üch zu yre weck gyng vor der hertzog noch | Vnd ginge vor fflorentynen ka̅mer


[Freiraum für Abbildung gelassen]

||

[Freiraum für Abbildung gelassen]

Sy clopten suberlich dar an Merge ließ sy Zü | stunt Inn / Als merge | den hertzog vnd weck gesach Sy bego̅ sich segenen Der | Hertzog sprang in die ka̅mer  Merie | sprach der hertzog Ir hant mich nit | liep gehabt / Das ir mir entfürent | hant Die die ich so gar liep han | dar vmb / wan ich wieder gein Ryge | ko̅men / So wil ich üch dün v͛borne(n)  | Hre͛ sprach merge  Das beko̅mert | mich billich / Der hertzog gesach flo vff eyme beth ligen Sye | nam sich an wie sy gar kranck were | Als fflorentyne den hertzogen gesach | Das er Zu ir begonde nehen / vff das | sy yne deste bas bedryegen möchte | So entphing sye yne dügentlich vnd | sprach sÿt wilkum lieber hre͛ Ich het | dich lang gerne gesehen Sytzent

[63r]

Vnd Rügent hie by mir Als der H͛tzog | fflorentyne(n)gehort •Er hette vor die | wort eyn gantz lant nit genome(n)Der | hertzog lente sich Zu fflorentynen   | Ach liebe Iongffrouwe kundent ir uch | ein wenig vff gerychten  Ach lieber | hre͛ neyn so mir sant Symon Sÿt | ich nu vß v̈werm huse kame So | en kan ich weder essen noch drincke(n) | Es hat mich selber dicke gerüwen | Das ich ye dar vß kame / Vnd wil | üch sagen war vmb Ich hat myn | liebe vff lewen geslagen / Nü han | ich wedder liebe noch trüwe an yme | funden Das han wol befonden / Diwile | er sich also balde mit üwer sust(er) ver hat Aber so mir got Der | Iongste gerichte besitzen sal Ich wol mich ee zu stücken gar lassen zu | snyden / Dann ich sin hußfrouwe | nü vmm͛ werde / wolt ir mir hie | globen / wann üch lewe wirt •Das | ir yme sin heubt abe wollent slagen vn̅ | dan den corper zu̅ galgen füren | ir dar vor kein gelt / nemen wollent | So wil ich üch nu̅mer me gelassen | Ich wil uwer eliche hußfrouwe we͛= | den Ich beger keynen verzageten | buben zu keuffen Der myn vmb | eyn͛ andern willen Also balde v͛͛gesse(n) | hat Als das der hertzog von fflore̅= | tyne(n)gehort Alle sin lebedage was | er nye so fro worden / Er sprach lie Iongffrouwe ich swere üch By | gode der am crütze starb / Das ich es | alles gern dün wil Alles das ir | an mich begert | Lyebe Iongffroüwe sprach | der hertzog  w olt ir mich | vor uwern getruwe(n)ma̅̅ | han So wil ich uch lewe(n) | geben in uwerhant Söl das costen | alles myn lant / Vnd darnach wilich | yne dün hencken / vnd myn suster | dün verbürnen / Des entpfing fflo sin trüwe vff das sy yne | destebas möchte bedriegen Sy sp͛ch   | edeler Hertzog ich wolde gerne mit | üch So bin ich als krang das ich be Ich en moge noch in drien dage(n) |

|| niergen ko̅men  liebe Iongffrouwe sp͛ch | der hertzog /  wes ir begert das sol alles | gescheen / Aber liebe Iongffrouwe ich | bieden üch eyns dinges Das ir wec ir myssedait verziehent  Das | wil ich gerne dün sprach fflorentyn |  heyssent sye Zu mir Her komen Ich | weyß wol das sye mich ch hat zu mir Zu eren Vnd das han | ich ytze wol befonden •Da hieß er | weckolder rüffen / weckolder kame | Zu stunt weckolder sprach fflorenty̅ | Ich verziehen uch was ir ye wied(er) | mich gedat Dann hette ich uwer ra gefolget So were ich ytze eyn | groß frouwe Ich hat myn liebe ge vff eynen falschen Lecker | An dem ich keyn ere konde erw͛ben | Dan er hat vmb mich verdient | ich yne gerne sehe / sin hende abe | slagen  Iongffrouwe sprach weck •Got hieß uch also reden My̅ | hertze wart nye so fro Als nü das | ir mich vnd weckold(er) liep wollet | han / Vnd das ir dem edeln hertzoge(n) | ere wollet erbieden vff myn truwe | sprach fflorentyne Er mag sich wol | Rümen Das ich von yme nu̅m͛ | wil wencken Ich wil yn vor eyne(n) | hrn͛ han wolde mir got helffen | vß dieser grosser kranckheyd Also | redt fflorentyn als lange Das ir d͛͛ | hertzog gloubt was sye sagt Doch | were yme besser gewesen / Das er | die wile steyn hette gedragen Ab͛͛ | es lebet keyn man Der sich vor | frouwen lyste konde gehüden / key̅ | man sol an frouwen swe͛ren glou wil er von yne vnbedrogen | bliben Daz mag man ytz wol sehen | An fflorentynen Dann sye enwyste | keyn man lleben Den sy me hessete | Dan den selben hertzogen •Der her erbot fflorentynen groß ere | vff das er fflorentynen möchte er / So wolde er mit ir essen | Als merie sach / Das fflorentyn dem | Hertzogen fruntlich was Da wart

[63v]

sy in hertzen erfroüwet / Vnd sp͛ch | merie godes müder mit diner gnade(n) | hilff das lewe Zu hant muß ko̅̅men | Merye sant eynen boden lewen vnd(er) | ougen Vnd en bot yme / Das er sich | sere ylte / Der bode reyt zu stunt hin / Vnd fant Lewen wol zehen my von dannen Als balde er lewen ge •Da saget er ym alles das yme | merge enbot | DA lewe die mere gehort | Da begonde er sich zu | senen  Maria godes | müder sprach Lewe   | wie ist fflorentyn so | wÿße Sy dut es alles dar vmb Daz | sy den hertzogen bedriegen möge | Nü laßet vns balde riden ir lieben | hrn͛ / Dann myn hertz wirt niemer | fro Ich enhabe dan die schone fflore̅ gesehen / Hre͛ sprachen die Ceci  wir wollen sy wol entreden | Da rieden sy nacht vnd dag vnd | quamen in eynen bösch by das clost͛͛ | lewe nam den selben knecht •Der | yme die botschafft bracht hat liebe | frunde sprach lewe Ir solt in das clo ryden / Vnd sollet erfaren wie | es in dem closter stee / Das ir mir die | warheyt sagent  Hre͛ sprach der | bode  das wil ich gerne dün / Da reyt | der bode in das closter Als der hertzog | von fflorentynen schiet vnd sy in yre(n) | gemach Ließ / •Da fraget fflorentyne | merge ob sy den boden Zu lewen | geschickt hette •Da sprach merge  Ia | frouwe / Er sol ye nü balde her wider | ko̅men  Liebe merie sprach fflorentyn | Du enliessest mich noch nye in mynen | lesset mich got leben ich wil dirs danc / Zu der selben stunt ging der her von calaber ride̅̅ zu fflorenty̅ | Der furste von Tarante vnd der mar von fflorentze / Vnd wol | vierczehen ander Ritter Sy wollen | mit fflorentynen essen / Vmb das sy | die zÿt deste bas verdrieben / Als sy | über dem diesche sassen / Da kam der | selbe bode wider Den sy zu lewen | geschickt hant Da merie den boden | sach •Da was sy sere fro |

|| MArie nam den boden mit | der hant vnd furt yn | in eyn garten  liebe Io̅ sprach der | bode Ich han lewen | nest hie by in eyme bö gelassen Er wolde nit furter her | Er en wiste dan̅ wie is hie stunde | Da merie den boden hort / Da danckte | sy got vnd sprach lyeber bode ganck | balde wider zu lewen vnd sage le das der hertzog sytze uber dische | vor fflorentynen / vnd der furste | von Tarante vnd der marschalck von flo(r)re̅cze | vnd dar Zu vierzehen Ritter Heyß | lewen sich balde zauwen Das die | verreder ire vrten bezalen / Der bode | der ging balde en weg / vnd qua̅̅ | Zu lewen in den bosche lieber hre͛ ylt | uch balde Ir findent fflorentyn sitzen | vnd den hertzog von calabre vnd | die andere verreder dar zu merie | die enbudet üch mit mir Das vnder | stant üwern schaden Zü rechen | Vnd das iglicher sin vrten werde | bezalen Da lewe den boden hort | Er sprach  Lieber hre͛͛ rusten üch | balde Dann wir müssen tornieren | Ich byden got hude Zu dage / Das | er vns gluck vnd ere wolle geben | Da det sich yderman an / Hie lassen | ich eyn wenig von lewen maria | die ginge in die ka̅mer Zu fflore̅tyn | Aber sy enkunde Zu fflorentyn nit ge / wand der hertzog aß vsser | ir schüssel Der furste von Tara̅te | schneyt yne für | Marye ging vff vnd abe | also lange das sy fflo an sach Marie | die begunde Zu lache̅̅ | Da fflorentyn das ge Da en mochte sy nit gelassen | Sy muste ouch lachen / Der hertzog | sprach mit luder sty̅me  / liebe frouwe | wie geet es üch / Sy sprach  ich bin | bynach genesen / morne wollen wir | bit ein ander en weg ryden •Da das | der hertzog das gehort / Da danckte | er vnserme hrn͛ got / wie hat die | frouwe ir hertze als balde geÿn mir

[64r]

in fryden gestalt Ich en wil niem͛͛me | keyn zornigen müde geyn yre bewy Ich wil ir alwege/ere erbieden   | liebe Iongfrouwe sprach der h(er)tzog   | Ich geweren üch libes vnd gudes | Vnd alles das ich han Ich wil uch re an dem verreder lewen vnd | myn süster verbornen  Hre͛͛ sprach | fflorentyn  das ist alles das ich beg͛ | Da rachte sich florentyn vff vnd | warff eynen peltz an Alle die da wa Dye warhen erfrouwet Das | fflorentyn genesen was / lewe reyt | als lange bis das er vor das closter | quam Der knecht der ginge als vor | ane lewe der Rieff synen gesellen | Vnd sprach verlybet alhie Dut is | mir not das ir mir zu helffe kome̅t | Ich wil selb drysigest hin Inn gan   | Hre͛ sprachen die gesellen  wir wolle̅s | gerne dün / Vnd wollen die wile wol | huden Der knecht furt lewen fur die | kammer


[Freiraum für Abbildung gelassen]

|| DEr knecht d(er)o(r)ice> rieff mit Luder | sty̅me  Hre͛ Lewe gent h(er) | Inne Hie Inn findent ir die | schone florentyn / Die ir | sere Liep hant / Da ginge | lewe in die ka̅mer / Da gesach er vff | dem dische viel kostlicher spyse vnd vil | kostlicher silbern geschyrre / Da trat er | her fure Als eyn rasener man / Er rieff | mit luder sty̅̅me / Der hertzog von Ca sol die vrten bezalen / Da | der Hertzog von Calabre lewen hort / Da | er kante er yne von stunt / Da gesach | der Hertzog von calabre fflorentyne | ane Vnd sprach fflorentyn ir hant | mich verraden / Von üwerme rade | bin ich Zu lange hie gewest Ir hant | wol gewyst das lewe solt ko̅men  Das | ist war sprach fflorentyn  Mir were | Lieber das ir dot weren / Dann Das ich | üch vmmer Zü deyle würde Ich wil | den lieben Lewen han Da sprach fflo Zu lewen  Lieber Lewe mach mir | den weg wyt Hie von den bosen | v͛redern •Da lewe fflorentyn hort Da | Zoch er sin swert vß Vnd wolt den | hertzog eben dreffen / Aber ein Ritter | viel vff den hertzog Der en det so dorheyt nie keyn me / Dann er | traff yn als eben / Das er yme sin | heubt von eyn ander spyel / Da ge eyn zeychen / Das der wyß wy̅ | in rot wart ver andert / lewen gesel die traden in die kamer Gerna̅ | Der slug gruwelich vff die calabrie̅̅ | llewe ersach den marschalck / vnd wolt | yne vff sin heubt treffen / Da wenckt | der marschalck mit dem heubte / Das | er yme eyn ore abe slug / Der marsch kreysch Das die lude alle horte(n) | Vnd stalt sich an die müre vnd stalt | eyn finster vursich / Der furste von | Tarante lieff by yne stene / Der h͛= | tzog von Calabre stont vff der and(er) | sÿtten Vnd hette sich verborgen | hinder eyn schanck lewens gesellen | die erslugen die calabryessen Alle dar | nieder in der kamern lewe spranck | by fflorentyn vff das beth vnd helscht

[64v]

vnd küsset sy  lieber lieber lewe sp͛ch | fflorentÿn  helffent mir von dem ver dem hertzog / Sehent ir nit wo | er stet hinder dem schanck er ist noch | nit dot Vnd noch me Ritter by yme | Da lewe fflorentyn hort / Da sprang | er gein dem hertzogen / Er slug grü gein yme / Die wyle daden sich | die Calabriessen an / Da sy sahen das | die / Calabriessen / noch hie nieden in dem | closter waren / Da sy sahen das die | Ceciligissen vber hant namen / Die Ca die strieden grüwelich Dye | Iongffrouwen in dem closter stalten | groß Leyt / Es ginge den ceciligen se͛ | übel / Dann der calabryessen ware(n) | me dan ir / Dar vmb slugen sy die | Ceciligen alle dot / Die calabrien Lieffe(n) | Zu der kamer Zü / Da der hertzog | von Calabre in was sere erschrocke(n) | Er en wiste nit aber er sicher wolde | odyr nit / Dann er was sere wont | Dye calabryen die schrugen myt | luder sty̅me  Her hertzog von calab͛ | habent eyn hertz als eyn lewe wir | sint her komen üch zü beschuden | Dar vmb müß der falsche Lewe | sterben Da lewe die mere hort | Da begonde er sin horn blasen | Aber das was alles vmb sust Alle | sin lüde waren dot oder gefange̅ | en | Dye Calabryssen sluge(n) | fryschlich mit dem | swert / Das lewen | lude by alle würde(n) | erslahen / Da fflore̅ vnd merge das | sahen Sy waren sere bedrubt / da | begonde fflorentyn vnd merÿe sere | heyß weynen / llewen lüde wurden | alle erslagen An gerna sin knecht | Gerna arbeit sich also sere / Das er | synen hrn͛ beschutte / •Der hertzog | rieff mit luder sty̅me  fahent mir | lewen den lecker Ich wil gerichte | von yme dün In myner stadt Zu | Ryge / Da die calabryessen das er | hortten Sy sprungen alle geyn le lewe werte sich als eyn küne | man  Ach A mich sprach lewe  wye |

|| ist das vngluck als gar vff mich ge / Das hat mir myn geselle | wol vor gesagt / Die sunde die ich | myt claryssen begangen han / Die | muß ich grofflich er arnen Ach lieb͛ | bule sprach s lewe zu fflorentyn  wa= | ren ir Zu ceciligen in üwerme sale | Ich Achte vff mich nüschit / Dan ich | han geyn gode wol verdient / Die | wile ich myn trüwe geyn uch gefel han Ir sint aber alwe geyn mir | getrüwe gewest üwer getruwekeit | brynget üch zu dem dode / Da slug | lewe wider vff die calabryen me | dan vor / vnd slug yne hende vnd | fuß abe Gerna / Der Rieff mit luder | sty̅me  Ach hre͛ lewe des bösen mor han wir hude zu dage / wan̅ | wir müssen sterben ee vesper zÿt | Vff myn trüwe sprach lewe des | acht ich nit were nit dan fflorenty̅ | en weg / Vnd weren myn geselle(n) | nit also Iemerlich hermort / So acht | ich vff myn leben nüst | LEwe Rieff got von | gantze(n)syme hertze(n) | an Die calabryesse(n) | sprongen geyn lewe(n) | Vnd wanten yne wol | an funffczehen enden | vnd lewe werte sich als eyn frome | man lewe wert sich als Lange Das | yme sin swert brach lewe slug vnd | werte sich mit den fursten / Aber die | Calabriessen daden yme als bange | sy yn wieder die erde worffen Sy na vnd antwerten yn dem hertzo  Lewe sprach der hertzog  Ich | ließ dich nit ledich vmb als swere | goldes Als du gewygen mögest/ •Du | must gehangen werden als eyn diep | Vnd din knecht gerna by dir / Vnd | wil dar nach fflorentyn dün v͛borne(n) | Ich en getruwe fflorentyn noch merie | niemer me / Sy müssen beyde v͛born= | nen / Da lewe den hertzog hort / da | rieff er got von hymel an Vnd | sprach lieber Hre͛ grossen vnglu ist mir Hude zu dage zu hande(n) | ko̅men / Das hat mir myn geselle | vor gesagt / Dye grosse swere sunde

[65r]

die ich gedan han geyn dir dye müß ich | swerlich er arnen Ich müß Iemerlich | sterben / Aber ich clagen fflorentyne | me dan mich selbs / Das sy myner | sunde engelden müß Ir getruwekeit | hat sy dar zu brocht / Aber myn über | müt bringet mich Zu dem dode Da be Lewe sere heyß Zu weyne(n)vnd | gerna vff die ander sÿt Der hertzog | ging Zu fflorentyn  ffrouwe sprach | der hertzog  er mag wol eyn vnseli sin der uch getrüwt Die scholt | ist nit üwer gewest Das ich nit | gefangen bin / Der marschalck der | lobete nit den torney / wan er hat | sin recht ore verlorn / Aber sy̅mer | der got der mich geschaffen hat Als | balde ich zu Ryge in die stat ko̅men | So mussen ir verbrant sin vnd le uwerme büle / Den wil ich in den | wynt hencken / Do begonde ffloren sere zu weynen lewe hat nye wonde Da ging blt vß | LEwe was sin hertze se͛ | bedrübt mit grosseme | suffczen Rieff er got | an Vnd sprach  Ach | got der alle sunde ver hymel vnd erde | geschaffen haist vnd den fiesche in | dem mere vnd dar czu din corper/ an | dem crütze Durch vnsern willen lye ersterben longynꝯ stach dir in dyn | sÿte mit dem sper Dar vß floß wass͛ | vnd blt / Man sagt vnd ist ouch wa͛ | Das din heyliges blut yme sin ougen | herlucht / Er bat gnade du verziegest | yme An dem dritten dage woldest du | her stan Dar na furest / du zu hy̅mël | Dar na hast du gekrönet din liebe mü by dir heyliger got Dwile ich das | gleuben So woldest mir myn sunde v͛= | zÿhen / Vnd wollest mir mynen liebe(n) | gesellen Den wissen Ritter schicken ee | Dann ich ersterbe / Das er mir zu hel ko̅̅me / vnd das ich myn leben buwe(n) | vsser noden moge gehelffen / vnd das | ich vader vnd muder möge wider | finden / Das ist ein ding das ich sere be Also sprach der liebe lewe Der | hertzog von Calaber der hieß sine gerede |

|| vff troussen Er Reyt vß dem closter flo vnd merie rieden mit / yme | weckolder reit neben yn vnd sang mit | luder sty̅men lewe der reyt vff der | ander sÿtten Sy bonden yme sin füsse | vnder dem pherde Zu hauff / vnd | die hende vff den Rucke Gerna dem | geschach ouch also / Sy warhen sere | In grosser fochte / Dann sy en wisten/nit | anders Dann das sy sterben sollen der | marschalck spotte alles lewen vnd | sprach  Lewe eyn bösse Iar gee dich an | Du hast mir myn ore genomen / Dar | vmb engedar ich myn kogel niemer | me abe gedün / Vnd dar vmb so werde(n) | ich nu an dir gerochen / Dann du en | kanst nit en weg ko̅men Ich sluge dich | yetze gerne bit eyme stecken lewe sp͛ch | Ach lecker laß din predigen sin / Man | sol kein gefangen man nit slagen | LEwe was sere bedrübt | Da yme der marschalck | Also draüwet / Der | furste von Tara̅te spot | sin ouch / Er sprach   | wo ko̅met dir nü der wyß Ritt(er) zu | helffe Du en gesist yne niemer me | Ich ließ yne Zu monterose dot Lyge(n) | vff dem sande  Ach lecker sprach lewe | laß din predigen sin myn wyß ge ist ob got wil noch nit dot Der | wyß Ritter der dot ist / der was din | mag / Da begonde der furste sere lache(n) | Sy ylten sere Zu ryge Zu / Der her reÿt alles byt fflorentyn fflore̅ hub sere an zu süffczen liebe Io sprach der hertzog  üwer | bule sol zu hant ein brudiam sin Ia | Zu dem galgen Zu / Dar an wil ich yn | dun hencken Als ein diep / Vnd vnder | yme müssent ir verbrant sin  Hertzog | sprach fflorentyn  Dar vmb ist myn | hertze bedrübt Ich achten nust myns | dodens konde nit dan lewe dar von | ko̅men / wolde got das ich dar vmb ge dot were / Vnd das lewe ge hin weg were / Dan ich weyß wol | bliebe er leben / So ließ er mich nit | vngerochen / Aber dwyle das er sterbe(n) | müß So en begn͛ ich nit Zu leben | Ich wil lieber den dot kiesen Ich will

[65v]

essens oder drinckens niemer en bisse(n) | Als das der Hertzog gehort Da wart | er sere zornig | LEwe Rieff got an von | gantzem hertzen / Er en nit anders dan er | solde sterben / Da schickt | yme vnser hre͛ got Zu | hant hilffe / Dann got | hat yme die sunde verziehen / Dar vmb | schickt er yme Zu helffe sinen wissen | gesellen / Dann der wyß Ritter hat | got allezÿt gebeden / Das er lewe(n)wolde | barmhertzig sin / Des hat got den wÿ= | ssen Ritter erhort / Der hertzog reÿt | balde geyn Ryge Zu / lewe warff sin | ougen vff vnd sach vil lude dort | her Rÿden / Dye glitzerte(n)alle als silb͛ | Da reyt der wyß Ritter vor an Sye | bedüchte wie der wyß Ritt(er) wol vier | dusent gewappente mit yme brechte | Da lobet lewe got vnd sprach Hre͛ hy̅ vader Ich hoff du Habest m͛ | min sunde vercziehen / wann ich sehe(n) | mynen gesellen den wyssen Rÿtter ko̅ / Dar vmb dancken ich dir alles | guden / Der wyß Ritter ylte sere hin | zü / Da gesach fflorentyn den wyssen | Ritter / merie sprach fflorentyn Ich | hoff wir werden ent redt / Dan ich | sehe vor dem walde eyn schone ge ko̅men / Vnd sehen den wy- | ssen Ritter von nan rÿden Sehent | liebe merge vmb godes willen / Da | hub merie ir heubt vff vnd als sy | das gesach / Da begonde sy lache(n)vnd | gode dancken / von gantzem hertzen | fflorentyn vnd merie waren sere fro | Als sye sahen die wysse geselschafft | nehen / Des nam der Hertzog von | Calabre nit achte / Dann er redt alles | mit dem fursten von Tarante / was | dodes er lewen wolde an dün / Als sy | also clafften / Da hub der hertzog sin | hende vff / Vnd sach wie der wyß | Ritter Dort her kame mit syner ge Als er das gesach da ent er solich schrecken / Das yme | sin blut gryselt von syner versen | bis in sine scheydel Er Rieff dem | fursten von Tarante Zu / Neue ich | meyne ir habt mich verraden vnd |

|| habt mynen lÿp vnd myn geselsch verkaufft / Der Rede wart der | furste sere zornig / So mir der got | der vonn dem dode erstunt Ich be nach nye wieder üch übel Zu | dun / war vmb sagent ir solich rede | wieder mich / Des antwert der H͛tzog | vnd sprach  Ir sprachent nü In dem | sale Zu mir Ir hetten den wyssen Ritt͛͛ | erslagen / Das en Ist aber nit war | Dann er lebet noch / Sehent ir nit | wo er her kommet mit herlicher ge Mich dunckt wir müssen | tornieren / Das wir den argen kauff | dar an nemen hettent ir yne nü gedot | So en keme er ytze nit geen vns | wo ist er sprach der furste von tara̅te | Sehent sprach der hertzog  vor dem | grossen walde / Da hub der furste sin | heubt vff / Vnd sach den wissen ritt(er) | myt schoner geselschafft / Als balde | er den gesach / Da wart er erfert vnd | sprach zu dem hertzogen  / Das ist ye | zu male der düfel Ich er yn ye nü | in eyner wyesen / Vnd sach auch | der marschalck von fflorentze / Das er | dot lygende bleyb / Ist er nü her wied(er) | ko̅men / Das müwet mich ye sere


[Freiraum für Abbildung gelassen]
[66r]


[Freiraum für Abbildung gelassen]

Dye wile sye also myt eyn ander redten So | kame der wyß Ritter | mit syner geselschafft | Also grüsenclichen vn die Calabrischen | Das ir keyner da so küne was er muͦ= | ste zu der erden fallen / Die hystorye | spricht das da keyner dot bleyb Ab͛ | sye vielen als grülich dar nÿeder | sy selber alle wonden / Sy weren yre͛ | gelyder beraubt Vnd von dem we | das sy lieden hub sich eyn große ge / Der wyß Ritter reyt zu | lewen Die da lewen hylden Als den | wyssen Ritter sahen / Da liessen sy le ledig gene / Der wiß Ritter Rieff | mit luder sty̅me  lieber geselle ir hant |

||

[Freiraum für Abbildung gelassen]
viel gelieden / Das habt ir ouch wol | verschuldet Gegen vnsime hrn͛ god | mit üwer sunde / Got hat üch nu uw͛ | sunde verziehen Des sint sicher Dan̅ | dar vmb bin ich her ko̅men üch zü | helffe / Ich wil üch die fro̅me fflore̅ wieder geben / vnd dar zu g͛na | vnd merye / Als das lewe hort er | danckte yme sere / Da der wyß ritt(er) | Zu lewen gerett hatt / Da macht er | Gerna ouch ledig / Der wyß Ritter | slug Gerna Ritter / vnd gab Lewen | vnd gerna harnesch / nach alle(n)yre(n) | willen / vnd dar zu ir iglichem eyn | gut phert Sye daden sich Zu stunt | an vnd Rieden vnder die calabry Als die calabrischen ir streich | entfunden / Da floch der fürste von

[66v]

Tarante darnach der hertzog vnd | ouch der marschalck von fflorentze | Als sye lewe gesach fliegen / Da | swüre er es koste was es wolde | Er wolde yne noch ylen / Gerna | reyt vor eynen bösch / Dar Inne fa̅t | er fflorentyn vnd merien / vnd | by yne zehen Ritter / Die ir huld / Dar kame der wyß Ritter | Vnd slug sy alle nieder / Gerna sl ir dry zu dode / vnd Reyt da | zu fflorentyn Vnd grußete ffloren dügentlich / Als fflorentyn ger gesach  lieber gerna sagent mir | vmb godes willen wo ist myn hre͛ | lewe Iongffrouwe sprach gernar | Der wyß Ritter hat yn loys gema Als das fflorentyn Hort / Da lo sy ihesum / Des wyssen ritters | heylige(n)Lÿp / Arbeyte da also sere | Das lewe den stryt gewan / Vnd | die calabryschen alle fluhen / Der | hertzog von Calaber vnd der furste | von tarante / Vnd ouch der marsch von fflorentze / Die fluhen alle | snellechlich / Lewe ylte yne alles nach | Sy sahen wol das lewe kame Aber | sy hetten sin nit gebydden vmb ey̅ | torn vol goldes / Der marschalk | von fflorentze viel mit sym pherde | nieder / Da ryeff er zu dem hertzoge(n) | als eyn͛ der sich forchtet  Lieber hre͛ | lewe ylet da her ffindet er mich hie | so geschach mir nie so übel / Dar dut es lutt(er)lich vmb godes will vnd kerent wider mir zü helffe | Da antwt(er) der hertzog dem marsch  Ir redent dörlich / Das ir mir | radent wider lewen zu stryden | habt ir nit pherds so gent zü füße | Ich wil geen Ryge Rÿden den disch | decken / Koment ir dar In zu mir | So wil ich üch gütlich dun Ich wil | die pasteden in den offen heyssen sch / Das wir sy morn mogen | essen wan ir kompt Der rede wa͛t | der marschalck fast betrübt | Als der marschalck den hertzo gehort / Da verstunde | er wol das er da key̅ trost |

|| von yme mochte gehaben vnd begonde | sere noch lauffen / Vnd rieff got an vo̅ | gantzem Hertzen lewe rieff mit Luder | sty̅me Da falscher marschalck / Du mag nit dar von komen / Du müst hude | zu dage din schult bezalen / Als das der | marschalck horte / Er lieff diste mer | Aber das en halff yne nit lewe stach | yne mit eyn͛ glenen nieder / Da er da | vff der erden gelag / Da Rieff er Zu | lewen  Alieber lewe nement mich Zu | Gnaden Ich wil dir als vil guts ge / Das badewyn din vader Alles | sin lant da myde wider löset / vnd | wil dich dar zu alle Iar suchen mit | dryen marcken goldes  Vff myn trüwe | sprach lewe  Alles das gut das du vff | erden hast / Das emöchte dir nit ge / Dann vnder stant dich zu we / Da myde zoch lewe sin swert | vß / vnd slug gheyn dem marschalck | Der marschalck was groß vnd starck | Vnd vnder stunt sich zü weren | DEr stryt wart groß vnd(er) | den zweyen hrn͛ lewe | slug alles geen dem | marschalck / Vnd er | werte sich kunlich nü | was der marschalck gedacht Er | spstach sin swert durch lewen phert | Das lewe vnd sin phert nieder viele(n) | Die wile begonde der marschalck fliehe(n) | Als lewe da wieder vff kame Da | Rieff er mit luder sty̅me marschalck | du hast myn phert gedöt / Das solt | du düwer gnug bezalen / Da mit lieff | yme lewe so lange nach byt das er | yne erhast / Vnd gab yme solichen | streych / Das er vff die erde viel Da | er hast yne lewe mit syme helme | Den zoch er yme vß / vnd slug yme | da sin heubt abe / Also wart lewe ey̅s | verreders ledig / Vnd karte da widd(er) | vmb / vff der wieder kere begeget | yme der wyß Ritter Als er yme ne •da viel lewe vff sin knie vnd sp lieber hre͛ wo ist nü myn huß / Des antwert yme der wyß | Ritter / lieber geselle darvmb sy nit | vngemüt / Sy wartet üwer by eym

[67r]

lorber baum  Hre͛ sprach lewe  ich ka̅ | mich nit enthalden Ich bin als sere | verwondet / Ich müß ee nacht sterbe(n) | lieber geselle sprach der wyß Ritter | Ich wil uch gesunt machen ee ich von | uch scheyden  Got sy üwer lon sprach | lewe Gebenediget sy die stunde Da | Inne ir mir Zu stunt komen / Der wyß | Ritter sprach Zu Lewen ziehent üch | nackent vß / Vnd rurte yme da alle | sin wonden / Da det got soliche wond(er) | zeychen / Vmb des wyssen Ritts͛ wille(n) | Das lewe Zu stunt gesunt wart / Da | lobt Lewe got von gantzem Hertzen / Da | ryeden sy beyde wyder vmb Zu̅ clost(er) | Vnd funden fflorentyn vnder eym | Lorber baume Als lewe fflorentynen | gesach er helsete vnd kuste sye / lyebe | Iongfrouwe es mag mich wol betrübe(n) | Das ir vmb mynen willen / Do viel ley müssent lyden | Lyebe r  lewe sprach fflore̅  lassent mich mit | gemachen / Vnd gent | zu uwerm bule clarysse(n) | von Calaber die hant | Ir gehabt vnd habt myn vergessen | liebe Iongffrouwe des gedenckt nit | sprach lewe  / Dann so mir got der | am crutze starb Ich en weyß vo̅ cla nit Zusagen / Vnd wolde mich | eer lassen döden / Dann ich boses vo̅ | ir wolde sagen / Darvmb liebe Iongfr / So weyß ich von ir nüst Zu | sagen / wann sy hat mir sere gütlich | gedan / Vnd hat mir getruwelich vß | geholffen / Dar vmb wollen wir vnser | liebe vmb yren willen nit scheyden | Man spricht vnd ist ouch war Eyn | iglich man in fremden landen Sal ye | billich sin leben entschuden / Dar vmb | bieden ich üch zarte liebe Iongffrouwe | ob ich uch erzornet habe / Das ir mir | wollet verzyhen / Dann ich wil es bus nach allem uwm͛ willen  / lieber hre͛ | sprach merie / Min Iongffrouwe hat üw͛ | so groß sorge / Das sy dar vmb by noch | waß gestorben Als der wyß Ritter die | rede horte Da sprach er  gebent myr | ürloup Ich vnd myn gesellen wellen | von hynnen / Der rede begunde lewe | schryen |

|| LEwe viel nieder vff sin | knye lieber Hre͛ helffent | vns vß vnser fyende | lande / Da sprach der wyß | Ritter Lieber geselle ir be üch nit besorgen Rydent snelle in Cecilien lant vnd hudent | üch vor sunden lieber geselle ich befel uch dem almechtigen gode / Da reit | der wyß Ritter mit syner geselschafft | hin weg / vnd kame eyn wolcken | Der zückte den wyssen Ritter myt | syner geselschafft zu hy̅mel / Lewe | fflorentyn Gerna vnd merie Die | ryeden durch püllelant vnd danck gode flyßeclich / Das sye vß ire | fyenden waren lewe vnd fflorenty̅ | Sagten von yrer abentüre / Vnd ryd so lange Das sy in das closter | ka̅men fflorentyn vnd lewe Die lie sich die eptissen sehen / Die ep danckte gode / Das sy florenty sach / vnd fragte fflorentynen | wye sye dar von were ko̅men Des | sagete ir fflorentyn / Alle geschichte | von dem wyssen Ritter Als die epti die myrakel hort / Da danckt sye | gode lewe wolde nit die nacht da | bliben Er ließ sin phert da eyn fü essen Da Rieden sye die | gantze nacht / vnd als lange das | sy zu montluisan kamen / Da enbu sy dem konnige Das er yne en queme / Der konnig wart sere | fro Das Lewe vnd sin dochter qua= | men


[Freiraum für Abbildung gelassen]
[67v]


[Freiraum für Abbildung gelassen]

DEr konnig reyt yne en mit persession vnd mit grossem ge / vnd lobeten alle | got / hertzog Rymon | von venedigen der reit | ouch mit dem konnige / Da lewe gesach | da erboit er yne groß ere / Der konnig | kusset vnd halschet syn dochter Sye | ryeden alle mit eyn ander gein montlui / Sy gingen vff den paillas Da moch man grosse freude gesien han / lewe | sagete dem konnig / wye er den hertzo vber diesche fonden hette / Vnd | wie der hertzog yne wieder gefangen | hette / vnd wie der wyß Ritter yme da | Zu helffe quam Da der konnig lewen | horte / Da clagete er Iemerlich die Ritt(er)schafft |

||

[Freiraum für Abbildung gelassen]

Die by lewen erslagen wurden Aber hertzog Rymon der troste yne lieber | hre͛ sprach der hertzog  ir mögent | got wol dancken / Das ir üwer dochter | wieder Hant Also Redten sye die gantze | nacht vnder eyn ander Des morgens | da es dagete / Der konnig hiesch sin | dochter bereyden / Sy ließ sich cleyden | mit kostlicher gewande / Man det ir ouch | eynen kostlichen mantel an / Da was | eyn karfunckelsteyn an / Der lücht als | der dag


[Freiraum für Abbildung gelassen]

[68r]

[Freiraum für Abbildung gelassen]
DA fflorentyn wol be was / Da name(n) sye zwene graffen | vnd leyten sy in den | sale / Da was eyn by bestalt Der | fflorentyn vnd lewen Zu samen gab | Da wart eyn brüllouff gemacht Die | sere düre gekostet hat / Der byschoff | hube an messe Zu singen / Da die messe | gesongen wart / Da ginge yderman | wieder Zu dem payllas Zu / Man satz fflorentyn nieder / Vnd by ir die | ander ffrouwen / Da mocht man eyn | gruwelich gedöne horen von phiffen | vnd von bosunen / Als sy uber diesche | sassen / Da quam eyn erber Ritter vn̅ | da er vff den pallas ging / Do gesach | er grosse freude / Da fragete er eyne(n) | schilt knecht was hobes das da were | Der sprach  Lieber Hre͛  es ist vmb dez | konnigs dochter / Vnd von dem künste(n) | der vff ertrich ye quam  / wie heyschet | er sprach der Ritter /  Herre  er heyschet | || | lewe von monclin / lieber geselle heyschet | er aber also Ia lieber hre͛ so müß myn | sele behalden werden Na dem selben | wort tratt der Ritter in den pallas | Vnd gesage so groß herlicheit / Das | er solicher grosser herlichkeit nie me | gesien hat Der Ritter gesach die kon an / yne duchte er hette nye | keyn hubscher mensche gesien / Lieber | hre͛ got sprach der Ritter Ich en weyß | nit was ich gedencken sal / Es sy da̅n | der lewe der mich so arme gemacht | hat Ich han yne me dan zehen maynde | ge sucht Ich en kunde yne niergen fyn Ich en gloube niemer das er zu so grosser herlichkeyt sy ko̅men Da | traid der Ritter eyn wenich hind(er) sich | Woldent ir wyssen wer | der Ritter sy Badewy̅ | von monclin ist er gena̅t | Das was der Der lewe | in dem walde fant Vnd | der yme vil gutz gedan hat / Vnd ist | die zÿt ko̅men / Das is yme verguͦl= | den wart / Der Ritter gesach groß | herlichkeyt Er gesach vff vnd abe | Aber er künde lewen nit gesien Dar was erbedrübt Badewyn gesach | die konnigynen an / Er sprach heymlich | wieder sich selbs  / liebe Iongffrouwe | wer by uch slaffen wirt Der mag | wol sagen von grossem kürtzwiele Ich | gleubens aber niemer me Das lewe | sulle by üch slaffen / lewe der aß vff | die selbe stont by dem konnige lewe | warff sin ougen vff Vnd ersach bade Da sprange lewe von dem diesche | vnd lieff yme engeyn Als balde er | Zu badewin quam / Da nam er yn in | syn armen / Vnd sprach  bis wilkum | lieber vader myn in dis fremde lant | Da die lude das sahen es wondert sy | alle bit eynander konnig heinrich der | Rieff lewen  lieber son sagent mir | die warheit / wer ist der Ritter bit | ir also viel freude hant Ist er üwer | vatter Er schynet eyn byderman sin | Hre͛ sprach lewe  das wil ich üch sage(n) | Der Ritter ist nit myn vader Er | hat aber vmb mich verdient Das | ich yn mögelicher lieber sol han Dan̅

[68v] myn vader Vnd ouch die müder die | mich drüch / Da der konnig das hort | Das hat yne wonder / Er fragete le ab er sin mag were / Neyn  hre͛ | sprach lewe Er horet mir nüst zü | Die wyle das ich leben so wil ich yn | nit lassen | HErre konnig sprach | lewe Ich wil uch sa das mir nit zu | verkeren ist / Darvmb | ich den Ritter lieb | han Vnd wil auch | die warheit sagen / Dem Ritter sol | ich alwege ere erbieden / Dann er fant | mich yn eyme walde by eyner lewynne | Er drug mich in syne burg Vnd det mich | lewe deuffen / Vnd zoch mich vor sin | kint / Ich wiste ouch nit anders dann | er myn vatter were Er ließ mich als | lange ziehen bis das ich ein phert | geryden mocht Er leret mich stechen | vnd tornieren / was sal ich uch me | sagen Er hat mich als lange gelert | Das ich yme alles das verdan han | das er hat Da ir den torney liessen | schryen / Da were ich gerne ouch hie | gewest / Da hatte er nit als viel | er mich mochte vß gerüsten / Da kam | der marschalck von fflorentze / Vnd | bat yn mich yne zu ligen Zu dem tor | ner Des wolt ich nit do̅nen Da wart | der Ritter zornig / vnd saget mir erst | das ich sin son/ Das ich nit sin son waz | Vnd wie er mich fonden hette / Da wolt | ich nit me by yme bliben / Vnd reyt al her zu dem torner / Vnd sprach wid(er) | yne helff mir got zu glucke Ich wolde | niemer pennig gewynnen Ich wolde | yne halber mit yme deylen / Nu hatt | mir got gehulffen / Dar vmb ist is möge / Das ich is yme vergelden sulle | Vff myn truwe sprach der konnig  ir | redent wol / Dunt yme gut ich wil | is yme ouch dün / Da bot lewe syme | vader badewyn groß ere Er hieß yne | nieder sitzen Vnd dient yme selbs Zu | dische •Lewe sprach wieder badewyn | dicke  Lieber vader ich han uch billich | liep Ir hant mir Zu diesen grossen ere(n) | geholffen Ich han / eyn schone konnigy̅ | kaufft / Sy enwolt nyemand anders ha̅ |

|| dan mich / Sy ist die schonest die man | finden mag / vnd dar Zu als gut | Lyeber son sprach badewy̅ | got hat üch viel glucks | geben In dieseme lande | Got sis globet vnd ge  Vader sprach | lewe Der marschalck von fflorentze | hat mir viel leydes in dem Torney vnd | sust gedann / Aber ich han mich wol | an yme gerochen / Vnd dar na wart | ich verraden von dem hertzog von Ca / liebe vader ich han viel leydes | gehabt Ee mir die Iongfrouwe worde(n) | sy / Da sagede yme lewe alle sin aben Die er ye gedryeben hat Da bade das hort Das wondert yne Zü | male sere lieber son sprach badewyn | ich bin bedrübt / Das ich üch nit han ge stryden wieder üwer fyende | lewe redt also lange wieder badewy̅ | Das man den dische vff hub / Da ginge(n) | die hrn͛ vnd bereytten sich zu stechen | vnd kamen gar köstelich vff den plan


[Freiraum für Abbildung gelassen]

[69r]

[Freiraum für Abbildung gelassen]

DAs stechen das was hofe vor montluisan Sy stachen den gantzen | dag bis das die so̅ne | vnder ging / lewe stach | selbes vnd stach den | dag gar wol / Da sye gestachen / Da ry sy wieder in yre herberge / vnd | daden sich vß / Darnach ginge die ritter vff den pallas / Vnd satzeten | sich Zu essen / Da sy gassen da ging yd(er) | man in sin herberge / Badewin nam vr von lewen lewe bestalt yme eyn gu herberge / Nach der selben geschicht | furtten die frouwen fflorentyn in eyn wol | gezyerte ka̅mer Sy lachten fflorentyn | nieder Da na quam lewe der lange begt(er) | hat by fflorentyn zu lygen vnd lag by |

||

[Freiraum für Abbildung gelassen]

sye / Die in der kamer waren Die gingen alle vß / Vnd liessen sy zwey | by eyn fflorentyn vnd lewe ye ey̅s | saget dem andern / wie is yme erga̅ hat  ffrouwe sprach lewe Ich | wil uch ye rechen an dem v͛reder de(n) | hertzogen / Die wyle lewe vnd fflo sye by eyn ander warhen Sy | wysten nit von yrem bedrüpniß zu | sagen / Die yne vor zyden gescheen | was fflorentyne die entpfing die selbe | nacht zwen süne / Der eyn hieße | herpin der ander hieß wilhelm le vnd fflorentyn lagent by eyn and(er) | bitz das die sonne vff ginge Sy | stunden bede vff vnd daden sich | an lewe ging Zu dem pallas zu | dem konnige / Da fant er die hrn͛ | alle by eyn ander  Ir lieben hrn͛ sp͛ch

[69v]

Lewe  ich bieden üch das ir mich helffent | rechen wieder den verreder den hertzog | von calaber / der mir vil Leydes hat gedan | DA die fursten lewen horten | Sy sprachen alle gemey̅ lieber hre͛ wir wolle(n) | uch nit lassen / Die wyle | wir das leben han / Da lewe | das hort / Da danckete er den hrn͛ frunt / Vnd wart dez sere erfrouwet | lewe der bleyb viertzehen dage da Die | wile stalt man sich Zu zÿgen llewe der | rieff badewin von monclin / vor alle der | Ritterschafft vnd sprach  lieber vader | ich muß zÿgen in des hertzogen von ca lant / lieber vader ich beuele(n)üch | das ceciligissen lant / vnd machen üch | eyn marschalck in myme lande / vnd be üch myn hußfrouwe / Die ich lieb͛


[Freiraum für Abbildung gelassen]

|| han dan alle die werlt Ich han als viel | trüwe an uch befonde(n)/ Das ich alle my̅ | gut in uwer gewalt beuele(n)/ lieber son | sprach badewyn Ich wil nit hie bliben | wie wol ich alt bin / So getruwen ich | noch groß streich Zu geben / Lewe sp zu badewin  Ich wil das ir hie bliben | Ich wil das man due was ir heyschen | Als wer ich selbs hye / Vnd wer das | nit endüt / Der endarff myn nit hie | beyden  / lieber vatter ich bieden üch daz | ir mir das nit versagent / Hre͛ sprach | badewyn  ich wil das beste dün / lewe | ging by fflorentyn slaffen / fflorentyn | schreych die gantze nacht / Des morge̅s | Da nam lewe vrloup von fflorentyn | fflorentyn bade yn fruntlich / Das er | balde her wieder queme


[Freiraum für Abbildung gelassen]

[70r] LEwe der reyt hin weg | myt syner Ritt͛͛schafft | Der hertzog von venedi reyt mit yme / vnd | dar Zu sehs dusent schu / Die yne hutten | Sy rieden gein calabre zu / lewe det | verbieden das man kirchen noch clu nit erstoren solde / Vnd dar nach | So wolde er niema̅s schonen / Er hieß | das fure stossen an allen enden / Da | die lude das gewar würden / Sy lieffe(n) | als lange bis sy gein Ryge quamen | Vnd sagde dem hertzog wie lewe daz | lant bit eyn ander verderfft / Da der | hertzog das gewar wart / Da wart | er sere zornig / Er Rieff dem fursten | von Tarante / lieber neue es mag mi wol verdryssen / Das lewe von mo̅ / Vnd der kon̅̅ig von ceciligen | mir myn lant also Iem͛lich verderben | Ich besorgen sy verdebent mich / Die | wyle das der wyß Ritter by yme ist | So mag ich wol verliesen Ich kan aber | lutzel gewynnen / Ich en weyß nit | wie ich yne dün sal / Got der welde | myr helffen / naher dan dryen dagen / So | fochte ich das Sy mich werden besÿtze(n) | vor Ryge / Da der furste von Tarante | ersach / Das der hertzog er schrocken | was / Er sprach der furste  wolt ir | myr folgen  / Ich ließ vn ser Ritt(er)schafft | sich an dün / wand sye dan vor die stat | komen / So wolde ich yne entgein zie / Vnd wolde mit yne strÿden | Vnd kan ich by lewen ko̅men Ich wil | yme sin heubt abe hauwen / Bÿt myme | swerde  / Vff myn truwe sprach der | hertzog  / Das vnder winden ich mich | nit / Ich ließ mir ee das heubt abe ha / Dan wann ich mit yme stryden | So han ich alwege das böste / Got der | wolle me verflüchen Ich wolde gerne | das ich yne In myme pallas hette vnd | ouch den wyssen Ritter / So wolde ich | yne lebendich lassen schinden Ich müß | gedencken wie ich mich bÿt yme sünen | Dann myn hertz das saget mir Ich müß | von lewen sterben / Vff myn truwe sp der furste Ir hant eyn verzaget | hertze / Das ir den krieg wollent lassen | Got gesegen üch sprach der hertzog Ich |

|| wil vff myn pallas gan / Ich wil gein | Rome ryden zu dem babest / Vnd wil | yne bieden das er nach lewen schicke | Vnd das er vns bede süne / vnd wan | das geschit ist / So wil ich vff eyn nü | boßheit gedencken / Vnd kan ichs dar | Zu brengen fflorentyn syn husfrouwe | muß mir dar Zu werden / Vff myn | truwe sprach der furste Ir kundent ey̅ | gut hantwert / Dunt was üwer hertz | begert / vff myn trüwe sprach der | hertzog  Ich wil ytzunt an heben Ich | wil zu Rome Zu dem pabst Dann ich | han eynen mag by yme / Der ist eyn | kune Ritt(er) / Der heysset Gadeffer von | sauoye / Der hylffet mir wol vor den | babest / Der furste sprach  das ist mir | lieff | DEs morgens da es dagete | Da reyt der hertzog en | weg myt siner Ritter / Der furste von | Tarante der Reyt wied(er) | vmb In sin lant / vnd spyset sin lant | wol mit probiancie / Abe ymans in | sin lant züge / Das er sich sin möchte | erweren / Der hertzog reyt zu Rome | Zü

[Freiraum für Abbildung gelassen]

[70v] Lewe ging in den pallas


[Freiraum für Abbildung gelassen]

LEwe reyt als lange er zu Ryge quam vnd | slug dar vor vff sin | gezelde / Er legerte | sich na vor die Stadt | sich zu tornieren / lewe sturmete Ryge | hinden vnd vorn / lewe nam sere | wonder das der hertzog nit vß gery was / Er en wiste aber nit Das d(er) | hertzog Zu Rome gerieden was / Da | der hertzog geyn rome quam / Er nam | syn herberge in gadeffer huß / Das waz | der der den fromen hertzog verkaufft | hat den heyden / Gadefer viel dem her vmb den hals vnd helschet | yne / Vnd bot yme vnd syn͛ Ritter groß ere / Sy quamen eben | Zu hauff / Dann sy waren bede zwene | verreder / vnd von Recht(er) natüren |

||

[Freiraum für Abbildung gelassen]

wegen hatten sy sich deste lieber / Got wolle yne beyden verflüchen / Des sel abentz assen die zwene verreder | bit eyn ander / Gadifer rieff dem h͛tzog | lieber hre͛ was schaffent ir hie / Da sp der hertzog / Das wil ich üch sage(n) | Ich han eynen grossen krieg in myme | lande vmb eyns torneys willen / Der | Zu cecilien wart gemacht / Das was | vmb eyn schone Iongffrouwe / Die heys fflorentyn / Da quam Zu dem selben | torney eyn arme Ritter / Der det bÿt | syn͛ stercke / Das er die Iongffrouwe | gewan / vmb siner konheit willen | wart yme der danck // Der torney wart | auch also gemacht / wer in dem torney | der künest were / Der solde die Iongff vnd das konnigrich han / vnd | soldeman nit richten noch armüt an | sehen / Da det ich also vil / Das mir eyn

[71r]

[Iongffrouwe fflorentyn] verryede / Vnd | fürte sy enweg gein ryge / Der kon von ceciligen vnd Lewe die ylte(n) | mir nach / Das wir worden bit eynand(er) | strÿden / Das ich byt grossen noeden | gein monterose quam / Er sagede em ich wie lewe sin suster enweg | hat gefurten / Vnd wie fflorentÿn | ouch en weg quam / Vnd das lewe | gereyt uber yne Zu sin lant gezogen | were / Vnd sprach  lieber Hre͛ Ich bin | Zu male verloyren / lewe verderbet myr | alles das ich han / Ich meynen er gewy̅ | ytzu alle myn lant an / Dar vmb bin ich | herko̅men / Das ich den babest wil bie / Das er na lewen wolle schicken | Vnd das er eyn süne tuschen vns ma  Neue sprach gadifer  ir hant wiß gedan / Das ir her ko̅̅men sint Ich | wil dem babest vür legen alle üwer | sache / Ich wil yne bieden das er üch hel vnd trosten sal / Ich weys wol wa̅̅d | ich yne bÿden / Das er mir is nit ver Ich wil morn Zu yme gan vff | myn truwe sprach der hertzog Ir du̅̅t | mir grossen dienst dar an / Da sy gaß da hub man den diesch vff Vnd | claffet ye eyn͛ Zu dem andern Als | lange bis is nacht wart Sy hiesse(n) | den wyn langen / Vnd ginge̅̅ slaffe(n)


[Freiraum für Abbildung gelassen]

||

[Freiraum für Abbildung gelassen]

DEs andn͛ dages vmb p͛me zÿt / Da gingen sÿ zu dem | babest Gadefer der kny ghein dem babest | nieder In grosser demü / vnd sprach heylyg͛ vatter der | babest hörent mich // Hie ist eyn edel | furste / Vnd ist eyn edel furste /hertzog | zu calabre / Die Ceciligissen / Die ha̅t | yne begonden Zu hassen / Dar vmb | ist er herkomen / Vnd bÿdet uch vmb | gotz willen / Das ir üch also viel be | ku̅mn͛ wollent / Das ir eyn süne tusche(n) | yne machen / Sy hant yme alle sin | lant Zu schanden brochten / hat er | yne nye keyn leyt gedan / Er wilt | is yn wieder keren / vnd was ym | geschiet ist Das wil er yme verzÿ= | hen  Gadiffer sprach der babest Ich | han üch wol verstanden Ich weyß | wol wie es sich ergangen hat vmb | den kryeg Der hertzog hat ser vn / Aber vmb uwern willen So

[71v]

So wil ich na dem konnige schicken | Vnd na dem künen lewen / vnd wil | yne bÿden das er die sachen zu myr | stelle / hre͛ sprach der hertzog / des | dancken ich uch sere / Da Rieff der ba eyme cardynal / Vnd sprach Zu | yme  Ir sollent in calabre lant Rÿden | Vnd sollent nit her wieder ko̅men Ir | habent dan den konnig vnd lewen fon / Vnd sagent wieder sÿ / Das sye | her GEyn Romen Zü myr wollet kome(n) | Vnd das sÿ nu̅me kriegent vber die | crystenheyt / Der hertzog von Calaber | habe die sachen an mich gestalt / Dar | vmb das sÿ kriegen / Ich wil sÿ dar richten / Dar vmb das sÿ kriege(n) | hre͛ sprach der cardinal / Das wil ich | gerne dün / Da stalt sich der cardinal | Vnd reyt vß Romen | DEr cardinal der reyt en | weg / mit vil luden er | Reyt als lange bis er | in Calabre lant quam | Da wart yme gesaget | wie der konnig Ryge besessen hette | Der cardinal Reyt als lange / Das er | in Ceciligen here quam / Er quam in | des konniges gezelde / Da Inne fant | er den kon̅ig mit viel Ritt(er)schafft | Der kon̅ig saß uber syme dische Der | Cardinal sprach wieder den kon̅ig  Ede= | ler kon̅ig der babest en but üch / Das | ir vnd lewe nit lassen Ir kom(m)et ghey̅ | Rome Zü yme / Dann der hertzog vo̅ | Calabre ist da / Vnd hat gesaget wie den babest / Er en gert nit wied(er) | uch zu kriegen / Vnd hat gesproche(n) | habe er wieder üch gedan / Er wolde | is üch getrüwelich keren / Da der ko die Rede hort / Da Rieff er lewe(n) | Das er Zu yme queme Lieber son sp͛ch | der kon̅ig  Von dieser botschafft düe | du was du wilt / wan is geet dich | selbs an / Da lewe den konnig hort | Da bedacht er sich in syme hertzen vnd | sprach ach got der von der megde ge wolde werden beschere mir eyne(n) | guden wysen Rait / Dan ich weyß wol | is were lange zÿt gewest / Das ich | vader vnd müder gesüchte hette Ich | wil mich sünen mit dem hertzogen | Vnd wil von stunt vnderstan vader |

|| Vnd müder Zu schen / Da quam gna | Zu lewen / vnd sprach  Lieber hre͛ es | wer wol zÿt // Das ir üwer vader | vnd müder suchten / lieber hre͛ lasset | üch sünen mit dem hertzog vmb gotz | willen Lewe sprach zu g͛na  ich wils g͛ne | dun lewe ging zu konnig heinrich vnd | vnd sprach // Lieber hre͛ diesen krieg | wil ich stellen Zu üch / Vnd wil dun wz | ir mich heyssent Der kon̅ig sprach Zu | lewen  Ir Redent wyßlich / wir wolle(n) | morn bit eyn ander Zu Romen Rÿden vnd | wollen horen was dem hertzog in syme | Hertzen stecket / Vnd wie er üch uwn͛ | schaden keren wolde / Da sprachen sye | wieder den Cardinal / lieber hre͛ wir | wollen dem babst gehorsam Syn / Also fer das er vnser Recht nit abe stelle   | Das ist mögelich sprach der cardynal  wo | ir recht hant das man uch by stee Also | redten sy mit eyn ander Bÿt das es nacht | wart / Des morgens als die su̅ne vff | ging / Da brachen sÿ vff / Der konnig | vnd lewe vnd der Hertzog von venedige | Vnd gerna / Dye namen yren weg ghey̅ | Rome Zü mit ir ander Rÿtterschafft | Da wart die stat Ryge sere erfrouwet | Das sÿ hin weg waren / Ich sagen üch | nit vil von Iren Rÿden / Dann sye | rieden so lange das sÿ gein Rome ka / Da namen sÿ yren herberge | In eyns cardinals huß / Er dient yne | Vnd erbot yne vil eren / Des morgens | als es daget / Der kon̅ig vnd lewe | gingen Zu santt peters monster vn̅ | horten dar Inne mysse mit grosser an


[Freiraum für Abbildung gelassen]

[72r]

[Freiraum für Abbildung gelassen]
ALs die messe geschach | Da gingen sye zu dem | pallas Zu / Dar Inne | funden sy den babst | Als sÿ den gesahen Da | knyewete(n)sÿ alle nieder / Da gabe ÿne | der babest den heyligen segen / Vnd | nam da den konnig bÿ der hant / Vnd | sprach  lieber sone wysent mich den d(er) | da heysset Lewe / Vnd so küne ist Ich me man sage von yme / Als wÿt dye | wernlt ist / Da das der kon̅ig von de(n) | babest gehort / Er nam Lewen mit der | hant / Vnd sprach  sehent Lieber herre | Das ist myn son den ich sere liep Han | Er hat myme docht(er) mit recht verdyent | Aber der hertzog von calaber / der hat sy | yme mit falschet gestolen als eyn diep | Vnd hat manig mensche sin leben dar | vmb verlorn / Der babest sach lewen an | Vnd sprach wieder sich selbs / Es ist | noch nit lang das Ich eyn hre͛ hye Inne | hat / Der hieß herpin von bourges der |

|| sagt mir wye er sin huß frouwe groß | mit eyme kinde in eyme walde verlorn | hette / Nü steet yme der kon̅ig/ Ionge | noch myme beduncken / Als glich als eyn | mensch dem andn͛ gedün mag / Dar | vmb ee er von mir ko̅me / So wil ich | sin geslechte wysen / Also gedacht der | babest in syme Hertzen / Darnach Zu stu̅t | kame der hertzog von Calaber vnd d(er) | Gadifer von sauoy | IR iglicher bracht eyn vor mit yme Lewe | vursprach sprach mit | luder sty̅me / Hre͛ geyst vader wir clage(n) | uch / von dem hertzogen von calaber | Das er des künen lewen husfrouwe | yme boslich gestolen hat // Dar vmb hat | er lange zÿt mit yme gekrieget vnd | hat got Lewen allezÿt wol geholffen | Der hertzog hat allezÿt vnrecht gehabt | Vnd ist yme ouch wieder drieß gesch / Das was wol billich Dan er ver es wol / Vnd got lesset keyn boß vngerochen / wolde er nü yme | in der gutlicheit synen schaden keren | So wil yme lewe gerne verzÿgen Alles | das er ye wieder yne gedede / wil | er aber des nit dün So wollen wir | wieder keren / Vnd aber mit yme kr / Das ist alle vnser meynu̅ge | Dar ghein sprach Gadifer mit luder sty̅ /  Hre͛ vnd geystlicher vader her | babest / Der hertzog ist hie ghein w͛tig | Vnd wil nu̅mer krieg myt lewen an | geheben / Dann er bekennet das er vnr hait Vnd wil sich dar vmb demü / Geystlicher vader her babest wo | der hertzog lewen ey̅ heller geschadt | hait / Dar vor wil er yme eyne(n)pennig | geben / Vnd was ich hie Reden das sol | gescheen / Da sprach der babest  ir liebe(n) | kinde Ich bieden uch das ir mich wolle̅t | horen Mir en geburt das nit vß Zu ry Das ir mir da vurbrengt Doch | wil ich uch eyn werntlich gericht setze(n) | Der uch vff beyde sÿten wol kan ent | scheyden wer vnrecht habe der gede is Zu keren / Der hertzog hait | als vil gedan Das ich yne nit liep | han / Dann vff myn trüwe were ich

[72v]

eyn konnig Das ich das solde richten / vnd | hette den Hertzogen in mynen henden ich | dede yne verbornen / oder lebendig schy̅ / Dar vor kunde yme der wernde güt | nit gehelffen Als satzete der babest zwolff | Richter / Die die hrn͛ entschieden solten | Darnach rieff der babest lewen Zu yme | Vnd sprach  lieber sone ich bydde üch Daz | yr wieder Zu mir koment / Ee ir wied(er) | in uwer Lant kerent  Heylig͛ vader sp͛ch | lewe / Das wil ich g͛ne dün / Da ginge(n) | die fursten gemeynlich in eynen sale | Vnd liessen den babest in syme gemach | alleyne / Sy kamen vor gerichte / Da er yederman syn rede / Der richter | waren Zwoilff / Die zwoilff müsten | das Richten | Dye fursten waren alle | in dem paillas yederma̅ | erzalte sin rede / Als ich | üch vor gesatten han | Als sy byt eynander rette(n) | Da trait der hertzog von calabre her fur | Vnd sprach mit luder sty̅me  Hre͛ Lewe | gehort nü was ich gedencken Ich wil | mich gein üch demüdigen han ich üch | ye erzurnet Ich wil es geyn üch bessen͛ | horent wie ich üch bessen͛ wil / Ich wil | uwer man werden / Vnd wil das hertzo von Calabre von üch Zu lehen | entphagen / Ich wil üch getruwelich | sweren / wann is uch not dut Zu krye / So wil ich uch zehen dusent ge brengen / vnd wil als lange | bÿ uch sin bytz das ir mich heyschen | enweg Rÿden / Vnd wil das dun vff | mynen costen / Vnd dar Zu noch me Ich | wil uch schicken geyn montluisan hun dusent gulden / wolden ir fryede | mit myr Han / Da lewe den hertzog hort | Er sprach mit luder sty̅men / Dye gabe | en sol ich nit versagen / Alles das ir | mir gedan hant / Das wil ich uch ver= | zÿgen / Da swore der hertzog lewen | Vnd kust yn Da er sin lehen entphing | Also wart die sonne gemacht Tusche(n) | dem hertzog vnd lewen / Der hertzog | wolde nu̅me da blyben / vnd reyt vo̅ | stunt in sin lant / Der Hertzog swure | Sy̅mer der got Der alle ding gesch | affen hait kan ichs zu bringen ich | wil Lewen eyn groß boßheyt dün Ir | Hrn͛ er hat war Als ir her nach w͛dent |

|| hören / Nu wil ich ouch von lewen sage(n) | Er bleyb die selbe / nacht da / Des mor da es dagete lewe wolde gan zu | dem babest bichten | LEwe ging vff den paillas | Da in fant er den babest | Er viel nieder vff sin kny vnd sprach heilig͛ | vatter Ich muß wieder | in myn lant Ich bin her komen uch vr Zu heyschen / Ich wil uch aber | vor myn sunde sagen / Das ist mir lieff | sprach der babst / Da hub Lewe an zu | bichten / vnd sagede yme sin sunde als | vil er die wyle erdencken konde / Der ba der absoluiert lewen / Der babist | sprach  du lieber son / Sage mir wanne(n) | du bist / Vnd wie din vatter heyschet | Da lewe den babist hort / Da begonde er | sere Zu suffeczen / Du heilig͛ vader sp lewe  / vader vnd müder sage | Ich nie / myn muder genaß myn in | eyme walde / Da meyn ich das eÿn | lewynne mich myn͛ müder gestolen habe | Eyn frome Ritt(er) fant mich bÿ der lewy̅ / Vnd det mich lewe deuffen / vmb | der lewynne(n)willen / Da der babest lewe(n) | hort / Da begunde er sere zu suffezen | Vnd sag lewen bermlichen an | Lyeber son sprach der ba  ich kante dinen vatt(er) | wol Er was eyn hre͛ zu | burge in berry kon̅ig kar der verdreyff yn vß sym | lande / vmb eyns schalcks willen heyschet | Clarian / Des hertzogen huß frouwe die | ginge groß mit eyme kinde / Da sy vß | dem lande zogen / vnd genaß des kinds | in dem walde / Geystlicher vatt(er) ir hant | war Ich han eynen schilt knecht der | heyschet gerna Der hat myn vad(er) vnd | muder manich Iare gesücht / Er begenet | mir vff dem felde / vnd als balde ermich | ane sach / Da kant er mich von stunt | Ich han gesworn ich wolde Als lange ryde(n) | Bys das ich vader vnd müder finden | lieber son sprach der babest  laß din suche(n) | sin / Dan din vader ist lang dot / Got sy | yme barmhertzig / Da lewe den babest | hort / Da begonde er sere heyß zu weyne(n) | LEwe en wist nit anders dann | das der babest war hette lieb͛ | geystlicher vader sprach lewe

[73r] wer hat uch gesagt das er dot ist / od(er) wie hant irs erfarhen / lieber son das | wil ich uch sagen / Dyn vader was in | eyn͛ clusen / wol zwo mylen von hyn In der selben zÿt Da quame(n)heyde(n) | Vnd belagent Romen / Gadifer von savoy | Der was die wÿle myn heubt man / Eyns | dages stryeden wir myt den heyden Da | fant er üwer vader in dem strÿde üw͛ | vader was also endelich / Das er zw heydeschen kon̅ige fing / Die hey zügen wider enweg / Da schickte | ich nach uw͛me vader / Vnd erbot | yme groß ere / Da bichtet mir üwer vad(er) | Vnd sagde mir alle sin gelegenheyt | Ich engesach noch nie keyn bedrübt(er) | man / Dann er eyn wyle by mir was | Da meynte er er wolde eyn walfart | dün Gadifer / von savoye der reyt | bit yme hertzog herpin bleyb vß ga der quam wied(er) heyme / Er sa mir wie üwer vatt(er) dot were | blieben Zu nyclais Zu port / Sicher | da geschag mir sere Leyde / Dann ich | hat yn sere liep / Da lewe den babst | hort Da swüre er eynen swure Daz | er nu̅mer Ruge noch Rast gewo̅ne | Er enhette dan sins vaders gebeyne | gesehen / lieber geystlich͛ vad(er) sprach | Lewe  heyssent gadifer zu mir ko̅men | So wil ich yne biden das er mich fure | Da myn vader liget / Ich wil zu dem | priester / Dem myn vader gebichtet | hat / Ich wil myn vader gesien / Es | kost was es wolle Ich wil yne lassen | vß graben / Vnd wil yn gein montlui dün furhen / Da wil ich yme eyn | Iargeczÿt lassen machen / Als eym her zu horet lieber son sprach der | babest  man sol na gadifer schicken | Der kan uch wol gewysen wo uwer | vatt(er) lyget / Da begonde lewe sere heÿß | Zu weynen / Der babist schickede na ga / Da gadifer den knecht gesach | Da stonde er geyn yme vff vnd boit | yme ere / hette er aber die botschafft | gewist / Die der knecht yme bracht | Er hette is nit gedan / Der knecht sp vnser geystlicher vader der babst | Der enbut üch das ir Zu yme komen | Gadifer ging von stunt vff den pal | las zu dem babst Da er den babist ge / Da viel er nieder vff sin knywe |

|| Da der babest gadifer her sach da rieff | er zu yme  hore gadifer was ich dir | sagen | Hye stet das kint das lewe | heyschet / Der ist des from | men Ritts͛ son hertzog | herpins son / Du weyst | wol das er zu sant niclas | gestorben ist / Nu bit dich lewe frunt / Das du yn dar wollest füren / Er | wilt sinen vader dot oder lebendig ge Ich heyß dich das du bit yme | rydest / Da gadifer den babist hort | Da begonde yme sin blüt Zu gryseln | Er wartt sin lebedage nye also bedr me  heylig͛ vader sprach gadifer | Ich wil yne gerne dar füren / wand | er was der biderbeste man der da lebte | Dann is ist schade das er dot ist /zwar | es was mir ye in myme hertzen leyt | Der verreder ging Zu lewen / vnd hel yn / Vnd sprach  edeler hre͛ ir solt | mit mir in myn huß gan / Morn als | es dagete so wil ich mit üch ryden | lewe sprach zu gadifer got sy uwer | lone / Da viel er nieder vff sin knye | vor dem babist / vnd sprach  geistlich͛ | vader gent myr vrlouff Ich wil mit | gadifer gan in sin huß / Das wir mon͛ | deste fruer vff stan mynen vader zu | suchen / Da sprach der babist gent in | merien namen / lewe vnd gerna gin vß dem paillas / Gadifer der ver ginge mit yme / lewe der geda er wolde vür Zu synee swagez | gan / lewe ging bis das er sinen sweg͛ | den kon̅ig fant | LEwe sprach  hre͛ horent | mich/ Der babist hat | vns hut zu gesagt | myn vader hertzog h(er)= | pin / Sy lange sin ge dien͛ gewest / Vnd wolt zu | sant Niclais zu port sin gebiede sin | gerieden / Als sy er vnder wegen ge / Des ich sere bedrübt bin Nü | bin ich in willen zu ryden an die ende | Da er begraben lyt / Vnd en wil num Rüge noch raste gewynnen Ich | habe dan funden den der mich gemacht | hatt / Das han ich gode von hy̅mel | gelobt lieber son sprach der kon̅ig  ich | ich wil mit dir Ryden  / hre͛ sprach | lewe  das ensollet ir nit dün Ir sol | lent wieder Rÿden Zu myn͛ husfraue̅

[73v]

vnd grüssent sy sere von mynen wege(n) | nach dem wort nam lewe vrlop von | syme sweger vnd gingen er vnd ger in gadifers huß / Gadifer entphing | lewen herlich / vnd enbode yme groß | ere / Da clafften sy mit eyn ander bÿt | das es nacht wart Da gingen Lewe | vnd gerna slaffen / vnd wart sin and(er) | gesynne ferre von ÿme gefurt / vff | das ob sich yrgen eyn gekriesche er | hüb / Das sy dan lewen nit / Zu helffe | möchten ko̅men | DA gadifer lewen Zu bette | geholffen hatte / Da ging | er vß syme huße vnd | suchte als lange byt | er syn͛ nesten mage | Zwentzig fant / Als er die alle zu sa brachte / Da sprach er  Ir lieben | fründe Ich han eynen in myme huß | Dem bin ich sere gra̅me / Vnd solde | er lange leben / So were ich Zu mal | v͛lorn / Dar vmb biden ich üch myr | zu helffen / Das ich yne möge erslage(n) | So wil ich üwer yglichem zwey ho̅̅ phont geben / vnd wil uch al deste Lieber han / Vnd was | ir begert an dem babst / Des sollent | ir alles gewert sin / Da antwerten | sin mage alle gemeinlich ir Redent | herlich lassent vns in uwer huß | gene / Vnd wysent vns wo sy ly / So wollen wir sye alle erslage(n) | Vnd weren yr wol hondert / Dan | wir sin solicher dinge wol gewan | Da sprach gadifer nü koment her | Vnd ging er an zu syme huß Zü | wer sy hette gesehen ir swert ver / Der hette wol gesprochen es | weren ydel morder gewesen


[Freiraum für Abbildung gelassen]

||

[Freiraum für Abbildung gelassen]

GAdifer furt sÿ zu erste vor lewen ka̅mer vnd | dede dye eyne ka̅mer hey̅ vff aen lichte / Es | en wart nü lewen ende | nye so nahe / Dann er wer da gestorben | hette yme got nit sunderlich geholffen | yme endroeumet in der wyle eyn drou / wie ein drach vnd eyn lepart ke / Vnd zugen yme vß syme Libe | sin sele / vnd wye dar nach eyn wyß | dube keme / Dye sin sele zu hy̅melrich | fürte / Vnd beduchte das gerna deß | selben glichen ouch geschee / Da antw͛t | lewe von grossem schrecken / vnd als | er sin ougen vff warff / Da sach er sy wissen gesellen / wol gewappe̅t vor | yme stene / Der sprach lewe lieber ge / Stend vff in dem namen godes | Dann wer ich üch nit zu helffe kome(n) | So werent ir ee dag ermordet worde(n) | Dar vff hat gadifer üwer wirt groß | begerunge / Vnd er hat üwer vader | verkaufft den heyden / Darvmb das yne

[74r]

der babest liep Hatt / Dann der schalck | verfochte sich / Das yme des babistes | fruntschafft abginge / Als lewe den | wyssen Ritt(er) gehort / Da stunde er snel vff / Vnd viel nyeder vff | sin knyewe / Vnd danckte gode vnd | syme gesellen sere / lieber geselle sp͛ch | lewe / Ir vergessent myn nit in myne(n) | nöden / wyssent vor war sprach der | wyß Ritter / Die wyle üwer hertze | vol dugende ist / So en wil ich üch nit | Lassen / Also dut ouch Ihesus der wernde | konnig / Die wyle die zwene mit ein | ander retten / So quame(n)die zwentzig | verreder / Vnd sprachen mit lüder | sty̅me lewe du stinckender verreder | Du müst ermordet sin / Da von enku̅ dir nit gehelffen der wernde güt | Da mit Zugen sy ir swert vß / Vnd | traden als Zu lewen bette Zu / Als | gerna hort Da viel er vff sin knywe | Vnd bade gnade an dem verred(er) mit | weynenden ougen / vnd rieff da zu | lewen / lieber hre͛ es geet vns sere | übel / wir sin hie In eyn͛ bösen herb͛= | ge / Es sint ydel morder Hie Inne / Da | sprach lewe lieber geselle nit ersch / Dan myn wyß geselle ist hie | by mir | DEr wyß Ritter zoch sin | swert vß / Da geschach | eyn groß zeychen / Die | verreder vielen alle nie Ir eyn͛ schrey der and(er) | kreysch / Die wile daden sich lewe vn̅ | gerna an / lewe nam der mörder eym | sin swert vß siner hant / vnd slug | da mit yme sin heubt abe / vnd slug | da so lange / Das er vierczehen er slüge | Da kame eyn speher zu gadifer vnd | sagt yme sin fründe weren alle ersla / Da von wart der lecker sere be / vnd sprach  Ach got das ist | Zu mal der duffel / wie mag ein bloß | man soliche stercke gehan / Da furte | der wyß Ritter lewen vnd gerna vß | dem huße / lewe weckete sin Ritter alle vff / vnd sagete yne wie | yne gadifer ermordet wolde han | Das verwundert sine Ritt(er)schafft sere | Sy knyweten alle nieder vnd danck sere dem wissen Ritter |

|| Sy lobten alle got Das lewe | vß solicher not was ent / Da gingen sye | alle zu konnig heinrichs | herberge lewe cloppete | an des kon̅igs ka̅mer / Dar Inne wa͛t | er gelassen / Da sagt lewe dem kon̅ige | wie yne gadifer er mordet wolde han | lieber Herre sprach lewe  Ir ensollet | morn nit von Hynnen / Dan ich wil | Gadifer vor heyschen / vor eyne(n)ver= | reder / Vnd dar zu wil ich yme Zu | langen / vmb vil eyn grössers / vmb | mynen vader den er verkaufft hait | Vnd beger nit vß Rome zu ryden | Byt er mir das bekennen müß key̅ | falscher verreder wart nye geborn | En were der wyß Ritter zü mir kome(n) | So weren ich vnd myn gesellen Alle | gar ermordet worden / Das müß er | mir halden / Vnd solde ich dar vmb ste͛= | ben / Lieber son sprach kon̅ig heinrich | Ir Redent Zu mal wol / wir wollen | morn frü zu dem babst gene / vnd wol yme die sache alle erzelen Hie laß | ich ein wyle von lewen / vnd sage(n) | uch von Gadifer von savoyen vnd | von der grossen verrederÿ / Die er | getrieben hat / vnd yme nit wol | vß gangen was / Da von wart er | als betrübt / Das er bynoch vnsy̅nig | was worden / Er gedacht dicke vnd | viel / wie er die boßheyt möchte begly̅ / Er gab yme selber die nacht me | Dan hundert streych / vnd sprach | wieder sich  Ach A mich ich wonde le enmordet han / vff das ich yne | nit dorffte fürhen / Dar da ich sinen | vader verkauffte Nü forchte ich Ich | müsse die warheit erkennen / Ach a | mich ich en weyß nit was ich sagen | Dann got wolle mich troisten / So des | der babst gewar wirdet / So ny̅met | er mir die ere die ich han / Nü hore̅t | wes sich der v͛reder begonde besynne(n) | Er ginge wieder in sin huß / Da fant | er in lewen ka̅me͛n vierczehen leck͛ | die alle dot waren / vnd schickte da | nach den sechsen / Die noch lebendig | waren blieben / Sy kamen zu stunt | vnd getorsten es nit versagen  Ir

[74v]

hrn͛͛ sprach gadifer  / wir mussen | vns bedencken wie wir dün / Das ich | myn͛ eren nit v͛wyset werde Gefel es üch wol So wollen wir die vier döden / An den galgen dun fü | ren / Dann wyl ich sprechen sy sint h͛ | In ko̅men / Das sy myn gut gestolen | vnd mich ermordet wolten han / Des | enmöchte got nit gelyden / vnd habe | sye durch wonder alle lassen sterbe̅̅ | Das duncket mich der neuwest funt | sin / Den ich erdencken mag Also sp ouch die andn͛ / Es were ey̅ güd(er) | funt / Da begonde gadifer lude krysche(n) | Vnd schryen das alle sin nachgebur | vff stonden / Die nachgebar lyeffen | alle in gadifers hüs Ir eyn͛ was nac der ander bloß / Da furte sy ga in die ka̅mer / Dar Inne die doden | schelck lagen / Vnd sagede da den | luden / Das sy yme sin gut wolden | stelen / Vnd yn dar zu ermordet wol | haben / Als das die lude horten / Sy | wurden sich des verwonden͛ / Da ließ | gadifer sin vierzehen mage Alle zu̅ | galgen sleuffen / vnd vor dage hencke(n) | Da is dagete da ging gadifer zu dem | babist / vnd sprach geystlicher vatt(er) | mir ist eyn groß abenture wied(er) fare(n) | Ich was hinnacht noch ermordet wo͛= | den von vierczehen verreder die mir | myn gut stelen wollen / Sy stiessen | vff myn kamer vnd wolden mich dar | zu döden / lewe der hynacht by mir lag | Ich en weyß nit war er ko̅men ist | Lewe was bynoch er mord worden | vnd alle myn gesellen hette got nit sy̅ | gnade dar zu gedan / So weren wir | alle ermordt worden Ich han sy alle | an den galgen lassen furhen vnd du̅ | hencken / Sy sint dar zu gewest my̅ | neste mage Ir groß girheyd hat sy | Zu dem dode bracht /  Ach got von hymel sprach der babest  was horen ich | wonder von uch sagen Ich enhort noch | nie keyn grosser wonder / Got von hy̅ hat uch sunderlich behüt | DA der babest hort gadifer | reden / Er begonde sich | zu senen / Er sprach lieb͛ | gadifer ir hant mit gu an dacht eyn güt we͛k | vollenbracht / Das ir so |

|| wol gehut sint worden wer gude we͛͛ck | dut got der lonet yme ouch wol /  Hre͛͛ | sprach gadifer  got der hat mich sund(er)= | lich behüt Gadifer ging wieder In | sin hus / Aber nit lange dar na da qua̅ | der kon̅ig von Cecilien vnd lewe | vnd traden in den pallais vor dem | babist / lewe der viel nieder vff sin knye | lieber geistlich͛ vatt(er) sprach lewe  reche̅t | mich an dem lecker / Der noch nie | keyn gut gedachte / wer ist der sp͛ch | der babist  das sage mir  Geistlich͛ vatt(er) | sprach lewe Das wil ich üch nit ver Es ist gadifer von sauoye hint | lage ich in syme huse / Dar Inn wolt | er mich ermord han / Da ich in dem | bette lag / Da bracht er zwentzig vor | myn bette / Die wolden mich ermordet | han / Aber ihesus von hy̅mlrich quam | mir Zu helffe Ich sprechen das gadifer | ist ein rechter morder vnd v͛reder Er | hat mir myn vader ve͛raden / vnd ge mich nit dar fürhen / Da er gesat | hat das myn vader dot lege / Geystlich͛ | vader schickent na yme Ich wil bÿt | yme kemppen / vnd wil yn dun beken Der verrederÿe erbegangen hat | Vnd dün ich yne das nit bekennen | So legent mich In soliche gefenckniß | Das ich niemer me her vß kome / Da | der babist lewen hort Da begonde er | sich zu senen / Der babist schickede | von stunt nach gadifer


[Freiraum für Abbildung gelassen]
[75r]

GAdifer quam von stunt | Er kniewete nider vor | dem babest  Gadifer sp͛ch | der babst  hye ist das/ lewe | kint Vnd hat vns ge so wie das du yn hint wollest | han don ermorden byt zwentzig mördn͛ | Vnd dar zu habest du yme sin vader | verkaufft den heyden vnd wollest du | das leucken / So wolle er mit dir ke / Das daz war sy  / hre͛ sprach ga  das byn ich begn͛ lewe dut myr | vnrecht  Ir hrn͛ sprach der babst  gent | vor den Richt(er) / Dan ich kruden mich | der sachen nit / Dan ich bieden vnsern | hrn͛ got wer da recht hat / Das er ym | dar Zu helff / Amen sprach lewe / Sye | gingen von dem babst Zu dem bRichter | yglicher leyt dem richter sin sachen vor | lewe sprach mit luder sty̅me Ach du fal morder vnd verreder Dis ist my̅ | zeychen / Das ich dichs wysen wiel / vnd | warff synen ht dar / Das begn͛ ich sp͛ch |

|| gadifer Vnd Hub yne vff  Laß vns ytze | bereyden Zu kempen / Da sprach der richt(er) | gent hin weg / Vnd bereyden uch Zu ke̅ Vnd vff das ir uwer geselschafft | vß richten / So solt ir das versichern vnd | verburgen / hre͛ Richter sprach der lewe | Das wil ich gerne dün Ich setzen üch | Zu burgen den ko̅nig von Cecilien vnd | hertzog Rymont vnd g͛na / Die solle̅t | vor mich sprechen / Sehent vor uch sp͛ch | der Richter  weres sache das ir den | kamp nit vollenfurent / Die burgen | die ir dan gesatzet hant Die stunden in | der selben farhen Als ire / Der ko̅nig von | Cecilien sprach wir wollens gerne dün | Da gebot der Richter / Das man die burge(n) | gefencklich wolde halden / Da furt ma̅ | den kon̅ig vnd sin folck vff eynen sal | yn den marckt / Das er ouch zu sehe da | sprachen gadifers frunde gemeynlich | vor gadifer / Des morgens da is dagete | Da bestalt man das pletze vff dem mar geschach der kamp / mit seylen | wart er wol vmb zogen / Des selben | abent aß lewe vnd hertzog Rymon | bit dem babst / Da sy gassen da ginge yd(er)= | man in sin herberge / Des morgens da | is dagete / Da stunt lewe vff vnd hort | messe von gantzem andacht / vnd det | synen gantzen harnesch an / vnd bewa͛t | sich so er beste mocht / Da lewe wol ge was / Da saß er vff sin Roß | Vnd nam sin schylt vor sich / Vnd sin | glene in syn hant / Vnd hylde dort als | ein grüwelich man / Da nam er vrloup | von dem kon̅ige / vnd von syn͛ ritt(er)schafft | vnd von andern synen fründen / vnd | sprach  yre lieben frunde bident got | vor mich Das er mir Zu dem rechten | wolde helffen / wieder den felschen ver / Der mych so Iem͛lich morde(n)wolt | In syn͛ herberge / Da der kon̅ig lewen | hort der sprach lieber son ich beuelle(n) | dich dem almechtigen gode / lewe reit | vff dem marckt / Syn burgen die vff | dem marckt gefangen lagen / Die sa yn wol | LEwe wart des leckers vff | dem plane / Da gadifer | gewappent was / Da reit | er ouch vff den plan | da er zu dem plan in | reyt / Da gesach er lewe̅

[75v]

da halden / da bracht man yne die heili dar das sy swüre̅t / Da quam eyn | richter vnd eyn notarien die die sache(n) | verhoren wolden / vnd gaben eym prie das heyltum in die hant / Das heyl was von sante Symon von sante | Iohan vnd von sante peter / vnd der | negel eyn͛ da got myde genegelt wa͛t | Das heyltum was in eyme gulden fas | gefasset / Der priester hyelt das heyl in der hant / Der Richter rieff Lewe(n) | vnd sprach / Hr͛e ir solle̅t sweren wand | ir erste in dem plane sint gewest Ir | hant gadifer geziegen verrederÿe vn̅̅ | ouch mordery als wir gehort han  hre͛ | sprach lewe  das wyl ich gerne dün | Ich en swure noch keyn lieber swüre | Ich sweren hye bÿ gode der dye mar leyt gadifer von savoye der alhie | steyt wolde mich han hint in syme hus | dun ermorden / Aber der almechtige got | der quam mir Zu helff / vnd der selbe | Gadifer der hat ouch mynen vader den | heyden verkaufft / vnd dorft mych nit | dar fürhen / Da er sprach das myn vad͛͛ | gestorben was Aber ich wil abe got | wilt yn dar zu bringen / Das er das | bekennen müß / Vnd das ich da geswo͛= | hen han das ist war ane alle falscheyt | Da stont lewe vff von syne(n)knywen | vnd küst das hÿltum mit grosser an | dacht lewe der saß wieder vff sin ros | DA trat gadifer her fure | vnd sprach ich swere(n) | hye by diesem heyltum | Vnd by dem almechtige(n) | gode / So muß mir got | nyemer zu helffe komen lewe der da | gesworen hat / Alles das er gesworen | hat Das ist gelogen / Ich vnder stonde | noch nie keyn falscheyt lewen Zu dün | noch syme vader / Da stonde gadifer | vff / Vnd wolde das heyltum küssen | Aber er ginge drywerbe vmb vnd swy̅ vnd vyel dar nyeder / Da gadif͛ | sult da was er na vnsy̅nig worden | lewe der rieff mit luder sty̅me ko̅me | her du falscher verreder / Du hast dy eyt falsch gesworen / vnd darv̅b | must du erhangen werden / Da gadif͛ | lewen hort / Da schamete er sich sere | Das er nit eyn wort Rette / Da der | kon̅ig von cecilien das ersach / Da ry er hertzog Rymon vnd sprach |

|| han ir nit den falschen verreder ge | sehen / wie er eynen falschen eyd ge hat / Dan got hat groß zeyche(n) | da gedan /  Hre͛ sprach Rymont  / Er kan | nit dar von kom(m)en  Ach A mich sprach | der kon̅ig  ich fochten mich / Dan er ist | Zu male groß vnd starcke das enschad | nüst sprach Rymont lewe wirt yn | bewysen Ee vesper zÿt Das er eÿn | v͛reder ist Got der hat lewen liep | wyssen wir vor war wol / Vnd dar | Zu hat lewe auch Recht Also Redte(n) | die fursten mit eyn ander / Vnd bade(n) | got allezÿt lewen zu helffen


[Freiraum für Abbildung gelassen]

LEwe was vff dem plan vnd wartet alles des | verreders / Da saß der | verreder ouch vff sin | phert vnd da hengete(n) | sy beyde hinder sich vn̅ | sencketen ir glenen Vnd Ranten Zu | samen Ir eyner draff den ander als | eben Das ir iglicher dem andern eyn | stuck von syme schylde abe stach / Da ge sy beyde ir swerte vnd gaben

[76r]

eyn ander manigen grossen streych Das | fure vsser yren helmen ginge / Sy | waren beyde wol gewappent / Das ir | keyn͛ den andern mochte verwonden | lewe Rieff got heymlichen an vnd sp͛ch | Merge godes müder vnd der freuden | kon̅igynne / vnd drüge In dyme Libe vn erlöser / Das was der süsse ihesus | Der was got vnd mensch / Vnd wolde(n) | sterben an dem crütze / Als werlich das | war ist vnd ich das gleuben / So wolles | mich behüden vor diesem falschen Leck͛ | DA was eyn groß kamp Zu | Rome in der stat / yr igli begert des andern | dot / lewe gab gadifer eyne(n) | streych vff sin achsel vnd | verwonte yn da myde nit / Dan er hiewe | yme sust durch den harnesch / Da hoffte | er er wolde yne an die selbe stadt noch | eyns dreffen Gadifer slug vff lewen | schilt / Das eyns schühes breyt da͛ von | viel / Da gabe yme lewe wieder ey̅ strey / Das daz blut dar noch ginge / Vnd | lewe sprach du falscher verreder / Da ha̅ | Ich dich eben droffen / Din falsche v͛rede= | rye mag sich nit verhelen / Gestn͛ bewy du mir solich fruntschafft / Da du | mich lude in din huß / Da woldest du | mich dar Inne dun ermorden / war hast | du mynen vader gedan / Des sage mir | nü die warheit / Gadifer sprach  lewe | du redest dorlich / Enhenttest du mir soli | ch boßheyt nit gedan Ich hette dich ge wo din vader dot Lyget / Des han | ich güde v͛sigelte brieffe / vff myn trüw | sprach lewe  das lugest du boßlich / Du | must ander mere [D]a von sagen ee vesꝑ | zÿt / Da myt rant lewe wieder Zü yme | Vnd gab yme vff synen helme solichen | streych / Das er bynoch Zu der erden ge was / Da slug Gadifer vff lewe(n) | achsel Der streych ging abe / Als lewe̅ | Vnd furte lewen phert eyn ore abe Als | lewen phert des streychs fulet Da spr es vff eyn sÿt Das Lewe bynoch | was abegefallen / Als das gadifer ge / Da ryeff er yme Zü Lewe kom(m)e | herwyder / vnd sage mir die warheit | Bist du müde worden mit mir zu str / Neyn sprach lewe  Ich enwerde(n) | des nit müde Als lange byt ich dich ge= | döden |

|| | Dv falscher Leck͛ sprach Lewe | du hast myn phert v͛wondet | Das soltu sere dure bezale(n) | vff myn trüwe sprach | Gadifer  / Das en acht ich | nit als eyn linse / Dann ich gesach nie | Ritter so küne / Der mich alleyne ge bestene / Da mit hub gadifer | sin swert vff / vnd meynte lewen | Zu treffen / Da zauwete sich Lewe vn̅ | slug yme zwene finger abe / Dar | Inne er das swert hylde lewe  sprach   | Gadifer  / Du magst dich mit der hant | nu̅me behelffen / Als das Gadifer von | lewen horte / Da wande er vn synnig | werden / Da mit warff er sin schylt | hinweg / Vnd erwuste lewen in syn | arme // Sy zügen sich Lange vff den | pherden Lewe was behende / vnd wa͛ff | Gadifer nieder / vnd drette yne mit | synes pherdes füssen / Da stunt Gadif͛ | wieder vff vnd nam sin swert / vnd | stach lewen phert an dem dü̅ne(n)dürch | Da viel Lewe vnd sin Roß nieder le was lichte vnd stunt balde wied(er) | vff / Dann yme was nit noit lange | da zu lygen / Vnd ee Gadifer syn | swert wieder gewu̅ne / So was le gerynge / Vnd hatte gadifer syne(n) | helme von syme heubte gezogen le warff den helme uber den riegel | vß / Da deckte sich der schalck Alles | mit syme schilde | LEwe gab dem v͛reder | manigen grossen streych | Gadifer deckte sich als | myt syme schylde / lewe | gabe yme eynen streich | Vnd slug yme eyn ore abe / Das es | Zu der erden viel / Als lewe gesach | Gadifer vff der erden gelag / er sp  Gadifer nü sage mir vff din | trüwe / war hast du myne(n)vader ge / Swig sprach gadifer  ich bin | bedrübt / Dan ich han myn ore v͛lorn | Du enhast sprach lewe  Ich sehen es | noch da Lygen lewe sprach vff eyn | ander zÿt / So wolles ouch als viel | vmb myne(n)willen dün / Dan ich han | dich ytzunt gewyset Dyn ore das du | verloren hette  Ach falscher Lecker

[76v]

sprach Gadifer  / was findest du lyst | lewe sprach  du falscher verreder dye | zÿt ist nü komen / Das dir dyn lone | sol werden / Da myt slug lewe vff | Gadifer / Gadifer hat sin swert in der | lincken hant / vnd werte sich desbesten | ermocht / Vnd deckte sich mit dem sch lewe stach yme vnder dem schylde | sin rechtes ouge vß | DA was gadifer bedrübt | Da er sin ore vnd sin oüge | verloren hatte / Vnd wa lewen mit syme sw͛t | Aber lewe entweych | dem wurff / Da wolde gadifer sin swt(er) | wieder reychen / Da slug yme lewe sy rechten arme mit dem schylde abe | Der kon̅ig von Cecilien wysete h͛tzog | Rymon dar vnd sprach  Nu sehent | wie myn sone lewe Gadifen͛͛ so ubel | gehandelt hait Gebenediget sy die | stunde Dar Inne er myn docht(er) kaufft | Er ist der küneste / Der ye vff ertrich | kame  Vff myn trüwe sprach Rymo̅ | Er ist ein fro̅mer Ritter syne(n)gliche̅̅ | enlebet nit / üwer docht(er) ist mit yme | wol beraden Also Redten die hrn͛ mit | eyn ander lewe ginge wieder zu | Gadifer vnd sprach  Höre gadifer | was ich dir sage / Du en kanst nit | dar von komen / Du müst nü sterbe(n) | wan ich wil Dar vmb gedenck an got | Vnd due din bichte / vnd nem den got | zu dancke / wan du hast yne wol ver bekenne din boßheyt / So wil | dir got verzÿhen / Habe groß rüwe | vmb din sunde Dan du must sterben | Als das Gadifer von lewen horte Da | ließ er eyne(n)grossen krysch / Das sich | da von v͛wonderten Alle die die by ym | stunden / Er slug sich selber myt syn͛ | fuste vnd beyß sin zene vff ey̅ander | GAdyfer was bedrübt vnd | sach lewen alles an Er | schutte alles sin heubt | Lewe sprach das ist allez | vmb sust / Dan din ster ist nü vergangen / Sage die wa͛= | heyt Das sich got über din sele erbar / Als Gadifer lewen gehort / Da | sprach er mit lüder sty̅me / Ich befelhe | hude myn sele Allen den düffeln die |

|| in der helle sint / Ich wil nit das sye Zu | Hy̅mlrich ko̅me Sy solle sÿtzen in der | hellen schorsteyn / vff myn trüwe sp͛ch | lewe / Din glaube ist falsche Ich en wil | nu̅mer geruwen Ich habe dich dan gedöt | Da myde stach yme lewe das ander ou vß / Gadifer sprach  lewe nit endode | mich Ich wyl die warheit bekenne(n)vor | dem Richter / Da sprach lewe  Gadifer | du redest wol / Da rieff lewe den zwolff | stadt rychtern  Ir lieben hrn͛ koment | mit mir vnd verhorent gadifers boß / Da gingen zu stunt mit lewen | die zwoilff richter vnd die Ritt(er)schafft | gemeynlich / Der Richt(er) eyner hub da | an zu reden /  Gadifer din dot ist geswo Du en kanst nü nit dar von ko̅men | Dar vmb so sage an die warheyt /  Das | wyl Ich gerne dun sprach der lecker H͛= | tzog herpin des sele got gnade / Der | was kune vnd der krystenheit sere | nutze / Da von gewan yne der babist | liep / Des erschrack ich von gantze(n)my̅ | hertzen / vnd besorgt das er mich abe | stieße vnd der babist yne lieber gewu̅ dan mich / Dar vmb furte ich yne | vff mere zu Brandis verkaufft ich yne | den heyden / von dannen furten sy yne | in Cipern lant / Ich en weyß wie es yme | vorbas ginge Die wile ich yne lewen | nit kunde gewysen / Dar vmb furt ich | yne in myn hus / vnd wolde yne dun | erslagen / vff myn trüwe sprachen die | Richter / Des soltu dinen lone entphahen | wir enhetten vns nit versehen / Das | du eyn sölich kauff man werest gewese(n) | Da schickten sy noch vier pherden / vnd | deden yne durch die stadt zu Rome sle Zu der porten hin vß / Vnd an ey baum hencken / Also solman solichen | luden lonen / Dann es ist wol recht wer | übel düt Das er da von bosen lone neme | Da liessen die zwoilff richter / kon̅ig hein hertzog Rymon / vnd die andern | ritterschafft Zu stunt ledig / Da viel d(er) | kon̅ig Lewen vmb synen hals / vnd sp͛ch | lieber sone wye möget ir / lieber herre | sprach lewe Ich bin von goddes gnaden | frysch vnd gesunt Da gingen sy in die | herberge / lewe sprach lassent vns von | dem babist vrloup nemen  lieber herre | Dann mich verlanget noch myn͛ husfrouwe̅

[77r]

Wan ich die gesehen / Dann so wil ich | rügen Ich wil mynen vader süchen hre͛ | sprach gerna  das ist alle myn begere | Dann ich gedar nit wieder zu burges | Ich bringe dan ware mere  Swig sp͛ch | lewe  ich wil mit dir geyn bourges da | wil ich das horn blasen / vnd wil ye | wyssen ob ich da eyn rechter erbe sÿ | odir nit | DA ginge der kon̅ig lewe | vnd die andn͛ alle mit | eynander vor den babst | Als lewe vor den babst | kame Da viel er vff syn | knywe / Der babist sprach lieber sone | wie hat es dir ergangen mit dem | kamp / lewe  sprach  Gadifer hat bekant | Alles des ich yne geschuldiget han | vnd ist ouch dar vmb gehangen  He͛re | got sprach der babst  was boßheyt ist | in yme gesteckt / lieber sone ich enbinde(n) | dich von allen dinen sünden / Des da̅̅ckt | yme lewe sere vnd sprach  geystlich͛ | vader gebent mir vrloup / Dan ich muß | mit dem kon̅ige in Cecilien lant w͛dent | ir myn bedörffen / Das wollent mir en | bieden / So wil ich gerne ko̅men Des | danckte yme der babst sere // Da mit | name lewe vrlaup von dem babest | Vnd reyt hin weg mit dem konnige | Der kon̅̅ig vnd lewe rieden vß rome | Durch das Romesch lant als lange / vn̅ | sageden ir abenture bit zu montluisa̅ | lewe schickte Zu fflorentyne(n)eyne̅̅ bode(n) | vor an / vnd enbot ir das Er vnd der | kon̅ig komen / Der botschafft wart fflo sere erfrauwet / Sye dede sich | an mit costlichen cleydern / Vnd reyt | lewen vnd dem kon̅ige entgein / Sye | rieden mit eynander Zu montliusan In | Da gingen sy alle vff den pallas | IN dem pallas was große | freude von der Ritt(er)schafft | Der kon̅ig nam wasser | vnd saß zu dische lewe | saß nest by yme / vnd | darnoch Hertzog Rymon von venedigen | fflorentyn saß gein lewen / vnd assen | mit ey̅̅ander yme wart wol gewartet | mit kostlicher spyse vnd myt gudem | Drancke Als sye da geassen yeder man |

|| ginge in syne Herberge vnd lewe vnd | florentÿne gingen slaffen / Da saget lew | fflorentynen / wie er gekempt mit Gadi vnd yne vber wonden hette vnd | das yme Gadifer bekant hatte Das er | synen vader den heyden v͛kaufft hette | Also vertrieben sy die nacht hyn bitz an | den dag/ morgen / Da sy da zu morgen | gessen hatten / Da nam hertzog rymon | vrloup von dem kon̅ige vnd von lewe(n) | vnd sprach  Ich wil wieder Zu lande | Zu myn͛ husfrauwen / Vnd zu myme br | uder lieber herre bedorfft ir myne So | wil ich gerne Zu uch komen wan ir | wollent Das danckte yme der kon̅ig vnd | lewe sere / Aber hertzog Rymon was | nit lange Zu lande gewest / Da yne ey̅̅ | krieg an viel Der wert sechczehen Iar | wieder eynen Ritter der hieß claramba | Aber da von wollen wir ytze nit sage̅̅ | LEwe bleyb by dem kon̅ige | vnd by syner husfrouwe(n) | wol vierch wochen da | wart yme zu synne | er vader vnd muder su wolt / Er rieff gerna vnd sp͛ch | Gerna ich han willen morn an Zu | ryden mynen vader vnd müder Zu | suchen / Der reden wart gerna er Vnd sprach  hre͛ es were | zÿt / lewe ginge zu dem ko̅nige Den | fant er in dem pallas / Hre͛ sprach | lewe  ich en wil es üch nit verhelen | Ich wil morn hin weg vader vnd müd͛͛ | süchen / Ich han es gelobt ich kan | nu̅me lange vercziehen / Als das der | kon̅̅ig von lewen gehort / Da wart | er sere erfert vnd sprach Swige̅t | lieber sone / Vnd nement uch des | ytze nit an / Dan wurde es myn docht(er) | gewar / Sy keme von yren synnen | hre͛ sprach lewe  ich kan nidme hie | bliben / Dan ich han es gode gelobt | Ich wil es ouch halden / Die wile ich | nü weyß Das myn vatt(er) noch lebet | blibe ich nit vmb kon̅ig salmons güt | ich hoffe myn müder lebe ouch noch | Das mag ich an myme vader erfaren | So myr got der mich geschaffen hat | Ich wil sy süchen als lange bit daz | ich sy finde oder erfare obe sy dot | odir lebendig syen / Also lewe in

[77v]

diesen reden stunde / So kame fflorenty̅ | zü gene / vnd sach wol an Lewen ant / Das er ye etwas vorhanden het / Sy sprach lieber Hre͛ wolt ir nü | aber hin weg / Die wile vnser lant in | fryeden stat wir solden nü in freüden | leben / wer dot ist den künent ir nit | lebendig gemachen / ffrauwe sprach | lewe  ich wil die warheyt schiere er Ich weyß eyn stadt / Da ich das | wol erfaren mag / Er fare ich nit da | gude mere / So wil ich zu stunt her komen / Ich biden üch liebe fro / Das ir üch das nit lasset betrü / Dann was ich globt han das | müß ich halden / vff myn trüwe sp͛ch | fflorentyn  Ich wolde als mere sterbe(n) | Als ir üch von mir scheyden Ich gene | groß kindes / wolt ir mich in soliche(n) | banden lassen das ich myn Leben Dar | vmb müste geben / ffrauwe sprach | lewe  nit sagt dar wider Ich müß hal das ich globt han / vnd ob ich sye | ye nit finden / So wil ich geyn burges | ryden / vnd wil da das horn blasen | wan ich das geblasen han / So wyl | ich an heben wieder ko̅nig karle Zu | kryegen / Der mir myn vader vnd | müder veriaget hat / Das ir dar | vmb nit wollet bedrübet sin / Dan | ich muß es dun / Dwile ich es globt | han / wan ich en neme keyn gut daz | ich es ließ / Da hub fflorentyn ane | Iemerlich Zu schryen / Sy wand ir | hende vnd raufft ir hare / Aber hette | sy ir vngefelle recht gewyst So | we͛ sy viel me bedrübt gewest | Florentyn was sere bedrü | bt vmb lewen willen | Sy sprach  hre͛ got sol | ich mynen gesellen ver lewe sprach  liebe | ffrouwe nit gehaldent uch übel Ich | wil kurtzlich her wieder komen / Also | troste er fflorentyne(n)allewege / Der | dag vergynge mit betrubnisse Da | rieff lewe Badewin Zu vnd sprach | lieber hre͛ Ich han groß getruwen | zü üch / Das ist wol billich / Dann | ir habt das wol bewÿsen Ich weyß | vff ertrich keynen man Den ich billich͛ |

|| liep habe Dan üch / Darvmb befelhen | ich üch myn hußfrouwe fflore̅tyne(n)wol | Zu hüden / Vnd dar zu ouch myn kon̅ig / werde ich ymands ÿmen der üch | leyt dut / Den wilich dun hencken so | ich wieder ko̅men ffrouwe sprach lewe | zu fflorentyne(n) hie stet eyn byderma̅ | Ich en weyß vff ertrich keynen lie Ihesus befalhe syn müder sant | Iohan Also befelhe ich üch dem myme | vader / Vnd bieden üch liebe ffrouwe | Das ir yne an myn stadt dun wollet | Alles das ir myr dedend an boßheyt | Dar vff antwurt fflorenty̅̅ mit wey ougen lieber hre͛ das wil ich | gerne dün / Als sy in diesen Reden stu̅ / So kame diederich der lewen wirt | was Zu gangen / Hre͛ lassent mich mit | uch ryden / Des byden ich üch / Des en | solt ir nit dün sprach Lewe Ich befelhe | uch montluisan bit ich wider komen | Dar Inne mach ich üch eyne(n)burgraffe̅̅ | vnd wil dar zu keyns andn͛ begern | Vnd ouch in dem lande das dar Zu ge ist / hre͛ sprach Diederich  das | Wil ich gerne dün / Badewyn sprach | lewe  han ir nit das pletzelin / Das ir | by mir in dem walde fundent / Das ge gerna / Er sprach  hre͛ ich dün | Gerna der Trossete das pletzelin in sy watsack / Da ging lewe slaffen | mit florentynen / Aber sye weynde die | gantze nachte / lewe troste sy so sere | So er beste künde / Des morgens früe | stunt lewe vff / Vnd ging in die kir vnd hort messe myt grosser andacht | Als die messe geschach / Da nam lewe | vrlop | |

[Freiraum für Abbildung gelassen]

[78r] Als die messe geschach da | nam lewe vrloup von | dem kon̅ige von ffloren / vnd badewyne(n)vn̅ | ouch von den andn͛ ritter / Er nam fflorentyn in sin arme | vnd kust sy fruntlich / Vnd bade sy daz | sye sich nit ubel gehielde Er wolde | balde wieder komen / Aber sye konde sich | des nit getrösten / Sye schrey gar berm / vnd wart dicke in amacht / Sye | stalt als groß leyt / Das es alle die | erbarmet / Die da by waren / lewe ent | phinge selbs groß leyt in syme h͛tzen | Da er sach fflorentyn so groß leyt stelle(n) | Doch wolt er sin globde nit brechen er | saß vff sin phert / vnd reyt hin weg | Der konnig vnd die Rytt(er)schafft ryde(n) | alle mit yme hinweg / Als er durch mo̅t reyt / Da lieffen yme die burg͛ | alle nach Vnd sprachen  Ach lieb͛ hre͛ | was Iamers ist das / Das ir ytze hinweg | wollent Rÿeden / wer üch das geraden |

|| hat Der ist nit uwer getrüwer frunt | man mag vff erden keynen man finde(n) | Der das swert baß konde gehantyren | Dan ir / lewe reyt snelle durch die gas / yne bedrübt das die lude nachsch In der stad was groß bedrüb / fflorentyn wart vier werbe in | amacht / Die Iongffrouwen vnd die | by ir waren trosten sye so sere sye | beste konden / Der kon̅ig die Ritt(er)schafft | Badewin vnd diederich rieden mit | lewen wol vff eyn myle weges Da | sprach lewe es ist zÿt / Das ir nü | wieder vmb kerent / Vnd sprach zu | dem kon̅ige / Lieber Hre͛ ich beuelle(n)üch | myn husfrouwe / Vnd alles myn la̅̅t | Sye sprachen lieber sone wir wollen | das beste dün / Da gesegete sy lewe(n) | Vnd reyt er vnd sin gesellen hinweg | Die andern rieden wieder vmb in die stadt | die da hiesse / mit yrme rechten na montluisan / Die stadt wart dar | nach gar verbrant / vnd verkert | Muren vnd torne dar vmb vnd dar | Inne worden alle nieder geworffen | Ee dann lewe wieder keme / Als sy da | wieder gebüwet wart / Da wart | yr name verwandelt Vnd wart ge oskür / Als heysset sy noch | hude des dages / Hie laß ich en wenig | von lewen Vnd sagen uch von fflore̅̅ / fflorentyne ginge groß mit | zweyen sünen / Dar nach als lewe hin | weg kame / wart ir we Zu dem kinde | Merge was allezÿt by ir / Vnd troste | sye getrüwelich / fflorentyn sprach   | merge godes müder wolles mir zu | helffe komen


[Freiraum für Abbildung gelassen]
[78v]


[Freiraum für Abbildung gelassen]

Florentin schrey vnd kreysch als lange bit | ir got zwene süne be / Dem kon̅ige wa͛t | das kunt gedan / Des | wart er sere erfrouwet | Er dede sye beyde von stunt deuffen | Den ersten herpin den andn͛ wilhelm | Die süne worden beyde kon̅ige Als | vns die hystoryen sagent / Als dye | kynde gedaufft wurden / Da drügma̅̅ | sy wieder Zu fflorentyne(n)in ire bethe | fflorentyn was gar kranck / Aber mer wart ir sere wol / fflorentyne dede | ir süne by ir ziehen / Vns saget die | hystoryen / Als balde die kinde geborn | wurden / Da lieff eyn spheher geyn | Calaber / vnd sagede es dem hertzogen |

||

[Freiraum für Abbildung gelassen]

VNd Als er zu dem her kame sprach der bübe  horent Hre͛ | was ich üch sagen Ich | komen aller erst vsser | der stadt montluisan | Vnd brenge üch von dannen nüwe me͛ | lewe der vnselige / Der hat sin schone | wip gelassen / Vnd ist uber mere gefa / Da wil er vader vnd müder suche(n) | Vnd sprichet er habe sye nie gesehen | Vnd hat sich nü verheyssen / Er wolle | nu̅mer me wider ko̅men / Er habe sye | dann fünden / Ich meÿne er enko̅me nüm wider / Als der kon̅ig den speher | gehort / Speher sprach der kon̅ig h͛tzog | hast du die schone fflorentyn niergen | gesehen /  Ia hre͛ sprach er  sy lyt kindes | Inne / zweyer suberlicher sünen / Als daz | der hertzog gehort / Er wart sich enwenig | bedencken / vnd gedachte möchte er es | gefügen / So wolde er die süne dün stele(n) | Vnd wolde sy beyde dun erdrencken / Daz

[79r] sy nu̅mer erben besessen In cecilien | lant / Vnd künde er es dan zu bryn / So wolde er fflorentynen keuf | fen / Als er sy lange begert hatte  vn̅ | künde ich das nit also zu bringen So | achten ich mich vor eynen hertz cleyne(n) | hertzogen / Dan ich haß den künen le / Vnd mag yne nit Liep gehan | Vnd was ich yne gelobt han / Das en ich nit halden / Da mit schickte er | zu stunt zu weckolder / Die kame zu | yme vff den pallas / Als der hertzog | weckolder gesach / da begünde er lache̅ | WEckolder sprach d(er) h͛tzog | Ich wil üch myne(n)geda̅= | ck sagen / Dar vff gebe̅t | uwern getruwe(n)Rait mir | ist gesagt von lewen de̅= | v͛reder / Er sye über mere gefaren vn̅ | habe fflorentyne(n)do heymen gelassen | Vnd er wolde vader vnd müder süche(n) | Vnd ist mir ouch gesagt / wye fflore̅̅ zweyer süne Inne Lyge / Nu biede(n) | ich üch das ir mir helffen gedencken | wie mir die zwey kinde mögen geste / künden sy mir werden / So wolde | ich sye döden / Vnd wolde dan myn volck | versam(m)enen / Vnd über cecilien lant | ziehen / Dar vß wolde ich nu̅mer kom Ich brechte dan fflorentyn mit | Das sagen ich üch vnd ist das myn mey Ich kan fflorentynen vß mym | hertzen nit slagen Ich müß sy han vnd | solde ich dar vmb sterben  / hre͛ sprach | weckolder Ich wil dar vff gedencken | Ee vesper zÿt ob got wil / Das üch | die kinde solden werden nach allem | üwm͛ willen / Darnach gedenckent dan | ir / wie üch fflorentyn möge werden | weckolder sprach der hertzog  Ir redent | wol / Gent hin vnd bedenckent uch dar | vff / So ir erste mögent / Da mit ginge | weckolder von dem hertzogen | NV hörent Ir herren | was sich weckolder dar | vff bedachte / Sy kame | zu eyn͛ frouwen / Der | sye wol getrüwet Die | selbe froüwe / Dede sye ane in eyns pil wise Als die ffrouwe also be was / Da hieß sy weckold(er) gene |

|| ghen montluisan / Vnd sprach gang zu | fflorentyn vnd sage / Du habest lewen | gesehen ander sÿt meres / Vnd er habe | dich geheyssen sy sere grüssen / Vnd | wolle Zu hant Zu ir kom(m)en / wan dich | dan die edele konnyg̅yne gehört / So gl sy dyr Zu stunt / kundest du mir | dan die zwey kinde h͛bringen / Des wolde | ich dir wol Lonen / ffrauwe sprach sye | dar vor ensorget nit / Ich wil es wol | dün / Brengest du mir die kynde sp͛ch | weckolder / So wil ich dir als vil gudes | geben / Das du din Lebedage genüg | hast Als das die Alde p͛de gehort | Da wart sy sere erfrauwet / weckold(er) | gabe ir zwentzig gulden an / Da nam | sy vrloup vnd ginge hin weg / Vnd | ginge so lange das sye zu montluisa̅ | kame / Da ffragete sye nach der kon wo sye were / Vnd wart be sye Lege kindes Inne Mit zwey sünen / Da sprach sye  Ich müß zu der | konnigynne / Dan ich brenge ir botschafft | Dar von sye wol erfrouwet wirdet Da | nam sye eynen schilt knecht mit irer | hant / Vnd fürte sye Zu merien vnd | sprach / liebe Iongffrouwe hie ist ey̅ | pylgerynne / Die spricht sye wolde zu | der konnigynne botschafft dun / Der | sye wol erffrouwet sol werden / Da | nam merie die pylgerynne mit der | hant / Die nye güdes gedachte


[Freiraum für Abbildung gelassen]
[79v]


[Freiraum für Abbildung gelassen]
MArie fürt die pilgery̅ne | in fflorentyne ka̅mer | vnd sprach  Liebe ffroüw | ich brynge üch hie ey̅ | pylgery̅ne Sy spricht | sÿ wolle üch gude mere | sagen  Syst wilko̅me liebe pilgery̅ne | sprach fflorentyn von was landes ko̅ du here / lliebe ffrouwe ich ko̅me | ander sÿt meres here sprach sÿ Als | sÿ vß Cypern Lande schyffen solde vnd | in die galley tratt // Da begende mir | eyn Iung geselle Ich wene er hieß | lewe / Der fraget mich von wane(n)ich | were Da sagt ich yme ich were von | cecilien lande Dar vmb schanckt er | mir zehen gulden Vnd müst ouch de(n) | abent mit yme essen Da gabe er mir | guden win Zu drincken vß eym gul kop vnd da ich von yme schiet | Da bat er mich früntlich das ich güt ginge vnd uch sinen früntliche(n) | gruß sagen wolde vnd enbüdet üch | da mit Er wolde ee vier wochen hie | bÿ üch sin Der botschafft wart fflore̅̅ me erffrouwet Dan ob man yre |

|| eyn wagen fol goldes geben Hette vnd | als sÿ die pylgery̅ne gehorte Da meynte | sÿ die pilgery̅ne segde war Aber fflo gesach llewen darnach nye | in sechzehen Iaren Als ir hernach | werden hören / fflorentyn hieß der | pylgeryn gütlich dün / Die wile die | falsche pilgeryne aß Da bynnen | warff sÿ ir ougen hien vnd her / Als | wÿt die ka̅mer was Byt sÿ die | zwey kinde gesach // Da sprach sÿ | heymlich in ir selbes // kan ich es | Zu bringen // So müßet ir mit mir | von hynne̅ | DEr falschen pilgery̅ne | wart wol gewartet | fflorentyn reyt ir selb͛ | vor vnd ffraget sÿ al noch llewen // Als | die falsche pilgerine | wol gedruncken do wart sÿ deste frö Vnd sagt da den lüden wie | es ander sÿt meres stünde Als fflo gehort wie die pilgeryn sagt | Das sÿ über mere were gewest // Da | sprach sÿ liebe pylgerynne Ir sÿt | ein heylig mensch uwer sele ist des | hym̈lrich sÿcher lliebe ffrouwe sprach | sÿ Die wile ir mir so gütlich dunt | So wil ich myn walfart üch halb | geben Das danckte fflorentyn der | pilgeryn sere Aber hette fflorentyn | recht gewist was die pylgeryne | da det Sÿe hette sÿ Zu stunt dun er= | drenken | Alls es nacht wart Da gin yederman sloffen Des | morgens frü stunt die pil vff Vnd sach hin | vnd her wo die kinde weren Eyn we vor prÿme zÿt / Da entslieff fflo wan sÿ hat in sechs dagen | nit geslaffen Als vmb llewen willen | noch dem sÿ gedacht Als die Iungffr(rau) | sahent fflorentynen slaffen Da ware(n) | sÿ fro Vnd gingen alle vß der ka̅mer | Das dar Inne nieman me bleybe Dan | die falsche pilgery̅ne Die name sich | an sÿe were gar müde Da die pilge gesach Das niema̅s me in der | kamern was da was sÿe sere fro Vnd | ginge Zü stunt Züm kinde herpin vnd | nam es in yren schoß Das kint bego̅ sere schrien Da gedachte die pil wo man des gewar würde | So dede man sÿe verborne(n)Vnd ge das ander kint nit nemen Da | ginge sÿ in eyn fenster Das stunt | gein eym gartte(n)Da durch sprange

[80r]

sÿ hien abe Der düffel halff ir | vorbaß Sÿ fant die portte̅̅ wÿt | offen stan Da ginge sÿ hin vß nye was da der ir das wert | DA sÿ vff das felt kame | Da nehet sie sich den hecke(n) | Als sÿ in die hecken | kame // Da zoch sye ir | pilgerin cleider abe Da̅n | sÿ was dar vnder wol gecleydet Sÿ gi̅ge | alles in den hecken / So sÿ yemans | sach So versluͦg / sÿ sich in die hecke(n) | Hie laß ich ein wenig von der pilge Vnd sagen üch von fflorentyne̅̅ | fflorentÿne lag in eyme swere(n)dröme | Ir droumete wie ein gryffe keme | Der yr iren magen vß Riße Vnd | ir doch das hertze ließe Sÿ beduchte | auch wol wie viel drachen da were(n) | Die füre Zü yrme münde vß schüsse(n) | Vnd ir iren Lip Zü male verbrenten vnd | beduchte das ein gezelde keme Das | sÿ hoch in die lüffte vff fürte Zü ey̅̅ | ander kon̅igrich Vnd wie ir hußwirt | lewe Sÿ da nit wider finden enku Als fflorentyn von dem droume | entwachete Da rieff sÿ ihesu̅ an | vnd sprach mit luder sty̅me  Ich bie dich lieber Herre Das du mich | nit lassest ersterben Bÿt mich lle myn lieber hußwirt wieder fy Als das ir Iungffrouwe̅gehorten | Da lieffen sÿ Zü der ka̅mer Zü vnd | sprachen zü ir wie get es üch Liebe | ffrouwe Sÿ sprach mir ist ein drom | gedreumet Das ich sere erfert bin | Vnd erzalte da yren Iungffrouwen | wie ir dan entdreumet / was herre | got sprach fflorentyn  wolles mir lle mynen Lieben herre(n)Gesunt he͛ | wieder heym schicken Als fflorentyn | also rette Da kame yrer ammen eyn | vnd sprach lliebe ffrouwe war ist | myn son ko̅men Den ich edes hie bÿ | uch ließ Vff myn trüwe sprach fflo  das weyß ich nit lliebe ffrou sprach die amme Ist es aber üw͛ | ernste Ja vff myn trüwe sprach fflo= | rentynne | DA süchten sÿ das kint | Als wÿt es was Aber | sÿ enkunden es nierge(n) | finden // Sÿ suchten als | lange Das sÿ in der pyl bette kamen Ab͛ | sÿe enfunden niema̅ dar Inne Da spr sÿ vnder ein ander Die pilgery̅ | hat vns das kint gestolen Als das |

|| fflorentyn hort sÿ wart sere erfert | Sÿ sprach  heylige ffrouwe sant maia͛ | war ist mir nü myn kint kom(m)en ffrou sprach merge Als werlich got ge ist So hat es die pilgeryn hinweg | Als das fflorentyn hort Da viel sÿ in a Sy wand ir hende vnd raufft | ir hare Vnd sprach erde due dich vff | vnd slinde mich Ich bin Zü vngezÿden | geborn worden yederma̅ sol mich has Das ich han verlorn den den ich ge han  Ach llewe Lieber hre͛ was solt | ir dar Zü sagen So uch die botschafft | ko̅met Das ich üwn͛ sone verlorn han | Da mit Hub fflorentyn aber an zü wey vnd zü schryen vnd groß leyt Zu | stellen / Der Iungffrouwe eyn lieff balde | Zü dem ko̅nige vnd zü badewin Vnd sa yne diese mere Der ko̅nig vnd ba kamen Zü stünt Beyde in fflore̅ ka̅mer liebe docht(er) sprach der ko̅nig | laß din leyt vnd tröste dich selber was | got wil das soltu auch wollen Du ma din kint wol wieder finden Dann | got mag me[d]an das / Das weyst du selb͛ | wol Din hußwirt lewe wart ouch al verlorn Er mag wol vader vnd | müder wieder finden Also macht du | ouch dinen son dün  Dochter  laß din | trüren sin liebe ffrouwe sprach bade  llewe sol diese sach niem͛ gewar | werden / Dar vmb nement trost an üch | liebe ffrouwe / wir wollen das kint süche(n) | als wÿt es ist Ach a mich sprach fflo  wo wolt jrs finden Ich gewan | nie glucke sÿt ich das Leben entphinge | Da mit sagt fflore̅tyn dem ko̅nige vnd | Badewin iren droum doch sol es ob | got wil zum besten ko̅men Badewin | saß vff sin phert vnd nam mit ym | viel lude zu pherde vnd zü füsse vnd | suchten die pylgeryn als wÿt das lant | was Aber sÿ kunden sie nierge(n)finden | Hye laß ich von ffloren Vnd sagen uch | von der falschen pilge Die das kint en drück Ich sagen | nit viel von yrer dage | reyse Dann sÿ ginge als lange Das | sÿ gein Ryge in die stadt kame Da | ginge sÿ vff den pallas Vnd fant | den hertzogen dar Inne Sÿ snellich | in weckolder ka̅mer // Da ließ sÿ wec rüffen die kame zü stunt vnd | sprach ffrouwe habt ir die zwey ky / So mir got der mich geschaffen | hatt sprach sÿ  neyn dann ich bring̅

[80v]

das eyne Vnd das ander das ist dot het | es aber noch gelebet So hette ich es | uch ouch brocht wann ich kunde als | wol claffen / Das mir die ko̅nigynne | glaubet Alles das ich ir sagte Ich ver sÿ ich were uber mere gewest | vnd hette das heilige grab gekoste Als | das weckolder gehort / Da begonde sÿ | sere lachen lliebe Iungffrouwe ich ver sÿ ouch Ich hette lewen gesehe(n) | Da müst ich mit ir essen Von grosser fr die sÿ da von hatte sneyt sÿ mir | selber vor Also saget die pilgerin weck gantz vnd gar wie es ir ergan hatt | WEckolder sprach die pyl Nü sehent dis | ist fflorentyne(n)kint | das schencken ich uch | Da nam weckolder das | kint Vnd wickelt es | noch allem iren willen Vnd schickt | da nach dem hertzogen Der kam sere | balde weckolder sprach  Sehent lieber | herre dis ist lewen son Er hat ein rot | crütz vff der achseln Nü dunt mit yme | allen üwn͛ willen Als der hertzog | weckoldn͛ gehort Er wart da von me | erfrouwet Dann ob man yme ein kon hette geben Vnd sprach nifftel | wo ist das ander kint Mir wart ye ge fflorentyne hette zwene süne | herre sprach die pilgerÿne  es ist lang | dot Dann hette es noch gelebet So het | ich es uch ouch brocht  Das ist recht | sprach der ko̅nig hertzog  wir neme(n) | dis wol zu danck •Da rieff der hertzog | weckolder vff ein ende Vnd sprach | ir sollent die ffrouwe wol begaben | hatt sÿ wol verdient  Das wil ich g͛= | ne dün sprach weckolder vnd gab | der pilgeryne hundert gulden bar | Vnd dar zu in der stadt ein güt hüß | Das huß verkaufft die ffrouwe zü | stünt vnd lieff hin weg Dann sÿ for sere Der hertzog möcht es gewa͛ | werden Das lewen ander sone ouch | noch lebete Dann sÿ yme doch dot ge hatte Da Rieff der hertzog eym | schiltknecht der hieß heinrich vnd | was der boste man Der in allem sy lande was Er hatt dicke gemordt | vnd ouch gestolen Vnd hatte diebe | frouwen ir ere genome(n)oder allen | iren willen Vnd hatte sin lebetage | nie güt gedane Die wiel er also böß | was So rieff der falsche hertzog ym |

|| Vmb siner boßheit willen vnd sp͛ch   | heinrich ich bidden dich sere Das | du mir das kint wolles döden In | eyme walde Dann es ist lewen sone | Herre sprach heinrich  das wil ich | gerne dün Da mit nam heinrich | kint Vnd saß vff sin phert vnd reit | hinweg | IS stünt ein grosser | walt vor rige der stadt | wol uff anderhalbe | mile weges Heinrich | reyt so lange Das er | in den walt kame Er | reit wol eyn armbrüst schüß dieff | in den walt Da stünt er abe Vnd | wickelte das kint vff Er nam das | kint mit eyme arme Vnd wolt sin | Swert dar durch stossen Aber der süße | ihesus wolt das nit lyden Nü hore̅t | was grossen zeichen geschach Das | got fügete vmb des edeln kindes wil Als das kint das swert glitzern | sach Da begünde es lachen Da hein das gesach Sin hertz wart be mit barmhertzikeyt Das er | nit eyn wort gereden mochte Als hey̅ da wieder reden wart / Da spra er du schones edels kint Du en hast | den doit nit verdienet Doedet ich | dich darüber So were wenig düge̅̅t | in mir Vnd besorgen myn sele Die | würde dar vmb ewiclich verdempt | Dann ich were gar ein falscher man | Das ich diner Iugent vnuerschultlich | beraubet Die dorheit geschiet mir | nit vff myn trüwe Dann myn sele | ist mit andn͛ sünden gnüg beladen | Got sol mich behüden Das ich nü für kein sünde me volbringe Als hey̅ wieder sich selber also redte da | begünde das kint noch eins Zu lachen | Vnd als das heinrich gesach Da begün yme sin lip Zü gryseln Er enkunde | es nu̅me verhalden Er hub an zü | weynen Da nam er die düchelin vnd | Vsÿden bletzelin vnd wickelte das kint | gütlich dar In Vnd sprach kint ich | beuelle dich der megde sone/ legete es | vnder einen schonen oleye baume | vnd sprach kint ich beuellen dich der | megde sone Der wolle dinen lip vnd | leben behuden | DA reit heinrich wieder | zum hertzogen Als yne | den hertzog gesach Da | fragete er yne ob er das | kint gedoet hette  Ia sp͛ch

[81r]

Heinrich  man sol dar noch nu̅me ge weren ir hündert Sÿ we mir alle als lichte als Iunge lem Ich en weis ir nit eyns Lebe(n) | Dann ich han das antwerck wol gelernet | Vff myn trüwe sprach der hertzoge   | du hast wol gearbeit Nü wil ich alles | myn lant versa̅mene(n)vnd wil das | ko̅nigrich von Cecilien Alles gar zü | schanden bryngen / Vnd wil ffloren Zü elichem wibe han Die wile | lewe nit in lande ist Dann ich müß | sÿ han es koste was es wolle herre | sprach heinrich  ir redent wol Ich wil | ouch gerne mit üch rÿden  Vff myn | truwe sprach der hertzog  Das wil | ich dir wol lonen Die erste statt die | ich gewynne Die wil ich dir geben  Hre͛ | sprach heinrich  darvmb wil ich deste | flyslicher sin vnd deste me erbeyden | uch Zu helffen Der falsche herre hatt | dar an war wann er verdarffte Ceci | lien lant als so gar Das dar Inne kir noch clusen nye vffrichtig bliebe(n) | Hie laß ich von dem hertzogen vnd sa von lewen sone Der in dem walde | lage Dar Inne beleib er die gantze | nacht vngessen vnd vngedru̅cken | By yme was niema̅ der sin warte | Dann der gude ihesus behut yne die | nacht Das yme nye leyt geschach


[Freiraum für Abbildung gelassen]

||

[Freiraum für Abbildung gelassen]

DEs morgens als die sone vff ginge Da kame | eyn hirt sin küwe dar | driben Als er dem wald | nehete Da hort er | eyn Iung kint sere | schrigen Der hirt ginge dem schrey | noch byt das er das kint fant Da der | hirt das kint sach da sprach er  kint got | wol dich behuden als dir noit ist Ach | der dich hie hat lassen ligen Der hait | dich nit liep Got wolle yme ewicliche(n) | verflüchen Du liebes kint war solt du | nü Gedorst ich nü vor mym wybe | So drüge ich dich in myn huß Nü ist | sÿ als böse das ich Ir nit wol getrüwe(n) | Sÿ mochte zu stunt gedencken du we myn sone Vnd mochte mich dan | zu mal sere slagen Ich weyß nit wie | ich yme dün sol Vnd gedar nit von | dir gene Ir herren der hirt hieß hely | mit syme rechten namen | HEly der byderman schrey | vmb des kindes willen | Vnd sprach  ich muß es | wagen Vnd müß dich | myme wybe dragen Da

[81v]

nam das kint in sin arme vnd drüg | es in sin huß Er fant sin hußfrouwe | vff der düre sitzan sitzen Sÿ sprach hüß | wirt was bringestu da Er sprach  huß | frouwe ich hayn gen eÿn kint in dem wa fünden vnder eyme oleÿ baume Das | hungt(er) als sere Ich meyne es müß sterben | Ich bieden dich liebe Hußfrouwe Das du | yme vmb goddes willen zü essen gebes | Die ffrouwe nam das kint in ire hende | vnd sach es an es düchte sÿ als schone | Das sÿe es zü mal liep gewan Sÿ gab | yme gnug zü essen vnd wermete ein wa vnd bat es Als sÿ das kint badet Da | sach sye das es ein rot krütz vff der ach hatt Das nam sÿ sere wonder vnd | sprach hußwirt sich hie eyn rot krütze | Das kint wirt noch eyn grosser ko̅̅mig | oder ist aber von ko̅niges geslecht kome(n) | Ich wil yme nit abe stene Die wile ich lebe | Mir saget myn hertze wir sollen sin gen Ich wil yme suchen eyneffrouwe | Die es seuge Als das hely gehorte von | syn͛ hußfrouwen Da wart er sere fro


[Freiraum für Abbildung gelassen]

||  Liebe husfrouwe laß vns dz kint wol | bewaren Vnser herre got sol vns | wol helffen wann es groß wirt so | wirt es vns wol lonen / vnd wirt | vns holffen das viehes hüden so | bedorffen wir keinen knecht halte(n) |  Ich wil es dun deuffen sprach die | ffrouwe Es muß oleybaum heyssen | Die wile es vnder eym oley baum | fünden ist Also wart das kint da oley | baum gedeufft Hie laß ich ein wenig | von dem kinde vnd sagen üch von | dem hertzogen von Cacilien calaber | Der enbot dem fürsten von Tarante | Das er yme Zu helffe keme Der kam | yme Zu helffe Mit als viel folcks | er haben mocht


[Freiraum für Abbildung gelassen]
[82r]

DEr hertzog bestalt | er wol zwentzig du gewapenten hatt | Er reyt in cecilien lant | vnd steckete dar Inne | füre an allen enden an | Vnd gewann dar Inn manig sloß | vnd kame vor benevent die gude | stadt Die was zehen mile weges | von montluisan Da der ko̅̅nig vnd | sin dochter huß hylden vnd schickte | den burgn͛ eynen brieff mit vier | boden Die boden rieden zu der stat | zü | Sy schickten na den bu vff dem sale Da | ein bode sprach höre̅t | ir hrn͛ was ich uch | wil sagen Der hertzog | von Calabre der enbut | uch Das ir yme stadt vff geben bit | aller irer zu gehorunge / vnd das | ir yne vor einen hrn͛ wollen halden | So will er üch wieder vmb ein ge hre͛͛ sin vnd wil üch lassen | bÿ üwern alden zinsen Vnd rechte(n) | Da die burgere die rede hortten Da | gingen sÿ Zü Rade Sÿ retten man rede vndersich Der ich üch | nit als gesagen kan Sy warden ab͛ | Zu rade Das sÿ dem hertzoge(n)Zü sma die vier boden worden hencken | an die zenden Vnd dan wolden sÿ | enbieden dem ko̅nige Das er yme | zü helffe wolle komen Da namen | sÿ die vier boden vnd hingen sÿ | vff die sÿte noch dem hertzog zü | vmb dez willen daz er sin truwe fels | lichen gefelschet hatt Da der hertzog | sach das die vier bodden da hienge(n) | Da ging er vff der stede graben  Ir | burg͛ sprach der hertzog Ich globe(n) | üch mit myner trüwen Das ich nie von hinden wil ko̅̅men Ich ha uch dan alle verdarfft Vnd das | en mag üch nit gehelffen Alles das | gut von oriente | DA antwurt ein burger | dem hertzog verflucht | sistu du falscher hertzog | Du hast din truwe ge Ich engebe nit | ein heller vmb din trüwe wan du | hast lange boeßlich vnd velslich ge an dem liebe̅̅ g llewen Zu Ro vor dem babst Hastu yme gelo mit diner trüwen nyem͛ wieder | yne zü dn Dar vmb Hastu vnrecht | Das du din krieg wieder an geha Hast Dann ich hoffen du solt |

|| es düre genüch bezalen Ee das Iar ein | ende Habe wir han gude mere von Lewe(n) | gehort Er sol vns zu hant Zu helffe | ko̅men Da der hertzog die burger ge Da wart er sere zornig vmb sy boden willen Er ginge wieder Zü | syme gezelte Zü Der hertzog ließ einen | brieff schriben Dem ko̅̅nige von cecilie(n) | der lut also Ich grymer Hertzog zu cala wieder sagen dir kon̅ig von cecilie(n) | Ich enbieden dir in diesem brieff Das | du mir din dochter fflorentyn wollest sc/ | schicken Du hast sÿ lewen falschliche(n) | gegeben Es were wol zÿt das du mir | sÿ gebest Ich wil ein hertzogin vsser | yre machen Als wÿt als myn lant | ist vnd schickest du mir sie nit / So wil | ich sy holen es sye dir Lieb odir leyt | Der hertzog gaff dem boden den selben | brieff Der bode ginge also lange bitz | er gein montluisa̅ quam Er fant den | kon̅̅ig in syme sale Der bode sprach got | der von dem dode er stünt / wolle den ko̅̅ vnd sin Ritt(er)schafft behüden  Auch | dich Lieber frünt sprach der ko̅nig  wel= | che landes komestu her hastu von dem | hertzog von Calaber keyn mere gehort | Der wieder recht wieder mich kryeget | Ia  lieber hre͛ sprach er Ich bin des her bode Sehent den brieff den sch er üch Der ko̅nig gaff den brieff | dem schriber Da der schriber den brieff | gelase Da sprach er Horent Lieber Hre͛ | Die grosse dorheit Das uch der falsche | hertzog enbut Er enbut üch das ir ym | uwer dochter geben So wil er sie zü | eyn͛͛ elicher wybe nemen Dunt ir das | So wilt er mit uch in frieden stan du̅t | irs aber nit So wieder saget er üch | Vnd wilt dar zü üw͛ lant Zü schande(n) | bringen Da der ko̅nig den schriber | hort Da begonde yme sin blut zu gry Er rieff siner docht(er) vnd sagete | ir wie der hertzog yme geschriben | hette Da fflorentyne die mere hort Da | wart sye sine bedrübet Sye sprach   | Ach amich wand er sal gerochen wer an dem falschen hertzogen Ach hre͛ | lewe weren ir hie So enföchtet ich | mich nit Die wile das der falsche | hertzog weys Das ir nit Imlande sint | So dut er mir die smachet Da begon fflorentyne Zü schrygen Der ko̅nig | rette wieder den boden  Bode sprich | wieder dinen hrn͛ Das ich yme myne | docht͛͛ nit wil geben Er hatt gesworen | vor dem babst Das er wied niem͛ wied(er) | lewen solde dün Vnd sage yme kompt | er mir nit Zü gnaden So wil ich mich

[82v]

stellen Das ich mit yme stryden wil | Hre͛͛ sprach der bode  ich sal es yme sage(n) | Ich bidden üch lieber Hr͛e das ir mir ver Dann ich müß dün das mich my̅ | hre͛ geheyssen hatt  Neyn sprach der ko̅nig |  man sol keynen boden nüst dün Da der | bode den ko̅nig hort Da was er sere fro | Er nam vrloub von dem ko̅nig vnd gy enweg Der konig schickte noch | aller syn͛ Rytt(er)schafft na fursten vnd | hrn͛ als viel er han konde Er schickte | auch na dem hertzogen von venedige(n) | Aber er künde nit komen darvmb was | er sere zornig Dann Clarauba crieget | wieder yne Ich wil üch sagen warvmb | das er hertzog kryeget Der hertzog | hat syn huß frouwe verIaget Vmb der | falscher klefferÿge willen Die man ÿm | gesagt hait Dar vmb hat er sin husffr(rau) | verIaget Dar vmb mocht der hertzog | dem könige nit zu helffe ko̅men Hie laß |

|| ich von dem hertzog vnd sagen | uch von dem verboden Da er enweg | ginge Er fant den hertzog vor boni  Hre͛ sprach der bode  nit enge Das fflorentÿn üwer büle | wolde sin Ich horte das fflorentyn | swüre sÿ wolde sich ee lassen ver Dann das sy üch Zu deyle | würde Der ko̅nig der achtet auch | nüschyt vff üch vff myn trüwe | sprach der hertzog  is sol nit also h͛= | gein Ich wil florentyn han is sye dem ko̅ lieb oder leyt oder ich wil das | leben darvmb geben Ich wil die stadt | morne dün sturmen Alles das gut | dar In ist Das sol myner lüde syn Da | die lude das horten Sy waren alle | fro yederman ginge in syn herberge | Vnd stalten yren harnesche Zü dem | stürme


[Freiraum für Abbildung gelassen]

|| DEs morgens da es dagete | da det sich yederman an | vnd gingen zu der stat zü | vnd huben an zü stürme̅ |

|| Die burger werten sich frumlich Des | hertzogen schützen die schüssen gruwe in die stadt Die burgern werten sich | mit steynen vnd mit kalck Sy daden

[83r]

[… viend]en viel Leydes Es ware | als viel lude vff der müren Das die | vigende mit yne nüst gedün künden | Des wart der hertzog sere zornig Sy | liessen von dem sturme vnd draden | wieder zu yrem gezelde zü die burg͛ | rieffen yne alles noch mit spotte Als | das der hertzog von yne gehorte Da was | er sere zornig Die burger würden da | zu rade Das sye ko̅nig Heinrich bot dün wolden Das er yne Zü | helffe ko̅men wolde Dann yne ginge | abe an essen Sye gewonne(n)eyne̅̅ bo den schickten sie zü mitt(er)nacht vs | zu dem ko̅nige Der bode ginge als la̅̅ Das er zu montluisan kame Da | fant er den ko̅nig vff dem pallas | Der bode sprach der got der üch gesch hait Der behude den ko̅nig vnd | sin ritterschafft Da mit gab er dem | ko̅nig eynen brieff Den ließ der kon lesen Hre͛ ko̅nig sprach d(er) schrib͛ | Die burger von bonifant enbieden uch | Das yr yme zu helffe wollent ko̅men | Dann yne get abe an essen  Liebe bode | sprach der ko̅̅nig  gang wieder vmb | vnd sage myne(n)burgern Das sye sich | nit forchten Dann ee viertzehen dage | vergeent So ko̅met ÿne soliche grosse hilff | Das sich der hertzog des sere verwon= | de͛t Da mit gab der ko̅nig dem boden zehe̅̅ | phunt Zu verzeren Da ginge der | bode wieder vmb als Lange Das er | geyn bonifant kame Da sagete er | den burgn͛ wieder Die botschafft | die ÿme der ko̅nig beuollen hatt | Die botschaff warent die burg͛ sere | ffro Hie laß ich von den burgern | Vnd sagen üch von dem ko̅nige Der | ko̅nig besamet sich das er vierzig | dusent gewappente(n)hatt Da ginge der | ko̅nig zu syner dochter vnd sprach | Dochter ich befelle üch dem almechtige(n) | gode Dann ich wil riden wieder denn | falschen Hertzogen stryden der mir v̅b | dinen willen so viel leydes düt Als | fflorentin yren vader horte Da begu̅de | sye heyß zü weynen llieber vatter sp fflorentyne Ich bieden uch vmb | goddes willen Befellent üwer Lüde | yrgent eyme fürsten Den ir dan dar | zu gerne habent Das er diessen stryt | vollen füre von uwn͛ wegen Den ir syt | nü Zu alt vnd zü swach Soliche stry vnd kryege Zü dün Darvmb bieden | ich üch vmb goddes willen Das ir nü | furbaß uwer gemach habt  Dochter | sprach der ko̅nig  das en dün ich nit | vnd wil dir sagen warumb Es ist ey̅ | gemeyn sprech wort vnd das ist wa͛ | ouch war Eyn here ane Heubt | das ist nüst wert wann mich my̅ | Lude werden sehen stryden So |

|| werdent sy deste küner So en weyß | ich ouch keynen man leben Dem ich ge diß Here zü füren Es kompt ma man myt mir der sich vmb mynen | willen ließ döden Sehe er mich aber nit | So flüge er von dannen So sint sünder myn lüde Vnd alle myne manschafft | Hye Da ryeff der ko̅nig badewin vnd | sprach  Badewyn ich bevile dir myn | dochter In der maß als sye dir Lewe be Hatt  Herre sprach badewin  die | wyle ich lebe So en wil ich sye nit Lasse(n) | Da nam der ko̅nig syn dochter an synen | arm vnd ginge von ir mit weynende̅̅ | augen Des hatt der ko̅nig wol recht dan | er sach sye daraffter nu̅mermer | DEr ko̅nig reyt vß montlui wol mit zwentzig dü gewappente̅̅ vnd reyt | zü bonifant zü Da rieden sy | als lange byt sy vor die statt | kamen Aber tuschen yne vnd der statt waz | eyn grosses wasser Sÿ slügen ir gezelt | vff by dem wasser Des ko̅niges her vnd des | Hertzogen Here Die warent küme eyn | armbrust schuß von eynander Da rü der ko̅̅nig vnd sin folck wol dry dage | vnd dede der ko̅nig ein brücke machen vber | das wasser vnd da enbot der ko̅nig dem | Hertzogen Er wolde vff dem mondag | mit yme stryden


[Freiraum für Abbildung gelassen]
[83v]


[Freiraum für Abbildung gelassen]

Dye ciciligissen stalten sich zu stryde Sye zü über die brücke ma̅̅ | mochte da manig fen gesehen han ma̅ | furte da des ko̅niges | banner Dem ko̅nige vor vff eyme richen | wagen Da sye alle vber die brücke kame(n) | Da dede der ko̅̅nig die brücke zü breche(n) | vff das nyeman von yme fluchtig | würde Der hertzog was nit eyn armb schüß von dem ko̅̅nige Der hertz von Calabre befalhe sin banner Dem | fursten von Tharante Man mochte da | manig büsune gehort han Edan sich | der stryt angehüb Die schutzen schüsse(n) | also lange Das sy keynen pyle mehatte(n) | Da snieden sye ir senwen enzwey Da | hub sich an ein grosser stryt vff den sel dag wart manig sele vnd lip ge Dye verwontten schrien als | Iemerlich Es möchte ein steynen hertze | erbarmet han Des sele mag wol ewi verdampt sin Der den strÿt |

|| hatt an gehaben / Dann es worden des | dages me dan zwentzig dusent mann | erslagen Der stryt was groß vor bo Die burger in der stadt daden | sich an vnd wurden gemeinlich Zü rade | Sehen sy das der ko̅nig den stryt ver So wolden sy ir golt vnd silber | nemen // vnd wolten da myde enweg | lavffen / Das swuren sye gemeynlich | Vnder eyn yr ye einer dem andn͛ zü | den heyligen ko̅nig Heinrich streyt | künlich was voir yne kame das slüg | er nieder Syn ma̅ne enfelten des | ouch nit vnd slügen die Ciciligyssen | als grüwelich Das sye der Calaber wol vi düse̅̅t ersluͦgen Als | das der furste von Tarante gesach | Da wart syn Hertze betrübet Er furt | in syner hant eyn ax Da mit slüg er | nieder was vor yne kame Die Cici forchten yne alleyne me dan̅ | zehen ander ma̅ne Er drange durch | den stryt Nach allem syme willen

[84r]

Der Hertzog von Calabre folget yme | alles noch Manicher Leyt da grossen | smertzen // Der gar gesunt dar was ko̅ Der ko̅nig von Cecyligen Der | dede yme syn banner vor füren | AAs ko̅nig Heinrich gesach | Den fursten so menlichen | stryden Da rieff er zü | syner Ritterschafft vnd | sprach vahent mir die Lecker / Der mir so viel Leydes hatt | getan Ich werden nu̅mer fro Ich habe | yne dann zum dode hingeracht Ach a es were dem ko̅nig wol not gewe Das er sich wol künde gewart han | Dann dem hertzogen kamen Zü helffe | me dann zwentzig dusent calabrischen | Die hat weckolder dar geschickt Vnd | die waren alle wol geruwet Zü stryde(n) | Da kame ein bode der sagete dem hertzoge(n) | die selben mere / Des danckte er gode von | gantzem hertzen / Do mit reyt der Htzog | Den selben Luden entgein Vnd sprach  ir | herren nü koment mir Zü helff Sye | sprachen herre Das wollen wir gern | dün / Da furte sy der hertzog by sÿtt hin | Als wolt er von dem stryde flyehen / Daz | dede er dar vff / Das er ko̅nig heinrichen | beringete Als er vff das wasser kame | Da was er hinder des kon̅iges lüden | Vnd begonde hinderwert an sye Zü slage(n) | Als er da by den ko̅nig kame | DA macht er eyn grosse ge man mochte es üb͛ | eyn halbe myle gehort | han // Da stryden sye als | lange Byt des kon̅iges | banner nieder geslagen | wart Da wurden die Ciciligissen gar se͛ | erfert / Vnd enwisten sich nit wo daraffter | Zü samen Sy kamen ouch an den ko̅nig | von Ceciligen Der kunig werte sich als | ein küne man Aber sin were was als v̅b | süst Dann er wart als sere verwunt | er von syme pherde viel // Als der ko̅nig | vff der erden lag // Da sprach er fflorenty̅ | du Liebe dochter Ich befele dich dem almech got Dann du engesiest mich niemer | me Grüß mir lewen den besten Ritter D(ER) | ye geborn wart Nach den worten ertrade(n) | die pherde ko̅nig Als die Ciciligissen ge das ir ko̅nig doit was Da begonde(n) | sye flyehen Vnd namen grossen schade(n) | Dar vmb das die brucke Zu brochen was | Sy sprüngen alle in das wasser Vnd hof dar vber zü ko̅men Aber die hysto͛ye | saget vns // Das ir me dann dusent vnd | funff hundert mit eynander dar Inn er Ich ensage nit viel me von de(n) | stryde wann die Callab͛ssen gewo̅nen yne | Der Ceciligissen waren zwentzig dusent | Vnd kamen küme zwey hündert dar von | Als die von bonifant sahen Das die Ceciligiße(n) |

|| nieder waren gelegen / Da namen sy mit | yne was sye mochten / Vnd lieffen vß der | statt // Die Callab͛ssen gingen widder in ir | gezelde vnd rügeten vber nacht dar Inne | Vnd als es daget des morgens Da erzüget | sye sich die stat zu stürmen Aber dem Her wart gesaget die mere / wie die | burger hynweg weren Da ginge der her mit syme volck In die stadt bonefant | Man det yme die porten vff // Als er eyn dar Inne getrüwet // Da rieff er | heinrichen // Dem er lewen kint befollen | hatt lieber Heinrich sprach der hertzog | Ich geben dir diese statt Dye ich gewonne(n) | han laß üch rffen als wÿt als ist wer | her In gehört Das er wieder ko̅me Man | sol hye Inne nieman kein leyt dn // Als fer er getrüwelich vnd ane verrederye | hye Inne wil wanen // Da det man in der | statt schryen Als der hertzog bescheyden | hatte // Als die burger des gebodes gewar | wurden // Da kamen sy alle wieder in die | Statt Aber die geflogen waren Die kame(n) | gein montluisan | Sy kamen zü florentyne(n)vnd | sprachen  Edele ffrouwe wir | hant den stryt verlorn vnd | ist vnser he͛re der ko̅nig er worden Als ffloren diese mere hort Da wart sye in a Vnd stalt da so groß Leyt Das | es alle die werlt Iamern mocht Sye | want Ir hende vnd raufft ir hare Ba von monclin troste sye allewege | Vnd sprach edele frouwe lasset üwern | trüren sin / Vnd lasset vns vorbaß ge wie wir vns des falschen | verreders erweren  // Vmb üwer trüre(n) | kompt üwer vader nit widder  Ach a | mich sprach fflorentyn  myn hertz ist | sere bedrübt vmb myns vader willen | Er was der byderbste he͛re der vff ertrich | was  Ach lewe edeler herre Ich forchte(n) | sere Ir gesehent mich niemer me // Da | kame maria zü ir vnd troste ouch flore̅̅ // Sye sprach ffrouwe lasset üw͛ | truren syn Bydent got das er uwers | vader sele barmhertzig wolle sin Dann | üwer schryen ist vmb suͦst | Lyebe ffroüwe sprach maria | Ir syt eyn wyse ffrouwe | üwer vader was ein alder | man Er mochte kume dis Iar | han gelebt // Darvmb solt | ir üch liebe frouwe deste | baß trosten Maria sprach florentyn Ich | weyß vor war ee vertzehen dage So | wirt mich der hertzog hie belygen Dan̅ | er hatt mir enboden Er wolle mich noch | zü elichem wybe han // So were mir doch | viel lieber das Ich dot were Dan ich den | falschen hertzogen mmer Zü deyle wur lliebe ffrouwe sprach Badewin  laß | vns ryden in die burg // Das ist gar eyn festes

[84v]

slos Dar Inne behalden wir vns wol | Vnd ist es üch liep So be wollen wir | dar  Ich bin bereyt sprach fflorentyn |  wir wollen Ratt dar Inne dün füren | Das wir ein Iar dar Inne zü leben han | Da saß florentyne vff eyn zeldende ph vnd merge ouch mit ir Sy rie Zü montliusan in die burg Dar Inn ´ | fünden sye diederich den wirt Als die=


[Freiraum für Abbildung gelassen]

|| diederich fflorentynen sach // Da | sprach er frouwe ir solt uch nit al sere erferen // Dann als lange wir | in dieseme sloß zu leben Han // So | getrüwen wir es wol zu behalde(n) | vor aller der werlde // Aber ee sye sich | dar zu gestelten So kame der hertzog | vor montluisan Als das flore̅tyne gewar | wart Da ylte sye zü stu̅t in die burg


[Freiraum für Abbildung gelassen]

|| DEr hertzog slg syn ge vff vnd belag | die burg vmb vnd | vmb mit synen lüden | Sye stürmeten dicke den | thorn // Dar Inne flore̅ was fflorentyn sprach  Ach Amich | Ich bin zü eyner bösen stünden geborn | Ich prüben wol das er stevns das slos | angewynnen // Dann wir han nit hye Inn | zu leben lyebe ffrouwe sprach diederich | nit erschreckt Ich trüwen gnüg zü | gewynnen Ich wil alle morgen hinvß | ryden vnd solt ich myn heubt dardur verliesen Oder ich wil vns narunge | her Inn bryngen Als sye also(r) mit eynander |

|| Redten So stürmeten die calabrissen | Vnd schüssen gruwelich Zü dem sloß | zü // Aber die dar Inne waren die werte̅̅ | sich herlich | Dye müren waren hoch | vnd dicke // Das dye calla nit dar Inne ge mochten // Dann | der hertzog det es dar v̅̅b | Das er die ko̅̅nige erschreckte | Das sye sich in syne gnade gebe // Als der | hertzog gesach das er an dem sloß nicht | geschaden enkonde // Da kame er wieder | an die stadt z stürmen Er stürmete die | Statt zwene dage vnd eyn nacht // Die bur werten sich herlich Das daden sye

[85r]

billich Als ir Hernach werdent hö // Dann der hertzog erslug wybe | kinde vnd man | DEr hertzog stürmete die | statt gar dicke // Die stat | müren waren an eyme | ende nit sere gtt // vnd an | dem selben ende waren | […]n ort kame(n)die kala die graben drücken̋ yr iglicher hat | rischen eynen byckel in syner hant vnd bra so lange in dye müre // Das sÿe | eyn loch dar Inne gemachten // Des er die bürger Zü male sere | Dar durch gingent zü male wol zwe̅̅ manner // Sye rieffen gemeyn mit gantzem hertzen Got vnd | vnser frouwen an // Der hertzog kam | mit gewalt in die stat Vnd was | vor yne kame daz slug er alles dar | nyder // Es waren frouwen kinder | odir man // Die lude lagen in der statt | als er stochen swyn // Der hertzog le sich in der statt // Eyn partye be= | htten dye burg // Dar In florentyne | was fflorentyn was sere bedrübt Sy | sprach dicke zü yrme sne lieber sone | dü en gesiest dynen vader nu̅mer me | er ist me dan eyn Iar vs gewest were | er noch in leben // So wer er lange | wieder komen // Da mit begonde fflo heyß Zü weynen | Florentyne sprach dicke | zü yrme sone  wilhelm | du liebes kint wie vnge ist es gewest | Da ich dynen vader kaufft | Ich han vmb synen willen manig vn gelyͤden wer er doch by vns bly // So hette ich es deste gedülticlich͛ | gelyeden / Dyß groß vngelug das so | lange gewert hait Also sprach ffloren dick wyder yren sone // Der hertzog | stürmete die bürg wol mit zehen duse̅t | gewappente(n)// Da mocht man manig bü gehort han // Das es in die burg | erschalle // Die in der burge waren w͛= | ten sich frischlich // Diederich der wirt | schoß mit eyme armbrüst // Der alde | Badewyn warff mit steynen herabe | Als florentyne diß gerüchte horte // Da | lieff sye vnd merge in ein kappelle // vnd | baden got vmb syn gnade // Das lewe | Zü hant müst komen // vnd sye wolde | behüden vor dem falschen hertzogen | Aber yr bedde was alle vmb suͦst Dan̅ | es ergingen viertzehen Iar Ee llewe Zü | fflorentyne kame | DEr stürme wart groß vnd | wert lang Aber es was al vmb süst // Dan die burg | was also feste // Das ir ge in dem lande nit enwas |

|| Hetten die dar Inne zü leben gehabt | Sye hetten sich nit vmb die gantze wernt | gewant / Der stryt werte byt vesper | Zÿt Ir eyn deyl blieben vff eyner wyese(n) | vor dem sloße // vnd ginge eyn port von | der burge vff das mere // Hette der her die porte dün verwarten mit eyme | schieffe // So hett er die burg vff florenty zü stnt gewonnen // Dann sye enhatte(n) | dar Inne nit Zü leben / fflorentyne ryeff | badewÿnen / Badewyn sprach florentyn |  wye Radent ir das wir dn / Ich besorge | wo wir lange hie Inne belÿben / So müße(n) | wir mit großem Iamer sterben // Dann wir | han nit hie Inne wes wir dan wol bedö // Dar vmb künen wir dis sloß nit | lange behalten / ffrouwe sprach badewy̅ | Ich rade das wir In ey̅ schyeff sitzen | Vnd viel gudes dar in dün // Vnd das | wir faren war vns got gefüget Ich | hoffen wir sollen an eyn solich ende kome(n) | Das wir vor dem falschen hertzoge(n) | sicher sin // wann wir dan botschafft | vernement von lewen // So ko̅men wir | wieder alher  vff myn trüwe sprach | fflorentyn  das ist mir Liep Nu lassent | vns vff stunt das schieff bestellen // Daz | wir balde von hynnen ko̅men // liebe | frouwe sprach badewyn  das sol syn | Da Ryeff badewyn eym schyeff man | Das er Zü fflorentynen keme // vnd | sagete badewyn dem schÿffman Ir ge alzümal // Als das der schy man gehort Er sprach ffrouwe | Dar vor en sorgent nit Ich wil | vns dis wol bestellen | DEr schieffman verzoch nit | lange // Er bereyt eyn güt | schyeff // Badewin drug | dar In viel gudes fflorenty̅ | stunt vff vor dage vnd | schickt noch diederich dem wirt // Der | eyn burgraffe was in der selben burge | Als die ko̅nigynne diederich sach // Sye | sprach  diederich nu höre was Ich dir | sage Ich han mich bedacht ich wil in | eyn schieff sytzen // vnd vff dem mere | hynweg faren // Vnd sol mit mir bade von monclin // Vnd ouch merge | vnd myn son wilhelm // Dan ich besorge | Das vns an Lybezucht abe gene werde  | lliebe diederich ich befelle dir diesse burg | Vnd das gantze lant mit allem zü ge // Ich weyß wol hüdest du | wol // wann lewe min hre͛ her wieder | kompt So wirt er dirs also wol lone(n) | Das alles din geschlecht da von gebesst(er) | wirt ffrouwe sprach der burgraffe | Ich wyl dyesse burg wol hüden Als | lange ich vmmer kann Ich beuelle üch | dem almechtigen gode Also sprach

[85v]

diederich //  Ach Liebe frouwe war wolle̅t | ir oder war wil üch Badewin füren Des | en weys ich nit sprach fflorentyn /  war | vns got vnd sin liebe mütter hin füget | Da mit gesegente florentyn den burgra // Vnd ginge mit yrme son in schieff | Vnd ouch badewin vnd merge // vnd noch | eyn kamer maget mit ir // Der schieff | man rachte synen segel vff // vnd füre | hin vff das mere von dannen // Das es | der hertzog noch sin folck nye gewar wor // Diederich der burgraffe // Der sach | fflorentynen alles noch // vnd begonde | sere heyß weynen vnd sprach // Ach ffro wye synt ir als ubel dran // von des | falschen hertzogen wegen // verfluͦcht | sye der stünden // Das er ye geborn wart | Also schrey ouch florentyn // vnd kuͦste | dicke yren son vnd sprach // lyeber sone | du hast dynen vader verlorn // Den ge du nü nu̅mer me // Er düt ob got | wil sprach merge  / mir anet in myme | hertzen // Er werde sich noch rechen / An | dem falschen verreder // Also clafften sye | Also lange vff dem mere // Byt das fflo eyn statt ersach // Da fragete flo den schyeff man // vnd sprach | lieber frünt was stadt ist das ich sehen | lliebe ffrouwe es ist eyn ryche statt // Aber | es wonen heyden dar Inne // Doch sint ouch | viel heymlicher crysten dar Inne / wie hey die stadt sprach fflorentyn // Er sprach | sye heysset affellern / vff myn trüwe | sprach fflorentyn Ich wil dar faren // dan̅ | ich wyl ye so verre wandeln // Das der | hertzog noch mir nit künne er faren / Ich | weyß wol wyste er mich hye zü finden | Er wurde mich balde suͦchen / liebe ffrouw | sprach Badewyn  // Dar vor bedörfft ir | nit sorgen Ir sollet wol verhelet werde(n) | sye füren als lange // Das sye gein pallen͛ | kamen // fflorentyn nam wylhelm ÿren | son // An yren arme // Das selbe kint wart | darnach v̈ber die selbe statt vnd uber | das gantze lant Eyn geweldiger herre | Als ir hernoch werdent hören // Dye | ko̅nige tradt ïn dye statt // Vnd nam her in eyns richen burgers huse | Der burger Ir wirt hieß ysare // Der | wart darnach eyn güt cristen man | fflorentyn vnd yre gesinde // Blieben by | eynander dar Inne // Hye laß ich ein we von fflorentynen // Vnd sagen üch | von dem hertzogen // vnd von diederich | deme burgraffen // Der werte sich als | herlich // Das er vierzehen Iar wieder | den hertzogen kryeget // wann yme an | spyse abe ginge // vnd ye eyn͛ zum andn͛ | sprach  / wir müssen dye burg vff ge // So sprach alles diederich  neyn | Da vor wolle vns got behüden / Dann |

|| ich wolde viel ee hungers sterben Dan̅ | ich dem falschen hertzogen // Also viel | zu willen dede / vnd zu sinen geselle(n) | ir herren // Ich wil uch sagen was wir | dün söllen // Morn früe wollen wir vß | ryden // Geyn dem Calabrissen lande | Da her dem hertzogen spyse kompt | Bekompt vns dan vst entgein / So | müssen wir dar vmb stryden // Dann het wir noch vier wochen zu leben  // So | würde der hertzog vff brechen // Dan̅ | wyst er das myn frouwe hin weg were | So bliebe er nit lenger hye // Dye andn͛ | sprachen alle // was ir vns heyssent | das wollen wir gerne dün // Da ginge(n) | sye rüwen byt an den morgen // Als | es daget da daden sye Iren harnesche | an // vnd reit diederich vß der bürge | Mit allen synen gesellen Ane ir wol ze die der burge hütten // Diederich | reyt an vnd syn gesellen yme noch // we͛ | diederich begende der meynte // Das die dem hertzogen Zü gehort // Da | kame(n)diederich engein dryssig wage(n) | mit spyse Vnd sechczig ossen Dar by | en was niema̅ der sye huͦtte dann der | hertzog hat des vor nieman sorge // Als | diederich den rat gesach // Da wart er | sere fro // Vnd sprach zü synen geselle(n) | Nu bidden ich üch // Das ir dünt was | ich üch heyssen // wir müssen die knecht | alle döden // Die diesen rat füren // Dan̅ | wo ir einer dar von kompt So weren | wir alle verraden / Nü wart yederman | des synen Das ist myn rat // Die gesel antwürten alle Das wollen wir gn͛ | dün // Da mit rantten sye zü den wagene(n) | Vnd erslügen die knechtealle / Ir ygli nam eyn geyssel in syn hant // Den | rait zü füren // Diederich fuͦre vor an dan̅ | erkonde die wege wol // Die mere kame | vor den hertzogen // Des wart er sere zor | nig // Er ließ sin busün vff blassen Vnd | wolde Die burg sturmen // Aber ee er an Zuͦ sturmen // So kame diede by die burg mit dem Rade vnd | synen gesellen alle // Als das der hertzog | gesach // Da was er bynoch rasende wor vnd ryeff synen gesellen Zuͦ / Daz | sye die profiende entschütte / lliebe frou sprach badew // Da sassen sin geselle(n) | yeder vff sin phert der furste von Ta rante ouch noch // Als das der Thor̅ | hüder gesach // Da blyese er mit syme | horn // Vnd gabe diederichen da mide zey // Das er sich ylte dann der hertzog | ylte yme noch // Als diederich den thorn | hüder horte // Da Ryeff er synen geselle̅

[86r]

Zuͦ  Ir lyeben gesellen Nü lasset vns ylen | Dann wir syn gesehen worden // Da ylte(n) | sye als sere // Das sye in die burg kame̅̅ | E dann der hertzog dar dar kam // Da gy diederich vff die muͦre // Vnd sahe | noch dem hertzogen // Als er den hertzoge(n) | gesach // Da Rieff er lude Zü yme vnd sp Hre͛ von Calaber Nü kere wydder | Geyn montluisan in die stat // Vnd bestel üch baß // Dan wir han Ratt uch no eyn Iare zu kryegen // Rydent wyder | vmb // Dann ir hant gefellet zü dieser | Zÿt // Als der hertzog diederich gehort | Da Rieff er zuͦ yme vnd sprach  Höre bur was ich dir sage |  ICh biede dich das du dich | mit mir sünest Mit soliche(n) | vor worten Das du mir ye | fflorentynen gebest So | wil ich dich eynen hrn͛ | machen / Als wyt dis lant ist / Vnd wil | dir dar zu zwey güde sloß geben / vnd | dar hundert dusent gulden  Herre sprach | der burgraffe // Es ist medann vierczehe(n) | dage das myn ffrouwe hinweg fuͦre vnd | nam mit Ir iren son // Vnd badewin von | monclin vnd merge // Als das der hertzog | von diederich gehort // Da begonde yme | sin blüt gryseln // Vmb das daz er hort | Lieber diederich Nü sage mir die warheyt | Hatt Lewe von monclin noch eynen son | Ia herre er hat eynen son der heysset | wilhelm // Es en wart nie hubscher kint | geborn // Vnd hat myn frouwe noch eyne(n) | son // Der hieß herpin den stale ir eyn pyl // Als das der hertzog gehort // Da | slug er sin heubt nieder vnd sprach  Es | ist noch war daz man saget / was eyme | beschert ist dem kan es nit entlauffen Ich | kan vor war vor lewen son eyme nit gene / Dan mir hat eyn schuler gesagt wie | er es vß der swartzen kunst funden habe | Mich sol lewen son eyn͛ erslagen Nu meynt ich ich were yme entlauffen So hatt mich eyn alt bose wyp betrogen dann sye verwerte mich das llewen son eyner doit were Hette ich sye aber ytze ich wolte sye zü stunt dun verbornen Also sprach der hertzog wyder sich selber vnd was er da sagt das wart alles war dann er wart von llewen son eyme erslagen Das enwas aber nit sin eliche sone dann es was der bastart den llewe mit des hertzogen süster hatt vnd der bastart erwarp dar noch mit syner künheyt das er eyn hertzog wart zu Calaber vnd wart yme Maria zü eyner elicher hußfrouwen Der hertzog zoch da widder hinder sich vnd sprach widder sin ritterschafft |  Ir herren Florentyne die ist hynweg Mir ist von eyme man gesagt wie das er nü eyns morgens eyn schone schieff sahen vß der bürge faren vnd hat mir da by so viel war zeychen gesaget das ich vor war weyß es ist Florentyne gewest Nu enweys ich nit wo die schoͦne zü süchen vnd wyst ich sy zuͦ finden gein sÿt Calaber da wolde ich sye gerne süchen Ich wil in alle lant speher schicken ob sye vmmer ycht noch ire mögen erfaren Mich dünckt gut das wir von der burge abe ziehen dann die wyle sÿ dar inne zü leben han so müsten wir wol nach eyn iar dar vor lygen ee wir sye möchten gewynnen Vns enhylfft keyn sturme an dieser bürge sye enist nit zü gewynnen man hüngert sy dann vß Als der furste von Tarante den hertzogen hort da sprach er  Herre ir hant war dann die dye in dem sloß sint die hant vns also viel rades genomen daz sye es noch wol ein iar vor vns behalden Dar vmb raden ich das ir yederman lassent heym ziehen Der ratt gefiel yne allen wol Da fürten sye iren rait vnd iren gezug alles gar wieder hynweg vnd stiessen die stat Montluisan an das sye alzümale verbrant Als Diederich die flammen gesach da flüchte er dem hertzogen vnd sprach  Ach llewe edeler herre wie sollent ir vch des grossen schaden vmmer erkobern ir hant üwer hüßfroüwe verlorn Ach du falscher hertzog das du verdampt werdest Der hertzog reyt mit syme volcke hinweg vnd da rieff der hertzog dem knechte Heinrichen der llewen son hin weg gedragen hatt  Heinrich wiltu lieber by mir beliben oder wiltu lieber haben die Groß Pulle vnd Bonifant?  Herre sprach er  ich wil lieber die zwo stede haben vnd wil Montluisan wieder vff rüsten das ich den burgraffen dar vß kryege  Vff myn trüwe sprach der hertzog  dü redest wol Ich geben dir diß sloß zu lehen Da enphinge sye Heinrich zü lehen vor dem hertzogen vnd vor alle siner ritterschafft r handlung llewe gelangt nach RodißHie laß ich von dem hertzogen vnd von Diederich vnd sagen üch nü von llewen der sin vader vnd mütter süchte Er fure vff dem mere zu Constantinopel in Yndigen lant vnd ouch zü dem heyligen grabe gein Iherusalem vnd ouch gein Babilonien Er reyt als lange er vnd sin gesellen das sÿ alle sere müde würden llewe reyt als lange bitz sin gesellen alle storben an alleyn sin knecht Gerna llewe was als verre über mere geryeden daz er da wieder vmb füre mit crysten kauff lüden vnd kam vff eyn insel die hyeß Rodiß Dar oben stunt eyn burg vnd hait eyn ryese eyn schone iungffrouwe dar inne beslossen vnd hayt ir yre lant alles verwüstet vnd dar zü yren vader erslagen vnd wolde sye dannoch drengen daz sye yne müste keuffen aber sye engehaßt nye keyn man also sere Er hayt die selbe iungffrouwe beslossen in eyn torne vnd gab ir nit ander zü essen dann wasser vnd brot Die iungffrauwe was sere bedrübt

[Freiraum für Abbildung gelassen]
| llewe kame aldar mit synen gesellen vnd sye gyengen alle an lant paffen schuler vnd viel guder kauff lüde der was eyn deil von Franckrich llewe gienge alles voran vnd kame vor die burg Die brucke was nieder gelassen vnd stunt die port wyt offen In der burge gesach er nieman llewe gieng in die burg die stege vff vnd kame vff eynen schonen sal Als er in den sale kam da horte er eyn frouwen stymme sere clagen Da sprach llewe wieder Gerna  Lieber geselle ich han hye eyn frouwen stymme gehort dar vmb wil ich ye wyssen wie es gelegen sye Da ginge er der frouwen stymme so lange noch byt er by den torn kamme llewe rieff zu ir vnd sprach  Liebe frouwe wer hayt üch hie beslossen? Als die iungffrouwe llewen gehört da begunde sye yne fragen  Lieber geselle wo her bist du?  Liebe frouwe sprach llewe  ich bin von Franckrich vnd bin eyn gut cristen man  Lieber geselle sprach die iungffrouwe  ich begern des dauffs von gantzem hertzen vmb des willen der vmb vnsern willen ist gestorben vnd von eyner iungffrouwen geborn ist  Liebe frouwe nü sagt mir sprach llewe  war vmb syt ir hie inne beslossen? Da antwert die iungffrouwe  Lieber geselle mich hait her in beslossen eyn riese der hat mynen vader erslagen vnd hat mir myn lant alles verwüstet dar vmb das ich synen willen nit dün wil Aber ich wolde mich lieber lassen verbornen dann ich synen willen dede  Lyebe frouwe sprach llewe  ir redent wol Blibent stede ir sint in eyme güden willen Ich bieden üch wysent mich wo ist der der uch so viel leydes hat getan?  Lieber geselle sprach die iungffrouwe  ich enweyß nit war er sye Ffregent syner gesinde eyns das mag uch wol bescheyden  Das wil ich gerne dün sprach llewe Da mit gienge llewe von dem torne Da begende yme eyn heyden den fraget llewe in heydischer sprach  Lieber geselle wo ist din meyster?  So mir Mahon sprach der heyden  er ist gegangen iagen Als das llewe hort da was er fro Es was noch also frü das dye heyden dannach alle slieffen Da sprach llewe zü den die mit yne da waren  Lieben gesellen nü düt üwern harnesch an vnd lassent vns die heyden alle erslagen das ir keyner dar von komme Sye antwerten  Das wollen wir gern dün Sye sparten die port hart zü vnd gingen da als wyt die burg was vnd erslügen dye heyden alle Darnoch ginge llewe an den torne vnd brach die düre vff vnd name die schone iungffrouwe her vß Sy was die schöneste die man in keyme lande mochte finden Als llewe die iungffrauwe gesach da fragte er dugentlich wye sye hyeß  Lyeber herre sprach sye  ich heyssen Margelly vnd bin konnig Burgants dochter den der ryese erslagen hait Ich bide üch lassent mich deuffen  Liebe iungffrouwe sprach llewe  das wil ich gern dün Als sye also mit eyn ander redten da kame der riese vor die porte vnd name yne gar wonder das die burg beslossen was Er gienge vff den graben vnd rieff lüde  Ir herren lassent mich in vmb Derbergans willen! Warvmb hant ir die burg beslossen? | Als llewe den riesen gehort da ginge er vff die müre vnd sprach  Du falscher riese du solt nummer in din huß kommen dann ich hann es hüde gewonnen vnd han din gesinde alles erslagen  Die schone Margelly han ich vß gelassen vnd wil sye lassen deuffen dann sye glaubet an Ihesum vnd wil sye dann myner gesellen eyme zü eyme elichen wybe geben Als das der riese hort da wart er sere zornig vnd sprach  Geselle ich bieden dich das du mir dynen namen sagest  Was hast du noch mynen namen zü fragen? sprach llewe  Das wil ich dir sagen sprach der ryese  ich forchte mich vor nieman wye küne oder wie starck er sye ane vor eynem gesellen der heysset llewe der ist geborn von Franckrich vnd ich sol hie sterben von synen henden Als llewe den riesen hort da sprach er  Du falscher heyden ich bin eyn gut crysten vnd wieder sage dir mit gode Wilt du mit myr stryden so wil ich hin vß kommen Kanstu mich vberwinden so wil ich dir die burg vnd die iungffrouwe wieder geben  Lieber geselle sprach der riese  ich begern nit anders komme her abe! Da ginge llewe von der muren vnd wapente sich so er beste konde vnd saß da vff syn roß vnd name synen schilt vor sich vnd syn glene in sin hant vnd ließ die port vff dün vnd reyt her vß Gerna gieng vff die müre mit den andern kauff lüden vnd baden got von gantzem hertzen das er llewen wolde behüden
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| llewe reyt vß der burg Als er den riesen ersach da sengte er syn glene vnd rante geyn yme vnd stach yne nieder  Du falscher heyden sprach llewe  du must sterben dir künen nit gehelffen din göde Derbergan {vnd} Mahon ret Da myt stunt der ryese wieder vff vnd gewan sin swert | Der selbe rise was zwolff schüwe lang aber er gloubet nit an got vnd streyt wieder den besten crysten der die zÿt vff erden was als man meynet Der ryese gyeng geyn llewen vnd rieff mit luder stymme  Steest du nit abe so döden ich dir din phert Da sprach llewe  Ich wil lieber abe steen dann du myr myn phert dödest Da mit stunde llewe abe vnd lyeß sin phert gan llewe name sin swert in syn hant vnd wolde den ryesen erslagen aber der ryese ylte sich ee dann llewe vnd slüg llewen vff synen helme Aber der helme was als güt das es yme nit enschadet llewe stach den ryesen in eyn sytte dann er enkünde yme nit vff das heubt gelangen Er stach yne wol fingers dieff in das fleysch das das bluͦt vff die erde ran Da von wart der ryese ser zornig vnd sprach wieder llewen  Du falscher crysten du hast mich übel gehandelt Mich verwündet keyn man nye me aber das enhylfft dich nit Du müst sterben dann ich enkan nit ersterben dann von eyme der heysset llewe Eyn düffel hat mir gesagt llewe solle mich döden Als llewe den ryesen hort da begonde er lachen  Vff myn truwe sprach llewe  so hast du dynen meyster fünden dann ich bin der der dyn schuͦlt bezalen sol Ich wart zu myme rechten dauff llewe genant vnd bin geborn von Franckrich Als das der ryese hort da wart er sere erfert vnd sprach  Geselle ich beswer dich in guden truwen vnd by dyme gecrutzigten gode vnd by der müder dye yne drüg das du mir dynen namen sagest Des antwert llewe dem heyden vnd sprach  Vff den dauff den ich entpfangen han ich heyß llewe mit myme rechten namen Da sprach der ryese zü llewen  Geselle der düfel hat dich her gedragen dann ich müß von dir sterben doch solt du vor viel arbeyt mit mir haben  Heyde sprach llewe  wiltu crysten werden so wil ich dich gerne lassen leben  Ich ließ mich ee verbornen sprach der heyden  ich wieder sagen dir mit Mahon Da mit erhast er sin swert vnd wolde vff llewen slagen aber llewe entweych dem streych vnd slüg der ryese syn swert anderhalben fuß in die erden vnd hette er llewen also droffen so hette er yne er slagen aber Ihesus behuͦt yn dar vor Als llewe des ryesen swert in der erden sach da was er fro llewe traff den ryesen vff eynen arme das er yme die hant vnd den arme abeslüg vnd sprach  Du falscher heyden ich wil dich wol als übel hauwen das du keyns artzs bedarfft so dü von myr scheydest Der ryese wart der rede sere vngetrost vnd sprach glich als eyn vnsynnig man   A Mahon du bist zu eyme dore worden das du mich hye lessest erslagen von eyme gebornen dÿebe Wer hette glaubet das er her were kommen Hette ich michs versehen ich hette yne vor lange in Franckrich gesücht ich hette die crystenheit alle gar zü schanden bracht hette ich is nit vmb llewen willen gelassen  Lieber geselle sprach der ryese  ich weyß wol das du mich döden solt aber bieden dich das du es verziehest bitz vff eyn ander zÿt vnd haldest mich sust in dyme gefenckenisse  Vff myn trüwe sprach llewe   des wil ich nit dün Da mit slug er yme vff eyn beyne das der ryese nieder viel aber er wüste llewen im dem falle vnd zoch yne vnder sich | Der ryese gab llewen me dann hundert streyche das yme das blut syn antlitz abe ran Er hette auch llewen gedödet da gedacht er an sin cleyn messer da myde stach er den ryesen durch syn hertze das der ryese dot bleybe Da stunt llewe gerynge wieder vff vnd befalhe des ryesen sele allen düffeln in der hellen Die in der bürge waren daden die porte vff Gerna vnd die iungffrouwen giengen vor an Die iungffrouwe sprach wieder llewen  Lieber herre ich befelhen mich in üwer hüde  Liebe iungffrouwe sprach llewe  ich sehen uch als dügentlich vnd süberlich enhette ich nit wybes so keufft ich vch Ist aber üwer wille eynen man zü keuffen so wil ich üch myner gesellen eynen geben  Herre sprach die iungffrouwe   ich wil uch folgen Da ryeff llewe dem knecht Gerna  Lieber Gerna keuff die iüngffrouwe  Herre sprach Gerna  ich dun was ir mich heyssent Wil die iungffrouwe folgen so wil ich es gerne dün  Trauwen sprach dye iungffrouwe  ich wil es uch nit versagen aber ich wil vor den heyligen dauff entpfahen  Der sol uch werden sprach llewe Da mit ryeff llewe eyme pryester vnd dede die iungffrouwe deuffen Der pryester fragt llewen  Wye sol die iungffrauwe heyssen?  Auf myn truwe sye sal nach myner müder heyssen die heysset Alheyt also sal man ouch die deuffen Da wart die iungffrouwe also gedaufft vnd wurden sye vnd Gerna vff stunt zu sammen geben Sye dantzten alle vnd wart da eyn frolich hochgezÿt Als es nacht wart giengen sye sloffen vnd des morgens da es dagete da fragt man llewen  War sollen wir schieffen? llewe sprach  Wo vns got hin füget! Wer es aber gottes wylle so wer ich gerne in Cipern dann Gadifer saget mir von den heyden dye mynen vader kaufften das sye zu Cipern lande zu weren  Herre sprachen dye batron  so wollen wir das heubt ouch dar keren Da myt traden sye in ir galleyen vnd Gerna vnd syn hußfrouwe mit yne Sy reckten yren segel vff vnd füren vff das mere vnd befolhen sich alle dem almechtigen gode
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung llewe gelangt nach Cipern | Sye füren da als lange das sye kamen in Cipern lant Sye kammen vor eyne schone burg dar inne wonet der konnig von Cipern Der konnig hatt grossen krieg wieder den soldan von Damascke vnd hatten yme vier konnige syn lant verdarfft also gar das der konnig nust me enhatte dan die selbe burg Der konig stunt an eyme fenster in sÿm sale vnd sach das eyn schieff vol lüde kamen Da von sprach er zü synen dienern  Lasset vns lügen was lude das syn dan ich müß doch hyn weg lauffen die wile mich der soldan also verdarfft hayt Da mit wappenten sye sich alle Der konnig gieng vor an vnd gyeng als lang byt sye by das schieff kamen Da rieff der konnig zü dem schieff zü  Ir herren wo koment ir here oder wer sint ir ? Als llewe den konnig gehort da sprach er  Herre wir sin von Franckrich vnd sin pylgern Wir komen von dem heyligen grabe da Cristus vnser herre gemartelt wart vnd wollen nü wieder in vnser lant vnd komen dar vmb hie here das wir üch den zolle geben | Als der konnig llewen hort da sprach er  Geselle ich wil myt uch faren dann ich wer gerne in Hyspanien lant vnd gedar nit hie bliben wie wol ich doch hie eyn rechter erbe bin dann ich bin geborn eyn konnig in Cipern lande aber der saldan von Damascke vnd vier konnig myt yme die hant mir myn lant verwüstet Ich han wedder stede noch bürge vnd han nit vier phennige wert als wÿt als Cipern lant ist ane alleyn das sloß alhie vnd her inne wollen sye mich auch beligen neher dan zwene dage verschynnen Ich bin myt yne zu male vbel dran dar vmb wil ich mit uch hin weg vnd were gerne zu Tollet in die statt dann der selbe konnig ist myn nehster mag den wil ich byden vmb Mahon willen das er mich reche vnd mir zü helffe komme Als llewe den konnig horte da sprach er  Edeler herre ich biedden uch das ir mir die warheyt sagen wollet ab ir keynen crysten man in üwerm gefenckeniße habent  Vff myn trüwe sprach der konnig  ich enweys keynen den ich habe Ich hait ir wol zwey hündert die han ich hin weg mynen frunden geschickt dem eynen dryssig dem andern viertzig mit seylen wol gebonden  Lieber herre sprach llewe  sehent ir vnder yne keynen herlichen man der wol gestalt were vnd den uch eyn kauffman verkaufft habe  Ia sprach der konig  mir bracht eyn kauffman eynen {gar} wol stenden man dar vmb gabe ich yme viel geldes Von dem wart mir gesagt das er vor Rome eynen grossen strÿt geyn den heyden gewonnen hette  Lieber herre sprach llewe  hant ir den noch in üwern gefengniße?  Neyn sprach der konnig  ich kan mich ouch nit versynnen war ich yne geschickt habe Als das llewe hort da begonde er heyß weynnen  Lieber Gerna sprach llewe  von dem der konnig sagt das ist myn vader gewest Ich wil nü als verre in die heydenschafft ryden das ich ob got wil mynen vader wil finden Hant aber die heyden yne gedöt so wil ich yne ye rechen  Edeler konnig sprach llewe  wolt ir mir glouben noch üwerm glauben das ir mich in die statt wollent füren dar inne ir die crysten lüde geschickt hant an alles falsch vnd verredery so wil ich mit mynen gesellen in üwer burg rydene vnd komet dann der soldann von Damascke üch hie zü beligen so wil ich mich gein yme abentüren Entweder er müß mich döden oder ich brengen yne üch gefangen  Swig sprach der konnig   vnd nit sage also dann vmb soliche rede gebe ich dir nit eyn heller dann der soldan von Damascke hat wol hundert dusent gewappenten Du enkünest dich vor yme nymer geweren dan eyn wachtel vor eyme sperwer  Lieber herre sprach llewe  Got ist starck genüg synen fründen zü helffen  Nu dar sprach der konnig  ich wil uch versüchen Kunnent ir mich sicher gemachen vor mynen fienden so wil ich mit uch ryden bys wir den selben man finden nach dem ir da fraget  Das ist mir lieb sprach llewe Da giengen sye miteinander vff den pallas vnd rüweten da wol zwene dage Aber des drytten dages da kame der soldann von Damascke mit hündert dusent gewappenten vnd hat ouch mit yme vier konnige Als der konnig von Cipern das {folck} gesach da rieff er llewen dem fromen ritter vnd sprach  Lieber geselle das folck hat myn lant alles zü schanden bracht vnd besorgen sere sye werden mich noch dar zu fahen vnd döden Mich bedunckt ich habe uch zü viel wol getrüwet  Lieber herre sprach llewe  wer yme nit wil lassen raden kompt yme das nit wol so bedarff er das nieman clagen Lassent die heyden en wenig rüwen dann wollen wir sye wieder vff wecken Ich enbedarff niemans mit mir er gleube dann an got oder wol sich dann lassen deuffen  Vff myn trüwe sprach der konnig so endarff ich nit mit dir Ich wolde ee mir alle myn zene vß lassen brechen dann ich mich ließ deuffen  Lieber herre sprach llewe  deste wyser syt ir nit llewe hat nit meer mit yme dann viertzig crysten menner Mit den gieng er slaffen llewe was gar eyn guder crysten da von kame yme Cristus zü helffe als ir hernach werdent hören Darvmb sol eyn iglicher cristen mensche vnserme herren gode gerne dienen so enlesset er yne nit in keynen nöden | Der soldan von Damascke slug vff eyn gezelde vor die burg vnd mit yme der konnig von Affelern vnd ouch viel ander herren vnd rytter vnd knecht Da wolde llewe nit lenger beyden er hieß sich sin gesellen wappenen Als sye sich alle gesameten da was ir nit me dann viertzig Der konnig der hieß ir yglichem eyn güt phert geben Da sprach llewe zü dem konnige  Herre ich wil stryden wider die heyden  Vff myn trüwe sprach der konnig  ir syt ein dorechter man werent ir dort vß mit viertzyg dusent gewappent so hettent ir dannach gnug schaffen Vch were viel weger das ir in üwer schieff giengent vnd in üwer lant fürent So mir Mahon ir syt eyn dorecht man das ir wieder so viel folcks strÿden wollent  Lieber herre sprach llewe   ich befelhen dem almechtigen gote mich vnd myn gesellen Da mit ridden sye vß der burg Got wolle sye alle behüden des bedorfften sye wol
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Der weiße Ritter kommt mit einem Heer zu Hilfe | llewe reyt als vor an zü des soldans gezelde Der heyden keyner gename sin nie war Der soldann slieff noch in syme gezelde vnd hudten sin stediges dusent gewapenten Die ersahen die crysten lüde balde vnd machten sich zu stunt an sye Die cristen vnder stünden sich zü weren vnd erslügen in eyner kürtzen zÿt der heyden wol vier hundert Da würden die ander heyden des strydes gewar vnd wappentten sich alle Da kamen in eyner cleynen wiele wol dryssig düsent gewappenten die beringeten llewen vnd sine gesellen hinden vnd vorn Als er das gesach da rieff er got an von gantzem hertzen vnd Cristus  Der du aller werlde vader vnd son bist ich bidden dich von gantzem hertzen in ere godes vnd des heyligen geistes der herabe komen bist in eyn reyne magt vnd mensch geboren werden wolde vnd an dem crutze die martel lyden vnd an dem drytten dage erstene vnd in die helle faren dyne liebe fründe zü erlösen Dar nach fure du zü hymel zü dyme vader faren vnd an dem pingestage schickest du den heyligen geist dinen fründe zu trösten in eyner furen flammen Als werlich ich des gleuben wollest mir lieber herre hude zu helffe kommen mir vnd myn gesellen vff das der konnig von Cipern den crysten glouben an sich möchte nemen Als balde llewen gebede vß was da kame yme von gode verhengnisse der wyß ritter zü helffe wol mit drissig dusent heyliger licham Die waren alle als wyße als wyß lilien vnd warenn gezeychent yglicher mit eyme roden crütze an syner brüst Der konnig von Cipern vnd sin gesellen die stünden in der burg vff der müren vnd sahen das llewe von den heyden vmb ringet was Da sprach der konnig zü sinen gesellen  Der ist wol eyn vnseliger man der sich also mütwillichen lesset döden Dar zü bringet yne sin hoffart Dye andern sprachen  Er müß darvmb sterben doch dar vff achten wir wenig werent nit me dann ir vnd wir dar von Der duffel hat die crysten her gefurt das sye als eben hie sollent sterben  So mir Mahon sprach der konnig  eyn yglicher crysten hunt düncket sich stercker dan dusent heyden vnd sint also hoffartig das sie die heyden alle meynent zu döden Wie bin ich in die dorheit kommen das ich yme gefolget han Mahon verfluch yne allen! Als hub der konnig sin heubt vff vnd sach in eyme grunde eyn hubsche wyße geselschaffte Yne beduchte er hette nye hubscher geselschafft gesehen Das felt wart alles von yme erluchtet Die wyssen ritter rieden zu stryde ir yglicher gewan syn swert Als das der konnig gesach da wart er sere erfrouwet vnd sprach  Ich bin wol eyn dore das ich die cristen han also geschulden Mich bedunckt sye haben eynen guden frünt an gode von hymelrich dann er kompt yne zu troste in yren nöden Ich bin also alt worden das mir Mahon vnd Iupiter nye zu helffe enkamen vnd gehort nie gesagen das sye iren lüden ye zü helffe kemmen Also sprach der konnig vnd sage alles wie die godes dyener stryeden vnd wie yme die wyssen ritter zü helffe kamen Der wyß ritter streyt als lange byt das er zu llewen kame Da sprach er  Lieber geselle got hat mich her geschickt zu troste dir vnd dynen gesellen  Getruwer geselle sprach llewe  got wolle uch vmmer dancken das ir mir in mynen nöden sint zu helffe komen dann ich were zu stunt erslagen worden Da myde neyget sich llewe geyn des wyßen ritters gesellen vnd kuste yne vff synen schilt Die wyssen ritter slugen sere in dem stryde ir iglicher der slüg den synen nieder Sye hatten in kürtzer wyle wol fünffzig dusent erslagen vnd hatt llewe syner gesellen dannoch keynen verlorn | Vor der burge in Cipern lant da geschach ein grosser stryt Wer vor llewen kame den slug er nieder Da kame vor yne der soldan von Damascke geyn dem zauwete sich llewe als balde das er yme das heubt spyelde vff die zene Da rieff llewe sant George Als der konnig von Affelern gesach das da dot lag der soldan da want er sin phert vmb vnd flog vnd fant vff dem mere eyn cleyn schieff dar inne fure er hinweg geyn Affelern Der wyß ritter vnd sin geselschafft die erslugen die heyden alle das ir nit eyner lebendig bleyb Der konnyg von Cipern sach alles zü vnd sprach  A Mahon du bist nit eyns appels wert vnd wer an dich glaubt der ist eyn dore Aber der cristen got der ist eyn rechter got daz hatt er hüde wol bewyset dann er ist synen frunden getrüwelich zu helffe kommen Ich sehen wol er ist eyn mechtiger herre Ich were wol eyn dore das ich nit an yne glaubt dann er hat mir hüde sin fruntschafft bewyset Ich wil mich zü stunt lassen deuffen Also sprach der konnyg widder sich selber Der wyß ritter reyt zü llewen vnd sprach  Lieber geselle ich befelhe dich dem almechtigen gode Wart das du alzÿt getrüwe sigest an falscheyt {so} wil ich mit gottes willen dir allezÿt zü helffe komen Got wil synen getrüwen dyener nit lassen Als llewe den wyßen ritter horte da stunt er abe von syme pherde vff sin knye  Lieber geselle ich dancken gode allewegen das er mir armen sunder also zü helffe kompt  Lieber geselle sprach der wyß ritter  hude dich das du got nit erzornnest so enlaß ich dich nit in dynen nöden Nach dem wort verswant der wyß ritter vnd sin geselschafft vnd als vns die schrifft sagt so sach sye llewe eyn wyß wolcken vff zucken r handlung Cipern wird christlichDa reyt llewe mit synen gesellen zü der bürge Er hat syn gesellen noch alle aber ir ein deÿl waren sere verwondet Der konnig von Cipern gienge yne entgeyn Als der konnyg llewen sach da sprach er  Geselle bis wilkome in din lant Es heysset billich din lant dann du hast es wieder gewonnen vnd hast mich ouch von dem dode erlost Ich han hüde so groß wunder gesehen das ich dinen got liep han von gantzem hertzen Ich wil mich zü stunt dün deuffen mit allem myme konnygrich  Herre sprach llewe  ir redent wißlich Der konnig zalte llewen gesellen Da er sach das er sy alle hatte da sprach er  Herre hymelischer vader man sol dich liep han vor aller werlte Da mit name er llewen mit der hant vnd gingen vff den pallas Da schickte der konnig noch der konnygynne vnd hieß ir sagen wie es yme hette ergangen Die konnigynne kame zü llewen vnd sprach  Lieber geselle Mahon wolle üch lonen! Alles das daz wir hant das stee in üwer gewalt wand ir hant vns erloset von vnsern fienden  Liebe frouwe sprach llewe  ich begern des üwern nit eyns hellers wert dann ich bieden üch früntlich das ir in Cristum wollent glouben dann üwer gode sint nüst wert  Vff myn trüwe ir hant war sprach die konnigynne  ich wil mich gern lassen deuffen So han ich eyn schone dochter die wil ich ouch dün deuffen Da det der konnig zu essen bereyden vnd nam llewen mit der hant vnd sprach  Nü laßet vns essen gene lieber geselle vnd heyssent uwern gesellen Gerna vnd sin hüßfrouwe ouch zü vns komen dann ich kenne syn hußfrouwe ser wol Sye ist konnig Burgants dochter Ir vader waz eyn mechtiger herre aber yne slüg eyn ryese zü dode vnd fienge die selbe iungffrouwe  Vff myn truwe ir hant ware sprach llewe  dann ich gewann sye wieder mit dem swerte Der konnig erbot llewen vnd synen gesellen groß ere Als sye gessen hatten da gienge llewe zü dem konnige  Lieber herre wolt ir uch lassen deuffen?  Ia sprach er  ich han dar zu grosse begirde Als das llewe hort da det er eynen brieff schriben vnd schickt yne zu stünt geyn Rome dem babest Der brieff stünt also ›Lieber heyliger vatter ich enbieden üch mynen dienst vnd laß üch wyssen das der konnig von Cipern vnd sin gantzes lant cristen wollen werden Dar vmb bidden ich uch geystlicher vatter cardinal vnd byschoff her vß zü schicken vnd die lüde deuffen die crystenheit zü meren ‹ Der bode nam den brieff vnd füre zu stünt hin weg in eyme schieffe Der schieffman mit dem boden fure als lange byt sye uber mere kamen vnd der bode reyt vorbaß bitz gein Rome Da fant er den babest vff dem pallas zü dem sprach der bode   Here heyliger vader ich brynge üch diesen brieffe von eyme gesellen der heysset llewe  Vff myn truwe sprach der babest  den kenn ich wol Da mit det er denn brieff lesen vnd sach wie llewe Cipern lant wieder den soldann mit dem swert gewonnen hatte vnd wie sich der konnig mit allem sym lande wolde lassen deuffen vnd wie got groß zeychen da gedan hette Der babest verbodet vyel cardinalen vnd legaten die er in Cipern lande schickte Die namen mit yne viel paffen vnd rieden zü Rome vß Ich sagen uch nit viel von iren dage reysen dann sÿ rieden vnd furen als lange das sy kammen in Cipern lande Da waren der konnig vnd llewe mit andern sin gesellen gein Nycosien gefaren vnd hatten da kirchen vnd clusen gebüwet dar inn kamen die cardinel
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Als sye gein Nycosie kamen da daufften sye den konnig vnd nanten yne Herpin vmb llewen vatters willen Er det die konnygynne ouch deuffen vnd ir dochter wart genant Frolich Dar nach deufften sye alles ir gesinde ritterschafft vnd lant folck vnd wyheten dye kirchen vnd bestedigeten da cristen glouben vnd bleib llewe noch eyn iar in Cipern lant Hier text Herzog Herpin lar handlung Die Herzogin lebt als Bettlerin in Tolletß ich ein wenig von llewen vnd sagen uch nü von sym vader der zu Tollet in dem torne lag vnd von syner husfrouwen die in grosser armt allezÿt vff der mysten lag Die hertzogynne gewann ir broit mit singen yederman hyelt sye vor eyn dorhen Hertzog Herpin lag in eyme torne hart beslossen vnd bat got nacht vnd dag vor sin hußfrouwe dann er wyste nit anders dann das sye vnd ir kint dot weren Syn hußffrouwe gieng die wyle in der statt Die kinder zugen sye eins her das ander hin dar an was sye alles geduldich Sye bat got nacht vnd dag vor yren herren Herpin vnd vor yren iungen son Got der herbarme sich über yre gebet wand sye fant iren hußwirt vnd iren son kurtzlich vmb die grosse penitentie die sye furt Nü horent ir herren was darnach geschach Der riese den die hertzogyn erslg der hat eynen bruder der hieß Oryble der was sere eyn groß man Oryble der sammet hundert dusent gewapent er wolt ziehen vor Tollet die stadt vnd swor Mahon er queme niemer von der stadt er hette dann die stadt gewonnen vnd er hette dann den konnig dar inne erslagen vnd hette Florÿ sin dochter zu eyner elicher wybe Also sprach der riese der sere begert sinen bruder zu rechen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Oryble belagert Tollet | Da Oryble sin volck versammet hatt da zoch er durch das lant vnd kame vor Tollet Er belag die stadt also wole daz nieman vß oder inn mochte Er gieng allen dag vff denn graben von der stadt vnd sprach   Konnig von Tollet kome her vß vnd stryt mit mir! Vber windest du mich so wil ich wieder enweg ziehen byt myme volck Dust du das nit so wil ich als lange hie bliben bis das ich die stadt gewynne {Gist du mir nit din dochter} so wil ich mich nyemeer bit dir sunen dann ich han sy sere lange liep gehabt Wann ich sye gesyege so vergeßen ich myns brder Da der konnig den ryesen hort da swüre er  Symmer Mahon yme enwurde sin dochter niemmer Florÿ die gehasset nie keyn man also sere als sye den selben riesen det  Lieber vader sprach Florÿ  ich wollte ee mich lassen verbyrnen  dann ich dem riesen zu deyl wurde Er stet eben als ein düffel | Florÿ die hasset ouch der heyden gloube dann sy gloubt heymlich an got Sye ginge allen dag zu hertzog Herpin in denn torne vnd lernete da den crysten glouben Hertzog Herpin der leret Florÿ alle die stuck die in crysten glouben stont Florÿ die gewann hertzog Herpin also liep das sye yne gerne vsser dem torne bracht hette Man gab hertzog Herpin vnd sin gesellen nit anders zü essen dann {wasser vnd} broit aber Florÿ det yne alwegen das beste Sye gab yne alwe fleysch vnd broit genöch das der vader nit gewar wart Aber yne ginge in der stadt zü hant abe von essen spyse das man den gefangen nit viel zu essen gaff Dann Oryble der ryese der det die strassen als wol hüden das  man nüst dar in gefüren konde Die lude in der stadt gingen alle gemeinlich zü dem konnige ritter vnd knechte vnd burger  Herre konnig  von Tollet sprachen sye  vns get an essen spyse abe vnser wybe vnd kinder sterbent hüngers Gebent dem rysen üwer dochter vnd sünent uch mit dem rysen das bidden wir üch alle gemeinlich arm vnd rich vnd dünt ir das nit so müssen wir alle hüngers sterben Da der konnig das volck gehort er begünde sere heyß zü weynen Der konnig der bade Mahon von gantzem hertzen das er yne zu trost vnd zü helffe wolle komen Na dem selbem wort sach der konnig sin dochter an  Liebe dochter sprach der konnig  es geet ch nu ubel Myn folck {daz} ret mir alle gemeinlich das ich dich dem rysen gebe Du müst den rysen han zü eyme elichen hußwirt Is ist viel weger das du gehorsam dar an sist dann wir alle hungers sterben müssen Liebe dochter laß dich sünen mit dem rysen  Da Florÿ yren vader hort sy begonde sere heyß zü weynen sy sprach  Ach amich ich arme ich hatte willen crysten glouben an mich zu nemen nu wil mir myn vader eyn vngleubigen hunt geben    Maria godes muder sprach Florÿ  kome mir zü trost vnd zü helff Liebe vader sprach Florÿ höre was ich dir sagen wil Lasset eyn groß füre bereyden vnd lassent mich dar inne werffen Dann ich gewynnen niemer keynen willen das ich des rysen ffrouwe werde  Liebe dochter sprach der konnig  du redest dörlich dann ich biden dich das du dich noch hint bedenckest vnd so wil ich dir morn den rysen geben Das wil myn volck gehabt han dar zü czwinget sye der hünger dann hungers sterben daz ist der groste smertze den yeman erdencken möchte Es lygen in den gassen wybe vnd kinde die alle hüngers sint gestorben r handlung Herpin will dem König von Tollet helfenAls das Florÿ von irem vader horte da begonde sye ser süfftzen vnd ginge zü stunt von yme zu dem kercker zu vnd hieß den torn hüder den kercker vff dun Der torn hüder dede was yne Florÿ hieß Da ginge sye in den kercker heyß weynende Da sprach hertzog Herpin  Was gebrist uch liebe iungffrouwe? Mich duncket ir sÿnt sere betrübt  Lieber herre sprach sye  ich bin dar vmb betrubt das vns der ryse so betrange dut Dye gassen lygen volle lude die alle hüngers sint gestorben Nu wollen die ritterschafft vnd dye burger das myn vader mich dem ryesen gebe aber ich wolde lieber sterben dann ich yne keuffte vnd sint doch myn vader vnd sin fründe zu rade worden daz sye mich morn dem rÿsen wollen geben vnd wo das geschee so müst ich den crysten glouben verlassen Nu wolle ich viel lieber crysten werden  Liebe iungffrouwe sprach der hertzog  nit betrubet üch so sere dan got mocht uch wol helffen Liebe iungffrouwe geet zu üwerm vader vnd bieden yne das er vns in diesem torne nit also laß hungers sterben vnd das er vns pherde vnd harnesch gebe So wollen wir widder die heyden stryden vnd wollen sy mit godes hylffe uberwinden dann wir wollen lieber mit dem swert sterben dann wir so hüngers halb verderben Liebe iungffrouwe das erwerbent vns an üwerme vader des byeden wir üch früntlich Dann mir saget myn hertze kemen wir hin vß wir sollen sye uberwynnen Florÿ sprach sye wolde es gerne dün vnd ging da mit zü stünt hin weg zu yrem vader Der stünt in dem sale sye sprach zü yme  Lieber vader ir hant viel crysten lude in üwerm torne Nu han ich alzÿt horen sagen die Franczosen sint gar kune vnd endelich lüde das sahen wir ouch eyns wol an der ffrouwen die den ryesen erslug Lassent die crysten wol wapenen ir sint wol hundert vnd lassent sye stryden wieder vnser fiende Ich gereden uch so mir Mahon geligen die cristen lude vnder so wil ich dun was ir wollent  Dochter sprach der konnig  das ist mir lyep Liebe dochter heyß die gefangen her zu mir kommen in diesen sale  Das wil ich gerne dun sprach Florÿ Da mit gieng sye wieder zü dem kercker vnd sprach zu dem hertzogen  Lieber herre ir vnd uwer gesellen alle sollent zu myme vader komen Ir mussent morn stryden wieder die heyden Da das der hertzog horte da was er sere fro vnd sprach zu synen gesellen die by yme in dem torne lagen  Ir herren sÿt frolich wir werden schier erlost von der grossen qwal die wir gelyeden han Got hat auch viel gelyeden er leyt den byttern dot vmb vnsern willen Dar vmb ist es wol billichen das wir ouch vmb synen willen den doit gein den heyden lyden Er mag vns wol zu helffe kommen vnd sin wonder zeychen an vns bewysen Als das die andern hortten da sprachen sy alle  Wir begern wieder die heyden zu stryden Als das Florÿ gehort da sprach sye  Got wolle uch allen glug geben vff das ich ouch crysten werden  Liebe iungffrouwe sprach der hertzog  ir redent wißlich dann wer des dauffs nit enhait der mag nit komen in das ewige leben  Nü lasset vns gene sprach Florÿ  ir hant zu lange hie gelegen Da ging Florÿ vor an vnd der hertzog nach Der hertzog was gar eyn schon man vnd was noch vnder viertzig iaren aber er was in dem torne eyn wenig mager worden Florÿ furt die crysten lude zü yrm vader Als balde der konnig den hertzogen gesach da sprach er  Geselle mir ist wol gesagt wye ir vor zÿden den heyden grossen schaden zu gefüget habt Kunden ir aber yne ytze grosser schaden gedün des wolde ich üch wol lonen dan mich hat eyn falscher ryse so hart belegen das ich weder korn noch win her in diese statt nit mag brengen Wir sterben alle hüngers  Herre sprach der hertzog  wil mir got gluck geben so wollen ich vnd myn gesellen yne morn frü in syme gezelde gesehen vnd wir han alle begirde zu dem stryde weren wir nit me dann noch hinacht sait Woltent ir vns dar by guden win bestellen des wer vns sere noit  Vff myn truwe sprach der konnig  ich wil uch her dün dragen was ich han vnd weyß doch wol wan ir noch hint satt werdent das dann ich vnd myn dochter morn nüst han zu essen Da mit det der konnig zu stunt das essen bereyden vnd erbode dem hertzogen groß ere dann er stalt yme dar was er hait Die crysten lude assen fryschlich aber sye enhatten nit viel zu essen  Ir herren sprach der konnig  nü nement zü dancke dan ich han uch vor gestalt was ich hatte |  Es enist in dyeser stadt weder fleysch oder wyn Lieber geselle ich byt dich das du es zu danck wollest nemen  Lieber herre sprach der hertzog  ich und myn gesellen nemen is wol zü danck Da sprach der hertzog  Lieber herre ich bidden got vnd sin liebe müder das ich vnd myn gesellen nit herwidder kommen wir haben dan den stryt gewonnen oder aber solichen man gefangen das ir uch sünen mügent nah allen uwers hertzen willen  Geselle sprach der konnig  du hast ein lewen hertze aber ich enkan nit gedencken das du yemer mogest her wider kommen dann es sint gar viel heyden daruß  Herre sprach der hertzog  dar vor han ich keyn sorge dan got der almechtige an den ich glouben der mag mir wol zü helffe kommen  Geselle sprach der konnig  gloubest du an Mahon so hette ich guden trüwen zu dir das du gewynnen möchtest  Herre sprach der hertzog  an yne gloube ich niemer me dan üwer got Mahon der ist viel snöder dan die ander gode vnd wil uch sagen war vmb Er wart vff eyner mysten von eyme swin erwurget dar vmb essen die heyden noch keyn swÿnen fleysch Da die andern crysten den hertzogen horten sy begonden alle sere zu lachen vnd sprachen alle über lute  Ir hant war gesagt! Der konnig hort das wort aber er antwurt nust dar vff Florÿ gedacht in yrem hertzen  Hertzog  got wolle üch behüden dan ir hant myn hertze also enzündet Ich hoffen ich werde eyn kint des ewigen leben dann Mahon ist nüst wert Wer an yne gloubt der ist böser dann eyn diep Da gienge yederman slaffen Burger vnd burgersen die warhen in grossem bedrüpniß dann sye warhen wol vier tage das sye nie essens enbissen hatten Sye wollen die port dün vff sliessen gen Oryble dem riesen aber got kam yne zü hant zü helffen dann man findet geschrieben vnd ist war das eyn gantz lant genüsset dicke eyns guden menschen Die edel hertzogin leyt als groß armüt das sye von grossem hünger by noch was gestorben Sye bade got von gantzem hertzen das er yne zu trost vnd zu helffe qweme Got verhort ire gebet Zu mitternacht stunt Herpin vff vnd weckede syne gesellen vnd sprach  Wol vff ir lieben gesellen! Ich hoff der almechtige got der solle vns zu helffe komen Leßt vns wappen es ist zÿt Sy sprachen  Wir wollen es gerne dun Da stunden sye vff vnd wappenten sich vnd vielen alle nieder vff ire knye vnd baden got von gantzem hertzen das er yne zu troste vnd zü helffe wolle komen Sye baden vnser liebe frouwe inneclich mit gantzen andacht Da Florÿ hort das die crysten vff waren sye lieff von stünt zu dem hertzog  Lieber herre sprach Florÿ  nit ylet also sere dann is ist kume mitternacht  Liebe iüngffrouwe sprach der hertzog  wir mogen numme sloffen dan myn hertz saget mir wir sollen den strÿt gewynnen Florÿ die ließ irs vatter roß sadeln vnd gab is dem hertzogen vnd bestalt ir iglichem guden harnesch Da der hertzog das roß gesach er sprach  Liebe iungffrouwe got sye uwer lone Der hertzog det den harnesch an vnd bant synen helm vff vnd nam eyn glene in sin hant Syn andern gesellen daden sich ouch an ir iglichem wart eyn gut phert gegeben Sye rieden vß der bürge got wolle sye behüden Der hertzog reyt als vor ane Der hertzog sprach wieder die andern gesellen  Ist enicher vnder uch verzaget der nit den dot willich wil lyden der beyde alhie bitz ich her widder komen Ich wil yme das niemer me verwyssen aber wann ich in den strÿt komen gesien ich üwer keynen der da flüget ich wil yme sin heubt spalden bitz vff die zene  Herre sprachen sÿ alle gemeynlich  ir redent erberlichen Ist is gottes wille so wollen wir willenclichen vnd gern den doit lyden Da der hertzog das gehort er wart me erfrouwet dann hette er konnig Salmons gut gehabt Der hertzog sprach  Ir byderwe lude got wolle vns alle behuden Nu laßt vns heymlich ryden Sye ryeden zu der stadt vss Der hertzog sach wol der heyden here Die heyden hatten also eyn groß füre gemacht das is zu male wÿt luchtet |  Sehent zu sprach der hertzog  wye wachent die heyden so wol Wir wollen als lange hie bliben bÿt sye widder in yre gezelde kommen vnd wan sye slaffen komen so wollen wir in das schone gezelde rÿden dar inne liget der ryse konig Oryble  Herre sprachent die andern cristen  wir dün was ir vns heyssent Hie laß ich von dem hertzogen vnd sagen en wenig von Florÿ Sye ging zu dem konig von Tollet ir vader vnd sprach  Herre ir nyment uwer ruwe zü lange Stent vff vnd bident Mahon das die crysten gesunt herwider komen wan sye sint lange hin vß gerieden  Dochter sprach der konnig  ich enweyß wes ich sol gedencken Mahon wolle yne dann sunderlichen helffen so hant sÿ groß dorheit vnderstanden vnd han ich noch viel dorlich getan das ich sÿ han dn vß ryden Dann so der konnig Oryble des gewar wirt so wirt er viel zorniger uber mich dann vor vnd gesünet sich nyemer me mit mir Er wirt vns allen eynen gruselichen dot an dun Dochter es beduchte mich gt das du wieder nach yme schickest  Lyeber vader das lassent gewerden sprach Florÿ  dann es wer mir leyt vff myn truwe das der konnig sich des solde berümen das er die stadt ane streych hette gewonnen Ir hetten des ouch keyn ere das ir sye an strÿt vff gebent  Liebe dochter sprach der konnig  Mahon wolle dich behüden dan du bist wyse gnüg guden rat zü geben Da mit stunt der konig zu stünt vff vnd ginge in das aptgode huß das hieß mahomerÿ vnd er bot groß ere synen aptgöden Mahon Apollo Derbergan vnd dede yne gar eyn kostlich opper Florÿ ging vff den hoesten torn in der stadt vnd rieff ernstlichen an got der die martel leyt vnd dem eyn sper durch sin sytte gestochen wart vnd an dem crutze stunde gespannen vmb vnser aller willen vnd sprach  Als werlich ich glouben das daz war ist so wellest den crysten lüden helffen das sy die heyden mussen vberwinden vff das ich in dem heyligen dauff werde gewesen vnd myn leben in crystem glauben möge versliessen Da sach Florÿ den dag vff gene vnd enhorte kein gerüchte vff dem felde da von enwyste sÿ nit wes gedencken Dann sye ginge wider zü yrme vader vnd sprach  Vader ich bin vff dem torne gewest aber ich bin keyns gerüchts gewar worden vnd weyß nit war die cristen sint kommen  Dochter sprach der konnig  ich meynen sy wollen des dages beÿden das ir eyner den andern wol möge erkennen Da ginge Florÿ widder vff den torn vnd sach daz eyn heydisch konnig wol mit zwentzig dusent man furte vnd die hatten mit yne wol dusent wechsen kertzen vnd horte da das der heydysche konnig sprach zü synen gesellen  Ir herren ich wil slaffen gene dann die in der stadt dunt vns dalig nüst sye sint als hüngeryg das sye küme gesteent vnd hatt mir eyn speher gesagt sy wollen morn die stadt vff geben Die andern sprachen  Herre lassen vns sloffen dann wir syn sicher vor yne Die wile ir daz wissent das sye die stadt vff wollen geben so were es eyn dorheyt das wir lenger hie gingen wachen Da mit gingen sye zü stünt alle slaffen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Dye heyden legenten sich alle nackent an ir beth yn were weger gewest das sye gewachet hetten Dann da sy alle slieffen kamen da kame hertzog Herpin mit synen gesellen vnd sach da gar ein kostlich gezelde Da sprach er  Hye lyt ein kostlicher fürst das sicht man wol an dieseme gezelde In das gezelde wollen wir erste rennen Die andern sprachen  Herre das ist vns liep In dem gezelde lag der ryse konnig Oryble Da huben sye die seyle abe Als der ryse das gerüchte horte da stunt er zu stunt vff vnd rieff syme kammer knechte  Wer hatt vns erweckt? Der kneht sprach  Herre ich meynen es sin alle die dufele die in der hellen sint Vnser gezelte wirt zü hant nieder fallen dann sye zerhauwen vns die seyle  Kome her sprach der ryse  vnd hylff mir mynen harnesch an dün dann ich meynen es sint die von Tollet Da stünden die heyden gemeynlich vff aber die cristen hatten sich gezauwet das sye {die} meysten noch in dem bette fünden Die heyden schrüwen alle  Konnig Oryble komme vns zü helffe! Wir werden ermort! Als das konnig Oryble gehort da wart er sere zornig vnd stunt balde vff vnd suchte sin axt Da trat er von sÿme gezelde vnd ergreyff eynen cristen man der was von Brytanien dem slüg er sin hyrn inn mit eyner füste Darnach slug er den andern vnd ouch den drytten alle dar nieder Des was hertzog Herpin sere zornig Er begreyff sin axt vnd slug den rysen vff synen helm aber der helme was als gut das er ym nit künde geschaden dan der streych ginge abe dem rysen vff eyn hufft das er nieder viel vnd nit wyder kunde vff gesteen Da sprungen die cristen vff yne vnd bünden yme sin hende vnd satzeten yne vff eyn phert Dar nach rieden sye vorbas vnd hyewen die andern gezelde alle nieder Da fluhen die heyden alle hinweg dann sye meynden es weren der vsser der stadt me dann ffünffzehen dusent Die cristen iageten yne alles nach mit eyme grossen gekrysche Als das Oryble gesach da was er sere zornig vnd sprach  Mahon das ist eyn grulich ding das hundert man sollent hündert dusent veriagen Da kame der hertzog zü dem konnige der die nacht gewacht hatte vnd zu synen gesellen Die schlieffen also hart das sye gekryschs nie gewar würden Da slug hertzog Herpin mit sinen gesellen den konnig vnd sin folck alle dot Vff die ander sytte sameten sich die heyden widder das ir wol zehen dusent widder zü samen kamen Cristus wolde vnser lüde behüden des det yne sere not Aber wer gode wol getrüwet dem kan nit gewerren | Da geschag ein grosser strytt vor Tollet Die heyden die wanen alle die von Tollet weren vß gelauffen Dar vmb flugen die heyden alle zu dem mere zu ane zehen dusent sameten sich widder zü hauffe Hertzog Herpin ersach das Hertzog Herpin der riff synen gesellen zu  Gesellen sehent wie die heyden widder zu hauff machen Ich raden das wir myt yne stryden Es ist dis mal wol gelücket dar vmb enkan vns nit mysselingen  Herre sprachen sin gesellen  das wollen wir gerne dun Sye ranten alle fryschlich widder die heyden hündert gein zehen dusent das was gar eyn vnglich ding Dann die cristen hatten den argesten kauff genomen enhette vnser herre Cristus gedan Da die heyden sahen das der crysten also wenig warhen da sameten sich noch viel me vnd gewonnen eyn küne hertze vnd beslossen die crysten vmb vnd vmb das sye niergen vß mochten Da würden die crysten sere erfert Die cristen badent got von gantzem hertzenn das er ir armen selen barmhertzig wolle sin dann sye enwysten nit anders dann das sye ytzunt sterben sollent Aber got der almechtige der vergysset syner fründe nit Da geschag ein groß wonder zeychen vmb der cristenheyt willen Als die heyden die crysten vmb satzt hatten da quamen yne zu helffe von gotz verhenckeniß der heyliger herre sant Georgen vnd sante Iacob vnd sante Dionisius vnd viel ander heyligen die warhen alle wieß gewappent Sye ryden zu dem stryt zu vnd slügen der heyden viel darnieder Da hertzog Herpin das gesach da waz sin hertze sere erfrouwet  Hymelscher vader sprach der hertzog  din gewalt die ist groß Ich dancken dir vnd diner lieben müder alles des gutz das du gein vns armen sünder bewiset hast Der hertzog rieff sinen gesellen zu  Ir gesellen slagent fryschlich vff die heyden dann Cristus kompt vns zu helff Da slug yederman den synen darnieder die heyden schrüwen iemerlich Die heyden flugen alle zu dem mere zu Die heylige licham die ranten yne alles na Florÿ die vff dem torne was sach daz alles vnd sach wol das die heyden vberwünden warhen Sye danckete Cristus vnd syner lieben müder Florÿ die lieff zu yrem vader Ir vader was by synen aptgoden vnd batt sere vor die crysten  Vatter sprach Florÿ  ich bringen vch gude mere Die heyden sint überwonden sye fliehent alle zu dem mere zü Da der konnig sin dochter hort da wart er sere erfrauwet Er lieff vff die mure mit syme volck da gesach er manig gezelde vff der erden lygen Das nam den konnig wonder aber hertzog Herpin vnd sin volck da by weren r handlung Herpin besiegt Oryble und befreit Tollet | Hertzog Herpin der was mit yn dem stryde vnd hatt alle sin gesellen verloren bitz vff zehen Cristus kame yme aber zü helffen das die heyden alle vberwunden warhen Die heyden sprungen alle in daz mere Wer is zü dem ersten male nit vs drang der qwam ouch nit her vß Yglicher crysten der hat eynen besonder gefangen Do der stryt geschach die heyligen erschyenen dem hertzog wer sÿe warhen vnd von stunt füren sye widder zü hyemel Der hertzog vnd sin gesellen die vielen alle vff ir knywe vnd danckten Cristus dem almechtigen das er yne also zü helffe was komen Sye ryeden widder zü Tollet zü vnd furten den konnig Oryble gebonden vff eyme pherde Der konnig vnd sin dochter die gingen yne entgein Der konnig sprach widder den hertzog  Lieber herre sprach der konnig  ich dancken üch sere das ir mich vnd myn lant entret hant Alles das ir mir heyschent das wil ich üch geben Des danckt yme der hertzog sere Der hertzog gaff dem konnige den riesen konnig Oryble den er gefangen hat  Edeler konnig sprach der hertzog  ich schencken uch den der uwer stadt Tollet belegen hatt  Lieber herre sprach der konnig  ir hant mir me gutz gedann dann alle myn geslechte ye gedaden Ich halden üch vor mynen frund vnd befellen uch alle myn lant ich enwil niemer phennig gewynnen ich wil yne mit üch deylen  Herre sprach der hertzog  das begern ich nit Ich wil üch getrüwelich dienen in üwern noden wil ich üch zü helffe komen Die in der stadt waren die traden alle her vß vmb den grossen hünger den sye gelieden hatten Da hette man viel brodes kaufft vmb ein heller dann man vor vmb fünffczehen schilling gedan mocht han Der konnig zog vff den pallas mit dem hertzogen Sye namen wasser vnd sassen zü dische vnd hertzog Herpin saß by den konnig Der konnyg erbot yme vnd sinen gesellen groß ere Als sye gessen hatten da ginge der hertzog by den konnig vnd sprach  Lieber herre ich bieden üch das ir mich nü ledig zelen vnd mich laßt widder in myn lant ryden dann ich bin sere lange vß gewest  Herre sprach der konnig  ir redent dorlich ir enkomen niemer von mir die wyle ir vnd ich geleben auch sollent ir es als gut han als ich Ich enwil nummer heller von üch gescheyden also das ir mir globent noch uwerm glouben nummer vf myn hoffe zu komen an myn wyssen vnd wo ir das nit dun wollent so wil ich uch in eynen torn gefangen legen dar vß ensol uch niemer mensche gebieden Als das der hertzog von dem konnige erhorte da wart er sere erfert dann er were gerne hin weg gewest zu erfaren obe er wybe vnd kinde noch hette Doch swur er dem konige vor synen gesellen er wolde ane synen willen nummer von yme gescheyden Als das Florÿ hort da wart sye gar sere erfrouwet vnd sprach in ir selber  Ich muß nu eyn man han! Daz ist der hertzog der so küne ist vnd so mir got der mich geschaffen hatt wo er mir das versaget so wil ich yme eynen bry rurren der yne vmb sin leben bringet Wann wo das nit möchte gesin so laß ouch ich mynen guden willen das ich dann nummer beger crysten zu werden | Der hertzog sprach zu dem konnige  Nu hörent lieber herre die wyle ich vnd myn gesellen in üwerm lande bliben wollen so han ich nahe hie by eyn schone burg gesehen Dar vmb bidden ich üch lieber herre das ir mir die vnd mynen gesellen gebent Dan die wile ir nit an got gloubent so neme ich keyn güt das ich by uch wonete vnd dar vmb wollen ir mir die nit versagen dann ich wyl doch stediges zü uch her in komen  Daz wil ich gerne dun sprach der konnig Des danckte yme der hertzog sere vnd sprach  Herre  ich sagen üch war vmb ich dis dn Solde ich bye uch hie inne kirchen buhen das wurde die heyden sere krüden vnd wann sye sehen das wir gode dienten so wurden sye myner gesellen spotten Das möchten myn gesellen nit verdragen also würden sye vneyns werden Dar vmb ist es viel weger das ich dort vß sye  Vff myn trüwe sprach der konnig  ir redent wißlich Dunt wie ir wollent das ist mir liep Als das der hertzog von dem konnige hort da wart er sere fro vnd schickt zu stunt in die burg sein gesellen das man gereche mechte Der hertzog bleyb by dem konnige So saß Florÿ alles bÿ yrm vader vnd gedachte wie sye den hertzogen erwurbe
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Florÿ will Herpin heiraten | Florÿ stund vff vnd ging in ire kamer vnd furte den hertzogen mit ir dar in vnd sprach  Lieber herre ich han uch als liep daz ich es üch nit verhelen kan Ich han so vyel künheyt an üch gesehen das ich nieman lieber han dan üch vnd ich wyl üch han zü eyme elichen man das koste was es wolle Auch gloube ich in got vnd wil mich vmb uwern willen deuffen lassen Als der hertzog Florÿ gehort da wart er sere erfert vnd sprach   Liebe iungffrouwe ir redent dörlich dann ich han noch eyn eliche frouwe aber ich enweyß nit wo sye sye  Vff myn trüwe sprach Florÿ  ir hant kyndes synne das ir mir versagt Aber es ist vmb sust dann so mir got der mich geschaffen hat wo ir mir me versagt so wil üch in eyn groß vngluck brengen Dar vmb lieber herre besynnen uch baß vnd nit enslagent vß das gut daz uch eingein geet Als der hertzog Florÿ hort da begonde er hoenlachen vnd gedachte in syme synne  Wo ich der iongfrouwen nu nit enfolge so mag sye mich wol in grosse not brengen dann was frouwen in yrme müde vor stellent das muß alles sin Dar vmb ist viel weger ich folge ir yres willen dann sye mich in groß vngluck brechte  Da sprach Florÿ widder den hertzogen  Herre wes gedenckent ir? Ich bin eyns konniges dochter vnd han eynen guden lip so bin ich als süberlich als yrgen keyn in diesem lande Aber ich han geheyschen den vnseligisten der vff ertrich lebet der mir versaget sin liebe |  Liebe iungffrouwe sprach der hertzog  ich wil dün was ir wollent aber ich gedar üch üwerm vader nit heyschen dann ich fochten yne gar sere  So myr die dryfeldikeyt sprach Florÿ  wer des fures bedarff der müß es mit dem finger süchen Han ich nü üch erworben so hoffen ich mynen vader ouch zü erwerben Wolde üch myn vader mir versagen vnd hette er es dar zu versworen so getrüwen ich es doch wol zü fügen das ir myn man müssent werden Der rede wart der hertzog sere erfert vnd gedochte in syme synne die iungffrouwe were vol düffel  Ich müß yren willen dün es sye mir lieb oder leyt dann mich beduncket in myn synne wo ich nit dede was sy wolde so möchte sÿ mir groß vngluck zü fügen  Liebe ffrouwe sprach der hertzog  ir redent wyßlich Als das Florÿ gehort von dem hertzogen da ginge sÿ zü yrme vader Als der konnig sin dochter sach da sprach er  Liebe dochter wiltu so wil ich dir eyn man geben der ist der wyseste vnd der dugentliste dem man finden mag Das ist Gombaus von Collen der ist rich er hatt viel sloß vnd lande  Herre sprach Florÿ  ir gedenckent dorlich Die wiele ich lebe so wil ich keynen diep zu man han Er hatt so viel güdes gestolen das er da von rich ist worden Ich bedarff keynes diebes dann ich han eynen andern fünden der ist küne vnd fromme  Wer ist der? sprach der konnyg  Fader sprach Florÿ  ich wil yne uch noch nit nennen dann ir möchtent mich yme versagen nü enweyß ich keynen liebern vff ertrich  Dochter sprach der konnig  habt ir yne also liep so hant ir den marckt me dann halb gemacht Nü enverhelent mir is nit lenger dann ich wil wyssen wer er sÿ  Herre sprach Florÿ  es ist der edel hertzog Herpin der vns vnser lant beschirmet hat Mag mir der nit zü man werden so enwil ich nümmer keyn man genemmen  Dochter sprach der konnig  hebt ir yne also gerne so wil ich ouch mynen willen gerne dar zü dün wolde er uch in guden trüwen nemen  Lieber vader sprach Florÿ  ich weyß sin hertz vnd gedencke gereyde wol Als der konnig sin dochter gehort da begonde er lachen Als der konig vnd sin dochter also redten so kame der hertzog hin zu gangen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
|  Hertzog  Herpin sprach der konnig  myn dochter Florÿ muß eynen man han vnd sy hat mir gereyde gesagt sye enwyß kein mensche den sÿ also liep habe als üch Sy wil uch zu eyme elichem man han vnd sÿ hat mir gesworen wurden ir yre nit zü eyme man so wolde sÿ niemer me keynen man gekeuffen wand ir hant is wol verdient ir hant myn konnigrich myt dem swert wieder herworben  Herre sprach der hertzog  ich wil es gerne dün was ir wolt Die wyle das es uch liep ist so wil ich sÿ morn keuffen Da wart groß freude in der stadt Tollet | Sye namen wasser vnd sassen zu dische der hertzog saß gein Florÿ Der konnig wart sere erfrouwet Durch die stat ginge die mere wie Florÿ eynen man hette der were eyn Wale vnd were von Franckrich Die hertzogyne dye vernam die mere die die heyden sageden wye Florÿ eynen Franczosen solde han Da die hertzogyn die mere gehort sye lieff von stünt zu dem pallas vnd wolt erfarhen obe sÿ yne kennen künde der Florÿ gekaufft hat Als balde die hertzogyn in den sale trat so was der hoff gescheyden Hertzog Herpin der hait vrlop geheyschen von dem konnige vnd von Florÿ vnd er reyt mit dem konnige zu syner burge zu Die hertzogyn lieff yme alles noch das sÿ yne gerne gesehen hette Ir cleyder slügen ir vmb ire beyne das sÿ nit mochte balde lauffen Sye lieff als eyn vnselich mensch das in vnseliger stunden geborn ist aber sÿ ist in dem ewigen leben gecrönet Da wart ir gelonet ir vnselyger dage die sÿ vff diessem ertrich gehabt hatt Man hellet die vor vnseligen die arm sint die richen lachen vnd spotten ire Das groß armüt das yne got zu gefüget hatt - vnd hat gedolt dar vmb - so verdienet er das ewyge leben aen ende Vmb die vnseligen dage die er in dieser vergangen zÿt gehabt hat wirt er deste me erhöhet in dem hymelrich Das finden wir beschrieben vnd dar vff liget vnser glaube Wand die hoffartigen hertzen die yren liep der werlet gezieret hant die essent die wurme in der erden syn sele fert in abgronde der hellen dar zu brenget yne die hoffart Wer nü wyse ist der laß von dem hoffart vnd von böser gedenck vnd nyme demütikeit bÿ sich By den artikeln mage er wole zu dem ewigen leben kommen Ihesus wolle vns soliche gnade dün das wir alle bÿt einander zü dem ewigen leben komen Amen r handlung Herpin erkennt die Herzogin nichtNü komen ich widder vff myn rechte materien Ich han vns das dar vmb gesagt vmb der edeln hertzogyn willen das sÿ also iemerlich ginge Het sÿ aber gewolt sy were wol viel hoher kommen dann sÿ were wol ein groß konnigyn worden Aber sÿ gedacht an ir arme sele die yrme libe beuollen was Sÿ hatt ir sele also wol gehüt das sÿ in dem ewigen leben gecrönet ist | Da hertzog Herpin die frouwe sach das sÿ also iemerlich gecleydet ginge er hette wenig gedacht das sÿ sin husfrouwe were gewest Es lieffen der edelen hertzogyn me dann zwentzig kinder nach aber sÿ acht darvff nüst dann sÿ hat sich gantz vnd gerbe dem almechtigen gode ergeben Da dem edeln hertzog sin husfrouwe begenet der hertzog sach sÿ zu male sere an vmb ir zerryssen cleyder willen Da hube der hertzog an zu lachen er sprach wieder sin lude   Was duffels ist das ich gloube nyt das es eyn frouwe sÿ  Herre sprachen die andern  sÿ ist ein döryn  Vff myn trüwe sprach der hertzog  man sÿt wol das sy wenich synne hait Also spot der hertzog syner husfrouwen Da die hertzogyn iren hußwirt sach da kant sÿ yne von stünt Als balde sÿ yne erkante da begonde ir yr blüt zü grysseln Sÿ sprach  Maria godes müder ist das nit der hertzog myn hußwirt? Mich dünckt er sÿ is Da begonde die hertzogynn sere zü weynnen vnd viel in amüt Der hertzog gaff siner hußfrouwen die almuͦssen der hertzog reyt vort an Da die hertzogin wieder zü ir selbes quam sÿ sach das ir hußwirt ferre was Da begonde sÿ yme nahe zü lauffen vnd erhast den knecht der dem hertzogen na reit  Lieber frünt sprach die hertzogin  hore mich en wenich Wer ist der ritter der fure uch ryte? Der knechte der sprach  Gang von hynnen! Komest du na bÿ mich ich wil dir solichen streych geben bit dieseme stabe das daz blut dar nach geet Man pliget zü sprechen er sÿ nit wyse der sich myt dorhen bekommert Da die hertzogyn das gehort es kroyt sy sere in yreme hertzen das sÿ nit erfaren konde wie der herre hiesche Sye zwiffelte an yme obe ers were oder nit Der hertzog reyt zu siner burg zu Die hertzogin die erbayt den knecht also lange das er ir sagede wie der herre hiesche Da die hertzogynn das gehort sy sprach  Maria godes müder wie ist myn hertze so sere erfrouwet Ich han den funden den ich lange begert han Ach du edeler hertzog was dunt ir in dieseme lande? Hie steyt uwer hußfrouwe die üch sere liep hait dann ich han die liebde wol bewyset Da ir von Franckrich veriaget wurden da ließ ich vmb uwern willen ere vnd gut Ich gewan syder noch nie keinen bosen gedanck Ich han vmb üwern willen vil armüt glyden ich enhan noch nit viel freude gehabt ich han aber viel bedrubter dage gehabt Also  sprach die hertzogyn wieder sich selbs Sy sprach  Hymelscher vader ich dancken diner gnaden was du mir zu fügest nacht oder dag is ist wol mögelich das ich alwegen dinen namen ere Der hertzog sach alles hinder sich vnd sach sin hußfrouwe das sÿ also iemerlich gecleydet was aber er enkante sÿ nit  Vff myn trüwe sprach der hertzog  ich meynen die dorhen wöl mit vns Komet sÿ mit mir ich wil irs wol bieden vmb gotz willen dann man die almüsen an keynen menschen verliesen kan | Der hertzog kant sin husfrouwe nit vmb der böser cleyder willen die sÿ ane hat Er sprach dicke zu synen gesellen   Die dörhen ist mit eyme schüsserlichen cleyde gecleydet sy schynet keyn frouwe sin Sehent was manichen lappen sye an yrme liebe dreyt ich ensach nie kein dorlich cleyt Also sprach der hertzog zü synen gesellen Sy rÿden als lange bis sÿ in die burg qwamen Er stünd abe von syme pherde vnd ging vff den sale Die hertzogynne lieff yme alles noch sy verleyp hinder der düre stan vnd hub an sere heyß zü weynen vnd sprach  Herre hymelscher vader ich bit dich durch dinen bitterlichen doit das du mir raden wollest wie ich mich wißlich solde an legen Lassen ich mich erkennen in diesem cleyde so föchte ich er nemme mich nit wand man versmehet alwegen die armen Sagen ich yme nü myn heymlicheyt so spotten myn sin gesellen Also sprach die hertzogyn von ir selbs Der hertzog sprach wieder sin gesellen  Ich sol morn des konnyges dochter Florÿ die schoneste keuffen dann ich engedar ir das nit versagen dann sÿ hat mir gedrüwet wo ich ir nit keuffen wolde sy wolde mir groß vngluck zü fügen Dann ir wüssent wol das die frouwen kondent viel lyst Was frouwen gehabt wollen han das müß sin is kost was es wölle Darvmb hat sÿ mir zü gesagt sye wolle sich lassen deuffen vnd den cristen glouben an sich nemen Ich sol morn by sloffen mir ist aber gar swere dann ich noch han eyn eliche ffrauwe von Franckrich Sy was gar eyn edel frouwe vnd dügentlich vnd ließ sÿ eyns kindes in arbeyde ich enkonde sÿder noch nye keyn mere von ir erfaren Ich bieden den almechtigen got ist sÿ noch in leben das ich sÿ vor myme ende möge gesyen Ist sÿ aber dot so wolle ir got barmhertzig sin  Herre sprachen syn gesellen  ir redent getrüwelich aber die edel hertzogyn die ist lange doit dann ir sint sere lange von eyn ander gewest Were sÿ aber noch in leben is möchte nit felen ir hetten lange mere von ire vernomen  Ir herren sprach der hertzog  das gloube ich wole Da begonde der hertzog sere zü süffcen vnd die hertzogyn saß hinder der düre vnd weynet gar heyßDye hertzogin sach den hertzogen alles an vnd sprach wieder sich selbs  Is geschiet abe got wil niemerme das ich mich mynen hußwirt laße erkennen in diesen cleyder Ich enweyß nit wie ich mich solle an legen dann ich enhan keyn besser cleyder an dann diesse Herre hymelscher vader gib mir dinen wysen ratt dann is düt mir sere noit is gilt mir nit eyn cleynes Myn hußwirt sol morn eyn wip keuffen vnd wo er sÿ keuffet so vergysset er myn von stont So mocht mir vff erden nit leyder gescheen dann alle myn hertz vnd synne gedacht noch nie an keynen andern man dan an mynen elichen man Nü wil er morn eyn ander froüwe keüffen Aber symer der got der mich geschaffen hait Wie wol das ich nit zü den brüden bin geladen so wil ich doch dar kommen vnd wil solich liet singen das kein so hert hertz da ist is wirt von dem gesange beweget Also sprach die hertzogin wieder sich selbs Die hertzogin ginge wieder vß der burg gein Tollet vnd lacht sich wieder in ire myst vngessen vnd vngedrüncken dann irem hertze det ire also wee Sye schreych die gantze nacht vmb das daz sy sich nit hait dün erkennen geyn yrme herren Sÿ verleyb in dem myst ligen bitz an den andern dag Florÿ die stünt vff vnd smückede sich köstlich Sy hait eynen köstlichen mantell vmb das füder das dar vnder waz das was ouch sere köstlich Florÿ was gar schone vnd was in yrme hertzen sere erfrouwet das sÿ eynen man solde han nach irem willen Aber sÿ hatt kürtze freude by yme als ir noch werden hören
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Der hertzog reyt zü Tollet zü Er qwam vff den pallas vnd fant den konnig vnd Florÿ sin dochter vnd fant Gombaus von Collen ouch da {vnd} anderen viel ritterschafft da was ouch manich spielman Der hertzog keufft Florÿen na der heydenschen ee Da wart Mahon groß ere erboden aber das achte der hertzog sere wenich dann er gedachte in syme hertzen ee er Florÿ beslaffen wolle so wolden er das sÿ sich vor ließ deufffen Da was in dem pallas grosse freude vnd ouch in der statt dar zü | Sye namen wasser vnd satzeten sich nieder Ine wart gar kostlichen gedienet Dye edele hertzogyn die ginge zü dem pallas zü  Ach amich sprach die hertzogin  man sicht wol das wenich trüwen an mannen ist das er ein ander wÿp keufft vnd nit enweyß abe sin wip doit ist Man sÿt wol das er yre balde vergessen hait Ich han yn seczehen iare viel vnseliger dage vnd zÿt gehabt vnd qwam mir doch nie in mynen gedanck eyn ander man zü keuffen Dar an sicht man wol das eyn man viel vntrüwer ist dann eyn frouwe Das erkenne ich an myme hußwirt wol er keufft ein ander frouwe vnd hait myn vergessen Darvmb ist myn hertze sere bedrübet Er enweyß doch nit obe ich doit sye oder nit vnd keufft sye dar zü in der heydenschen ee Ich dede yme nit also Ich ließ mich verdryben vß der herschafft zü Burges in Berry vnd ginge groß mit eyme kinde Ich wolt liebe vnd leyt byt yme lÿden ich verlore min kint in einem walde vnd {gewan} sÿder nie keynen guden dag Nu han ich alle myn wol dait zu male verloren das han ich alles vmb synen willen gedan als mich dunckt er acht darvff cleyn Also sprach die hertzogyn ffrouw Alheyt hÿmlich widder sich selbs Sÿ sprach  Ich han vnrecht gesagt dann ich weyß wole Florÿ bringet yne dar zu Dann Florÿ waynet eins ich were eyn ritter Sÿ schickte na mir in ire kamer vnd da ich in ir kamer qwam da wolt sy mich dryngen das ich ir man würde vnd das ich allen yren willen dede Vnd da ich ir das versagde da swüre sÿ alle ir gode sÿ wolt mich in eyn groß vngluck bryngen Da must ich ir sagen das ich eyn frouwe were vnd verlobet mir das sÿ is niemans sagen solde Da sÿ myn wesen erfure da sagede sÿ is von stunt irme vader Da wolt ir vader mich keuffen Da han ich die ere alle gelassen vnd han manich vnselich zÿt sÿder gehabt Ihesus der almechtige sÿ is globt nu ist die zÿt komen das ich mynen hußwirt wieder haben sol r handlung Die Herzogin singt für die Hochzeitsgesellschaft | Dye hertzogynne ging vff den pallas Sye sach manichen schonen herren vnd frouwen sÿ sach manichen spielman  Hymelscher konnig sprach die hertzogyn  gib mir dynen wysen rait Wie sal ich mich lassen den hertzogen erkennen? Da trayt die hertzogyn by ein sule vnd sach Florÿ ane die sere kostlich bereit was Die hertzogyn sprach wieder sich  Florÿ hebt uwer heubt vff Ir dörfft uch nit sere föchten geyn der nacht die da kompt Dann ich hoffen aber got wil ich wil sye vor üch verdriben Da trait die hertzogyn ouch furbas Da sye die heyden sahen sye sprachen alle gemeinlich  Das ist die sengerssen Heyssent sye her gene vns zü ergetzen heyssent sy vff singen  Sengerßen sprachen die heyden  singe vff vor der brüde vnd vor dem brüdegam  Vff myn truwe sprach die hertzogyn  ich muͦß vor essen vnd drincken Da die heyden sÿ gehorten da begonden sÿ alle sere zu lachen Ye einer sprach widder den andern  Mahon macht sÿ reden Da hieschen sy sich nieder sÿtzen vnd hieschen ir fleysch vnd win gnüg geben Da begonde die hertzogyn zü essen Die heyden sprachen wieder den hertzog  Herre ir solt die dörhen zu mal wol hören singen Die hertzogyn sach den hertzog stediges an das nam der hertzog wol war Der hertzog schickt ir sin schüssel mit eym schilt knecht der schiltknecht sprach  Herre ich wil is gerne dün Der schiltknecht qwam zü der hertzogyn vnd sprach  Doryne myn herre schickede dir dieß schussel Er sÿt wol das du din alder in dorheit müst vben Als die hertzogyn den schiltknecht gehort da sprach sÿ  Lieber geselle drage dyme herren die schüssel wieder dann ich begern das synen nit eins hellers wert Er heldet mich vor eyn dörynne aber man mag wol grosser dorheit an yme finden dan an mir dann der enist nit wyse der sin trüwe felschet Nit me sage ich dir ytze dann das sage yme widder Da mit ginge der schiltknecht wieder vmb vnd sagede dem hertzogyn was yme die dorynne enboit r handlung Herpin erkennt seine Frau Alheyt | Als der hertzog den schiltknecht gehort da gryselt yme syn blüt von synen füssen an biz in syn heubt vnd gedachte in syme hertzen  Maria godes müder wo her komen der dorhen diese worte Ich forchte sÿ meyne mich dann ich han noch ein frouwe in Franckrich vnd keuffen hie ytze ein ander Da mit sprach der hertzog  Lieber geselle nü gange wieder zü ire vnd frege sÿ von wannen sÿ komme vnd wer sÿ sie Der schiltknecht dede was yne sin herre hieß vnd sprach  Liebe dörynne myn herre bidet dich das du yme sagen wollest wer du sÿst Sÿ sprach  Vff myn trüwe ich endün Der schilt knecht künde ir nit so liebe gereden das sye yme syner frage icht wolde bescheiden Also kame er wieder zü dem hertzogen vnd sprach   Lyeber herre ich enkan der dorynne keynen bescheyt an gewynnen Als das der hertzog hort da wart er fast me bedrübet vnd gedacht aber in yme selber  Maria godes müder wo komen der dorynne diese rede her? Ich meynen sÿ sy yrgen gewest das sÿ myn wesen erfaren habe Da sprachen die heyden mit luder stymme  Sengerynne war vmb singestu nit ? Du sitzest zu lange zü diesche Es ist zÿt das du vns eynen getzel machest Da stunt die hertzogynne vff vnd neygete sich vor dem diesche ghein den heyden Der heyden eyner sprach zu dem andern  Vff myn truwe die almüse ist wol behalden an dieser dörynne Ee sÿ von vns komme so wollen wir ir als viel geben das sÿ darvmb eynen rock keuff
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Da gienge sÿ als lange bis sÿ vor hertzog Herpin yren hußwirt kame Da hub sÿ an zü singen  Nu hörent lieben herren vmb godes willen ich wil üch eyn liet singen dar inne sint die verse güt Es was ein frouwe in Franckrich die hieß Alheyt die hatte eynen hertzogen zu elichem manne der hieß Herpin Der hertzog wart vß Franckrich verbannet vmb eyns leckers willen der hieß Clarian Sin hußfrouwe reyt mit yme vß vnd ließ alles ire geslecht vnd herschafft vnd die frouwe ginge groß eins kindes Des halff ir got in eyme walde die wyle ir hußwirt ein frouwe süchte die ir zu deme kinde hulffe Da kamen dry mörder vnd furten die frouwe hin weg vnd liessen das kint da ligen Die Ffrouwe weyß nit war das kint kame aber von godes verhengniße so kame die ffrouwe von den mördern Sy cleit sich in mannes cleyder vnd kam zu Tollet in die statt Dar inne bleyb sye als lange zÿt in des konniges küchen bÿt das sÿ einen riesen erslüg vnd dar zu widder einen heyden gestreyt Der hatt den konnig verwert das er den rysen erslagen hette aber is hatt gedann die selbe frouwe von der ich üch ytzunt singen Der konnig von Tollet der da sitzet der det der selben hertzogynne die in mannes cleyt gecleydet was viel eren vnd vil güdes Er macht vß {ir} einem marschalck als wÿt alles sin lant was Da gewann sy Florÿ also liep daz sÿ eins dages noch yme schickt in ir kammer vnd da sÿ zu ir kame da wolde sÿ sye zu eyme elichen man han Das versaget ir die hertzogynne dugentlich Da swüre Florÿ bÿ iren göden sÿ müst dün was sÿ wolde oder sÿ wolde sÿe zu dem dode brengen Als die hertzogynne Florÿ ernste gehort da müste sye ir sagen das sie ein ffrouwe were vnd warvmb sÿ also in mannes cleyder gienge Als Florÿ die hertzogynne gehort da wart sÿ sere bedrubt vnd dede die hertzogynne mit kostlichen cleydern an vnd rieff da zu stunt irme vader Als der konnig die hertzogyn gesach zu stunt wolde er sÿ zu ffrouwen keuffen Aber die hertzogynne getrüwet Cristus wol vnd dede da die gude cleyder wieder vß vnd dede da böse cleyder an vnd hat vierzehen iare vff der mysten gelegen vnd das gedann vmb goddes willen Sy hait iren hußwirt liep vnd beydet sin vnd hofft alles noch zü yme zu komen Der hertzog ist komen nü hatt er sins elichen wibes vergessen vnd hat ein ander frouwe gekaufft Da mit viele dye hertzogin in amacht vor hertzog Herpin Als der hertzog sin hußfrouwe sach da wart er sy erkennen vnd sprach  Maria godes müder ist diß myn ffrouwe? Ich han die nü funden der ich lange begert han Da sprang der hertzog von dem diesche vnd nam sin hußfrouwe an syn arme Er helsete vnd kuͦste sye me dann hündert werbe Die heyden sprachen wieder eyn ander  Das ist die cristene frouwe die Luciant den rysen erslüg Die ist hertzog Herpins hußfrouwe | Dye heyden gingen zu dem konnige vnd sageden yme die mere vnd sprachen  Sehent herre dis ist die husfrouwe die sich Besem nante vnd lange in üwer küchen ist gewest Sye ist hertzog Herpins hußfrouwe Der konnig sprach  Verflücht sie Mahon Ich hatte myn dochter beraden dem künesten ritter der vff ertrich sin mag Da ginge eyn heyden zu Florÿ vnd sprach  Liebe iungffrouwe ich wil uch nu mere sagen Ir enhant noch keynen man Der hat sin hüsfrouwe wieder funden es ist die döryn Die spricht sÿ sie sin frouwe Als Florÿ den heyden hort ir hertze begonde gryselen vnd sprach heymlich wieder sich selber  Maria godes müder diß mere byn ich sere erfert Kunde sÿ nit als lange gebeyden das ich doch eyn nacht by gesloffen hett arme in arme in syme betth? Dar zü hette sy viel baß gedann dann das sye es also balde gesagt hat Sÿ ist ein wenig zu balde komen des ist mir myn hertze bedrubt Also gedacht Florÿ in ir selber vnd da mit stünt sie vff vnd lieff in ire kammer Sy erwüste eynen stecken da mit wolde sye sich selber geslagen han aber ir kamer magt werte {ir} das vnd sprach  Liebe iungffrouwe laßt uwer truren sin Hant ir hertzog Herpin verlorn so finden ir wol eyn ander der als gut ist als er Florÿ sprach  Ich kan die verlust niemer me überwynnen dann synen glichen lebet nit uff ertrich Die wile ich yne verlorn han so wolde ich gerne doit sin Also sprach Florÿ von grossem zorne | Der könnig gieng zu dem hertzogen vnd fragete yne obe die frouwe sin hußfrouwe were  Ia lieber herre sprach er  sÿ ist die liebste frouwe die ich ie vff ertrich gewann vnd nymer gewynne wann sÿ hat ere vnd guͦt vmb mynen willen gelassen Da helschet der hertzog sin hußffrouwe vnd kusset sÿ Sy sprach  Lieber herre bekrüdent uch nit viel mit mir in dieseme cleyde dann lassent mich anders cleyden  Liebe husfrouwe sprach der hertzog  ich han üch also liep in dieseme cleyde als hetten ir eynen gulden rock ane dann dis cleyt hait uwer ere vnd myn er behut dann hetten ir üch reinlichen gedragen so hette üch manicher begert der is sus nie gedacht  Symer Mahon sprach der konig  sy ist maniche iare in myner küchen gewest vnd det alles das man sye hiesche sÿ nant sich Besem Sy erslug mir eynen rysen dar vmb macht ich sye ein marschalck in alle myme lande Da ich gewar wart das sye ein frouwe was da wolt ich sye zu eyner elicher frouwen han aber sÿ entlieff mir in der nacht dar vmb wolt ich myn dochter verbrant han Gombaus von Collen der sagede mir wie die frouwe in der nacht enweg were dar vmb det ich myn dochter vß gefenckniß Da der hertzog den konnig hort da sprach er  Was hait die ffrouwe grosser arbeit gehabt! Es ist wol mögelich das ich sye sere liep han Sehent lieber konnig in welchem cleyde ich sÿ funden habe vnd wie sye sich vmb mynen willen gearbeit hait Sÿ were wol zu grossen eren kommen hette sye gewolt Ich gesie wole sye hait mich liep vor alle die werlte Da erwüste sye yne in yren armen vnd helschte vnd kussete yn Er sprach Du  lieber buͦle ich han hude ein frouwe kaufft aber {ir} sollent noch hynacht die recht brute sin Florÿ hait an mir gefellet  Lieber herre sprach die hertzogynne  hant ir Florÿ ye liep so nit enlassent is vmb mynen willen Dann ich wil in solche lant gan dar yr nyemer me nust von mir erfaren sollent  Liebe ffrouwe sprach der hertzog  lassent uwer reden sin dann ich enwere nit also fro der mir konnig Salmons gut gebe als ich ytzünt bin dwile das ich euch sehen Liebe hußfrouwe han ich üch ye kein leyt gedan so verzÿgent mirs hude zu dage wand ich wond ir werent lange doit Ich enhette nimer me gloubt das ir noch gelebt hetten Ich weynte die dieren hetten uch lange gessen in dem walde Liebe frouwe wissent ir icht von vnserme kinde zu sagen?  Neyn ich lieber herre sprach sy  er was ein knabe vnd brocht ein roit krutz vff der achseln Ich enweis nit war er qwam Ich hoffen ich werde yne noch sehen vor myme ende  Das gebe got sprach der hertzog Der hertzog furt sin hußffrouwe in Florÿ kammern Florÿ die hat sere gewynet  Liebe iungffrouwe sprach der hertzog  nit sint vngetrost vmb mynen willen dann ich {wil} uch einen andern geben in Franckrich einen fromen künen gesellen Ir hant hüde zü dage an mir gefelet vmb miner hußfrouwen willen die hie stad Die hat vmb mynen willen manichen bedrübten dag Dar vmb ist wol billichen das ich mich byt ir hergetzen die wile ich leben  Vff myn trüwe sprach Florÿ  sÿ were mir lieber vß blieben bitz ich ein nacht hette by üch geslaffen  Liebe iungffrouwe sprach die hertzogyn  ist is üch zü willen wir wollen bede gnuch han byt eyme man Das ir begert des bin ich müde worden Da Florÿ die hertzogyn horte da sluͦg sÿ ir heubt nieder vnd sprach  Liebe ffrouwe nit ennement is vor übel das ich myn hertze en wenich gein üch geuffent han Dann myn lyp enkommet niemer me bÿ yne aber ich wil mich gerne beraden bÿt yme dann ich glouben an got vnd an sin liebe müder der vmb vnsern willen an dem crütze gestorben ist Er hait vns erlost vß großer schulde da wir sere dieffe in stachen Ich wil uch alweg dienen nacht vnd dag vnd wil uch ere erbieden dann ir sint is wol wert vnd wil üch kostlich cleyder geben dann ich han sÿ üch auch nie gegeben Sÿ ließ von stont ein bat bereyden vnd satzeten die hertzogyn dar inne Da die hertzogyn gebat hette da dadent sy sye an mit köstlichem gecleyde vnd furten sÿ in den sale vnd satzeten sy in der brüde stat Da hüben die heyden ir freude an vff dem pallas zu Tollet der sere schon geziert was Da hatte hertzog Herpin groß freude mit siner hußfrouwen vnd die ander rytterschafft hatten ouch freude mit yne Der konnig von Tollet begonde andantzen mit syme volck vnd dantzeten den gantzen dag bitz nacht Da namen sÿ wasser und sassen zü diesche yne wart gar kostlich gewartet Als sÿ gassen da zoch yederman in sin herberge Der hertzog vnd die hertzogynne gingen ouch slaffen Ir ye eins saget dem andern was abentüre sye gehabt hetten Hetten sye aber yren son llewen ouch gehabt so hetten sie gode billich sere gedanckt dann er was der frommeste ritter noch die schrifft saget dann man in zehen landen mochte finden han Des morgens als es dag was da namen hertzog Herpin vnd sin husfrouwe vrloup von dem konnige vnd siner dochter vnd rieden bede vff die burg die yme der konige zu einer wonunge geben haitte Dar inne hatte der hertzog ein schone kirch gebuwet vnd diente gode flißlich Er bekomert sich mit den heyden so er aller myneste kunde r handlung llewes Aufbruch nach Hyspanien | Hye laß ich von dem hertzogen vnd von der hertzogynne vnd sagen von yrme son llewen der da waz in Cipern lande vnd dar inne dede deuffen den konnig vnd alles sin konnigrich Vnd wart der konnig von Cipern in dauff genant Herpin vmb llewen vader willen so wart des konniges dochter von Cipern genant Frolich vnd die wart darnach llewen süne eyme zu eyner elicher hußfrouwen dem selben den der hirt erzoch llewe macht grossen fryden in Cipern lande dann yderman forcht den wyßen ritter Da büweten sÿ kirchen vnd clusen als wyt Cipern lant was Da ginge llewe zu dem konnige vnd sprach  Lieber here es were nü wol zÿt das ich myn vader vnd müder suchte die wil ich ye so lange süchen das ich sÿ mit godes hulffe widder finden Vnd dar vmb bidden ich üch lieber herre das ir mir zu stunt sagent war ir die crysten lüde geschickt habent  llewe sprach der konnig  ich wil mit üch ryden vnd wil uch nummer gelassen als lange ir myn bedorffent |  Ich wil üch üwern vader helffen süchen dann ich wolde yne selber gerne sehen vnd wil myn antlitze dün verandern die wile ich Mahons verleuckt han ich engedorste anders nit in heydische lant wandern Ich wil uwer knecht cleyder eyns nemen vnd wil mit uch es koste was es wolle Die wyle sÿ also mit ein ander redten so kame ein beckart als er sprach von sant Iacob vnd was dar kommen vmb das {daz} Cipern landt cristen was worden Der selbe beckart kunde eyn predige bas gesagen dann eyn schüler sin letze Der bekart kame in den sale Als bald yn llewe gesach da ginge er yme eingein vnd wolde erfaren was mannes es were vnd also ginge der konnig ouch mit yme  Brüder sprach llewe  was landes komestu her ?  Lieber herre ich komen von dem güden herren sant Iacob vnd bin her gegangen durch Hyspanien lant dar inne sint vil heyden die hant mir vil leydes gedan Alles vngluck gee sye an! Ouch bin ich gewest zü Tollet da leyt ich ouch bedrupniß gnüg dann des ersten dags darnach als ich dar kame so kame ein riese dar vor wol mit hündert dusent heyden Der ryse nant sich konnig Oryble der belag die stat als lange daz die lude bynoch alle warhen hungers gestorben In der stait was ein sengerynne die was arme vnd sprach sye were von Franckrich Die sengerynne dede mir das beste das sye mochte Nü lagen ouch cristen lude in des konnigs gefenckniß die ließ der konnig hervß das sÿ wyeder die heiden strieden Vnder den cristen was ein herre man saget er were verbannet vsser Franckrich Der herre vnd die andern cristen die fingen konnig Oryble Ihesus kame yne zu helffe Man sach da von hymel herabe komen viel heyliger licham waren alle wyß gecleyt vnd man sach mitten vnder den cristen eyn roit crutz hangen Die crysten slugen die heyden all dot vnd kamen wyder gein Tollet vnd lobten got mit grossem lobe Yderman brachte sinen gefangen mit yme Da erbot yne der konnig groß ere vnd gab dem cristen man eyme ich enweyß nit wie er heysset sin dochter Da sach ich ein groß wunder das wil ich uch sagen Die sengerynne von der ich uch vor sagte die sange ein soliche liet das der crysten man der des konnigs dochter gekaufft hatte sprach sÿ were sin elich wib Man sagt ouch das der cristen herre von grossem geslecht ein hertzog were Das ich üch ytze sage das han ich alles gesehen Als llewe den beckart gehort da wart er als roit als ein gluende kole vnd sprach   Beckart ich wil dich dun gefangen legen Ist es dann gelogen das du gesagt hast so müst du gehangen werden  Herre sprach der beckart  das ist mir liep Han ich üch gelogen so henckent mich in den wint  Hymelscher got sprach llewe  ich dancken dir der gudden mere die ich ytze höre Von dem der beckart sagt der ist myn vader  Herre sprach Gerna  lassent vns frolich ryden wir sollen uwern vader da finden  Vff myn truwe sprach der konnig  der konnig von Tollet ist myn maig So schickt ich yme wol hundert cristen dar vnder mag uwer vader wol gewest sin So ist es wol eyn wonderlich abentüre die yme wider faren sint Da dede llewe von stunt ein schyff bereyden vnd dar inne viel spyse vnd dranckes Als das schyff also bereyt was zu stunt ginge llewe vnd Gerna vnd sin hußfrouwe dar inne vnd ouch der konnig mit viel siner gesellen Yne gluckte zu stunt mit eyme guden winde das sÿ in der ersten nacht kamen vor ein schone burg dar inne waz groß richtum vnd wanete dar inne ein ryese der name zolle von den lüden vnd von ÿdem schyffe zwentzig gulden Zü der burge müsten komen alle die von Cipern in Hyspanien wolden | Der ryese hayt balde gesehen wie das ein schiffe da hielde und sprach zü syner husfrouwen  Ich sehen ein schieff da von wil ich gene den zolle nemen Syn ffrouwe gedachte in yrme hertzen  Nu gang das dich alle duffel müssen zerryssen dann sye gehaßte nie kein man als sere Dar an hatte sye nit vnrecht wann er hatt ir yren ersten hußwirt vnd dar zu vier sune zu dode geslagen Sye was burtig von Franckrich vnd wolde mit yrem ersten hußwirt zu dem heyligen grabe sin gefaren da kamen sye zü dem selben sloß zu So war die frouwe süberlich dar vmb begert ir der ryse zu stunt vnd ersluͦg darvmb yren man den ritter vnd vier irer süne vnd slieff da by der ffrouwen vber yren willen Sye was aber alles stede in rechtem cristen glouben Da ging der ryse hinvß vnd besloß die burg vß wendig vnd name die slüssel mit yme doch ließ er alwege in yrer kamer essens vnd drinckens gnüg Als die frouwe sag das sy besloßen was da bade sÿ got von gantzem hertzen das er sye von dem schalck erlösen wolle | Der riese ginge als lange bit er kame an den staden dar an das schieff gelendet waz vnd drug ein axt vff syme hals Da rieff er mit luder styme  Ir herren hie sollent ir den zoll geben von uwerm schieff an widder rede dann es ist myn recht vnd hat mir das manig güt man gegeben das wil ich ouch halden als lange ich leben Als llewe den rysen gehort da ginge er hinvor an des schiffes ende vnd sprach  Herre was ist hie von dann uwer recht dewile wir kein kauffmans schatz hie inne han? Der ryse sprach  Das weyß ich nit obe der duffel in dem schiff sy dann ich wil zwentzig gulden han oder das schiff müß hie bliben vnd wann es herwidder kommet so wil ich aber also viel han llewe sprach  Heyde das sol obe got wil nit sin Dir solt nit also viel von vns werden Wer den zoll ye erdacht des sele müß verdampt werden Als der ryse llewen gehort da was er bynoch dörecht worden Er hub swinde uff sin axt vnd wolde vff llewen slagen Da trait llewe hinder sich vnd viel nieder Als das der ryse sach da sprach er  Buͦbe ich sal dich nü bescheyden ob du mir myn recht sollest abslagen Da stunt llewe zü stunt widder vff vnd sprach  Riese beyde myn eyn wenig ich wil mit dir strÿden Der konnig von Cipern sprach   llewe das ensal nit sin dann weren üwer viel die wurden alle gar erslagen  Lieber herre sprach Gerna  ich wil die zwentzig gulden gerne geben vff das ir fryden mit yme habt  Gerna sprach llewe  es muß anders gene Ich wil das recht ob got wil abe legen  Lieber herre sprach Gerna  das ist eyn große dorheit Es were viel weger das wir zwentzig gulden geben Sehent an was libes das er habe Ich gedorst wol mit üch wetten dedent ir üch gein yme wiegen er wieget vierwerbe me dan ir Als llewe Gerna gehort da begonde er sere lachen dann llewe wart nummer fro er were dan in torney oder in stryde Diewile sÿ also mit ein ander clafften da ryeff der ryse mit luder stymme  Wer ist vnder uch der mir den zoll brenge?  Riese sprach llewe  man sol dir yne mit eyme swerte dar zelen Ich gebieden dir an zu strÿden vff dem plane da vor vns also ob du mich uberwindest das ich dir vor die zwentzig gulden hundert gebe Als das der ryese hort da was er fro vnd sprach  Gebenediget sÿ die müder die dich gedragen hat Da mit name er sin axt in sin hant vnd warff sÿ spylende vmb syn heubt als ein gauckeler dut sin lodder holtz vnd sprach  Myn vrten sol mir hüde zü dage wol bezalt werden Da steyge er in eyn clein schiffelin vnd fure dar in llewe wysete vff das pletz vnd sprach da  Ritter nü kome her vor dann es were lange zÿt gewest daz ich din heubt abegslagen hette   Maria godes muder sprach llewe  der ryse meynet in syme synne er wolle mir myn heubt zü stunt abeslagen wann ich zü yme komme Das sol ob got wil nit geschehen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung llewe besiegt einen Riesen | Da wappente sich llewe gar wol vnd ging vß dem schiff vnd als er zu dem riesen trat da segente er sich mit Ihesu Als der ryse llewen gesach geyn yme da satzete er sich nyeder  Heyde sprach llewe  du must vff stan oder ich wil dich dalig nit berüren  Geselle sprach der riese  ich wil die suͦne tuschen mir vnd dir gar schier gemacht han dann du muͦst zu stunt sterben Da mit stunt der ryse vff Als er llewen vff synen kop wolde slagen da tr[a]it llewe hinder sich vnd wolde den ryesen vff eyn assel slagen aber der ryse was zu groß das er yne da nit künde treffen dann der streych kame in des rysen höffe das er yne wol einer hende dieffe verwünte Da von viel der ryse nieder aber er stunt balde wieder vff  Ryse sprach llewe  du müst den zoll abe legen oder du must mit godes hulffe sterben Der ryse hort llewen wol aber er antwurt yme nie kein wort dann er flüchte Mahon vnd Apollo vnd sprach  Wann ich nü heym kommen so wil ich zu stunt mit eyme stecken gar wol zurslagen uwer arme vnd beyne Da mit slug er faste nach llewen aber llewe deckete sich mit syme schylde Doch gab er llewen eyn so grossen streych das er yme sin schilt zur spilde vnd llewen nit dann eyn stuck in syner hant bleyb Des erschrack llewe gar sere vnd rieff got an mit gantzem hertzen vnd sprach  Lieber herre got nü ist mir solichs mans nyeme zu komen zu stryden enhette er nit me dann sin fuste so erslüge er mich doch got wolle mir dann sünderlich helffen Doch han ich zü gode als groß hoffenunge das ich yne getrüwen zü uber winden Da rieff der ryse zü llewen  Ffalscher cristen der schilt daug numme Da trait llewe bÿ den rysen vnd stach yne eyner hende dieff in sin sÿt Der ryse wolt llewen vff sin heubt slagen Der streich ginge vber llewen hin das die axt wol zweyer schüwe dieff in der erden stack | Des rysen hußfrouwe stünt in eym fenster vnd sach diese zwene stryden vnd sprach  Herre hymelscher vader der du Danieln in der llewen grüben wolde behalden vnd dinen engel Gabriel schickte zü Marien dynen gruß vnd nüwe mere zü sagen vnd dynen son herabe sente das Israhelisch volck zü behalden Adam vnd Eua vnd ander din güde fründe zü erlosen ich bidden dich lieber got das du dem iungen gesellen wieder dem falschen rysen zü holffe kommes wann er hait mynen herren vnd vier myn süne zu dode erslagen Dar vmb Maria godes muder rech mich gein dem falschen heyden Also bade die frouwe got vor llewen | Der konnig von Cipern vnd Gerna vnd die andern gesellen die sagen ouch llewen zu  Hymelscher vader sprach der konnig von Cipern  als werlich ich vnd alles myn lant vns alle han dun deuffen vff das din name erhohet vnd myn arme sele behalden werde als werlich das war ist so wolles vns herren llewen behüden dan ich sol yne mögelich liep han dan kein mensch vff erden Als Gerna den konig horte da begonde er sere süffzen vnd sprach  da manig gut gebet da mit er got bat llewen zu behüden Der ryse slüg sere vff llewen vnd llewe rieff got an von gantzem hertzen vnd sprach  Hymelscher vader der hymel vnd erde geschaffen hat vnd ouch das gefögels in der luffte vnd den fiesche in dem mere vnd alles das daz dar zu gehort Vnd darnach beschuffe Adam vnd Eua vnd darnach quemest da in die reine kusche Maria sye drüch dich nüende menet widder nature da nach quemestu von ir ane smertzen Sye was vor geburte maget vnd na der geburt sye drüg den sone der vns erlost vsser eym grossen vinsternisse die werlt hait verdienet mit yren sünden dar na ließ er sich an eyn crutz negelen vnd mit eyner glenen dürch sin sÿtte stechen das der sweyß vff die erde ran Die steyn spielden sich von eyn ander die sonne verloß yren schine Hymelscher vader du beuelle din liebe müder sante Iohan Dü woldest din müder nit müder heyschen vmb des selben willen das ir pin diste myner wurden dan noch hette sye pin genuͦch da sye dich sach an dem crutze hangen Dar trostest du sye an dem drytten dage da du erstündes dar na furest du zu hymel vnd cronest da din liebe müder Als werlich das war ist das ich gesait han so wollest mir hüde zu dage zu helffe komen wieder den falschen rysen das er mich nit uberwinde Hymelscher vader du dedest wünder zeichen vmb mynen willen das mich der lewe nit enasse in dem walde da mich myn müder ließ Du hast mir dar zü geholffen zü des konniges dochter du hast mir alwegen in mynen nöden geholffen Herre hymelscher vader kome mir auch noch hude zu dage zü helffe  Ffalsche crysten sprach der heyde  du hast zu lange geruget Wer sal mich nu bezalen wand ich dich erslagen han?  Ich hoffen sprach llewe  es sol anders ergene llewe der huff sin swert vff vnd slüg den rysen vff eynen armen das er ym den armen bÿ abe gehauwen hait Der ryse von grossem smertzen ließ sin axt vß der hant fallen Als der ryse na der axt wolde gryffen llewe der zauwete sich vnd hiewe yme eyn fuß abe da müste der ryese fallen Der ryse det eynen so luden krysch alle die in der burge warent die hortent yne wappenten sich alle das ir me dan anderhalb hundert waren Sye qwamen alle vsser der burge das nieman in der burg bleyb an die crysten frouwe die der ryse beslossen hat Nü horent was die frouwe det Da die heyden alle heruß warent da sluͦg die frouwe die porte zü vnd zoch die bruck vff vnd swure sÿ wolde keynen heyden me dar in lassen Sy ging von stunt vff die müre vnd hort wie der ryse kreysch Sy sprach   Das erbarmet mich nust dann du hast vmb mich wol verdienet Der mich rech gein dir dem wolle got gluck geben llewe der hiewe dem rysen sin heubt abe llewe ging widder zu dem konnige von Cipern vnd ouch zü sinen andern gesellen Die heyden die qwamen zü yme vnd sprachen  Ir falschen cristen ir müssent alle sterben Da die crysten die heyden horten sye begonden sich alle wappen Da die heyden sagen das die crysten sich wappenten da begonden sÿ alle zü fliegen zu der burge zü aber sÿ fonden sÿ beslossen vnd da sÿ nit dar inne komen mochten da flogen sy alle neben hin Die cristen lude die ryeden ouch zu der burge zü Die frouwe sprach  Wer sint ir? Sint ir ouch crysten lude ? llewe sprach  Liebe frouwe ia wir sin crysten lüde llewe sprach  Liebe frouwe ich bidden {uch} das ir mir wollent sagen wer ir sint dan ir redent gude fransiois  Lieber herre sprach die frouwe  beydent enwenich ich wyl uch her in lassen vnd wil uch alle myn wesen sagen | Die frouwe det die port uff vnd ließ die crysten dar in Sy sprach wieder llewen  Lieber {herre} ich geben üch dieße burg das ist wol billich dan ir hant mich geruchen ghein dem rysen Er hait mir mynen hußwirt gedoit vnd myner söne vier Wir füren vsser Franckrich vnd wolden zü dem heiligen grabe vnser weg geburte sich hie her zu Als balde der ryse mich sach da begerte er myn also sere das er mynen hußwirt vnd myne kinder alle erslüg Aber ich wollte got noch nie verleucken wie wol er mich alwege hairt gehalden hat Ir hant mich gerochen dar vmb geben ich uch alles das ich han  Liebe frouwe sprach llewe  ich begern uwers gutz nit aber ich wil von uch han das ir mir zu den heyligen swerent das ir keynen zolle me wollent hie nemen Die frouwe sprach  Herre ich wil es gerne dun Da swüre die frouwe mit güdem willen das sÿ keynen zolle von niemans me wolde nemen Das essen wart bereit sÿ satzeten sich zü dische Die frouwe die boit is yne allen wole Da sÿ gessen hatten llewe der rieff der frouwen zü  Liebe ffrouwe sprach llewe  ich bÿt uch das ir myr sagent wie ferre is von hynnen sÿ ghein Tollet  Lieber herre sprach die frouwe  is ist zehen mile weges bis dar Es wirt ytzunt eyn brulaufft da von des konnigs von Tollet dochter vnd von eyme der heysset Gombaus Der ist der wyseste den man finden mag Als das er erdencken kan das bringet er mit künsten Er ist des duffels geselle der leret yne ouch was er kan Es wirt ein groß torney vnd ein groß stechen da  Liebe ffrouwe sprach llewe  kan ichs zü brengen ich wil mit dem brüdiam stechen das er mit siner hußfrouwen die erste nacht nit vil schimpfen ensol das er sin böse kunst nummer me gedriben sol  Lieber herre sprach die ffrouwe  han{t} ir nit geldes ich wil üch vber mynen schatz füren vnd nemen als vil als ir wolt Die frouwe nam llewe mit der hant vnd furt yne uber yren schatz llewe den düchte das er nie kein merer schatz gesehen hette Der schatz beslossen zehen düren fur einander ygliche düre die was zwey dusent phont swere Is luchte yn dem schatze als vmb mittage von den karfunckelstein die dar inne warhen Kein man künde is nit geachten den grossen {schatz} der dar inn was llewe was ein gut wile dar inne er nam nach nie ein hellers wert  Da behut mich got vor sprach llewe  das ich von dem bosen gude utschiet neme dann der falsche heyden hat das gut alles geraübet vnd gestolen vnd manichem guden man sin leben dar zü genomen  Ir hant war sprach die frouwe  verflücht sy sin sele llewe ginge von dem schatze vnd ging widder vff den pallas llewe vnd sin gesellen gingen von stunt sloffen r handlung llewe und Gerna ziehen nach TolletDes morgens da es daget da daden sie {sich} alle an llewe der segent die frouwe vnd reit enweg Sye waren aber noch nit zwene armbrust schüsse gerieden da der konnig von Cipern zü llewen sprach   Lieber herre ich han mich besonnen das ich hie in dieseme sloiß wil blyben dann ich engedar nit zu Tollet ryden wand der konnig ist myn mag Wurde er gewar das ich Mahon verleuckt hette er möchte mich zu dem dode brengen  Lieber herre sprach llewe  das ist mir liep Alheyt Gernas hußfrouwe die sol hie inne bÿ üch bliben Gerna vnd ich wollen byt einander ryden  Rydent enweg sprach der konnig  das uch got gluck gebe das ir vader vnd müder mögent finden vnd das ir gesünt mossent her widder komen Da nam llewe vrloup von dem konnige vnd reyt zu Tollet zu | llewe der reyt also lange das er Tollet die stat gesach Da in hort er maniche bosüne vnd phyffen  Gerna sprach  llewe  mich duncket is sÿ gar ein groß freude in dieser statt  Is ist war sprach Gerna  ich han is wol gehort r handlung Turnier in TolletAlso sÿ byt einander redten da begenet llewe der stede knecht eyner Er sprach  Lieber geselle was grosser freude ist in dieser statt?  Lieber herre sprach der knecht  daz ist vnser iungffrouwe die sol Gombaus keuffen Sy hant sich hude gekaufft vnd sint ytznt vff dem plane zu stechen Die herren von der stait die hant ein gulden konigynnen dun machen vnd wer das beste düt dem gyt man die selbe konnigynnen zu dancke  Gombaus der warte vff dem plane vnd zwene anderen bÿt yme Die dry stachen alles das nyeder das da ist Sye stechent vff dem marckede Da llewe der stede knecht hort er sprach wieder Gerna  Lieber geselle laß vns balde ryden Gerna der sprach  Lieber herre gerne Da stunden sy abe vnd gürten ir pherde baß vnd ranten in eyme rennen bitz sÿ zu Tollet qwamen Sye waren beyde wol gewappent Da llewe in die statt qwam da nam er herberge vnd reyt da zü dem marckede vnd sach also groß herlicheit von den heyden das er in heydische lant nye keyn so grossen hoff gesehen hayt Florÿ die stunt vff eÿner fenster vnd dryssig frouwen vnd iungffrouwen by ir llewen müder die saß aller nest bÿ ir vnd was gar kostlich bereyt Florÿ die saß da mit verlassem hare ir haire stunt als gulden federn Wand Gombaus Florÿ an sach so wart er da von gestercket llewe der reyt zü dem konnige von Tollet Er sprach  Lieber herre ich begern zü stechen wieder den künesten ritter der da hie ist  Lieber herre sprach der konnig  man sol üch üwer bede geweren Rident vff den plan vnd lasset üch gesien vnd koment dann wieder hie her Die wyle sol man eÿnen bereyden der mit üch stech llewe gab Gerna sime knecht den helme in syn hant vnd ryeden vort zü dem hüse zü da die frouwen vff stunden llewe vnd Gerna die bereyten sich vor den frouwen Da mocht die müder ir kint wol sehen aber sÿ enkante sÿn nit sy sach yne aber zu male gerne Die hertzogyn sprach wieder Florÿ   Sehent liebe iongffrouwe des schönen ritters des das ist Ich engesach noch nye keyn schöner mensche Liebe iungffrouwe sagent mir von was lantz ist er?  Vff myn trüwe sprach Florÿ  ich enkennen yne zü male nit Die wyle das ich gelebt han so engesach ich {nie} keyn hubscher man Gebenediget sÿ die müder die dich gedragen  Amen sprach die hertzogyn Die hertzogyn gedacht wieder sich selbs  Ich glouben nyemer me das daz ein heyden sye  Liebe iungffrouwe sprach die hertzogyn  er endreit nit cleyder als man hie dreyt  Das ist war sprach Flory llewe neyget sich dügentlich ghein Florÿ vnd gein der hertzogyn Aber vmb des willen das llewen müder yne me an sach dann die andern dar vmb neyget sich llewe deste mer gein ir Die hertzogynn die stunt ghein yme vff daz sÿ yne eben besehe  Maria godes müder sprach sÿ  were myn son noch in leben er were wole in solichem alder als der iunge ritter da ist
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Gerna wird verwundet | llewe vnd Gerna die ryeden vort an vnd qwamen vff den plan Da sahen sÿ manichen ritter gescherttet da halden Es hielden dry sünderlich vff dem plain die der andern alle warten Der eyn was Gombaus von Collen der ander was Amandas sin bruder vnd der dryt was hertzog Herpin llewen vader Die dry hielden die banne vff vnd stachen wieder die andern alle die da warhen Gerna sprach zü llewen  Lieber herre ich bieden uch vmb ein sache das ir mir die nit versagen wollent llewe der sprach  Ich wil es gerne dün heyschnt was ir wolt  Lieber herre ich bidden üch das ir mir daz erste rennen günnen wollent  Ich wil es gerne dün sprach llewe  vnd wil uch dar zü getrüwelich dienen Da bant er Gerna den helme vff gab yme ein sper in die hant Gerna wyset Gombaus das spere vnd wiste yne wie er dru spere mit yme brechen wolde Da Gombaus das zeychen sache da bant er von stunt synen helm vff vnd nam ein groß spere in sin hant Sye rurten ir roß mit den spornen vnd ranten zü samen Gombaus der traff Gerna also eben das er yn von dem roß her nieder stach vnd das Gerna ein beyn enzwey viele | llewe der reyt balde zu Gerna vnd wolde yme vff helffen Da herfüre er daz Gerna eyn beyn enzwey was Das was sin hertze sere bedrübet er det yne von stünt in eyn herberge dragen llewe der schickte noch dem besten meyster der in der stat was das er Gerna sin beyn bünde vnd syn wole wartet vnd swüre er wolde yne rechen r handlung llewe und Herpin kämpfen gegeneinanderllewe der rant widder vff den plan vnd bant synen helme vff Da nam hertzog Herpin eyn spere in syn hant vnd gab llewen eyn zeychen llewe {der} was balde bereyt sy ranten zü samen llewe traff synen vatter in das visier das er yn eyn beyn vff hub vsser dem sadel wole zehen fuße hinder das roß llewe nam das ros mit dem zaume vnd rieff zü dem konnige von Tollet  Herre ich mach das roß wol hin weg füren Ich {han} hie {horen} vß schryen wand der meyster fellet von dem roß so hat der ander das roß gewonnen  Es ist war sprach der konnig  ich han den hoff also dun vß schryen Da llewe den konnig hort da schickt er von stunt syn ros in sin herberge Die hertzogyn ersach es wol  Das mag mich wol besweren sprach sie   das der iunge ritter den ich in myme synne so liep hait myn hertz also bedrübet hat Ach du edeler hertzog Herpin ich engesach uch noch nie me dar nyeder stechen Die heyden die hüben den hertzog wieder vff Der konnig von Tollet der sprach widder hertzog Herpin  Mich düncket herre ir habent üwern meyster fonden  Herre sprach der hertzog  ich enkan yme nit anders gedün ich han aber dick horen sagen is sÿ nit schande das eyner fellet is ist aber schande das einer lange liget Eyner enkande kein ere erwerben mit lang lygen Kan ichs aber gedn ich wil mich rechen Der konnig ließ dem hertzogen ein ander ros wieder bringen das beste das er daihat Der konnig sprach wieder den hertzogen   Herre ich schencken üch diß roß vnd verliesen ir das ich wil uch myn roß geben das ich doch niemans gebe vmb ein riche stat dan ir hant myr dicke vsser grossen nöden gehulffen Des danckte yme der hertzog zu male sere Hertzog Herpin saß vff das roß vnd nam sin sper in sin hant  Hertzog Herpin sprach Gombaus  lassent mich wieder den stechen der uch nieder gestochen hat Ich wil üwer schande rechen es koste was es wolle  Herre sprach der hertzog  des geswigent Es geburt myr baß zu rechen dan yeman anders dann er nieman schande hat gedan dann mir Aber kan ich es zü bringen so hat yne der duffel hergedragen zu sime grossen vngluck Also drauwet hertzog Herpin syme sone sin ere zü beschirmen Der hertzog gab llewen aber eyn zeychen daz hette llewe balde ersyen Sÿ ranten grüwelich zü samen llewe traff sinen vader als eben in sin visyere das er yne da mit dem roß dar nyeder stach vnd das yme der helme vß dem haubt füre vnd das des hertzogen roß eyn beyn brach Da sprach llewe zü syme vader  Stent vff ritter ir hant zü lange gelegen Ir beygent uch alwege ghein dem winde Als das der hertzog von llewen hort da wart er sere bedrübt Die hertzogynne rieff mit luder stymme  Maria godes muder behüde mynen hußwirt Diesen iungen ritter han ich alles gerümet vnd hat yne liep in myme hertzen aber ich bin yme nu gar grame vnd wil yne hassen byt in mynen doit dann er hat hude mynen hußwirt vnd lieben herren zwyerent dar nieder gestochen Hette er gewolt so hette er wol gelymplicher gedann Ich meynen er sÿ yme gram dar vmb wil ich yne hassen myn lebetage Als Florÿ die hertzogynne gehort sÿ sprach  Liebe ffrouwe ir hant vnrecht Mich bedüncket der iünge ritter der stech wol künlich dann in solichen schymphen ensol man weder fründe noch mage ansyen vnd stünde es an mir {ich} wolde yme den danck geben  Vff myn trüwe sprach die hertzogynne  wye wol er mich erzürnet hette so sage ich doch daz er den danck verdienet hait Da ginge der konnig zü dem hertzogen vnd sprach  Herre man sicht wol das ir müde sint  Vff myn trüwe sprach der hertzog  ich bin nit müde ich han noch ein güt hertz wieder den der mich nieder gestochen hat Der konnig sprach  Ir sollent han myn roß das ich doch vmb groß güt nit gebe  Herre sprach der hertzog  ir redent erberclich Da mit stunt der konnig abe von sym roße vnd gab es dem hertzogen Des danckte er yme dügentlich Der hertzog saß uff das roß vnd sprach alles widder sich selber  Das bekumert mich inn myme hertzen das mich hat der zwyrent nieder gestochen Da mit name hertzog Herpin sin spere in sin hant vnd winckete llewen Als das llewe gesach da was er fro Hertzog Herpin rante so grüwelich wieder llewen er hette yne gerne durch gestochen aber llewe was starck vnd traiff yne als eben das syn phert zu dode viele vnd das der hertzog in amacht dort vnder lag Da lieffen die heiden balden zu dem hertzogen zü Als der konnig sach das {sin roß} doit was do wart er sere bedrübet Er verleuckent Derbergan vnd Mahon vnd sprach  Ir falschen gode wann ich nü wyder heym kommen so wil ich mit eyme güden stecken üwer heubt gar zurslagen  Ach edeler hertzog sprach die hertzogyn  des bedrübten dinges ist das das üch eyn falscher lecker hude zu dage so dicke sol nieder stechen Got wolle yme sünderlich verflüchen Also sprach die edele hertzogyn Hette sye aber gewiste das er ir sone were gewest so hette sÿ das nöde gedann Der hertzog lag vff der erden vnd schamete sich gar sere dann yne hatte nie kein man me nieder gestochen Der hertzog stunt vff mit grossem smertzen Da sprach Gombaus  Herre nü wil ich uch rechen geyn diesem falsche lecker Der hertzog sprach  Nu rydent hinweg vnd habent ein böse iare Ich byden got der die martel leyt das üch der iünge ritter steche vnd ghein üch bewyse das er nit eyn lecker sye  Vff myn truwe sprach Gombaus  ich achten yne nit als ein appel r handlung llewe kämpft gegen GombausDa mit reyt er zü llewen vnd sprach  Geselle ir sÿt grosser eren wert Ich bidden üch drü spere mit mir zu brechen llewe sprach  Ich wil uch vier nit versagen Der rede was Gombaus fro er meynt llewen abe zü stechen noch allem syme wyllen | Da ryeff Gombaus syme knechte vnd sprach  Ir gesellen ich han willen dem iungen ritter sin leben zü nemen Er hat hude hertzog Herpin viel smacheit getan vnd erboden  Herre sprachen die diener  e r hette den doit wol verdienet Kündent ir yne gedöden so hettent ir wol geerbeit  So mir Mahon sprach Gombaus  ich wil mich dar inne arbeyden Hertzog Herpin ließ sich leyden zü syner hußfrouwen der hertzogynnen die sere heyß weynede  Hußffrouwe sprach der hertzog  ich bin gewest in manichen strÿden vnd höffe vnd gesach nie keynen ritter in dem mer sterckte were dann in dieseme iungen ritter Er mach wol heyssen eyn blüme der ritterschafft dann er ist süberlich vnd küne er hat den danck wol verdienet denn kan man yme nit genemen man wolle yme dann vnrecht dün  Herre sprach die hertzogyn  er sol billich eynen schonen bülen han dann ich engesach nye keynen man zü dem sich myn hertze ee hette geneyget Myn hertze saget mir er sÿ von vnserme geslechte dann ich han yne liep von gantzem hertzen Als der hertzog syn hußffrouwe horte da begonde er sere zü lachen Florÿ schalt yne ouch nit sere sy hette gerne gewolt das sie alleyn bÿ ym gewest were Sye wünschet yne vber hündert werbe vmb sin ritterschafft vnd ouch vmb sin schonheit das sie yne allein in ir kamer gehabt hette Die herolt lieffen llewen alles noch vnd schrügen alle mit luder styme  Der abentürer hatt den pryse gewonnen! Gombaus von Collen der satzete sin helme vff vnd gabe llewen eyn zeichen vnd llewe ersach das balde vnd rant grüwelich zü Gombaus | llewe traff Gombaus als eben in synen helme das daz ysen dar inne hayfft das daz roß darnieder viele vnd das Gombaus vber das roß vß fiele vnd viele das roß yme ein beyne entzwey Da det Gombaus den wunderlichen krysche das alle die vff dem plain warhen die horten den krysche Da der konnig den krysche gehort da gyng er von stünt zü Gombaus vnd fraget yne wie es yme ginge  Herre is get mir sere übel sprach Gombaus  Ich gesien wol sprach der konnig  das myn dochter noch hinacht sicher vor üch ist Der duffel hait dich hergedragen das du als eben wie ein ander duffel gestochen hest  Es enist kein man so starcke alhie der abenturer stichet sye alle dar nyeder Liebe Gombaus sprach der konnig  ir ensollent numme mit yme stechen  Lieber herre sprach Gombaus  dar vor sint ir wol sicher dann mir ist ein bein enzwey Ich meynen er sÿ eyn düffel verflücht sie die yne drüch Er were wol ein vnseliger der dalich me mit yme stech Ich han ein groß dorheyt begangen das ich mich sin vnderwunden han Ich hatt willen durch yne zü stechen er hat sich aber geyn myr wol gerochen Gombaus sprach heymlich widder sich selbs  Kann ichs dar zü bringen er müß dar vmb sterben Amandas Gombaus bruder der fraget yne wie es yme ginge Gombaus antwurt yme  Mir ist eyn beyn enzwey Amandas sprach widder Gombaus  Ich wil ein speher vff yne lassen wartten Wand er in syn herberge geet so wil ich yne lassen erslagen er hatt sin doit hie geholt  So myr Mahon sprach Gombaus  is muß also hergene Sye drgen Gombaus vff den pallas da lag er sere lange siech llewe der reyt in sin herberge aber der konnig der hiesche das yederman byt llewen an syn herberge ryde Die herren ryden vor ane vnd die phyffer vnd die busuner Do mocht man groß gedöne gehort han Die herolde schruwen   Hie ist ein frome ritter Er hat den prÿs billich gewonen er ist eym blume der ritterschafft Also gingen sÿ mit dem geschrey mit llewen in sin herberge Als balde llewe in sin herberge qwam da ginge er von stunt zü Gerna Da Gerna llewen gesag da sprach er  Lieber herre wie hait es uch gangen?  Liebe Gerna sprach llewe  is hait mir von gotz gnaden wol gangen Ich han dem eyn beyn gebrochen der uch darnieder stach Ich stach ein ander ritter drywerbe dar nyeder vnd gewann yme ein roß an Da Gerna llewen hortte danckt er got von hymelrich llewe der det vß schryhen als wÿt Tollet die stait was wer in sin herberge qweme der sol gnüg han Der konnig von Tollet der ging vff sin pallas  Dochter sprach der  es get üch sere übel dann der abenturer der hertzog Herpin drywerbe dar nieder stach der hat Gombaus ein bein enzwey gestochen So mir Mahon sprach der konnig  ich fochten er werde niemer me gerade  Lieber herre sprach Florÿ  ir hant yn mir geben vber alle myn willen Ich weyß vor ware das kein gluck dar zü sleyt  So mir Mahon es sol glucke dar zü slagen liebe dochter sprach der konnig  bestelle von stünd das der prÿs gegeben werde  der aller baste gestochen hatt  Der mir glouben wil sprach Florÿ  so wollen wir dem den danck geben der hertzog Herpin drywerbe dar nieder gestochen {[vn]d der myme mag daz [pein] enzwey gestochen} hatt Man {sol} ym den prÿs geben dann er hait yne wol verdienet Do sprach die hertzogynne  Er sol den pryß haben er hat ritterlich vnd künlich gestochen wann hude keyner vff den plain quam er hat den prÿß wol verdienet  Das ist war sprach der konnig  alle die da waren die sprachen alle er hette den prys wol verdyenet Die hertzogyn die stonde vff vnd nam den prÿß in die hant vnd sprach sÿ wollte yme den prÿß selbes bringen Hertzog Herpin sprach   Liebe hußfrouwe ich wil mit üch gan Ich wil den sehen der mich drywerbe nieder gestochen hat  Ich wil ouch mit uch sprach Florÿ Der konnig sprach  Ich wil ouch mit üch Da giengen dye phyffer vor an der meyster herolt vnder den andern der reÿt in llewes herberge von geheysch wegen des konniges vnd fant llewen uber dem diesch vnd me dann hündert ritter vnd knecht mit yme llewe bot siner ritterschafft groß ere llewe der hyelt ein oiffen hoiff Der herolt der qwam zü llewen vnd sprach  Mahon der alle ding geschaffen hat mere vnd alles ertrich vnd alles das dar zü gehort behüte den ritter der hüde also wol gestochen hait  Lieber herre ich bin eyn herolt Der herre in diesem lande der konnig von Tollet hat mich hergeschickt vnd enbut uch man bringet den priß den yr hude verdienet hant Da llewe den herolt horte da sprang er von stunt vff sin füß vnd gab dem herolt drincken llewe zoch den rock vß vnd gab ynne dem herolt vnd gab yme eynen schonen hengst vnd gab yme dar zü hundert kronen Da ging er in ein ander kameren vnd det eyn anderen rock ane llewe sprach zü Gerna  Lieber geselle eyn herolt hait mir gesait man bringet mir ytzunt den dancke Da Gerna llewen gehort da wart er sere erffrouwet llewe ging wieder zü siner ritterschafft Da mocht man wol hören eyn groß gedöne in den gassen von phyffern vnd büsünen Die hertzogyn die druch den dancke der von golde fin gemacht waz Sye gingen alle in eyn herberge llewe der saß vber syme diesch mit syner ritterschafft Da er sach das die frouwen kamen da ginge er yne von stont entgheyn
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung llewe findet seine Eltern | Dye hertzogin die ging llewen engheyn Da sye na by yne qwam da enferwert sye sich gheyn yme ir hertze das wart ir in yrme lybe zÿdern Die hertzogyn sprach wieder sich selbs  Lieber geselle ir machent mich zwyffelhafft dann ich han nie keyn mensche gesehen der myme hußwirt anlicher stee dann ir Da ginge die hertzogyn zü llewen vnd sprach  Ritter vol dugent vnd vol ritterschafft von des konniges geheysche vnd von Florÿ syner dochter vnd von allen den frouwen die da hye sint vnd ouch die ritterschaft dar zü geben ich uch den prÿß vnd dancke  Liebe frouwe sprach llewe  es were eyn grosse dorheyt das ich den frouwen den herren der rytterschafft das versagen sol Da nam llewe den dancke Da sprach yderman in dem huße  Der ritter ist folle dügent er qwam nye von böser art Also sprachen alle die in dem huse warhent llewe det wyne vnd krüt hollen vnd gabe den frouwen vnd herren Die hertzogyn die {ging} von stont zü llewen vnd sprach  Lieber herre ich byeden üch das ir mir die warheyt sagent was ich üch dann fragen wil llewe sprach  Das wil ich gerne dün Sye sprach  Ich biden üch sagent mir von wann ir syt  Liebe frouwe sprach er  ich bin vß Lamparten lant aber myn geslecht das ist vß Franckrich Als das die frouwe hort da begonde ir hertze gryselen  Sye ging zu dem hertzogen vnd romete yme heymlich in eyn ore vnd sprach  Lieber herre der iunge ritter der steet uch als anlich als eyn mensch dem andern ye gestünt Mir sagt myn hertze er sÿe vnsers geslechte  Vff myn trüw sprach der hertzog  ir redent dorlich Lassent es gewerden des biden ich üch liebe husfrouwe  Des endün ich nit sprach sye  er hait mir gesagt er sÿ geborn vß Lamparten lande vnd sin geslechte sÿe vß Franckrich Dar vmb wil ich baß darnach erfaren Ist er dann des geslechts die uch verdryeben hant so mogt ir uch hie wol an yme rechen Ist er aber vnsers geslechtes so mogt ir yme hie wol ere erbieden  Liebe hußfrouwe sprach der hertzog  die wile ir so gerne wystent so wil ich sin wesen wol alles erfaren | Damit ginge der hertzog zü llewen vnd sprach  Lieber herre ich byden üch daz ir mir sagt die warheyt wes ich üch frege Ir hant gesagt ir sÿt vß Franckrich Nu ist es manig iare das ich da diente eyme herren der hieß Gonlon der Roßer{far} verkaufft mit {verreteniße} Hort ir yme ycht zü? Vff myn trüwe sprach llewe  ich hore yme nust zü Ir enhant da nit wol gedient dann in solicher lüde dienste kan man wedder ere noch gelymp gelernen Das selbe geslechte dede noch nie kein gut Ich {han} auch gehört sagen sy haben mÿme geslechte vil leydes getan Verflucht sÿ dem geslecht vnd dar zü allen den die yne güdes günen  Lieber herre sprach der hertzog  von was geslechts sÿt ir? llewe sprach Herre das wil ich uch sagen Otgher von Danmarcke ist myn nester mag Nymo von Beyern myn vetter Ich bin von konnig Salmonis geslechte Richard von Normandÿ ist ouch myn mag vnd die vier süne Amon Geon von Manton vnd Gerhart von Roßlon die horen mir alle zü Was sol ich üch me sagen? Ich bin des besten geslecht von Franckrich Als das die hertzogyn hort da sprach sÿe  Lieber herre saget mir wer üwer müder sÿ wand ir mir die nentent so wolt ich sÿ wol kennen Er sprach  Liebe frouwe sÿ hieß Alheyt vnd was hertzog Herpins von Burges hußfrouwe den konnig Karle vß Franckrich veriaget Als die hertzogynne iren son gehort da viel sÿ in amacht von grossen freuden Der hertzog hub sÿ wieder vff vnd sprach  Liebe hußfrouwe nit gloube dem iungen ritter als balde! Ir sagt er sÿ vnser sone enweyß er aber nit besser warzeichen so enhalde ich zu {mal} nit dar von Als das die hertzogynne von dem hertzogen hort da sprach sÿ  Du falscher böser man wie hastu als einen bösen synne Er ist als werlich din sone als got die martel gelieden hait vnd steet dir von libe vnd antlitze als anlich als eyn mensch dem andern gestene kan Der rede begonde der hertzog lachen vnd ginge da mit wieder zü llewen vnd fragete yne wo er geborn were vnd wie er hieße mit syme namen  Lieber herre sprach llewe  ich wart geborn in eym walde in Lamparten lande Dar inne fant mich eyn lewynnen die drüg mich in ir hoele Bÿ der fant mich ein ritter der hieße sin diener das sÿ mich ir nemen vnd in sin sloß drügen vnd dede mich in dem dauff llewen nennen vmb der lewynnen willen  Geselle sprach der hertzog  dü bist myn son vnd hie steet Alheyt din müder Als das llewe hort yme begunde alles sin blut gryseln  Lieber herre sprach llewe  ir sollent mich noch nit vor uwern sone han als lange bis ich üch besser warzeichen wyse Ich wil uch hollen ein bletzelin dar inne ich gewickelt fünden wart Es ist ein stucke von eyme sÿden rocke Der mich erzogen hat der hat mir es alweg wol behalden Da ginge llewe über sinen watsack vnd holt das pletzelin vnd gabe das syner müder Als sÿ das pletzelin sach da rieff sÿ lude  Daz ist das pletzelin da ich uch in wickelte da ich uwer genas in dem walde Da mit viel sÿ irme son vmb synen hals vnd kuste vnd halsete yne vnd viel aber in amacht von grossen freuden Alle die das sahen die iamerte es alle von freuden Als daz Florÿ gesach sÿ warff ir ougen vff llewen Sye sach yne weydelich vnd süberlich vnd gedachte in irme hertzen  Der düffel hat dir Gombaus den diep zü man zü bracht Künde mir dieser zu elichem man werden ich gesach nie schöner mensch vff erden Also gedacht Florÿ aber es was vmb süst dann llewe hatte die schoneste byderbest frouwe die man in keyn lande finden mochte die vmb synen willen viel vnglucks vnd lyden hait Hertzog Herpin vnd sin hußfroüwe die helseten iren son me dann hundert werbe des glichen det yme llewe widder vmb  Herre sprach llewe  ich {han} eynen gesellen hie der spricht er sÿ von vnserme geslechte Er hait üch manig iare gescht  Wie heyschet er ? sprach hertzog Herpin  Vatter sprach llewe  er heysset Gerna von Doriflor  Vff myn trüwe sprach der hertzog  den kennen ich sere wol Der hertzog sprach  Lieber son wysent yne mich  Vader sprach llewe  er hat hude gestochen vnd wart yme eyn beyn enzwey gestochen Da furt llewe sin vader vnd müder bÿ Gerna in syn kamern | Der hertzog vnd sin hußfrouwe gingen zü Gerna vor sin bette Als balde Gerna den hertzog vnd die hertzogyn sach da kant er sÿ von stont Gerna der racht sich vff recht vsser synem bette Er sprach  Lieber herre vnd frouwe ich han uch durch manich lant gesucht aber ich enkonde noch nie kein mere von üch erfarhen Die wÿle ich uch sehen so dancken ich vnßerme herren gode  Lieber herre vnd frouwe wie geet es üch? Sehent das ist üwer son den han ich in dis lant brocht Ich kante yne an sime antlitze das er uwer son was Ich fant yne in fremeden lande sere erschrocken aber er enwist nit were sin vader vnd muder were Er sagde mir also viel warzeichen das ich wol verstunt das er uwer son was Lieber herre ir endorffent üch uwers sones nit schemen dan er hait mit siner künheit vnd stercke des konniges von Cecilien dochter gewonnen Ir mogent yn wol liep han vnd ere erbieden wann er ist der wysest vnd der biderbst der vff ertrich ye qwam vnd ist ouch der starckest vnd der künest der das leben hait  Vff myn truwe sprach der hertzog  das han ich hüde wol an yme befonden dann er hat mich hude drywerbe dar nieder gestochen Der man enschonet weder frunt oder mag Er gewan mir myn roß eins an vnd verdarff mir zweÿ  Lieber vatter sprach llewe  ich bidden üch vmb godes willen alles das ich wider uch gedan han das ir mir daz verzÿgen dann ich enwiste nit das ir myn vatter warhent  Liebe son sprach der hertzog  ich verzÿhen dir willenclich vnd gerne Got in dem ewygen leben wolle dir alle din sünde verzÿgen Die hertzogen ließ iren son nit mit gemachen sy halsset yne vnd kuste yne stetiges Sye sprach  Du lieber sone wie warhent ir also cleyne da ich uch in dem walde ließ da mich dry morder enweg furten Cristus der behüt mich vor yne Da sagede die hertzogyn yrme son als des sye sich ye begangen hat vnd wie sÿ den rysen erslagen vnd den ritter gekempt vnd dicke gestrÿden hette  Maria godes müder sprach llewe  syst globt vnd gedanckt alles des güdes das du myner müder ye gedan hast das du ir ere also wol behüt hast Da sagede llewe syme vader vnd müder alles des er sich begangen hat vnd wie yne Badewin erzogen hette vnd wie er yne in groß armüt bracht hette vnd sagede yme alle die geschicht von dem wyßen ritter vnd sagede yme wie der hertzog von Calaber bÿt yme also böslich gedan hette vnd wye er Florentyne mit dem swert gewonnen hette Da kusete die hertzogyn iren son anderwerbe vnd sprach  Hymelscher vatter sÿst globt alles guden das mÿn son so wyse vnd küne ist Der konnig nam vrloup von dem hertzog vnd von der hertzogyn  Liebe ffrouwe sprach Florÿ  hat üwer son kein frouwe so bidden ich das ir mir yne wollent geben Ich wil vmb synen willen lassen Gombaus mynen hußwirt  Liebe iungffrouwe sprach die hertzogyn  nit gedenckent darnach dann myn son hat des konnigs dochter von Cecilien Er hat die selbe frouwe gewonnen myt siner künheit vnd stercke Da Florÿ die hertzogyn hort da wart ir hertze sere bedrübet Sÿ sprach  Maria godes müder ich bin in vnseliger zÿt geborn das mir kein cristen man kan werden Min vader hait mir ein diep geben der noch nie kein güt gedet Alles das er hat von schatze das hait er mit rauben vnd mit stelen Diewile das ich leben so wil ich yme nyemer güt gedun Florÿ ging mit irme vader vff die burg Der hertzog vnd die hertzogyn vnd ir son llewe lagen des selben nachtes in eyme bette Aber des selben nachtes entslieffen sÿ nit dann sÿ sageden als von abenture Da llewe gehort von syner mder wie sÿ sich vor zÿden begangen hait da mochte er nit gelassen er müst weynen vnd danckt gode von gantzem hertzen das er vatter vnd mütter funden hat vnd das er vor war wist das er von so grossem geslecht was Des morgens da es dag was da reyt der hertzog mit syner hußfrouwen vnd syme sone vnd ritterschafft in die burg llewe det bereyden eyn roß barre vnd satzeten Gerna darvff vnd furten yne ouch uff die bürg r handlung Gombaus sinnt auf RacheDa wart Gombaus dem diep gesagt wie der abentürer hertzog Herpins son were Da Gombaus das gehort da swüre er Derbergan mocht er sich nit an dem sone gerechen so wolt er sich aber an dem vader rechen Dar an sagede er die warheyt Der hertzog vnd die hertzogyn vnd llewe ire son vnd ander ir ritterschafft hortten yre misse mit andacht Da sÿ misse gehortten da satzeten sie sich zu dische llewe der enbot dem konnige von Cipern wie er vader vnd müder fünden hette Er schickt ouch nach Gernas hußfrouwe llewe der beleyff bÿ syme vader vnd müder vier gantz wochen Da die vier wochen vß warent da ginge llewe zü syme vader vnd sprach  Lieber herre ich kan numme hie bliben Ich wil nu heym es ist zÿt mich verlanget nach myner hußfrouwen Ich wil ghein Burges in Berry rÿden vnd wil das lant in nemen Wand die ritterschafft vnd das gemeyn folck gewar wirt das ich ir herre bin so entphagent sÿ mich dann vor iren rechten herren Wilt mir dann konnig Karle myn vederlich erbe nit gonnen so wil ich dan myn fründe bidden das sÿ mir zü mynen nöden bÿ wollent stene vnd zü helffen komen vnd {wil} uch die sne mit konnige Karle machen Da die hertzogynne yren son gehort sye sprach  Lieber son ich bÿt dich das du zu hant her widder kommest Wir hant dem konnig von Tollet gesworren das wir niemer von hynnen sollen es sÿ dann bÿt syme willen Dann der konnig fochte sich alwege vor kryege die er gewynen moge Er getrüwet myme hußwirt dym vader zu male wol dann er ist yme in synen großen nöden wol zü helffen komen von gotz verhengniße wegen  Liebe mder sprach llewe das erste das yemer mag so wil ich her wieder komen vnd hette ich das gedann das ich willen han zü dün ich wolt bit dem konnig von Tollet als gütlichen reden das er üch ließ riden war ich wolde  Lieber son sprach die hertzogyn  ir redent zu male wole Ich bidden uch das ir das dün wollent  Liebe mder sprach llewe  ich wil üch Gerna vnd sin hußfrouwe hie lassen Do die hertzogyn llewe gehort da viel sy yme vmb sinen halß vnd kuste yn Das det der hertzog ouch  Lieber son sprach der hertzog  ich wil üch sagen was ir dün solt Ist ein horn zu Burges in der cappellen in myme sale das kan nieman geblasen er sÿ dan ein rechter erbe des selben landes Wann ir nü ghein Burges komment vnd wollen sÿ üch nit vff nemen vor yren herren so fragent noch eyme der heysset Herme der wonet zü Burges vnd ist gar eyn frommer man Dem saget ich habe yne sere dün grüssen vnd habe ym enboden das er üch zu dem horn helffe vnd üch in üwern sachen behulffen sÿe Der wirt üch dan raden vnd helffen vnd macht mir myn söne an dem konnige  Lieber vatter sprach llewe  ich wil dün as ir mir gesagt hant
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung llewes Rückkehr nach Cipern | Da nam llewe vrloup von syme vatter vnd mütter dye in grossem bedrüpeniß waren vnd saß vff sin phert vnd reyt zü der burge vß Da die hertzogyn das gesach da viel sÿ zwyrn in amacht llewe stünt von syme pherde widder abe vnd hub sin müder widder vff vnd sprach  Edele ffrouwe ir sollent nit also dün dann ich wil von stünt herwyder komen ist es gotz wille vnd trost sÿ so er best kunde Gerna ging zü llewen vnd sprach  Edeler herre myn hertze ist bedrübt das ich uch nit helffen sol üwer lant widder in zü nemen  Lyebe Gerna sprach llewe  mir ist viel lieber das du by myme vader vnd müder blibes  Lieber herre sprach Gerna  ich wil dün was ir mich heyschen llewe hub sin hende vff vnd gab syme vader vnd müder den segen Von grossem iamer das die hertzogynne hait das ir nase hube an zü bluden llewe reyt von stunt enweg vnd sach alles wieder hinder sich vnd sach das sin müder groß leyt beginge Syn vatter der schreych ouch sere  Maria godes müder sprach llewe  ich befelhen üch mynem vatter vnd müder dann myn hertze das saget mir das ich sye niemer me gesien Ach her got er hat ware dann Gombaus der diep der slüg den hertzogen vnlanges darnach zü dode llewe reyt als lange das er qwam in die burg da er den ryesen erslagen hatt Man nant die selben burg den torn von Synoglar dar in fant er den konnig von Cipern vnd och die frouwe die by dem rysen was Da sagte llewe dem konnige von Cipern wie er synen vader vnd müder fünden hatt vnd wie es yme mit allen dingen gangen was Als der konnig von Cipern llewen gehort da segete er sich vnd sprach  Maria godes {mutter} des ritters glichen möcht man vff erden niergen finden Er hatt groß fortel dann in allen synen nöden so kommet yme got zü helffen Da liessen sie von stünt ein schieff bereyden dar inn sye alle gingen vnd namen vrloup von den frouwen Sye füren als lange das sye kamen in Cipern lande vnd fant der konnig sin hußfrouwe vnd ouch syn dochter Frolich Sye boden es llewen wol er bleyb by yne viertzehen dage Da bestalt llewe eyn schieff vnd nam vrloup von dem konnige vnd fure hin weg vff das mere r handlung Gombaus tötet Herzog HerpinHie laß ich ein wenig von llewen vnd sagen üch von synem vader wie yne Gombaus erslüg Gombaus genas vnd swüre by Mahon er wolde sinne smertzen rechen als yme llewe sin beyn enzwey gestochen hatte vnd wolde darvmb solichen mort begeen das man uber hundert iare da von sagen solde vnd sprach  So mir Mahon kan ich mich an dem sone nit gerechen so wil ich aber des vader nit vergessen Nü geburt sich eyns dages das der konnig von Tollet vmb trefflicher sache willen noch hertzog Herpin schickte Als das Gombaus vernam da swüre er bÿ Mahon er wolde den hertzogen doden vnd schickte noch sechtzig wol gewappenten die versteckte er in eynen bösche thüschen Tollet vnd des hertzogen burg Aber der hertzog hat mit yme nit me dann eynen ritter vnd vier schiltknechte
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Als der hertzog by dem konnige gedan hat da reit er wieder zu siner burge zü Als er kam bÿ dem büsche dar inn Gombaus mit synen gesellen was da reyt Gombaus hervß vnd sprach  Du falscher hertzog du must sterben! Als der hertzog die rede vername da gewan er sin swerte Den ersten den er traff dem spielde er sin heubt bis vff die zene vnd dar zü den andern vnd den drytten die slüge er alle zü tode Hette er sinen harnesch an gehabt so enhette yne Gombaus also sanfft nit erslagen Gombaus hatte ein axt in syner hant da mit traff er den hertzogen also eben das sÿ yme durch daz heubt vff sin zene ginge Da fiele der hertzog dot nieder vff die erde got wolle siner selen barmhertzig sin Gombaus gebot synen gesellen das sy den crystenen knechten keyn leyt me deden dan er hette yne leydes gnüg gedann Des hertzogen gesellen namen den licham vnd drügen yne zu der burge zü myt bedrübtem hertzen vnd sprachen uber lude  Ach amich wie sol nü vnser frouwe gedün Sy wirt von leyde sterben Als die frouwe das gerüchte hort da fragete sye was da were Daz enwolde ir nieman sagen Da lieff sye von stünt zü der porten zů alda begende ir yres mannes licham Als sye yne gesach da slug sye yre hende zü samen vnd raufft ir hare vnd stalt groß iamer vnd leyt Sye viele sere dicke in amacht vff iren herren Gerna vnd sin hußfrouwe die schruwen ouch vnd trosten doch die hertzogynne so sye beste konden Die hertzogyn die gehielde sich als übel das sie sich zu stünt zu bethe lacht vnd starb dar nach an dem vierden dage Gerna vnd sin gesellen lieffen züm konnige vnd clageten yme wie Gombaus den hertzogen also erslagen hette Als das der konnig horte sin hertze wart nie me so bedrübt Er schickte zü stunt noch Gombaus Gombaus kame
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Gombaus tötet den König von Tollet und flieht |  Gombaus sprach der konnig  mir ist gesagt du habest den fromen hertzogen erslagen Den mort soltu duͦwer gnüg bezalen ee dann du von mir komest Ich hette dir Florÿ myn dochter gegeben aber dü ensolt sye nü nit lenger haben dan du solt morn frü an dem winde hangen Da bant man Gombaus hende vnd füsse zü samen vnd lachte yne in eynen dieffen torne dar inne dede sin der konnig hüden mit vier dusent gewappenten Das dede er darvmbe das Gombaus viel zauberÿ konde Als es by die mitternacht kame da beswure Gombaus sinen duffel Der kame vnd loste yne usser synen banden vnd dede yme den torn vff Da fant Gombaus vor dem torne ligen wol vier hündert heyden Gombaus ginge uber die heyden alle er wolde keins andern weges geramen vnd ginge als lange das er in des konniges kammer kame dar inne fant er den konig sloiffen Da nam er sin swert vnd sneyd dem konnige sinen hals abe Da ginge er an die statt port die fant er beslossen Da rieff er sin duffel der sloß sye zü stunt vff Da ging Gombaus vß der statt vnd ginge als lange des er zü Dermon in die statt kame vnd wart Gistlings des konniges diener Zü der zÿt kryeget konnig Gistling wieder Karle in Franckrich Gombaus bleyb bÿ konnig Gistling | Nv sagen ich üch von den zü Tollet Als die vier hundert erwachten da gesagen sie den torn vffen stende da würden sye sich alle sere verwündern Sy gingen balde in den torne vnd süchten Gombaus aber sÿ fünden sin nit vnd lieffen zü des kuniges kamern vnd woldenn yme die mere sagen Da sye in des konniges kammer qwamen da fünden sye den konnig doit dar inne ligen Da lieffen sie wieder zü Florÿ kameren vnd sageden ir wie das Gombau{s} entlauffen were vnd wie er yren vatter den konnig hermort hette Da Florÿ die mere gehort da weynte sÿ zuͦ male sere Sye sprach  Lieber vader myn hertze ist sere bedrübt das üch Gombaus der diep also iemerlich hermort hatt Die {wile} das sich Florÿ also clagete da kame Gerna zü Florÿ vnd sprach  Liebe iungffrouwe myn hertze ist sere bedrübte das wir den hertzogen vnd vnser herztogyn also iemerlichen verlorn hant Gombaus der diep hat den hertzogen erslagen vnd die hertzogynne ist von leyt gestorben Dar vmb wil ich niemer me in dießme lande bliben  Liebe iungffrouwe ich bidden uch das ir mir vrloup wollent geben dan ich enwolde nit enweg ich hette is üch dann vor gesagt  Liebe Gerna sprach Florÿ  ich wil mit üch enweg dan ich glouben wol an got Ich were lange in crysten lande gegangen hette ich mynen vader nit dar an geschuwet Aber die wyle das myn vader nü doit ist so wil ich niemer kein rüwe gewynnen ich habe dann den heyligen dauff entphangen  Lyebe iungffrouwe sprach Gerna  ir redent wißlich Die wile das ich leben so wil ich üch nit lassen Ich weyß wol myn herre llewe der lesset vns ouch nit Florÿ bestalt die selbe nacht ir ding alles by einander Des morgens da is dagete Florÿ die reyt mit Gerna vsser der burg Florÿ die weynet gar sere Gerna der troste sye alwege vnd sprach  Liebe iungffrouwe lasset üwer weynen syn Gedenckt das ir gotz hülde erwerben vnd ouch syner lieben müder  Gerna sprach  Florÿ  got sol mir {zü} helffen komen dann syder das hertzog Herpin dem got syner selen wolde barmhertzig syn mich den crysten glouben leret syd her gewann ich Mahon nye liep dann ich weyß wol das die swyne Mahon herwurgent {hant} vff der mysten Ich han eynen gantzen cristen glouben an mich genomen ich hoffen ich wolle ouch da bÿ blyben r handlung llewe gerät ins Zauberschloss im Eyfflinger Wald | Hye laß enwenich von Florÿ vnd von Gerna vnd wan is zÿt ist so wil ich widder von yme sagen vnd heben an zuͦ sagen von llewen Der wint kerte llewen schieff zuͦ dützsche lant zü vnd furen den Ryne vff vnd qwamen gein Kobelentz in die stat als vns sin legende saget das llewen sin lude alle doit warhen bitz vff eynen schiltknechte Sÿ ryden bitz in den Eyfflinger walde In dem selben walde funden sÿ ein burg Die selbe burg die was gar schone gemacht llewe der sprach wieder synen schiltknechte  Wir wollent noch hinacht in diesem sloß vnser herberge haben
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| llewe vnd sin gesellen rieden zu der burge zu Da sÿ by die burg qwamen da qwam ein twerch geryeden vsser der burge vff eyn guden roß Er hat sinen harnesch an vnd an syme halß ein schilt vnd eyn glene in syner hant Der twerch rant zü llewen vnd stach yne nieder daz llewe in den graben viel Der twerch reyt balde wieder in die burg Da llewe gesach das yne der twerch nieder gestochen hatt da wart er alle syn dage nie so zornich | llewe was bÿ rasen worden da er gesach das eyn twerch yne dar nyeder gestochen hatt Er wart vnder den ougen eyn wenich wont  Vff myn trüwe sprach llewe  ich acht mich gar cleyne das eyn twerch der den hober hait mych dar nyeder hat gestochen Kan ich mich nit gerechen so achten ich mich nyergen fure Als llewe widder vff syn roß qwam da sach er vsser der burg rÿden eynen grossen ryesen der was wol viertzehen schüwe lang Der ryese was gar wol gewappent vnd saß vff eyme guden roß
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Der ryse reyt zü llewen Da er na by llewen qwam da rieff er mit lüder stymme  Geselle du müst sterben ane alle gefenckeniße Ich wieder sagen dir kome vnd stich wieder mich  Ich wieder sagen dir ouch sprach llewe Da rantten sÿ wieder eyn ander llewe der traff den ryesen eben vff sin schilt das er yne dar nieder stach llewe zoch sin swert vß vnd wolt den ryesen slagen Da der {rise} llewen sach er sprach  Lieber geselle nym mich gefangen nit endu mir eniche leyt dann ich weyß wol wie du heyssest vnd kennen ouch alle din wesen wol Ich heyschen Abrahon vnd bin der twerg gewest der dich darnyder stach Du hast dich wol an mir gerochen nü kome bÿt mir in myn huß du engesegest noch nye keyn schoner burg ich wil dirs wol dün bieden  Gern sprach llewe Der ryß furt llewen vnd sinen knecht in die burg Da er vff den sale qwam da wart er wol entpfangen bÿt manicher schoner frouwen Da fant er alles das yne ergetzen mochte Er hait da inn also große freude das er vergaß sins vedderlichen erbe vnd ouch sins byderwe wybes Da was llewe by Morgue der frouwen vnd ouch mit Gloriande Dann weres gotz verhenckniß nit gewest er enwere niemer me darvß komen von grosser vberenzichkeyt freuden die er da hat r handlung Der weiße Ritter erinnert llewe an sein Ziel BurgesGotte erbarmete sich uber yne vnd schickte yme den wyßen rytter Da llewe den wyßen ritter sach er sprach  Bis got wylkome lieber geselle in dieß fremde lant  Lieber geselle sprach der wyß ritter  wie mögent ir also eynen synne han das ir in dieser wonderlicher burg ligent Warvmb rydent ir nit zü Burges in Berry vnd nement üwer vedderlich erbe inn?  Lieber geselle sprach llewe  ich wil is von stont dün Ich han nit mer dan vier dage hie gerüget es det mir noit mym pherde waren sere müde  Lieber geselle sprach der wyße ritter  is ist hüde sechs iare das ir her in qwamen  Sechs iar sprach llewe  das gloube ich nyemer me Is ist ackers vier dage  Lieber geselle sprach der wyß rytter  is ist sechs iar vor war Diese burg ist von solichem wesen wer hündert iare hie inne ist den düncket is küme vier wochen syn Das ist vmb der vberencie freude willen die hie inn ist ist mit zeubery also gemacht Da llewe den wyßen ritter gehort da wart er in syme synne sere zornich  Lieber geselle sprach llewe  laßt vns enweg ryden dan wir sin zü lange hie gewest Der wyß ritter hieß llewe von stont vff sin phert sitzen vnd ouch sin schyltknecht byt yme llewe der nam vrloup von Morgue der frouwen die was konnig Artus süster Konnig Artus suster die was sere bedrübet da sy gesach das llewe enweg wolt Dryssig schoner frouwen daden die porten vff Da sy wol eyn armbrüst schütz von der burge qwamen der wyß ritter sprach wider llewen  Lieber geselle ylet üch zü Burges zü da findent ir üwer lüde sere bedrübt Clarian den üwer vatter erslüg des brüder dut yne viel zü leyde ane Got gesegen dich lieber geselle sprach der wyß ritter  ich beuellen dich dem almechtigen gode llewe der viel nyder vff sin knywe vnd sprach  Herre hymelscher vader der den dot wolde lyden vmb vnser aller willen vnd der an dem drytten dage erstünt als werlich das war ist vnd ich das gentzlich glouben also wellest myr helffen das ich zü mÿme fetterlich erbe möge komen r handlung llewe gelangt nach Parÿs | Nah dem selben gebede saß llewe wieder vff sin phert llewe reyt als lange bitz daz er zü Lutich in die stat qwam Er reyt durch Brabant vnd dürch Hennegauwe vnd von dannen qwam er in Franckrich llewe gedacht in sich selbes er wolde gheyn Parÿs ryden vnd wolde konnig Karles wesen erfarhen Er reyt also lange bÿs er gheyn Parÿs qwam llewe der ging vff den pallas da inn fant er konnig Karle der sere bedrübt was vmb ein schone ffrouwe die Bessin der diep yme geschickt hat vsser Dermon der stat Die ffrouwe hiesche Honore Sÿ was konnig Gistlings dochter Bessin der diep der hat sÿ yme gestollen vnd hat sy konnig Karle geschickt Konnig Karle hait die selbe frouwe sere liep aber Gombaus der diep der stale sÿ dem konnig wieder als ir werden horen Als Gombaus den konnig von Tollet hermordet hait da qwam er zü Dermon in die stat vnd verleyp by konnig Gistling vnd wart sin diener Der konnig claget Gombaus wie yme Bessin der diep sin dochter gestollen vnd die dem konnige von Franckrich bracht hette Als das Gombaus gehort er sprach  Herre wolt ir ich sol sye üch bald wieder bringen  Gombaus sprach der konnig  möchten ir das zü bringen ich wolt is uch wol lonen  Herre sprach Gombaus  ir solt dar vor nit sorgen Gombaus macht sich vff vnd reyt gein Parÿs in die stat vnd stail konnig Karle von Franckrich sin hußfrouwe wieder Des was Karle sere bedrübet Der konnig ließ vß schryen als wÿt sin lant was das yeder man noch syner hußfrouwen ylet Da llewe die mere gehort da sprach er wieder sich selbs  Maria goddes müder ist das nit der Gombaus den ich dar nyeder stach zü Tollet in der stat? llewe der enwist aber nit das er yme sin vader erslagen hat r handlung llewe gelangt nach BurgesDa reyt llewe wieder enweg dar vmb das er gesach das konnig Karle zornig was vnd reyt als lange das er sach die stat Burges Da begente yme eyn knechte da fragt er was statt daz were  Lieber herre sprach der knecht  es was die beste stat in dieser herschafft aber sÿ ist nü die armeste stat die in allem diesem lande sin mag llewe sprach  Wie ist sÿ also verarmet?  Lieber herre sprach der knecht  das folck ist ubel daran mit eym schalcke der heysset Forckere Es ist eyn lange zÿt das yne konnig Karle dar satzete der hat nü zinse dar inne gemacht das yede düre in iglicher wochen dry phennige zü zynse geben müß vnd darzü yedes fenster zwen phennig vnd als dicke eyner eynen kappen käufft als dicke müß er einen phennig geben vnd der den cappen verkeuffte der müß ouch eynen phennig geben Also wirt den luden das ir bößlich abe genomen Als das llewe gehort da erbarmete es yne vnd flüchte konnig Karle der synen vader verdrieben hat | Da reyt llewe vorbaß zü der stat zü vnd sprach  Ach Burges wie geet es dir als übel Aber kan ich es zu bringen so sol es dir bas gene werden Also reyt llewe als lange das er geyn Burges kame Da reyt er in eyn herberge vnd dede sich vß Als er sich vß gedet da ginge er zü dem wirte vnd sprach  Lieber wirt ich biden dich das ir mir die warheit saget wes ist diese stait Des antwürt yme der wirt dügentlich  Lieber herre des engedar ich uch nit sagen dan wo ich üch das segede das keme zü stünt vor den herren der diese stat lange hat in gehabt dann hette ich myn zunge verlorn Das ist hie gewonheit vnd gebot vnd der diese mere dem herren segede dem würde da von zehen pont Als das llewe von dem wirt hort es nam yne sere wonder Der wirt sagede llewen wie der herre des die stat were der hette eynen erslagen vor dem konnige von Franckrich Der was disses Forckeres brüder der diese stat nü inne hat vnd sprach   Zware diese stat wirt verderben vmb der grossen zinse willen die er her inne gemacht hait Sol er noch regyren als lange er gedann hat so mögent wir vns nit begene vnd müssen alle gar verderben Und dede eyn biderman in dieser stat der heysset Herme der hat {xiiÿ} söne der hilffet vns armen mit syme gude vnd enwere er alleyn wir müsten alle verderben Er hilffet den armen wo er kan Gebenediget sÿ die stünde das er geborn wart  Wie ist dem sprach llewe  sol einer sin zunge verliesen der von dem biderbin hertzog Herpin sagt? Wer das gebot gemacht hait der hat yne ye nit sere liep Der hertzog lebet noch vnd sol obe got wilt noch wieder eyn hertzog hie werden  Lieber gast sprach der wirt  das geswiget vmb godes willen vnd nummer me nement daz wort in üwern münt dan wo ir es vmmer mer gesagt so enkomet uch nit güdes da von Ich wil üch dis wort ytze verdragen die wyle das ir myn gast sint  Da was eyn knecht in eyner kamern der hat das gehort das llewe hertzog Herpin hat genant Der knecht ginge zü stunt usser der kammern vnd meinte er wolde sin vrten gewynnen Er kame zu dem stat büdel vnd sprach  Laß vns frischlich win holen dann ich wil üch solich mere sagen das er wol bezalt wirt  Lieber geselle sprach der büdel  man sol dir wins gnüg geben  Lieber herre sprach der knecht  es ist ein ritter zü gast komen in myns meyster Clemens huß der hat von hertzog Herpin gesagt vnd spricht die stat solle noch sin werden  Ffrünt sprach der büdel  der sal vns die vrten bezalen Mir sollen ye zehen phont werden hat er anders also viel Da ginge der büdel mit dem knechte in Clemens des wirtes huse Als der büdel llewen gesach da sprach er heymlich wyeder sich selbs  Sol ich diesen ritter fahen so müß ich wol vier zu mir {han} oder ich enkonde yne nust gedün dan ich gesach nye grossern vnd wol gestalter man Siech was armen er hait vnd wie breyt er ist über sin schultern Ich meyne gryff ich yne an er mochte sich weren ia wol myt solicher were das er mich möchte doden So mir got {ich} berüre yne dalig an dann ich wil gene zü Forckere das er mir knecht lige dye mir yne helffen fahen Also ginge der büdel vß der herbergie das er nüst sprach zü Forckere vff sin pallas vnd sprach  Herre ich han fünden eynen ritter der hat gesagt von hertzog Herpin wie er noch lebe vnd spreche er wolle wieder in dis lant komen  Vff myn trüwe sprach Forckere  der dis gesagt hait dem wil ich lonen das er morn sol in dem winde hangen Gang vnd brenge yne balde her zü mir  Herre sprach der büdel  wer yne her sol brengen der bedorffte vil lüde zü helffe Ich bedorffte dar zü wol zwolffer der stercksten die hie inn sint dan er ist als groß synen glichen ist nit in Franckrich Ich meynen der duffel habe yne gemacht Ich wolde yne her bracht han aber da ich yne angesach da was kein gliet in myme libe es zitterte  Vff myne trüwe ich wil mit dir gene sprach Forckere  wo lyt er zu herberge?  Herre sprach der büdel  er lyt in Clemens des wirts huß  Ich wil mit dir gene sprach Forckere  vnd wil lügen was mannes er sÿ Das erhort eyn schilt knecht der hat Clemens den wirt liep Der enbot dem wirt das er synen gast wernete dann Forckere der keme vnd wolde yne fahen Der knecht ging zü Clemens vnd sagede yme was yme syn iungher enbot Als das Clemens vername da wart er sere bedrübet Er ginge zü stünt zu llewen vnd sprach  Herre es geet uch nü übel Ich enweyß was spehers hie inne sÿ gewest der uch also verraden habe dann der Forckere der kommet her inne vnd hat gesworen er wolle üch dun hencken Als llewe den wirt gehort da swüre er bÿ gode das er vmb Forckeres willen syn herberge nit wolde rumen vnd würde er yne in der herbergen süchen so wolde er mit yme strÿden vnd wolde an yme an heben synen schaden zü rechen Da mit rieff llewe syme knechte das er yme synen harnesch brechte vnd dede da synen gantzen harnesch an vnd stalt synen helm bÿ sich vff den diesch Also wappente sich syn knecht ouch Da hyeß llewe wyn vnd essen brengen vnd satzete sich zü diesche vnd gedachte wie er Forckere erslagen wolde | Forckere kame in das huß vnd sprach  Clemens myr ist gesagt du habest hie inne eynen ritter den wolde ich gerne sehen dann ich han ein wenig mit yme zü reden Ich bidden dich wyse mich wo er sÿ  Herre sprach Clemens  er vnd sin knechte sytzen dort in der kammern vnd essent Als Forckere den wirt gehort er rieff synen knechten mit luder stymme vnd sprach  Ir herren vnd lieben fründe nü fahent mir den lecker der da hat gesagt von hertzog Herpin Sy sprachen  Herre das wollen wir gern dun
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Da mit gingen sÿ die stege vff ir einer düchte sich der künest sin vor den andern vnd meynte sich da mit vor zü ziehen Er ginge die stege vff zü llewen vnd begreyff llewen bÿ syme gern vnd zog yne faste vnd sprach  Wol vff geselle du müst in den torne von geheysses wegen Forckeres Das hort llewe wol aber er sweyg stylle dan er dente sin füste vnd slug den knecht in syn antlitze daz yme ein ouge vor synen kop füre Als der knecht des streÿchs entfant da begonde er zü stunt zü ffliehen er were vmb konnig Karles güt nit blibenn llewe lieff yme nach vnd erhast eynen stecken aber als der knecht an die stege kame da geramet er nie keiner trappen dann er viele herabe mytten in das huß zü dode Als das Forckere gesach da wart er zornig vnd sprach  Nü ir lieben gesellen lassent vns ylen die stege hyn vff zü dem lecker das wir yne gefahen r handlung llewe kämpft gegen Forckere | Da Forckere vnd sin gesellen die stege hin vff qwamen da fünden sy llewen vber dem dische sytzen vnd sin knecht beyde wol gewappent vnd hat sin helm vff syme heubt Da Forckere sach llewen also sitzen er sprach  Geselle wer bist du oder was suͦchestu hie vnd warvmb hast du dich gewappent über dem dische? Also dünt die morder die sich fochten Komme in myne gefenckniß das heyschen ich dich von konnig Karles wegen! Dustu nit was ich dich heyschen dir engeschiet nummer gut da von dann komme in myne gefenckniß mit gedült llewe sprach  Ich wil is nit dün ich endede vmb konnig Karle willen noch vmb dinen willen zü male nüst Dann gang wieder enweg des biden ich dich vnd laß mich vnd myn knecht essen  Geselle sprach Forckere  das ist nit mögelich das du uber eyme dische sitzest gewappent  Is ist wol mögelich dan ich bin eyn kryeges man Ich han dicke hören sagen er enist nit eyn dore der sich vor versÿt das er sich dar vff bestelt das er bedarff  Geselle sprach Forckere  du machest die reden zü lange Ich heysch dich von konnig Karles wegen das du in myn gefenckniß komest Des nemen ich die alle gar zu gezüge die hie bÿ mir stent vnd dustu nit was ich dich heyschen so wil ich dich dün fahen mit den stede knechten  Vff myn trüwe sprach llewe  ich enweiß keynnen man lebendich der mich an gryffen düre ich wil yme sin heubt abe hauwen Vmb dinen willen vnd vmb konnig Karles willen ginge ich nit vor die düre ader vmb hertzog Herpins willen oder vmb syner kinde willen dede ich alles das ich möchte Gent von mir das byden ich üch ader ir müssent versüchen abe myn swert wol snyde  Vff myn trüwe sprach Forckere  du hast kindes synne das du hertzog Herpin nennest das ist der man den ich vff ertrich aller meyst hassen dan er hat myn bruder hertzog Clarian erslagen Da llewe Forckere gehort vnd verstunt das es Forckere was da sprach er  Vff myn trüwe du bist der man den ich lange gerne hette gehabt Da sprange llewe vff von dem dische vnd zoch sin swert vß vnd traff Forckere als eben vff sin heubt das er yme sin heubt spyele bitz vff die zene Da slug llewe vff die andern knecht das er wol vier dot slüg Da fluhen die andern alle gemeynlich sy fielen alle die stege inn Der eyn brach eyn arme der ander brach eyn beyn enzwey eyn deile vielen das heubt von eyn ander Da wart das groß gekrysche in dem huse das die nakebure alle gewar worden Sy zogen gemeynlich in das huß vnd wolden in llewen kamer aber llewe hute die düre mit syme swert als ein grüwelicher man Da mocht man groß gekrysche da gehort han Die burger zü Burges in der stat die arbeyten sich sere das sÿ yren rechten herren gerne herslagen hetten Hetten sÿ aber gewyst das er yre herre were gewest sÿ hetten das nöde gedan dan sÿ hetten yme viel eren erboden r handlung llewe kommt zu Herme und seinen SöhnenHerme der schultheyß vnd sin viertzehen süne die qwamen ouch dar Da fraget Herme die andern was geruchte das were Da sagede yme eyn burger alle sache  Vff myn trüwe sprach Herme  mich nymmet wonder das ir den gesellen wollent also erslagen vnd wyssent nit war vmb Er hat uch sere eyn groß fruntschafft gedan das er Forckere den schalck erslagen hat Er was üwer viant war vmb wolt ir yne rechen? Da die burger Herme hortten sy sprachen alle mit luder stymme  Herme ir hant war gesayt Da liessen sÿ den stürme gewerden vnd Herme tratt her fur vnd sprach wider llewen  Lieber geselle numme nym strÿt wider diß volck dann du mochtest den argesten kauff dar an nemen ee die suͦnen vnder ginge Gang dügentlich die stege herabe vnd gang bit mir in myn huß Ich wil dir recht lassen folgen war zü du recht hast Da llewe Herme gehort er sprach myt luder stymen  Ee ich diese kammer wolle rümen ich wil ee wyssen was ich gebrochen habe  Vff myn trüwe sprach Herme  ir hetten wol verdienet das man uch das heubt abe hyewe Das sÿt man in dieseme huß wol Ich wil üch aber schicken vor den konnig von Franckrich hant ir bÿ yme eniche frunt oder mag mögent die vor uch gebyden das ir da von koment das gan ich uch wol llewe sprach wider Herme  Lieber herre wye heyschent ir? Er sprach  Ich heyschen Herme byt myme rechten namen vnd stent myn viertzehen süne hie by myr Da llewe Herme gehort da wart er von hertzen sere erffrouwet  Lieber Herme sprach llewe  ich begern niemand anders dan uch Lassent mich dun geleyden in üwer huß vnd ich wil uch solich güde mere sagen das uwer hertz erffrouwet wirt  Geselle sprach Herme  das wil ich gerne dün Geent her abe frolich ane fochte man sol üch kein leyt nit dün Da ginge llewe die stege abe Die vierzehen süne Herme die machten sich vmb llewen vmb des willen das er deste sicher ginge Sy furtten yne in Herme huß da folgeten yme nach me dann dusent menschen man vnd frouwen die alle gemeynlich sprachen  Das ist ein wol stanhen man is ist ye grosser schade das er sterben müß vmb eyns bösen schalcks willen den er erslagen hait der noch nie keyn guͦt gedet die wile das er lebete Eyn deyle sprachen  Hette er also viel guͦdes als er swere ist er enkünde nit dar von kommen Also clagete das volck llewen | Als balde llewe in Herme huß kame er det von stunt die düre zü sliessen Sÿ furtten llewen in eyn kammern also lange biß yederman wider heyme ginge Herme ging zü llewen vnd sprach  Herre vmb uwer künheyt willen wil ich uch ere erbieden vnd biden üch daz ir noch hynacht byt mir in myner kammern wollent essen vnd lassent vns eynen funt finden das ir lebendich dar von mögent kommen vnd das ich nit due wider myn ere Dan ir hant den erslagen den ich alwege han gehasset is wart nie merer schalck in diesen landen Er name den lüden das yre bößlich abe vnd bracht sÿ dann konnig Karle Er arbete sich alwege flyschlich das er vns arme vnd vnselich mechte Er hat der zü verboden das nieman dorste von dem frommen hertzog Herpin sagen den konnig Karle von Franckrich veriaget vnd enterbet hat widder got vnd recht ader wyst ich yn in eynichen landen zü finden ich vnderstünde yne zü süchen dan er was eyn biderbe herre Er schatzete sin arm lude noch nye Synen schatze ließ er alwege deylen vnder die die sin notdurff waren Was der hertzog gut da von ich üch ytzen sage noch viel besser was die edele hertzogyn sin hußfrouwe Nahe dem selben wort begonde er sere heyß zü weynen llewe schreych ouch vff die ander sÿte Da Herme sach das llewe weynete er sprach  Lieber herre warvmb weynent ir?  Lieber Herme sprach llewe  hore den grossen wonder den ich dir sagen wil Solichen wonder hast du nye me gehort als werlich als got lebet  Der hertzog da du ytzünt von sagest vnd ouch die hertzogynne die sint myn vader vnd müder gewest vnd sye lebent beyde noch das sagen ich dir vor war Wollent ir myr nit glouben das ich yre son sye so mögent irs wol erfaren an dem wirdigen horn daz hie ist Blasen ich das horne so biden ich üch das ir mych vor eynen rechten herren wollent halden Ich biden dich lieber Herme das du mich dust wysen das wirdige horne Kan ich is dan nit geblasen so wil ich gerne vor konnig Karle von Franckrich das ir mich yme antwürden vor eynen mörder Da Herme llewen horte da gesach er llewen vnder syme antlitz an Yne duch er stünde hertzog Herpin anlich do enwyst er was er gedencke vnd sprach  Lieber herre ich biden üch vmb gotz willen das ir da von nüst me sagent Ir mochte licht sagen das ir da von ane noit nit qwemen Ich sagen üch vor war nieman sol üch eyn leyt dün Ich wil üch hynacht zu mitternacht vß lassen Dar vmb byden ich üch das ir üch nit vnderwinden der sachen die yr nit wole zü brengen künden Vor der ander sachen sollent ir üch nit föchten  Herme sprach llewe  is ist alles war als got die martel gelyeden hait das hertzog Herpin myn vader ist Myn vader vnd müder sint noch in lybe man möchte sÿ wol finden zu Tollet in der stat Min vader der düt üch bÿt mir dusent werbe grüssen vnd enbut das ir myr dar zü wollen helffen das ich das horne möge blasen Ich hoffen ich wolle is blasen das ir dye warheit entfinden sollen  Vff min trüwe sprach Herme  das ist mir liep Koment vnd lassent vns gain essen is ist zÿt Wann wir gessen hain so wollen wir gan rüwen Morn früe so wollen wir eygentlich hie von reden vnd ist is noit so wil ich üch dün das horne wysen  Herme sprach llewe  got sy üwer lone Da gingen sÿ zü dische sitzen Herme der bot is llewen gar wol vnd bot yme ere als syme rechten herren Da sagede yme llewe wie yne sin müder in dem wald gemacht hatte vnd wie eyn lewynne yne erzogen hat vnd wye Badewin von Monclin yne fonden hette vnd wie das er gedaufft vnd llewe genant wart vmb der lewynnen willen die yme fonden hat vnd wie er Badewin in groß armüt hette bracht vnd wie er Florentyne mit dem swert gewonnen hette vnd wie er Cipern lant crysten hette gemacht vnd wie der wyße ritter yme alwegen zü helffe quemen in synen nöden vnd wie er zü Tollet qwam vnd synen vader drywerbe dar nyder stach vnd vader vnd müder da fünden hette vnd wie er Gerna von Doriflor vor Montluisan fonden hette vnd wie er yn alwege mit yme gefurten hette bitz das er vader vnd müder fünden hette vnd saget yme alle sin wesen Da Herme llewen gehorte er enwist nit was er gedencken solde Yne düchte aber als er stunde hertzog Herpin anelich Herme bot llewen groß ere vnd bot yme des selben nachtes gar wole Da sÿ gaessen da gingen sy sloffen r handlung llewe bläst das WunderhornDes morgens da is dagete da stünde Herme der schultheyß vff vnd det sich gar kostlich ane vnd ging zü dem byschoff vnd sagede yme alle ding wie llewe gesayt hette vnd wie er das wirdige horne blasen wolde Da der bischoff den schültheyß gehort er ließ von stünt das wirdige horne in den pallas dragen Herme der schickede sin viertzehen süne noch llewen Sye brachten llewen mit grossen eren vff den pallas Da llewe vff den pallas qwam da det er sin kogel abe vnd neyget sich gein dem byschoff vnd ghein den andern gar demuteclichen Man hatte vff dem pallas eyn altare gemacht dar vff hat man das horn gesatzet Da ließ man eyn messe singen vnd baden alle got von gantzen hertzen abe llewe des landes eyn erbe were das got sin gnade da dün wolde das er das horne mochte geblasen llewe det gar ein kostlich opper vnd bade got vmb sin gnade obe er hertzog Herpins sone were das er dan das horne mochte geblasen das es allemeniclich horte
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Als die messe gesungen waz da hub der bischoff daz horne hoch enbore vff yderman zoch abe sin kogel vnd neyget sich gein dem horne Der bischoff sprach widder llewen  Lieber llewe nü komment here vnd bewysent das ir eyn rechter erbe sÿt zü Burges in Berry  Das wil ich gerne dün sprach llewe Da mit nam er das horn in sin hant vnd satzete es an sinen munt vnd bliese eynen solichen done das in der stat niergen gaß was man horte das horne eygentlich dar inne Yderman ging vsser syme huse vff die gasse das horn zü hören Ye eyner sprach zü dem andern  Wir sollen vns nü billich frouwen das wir vnsern rechten herren han wider fünden alle So gingen sÿ alle gemeinlich zü dem pallas zü Sye hetten iren rechten herren alle gern {ge}sehen Man furt llewen in ein fenster in dem pallas vff das daz yne die lüde mochten gesehen Da gab llewe den segen über das folck Ir ye einer sprach zü dem andern  Der vns da den segen gÿt das ist vnser rechter herre Ein deyl sprachen  Des enist nit er kommet zü hant selber herabe zu vns llewe rieff mit lüder stymme  Nu horent man vnd frouwen vnd kinde ich glouben das üwer wenig sÿ die mich kennen wie wol ich üwer rechter herre bin Ich bin hertzog Herpins vnd frouwen Alheyten syner hußfrouwen sone als ich es ytze wol bewyset han Nü lebet myn vader vnd müder noch vnd gedoren nit her kommen als ir selber wol wyssent vor keyser Karle zu Franckrich Da von bin ich her komen myn lant in zü nemen als das nü wol zÿt ist Ich han Forckere erslagen der da was Clarians brüder den myn vader erslug vor konnig Karle von Franckrich vnd biden üch nü alle gemeyn groß vnd cleyn das ir mich vor eynen rechten herren woldent halden vnd das ir mir bÿ stene wollen in allen mynen nöden vnd biden uch das ir mir das swerent als ir üwerm rechten herren billich dünt so wil ich uch auch wider vmb dün als ein rechter herre synen lüden billich dün sol Ich wil üch bÿ uwerm alden rechten lassen vnd begerte ir besser gnade die wil ich uch auch nit versagen Machent ir die brieffe wie ir wollent so wil ich üch sye versigelnDa hube die gemeynde alle ir finger vff vnd swüren llewen vor eynen rechten herren zü halten Da gab llewe syme volck den segen vnd ginge wider herabe von dem fenster in den pallas Die ritterschafft alle entphingen ir lehen von llewen Da dede llewe Forckeres lüde fahen vnd alle die die synen armen lüden dye grossen zinse abe genomen hatten Die burger in der stat die brachten die schelck alle vor llewen vnd sprachen  Herre diese sint dye die vns vnser {güt} bößlich hant abe genomen llewe sprach  Sint sÿ burtig vß der stadt oder hörent sÿ Forckere zü? Sy sprachen  Herre sye sint sin nehsten mage Dar vmb hat er sÿ her gesatzet vnd hat ir ydem eyn ampt geben vff das sÿ vns dicke schetzten vnd das vnser bößlich abe nemen  Ir herren sprach llewe  man sol yn yren lone geben Da hyesse er ir yglichem syn gleffe vnd nase vnd dar zu eyn hant abe snyden Als sye da llewe also gelestert sach da sprach er mit lachenden münde  Nü geent hin zü konnig Karle in Franckrich vnd grussent yne sere von mynen wegen vnd sagen yme ouch damit ich habe uch das gedan yme zü smacheyt vnd freget er dann wer ich sye so sprechent ich sÿ hertzog Herpins sone von Burges in Berry vnd her komen myn lant in zü nemen Die siechen karten den weg geyn Franckrich zü aber sÿ waren noch nit ferre da yne der konnig von Franckrich begeynte mit großem volcke Der konnig iagete Gombaus dem diebe noch Bessin der hertzog was vor an geryeden vnd hatte so sere geyllet das er den diep Gombaus an keme bÿ Florencien in Lamparten lande Bessin macht mit syner zauberye eyn schon thorn als eyn burg vff eyme wasser Da bÿ er sie bedrat vnd vmb slos Gombaus vnd die iungffrouwe da mit das Gombaus mit der iungffrouwen nit enweg komen mochten Gombaus enbot konnig Gistling das er yme zu helffe keme Bessin hette yne mit eyner burg beslossen vnd konde nit von dannen komen Hie laß ich von Gombaus vnd sagen uch wider von konnig Karle der syner hußfrouwen also noch reyt Den konnig begreyff die nacht vff dem felde da wolde er bliben Da kamen die siechen vnd vielen yme zü fß vnd schruwen rach vber eynen bosen morder der sye so iemerlich gehandelt hette |  Wer ist der man der vff ertrich lebet vnd mir soliche smacheyt gedar dün?  Herre sprach der siechen eyner  er ist ein iunger ritter vnd ist ein rechter erbe zu Burges in Berry Dan er hat das horne geblasen das han wir alle wol gehort Der hat Forckere erslagen vnd hat vns also verstalt vch zü smacheyt Die stadt zü Burges hat yme gesworen vor eynen rechten herren zü halden Da Otgher von Danmarcke die siechen hort er was nye me so fro worden Er sprach heymlich wider Nymo von Beyern  Herre gedenckt uch nit da hertzog Herpin von vns schyet das sin hußfrouwe groß kindes ginge vnd das er vns globete mechte sÿ eynen sone den wolde er vns widder zu lande schicken vnd bade vns sere das wir yme zü synen nöden zü helffe kemen Er ist vnser rechter mag got wolle yne behüden Er hatt wol bewiset das er von vnserme geslechte ist die wile er konnig Karle die smacheyt gedan hat Also sprach Otgher heymlich wider Nymo von Beyern Konnig Karle was vnder syme antlitze roit von boßheit als er die siechen so iemerlich gehandelt sach vnd sprach mit lüder stymme  Ir herren ich wil nummer wieder heyme zü lande ghein Franckrich komen ich habe dann diesen lecker vor gedöt der myn gesinde mir zu smacheyt also vbel gehandelt hait Da Otgher von Danmarcke den konnig gehort da wart er zornig vnd sprach vor aller der ritterschafft die dann da waren  Herre ir redent dörlich vnd ich wil üch sagen war vmb dan der dem ir also drauwent der ist baß geborn dan ich yeman vff ertrich weyß vnd ich sagen uch das vor war hetten ir yne gedödet so weyß ich keyn slos so güt in allem üwerm lande das üch uwer leben möchte behalden Ich biden üch lieber herre ist er nit hertzog Herpins sone vnd Alheyt die hertzogyn sein müder? Ist nit die hertzogynne eyn nyfftel hertzog Nymos von Beyern vnd eyn süster des herren von Brye? Die vier süne Amon die hörent ir ouch zü Gerhart von Ronßlon vnd Geon von Manton Emmerich von Erbon vnd Duhon syn mag die sint alle sins geslechts Ich enweyß keynen man so wol geborn in allen crysten lande er sy ouch also geborn  Otgher sprach der konnig  ir hant also viel rede gesaget das ich Burges beligen wil vnd wil nymer dannen komen ich habe es alles zü schanden bracht vnd habe den lecker noch allem mynen willen  Herre sprach Otgher  ich wil gerne mit uch ryden aber dün ich yme eyniche leyt das wider yne sye so biden ich got der die martel leit das ich erstochen werde mit eynen glenen Konnig Karle sprach  Des achten ich sere ein cleynes ich han lüde genüch ane üch Da hiesch konnig Karle sin lüde vür Burges ziegen vnd zoge er selbes mit das er vergaß syner wybe die Gombaus enweg gefurt hat | Der r handlung König Karl belagert Burgeskonnig reyt als lange das er quam in das lant vor Burges Eyn bode quam zü llewen vnd grüßte yn vnd sprach  Herre ir mögent üwer ding wol bestellen dan konig Karle züget da her wol mit fünffzig dusent gewappenten Ich horte das konnig Karle sich verheyschen hat das er diese stadt beligen wolde vnd wolde nyemer dannen komen er hette sie dan gewonnen vnd schanden bracht vnd hette üch an eynen galgen gehangen Da sprach llewe  Got von hymelrich sye globt! Der myn vader verdrieben hat vnd der von synen wegen manig vngluck gehabt hat das er also nahe by mich kompt das ich yn nit darff süchen vierczig oder fünffczig mylen weges Er mag vor war wol sprechen das er von hynnen nit enkommet ane streych Ich wil niemer essen enbyssen ist is gottes wille ich habe dan mit yme gestrieden llewe ging zü syme volck vnd sprach  Lieben gesellen nu wappent üch alle Wir wollen konnig Karle gesehen das er sichs niemer erfrouwen darff Die gesellen sprachen  Herre wir wollen is gerne dun Da det man dye busun blasen das sich yderman ane dede Herme der schultheyß der det sin vierczehen süne wappen vnd hyesche sy vor llewe komen Da llewe die vierczehen {süne} gesach da slüge er sÿ ritter vor alle syner ritterschafft Da reyt llewe mit syme volck vsser der stadt vnd hat wol zwentzig dusent gewappent llewe furt sin volck in eynen walt vnd sprach  sye solden da halden also lange bis konnig Karle her fuyr qweme | Konnig Karle sprach wider sin volck  Ir herren lassent vns ylen das wir vor diessem myttage Burges belygen Herre sprachen sin gesellen  das wollen wir gerne dün Da ylten sye sich sere zü Burges zü aber ich sagen uch vor war llewe hette konnig Karle erslagen vnd alle sin folcke hette got vnd Nymo von Beyern gedan der alle güde rede gaff Konnig Karle der reit vnbesorget zü der statt zü als hette er kein fientschafft gehabt Das nam Nymo von Beyern gewar Nymo von Beyern sprach  Gnediger konnyg es dücht mich güt sin das ir uch vnd üwer volck wappenten das uch von üwern vianden keyn leyt möge gescheen dan ir hant küme eyn myle weges ghein Burges Da Karle Nymo gehort von grosser hoffart antwurt er yme  Lieber Nymo wennen ir das llewe so ein küne hertze habe das er gedörste her vß zu mir ryden vnd das er so viel küneheyt in syme hertzen habe das er vnder stünde mit mir zü strÿden? Vnd wust ich das er also vil künheyt in syme hertzen hette ich wolde yne dün an eynen baum hencken dann ich wolle mich des alwege schamen daz ich mich gheyn eyn buwer wappen sulle  Herre sprach Nymo von Beyern  llewe ist keyn bübe dann er ist von den besten die in Franckrich sint |   Lyeber herre sprach Nymo  ich biden uch vmb gotz willen nit enlassent vns fuerter ryden vngewappent dann ein kryges {man} der sol keinen hoffart dryben wie wol er sin fiande snode acht got mocht yme ouch wol helffen  Swig sprach der konig  laß din claffen sin Mir were lieber das ich Parÿs verlüre vnd das gantz lant dar zü dan ich mich gein eyme solichen büben wappen solde So mir got der gecrütziget ist worden ich wil nyemer wider in myn lant komen ich habe dan llewe erhangen  Herre sprach Nymo  llewe möchte sinen fründen das wole von vns clagen das sye gestaden sollen das man yne in dieseme lande hencken sulde Da reyt Nymo von dem konnige vnd reyt zü sinen amptlüden vnd sprach  Lieben herren ich byden üch vnd heyschen üch das ir üwer lüde heyschent wappen ane gerücht Sye sprachen  Herre das wollen wir gern dün Da reyt Nymo zü syme folck vnd hiesche sye alle wappen 
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Der konnig reyt vor dem walde mit syme hauffen aber also balde er vor den walt qwam da qwam llewe wol myt zwentzig dusent gewappen{t} llewe der reyt vor an Er rieff mit lüder stymme  Nü komme her konnig Karle du bist böser dan eyn iude Du hast mynen vader veriaget vsser Franckrich Die zÿt ist hüde zü dage das ich mich an dir rechen solde Da slügen sye vff die Franczosen Er fant die meyste meynige ane harnesch sy hyegen yne hende füsse vnd heubt abe Da der konnig das gesach da was er sere erfert Er was der erste der do flog vnd schreyge als mit lüder styme  Nymo von Beyern ir sint eyn wyse man Hette ich üch gefolget ich enwere nit zü dieser schanden komen aber ich enhette es niemer me getrüwet das eyn solicher vnseliger bube dorst ghein mir soliche groß über mt gedryeben han Aber er müß hude zü dage dar vmb sterben dann er hat is wol verdienet | Da qwam hertzog Nymo dar vnd sprach  Edeler konnig ich hat is üch vor gesaget das es vns begegen würde Wer nit rayt folgen wil verlüset er dar an  ist wol mogelich  Das ist war sprach der konnig  ich hette is niemer me getrüwet das ein solicher bübe solde gheyn mir gestryeden han  Vff myn trüwe sprach Nymo  herre konig ir hant vnrecht das ir llewen eynen buben heyschen Er hat is hude zu dage wol bewyset abe er eyn bübe sye Er ist der künest als ich horen sagen der kein swert ye gezoch Er enist ouch nit von eyn bösen geslecht komen Syn müder was myn nyfftel ir hant synen vader von syme lande verdet Nü ist der sone her wider komen vnd nymet sin lant widder inne als billich ist Nyemand {en}kan is yme genemen bÿt recht er wolde yme dann vnrecht dn Ir kryegent widder yne wyder got vnd wider recht Ich bin üwer man vnd bin llewen mag ich biden üch lieber herre das ir üch noch hüdestages wollent sünen byt llewen  Das wil ich nit dün sprach der konnig  dann ich wil ytzünt mit yme stryden  Ich wil yme dalich keyn leyt gedun sprach Nymo von Beyern Otgher sprach  Das wil ich ouch dün Vnd qweme is dar zü sprach Otgher  das ich sehe llewen in konnig Karles hant antwurden konde ich yne wydder loß gemachen das dede ich! Da konnig Karle Otgher gehort da wart er sere zornig er sprach  Otgher ich byden üch das ir nach Bessin ryden myn hüßfrouwe zü beschuden  Das wil ich gerne dun sprach Otgher dan ich wil in üwer geselschafft syn uch eynen güden rat zü geben abe irs bedürffen  Vff myn trüwe sprach der konnig  ich endarff uwer niergen zü dann üch were leyt das ich gewunne Da reyt Nymo wol mit sechtzig gewappenten zü dem stryde Da hube sich der stryt ye bas llewe der stach eynen Franczosen durch den lÿp das er doit bleyb den zweyten den drytten den vierten Hermes vierzehen sone die daden yme ouch recht llewe der schreyg  Burges! vnd die Franczosen  Mongoy! Hette Nymo von Beyern nit gedan konnig Karle möchte vor war gesprochen han das er vnd sin folck nyemerme weren lebendig dar von das die Franczosen wol anderhalbÿ armest schütze wider hinder sich traden | Konnig Karle der qwam in den stryt das sin lüde deste bas von yme getrost würden Da llewe den konnig gesach da ersluge er eynen iungen ritter vor dem konnige vnd sluge im eyn asel abe Der selbe iunge ritter viel von dem pherde Da rieff er mit lüder stymme  llewe hertzog Herpins sone von Burges wer dich fryschelich! llewe rieff zü dem konnige von Franckrich  Konnig Karle ir enmogent nit wider mich weren dan das recht ist mit mir dran die wyle das ir mich enterben wollent wider got vnd wider recht Verflücht sint sye die mir zu recht helffen sollent die sint des merteyl myn mage die man wol bÿ üch finden mag vnd sint die besten die by üch sint die üch helffent wider mich das vnrecht hanthaben Aber begenet sÿ mir so wil ich sÿ lieber erslagen dan eyn fremder Also sprach llewe dem sin hertze sere betrübet was Der strÿt werte also lange bis das die süne vnder ging llewe der zoch wider gheyn Burges in die stadt Der konnig Karle der slg sin gezelde dar vor vff Konnig Karle der lag bÿ anderhalb armen schutze na bÿ der stat vnd swüre bÿ got vnd siner lieben mder das er niemer von der stadt wolle ziehen er enhette sÿ dann gewonne vnd hette llewe gefangen nah allem sinen willen Er sprach er wolde llewen dün hencken vnd solde yne niemer kein mensche ab erbyden Also der konnig mit siner ritterschafft also redte da kame Bessin der diep vnd broch mit yme eynen der hyesch Lambert Bessin grussete den konnig früntlich Des danckete yme der konnig sere  Ire herren sprach der konnig  bringent ir Gombaus bit üch vnd myn hußffrouwe Honore?  Edeler konnig sprachen die zwene  wir wollen uch die warheit sagen wolden ir vns hören?  Ia sprach der konnig  sage ane  r handlung König Karl und llewe versöhnen sich | Hertzog Bessin von Genese hube an zü reden vnd sprach  Edeler konnig wir han Gombaus also lange na gefolget das wir yne sin ankommen by Florencien Ich han eyn schone burg vmb yne gemacht Der düffel hait mir sere dar zü geholffen aber Gombaus hat na konnig Gistling geschickt das er yme zu helffe wolle komen Ir müssent von stünt dar komen dann wir werden da stryden vnd koment ir nit dar so hant ir üwer hußfrouwe verloren Da der konnig Bessin gehort syn blüt begonde yme zu gryseln  Wie ist dem sprach konnig Karle der keyser  müß ich über eyn dar? Ich han hie eynen grossen mechtigen krieg  Vff myn trüw sprach Bessin  ir enhant nit wÿsen ratt bÿ üch Diesem krieg qwemen ir noch uber zwey iar wol enzÿt wand ir uwer hußfrouwe wider hetten vnd Gombaus doit were so mochten ir dann diesen krieg ane heben Konnig Karle waz sere bedrübt er ryeff got von gantzem hertzen an Er enbeyß des selben nachtes nye essen er ging sloffen vngessen In der nacht qwam dem konnige eyn stym fuer vnd sprach  Keyser Karle höre was ich dir sage Ich bin eyn bode von gode Da konnig Karle die stymme gehort da wart er sere erfert das er sin ougen vff warff vnd gesag ein groß clarheit in der kammern Der konnig begonde sich zü sehen Der engel sprach wider den keyser  Got der enbut dir mit mir du müst dich sünen bit dem künen llewen dann du hast dich sere an yme vergessen wand er ist eyn recht erbe zü Burges in Berry Du hast sin vader vor veriaget nu ist der sone komen der besitzet mögelich {sin} erbe Wiltu es yme aber gnemen so erzürnest du got alzü groplichen wand is ist also geordynnt das llewe Gombaus erslagen sol vnd sol dich rechen an Gombaus dan llewe ist eyn also frommer herre als er ytzent in der cristenheit lebet Krygestu me mit yme dir müß ein groß vnglug wider farhen dann got der wil das also gehabt han Da der konnig den engel gehort da wart er sere herfert Der engel der verswant Konnig Karle slieff daraffter nyeme vnd was in syme hertzen sere bedrübt das er sich mit llewen sünen solde vmb des grossen swüres willen den er gesworen hette Konnig Karle stunde vff da is dagete vnd hort mysse mit guder andacht Da konnig Karle sin mysse gehort hat da schickt er na Nymo von Beyern vnd na Otgher von Danmarcke vnd Gondebuf von Friesen den er ser liep hat vnd na dem konnige von Engelant vnd na den andern grossen herren alle Der konnig sprach  Ir lieben herren ich wil mich sünen mit llewen von Burges vnd wil yme sin lant alles wider geben vnd was er wider mich gedann hat das wil ich yme alles verziegen Da Otgher von Danmarcke hort den konnig reden da danckete er got von gantzen hertzen Hertzog Nymo von Beyern sprach  Das sint güde mere Got der wolde den gebenedigen der uch diesen güden rat gegeben hat  Ir herren sprach der konnig  welcher ist der vnder vch der zü llewen ryden wil vnd wil an yme erfarhen obe er sich mit mir sünen wil?  Herre sprach Otgher  ich wil die botschafft gerne werben  Rydent hin weg sprach der konnig  got wolle üch behüden Otgher saß vff sin phert vnd reyt von stunt hinweg vnd qwam zu Burges vor die stat Er sprach wieder den portener  Pörtener duhe die port vff dann ich wil zü dyme herren her in vnd brengen yme güde mere  Herre sprach der portener  ich endarff uch nit in lassen vnd myn herre hat den slussel Ich wil is yme aber gerne gan sagen  Das duhe  lieber geselle sprach Otgher  vnd sage wider dinen herren  Otgher von Danmarcke der rette gerne mit yme vnd helt hie vß vor der porten | Der portener ging zu dem pallas vnd fand llewen by syner ritterschafft  Lieber herre sprach der pörtener  dort vß vor der porten helt ein ritter er nennet sich Otgher von Danmarcke Da llewe den pörtener gehort da rieff er Herme llewe sprach  Lieber Herme duhe die port gheyn myme vedder vff Herme ging von stünt hin weg vnd ließ Otgher in die stadt Otgher reyt durch die stat bitz er an den palas quam Otgher stunt abe vnd ginge vff den pallas vnd sprach  Got der alle ding beschaffen hat wolde behuden llewe der myn nester mag ist  Herre sprach llewe   des grusses endarff ich nyergen zü von allen den die mynen fianden wider mich beholffen sint vnd die von myme blüde vnd fleysche geborn sint Wie sol ich mich wider üch demüdigen das ir dem helffent der mich wider got vnd recht krieget? Aber so mir der got der mich geschafft hat finge ich üch vff dem felde ir vnd die andern myn mage ich wolde uch solichen streych geben das ir alwege sollent an mich gedencken vnd sol uch mögelich hassen dan konnig Karle myn fiant vnd ouch hertzog Nymo dem man also güt achte er ist myner müder feder In den nöden sport man den fründ  llewe sprach Otgher  nit enzürne über mich dann ich enwolde nie kein swert vmb gegurtten vmb dinen willen dar vmb han ich eynen zorn verdienet ghein konnig Karle  Lieber veder sprach Otgher  ich brengen üch mere das myn hertz sere fro ist  Konnig Karle enbüt uch mit mir das er sich mit üch sünen wil vnd üch verzygen was ir yme gedan hant vnd wil uch uwer erbe wider geben als uwer vatter das gehabt hat Aber ir vnd uwer erben sollent das von yme zü lehen entphagen vnd ir sollent yme helffen wider Gombaus der yme sin hußfrouwe gestollen hat Da llewen Otgher gehort da danckte er got von gantzem hertzen vnd sprach  Lieber vatter das wil ich gerne dün als ferre der konnig mynem vatter ouch verzÿhe vnd yme erleube wider zü komen Otgher sprach   Lebet üwer vatter noch? Ia sprach llewe  er vnd myn müder sint zu Tollet bÿ dem konnige vnd dunt uch sere grüssen Ich komen ytze vnlanges da her von yre  Vff myn trüwe dye süne wollen wir auch machen r handlung König Karl und llewe versöhnen sich | llewe der wart sere erfrouwet da Otgher ym die mere bracht das er mit konnig Karle gesunet solde sin Er danckte gode von gantzem hertzen vnd sprach  Nü wil ich zü Cecilien rÿden vnd wil myn hußfrouwe vnd myn kint gesehen die ich nie gesach Also sprach llewe er enwiste aber nit wie es sich ergangen hat in Cecilien lande  Lieber veder sprach llewe  die wile konnig Karle die süne an mich begert so wil ich getrüwelich dienen  Das ist wol geret sprach Otgher Da saß llewe vff sin phert vnd reit myt eyner schoner geselschafft zu konnig Karle in daz here Der byschoff von Burges der reyt mit llewen zu dem konnige Otgher von Danmarcke vnd Nymo von Beyern die furten llewen vor den konnig vnd sprachen  Edeler konnig hie brengen wir llewen hertzog Herpins son von Burges Ir sollent yme syn fetterlich erbe wider geben vnd er sol is von uch zü lehen enphagen  Is ist mir liep sprach der konnig  ich wil ein gantze sune mit llewen han also ferre das er mit myr ryden sol vber das vngeleubich folcke vnd wider Gombaus der mir myn hußfrouwe gestolen hat  Herre sprach llewe   das wil ich gerne dün Da entphing llewe syn fetterlich erbe von dem konnige Der sünen wart die gantz ritterschafft gemeinlich erfrouwet Konnig Karle vnd sin ritterschafft ryeden zu Burges in die statt Sy qwamen vff den palas da fünden sy den diesch gedeckt Da saß der konnig vnd sin ritterschafft nyder Sÿ worden wol entpfangen vnd herlichen gedienet r handlung llewe erfährt vom Tod seiner Eltern Als sÿ saßen vnd assen da trat Gerna zü dem sal in vnd sprach  Got der alle ding geschaffen hait behüde myn rechten herren llewen vnd alle sin ritterschafft Da llewe Gerna gesag da wart er sere erffraüwet vnd die freude namen aber balde ein ende   Lieber geselle sprach llewe  wie geet is uch? Wie get is myme vader vnd miner muder?  Herre sprach er  ich wil is üch sagen üwer vader vnd müder sint lange doit Lieber herre sprach Gerna  wo sint ir alles gewest? Ich han uch wol sieben iar gesücht vnd in den sieben iaren bin ich funff male hie gewest  Lieber herre üch ist ein groß vngluck wider farhen  Wie ist dem? sprach llewe  Üwer vader ist erslagen worden vnd üwer müder ist von rüwen gestorben Gombaus der hat üch üwer vader erslagen vmb des willen das ir yme eyn beyn enzwey stachen vnd hette er üch da fünden er hette uch auch gedöt vnd da ir enweg qwamen da erslug er üwern vatter Da der konnig von Tollet die mere erfüre da det er Gombaus von Collen in eynen torne werffen aber Gombaus der mit der swartzer kunst konde so vil das er vsser dem thorne qwam vnd erslug den konnig in syme bette vnd da saß er vff sin phert vnd reyt hinweg vnd qwam zu konnig Gistling dem richen fursten Nu ist is noch nit echtage das ich han horen sagen das er hat konnig Karle von Franckrich sin hußfrouwe bößlich gestolen vnd hett Bessin nit gedan er hette die fürsten von Franckrich alle gestollen Also ist mir gesagt worden Da llewe Gerna gehort da erschrack er von gantzem hertzen er sprach  Du verreder Gombaus dü hast mich übel gehandelt das du mir mynen vader also iemerlich ermort hast aber ist is gotz wille so sol ich myn vader rechen Da begonde llewe sere heyß zü weynen Da fraget yne der konnig war vmb das er sich also bel gehielde  Edeler konnig sprach llewe  mir ist ytze botschafft komen wie das Gombaus von Collen myn vatter erslagen hat vnd ist myn müder von leyde gestorben Aber so mir der almechtige got der mich geschaffen hatt ich werden niemer fro ich habe dan Gombaus erslagen Da konnig Karle llewe gehort da gedacht er heymlich wieder sich selbes  Das ist das zeychen das mir der engel verkündet hat das llewe Gombaus sol erslagen  Herre llewe sprach Gerna  ich enhan is uch noch nit alles gesayt was uch der falsche hertzog von Calaber alles gedan hayt Als balde ir von Montluisan enweg ryden da quam der hertzog von Calaber in Cecilien lande vnd erslug den konnig von Cecilien vnd belag Florentyne zü Montluisan vnd bracht sÿ zü grossem armt das sÿ in dem mere müsten enweg farhen vnd nam yren iongen son mit yre Herre das hant ir alles verloren vmb das ir so lange vß sint gewest Da llewe Gerna gehort da begonde er mer schryen dan vor er sprach  Ach dü schone Florentyne han ich üch nü ouch verlorn so begern ich niemer keyn dag me zü leben Ach falscher hertzog von Calaber ich wil myn hußfrouwe an dir rechen r handlung Gombaus hält Karls Frau Honore gefangenllewe stalt groß leyt das is alle die iamert dye es sahen llewe sprach  Nu enweyß ich nit wie ich dün solle obe ich wolle ryden uber den hertzogen oder vber Gombaus Doch diewile ich konnig Karle zü gesagt han so ist is wol billich das ich myt yme ride  Lieber llewe sprach der konnig  ir süllen üch dar zü stellen das wir mit eyn enweg rÿden dan ich enwerde nummer fro ich hab dan Gombaus gedoit der mir myn husfrouwe entfurt hat  Herre sprach llewe  ich wil uch g{v}tlich helffen Da begonde sich yderman zü stellen vnd huben ir gezelde alle vff | Der konnig reyt zü Burges vß mit siner ritterschafft vnd begonde sere ylen zü Gombaus zü Kunnig Gistling ylte vff die ander sÿt wie er Gombaus zu helffe keme vnd ouch der furste von Dolifer die kamen Gombaus zu helffe wol mit hündert dusent heyden Lambert von Beribet sprach zum konnige  Herre nü rÿdent balde Üwer hußfrouwe sol uch schier wider werden Des wart der konnig sere erfraüwet | Der konnig reyt als lange bÿt das er sach den thorn den hertzog Bessin hat gemacht Vor dem thorn ginge eyn wasser abe Ghein sÿt des wassers lage sich Gistling vnd ouch der furste von Dolifer vnd dar zü wol hundert dusent heyden die worden alle sere bedrübet als sÿ den konnig von Franckrich gesahen kommen Der legert sich vff die ander sytte mit eym grossen herre Bessin sprach zü dem konnige  Herre ich antwurtten uch Gombaus vnd uwer hußfrouwe vff diesen torne aber enthettent ir ouch nit gesünet mit llewen so enkondent ir Gombaus nust an gewynnen Die wyle ir aber mit llewen gesunet sint so entwerten ich vch Gombaus vnd uwer hußfrouwe vnd diesen torne eins mit dem andern  Bessin sprach der konnig  got wolle mich lassen leben das ich uch des gedanken Hylffet mir got wider in Franckrich ir ensollent dar an nit verliesen Ich wil es üch wol vergelten Des danckte Bessin dem konnige sere llewe sprach zü dem konnige  Herre ich wil ryden zü dem torn vnd wil Gombaus her vß heyssen vnd wil abe got wilt mynen vatter an yme rechen  Das ist mir liep sprach der konnig | llewe der wappente sich als eym ritter zü gehort vnd saß vff sin phert vnd reyt zu dem thorne zü {da} Gombaus vnd die konnigynne inne waren Gombaus ersach llewen vnd trat zu stünt an eyn zynne er sach llewen hinden vnd vorn aber er enkonde yne nit erkennen Als llewe Gombaus gesach da ryeff er mit lüder stymme  Horestu Gombaus du falscher verreder ich bin zu dir her komen vnd wil mit dir strÿden lip wider lip hie in diesem felde also mit solichen vor wortten Ob du mich berwindest so sol dir konnig Karle vnd Bessin gloiben dich gesünt wider heyme zu lassen vnd das du des konniges hußfrouwe solt füren mit dir hin weg an schaden Mag ich aber dich überwinden so sol dich konnig Karle in den wint hencken Mit solichen vor worten wollen wir stryden vnd das du mir bÿ dinen göden solt sweren dich mit keynem zouberye solt behelffen dann alleyn mit slechter ritterschafft vnd wilt du das nit also sweren so enwil ich nit mit dir stryden  Geselle sprach Gombaus  ich wil es gern dün Heyß den konnig balde zü mir kommen das er mir das vber lut swere vnd ouch Bessin mit yme dann wil ich dir getrüwelich halden was ich dir gereden vnd drybe ich dar vber eniche kunst so müß mich Derbergan verderben  Gombaus sprach llewe  ich wil den konnig vnd Bessin holen  So ryt hin weg sprach Gombaus  vnd kumen ouch zu hant her wider | llewe reyt wyder zü dem konnige vnd sagete yme wie er mit Gombaus gerete vnd wie er mit yme stryden wolde Als der konnig llewen horte da schutte er sin heubte vnd sprach  llewe mit diesen reden müst ich myn hußfrouwe verliesen vnd ouch uch dar zü dann man enweyß keynen starckern künern man dann Gombaus eyner ist Ir synt sere ein iunger man der argeste kauff möchte uch gefallen  Edeler konnig sprach llewe  nu lassent uwer predigen sin Ich byden üch vmb godes willen lassent mich hude zü dage mynen vader rechen Mochte mir Gombaus zü felde werden ich ensorgen nit dar vor Got solle mir wol helffen das ich yne erslüge  Lieber herre sprach Nymo  lassent llewen wider Gombaus strÿden wo ir dar an eynen heller verliessent so wil ich uch eynen gulden dar vor geben Da sprach der konnig er wolde es dün Also saß llewe wyder vff sin roß vnd der konnig mit yme vnd Nymo von Beyern vnd Otgher von Danmarcke vnd ouch hertzog Bessin die ryden alle zu der burge zü llewe rieff zü Gombaus  Hie ist der konnig vnd Bessin Da swüre der konnig vberwünde Gombaus llewen das er yne dann mit der konigen one schaden wolle lassen rÿden also doch das Gombaus keyn künst wolde driben in dem stryde vnd gewunde er also mit rechter ritterschafft so wolde der konnig sin hußfrouwe nummer me gefordern  Edeler konnig sprach Gombaus  ich wil wider üwern diener stryden ane alle künst mit rechter ritterschaft vnd versprechen das bÿ Derbergan Vnd uberwunde mich üwer diener mit deme swert so solde mich verderben Mahon der alle ding geschaffen {hat} vnd verfluchet müssent ir vmmer sin wo ir mich nit in dem wint henckent Ich sehen Bessin by üch stene der müß mir ouch sweren  Das wil ich gerne dün sprach Bessin Da swre Bessin ouch  Ich wil mich gene wappenen sprach Gombaus  Gent hin weg sprach des konniges hußfrouwe  ich biden got das ir nummer wider koment  Des hant ir vnrecht sprach Gombaus  ich wil üwerm vader üwer gefert alles sagen der wirt uch noch dun in eyn für werffen  Vff myn trüwe sprach die konnigynne  ich achten es nit vmb eynen heller Da mit wappent sich Gombaus vnd als er zü der burge vß reyt da bant er die konnigynne vmb eyn süle
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung llewe besiegt Gombaus | Gombaus reyt vß der burge vnd fant llewen wol gewappente der sin wartet vff dem plane Als llewe Gombaus gesach da wart er sere erfrauwet vnd sprach  Hymelscher vader der mir nü konnig Artus gut gebe der erfrouwet mich nit also sere als ich mich erfrouwen das ich diesen diep sehen Dann ich hoffen hüde zu dage myns vader dot zü rechen llewe senckt sin glene vnd rante wider Gombaus vnd traff yne als hart das er von dem pherde vff sinen rücken viel Da sprang Gombaus wider vff sin füß vnd sprach  Das dich Mahon verderbe mich gestach nye keyn man me nyeder ane allein eyner der heysset llewe Der stach mich als hart dar nieder das mir eyn beyn enczwey brach des {rach} ich mich dar nach an syme vader den sluge ich yme zü leyde zü dode Vff die rede antwert llewe nit dann er denete sin swerte vnd wolde Gombaus vff sin heubt slagen aber er deckete sich mit dem schilde das er yme des heubts nit endraff dann er hyewe yme des ein viertel abe Da von wart Gombaus sere erferet aber konnig Karle vnd sin ritterschafft die wurden des alle sere erfrouwet ye ir eyner sagt wider den andern  Maria godes muder nü sehent zu des endelichen ritters ist das Sehent wie er den schalck meystert  Vff myn trüwe sprach der konnig  der küne llewe achtet sinen dot nit Wie wol ich wider yne gekryeget han so gan ich yme doch gudes wol  Herre sprach Nymo  llewe der ist ein frommer ritter er mag vch wol in üwern nöden zü helffe kommen Gombaus stünt vff sinen füssen so saß llewe vff sin phert Gombaus arbeyt sich wie er llewen phert gedödet Als das llewe gesach da stunt er von syme pherde abe vnd lieff zu Gombaus vnd gab eynen streych an synen slaff das yme dürmelt vnd want an eym kleinen Gombaus were vff die erden gefallen Da rieff er sin vier gode an vnd sprach  Nü sehen ich wol das ir alle vier mir nit gehelffen mogen aber komme ich wider bÿ vch so wil ich üch also sere slagen das nye gode also sere geslagen wurden Ich wider sagen üch dar vmb hüden üch ich achten vff üch nit eyn heller wert dann ich weyß wol das ich nit ersterben dann von llewen von Burges der sal mich erslagen das han ich ouch wol vmb yn verdienet Kan ich es aber gefügen so wil ich mich vor yme huden vnd wil yme vsser wege gan dann ich weyß das wol wo er mir begenete so gebe er mir mynen lone llewe rieff Gombaus zü  Du falscher schalck du must von mynen henden sterben  Swig vnseliger sprach Gombaus  also komestu noch nit von mir dann ich achten din stercke nit als duwer als ein hellers wert Damit slug Gombaus llewen vff sinen helme vnd was er draff das slug er alles enzwey das man llewen bloß gesach Da sprach Gombaus  Ach duffel wie hastu myn so gar vergessen nü han ich mich doch dir ergeben me wan vor dryssig iaren vnd du hast mir alzÿt geholffen in allen mynen noden Damit sprach er zü llewen  Geselle künde ich dich treffen noch eins an die selbe stat so kündest du nit me vor mir bestan  Du falscher verreder sprach llewe  ich han dich wol gehort aber got sol mich wol vor dir behüden Der stryt was groß tuschen den zweyen Were Gombaus ein crysten gewest so het man synen glichen vff erden nyergen funden Er was wol fünffczehen schuwe lang vnd slüg gar gruwelich vff llewen llewe rieff got an von gantzem hertzen vnd slüg ouch wider vmb da Gombaus sere wünt wart Da sprach Gombaus  Nü sehen ich wol der duffel hat mir gelogen wann er sagede mir nu zu Tollet das ich nit solde ersterben dann allein von llewen Nü sehen ich wol das mich ein ander sol erslagen Da mit sprach Gombaus zu llewen  Geselle ich besweren dich by dem gode Ihesu Cristo vnd siner lieben müder dar an du gloubest vnd by allen heyligen den dü dann gedienet hast das dü mir nit liegest vnd mir dinen namen sagest  Schalck sprach llewe  ich wolle dir nit liegen vmb groß gt Die wile du mir got von hymel nennest so ist wol billich das ich dir die warheit sage Ich heyssen llewe vnd bin hertzog Herpins sone von Burges vnd myn müder die hieß Alheyt Den hertzogen hastu so iemerlich vnverdient erslagen Als das Gombaus gehort da wart er in amacht vnd viel vff die erden vnd sprach  Ach amich myn leste zÿt ist nü kommen So gedar ich mit myner künst nit behelffen Das ich han verheyschen der dag ist nü komen das ich müß sterben Da mit begünde Gombaus sere heyß weynen Da rieff yme llewe zü vnd sprach  Stant vff du endecrist vnd strÿde wider mich dan du hast zü lange gerüget  Vff myn truwe sprach Gombaus  du bist ein küner ritter Ich wil viel lieber von dir sterben dann von eym der ein zage were Vff die trüwe dye ich Mahon schuldig bin ich han is vor zehen iaren gewist das du mich erslagen soldes  Wer sagt dir das sprach llewe  Das det ein duffel sprach Gombaus  der myn frunt was  Vff myn trüwe sprach llewe  deste böser bist du Damit sprach llewe   Gombaus du hast myn vader erslagen wiltu cristen werden so wil ich dir myns vader dot verzihen vnd wil dich diner güden rytterschafft geniessen lassen dan wo du das nit endust so ist din sele verdampt die hat der duffel ytze in syme stricke Ich wil dir myns vader dot verzihen dann got verzege ouch den die yme den dot andaden  Vff myn truwe sprach Gombaus  des dün ich nit dan ich gloube an den duffel der ist myn herre dem han ich ouch lange gedienet Vff myn truwe sprach llewe  so wil ich dich nit me dar vmb biden dan was ich dich gebedden han das han ich vmb godes willen gedan vnd kan ich dich nü gedöden so wil ich es ouch dün  Das weyß ich wol sprach Gombaus  das ich noch hude von dir müß sterben doch wil ich mich weren als lange ich kan Aber du solt sicher sin das ich myn künst nit tryben wil dann ich wil mynen swüre nit felschen vmb dodes willen Kan ich dir anders vil leydes gedün des enwil ich nit lassen r handlung Karls Heer und llewe kämpfen gegen König Gistling | Als nü llewe gehort das Gombaus nit wolde cristen werden da vber drüg yne der zorn das er vff Gombaus slüge vnd hiewe yme eÿn ore vnd eynen backen abe vnd dar zü die rechte schulder das sÿ vff der erden lage Da begonde Gombaus lude kryschen vnd alle duffel von der hellen an ruffen das sÿ yme zü helffe kemen Da hyewe llewe dar vnd hyewe yme eyn beyn abe vnd darnach ye ein stuck noch dem andern als lange bit Gombaus dot gelag Da furte der duffel syn sele in die stynckenden helle Konnig Karle ging zu llewen vnd nam yne in sin arme vnd danckte yme sere des kamps er gedan hat Die zweylffe rede gingen alle zü yme vnd erbüden yme groß ere Da ging konnig Karle in die gemacht burg Dar inn fant er sin hußffrouwe die was hart vmb ein süle gebonden Der konnig name sÿ in syn arme vnd sprach  Ffrouwe ir mögent gode wol dancken vnd ouch llewen dan synen glichen enlebet nit vff ertrich Er hat Gombaus erslagen Als das die konnigynne hort keyn ffrouwe wart nie so fro vnd halsete vnd kuste den konnig Konig Gistling wart schier gewar wie das Gombaus erslagen was des begonde er heyß weynen Er hette sich selber erstochen hette ein furste gedan der bÿ yme stünde der sprach  Herre lassent uwer truren sin dan Gombaus kan nit wider kommen dan lassent vns konnig Karle benennen eynen dag das wir mit yme stryden Konnig Gistling sprach  Ir redent recht Da ryeffen sye eyme boden der franczos wol konde reden Den hieß konnig Gistling das er zu konnig Karle ryde vnd sprech konnig Gistling wider saget yne vnd wolde gerne von yme wyssen einen dag dar vff er yne strydes wolle bestan Der bode reyt als lange bitz er zu konnig Karle in die burg kame Dar in fant er den konnig vnd sin ritterschafft Der bode sprach  Herre konnig konnig Gistling wider saget dir vnd enbudet dir mit mir das du yme eynen dag nennest dar vff du yne bestryden wollest dan er wil ye mit dir stryden es koste ouch was es wolle  Vff myn truwe sprach konnig Karle   ich beger nit anders Bode gang wider vmb vnd sage konnig Gistling das er sich dar zu stelle Ich wil morn frü mit yme stryden dann ich enweyß nüst vff ertrich das ich as sere begern als des strydes Der bode kerte wider vmb zü konnig Gistling vnd sagete yme wie konnig Karle mit yme stryden wolle Bessin sprach zü konnig Karle  Edeler konnig lassent vns hyn vß gene dan wir mochten zü lange in diesser burg bliben Da ging der konnig hin vß mit syner hußfrouwen vnd siner ritterschafft vor die burg in sin gezelde Als sy in die gezelde kamen da sahen sy alles hinder sich nach der selben burge aber sy enkünden weder süle oder stecken gesien noch prufen das ye burg hette gestanden Der konnig sprach mit luder stymme  Bessin mag sich des wol frouwen das er solich kunst kan noch allem sinem willen wol gedryben | Vff die nacht wart konnig Karle zu rade wie er des morgens den strÿt bestelt llewe hiesche yme den ersten stryt den gab yme der konnig williclich vnd dar zu wol zwentzig dusent gewappenten Des wart llewe sere erfrouwet dan sinen glichen enlebet niergen vff ertrich Dar zu hatte er ouch allewege sünderlich gluck ghein den heyden Der konnig rieff Otgher von Danmarcke vnd sprach  Otgher ich befellen vch den andern stryt noch llewen Ich biden üch das ir üch vnd mich dar inne bewaret Das wil ich uch also vergelden das ir vnd üwer geslechte mir des allewege dancken sollent  Herre sprach Otgher  got gebe vns gluck wider die heyden Ich hoffen mit gottes hulff mynen eren gnüg zü dün dan ich gewann nie keynen heyden liep Der konnig sprach zü Salomon dem konnige von Brytanien vnd sprach  Salomon ich han uch alwege wol getrüwet vnd hoffen ir sollent ouch das beste dün Ich befelhen üch den drytten stryt vch vnd allen üwern landes luden die mit uch hie sint Dar nach rieff er Nymo von Beyern dem befalhe er den vierden strÿt Den fünfften strÿt befalhe er dem konnige von Engelant den sesten befalhe er Wilhelm den siebenden befalhe er eyme der was Edomes sone den achten strÿt befalhe er Gerhart vnd befalhe sin banner dem hertzogen von Burgündigen Sÿ sprachen alle gemeinlichen sy wolden gerne das beste dün Da ging der konnyg slaffen vnd ließ das here wol verwartten byt an den morgen Da es dagete da daden sÿ iren harnesch alle gemeinlich an Der konnig hort mysse mit andechtigem hertzen er vnd sin ritterschafft Konnige Gistling bestalt sich ouch vff die ander sÿtte vnd zügen vber das wasser zü sammen vnd huben den stryt an
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Dye schützen die schüssen mit armbrüsten vnd bogenen Die heyden rieffen ir gode an das was Apollo vnd Mahon Die cristen rieffen vnsers herren martel an man mochte da manig büsüne gehort han llewe saß vff sin roß wol vor eynen frommen ritter vnd stach eynen heyden dar nieder Dar nach stach er dar nyder eynen lantuogt von Barbeth der hat wol zwey vnd zwentzig künigrich zu regieren dem sluͦg llewe ey arm mit der achseln abe Also slug llewe den drytten den vierden vnd den fünfften nieder vnd ryeff sin namen  Burges in Berry! Das erhort konnig Gistling vnd rieff sin göde an von gantzem hertzen vnd sprach  Ach Gombaus das ich uch verlorn han das v̈berwinde ich nyemer me dann ich forchten sere ich gesehe myn dochter nummer me Da begonde konnig Gistling gar sere zü weynen doch trost yne der furste von Dolifern vnd sprach  Konnig Gistling von Dermon laß din truren sin dann wir wollen mit hulff Apollon e vesper zÿt den strÿt gewynnen Otgher von Danmarcke sümet sich ouch nit die heyden flühen vor yme als die lerch vor eyme sperwer Dye andern daden ouch alle recht die heyden krieschen alle  Dermon! llewe ersach den fürsten von Dolifer vnd rante zü yme vnd gab yme solichen streych das er dot vff die erde viele Das gesach konnig Gistling vnd wart des sere bedrübet Konnig Karle bat alles got vmb helffe die wile er sach das die heyden yme sins volcks so viel erslügen r handlung Sieg mit Hilfe des weißen RittersDa kamen vber llewen fünffczehen heydensche konnige die slugen sin phert vnder yme doit Da rieff llewe got an von gantzem hertzen dan er müst ouch da dot oder gefangen sin blieben were ym got nit zu helffe komen dan er schickt yme den wyßen ritter Der slug die fünffczehen konnige alle zü dode vnd gab llewen eyn ander roß Da saß llewe wider vff vnd sprach  A hymelscher vader wer dir getrüwet den enlessest dü nit in sinen nöden  Lieber geselle ich dancken gode das du mich erlost hast Es ist mir wol ein selige stonde das ich dich ye erlöste  Lieber geselle sprach der wyß ritter  gedenckent uch dar vmb zü arbeyden das ir godes martel rechent Ich han üch noch nit halb vergolden das ir mich vß des wirtes huse erlost hant dan ich han nu das ewige rich vmb das zitlich gut das ir vor mich gabent Han ich uch wol viel gudes gedan so ist doch noch der beste nütze myn Da strieden llewe vnd der wyß ritter aber wider die heyden Konnig Karle fragete sin volck wer der wyß ritter were der llewen also zu helffe keme  Mich düncket sprach der konnig  sÿt der wyß ritter in diesen strÿt komen ist so werden die heyden von yme alle erslagen  Herre sprach Nymo  ich enweyß nit wer er sÿ dan ich han lange wol gesehen das er llewen in synen nöden alles zü helffen kommen ist Ffunffczehen konnige hatten llewen roß vntter yne gedöt da kame der wyße ritter yme zü stunt zu helffen Da danckte der konnig gode von gantzem hertzen das er yme soliche hylffe geschickt hat Als konnig Gistling das gesach das sin volck also erslagen wart da wart er sere bedrübet llewe name eyn glene vß Gerna hant vnd rant zü konnig Gistling vnd stach yne durch sin hertze das er dot nyeder viele Darnach slug er ouch dar nyder kunnig Gistlings banner fürrer Da würden die heyden flüchtig die cristen ranten yn alles nach vnd slügen dot was sÿ betraden Der wyß ritter name vrloup von llewen Da viel llewe nyder vff sin knyewe vnd danckte yme sere syner hylffe Konnig Karle reyt zü llewen vnd fragt yne wer der wyß ritter were der yme also zü helffe was kommen  Herre sprach llewe  er ist myn gůt geselle vnd kompt mir zü helffe in allen nöden Da von gedachte konnig Karle wie llewe eyn heylig gut man were Da zog konnig Karle wieder in sin here vnd rügete da bitz an den andern dag Des morgens da büdeten sy was da was Da zog konnig Karle wider heyme mit Honore siner hußfrouwen llewe nam vrloup von dem konnige vnd sprach  Ich wil nü kryegen wider den hertzogen von Calaber der mir myn lant bößlich hat angewonnen Konnig Karle bot llewen zü helffe zü kommen mit yme selbs libe vnd mit aller siner geselschafft Des danckte yme llewe sere vnd nam vrloup von sinen fründen Otgher vnd Nymo die wolden gerne mit llewen sin geryeden aber llewe wolde ir nit haben llewe reyt wider ghein Burges vnd furt Gerna mit yme Da fant er Herme mit synen viertzehen sünen den gab er yglichem riche gaben vnd sprach er wolde den eldesten mit yme füren der hieß Morandin Man sprichet zü eyme sprech wort vnd ist also Manicher dut dem ander gut der yme böses wider düt nymans sol des andern güt nemen oder begeren er enwolde es yme dan abe verdienen Wer nach boßheit wirbet dem wirt es ouch vff das leste bezalt dan vor wair ubel dat das ist ein swere sünde Dann prübe yderman sich selbes das niemans dem andern vnrecht due vnd hüden üch besonder vor dot sünden wand manicher geet zu vesper gesunt slaffen vnd ee mitternacht geit yme solich we zü handen das er bitz morgen nit enlebet Hat eins dann wol gedan so stirbet es deste halder vnd hat eins dann vbel gedan so vrtelt die sünde uber is selber Dar vmb so byden ich uch früntlich das ir vns got lassent biden das wir das ewige rich verdienen mögen r handlung llewe trifft Herzog Rymon wiederNu komen ich wider vff myn erste materien llewe reyt vß Burges zü Cecilien zü vnd nam Gerna bit yme vnd ouch Morandin llewe der reyt als lange bitz er zü Venedige qwam Da fant er hertzog Rymon der sere bedrubet was vmb syner hußfrouwen willen die er veriaget hat von böser verrederye vnd clefferer willen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| llewe der ging vff den palas zu hertzog Rymon Hertzog Rymon der hiesche yne früntlich willyküm sin Der hertzog sprach  Ich byn der bedrübeste man der vff erden ytzent ist vmb das der hertzog von Calaber uwer konnigrich also zu schanden hat bracht Vch ist wenich hulffe geschicht von mynen wegen dann ich han myn hußfrouwe enweg geiaget vsser myme lande von bosser clefferÿ wegen so han ich sy vff das mere gesatzet  War vmb sprach llewe  hant ire solicher klefferÿ gefolget?  Herre sprach der hertzog  das wil ich üch sagen Ich hat eynen brüder dem wart vergeben da wart myn hußfrouwe myde bezigen Ich wolt sÿ verbrant han aber mich erbarmet yre vnd satzete sÿ vff das mere vnd ließ sÿ enweg farhen Nu han ichs wol befunden das ir vnrecht ist geschiet Nü kan ich kein mere von yre erfarhen is ist wol drü iare das ich ny keyn mere von yre gehort Nü ist eyner bÿ mir gesessen der heyschet Claramba der hat ein stat na hie bÿ lygen Der krieget wider mich vnd verderbet mir alle myn lant  Herre sprach llewe  ir hant vnrecht das ir üwer hußfrouwe verdryeben hant Ich wil vrloup von üch nemen vnd wil in Cecilien lant besien abe is mir wider werden künde  Herre sprach der hertzog  nyment myn folck mit üch die besten die ich han llewe sprach  Here das wil ich gerne dün Der hertzog schickede als wÿt als sin lant vnd samete sin volck zu hauff r handlung Heinrich belagert MontluisanHie laß ich enwenich von llewen vnd sagen üch von Diederich syme wirt der ein burgraffe zü Montluisan was Als wÿt als das konnigrich von Cecilien von sloißer vnd steden die hat der hertzog von Calaber als in siner hant Diederich der burgraffe der rant allen dag her vß zu Groß Pulle da was ein man gesessen der hieß Heinrich Das was der Heinrich der llewen sone in dem walde solde gedoit han als ire hie vor me hant horen sagen Da Heinrich erfure das Diederich im also grossen schaden det da samet er wol dru dusent gewappenten vnd qwam vor Montluisan das sloß vnd belag Montluisan vnd lag dar vor dry moende Da von wart Diederich sere bedrübet Diederich der stont vff einen dag vff der müren vnd sach manich schone gezelde dar vor vff slagen Diederich der rieff eyn knecht der ging vff dem graben vnd sprach  Lieber geselle heysche mir dinen herren eyn wort her zü mir komen Der knecht der sprach  Ich wil es gerne dün Der knecht ging zü Heinrich dem burgreffen vnd sprach  Burgraffe der burgreffe von Montluisan der rette gerne zü uch vnd enbut uch mit mir das ir zü yme wollent komen  Ich wil zü yme sprach Heinrich  vnd wil horen was er wolle Heinrich der ginge vff den graben zü Montluisan vnd sprach  Diederich ich bin her zu dir komen Da sprach Diederich Bin ich sicher als lange das ich zü dir reden?  Ia sprach Heinrich Diederich der ginge herabe zu der porten zü vnd bestalt ygliche porte wol ffünff vnd drissig gewappen Diederich sprach zü Heinrich  Ich han mich bedacht das wir zwene wol eynen dag bereden zü strÿden vnd uber winnen ich dich so soltu mit diesen leger hynnen ziegen vnd zu gereden nyemer me her wider zü komen Vnd uber windest du mich so wil ich dir diese burg halber geben vnd wollen dar affter me in fryden leben  Heinrich  sprach  Diederich  ich han uch wol verstanden  Der strÿt were ubel zü versagen vnd sage dir ytzent zu vnd gesich das du dich morn frü bereydest  ia also ferre du solt mir zu den heyligen sweren uber wynnen ich dich das du mir haldest als du mir geret hast So wil ich auch dir wider vmb zu den heyligen sweren vber windest du mich das ich dirs ouch wil halden das ich wil alles dün von wegen des hertzog von Calaber Vnd da vereynenten sy sich das sÿ des morgens byt einander wolden stryden Heinrich der ging wider zu syme gezelde zu vnd Diederich ging in sin burg Diederich lag vff eyner fenstern die selbe fenster ginge vff das mere vnd begonde sere zü suffczen Er sprach  Lieber llewe myn hertz ist sere bedrübet das ir also lange vß sint Üwer hußfrouwe hat mir diß sloß beuollen vnder myn hende nü ist min hertze sere bedrübet Sol ich dem falschen hertzog diß sloß wider geben der üwer hußfrouwe vnd üwer kinde also veriaget hat? Ich besorgen ir engesegen sÿ niemer me Ach amich wie ist myn hertze also sere bedrübt Sal ich die burg vff geben? Dann is ist die beste burg die in dem konnigrich von Cecilien ist Wer diese burg mochte behalden der mochte die andern alle wider gewynnen Wand vff die trüwe die ich gode schuldig bin ich wil mich morn also sere arbeyden das ich trüwen ich wolde sÿ behalden das mir myn herre kein schült da von solle geben Ich wil vmb sinen wil lip vnd leben wagen Da begonde Diederich sere heiß zü weynnen r handlung Badewin kehrt nach Montluisan zurückDiederich der hub sin heubt vff vnd sage vff das mere vnd sage ein clein schyffelin sere balde zü der burge zu farhen Diederich der ylte sere balde zu der porten zü vnd dede das cleyn dürnegin vff vnd sag das eyn vngewappeten ritter in dem schyffe was Diederich der ginge yme balde engein vnd hieß yne wilkom sin Der selbe ritter der viele Diederich vmb sin hals vnd sprach  Burgraffe got ere dich kennest du mich nit lieber Diederich?  Lieber herre  wer sint ire? sprach Diederich ich engesage uch nie me  Is ist hude syben iare sprach der ritter  das ich vß fuͦre vnd ich beuale uch diß sloß in üwer hant Ich heyschen bit myme namen Badewin von Monclin vnd fure bit myner frouwen Florentynen enweg Da Diederich Badewin gehort da viel er nyder vff sin knywe vnd sprach  Lieber herre war hant ir myn frouwe getan vnd yre sone Wilhelm vnd Maria ir iungffrouwe? Sint sÿ noch an dem leben vnd gesünt? Sagent mir die warheit das biden ich üch  Ir sollent mir vor war sagen sprach Badewin  abe ir üschiet von myme herren llewen wissen abe er sÿder ye hie sye gewest  Herre sprach Diederich  ich enhan syder nye kein botschafft von yme gehant Da begonde er sere heyß zü weynen |  Lyeber herre sprach Diederich  sagent mir wie es myner frouwen yrem sone vnd Maria gege?  Vff myn trüwe sprach Badewin  sÿ lyt groß armüt vnd was Wilhelm vnd ich essen das erarbeit sÿ vnd Maria  Ach amich sprach Diederich  das get mir durch myn hertze  Lieber herre wo hant yre sÿ gelassen?  Ich ensage is dir nit sprach Badewin  dan da ich von yre schiede da muͤst ich zü den heyligen sweren daz ich is nieman sagen solde an llewen myme herren Dann wuste ich wo ich llewen süchen möchte so wolde ich yme wol sagen wo er sin hußfrouwe vnd sin kind finden solte Burgraffe du gesehe nie schoner kint dann vnser iunger herre her Wilhelm ist  Ach amich sprach Diederich  mich erbarmet das er so gar enterbet ist dann er enhait nit me als wÿt als dis lant ist dan allein das sloß dar zu han ich einen kamp versprochen den sol ich morn dün mit eyme burggraffen der hat mich hie inne belegen vnd wo mich der über windet so müß ich das sloß ouch vff geben  Ach amich sprach Badewin  nü duncket mich es gee myn herren Wilhelm sere kummerlich Dar vmb lieber burggreue bide ich dich das du diese burg behaldest als lange du vmmer magest dann ich hoffen myn herre Wilhelm der sulle dich kurtzlich segen Er düt uch mit mir sere grüssen  Ach amich sprach Diederich  war vmb brachtent ir yne nit mit üch? Hette ich ynen in diesem sloß ich wolde {yne} zü solichen fründen füren das er sin lant wol solde wieder gewynnen Da begonde Badewin sere zü süfften dann er sagte Diederich nit alles das daz er wyste Wilhelm llewen sone der was hinden in dem schieff Hette yne Diederich da gewiste so hette er yne Badewin nit gelassen wieder hin weg füren Nü hörent was Diederich dede Er name alles das guͦt vnd das sylberyn geschiere das in der burge was das brachte {er} alles Badewin in das schieff Da mit name Badewin vrloup von Diederich vnd beuale yme das sloß wol zü bewaren Da Badewin wider in syn schieff kame da sprach er  Nü beware das sloß sere wol ich wil dir den wisen der des ein herre sol syn Vnd da hube Badewin Wilhelm enbor vff Da mit sprach Wilhelm zu Diederich  Lieber burggraue ich wolde das ich bÿ dir in dem sloß were so wolde ich dir helffen kriegen wieder den der mich enterbet hat  Lieber Diederich bis mir getrüwe ich wil schier wider zü dir kommen Als Diederich Wilhelm gehort da viel er nieder vff syn knywe vnd lachte sin hende zu hauff vnd sprach  Lieber herre kommet herwidder ich wil üch helffen als lange ich mag Als das Wilhelm gehort da begonde er schrygen vnd bat Badewin das er yne zü Diederich ließ Badewin sprach  Herre das engedar ich nit duͦn dan ich han üwer müder gerette ich wolle üch mit mir widder bringen Da segente Wilhelm Diederichen vnd fure hin weg vff das mere Diederich ginge wider in die burg bis an den morgen Da es dagete da wappent sich Diederich züm kamp daß beste er künde vnd nam da vrlaup von sinen gesellen vnd reyt vß der burge Er was noch nit ferre gerieden da yme Heinrich begenete
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Diederich macht Heinrich ein Angebot | Als balde Diederich Heinrichen gesach da wider sagte er yme vnd ranten zü samen vnd traffen sich ouch als eben daz sÿ bede vff der erden gelagen Doch stunt ir yglicher zü stünt widder vff Heinrich rieff Diederichen zü vnd sprach  Komme her du lecker du müst nü sterben Du hast die burg zu lange inne gehabt Des wart Diederich sere zornig vnd traff Heinrichen als eben vff sinen helme das yme das blüt sin antlitze aberan Heinrich sprach  Diederich  ir hant vch nit wol gewappent das han ich wol gesehen Des wart Heinrich zornig vnd wolde Diederichen slagen Aber Diederich vnder lieff yme den streych vnd der begreiff yne in sin arme es were Heinrichen liep oder leyt So warff yne Diederich nieder vnd sprange vff yne Doch was Heinrich ouch behende vnd want sich vß Diederichen vnd warff yne ouch dar nieder vnd wolde yne ouch erstochen haben Da halff got Diederichen das er daz messer entzwey brach Also dede Diederich wie er mochte das er sich vß Heinrichen brach Da huben sÿ widder an zü strÿden ir eyner gab dem andern manichen grossen streych Sy strÿeden also lange das sye bede müde waren vnd sassen vnder eyn olybäume nieder Diederich sprach zu Heinrichen  Lassent uch raden vnd lassent üwern herren den hertzogen vnd lassent üch vnd mich gude gesellen sin so wil ich nummer heller gewynnen ich wolde yne ouch mit uch deylen Dan weren wir zwene eins so mochten wir das lant wider gewynnen vnd ich wil uch zu den heyligen sweren was ir vnd ich mit dem swert gewynnen das ich uch dar uber wil lassen einen herren sin als lange bÿt das llewe her wider kompt vnd kompt er her wider so sol er üch daz also vergelden das ir allewege schuldig sin sollet vnsern herren got vor yne zü bieden  Vff myn trüwe sprach Heinrich  wolt ir mir zü den heiligen sweren das ir mich in dem lande krönen wolt vnd vor einen herren wollen halden das vns der hertzog von Calaber nust gedün kan?  Vff myn trüwe sprach Diederich  das kunde ich mit recht nit gesweren dann keme myn herre llewe her wider so were daz ye wol mügelich das ich yme sin erbe widder in sin hant stelte dann er ist der biderbste vnd der küneste der vff ertrich ye wart  Vff myn trüwe sprach Heinrich  ich wil mich bÿt uch sünen aber llewe sol an diesem lande nüschiet haben oder byndent üweren helm wider vff vnd lassent vns mit einander strÿden | Diederich vnd Heinrich die stalten sich wider mit eyn ander zü strÿden Sye slügen gruwelich vff einander ir eyner wundet den ander gar sere Sy strÿden also lange das die sonne vnder ging Da sprach Diederich wider Heinrich  Lieber Heinrich das ist ye ein vnmögelich ding das ir vmb eins fremden namens willen üwer leben wollent wagen vnd wollen üch nit mit {mir} sünen vnd darzü ein herre sin als wÿt als das konnigrich ist also lange bitz das myn herre llewe her wider kompt oder sin iünger son der da Wilhelm heyschet  Liebe Diederich sprach Heinrich  ich han dich wol verstanden ich enwil mich aber niemerme sünen bit llewen dan ich enfochte noch nie keynnen menschen also sere als yne Ich wil dir sagen war vmb Der hertzog von Calaber det llewe siner süne einen stelen vnd beuale mir in in eynen walt zü dragen das ich yne doden solde Aber da ich es in den walt bracht da erbarmete mich das kint also sere das ich yme nüschit konde gedün vnd lacht das kint vnder eyn oliuen baum vnd ich reit wider zü dem hertzogen vnd sagede yme wie das ich das kint gedöt hette  Vff myn trüwe sprach Diederich  das ist üch alwege danck zü sagen vnd kompt myn herre llewe vmmer zü lande ich wil is yme von uch rümen vnd ich weis vor war das er es uch alwege dancken sol   Lieber Heinrich sprach Diederich  ich biden uch vmb gotz willen das ir uch mit mir sünen wollent So wil ich uch uwer ere alwege hohen als ferre ich ymer mag vnd sollent ein herre sin als wÿt als dis lant ist Diederich sprach Heinrich  ich wil mich myt uch sünen vnd wil üwer güt geselle sin Da süneten sich die zwene bÿt ein ander vnd gingen bÿteinander zü der burge zu Heinrich der schickede nach aller siner ritterschafft vnd enboit yne er wolde yn sagen wie Diederich vnd er gesünet were Da die ritterschafft das gehort da waren sÿ alle fro Da gingen sÿ alle gemeynlich in die burg vnd fünden da den dische gedecket vnd als sÿ vber dem dysche sassen da kame ein bode aldar vnd grußet die ritterschafft gemeinlich Der bode sprach zü Diederich  Horent was ich uch sagen wil ich bringen üch hie gude mere Myn herre llewe der kompt vnd ist ser na hie by vnd kompt mit zehen dusent gewappen Da Diederich den boden gehort er were nit also fro worden vmb groß guͦt als er was da er die botschafft vernam vnd sprach zü dem boden  Sage mir vür ware kompt myn rechter herre herwidder vnd ist er noch in leben?  Ia burgreue sprach der bode  der kompt nü balde er ist nit ferre  Vff myn trüwe sprach Diederich  das sint güde meren ich enwere nit also fro vmb konnyg Salmons güt  Ach Badewin du byderman wüsten ir diese gude meren so brechten ir myn fro{we} von stont her Heinrich vnd sin gesellen erschracken der botschafft er sprach zü sinen gesellen  Nü wappen üch alle vnd lassent vns ghein myme herren llewen rÿden Als sÿ sich wappenten
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung llewe kehrt nach Montluisan zurück | Da enbynnent qwam llewe zü der bürge zü geryeden vnd ließ sinen hffen nach kommen Diederich ging yme entghein vnd viel yme zü fuße vnd hyesse yn wilkomme sin vnd clagete yme synen schaden wie yme der hertzog von Calaber sin lant verdarfft hette vnd wye er sin hußfrouwe enweg veriaget hette vnd enwuste ouch nit wo sÿ were  Lieber herre sprach Diederich  ich han vÿl gelÿden dürch uwern willen syder das ir von mir ryeden  Liebe Diederich sprach llewe  ich wil üch es wol dancken  Lieber herre sprach Diederich  ich heysche üch ein bede die wollent mir nit versagen so wÿl ich uch allen den dienst schencken den ich üch gedan han  Vff myn trüwe sprach llewe die bede versagen ich üch nit vnd solt ich ein groß dar an verliesen  Herre sprach Diederich  hye steyt ein geselle der heyschet Heinrich der lange zÿt wider üch gekrieget hait Nü han ich yne über wunnen das ich yne herbracht han Ich byden üch das ir yme wollent verzÿgen was er wider üch gedan hat vnd dut er vmmer me wÿder üch so wil ich vor yn steen Da verzeich llewen Heinrich was er yme gedan hait Da sagede Heinrich llewen wie es yme mit syme sone ergangen hait Da llewe Heinrich gehort da danckte er yme sere das er sin kint nit gedot hat Da sagede yme Diederich wie Badewin da were gewest vnd wie syn son Wilhelm das hübeste kint were das keyn mensche ye gesehe vnd er enwuste nit von syner hußfrouwen zu sagen wo sÿ were vnd wie yme Badewin gesaget hette das sÿ also groß armut lyde das sÿ sich kume erneren möchten Da llewe Diederich gehort da begonde er sere heiß zü weynen  Liebe hußfrouwe sprach llewe  ich bÿden got von hymelrich nacht vnd dag das ich mich möge rechen gheyn dem bosewicht der üch also zü grossen armüt bracht hait vnd die falsche Weckolder die myr alwege boßheit hat gedann Da gingen Heinrichs gesellen alle zü llewen vnd baden yne gnade llewe der verzeich den allen sament Da das gantz lant von Cecilien gewar wart das llewe komen was da gabent sÿ sich alle in llewen gnade Die mere kame ghein Ryge in die stat wie llewe zü lande wider komen vnd das lant alles zü gnaden gangen were Da der hertzog das gehort da wart er sere bedrubt Er schickede von stont eynen boden zu dem fürsten von Tarante vnd enbot yme so wie das er sich wol versehe das er kriegen müst dann llewe were wider zu lande komen vnd hette wol horen sagen wie das sin lant yne vor eynen herren entphangen hette
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| llewe der bewarbe sich vff stünt das er wol funfftzig dusent gewappen gewan vnd zoch in das lant von Calaber Er macht Gerna ein marschalck vsser dem hauffen llewe wolde kein stat noch dorff lassen bürnen {aber} er det sÿ alle sament abebrechen dan Calaber ist gar ein groß lant vnd ist wol funfftzig mylen lang llewe reyt vnder eym burg hin die lag gar hoch vff eyn hohen felße Yme wonderte das die burg so hoch stunt yne bedüchte wol das er nie hoher slos gesehen hette r handlung Gerhart erfährt dass llewe sein Vater ist | llewe fragete siner diener eynen wie das sloß hieße Der antwerte zü yme ys hieß Hohenfelß vnd sprach  Lieber herre ich sagen uch es enist kein besser sloß in diesem lande llewe legte sich vnder dem sloße vnd verdarbte das lant alles vmb vnd vmb In dem sloß wonte eyn ritter der hyeß Gadir vnd hat bÿ yme vil güder gewappenten vnd ouch sin hußfrouwe Als er ytze essen wolde da kame zü yme ein armer man vnd sprach  Lieber herre vil reysiger lude hant sich dort vnder dem berge gelegert die verderben alles üwer lant daz dunt sÿ alles vff den hertzogen von Calaber  Wer ist der sprach Gadir  der mir solychen schaden zü füget?  Herre sprach der man  er heyset llewe vnd ist Florentynen man der konnig von Cecilien Als das des ritters ffrouwe hort da verwandelt sich ir farwe dan sÿ hat llewen wol erkant vnd hat von yme eynen iüngen sone Ir herren ich sagen üch die frouwe was des hertzogen von Calaber süster vnd hyeße Clarysse vnd was die iungffrouwe die {mit} llewen hinweg reyt vsser Ryge als llewe in beckarts wyse dar zü Florentynen komen was als ir vor gehort hant Als sÿ da geessen hat da ging sÿ vff die müre vnd sprach wider sich selber  Ach herre got wie bin ich so übel dran das der von dem ich ein kint han myme brüder sin lant so gar verderbet Ach du Gerhart lieber son wie weyst du als wenig das din vader dort vß lyt Du wenest myns hußwirts sone sin so horest du doch yme sere wenig zü Da mit begonde sÿ sere heyß zü weynen Als sÿe da also weynde so kame ir sone zü gegangen vnd sprach Liebe frou{we} sagent mir warvmb schryent ir? Hat uch yemant icht zü leyde gedan das wil ich üch {rechen} das ir es von mir zu danck sollent han Sy sprach  Lieber sone ich enschry nit anders dan das arme folck das man also verderbt vnd ir erbe also zü schanden brengent  Liebe müder sprach der bastart  ich sehen das ir üch so dicke entferwent vnd vch so gar bedrüplich stellent das ich daran wol pruben das ir ein sünderlich lyden in üwerm hertzen hant Aber so mir got der mich geschaffen hat ir müssent mir die warheit sagen ee ir von dieser müren kompt oder ich legen üch an eyn solich ende das ir nye me dar vß koment  Lieber sone sprach Clarysse ich wolde dir die warheyt gerne sagen bedorffte ich dinen zorn nit besorgen  Liebe müder sprach der bastart ich versprechen üch bÿ gode das ich darvmb zü mal nit wil zurnen es sÿ ouch was es wolle daz ir mir nit me dann die warheit saget  Lieber sone sprach Clarysse  so sage ich dir das du wenest Gadirs myns hußwirts sone sin aber du enhorest yme nüst zü Din vader ist der küneste ritter der ye harnesche gedrüg vnd er ist ouch der schoneste der ye vff ertrich kame Als das der bastart hort da verwant er sin ougen vnd entferbete sich alzümal vnd sprach  Liebe müder bin ich dan ein bastert? Wer ist dan myn vader vnd wie heißt er? Das sagent mir zü stünt  Lieber sone sprach sye  er heysset llewe vnd ist ein herre zü Burges in Berry  Die konnigynne von Cecilien die ist sin eliche hußfrouwe vnd ist der der ytze das folcke in diesem lande hat Aber myn bruder der hertzog von Calaber der hat yme groß leyt gedan Da von gesagt ich myme hußwirt nie wort aber ich wil dir hie die warheyt alle sagen Da hub sÿ an vnd sagt yme alle dinge wie sÿ ergangen waren als ir davor habt gehort lesen vnd saget yme ouch das ir hußwirt sin stiff vader noch nit wiste das sÿ des hertzogen von Calaber süster were  Lieber sone sprach sie  ich biden üch das ir gheyn Ryge ryden zü üwerm vedern vnd yme helffent diesen kryeg vß Dann üwer vader ist als ein grüwelich man das wedder burg oder stat vor yme zü behalden enist dar vmb ist üwerm vedern helffe noit Darvmb biden ich üch lieber sone das ir üwerm vedern getrüwelich bÿ stent Als das der bastart hort da sprach er  Liebe müder radent ir mir das ich mynen vader laße vnd myme vedern by stee? Des enwolle got nyemer me das ich mynen vader laß vmb myns vedern willen |  Lyebe müder sol ich mynen vader lassen vmb eins falschen verreders willen der myme vader vil boßheit gedan hat? Üwer brüder horet mir wenig zü vnd wil üch sagen war vmb Ich enwil keynen diep oder keynen verreder zü mage han dann ich wil mich ob got wil also halden das ich byderbe vnd getrüwe wil sin sol ich anders eyniche wile leben vnd wil zü stünt zu myme vader rÿden dann is ist wol mögelich das eyn sone syme vader getrüwelich helffe Der rede begonde Clarysse sere weynen vnd sprach   Lieber son ich biden üch das ir ye nit da bÿ sin wollent da man üwern vedern geschedigen mag Da sprach der bastart  Liebe müder ich gereden üch mit trüwen wo ich mynen vedern an komen das ich yne selber doden wil mit mynen henden dann er hat es wol verdienet vnd wo ich ouch das nit dede so mochte myn vader myn veleucken vnd mocht sprechen ich were ein zage vnd were von syme libe nit komen › dann were er myn sone er were mir lange zu helffe komen ‹ Kome ich yme aber zu helffe so mag er zü siner ritterschafft sprechen ›  Sehent das ist myn sone  vnd ist mir in mynen nöden zu helffe komen ‹ vnd magk mir dan groß lant vnd groß herschafft geben Ein bastart sol alwegen küne sin zü strÿden  Da hort Clarysse wol das ir ir sone die warheyt sagte aber sÿ erbarmet alles yren brüder Der bastart ginge zu syme stieff vader vnd sprach  Lieber herre ich dancken uch sere das ir mich erzogen hant dann ire enwarent es nit schuldig zü dun vnd wil uch sagen warvmb Ich hylde üch vor mynen vader aber ir ensint nit myn vader darvmb wil ich vrloup von uch nemmen vnd wil bÿ eynen fursten rÿden vff das ich ere bÿ yme erwerbe  Lieber herre ich biden üch das ir mir phert vnd harnesch gebent Das wil ich vmb uch verdienen vnd gewynne {ich} vmmer vst das wil ich getrüwelich mit üch deylen Als daz Gadir hort da begonde er heyße zu weynen vnd sprach  Lieber sone ich han dich lange gezogen die wile du nu das weis[t so] ist es ouch also dann du bist nit myn son Wiltu aber bÿ mir bliben so wil ich dir in din hant geben was ich han vnd wil dich gerne vor einen son han Des dancket yme Gerhart der bastart sere Gadir gab Gerharten dem bastart phert vnd harnesch vnd dar zü gelt r handlung Gerhart sucht llewe | Gerhart det den harnesch zü stunt an vnd bereit sin phert Als das die müder sach da begonde sÿ heyß zu weynen Gerhart ging zü siner müder vnd sprach  Liebe muder nü sagent mir by was zeichen mag ich mynen vader erkennen? Sye sprach  Lieber sone ir mögt yme wol sagen das ich yne zü Ryge in myne kamer fürt da er in pylgers wyse zü Florentynen kam vnd Weckolder yne erkant vnd wolt yne da gefangen han Da halff ich yme des nachtes vß vnd reyt mit yme hinweg vnd kamen in ein burg da waren morder inn Die wile die morder über yne gedigen da furten mich die andern hinweg in den walt Da kame Gadir myn man vnd beschut mich Liebe müder sprach der bastart  ich wil myn vader wol so vil zeychen geben das er mich wol mag erkennen  Liebe müder gebent mir vrlop ich wil hin weg rÿden  Lieber sone sprach Clarysse  got der die martel leyt der wolle uch alle zÿt behuden Da halsete der bastart sin müder Clarysse vnd küste sÿe vnd saß uff sin phert und reyt vß der burge vnd sin stieff vader mit yme Als das Clarysse gesach da wart sye in amacht sye wand ir hende vnd raufft ir hare Da sÿ vff das felt kamen da befalhe der bastart sym stieff vader Claryssen sin müder vnd sprach  Lieber herre ich biden üch das ir mir myner müder ere erbiedent Da begonde der ritter Gadir sere zü zweyen vnd name vrloup von dem bastart vnd reyt wider zü siner burge zü Der bastart fraget alle die yne begenten noch dem wege geyn Ryge vnd swüre da er wolde sich sime vader nit zü erkennen geben er hette dann vor die ritterschafft begangen das sich sin vader sine deste gerner möchte an nemen Gerhart der bastart kame in daz here zu Gerna dem marschalcke vnd bot [im sin] dienste Gerna entphing yne zü stunt vor eynen soldener
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| llewe reyt so lange das er vor Ryge die stadt kame Da vor slügen sy ir gezelde vff vnd belag die stadt Der hertzog von Calaber was dar inne vnd mit yme der furste von Tarante Der hertzog von Calaber wart sere zornig vnd swre by gode er enwolde niemer erwinden er hette dan llewen in einen bösen dot bracht vnd reyt ouch alle dage hervß in llewen here Aber llewe was kune er hette yme node entwichen dan er det die stadt dicke stürmen Der bastart stürmete künlich mit den andern llewe lag vier mönde vor Ryge ee sich der bastart ließ erkennen r handlung Oleybaum wächst als Hirtenjunge auf | Nv ist is zÿt das ich eyn wyle von llewen laße vnd von syme here vnd sagen uch von syme sone Oleybaum den der hirte erzoch des der hirte dicke darnach betrübet wart Oleybaum hüdte des viehes der küwe vnd schäffe Er hiesse Oleybaum dar vmb das yne der hyrt vnder eyme oleybaüm fant vnd deshalb wart er ouch Oleybaum gedaufft Oleybaum enwist nit anders dan er Elÿ des hyrten sone were Darvmb diente er yme getrüwelich aber die nature uber drug yne das er dages uber hundert werbe wyder eynen baum stach vff eyme müder pherde das er dicke hinder dem pherde gelag aber darnach enfraget er nicht Die hirten megdtljin al vmb vnd vmb die hat Oleybaum alle liep vnd haßeten sich vnder einander vmb Oleybaums willen Ich sage uch vor ware es was nit wonder dann Oleybaum was das schoneste kint das die zÿt leben möchte aber er was sere arme das er bitz vff die zÿt nit hosse an hatte züdun Er enhatte nit me dan einen schüch an vnd sin kogel was sere zeryssen So hat er eynen kydel an der was ouch nit sere gantze vnd eynen lydern sack an siner sÿtten der sacke vol koppel pÿffen Er kunde bas da mit pÿffen dan alle die hirtten in dem lande Er pheyff den hirtten dicke zü dantze er macht yne dicke geselschafft vnd dantze Er stale Elÿ dem hirten dicke gelt vnd kauffte den megden ringe von kopper vnd messinge die gabe sye zü dancke namen Oleybaum was gar übel gecleydet da stoppelt er eyns zü samen mit stelen vnd wie er mocht das er wol zwentzig schillinge gewan Da mit kauffte er nüwe röcke kogeln vnd schüwe Wan Elÿ {nit} in sim huse was so smückte sich Oleybaum vnd düchte sich ein geselle sin
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Eyns dages rÿden vil rütter vor Oleybaum hin vnd wolden zü eyme hoffe da wolde ein herre sin dochter beraden Oleybaum rieff eym knecht zü der reyt hinden noch vnd sprach  Lieber herre ich wolde gerne ein wenig mit uch reden  Was wilt du myr sagen? sprach der knecht  Herre ich wolde üch bieden das ir mir üwer phert vnd harnesch verkeuffen wollent das wil ich üch wol bezalen Wie das ir mich sere {vor} arme versehent so wil ich uch hündert gulden geben ee dann vesper zÿt  Lieber sone sprach der knecht  du redest byderbclich Bestelle mir die hündert gulden so wil ich dir geben pherd vnd harnesch Als das Oleybaum hort das was er sere fro vnd danckte gode von hertzen vnd sprach  Lieber herre nü rÿdent da in die neste stadt vnd beydent myn da in des wirttes huß Was ir da inne verzerent wil ich vor üch bezalen dan ich bin rich gnüg dar zu  Lieber sone sprach der rütter  sich zü  dan spottest du myn so dust du dörlich  Was sagent ir ? sprach Oleybaum  wennent ir das ich myn synne nit habe? Mir were lieber das ich dot were wann das ich uch nit vor wair segede Ich wil das ir mir in myn hant globt in des wirttes hüsse zu beyden bit das ich das viehe zü eyme metzeler mag getriben das wil ich sere wol feyle geben vmb üwern willen  Lieber sone sprach der rütter  yle dich sere ich wil din gerne beyden | Oleybaum zoch hin mit sinen ossen vnd mit synen kügen vnd ließ kein hinder yme vnd zoch in die statt in des wirts huse da der rutter in lag Da er in die stadt qwam da fraget er na den metzelern Oleybaum sprach zü den metzelern  Ir lieben fründe helffent mir das ich dis viehe verkeuffe dann ich bin zü male sere myde bedrübet Sy sprachen sÿ wolden is gerne dn  Lieber geselle wie büdest dü das viehe?  Vff myn trüwe sprach Oleybaum  ich enweyß den kauff da von nit wol dann ich heben aller erste ane Darvmb so bidden ich üch das ir mir also abe keuffent das ir nit dar an verliesent Da die metzeler Oleybaum gehortten da begonden sÿ alle sere zu lachen Sye kaufften Oleybaum das viehe abe das er nit viel an yne gewan dann was eins thornes wert was dar vor wart yme küme ein heller er gabe ygliche stucke vmb ein gulden Die metzeler sprachen wider Oleybaum  Got der wolle dich behüden dan wir gesahen nie keyn besser kauffeman Da gaben sy Oleybaum des geldes dez was Oleybaum sere fro Oleybaum der ging zü des wirtes hüse da der rüter inn lag der sere bedrübet was das Oleybaum so lange vß was Da Oleybaum zü dem huse in ginge vnd der rütter yne gesach er sprach  Wo sint ir also lange gewest? Ich meynte ir spotten myn  Lieber geselle  sprach Oleybaum  diewile das ich is üch globt hette vnd solde ich darvmb sterben ich wolte is üch halden Wysent mich üwer phert vnd üwer harnesch Da wysete er Oleybaum sin phert vnd harnesch Da Oleybaum sin phert vnd harnesch recht wol besach da sprach er  Langent her zwo maß wines ich wil sÿ bezalen von dieser kauffmanschafft | Oleybaum der gab dem rütter hündert gulden vnd druncken dar nach iren win Oleybaum der fraget den rütter wo er hin wolde Er sprach  Ich wil wol fünfftzig mylen weges von hynnen vff eyn slos da sol man dry dage stechen Ein herre wil sin dochter da beraden Welcher der da aller bast stychet dem sol man ein gulden krone zü dancke geben Die selbe krone die ist grosser schatz wert Da Oleybaum den rütter gehort da wart er sere erfrauwet Er sprach  heymlich wider sich selbes er wolde dar zu dem hobe Oleybaum bezalt was der rütter verzert hat Der rütter reyt hin weg von Oleybaum Oleybaum der cleydet sich von nüwen vnd trosset sin cleyder in einen wait sacke vnd bant sinen watsack hinder sich vnd reyt hin weg vnd beuale sich dem almechtigen gode Hie laß ich enwenig von Oleybaum vnd sagen uch von Elÿ dem küwe hirte Da is abent wart da wart er sere zornig Er sprach widder sin hußfrouwe  Ich bin sere zornich uber Oleybaum das er also lange vß ist Is ist ye zu hant nacht  Hußwirt sprach die ffrouwe  ich meynen er sy entslaffen oder er geylet mit den andern kinden Er ist ye von güder art komen er endüt nit anders dan stechen Mir anet ye vns sölle noch vil gudes von yme gescheen  Das hoffe ich ouch sprach Elÿ der kühirt Da is nü zü mal nacht wart da sprach Elÿ er wolt yne süchen Elÿ saß vff eyn müder phert vnd sücht Oleybaum in dem walde hin und her Er rieff sere lude Oleybaum aber es enwas niemans da der yme wolde antwürten  Wye ist dem sprach Elÿ  das mir nyemans antwert? Elÿ reyt zu der stadt zü vnd begenet ym Oleybaums gesellen eyner Elÿ sprach  Hastu Oleybaum yergen gesehen?  Ia  herre antwert er  ich sach yne hude morgen vnd treyff sin fiehe sere snelle vor yme Ich waynte vff myn trüwe ir werent bÿt yme Da Elÿ den gehort sin hertze begonde yme zu gryselen  Ach amich sprach der hyrt Elÿ  ich besorgen Oleybaum verkeuff myn viehe Da ylet sich Elÿ zü der stat zü Elÿ beleyff des nachtes vor der stat porten die gantze nacht zÿderte er von grossen engesten vnd ouch von hünger Er sprach dicke vnd viel  Der düffel drüg mich in den walt da ich Oleybaum fant is enschiet mir nyemerme fünde ich wol eyn ander male ein kint ich ließ es lygen Des morgens da man die port an der stat vff det da ginge Elÿ zü den metzeler vnd fraget nach Oleybaum Da sÿ den hirtten Elÿ gehorten da begonden sÿ zü lachen vnd sprachen  Na dem das ir fragen der ist gar ein güt geselle! Vns enkame noch nye kein besser kauffen zü gebenediget sÿ die stonde das er ye her qwam |  Wyr kaufften nechten vmb üwern son Wir engesagen noch nye dugentlicher kauffman vnd brachte vns her vil vihe veyle aber da is an bezalen ginge da galt iglichs stuck einen gulden  Ach amich das ist mir eyn groß leyt Das viehe das ir gekaufft hant das enist weder sin noch myn Es ist myner nackebürn Da reyt Elÿ wider heyme in sin hüß mit grossem leyde vnd saget siner hußfrouwen wie Oleybaum gedann hat Da sin hußfrouwe das gehort da begonde sÿ sere heysse zü weynnen Die mere schalde in der stat wie Oleybaum das viehe verkaufft hette Da gingen die lüde zü Elÿ vnd wolden ir viehe bezalt han Was sol ich langer davon sagen? Elÿ müst das viehe bÿ eyme heller na bezalen Hie laß ich von Elÿ der sere bedrübt was vnd sagen üch von Oleybaum der zü dem slos reyt Oleybaum der verkudet sin phert vmb ein anders vmb das yn der rutter zü dem hobe nit erkant das er ein küwe hirte were Oleybaum sprach dicke vnd viele  Is mag myme hertzen wol wee dün das ich eins küwe hirten son bin Ich hette alwege lieber getornieret vnd gestochen dan der kühe gehüt Also sprach Oleybaum wider sich selbs r handlung Oleybaum und Allexandry | Oleybaum der reyt in die stadt vnd stalt sin phert in eyn herberge vnd ging von stunt zu der burg zü da inne gesach er manich schone ritter vnd ffrouwe die alle in eyn dantze dantzeten Oleybaum hatte der dentze nye keynene me gesyen Oleybaum sach den froüwen zü dar vnder sach er eyn schone iungffrouwe die was der brude süster Der brüde süster hiesch Allexandry vnd ir suster kaufft eins graffen sone Die selbe Allexandry die was sere schon Oleybaum der sach sÿ stedies an vnd sprach heymlich wider sich selbs  Maria godes müder wer gesach ye schoner iungffrau{we}? Wolde got von hymelrich das ich ein stonde bÿ ir were vnd das ich myn lebedage keyn viehe niemerme gehuden solde Oleybaum der verleyff also lange da bitz daz yederman zü herbery qwam Oleybaum ging ouch hinweg vnd aß vnd ging da slaffen aber er slieff die selbe nacht nit viel dann er gedachte alles an die schone iungffroüwe Des morgens da is dag was da det sich yederman an | Vnd furten die brüt zu kirchen Oleybaum der ging widder zu der bürge zü vnd sach wie man zü diesche dienet vnd ye eins dem andern ere bot Eyn knecht qwam zü Oleybaum vnd bot yme ouch ere Oleybaum sprach zu dem knecht  Lieber geselle wilt du mir zu hant dienen so man stechen sol vnd wand diesser hoff vergeet so wil ich dir wol lonen  Lieber geselle sprach der knecht  ich wil is gerne dün Also fant Oleybaum eyn diener Also balde die lude gassen eyn herolt schrey über lut  Ir herren dunt uch ane zum stechen! Wer danck verdienen will vnd wer den verdienet der sol ein gulden krone haben Da det sich yderman ane Die frouwen die gingen vff die hüser stane der herre von dem sloß ging bÿ die ffrouwen stan
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Da kam yderman vff den plan vnd hüben ane zü stryden ye einer stach den ander nieder Oleybaum der reyt ouch vff den plan vnd gesach wie sich die ritterschaff stalten zü stechen Oleybaum sprach wider sich selbs  Hymelscher vader kome mir hude zü helffe das ich hüde zü dage also stechen vnd mich gehalden moge das ich den lüden nit zü spot komme is were mir zu male in myme hertzen leyt das man mich hie vor eynen doren hyelde Got der hait mir sere eyn grosse gnade gedan das ich edel were worden Ych bin ye wol geschaffen als wole als die da hie sint Nü wole an wir sin ye alle kommen von Adam vnd Eua Der ist edel der nach dügent wirbet Byn ich wol von eyme gebüren kommen so han ich doch ein edel vnd getruwes hertze Ich han alwege güder cleyder begert vnd schone pherde gerne gesehen vnd bin {bÿ} den richen alles gerne gewest Wiste die ritterschafft das ich eins gebüwrs son were so verstiessen sye mich aber ich kan das wol verswygen Ffreget mich ÿman von wannen ich were ich wolde sprechen ich were von grossem geslechte vnd hette groß lant vnder mir Also sprach Oleybaum wider sich selber r handlung Oleybaum gewinnt den Turnierpreis | Oleybaum sach dem stechen lange zü bis yne zÿt duchte das er an hube Er reyt wider in syne herberge vnd det sich an Dar zu helff yme der wirt vmb siner dugende willen vnd ginge byt yme bis vff den plane Der knecht sadelt yme sin phert Als Oleybaum vff den plane kame da ließ er sich besehen Da enwas vff dem plane keyner als schone als Oleybaum Als er by die frouwen kame da neygente er sich dügentlich Ir ye eyne sprach zü der andern  Maria godes müder wer gesach ye schöner kint Als Allexandry die iungffrouw Oleybaum ersach da sach sye yme lange noch vnd gedachte im yrme hertzen  Ach liebes kint got wolle dir zü diner schonde künheyt bescheren das du hude zü dage den danck verdienst dan ich engesach alle myn lebe dage nye schoner mensch dan du bist Die frouwe mag wol selig sin der ir zu deyle werdent Also sprach Allexandry alles wider sich selber Oleybaums knecht der wysete Oleybaum wie er sich in dem stechen solde halden vnd bant yme sinen helme vff sin heubt vnd sinen schilt vor yne Eyn ritter hielde vff dem plane der zeychente Oleybaum wie er widder yne wolde stechen Oleybaum slüg sin sper vnder vnd stach den ritter das er wol fünffczehen schüwe gelag hinder sym roße vnd es want an eyme cleynen der ritter hette ouch ein beyn enzwey gefallen Oleybaum dem wart von dem stych mond vnd nase über ghene er reyt an eyn ende vnd wuste sich vnd qwam wider zü dem stechen Die herolten die lieffen ym alles noch vnd schrüwen alles uber lut  Das ist der der den danck verdienet hat vnd dede er dalich keyn stich me so hette er doch den danck wol verdienet Der herre vsser der selben burg hieß Gelleram Er wolt den ritter rechen der da dar nider gestochen was vnd bant sin helme vff vnd nam das sper in sin hant Er wincket Oleybaum mit der hant Oleybaum der ersach yne sere balde | Oleybaum rant grüwelich geen Gelleram vnd traff yne als eben das er pherde vnd man dar nider stach vnd das yme der helme vsser dem heubt fure Da sprachen die frouwen vnd iungffrouwen alle gemeynlich vnd burger vnd burgerssen vnd dar zü alle die ritterschafft die da waren  Der hat den danck billich verdient Oleybaum sprach wider Gelleram  Geselle du must den leger bezalen vnd du magst wol gesien das keyn hirt wider dich gestochen hait | Eyn ander ritter winckede Oleybaum der was der brüde brüder Oleybaum der stach den selben ritter das pherd vnd man dar nider vyel vnd viel ein beyn entzwey Allexandry sprach wider sich selbs ir hertze enwurde ir niemer fro sy were dan alleyn by Oleybaum Sy drügen den iüngen ritter in eyn huß vff eyn bette der selbe ritter schickede nach Oleybaum der stünt abe vnnd {gynge von} stunt zü yme Er sprach  Lieber frünt ich geben dir den dancke nyemant enhat yne also wol verdienet als dü Wie wol ich grossen smertzen von dir lÿden das wil ich dir alles sament verzÿgen Wyste ich yemans von mynen wegen der dir eyn leyt wolle dün mochte ichs geweren ich wolde is dün din glichen hat nie phert über schryden Gebenediget sÿ der vader der dich gemachet hat Oleybaum sprach wider sich selbes  Ach amich ein hirt ist myn vader er sal myner aber wenich nütz han Die wile ich das hantwert han gelert so wil ich ossen aber kuge nymer gehüden vnd sal yme das sin nach baß helffen verzeren Oleybaum danckte dem ritter dgentlich vnd saß wider vff sin phert | Oleybaum {der} stach also wol des selben dages das die ffrouwen vnd iungffrouwen yme alle groß ere erbüden Da Oleybaum das gesach da erfrouwet er sich zü male sere Oleybaum gedachte in syme hertzen  Ach Maria godes muder ich solde das viehe lange gehut han ee ich zü grossen eren were komen Da daz stechen gedan was da reyt Oleybaum in sin herberge Der wirt erbot yme grosse ere
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Da kame Gelleram der herre in dem selben sloß vnd bracht yme den dancke mit schoner geselschafft Allexandry druch die gulden kron in yrer hende sy neygete sich gein Oleybaum dügentlich vnd satzete yme die kron vff sin heubt Das was ein schone gabe die yme got zü siner ersten abentüre beschert hat das er dar da erwarp vier konnigrich mit dem swert als ir her na werdent horen Oleybaum entphing den danck dügentlich mit grossen freuden vnd danckt des der iungffrouwen gütlich Gelleram furt Oleybaum mit yme uff sin burg vnd assen desselben abentz myt einander Allexandry die det also viel das Oleybaum heymlich bÿ sÿ qwam Sy gab Oleybaum eynen rincke vnd sprach  Lieber geselle lyp vnd güt geben ich dir Er sprach  Liebe iungffrouwe des danck ich üch fruntlich vnd das erste ich mag so wil ich wider kommen Aber got der enwolde es nit das er her wider qweme dann yme wart dar nahe eins konniges dochter | Dye ritterschaft die dantzeten die gantze nacht Des morgens da is dagete da reyt yder hinweg die phieffer vnd die herolt die phieffen vor Oleybaum Oleybaum der hat nit me dan zehen gulden die gaff er den phieffern vnd den herolten dan er bracht sechtzig gulden dar vnd furt nie keinen dannen Oleybaum nam vrloup von der ritterschafft yeder reyt mit yme zu der stat vß Oleybaum der nam synen weg zü Elÿ dem kühirt zü vnd qwam in die stat da der kuhirte in waz Elÿ lag desselbe mal zü bette vnd hat das fryesen wol vier mönde vmb siner grosser verluste willen wart er also siech Da sin nakebur Oleybaum sahen sÿ lieffen zü Elÿ vnd sprachen  Lieber Elÿ din sone ist her widder kommen vnd sitzet gar herlich vff eyn güden pherde Er hat vns gesagt er komme von dem hoffe vnd habe den dancke da verdyenet Liebe Elÿ stant vff vnd entphage yne frolich wan er hat is wol verdient  Da Elÿ sin nackebure gehort sin hertze begonde ime zü gryseln vnd stunt vff vnd ginge vff dye dure r handlung Oleybaum erfährt die Wahrheit über seine Eltern | Oleybaum reit vor des hyrten huse vnd fant yne an der sulen vnd da er yne gesach da stonde er von dem pherde abe vnd nam sin crone in sin hant vnd sprach  Fatter sehend dieß krone die han ich mit eren gewonnen vnd dar vmb so ist is wol mogelich das ich sye uch bracht han Da Elÿ Oleybaum gehort da wart er sere zornich vnd sprach  Elÿ  Du falscher diep du enwurdest myn son noch nye vnd wil dich ouch nit vor mynen son han dann ich han dich fünden in eyme walde vnder eym oleybaum Verflcht sÿ dye stonde das ich dich ye gefant vnd daz ich dich in myn huß ye gedrug! Dü hast mir min kuge vnd myn ossen gestolen aber du müst an dem winde dar vmb hangen Da Oleybaum Elÿ gehort syn hertze begonde yme zü gryseln er konde nit eyn wort gesprechen Des küge hirten frouwe die qwam ouch dar vnd sprach  Bis gode wilkom lieber Oleybaum ich bin sere fro das ir her wider komen sint Ich halden üch vor mynen sone die wile ir uch so wol angelacht hant Ir bringen mir ein gulden crone es ist nit das leste güt das ir noch han sollen Koment her helssent mich vnd küssent mich allez das ich han das wil ich mit uch deylen  Liebe frouwe sprach Oleybaum  ich biden üch das ir mich nyeme uwer son heyschen dann üwer hußwirt hat zu mir gesprochen ich sye ein fündeling  Lieber son sprach die frouwe  du solt yme nit glouben dann er hat is in eyme zorne gedan Da Elÿ sin wip gehort er sprach  Du falsche boßwichten du lügest dann der falsche diep wart myn sone noch nie vnd hort mir dar zü nüst zü vnd heldest du yne vor dinen son du dust dorlich  Lyeber herre sprach Oleybaum  nit endont myner frouwen vschÿt dann ich trüwen ir sollent nüschÿt an mir verliesen Nement myn phert vnd harnesch vnd alles das ich han vnd dar zü die gulden krone  Verflucht sistu sprach Elÿ  din phert engolde mir nit vir phont din phert ist clein vnd mager vnd iemerlich vnd din harnesch ist zerryssen vnd sere swartze vnd din krone die ist koppern Da mocht yederman wol prüben das Oleybaum sere zornig wart Oleybaum der konde Elÿ nyeme verdragen Oleybaum sprach zu Elÿ  Wie möchte ein gebur wissen was eyn gulden crone oder phert vnd harnesche gelten mochte die wyle er nit enweyß was eyn sporn galt?  Liebe herre sprach Oleybaum  ich han diß alles gewonnen von üwerm viehe das ich verkaufft han Dar zü hat mir got gehulffen das ich die gulden crone han verdyenet zü eyme schonen hobe da viel weydelicher ritterschaff was vnd hette ich me verdienet ich brecht uch ouch me Oleybaum hiesche vrloup von Elÿ vnd sprach   Ich wil nyemer rüge noch rast gewynnen ich habe dann myn vader vnd müder wyder fünden Die wyle ich in eyme walde fünden bin so wil ich also lange gen vnd rÿden bit das ich erfarhen ob yeman eynen sone verlorne habe Als das des kühyrten frouwe gehort da wart sÿ in amacht von grossem leyde vnd als sÿ wÿder zu ir selber kame da sprach sye zü Oleybaum  Ach lieber Oleybaum bliebe hie bÿ mir! Ich wil mit dyr deylen was ich ye gewan  Liebe frouwe sprach er  des dancken ich uch sere aber ich enneme nit konnig Salmons gut daz ich ein mond hie verlibe Ich wil ye so lange rÿden das ich mynen vader vnd müder finde Ich befelhe uch dem almechtigen gode Da begonde Oleybaum zu füsse hinweg zu gene vnd ließ sin phert harnesche vnd krone Aber die frouwe wolde is nit lÿden vnd sprach  Ir mussent üwer phert mit uch nemen vnd uwer harnesche vnd gulden crone die ir verdienet hant Ich enneme kein güt daz ich es uch vor hyelde r handlung Oleybaum sucht seine Eltern | Des danckte Oleybaum der frouwen sere vnd troßte sin gulden krone vnd sinen harnesch in eynen sack vff sin phert Dar zu gabe ymme die frouwe funffzehen gulden Des danckte ir Oleybaum gar sere vnd nam vrloup von Elÿ vnd von syner hußfrouwen Als Elÿ gesach das Oleybaum hin weg wolde da begonde er heyß zü weynen vnd sprach  Lieber Oleybaum blip hie dann waz ich gesagt han das han ich in myme zorne gedane vmb der grossen verlust willen die ich dinenthalp gehabt han  Lieber herre sprach Oleybaum  got wolle mich an soliche ende fügen das ich üch üwer woldat vergelden möge dann hetten ir mir alle myn gelidder zurslagen so weres doch nit billich das ich üch hassen solde Ir hant mich erzogen got wolle es uch eweclich vergelden Da halsete Elÿ vnd sin hußfrouwe Oleybaum vnd küsten yne Oleybaum sprach  Lieber herre grussent mir alle myn guden gesellen vnd gesellynne mit denen ich dicke das viehes gehut han  Das wil ich gerne dün sprach Elÿ  i ch bidden üch auch lieber Oleybaum ob ir vader vnd muder vmmer findent das ir mich das lassent wissen  Das wil ich gerne dun sprach Oleybaum Des kühe hirten hußfrouwe raufft ir hare vnd wand ir hende vnd was ir sere leyt das Oleybaum von ir reyt Oleybaum reyt hin weg vnd befalhe sÿ dem almechtigen gode | Oleybaum sprach  Du hymelscher vader wollest mir gnedig sin vnd du heyliger geyst wellest mir helffen das ich mynen vader möge finden vnd dar zü ouch die müder die mich gedragen hat Oleybaum richte synen weg ghein Hyspanien zü vnd was sere bedrubt darvmb das er weder mag noch frünt kante Yme begente ein bode der kam von Parÿs zü dem sprach er  Lieber geselle wo komest du here?  Der bode sprach  Lieber geselle ich kommen von Sant Dionÿs der konnig von Ansÿ hat mich gesant zü dem konnige von Franckrich vnd enbüdet yme das yne die heyden über ziehen vnd yme sin lant verderben vnd hant yme ytze an gewonnen eyn statt heysset Burcke die lÿt in Hyspanien lant vnd besorget der konnig er werde striden vnd sint doch der heyden als viel das sie ye zehen hant an eynen crysten Ach als Oleybaum den boden gehort da sprach er  Lieber geselle nü laß mich mit dir ryden ich wil konnig Ansÿs soldener werden  Ir redent wol sprach der bode  ir mögent wol da ere erwerben Also reyt Oleybaum mit dem boden hinweg Konnig Ansÿ gewan groß volcke vnd herwert sin lant Der heyden hieß brüder Belligam vnd was der eyn konig in der Mörlant Belligam hat ein brüder der hieß Nabugor der hat mit yme fünffczehen konnige
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Sy zugen vor Sant Dyonÿs vnd belagen konnig Karle vnd slügen da ir gezeld vff Oleybaum reyt mit dem boden zü Sant Dyonÿs An deme riede gesach er drÿ heydensche konnige die waren von iren knechten alleyn bÿ eyme bornen Der bode sprach zu Oleybaum  Lieber geselle hudent üch des dut vns sere noit dan ich sehen da dry heyden Dar vmb laßen vns vsser wege ryden  Lieber geselle sprach Oleybaum  die wyle es heyden sint so wil ich mit yne strÿden Der bode sprach  So wyl ich üwer alhie beyden als ferre ich sehen {daz} ir gewynnent Sehen ich uch aber von dem sadel fallen so wil ich hinweg rÿden vnd byden uch das ir yne nit sagent das ich hie halden  Das wil ich dün sprach Oleybaum  ich enwil uch nit melden Da bereyt sich Oleybaum vnd nam synen schilt an sinen arme vnd reyt zu den dryen konnigen Als der konnige eyner Oleybaum gesach zu yme nehen da ylte er sich zu syme pherde aber Oleybaum erzouget yne vnd gab yme einen als grossen streych das er yme das heubt zü spiel vnd der konnig dot gelag Oleybaum kerte sich widder zu den zweyen konnigen vnd sprach zu yne  Ir schelcke ir müssent alle sterben Er hiewe dem eynen ein hant abe der ander viel vff sin knie vnd bade yne vmb die gnade das er yne gefangen neme  Wol an sprach Oleybaum  gybe dich gefangen vnd kome zü stunt zu konnig Ansÿ Oleybaum der name der sweyer konnige swert vnd bant yne beyden ir hende vnd wold sÿ zü konnig Ansÿ füren da kame der bode gerante  Lieber geselle halt dich harte ich kome ytze dir zu helffen! Ich biden dich der konnige einen füren  Das ist mir liep sprach Oleybaum  füre du den einen ich fure den andern Als Oleybaum mit dem konnige hin weg reyt da sprach er  Hymmelscher vader ich dancken dir diner gnaden dann wer dir getrüwet den gelesest du nummer me Sy rieden als lange das sÿ ghein Naytre kamen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Oleybaum hilft König Ansÿ von Hyspanien gegen Nabugor | Als sÿe in die stat kamen da reyt er vor den palas Da satzete Oleybaum die zwene konnige von iren pherden abe vnd ginge mit yne vff den pallas vnd der bode ginge yme vor vnd sprach zü dem konnige  Edeler konnig ich kommen von Franckrich vnd han üwer botschafft geworben So ist mir vnder wegen zü komen ein soldener der hat vnder standen ein ding das sol man nit vergessen Er fant drÿ konnige vnder eyme baüm by eyn Da hat er die zwene gefangen vnd hat den drytten erslagen die zwene konnige antwerten ich üch von synentwegen Des wollent yme lonen als ir verstent was dar zü geburt Konnig Ansÿ gesach Oleybaum an vnd hieß yne bÿ sich sitzen vnd sprach  Sÿt wilkom in dis lant yre hant mir hüde groß ere bewyset ich wil üch morne rÿtter slagen vnd wil uch dar zu groß lant geben  |  Vmb des willen das ir mir die zwene herbracht hant Sye sint konnig Nabugors mage vnd wil sie dün hencken in den wint  Herre sprach Oleybaum ich han sie gefangen vnd uch her bracht üwern willen mit zü dün Der konnig hat ein schone dochter die was genant Gallien Als die gehorte das man Oleybaum so sere rümet da begonde sÿ yne an sehen vnd sprach  Maria godes müder wo mag der schone iunge schilt knecht her kommen der mit siner künheyt dry konnige hat vber wonden?  Die frouwe möcht wol selig sin die yne zü man sol han Der konnig satzete Oleybaum bÿ sich zü diesche vnd assen mit ein ander Da man gessen hat da nam Oleybaum vrloup bit an den morgen Da schickte der konnig nach Oleybaum vnd slüg yne ritter vnd gabe yme eyn groß lant dar zü vnd vier schoner hengst Gallien gedacht yn ir selber  Got von hymel wolle mir helffen das ich mich so erberlich halde das der iunge ritter myn zü den eren begere Oleybaum sprach zü dem konnige  Lieber herre lassent vns eins vber die heyden ziehen dann ich hoffen wir wollen sÿ wol uber komen Is were allen crysten vmmer ein schande das sÿ yren willen also in diesem lande haben solten  Ffrünt sprach der konnig  ir redent wol vnd wann ich uch sehen in dem felde do forchten ich mich nüst vor den heyden Mir wollen morn hin vß rÿden Des nachtes beschiet der konnig das sich sin lüde bereyten
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Vnd des morgens da zoge der konnig zü Naytre vß zü konnig Nabugor here zü Das gesach konnig Nabugor vnd bereyt sich ouch dar ghein Konnig Nabugor zog konnig Ansÿ entghein da erhube sich ein grosser stryt Oleybaum stach ein ritter das er dot von dem pherde viel Doch was der heyden als viel das die cristen groß verlust müsten nemmen got wolle yne dann sunderlich helffen sy müsten wol anderhalben schuͦß hinder sich ziehen r handlung Der weiße Ritter kommt Oleybaum zu Hilfe | Konnig Ansÿ wart sere erfert da er gesach das sin lüde so hinder sich zügen Oleybaum slüg vff dye heyden als ein küne ritter Man mochte da wenich gemercket han das er das viehe gehüt hette Dryssig heyden qwamen uber Oleybaum vnd erslügen sin phert vnder ym Sye hetten yne gedöt wer yme got sünderlich nit zü helffe komen Got der schickte yme den wyßen ritter zü helffe der syme vader dicke zü helffe was kommen Der wyß ritter slüg vff die heyden da sye wider hinder sich traden Der wyß ritter bracht Oleybaum ein roß das was eins heydensche konniges gewest Da Oleybaum gesach das der wyß ritter yme ein roß bracht er sprach  Lieber herre ir hant mir vsser grosser nöden geholffen Ich bÿden uch das ir mir sagent wer ir sient vnd wie üwer name heysche  Lassent üwer predigen sin sprach der wyß ritter  vnd gedenckent das ir fast vff die heyden slagent so wil ich üch dar nach sagen wer ich bin  Ir hant wol geret sprach Oleybaum Da begonden sye wider vff die heyden zü slagen das sie fast hinder sich traden Da konnig Nabugor gesach das sin folck also hynder sich wiechen | Da wart er in syme hertzen sere bedrübet er flüchte dicke Apollon vnd Mahon yren apt göden Oleybaum der qwam zü yme vnd gaff yme solichen grossen streych das er wider die erde viele Da die Hyspanien das gesahen da vielen sye über yne vnd zür hiewen yne in cleynen stücken Oleybaum rant zü dem der das banner fürt vnd slug yne mit dem banner der nyeder Da flügen die heyden alle sament vnd behielden die crysten den stryt Der wyß ritter qwam zü Oleybaum vnd sprach  Oleybaum wart das du wise vnd redelich syst vnd dugentlich vnd biderbe Got von hymelrich hat mich her zu dir gesant dir zu helffen Besich das du got alwege vor augen habst vnd den crysten glouben alwege vffricht haldest dann du bist geborn von hohem geslechte Du hast einen biderbe vader vnd ist der küneste man der vff ertrich lebete synen glichen lebet wenicher vff erterich Folgest yme nah du bedarffest dich sin nyemer beschamen du solt din vader noch gesien werden vnd ouch din muͦder Da mit verswant der wyß ritter Da Oleybaum den wyßen ritter gehort da viele er nieder vff sin knyewe vnd sprach Hymelscher vatter was gesellen han ich hie fünden? Er kompt ye von got das sehen ich wol Ich hoffen got der habe mich liep die wile er mir also eynen getrüwen gesellen schicket zu mynen nöden r handlung Oleybaum wird Marschall in HyspanienKonnig Ansÿ gesach das gefert alles wole Er qwam zu Oleybaum vnd sprach  Ritter du hast mir wol geholffen wyder die heyden Dar vor wil ich dir einen grossen lone geben vnd machen dich marschalck als wÿt als myn konnigrich  Herre sprach Oleybaum  des dancke ich üch sere vnd got gebe das ich das vmb uch verdiene Oleybaum {der} wolt dem konnige sin füße küssen aber der konnig wolde daz nit gestaden er sprach  Ritter lassent das gewerden dann noch dem ich gesien han so sint ir wol wert ein konnigrich zü regieren Der konnig zoch widder in die stat Naytre Syn dochter Gallien die ginge yme entgheyn Sye sprach  Herre vader wie hat is uch hergangen wider die heyden?  Dochter sprach der konnig  wir sollen alwege got dancken Den iungen gesellen den ich gesteren ritter slüg von syner hulffe han wir den stryt gewonnen Ich gesach das die heyden yne von syme pherde abe worffen aber eyn engel qwam yme zü helffen vnd sluͦge die heyden alle dar nyeder vnd bracht yme eyn phert das er wider vff saß Da Gallien yren vatter gehort das er Oleybaum also sere rümet von grosser liebe so begonde yr ir hertze zü gryseln Sye ginge von stunt in die kamer vnd halff Oleybaum synen harnesch vß dün vnd sprach  Lieber geselle koment en wenichet bÿt mir in myn kammer vnd lassent mich mit uch reden  Iungffrouwe sprach Oleybaum  das wil ich gerne dünGallien vnd Oleybaum die gingen mit ein ander in yre kamer vnd sie hiesch yn by sich sitzen Gallien die gesach Oleybaum gütlich an Sye hette yme gerne yren gedanck gesagt aber sÿ endorst is nit dün von schame als noch hudestages ycgliche iungffrouwe sich schammen sol Gallien die det ein schaffczagel bret bringen vnd wolde bÿt yme ziehen sy sprach  Oleybaum ich wil mit uch spyelen | Da Oleybaum die iungffrouwe gehort da begonde er sich sere zü schamen dann er enwyst nit was schaffczagel were dann er hat is nie me gesehen Er sprach heymlich wider sich selbs Hymelscher vatter ich bin übel dran in diesen sachen Ich meyne diese iungffrouwe wolle myn wesen an mir erfarhen  Liebe iungffrouwe sprach Oleybaum  ir wollent das ich bÿt üch spielen ich wolde is zu male gerne dün aber üwer liebe hat mir myn hertz also gar enzündet das ich nit dusent marck konde verdienen das ich ein spiele mochte mit uch gespielen üwer liebe wert mir das spiel Man sprichet dicke vnd ist war Der man der do druncken wirt von liebe der kan keyn spiele nit gespielen Dar vmb spilt ich ytzen mit uch ir mochten mich von stunt matten so mochten ir myn spotten Dar vmb so bidden ich üch liebe iungffrouwe das ir mich des {spilen} vff diß male erlassen Da die iungffrouwe Oleybaum gehort da begonde sÿ zü lachen Da nam Gallien eyn schon köstlich cleynet vnd gabe es Oleybaum Sy sprach  Oleybaum sehent das sullent ir vmb mynen willen dragen vor den aller liebsten den ich vff ertrich weyß Da Oleybaum die iungffrouwe gehort da wart sin hertze sere fro Er sach vmb sich obe yne ymans gesehe Da er gesach das yne nyemans gesach da kussete er Gallien vor yren mont vnd nam da vrloup von ir vnd ginge widder zü dem konnige Der konnig begonde zü nacht essen gan vnd satzete Oleybaum ghein yme  Oleybaum sprach der konnig  ich wil morn ghein Burcke rÿden die mir die heyden ane gewonnen hat  Herre sprach Oleybaum  wand ir wellent so wil ich bereyt sin vnd wyl uwer volck bescheyden myde zü ryden  Is ist mir liep sprach der konnig Da hüben sÿ den diesch vff vnd gingen zu hant slaffen aber Gallien schlieffe des selben nachtes nit sere Sye gedacht alles wie sye möchte zü bringen das Oleybaum ir eliche man wurde  Ach amich sprach Gallien  is get mir übel wo myn vader sinen willen nit dar zü endüt Wie Gallien da gedacht als gedacht Oleybaum wider vmb Des morgen da is dagete da det Oleybaum vff tromppen Da daden sich die Hyspanien ane Da der konnig sin folck geordinet da reyt er zu Naytre vß vnd nam sin weck ghein Burcke | Oleybaum der furt da des konniges folck wand er was eyn marschalck in dem lande Gluck hat Oleybaum wol troffen wand er was alwege bÿ eyme kühe hirten erzogen worden vnd was als balde zü eyme grossen glucke komen Wie wol er von grossem geslechte was so was er doch in grossem armüt erzogen worden doch hat er sin hertz alwegen in eren gesatzet vnd das halff yme zü grossem glucke vnd eren Oleybaum der waz sere ein schone iungling dar zu hat got yme beschert das er eyn byderbe man was
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Sye ryeden also lange das sÿ vor Burcke die statt qwamen Konnig Nabugor bruder der hylt die statt inn Also balde er gewar wart das sich die crysten lude dar vor legerten so begonde er sere gheyn yn schiessen Oleybaum der stalt sich zu sturmen vnd hieß die graben fullen vnd det ein brett negelen vff vier stangen vnd det das bÿ die müre dragen Do konnig Ansÿ den wonder gesach do gesegente {er} sich me wan zwentzig werbe Er sprach  Maria godes müder des gesellen glichen lebet nit vff ertrich ich wil yme die statt geben ist is sache das er sÿe gewynnet Also sprach der konnig widder sin ritterschafft Oleybaum der steych vff das brett vnd det das brett hohe vff heben ghein der müren zü vnd das er qwam bit sinen henden an die zynnen vnd qwam vff die müre es were den heyden liep oder leyt Oleybaum der slug vff die heyden vff der müren vnd vielent viel die müre abe Got gab yme die sterckete das er also lange widder die heyden stryt das die wile die cristen in die stadt stiegen | Da geschach einer grosser sturme Oleybaum det mit siner sterckete das er an die porte qwam Konnig Nabugor bruder der sprach widder Oleybaum  Du falscher crysten du müst hie sterben Oleybaum der ylete sich zü yme vnd sluge yme einen arme abe Die andern cristen die qwamen vnd slügen yne vollen dot Da slugent die cristen die porten mit gewalt vff daz konnig Ansÿ dar inn qwam mit sinem gantzen ha{v}ffen vnd gewonnen die stadt Wer da nit cristen wolde werden die slügen sÿ dot r handlung Oleybaum und Gallien heiraten | Konnig Ansÿ rieff Oleybaum vnd sprach  Liebe Oleybaum ir sint vmb mynen willen her komen vnd hant mir getrüwelich gehulffen dar vmb wil ich uch diese stat geben  Herre sprach Oleybaum  des dancken ich üch zu male sere  ein arme man sol zu danck nemen was man yme gÿt Da entphyng Oleybaum die selbe stadt von dem konnige Da wart yme der name Oleybaum von Burcke Den namen behielt er alwege bitz an synen dot Über eyn kürtze wÿle darnach da starp konnig Ansÿ vnd den begrub man zü Naytre Das konnigrich viel vff Gallien die was ein eynige dochter vnd erbe des landes vnd hatte Oleybaum so liep das sie sich niergen mochte verdulligen Sÿ schickt eins dages nach yren reden vnd sprach zü yne  Ir herren ir wissent wol das ich ein erbe diß landes bin Nu wirt dis lant dicke an gefochten von den heyden vnd wo myr ein verzageter man wurde so wer es mir vnd dem lande verderplich Dar vmb ist myn meynunge ich wurde Oleybaum zü elichem mann nemen der ist wise küne vnd starcke er mochte diß konnigrich wol regieren – vnd han das doch nit willen dün ich wolde uch vor da von sagen Die rede sprachen alle  Liebe frouwe hant ir eynen willen dar inne so duncket vns ouch guͦt Gallien schickte noch Oleybaum vnd lacht yme die sache vor Des wart er von gantzem hertzen sere erfrouwet
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Gallien kaufft Oleybaum zü elichem man Do wart Oleybaum gekrönet ein konnig in Hyspanien lant Man lachte sie des nachtes by Die selbe nacht da kam yme eyn stymme vor die sprach  Oleybaum du solt ylen vor die stadt Affelern da findest du ein here lygen Ich sagen dir vur war ee du von dannen scheydest so findest du dyn vatter vnd mutter vnd auch dar zu dynen brüder Dar vmb sage Gallien diner hußfrouwen wie das dü erzogen bist Da mit beswant die stymme Oleybaum danckte gode vnd wante sich vmb zu siner hußfrouwen vnd weckte sÿ vnd nam sye in synen armen vnd helsete vnd küste sie Do sye eyn wile also lagen do sprach Gallien  Nü sage mir lieber herre von wannen sint ir gebornen vnd wie heyssent üwer vatter vnd müder? Des biden ich üch mir nit zu verhelen  Liebe hußfrouwe sprach Oleybaum  das wil ich uch sagen so genauwe ich es bedencken kan ich enweyß nit wer myn vatter noch ouch myn muder sÿ dann mich hat ein hirt in eyme walde fünden der hat mich wol funffczehen iare gezogen aber ich han yme das wenich vergolden wann da ich groß wart da hieß er mich sins viehes hüden Als mir da die schonen frouwen in mynen sin gevielen da verkaufft ich das viehe vnd kaufft dar vmb phert vnd harnesche vnd kame zü eyme hoffe vnd halff mir vnser herre got das ich eyn gulden crone zü dancke verdiente Damit kerte ich wider zü dem hirten Da hieß er mich einen fündeling da war ich erste gewar das ich nit sin son was Dauon reyt ich von yme vnd wolde vader vnd müder süchen vnd kame also her bÿ üwern vatter vnd als wir leste in dem stryde waren da erslügen mir die heyden myn phert vnder mir Da kame eyn ritter von hymmel der hatte ydel wyß an vnd halff mir Der sagte mir wie ich von vadder vnd müder eins grossen geslechts were vnd solt noch vatter vnd mütter widder finden Nu ist mir hynacht entreümet ich solle vor Affelern komen da solle ich vader vnd müder finden Darvmb wil ich mich dar zu rüsten vnd wil ee vier dage dar ryden  Lieber herre sprach Gallien   ir sollent mir niergen ryden dan ir sÿt wer ir sÿt so sÿt ir doch wol wirdig ein konnigs crone zü dragen als ferre ich vch noch geprüffet han Dar vmb lassent vns dieß rede geswigen vff daz es myr nit versaget werde  Husfrouwe  sprach Oleybaum  ir sollet mich nit wendig machen dann myn grost begirde ist nü zü wissen von was geslechtes ich sÿ  Lieber sprach sye  ir sÿt wer ir wolt so sÿt ir mir liep vnd wert r handlung Gerhart nimmt den Fürst von Tarante gefangenHie laß ich von Oleybaum vnd von siner hußfrouwen vnd sage vch ein wyle von llewen der zü Ryge vor der statt lag Da lage llewe lange zÿt daz der hertzog von Calaber vnd der furste von Tarante ranten eins nachtes mit eym grossen houffen her vß in das here vnd hiewen die seyle an dem gezelde enzwey vnd slugen ouch da bÿ zu dode alles das das sÿ an kamen In der selbe nacht wachte Gerna wol mit fünffczehen hündert gewappenten Vnder den funffczehen hundert gewappenten was ouch der bastart Claryssen sone vnd hat sich noch nieman zu kennen geben Er sach synen vader llewen allen dag vor yme ryden aber er swüre bÿ gode vnd siner lieben muͦder das er sich nit wolde zü erkennen geben er hette dan vor eÿn geschichte gedann da von sich syn vader vnd alles sin geslechte mochte frouwen Als Gerna gewar wart das der hertzog her vß was da zoge er yme entgheyn vnd det llewen botschafft llewe bliese sin horne die ritterschafft daden sich alle an Als das der hertzog vernam da kerte er wydder gheyn Ryge zü vnd hat wol hundert ritter gefangen | Aber Gerna kame yme entgeyn mit syme volcke Als der hertzog gesach das er vmb ringet was da macht er sich heymlich hinweg Der furste von Tarante wolt nit enweg dann er slüge vmb sich in dem stryde als ein wolff vnder eyner hert schoffe Der bastart kam zü dem fürsten von Tarante vnd gabe yme eynen grossen streych vff sin heubt Der streych ginge abe von des fursten heubt vff die assel das er yme den arme bÿ noch abe hiewe Da von geschach dem fursten als we das er von dem pherde abe viele Als das der bastart gesach da stünt er ouch abe Der furste rieff dem bastart zü vnd sprach  Lieber geselle nit döde mich! Ich geben mich gefangen dar vmb behalt mir myn leben daz kanst du nit entgelden Ich bin der furste von Tarante Der bastart sprach  Sichert balde anders ich slage üch zü döde Er finge den fursten vnd furte yne in syn gezelde Nu hat llewe vor geboden man solde yederman sine gefangen lassen Dar vmb furt yne der bastart hin weg in Gerna gezelde Gerna sprach widder den bastart  Geselle nü sich zü das du den gefangen wol behüdest dann er hat myme herren llewen groß leyt gedan  Ich wil uch sagen sprach der bastart  dünt ir mit üwern gefangen was ir wolt dann diesser ist myn des frauw ich mich Da mit furt der bastart den fursten vorbaß in eyn ander gezelde vnd satzete yme zü zwene knechte den befale er den fursten sere wol zü hüden vnd sprach  Hüdent ir sin nit wol so wil ich uch beyde hencken Vnd da karte der bastart wydder zü dem strÿde zü aber als er wydder dar kame da was der stryt geschehen Gerna der marschalck kame zü llewen vnd sprach  Herre es hat üch hude glücket dann der furste von Tarante der üch so viel leydes hat gedan den hat üwer soldener eyner gefangen Der soldener ist wol vier monde üwer diener gewest vnd gesach nye argwilligern oder boserern künern man llewe sprach zu Gerna   Das sol man yme als wol lonen das sin geslechte alles da von gebessert werde Eyn ritter stünt bÿ llewen vnd sprach  Herre ich weyß wol wo er lyget Ich wil zü yme gene vnd wil den fursten mit mir brengen  Das dünt sprach llewe | Der ritter kame in des bastarts gezelt vnd fant yne über diesche sitzen Der bastart hat den fursten wol hart vmb eyn sule gebonden vnd gabe yme zum essen als eyn ander armen gefangen Der furste was des bastartz nehster mag aber der bastart hat yne nit liep die wile er syme vader schaden gedan hatt Der ritter grüste den bastart vnd sprach  Geselle myn herre llewe der hat mich her gesant vnd enbüdet dir das {dü} yme den fursten von Tarante wolles senden Er wil yne vrteln noch allen syme willen Der rede wart der bastart zornig vnd sprach zu dem ritter  Herre ir sollent mynen gefangen nit mit üch füren Ich weyß keinen man leben solde er mir yn nemen er möchte lieber wollen das er zu Rome were Er ist myn gefangen ich wil mit yme dün was ich wil Ich hort nü über lude vß schryen welch man eynen gefinge der solde yne ouch behalden Der gefangen ist in myner gewalt ich sagen dir du solt yne nit han Der ritter sprach  Dü redest dörlich! Ich wil dir nit me davon sagen vnd wil yne doch selbs nemen vnd wil yne füren zu myme herren llewen is sÿ dir liep oder leyt Da ginge der ritter zü dem fursten vnd sprach Wol vff du falscher furste ich wil dich zü myme herren llewen füren dan du hast yme viel zu leyde gedan da von müß dir din lon werden Da der bastart den ritter gehort da sprange er von dem dische vff vnd name sin swert in sin hant vnd wolt dem ritter vff sin heubt treffen Der ritter entweych dem streych vnd gerach das swert in eyn sule wol eyner hende dieff Da der ritter das gesach er erschrack sin lebe dage nye so sere me vnd floch von stünt vsser dem gezelde er enhette des andern streychs nit gebeyt vmb konnig Salmons güt Der ritter qwam zü llewen vnd sprach  Herre hant ir den marckt mit dem soldener gemacht das er mir das leben nymmen sol? Ir hant mich zu eyme geschickt der hat mir das leben {bi} benomen  Wie ist dem? sprach llewe  sagent mir wie hat is üch ergangen? Hat üch yemans enych leyt gedan das ist mir zü smacheyt geschiet  Herre sprach der ritter  das hat der gedann der den fursten von Tarante gefangen hat Ich sagde yme was ir yme enboden hatten aber er achte sere cleyne daruff Er spricht der gefangen sy sin vnd spricht er wolle mit yme dun was er wolle Ich wolte yn her bringen aber hette ich lenger gebeyt er hette mir das heubt abe gehauwen Lieber herre ich begern das ir mich rechent an dem falschen schalck Da llewe den ritter gehort da möget ir wol gleuben das llewe sere zornich were llewe saß von stont vff sin phert vnd nam Gerna bÿt yme vnd dar zu viel ritterschaff Heinrich vnd Diederich die waren ouch by yme Yederman wolde gesehen wer der were der solichen übermüt getryeben hette r handlung llewe und Gerhart erkennen sich als Vater und Sohn | llewe reit als lange bis er qwam in des bastarts gezelde Yederman vrteylt den bastart zü dem dode llewe trayt in das gezelde der bastart det sin kogel gheyn ym abe  Geselle sprach llewe  ich enfant noch nye keynen gesellen der mir soliche groß smacheÿt gedan habe als du aen den hertzog von Calaber den ich ytzent belegen han Vnd du hast mir ouch viel zü leyde gedan das du mir den gefangen nit geschickt hast dann is ist der man eyner den ich vff ertrich allermeyst hassen Wilt du myr den gefangen in myn hant stellen so wil ich dir geldes gnüg geben also viel das dir wol genügen sal vnd lest du dir da myde nit genügen so hast du vnrecht Mich düncket du sist eyns worden mit dem hertzogen von Calaber du mochtest mit verrederye vmb gan aber ich wil dir das heubt vor lassen abe hauwen  Herre sprach der bastart  ich enweys keynen hye an ir lecht er eyn hant an mich mir smacheit zü dün ich wolt yme solichen streych geben das er messe oder predige nyemer me gehort vnd dar zü bin ich wolgeborn vnd von grosseme geslechte  Wie ist dem? sprach llewe  bist du also von grosser gebürt das dü das wol gedün magest als du gesagt hast?  Ia  herre sprach der bastart  ich bin dar zü wol geboren  Ich bÿt dich sprach llewe  das du mir sagen wollest von dyme geslechte  Das wil ich gerne dün sprach der bastart  Otgher von Danmarcke der hort mir zü vnd Nymo von Beyern Emmerich der hort myr ouch zü Gerhart von Roßlon vnd Richard von Normandÿ der byschoff von Rens die horent mir ouch zü vnd viel güder ander herren die by dem konnyge von Franckrich sint Auch höret mir der hertzog von Calaber zü vnd der furste von Tarante den ich hie gefangen han Da llewe das gehort da wart er sere erferet vnd sprach  Von wes wegen hörent üch die herren zü?  Herre sprach der bastart  das wil ich uch sagen Sy hörent mir von eym richen fürsten zü der heyschet llewe hertzog Herpins son von Burges in Berry  Lieber herre das sint ir ich kenne üch wole Ich bin aber eyn bastart myn müder die hiesse Clarysse vnd ist des hertzogen von Calaber süster |  Sy hat mich zü üch geschickt in solichen warzeychen daz ir in dieser stat Ryge gefangen lagent in yre kammer vnd warent gecleyt als eyn beckart Ir woldent die schone Florentyne gesyen han aber Weckolder von Calaber myn nyfftel die wart üch herkennen Sy fant uch in yre kamer vnd lach bÿ üch vff ein bette Da wart ich gemacht vnd die wyle das geschach so qwam üwer hußfrouwe Florentyne hyn weg dar vmb endorst myn müder yrs brüder des hertzogen nit beyden Sy qwam die selbe nacht mit üch enweg usser Ryge der stadt vnd quamen die cryst nacht in eyn burg da viel morder inn warhen Die wile das die morder eins deyls vber uch gedygen da enschüschen furten die andern myn müder enweg Aber eyn fromme ritter den got behuden wolle kame angeuerlich dar zü vnd nam den mordern myn müder vnd furt sy vff sin burg vnd nam sye da zü eynem elicher wybe Er hat mich bÿ fünffczehen iar gezogen Da ich nü gewar wart das ich sin son nit enwas byn ich her zü üch geryden üch zü helffen wider den hertzogen mynen vedern Ich bin wol vier mönde in diesem here gewest aber ich hette mich myn lebedage nyemer zü erkennen geben ich hette dan vor mit der hant erworben da von das ich geeret mochte werden Da llewe die mere gehort da viele er syme son vmb synen halß vnd halsete vnd küste yne vnd sprach   Sis gode wilkomme du lieber sone ich halden dich vor mynen sone dann din müder was myn büle |  Lyeber sone sprach llewe  alles das du gesait hast das bekennen ich Wye get is dyner muder ist sy frysch vnd gesünt?  Ia  herre sprach der bastart  sÿ was gesünt da ich von yre schiede aber sÿ was sere zornich das ich yr sagde daz ich üch helffen wolde widder yren brüder mynen veder der sol noch ob got wilt von mynen henden sterben Weckolder wil ich mit myner hant ouch verbürnen Ich antwerten üch den fursten von Tarante vnd biden üch das ir uch von stont an ym rechen  Ich wil sprach llewe  das man yme von stünt das heubt abe hauwe Da der furste das gehort da wart er sere erfert Er bat fast gnade me yme geschach keyne dann desselben dages wart yme sin heubt abe gehauwen Also wart der bastart bekant von llewen llewe sturmete dick die stadt Ryge Die bößwichter die da inne warhen die würden sere erferet dann yne ging an der narunge abe das sÿ nit viel me zu essen noch zü drincken hatten
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Der Herzog von Calaber wird getötet | Der falsche hertzog von Calaber der reyt eins her vß mit großeme folcke vnd swre er wolde sich an llewen rechen llewe wart schyere botschafft gedan wie der hertzog her vß gezogen were Da stalt llewe sin lude zü strÿde vnd dede alle wege verhüden Gerna vnd der bastart die furten die heuffen des hertzogen volck von Calaber vnd llewen volck kamen zü sammen Man mochte da grossen strÿt gesehen han aber dye Calabrischen namen grossen schaden Als der hertzog von Calaber gesach das sin folck sere nyeder geslagen wart da swre er gode von hymel er enwolde nit widder zu Ryge inn dann er wolde anderswo suchen da er wol sicher getrüwet zü syn Er nam synen weg ghein Pulle zü aber er enkünde nit so heymlich von dannen komen Der bastart wart sin gewar Als balde er den hertzogen gesach da rante er yme grülich nach vnd stach yne nieder das er eyn beyn enzwey fiele Als der hertzog vff der erden gelag da sprach er  Lieber geselle ich bide dich das du mir nit endust vnd furest mich vff eyn ende da ich wol sicher sÿ so wil ich dir also viel gudes geben das dauon alle din frunde gebessert werden  Vetter sprach der bastart ich enwil nyemer essens enbyssen ich habe dir dann das leben genomen  Das ist eyn böse vederschafft sprach der hertzog  du heyssest mich vetter aber du enhörest mir nüst zü  Du falscher hertzog sprach der bastart  ich bin doch Claryssen dyner süster sone vnd llewe ist myn vader vnd du bist ein falscher bosewicht Du were gesünet mit llewen mym vader vnd der süne enhast dü nit gehalden Aber solicher verredery ensolt dü nyemer me gedryben Da mit stunt der bastart abe vnd bant den hertzogen synen vettern mit sinen füssen an des perdes zagel Der hertzog was sere bedrübet vnd bat den bastart fast aber es was alles vmb süst Er sleyffte yne zu llewen vnd sprach   Herre vnd vader ich brengen üch den verreder den hertzogen von Calaber daz ir yne vrteylt noch allem üwerm willen Da ließ yme llewe zü stunt sin heubt abe hauwen vnd reyde widder in den strÿt vnd gewann den strÿt Da zog er widder in den leger vnd stalt sich die stat zü stürmen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Gerhart wird neuer Herzog von Calaber | Vff den andern dag da sturmete llewe die statt Ryge Weckolder was vff dem pallas vnd was sere bedrübet Die burger gingen vff die müre vnd frageten nach llewen llewe der kame zü yne vnd fragete sy was sy wolden Der burger einer sprach von ir aller wegen  Lieber herre wir die burger die hie inn sint byden üch das ir üwer sturmen lassent so wollen wir üch die statt vff geben also ferre das ir vns vnsers leben wollent trösten llewe troste sÿ des lebens mit siner ritterschafft rade alle die in der statt warhen ane allein Weckoldern Da dede man die porten vff vnd llewe reyt in die stadt Weckolder wart vor yne bracht Er sprach  Weckolder du falsche froüwe die groß boßheit die lange in uch verborgen ist gewest der sol uch nü gelonet werden Man sol uch in ein fuwer werffen  Ach amich sprach Weckolder  ich besorgen was ich ye wider llewen vnd widder Florentyne han gedan das müß ich nu alles erarnen  Dü falsche boßwichtynne sprach der bastart  ich bin Claryssen diner nyffteln sone aber vmb diner grossen boßheyt willen so must du hude zü dage verbürnen  Das ist mir leyt sprach Weckolder | llewe hätte Weckolder gerne verziegen aber der bastart wolde ir nit verzÿhen Er dede ein groß fuwr machen vnd Weckoldern dar inne werffen also wart Weckolder verbrant llewe rieff Gerhart syme sone vnd sprach  Lieber sone ich mach dich eynen hertzogen als wÿt als Calaber lant ist Da entphing Gerhart der bastart das hertzogtum von Calaber vnd wart dar nach genant eyn hertzog von Calaber Der bastart schickt zü stunt nach siner müder vnd die kame zü yme | Darnach dede llewe vß schryhen als wÿt das lant was obe yeman eyn kint hette funden vnder eym oleybaum mit solichen zeychen als yme Heinrich gesagt hat das er zü yme keme vnd es yme brecht ader yme davon segede dem wolde er groß güt geben Als Elÿ die mere vernam da wart er sere bedrübet das er Oleybaum ye von yme gelassen hatte Er ging zu siner hußfrouwen vnd sagede ir die mere wie man vß geschruwen hatte  Ach amich sprach die frouwe  das wir Oleybaum ye von vns geliessen wir weren synent halben wol zü grossen eren komen Elÿ sprach  Man hatt me geruffen wer yne funden habe der ensolle es nit verhelen mann wöll yne anders verderben  Ich wil zu dem konnige vnd wil yme von dem kinde sagen llewe saße zu Ryge in dem palas vnd was sere bedrübet dar vmb das er nit wyste wo er wybe vnd kinde süchen solde Als llewe in dem palas saße da kame zu yme eyn bode der grüsete vnd gab yme eynen bryeff llewe gab den brieff eym schriber das er yne yme lese r handlung Elÿ berichtet llewe von seinem Sohn Oleybaum | Der schriber las wie der konnig von Cipern llewen enbot yme zü helffe zü komen vnd wie er konnig Synagon belegen hette in der statt Affelern vmb das er den crystenen glauben hoffete zü hanthaben vnd die heyden wolde verstören Als das llewe gehort da swre er bÿ gode er wolde den konnig von Cipern zü helffe komen llewe dede sin folck zu stünt samenen vnd dede viel rades vff das mere zü schyffe füren Als sich llewen volck sammete da kame Elÿ der kue hirt der Oleybaum erzogen hatte vnd viel vor llewen vff sin knye | Vnd sprach  Lieber herre ich han gehort wie ir in lande hant dün vß schryen obe yeman eyn kint funden habe das er das vor bringen solle Nü ist es wol ffunffzehen iar oder me das ich gar eyn schone kint fant vnder eyme oleybaum lygen in eyme walde da ich myns viehes hüte Mich erbarmete des kindes also sere das ichs heyme drug zu myner hußfroüwen vnd vff siner asseln hat is ein rot krütze Lieber herre vmb desselben crüces willen ich hoffete mir solde noch viel güttes von yme gescheen Darvmbe zoge ich yne deste lieber dann mich duchte er were von guder art komen Er hat mir aber bosen lon gegeben dann als balde er begonde grosse zu werden da stach er vnd tornierte wider die baüm vff eyme muder pherde das er dicke vff der erden lag Dar nahe verkaufft er alle myn vyehe vnd gab iglich stucke vor eynen gulden Gnediger lieber herre er hatt mich in groß armut bracht vnd weme wir schuldig waren dem müsten wir dryfaltig bezalen Als balde er daz gelt gelost von myme viehe da reyt er zu eyme hoffe vnd kaufft phert vnd harnesch vnd bracht mir eyn gulden crone die yme zu danck wart gegeben zü dem hobe Herre da wart ich zornich vmb das viehes willen das er myr verkaufft hatt vnd schalt mich myt yme vnd hyesch yn eynen fündeling Da ich also sprach da begonde er sere heyß zü weynen vnd swre got vnd sin liebe mtter das er niemer ruge noch rast gewynnen wolde er hette dann fader vnd müder widder fünden Herre da ich gesach das er also bedrübt was da waz mir leyt das ich yne eyn fundeling geheyssen hat Myn hußfrouwe bat yne sere das er da bliebe aber er verhiesch sich daz ers nit dun enwolle Da qwam er enweg das ich sÿt her nye keyn mere von yme gehort Da llewe den hirten gehort da begonde er heyß zu weynnen er sprach zu siner ritterschafft  Yr herren vor war sagen ich uch das der ist myn sone gewest da von der man gesagt hat llewe der rieff Heinrich vnd sprach  Lieber Heinrich ich bit dich vnd heyschen dich ouch das du den man bit dir nemmest der mir von myme sone gesagt hat vnd wollest mynen son süchen in fremden landen vnd nit komen widder dü brengest myr dann mynen son mit dir vnd du findest mich vor war vor Affelern  Ich wil es gerne dun sprach Heinrich llewe det yne geldes gnüg geben vnd Heinrich vnd der hirte rieden enweg Hye laß ich von Heinrich vnd von dem hirten vnd sachen uch von llewen der syn schieff bestalt in das mere vnd sasse dar in wol mit dryssig dusent gewappenten vnd furt mit yme Gerhart den bastart vnd Gerna vnd Diederich den wirt
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung llewe kommt dem König von Cipern zu Hilfe | llewe fure also lange vff dem mere da er vor Affelern qwam Da der konnig von Cipern gehort das llewe qwam da danckte er gode von gantzem hertzen llewe slug sin gezelde vff vnd legert sich bÿ den konnig vor Affelern Da was Florentyne Wilhelm ir sone vnd Maria vnd Badewin llewe vnd der konnig die sturmeten dicke die statt Florentyne die lag in eyns rychen heyden huß der hiesche Ysorey Sÿ bat dick vor llewen dann sÿ enwiste nit anders dann das er lange dot were Badewin vnd Florentyne die wurden dicke zu rade wand sÿ vsser der statt mocht kommen so wolde sy Badewin vnd Wilhelm yren son zu Diederich schicken gheyn Montluisan vnd yne fragen abe er yergen kein mere erfarhen hette von llewen Hetten sÿ aber gewist das er yne also nahe were gewest sÿ weren balde zu yme komen vnd hetten nit grossen mangel gelyeden als sÿ daden llewe vnd der konnig von Cipern die sturmeten drywerbe in der wochen die statt aber konnig Synagon gaff nit darüff r handlung Heinrich und Elÿ suchen Oleybaum | Hye laß ich enwenich von dem konnige von Cipern vnd von llewen vnd sagen uch von Heinrich vnd von dem hirten die manich zÿt Oleybaum suchten Sy namen yren weg in Hyspanien lande vmb desselben willen das sÿ hortten das hobe vnd torney sere dar inn warhen Sÿ gingen also lange das sÿ ghein Burcke in die stadt qwamen Sÿ qwamen in eyns erbern wirtes hüse der wirt hiesch Clemens Da Heinrich vnd der wirt gassen Heinrich fragete den wirte wes die stat were  Lieber geselle sprach der wirte  sÿ ist eyns gesellen dem got grosse gnade gedan hat Da er zu dem ersten her qwam er enhat nit vierczehen marcke wert er hat aber mit syner künheit also vil verdienet also balde konnig Ansÿ ye gestarb da gewann vnser iungffrouwe yne also liep das sy yne zü der ee kaufft vnd ist eyn konnig in Hyspanien lant als wÿt das ist  Wie heyschet er bÿt syme namen ? sprach Heinrich  Er heyschet Oleybaum sprach der wirte  man sprichet dar zu als wÿt diß lant ist er sÿ eyn fündeling vnd enhabe wedder frunt noch mag Da Elÿ den wirt gehort da begonde er von freuden sere heyß zü weynen  Lieber herre got sprach Elÿ  is ist der den ich manich zÿt gezogen han | Heinrich fragete den wirte aber der konnig yrgen in syme lande were  Neyn sprach der wirte  ich gesage yne lest enweg rÿden got wolle yme glucke geben Ich engesach nie keyn schoner man das ist ouch wole dann er hat ouch das hertze darzu Dann er ist der küneste man der in der cristenheit lebet Da Heinrich den wirt gehort da dancket er yme zu male sere Heinrich sprach widder Elÿ  Lieber Elÿ wir wollen morn frü zü der konnigynnen vnd wollen an ire erfarhen abe is der sÿ den wir süchen  Es ist mir liep sprach Elÿ Da gingen sÿ slaffen Des morgens da is dagete Heinrich vnd Elÿ gyngen zü dem palas zü vnd fünden die konnigynnen Gallien die in ire cappellan was die sere andechentlich bette dann sÿ was gar eyn götliche erber ffrouwe Man hielde zu Burcke in der stadt von yre das sÿ heylich were vnd nennet man sÿ noch hudestages sante Gallien Heinrich vnd Elÿ die beyten also lange in dem palas das die konnigynne von yrme gebede qwam
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Gallien berichtet Heinrich und Elÿ von Oleybaum | Heinrich viel vff sin knyewe gheyn der konnigynne vnd sprach  Got der die martel leyt vnd vmb vnsern willen gestorben ist wolle die konnygynne behuden vnd alles das sÿ liep hat Da die konnygynne Heinrich gehort da demutget sÿ sich gheyn yme vnd name yne bÿt der hant vnd sprach  Lieber geselle was noyt dreyt uch in dis lant? Bedorfft ir myn ich wil üch gerne hören  Ia liebe frouwe sprach Heinrich  ich sol aber in heymlicheit mit uch reden dar vmb so bidden ich uch das ir byt mir an eyn heymlich ende wollent ghen  Das wil ich gerne dün sprach die konnigynne | Dye konigynne die nam Heinrich vnd Elÿ vnd furt sÿe in eynen gartten vnd da inne was niemans dan sÿ drü alleyn Die konnigynnen die gesach Elÿ den byderman an vnd gedacht heymlich in yrme hertzen  Der man schynet ein hirt sin Ist er ackers nit der hirt der mynen herren erzogen hat? Also gedacht die konnigynnen heymlich in ire selbs Heinrich sprach widder die konnigynnen  Liebe frouw ich bidden üch das ir nit zurnen wollent das ich üch fragen wil  Neyn sprach die frouwe  sagent was ir wollent  Liebe frouwe sprach Heinrich  vns ist gesagt worden in diessem lande ir hant einen fursten kaufft von vnßine lande der ist Oleybaum genant  Vff myn trüwe sprach die konnigynnen  ich hat myn synne gestalt vff die frage die ir mich fragen wollent als mich bedünckt Ich bidden uch das ir mir die warheyt sagent Ist das nit der hirt der mynen herren Oleybaum erzogen hat?  Ia sprach Heinrich  liebe frouwe ir hant is geraden Aber ich sagen uch vor war Oleybaum ist von grossem geslechte vnd ist hertzog llewen son von Burges in Berry die konnigynne von Cecilien die ist sin müder Aber der hertzog von Calaber det das selbe kint stelen vnd als balde yme das kint vnder die hende wart da rieff er mir vnd bat mich daz ich das kynt in den walt drüge vnd is dot slüge Liebe ffrouwe ich was sin diener vnd dorst is yme nit versagen Ich nam das kint vnd drege es in eynen walt Da ich in den walt qwam da zoch ich myn swert vß vnd wolde is döden vnd da ich das kint stechen wollte da lacht is mich an Da is mich an lachte da konde ich yme nüst gedün Da lacht ich is vnder ein oleybaum Da qwam der biderman Elÿ vnd fant is da ligen vnd drug is in sin huß vnd hat yn wol fünffczehen iar gezogen In der selben zÿt qwam llewe myn herre vnd fant das der hertzog von Calaber sin lant alles verdarfft hatte vnd wybe vnd kint verlorn hat Da sagt ich myme herren llewen wie alle ding ergangen warhen Da bat er mich zu gene mit dem frommen man Elÿ als lange bitz ich sinen son fünde Nu han ich yne funden Globt sÿ got! Als die konnigynnen Heinrichen gehort da wart sÿ sere fro darvmb das Oleybaum von gutter art komen was Sy sprach  Lieber geselle ich hoffe er sÿ wol komen in das lant Es ist wol vierzehen dage das er von mir vß reyt vnd ist zü Affelern der statt die die cristen belegen hant vnd die vff dem mere lÿt  Ach lieber herre got sprach Heinrich  er findet llewen synen vader da |  Lyebe frouwe sprach Heinrich  sagt ir das Oleybaum üwer herre zü Affelern der statt zü sye?  Ia uff myn trüwe sprach Gallien  es ist noch nit vierczehen dage das er dar reyt  So komet er eben in sins vatter here sprach Heinrich  liebe frouwe wie sollen wir yne nü erkennen? Sy sprach   An sinen wappen die sint also gestalt Es ist ein bla felt vnd eyn wysser adeler dar in gecrönet mit eynen guldenen kronen  Das han ich wol verstanden sprach Heinrich  vnd wil es ouch wol behalden Die konnygynne furte Heinrichen vff den palas vnd dede es yme wol bieden vnd da sy wol geessen hatten da dede die konnigynne yr iglichen ein schon gabe geben vnd dede in die selbe nacht sere gütlich Des morgens namen sy vrloup von der konnigynne Sy sprach  Ir lieben gesellen grussent myr Oleybaum mynen herren vnd sagent yme ich habe yme enboden das er zu mir komme so er aller erste mag Sy sprachen  Ffrouwe das wollen wir gerne dün | Heinrich vnd Elÿ rieden enweg Ich sage vch nit von ir dage reyse dann sÿ ryden also lange das sÿ ghein Affelern in das here kamen vnd süchten llewen so lange bÿt sy yn fünden Als sye llewe gesach da sprach er zü yne  Vff myn trüwe ir herren ich wil üch uwer heubt dün abe hauwen vmb das ir mir myn kint nit mit uch brengent Als Elÿ llewen gehort da begonde er von grossem schrecken zÿterren llewe sprach  Wie dorst ir so küne sin das ir an myn kint widder koment?  Lieber herre sprach Heinrich  nü lassent mich ouch reden ich wil uch so gude mere sagen das ir gode sollent dancken vnd loben  Sage ane! sprach llewe |  Lyeber  herre sprach Heinrich  wir han also lange gerieden das wir von üwerm sone ware mere han erfarhen Ir hant den künesten sone der vff erden leben mag Er hat mit syner kunheit verdient das er des konniges dochter von Hyspanien kaufft hat vnd er ist ein konnig in Hyspanien lant  Ich dancken dir hymelscher vader sprach llewe  der grossen gnaden die du mir an myme kinde hast bewyst |  Lyeber Heinrich sprach llewe  nü sage myr balde wo ist Oleybaum myn sone?  Lieber herre sprach Heinrich  die konnigynne sin hußfrouwe die hat vns gesagt er sÿ hie vor Affelern den cristen glouben helffen hanthaben Nü han ich sÿ aber gefraget wo bÿ ich yne moge erkennen Do hat sy mir sin wappen gesagt das ist ein gelasurete feldunge vnd dar inne ein silbern adelar mit eyner gulden kronen gekrönet Da mit mogt ir üwern sone wol erkennen llewe sprach  So wil ich lassen vß schryen durch dis gantze here das sÿ sich alle wappennen vnd sich vor mir her beryden vnd hoffen mynen son also zü finden Also det llewe durch das here vß schryen das sich yderman an dede vnd sye sich dan alle berieden vor dem konnige von Cecilien Als Oleybaum das gehort das vß rüffen vnd hatt sin gezelt erst vff geslagen da sprach er  Ich wil mich ye vor dem konnige von Cecilien ouch bewysen Da wart ordenunge gemacht das ye eyner nah dem andern von dem konnige von Cecilien hin ryden solte
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung llewe und Oleybaum finden einander vor Affelern | llewe stünt in syme gezelde vnd bÿ yme der konnig von Cipern vnd ouch der bastart der synen brüder ouch gerne gesehen hette Sy ryeden alle vor llewen hin gar wol geordinyert me dann dryssig dusent e llewen sone kame  Maria gottes mütter sprach llewe  wann sol ich nü den gesehen des ich so lange begert han? In diesem wort hube llewe sin ougen vff vnd gesach wo Oleybaum sin son her reyt vff eyme schonen roße mit solichen wappen als yme Heinrich der knecht gesagt hatt Da sprach llewe  Hymelscher vader ich dancken dir der gnaden die du mir gedann hast das ich so eyn schonen sone han llewe sprach  Oleybaum du lieber son nü kome her vnd kusse mich dinen vader Als das Elÿ der kühirt gehort da sprange er zü stunt her vor vnd sprach  Oleybaum du lieber sone nün bezale mir myn kühe die du mir gestolen hast Als Oleybaum den hirten gehort zü stunt stünd er abe von sym roße vnd helsete vnd kuste yne vnd sprach  Lieber vader wie geet es üch? Ir hant mich alwegen gütlich erzogen  Lieber son sprach Elÿ  gang nun zu dyme vader vnd grüß yne früntlich  Lieber vader sprach Oleybaum  ich enkenne ynne doch nit aber ich biden üch das ir mich zu yme wysent Er sprach  Vff myn trüwe es ist der der dich ytze zü erste grüßte Vnd da furt Elÿ Oleybaum hyn zü syme vader llewe halsete vnd küste synen sone me zehen hundert werbe vff ein ander  Lieber herre sprach Oleybaum nü sagt mir wo von wissent ir das ich uwer son bin? Da sagt yme llewe wie er syner müder gestolen wer vnd das yne Heinrich in eyn walde gedöt solde han vnd wie alle ding ergangen waren Da danckte Oleybaum gode das er yn so wol behüt hat vnd ouch dar vmb das er von so grossem geslechte was geborn Der bastart kame ouch dar vnd küste vnd halsete ouch sin bruder Da wart grosse freüde in dem here vmb Oleybaum vnd vmb llewen willen | llewe der were sere erfrouwet gewest hette er sin husfrouwe Florentyne vnd Wilhelm sin son vnd Badewin von Monclin gehabt vnd Maria Er enwist aber nit wo sÿ waren Sy blieben byeinander bitz an die nacht Oleybaum der furt den hirten Elÿ mit yme in syn herberge vnd sprach  Lieber vatter  ich sal uch möglich liep han dann ir hant mich erzogen Ich biden üch holent mir uwer hußfrouwe myn müder ich wil sÿ ziegen myn lebedage vnd wil ir gütlich dün Da schickte Elÿ na syner hußfroüwen vnd sye qwame so sye erste mocht Oleybaum der bot ir grosse ere aber alles das güdes das er ye gedet das hat er übel an ire an gelacht dann sÿ det yme viel leydes ane als ir her noch werdent hören
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Der konnig von Cipern det vff trompen vnd wolde die stat stürmen Konnig Synagon von Affelern der wart das gewar Er hiesche sin lüde das sÿ sich alle wappenten vnd sprach  Ir lieben gesellen lassent vns diese statt erweren dann der konnig von Cipern der diese stadt stürmen wilt der ist myn nehster mag aber ich verleucken sin das er hat myn ouch verleucket Sy sprachen  Herre wir wollens gerne dün Da daden sich die heyden an vnd gingen vff die müren Die crysten sturmeten die stat als grüwelich Alle die in der stat waren die erferten sich sere Florentyne was dar inne vnd bade got das er sÿ behüden wolle Sy enwisten aber nit das ir hußwirt vnd yre kint dar vor waren Sy stürmeten also lange bitz das es nacht wart da zugen sy wider in yre gezelde Der konnig von Cipern der lach also lange vor der stat das den in der stat an libezücht abeging Sy hatten küme vier dage dar inne zü essen des erferten sich die in der stat zu male sere Florentyne ging zu Badewin vnd sprach  Lieber Badewin wir sterben hie inne hüngers Mochten wir hyn vß kommen die da vß sint die deden vns nuschÿt vmb des willen das wir crysten sint Wir müssent ye einen font gedencken das wir hin vß komment  Is ist mir liep sprach Badewin  Florentynen wirt der was ein byderman Er hieß mit syme namen Ysorey er gloubt heymlich wol an got Ysorey qwam zu Florentyne vnd sprach  Liebe frouwe sagent mir die warheyt Sint ir eyne crysten frouwe? Das sagent mir ich han uch vnder wilen horen reden von dem crysten glouben  Ia vff myn trüwe sprach Florentyne  ich wil is uch nit leucken die wile ir mich fragent vnd solde ich dar vmb das leben verliesen  Liebe frouwe sprach Ysorey  die wile ir ein cristen frouwe sint so wil ich uch myn heymlicheit vffenbaren Ich glouben ouch an Cristus Ich wolde uch gerne helffen was ir an mich begerent | Das danckte Florentyne dem wirte zü male sere  Lieber wirt sprach Florentyne  ir mögent vns wol helffen wollent ir is dün vnd wyl üch sagen warvmb Ire mögent wol prüben das sich die stat nit lange gehalden mag vmb den grossen hünger den die lude hie inne lydent Dar vmb gesege ich gerne das ir hulffent gedencken wye wir vsser diesser stat qwemen Mich düchte is were gut das wir in der nacht seyle vff die müre drügen vnd das wir vns dann in der nacht herabe liessen in den graben vnd konden wir herabe komen ich hoffen got der solde vns helffen Liebe Ysorey nit herferent üch darvmb das ir uwer gut hinder uch lassent dan hulff vns got von hynnen ich wolte üch rich vnd selig machen Dann wie wol das wir in grossem armüt hye sin so han ich eyn konnigrich vnder myr dann groß krieg hat mich dar zü bracht vmb eyns bösen schalcks willen der mich myme herren nymmen wolde Dar vmb bin ich her kommen in heyden lande das ich myn ere vor yme behüden wil Der wirt sprach  Frouwe ir redent wol Ich wil uch wol dar zü helffen Der wirt der endorst syner frouwen die sachen nit sagen dann were sy is gewar worden sy hette sy alle sament zü dem dode brachten Ysorey nam eyn messer vnd er stach sin hußfrouwe vmb des willen das er gerne crysten were worden | Ysorey ging r text Herzog Herpinvff die müren vnd lüget na dem snödesten ende das vff der müren was aen dem selben ende was keyn wasser in dem graben Da Ysorey sin seyle an gebonden hat da ging er wider zü Florentyne vnd sprach  Liebe frouwe nu lasset vns ghen dann is ist zu hant ghen dem dage Da gingen Florentyne vnd die andern vsser dem huße vnd gingen durch eyn enge gasse vff das yne nyemantz begenet Da sÿ vff die mure quamen Ysorey sprach  Getrüwen ir mir nü nit wole so wil ich zu dem ersten herabe stygen  Is ist mir liep sprach Badewin  dann weren ir dort nyeder so were ich wol sicher r handlung Oleybaum und Gerhart nehmen Florentyne gefangenDa der wirt Badewin gehort da nam er das seyle in die hant vnd steich her abe Das seyle was gemacht als eyn leyter Florentyne steych yme na enabe Maria die steych na Florentyne vnd Wilhelm na Maria vnd Badewin der was der leste Da sÿ alle her abe qwamen da danckten sÿ gode Sy daden wie {sÿ} mochten das sÿ vff das felt qwamen Oleybaum der wachete desselben nachtes vnd Gerhart sin brüder der bastart - vnd kamen an Florentynen Sy fingen Florentyne vnd yre geselschafft | Nü erste wart Florentyne yrme son Oleybaum geantwert vnd dem bastart wart Maria Oleybaum sprach widder sin müder  Liebe frouwe wo her sÿt ir geborn? Ir sint sere süberlich üwer rede die sint sere süsse Ich wil üch dün in myn gezelde füren ich wil noch hynacht by uch slaffen Da Florentyne die rede von yrme sone gehort da erschrack sÿ also sere das sÿ nit reden enmochte Der bastart sprach wider Oleybaum  Liebe brüder ich han sere eyn schone frouwe funden  Sy ist sere suberlich sprach Oleybaum  aber die myne ist vil suberlicher Da küste Oleybaum sin müder vor yren munt aber Wilhelm zoch eyn swert vß vnd hette sin bruder erstochen enhette Oleybaums folck gedan die namen yme das swert vsser der hant Da Oleybaum das gesach da sprach er von stunt  Man sol yme sin heubt abe hauwen! Da Florentyne Oleybaum gehort sÿ sprach  Edeler herre lassent mir myn kint wand ich han yn vnder myme hertzen gedragen Er ist also bedrübt das ir mich also dringen wollent  Liebe ffrouwe sprach Oleybaum   den lecker sol man morn döden vnd ich wil uch morne lassen deuffen so wil ich dan bÿ üch slaffen Man furt Florentyne vnd ir ander folck in eyn gezelde vnd det sye wol hüden Des morgens da is dagete da gingen die herren alle gemeinlich zu rade wie man die stat gewynnen solde   Ich han hynacht gewachet sprach Oleybaum  vnd han funden dry manne vnd zwo frouwen die eyn ist sere suberlich Ich wil sy dün deuffen vnd wil dann by ir slaffen Die ander hat myn brüder Gerhart herwüschet die hant ynen iüngen gesellen der ist wol also groß als ich vnd ist ouch wol in myme alder vnd hat ouch sere ein alden man by yn an dem mocht man wol erfaren abe sÿ lebe zücht in der stat haben odir nit Mich düchte gut sin das wir na yne schickten  Is duncket mich ouch güt sprach llewe  vnd ich han groß begirde die lude zu sehen Da Oleybaum sin vader gehort da ylete er sich in sin gezelde vnd sprach zu sinen gesellen  Furhent mir die gefangen zü mir in myns vader gezelde Florentyne die sach Oleybaum an das Wilhelm yre sone yme gar gelich stunde Das wondert Florentyne gar sere
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Wiedersehen vor Affelern | Sy furten Florentyne zü llewen in das gezelde Also balde Florentyne in das gezelde drayt da sach sy llewen vff eyner banck sitzen vnd erkant yne zu stunt Florentyne sprach wider Wilhelm  Lieber son gang vnd kuß diner vatter der do sitzet Byt dem selbem wort fiel sÿ in amacht Da llewe gesach daz sÿ also in amacht viel da erkant er sÿ von stünt vnd sprang von stünt dar vnd hübe sy von der erden vff vnd helsete vnd kuste sÿ me dan hundert stont Da Oleybaum das gesach da halsete vnd kuste er ouch sin muͦder Oleybaum hub an zü weynen vnd viel nieder vff sin knywe vnd bat sin müder das sÿ yme verzÿgen wolle Wilhelm der helsete vnd küste ouch sin vader vnd brüder llewe ging zü Badewin vnd Maria vnd helsete vnd küste sÿ vnd sprach  Ich han also groß trüwe an uch funden das ich uch nit follen dancken kan Liebe Maria hye steyt myn son Gerhart der ist Claryssen son des hertzogen von Calaber süster vnd han yme das gantz hertzogtum gegeben Dar vmb biden ich üch das ir yne zu der heyligen ee wollent nemen  Ich wil is gerne dün sprach Maria  alles das ir mich heyschent Da gab man den bastart vnd Maria zu samen llewe slug Wilhelm ritter Sy dantzeten vnd stachen den gantzen dag da was groß freude in dem here Konnig Synagon der stünt vff der mürren vnd sach das die crysten groß freude hatten Da sprach konnig Synagon  Vff Mahon die falschen cristen die wöllent nyemer me von hynnen kommen Wollent ir mir nü folgen wir wollen schieff lassen bestellen vnd wollen grossen schatz dar in dün vnd wollen gheyn Parysse in die statt vnd wollen zu myner nyfftel Grassien dann ich weyß wol das sÿ mich nit enlesset dann wir sterben hye inne hüngers Koment die crysten her inne die stadt sy erbarment sich also wenich uber vns als vber eynen rasen hont Sÿ sprachen Herre ir redent wol Da bestalten sÿ den selben abend yre schieffe vnd drügen dar inne grossen schatze vnd furen heymlich hinweg das ir nyeman gewar wart in der statt In der selben nacht slieff der bastart by Marian Der heydenschen ritter blieben nit vil zu Affelern Konnig Synagon füre also lange das er gheyn Parysse kame dann Grassien sein nyfftel die was von dem selben lande vnd sye hat ouch heymlichen die crysten liep in yrem hertzen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Wilhelm wird König von Affelern | llewe lag dannoch dry dage vor der selben statt ee dann er gewar würde daz konnig Synagon hinweg was vnd begonde die stadt zü stürmen Aber da was nyeman der yme werte Dar vmb gewonnen sÿ die stadt vnd namen da die cristen ir herberge in der stadt zü Affelern Da ging llewe vff die burg vnd nam synen son Wilhelm vnd kronete yne zü eym konnige zu Affelern vnd des gantzen landes llewe sprach  A hymelscher vader ich dancken diner gnaden das ich zwen süne han die nü beyde kunnige sint Da rieff llewe Wilhelm syme son vnd sprach  Du lieber sone ich laß dich eynen konnig in diesem lande vnd vff das dich die heyden nit mögen bedrangen so laß ich bÿ dir hie den bastart vnd Heinrich vnd Diederich den wirt vnd Morandin Hermes son eynen vnd wil dir Gerna ouch lassen Aber Badewin den wil ich mit mir hin weg füren Dyn brüder Oleybaum der wil wider in Hyspanien lant zü siner hußfrowen so wil ich wyder in myn lant ghein Montluisan vnd wil es wider zü gereche machen dann der hertzog hat is mir alles gar zü schanden bracht Noch dem wort satzte llewe sym son Wilhelm die krone vff r handlung Wilhelm wird König von Affelern | Der hoff wert wol dry wochen Da kerte llewe wider zü syme lande mit Florentynen vnd Badewin Oleybaum kerte wider zü syme lande vnd name mit yme Elÿ den kühe hirten vnd des hyrten frouwe Beatrix Aber konnig Oleybaum fant syn hußfrouwe doit des was er sere bedrübet aber er bleyb doch eyn konnig in dem selben lande Vnlanges darnach als llewe wider heyme kame da wart Florentyne sere sieche Da schickte llewe noch beden synen sünen Wilhelm vnd Oleybaum die kamen zü stünt zu llewen aber der bastart bleyb zu Affelern vnd hüdt des landes vor den heyden Als llewe sin son gesach da wart er ir fro aber er was sere bedrübet vmb das Florentyne sin hußfrouwe also siech was vnd sprach zü yne  Ach ir lieben süne ich förchten sere myn hußfrouwe üwer muͦder werde sterben Des begonden sy beyde heyß weynen Das sach Florentyne wol vnd konde numme reden vnd winckete yne zü ir vnd küste vnd helsete sÿ beyde vnd wante sich vff die rechten sÿtten vnd gab yren geyst vff Got wolle ir das hymelrich geben dann sÿ hat vff ertrich wenig gudes leben
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung llewe verlässt heimlich seine Söhne und wird Einsiedler | llewe vnd sin sone gehielden sich übel vnd bestalten yren licham in die kirche herlichen als ir zü gehort Dar nach swure llewe er wolde alle sin riche lassen vnd wolde eyn eynsÿdel werden Nü hörent was llewe da dede Er macht eynen brieff als ich uch ytzunt sagen werde Er hub zu erste also an  Von gnaden godes der den doit von vnsern willen gelydden hatt so laß ich llewe herre zü Burges Wilhelm vnd Oleybaum myne kinde wissen die myn rechten erben sint das sy sich nit dar vmb arbeyden das sye mich wollen süchen dann ich wil gene an solich ende das mich nummer solle finden keyn man der züm schylde geborn ist ader ouch wedder mag nach frünt Das wil ich dün vmb myner hußfrouwen selen willen der got gnedig wolle sin vnd auch vmb myner selen willen Dar vmb bidden ich üch myn lant in fryden zü halden vnd das ir eynander getrüwen sÿt das uch yeman icht verkeren möge vnd lassent üwer schryen vnd weynen vmb mynen willen dann ich han mich verheißen nummer wider zü komen es were dann das ich erfüre das ir in dodes nöden werent Also hielde der brieff inne als ich uch ytze gesagt han Den abent ginge llewe zü dische vnd saße zwuschen die beyde süne mit bedrübten hertzen vnd sneÿde ir iglichem vor | llewe sprach  Ir lieben süne nü bidden ich üch das ir eyn ander getruwe sÿt vnd uwer einer dem andern ere erbyede vnd vmb keyn erbeschafft kriegent vnd ob uwer eyner krieg gewunne das der ander dann sich zü stünt bereyte vnd dem andern zü hulffe keme das man nit möge gesprechen llewe habe zwen verczagete süne oder zwene fule süne Fflissent üch alwege zü dugende vnd zü wißheit sÿt ir yman schuldig den bezalent zü stunt vnd dunt üwer ritterschafft das sÿ üch liep gewynnen vnd habent got liep vor allen dingen Sÿ sprachen  Herre vnd vader wir wollen is gerne dün aber sye enwisten nit was llewe vor handen hatte Da mit ginge yderman slaffen llewe ginge ouch in syne kamer aber er enslieff nit wol Vmb die mitternacht name llewe den bryeff vnd lacht yne vff ein küssen vnd sleich heymlich vß der kammer von dem pallas vff sin phert vnd reyt hinweg
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Des morgens als die sonne vff ging da daden sich llewen süne an vnd gingen vor irs vader kammer vnd clopten daran aber da enwas niemmant der yne antwerte Als sÿ ein wile da gestünden da stiessen sÿ die kammer vff vnd süchten yren vader als wÿt is was vnd in dem süchen funden sÿ den brieff vff dem küssen ligen Oleybaum fant den brieff zu erste vnd gab yme Wilhelm syme brüder vnd sprach zü yme  Lieber brüder lesent ir diesen brieff die wile ich nit lesen kan dan ich han nye zü schule gangen ich han alle myn dage des fiehes gehudt Also nam Wilhelm den brieff vnd lasse yne gantz vß Als er yne gelase da sprach er  Ach lieber brüder vns ist nü gar ubel geschiet wir mögen vnsern vader nummer me gesehen Er schribet vns er wolle aen eynsÿdel werden vnd wolle nummer wider komen dann er wolle got bieden vor vnser müder selen vnd ouch vor die synen Nu wirt vns vnser leyt zweyfeldig dann wir han weder vader noch müder Als Oleybaum Wilhelm gehort da begonde yme sin blut gryseln | Er was nye me so bedrübt worden er sprach  Ach du edeler vatter nü enlebet doch üwern glichen nit Sollent ir also verlorn sin daz bedrübet mir myn hertze vnd biden den got der vmb vnsern willen verkaufft wart das ir nit verleydet werdent Da mit begonden sye bede sere heyß zü weynen Diese mere schalle in die lant da wart {in} der stat grosse bedrüpnis | Wilhelm vnd Oleybaum deylten ir vederlich erbe Oleybaum wart Cecilien vnd Wilhelm Burges in Berry Die manne in Cecilien lant entphingen yr lehen zu stunt von Oleybaum Oleybaum ließ zü Montluisan sinen vatter Elÿ den kuehirten vnd des hirten frouwen Beatrix Wilhelm reyt ghein Affelern vnd Oleybaum reyt in Hyspanien lant in sine konnigrich Die heyden zugen vber Oleybaum Oleybaum werte sich vnd zoch vor eyn stat die hieße Damascke Der konnig von Cipern halff yme die selbe stat gewynnen vnd dar zu das gantze lant Da zügen sÿ vorbaß ghen Rotsborn Die heyden lagen vor der statt Astolone Da vor lag mit namen konnig Otmase der woß vol duffel vnd was nit me dann vier schuͦe lang Gheen yme gedorste nieman stryden dann er uber wan yderman von syner grossen boßheit wegen Er wolde dar zu dringen eyn heymliche cristene konnygynne das sy yne zu manne neme
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Oleybaum kommt nach Astolone | Hye laß ich von konnig Otmase vnd sagen uch von Oleybaum wie er vff daz mere fure Dar vff fure er so lange das er kam vor Astolone Dar inne was die fraüwe der lant Otmase belegen hat Zu der frouwen kame eyn spheer vnd sprach  Ach liebe frouwe ir werdent hie viel harter belegen dann ir vor belegen synt wann is komen her vyel cristen lude üch zu beligen die sint viel böser dann die andern lude Ir herren is was die selbe frouwe die Otmase gerne het gehabt Sy was der botschafft fro als ir der bode gesagt hatt vnd lieff zü stünt herabe zü Oleybaums schieffe vnd da sichert sÿ vnd Oleybaum ir ydes dem ander nüst zu duͦn Sy sprach  Lieber herre wolt ir wider konnig Otmase strÿden so wil ich üch mit truwen globen das ich vnd alles myn gesinde wollen vns lassen deuffen  Liebe frouwe sprach Oleybaum  were ich diser rede sicher ich wolde morn mit yme stryden  Des ensollet ir nit dün sprach der konnig von Cipern  dann als mir gesagt ist so dedent ir dörlich  Ich wil es duͦn sprach Oleybaum  als ferre mir die frouwe gelopt mir zu halden als sÿ mir zu gesagt hat Das globet yme die frouwe vff stünt zu halden vnd da ging Oleybaum von ir in die statt Astolone Darnach ging die frouwe uff die müre an eyn zynne vnd gesach eynen heyden zu dem sprach sÿ  Lieber geselle gang zü Otmase vnd sage yme ich wolde gerne zü ym reden Er sprach  Frauwe das wil ich gerne dün Also ginge der bode zü konnig Otmase vnd sprach  Herre so mir Mahon ich hoffen uwer wille solle vollen gan dan die frouwe von Astolone die hat mich zu üch geschickt vnd enbüdet üch das sye gerne zu uch wolle reden Als das Otmase gehort dai was er sere fro vnd reit mit vil siner ritterschafft ghein ir bitz vff den graben Dem selben Otmase von dem ich üch ytze sage waren sin ougen rot sin antlitze stunde yme als eyn düffel sin fleyß was swartz als ein back offen sin lip was kromp vnd vngeschaffen solichs dufels glichen was nyrgen in aller heydenschafft Er hette ee funffczehen schuwe wyt gesprungen dan eyn ander anderhalben Als die frouwe Otmase gesach sy ryeff zu yme mit luder stymme  Du duffel vol boßheyt du hast mich hie lange zÿt belegen vmb das du mich gerne zü wibe hettest vnd ich han dir doch alle zÿt versagt Nü hast du dich alwege vermessen kunde ich eynen man gehaben der wider dich wolde strÿden lyp wider lip kemppen vnd vber windest du mynen kempper so sol ich dich keuffen Vber wunde aber dich myn kempper so soldest du an mynen schaden abeziehen Wilt du nü halden als du gesagt hast so han ich nü eynen ritter funden der wil morn frü mit dir strÿden  Mahon sprach konnig Otmase  ich han dich alwege geeret vnd ich engehort noch nie lieber mere Also wart der strÿt versprochen des morgens zü duͦn als uch gesagt ist
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Oleybaum besiegt König Otmase | Des morgens fru wappent sich Oleybaum vnd kamen er vnd konnig Otmase vff eynen plan vor Astolone Oleybaum rieff lude  Dü falscher heyden du müst von myner hende sterben Da mit name Oleybaum die glene in sin hant vnd wolde widder den heyden stechen Do machte Otmase mit syner künste das yme Oleybaum bÿ zwo glenen lang nit künde genahen Oleybaum stach so dieff in eyner sant were yme die glene nit zubrochen so were er nieder gefallen  Du falscher crysten sprach Otmase  du hast vß eyner glenen zwo gemacht Oleybaum sprach  Das gee dich ein böse iar an du enhast nit an dir als viel künheit als eyn kint Als das Otmase gehort do begreyff er Oleybaum vnd draede yne vier werbe vmb vnd warff yne wol fünffzehen schü lang von syme ros uber allen synen willen | Als Oleybaum gesach das er also vff der erden lag da wart er sere bedrübet Der konnig von Cipern stunt vff der müren vnd bÿ yme die frouwe die konigynne der hertze sere bedrübt was Sÿ sprach  Hymelscher vader der dich an dem crutze wolde lassen st{e}chen vor vns alle vff das du vns erloseste von der helle hilffe hude zu dage myme kempen das er den heyden uber winde so wil ich mich duͦn deuffen Oleybaum stunt balde widder vff vnd wolde widder an den heyden aber der heyde sprengete yne me dan zwentzig schu lang Als Oleybaum das gesach da was er sere bedrubet vnd sprach  Du hymelscher vader der von eyner reynen maget wolde gebornen werden schick mir hude din gnade das ich den falschen heyden uber wynde Oleybaum name sich ane er wolde den heyden vff sin heubt slagen aber er slüg yme synes rosses zwene forderste füsse abe das der heyde nieder viele vnd ee er widder vff keme so sprang Oleybaum vff yne vnd erhaste eynen degen vnd stach yme das hertze abe Da ließ Otmase eynen kriesch das daz ertrich davon erbiebet vnd da gesach man eynen grossen rauch vß konnig Otmase dringen das was der duffel der vß yme kame Der fure dar nach in eynen fiesch vnd dar nach kume zwene dage da erdranckt er wol dusent menschen Keyn cristen künde vff dem mere gefaren vor dem selben fiesche | Oleybaum kame widder gheen Astolone Da fant {er} den konnig vnd die konnigynne die alle fro waren Die künigynne dede vß schryen als wÿt als alles ir lant was wer sich nit wolde lassen deuffen den solde man erhencken Die konigynne dede sich zu erste deuffen Als das ir volck gesach da liessen sÿ sich alle dar nach deuffen Sÿ wurffen ir aptgode nieder vnd büweten altare an die selben stede da die aptgode gestanden waren | Oleybaum vnd der konnig von Cipern die rieden als wÿt daz lant was vnd namen viel slos inne vnd machtent die lüde alle crysten Hie laß ich von Oleybaum vnd von dem konnige von Cipern vnd sagen uch von Wilhelm der zu Affelern was | Wilhelm der was zu Affelern r handlung Morandins VerratGerna vnd der bastart die waren bÿ yme Diederich vnd Heinrich waren auch bÿ yme Morandin dem verflucht sÿ der was ouch zu Affelern Das volck das ich uch hie genant han die frageten konnig Wilhelm war vmb das er nit eyn wip keufft das er erben gewonde Konnig Wilhelm antwurt  Ich weys ein iungffrouwe die ist die schoneste die vff ertrich sin mag Sÿ heyschet bÿt yrem namen Grassien vnd ist konnig Synagon nyfftel Sÿ gloubt wol heymlich an got sÿ hait mir eynen ring geschickt von rechter liebe Nu wolde ich gerne das myner ritter eyner zu konnig Synagon rÿde vnd sprech widder yne von mynent twegen das er mir sin nyfftel wolde schicken so wolde ich sÿ zü der ee keuffen vnd wyl er das nit dun so wil ich yn kürczlich gesehen in syme lande mit vff geworffen banner vnd wil yme sin lant zu male verderben  Bruder sprach der bastartt  ir hant wol gerett Konde üch die schone frouwe werden so hant ir die schoneste die vff ertrich ist vnd mich dücht gut sin das ir von stunt dar schickten  Nu radent mir sprach konnig Wilhelm  wene ich dar sol schicken der wyse vnd redelich gnüg sÿ mir die botschafft zu werben? Da gingen die herren alle zü rade vnd wurden zu rade das keyner besser wer dan Morandin des byderwen Hermes sone einer Da gingen sÿ widder zu konnig Wilhelm vnd sageten yme wie sÿ zü rade weren worden Wilhelm rieff Morandin vnd sprach  Morandin du solt zu Grassien rÿden zü konnig Synagon vnd sprich widder yne das er mir sin nyfftel Grassien die schoneste schicke Ich wil sÿ zu eyner wybe nemen vnd wil er das nit dün so widder sage yme von stunt Da Morandin konnig Wilhelm gehort sin blüt das begonde yme zu gryseln Er erschrack also sere das er nit wiste was er gedencken solde vnd dorst doch konnig Wilhelm solichs nit versagen Er gedacht widder sich selber  Symer die martel die got gelyden hat konnig Wilhelm vnd sin ratt mochten gern wollen das sÿ mir die botschafft nye beuollen hetten dan mag ichs zu bringen naher dan viertzehen dagen konnig Wilhelm vnd sin brüder der bastart vnd dar zu alle sin rytterschafft sullen zu cleynen stucken zu hauwen werden vnd sÿ kunden zu male nit dar von komen So wil ich dan gheen Burges rÿden zu mynen brüdern vnd wollen wir das lant innemen vnd dar na wollen wir das horne dün verbornen vnd wollen eyn ander horne in die stat stellen daz nyeman geblasen enmag vnd queme llewen süne hundert dar ir enküne keyner das horne nit geblasen also verlibet vns das lant Also gedachte der falsche verreder Morandin Der selbe Morandin reyt also lange das er ghein Parysse vff das mere quam Er reyt vnd fure also lange das er ghein Parysse in die stat qwam Morandin {der} stunt vor dem pallas abe Morandin der ging vff den pallas vnd fant konnig Synagon dan Morandin viel nider vff sin knyewe vnd sprach  Der got der vns alle beschaffen hait wolle konnig Wilhelm vnd alle sin ritterschaft behüden Herre konnig Synagon myn herre Wilhelm der enbüt üch das ir yme uwer nyfftel Grassien schicken so wil er sÿ zu der heyliger ee keuffen vnd wollen yr das nit dün so wil er ziehen in üwer lant vnd wilt das zu male verderben Da konnig Synagon Morandin gehort er sprach  Das were mir eyn grosse verlüst daz ich das dün solde das du wirbest Da bÿ was Grassien iunffrouwen eyn die gehort die botschafft dye der warb | Sy lieff zü stunt zü Grassien vnd sprach  Liebe iungffrouwe da ist eyn boyde hie der heyschet üch konnig Wilhelm zu der heylger ee Ich hort das ir widder üwer veder konnig Synagon sagete ginge die ee für sich so sollen wir guden frieden myt yme haben Es ist mir aber vmb eins dinges willen leyt das ir eynen cristen man haben sollent  Was sagestu? sprach Grassien  er ist doch der schoneste der vff ertrich ye wart Selich were die frouwe die yme zu deyl wurde Ich bÿt uch sprach Grassien  das ir widder vff den pallas ghet vnd horent was myn veder dar zü sage Die iungffrouwe ginge widder vff den pallas vnd fant konnig Synagon vnd Morandin die bÿt eyn ander heymlichen retten Morandin der sagede dem konnige wie yme Affelern widder werden mochte vnd wie er yme Wilhelm vnd dem bastart antwurten wolle vnd dar zu sin ritterschafft  Herre sprach Morandin  ir müssent zehen dusent wol gewappent mit uch nemen vnd mit den luden sollent ir uwer nyfftel Grassien schicken So wil ich vor an rÿden eynen armen schutze vnd heyschent sÿ mir von stunt na rÿden so wil ich mit der nacht ghein Affelern komen so lesset man mich von stunt in das sÿ dan mit mir in rÿden vnd wand ir in die stat koment so sollent ir von stunt alles das doit slagen das ir in der stat finden vnd dar vmb das ir mir deste baß getrüwen so wil ich bloyß in rÿden vnd findent ir mich in enycher vntrüwen so sollent ir mir von stunt myn heubt abe hauwen  Sy mir Mahon sprach der konnig Synagon  ir redent wißlich vnd dunt ir mir als ir geret hant so wil ich üch ein wip geben wo ir die gerne hant vnd uch dar zu groß gut geben  Lieber herre sprach Morandin  ich biden uch das die sachen heymlich bliben Sprechent widder uwer ritterschafft ir habent konnig Wilhelm Grassien üwer nyfftel geben vnd söllent es uwer niffteln nit sagen wand frouwen hant wanckelmüdich synne  So mir Mahon sprach konnig Synagon  ir redent wißlich Konnig Synagon schickt nach siner nyfftel vnd sÿ kame zu stunt vff den pallas Da nam konnig Synagon syn nyfftel by ir hant vnd sprach zu ir  Yr liebe nifftel ist es üwer wille so han ich üch eynen man geben der ist wol der küneste der vff erden leben mag Er ist konnig Wilhelm von Affelern vnd er ist llewen son eyner zü dem wil ich uch dün füren mit grossem volcke vnd mit der ee werden wir mit ein ander frieden han   Was saget ir?  Lieber vetter sprach Grassien  ich han horen sagen konnig Wilhelm sÿ eyn cristen man so glouben ich an Mahon Das nymmet mich wünder das ich ein crysten man sol han aber die wiele es üwer wille ist so wil ich yne gerne han vnd ouch dar vmb das ir frieden mogen han   Liebe nyfftel sprach konnig Synagon  des dancken ich üch sere Doch gedocht konnig Synagon heymlich in yme selber  So mir Mahon nyfftel ich wolte uch lieber selber verbornen dan ich wolde das ir den man nemen Da schickt konnig Synagon wol nach zehen dusent gewappenten der besten vß siner ritterschafft vnd machte einen amptman vß der heyden eyme zu dem er grossen glouben haite der hieß Lucion vnd was konnig Synagons mag Konnig Synagon sprach zü yme  Lieber feder ich sagen dir in heymlicheit Morandin der sol vns Affelern antwurten vnd dar zu konnig Wilhelm llewen sone einen dar in Dar vmb wartent bÿ üwerm libe das Morandin kein harnesch an habe vnd beduncket uch das er etwas vngelich gheen vns vor neme so dodent yne zu stunt  Lieber vetter sprach Lucion  das wil ich gerne dun dan ir solt das sicher sin die wile das er die verrederye zü driebet so wirt er sinen lon da von nemen Konnig Synagon name sin nyfftel in syn armen vnd halsete vnd kuste sÿ Lucion {der} furte Grassien vff das mere vnd furen da hinweg mit grossem folcke Morandin gesach Grassien an vnd gewan sÿ in syme hertzen liep vnd gedachte ouch in syme hertzen  mochte er es zu bringen so müste sÿ sin hußfrouwe werden Sÿ furen als lange das sÿ die thorne zü Affelern sahen Da rieff Morandin Lucion zü vnd sprach  Wir sollen zu rade werden wie wir die sache an fahen Lucion sprach  Wir sollen sÿ wol an fahen Morandin sprach  Dis ist ein arme des meres der geet mitten vff den mart in der stadt aber is ist mit den kedden beslossen das man dar inne nit kan gefaren die kedden weren dan vffen Nü wil ich vor an faren dan sÿ kennen mich vnd ich weyß wol als balde sÿ mich gehören so sliessen sÿ die kedden vff  Ir redent wol sprach Lucion Also steyg er in ein clein schiffelin vnd fure so lange biß er an die kedden kame Als er dar kame da was es wol vmb mitternacht Da rieff er lude das man yne in ließe Das erhort eyn ritter der lag vff eyme torne vnd yme waren die kedden slussel befollen Der stunt balde vff vnd ging an eyn fenster vnd fragete wer da were der also rieffe Morandin der kante den ritter als balde er yne gehort vnd nante yne zü stunt mit syme namen vnd sprach  Herre nit erschrenckent dan ich bin Morandin vnd bin gewest zu Parysse als mich der konnig dar gesant hant Ich han myn botschafft wol geworben vnd ich bringen Grassien sy enist nit ferre von hynnen Als der ritter Morandin gehort er danckte gode von freuden vnd sprach  Lieber Morandin ir hant myme herren liebe gedan er sal es üch wol dancken dann das ist ein ding das myn herre lange begert hait Da myde dede sich der ritter an vnd sprach zu Morandin  Nit lassent üch verlangangen ich wil üch zü stünt in lassen vnd nam syner gesellen dry mit yme Morandin bleyb bÿ den keden vnd sprach zu den heyden der mit yme dar gefaren was  Kere balde widder vmb vnd sage Lucion wan ich myn horn blase das er dan yle vnd zü mir kome Der heyden sprach  Herre das wil ich gerne dun vnd korte zü stünt zü Lucion vnd sagt yme was yme Morandin enboden hait Als Lucion die mere gehort er dede sich die lude balde wappenen vnd richte sin segel vnd ylte balde zü Morandin Der frome ritter der keins bösen gedachte der sloße die kedden balde vff als wÿt das wol drÿ schyffe neben einander mochten ingegangen sin
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Als Morandin die keden vff gesach da bliese er zü stunt sin horn das es Lucion wol horte Des was Lucion sere fro vnd begonde sere zü rügen das er bÿ die keden kame Da slugen sÿ den ritter zü stunt zü dode vnd ouch sin gesellen vnd traden da hin in die stadt vnd was sÿ da inne bedraden das slügen sÿ alles zü dode Morandin furte sÿ in den pallas dar inne der konnig lag vnd slieffe vnd nyrgen von wiste zü sagen | Als die lüde also kamen da lag konnig Wilhelm in eyme droum vnd bedüchte yne wie {er} eynen sperber lange zÿt gezogen hette vnd wie yme der selbe fogel sin ougen vß kretzete vnd wie der sperwer des selben morgens ein leriche gefangen hette die lerche brechte yme sin gesichte widder Darnach beduchte yne wie dryczehen valcken in der luffte flügen vnd der falcken einer stieß yne in eyn dieff loch vnd hudt sin in grosser armüt ein gantz iare Dar in erwachte konnig Wilhelm von grossen sorgen vnd bade got von gantzem hertzen das er yne behuden wolle Also horte konnyg Wilhelm ein große gerüchte in der stadt vnd rieffe syme kamer knechte zü vnd sagt yme was yme was entreumet vnd damit hieße er synen harnesch reychen vnd begonde sich zü stünt zu wappenen Die wÿle sÿ noch also redten so kame Morandin vor die kammer vnd stieß also hart an die düre das die düre in der kamern gelag Als konnig Wilhelm die heyden gesach er sluge vmb sich mit syme swerte das er ir wol viere zü dode slüg vnd hette er ÿman bÿ yme gehabt er hette sich ir wol erwert aber sin weren halff yme wenig dann er wart gefangen Da wunderte konnig Wilhelm sere wo her yme die verrederye kame dann er enwist nyeman der die zÿt sin fiende were Morandin furte die heyden zu dem bastart der bÿ Marian siner husfrouwen lag vnd den fiengen sÿ ouch Darnach fiengen sÿ Gerna vnd ouch sin hußfrouwe vnd Badewin von Monclin vnd alle die in crysten glouben waren | Als Grassien die verrederie gesach das man die cristen erslug vnd finge da begonde sÿ heyß zü weynen vnd rieff got an von gantzem hertzen Konnig Wilhelm wart gelassen in eynen dieffen torne der stancke also sere das es nyeman mochte gelÿden vnd ginge volle eytes vnd slangen dar zü macht man dar inne nit eynen stig gesehen Da rieff konnig Wilhelm got an von gantzem hertzen vnd sprach  Lieber got wer mag der man sin der mich in diese grosse not bracht hat? Du ewiger ich weyß das du es nit vngerochen lessest Die andern cristen alle lacht man in eynen dieffen torn gefangen Badewin begonde sere zu weynen vnd llewen zü clagen Wer da bÿ were gewest er müste ein steynen hertze gehat han er müste geweynt han Die heyden schickten zü stunt ein boden das er konnig Synagon solde sagen wie das yne ergangen were | Der bode reyt als lange daz er zü konnig Synagon kame vnd saget yme die mere wie konnig Wilhelm vnd der bastart vnd die cristen alle dot vnd gefangen weren Des wart konnig Synagon sere fro und bestalt zü stunt sin schiff und fure gheen Affelern Als er ghein Affelern kame da erboden yme die heyden groß ere  Ir lieben fründe sprach konnig Synagon  ich mach Mahon wol dancken das er mir widder geholffen hait zu diesser stadt die myn recht erbe ist Dar nach rieff er Grassien zu  Liebe nyfftel ich wil uch geben den richsten man der vff dem mere ist  Lieber vatter sprach Grassien  dem dunt wie ir wollent ir mogent mit myr dun was uch gelanget Ich enhette nie willen gewonnen zu konnig Wilhelm hettent ir mir nit gesaget das es vmb frieden willen geschehen solle sin Lieber vetter ich wil üwern willen allezÿt gerne erfullen Da halsete konnig Synagon sin nifftel vnd kuste sÿ Darnach rieff er Morandin vnd der kam zü stünt Der konnig sprach zu Morandin  Ir hant mir getruwelich gedient darvmb sol ich uch billich liep han vnd wil uch auch getrüwelich lonen Ich machen üch eynen marschalck uber alle myn lant vnd geben üch dar zu alle iare dusent marck goldes Des danckte Morandin dem konnige sere Da ginge Morandin in eyn kamer vnd schreybe zü stunt sinen brüdern ghein Burges eynen brieff als ich üch dan itze sagen wil Zum ersten an stunt ›  Ir lieben brüder ich grüssen uch alle mit eyn ander vnd lassen uch wissen das ich zu eyner erhohunge vnd vmb alles besten willen so viel ich gedan das ich konnig Wilhelm llewen son eynen han helffen fahen So han ich vernomen das Oleybaume der ander sone dot sÿ Dar vmb sollent ir sere ylen das ir die stadt vnd das lant in üwer hant nemen vff das ir das einher gesin mügent das üch das wirdig horn werde das bÿ dem heyltum liget vnd das sollent verdiligen das es keyn erbe von Burges nummer me möge geblasen also mag uch das lant bliben Ich bin hie in diesem lande ein herre vnd han groß ere Nü gedenckent ouch ir das ir ere erwerbent vnd lassent ein horn machen das nieman moge geblasen vff das ob llewen erben eynicher gheyn Burges keme das er es doch nit möchte erschellen in solichen massen mag uch das lant zü ewigen dagen bliben ‹  Also wart der brieff gemacht vnd einen boden gegeben Der ginge also lange das er ghein Burges in Berry kame Da fant er die driczehen brüder by ein ander vff dem pallas Die bruder gingen zü rade wye sÿ yr brüder eyme eyn wip geben die was von grossen gebürte Die bruder hatten sich also wol gewibet all vmb vnd vmb in dem lande das yne nyeman endorste ein leyt dün daz lant stunt alles in yrer hant Dar zu waren sÿ alle schone gesellen das ir glichen in dem lande nit waren aber sÿ waren alle schelcke vnd verreder da mit fingen sÿe wenig nach yrem vader Der edelste sone vnder den dryczehen der hieß Ysacar von Momort vnd das lant von Momort das was yme mit syme wybe zü komen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Hermes Söhne vertauschen das Wunderhorn | Der bode kame vor die brudere vnd gabe yne den brieff Ysacar nam den brieff von yme Als er den brieff gelas da begonde er heymlich sere zu lachen Da frageten yne die andern brüder was er also lachete  Ir lieben brüder sprach Ysacar  wir sollen got allewege dancken vnd loben Vnser bruder enbudet vns wie Oleybaum llewen son doit sÿ vnd Wilhelm lige gefangen vmb den lyp Das hat vnser bruder mit konnig Synagon zu bracht vnd enbüdet vns ouch das wir das wirdige horn verdyligen vnd eyn ander horn dün machen das nieman geblasen moge vnd das wir das lant innemen Als das die bruder gehorten sy sprachen alle  Ere sÿ gode! Wie sin wir in so grosse ere komen Nü lassent vns gedencken daz vns Burges das lant blibet wie wir das horn verdiligen Ysacar sprach  Der bischoff hat das wirdige horn bÿ anderm heyltum vnd dreget den slussel allewege bÿ yme Sollen wir nü das horn han so müßen wir den bischoff in vnser huß zu diesche laden vnd müssen yme dan vergeben Das ist das beste das ich mag erdencken Die andern brüder sprachen  Das ist ein rechter funt Sÿ liessen vff stünt ein horn machen das stunt eben als das wirdyge horn Man mochte ir eins nit erkant han vor dem andern aber es enkünde nieman erschellen Als das horn gemacht was da lden sÿ den bischoff das er den abent mit yne eesse Der biderbe man versaget yne nit vnd sprach er wolde komen Als es nacht wart da kame der bischoff vff den pallas Die brüder gingen yme entghein vnd enbuden yme grosse ere
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Der diesch was bereyt sÿ sassen nieder Hermes son eyner sneyt yme vor Das erste gerichte das yme vor bracht wart was gut vnd wol bereyt aber in dem zweytten gericht hatten sÿ vergifft gedan das was als strenge als balde er das asse da wart yme also we das er vff den diesch viel Als das Hermes süne gesahen da huben sÿ an zu zweyen vnd stalten sich bedrüplich Sÿ drügen yn vff ein bette vnd da er nit balde wolde sterben da warff yme ir eyner eyn seyle an synen halß vnd herwürget yne vnd namen da die slüssel bÿ sich Des bischoffs diener kamen vff den pallas sÿ wisten von der geschicht nit Als sÿ gehorten das der bischoff doit was da gehilden sÿ sich übel Hermes süne sprachen dem bischoff were galingen we worden vnd were zu stunt davon gestorben Des bischoffs diener gingen widder heym Hermes süne gingen in der selben nacht über das heyltum vnd namen das wirdige horn vnd legeten das ander horn an die stadt Sÿ gingen in eyn gewelde vnd sprachen  Wir wollen daz horn zü slagen Sÿ namen exe vnd groß messer vnd slügen sere daruff aber das enschatte dem horn nit – das man möchte prüffen – als viel als vmb ein saltz korn Als sÿ das gesahen da verleuckenten sÿ goddes vnd siner lieben mütter vnd slügen da widder vff das horn aber sÿ enkunden es nit engentzen dan got wolde es nit verhengen | Ir einer sach den andern an vnd waren sere bedrübet Ysacar sprach  Wir müssen versüchen ob wir es konnen verbornen da es enwart nie ding so hart es möchte wol verbornen Die andern brüder sprachen  Ir redent wol Da daden sÿ ein groß füre machen vnd würffen das horn dar in aber also balde daz horn in das füre kame so sprange es her vß Als das die verreder sagen da wurden sÿ sere erferet viel mer dan vor Der iungeste bruder vnder yne der sprach  Ich forchten sere das horn bringe vns in groß liden  Swig lieber bruder sprach Ysacar  ich wil es wol an soliche ende verbergen das es niemer man widder finden kan Ysacar ginge vß der kamern in eynen gartten dar in machte er ein loch wol zehen schü dieffe vnd warff das horn dar in vnd scharre das loch widder zü Aber die hystorye saget vns das horn hette nit ein halb iar vnder der erden gelegen da ein baum dar vß wüsche des bleder stünden alle als hörner | Dye falschen verreder namen bürge stede vnd das gantz lant in r handlung Die Königin von Cipern stirbtHie laß ich von den verredern vnd sagen üch nü von Oleybaume der den heyden hat an gewonnen Ecke vnd Astolone dat vnd anders schone bürge vnd stede der heyden Konnig Oleybaum was allewege bÿ dem konnige von Cipern vnd leyste yme getrülich geselschafft aber er must von yme scheyden vnd wil üch sagen warvmb es kam Der ein bode viele vff sin knye vor dem konnige von Cipern vnd sprach  Gnediger herre uch enbudet die konnigynne uwer hußfrouwe das ir zu stunt zü ir komen wollet dann sÿ liget in dodes nöden Als das der konnig von Cipern gehort da wart yme sin blüt gryselen Er sprach zü konnig Oleybaum  Herre ich müß von üch scheyden vnd muß myn ritterschafft mit mir füren dann myn husfrouwe enbüdet mir das ich zu stunt zü ir kome dann sÿ sie sere sieche Des wart konnig Oleybaum sere bedrübet Der konnig von Cipern bestalt sin schiffe vnd füre zü stunt hin weg Also fure der konnig von Cipern hinweg zü syme grossem vngeluck dan er kam zü dem fiesche dar inne der duffel was der von Otmase vß gedrieben was als ir dar vor gehort habt Der selbe fiesche erdranckte dem konnige von Cipern alles sin volcke Der konnig was ein bÿderb man er kame vß nit me dan mit sechs mannen Da der konnig das gesach das sin folck erdrüncken was da wart er sere betrübet vnd reyt als lange das er in Cipern lant kame in die stat zü Nycosie Als sin dochter Frolich gehort das ir vader komen was da ginge sÿ yme entghein Als der konnig sin dochter gesach er sprach zü stunt  Liebe dochter wie get es diner müder?  Herre sprach iunffrouwe Frolich  ich efforchte sÿ enlebe nit lange dann sÿ ist sere siech
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Der konnig trat zu stunt in sine kamer vnd fant sin hußfrouwe so swach das sÿ küme künde kallen Der künig halsete vnd kuste sin hußfrouwe dan sÿ was gar eyn schone frouwe Ir dochter Frolich stünde ir mütter also anlich wer Frolich die dochter gesach er want er sege die konnygynne also anlich stunt sÿ ir mtter wie das sÿ enwenich iünghlycher gestalt was dan sÿ was nit me dan vierzehen iar alt | Der konnig sprach zu syner dochter  Liebe dochter das ist mir leyt das uwer muder sterben sall ee dan ir beraden sint Das erhort die konnigynne vnd sprach  Lieber herre es ist gotz wille nit das ich es erleben solle Lieber herre sprach die konnigynne  ich bidden üch das ir mich einer bede geweren Da sprach der konnig  Ich wil is üch nit versagen heyschent ir was ir wollent  Lieber herre sprach die konnigynne  ich bÿden üch das ir nummer keyn ffrouwe keuffent sÿ stee mir dan anlich vnd kündent ir irgent ein finden die mir anlich stunde so biden ich üch das ir sÿ keuffen wolt  Der bede wil ich üch geweren sprach der konnig  vnd das versprechen ich uch vur ware  Lieber herre sprach die konnigynnen  ich beuellen üch dem almechtigen gode dan ich muß mynen geyst vff geben Dar na enwert es nit lange die konnigynne starp Got wolle ir sele barmhertzig sin Der konnig vnd sin dochter die gehielden sich gar übel aber es enwart nach nie kein leyt so groß man müst sin vergessen Vnlanges darnach würden die fursten vnd die herren in das konniges lant von Cipern gemeynlich zu rade Sÿ wolden dem konnige raden ein ander frouwe zü nemen vff das er me erben mecht vnd das lant nit also vff Frolich sin eynige dochter viele dann das lant müst nü zu ewigen dagen krieg han von den heyden
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Vnd gingen alle gemeinlich zu dem konnige vnd sprachen  Herre ir sollent ein frouwe keuffen das ir einen son gewynnent das daz lant nit an erben verlibe dan man sprichet zü eym alden sprüch wort Was landes an dochter falle das wirt nummer getrüwelich noch wol gehanthabet Da der konnig die fursten vnd sin ritterschafft gehort er sprach  Ach arme ich kan myner lieben husfrouwen nit vergessen dan mir ist als leyde beschiet als ye man geschach So han ich myner husfrouwen in yrem dodes bet geret das ich kein frouwe sol keuffen sÿ enstege ir dan anlich Dar vmb wollen ir das ich ein frouwe neme müssen ir rÿden in fremden landen vnd besien aber ir yrgen ken frouwe konden finden die myner husfrouwen anlich stünde Sÿ sprachen  Herre das wollen wir gern dün Ir eyn deyl sassen vff stunt uff vnd rÿden in fremde lande vnd rÿden durch zwoilff konnigrich aber sÿ enkonden kein frouwe noch keyn iunffrouwe nit finden die der konnigynne von Cipern anlich stünde Die herren kerten widder vmb zu dem konnigrich von Cipern vnd quamen zu den andern herren die da verlieben waren vnd sprachen sÿ hetten durch zwoilff konnigrich gerÿden sÿ enkonden aber kein finden als der konnig gern gehat hette Sÿ sprach vnder einander  Des konnigs dochter steyt der konnigynnen als anlich als ein mensch dem ander sten möcht vnd wurden zü rade es were viel weger das der konnig sin dochter keufft dann das lant ane erben verlibe Wolde got das sÿ einen son gewünde so were das lant wol sicher vor den heyden Die herren alle gemeyn würden zu rade vnd gingen vor den konnig vnd sprachen  Edeler konnig horent was wir uch wollent sagen Ir hant geret üwer husfrouwen nyemer keyn ffrouwe zu keuffen sÿ enstünde ir dann anlich mit allen sachen Nü han wir dun suchen in zwoilff konnigrich da enkünden wir keyn finden die ir anlich stee ane üwer dochter Frolich die steet ir als glich das man küme ein vor der andern kennen mochte Dar vmb so raden wir üch alle gemeinlich das ir sÿ keuffent zu einer elicher wybe dan wir hant is ouch erworben an dem babist das es wol sin mag So wollen wir alle got gemeinlich biden das üch got ein son bescheren wolle dann wir bedorffen wol eins getruwen biderben herren wann üwer konnigrich liget mitten vnder den heyden dan wo ir nit einen mans erben gewynnet so sin wir verdarfften mit üch Da konnig Herpin sin folck gehort da wart yme sin hertze sere fro dan er hat sin dochter sere liep Vmb der grossen sünden willen endorste er is {aber} niemman sagen die da von komen möcht Der konnig sprach  Was ir myr radent das wil ich folgen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Frolich soll ihren Vater heiraten | Der konnig schickt von stunt na siner dochter Zweyn ritter brachten die iunffrouwe Sÿ was die schoneste die in eynichem lande was Da der konnig sin dochter gesag er sprach  Liebe dochter myn mag vnd myn frunde vnd ouch die dyme radent myr getruwelichen das ich dich keuff zü elichem wybe dann sÿ hant lange zÿt gerÿden vnd hant zwoilff konnigrich durch wandert vnd künen keyn finden die euwer mutter seligen glich sÿ Nü sint sÿ bÿ dem babest gewest vnd hant an yme erworben das ich dich zu der heyliger ee möge keuffen vff das das lant nit ane erben blibe Da Frolich iren vatter gehort sÿ name der rede sere wonder vnd begonde ir blüt in yrme hertzen zu grÿselen | Edeler konnig sprach Frolich  bedenckent üch en wenich bas Wie mögent ir willen odir gedenck gewynnen widder üwer fleysch vnd blt? Ir sint der da von ich komen bin Darvmb bidden ich üch lieber vatter das ir der reden niemer ghein mir wollent gedencken Ir hant mich von den reden also sere erschreckt daz ich in eyn vierteyl iars nit verwinden Liebe vatter sprach Frolich  gent von stünt zu dem priester vnd bichten die grossen sünde  Die rede laß gewerden sprach der konnig  dann die wile der babest mir das erlaubt hait vnd mynen herren vnd frunden in myme lande liep ist so wil ich dich morn des dages keuffen Da Frolich ir vatter gehort von grossem leyde begonde sÿ sere heyß zü weynen Sÿ ging von stunt in ire kammer sÿ sprach  Maria goddes mütter durch den du gedragen hast wie ist myn vader an mich komen? Ich wolde mich ee lassen verburnen ee ich die sunde begehen wolde | Frolich schrey die gantze nacht sÿ sprach dicke  Maria gottes müder trost mich arme sünderin Ach vatter Herpin sprach Frolich  der düffel hat din hertz gar besessen Da nü Frolich gehort das sin ritterschafft alle ia gesait hatten vnd das sÿ ir mder mit allen dingen anelich stünde da gedachte sÿe sie wolde sich also machen das sÿ yrer müder nit anelich stünde vnd ging von stunt in die küchen Durch die küchen lieff ein armen des meres Frolich nam eyn messer in der küchen vnd hiewe ir selbes ein hant abe vnd nam die hant vnd warff sÿ in das mere Von gotz verhenckenisse quam ein fiesch vnd erharschte die selbe hant vnd drug sÿ sÿben gantze iar in syme libe Dar nach wart ir yre hant widder als ir hernach werdent horen Frolich bant iren armen abe das blüt lieff ir den armen her abe Sÿ leyt als viel smertzen dar an das niemman vol sagen kan Der konnig hiesch die frouwen das sÿ zü siner dochter gingen vnd sÿ bereyten dan er wolde sÿ keuffen vnd zü kirchen füren Die iunffrouwen vnd frouwen gingen von stont in die kamer zu Frolich vnd fonden sÿ in große bedrübsal Da sÿ gesagen das sÿ also stünde da erschracken sÿ sere vnd namen sÿ vnd furtten sÿ vor den konnig
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Da Frolich vor yren vatter quam da viel sÿ nieder vff ir kniewe  Lieber vader sprach Frolich  ir hant myner mütter gerett der got barmhertzig wolle sin das ir niemer kein frouwe sollent keuffen sÿ ensie ir dan anlich  Das ist war sprach der konnig  ich han also wÿt als die werlt dün süchen man kan ir aber kein finden die myner husfrouwen anlich stee ane üch Ir stent ir also anlich also eyn mensche dan dem andern künde gestan  Ich endün sprach Frolich  myn müder hatte alle ir gelyder ich enhan aber die myn nit Da hub Frolich yren arme her fure da hub der arme me an zu blden dan vor Da der konnig sin dochter ane sach da was er bÿ nach dorhetig worden |  Lyebe d ochter sprach der konnig ich biden üch das ir mir sagen wer uch also iemerlich gehandelt hat Er moß von stont da von sterben  Lieber vader sprach Frolich  ir sollent nieman kein leyt dün dan ich han myr das selbs getan vmb des willen das ich myn müder nit anlich stünde Dar vmb lieber vader wollent ir uwer glubde halden so mogent ir mich nit gekeuffen Als das der konnig von siner dochter hort da wart er gar sere bedrübt yme was sin hertze bÿ nach vor leyde zurbrochen Er sprach zü siner ritterschafft  Ich sehen hie groß iamer vnd leyt Ich geben vrteyl über myn dochter man sol sÿ verbornen Ich sweren das bÿ gode der alle ding geschaffen hait ich enwil essens odir drinckens niemer me enbyssen sÿ sie dann verbrant | Als das die ritterschafft gehort sÿ wurden alle sere bedrübt Der konnig hiesch ein füre machen Zü stont geschach was der konnig gebot Man dede ruffen alle durch die stat allen mannen frouwen vnd kinden das sÿ alle dar kemen vnd sehen des konnigs dochter verbornen Iunffrouwe Frolich erschrack nit ghen dem dode vnd sprach  Ich wil mich viel lieber lassen verbürnen dann ich myns vader willen düe vnd sprach widder die ritterschafft mit frolicher stymme  Ir herren dodent ir mich also vmb myns vader willen so komen ich zü hymelrich in grossen freuden Das ist viel besser dan das ich myns vader willen dede vnd myn sele darvmb verdampt würde vnd ouch sin sele Ich wil den dot williclichen lyden Als das die ritterschafft gehorten da begonden sÿ alle heyß zü weynen Burger burgerssynne vnd kinde die weynten alle mit yne Sÿ gingen alle gemeinlich vor den konnig vnd vielen vff ir knyewe vnd sprachent  Edeler konnig sehent an das groß leid das hie von komen mag vnd lassent üwer dochter das leben Als der konnig horte das sÿ alle also vor sin dochter baden da dede er vß schryen wer me vor sin dochter bede der müste sterben Dar nach gingen die ritterschafft herren vnd fürsten alle gemeinlich zü rade wie sÿ des konnigs dochter ir leben behielden vnd kamen da vor den konnig vnd sprachen  Herre wir haben gevrtelt ber üwer dochter Ir sollent sÿ vß vwerm lande verbanden mit solichem vnder scheyde Würde sÿ vmmer in üwerm lande fünden so solde man sÿ doden dar vor ensolde kein bede helffen vnd wo ir vns des nit enfolget wurde üch dan not an gene So endorffte ir nummerme widder rat nach hulffe an vns zü süchen vnd wir enwolden dan ouch nymmer me in üwern hoiff komen Als das der konnig gehort da wart er sere betrübt vnd dorste das synen herren vnd syner manschafft nit versagen Also verbannete der konnig sin dochter vß allem syme lande in der masse obe sÿe vmmer {me} dar inne würde fünden das man sie dan solde doden da vor ensolde kein bede helffen Die herren namen eynen schiltknecht der hieß Diederich vnd was lange zü hoffe gewest zu dem sprachen sÿ  Lieber Diederich wir befellen dir diese iungffrouwe das du sÿ behüdest als were sÿ din liplich süster Dar zu wollen wir dir geben als viel geldes vnd goldes als du geheyschen magst vnd wan dir dar an abe geet so komme her widder So wollen wir dir aber als viel geben als dicke dir des not geschicht  Ich bÿden got von hymmel sprach Diederich  das ich ir also moge gehüden das ich danck dar an verdiene  Amen sprach Frolich  das gebe got der heylige geyst Frolich saß vff ein schone zeldende phert vnd Diederich vff eyn gut roß vnd namen mit yne einen watsack der was vol goldes vnd fol silbers Also bereytzen sÿ sich hin weg zü rÿden Frolich die iunffrouwe gesegente alle ir guden fründe Da hub sich in der stat ein groß betrüpsal vnd schryen Frolich reyt hin vß mit Diederich Der konnig dede da gebieden wer mit yne hin vß riede der müste darvmb sterben | Als sÿ vor die stadt kamen da befalhen sÿ sich dem almechtigen gode Diederich sprach widder Frolichen  Edele iunffrouwe gehalden uch wol dan die wile ich lebe so wil ich üch nit lassen vnd wil an üwer lip nit begern das uch schande oder schade sÿ  Das wil ich vmb dich verdienen sprach Frolich  wo ich anders kan Die rieden mit einander hin bis sÿ an das mere kamen Da traden sÿ in ein schiff vnd furen als lange bis sÿ in Lamparten lant kamen Da rieden sÿ als lange das sÿ in ein stat kamen dar in namen sÿe herberge In der nacht wart yne gestolen alles das sÿ hatten Des begonde Frolich heyß zü weynen vmb das sÿ da an huben armut zü lÿden vnd nüst me hatten Diederich fragete zü eym bÿderbe man vnd begonde da zü tressen das das er yne beyden brot gewan | Diederich der arbeyte sere dan er was groß vnd starcke vnd hat sin dage noch nye me gearbeit vnd das det er darvmb das er sin froüwe erneren mocht Er faste dicke bitz vesper zÿt das er deste me geldes verdient das er syner frouwen brecht Frolich arbeyt als viel als sÿ konde Diederich arbeit also flyslich vnd also ernstlichen das er in ein groß kranckheit quam vnd lag vier mondt zü bette Alles das sÿ da vor gewonnen hatten das verzerten sÿ da zu male biteynander Frolich ginge von düre zu düre bedelen das sÿ Diederich vnd sich ernert Wan Frolich zü Diederich quam so huben sÿ bede an zü weynen Diederich der troste dicke Frolich vnd sprach  Liebe frouwe lassent üwer weynnen sin Hulff mir got vsser der kranckheyt so wolde ich widder uber mere farhen vnd wolde den fursten widder gelt heischen r handlung Oleybaum nimmt Iherusalem einHie laß ich en wenich von den zweyen Frolich vnd Diederich vnd wand es zÿt ist so wil ich widder von yn sagen Ich wil uch sagen von konnig Herpin von Cipern Er det sin folck sich bereyden vnd wolde konnig Oleybaum suchen vnd wolde yme helffen kriegen widder die heyden
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Oleybaum lag mit grossem volck vor Iherusalem dem heyligen grabe vnd swure das er nummer dannen wolde komen er enhette dann das heylige grab gewonnen Es was aber ein konnig zü Iherusalem der wert sich als ein küne man aber sin gewer was alles vmb sust Yme ginge abe an lip zucht vnd gab sich konnig Oleybaum gefangen vnd det sich deuffen vnd gab konnig Oleybaum Iherusalem vff in sin hant Der selbe konnig hiesche konnig Glarion r handlung Oleybaum kämpft gegen den teuflischen FischKonnig Oleybaum reit widder zü Ecke da wart yme die mere gesagt wie ein fiesche were in dem mere der verderfft alle cristen lude Es engedorst kein cristen man nit über mere farhen vor dem fiesche Da konnig Oleybaum das gehort er swure er wolde vmb gotz willen widder den fiesch strÿden das die cristen lude möchten zü dem heyligen grabe wandelen Oleybaum sagete sinen herren vnd siner rytterschafft er wolde zu dem fische er sprach  Ir herren got hat mir geholffen das ich das heylige grab gewonnen hab vnd sollen nu die lude nit dar düren wandelen so were es also gut das ichs nit gewonnen hette Da der konnig von Cipern nu von mir reyt da erdrenckte yne das selbe dyere alle sin volck Nü wil ich nymmer rüge noch rast gewynnen ich habe dann das selbe diere erslagen Ich han got vnd siner lieben mutter gesworen das ich das wol volbringen mit der gotz hilffe  Herre sprachen die herren  ir redent dörlich dann der selbe fiesche ist nit ein diere dann es ist der düffel  Lieber herre wir biden uch vmb gotz willen daz ir üch das nit vnderwindent  Vff myn trüwe sprach Oleybaum  wer mir das widder rete den enhalden ich nit vor mynen frunt Hort ir nit wie das dyere so grossen iamer den cristen an düt? Mir ist gesaget worden wie sich das diere halde bÿ eyner insel bÿ Astolone Oleybaum det vff stunt ein schiff bereyden vnd trat mit syme volck dar in vnd fure zu Astolone zü
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Sy furen also lange das sÿ dar quamen Das was vff eynen dornstag zu morgen frü Konnig Oleybaum ging in eyn ander schieff aber syner fursten vnd herren der enwolde keyner bÿt yme in das schieff Oleybaum der rieff dem schieff man zü vnd sprach  Schieffman fur mich dar da das diere ist  Herre sprach der schieffman  ir hant wol macht mich zü doden aber mich engelanget nit mit üch zü farhen Da Oleybaum den schieffman gehort vnd gesach das sin folcke also sere erschrocken was da det er sÿ allesament vsser dem schieff gan vnd fure allein enweg Oleybaum sprach  Iren lieben frunde ich bidden uch das ir got flyßlich vor mich bident dan ich wil ye stryden widder den duffel Ich bin ein ritter gotz vnd dun das mogelich ich bin in gots gewalt Hie vnd anderswo keyn cristen man sol sich nit erschrecken den crysten glouben zü vesten widder den vngeleubigen Da begonde sin ritterschafft allegemeyn zu schryen Eyn deyl wolden mit yme farhen aber er enwolde es nit gestaden | Oleybaum fure alleyne hinweg vnd kame vnder die felsse des meres an die insel Detastalone da sach man den duffel dicke Der felsse waren wol zehen dar tuschen fure er mit syme schieff vnd was der dag clare vnd die winde waren alle gelegen Vff den dag als Otmase erslagen wart da fure vß yme ein düffel vnd fure in ein fiesch was eyn salme vnd hat bÿs vff den dag me dann hündert dusent crysten erdrencket nach dem das die hystorye saget Oleybaum lag da in syme schyff vnd das er sich da sere forchte dar nach endarff nieman fragen Er viel vff syn kniewe vnd hub an ein andechtig gebete vnd sprach  Herre nach dyme gruße den Gabriel der engel wol mit gelassener stymme sprach als er sprach ›Aue‹  das ist ›Gegrusset sistu vol gnaden‹   ›der oberste wirt in dich komen vnd in dir vmb vnsern willen eyn man werden‹ vnd Maria demüdickglich antwurt ›Wie mag das gesin?‹ vnd vorbaß ›Ich bin ein dierne des heren mir geschee noch dinen wortten‹ A du kusche reyne maget mit dissen worten entphing du Ihesum Cristum dynen eyn gebornen sone Er wart in dyme libe geborgen nüne monde vnd darnach geberde du yne iunffrouwe vor iunffrouwe nach blibende Darnach verkaufft yne Iudas des wart yme eyn bose lone das er erhienge sich selber Yme were wol weger gewesen das er gnade hette gebedden dan so were yme gnade gescheen Ruwe yne sin sünde von gantzem hertzen got wolde yme verzÿhen Das endede Iudas nit als er synen rechten herren verraden hait vnd gedorst nit gnade biden Dar nach wart din sone gecrücziget er erstünt an dem drytten dage vnd Longynus stach yme durch sin hertze vnd fure in die hellen vnd name dar vß Adam vnd Eua vnd alle sin güden frunde Er fure zü hymell vnd darnach vff den phingestag so trost er sin apposteln mit dem heiligen geyst Dar nach holt er dich du reyne kusche maget vnd furte dich zü hymel Da gesistu dinen suͦne ewenclich in freuden Als werlich das war ist vnd ich des gentzlich glouben so wolles mich hude zü dage behüden vor dem duffel der din folck also großlich verderbt Da mit stünt Oleybaum vff vnd zeychete sich mit dem zeychen des heyligen crüces
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Als er da gedede so kame ein grülich wint widder sin schiff slagen das sin schiff da von wasser schepte Es want an eyme cleynen das schiff were vnder gangen aber Oleybaum sprange zü stunt vff das ander ort vnd zoch sin swert vß Als balde er das vß gezoch so gesach er das grülich diere vnd sprach zü yme  Duffel ich beswer dich bÿ dem lebendigen gode obe du mir icht ubel dun wolles das du zu mir her komest vnd in myme schiffe mit mir strydest Oleybaum kunde das wort kume vollen gesagen der duffel kame zü yme in sine schiff springen vnd sluge yne mit syme zale das Oleybaum in dem schyffe lag Doch stunt er zü stünt widder vff vnd slug vff den fiesch aber er enkunde yne niergen engentzen Der duffel sprang yme vnder sin ougen vnd zoch yme sinen helme vß vnd slug yne darczu also sere das Oleybaum gestrecket in das schiff nyeder viele Da rieff Oleybaum got an von gantzem hertzen vnd sprach  A so myn ritterschaft hat recht gedan das ir keyner mit mir wolde Da mit sprang er vff vnd slug aber vff den fiesch aber er enkunde yne nit entgentzen Der viesch dede yme als viel leydes das yme das blut sin antlitze abe ran Oleybaum warff sin swert von yme vnd stach den fiesch mit eym brot messer in sinen hals das er in das mere sprange doch kame er balde widder vmb in das schiff vnd slug aber Oleybaum das er in dem schiffe gelag | Oleybaum stund widder vff vnd slug aber vff das diere aber das blüt ran yme über sin ougen das is yne sere yrete an syme gesichte Also streyt Oleybaum lange widder den fiesche den duffel aber sin stercke hat yne nit geholffen enwere yme got nit zü helffe komen mit siner gnaden Der schickte yme den wyßen ritter zu helffen der wyß ritter sprach zu Oleybaume  Oleybaum du ritter gottes nit enforchte dich Ich komme dir zu helffen widder den duffel Als Oleybaum den wyßen ritter hort da verging yme aller syne smertze von freuden vnd danckte des gode von gantzem hertzen Der wyß ritter stach durch den viesch mit siner glenen das der duffel hin weg füre vnd die fiesch hut gantze da bleybe ligen | Als Oleybaum die grossen zeychen gesach da viel er vff sin knyewe vnd danckete gode vnd sprach  A du heyliger licham ich dancken gode vnd ouch dir alle wegen das ir mich erlost hant von diesen grossen nöden Der wyß ritter sprach   Hude dich vor sünden dan got hait dich liep Damit verswant der wyß ritter | Oleybaum bleyb allein in syme schiff vnd danckte gode vnd was sere fro in syme hertzen Sine manschafft fursten vnd herren vnd ander sin ritterschafft sprachen alle vnder einander  Ir herren wir han gar übel gedan das wir vnsern herren also alleyn han lassen faren Da mit sassen sÿ in eyn schyffe vnd suchten iren herren konnig Oleybaum vnd kamen bÿ yne Konnig Oleybaum sprach  Yr herren koment her got hat mir geholffen ich han den duffel über wunden er ensol nyemer keyn menschen keyn leyt me geduͦn Da die herren konnig Oleybaum gehorten sÿ warhen alle sere fro Sÿ namen des fiesches hut in yre hant vnd besagen yne zü wonder Sÿ sprachen alle gemenlich  Ewiger got sis gelobet das dü konnig Oleybaum die gnade hast gedann Synen glichen lebet nit vff ertrich Da sprang Oleybaum zü yne in das schyff vnd furhen zü der stadt Astolone r handlung Grassien befreit WilhelmKonnig Oleybaum der wyst nach nit wye is syme bruder konnig Wilhelm ginge der in eyme stinckende bosen gefenckeniß lag Konnig Wilhelm der rieff dick got an vnd sprach  Ach lieber vader llewe ich engesyen ouch nymmer me Grassien konnig Synagons nyfftel die hat konnig Wilhelm sere liep vnd betracht nacht vnd dag in yrme hertzen wie sÿ mochte zü konnig Wilhelm reden Grassien die lag eins nachtes an yrme bette vnd mocht nit sloiffen dann sÿ gedacht alles an konnig Wilhelm Sÿ stont von yrme bette vff vnd sprach  Solle man mich in ein fure werffen so wil ich ye den schonesten gesien der vff ertrich ist  Ach Morandin du falscher verreder wie hast du dinen rechten herren also iemerlichen verraden Grassien det sich an vnd ging heymlich vß ir kamer vnd nam mit ir dienst iunffrouwe die hieß Melior der getrüwet sÿ ser wol Sÿ kame zu dem knecht der das gefenckenisse hutte vnd sprach  Lieber geselle laß mich zü den crysten reden dan mir ist ein groß we in myn hertze komen Nü han ich allewege horen sagen die crysten die sint sere wyse vnd kennent wole vil gekrüdes groß süchte zü verdriben  Liebe iunffrouwe sprach der torne hüder  ich laß üch nit dar inne Da Grassien den thorne huder gehort da wart sÿ sere bedrübet Sÿ sprach dugentlich zü dem thorn hüder  Lieber geselle ich han dich versucht ich enneme keyn gut du enhettest mir das versait Kome du bÿt mir in myn kamer ich wil vmb dinen willen noch essen noch drincken vnd wil dir ein schone gabe geben  Liebe iunffrouwe sprach der thorn hüder  mir ist verbotten das ich nyeman dar inne lassen solle Ich wil gerne in üwer kammer mit uch essen gan Der thorn hüder ging mit Grassien vnd sprach |  Liebe iunffrouwe ich enweyß kein mensch lebendich das ich an des konnigs bescheyt bÿ den cristen wolle lassen Da sprach Grassien  Ich enhaß uch nit dar vmb dann ich han uch viel deste lieber Grassien sant den thorne hüder in yre kamer vnd hiesche yne zü dische sÿtzen vnd det yme zu essen bringen vnd dar zu des besten wynes der in dem hüse was vnd machte den thorn hüder also drüncken das er nit wiste was er sagde vnd von grosser drunckenheit lat er sich nieder vnd slieff Grassien name yme die slüssel vnd ging von stont zü dem thorn zu vnd sloß den kercker vff Konnig Wilhelm slieff nit wan er enkunde nit slaffen vor den bösen dyeren die in dem kerker gingen Konnig Wilhelm der hort das die dure vff ginge Wer get da? sprach konnig Wilhelm  der nenne sich vmb gots willen  Nyt erschreckent sprach Grassien  ich bins Grassien üwer getruwer fründ Koment vnd gent mit mir in myn kamer dan ir findent den thorn huder dar in den sollent ir zu dode slagen Ich enkan nit lange hie bÿ üch bliben Da Wilhelm Grassien gehort er stunt von stunt vff sin füsse er sprach  Liebe iungffrouwe ich wil es gerne duͦn Grassien ging von stunt in yre kamer dan sÿ hat sorge das der thorn hüder erwachete aber sÿ endorffte is nit sorge han dann er was also drüncken das er nit enwist wo er were Grassien die furte konnig Wilhelm in ire kamer vnd fant den thorn huder slaffen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Sye gabe konnig Wilhelm eyn swert in sin hant vnd sprach  Lieber Wilhelm dodent myr den lecker  Liebe iunffrouwe sprach konnig Wilhelm  ich wil is gerne dün aber ich wil yn vor erwecken Keyn biderman sol niemer so eynen bösen fiant han das er yne slaffen dode er sal yn ee erwecken  Lieber Wilhelm sprach Grassien ich bins bedrübet das ir yne wecken wollent dan weckent ir yne vff ich forcht er mecht ein groß geschrey alle die in dem pallas sint die möchten is horen  Liebe iunffrouwe sprach konnig Wilhelm  bis er recht erwacht so han ich yne erslagen Wilhelm weckete den thorn hüder ee der thorn hüder sich ermündert da hiewe er yme sin heubt abe Grassien die hat eyn iunffrouwe der sie gar wol getrüwet die selbe iunffrouwe hiesch Melior Wilhelm Grassien vnd Melior die wurffen den thorn huder in das mere Als die geschicht geschach da sprach Grassien widder konnig Wilhelm  Lieber bule ir habent nach mir geschickt ghein Parysse vor guder zÿt vnd enbudent myme vetter das ir mich woldent nemen zu der ee Da verried uch zu der selben zÿt Morandin der falsche verreder Ich was sere fro das ich üch solde nemen hette üch Morandin nit verraden aber ich enkunde syeder nye erdencken wie ich uch uß mochte gehelffen das was mir von hertzen leyt Nü biden ich üch lieber büle das ir mir saget möchte üch ymant hin weg gehelffen was lones yme davon mochte werden? Als konnig Wilhelm Grassien gehort da sprach er zu ir  Liebe Grassien kündent ir das zü bringen als balde ich dan hinweg kome so wolde ich üch zu der ee nemen als ferre ir anders myn begert dan ich han üch lange liep gehabt vnd ouch als ferre ir üch lissent deuffen |  Lyebe iunffrouwe sprach konnig Wilhelm  wolt ir glouben an got vnd an sin liebe muder vnd wolt üch lassen deuffen so wil ich üch nummer abegesten vnd als balde ich von diesen heyden komen so wil ich üch zü stünt keuffen  Lieber Wilhelm sprach Grassien  ir enhant hie keynen lieberen frunt dan mich Dar vmb wil ich üch vß helffen als verre is goddes wille ist Des wart konnig Wilhelm fro Konnig Wilhelm vnd Grassien die sassen bÿ einander vff eym bethe als lange bis es dag wart Melior kame zü Grassien vnd sprach  Liebe frouwe is ist schone dag da vß Sehent zü das üch kein leyt entstee von den heyden  Ir redent wol sprach Grassien  aber ich ließ mich ee verbornen dann ich konnig Wilhelm widder in den kercker ließ komen | Grassien ging bÿ den kercker vnd sloß yn hart zü vnd ging da widder bÿ den konnig Wilhelm vnd bracht yme zü essen vnd zu drincken vnd wurden ouch da zu rade wye sÿ von dannen mochten komen  Liebe iunffrouwe sprach konig Wilhelm  ich hatte hye inne eynen gesellen der was bastarts halb myn brüder vnd biden üch früntlich das ir mir sagent obe ir icht von yme wyssent obe er noch lebe oder nit? Als Melior konnig Wilhelm gehort sÿ sprach   Lieber herre er lebet noch vnd lÿt in myns vetter Hartans huse wol selbe fünffczehenste gefangen vnd ouch zwo frouwen mit yne  Ach amich sprach konnig Wilhelm  sal ich die gefangen nit han das bekümert mir myn hertze Grassien sprach  Wir drü wollent noch hint zü mitternacht in Hartans huß gan Da sol Melior als gütlich mit Hartan ireme veder reden das er vns den kercker sol vff dün dan so wollen wir Hartan erslagen da mit komen wir in das gefenckenisse  Liebe iunffrouwe sprach konnig Wilhelm  ir redent wole Also verginge der dag vnd die nacht bitz mitternacht da ließ Grassien etliche me gefangen vß vnd furte sÿ zu konnig Wilhelm aber der bastart was nit dar vnder Als Wilhelm die gefangen sach da was er fro vnd sprach  Lieben herren got hat vns liep Ich hoffen wir sollen erlost werden | Konnig Wilhelm sprach  Hie steet ein schone iunffrouwe die ist konnig Synagons nyfftel die wil vns her vß helffen mit den vorworten das ich ir globt han wan ich von hynnen vß komen das ich sÿ zü der ee keuffen so wil sÿ sich auch lassen deuffen Als das die cristen horten da waren sÿ alle fro vnd sprachen  Das ist vns allen eyn selige ee davon wir also erlost werden Grassien gab yne harnesch gnüg das sie sich alle wappenten vnd yderman ein hube vff sin haubt Als sÿ wol gewappent waren da gingen sÿ vor Hartans huß Melior cloppete hart an da hort Hartan wole vnd sprach  So mir Mahon wes cloppet also hart an myn düre? Melior sprach  Lieber vetter nit erferet üch dan ich bin Melior üwer nyfftel Dünt üwer düre balde vff dan ich bringen üch ernstliche botschafft dar vmb ylent sere dan ich müß balde zu üch vnd lassent ir mich nit schier in so koment ir in grossen schaden Hartan bedacht sich enwenig vnd stund da vff vnd sach zu eyme fenster her vß | Vnd sach das viel gewapende lüde vor syme huse stünden Des wart er sere erferet vnd ging zu stunt widder in sin huß vnd hieß sich sin gesinde alle wappenen vnd sprach zu yne  Ir herren wer gefangen lude heldet des dot ist gesworn Dar vmb blibent in dieseme sale vnd wartent wol vff mich wan ich myn horn blasen das ir mir zü helffe koment Sÿ sprachen  Herre das wollen wir gerne dün Da ging Hartan die stege abe vnd sprach mit großem zorn  So mir Mahon ist yman hie der mir leyt wolle zü fügen dem wil ich sin heubt zü spallen Melior cloppete wol hart noch eins an die port Da dede Hartan die port vff Als er die port ytze vff dede so slug konnig Wilhelm dar vnd hiewe yme die hant an der portten abe Des smertzen begonde Hartan krischen vnd bliese ouch da sin horn Als das die heyden horten da lieffen sÿ gemeinlich alle herabe Da hube sich ein grosser stryt Der heiden einer lieff in die stadt vnd rieff alles ›mort‹ vnd ›helffe‹ vnd machte in der stat ein groß gerucht Des wart Grassien sere erferet Sÿ gieng zu konnig Wilhelm vnd sprach  Lieber herre koment mit mir ich bin anders doit Konnig Wilhelm sprach  Liebe iunffrouwe das wil ich gerne dün Da gingen sÿ mit ein ander durch ein cleine gasse vnd gingen wider in den pallas Konnig Wilhelm sprach  Liebe iunffrouwe wie sollen wir vns nü halden? Sÿ antwurt yme vnd sprach  Lieber herre ir sollent widder in gefenckenisse gene dan wil ich aber gedencken wie ich üch vß gehelffen Er sprach  Liebe iungffrouwe ich dun gern was ir mich heyschent Da ginge Grassien mit yme vnd sloß yne widder in der kerker Nü horent was sÿ da gedachte eyner grosse beschydikeit Als sÿ widder in yre kamer kame da zerreyß sÿ yre cleyder an allen enden vnd ließ ir hare abe von yrme heubt vnd betreynete ir antlitze mit herger vnd lieff zu stünt vor yrs vedern konnig Synagon kamer vnd stalt so grosses leit als kein mensch gestellen macht Sÿ stieß als hart dar an das sÿ die dure bÿ nach vff gestossen hatt Als das konnig Synagons kamer knecht gehort er sprach  Was duffels stosset also? Konnig Synagon sprang vff sin füsse vnd dede die dure selber vff Als er sin niefftel gesach da wart er sere erferet vnd nam sÿ zü stünt in sin arme vnd sprach  Liebe nyfftel was mere ist das? Sÿ sprach  Lieber vetter das wil ich üch sagen |  Ich clagen üch von Melior die ist mit den cristen eins worden Sÿ hat konnig Wilhelm vß gelassen vnd die andern cristen alle gemeinlich Die sint vor myn kamer komen vnd hant mich also sere geslagen das sÿ mich vor doit hant lassen ligen vnd als ich ytze zü üch wolde lauffen vnd uch diß wolde clagen da begente mir konnig Wilhelm Den hieß ich üwer gesinde das sÿ yn widder in den thorn würffen vnd han yne beslossen in gefenckenisse Dar vmb bidden ich uch lieber vetter lassent sich üwer gesinde wappenen das sÿ Melior nach ylen dann sÿ furt die crysten hinweg Da mit name sich Grassien an sÿ were in omacht worden vnd viel da vff die erden Konnig Synagon hub sÿ widder vff vnd troste sye r handlung König Synagon nimmt Melior gefangen | Konnig Synagon rieff syme gesinde vnd sprach  Lieben gesellen wappent üch vnd iagent Melior balde nach dan sÿ hat myn nyfftel gar übel gehandelt Konnig Synagon dede sich an die wile er sich an dede so kam Hartan mit den cristen vnd brachte sin nifftel Melior mit yme vnd gab ouch siner nyfftel me dan sechtzig streych Als Hartan vor den konnig kame vnd Grassien bÿ yme sten {ge}sach da begonde yme sin hertze gryßelen vnd begonde sich sere wondern dan er hat Grassien vor gesehen bÿ den andern cristen stene vnd er wolde konnig Synagon vor ir clagen aber als er sÿ bÿ yme gesach da gedorst er nit ein wort von ir sagen dann er sprach  Herre ich clagen üch hie von Melior myner nyfftel das sÿ die cristen hat gefurt vor myn huß das sÿ mich doden solden vnd wolden mir an gewynnen die gefangen die mir sint befollen vnd als ich myn düre vff dede da hiewe mir der cristen einer myn hant abe Verflucht sÿ yme der mich so ubel hat gehandelt ich enwerde nymmer me zu menschen Da hub Grassien an zü reden vnd sprach widder Melior  Du falsche verrederynne! Da mit stunt Grassien vff vnd lieff zü Melior vnd in dem gange wincket Grassien Melior vnd gab yr dar nach ein so grossen streich das sÿ vff die erden viele Des streichs wart Melior zornig vnd sprach  Was duffels ist das? Mich duncket was ein anders verbricht das muͦß ich büssen | Melior was sere zornig von dem streych vnd sprach heymlich widder sich selber  Mich duncket mir geschehe als eins falschen müntzers knecht der die falsche müntz in das lant dreyt dar vmb man yne verbornet vnd sinen meyster ledig lesset Nü weyß ich nit was ich solle sagen dan besagen ich myn frouwe Grassien so gloubet man mir nit dar vmb muß ich verdragen Ich hoffen sÿ gedenck doch {etwas} das man vns beyde ledig laße Konnig Synagon sprach zü Melior  Du falsche verrederynne es ist nit din schult gewest das ich die cristen nit alle verlorn han des sol dir din lon werden dan du must verbornen Dar vff antwert Melior nüst  Du bosewichtynne sprach Grassien  ich was dynenthalben bÿ noch erslagen worden  Ffrouwe sprach Melior  ir hant war ich bin wol wert das man mich verborne dan ich enwist nit anders dan das ir doit werent  Du bosewichtynne sprach konnig Synagon  nu sage mir balde wie bist du also mit den cristen über komen?  Das wil ich üch sagen sprach Melior  ich was mit konnig Wilhelm eins worden das er mir swüre bÿ sinen goden er wolde mich zu elichem wybe keuffen vnd wolde mich eyn kunigin machen Dar vmb halff ich yme vß dem thorn vnd furte yne in myns vedern Hartans huß vnd wolde den andern cristen ouch heruß helffen  Nyfftel sprach konnig Synagon  man sol Melior vrtelen nach allem üwern willen  Veder sprach Grassien  ir redent wol Da mit hieß sÿ das man Melior in eynen thorn gefangen lechte Da sprach Grassien widder konnig Synagon  Vetter mich beduncket güt das wir nach vnsern fründen vnd nach vnsern magen schicken vnd mit in zu rade werden wie wir Melior vnd die cristen alle mögen verderben dann mir saget myn hertze liessen wir die cristen leben wir mochten da von in grosse not komen Konnig Synagon  sprach  Nifftel ir redent wol Wir wollen dun als ir gesagt hant Grassien ging von konnig Synagon zu den die Melior hin weg furten vnd befal yne ernstlichen das sÿ ir nüst zü essen geben dann allein wasser vnd brot Das musten sÿ ire sweren bÿ Mahon Sÿ beslossen Melior dieffe in einen thorn Melior sprach heymlich zü ir selber  Ewiger got der alle ding geschaffen hat als werlich ich mich wil lassen deuffen so wolles mir vß diesem gefenckenisse helffen Liebe frouwe gedacht Melior  wollent ir mich lange in diessem torn lassen ligen? Grassien gedacht vff die ander sÿte sÿ wolde sich e lassen verbornen dann sÿ an Melior enweg wolde rÿden vnd gedachte alle zÿt wie sÿ Melior vß mochte helffen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Grassien hat die gefenckeniß slüssel in irer gewalt vnd des nachtes als die lude alle sloffen kamen da ginge sÿ in das gefenckenisse zu konnig Wilhelm Als sÿ konnig Wilhelm sach er nam sÿ in sin arme vnd helsete vnd küste sÿ Grassien sagete yme alle ding wie es mit Melior ergangen was Konnig Wilhelm sprach  Liebe iunffrouwe ich bin noch von godes gnaden frysch vnd gesunt Da furte Grassien konnig Wilhelmen in ir kamer Als balde er dar inn kame da bat er sÿ vmb harnesch Als er da gewappent was da sprach sÿ  Herre ich wil gene Melior holen  Ir redent wol sprach konnig Wilhelm  dan sÿ ist also getrüwe als ein lebet Da gieng Grassien zü den zweyen knechten die Melior hudten vnd sprach  Nü brengent Melior her dann man sol sÿ vervrtelen Sÿ sprachen   Wir wollen is gerne dün Die torn huder gingen zü Melior vnd sprachen  Du falsche verrederyn dü must nü zu hant sterben man sol dich ytze vervrteln Der wort wart Melior sere erferet vnd sprach heymlich  Maria godes müder nü küme mir zü helffen Die thorn huder furten sÿ zu Grassien Als sie Grassien gesach da was sÿ fro vnd sprach heymlich zu ir selber  Ich hoffen myn frouwe solle mir vß helffen Doch name sÿ sich an sÿ were sere betrübt vnd sprach  Ach amich ich sehen nü wol myn lest zÿt ist komen  Du bosewichtynne sprach Grassien  du wolde mich gestern gedot han aber du solt e sterben dan ich Grassien hieß die heyden das sie Melior in yre kamer furten Das daden die heyden zü yrem grossen vngeluck Als die heyden kamen in Grassien kamer da winckte sÿ konnig Wilhelm der stant hinder der düre vnd zoch sin swert vß vnd slug den heyden bede ir heubt abe Konnig Wilhelm name Melior in sin arme vnd sprach  Uwer glichen wart nye geborn die wile ir also gar getrüwe sint  Herre sprach Grassien  die hannen kregen ghein dem dage wir bliben zu lange hie Ich wil das sich Melior stelle als ein ritter Konnig Wilhelm sprach  Ich bin bedrubt sol ich mynen brüder den bastart hinder mir lassen vnd ouch die andern cristen?  Das lassent gewerden sprach Grassien sÿ blieben mir lieber hie dann ir morn das heubt verliern vnd ich ouch mit uch sturbe Wan ir hinvß in uwer lant komen dann stellent uch her widder zu komen diese stat vnd myns vedern lant zu gewynnen Also mogent ir uwern bruder vnd die andern alle mit einander ledig machen Da Melior vnd Grassien bereyt waren da gingen sÿ vnd konnig Wilhelm mit ein ander in den stalle dar inne funden sÿ nyman Sÿ bereytten drü pherde vnd sassen mit ein ander vff Als sÿ vff die pherde kamen da rÿden sÿ an die porte da funden sÿ zehen heyden die hutten die portten | Grassien sprach zü den zehen heyden  Ir gesellen myn vetter konig Synagon enbudet üch das ir die port vff dunt vnd die zwene boden vß lassent dan er hat sÿ vß gesant als wÿt sin lant ist zü sinen fründen vnd zu sinen magen das sÿ komen vnd yme helffen zü rade werden wie man Melior vnd die cristen verderben Als die heyden Grassien gehorten da sprachent sÿ  Iunffrouwe was ir heyssent das sollen wir dün an widder rede Da mit daden sÿ die port vff Konnig Wilhelm vnd Melior rÿden hin vß  Nü werbent uwer botschafft wol das sol üch wol vergolden werden Haldent! Ich han noch etwas vergessen das sol ich üch vor sagen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Damit reyt Grassien vnder die port Konnig Wilhelm greyff sÿ mit dem zaüme vnd sprach da zu den heyden  Lieben gesellen dunt die port zü vnd gont zu konnig Synagon vnd sprechent konnig Wilhelm llewen sone der füre sin nyfftel hinweg vnd wolle kürtzlich her widder komen vnd wolle diese stadt beligen Also reyt konnig Wilhelm hinweg mit den zweyen iünffrouwen vnd {des} würden die heyden sere erfert vnd begünden durch die stat als › vigende  io ‹ zü rüffen Der heyden eyner kame zü konnig Synagon vnd sagt yme wie Grassien syn nyfftel vnd Melior mit konnig Wilhelm hin weg weren vnd sprach  Konnig Wilhelm enbüdet üch me er wil e dis iar vmb gee me dan mit hundert dusent cristen her widder komen diese stat zü beligen Als konnig Synagon diese rede vername er was nye so betrübet worden er sprang zü stunt vß syme bette vnd hieß yme sinen harneschs langen vnd sprach zü siner ritterschafft  Wol vff ir lieben gesellen vnd rÿdent balde myner nyfftel nach Sÿ worden balde bereyt vnd rÿden vor die stat hin vß aber konnig Wilhelm was gereyde vff das mer komen da hat er kauff lude fünden vnd mit den was er hinweg Konnig Synagon vnd sin gesellen ridden eynen gantzen dag zü süchen konnig Wilhelm vnd sin nyfftel Als sie die nit künden finden da kamen sÿe betrubiclich widder Affelern in rÿden Da Morandin gehorte das das konnig Wilhelm hin weg was da sprach er  Ach ich armer vnseliger myn doitlich fygent ist vß gefenckenisse komen Wo er mich nü an komet so würt er mich doden Also gedacht yme Morandin als leyde das er eynen strang name vnd hinge sich selber dar an Wer alsolich boßheit dribet der ist solichs lones wol wert | Kvnick Synagon was sere betrübt vnd sprach  So myr Mahon ich sehen wol ein vnseliger man ist der sich vff frouwen trüwe lesset Ich hatt zu myner nyfftel meer trüwe dan ich zü allen mynen fründen hat Nü hat sie mich also betrogen So mir Mahon kan sie mir werden ich wil sÿ dün verbornen Also sprach konnig Synagon r handlung Wilhelm kommt nach BurgesKonnig Wilhelm füre vff dem mere solange bis er kame in das romische lande vnd reyt vort als lange bÿs er gein Rome kam da zoge er in ein herberge Als er sich vß gedet da ginge er zü dem babest Der babest hieß yne wilkom sin vnd künig Wilhelm sprach  Heiliger vatter ir kennent mich nit ir hant aber mynen vatter wol erkant Myn vatter hieß llewe von Burges vnd was ein konnig zu Cecilien des son bin ich Wilhelm sagt so viel warzeychen das der babest wol verstünt das er konnig llewen son was Als der babst yne also erkant da erbot er yme ere vnd groß früntschafft Konnig Wilhelm sagte dem babest wie yne Morandin verkaufft hat vnd wie yme Grassien vß gehulffen hatt vnd wie die dinge alle ergangen waren Das erbarmete den babst also sere das er weynde Der babst schickte noch den zweyen iunffrouwen vnd dede sÿ deuffen Sÿ wolden ir namen nit verwandeln Grassien dede darnach viel gudes das sy ein gut heylig mensch wart Konnig Wilhelm der lÿt zü Burges in Berry vnd heysset sant Wilhelm dan er dede ouch grosse zeychen vnd in der kirchen da er liget da mochte man noch hude zu dage das wirdige horn finden das da konnig llewe bliese vnd nach yme ouch sin kinde
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Als die zwo iunffrouwen gedaufft wurden da gabe der babest kunig Wilhelmen vnd Grassien zu hauff Der babest dede einen hoff schrÿen vmb konnig Wilhelms willen Wer da wolde essen vnd drincken das wart yederman gnug gegeben Den dag waren sÿ alle mit freuden hindriben konig Wilhelm bleyb da wol vierczehen dage gantz vß vnd hieß da vrlop von dem babst vnd sprach er enwolde rüwe oder rast nit gewynnen er hette dan konnig Synagon ingedrenckt was er yme hette gedan Der babest gabe konnig Wilhelm vrloup Der konnig nam Grassien mit yme vnd reit als lange das er kame in Cecilien lant Da fraget er nach syme bruder Oleybaum yme wart geantwert er were nach ander sÿtte meres Da reyt künig Wilhelm ghein Montluisan Da fant er eynen ritter dem was das lant zu Cecilien befolhen Der ritter enbot konnig Wilhelm grosse ere Konnig Wilhelm rügete da wol viertzehen dage vnd wart sins bruders Oleybaum Als da sin bruder nit kam da wart er bedrübt vnd saget siner hußfrouwen er wolde ghein Burges in Berry das hette yme sin fader gegeben vnd sprach  Myn man vnd myn lude enkennent mich nit aber ich wil das wirdig horn blasen dan werden sÿ mich erkennen Konnig Wilhelm sprach da zu Grassien  Liebe frouwe ir sollet hie bliben bÿt das ich herwidder komen dann ir werdent zü mude mit mir affter lande zu rÿden Also nam er vrlap von siner husfrouwen des begonde Grassien sere weynen Konnig Wilhelm der name zwene ritter bit yme vnd reyt selbe zwolffte hin weg vnd rieden also lange bitz das sÿ ghein Burges quamen Da quamen sÿ in ein herberge Der wirt hieß Forcky der gab konnig Wilhelm zü essen vnd bot is yme recht wole Konnig Wilhelm sprach widder Forcky  Lieber herre wer ist ein herre in diesem lande?  Lieber herre sprach der wirt  ich wil uch die warheit sagen Is sint dryczehen brüder hie ir vatter der hiesch Herme llewe vnser rechter herre der beualhe dem selben Herme dis lant Nü hat vnser herre llewe zwene süne gelassen vnd die eyne sprechen sie sint doit vnd das ander deyl sprechen sÿ leben noch vnd sint gezogen uber mere die heyden zü kriegen Also wissen wir nit wem wir [glo]uben sollent dan wir bedorffen ir eyner wol [in] dieseme lande wand Hermes süne sint also gr[u]welich sol ein rich man dedingen sÿ nement gelt dar vmb vnd helffen yme sin vnrecht zu recht machen Vnd hat ein man ein elich wip vnd ist der man nit gerne bÿ dem wibe oder die frouwe bÿ dem man sÿ gebent yn vrloup zü scheyden vnd mogent sich yder sitte anderwerbe verandern vnd sprech der pharher id dar widder man snyde yme die plat abe Hat ein man ein hubsch dochter vnd wilt sÿ beraden so müssent Hermes süne eyner iglicher eyn nacht vor bÿ ir slaffen vnd sprech ymans id dar widder so müß er verdriben sin von diesem lande Diß lant hat yn allen zu den heyligen gloubt vnd gesworen vnd qwem llewen süne einer vor diese stat sÿ zu beligen er enkunde sÿ nit gewynnen Da konnig Wilhelm den wirt gehort da begonde er sich zü entferben Da der wirt gesach das er sich entferbet da gedacht er in yme selbes  Myn hertze saget mir diesser ritter ist vnsers herren llewen sone eyner dan er steid vnserme herre llewen sere anelich Da sprach der wirt widder konnig Wilhelm  Herre mich düncket in myme synne wan irs dün wollent ir brechten vns wol vnsern herren eyner llewen sone here Da sprach konnig Wilhelm  Lieber herre wirt lassent die reden vnder wegen dan llewen sone eyner dauwet nit in dieseme lande dwile solichen herren in dieseme lande sint |  Lyeber wirt sprach konnig Wilhelm  ich wil üch nyme verhelen ich bin llewen son eyner vnd heyschen Wilhelm Ich han lange gefenglich gelegen zu Affelern in der stad Morandin der verreder Hermes süne eyner der verkaufft mich gheen den heyden Da Forcky der wirt konnig Wilhelm gehort da viel er nieder vff sin knyege vnd kusset kunnig Wilhelm sin fusse Konnig Wilhelm huffe den wirt vff Forcky ginge von grossen freuden vsser syme huß zu siner nakebour eyner vnd sprach  Wir han vnsern rechten herren eynen fonden llewen sone einen hie Da die nakebour das gehortten sÿ lieffen alle gemeinlich in das huße vnd buden konig Wilhelm yrem herren grosse ere Der burger einer gynge zü Hermes süne ghene Burges vnd sprache  Yre herre llewen süne eyner ist in Forcky huße vnd die nackebour die gheent alle zü yme vnd biedent yme ere Da die bosewichte die mere gehorten da wurden sÿ sere bedrübt Ysacar der aldest sone sprach widder die ander brüder  Ich sehen daz ir sere erschrocken sint vmb suße ich gebe nit zwene wurffel vmb llewen sone beyde Wüssent ir nit das er das horn nit geblasen enkan Lassent vns von stont zu yme gene vnd yme ere erbieden Lassent mich mit yme gewerden vnd helffen ich yme nit ee vesper zÿt dar von so wil ich uch geben was ir mir hey[sch]ent Es enwart ouch nie keyn besser verreder [d]ann ich bin Myn glichen lebet nit vff ertrich es [k]ompt in myn hertze also viel verrederye me dan ich bedarff |  Lassent vns frolich gene sprach Ysacar  vnd lassent vns yne fruntlich entphahen dan maniger get singende in eyn geselschafft vnd scheydet dannen mit weynenden ougen Kan er daz horn nit geblasen so wil ich es ee morn dar zu bringen das er an dem winde muß hangen Sÿ sprachen alle gemeinlichen Wir wollen gern mit üch gene Also gingen sÿ alle mit eynander vnd kamen in Forckys huse zü konnig Wilhelm Da sprach Ysacar zu konnig Wilhelm  Sÿ wilkom lieber herre sÿt ir konnig llewen sone so wollen wir uch gerne gehorsam sin vnd wollen uch diese herschaffte gerne widder geben vnd ouch dar zu den schatz den wir funden han vnd wollen uch davon gude rechenunge dün von aller der zÿt her als wir diese herschafft von uwerm vader in gehabt han vnd wollen uch dar zu getruwelich diennen Als das konnig Wilhelm gehort da wart er sere fro vnd meynde sÿ segeten ware vnd sprach zu Ysacar  Ich bin konnig llewen sone eyner vnd was ein konnig zu Affelern Aber uwer bruder Morandin der verreder mich so iemerlich veraden hat das ich von der herschafft komen bin vnd han dar zu gelÿden groß bedruͦpniß in gefenckeniß Aber got vnd sin liebe muder hant mir dar vß geholffen dar vmb bin ich nü komen her in dis lant myn erbe widder in zu fordern Hat sich uwer bruder wol vergessen das wil ich an üch nit rechen  Des han wir üch zudancken sprach Ysacar vnd sprach ouch vorbaß  herre wir biden uch das ir das nit vor übel nymment das ich widder uch sagen wil Die lude enkennen uch nit in diesem lande darvmb biden wir üch das ir das wirdig horn wollent blasen daz üwer vader uch gelassen hat Dann wollen wir uch in allen stücken gehorsam sin vnd dün waz wir vnsereme rechten herren billich dün sollen  Daz wil ich gerne dun sprach konnig Wilhelm Da mit stunden sye alle vff vnd gingen gemeinlich zü dem pallas zü
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Wilhelm scheitert am falschen Horn | Als sye in den pallas kamen da daden sie das horn dar bringen wirdeclich mit lobe vnd gesange Die das horn drügen die sprachen wider konnig Wilhelm  Herre sehent das ist das wirdige horn Sÿt ir hie eyn rechter erbe so blasent ir es zu stünt Konnig Wilhelm nam das horn an synen mont vnd bliese fast dar in aber er enkünde es nit erschelden Er arbeit sich so sere dar in zü blasen das yme ein ader inwenig in dem libe zu brach Als er das horn nit künde geblasen da wart er also bedrübet das er von leyde schrey vnd sprach zü yne  Ir herren nü nement das horn widder dann ich enkan es nit geblasen vmb alle der wernde güt Da sprach Ysacar  Ir herren nü sehent ir wol das der ritter vns das lant boßlich meynt zü stelen Ich biden üch das ir daruber vrteil wollent sprechen Ir ye eyner sach den ander an vnd enwisten nit was dar zu sagen Konnig Wilhelm sprach  Ir lieben herren ich bin werlich konnig llewen sone vnd han eynen bruder noch lebende der heysset konnig Oleybaum Aber myn vader hat mir dis lant geben vnd ich wolde es nöde fordern hette er es mir nit gegeben vnd were es nit myn recht erbe Dar vmb lassent mich nit doden vmb godes willen dan ir enwerdent niemmer keynen fryeden in diesen landen gewynnen  Vff myn trüwe sprach Ysacar  man siech iawol das ir llewen sone sÿt dwile ir das horn also wol blasent Ir wordent llewen sone noch nie dann llewe was hertzog Herpins sone von Burges vnd bliese das horn aber ir wollent dis lant felschlich an uch ziehen Dar vmb sprechen ich das ir den dot verschuldet habet vnd das ist myn vrkunde vnd üwer gesellen alle die mit üch hie sin die sal man ouch alle hencken Als konnig Wilhelm diese rede gehort man mag wol prufen das er da sere bedrübt was Eyn deyl die da bÿ waren erbarmeten es sere vnd sprachen  Das ist ye ein wunderlich ding dann der ritter steet llewen gar anelich Die gemeynde in der stat die wurden mit eyn ander zu rade man sol yne legen in eynen thorn als lange bÿs man ander mere erfert Sÿ wolden konnig Wilhelm als lange in dem thorn gefangen halden bis sie erfuren von was frunden er were vnd wie die sache gelegen were Sÿ sprachen widder die drytzehen brüder  Ir herren wir wollen diesen man in dem thorn halden also lange bÿt wir wol erfaren wer er sÿ vnd wie es vmb diese sache stee Ist es dann nit llewen sone so wollen wir yne vervrtelen als ein diep Es machet sich dicke das eyn man wennet ein from wip han solde sÿ aber das kint dem rechten vader geben so gebe sÿ e es eym paffen dann yrme elichen man Vnser herre llewe hat ein schon wip wer weyß wie sich alle ding gemacht hatte Wan ein frouwe ein elichen man hat macht die vil kinde sint sÿe wol eins andern so muß sie doch der eliche man haben Als das konnig Wilhelm gehort er wart sere bedrübet vnd sprach  Ir falschen verreder mit ein ander nüst ensaget vff myn müder dann man fant iren glichen wenig vff ertrich Ich bin llewen sone es sÿe uch allen liebe oder leyt Aber ir hant boßlich an mir gefaren ir hant mir das wirdige horn verwiselet dann es enlebet kein man der dis horn erschellen künde Als das die drytzehen bruder gehorten da lieffen sie gemeynlich zü yme vnd gaben yme manigen grossen streych sÿ hetten yne zu dode geslagen Da zuckten yne die ander ritterschafft von yne vnd lachten yne in gefenckeniß Als Forcky der wirt dis gesach er sprach widder sich selber  Ich bin nü wol betrogen die wyle ich diesen ritter geherbergt han vnd yme ere erboden han so mag mich Ysacar wol hassen vnd mochte mich in myme huse vahen vnd mochte mich dan verderben ich kan in diesem lande kein gut nie geschaffen Da mit ginge Forcky heym in sin hus Er was in der stat schuldig vnd ließ sich yederman selber bezalen | Konnig Wilhelm vnd alle sin gesellen die worden in den thorn gelachten ane ein knecht der was von yne gelauffen Der selbe knechte ginge solange bis er in Cecilien lant ghein Montluisan kame Da fant er Grassien konnig Wilhelms hußfrouwe vor die viele er zü füsse vnd saget ir wie konnig Wilhelm gefangen were vnd wie sich alle sachen gemacht hetten Da das Grassien gehort von grossem leyde viele sÿ in amacht Sie schrey vnd hylde sich sere ubel ir iunffrouwen vnd die bÿ yr waren trosten sie so sie best künden Sye sprach  Ich wil in Hyspanien zu myme swager vnd wil dem clagen Ich hoff er solle sinen bruder nit lassen Sÿ lyeß vff stont wagen vnd pherde bereyden vnd fure zü Hyspanien zü {konig Oleybaum} Konnig Wilhelm sprach zu sinen gesellen  Von Morandin des verreders wegen komen ich in das groß vngelugke sÿ hant vor war das wirdige horne verwandelt Got der sol mich rechen wand er wil Ach Grassien du edel frouwe was mogent ir gedencken so ich nit her wider komen? Da begonde konnig Wilhelm sere heyß zu weynen r handlung Frolich kommt als Betrubnis nach HyspanienHie laß ich von konnig Wilhelm vnd von synen gesellen vnd sagen uch von konnig Oleybaum der das haubt widder zu lande kert | Konnig Oleybaum quam in Hyspanien mit syme folcke vnd reyt durch Hyspanien lande bis er quam geyn Caphas Das selbe slos was konnig Oleybaums vnd waneten Elÿ der kuge hirte vnd sin hußfrouwe dar vff als konnig Oleybaum yme das beuolen hat Elÿ vnd sin husfrouwe vielen Oleybaum vmb sin hals vnd hieschen yne wilkom Elÿ sprach  Lieber sone gebenediget sÿ die stonde das ich uch in dem walde fant dan ich drincken dicke lutterdranck vnd ypocras das were mir dure gewest hette ich üch nit fonden vnd ich sitzen dicke in dem schäde so ich sust in der sonnen müst gan  Liebe vatter sprach Oleybaum  vnd liebe müder ich enhette nit gerne das uch icht breste Konnig Oleybaum der ruget ein wyle in dem selben sloß Caphas Eynes dages stunt er vff eyner vinster vnd sage in das mere vnd sage eyn schiff dort her faren Er rieff syme kamer knecht zü vnd sprach zu yme  Luge was in dem schiff sye Er sprach  Das wil ich gerne dün Da lieff der knecht enabe zu dem schiff vnd fant ein schone iunffrouwe dar inne yne duchte er hette nye schoner iunffrouwe gesehen als sÿ were Da er aber die iunffrouwe recht besach da sach er das sie nit me dan eyn hant hat Des wart der knecht sere bedrubet Die selbe iunffrouwe was des konnigs dochter von Cipern vnd was die selbe iunffrouwe die ir eygen hant abe gehauwen hait als ir hie vor hant horen lesen Diederich ir schylt knecht der was getruwelich bÿ ir bliben Die selbe iunffrouwe was in dem konnigkrich von Cipern lande gewest Die ritterschafft in dem lande die hatten ir golt silber vnd cleynet genüch geben vnd sÿ fuir widder vß dem lande das der vader ir nit gewar wart vnd quam von vngeschicht vor das sloß Caphas | Da der kamer knecht sÿ eben gesach da ginge er widder vff die burg  Ich han gesien was in dem schiff ist vnd han ein schon iunffrouwe dar inn funden Sÿ ist als überentzich schone das man mochte zwentzig ander iunffrouwen von yre schonheyt hubsch gemachen aber sÿ hait einen bresten an yre das mir ubel befelt dan ir breste eyn hant Da konnig Oleybaum den kamer knecht gehort er lieff von stont hin abe zü dem schiff Da er in das schiff quam da fant er Frolich vnd yren knecht Da konnig Oleybaum Frolich ane sach da enzundet sich sin hertz von grosser liebe das er nit ein wort konde gereden Da Oleybaum sich en wenich besan da ging er zu Frolich vnd sprach  Symer der got der alle ding beschaffen hait wolle uch vor allem vngelucke behuden Das danckte Frolich yme sere  Liebe iunffrouwe sprach konnig Oleybaum  ich bÿden uch das ir mir sagen wollen wan ir sint vnd wer yr sint?  Das wil ich uch gerne sagen sprach Frolich  ich bin von Rodiß ein insel des meres vnd bin eins fieschers dochter Myn vader der erdranck nu iemerlich ich kame kume dar von Got halff mir vnd sant Iacob den wil ich vndersten zu süchen Nü da ich her wolde da quamen die morder über mich die wolden mir myn ere benemen aber ich werte mich also getruwelich das mir der morder eyner ein hant abe hiewe Ich han lange siech dar ane gelegen aber vnser herre got hat mir geholffen das ich dar an genesen byn  Liebe iunffrouwe sprach konnig Oleybaum  wie heyschent yr?  Herre sprach Frolich  ich heyschen Betrubnis vnd Betrubnis ist ouch myn rechter name  Lliebe iunffrouwe sprach konnig Oleybaum  koment noch hy nacht vff myn sloß ich wil es uch wol bieden  Herre sprach Frolich  ich wil fort ane dan so ich mich me zauwen so ich e komen da ich gerne hin were  Vff myn truwe sprach Oleybaum  ir müssent noch hinacht hie bliben vff myme sloiß Konnig Oleybaum bat Frolich also lange vnd also viel das sÿ yme eyn nacht nit versagen enmöcht
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Konnig Oleybaum furte die iunffrouwe vff die burg vnd Diederich als myt yre Konnig Oleybaum sach sÿe alles an vnd enkunde von grosser liebede syn ougen nit von ir gekeren vnd sprach zu ir  Liebe iunffrouwe ir bedunckent mich also suberlich das mich vor war bedüncket ich engesehe nye hübscher mensche dann ir sint vnd myn hertz hat uch also liep gewonnen Wo ir mir uwer liebe versagent so müß ich darvmb sterben des kunden mir nit gehelffen alle die erczete die in dem lande sint vnd gereden uch bÿ gode der mich geschaffen hait wollent ir das dün so wil ich uch ein konnigynne machen vber alles Hyspanien lant vnd ouch in Cecilien lande  Lieber herre sprach Frolich  ich bin ein arme maget vnd bin eyns fieschers dochter vnd bÿden uch vmb godes willen das ir myn nit wollent spotten |  Lyeber herre dunt vmb godes willen vnd lassent mich mynen weg widder vmb farhen daz bidden ich üch dan ich enbyn nit ein solich frouwe das mir gebure einen konnig zu keuffen Ir mogent wol myn ere nemen vber mynen willen aber mit golde noch mit silber mogt ir mich nummer dar zu bringen  Liebe iunffrouwe sprach konnig Oleybaum  des endorfft ir nit gedencken das ich üch uber uwern willen uwer ere wolde nemen dan ich wil uch zu einer elicher frouwen keuffen  Llieber herre sprach Frolich  wie sprech dan uwer ritterschafft wan ir also eyn arme dierne zü der e gekaufft hettent die dar zu nit me dann ein hant hette vnd sich selber nit behelffen mochte  Lliebe iunffrouwe sprach Oleybaum  lasset gewerden ich achte nit was myn ritterschafft mocht darzü sagen dan gebent mir uwer liebe so wil ich uwer getruwer herre sin als lange ich vmmer geleben  Lieber herre sprach Frolich  das gezeme mir nit wol das ich solich gabe vß sluge Ich befelhen mich in uwer hende myn lip vnd myn sele vnd myn ere Als der konnig Frolichen gehort er nam sÿ in syn arme vnd helsete sie vnd kuste sie vnd schickte zu stunt nach dem bischoff das er balde zu yme keme Da der bischoff qwam konnig Oleybaum sprach zu yme  Lieber herre hie ist ein schone iunffrouwe die wil ich zu der e nemen vnd wil sÿe morn zu der kirchen furen  Lieber herre sprach der bischoff  bedenckent uch recht wole vnd {en}dunt ein dincke das man uch verkeren moge  Lieber herre sprach konnig Oleybaum  lassent uwer predigen sin! Was ich dün wil da sollent ir nit widder sagen Ich bin ein konnig in dieseme lande mage ich dan ein frouwe nemen wo ich wil  Lieber  herre sprach der byschoff  verzÿgen mir ich wil uch nit me da von sagen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Oleybaum und Frolich heiraten | Der bischoff der gaff konnig Oleybaum vnd Frolich von stunt zü samen Konnig Oleybaum sprach wider Frolich  Liebe iunffrouwe ich wil uch morn zu der kirchen furhen vnd wil uch nummer me abe stan diewile das ich leben  Lieber herre sprach Frolich  das han ich uch zu dancken  Liebe iunffrouwe sprach der bischoff  als mich duncket in myme synne is was ein selig stonde das ir her quament  Lieber herre sprach Frolich  ich ensol nit versagen myn glucke das mir got zu füget Da Diederich gesach {daz} der konnig Frolichen zu der e genomen hatte da was er ser fro das sin iunffrouwe so wol bestat was Der konnig det vff phiffen vnd warhen alle frolich Da Beatrix des küge hyrten hußfrouwe daz gehorte das konnig Oleybaum eyn arme dochter keuffen wolde da begunde ire ir hertze zu gryseleln | Das bose wip Beatrix gedacht in ir selbs  Is ist mir leyt das myn herre ein arme dochter kauffen wil aber kan ich is zu brengen er sal sÿ nit keuffen Beatrix schickede zü Frolich das sÿ balde zu yre queme Da Frolich zu ir quam sÿ sprach zu Frolich  Du arme dochter mich nymet zü male wonder wie du also kunde gedorst sin das du ein konnig von Hyspanien wilt keuffen Mich duncket du sigest zu male ein dorin dan e das iar ein ende hat so wirt er din mude vnd gesege dich nit ane er dut dich verbyrnen oder erdrencken Ich wil dir eynen guden rait geben Wiltu mir folgen du solt enweg lauffen Ich wil dir eynen knecht lygen der bit dir in fremden landen geet vnd dustu nit das ich dich heyschen so wil ich dir alsolich sache zu fügen das du verbyrnen müst Da Frolich das alt wip gehort da rieff sÿ got an von gantzem hertzen das er sÿ behuden wolle vor dem alden wibe Beatrix sprach wider Frolich  Du vnselige wiltu noch nit enweg lauffen? Sy mir sante Iacob geystu nit enweg du dust dorlich Da Frolich das alt wip gehort da begonde sÿ sere heyß zu weynen sÿe sprach  Liebe frouwe nit enczurnet ich wil noch hynacht enweg lauffen Als Frolich mit dem alden wybe also rette so quam konnig Oleybaum in die kamer gegangen Da er sach das Frolich so heyß weynet da nam er sie gutlich in sin armen vnd fragete sÿ wer yr getan hette Da sagede yme Frolich alle ding wie das alt wip sÿ also ubel gehandelt hette Da konnig Oleybaum die rede gehort  Beatrix sprach der konnig  ich verbieden uch das ir myner husfrouwen keynen verdrieß nit me dunt bit wortten noch bit wercken dan ich weyß keynen so gut in myme hobe dede er yr enichen verdrieß er müst dar vmb sterben Ich wil sie liep han vor alle die werlet vnd wil sie morne zu der kirchen furen  Lieber herre sprach Beatrix  das ist mir in myme hertzen leyt das ir einen armen fundeling wollent keuffen aber dwiele ir is gerne habent so ist is ouch mogelich das ichs gerne han Konnig Oleybaum schickte nach aller siner ritterschafft die in syme lande waren vnd bestalt das er wol funff hundert ritter vnd knecht hat vnd stachen vnd waren gude gesellen den gantzen dag Die selbe nacht slieff er bÿ siner wibe vnd machte ein sone vnd ein dochter die selbe nacht Der son wart Herpin von Burges genant vnd der selbe Herpin macht ein andern son der wart ouch Herpin genant vnd was der selbe Herpin der mit Godefroy uber mere reyt r handlung Grassien bittet Oleybaum um Hilfe | Der hobe wert vier wochen Da der hoff bÿ nach ein ende hat da quam Grassien konnig Wilhelms husfrouwe zu konnig Oleybaum Sÿ viel nieder vff ir knyewe Konnig Oleybaum hieß sie gode wilkom vnd fragete wan sÿ were  Herre sprach Grassien  ich bins uwers bruders wip konnig Wilhelm von Affelern Da konnig Oleybaum die rede gehort da nam er sÿ von stont in sin arme vnd sprach  Liebe frouwe myr ist gesagt worden myn bruder sÿ gestorben in der heyden lande  Herre sprach die konnigynne  es enist nit an Grassien  sagete konnig Oleybaum  wie sich alle sachen ergangen hatten vnd wie Morandin yne verkaufft hatt vnd sagete yme wie sÿe konnig Wilhelm vsser der heyden lande geholffen hette vnd wie sÿ zu Rome were gewest vnd wie konnig Wilhelm sie hette dun deuffen zu Rome vnd wie er sÿ darnach gekaufft hette vnd sprach  Von dannen zugen wir gein Cecilien lande vnd da enfunden wir üch nit Myn herre wollte üch geclaget han wye mym veder konnig Synagon yme gedann hatte vnd wolt ouch gebeden han das ir {yme} widder mynen vederen geholffen hetten Da er uch nit enfant da reyt er ghein Burges in sin vetterlich erbe vnd wolde da sin folcke gesamelt han vnd wolt gein Affelern uber mynen vedern gezogen sin Aber Morandins bruder hant yne gefangen vnd yne in eyn gefencknisse gelacht vnd darvmb so bin ich her komen zu üch vnd biden uch vmb gotz willen das ir mym lieben herren üwerm bruder vsser gefenckeniß wolde helffen Gedenckent dar an das er uwer liplich bruder ist Da konnig Oleybaum sin swegerin gehort von leyde begonde es yne zu iameren  Ach liebe bruder sprach konnig Oleybaum  mir ist myn hertze gar sere beswert das ir also iemerlich gefangen ligent Ich wil nummer ruge noch rast gewynnen ich enhabe uch dann vsser gefencknisse geholffen Konnig Oleybaum bot is siner swegeryn wole vnd schickte von stont nach alle siner ritterschafft in syme lande vnd samelt also vil folckes bÿ ein ander das er funff vnd sechczig m güder man gewapeten bÿ einander bracht | Da konnig Oleybaum das volcke alles bÿ ein ander bracht da ginge er zu siner husfrouwen vnd sprach zu ir  Liebe frouwe ich muß hin weg ryden vnd wil obe got wil myme bruder vsser gefenckenisse helffen Ich bÿden üch wann uch got gehilffet das ir das kindes uber komen das ir mirs von stont enbieden wollent  Herre sprach Frolich  ich wil is gerne dun Da nam konnig Oleybaum sin hußfrouwe vnd kusete vnd halsete sÿ vnd ging forter zu siner swegerin vnd sprach  Liebe swegerin ir sollent hie bÿ myner husfrouwen bliben also lange bis ich her wider komen  Herre sprach Grassien  der reden geswigent dann ich bliben nit hie vmb alle der werlede güt Ich wil uch ye helffen strÿden aber ich sol mynen herren her wider vß han Da der konnig sin swegerin gehort er hat is gar zu guden dancke von ir das sÿ irme herren also zu helffe wolde komen Da ging konnig Oleybaum zu nacht essen Darnach ging er bÿ sin husfrouwe slaffen vnd sprach zü yre  Liebe frouwe biedent is üch wole bis das ich her widder komen Wand uch got gehilffet das ir das kindes über komet dan sollent ir mir enbieden was es sie ee is gedeuffet werde Mochte das kint nit aber so lange verhalten ist is dan eyn son so dunt yne Herpin heyschen nach myme aneheren; ist is aber ein dochter so heyschent is wie ir wollent Der bastart von Kartagie der quam konnig Oleybaum zü helffen mit zwentzig dusent gewappenten Der selbe bastart was konnig Ansÿs son von Hyspanien Konnig Oleybaum gabe siner husfrouwen ein ingesigel als sin selbs sigel vnd sprach  Liebe ffrouwe da mit mögen ir mir schreiben was ir wollent vnd nam vrloup von ir Da begonde Frolich sere heyß zu weynen Konnig Oleybaum der ging zu Beatrix vnd zü Elÿ dem küge hirtten vnd segent die Diederich bleyb bÿ Frolich vnd dient ir getrüwelich  | Der konnig zog mit syme folcke also lange bis er in das lant von Berry quam Die mere quam von stont ghein Burges wie konnig Oleybaum queme vnd wolde die stat beligen des erschracken die burger zu male sere Hermes sune bestalten die stat mit prouiante vnd bestalten das sie wol eylff hundert ritter vnd knechte bÿ yne hatten
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Oleybaum zieht nach Burges | Konnig Oleybaum reyt also lange das er ghein Burges quam vnd e er vor die stat queme so schyckete er druhündert gewappeten vor an die machten das groste geschrey vor der stat das die die in der stat warhen alle hervß zogen Ysacar von Momort der gaff das banner eyme ritter von Burges Da begonde sich eyn grosser strÿt an zu heben Da sich der strÿt mit den furdersten also her hub da kame Oleybaum mit dem gantzen houffen Der bastart von Kartagie der stach widder Ysacar das er durch sinen schilt draff das er wont wart Der bastart zoch sin swert vß vnd slug eyme andern eyn ore abe Konnig Oleybaum traff eyn ritter als eben das er yn doit slug | Konnig Oleybaum vnd sin folck die strieden also sere das die von Burges widder hinder sich zugen wol eyn armbrust schoß gheyn Burges zü In dem sie also hinder sich zugen so hatten die von Hyspanien die stat Burges bÿ noch gewonnen Konnig Oleybaum rieffe lude  Ir falschen lecker got wirt dem rechten helffen Ir hant mynen bruder gefangen aber ir sollent is dure gnüg bezalen Mit dem wort slug er Herme süne einen der hieß Gion vnd traff yne also eben das er yme den arm mit dem swert abe hiewe Da drungen sie zü der stat in Konnig Oleybaum hieß die stadt sturmen also sturmeten sÿ bis vesper zÿt vnd da karte konnig Oleybaum widder vmb zü sinen gesellen zü Konnig Oleybaum bleyb alda vier monde vor der statt Burges dan Burges ist eyn gar veste gude stat Also die burger das gesahen das konnig Oleybaum nit hin weg wollte vnd der wintter vergangen was da sprachen sie ye ir einer zü dem andern  Der konnig wil nit hin weg er habe vns dan alle züm dode bracht vnd habe vns an den galgen gehangen dan wir han is ouch wol verdient Wir han synen bruder lange gefangen gehalden der doch vnser rechter herre ist so kriegen ouch noch hude dis dages widder yne Die in der sted rat gehorten die gingen alle bÿ ein ander vnd Herme süne gingen bÿ sie die sie doch nit sere liep hatten Der scholtheiß von Burges sprach  Ir herren diesser krieg hat vns viel gekostet vnd sonderlich ir drytzehen brüder ir wissent wol das diesser krieg alzumale von uch kompt Dar vmb lassent vns alle gedencken wie daz wir diesen krieg sünen dann is were ein bermlich ding solde diese stat also verderben Dar vmb bedenckent uch wol dann wir wollen eyn süne hane das koste was es wolle  Ir herren sprach Ysacar  das ist wol mogelich Enbiedent konnig Oleybaum das er funff oder sechs dage eynen fryden mit vns lyde vnd da tuschen zu vns her inn komme so wollen wir yme das wirdige horen wysen Kan er das geblasen so wollen wir yne vor eynen rechten herren halden Kan er aber das nit gedun so wollen wir yne widder hin weg lassen rÿeden dann es were eyn herbermlich ding das wir eynen zü herren entphingen der nit vnser here were Lassent vns lieber zu konnig Karle rÿden vnd lassent vns yme clagen wie vns dieser bosewicht also ane noit krieget  Ir redent wol sprachent die andern  Der schultheiß sprach  Duncket es uch güt so wollen wir dar rÿden Die andern sprachen  Es duncket vns sere gut Da bereyt sich der schultheyß vnd reyt hin weg in konnig Oleybaums gezelde Da fant er konnig Oleybaume vnd den bastart in dem gezelde die spielten des schachzabels mit eynander | Der schultheyß viel vff sin knyewe vor konnig Oleybaum vnd sprach  Gnediger herre die ritterschafft vnd die bürger in der stadt die hant mich her zu üch geschyckt vnd biden üch einen frieden zu haben thuschen uch vnd yne als lange yr wollent vnd das ir da thuschen zü yne koment in die stadt Da vor wollen sie uch gude burgen setzen das ir vß vnd in sicher rÿdent vnd da sollen ir das wirdig horn blasen Kunent ir das gedün so wollen sÿe üch vor yren herren han vnd wollen uch uwern bruder ledig geben Kunent ir aber das nit gedün herre gedorren wir uch nit vor vnseren herren entphagen vnd wollen auch das lant nit in üwer hende stellen  Lieber geselle sprach konnig Oleybaum  diese bede sol ich uch nit versagen vnd hieß da eynen herolt eynen fryeden rüffen vber alles das her Da reit der schultheyß widder in die statt vnd sagete das den bürgern vnd dede ouch durch die stadt rüffen wie der konnig eynen frieden gestalt hette r handlung Oleybaum scheitert am falschen Horn | Der schultheyß suchte hundert burger der besten in der stat vnd gabe sie Oleybaum zu burgen in sin gewalt das er sie dede als lange halden bis das er her widder keme Als Oleybaum die hundert burger entphangen haitte da reyt er selbe zwetzigiste zü der statt Burges in Herme süne gingen yme entghein vnd Ysacar hube an yne zü entphahen dan er künde gar wol reden vnd sprach  Edeler konnig ir sollent das nit vor ubel han das wir uch das lant nit antwerten dann als üwer vader konnig llewe zü leste von vns schiet det er vns zu den heyligen sweren das wir das lant nieman geben er bliese dann das wirdige horn Dann da er zü erste zu lande kame da wolde yne myn vader Herme ouch nit vor eynen herren han bis er das wirdige horne bliese vnd da er das horne gebliese da hielde yne myn vader vnd dar zu das gantze lant vor yren rechten herren Herre bliesent ir das horn nit vnd geben wir uch das lant so mochte vnser herre llewe wol sprechen wir weren alle falsche verreder Herre also wollen wir yme dün vnd nit anders dan wir wollen vnsern rechten herren nit entherben vnd wan wir sehen das ir vnser rechter herre sint vnd das wirdige horen blasen so wollen wir uch vor vnsern herren halden vnd wollen uch gude rechenunge dun von dem lande von der zÿt her als wir das lant ingehabt han |  Das ist wol gerett sprach Oleybaum Da furte Ysacar konnig Oleybaum vff den pallas vnd dede da das wirdige horn brengen Konnig Oleybaum rieff got an von gantzem syme hertzen vnd bade yne vmb gnade das er das wirdige horn mochte geblasen vnd nam das horn vnd bliese gruwelich dar inn aber er enkunde es nit erschellen Darvmb warff er es widder die erde von großeme zorne vnd sprach  Nu sehe ich wol das myn muder myme vader vntruwe getan hatte aber ich bin in dem walde verwisselt dann llewe wart nie myn vader Ich wil sins erbs nit heyssen vnd wil Herme sünen nummer leyt gedün Ich hielde sÿ vor schelcke vnd bosewicht aber ich sehen nü wol das sie getrüwe vnd fromme sint Ich han zu male vnrecht gehabt das ich wider sie gekrieget hanKonnig Oleybaum sprach widder die burger  Ir sehent wol das ich nit llewen son bin vnd das ist mir sicherlichen leyt Ich biden uch gebent mir mynen bruder widder so wollen wir widder zu lande ziehen  Herre sprachen die burger  das dün wir nit dewyle er lebet dann wir wollen yne vor den konnig zü Franckrich füren der sol vber yne vrtelen nach allem syme willen Als das konnig Oleybaum hort da wart er sere betrübt vnd nam vrloup von yme vnd reyt hin weg Aber die vier Hermes süne die hilden vff yne mit iiic pherden vnd fingen yne vff dem graben vnd furtten yne vff eyn ander sloiß wol dry mylen von dannen Da slussen sie Oleybaum in eyn thorn dar inne er sere betrübt saße Oleybaum rieff got an von gantzem hertzen vnd sprach  Ewiger got nu was ich vor zÿden ein grosser konnig dem vyel lude vndertenig waren Nü bin ich nu so balde abe gestalt also vermagest du alle ding A du schone husfrouwe wie cleyne freude han wir mit eyn ander gehabt Ich besorgen du segest mich nummerme Da mit begonde konnig Oleybaum sere heyße zu weynen Der thorn da er inne lag der stont in eyn graben vnd was als vinster als ein backoffe vnd ging vol vnreyner diere die konnig Oleybaum vil leydes daden vnd roch dar inne sere vbel | Konnig Oleybaums volck enbot in die stadt das man ynen yren herren konnig Oleybaum her widder vß schickt oder sÿ wolden zu stont doden die burger die da vor yne her vß in das here zu phande gelacht weren Als das die burger hortten da traden sÿ vff die müre vnd rieffen den besten vß dem here Sÿ kamen zu yne vff den graben da swüren yne die burgere alle liplich zu den heyligen es were nit lange das sie konnig Oleybaum hin vß in sin here geschickt hetten Die ritterschafft vß konnig Oleybaums here die sprachen gemeinlich sie hetten yren herren nit gesehen vnd enwere noch nit widder komen vnd geben sie yne nit widder her vß so wolden sie die burger die sie vor yne zu phande hetten e vesper zÿt alle hencken Des wurden die burger in der stat sere betrübt dann die burger die hie vß zu phande lagen die waren ir frunde vnd ir mage Die burger gingen widder in yre huser | Als der bastart von Kartagie diese grosse verrederye {ge}sach da dede er vff den nesten andern dag die burger die da phandes stunden na bÿ die stadt furen vnd dede yne allen ir heubter nach ein ander abe hauwen das ir eyner nye dar von kame Als das die in der stadt gesahen da hub sich vnder yne groß iamer vnd leyt von mannen vnd ouch von kinden vnd von frouwen Ein deyl hatten ir manne verlorn eyn deyl ir kinde vnd ire veder die drytten hatten ir brüder verlorn ir ye eins sprach zü dem andern  Das ist ye ein grosses iamer das wir vnser fründe also verliesen Als Herme süne das iamer horten sÿ wurden fro in yrme hertzen vmb das die burger bedrübt waren | Ir hant grosse verrederye gehort von Hermes sönen das was alles ir erbeyt Die mere schalle uber alle wie konnig Oleybaum doit were Als das der bastart von Kartagie gehort da were er widder heyme zu lande gewest aber Grassien Wilhelms husfrouwe die bat yne noch zehen wochen da zü bliben Das dede er vmb yrer bede willen Cristus vnser herre der wolde sich erbarmen vber llewen kinde vnd wolde yne her vß helffen Eyn stymme kame zu llewen in sin cluse vnd sagete yme wie Hermes süne sin süne gefangen hetten Ir herren llewe der diende gode an der stadt bÿ Rome da sin vader hertzog Herpin ouch vor zÿden gode gedient hatt vnd hatt sich verheyssen zu gode nummer vß der clusen zu komen vmb keynerley sache willen vnd nummer vff kein phert zu komen noch nummer harnesch an zu dün vmb keyns mannes willen dann er wolde gode allewegen flißlich dienen llewe was gar ein heylig man Er enaß nit anders dann was yme got von hymel her abe sant Die hystorye saget vns das yme der wyß ritter degelich zu essen brechte als vil er den dag bedorffte llewe drug stediges eyn phantzer an vff siner blossen ht vnd hat den also lange an gedragen das yme sin fleysche durch die pantzer ringe wusche vnd darvmb hat er stedeclichen eyn hartes seyl gegurtet vnd lage alle nacht vff eyn hartten steyn das hatt er also lange an getrieben als lange er in der clusen was gewest
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung llewe will seinen Söhnen helfen | Eyns dages ging llewe vor sÿn cluse vnd gesach den wyßen ritter dort her rÿden wol hart gewappent vnd eyn glene in siner hant furen vnd hat sin helme an syme heubt Als llewe den wyßen ritter sach als grulich dort her rÿden da wart er sich wondern vnd sprach  Bis wilkom du lieber frünt Der wyß ritter sprach  Lieber geselle nit lassent vch verdriessen ich werden üch in vierczehen dagen nit sehen Dar vmb schickt uch got von hymel spyse das ir die vierczehen dage zu essen habent  Lieber geselle sprach llewe  ich biden uch vmb aller guder geselschafft willen das ir mir saget war ir wollent rÿden vnd wo ir die crystenheyt wollent helffen? Das saget myr die warheyt das bidden ich uch vmb godes willen Der wyß ritter sprach  Lieber geselle nit nement das vor übel dann des ensage ich uch nit ich sÿ dan her widder kommen Als das llewe hort da wart er bedrübet vnd viel zü stunt nieder vff sin knywe vnd legete sin hende zu samen vnd sprach  Lieben gesellen dut is vmb godes willen des bide ich üch von gantzem myme hertzen vnd han ich uch ye einychen dienst gedan der üch zu freuden oder zu nütze komen ist so sagent mir war yr wollent vnd e ir mich des bescheydent so wil ich vor sagen war vmb ich dis gerne wyste Myr kame hint in myn sloiff vor wie vierczehen gryffen vß eyme holtze flügen vnd lieffen mir alle nach Als ich sie sach da flohe ich aber das enhalff mich nit dann sye herwusten mich vnd raufften mir als mich duchte zwo adern vß myme libe vnd stachen mir myn ougen vß vnd begraben mich da in die erden Darnach ducht mich wie ir kement vnd rechent mich an den viertzehen gryffen nach allem uwerm willen Dar nach duchte mich das da keme ein wyße gylge vnd veriagete die viertzehen gryffen vß dem lande Sehent liebe geselle dis ist mir vor komen in myme slaffe darvmb biden ich uch das ir mir diesen droume wollent entscheyden So ist mir hint ein stymme vur komen die saget mir wie das Hermes süne myn sone gefangen hetten vnd biden uch mir zü sagen war ir wollent vnd wo ir des nit endünt so wil ich nummer essens enbissen Der wyß ritter sprach  Lieber geselle ich wil rÿden dynen sünen helffen wider Hermes süne die halden din süne hart gefangen Da sprach llewe  Nu ist myn troum vß vnd hore wol das die stymme war ist Die vierczehen gryffen als mir entreumet ist sint Hermes sune vnd die wysse lilye bezeychent den konnig von Franckrich der sol myme sone vß helffen  Lieber geselle nü lassent vns rÿden mynen kinden vß helffen! Der wyß ritter sprach  Lieber geselle wollent ir mir folgen so sollent ir hie bliben dan ich wil uwern sünen wol vß helffen vnd rument ir diese herberge so dünt ir gar dorlich dann ir hant uch verheyssen die wile ir lebent so wollent ir keynen harnesch andün vmb keyns mans willen vnd wollent nummer zu keyme strÿde me komen Geselle dar an solt ir gedencken Was ein man globet das sol er ouch halden dan man got gar großlich erzürnet das eyn man an not sin globde felschet  Llieber geselle sprach llewe  das lassent alles gewerden dan solde ich Cristus von hymmel noch ouch sin liebe mter nummer me gesehen vnd solde dar zü myn sele vmmer vnd ewiclich verdampt werden so wil ich myn süne trosten vnd wil yme her vß helffen Ich bin hie zu vil lange gewest ich sal nu ander kauffmanschafft triben Mich duncket er sÿ nit wyse der sich vnd sin erben lesset von siner erbeschafft dryben Lieber geselle ich müß ye mit üch  Geselle sprach der wyß ritter  ir erzurnent got gar groblich vmb der glübde willen die yr yme gedann hant So ist is uch ouch nit noit dann ich wil yn an üch wol vß helffen  Lieber geselle sprach llewe  erzornen ich got hie mit so wil ich is dar nach follich bussen  Wol an! Wol an! sprach der wyß ritter  ich laß uch mit mir rÿden aber affter dis male so gesehent ir mich nummer me  Das lassent gewerden sprach llewe  dann ich kan des nit geleucken das ich got da mit erzürne das ich mynen kinden helff Ich dün is vmb keins gudes willen dann alleyn vmb myner kinde willen  Lieber geselle lasset vns vor Burges rÿden mynen kinden her vß helffen  Das ist mir liep sprach der wyß ritter  aber ir ensehent mich in dieser wernde nummer me dann ir erzornen got vnßern herren gar groblich  Der achten ich gar eyn cleyns sprach llewe  dan vnser herre got ist barmhertzig So wil ich ouch dar nach folleclich büsse dar vor dragen  Lieber geselle sprach der wyß ritter  ich biden dich vmb goddes willen das ir nach hudes dages baß wollent bedencken Ir hant zwene wege vor hant der ain ist fur Burgus zu reitenn der ander ist das ir gelobt habt hie inn die clusen zu bliben Lieber geselle kiesen das best  Ach lieber geselle sprach llewe nu lassent vns balde rÿden wir mochten zu lange hie bliben Die wile ich kiesen mag vnd ir myr das erleubet so wil ich vor gene Ir hant mich lange in hude gehalden ich getruwen vch wol ir behüdent mich auch vorbaß Mit dem wort sprange er hinder sinen gesellen den wyßen rÿtter vnd begonden sÿ zu rÿden r handlung llewe befreit seine Söhne in Burges | Sye karten ir heubt in Franckrich zü Ich kan üch nit vil gesagen von yren dage reysen dan sie rieden also lange das sie vor Burges kamen Da gesach llewe vil gezelde vor Burges vnd danckete gode das er da von sinen kinden warheyt solde erfaren Yme erscheyne zü der selben zÿt ein frouwe brocht yme phert vnd harnesch vnd sprach zu yme  Dis hait uch konnig Artus geschickt aber ir sollent mir glouben das ir mir noch hude uber eyn iar dis alher widder bringent So wil ich uch zu konnig Artus furen vnd wan ir dan wollent so wil ich üch widder her brengen vnd das wil ich dün on argelist Ir sollent sin suster Morguen sehen vnd Gloriande vnd Clarysse  Liebe frouwe sprach llewe  das wil ich uch globen vnd nemen dar vff das phert vnd den harnesche Das selbe phert was Malberous gewest das swert was konnig Artus Als llewe wol gewappent wart da sprach er widder den wyßen ritter  Lieber geselle ich sehen vor Burges viel gezelde Ich meynen Oleybaum myn sone werde mich nit kennen  Lieber geselle sprach der wyß ritter  Wilhelm uwer sone lÿt zu Burges gefangen vnd Oleybaum lyt in eym sloß drÿ mylen dar von Dem wollen wir erste vß helffen dan Hermes süne eyner helt yne dar inne gefangen  Das ist mir liep sprach llewe Als rieden sie als lange das sie vor das selbe sloß kamen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Als sÿ dar bÿ kamen da sprachen sye  Wie sollen wir nü dar inn kommen? Dann die in dem sloß sint gloubten die an Mahon so wolde ich wol machen das daz sloß zu stünt nyder viel Nü sint sie alle gedeuffte vnd gleuben an Ihesum dar vmb dare ich yn nust dün   Lieber geselle sprach llewe  bident den almechtigen got das er üch wolle gnade geben das wir dar inn mogen komen  Daz wil ich gerne dün sprach der wyß ritter vnd viel da vff sin knywe nyeder vnd bade got von hymmel das er yne die gnade dede das daz sloß ane gerucht vff ginge Also balde der wyß ritter sin gebet ye gedet da gingen von stunt die portten vff die da inne waren die enwurden is nye gewar Der wyß ritter vnd llewe die rÿden in die burg Die inn der burg warhen die sagen die zwene rÿden  Ir sint zu viel vbermüdich das ir in dis sloß also rÿdent vngefraget vnd vngeheyschen llewe fraget  Wo ist uwer burgrave das ir alle erhangen müssent werden  Herre sprach Salomon  ich bin alhie vnd mich dunckt ich kenne üch wole Sint ir nit vnser herre llewe der ein rechter erbe ist zu Burges in Berry?  Ia ich bins sprach llewe  Wie heystu?  sprach llewe zu dem selben  Herre sprach er  ich heyschen Salomon vnd bins Hermes sone eyner  So bistu eyner den ich süchen sprach llewe  du vnd din bruder hant mir myn sone verraden aber ir müssent alle darvmb sterben hangen als diebe Da die andern in der burg llewen gehorten reden da begonden sÿ zü zÿdern vnd vielen alle nyeder vff ir knywe vnd sprachen  Herre gnadent vns des libes llewe dede yne alle von stont hende vnd fusse zu samen binden llewe dede von stont konig Oleybaum vß lassen Als balde konnig Oleybaum sin vader gesach da viel er yme vmb sin halß vnd halsete vnd kusset yne |  Herre  vatter sprach konnig Oleybaum  ich rumen mich von uwern gesellen dem wyßen ritter der ist mir dicke in minen nöden zu helffe komen Da viel konnig Oleybaum vff sin knywe vor dem wyßen ritter vnd danckt yme das er yme zu helffe was komen in sinen grossen nöden  Liebe son sprach llewe  ich wil das man Salomon von stunt due hencken  Vatter sprach konnig Oleybaum  das were lange zÿt gewest Da Salomon gewar wart das man yne hencken wolde da wart ere sere bedrubet llewe sprach wider Salomon  Sage mir du falscher verreder wie hast du vnd din bruder bit dem horn vmb gangen?  Herre sprach Salomon  wolden ir mir verreden das ir mir das heubt abe wollen hauwen dun so wil ich uch sagen wie is bit dem horne ergangen hait Wolden ir mir aber das heubt nit abe hauwen so wil ich is uch nit sagen  Ich gereden dir vff myn trüwe sprach llewe  man sol dir das heubt abe hauwen mit eyme guden swert  Das ist wol geret sprach Salomon  nü horent was grosser verredery wir vierczehen brüder getriben han Wir hant is darvmb gedann das wir nit anders wysten dann ir weren lange doit Morandin vnser bruder der verkaufft konnig Wilhelm dem heydischen konig Synagon vnd da schreyp er vns eynen brieff das wir das horn verdiligeten vnd das wir ein anders deden machen das nyeman geblasen kunde obe üwer sone her widder queme das sÿ is nit geblasen kunden Das daden wir von stont wir daden ein horne machen das nyeman keynen done dar vß geblasen mochte Darna vergaben wir dem bischoff das vns das wirdige horne künde werden Da vns das horne in vnser hende wart da namen wir ackes vnd bickel vnd wolden das wirdige horne zu slagen Wir enkündes nach nye gemynneren eyns saltz korne groß wir warffen das horn in eyn füre wyr kundes aber nit verbyrnen Ich enweiß von dem horn nit me zu sagen war is furter kommen ist Ysacar myn bruder der konde eyme die warheit wol da von gesagen dann ich horte von yme er wolde das horne an solichen enden verbergen das is nummer keyn mensche widder funde Da llewe die rede gehort die grosse verrederye wondert yne zu male sere  Lieber sone sprach llewe  ir sint von den bosen verrederen wol betrogen worden Ich han dicke vnd viel horen sagen eyns mage sich wol vor eyme diebe gehuden er kan sich aber nit vor eym verreder gehüden  Is ist war sprach konnig Oleybaum  Nu han ich nü gered sprach llewe  das ich yme das heubt sal lassen abe hauwen aber er sol vor gehangen werden Wand er dann wol erworget ist so wil ich yme dann erste das heubt dun abe hauwen Alle die da bÿ stunden die begonden sere zü lachen Da wart Salomon von stunt gehangen vnd dar na das heubt abe gehauwen Da reyt llewe von stont gheen Burges zu Die mere erschalle vff stunt in das lant wie das llewe her wider komen were Da der bastart vnd Grassien gewar wart das llewe vnd konig Oleybaum quamen da warden sÿ alle sere fro Sye rieden alle llewen vnd Oleybaum entghein vnd entpfingen sÿ mit grossen freuden llewe nam Grassien in sin arme vnd sprach  Liebe dochter ich dancken üch sere das ir myme sone Wilhelm vsser gefenckeniß hant geholffen Darvmb so hait myn sone recht gedan das er uch zu eyner elicher wibe gekaufften hait Kan ich is aber mit der gotz hilff zu brengen er sal uch kurtzlich widder werden Grassien sprach  Lieber herre ich biden üch üwer sone myme herren vß zü helffen Ich hoffen die wyle ir hie sint so sol is alles gut werden  Liebe dochter sprach llewe  dar vor ensolt ir nit sorgen ich hoffen got sol mir helffen das ich yne balde ledig mache vnd den falschen lecker yren lon gebe die das wirdige horne so felschlich verwisselt hant Die in dem gantze here warent die warhent also fro das sie llewen vnd Oleybaum widder hatten llewe sprach  Horent was ich üch wil sagen Ich wil von stont zu dem konnige von Franckrich rÿden vnd wil yme clagen die groß verrederye die Hermes sone mir vnd mynen kinden getan hant Der wyß ritter sprach widder llewen  Ir hant eynen guden font erdacht dann ir kondent Burges anders nymer me gewynnen dann die burger in der statt die hant sich vereyniget mit Hermes sone vmb des selben willen das der bastart hundert burger hat dün die coppe abe hauwen vnd dar zu hastu mich ewiclich verloren dann ich muß widder vmb zu hymelrich zu gode Dann vnser herre got wil mich nit lenger hi bÿ dir lassen wan du hast yne gar sere erzürnet das du din globde also gebrochen hast Due das beste das du kanst dann du must noch groß arbeyt han e du dyn sone wider gewynnest Ich befellen dich dem almechtigen vnd bide noch hudestages gnade so schiet dir ouch gnade Da llewe den wyßen ritter gehort da viel er von stont nyder vff sin knywe vnd begonde sere heyß zu weynen vnd sprach  Lieber geselle ich biden uch das ir nit dann als lange bÿ mir bliben bitz ich mynen son Wilhelm her vß moge han Der wyß ritter sprach  Das biden ist als vmb sust dann ich müß hinweg vnd kan nit langer hie bliben Der wyß ritter reyt enweg vnd llewe bleyb sere bedrübet llewe sprach zü siner ritterschafft  Ich han got gar sere erzürnet vmb myner sünde willen Got wolle myr helffen das sie alle erhangen müssen werden die mich dar zü bracht hant Ich wil ghein Parÿs rÿden zu konnig Karle vnd wil yne biden das er mir helffe widder die falschen verreder  Lieber sone sprach llewe zu Oleybaum  hüde die stadt wole bis ich her wider komen Vatter sprach Oleybaum  ich wil das beste dün llewe reyt selbe funffczehenster enweg konnig Oleybaum der verlyeb vor Burges vnd hette der sachen gar gerne eyn ende gehabt das er von stont were zü syner hußfrouwen wider geryden aber sin gedanck was alles vmb sust dan er enfant sin hußfrouwe nit da heyme als ir her na werdent horen Beatrix was alle wegen bÿ Frolich vnd gedacht alwege wie sye sÿ zü dem dode mochte bringen r handlung Beatrix' IntrigeHie wil ich eyn wile lassen von llewen vnd von dem here vor Burges vnd wil uch sagen von Frolich | Beatrix det ein sigel machen na konnig Oleybaums ingesigel Frolich wart vnlange darnach mit eyme we zü dem kinde Beatrix was bÿ ir als ir vnser herre got halff vnd gedacht stediges wie sÿ Frolich zu dem dode mochte bringen Vnser herre got halff Frolich das sÿ eyns sons vnd eyner dochter genase Frolich rieff Beatrix des kuge hirten frouwe vnd sprach  Liebe frouwe dünt eynen brieff machen Da der brieff gemacht wart da bracht sie yne Frolich Da Frolich den brieff gelaß da versigelt sÿ yn zu mit dem sigel das ir herre yre geben hait Frolich die rieff yrme knecht der hiesch Heinrich  Den brieff soltu dragen vor Burges die statt vnd solt yn myme herren geben  Ffrouwe sprach Heinrich  ich wil is gerne dün Der bode der nam den bryeff vnd ging enweg Beatrix lieff dem boden von stont nach vnd sprach  Lieber bruder vnd lieber frunt ich biden dich wand du her wider vmb komest das du zu mir komest so wil ich dir zwentzig phont geben  Liebe frouwe sprach Heinrich der bode  vmb die zwentzig phont die ir mir geredt hant so wil ich alwege uwer diener sin vnd wil dun was ir mich heyschen Der bode ging vort zü Burges Nü horent was das alt wip Beatrix gedacht Sÿ macht sich fruntlich zu eyme schriber vnd furt yn in eyn kamer Da er in yre kamer kame da sloiß sÿ die düre zü vnd sprach  Lieber frunt dorst ich dir getruwen so wil ich dir also viel gudes geben das alle din frunde da von gebessert werden  Ffrouwe sprach der schriber  vmb das groß gut das ir mir hie globen hette irs gerne ich verleuckete godes vnd alle die heylige die in dem hymelrich sint Frouwe sprach der schriber  ir findent den rechten man an mir ich dede vmb gudes willen alles das ir wollent dan wer ytze nit gut vff ertrich hait den hat man niergen vor vnd wer viel gudes hait den züget man alwege füre Er ist eyn wyse man wer viel gudes gewynnen kan  Bestellent frouwe das ich vile gudes habe versagen ich üch dann vschit das ir an mich begerent so muß ich erhangen werden Da Beatrix den schriber gehort da wart sye sere fro Sÿ furt den schriber uber yren schatz da in was viel geldes vnd vil edelgesteynes vnd ouch vil silber geschier Ein wagen hette das gut küme gefurt das da was Da der schriber das güt gesach er sprach  Ffrouwe ich wolde das ich üwer man were so deylte ich das gut mit üch Da das alt wip den schriber gehort da viel sÿ nyder vor dem schriber Da der schriber gesag das sÿ da lag da mogent ir wol gedencken was sÿ da daden Der schriber was dem alden wibe gar früntlich is enwas aber nit vmb yren willen dan es was vmb irs gutz willen Das alt wip gabe dem schriber also viel güdes als er wolde Beatrix rieff dem schriber vff eynen samestag vnd sprach  Lieber frunt myn frouwe ist gewar worden das wir bÿt ein ander zu schicken hant Nü hatt sye sich verheyssen als balder der konnig her wider kompt so wil sÿ yme die sache bÿt eynander sagen Also balde myn herre das gewar wirt so dut er mich von stont verbyrnen vnd dut üch von stont hencken Da der schriber das alt wip gehort da erschrack er gar sere das er nit wiste was er sagen sol  Nu weys ich nit sprach der schriber  wie ich mich an legen sol  Wir wollen dem wol dün sprach Beatrix  wolt ir mir folgen  Wie sollen wir dann dün? sprach der schriber Da sprach das alt wip  Wir müssen ye eynen font finden das wir die konnigynnen verdriben darnach wollen ir vnd ich eyn gut leben han Ich wil ouch wol bestellen das ir iares dusent gulden zu verzeren habent vnd dar zu das gude leben das wir byteynander haben mogen  Wie sollen wir dann dun? sprach der schriber  ich wil alles das dün das ir mich heyschen Da sprach das alt wip  Ir sollent eynen brieff machen als ich uch bescheyden wil wand ich weiß wol wan der brieff gemacht wirt vnd dan dem in die hant wirt dem ich yn schicken wil  also balde der brieff gelesen wirt man stont die konnigynne verbyrnen  Das ist wol geret sprach der schriber Da nam der schriber pappire vnd ein schribe gezüge  Wie sal ich nü schriben? sprach er Sÿ sprach  Ich konnig Oleybaum von Hyspanien lant enbieden dir myn burgraue von Caphas das du angesicht diß brieffs den dir Heinrich brenger des brieffs bringet das du myn wip vnd myn kinde verbyrnes vnd dust du dis nit als ich dir enbieden wand mir got zu lande hilffet so wil ich dich vnd alle myn frunde hencken vnd wollest dis nit lassen als liep als du mich vnd din leben hast | Als der brieff also gemacht wart da besigelt yne das bose wip mit eyme falschen ingesigel das sye nach konnig Oleybaums ingesigel hatt dun machen Hie laß ich von dem bosen {wibe} dye da hieß Beatrix vnd sagen üch von dem boden Der ginge als lange das er vor Burges kame dar vor fant er konnig Oleybaum Der bode knywete nyder vor konnig Oleybaum vnd sprach zu yme  Got der alle ding geschaffen hait der wolle konnig Oleybaum behuden vnd ouch alle sin ritterschafft  Bode sprach der konig  was mere bryngestu mir von Betrubnis myner husfrouwen?  Herre sprach der bode  myn frouwe düt üch früntlichen grussen vnd vnser herre got hait ir zwey kinde beschert das ist eyns eyn sone vnd das ander ist eyn megdichen Sehent dis ist eyn brieff den schickt uch myn frouwe Als konnig Oleybaum den brieff gesach da was er sere fro vnd dede zü stunt ir eynen anderen brieff machen vnd schreyb syner husfrouwen dar in sÿ solde is ir dün wol bieden vnd sin dochter nennen Florentyn nach syner müder vnd solde synen son Herpin nennen nach syme anherren Er gab dem boden eyn phert zu boden brode vnd dar zü eyn güden rock vnd befalh yme da synen brieff vnd fertiget yne wider hin weg Der bode reyt da also lange das er kame in das sloiß dar inne Beatrix wante Als Beatrix des boden gewar wart sye ginge zü yme vnd sprach  Bis mir gode wilkome du lieber frünt wie get es myme herren konnig Oleybaum?  Ffrouwe sprach der bode  es geet yme wol Er hatt uch sere dün grüssen Beatrix sprach  Du solt noch hint bÿ mir hie bliben dann ich sehen wol das du sere müde bist Der bode ließ sich über reden vnd bleib die nacht alda Beatrix gabe yme als guden wyn zu dryncken das er drüncken wart vnd zu stunt entslieffe Als Beatrix sach den boden sloffen das was sÿ fro vnd stale yme zü stunt sinen brieff vß syner bühsen vnd stieß an die selbe statt den falschen brieff den sÿ hat duͦn machen Nu wolle got die konnigyne behuden dan es dut ir sere noit Der bode slieff die gantze nacht bis an den morgen das es dagete Da ginge er zu Beatrix vnd sprach  Ffrouwe ich wil zu myner frouwen der konigynnen vnd wil ir brengen den brieff von myme herren dem konnige  Lieber geselle sprach Beatrix  ich wil dir zwentzig gulden geben das du den selben brieff dem burgrauen gebest vnd das dust in gheinwirtikeit der konnigynnen vnd aller irer gesellen Der bode sprach  Ffrouwe das wil ich gerne dün Da gab sie yme zwentzig gulden
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Der bode ginge als lange das er gheyn Caphas kame Der Burgraue ging yme engheyn vnd sprach  Heinrich wie get is myme herren dem konnige? Hat er Burges noch nit gewonnen?  Neyn burgraue sprach der bode  er hat is noch nit gewonnen Den brieff schickt üch myn herre Als die konnigynne gehort das der bode komen was da ginge sÿ zü stont in den pallas Der burgraue sprach  Frouwe konnigyn nu koment here vnd horent diesen brieff den vns myn herre der konnig geschickt hat Als die frouwe den burgrauen gehort da begonde ir blüt zü gryselen von yren füssen an bis in ire heubt darvmb das der bode nit von erste zu ire komen was mit dem brieff Sÿ gedachte in yrme synne  Man sicht wol was verre ist von ougen das ist ouch verre von dem hertzen Die wile myn herre der konnig hie was da künde kein rüwe han er were dan stedeclich bÿ mir Aber er ist nü in fremden landen da hat {er} licht frouwen fünden die yme bas gefallen dan ich Es wart nie keyn frouwe so schone gebrest ir eins glides es myßstelte sÿe Doch wil ich diesen brieff horen was dar in steet Der burgraffe brach das ingesigel vff vnd begonde den brieff zu lesen Als er gelas wie in dem bryeff stont das er die konnigynne vnd die kinde zu stunt alle solle döden anders er vnd alle sin geslechte müsten mit eynander hangen da erschrack er sere vnd sprach   Was ist das? Was hat mir der konnig geschrieben? Da mit begonde er heyß zü weynen Als die konnigynne das gesach das der burgreue weynde sye sprach  Lieber burgreue liese mir was steet in diesem bryeff?  Ffrauwe sprach er  was sol ich üch lesen? Myn herre der konnig schrybet mir ich solle üch vnd uwer kinde zu stunt alle mit eynander doden vnd wo ich des nit endue so müssen ich vnd alles myn geslechte darvmb sterben Liebe frouwe sprach der burgreue  ich enneme nit alle der werlt gut das ich uch vnd uwer kinde ließ leben Do Frolich den burgrauen gehort da viel sie in amacht Da sie widder zu ir selbes quam da want sÿ ir hende vnd raufft ir hare Sÿ gestalt also groß iamer das alle die da waren die schrüen Dwile das Frolich also iemerlich gebart so quam das alt wip Beatrix zu dem pallas Da sÿ das geschrey gehort da prübete sie wol was das was Sÿ enname sich des aber nit an sÿ fragete die lude warvmb sie sich also übel gehielden vnd schruwen  Liebe frouwe sprachen die lüde  is ist nit vmb sust wann vnser herre der konnig hat dem burgrauen geschrieben man solde Betrubnis vnser frouwe verbyrnne vnd ir kinde dar zu  Ir lieben herren sprach Beatrix  ich han is vor wol gesaget Da sye mynen herren den konnig mit dem ersten kaufft ich wyste wol wan der konnig ein wyle bÿ ir were so wurde er yr von stont müde Is enist ouch keyn wonder nit das er ir gram ist dan sie enhait die hant nit vmb süst verloren Verbyrret man sÿ wole so enhat man doch nit viel an ir verloren dan sye ist eyn arme verlauffen dierren Myn herre der konnig hait eyn ander vor die hant genomen die ist viel schoner vnd gütlicher dan die ist darvmb wer er ir gerne entzagen Da Frolich die konnigynnen das alt wip hort also reden da wart sÿ viel me bedrübt dan vor Frolich hiesche die arme kinde holen man brocht die kinde von stont dar die kinde warhen noch vngedeufft Da die konnigynnen ir kinde gesach da helsete vnd kusset sye yre kinde vnd sprach  Ir lieben ir sint ye konniges kinde vnd mussent hutestages eins bosen dodes sterben das hant ir alles mynent halben Uwer vader bringet üch vnd mich in eyn doit vnschuldeclich von dem das ir komen sint der wil nit das ir lebent Frolich kusset aber ir kint vnd also sÿ die kinde küsset da viel sÿ da bÿ in amacht  Burgreue sprach das alde bose wip  mich erbarmet die arme dieren ich wil wider in myn sloß dan mynenthalben sol man sÿ nit vervrteln dann mir were leyt das ir mynenthalben vschet geschee Doch solde ir dün was üch myn herre geschriben hait vnd hudent ouch das ir yne nit erzürnent | Elÿ der kuge hirt der sprach widder den burgrauen  Mich duchte gut sin das ir die konnigynne vnd ir kinde gehalden deden bis min herre queme Wilt er wip vnd kint verbyrnen das mocht er dün Da das alt böse wip iren man gehort da begonde ir yre blüt zü gryselen Sÿ drauwet iren man bÿt eyner fuste Elÿ nam das balde war er enrette daraffter kein wort me Sÿ sprach  Huswirt laß vns wider heyme ghene Elÿ reyt von stont mit yre enweg Da sÿ vff das felt quamen da slug sÿ den man also sere das sÿ yne vor doit vff dem platze ließ ligen vnd das er wol sechs wochen zu bette lag Frolich sprach wider den burggreuen  Ich sehen wol myn herre ist myn müde worden Dodent mich als er uch geheyschen hait aber ich biden uch vmb gottes willen schickent myn kinde in eyn fremde lant vnd lassent sÿ leben Da das folck edel vnd vnedell das gehorten da begonden sÿ alle sere heyß zu weynen Der burggraue sprach  Ir lieben fründe radent mir wie ich in diesen sachen dün solle Myn herre der konnig der schribet mir ernstlichen das ich sin wibe vnd kinde doden solle Die sachen sint gar swere ich sagede uch gerne mynen gedanck so engedar ichs nit wol düne  Burggreue sprachen sie  sagent was ir wollent! Kundent ir vtschit gdes gedencken das deder armen frouwen noit  Wollent ir mir alle gereden mit üwer truwen sprach der burggraue  das diese sachen solle verschwigen sin so wil ich ye eynen font finden das ir nit da von gestrafft werden Sy sprachent  Burggreue ir redent wole Da swuͦren sie yme alle zü den heyligen was er sagede das sie das swigen wolden  Da sprach er  Ich han gedacht das wir ein schieff duͦn bereyden so wollen wir die frouwe vnd die kinde dar in dün vnd wollen sy vff das mere duͦn hinweg füren wo sy got hin keret Vnd morn so der dag her geet so wollen wir eyn fure lassen machen vnd wollen dar inn eyn ochsen oder eyn kuͦge werffen so wenet das gemeyn folck vnser frouwe sye verbrant Sÿ sprachen alle gemeynlich  Burgraue das ist eyn gütter fünt | Der burggreue rieff der konnigynnen vnd sprach  Edele frouwe wir sint zu rade worden das ir vnd üwer kinde sollend leben verliben Wir wollen noch hynacht wann es nacht ist eyn schieff bestellen vnd wollen üch vnd uwer kint dar inn dün vnd wollen uch lassen das mere in farhen aber ir müssen vns zü den heyligen sweren das ir in dis lant nummer me enkoment vnd dar zü wo ir wüssent das der konnig ist  Das wil ich gerne duͦn sprach Frolich die konnigynne  aber ich biden üch eins dinges das ir Diederich mynen knecht bit mir gebent Der burggreue sprach  Das endün ich nit ir sollent niemans han dan got alleyne der mag üch wol behüden Da viel die frouwe nieder vff ir knyewe vnd helsete vnd kussete den burggreuen Der burggraue det vß schryen als wit als die stat was das er die konnigynne verbyrnnen wolde vnd wer das gesehen wolle der solle komen man solle sie in eyme garten verbyrnen Da bÿ was ein schalck der hiesch Gerny der hat die reden alle gehort er sprach  Ir herren ir wolden vns ein groß vngelug machen vnd den selben schalck Gerny den hat das böse wip Beatrix dar geschickt das er hören solde wie man mit der konnigynnen leben wolde  Gerny sprach zü dem burgrauen  Ir wolden nit dün das myn here der konnig uch geschrieben hat Ich wil nit da bÿ sin das die konnigynne lebendig blybe dan wurde myn frouwe Beatrix gewar das man die konnigynne nit verbyrnet sÿ {en}verswiget is myme herren konnig Oleybaum nyemmer vnd ir würdent dar vmb alle erhangen Da der burggreue Gerny gehort da wart er sere bedrubet Alle die da bÿ waren gewest die waren ouch alle bedrubt Der burgraue sprach wider die konnigynne  Edele frouwe ir müssent nü sterben is ist einer vnder vns der wil diese sachen nit verschwigen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Da die konnigynne die rede gehort da gestalt sÿ grosser leit dan vor Der burggraue dat das füre enbyrnen vnd daden die konnigynnen vß bitz vff yren peltz Da die konnigynne sach das fure byrnen da begonde sÿ gar sere zü zÿdern Sÿ sprach  Ewiger got ist nü myn zÿt komen das ich sterben sol? Ach konnig Oleybaum ir gerettent dem bischoff da ir mich zü eyner elicher wybe solden keuffen das ir mir nyemer me abe sten wolden Ir hant üwer eyt vnd gleubde gheyn mir gefelschet Liebe burggraue sprach die konnigynne  dunt ir mir min kinde herbringen das ich sie noch eyns helse vnd küsse ee ich sterben Da bracht man von stunt ire kinde vnd clagete sÿ also bermeclich das alle die dar vmb stünden die schrüen vnd weyneten bit ir Gerny der falsche man sprach mit luder stymmen  Burggraue warvmb verbyrnestu nit das snöde wip dan myn herre ist übel beraden an ir Sÿ hat die hant nit vmb süst verloren dan sÿ hat affter lande gelauffen me dan sieben iar Ich kennen viel gesellen wole die yren willen mit ir hant gehaibt Als Frolich den schalck Gerny gehort sÿ sprach  Du lugest als eyn schalck vnd als ein bösewicht Ich wart nie keyns mans me schuldig dann myns herren des konniges  Liebe frouwe sprach der burggraffe  ich biden uch vmb godes willen das ir bichtent dan ir müssent sterben vnd enkünent nit dar von komen dan ich kan keynen funt erdencken da mit ich üch moge da von gehelffen Darvmb sprech ich vff myn trüwe ich wolde das ich mit uch über hundert mylen von hynnen were vnd ich doch nummer me her wider komen solde Die konnigynne sprach  Burggraue des gloube ich dir wol Got wolle dir ewiclich dancken Da bicht die konnigynne mit grosser andacht vnd knyewet dar nach bÿ das fuyr dar nyder vnd sprach  Ach amich mir armen wie sol es mir nü ergeen? | Dye konnigynne hube an eyn gebede mit luder stymme zü sprechen  Got der hymel vnd erde geschaffen haist du geschüffest Adam vnd Eua vnd erleubte yne alle ding in dem paradise dem myniclichen gartten vß genom eyn frucht des appel baümes Da machte Sathonas das Adam vnd Eua das gebot gebrach dar vmb müsten sie beyde dar nach ir brot gewynnen mit yrme sweyße vnd müst da Adam vnd Eua vnd alles ir geslechte sterben vnd in das vorbierge der helle faren also lange du lieber got bis du dich geniederte in den iunffroulichen lip Maria die entphing vnd drüg dich iunffrouwe vnd gebar dich iunffrouwe vnd bleyb iunffrouwe nach der gebürte Dar nach ginge du drü vnd dryssig iar in dieseme elende predigen Du behilde Ionas dry dage in eyme fiesche vnd behüte Daniel in der lewen grüben vnd erweckete Lazarum von dem dode der da bis an den drytten dag doit gewest was Du feste vierczig dage vnd an dem grünen dornstage esse du das oster lamp mit dinen heyligen iüngern Iudas verkaufft dich vmb dryssig pennynge da würde du gekrönet vnd gegeyschelt vnd würde an eyn crüce hohe vff gerecket Da stach dich Longynus mit eyme spere dürch din hertze dar vß floß wasser vnd bluͦt Dyn dot was also grülich das daz ertrich da von erbidemet da würde du in eyn grab gelacht vnd an dem drytten dage erstünde du vff von dem dode vnd darnach füre du zü hymel vnd vff den phingest dage schickte du den heyligen geyst dynen liebe iüngern Darnach furte du din liebe mütter zü hymel vnd kronete sÿ mit der kronen der ewigen eren Herre got als werlich das war ist das du mich hast gekauft mit dyme düren blüde also werlich wollest hude barmhertzig sin mir armen sündigen selen Damit stünt sÿ vff vnd lieff zü yren kinden vnd halsete vnd küssete sÿe vnd stalt da groß iamer vnd leyt Alle die da bÿ waren erbarmeten sich vnd schrüwen mit ir vnd enwer Gerny der falsche Iudas nit gewest so were nit also groß leyt da gescheen Gerny sprach  Burggraue burggraffe du enferest nit als ein biderman das du die frouwe nit in das fuyr wyrffest Als der burggraffe Gerny gehort da hub er sin heubt vff vnd sprach  Gerny du hast viel gerüchtes solde ich dich verbyrnen ich wolde viel ee bereyt sin wann zü dieser guder frouwen Die ander ritterschafft sprachen  Das were ouch viel besser! Den selben Gerny erbarmet die konnigynne nit dan Beatrix hat yme viel gudes geben Es waren da wol viertzig ritter vnd knechte die wurden des alle gemeinlich zu rade vnd gingen zu dem burggraffen vnd sprach zu yme  Lassent vns Gerny in das fuyr werffen dann er hat hie nyeman der yme zü gehore sin wirt nyemer mensch gewar Der burggraffe ginge zu der konnigynne vnd sprach zü yr  Frouwe vercziehent enwenig Da wurden sie gemeinlich alle zu rade das sie Gerny in das fuyr wollen werffen Also erhasten sie Gerny vnd worffen yne in das fuyre uber allen sinen willen vnd dar zü auch eynen knaben der mit yme dar was gerieden Die zwene begonden lude kryschen da wysten die lude nit anders dan das die konnigynne vnd ir kinde also in dem fuyr kryschen dan die nacht was ytze erzuganghen Ye yr einer sprach zü dem andern  Nü lasset vns vnser here got flißeclich vor vnser frouwe bidden dann wir gewynnen solicher frouwen nummer keyn mee Als Frolich das gesach das Gerny also verbrant was da lobet sie got von gantzem hertzen | Man bracht der frouwen ir cleyder vnd der burggreue sprach zü yr  Frouwe ir müssent von stont von hinden vnd müssent zü den heyligen sweren nymer me her wider zü komen Also swür die konnigynne vnd sie wart da in eyn schieff gefurt mit yren kinden vnd sÿ danckete da dem bürgrauen sere das er ir also geholffen hat vnd bait yne flisseclich das er ir Diederich yren knecht zü ir gebe Der burgraffe sprach  Frouwe des dün ich nummer me Als Diederich das gesach das man yne nit mit syner frouwen wolde lassen da holt er eyn sprüng vnd wolt zü ir in das schieff springen aber eyner hylde yne mit syme rock das er vnder das schieff kame vnd erdranck da vnden Als Frolich gesach daz Diederich erdruncken was da ginge ir lyden widder an Der burggraffe gesegente Frolich vnd hait ir narunge spyse vnd gelt gnüg in yrme schieffe bestalt Frolich die fure enweg vnd sprach  Du falscher konnig das enhast du mir nit geredt da du mich keuffte Ich wil doch dir lutterlichen vmb gotz willen verzygen Ewiger got sprach die konnigynne  behüde mich vnd myn kinde r handlung Frolich flieht nach Rome | Dye konygynne fure den gantzen dag mit grosser clage Got der fugete sie in eynen armen des meres vnd qwam bÿ Rome zü eynem tornen In dem selben torne was eyns Romers frouwe Als sÿ des morgens vff gestanden was da stünt sie an eyner finstern vnd sage in dem mere eyn schieff her farhen Die selbe frouwe sprach wider yren hußwirt  Herre ich gesien groß wonder hie Ich gesien ein verdecket schieff her farhen vnd gesien nymans me dann eyn frouwe In solichen schieff plugent grosser herren zü farhen  Daz ist war sprach der Romer yr husswirt Sye gingen von stont von dem torne herabe vnd gingen zu dem schieff zü vnd fonden Frolichen vnd ire zwey kinder dar inn Des Romers frouwe grußete Frolich alzü gütlich vnd sprach  Der got der alle ding geschaffen hat wolle uch vnd uwer kinde behüden Da Frolich den grüß gehort da viel sÿ in amacht Des Romers frouwe hube sie wider vff vnd trost sie dugentlich vnd sprach  Liebe frouwe woher sint ir? Mich wondert gar sere das ir alleyne her sÿnt gefaren  Liebe frouwe sprach Frolich  ich bin von Hyspanien lande vnd bin eyns burgers frouwe Myn hußwurt vnd ich hatten vns zü dem heyligen grabe gelobt vnd furhen mit vns wol dryssig pylgeryn Die morder die quamer uber vns vnd hant mir mynen hußwirt erslagen vnd hiewen mir myn hant abe dann ich vnd myn kinde quamen mit grossen nöden davon darvmb biden ich uch liebe frouwe das ir mich eyn herberge wollent wysen also lange bitz das ich erfarhen war myn anderen brüder sint kommen dan is enwart vff ertrich nye vnseliger wip geboren dann ich eyn bin Byt dem selben wort viel sie aber in amacht Die frouwe hube sie dugentlich wider vff vnd sprach   Liebe frouwe nit ensint also vngetrost ir sollent mit mir gheen Ich wil uch numer lassen die wyle das ich leben Da Frolich die Romers gehort sÿ danckte ir gar früntlich Die Romers furte sie enweg in yre huß vnd da inne fant sie gar erber frome lude Der Romer von dem huse der hielt wol eyn iare huß da vnd dar nach quam er gheen Rome vnd furt Frolich mit yme gheyne Rome Hie laß ich uch von Frolich vnd wand is zÿt ist so wil ich {uch} widder von ir sagen Ich wil üch sagen von konnig Oleybaum der lag vür Burges vnd llewe sin vader quam ouch dar vnd bracht den konnig von Franckrich konnig Karle mit yme vnd Wilhelm von Dorange vnd viel guder anderen herren vnd fursten | Sye lagen vor Burges manich wile vnd sturmeten die stat dicke vnd hat der konnig vnd die herren sich verheyschen das sy nymer von Burges {en}quemen sÿ hetten sÿ dann gewonnen Ysacar ginge mit den burgeren zu rade vnd sprach zu yne  Yre herren konnig llewe vnd sin sone die hant diese stat gar hart belegen vnd so hat llewe vnser bruder eÿnen der da Salomon hieß erhangen So weyß ich das vor war wol hette er vns in syner gewalt so hinge er vns ouch alle Darumb duncket mich viel besser das wir vns alle wol wappenen vnd hin vß rÿden mit yme zu strÿden wan wir vns lassen begryffen hie inne als schaffe in eyme perrich vnd duncket mich gut das wir das zu stunt morn frü dun dan wir würden schiere vß gehüngert So mag ein hungerig man in strÿde keynen guden streich gedun Die burger sprachen  Ir redent wol vnd daden des verkundigen durch die stadt das sie des andern morgens strÿden wolden Des morgens als es daget da daden sich die burger an vnd sprachen ye eyner zü dem andern sye wolden llewen nyme vor yren herren han noch ouch sin süne vmb das er yr fründe also iemerlich ermordet hatte Hermes süne eylff daden sich an vnd der eyn bleyb in der stadt dann yme was eyn hant abe geslagen Als das die burger gesahen das Hermes süne gewappent warhen da wurden sie in yrme hertzen gestercket Konnig Karle von Franckrich wart des gewar vnd bestalt ouch synen strÿt
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Kampf gegen Hermes Söhne in Burges | Dye zwoylff brüder rÿeden vß mit den burgern vnd kamen uber dye Franczosen mit eyme grossen geschrey Ysacar draff einen iungen ritter daz er doit von dem pherde viele Da begonde Ysacar zü rüffen  Burges! llewen kame hin zu gerant vnd er sach Hermes sone vnd draff yr eynen das er von dem pherde viel Als das Ysacar gesach da stach er llewen hinder sich vff das phert Ee sich llewe des erholen möchte so was der ander Hermes sone wider vff vnd slug llewen vff sin helme das er meynte er hette llewen sin heubt abe geslagen aber der streych ginge abe vff den schilt daz sin ein fiertel abe ginge vnd darnach vff die hant das sie wont wart Da daden Hermes süne konnig llewen als bange das sie yne sin phert vnder yme erslügen das llewe vff die erde viele Da rieff llewe got an von gantzem hertzen vnd wert sich als ein kün man Der konnig von Franckrich kame llewen zu helffen Die andern Hermes süne kamen ouch dar vnd fingen den konnig von Franckrich es were yme liebe oder leyt vnd schickten yne zu Burges in die stat vnd strÿdden da so lange das sÿ konnig llewen ouch gefingen vnd schickten yne ouch ghein Burges Als konnig Oleybaum vnd der bastart von Kartagie das gehorten wie konnig Karle vnd konnig llewe gefangen weren da waren sÿ bedrübt vnd erschlugen vff den dag manig müder mensche aber Hermes sone achten cleyne vff die verlust vmb des willen das sÿ zwene konnige gefangen hatten | Als Hermes sone der eyne mit dem stump der in der statt blieben was gesach das die zwene konnige also gefangen waren da swure er er wolde sin hant rechen vnd nam da zu yme in der stat als viel volckes als er han mochte vnd reyt ouch hin vß Der erste der yme da begeynde das was konnig Oleybaum Der gabe yme also eynen grossen streych das er vnder dem pherde gelag Als sin bruder das gesahen sie kamen yme balde zu hylff vnd fingen ouch konnig Oleybaum es were yme liebe oder leyt vnd schickten yne ouch in die statt | Vff den dag geschach ein groß strÿt vnd wart viel blüdes vergossen Wilhelm von Dorange stach Ysacar das er von dem pherde nieder viel Da erhast yne der bastart von Kartagie vnd zoch yme den helm vß Als Ysacar sich selbs bloß heubtig gesach da sichert er zü stünt Der bastart schickt yne in syne gezelde Wilhelm von Dorange det den andern brüdern so gedrange vnd suchte sÿ so gnauwe das er sÿe mit eyn ander finge vnd schickte sie in sin gezelde Als die burger von Burges gesahen wie das ding ergangen was da bliesen sie ir horn vnd zogen widder hinder sich r handlung Die List des Bastards von KartagieNü horent was der bastart von Kartagie gedacht Er nam Ysacars harnesch vnd dede das an vnd Ysacars schilt den hinge er an synen hals vnd sprach widder sich selber er wolde vnder stene dem konnige von Franckrich vnd den andern vß zu helffen Sye hatten zu den konnige wol hundert herren vnd guder ritterschafft gefangen Als die burger von Burges Ysacars schilt vnd wappen gesahen da rieden sÿ vnder sin banner vnd enwisten nit anders dan es Ysacar selber were vnd sprachen zu yme  Edeler herre nit erfert üch dann ir hant vile guder gefangen da mit ir üwer brüder wol ledig machent ane üwern schaden Der bastart sweyg stille vnd enantwurt yne nit Sÿe rieden als lange das sie zu Burges in kamen Da stunt der bastart vor dem pallas abe vnd hieß die gefangenen vor yne brengen das geschach zü stünt Als der bastart die gefangen gesach da hönlachete er widder sich selber vnd gedachte  Yr wenent ich sie Ysacar so bin ich der bastart üwer güt frünt  Ir herren sprach der bastart  ir hant mich vnd myn brüder zü grossem verderplichen schaden bracht dar vmb müssen ir noch sterben  Lieber herre sprachen die bürger  habent gedolt vnd beydent bis morn so erfert man wo üwer brüder sint dann ir gefenckeniße ist vns von gantzem hertzen leyt vnd wir sin darvmb sere betrubet  Ir herren sprach der bastart  ir hat wol geredt Legent mir die gefangen hertyclich in gefenckenisse vnd brengent mir die slüßeln Sye sprachen  Herre das dün wir gerne vnd daden das sie der bastart hieß  Wo ist myn kamer knecht? sprach der bastart  Herre ich bin hie also sprach der kamer knecht  Ffüre mich in myn kamer  sprach er  dann ich bin also sere wont das ich vff mynen beynen küme gesten kan  Des gloube ich wol sprach der kamer knecht  man horet es an uwerme sprüch wol  Das enist nit wonder sprach der bastert Also fürte yne der kamer knecht in sin kamer | Der bastart ließe nieman in die kamer dan alleyn den kamer knecht vnd besloß die düre selber Als das der kamer knecht gesach da wondert er sich vnd meynte sin herre were nit bÿ guden sinnen dann er hat das nye me von yme gesehen  Herre sprach der kamer knecht  sol ich üch üwern harnesch vß dün? Der bastart sprach  Hore was ich dir sage Du müst yetz sterben dar vor enist keyn bede oder du müst dün was ich dich heyß Da viel der kammer knecht nyder vff sin knye vnd sprach  Gnediger herre nit endunt mir Ich wil dün alles das ir wollent   So hore was ich dir sage sprach der bastart  dann ich han Ysacar vnd die andern Hermes süne gefangen vnd han Ysacars wappen an gedan vff das ich diesen gefangenen vß gehelffen Wiltu nü dün was ich dich heyschen so wil ich dich ritter slagen vnd wil dir dar zu groß gut geben Da zoch yme Clarion der kamer knecht synen helm vß Als balde er das gedet da kant er yne zü stünt wol das er was der bastart von Kartagie Da viel er nieder vff sin knye vnd sprach zü yme  Gnediger herre kennent ir nit Clarion der zwey iar in uwerm huse gedient hatt in der stat Cunyeber?  Das ist war sprach der bastart  ich kennen dich wol nü darvmb so bieden ich dich das du mich die gefangenen wysest konnig llewen vnd den konnig von Franckrich vnd ouch konnig Oleybaum wo sie lÿgen vnd sage mir weyst dü icht wo konnig Wilhelm sie der hie in lange zÿt gefangen ist gewest?  Herre sprach Clarion  ia er ist in myner gewalt  So biden ich dich sprach der bastart  das dü mich fürest zu konnig Wilhelm den sehe ich zü male gerne dan er hat lange hie inne gelegen  Herre das wil ich gerne dün aber wir müssen vor essen vnd drincken dwile entslaffent die lude die hie inne sint Bit sie gassen da wart es fast in die nacht vnd waren die lude alle entslaffen da furt Clarion den bastart in konnig Wilhelms gefencknisse Konnig Wilhelm lage vff syme beth vnd slieff Der bastart stieß yne vnd sprach  Lieber herre redent zü mir Konnig Wilhelm hube vff sin heubt vnd sprach  Ewiger got behüde mich Als er da den bastart gesach da kant er yne zu stunt wol dann er was vor zÿden mit yme gewest in grossen stryden  Guion sprach konnig Wilhelm  ich biden dich trost mich ich han horen sagen diese stat sÿ belegen mit allen mynen besten fründen  Lieber herre got nü wirt is sere lang ee sÿ diese statt gewynnen  Hore sprach der bastart  ich wil üch ob got wil ee morn mittage vß helffen vnd wil uch Grassien uwer hußfrowe wysen die vmb uwern willen sere bedrubt ist  Es ist mir leyt sprach konnig Wilhelm  ich wolde das ich sye nye gekaufft hette dann da sie mich kauffte da kauffte sy eynen armen man dann Morandin verkaufft mich den heyden vnd ander sin bruder hant mich lange gefangen gehalden Nü biden ich dich lieber bastart das dü mir sagest wie du her inne bist komen? | Da sagete yme der bastart wie alle ding ergangen warhen wie sin vader vnd konnig Oleybaum alle in der statt gefangen weren vnd wie er Hermes sone dar ghein gefangen hette vnd wie er Ysacar wappen an gedann hette vnd die burger alle da mit verweret hette das sye wonden er were Ysacar vnd wie sich das alles gemacht hatt Als konnig Wilhelm den bastart gehort da begonde er sere zu lachen vnd sprach  Ich clagen nu nit me was ich biß her gelieden han Da mit stunt er zu stunt vff vnd der bastart furt yne in Ysacars kamer vnd hieß yne zu drincken vnd zu essen gnug langen aber der bastart swüre er enwolt essens noch drynckens nummer enbissen er hette dan den konnig von Franckrich her vß vnd llewen vnd konnig Oleybaum synen sone Da ging der bastart zum gefenckeniß wann er hatte die slussel dar zü vnd sloß da das gefenckenis vff vnd dar inne fant er wol hundert der besten ritter vnd knecht von Franckrich Als die gefangen das licht sahen da erschracken sie gar sere des nam der bastart war vnd sprach zu yn  Nit erschreckent ich bin sant Lienhart der uch von uwern banden wil {er}losen Als der konnig den bastart gesach er viele yme vmb synen hals vnd helsete vnd kusete yne Konnig Wilhelm viel ouch syme vader vmb synen hals vnd ging zu syme bruder vnd helsete den ouch  Ir herren sprach der bastart  nit enforchtent ouch dann ir sollen alle ane schatzunge loß werden | Der bastart sprach Ich han mynen lip vmb üwern willen gewaget vnd saget yne wie es yme ergangen was des begonden sie alle sere zü lachen Der konnig von Franckrich der rieff Clarion von Normandi dem kammer knechte vnd sprach  Clarion ir sollet das genyessen das ir dem bastart so früntlich sint gewest Ich geben üch vnd uwern erben das lant von Bryge  Herre sprach Clarion  ich dancken uch sere vnd entphing das lant zu lehen  Bastart sprach der konnig  den ersten krieg den ir an hebent dar zu wil ich üch helffen myt myme selbes libe vnd mit myme lande vnd luden Des danckt yme der bastart sere Da gingen sÿ alle gemeynlichen in Ysacars kammer dar inne hieß der bastart essens vnd drinckens gnüg bringen Als sÿ da geessen vnd gedruncken da sprach der bastart  Yr herren ich han uch alle harnesch gnüg bestalt ir solt uch wappenen Der konnig von Franckrich sprach  Ich besorgen wir enkünnen nit vß diesser stat komen  Nit forchtent üch sprach der bastart  ich wil üch wol hin vß helffen wann ich Ysacars des verreders rock vnd wappen an han so dut man zü Burges me vmb mynen willen dan man zü Parÿs dede vmb uwern willen Als das der konnig hort da wart er sere fro vnd daden sich zü stont an Als sÿe da wol gewappent waren da furte sie Clarion in den stall vnd ir iglicher name ein phert Sÿ rieden vß dem pallas als der dag an brach vnd rÿden dürch die stadt mit yren glenen in iren henden als obe sie züm strÿde wolden Clarion reyt vor an bis an die port vnd der bastart reyt yme nach vnd hat Ysacars wappen an syme hals Clarion rieff dem portener zü  Du vns die port vff das wir die Franczosen frue vff mogen gewecken!  Das wollen wir gerne dun sprachen die porten hüder vnd da mit daden sÿe yne vff Die Franczosen die rieden frolich hin vß vnd drabeten zü dem here zü Als daz die in dem here gesahen da daden sie sich balde an vnd stalten sich wider zü stryden Der konnig von Franckrich rieff yne zü vnd sprach  Haldent stille vnd nit erschreckent dan ich bin der konnig von Franckrich | Als sie yne hortten da kantten sie yn zu stunt an syner stymme vnd danckten gode sere das sie den konnig da wider hatten Grassien wart des balde gewar vnd ging zu Oleybaum vnd sprach  Lieber bruder gebent mir mynen hußwirt  Süster sprach Oleybaum  ich wil yne üch zu hant wider geben Die wile quam konnig Wilhelm vnd sach syne hüßfrouwe vnd stünt balde von syme perde vnd nam sie an sinen arme vnd helsete sye vnd küsete vnd sprach  Liebe hußfrouwe ir hant myn lange enporen dan ich bin iemerlichen veraden worden  Herre sprach Grassien  ir sollet üch rechen nach all auwerm willen dann wir han Hermes süne zwoilffe gefangen vnd enhetten die herren vnd die ritterschafft nit gedan so hetten wir sye gestern gehangen Die hant sye darvff behalden das wir vnser fründe mit yne loseten  Ffrouwe sprach konnig Wilhelm  wir han dis zu dancken dem bastart von Hyspanien der da ist konnig Ansÿ sone Da sageten sye yne wie sie der bastart mit siner behendikeyt erlost hett Da gingen sÿ gemeinlich zu rade wie sÿe mit der stadt Burges vorbas leben solden  Ir herren sprach der bastart  fforcht ich nit verrederÿ ich wolde üch die stat wol in üwer hende geben Ich vnd Clarion wolden dar inn rÿden dan als balde sie Ysacars wappen gesehen so liessen sÿ mich zu stunt in dan quement ir hernach so mechten wir dan die stat alle zu eyme glüenden kolen  Ich biden üch sprach llewe  das ir der stadt vnd ouch den luden die dar inne sint keyn leyt dün wollent dan ich weyß wol das Hermes süne die lude mit süssen wortten also hant hindergangen Dann Burges ist ein gude stat sÿ hat mir vor zÿden in grossen nöden bÿ gestanden Hant sie nü eyme bosen rade gefolget darvmb sint sÿ wol gestraffet dann ir sint wol dusent vß der stadt der besten darvmb gestorben Das ist myr sicherlich leyt dan ich weyß wol sye hetten myn erben ouch gutlich entpfangen als sÿ mich zü erste entphingen hetten die falschen verreder gedan Hermes süne die so felschlich mit dem horn vmb gangen hant als mir Salomon Hermes sune eyner sagt der myn sone Oleybaum gefangen hielde Dar vmb ist is keyn wonder das yne die burgere gefolget han Aber ich biden uch lasset vns die zwoilff verreder zü stunt hencken Sye schickten nach den zwoilff verrederen Als llewe sye gesach da sprach er yne zü  Ir bosen falschen verreder ir hant myn kinde vnd mich boßlich verraden darvmb müsset ir gehangen werden da von mochte uch der wernde güt nit gehelffen Als sie llewen gesahen ir eyner sprach zu dem andern  Wo ist llewe her komen? Wir hatten sie ye gesteren alle gefangen Mich ducket vnser lude han vns betrogen es ist nü vmb vnser leben gescheen Da mit begonden sye alle swigen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung llewe gewinnt Burges zurück | Man racht eynen galgen vff na bÿ der statt dar an hynge man die zwoilff verreder alle an alleyn Ysacar Als Ysacar sin bruder alle sach hangen do begonde er sere heyß weynen vnd sprach widder llewen  Herre vff den doit den ich sterben müß myn brüder sterben alle vnschuldeclich dan ich han diese verrederye alle gemacht Sye sterben alle mynent halben dann sie hetten diese dinge nummer zü bracht enhett ich gedan Ich han den doit wol verdyent als ich uch bekennen wil Ich vergab dem bischoff der das horn beslossen hatte ich hette das horn gerne verbrant oder zurbrochen des enkonde ich nit gedün da begrub ich es in eyme gartten dar vff wusche eyn baum des bleder stent als horner Als llewe das von yme gehort da rieff er mit luder stymme  Ir herren horent das groß wünder das der verreder hie saget Ysacar sprach  Wir daden da eyn ander horn machen das kan nyeman geblasen  Es ist mögelich sprach llewe  das Ysacar eins bosen doits sterbe vnd das man alles sin geslecht verderbe dan sÿ hant myn sone zu grossenn schanden bracht  Das ist wol billich sprachen sie alle gemeynlich Da mit kereten sie Ysacar zu der statt vnd hingen yne ouch an den galgen | Als die burger das gesahen das Ysacar also was erhangen ir eyner sprach zü dem andern  Vns bedünckent die Franczosen die bezalen Ysacar vnd sin brüder Er hat die gefangen hint vß gelassen des geben sÿ yme die bezalunge Dann die bürger enwisten nit anders wan das Ysacar die konnige vnd die gefangenen vß hette gelassen Aber die meyste menge was fro das sÿ der schelck also entragen warhen llewe saß vff vnd reyt zü der stat zü vnd rieff den bürgern vnd sprach  Ir herren geben üch gefangen mir vnd mynen kinden dann wissent das wol das ich uwer rechter herre bin vnd wolt ir das nit dun so müssent ir alle verderben Dunt vff die port vnd bident gnade so wil ich uch gnade dün Man sol uwerm keyme nust schaden ir ensollent nüst verliesen Ich wil uch wol sagen wo das horn ist das ich vor zÿden geblasen han als ir das wol wissent Ir hant mir vor zÿden getrüwelichen geholffen widder konnig Karle von Franckrich aber Hermes süne die falschen verreder die hant uch betrogen Ich slug sie alle ritter vnd gabe yne dar zu vyl gudes aber sÿ hant mir vnd mynen kinden vbel gelonet Gent hin sprach llewe  Ysacar hat mir gesaget wie er das wirdige horn in myme gartten begraben habe zu warczeichen das dar vff gewahsen ist eyn baüm des leuber alle steet geformet als horner Ist das nit war als ich hie sage so solt ir mir nummer me geleuben Als die burger llewen gehortten da schieden die besten von dannen vnd gingen in den gartten vnd süchten den baüm des bleder stunden als horner vnd graben vnder den selben bäum als lange das sie das horn funden Das horn was also gantz ane allen gebresten als des ersten dages da es Ysacar dar gelacht hatte one allein das es vol erden hinge Eyn apt nam das horn in die hant vnd drug es vff die müre vnd sprach  Edeler hertzog wir sint des eyns worden das man uch die port sol vff dün Wir han gheyn uch gebrochen vnd gheyn uwern kinden dar vmb begern wir ouch gnade die zwoilff Hermes süne die hant vns bedrogen Ir vader was eyn fromer man aber sie hant yme nit noch geslagen Es geschicht dick das eyn gut küwe ein boses kalp macht
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Da mit slossen sie zu stunt die port vff vnd llewe vnd sine süne vnd der konnig von Franckrich vnd die gantze ritterschafft rÿden in llewe furt den konnig von Franckrich vff sin pallas dar bracht man zu stunt das wirdige horn llewe nam das horn in die hant vnd sprach zu dem konnige von Franckrich  Lieber herre ich biden uch das ir das horn blasent Der konnig satzt es an synen mont vnd bliese fast dar inn aber er enkunde es nit erschelle Da stunt bÿ dem konnige eyn herre der hieß Emmerich der sprach  Herre gent rüwen ir enkünent mit dem horn nit spielen Emmerich nam das horn in den mont vnd bliese ouch fast dar inn aber er enkunde yme ouch keynen don angewynnen Konnig Karle begonde Emmerich sere zu spotten Darnach die herren begonden sich alle dar an zu uersüchen aber yr keyner kunde es erschellen Da name llewe das horn in den mont vnd erschallete das horn das man es hort als wÿt die gantze stat was Syn zwene süne bliesen yme noch vnd erschalleten es ouch bede vnd als die hystorye sagt so enkonde es nyeman me erschellen dann die dry llewe vnd sin süne Sye namen das ander horen vnd zurbrachen es vnd wurffen es enweg vnd legeten das wirdige horn wider in sine rechte statt | llewe rieff syme volcke zu vnd sprach  Ir herren ich müß mich stellen vber mere zu faren vor Affelern vnd die selbe stat zu beligen dann Badewin von Monclin myn vader vnd der bastart myn süne vnd Gerna sint dar in vnd Diederich der wirt vnd Heinrich die sint ouch dar inne Hulff mir got das die her vß qwemen so wolde ich mich von uch scheyden vnd wolde an solich ende komen das nyemer keyn mensch mochte erfaren war ich bekomen were Der konnig von Franckrich sprach  Hertzog llewe ich wil gerne mit uch rÿden  Herre sprach llewe  ich dancken uwer gnaden aber ich endarff uwer ytze nit dann ich han viel lude Ich wil schicken nach dem konnige von Cipern den ich det deuffen der enlesset mich nit das weyß ich wol Konnig Karle der rieff konnig Wilhelm dem konnige von Affelern llewen sone vnd sprach  Koment vnd entphahent dis lant das hait uch üwer vader vff gegeben des solt ir eyn erbe sin vnd ir solt es von mir zu lehen entphaeen  Herre sprach konnig Wilhelm  das wil ich gerne dun Da entphing konnig Wilhelm das lehen hertzogtum zu Burges in Berry von dem konnige von Franckrich zü lehen vor allen den fursten die da warhen Konnig Karle von Franckrich bleyp die nacht da vnd des andern morgens reyt er wider ghein Franckrich zu llewe vnd sin sune blieben da vnd konnig Oleybaum sprach zu syme vader  Lieber herre wir sollen obe got wil vnsern fründen vß dem gefenckeniß helffen aber ich biden uch das ir vor koment in Hyspanien lant vnd myn hußfrouwe sehent da sollen ir die schoneste frouw sehen die vwer ougen ye gesahen Ich han von ir zwey suberliche kinde   Lieber herre nu gesehe ich gerne die kinde vnd ouch die muder Lieber sone sprach llewe  ich wil gerne mit dir rÿden vnd wil dan vorbaß geyn Affelern vnßern frunden hervß helffen Konnig Wilhelm sprach zu siner husfrouwen  Lliebe husfrouwe blibent hie bis ich myn fründe gesamene dan wil ich widder her zu üch  Herre sprach die konigynne yr redent vmb sust dan so mir der almechtige got ir gerydent nummer fuß an mich dan ich wil mit üch rÿden war ir wollent es sÿ wo is sÿ Herre sprach Grassien  ich neme nit aller wernde güt das ir in fremde lande rÿdent soldent one mich  Ffrouwe sprach Wilhelm  die wÿle ir es dan gerne dunt so ist es mir ouch liep r handlung Oleybaums Rückkehr nach HyspanienHertzog llewe vnd bede sin süne vnd konnig Wilhelms husfrouwe Grassien die bereytten sich alle vnd rieden ghein Hyspanien zu Konnig Oleybaum reyt frolich hin weg vnd begert sere zu sehen sin hußfrouwe vnd sin kinde dann er enwist gar wenich das sÿ so bedruplich hin weg was Konnig Oleybaum hait siner husfrouwen eyn guldene hant dun machen vnd so wol an yren stump dun setzen wer das nit eben besehen hette der enhette nit anders erkennet wann es ir eygen hant were gewest Sÿ rieden also lange das sÿ in Hyspanien lant qwamen vnd das sÿ Caphas den thorn sahen Als der burgraffe vernam das konnig Oleybaum quam da rieff er Elÿ dem hirten vnd sprach zü yme  Lieber Elÿ laß vns rÿden gheyn vnßerme herren Da reyt der burgraffe gheyn dem konnige mit allem syme gesinde
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Der konnig entphing sÿ alle frolich vnd sprach wider Elÿ den hirtten  Wie gett es myner frouwen myme bülen? Der hyrte sprach  Herre es get ir wol Dann der hirt verstunde nit anders wan er meynte sine hüsfrouwe dye küe hyrtynne dar vmb sprach er wol  Wie geet es mynen kinden? sprach konnig Oleybaum  lebent sÿ noch vnd sint sÿ gesunt vnd ist myn husfrouwe ouch gesunt? Da der burgraffe das gehort das er nach siner hußfrouwen fraget da begonde yme sin blut zu gryselen vnd sprach heymlich  O du ewiger got der vmb vnser aller willen gestorben bist nu schreyb mir doch konnig Oleybaum als gar eigentlich vnd hieß ich solde sin husfrouwe vnd kinder verbyrnen Nü hore ich yne yetze darnach fragen Konnig Oleybaum sprach widder den hirten Elÿ  Ich sehen üch ernstlichen gedencken Sage mir sint myn kinde dot?  Ia herre sprach Elÿ  üwer kinde sint doit  Lieber herre sprach Elÿ  gedencket uch nit daz ir diesem burggraffen hie schriebent vnder uwerm eygen ingesigel das er uwer hußfrouwe vnd üwer kinde mit eyn ander solde verbyrnen? Als konnig Oleybaum den hyrten synen vader horte da begonde er sin gylen vnd spotten vnd sprach zu yme er künde baß der kue gehuden dan eyme güden man eyn gude antwert gegeben  Ich meynen sprach er  ir sint ytze druncken gent hin vnd legent üch slaffen Der burggraffe sprach  Herre vff myn trüwe Elÿ hat uch war gesagt dan ich han üwer husfrouwe vnd üwer kinde mit ein ander dun verbyrnen dar an bedorfft yr nieman schuldigen dan üch selbs Das wil ich wysen mit uwern brieffen vnd ingesigeln dar inn ir mir das geschickt hant das ich uch den weg solde wyt machen vnd üwer husfrouwen vnd kinden solde verbyrnen Als das konnig Oleybaum gehort da zog er sin swert vß vnd wolde den burggreuen da mit vff sin heubt slagen aber llewe sin vader hielde yne vnd sprach zü yme  Lieber sone man sol eynen man nit also balde doden  Der burggreue sprichet er wolle dir den brieff wysen den dü yme vnder dym ingesigel habest geschrieben vnd dar inn geboden das er din husfrouwe vnd kinde solle verbyrnen |  Herre sprach Oleybaum  das lasset gewerden dann es enkamme nye in mynen gedancke Mit deme wort viele Oleybaum von dem pherde abe in amacht aber sin bruder Wilhelm vnd sin vader llewe die huben yne widder vff  Ach amich sprach Oleybaum  ist mÿn husfrouwe also verbrant so werden ich nummer fro Ach Betrubnis liebe husfrouwe myn ir waren die schoneste vnd die dügentlichste die man yrgen finden möcht Sint ir vnd myn kinde also verbrant wer üch das gedan hait der mocht wol wollen das er nye geborn were worden Konnig Oleybaum gehielde sich als ubel es enwart nie hertz so hart hette er es gehort vnd gesehen er müste yne erbarmet han Konnig Oleybaum hieß den burggreuen fahen vnd wolt yne in eynen thornen dün legen Konnig Oleybaum wart so dicke in amacht das er nit vorbaß mocht gerÿden Dar er det yme eyn kose her bestellen dar inne reyt er vort ghein Caphas Also reyt er alß lange bis er vnd sin gesellen ghein Caphas kamen Doch musten die mÿnsten reiter hie vß vor dem sloß ligen dann sie enkonden nit alle dar inne kommen Als balde sie in den sale quamen so quam ouch dar inne die alde das bose wip die hyrtynne vnd viele vor den konnig Oleybaum nyeder vff yr knye vnd stalt da vor yme groß iamer vnd sprach  Edeler konnig mir ist leyt das myn frouwe vnd ir kinde also iemerlichen gestorben sint wan sie was die schoneste vnd die dügentlichste die man finden mochte vnd der burggraue hait sie also iemerlichen dun verbornen Als das der burggraffe gehort er zog zü stünt sinen bryeff hier vor vnd gabe yne hertzog llewen Als llewe den brieff gehort da macht er me dann hündert crücze vor sich vnd nam konnig Oleybaum zü yme alleyn vff eyn ende vnd darzu konnig Wilhelm  Lieber sone sprach hertzog llewe  der burgraffe ist vnschuldig an dyner husfrouwen dode dan er hait gedan als du yme geschrieben hast Darvmb vrteln ich yne vnschuldig das man yme darvmb nüst dun sal | Vader sprach konnig Wilhelm  das vrteyl ensolt ir nit sprechen dan der burggraffe hait nit gefarhen als ein byderber man Da er den brieff gesach kunde er da nit die frouwe in eynen thorn gefangen legen vnd were dan vff ein phert gesessen vnd were zu myme bruder gerieden vnd hette da die warheyt erfarhen? Widder den artickel ist nit zü reden!  Herre sprach der burgraue  es ist wol dar widder zü reden vnd ich wil üch sagen warvmb Myn frouwe kame her als eyn arm frouwe vnd hait nit dann eyn hant dar vmb so meynt ich myn herre were yr müde worden vnd schemete sich diewÿle sie also von cleynem geslecht was vnd ich gedacht myn herre der konnig hette in andern landen ein ander frouwe erworben dan er schreyb mir so grußlich vnd also ernstlich in syme brieffe wo ich es nit zu stunt dede so wolde er mich vnd myn geslecht alle mit ein ander hencken als ir das in dem brieff selber wol mögent sehen  Burggreffe sprach llewe  dü redest wol Ich kan dir keyn scholt gegeben doch heyß vns her kommen den boden der die brieffe hat gedragen so wollen wir wol erfarhen wo er sÿ gewest vnd wo diese grosse verrederye her kommen sie  Herre sprach der burggraffe  das wil ich gerne dün vnd schickt zü stünt nach dem boden | Der bode quam zü stunt zu den herren vff den pallas Als Oleybaum den boden gesach da sprach er  Sage du geselle da du bÿ mir were zu Burges do ich dir den brieff gaff in welcher herberge lege du da in der lesten dar vor als du den brieff her brechte das du yne den burggrauen gebest? Sagest du mir des nit die warheyt so must du mit mir ubel dar an sin Ich wil dir groß pin dar vmb an dün  Herre sprach der bode  ich wil uch daran nit liegen vmb niemands willen Als mich der burggraue zu erste zu uch schickt da kame Beatrix das alde wip die hyrtynne zu mir vnd bade mich wan ich wider queme das ich dan ye nit lassen wolle ich queme zu ir vnd bliebe uber nacht bÿ ir des wolde sÿ mir wol lonen Herre was sall ich dar an leucken ich dede das sie mich hieß Als ich zu ir kame da dede sie mir als gütlich vnd gab mir so guden win zu drincken das ich die gantze nacht slieff Des morgens als ich vff stunde da gab sie mir zwentzig gulden zu lone  Weystu  nit sprach Oleybaum  obe sie uber din brieffe buhse ginge?  Herre sprach der bode  da von enweyß ich nit zu sagen dann sÿ hieß mich uwern brieff dem burggrauen geben in gheinwirtikeit der konnigynnen vnd der ritterschaft  Ich wolde wetten sprach Oleybaum  vmb alles das daz ich han obe nit das alde bose wip gemacht hette das myn husfrouwe vnd myn kinde verbrant weren wan vorzÿden da ich sie erst nam da traüwete sie ir vnd wolde das sie hin weg gelauffen were Hat nü das alde böse wjp diese verrederye vollenbracht vnd erfarhen ich das so müß sie darvmb iemerlichs dodes sterben Er schickt zu stunt noch dem alden wybe aber ir gesinde sprach sie enwere nit da dan sie were vff ire huß gefarhen  Ir herren sprach konnig Oleybaum  ich biden das ir sÿ holen mit viel luden Sÿ sprachen  Herre wir wollen is gerne dun Sye rieden vß das alde wip zu holen Die herren blieben vff dem sale konnig Oleybaum sprach widder den boden  Bode ich heyß dich wan das alt wip komen wirt das du sie der sache zieges das sie dir den brieff verwisselt habe vnd gebut ir zu stunt an zu kempen vnd gip daruber eyn pant zü erkentenis so wil ich dir getrülich helffen dann myn hertze saget mir das sie die verrederye gedan habe  Herre sprach der bode  das dun ich gerne vnd dar zu als viel ir mich heischen künent Die ritter rieden so lange das sie kamen in das sloß dar inne das alt wip wonet Als das alt wip so viel ritter sach da wart sie sich vast wundern vnd als sÿ die mere gehort das der konnig noch ir geschickt hat da wart sie sere erfert Sye satzeten das alt wip vff ein phert vnd furten sie mit yne vß der burg  Ir herren sprach das alt wip  was wil myn der konnig?  Ffrauwe sprachen die ritter  des enwyssen wir nit dann wann ir zu yme koment so werdent ir es wol gewar Sie rieden mit eynander solange das sie ghein Caphas kamen Als konnig Oleybaum das alt wip sach er sprach  Ffrouwe mir ist leyt das ir also ubel wider mich gedan hant Der dinge enkunnet ir nit verleucken das ir myn husfrouwen vnd myn kinde also iemerlichen in den doit gegeben hant Darvmb bekennent das ist uwer wegestes ir hant den brieff gestolen den ich myner hußfrouwen geschrieben hette vnd hant einen andern falschen brieff an die buhs gestossen  Herre sprach das ald wip  so muß mir got nummer zu helffe komen ich han den brieff nye gesehen vnd der bode kame nye in myn huß Als der bode das alt wÿp hort da sprang er balde her vor vnd sprach da  Aldes boses wip das ewiclich verflucht sist ich gebrachte nye keynen brieff von myme herren biß here sye qwemen alle in din gewalt vnd als ich lest zü myme herren solde da globte du mir zwentzig gulden das ich in myner wider kere auch widder zu dir qweme vnd ich must dir den brieff vor geben e dann du mir die zwentzig gulden gebe So kunden mir ouch die brieffe nit wider werden bis an den morgen da es daget da hast du mir myn brieff gestolen dan ich erkante nit din bosen fünde |  Lecker sprach das alt wip  der hagel müß dich als werlich erslagen als du nie in myn hus qweme Der bode sprach  Du aldes boses stinckendes wip ich geben daruber myn vrkunde hye Bestelle ouch dü eynen kemp gesellen der mich von dynen wegen bestee den wil ich dar zu bringen das er diß groß bescheit bekennet vnd wo ich dis nit endün so sol mich der konnig an eynen galgen hencken Da mit warff der bode sin vrkünde dar Als das alt wip das gesach das sie kempen müst da ginge sie heymlich zu yrme schriber vnd sprach  Frunt hore waz ich sage Wilt du vor mich kempen so wil ich dir hündert marck goldes geben Als der schriber das güt hort nennen zu stunt wart er grydig dar vff vnd dede dar an gar übel dan er wiste wol von den sachen zu sagen  Ffrouwe sprach der schriber  ich wil es gerne dün Da mit ging der schriber vor den konnig vnd sprach  Herre man zÿhet die frouwe eyner grossen sachen ich wil vor sye widder den boden kempen das er nye in yre huß qwame Darüber werff ich hie myn vrkunde das mag vff heben wer da wil Heinrich der bode sprach zü dem schriber  Dü kümest mir sere eben vnd drat dar vnd hube das pant vff  Herre sprach der bode  ich bÿden üch lassent vns schyere wappenen das wir den kamp an heben  Neyn sprach der konnig ich wil beyden biß morn frü r handlung Beatrix' Intrige wird entdeckt | Der konnig hieß das alt wip in einen torne besliessen vnd ouch dye zwene kemp gesellen vnd dede da den plane bereyden Des morgens als es dagete da dede er yr iglichem geben ein stap dryer fuß lang vnd eynen schilt an sinen hals Als sie da bereyt waren da furt man sie vff den plan vnd dede sie bede sweren Der bode swüre vnd sprach  Ich wil sweren vnd wil war sagen Als ich myme herren den lesten brieff bracht da hieß mich das alt wip widder zu ir komen vnd da ich zu ir kame da gab sie mir so vil zu drincken das ich an eyme slaff slieff bis des morgens an den schonen dag Also glouben ich das sie mir diewyle den brieff gestolen habe aber sie lonet mir wol vff die zÿt dan sye gabe mir zwentzig gulden vnd ist es anders dan also so muß myn sele verdampt werden Da mit trade der bode dar vnd kuste das heylgtüm Der schriber kame hernach vnd schutte sin hubt vnd swüre alles das der bode gesworen hette das were alles gelogen vnd swüre das der bode in yre huß nie kummen were vnd das yme sin frouwe nye keyn gelt gegeben hette Da mit drat der schüler dar vor vnd wolde das heylgtum küssen aber das gesiecht verginge yme vnder syme antlitz das er dar nyeder viel Als das llewe sach da sprach er  Ich wolde myn heubt verwetten aber der bube nit eynen falschen eyt gedan hette Da gingen die kempen bede bit eyn ander in den plan
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Der schriber sprang her vor vnd sprach widder den boden  Ich widder sagen dir mit gode vnd mit syner lieben müder dan du hast myn frouwe Beatrix der sache widder recht geziegen Heinrich der bode antwurt vnd sprach  Meyster koment her zu mir vnd sagt mir wie viel marg goldes wurden uch von dem brieffe zu schriben das man vnser frouwe die burggreffine mit yren kinden verbrante?  Swig falscher bode sprach der schriber  dan du solt nit also lange leben bis das die sunne vnder geet Da mit hub ir iglicher sinen stecken vff vnd gaben ein ander manichen grossen streych vnd arbeyten sich bede sere das ir eyner den ander doit geslüge Der schriber sprach zü dem boden  Kome here vnd biede gnade an myner frouwen Beatrix wan der konnig hat sie lieber dann er sin muder ye gewunne vnd hettest du mich ytze wol uber wonden so dede ir der konnig doch nüst vnd dannoch brecht sie dich dar zü das du eins iemerlichen dodes must sterben Dar vmb kome vnd biede gnade ich wil dir wol gut erwerben an ir Als der bode den schriber gehort da antwert er yme vnd sprach  Du dust dar zü boses oder gudes ich wil mit dir also lange stryden bis ich dich vor mynen ougen sehe doit lygen Ich wil dich zu hant eyn ander sprach leren reden Da mit huben sie bede wider an zu kempen sye waren bede sere starcke Heinrich slug den schriber in sin antlitz das daz blut dar abe ran Als der schriber sin blüt gesach da wart er sere erferet das nam Heinrich wol war vnd sprach zu yme  Horeson schriber gang in din schriberye da soltü billich güt ding machen Ich han dir rode dynte vmb sust geben Als der scriber das hort das sin der bode also spotte da hub er vff synen stecken als er yne wolde vff das heubt slagen vnd zuckt da mit vnd traff yne vff syne grosse zehen das daz blut dar vß sprag Da von hait Heinrich also grossen smertzen das er me dann hundert werbe vff das ander beyn sprang Als das der schriber gesach da sprach er zu Heinrichen  Heinrich mich duncket du kunest wol dantzen an pyffer Der duffel hat dich in diesen rigel gedragen dann du bist also hoffartig das du niergen gest an rot schüwe Der wort wart Heinrich sere zornig vnd hub da mit sinen stecken vff vnd gabe dem schriber wol zehen grosser streych vff sinen schilt Als er da gesach das er den schilt nit zurbrechen kunde da erwuste er den schriber in sin arm aber das det er nit von früntschafft Ir beder antlitz komen angenerde zu samen da beyß Heinrich dem schriber sin nase abe vnd stalten eynen fuß hinder yne dar uber warff er yn nieder vnd raufft yme abe sinen schilt vnd warff yne hin weg Da wart der schriber sere erferet der schriber sprang zu stunt vff sin fusse vnd begonde sere zu fliehen aber er konde nit vß der rygeln komen dann sye waren wol vermacht  Ewiger got sprach der schriber  ich sehen wol das das recht vor vnrecht get die lengede vnd dem vnrechten wirt der lone hinden noch Barmhertziger got nü komme myr zu helffen | Der schriber floch Heinrich ylete yme noch Heinrich warff nach dem schriber vnd meynte yne zu treffen mit syme stabe aber er felte der stab sprang uber den schriber Der schriber erwüste den stap vnd warff yne uber die rygel vnd traff ein alt wip das ir eyn ouge vß fure Da von wart eyn groß geleche vnder dem folcke da ersach der schriber den andern stab vnd lieff dar vnd warff yne ouch uber die rigel Als der schriber die stebe alle uber vß geworffen hatte da was er fro aber Heinrich sprach   Du falscher diep zu yme das enhilffet dich alles nit dan du müst sterben Der schriber lieff vor an vnd Heinrich lieff yme alles noch Heinrich qwame vff eyne sitte vnd erwuste den schriber in sin arme vnd der schriber yne wider vmb Wer der schriber from gewest so künde yme Heinrich nüst gedan han aber er wiste wol das er vnrecht hatt das krenckt yne sere an siner stercke Heinrich hub vff sin fust vnd traff den schriber das yme eyn ouge vß füre Von dem streich viele der schriber nyder da sprang Heinrich vff yne vnd blendet yme ouch das ander ouge mit sande vnd dede dem schriber so viel leydes das er yne bÿ noch hatte gedödet Als der schriber gesach das er nit da von komen mochte da sprach er  Heinrich nit dode mich! Brenge den konnig here so wil ich yme diese verredery alczü mal bekennen Als Heinrich das gehort da was er sere fro vnd rieff zu stunt dem konnige Da kame hertzog llewe vnd sin söne vnd mit yne die ritterschafft alle Konnig Oleybaum sprach  Du falscher schriber sage vff din boßheyt vnd din verrederye  Herre sprach der schriber  sÿt ir da?  Ia sprach konnig Oleybaum  verflucht sistu ewiclich! Sage an die warheyt dan mir ist gesagt worden du wißest wol wie Betrubnis myn husfrouwe verraden worden ist  Herre sprach der schriber  ich han sie helffen verraden dann Beatrix des hirtten wip die hieß mich eynen brieff schriben als uch der burggreue gewyset {hat} vnd ir selbes gehort hant Dar vmb gab mir Beatrix viel gudes vnd ich sagen uch herre Beatrix was myn bule ich slieff bÿ ir wann ich wolde vnd ich han sye lange gehabt Ich wolde das ir sie verbrentent dann ich müß yrent halben hangen Ich sehen wol wer boßheyt dribet dem müß ouch sin lon werden Als das der konnig hort er macht wol hundert krutze vor sich vnd sprach zu  Yr herren die ich also liep hat die hatt mich also generet vnd hat mir die verraden die mir myn leben vffricht hilde die biderbste vnd die schoneste die ye vff ertrich kame Da mit hube der konnig von nüwem an sin husfrouwe zu clagen vnd schryen Sin vader llewe trost yne gar sere vnd sprach  Lieber sone laß din weynen sin dein dinge ist nit anders dann wann ein ding geschehen ist so sol man vorbaß das beste prüben Man sol nü riechten als man mögelich richten sol Als konnig Oleybaum sinen vader gehort da hieß er zu stunt den schriber zu dem galgen zu furen vnd zu hencken Als das der burgreue gesach das der dot synem herren leyt was da sagede er dem konnige wie das sin frouwe vnd kinder noch lebent als er hoffet vnd wie er sie hin weg geholffen vnd den Gerny vnd den knaben verbrant hetten vnd wie alle sache ergangen was Da das der konnig gehort da was er fro vnd bat got das er yme helffen wolde das er sin hußfrouwe vnd kinder widder funde vnd gedacht doch dem alten wybe yren doit an zu dn vnd da ginge er zu dem alten wibe vnd sprach zü yr  Ffrouwe yr müssent sterben dann ir hant mir die genomen an der aller myn trost vnd freude lag Darvmb wil ich dün eyn für machen vnd wil üch dün dar in werffen Als Beatrix den konnig gehort sÿ begonde sere heyß zu weynen Elÿ stunt vff der ander sÿtten vnd weynte ouch gar heyß Er viele nyeder vff sin knyewe vnd sprach zu konnig Oleybaum  Lieber herre gnade myner hußfrouwen vmb goddes willen als werlich als ich dich fant vnder eym oleybaum vnd ich dich dugentlich in myme huse drüg da dyn myn husfrouwe warte als ir eygen kindes Der konnig hort das alles wol aber nam sich des nit an dann er hieß eyn fuwer machen Als Beatrix das fuwer gesach da begonde sie sich me clagen dan vor Das ersach llewe vnd sprach wider synen sone  Konnig Oleybaum lieber sone yle dich dar zü das man das alde bose wyp verborne |  Lyeber sone sprach hertzog llewe  man sol nit alles das yrdensche gut dar vor nemen das man das alde böse wip ließ leben die soliche groß boßheyt getan hat Konnig Oleybaum hort synen vader wol vnd sach ouch Elÿ vnd Beatrix das sie iemerlichen schrüwen Da mit wart er beweget myt barmhertzikeit er enhet keyn gut genomen das er yr eyn leyt gedan hette Oleybaum sprach widder sinen vader  Vader lassens die rede gewerden dan ich neme nit zehen konnig gt das ich Beatrix verbrente aber {ich} sage üch vor war were sÿ myn müder so müste sÿ sterben da von enkonde ir keyn gut gehelffen Ich sal sie billich viel lieber han dann were sÿ myn müder vnd ich wil uch sagen warvmb Sÿ enhoret mir nüst zu Elÿ der biderman der fant mich in eyme wilden walde vnd drug mich syner hußfrouwen heym Die entphing mich frolich vnd hat mich wol funffczehen iar gezogen Sÿ hait myn allezÿt gewarttet als were ich ir eygen kint gewest Da ich also groß wart das ich rÿden mocht da stale ich ir viehe alles vnd gab es vmb eyn phert vnd harnesch Als ich da her wider qwame da hiesse mich Elÿ ein fundeling Da verhieß ich mich als lange zü rÿden das ich vader vnd müder widder fonde Ich wolde myn phert vnd harnesch vnd dar zu eyn gulden crone die ich zu torney hat verdiente das wolde ich alles Elÿ vnd siner husfrouwen geben aber Beatrix die enwolde nit eyns hellers wert von mir nemen vnd gabe myr dannoch dar zu wol dryssig schillinge von yrme gde Die frouwe enhoret mir nit zü vnd hat myr doch alle zÿt fruntlich gedan dar vmb mage ich wol sagen das ich sÿ mogelicher liep han dan were sÿ myn muder gewest Das ein müder ir kint liep hat das ist von natur wegen Des guden des sie mir gedan hait des enkan ich nit vergessen dar vmb ensall sÿe nit sterben aber ich wil sie dun wol vermüren in eyme vesten torne Wes sie dar in begert essens oder drinckes des sal ir alles gnüg werden  Ewiger got sprach llewe  wie hat myne sone als war gesagt dann Badewin mynen vader den han ich ouch also liep  Lieber sone sprach llewe  nu laß vns balde zauwen das wir Badewin vnd myme sone vß dem gefenckeniß helffen dan ich muß zu hant hinweg vnd mag nit lange hie blieben Als das Oleybaum vnd sin bruder Wilhelm gehorten da begonden sie heyß weynen vmb yren vader das er von yne wolde Konnig Oleybaum hieß den burgraffen das er Beatrix an eyn ende leyt von dannen sie nummer her vß keme Als Beatrix diese rede hort da begonde sie got zu loben r handlung Aufbruch nach AffelernKonnig llewe vnd sin sone stalten sich zu stunt zu faren vff dem mere gheyn Affelern Als sie bereyt waren da furen sie zu stunt an Ich sage üch nit von yren dage reysen dan sÿ furen also lange das sÿ vor Affelern quamen Eyn speher gesach die cristen der ginge zu stünt in die stat vor konnig Synagon vnd sprach zu yme  Herre lassent uwer stat wol behüden dann ee die sonne vnder gee so werden sie die crysten besetzen vnd bringent vil volckes mit yne Konnig Synagon sprach widder sin folck  Ir herren dar zu bringet mich myn nyfftel So mir Mahon myn got hett ich sie in myner gewalt ich wolde sÿ verbornen Dieser krieg kompt mir aller von der gefangenen wegen die in myme thorn ligen  Herre sprachen die ritterschafft  ir ensollent uch nit forchten wir wollen vns wol erweren
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Dye wile sye also mit eynander redten so kame llewe vnd sin sone an die stat vnd stalten sich dar zü als obe sye ÿtze wolden stryden vnd legerten sich sere na bÿ die stadt Das ersach konnig Synagon vnd sprach  So mir Mahon ich enhette des nit gedachte das so viele lüde in der gantz cristenheyt were gewest als ich ytz dort her sehe ziehen A Grassien das dich Mahon verflüch dan du hast mich vnd myn folck als gar iemerlichen verraden Wir werden alle verlorn das sehe ich wol Lucion sin neffe sprach  Vedder ir redent dorlich dan so mir Mahon hette ich zehen dusent man ich wolde die crysten ee dag alle vff wecken vnd wolde yne so gedrange dun das sÿ wol mochten wollen das sye nye weren her komen  Veder sprach konnig Synagon  ir redent als eyn biderbe man llewe det sin gezelde vff slagen ghein dem torn Affelern Der ist doch der schoneste torn der vff ertrich gesin mag ane der torn von Babilonien | Konnig Synagon ersach sin nyfftel Grassien bÿ konnig Wilhelm rÿden des wart er sere bedrubet vnd sprach widder synen vettern Lucion  Sehent lieber vetter wo die bosewichten Grassien bÿ myme dot figende konnig Wilhelm rÿdet  Das ist war sprach Lucion  ich sehen sÿ ouch wol aber yr solt an ir wol gerochen werden Wolt ir mir in myn hant glouben wan sie uch wurdet das ir sie dan verbyrnent so wil sie uch ee zwene dage geben Da schickt konnig Synagon nach syme gode Mahon vnd swüre wan yme Grassien wurde das er sÿ zu stünt wolde verbornen vnd Lucion swüre er wolde sie konnig Synagon ee zwene dage antwürten Got wolle die biderbe konnigynne behüden dan ir ist hye sere gedraüwet Konnig llewe dede vor sin gezelt hencken syn wappen die er verwandelt hatt das was eyn eynsidel in eym gulden felde Konnig Oleybaum slug sin gezelde vff die ander sitte der stat vnd Heinrich der bode mit yme Der bastart von Kartagie slüg sin gezeld ouch vff der was ein marschalck des heres Konnig llewe hat noch nit folcks gnüg dann er hait geschickt nach dem konnige von Cipern das er yme brechte zwentzig dusent gewappeten | Dye cristen hatten Affelern die statt vmb vnd vmb belegen wol Des nachtes lag konnig Synagon bÿ siner hußfrouwen vnd sprach zu ir  Husfrouwe ich weyß vor war wir müssen diese stat vff geben dan ich han es in dem {ge}styrne gesehen  Herre sprach die konnigynne  gehalt uch wol wann wir sehen das wir vns ye in dieser stat nit me kunnen behalden so faren wir doch wol in eyme schiff hinweg in die stat gheen Parysse da sin wir wol sicher vor den crysten  Marialy sprach der konnig  das ist eyn guder rat Nü han ich noch crysten lude von langer zÿt in myme torne ligen Düncket es üch nü geraden sin so wollen wir yne die heubt abe hauwen vff das wir yrent halben keynen krieg me mogen gewynnen  Herre sprach die konnigynne  ir redent dorlich Werdent yr von den cristen gefangen so enliessen sie üch vmb keyn güt leben ir lusten uch dann mit andern cristen  Husfrouwe sprach der konnig  die cristen enfahent mich nit dann wo ich hin vß qweme so verflucht mich Mahon zu stunt  Ia herre sprach sie  koment ir nit wol selber hin vß so wurden doch uwer gesinde hin vß rÿden vnd ob die worden gefangen so mochten {ir} sie mit den cristen widder losen  |  Herre sprach die konigynne  ich bin iung vnd riede uch doch gerne das beste Ir hant mich kume vier mont gehabt vnd ich muß mich doch wißheyt an nemen Ich müß uch raden von den crysten die hie inne gefangen lygen ich besorgen das sÿ mit verredery vß dem gefengnis werden gelassen dar vmb bedüchte mich güt sin das ir mir die gefengeniß slussel gebent dan die cristen mochten vnser folck mit gelde uber komen dann die gireheit ist groß  Husfrouwe sprach der konnig  ir hant wol gerett ir sint die schoneste vnd die beste die vff ertrich ye qwame Dar an hat der konnig war dann sie wart darnach heylig vnd hiesse sant Luciene als vns die cronica saget Die konnigynne was nit me dann funffczehen iar alt vnd was die schoneste die man in keynen landen finden mochte Der konnig hat vff sie allen synen flyß geslagen aber sie enachte vff sin lyebe gar cleyne dann sÿ hat heydischen gloube nit liep vnd were alle zÿt gerne zu dem crysten glouben komen auch ee sie konnig Synagon keuffte Synagon gab syner husfrouwen die slussel zu den gefengnis dar inne die crysten gefangen waren
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Lucion zoch des selben morgens heymlich vß der stat wol mit zehen dusent heyden vnd in der selben nacht so wachte der bastart von Kartagie ouch wol mit zehen dusent crysten Die crysten enhatten nit füwer aber sye hatten viel speher hin vnd her in den wegen Als der bastart gewar wart das die heyden her vß waren  ir herren sprach er zu den andern crysten  lasset die heyden her vor komen so wollen wir yne vff den ruck komen  Das gefellet vns wol sprachen sye alle Da mit swigen sie alle stylle bis das die heyden her vor kamen | Als balde die heyden hin vor kamen da bliese der bastart eyn messen horn vnd slug frischlich vff die heyden Die cristen rieffen den ewigen got an das er yne zu helffe wolde komen Als die in den {ge}zelden lagen dis geruchte erhorten da daden sie sich zü stunt an Konnig Wilhelm wart des geruchts gewar vnd det vff trompen vnd brach mit grossem volck vff in dem here vnd qwam den heyden engein wol mit zehen dusent crysten Der erste der konnig Wilhelm begente das was Lucion den traff er also hart das er pherd vnd man nyeder stach aber die heyden hulffen yme balde widervff vff eyn ander gut phert Konnig Wilhelm rante yme alles noch er kante yne wol an den wapenen  Du falscher lecker sprach konnig Wilhelm  ich kenne dich wol du heyssest Lucion mit dyme rechten namen vnd du bist der der mich mit Morandin verryede Ich widder sagen dir bÿ gode vnd syner lieben müder Da mit zog konnig Wilhelm sin swert vnd slug vff Lucion so hart das er yne eyn arm mit dem schilde abe sluge Von grossem smertzen viele Lucion von syme pherde aber da traden yne die pherde vollen doit Als das die andern heyden sahen sÿ begonden gemeinlich fliehen vnd kamen mit grossem geschrey widder in die stat Die in der stat waren dye daden sich gemeynlich an vnd kamen alle vff die müren Die crysten begonden zü stürmen Als es daget ar handlung Der Bote Heinrich gerät in Gefangenschaftn dem morgen konnig Synagon vnd sin husfrouwe die waren in eyme grossen torn Heinrich der bode arbeyt sich sere vnd bestalt das die graben gefullet worden Die crysten kamen an die mure vnd slugen faste dar in mit yseren bickelen Heinrich der bode was sere küne er dede eynen schyrme mit vier glenen vff richten dar vff ließ er sich die mure vff heben Da sprach konnig Synagon zu siner husfrouwen  Sehent was duffels das ist Als Marialy das gesach da gewan sie yne zü stünt liep vmb syner kunheyt willen vnd gedacht widder sich selbs  Ist daz yrgen ein frommer ritter der uch zu der e wil keuffen so wil ich yne gerne nemen vnd wil gerne crysten glouben an mich nemen vnd mich lassen deuffen Der der da die müre vff stiget der were wol wert eyn konnigrich zu regieren Heinrich rieff sinen gesellen vnd sprach  Hebent fryschlich vff dan ich bin zu hant vff die müren Die die vff der müren waren die wartten sin vnd wolden yme nit dün als lange bis er hin vff qweme Als Heinrich vff die müre kame da slug er vff die heyden vnd warff ir wol dry odir vier von der müren her abe Als das konnig Synagon gesach da rieff er syme volck zu vnd sprach  Ir bösen schelck wollent ir üch nit ghein eyme eynigen man weren Heinrich stunt vff der müren vnd sluͦg künlich vmb sich konnig Oleybaum sprach zu syme vader  Sehent lieber vader was künen mans ist Heinrich der bode  Vff myn trüwe sprach konnig llewe  ich engesach nye künern man er ist wol wert ein konnigrich zu regieren |  Vff myn trüwe sprach konnig Wilhelm  hette ich also viel künheyt begangen alle die werlede sunge vnd segede von mir das ich der küneste were der ye vff ertrich qweme Gebenediget sÿe die stunde das er ye zü vns kame Nü lasset vns zü yme treden das wir yme getruwelich in helffen Da begonden sie so grulich stürmen das alle die die in der stat waren da von sere erfert worden Heinrich gewan mit rechter künheyt den heyden einen torn an Als balde Heinrich dar in kame da rieff er mit luder stymme  hervß  Reychent mir eyn zeychen so wil ich die statt gewynnen Da reychten sy yme ein fenychen aber e Heinrich mit dem fenichen sinen willen mochte vollenbrengen so kame konnig Synagon wol mit vier dusent gewappenter heyden die strieden grulich wider Heinrichen Heinrich werte sich so er beste mochte aber sin were was alles vmb sust dan er enhat nieman der yme zu helffe mochte komen Eyn heyden slug Heinrichen mit eyner grossen axt das er vor konnig Synagon fusse viele Da wart Heinrich mit gewalt gefangen vnd wart konnig Synagon geantwert | Als konnig Oleybaum gesach das Heinrich der bode gefangen was da wart er bedrubt vnd claget yne gar sere Die die Heinrichen gefangen hatten die sprachen zü konnig Synagon  Sehent herre wir hant diesen lecker gefangen nü mogt ir mit yme dün was ir wollent  So mir Mahon sprach konnig Synagon  ich wil yne dun hencken als eyn diep Da furt man Heinrichen vff den torn da die konigynne was Die konnigynne lieff yrme herren entgein vnd sprach  Herre hant ir den lecker gefangen?  Ia husfrouwe sprach konnig Synagon  so mir Apollo vnser got  Herre sprach die konnigynne  er sal hangen Da daden sie Heinrichen synen harnesch vß Als Heinrich entwappent was da kunde man niergen keynen mann finden der Heinrichen an schonde mochte glichen dan er was iung lang vnd starck Die konnigynne sach Heinrichen sere an vnd gedachte in ir selbes  Das ist ein suberlich iung man Wolde got das ich gedaufft were vnd also eynen man hette!   Lieber herre sprach die konnigynne  gebent mir den gefangen in myn hende bis morn dan wollen wir bestellen das er werde gehangen  Es ist mir liep sprach der konnig Da ryeff sie yrer gesellen wol vier oder funffen Die konnigynnne sprach zu den gesellen  Ir herren furent mir diesen schalck in das gefenckenis zu den andern crysten Sÿ sprachen  Frouwe das dun wir gerne Da mit furtten sÿ Heinrichen zu den andern crysten in das gefenckeniß | Dye konygynne ginge mit yne vnd sloyß yne das gefengnyss vff In dem gefengnis lag Maria vnd Gerna vnd Badewin von Monclin dot vnd lebet nyman me dar inn dann der bastart von Calaber vnd Diederich der wirt vnd Heinrich der konnig Oleybaum in den walt hait gedragen Als Heinrich der bode in den torn kame da rieff er den andern gefangen zü  Ir herren wer sint ir? Sint ir heyden oder crysten? Sint ir heyden das solt ir mir sagen so wil ich keyn gemeynschafft mit üch han Als der bastart das hort da sprang er her vor vnd sprach zü yme  Sage geselle wer hait dich her inn geschickt das dü vnser spottes? So myr der almechtige got ich sol dir es vergelden Da mit hub er eyn fust vff {vnd wolde Heinrich erslagen} Als Heinrich das gesach da sprach er  Herre gnadent mir myns libes dan ich bin ouch ein gefangen vnd bin zü üch her inn beslossen | Als der bastart das gehort da verhielde {er} synen streych vnd sprach zü Heinrichen  So sage vff wo her bistu?  Das wil ich üch sagen sprach Heinrich  ich bin von Hyspanien vnd bin konnig Oleybaums angehorig man vnd ist noch nit zwen mond das er mich ritter slüge Als der bastart das gehort da sprang er Heinrich vmb synen hals vnd sprach   Nü sage mir lieber geselle lebet konnig Oleybaum myn brüder noch?  Sint ir gebruder? sprach Heinrich  Ia sprach der bastart  von konnig llewen wegen der was vnser beder vader vnd konnig Wilhelm was ouch myn bruder dem got barmhertzig sÿ dann er ist lange doit Ich bin wol zwey iare hie inne gefangen gewest vnd forchten sere das myn fründe alle doit sin vnd das ich nummer me vß komen  Herre sprach Heinrich der bode   sÿt frolich dan üwer vader llewe vnd konnig Oleybaum vnd konnig Wilhelm beyde sin süne sint bÿ ein ander dort vß vor dieser statt vnd ouch der bastart von Kartagie vnd die hant alle zu den heyligen gesworen sÿ wollen nit von hynnen ir vnd üwer gesellen sint dan her vß  Sagest du ackers war? sprach der bastart  Ia herre sprach Heinrich der bode  ich sagen üch das vor ware  Des sÿ got globt sprach der bastart  ich enwil nü nüst me clagen was ich bis her gelyden han   Lieber geselle sprach der bastart  sage mir wye ist konnig Wilhelm vß komen dan der falsche Morandin hat yne vnd vns alle verraden?  Herre sprach der bode  konnig Synagons nyfftel Grassien die halff uwerm brüder vß vnd da saget Heinrich dem bastart wie es konnig Wilhelm mit syme vader vnd mit syme bruder vnd myt allen sachen ergangen was gantz wie es vor geschriben steet r handlung Marialy befreit die Gefangenen | Als der bastart das gehort wie sin vader vnd brüdere vor der stat lagen da was er sere fro Sÿ lagen die nacht vnd den dag in dem gefeckenis vngessen vnd vngedrüncken das waren sÿ bedrübt Aber die konnigynne Marialy wol vmb die mitternacht da nam sie ein küssen vnder yrme heubt vnd legete es yrme hußwirt der da slieff an synen arme vnd dede da eynen beltz an vnd sleych von yme Sÿ nam eyn kertz in yre hant vnd ginge zu dem kerker zü Als sÿ vor den kercker qwame da fant sÿ eynen hüder dar vor sÿ sprach zü yme  Frünt mir ist hint gar vnsanfft entroümet mich beduchte das die crysten alle vß dem kercker gebrochen weren dar vmb wil ich dar zu lügen obe myn troume ycht war sie worden  Ffrouwe sprach der hüder  ir redent wislich ich wil mit üch gene  Das ist mir liep sprach die konnigynne Also gingen sÿ mit einander in das gefenckenis | Als Marialy vor das gefengenisse kame da sprach sie zu den gefangen  Ir herren nü wyssent wo ist der der gestert myt gewalt gefangen wart? Als Heinrich die konnigynne hort er sprang zu stunt her vor vnd sprach  Gnedige frouwe ich bin hie vnd bin bereyt uwern willen zu dun Sy sprach heimlich zü yme  Dode den der bÿ mir hie steet dann wil ich dir sagen was mir zu synne ist Da ginge Heinrich zu dem torn hüder vnd stach eyn messer durch sin hertze das er da von starp   Ffrunt sprach die konnigynne  ir hant wol gedan Nü wil ich üch sagen was mir zu müde ist Ich han alle crysten lude liep vnd han lange heymlich an got geleubet vnd ich weyß nit wie myr der dauff solle werden Nü han ich gestern von üch gesehen das ir so küne vnd so schone sint hettent ir nit wibes in üwern herren landen so wolde ich üch gerne keuffen noch cristenlichem glouben  Ffrouwe sprach Heinrich  vff myn trüwe ich engewan nye keyn elich wip Aber ich bin eyn armer ritter vnd han zu mal nüst mit eyme solichen manne enhettent ir üch nit wol beraden Wollent ir uch aber lassen deuffen vnd cristen glouben an üch nemen so solt ir üwern glichen wol finden  Heinrich sprach die konnigynne  ir habt üch nit wol bedacht Fuget uch Ihesus ein gluck zü gedorstent ir das nit nemen vnd eyn konnigrich dar zü?  Ffrouwe sprach Heinrich der bode  waz myr beschert ist das enkan ich nit vß geslagen Ich han nit me dan eynen lip wo ich uch den versegete so dede ich wol eyme doren glich Ich geben in üwer gewalt alles das ich han  Ffrunt sprach die konnigynne  ir redent wislich dan ich enweyß keynen fursten so rich oder weydelich den ich vor üch wolde han  Heinrich sprach die konnigynne  sint ir ein ritter?  Ia ffrouwe sprach Heinrich  Nit me beger ich sprach die konnigynne  ich mochte ein man keuffen der mir wenig ere erbude Ir gefallen mir also wol das ich mich vmb godes willen vnd vmb üwern willen wil lassen deuffen Ich wil üch vß dem gefengenisse helffen vnd ouch den andern cristen vmb üwern willen Der bastart lag vnden vnd hort das gesprech alles dar vmb sprach er zü den andern  Mich bedüncket Heinrich der bode der habe ytze ein wip gewonnen vnd das ist konnig Synagons husfrouwe Es enwart nye besser bode geborn got wolle yme in das konnigrich helffen Die andern sprachen  Ist er wol nit edel so ist er doch aller eren wert  Liebe ffrouwe sprach der bastart  nü komment herabe vnd lassent uch {vor} vns zu hauff geben so wollen wir üwer ee gezüge sin  Ir herren sprach Heinrich der bode  nit enspottet myn ob mir got yrgen ein gluck wolle bescheren dann wo ich das vß sluge so hette ich vnrecht Ich biden üch alle sprach Heinrich der bode  komment alle her vor die konnigynne vff das sÿ vnder vns moge kiesen vnd vß welen wen ir aller liebest fuget  Ir redent vmb sust sprach die konnigynne  dann als balde ich die künheit sach die ir driebent an der stat müren da gedacht ich zü stünt in myme hertzen hettent ir nit wibes so wolde ich üch zü man keuffen vnd solde ich mich mit eyme seyle von dem torn her abe han gelassen  Ffrouwe sprach der bastart  so mir der almechtige got ich gleube das keyn mensche lebe das solich konheyt vnder standen hett Ist er wol arme so ist er doch wol wert eyn schone frouwe zü han vnd dar zü eyn konnigrich Hette ich ein süster die ein konnigynne were wolde er die han so wolde ich ir keynen andern man suchen    Ia sprach der bastart heymlich  [] zu eyme bodden  Ir herren sprach die konnigynne  ir sollent yn billich liep han dan ir solt vmb sinen willen diß gefengenis alle ledig sin Ffrouwe sprach der bastart  mit solicher kauffman schatz were mir ouch wol Vnser herre got gebe das es zü hant geschee vnd das alles gluck dar zu slage  Amen sprach die konnygynne Da furte die konnygynne die gefangen vß dem torn vnd sloß den thorn hart widder zü Sÿ furte Heinrichen alles mit der hant dan sie hat yne aller liebest Die konnygynne furte die gefangen in eyn kamer vnd bracht yne essens vnd drynckens gnüg dar in vnd bestalt yne guden harnesch Als sÿ da gassen da daden sye sich an vnd wappenten sich wol Als sie gewapent waren da furte sÿ sie in eynen stall da nam yr iglicher ein gut phert vnd die konnigynne saß selber vff ein phert vnd rÿden mit eynander zu eyme cleynen heymlichen portelin Die konnigynne hatte in der nacht dem konnige den slussel gestollen da myt slossen sye die port vff vnd rÿden mit ein ander hinweg Als sÿ her vß kamen da danckten sye gode vnd sprachen  Got hat vns den nüwen ritter zügefüget  Ir herren sprach der bastart  wir han gar ubel gefaren das wir konnig Synagon nit gedot han  Des geswigent sprach die konnigynne  dann ich enneme darvmb keyn gut das ich yme soliche verrederye getan hette Dar rident vur üch dan wolt ir dar nach arbeyten so sol uch das konnigrich doch wol werden  Ffrauwe sprach Heinrich  ir redent getrüwelich darvmb wil ich üch deste lieber han Da rieden sye als lange das sÿ kamen zu den die da wachten in dem here zu den sprach Heinrich  Yr herren furen vns in konnig llewen gezelt Sÿ sprachen  Das wollen wir gerne düne Also kamen sie in llewen gezelde aber er enwas nit dar inne dan er lag in sins sons konnig Wilhelms gezelde Heinrich sach dar inne vnd sprach  Ir herren stant vff vnd heyssent den bastart wilkom syn Als konnig Wilhelm das gehort da stünt er nackent vff vnd ersach den bastart vnd kunt yne kume erkennen dan er hatte eynen langen bart vnd was gar iemerlich Daz was nit wonder er hat me dan zwey iare in dem hartten gefenckenisse gelegen vnd grossen mangel dar inne geliden vnd da er yne erkant da halsete vnd kusete er yne Konnig llewe stont ouch nackent vff vnd sprach  Lieber son wo ist Badewin myn vader vnd Maria vnd Gerna?  Herre sprach der bastart  sy sint alle doit got wolle ir selen trösten Wir han von den heyden also gar vil geliden das vns dannoch sere gut düncket das wir lebendig sint blieben Als konig llewe das gehort da begonde er heyß zu weynen vnd schickte zü stont noch syme sone Oleybaum das er qweme vnd gesehe den bastart synen brüder Oleybaum kam ouch dar vnd halsete vnd kuste den bastart synen brüder Sy wurden des alle zu rade vnd enbüden Heinrichen dem boden viel eren vmb das willen das die konnigynne yne wolde keuffen Sye liessen dye konnigynne zu stunt deuffen die wart genant Luciene noch eyner erbern iunffrouwen die bÿ Grassien zu dienst was Die selbe konnigynne wart heylig vnd liget zu Rome begraben in eyme schonen closter vnd hat groß wonder zeychen gedan Hie laß ich von der frouwen vnd sagen üch von konnig Synagon Der slieff bis an den lichten dag vnd da er entwachet da fant er eyn küssen an syme arme des wart er sere erferet Da von stünt er vff vnd sprach mit lüder stymme  Frouwe wo sint ir? Ich han üch nit me so frü gesehen vff stene Da kame ein knecht vnd sprach  Es ist eyn gude lange wile das ich sie sach zu dem cleynen portelin vß rÿden vnd yß rÿden lude myt ir ich enweyß nit wer sy weren  Ganck balde sprach konnig Synagon  vor den kerker da die cristen lude in lygen vnd besich wer dar inn sÿ Als der knecht vor den kercker kame er rieff faste dar inn aber es was nieman dar in der yme entwerten wolde Er kame wider zü dem konnige vnd sagete es yme widder Der konnig lieff zü stunt vff die müre die crysten rieffen den heyden spotlichen zu  Gent hyn vnd sagent dem konnige das er sich vff eyn ander wip stelle dann er hat diese verlorn! Als der konnig das gehorte von grossem leyde brach yme der sweyß vß Konnig Synagon sprach zu syme folcke  Das ist ye ein grosses iamer das mich die so gar betrogen hat die ich so recht liep hat Er ist wol eyn dorechtiger man der synen synne vff frouwen setzet Mahon wye sol es mir vmmer erghen? Es enwart nye bedrubt man dan ich eyner byn Also sprach konnig Synagon widder syn volck Konnig llewe gabe Heinrichen vnd die konnygynne zu samen vnd wart da eyn grosser hauff sy dantzeten vnd phiffen vnd warhen frolich
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Der König von Cipern kommt nach Affelern | Dye wyle sye also dantzeten so kame der konnig von Cipern wol mit zwentzig dusent gewappenten Als llewe das gewar wart da sassen sie alle vff ir pherde vnd rieden yme entgeyn vnd entphingen yne herlich vnd frolich Als der konnig von Cipern gesach das sÿ yne so frolich entphingen da sprach er zü yne  Ir sint frolich aber ir entphahent den bedrübesten man der vff ertrich sin mag  Wie ist dem? sprach konnig llewe  mir were ye leyt das uch leyt geschehe  |  Sagent mir was ist üch gescheen das ir also bedrubt sint?  Herre sprach der konnig von Cipern  das wil ich üch sagen Ich was mit üwerm sone uber mere da enbot mir myn husfrouwe das ich balde zü yr qweme dan sye were sere kranck Als ich da zü yr quame da bat sie mich eyner bede die sagt ich ir zü Sye bat mich das ich keyn frouwe nach irem dode keufft sÿ stunde ir dan enelich Aber kurtz zÿt gediegen myn ritterschafft an mich vnd sprachen ich solde eyn frouw keuffen dan myn lant enhett nit erben Des antwert ich vnd sagt yne was ich myner husfrouwen geredt hett Da ridden sie vß in alle lant aber sie enkonden keyn finden die ir enelich stünde dan alleyn myn dochter Also ryeden sÿe myr gemeÿnlich vnd erwurben das an dem babest das ich myn dochter solde keuffen Als myn dochter das vernam da ginge sÿ in die küchen vnd hiewe ir selbes ein hant abe vnd ginge mit yrme stump vor mich Da ich das sach da wart ich zornig vnd ich verbant sÿ zü stunt vß myme konnigrich Das ruwet mich noch also sere das mir nye ding leyder wart ich werden nummer fro den dag den ich vmmer geleben Als konnig Oleybaum das gehort da hub er sin heubt vff vnd sprach  Herre es ist wol zwey iar das ich vor Caphas in Hyspanien lant ein schone frouwe fant die stunde eben als uwer dochter noch dem ich von uch versten Sye was also schone das mich duchte das ich schoner mensche nye gesehe vnd vmb ir grosser schonet so kaufft ich sÿ zü stunt zu der heyligen ee aber als lange ich sÿ han gehabt so wolde sÿ mir noch nye gesagen wer sie were  Wie hieß sÿ? sprach der konnig von Cipern  Sÿ hieß Betrubnis sprach konnig Oleybaum  So hat sÿ iren namen verwandelt sprach der konnig von Cipern  dan sÿ hieß ye Frolich vnd noch allen den warzeychen die ir mir hie sagent so ist es myn dochter gewest Da mit viele der konnig von Cipern Oleybaumen vmb den hals vnd halsete yne vnd kuste yne vnd sprach zu yme  Lieber sone wie geet es myner dochter? Er sprach  Herre es geet ir übel dan ich gesehe sÿe nummer me Da mit hube er an vnd sagt dem konnig von Cipern alle die verrederye die Beatrix mit siner husfrouwen getriben hat Des begonde der konnig von Cipern sere heyß zü weynen vnd ouch konnig Oleybaum myt yme Konnig llewe vnd die andern die vielen dar inn vnd sprachen sye solden vmb der brutlauff willen keynen bedrupnis da bewysen Da was kostlich essen bereyt vnd wart yne gar wol gedienet sy stachen den gantzen dag bis nacht Konnig Synagon sprach zü den synen  Ir herren is geet mir übel Ich han die verlorn die ich so liep hatt vnd han ouch verlorn mynen vettern Lucion der myr allewege halff Ich forcht ich müß sterben Gebent mir üwern getrüwen rait Mir hat eyn speher gesagt konnig llewe sÿ vor der stat der ist ein rechter duffel Der duffel haitt yne gemacht  Herre sprachen sin folcke  als lange wir hie inne zü essen han so getruwen wir diese statt wol zü behalden vnd wan wir dan nüst me han so sitzen wir in eyn schiff vnd farhen hin gheyn Parysse Das ist der beste rat den wir uch gegeben mogen  Das ist war sprach konnig Synagon Da mit ginge er in eyn kammer vnd legete sich in eyn bette nieder vnd gewan das kalde so starck das er vierzehen dage zu bette lag | llewe sprach mit luder stymme widder sin kinde vnd ritterschafft  Ir herren ich müß zu hant hinweg dan ich han es Mallabrons süster gloubt vnd ouch Glorianden kunnig Artus suster den han ich geredt in dem grunde vor Burges vnd han yne das mit mynen trüwen in yre hant globt Diewile ir nü alle vß dem gefengnis loyß sint so wyl ich mich nü hinweg machen vnd bidden uch nü alle vmb des willen der die marttel vor vns alle gedragen hatt das uwer eyner dem andern getruwe wolle sin vnd wollent vch zü hauff halden dann ich enneme nit eyn konnigrich das ich myn trüwe felschet Als llewen sone iren vatter gehortten da vielen sÿ nydder vff ir knyewe vnd baden yne vmb goddes willen das er bÿ yne wolde bliben vff das kurtzeste doch als lange bis sÿ konnig Synagon die statt angewünnen  Des enkan ich nit gedün sprach llewe Sy giengen die nacht slaffen
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Des morgens frü stunt llewe vff vnd nam vrloup von synen sünen vnd von syner ritterschafft vnd ouch von Grassien Syn sone wolden ye mit yme rÿden aber llewe enwolde des nit gestaden Da begonden sÿ alle gemeynlich sere heyß zu weynen man mocht da groß iamer vnd leyt gesehen han llewe reyt alleyn hin weg vnd als vns die hystorye sagt so enmocht nie kein man erfarhen war llewe ye were bekomen Als llewe hinweg geridden was dar nach wol uber viertzehen dage fure konnig Synagon vff dem mere hin weg Da das die herren gewar würden da gewonnen sie die statt Da nam der konnig von Cipern orlop vnd sprach widder konnig Oleybaum  Lieber sone werdent ir ymmer von myner dochter icht gewar das lassent mich wissen  Herre sprach konnig Oleybaum  ich wil mit uch zu dem babest ghein Rome vnd wil yme da alle myn noit clagen  Das ist mir liep sprach Herpin von Cipern Da namen sÿ vrloup von konnig Wilhelm vnd von der ander ritterschafft vnd ryeden mit eyn ander hinweg Konnig Wilhelm der kronete Heinrichen den boden vnd macht yne eyn konnig vber das selbe gantz lant (vnd ryeff sinen sünen vnd ritterschafft bÿ eyn vnd sprach zu yne  Ir herren ich wolt gerne bÿ uch bliben bis ir die stat gewonnen so nehet die zÿt das ich hin weg müß dan ich han es globet ich wil ouch halden Die wile ich üch alle gelediget han so ist es myr deste lichter Nü bidden ich uch myn lieben süne sÿt getrüwe eynander vnd halt uch zu samen vnd halt uch auch zü üwer ritterschafft vnd yren lieben ritterschafft halt uch auch zu mynen sünen vnd wan ir vch also zü samen halt so mag üch nit geweren vnd vor allen dingen habent got liep) r handlung Der Bote Heinrich tötet Gerhart und WilhelmDa konnig Wilhelm reyt vorbaß gheen Affelern vnd furt mit yme konnig Heinrichen den boden vnd sin husfrouwe vnd den bastart synen brüder Der bastart gedege an Heinrichs hüsfrouwe vnd bade sÿe das sie yn liep wolde han Die ffrouwe versaget yme eins oder zwyrnet aber der bastart enwolde nit abe lassen Sÿ sprach  Lasset ir mich nit myt gemachen ich sage es konnig Heinrichen myme hußwirt  Ffrouwe sprach der bastart  desen acht ich sere cleyn dann es sie yme liep oder leyt so sollent ir doch myn büle sin Als der bastart die ffrouwe nit mit gemachen wolde lassen da saget sÿe es konnig Heinrich yrme hußwirte Als konnig Heinrich das gehort da wart er sere zornig vnd wartet eins dages vff den bastart vnd stach yne zü dode Als er das gedet da lyeff er zü sine husfroüwen vnd sprach  Husfrouwe ich han ubel gedan ich han den bastart dot gestochen Wirt des konnig Wilhelm gewar so bin ich mit yme übel dran Dar nach zur stunt vergab er konnig Wilhelm das er starp ee er des bastarts sins bruders dot gewar wart Als konnig Heinrich das vollenbracht da reyt er zu stunt widder heym vnd fürt sin husfrouwe mit yme in sin lant vnd konnigrich Grassien konnig Wilhelms husfrouwe die was sere bedrubet vmb yren herren vnd sprach  sye enwolde nummer ruge nach rast gewynnen sye hette dann konnig Oleybaum fünden vnd hette yme das alles geclaget wye Heinrich mit yrme herren vnd mit dem bastart getan hette Also fure Grassien die konnigynne vß Affelern konnig Oleybaum süchen Hie laß ich von der selben frouwen vnd sagen uch von Herpin dem konnige von Cipern vnd von konnig Oleybaum Die ridden also lange das sy gen Rome kamen Da kamen sÿ in eyn schone groß herberge In der selben herberge was Frolich lange zÿt gewest des konniges dochter von Cipern Als die das folck gesach komen da kante sÿ irs vaders gesinde zu stunt da von rieff sÿe der knechte eyme vnd sprach zü yme  Lieber sone weme nement ir hie herberge?  Ffrouwe sprach der knecht  wir nemen herberge deme konnige von Hyspanien vnd dem konnige von Cipern Als die edel frouwe das gehort da begünde ir ir blt zü gryselen vnd dar vmb legete sie sich von grossen sorgen zü stunt zu bette vnd sie sprach widder yren wirt  Lieber wirt mir ist zu male wee Das was dem wirt sere leyt er deckete sie warm zü Die wiele stünden die zwene konnige vor der herberge abe der wirt entphing sÿ herlich dann er was der beste wirt der in Rome was Yne wart die nacht wol gedienet sÿ lagen da bis an den andern dag Da stunden sie vff vnd gingen zü kirchen als sye da messe gehortten sie gingen widder in yr herberge vnd wolden zü morgen essen da wart yne aber wol gedienet Oleybaum hub sin heubt vff vnd er sach in dem sale eyn iung kint das hat eynen gulden ring den warff es von eyme ende an das ander vnd warff da mit solange das der ring konnig Oleybaum an sinen fuß qwame Da buckete sich konnig Oleybaum vnd hub den ringk vff Als er den rinck wol besach da begunde yme sin blüt gryselen dann er kant yne wol vnd sprach zu dem konnige von Cipern  Herre das ist der rinck mit dem ich uwer dochter vertrüwete Ich enkan aber nit gedencken wo der rynck her kome Da erwuste konnig Herpin das kint vnd sach yme vnder ougen an vnd sprach da widder konnig Oleybaum  Das kint stet üch zü mal anlich Als das konnig Oleybaum gehort da name er das kint vnd koste es vnd sprach zu yme  Liebes kint wo ist din müder?  Herre sprach das kint  sie lyt da in der kamer vnd ist sere siech  Fure mich dar liebes kint sprach konnig Oleybaum
[Freiraum für Abbildung gelassen]
r handlung Oleybaum und Frolich finden sich in Rome | Da name yne das kint mit dem manttel vnd furte yne in die kamer dar in sin muder siech lag Die müder lag in dem bette vnd hat das ander kint bÿ ir Konnig Oleybaum slug ir das gedeck vff Als balde sie das gefulte da fure sie vff da sach er ir an den stump des wart er sere fro vnd sprach  Hymelscher vader ich dancken dir das ich nü die han fünden die ich so recht liep han Als die konnigynne das gehort da viel sie nieder vff ir knyewe vnd sprach  Lieber here ich biden uch gnadent mir vnd schonent mir myns libes  Liebe ffrouwe sprach der konnig  es were wol mogelicher das ich an uch gnade bede dann ir an mir vnd hube sÿe vff vnd halsete vnd küste sye Da mit hub der konnig an vnd sagete siner husfrouwen die verrederÿe alle gantz von Beatrix der hyrtynne als vor da von geschrieben steet Als die konnigynne das gehorte da helsete vnd koste sÿ iren herren Konnig Oleybaum helsete vnd koste sin kinde ouch vnd furte sin frouwe vnd sin kinde zü dem konnige von Cipern Da er sin dochter gesach da wart er ser fro vnd helsete vnd kuste sin dochter vnd ouch sin enckelen Da wart groß freude in dem huß die zwene konnige schickten nach dem babest vnd baden yne das er zu yne in ire herberge qwem vnd in ir grossen freüde bÿ yne frolich were Der babest kame zü stunt zu yne Nü mogent ir gerne horen ein groß wonder das da geschach Der koch hat vff das ymbs eynen fiesch gekaufft der fiesch hieß eyn esturgon Als der koch den fiesch vff hiewe da fant er dar inne ein schone wisse hant Des wunderten sich die lude alle vnd brachten die hant vor den babest vnd vor die konnige Als balde Frolich die hant gesach da kant sie sÿ zu stunt das was nit wonder dan sÿ hatt sie lange zÿt gedragen sÿ sprach  Das ist myn hant Frolich nam ire hant vnd bracht sÿ dem babest
[Freiraum für Abbildung gelassen]
| Der babest nam die hant vnd stalt sie an yren arm vnd hieß die lude alle niedder knyewen vnd got flißlichen bidden das er wolde dün sin wonder zeychen das Frolichen ir hant widder werde Als balde das gebede ye geschach da wart Frolichen ir hant widder an allen gebresten als gesunt als sie vor ye was gewest Da begonden zu Rome die glocken sich selbes alle gar zu lüden da begonden die lude gode alle gemeynlich sere zu dancken Konnig Herpin vnd konnig Oleybaum blieben zu Rome wol viertzen dage vnd waren frolich in grossen freuden Darnach nam der konnig von Cipern vrloup von siner dochter vnd reyt widder in Cipern lant Da qwam Grassien konnig Wilhelms husfrouw vnd clagete konnig Oleybaumen wie Heinrich yrme hußwirt konnig Wilhelm vergeben hette Konnig Oleybaum versamete vil folcks vnd uber zoch Heinrichen in syme lande vnd bestonde yne da zu stryden vnd sagt vns die hystorye das Heinrich der bode Oleybaum den konnig dot sluge Konnig Oleybaums husfrouwe zoch ir kinde als lange das sÿ groß menner worden vnd da sagt vns die hystorye das die selben kinde konnig Oleybaum yren vader an dem boden rechten Hie hatt llewe von Burges vnd sin husfrouwe vnd sin kinde in diesem büch alle eyn ende got vns alle von sünden wende | Explicit llewen buch von Burges in Berry


image CC BY-SA licence
XML: http://diglib.hab.de/mss/46-noviss-2f/tei-transcript.xml
XSLT: http://diglib.hab.de/mss/46-noviss-2f/tei-transcript.xsl