Der Fruchtbringenden Geselschaft Nahmen/ Vorhaben/ Gemählde und Wörter : Nach jedes Einnahme ordentlich in Kupfer gestochen/ und In achtzeiligen Reimgesetze verfasset ... / [Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen]Ludwig <Anhalt-Köthen, Fürst>electronic editionHerzog August Bibliothek Wolfenbüttel2018
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (copyright information)
Der Fruchtbringenden Geselschaft Nahmen/ Vorhaben/ Gemählde und Wörter : Nach jedes Einnahme ordentlich in Kupfer gestochen/ und In achtzeiligen Reimgesetze verfasset ... / [Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen]Ludwig <Anhalt-Köthen, Fürst>MerianFranckfurt am Mayn1646537816240
Emblematica Online
Der Text wurde diplomatisch durch double keying mit einer vereinbarten Genauigkeit von 99,95%
erfasst. Es wurden keinerlei Änderungen an der Transkription gegenüber der Vorlage
vorgenommen.
Unleserliche und unbekannte Zeichen und Textstellen, z.B. Verschmutzung, Durchdruck von der
gegenüberliegenden Seite oder fremdsprachige Textteile, Symbole usw. wurden mit Fragezeichen
gekennzeichnet.
Der Fruchtbringenden
Geſelſchaft
Nahmen/ Norhaben/
Gemaͤhlde und Woͤrter:
Nach jedes Einnahme ordentlich in Ku=
pfer geſtochen/und
In achtzeilige Reimgeſetze verfaſſet/
Das Erſte Hundert.
Franckfurt am Mayn/
Bey Mattheo Merian.M. DC. XXXXVI.
Kurtzer Bericht
Von der Fruchtbringenden Geſelſchaft
Zwecke und Vorhaben.
NAch dem ihrer viel von der Fruchtbrin=genden Geſelſchaft/ was dero eigentlicher Zweck/
auch wie und worzu ſie aufgerichtet/ und angeſtel=
let/ bericht zu haben begehren; Als iſt gut befun=
den worden/ nachfolgendes kuͤrtzlich/ zu iedes be=
gerenden unterricht/ zu verfaſſen. Iſt alſo zuwiſſen/ das im Jahre
1617. den 24. Augſtmonats bey einer vornemen/ wiewol traurigen
Fuͦrſtlicher vnd Adelicher Perſonen zuſammenkunfft/ zu etwas er=
getzung vorgangenen leides/ und anreitzung der loͤblichen Jugend/
zu allerley hohen Tugenden/ unterſchiedenen Academien/ die in
frembden Landen/ beydes zu erhaltung guten vertrauens/ erbau=
ung wolanſtaͤndiger Sitten/ als nuͤtzlicher ausuͤbung iedes Vol=
ckes Landes=Sprachen/ aufgerichtet: erwenung geſchehen: Dar=
bey aber ferner erwogen worden/ weil unſere weitgeehrete hoch=
deuͤtſche Mutterſprache ſo wol an alter/ ſchoͤnen und zierlichen Re=
den/ als auch am uͦberfluſſe eigentlicher und wolbedeuͤtlicher
Wort/ ſo iede ſachen beſſer/ als die frembden recht zuverſtehen ge=
ben koͤnnen/ einen nicht geringen vorzug hat: Das ebener geſtalt
darauf moͤchte gedacht werden/ wie eine ſothane Geſelſchaft zu er=
wecken und anzuſtellen/ darinnen man in gut rein deuͦtſch reden/
ſchreiben/ auch anders/ ſo bey dergleichen zuſammenſetzung und er=
hebung der Mutterſprache/ (darzu ieder von Natur verpflichtet)
gebrauchlich und dienlich/ vornemen moͤchte.
Worauf dan geſchloſſen worden/ dieſe Geſelſchaft/ wiewol
anfangs in der enge/ doch alſo anzurichten/ damit iedermaͤnniglichen/
ſo ein liebhaber aller Erbarkeit/ Tugend und Hoͤfligkeit/
vornemlich aber des Vaterlandes/ durch anleitung der darzu er=
korenen uͤberfluͤſſigen Matery/ anlas hette/ deſto eher/ nach Einne=
mung dieſes guten vorhabens/ ſich freywilliglich hinein zubegeben.
Vnd weil bey dergleichen zuſammenthun nicht ungewoͤnlich/ und
zu mehrer aufmunterung dienlich/ das anfaͤnglich die gantze Ge=
ſelſchaft nicht allein auf eine beſondere Matery ihren Namen rich=
ten/ ſondern auch ein darzu bequemes Gemaͤhlde ihnen wehlen/
und ein darauf ſich wolſchickendes Wort/ den zweck und die bedeu=
tung meldende/ daruͤber ausdrucken laſſe/ wie ſolchem zu folge ein
iedweder Geſelſchafter/ der hinein zu tretten geſinnet/ auch zu=
thun ſchuldig: Alſo iſt dieſe Geſelſchaft/ die Fruchtbringende/genennet/ jhr zum Gemaͤhlde ein Indianiſcher Palmen= oder
Nusbaum verordnet/ und zum worte/ Alles zu Nutzen/geſetzet worden.
Der Name Fruchtbringende darumb/ damit ein iedwe=
der/ ſo ſich hinein begibet oder zubegeben gewillet/ anders auch
nicht/ als was fruchtmeſſig/ zu Fruͤchten/ Baͤumen/ Blumen/
Kraͤutern oder dergleichen gehoͤrig/ und aus der Erden wachſen=
de/ oder darvon entſtehend/ ihme erwehlen koͤnne/ und darneben
uͤberal Frucht zuſchaffen gefliſſen ſeyn ſolle.
Das Gemaͤhlde aus urſachen/ das wie bey den Thieren
keines gefunden wird/ ſo in allem/ auch dem geringſten/ nuͦtzlicher
zugebrauchen/ als das Schaf/ dergleichen ebener geſtalt bey dieſem
Indianiſchen Palmen= oder Nusbaume volkoͤmlich ſich
ereuͦget/ inmaſſen die Baͤum=und Kraͤuterbuͤcher/ ſonderlich aber
die Oſt= Indianiſche Beſchreibungen/ mit mehren ſolches be=
zeuͤgen.
Das Wort aber zu dem Ende/ das in und bey dieſer Geſel=
ſchaft alles zu nutzen/ frommen/ und ergetzung/ niemande aber zu
leide/ ſchaden oder verdrus gerichtet ſeyn ſol.
Worauf dan folgendes alſobald unterſchiedliche Perſonen
in dieſe Geſelſchaft eingetretten/ und deren eigentlicher zweck vnd
vorhaben kuͦrtzlich auf nechſtfolgende zwene Puncten gerichtet/
und zuſammen gezogen worden.
Erſtlich/ daß ſich ein iedweder in dieſer Geſelſchaft erbar=
nuͦtz= und ergetzlich bezeigen/ und alſo uͤberal handeln ſolle/ bey Zu=
ſammenkunften guͦtig/ froͤlich/ luſtig und vertraͤglich in worten
und wercken ſeyn/ auch wie dabey keiner dem andern ein ergetzlich
wort fuͦr uͤbel aufzunemen/ alſo ſol man ſich aller groben verdries=
lichen reden und ſchertzes darbey enthalten.
Fuͦr andere/ das man die Hochdeuͤtſche Sprache in ih=
rem rechten weſen und ſtande/ ohne einmiſchung frembder außlaͤn=
diſcher Wort/ aufs moͤglichſte und thunlichſte erhalte/ und ſich ſo
wol der beſten ausſprache im reden/ als der reineſten art im ſchreiben
und Reime=dichten befleiſsige.
Dieſem nach iſt auch beliebet worden/ das iedweder aus
mehrgemelter Geſelſchaft der in gold geſchmeltztes Gemaͤhlde/
Namen und Wort auf der einen/ wie auch ſein ſelbſt eigenes auf
der andern ſeiten an einem ſittich gruͤnen ſeidenem Bande tragen
ſolle.
Wie nun ſieder der zeit nach dem alter der eintretttung/ und
nicht des Standes Vorzug/ die Geſelſchaft in ordnung ſich ver=
mehret/ geben angefuͦgte in Kupfer geſtochene Gemaͤhlde/
nechſt der darauf in Reime gefaſter erklaͤrung
genugſam zuerkennen.
Kling=Gedichte
Auf die Fruchtbringende Geſelſchaft/
Das Gemaͤhlde iſt
Ein Indianiſcher Nus=oder Palmenbaum:
Das Wort:
Alles zu Nutzen.KOmt/ lernt vom Palmenbaum’ ihr/ die ihr euͤch begebenIn die Geſelſchaft wolt/ wie ihr es ſtellet an/Das euͤch Fruchtbringend’ heiß’ und halt’ ein iederman/Ihr muͤſſet ſeiner frucht in allem folgen eben:Faſt alles/ was bedarf der Menſch in ſeinem leben/Bringt vor der baum/ draus man Nehnadeln machen kan/Garn/ Seile/ Stricke/ Schiff’/ auch Maſt und Segel dran/Wein/ Eßig/ Brantewein/ oͤhl ſeine fruͤchte geben/Brot/ Zucker/ Butter/ Milch/ Keeß’: aus der Rinde wirdEin Becher/ Leffel/ Topff: Ein blat von ihm formirtDach ſchindeln/ Matten auch von ihm geflochten werden:In iedem Monat’ Er vor neuͤe fruͤchte bringt:Wol dem/ der/ gleich wie er darnach nur ſtrebt und ringt/Das er in allem Frucht und Nutzen bring’ auf Erden.
Alles Zu Nutzen.
Die Fruchtbringende Geſellſchafft.
Hierin find Sichs
Der Mehlreiche.IN Reinem Weitzen iſt das allerreichſte Mehl/Kein ſchoͤners weiſſers ſich gleich ſeiner guͤte finde???/Der Mehlreich’ heis ich drumb/ und hab die erſte ſtell’:Ein reines Hertz’ alſo zum andern ſich verbindet/Das man an jhme ſpuͦhr nicht leichtlich einen fehl/Und guten nutzen draus in allem bald empfindet/Auffrichtig/ unbefleckt/ und tapffer ſol es ſein/Und meiden/ wie die peſt/ der tugend falſchen ſchein.
C. V. T. 1617.
Nichts Beſſers
Der Nährende.DAs weiſſe Weitzenbrot/ den Menſchen treflich nehrt/Als auß erfahrung wir fuͤr augen taͤglich ſehen/Nichts beſſers ſich in uns zu guter nahrung kehrt:Der Nehrend’ ich genant/ den rechten Weg zu gehenMir fuͦr genommen hab’/ auff das in mir vermehrtDer Tugend nahrung werd/ die pfleget zu beſtehenIm Geiſte/ der im Leib’ ernehrt die Ehrenfrucht/Die nutzen ſchaft allein’ in erbarkeit und zucht.
L. F. Z. A. 1617.
Getrückt doch nit erſtickt.
Der Käumling.DAs Koͤrnlein zugedeckt mit erde/ drunter kaͤumt/Vom kloſe wird es zwar gedruckt/ doch nicht erſticket/Ja/ es durchboret ihn/ und weg die ſchwere raͤumt:Der Name Kaͤumling nun auff mich ſehr wol ſich ſchicket/Das Koͤrnlein/ wan es gut/ zu kommen raus nicht ſaͤumt:Ein edel Hertz gedruckt ſich aufricht und erquicket/Ja wird es ſchon gepreſt/ doch unterdruckt nicht bleibt/Mit nutzen ſich zur ehr’ und tugend hoͤher treibt.
J. E. D. J. H. Z. S. W. 1617.
Es ſoll noch werden.
Der Hoffende.DIe Kirſche/ ſo halb reif/ gar gute hofnung giebt/Das ſie noch werden ſol/ und endlich vollend reiffen:Den Namen Hoffend’ ich freywillig hab beliebt:Die wahre Tapferkeit wolt ich auch jung ergreiffen/Dar in der Tugend ich gantz fleiſsig mich geuͤbt/Drauf ein getrewes hertz ſich legen ſol und ſteiffen/Daher mir beygelegt die ewig’ Ehrenkron???/Als hoffend’ ich nur zielt’ auf dieſen gnadenlohn.
F. H. Z. S. W. 1617.
Erkandte Guete.
Der Schmackhaffte.DErBirne guͦte wird vom Weſpenſtich’ erkent/Das ſie ſchmackhaftig iſt/ ſie wird drumb angeſtochen:Von dieſem Wuͦrmelein ich Schmackhaft auch genentMich habe drumb: und wan der Neid wil ſein gerochenAn einem Heldenmuht’/ an allen fleis er wendtZu tilgen/ was iſt gut/ mit ſchnarchen und mit pochen:Die Tugend aber nach nicht leßt und nimmet zu/Bis das ſie hat die frucht beſtimmet ihr in ruh’.
W. H. Z. S. 1617.
Vnaußgeſogen taugs nit.
Der Safftige.DIeWaſſerpheben ſeind ſtets vielen ſaftes vol/Drumb die Geſelſchaft mich hat Saftig nennen laſſen:Unausgeſogen man geneuͦſt der frucht nicht wol/Auch in der groſſen hitz’ erkuͤlt ſie aus dermaſſen:Was in der Welt noch guts daraus man ſaugen ſol/Wan dieſe ſchale weg/ ein beſſer leben faſſen/Und bringen ewig frucht durch Gottes hohe kraft/Die mich genieſſen macht des leben baumes ſaft.
L. D. J. F. Z. A. 1617.
Im Gutten Lande.
Der Wolbekom
̅
ende.DIeGerſte wolbekomt in einem guten Land’/Und fruchtet ins gemein/ als Gott den anbau ſegnet:Ich Wolbekommend mir den Namen bracht zur hand:Mit funfzehn=facher frucht mein Weib mir auch begegnet/Durch Gottes huͦlff’ ich fuͤhr’ ertraͤglich meinen ſtand/Von oben rab mir iſt ſein ſegen zugeregnet:Nach Tugend vnd nach ehr’ ich wolbekommend tracht’/Und/ was den nutzen bringt/ von mir wird hoch geacht.
C. V. K. 1617.
Vngerührt beſtehts.
Der Reinliche.DIeLilge reinlich iſt/ wan ſie nicht wird geruͦrtVom gelben/ ſo darin/ weis unbefleckt beſtehet:Den Namen Reinlich hab’ erwehlt ich/ das geſpuͤrtWerd dieſe Reinligkeit: die Tugend rein hergehet/In unbefleckter Sehl’/ in laſtern nicht verfuͤrt/Darvon mit bloſſem wind’/ auf man ſonſt wird geblehet:Mit einer tapfern hand bin unbefleckt und reinHienauf ins Himmels Chor ich ſelig kommen ein.
B. V. K. 1617.
Mit ſüß vermiſcht
Der Wolriechende.DIeMeyenbluͤmelein ſeind ſchoͤn’ und riechen wol/Auch ihr geruch vermiſcht mit ſuͦß’ ertheilet ſtercke:Wolriechend’ ich mich nent/ und aller liebe vol/Wolriechend’ hinterlies viel meiner guten wercke/Als dieſe blume bluͦht: befleiſſen ſich auch ſol/Wer wil ein Chriſte ſein/ das er hab’ acht und mercke/Zu bringen frucht der lieb’ als die ins Himmels Sahl’Iſt ohne bitterkeit/ und wolreuͦcht uͤberal.
H. G. F. Z. A. 1617.
Beſchweret docherwehret
Der Durchdringende.DEs Dattelbaums Natur iſt/ wan er wird beſchwert/Das er durchdringt/ und ſich der ſchweren laſt enthebet:Der Name darumb mir Durchdringend iſt beſchert/Das wan fuͤrſichtig man/ darzu geduͤltig lebet/Erlangt der Menſch alsdan/ was billichs er begehrt/Und ohn’ erleichterung nicht in beſchwerung ſchwebet:Zucht/ Tugend/ Sparſamkeit durch alle laſter dringt/Auff dieſe weiſe man viel frucht mit nutzen bringt.
J. C. F. Z. A. 1617.
Im Geruch vnd Weſen.
Der Kräfftige.DIeNelck’ hat im geruch’ und weſen ſehr viel kraft:Drumb hab’ ich zum gemaͤhld die blum mir außgeleſen/Und Kraͤftig heis daher: ſehr kraͤfftig iſt ihr ſaft/Des Menſchen hertze macht von mattigkeit geneſen:Wer an der Tugend nun mit allen kraͤften haft/Der nimmet gantz an ſich ihr allerſchoͤnſtes weſen/Auf das mit nutzen er der fruͦchte bringe viel/Und komme kraͤftig hin zum rechten ehren ziel.
W. H. G. Z. B. 1617.
Im Außſaugen.
Der Süſſe.DIe Zuckerroͤrelein ſeind im ausſaugen ſuͤß’/Und ihnen tracht man nach mit hertzen/ mund’ und augen/Kein ding ſo ſuͤſſe man/ als Zucker find gewiß/Wan er zu lange ſteht/ ſo mag er doch nicht taugen/Und wird dem eſsig gleich: das man nun recht genieß’Einſt Gottes Suͤſsigkeit/ muß man vom Himmel ſaugenDer Engel hoͤchſte Suͦß/ als wiederfaren mir/Da ich des Lebens kron’ empfieng zu meiner zier.
R. F. Z. A. 1618.
Hiermitt.
Der Gemäſte.DIefette Bone vor den andern fruͤchten gehtIn maſtung/ wan ſie klein geſchrotet/ dan auch giebetSehr guten Speck: daher der Name mir zuſteht/Gemaͤſtet/ und hiermit dis maͤſten mir beliebetWeit von der Eichelmaſt: Nun der es an recht feht/Der ſich mit Tugend fuͤlt und drinnen taͤglich uͦbet/Viel frucht mit hoͤchſtem fleiß’ er alsdan bringen wird/Zu ehren ſeinem ſtand’ und ſtamme mit zur zierd.
H. K. 1618.
Winter vnd Som
̅
er grün
Der Geꝛade.EIn langer Fichtenbaum der waͤchſt auf fein gerad/Gruͦnt ieder Jahres zeit und in die hoͤhe ſteiget/Darzu ihn die Natur treibt aus des Himmels gnad’:Ich heiſſe drumb Gerad/ das dieſer baum uns zeiget/Das man aufrichtig ſey/ nichts ungleichs auf ſich lad/Damit ein iederman uns wider ſey geneiget/Ein ſolch gerades hertz komt durch an allem ort’/Im Winter gruͦnt es her und Sommer immer fort.
H. H. V. W. 1618.
Maſt ohne mühe.
Der Außtheilende.DerEichbaum ohne Muͤh’ Austheilet ſeine Maſt/Und wan di Eichel reif/ auf ſich nicht ſolche leſſet:Aus gierigkeit das Schwein hat ſich drein bald gefaſt/Im freſſen propft ſie ein/ und auf einander ſtoſſet:Dem edlen hertzen auch iſts eine luſt nicht laſt/Wird jnnerlich darzu genoͤtigt und gepreſſet/Zu theilen geren auß/ was gutes es vermag/Und bringet alſo frucht und nutzen alle tag.
H. E. A. D. W. 1618.
In böſer Lufft.
Der Räuchernde.ES Raͤuchern alzu wol Wacholdern angezuͦnd’Die Beere mit dem ſtrauch’/ als boͤſe luft verhanden/Vom Rauche wird die gift vertrieben auch geſchwind:Mir Raͤuchernd’ iſt der Nahm’ an uͤbel nicht geſtanden/Der Rauch iſt das Gebet/ das ſich gen himmel wind/Und kan befreyen uns von allen todes banden/Wer Raͤuchernd’ ach! nicht wolt’ in himmel laſſen gehnSein’ andacht und gebet/ und mit frucht drinnen ſtehn.
W. V. B. 1618.
Bringt den edelſten ſafft.
Der Vnanſehnliche.SEhr unanſehnlich iſt der Weinſtock/ wan er wirdIn erſter Fruͤlings zeit am holtze recht beſchnitten/Er achtet alles nicht/ den beſten ſaft volfuͦrt/Ob er viel ungluͤcks ſchon im Winter hat erlitten:Ein tugendhaft gemuͦt/ wiewol es hart geruͤrtVon vieler truͦbſal wird/ und ſteht drin in der mittenUmbgeben/ bringt es doch den wahren ehrenſaft/Und taͤglich in ihm ſelbſt verbeſſert ſeine kraft.
A. H. Z. S. 1619.
Verderbet vnd erhelt.
Der Entzündete.DIe Stoppeln wan man die zuͤnd an im trucknen feld/Das unkraut dan verdirbt/ ſo vormals war darinnen/Die aſche miſtet wol/ und rein den acker helt/Der eine beſſer’ art dadurch pflegt zugewinnen:Entzuͤndet drumb der Nahm’ auch mir iſt zugeſtelt/Dieweil der Tugend zweck ſol ſein und ihr beginnen/Zu rotten alles aus/ was boͤſes ſich erzeigt/Und das dem guten nur man hertzlich ſey geneigt.
H. F. H. Z. S. 1619.
Auff Beide reht.
Der Bitter=ſüſſe.WEn man die Juͤdenkirſch’ anruͤrt mit bloſſer hand/So wird gar bitter ſie/ den ſuͤſſen ſchmack verlieret:Drumb Bitterſuͦß’ ich bin genant in einem ſtand/Der geht auff beyde recht: In boͤſer welt geſpuͤretMehr bittres wird als guts/ mit uns alſo bewandSols ſein/ das wan bey uns das ſticheln zorn gebieret/Wir doch in unſerm thun gelinde/ ſuͤß’ und gutErfunden werden/ ſo man keinem leid nicht thut.
E. H. Z. S. 1619.
Von Natuꝛ vnd kräfften
Der Heilende.ZUm Dictam ſich begiebt ein Hirſch/ wan er verwund/Die kraft er von natur wol weis/ ſo drinnen lieget/Daher dis kraut/ ſo heilt/ den Menſchen worden kund:Der Name Heilend drumb auf mich ſich ſchickt vnd fuͦget:Aus kraft von oben rab/ wie mit bringt unſer bundMit Gott/ die laſter all’ in euͦch heilt/ zwingt und bieget/Das Tugend euͤer hertz in beſter frucht vorbring’/Es auch der gantzen Welt zu nutzen mit geling’.
C. B. U. H. Z. D. 1619.
In rechter Zeit.
Der Langſame.DER Maulbeerbaum leſt aus die Knoſpen faſt zu letzt/Die bletter langſam auch zur Winterzeit abfallen:Den Namen Langſam hab’ ich fuͦr mich recht geſetzt:Wans iſt die rechte zeit/ da mag man froͤlich wallen/Und was wird mit bedacht gethan/ daſſelb’ ergetzt/Es pfleget uͤberall ſehr nuͤtzlich zu erſchallen/Doch mus man haben acht ſtets auf die rechte zeit/Dan wer ſie einſt verleuͦrt/ dem bleibt ſie alzu weit.
F. V. S. 1619.
Von Angehencktem ſchmeiß
Der Leimende.DErLeim/ vom Miſpelholtz’ und Beeren zugericht/Sol auf die baͤume her vom vogelſchmeiſſe kommen/Wan er ſich dran gehenckt/ der aſt wird zwar zu nicht/Und hat doch dieſe frucht des Leims an ſich genommen:Den Namen Leimend drumb ich nam/ und bin verpichtZu leimen luſtig fort/ zu nutzen nur und frommenDes/ der geſellig iſt/ damit zu zeigen an/Das mit ergetzligkeit man frucht auch bringen kan.
J. A. V. R. 1619.
Hund ertfeltig.
Der Vermehrende.ES mehrt ſich Tuͤrckiſch Korn auf hundertfeltig’ art/Es waͤchſet haͤuffig auf/ darbey auch zimlich nehret:Vermehrend’ ich nun heiß’ und dieſe frucht verkahrtIn manche ſpeiſe wird/ die wol dem hunger wehret:Wer ſuchet Gottes reich/ derſelbe ſich recht wahrtVor dem/ ſo irdiſch iſt/ zu dem/ was himliſch kehret/Er ſeine frucht vermehrt/ ſie bringet mit gedult/Und dem vertrauetfeſt/ der zahlet unſre ſchuld.
C. G. G. Z. S. R. 1619.
Im geruch vnd ſchmack
Der anmutige.DErPomerantzen frucht reif ſehr anmutig iſt/Im Schmack’ und im geruch’/ alſo auch ihre bluͤte:Ich mich Anmutig nant: Man ſol zu ieder friſtAnmutig zeigen ſich im hertzen und gemuͤte/Es werde/ was darzu gehoͤrt/ mit fleis erkieſt/Geſehen eintzig nur auf mildigkeit und guͦte/Dan wird anmutig man ſein im ſchmack’ auch geruch’/Und laden auf ſich nit gar leichtlich einen fluch.
G. A. F. Z. A. 1619.
In vielfältigkeit.
Der Nutzbare.DErRuͤbeſahmen iſt vielfaltig Nutzbar gutAn Koren und an oͤhl/ den nahmen ich drumb fuͤre:Wie Nutzbar ich nun ſey/ mein Bartas zeigen thut/Den ich verdeuͦtſcht in Reim’/ auf das ein ieder ſpuͦreDie reine redens art/ wohin dan zielt mein mut/Damit das frembd gemaͤng’ an man nit drunter ruͦre/Und gebe zeuͦgnuͦs mir/ das in gebundner red’Ich erſt den weg gezeigt/ und deuͦtſch in Maß geredt.
T. H. 1619.
Nach dir.
Der Sehnliche.DIeSonnenblume ſtets ſehnt nach der Sonne ſich/Und ihre gantze kraft dahin ausreckend dehnet:Der Sehnlich’ heiß’ ich/ weil mein hertz warhaftiglichNach Gott dem wahren licht’ ohn unterlas ſich ſehnet.Auf dich/ O hoͤchſte Sonn’/ ich gantz verlaſſe mich/Wie meine huͤlff’ und troſt/ nach dir ſich immer lehnet:Du/ meine Sonne/ wirck’ in mir mit deinem ſchein’/Auf das mit meiner frucht ich moͤge bey dir ſein.
C. F. Z. A. 1619.
Duꝛchauß.
Der Liebliche.AM Stengel außgebluͤht ſehr lieblich iſt die Roſ’/Und ihre liebligkeit des Menſchen lieb’ anziehet/Weil im geruch’ und aug’ auch ihre kraft iſt groß/Hab’ ich durchaus genant mich Lieblich/ wan ſie bluͤhet/Iſts lieblich anzuſehn/ der ſtock nicht ſtehet bloß:So wer zur rechten lieb’ im hertzen iſt bemuͤhet/Das er ſo ſeinen Gott/ als nechſten liebet feſt/Der kriegt zu ſeinem theil’ aufs letzt das aller beſt’.
L. V. D. S. 1619.
In der Hitze.
Der Kühlende.ERdbeeren kraut und bluͤht’ in hitze kuͤhlen ſehr/Wan die ein kranckes hertz im fieber oftmals fuͤlet:Ich Kuͤhlend’ in der hitz’ heis’: alſo man nichts mehrBrauch’ als vernunft und witz/ damit man recht abkuͤlet/Was iſt zu ſehr erhitzt/ die frucht nicht bleibet lehr/Dar in untugend ſonſt man weltzet ſich und wuͤlet/Zu ſolcher kuͦlung man geneigt ſey allezeit/Den nutzen finden bald man wird darauf nicht weit.
H. B. V. B. 1619.
Vor Andeꝛn.
Der Staꝛckende.CItronen voller ſaft die ſtercken leib und hertz/Vor andrer ſtaͤrckung ſehr/ am krancken iſts zu mercken:Ich Staͤrckend bin genant: ſie ſeinds/ die ohne ſchertzDer gift ſtarck wiederſtehn: In allen ehren werckenMan uͦbe gerne ſich/ ſo bleibet auß der ſchmertz/Aus laſtern ſonſt erzeuͦgt: die Tugend ſol man ſtercken/Das man vor andern ſtarck die rechten fruͤchte bring’/Und durch ſie eigentlich der laſter ſtaͤrcke zwing’.
L. G. G. Z. S. R. 1619.
In ſeiner Wiꝛckung
Der Außtꝛucknende.DER Quitten edle frucht austrucknet feuͤchtigkeit/Und gegen ſchlucken ſich in wirckung gut ereuͦget:Drumb ich Austruckend mich zu nennen war bereit:Wienun das groſſe Meer der laſter wird erzeuͦgetIn dieſer boͤſen Welt/ ſo iſt es mehr als zeit/Das mit der tugend wind ſie werden außgetreuͤget/Gleich boͤſe feuchtigkeit im leibe trucknet aus/Wan man ſich maͤſsig helt/ und lebet nicht im ſaus.
B. H. Z. S. 1620.
Abkülend ſteꝛcket.
Der Vielgeköꝛnte.HIer zur Geſelſchaftfrucht die vielen koͤrner ſeht/Die ich erwehlet hab der Apffel aus Granaten:Drumb Vielgekoͤrnet mir der Name zu recht ſteht/Das ich der Deuͤtſchen ſprach’ in vielem hab geraten:Wan ich deuͦtſch Bartam ſeh’/ auch von der Fauſt mir geht/Ein ſchoͤners/ ſchwerers werck/ vergnuͤglich wol von ſtaten/Jeruſalem erloͤßt in Deutſch hab’ uͤberbracht/Und unſrer ſprach’ hierdurch ein Kern=neuͦ lob gemacht.
D. V. D. W. 1620.
Duꝛch alle wege.
Der Reinigende.DER Holder reinigt ſehr mit beeren/ kraut und bluͤht’/Und das durch ieden weg/ doch ohne groß beſchweren:Der Reingend’ ich genant bin worden von der guͦt’/Da viele kranckheit er im Menſchen thut verwehren:Wer ſeinen Sin wil rein erhalten im gemuͦt/Der ſol die Erbarkeit von tag zu tage mehren/Am geiſt’ und leibe ſey ein Menſche rein und neuͦ/Der fuͤr Gott ſtehen wil ohn’ alle furcht und ſcheuͦ.
C. V. L. 1620.
In wiꝛckender Blüet.
Der Außbꝛeitende.ES breitet ſich weit aus ein gruͦner Lindenbaum/Vol wirckung ſeine bluͤht der ſeuͤchen viel beſtreitet:Der nahm’ Ausbreitend iſt geworden mir/ weil raumEr im ausbreiten nimt: Das ieder nun geleitetZur hoͤfligkeit und zucht werd’ er ſich gar nit ſaum’/Hab’ auch zum beyſpiel wol ſein leben zubereitet/Auf das er in der Welt Fruchtbringend moͤge ſein/Zur zeit der bluͤht’ und frucht im alter wirck’ allein.
C. E. K. 1620.
In rechtem Gebrauch.
Der Erfreüende.DEr Menſch erfreuͦet wird von gutem Rohten Wein’/Er darf ſich meſsig ihn zu trincken gar nicht ſcheuͦen:Im Wein’ Erfreuͤend’ ich genennet wolt drumb ſein:Wer ſeiner recht gebraucht/ der mag ſich drob erfreuͦen/Dan er kein ungebuͤhr wird gehen vor ſich ein/Das er ſich ſolcher that hernacher ließ gereuͦen:Der helt das Trinckrecht recht/ der auf bey zeiten hoͤrt/Wird auch vom Rebenſaft wol nimmermehr bethoͤrt.
H. V. S. 1620.
Nicht ohne Leim
Der Gꝛüne.Huͤlſt eine kleine Staud her gruͤnet allezeit/Wiewol ſie ſtachlicht iſt/ das Schaf ſich doch erkuͤnet/Und klaubt die bletter rab/ von ihr wird Leim bereit:Der Gruͦn’ ich bin genant: in mir der Leim auch gruͤnet/Wolt’ er ſein gar zu ſtarck/ man hinder’ allen ſtreit/Und alles aufziehn werd’ in Tugend ausgeſuͦnet/Das eine gute frucht bey denen ſich auch find/Die im Leim’ alzu tief ſonſt eingeſencket ſind.
C. D. A. D. W. 1621.
Im feüchten.
Der Steiffe.DAs Buͤchenholtz wird ſteif an feuͦchten ort geſetzt/Man ſiehts auch im Kammin’ in heller flamme leuͦchten:Der Steiffe heiß’ ich drumb/ weils ſteif und feſt geſchetzt/Ja auch noch ſteiffer wird??? wans aufwaͤchſt in dem feuchten:In feuͦchter truͤber luft man dan ſich recht ergetzt/Wan man nicht gar zu klug ſich leßt im ſinne deuͤchten/Beſondern ſteif vnd feſt in langmut bringet frucht/Und in drangſalen ihm den wahren nutzen ſucht.
B. F. B. V. L. 1621.
In gelindigkeit.
Der Friedſame.EIn Friedenszeichen man den ſchoͤnen Oelbaum helt/Dem’ in gelindigkeit kein anders zuvergleichen:Der Name Friedſam iſt daher mir zugeſelt:Man ſol mit Lindigkeit einander gerne weichen/Der friede Gott ſo wol als Menſchen wol gefelt/Und jedermaͤnniglich zur freuͤde thut gereichen:Das iſt die beſte frucht/ die einer bringen kan/Und kan man doch darbey wol ſein ein tapfrer Mann.
H. R. 1621.
In allem wetter.
Der Dauerhaffte.DAs Cedernholtz helt aus in allem Wetter hart/Es ſol verfaulen nie/ in iedem froſte dauret/Wirft nicht die bletter ab: Daurhaft genennet wardIch drumb: Im uͤbelſtand die haut mir auch nicht ſchauret/Dan man zur argen zeit nicht mus ſein uͤmbgekart/Ob ſchon der boͤſe feind darauf argliſtig lauret:Alſo warhafte Frucht man bringet iederzeit/Wan rechte Tugend wird mit nutzen ausgebreit.
F. U. H. Z. B. V. L. 1621.
Zum Vogeln
Der Anlockende.DJe Voͤgel locken an die Obereſchenbeer/Wie mancher Hofman thut/ der andre ſchertzweiſ’ uͦbet:Anlockend’ heiß’ ich nun: und mich erfreuͦet ſehr/Wan ich zur tugend an lock’ einen/ drin verliebet/Das er mit laſtern ſich beſchmitze nimmermehr/Dadurch ſonſt jung und alt wird aͤrgerlich betruͤbet/Damit nun iederman mit nutzen bringe frucht/Beſcheiden locket an zur Sitſam???cit und zucht.
S. V. M. 1621.
Im Waſſer.
Der Streübliche.IM Waſſer ſich rumbſtreuͦbt die ſchwartze Stachelnus/Und ſchwebet oben drauf/ an ihrem kraute kleibet:Den Namen Straublicht ich mir ausſucht’ ohn verdrus/Im ſtillen waſſer nur aufwaͤchſt die frucht und bleibet:Gar eiffrig man aufs boͤß’ in ieder zeit ſein mus/Darzu uns Gottes Geiſt durch ſeine gnade treibet:Meins lauffes Stamm und Nahm hier endlich iſt volbracht/Dieweil ich gantz verlies die Welt mit ihrer pracht.
P. W. R. 1621.
Treibet die gifft.
Der Bittere.DIe bittre Wermut treibt hinweg das kalte gift/Die eine Bitterkeit die andre ſo austreibet.Das ich nun Bitter heiß/ nicht uͤbel zu es trift/Weil auch/ was bitter iſt/ die gift auf gaͤntzlich reibet:Ja was fuͤr Seelen gift der zorren in uns ſtift/Das ohne rach’ hinweg der gute Geiſt vertreibet:Die rach’ iſt anders nichts/ als eine bittre gal/Die Gott mit harter ſtraff’ austilget uͦberal.
H. E. V. B. 1621.
Zur Zucht.
Der Foꝛttreibende.DIe Artiſchocke pflegt zu treiben fort zur zuchtVom Samen/ und/ geſetzt ins erdreich/ wol bekleibet:Forttreibend’ ich nam an den Namen/ ausgeſucht/Weil dieſe wehrte frucht geſchwinde ſich forttreibet.Den reinen Samen drumb der tugend uns zur fruchtAusſuchen laßt/ das uns das unkraut nicht beteuͤbet/Das wird zu nutzen ſein aufs beſte vorgebracht/Wen man zu guter zucht ſich wend mit aller macht.
W. H. 1621.
In ſeiner ſüſſe.
Der Schliſſende.DEnKohlkopf ſchlieſſen man in ſeiner Suͤſſe ſieht/Darbey das Sauer’ er dan kan gar ſehr wol miſſen:Im Namen und der that mich Schlieſſend’ an ſich ziehtEin ieder Hauswirt/ der auf vorraht iſt beflieſſen:Der laſter unraht gern’ ein edel hertze flieht/Wil tugend/ lieb’ und ehr’ in ſich verwahret ſchlieſſen/Das???edermann’ es geb’ auch nutz und frucht zugleich/So wird die rechte Suͦß’ uns alle machen reich.
H. D. G. S. 1621.
Steꝛcket den man.
Der Getre???e.MAnstreuͤ’/ ein wild gewaͤchs/ zu vielen dingen dient/Dem Mann’ iſt recht getreuͤ’/ ihm ſtaͤrck’ und kraͤfte giebet:Mein Nahm’ iſt drumb Getreuͤ genant/ weil man gewintViel kraft von dieſem kraut/ das mit beyſtande liebetVornemlich dis geſchlecht/ drumb er ſich auch erkuͦhnt/Es zugebrauchen recht: Wer ſich nun fleiſsig uͤbetIn treuͤe/ bleibt getreuͤ fuͤr ſich und ſein geſchlecht/Darbey auch als ein Mann ſich erbar helt und reeht.
G. F. G. Z. H. 1621.
Zur Stärckung.
Der Blühende.DEn Menſchen ſtaͤrckt die Bluͤht und Roßmarienkraut/Die ſtaͤrcke doch des haubts meiſt aus der bluͤte ruͤret:Zur ſtaͤrckung Bluͤhend’ heiß’ ich: Wer hierauf nun traut/Den ſchmack’/ ſtaͤrck’ und geruch gar leichtlich der verſpuͤret:Zur ſtaͤrckung des gemuͦts man ſtreck’ an ſeine haut/Das werde mit vernunft all’ unſer thun gefuͦhret/So wird erlangen man die frucht/ ſo bringet ſtaͤrck’/Und darf ſich fuͤrchten nicht fuͦr ſchnoͤdem Narꝛenwerck.
B. V. R. 1621.
Zu ſeiner Zeit.
Der Sieghaffte.DErHarniſch iedes Manns die Wurtzel wird genant/Iſt wie uͦmbwickelt rund/ ſol ſtich’ und ſtreich’ aufhalten/Wen man zu rechter zeit ſie graͤbt/ wan ſie im ſtand’/Empfangen haben wirs ſo aus dem Mund der alten/Ihr Name Sieghaft iſt auch im Latein bekant:Wan dar die rechte zeit/ ſol man Gott laſſen walten/Die nicht mehr Morgen iſt/ heuͦt’/ heuͦt’ und immerzu/Das man den Sieg erhalt’ in wahrer freuͦd und ruh’.
A. F. Z. A. 1621.
Zur Vollkommenheit.
Der Wollbewahrte.DIeWelſche Nus die iſt bewahrt mit ſchalen wol/Und ſolches von Natur/ darumb ſich nichts befaret/Bis zur volkommenheit ſie dicht’ iſt/ gar nicht hohl:Den Namen Wolbewahrt ich kriegt/ das recht bewaret/Ein edles hertze nun vorſicht glich ſein ſol/Zur Tugend iederzeit mit aller kraft geparet:Es brauch’ ein ieder ſie zu nutz dem Vaterland’/Und bringe gute frucht/ wie zuſteht ſeinem Stand’.
E. F. Z. A. 1621.
Erzeigt ſich bald.
Der Brennende.DIe Welſchen Neſſeln ſcharf ſeind/ brennen heftig ſehr/Erzeigen ſich auch bald/ drumb ſie mich Brennend nen
̅
en:Was eine Neſſel einſt wil werden/ deſto ehrAus innerlicher kraft auch hebet an zu brennen:Alſo von wahrer lieb’ und eifer man noch mehrZum ſchoͤnen hohen zweck der Tugend wolle rennen/Das man erreiche bald/ wornach man hat gerant/Und wer recht eifrig iſt zum erſten werd’ erkant.
H. C. V. P. 1621.
Hilfft der dauligkeit.
Der Eꝛwermende.DIe edle Krauſemuͤntz’ erwaͤrmt den Magen recht/Pflegt die undauligkeit dar aus auch zu verjagen:Erwaͤrmend man mich nent: des Krautes kraft nicht ſchlechtIſt/ hilft zur Dauligkeit/ wan iſt geſchwecht der Magen:Geduͤltig/ was uns iſt zu wieder man befecht’/Und nie an Gottes huͤlff’ im Geiſte thu verzagen/Des fleiſches bloͤdigkeit wird dan ſein abgethan/Und zeigen ſich darauf ein rechter neuͤer Mann.
H. C. V. H. 1621.
Im Naſſen.
Der Beſtendige.DEr Eller feſtes holtz Beſtendig iſt und bleibt/Obs ſchon im Naſſen ſteht: den grund man damit faſſenDer hoͤchſten Haͤuſer kan/ man an einander treibtDie pfaͤle/ ſetzt ihn drauf: Beſtendig drumb im NaſſenIch heiß/ weil dieſes holtz drin wie ein ſtein bekleibt.Nun auf beſtendigkeit iſt ſich wol zu verlaſſen/In einem treuͦen muht ſie bleibet nicht zuruͤck’/Und helt dieſelbe Gott fuͦrs aller beſte ſtuͦck.
F. V. D. 1621.
Dringet in die Höhe.
Der Vnverenderliche.NAuf der Cypreſſenbaum dringt in die hoͤhe ſich/Und unverenderlich vor gruͦne zweiglein bringet.Drumb ich den Namen mir nam Unverenderlich/Weil gleich auf eine weiſ’ er aufwechſt und fort dringet:Recht unverenderlich bezeiget ſtettiglichSich nun ein freyer muht/ und ſich darinnen zwinget/Das er viel nutzen ſchaff’ in tugend und in ehr’/Und unverenderlich zuneme mehr und mehr.
C. D. J. F. Z. A. 1622.
Scheüet kein gifft.
Der Geſunde.BAntz keine gift nicht ſcheuͦt der Garten Rautekraft/Sie wiederſteht der peſt/ die ſterck’ im leib’ erneuͦet:Geſund heiß’ ich darumb/ weil ſo geſund ihr ſaft/Das auch die groͤſte gift ſich vor ihr ſelbſten ſcheuͦet/Der ſchweis der treibt ſie aus: Wer an den Herren haft/Dem wieder Satans gift gewiß es ſo gedeyet/Das er ſie achtet nicht/ Gott hat gemacht ihn frey/Das er nun iſt geſund und ſicher ohne ſcheuͦ.
B. V. E. 1622.
Zu milch vnd honig
Der Wiꝛckende.DER Braun und weiſſe Klee die Wieſen machet bund/Zu Milch und Honig wirckt: daher den Namen fuͦretIn der Geſelſchaft auch der Wirckend’/ und iſt kund/Bey wild und zahmen vieh die wirckung draus geſpuͤret:Wie Milch/ ſo ſauber iſt die Tugend/ und im Mund’/Als Honig/ ihre frucht: Wol dem der mit gezieret:Gott helff’ uns in das Land/ drin Milch und Honig fleuͤſſt/Dar ſein Geiſt ohne maß’ aus alle gaben geuͤſſt.
L. V. B. 1622.
In gliedeꝛn.
Der Durchſterckende.IN gliedern haben kraft Bachbonen/ ſtercken ſieMit ihrer wirckung durch: daher man leicht kan mercken/Das ich Durchſtaͤrckend’ heis: die Sehnen ſchaden nieEmpfangen von der Salb’: In allen guten werckenWir ſollen keren uns zu Gotte ſpat und fruͦ/Und uns mit ſeinem geiſt durchlaſſen kraͤftig ſtercken/Die rechte Salb’ er iſt/ durchſtaͤrcket marck und bein/Macht auch die Seel’ und Geiſt von allem wuſte rein.
W. F. V. T. 1622.
In. Nöthen.
Der Helffende.MIt Kraft in noͤten hilft Poley ein Kraͤutelein/Die Weiber habens auch zum Kindbett’ oft von noͤten:Drumb Helffend’ hat bey mir der Name wollen ſein/Weil man in ſolcher angſt ſie pfleget mit zu retten:Erkennet wird ein Freuͦnd in groͤſter not allein/Ja mancher leſſet ſich auch fuͦr denſelben toͤdten:Das es gefalle nun dem allerhoͤchſten Gott/Laßt iedem helffen uns/ wan er ſich find in not.
F. V. K. 1622.
Eꝛ???riſcht vnd ſteꝛckt.
Deꝛ Sauerhaffte.JOhannes Beerelein erfriſchen uns/ und Staͦrck’/Hergeben Sauerhaft und Roht ſich laſſen ſehen:Drumb Sauerhaft ich heiß’/ und ieder bey ſich merck’/Erfriſchend’ ich mit ſtaͤrck’ aus meine kraft las gehen:Man ſol erfriſchen nun und ſtercken gute werck’/Auf das man tugendhaft moͤg’ ernſtlich wol beſtehen:Das Saure guten ſchmack dem ſuͤſſen oftmals giebt/Da meiſt das ſuͦß’ allein den Menſchen nicht beliebt.
J. S. 1622.
Zeꝛtreibt das böſe.
Der Wollgemüthe.DAs boͤſe fein zertreibt das kraͤutlein Wolgemut/Im Leibe ſchwartze gall’ und gift fuͤr ihm nicht bleibet:Mich nenn’ ich Wolgemut: Wer hoͤflich iſt und gut/Der alles wiedrig gern nach muͤgligkeit vertreibet/Ja fuͤr ſich ſelbſten auch dem Menſchen leid nicht thut/Die laſter/ wie er kan/ auch wolgemut zerreibet:Es wird mein kraͤutelein ſo bringen gute frucht/Wen man dem wiederſtrebt/ der immer ſchaden ſucht.
P. V. S. 1622.
In ſeiner blüeht.
Der Wundeꝛbahre.CHriſtwurtzel bluͤhet gruͤn/ ob ſchon die kaͤlt’ iſt dar/Im Schne beym harten froſt ſie ſich am beſten zeiget:In dieſer meiner bluͤht’ heiß’ ich drumb Wunderbar/Weil dieſe gruͤne blum’ auf wunderlich faſt ſteiget:Man wunderlich doch nicht ſol ſein ſo gantz und gar/Beſondern fuͦrchten Gott/ das er uns ſey geneiget/Als dan wird in der Welt ſo wunderlichs nicht ſein/Es nutzt/ wan Gott nur giebt ſeins ſegens reichen ſchein.
G. R. H. Z. L. U. B. 1622.
Zum Durſt.
Der Erfriſchende.VOnZuckerpheben/ die ſeind ſuͤß’ und gruͤn/ erfriſchtMan ſich im durſte find/ und wird dardurch erquicket:Erfriſchend’ ich mich nenn’: und man ſol unvermiſchtBequemen ſich nach Gott/ der gutes uns zuſchicket:Das irdiſch’ in uns ſol ſein ab und weg gewiſcht/Auf das der Himmels tranck uns werde nicht verruͦcket:Das ieder wend’ hinauf ſein hertz und ſein gemuͦt’/Und er mit nutzen werd’ ergetzt durch Gottes guͦt.
G. V. U. 1622.
Zu allen ſchäden.
Der Heilſamſte.DAs Wundenkraut Taback/ das alle ſchaͤden heilt/Saumt mit der heilung nicht: daher werd’ ich genennet:Der Heilſamſt: dan gewis es zur geneſung eilt/Wie ſeine wirckung dan iſt dergeſtalt bekennet/Das inner tag und nacht die Wunde gleich verkeiltMit ſeinem balſam wird: der Menſch zu Gott drumb rennet:Das Er/ der Himliſch’ Artzt ihm’ allen ſchaden heil’/Aus Adam angeerbt/ zum ungehorſams theil.
N. V. B. 1622.
Nicht Zu duꝛchnetzen.
Der Truckene.DIeGlatte Mauer Raut’ iſt zu durchnetzen nicht/Ob es ſchon regnet drauf/ treuͤfts ab/ ſie thuts nicht ſchetzen:Den Namen Trucken hab’ ich auf mich drumb gericht/Weil meine bletter nie kein regen kan durchnetzen:Wiewol nun uͦbergieng die fluht meins leibs gewicht’/Ich pflegte mich mit Gott doch fleiſsig zu ergetzen/Das Trucken ich fuͤr ihm die Seele ſtellen kont/Da keiner ſeiner knecht’ iſt blieben unbelont.
E. V. B. 1623.
In heilſameꝛ kühlung.
Der Stetsgrünende.AUf erden Singruͤn ſich ausbreitend gruͦnet ſtets/Abkuͦlt in Heilſamkeit/ und zu den wunden dienet:Stetsgruͤnend’ heiß ich drumb: Am allerbeſten ſtehts/Wan man in Gottesfurcht von tag zu tage gruͦnet/In dieſem leben auch vortraͤglich alzeit gehts/Wan unſern Schoͤpfer an zu flehen wir erkuͦnet/So wird er heilen uns und kuͤlen unſre Seel’/Auf das ſie fuͦrchte nicht die gluͤend’ heiſſe hell’.
F. F. Z. A. 1623.
Heilet die wunden.
Der Ausgetruckte.OEl/ ſo die Wunden heilt/ Johanniskraut hergibt/Gedrucket aus die bluͦht’/ als man es drauf gebunden:Von dieſem kraute nun der Name mir beliebt/Was bluͤht’ in meinem Stamm man ausgedruckt gefunden:Von Adams falle her wir waren hart betruͤbt/Doch durch ſein heilſams blut hat Chriſtus uͦberwundenDie Helle/ Suͦnd’ und Tod/ das wir geworden rein/Das heil zu weg gebracht hat ſein verdienſt alle???n.
J. A. S. G. Z. P. 1623.
In ſtetem gedächtnuß.
Der Holdſelige.EIn bluͦmelein blau und weis das heist Vergis mein nicht/Man ſol es billich hoch ſtets im gedechtnuͤs preiſen:Der Nahm’ Holdſelig drumb mir ſo ward eingericht:Holdſelig Gottes wort ſich iedem thut erweiſen/Das ſteinern’ hertz es auch zermalmet und zerbricht/Und wird ein fleiſchern hertz’ als dan es wol geheiſſen/Daſſelbe muͦſſen wir nicht laſſen aus dem ſinn’/Auf rechter Bahne wir gewis dan gehen hin.
M. G. 1623.
Zuꝛ Blüetzeit.
Der Kitzliche.DER Schledornbluͤht ſehr vol/ bezeigt ſich kitzlich drin:Mein Name Kitzlich ſich darzu hat drumb geneiget:Im uͤberflus’ er bluͤht und kitzlich gehet hin/Verdrus doch niemand gibt/ nur liebreich ſich erzeiget:Zum guten kitzlich ſein allein ſol unſer ſinn/Und das der uͦberflus geſtilt werd’ und geſchweiget/So bringt man mit der bluͤht auch wahrer tugend frucht/Die iedes edel hertz mit nutz’ und ehren ſucht.
W. L. Z. H. 1623.
In vnd außwendig.
Der Gelinde.DAs Wulkraut in dem leib’ und auſſen iſt gelind’/In dems recht zugericht: drumb hab’ ich mir erwelet/Gelind den Namen auch: man brauchets einem kind/Das ſo ſein Nahm’ und Kraft genugſam vorgeſtellet:Dis kraut im leibe nun gelind’ iſt/ hilft geſchwind’/Ach wer ſich nimt in acht mit tugend vergeſellet/Auswendig nicht allein/ beſondern auch im mut/Der guten nutzen bringt und frucht/ die immer gut.
L. H. V. K. 1623.
Mit Luſt.
Deꝛ Säüberende.DIeSpargeln haben kraft zu ſaubern aus mit luſt/Man darf ſie eſſen nur/ den Leuͦten wol bekommen:Mir Saubernd drumb der Nahm’ in ordenung ſein mus:Der Tugend ich mir hab zu folgen vorgenommen/Von laſtern ieder auch wol ſaubre ſeine bruſt/Damit es reichen thu zu nutzen und zu frommen/Das wird dan mit der frucht ſein eine luſt gewis/Die laſter daͤmpfen auch geſchiehet ohn verdries.
C. F. K. 1623.
Mit vnd ohne ſie.
Der Reitzende.AUf Eſchen ie im Jahr’ es Spanſche fliegen hat/Die/ wan es heis und warm/ ſich finden drauf mit hauffen/Die fliegen mit dem baum’ anreitzen zu der that:Und ich drumb Reitzend’ heiß’: man ihnen nach thut lauffen/Wen man ſie fangen wil: Auch ſol man nimmer ſatDer Tugend werden ſo/ das man ſie wolt verkauffen/Vielmehr man Reitzend ſey zum guten ieder friſt/Fruchtbringend dan getilgt wird aller laſter liſt.
E. V. W. 1623.
Zur arbeit.
Der Bequeme.DIeRuͤſter iſt bequem zur arbeit/ ſtarck und dicht’/Und deren niemand ſich ſol weigern oder ſchemen:Zur arbeit ich Bequem mir der auch ſcheme nicht:Den muͦßiggang man kan gar leichtlich ſo wegnemen/Wen man den Geiſt und Leib zur arbeit hat gericht/Und ſich mit ſondrer luſt thut iederman bequemen/Dan ſo vertrieben wird der faule muͦßiggang/Der nach dem ſprichwort’ iſt des Teuͦffels ruhebanck.
C. O. V. B. 1623.
Zur Offnung.
Der Dienliche.ZUr oͤfnung dienen wol Stich= oder Kreuͤſelbeer/Reiff ſeind ſie etwas ſuͤs/ wie Honig von den Bienen:Der nahme Dienlich mir zur oͤfnung kam daher:Zur oͤfnung alles guts man ſol einander dienen/Was Stach: und Kreuͤßlich iſt vermeiden immer mehr/Mit gutem fuge man darzu ſich kan erkuͤnen/So wird man dienen Gott/ dem nechſten auch darzu/Darneben bringen frucht in freuͤden und in ruh’.
A. F. G. Z. B. 1623.
Zur Stillung.
Der Veꝛträgliche.VErtraͤglich iſt Meliß’ und unluſts viel ſie ſtilt/Das hertz erquickt und ſtaͤrckt reuͦmt weg was bringt unwillen:Vertraͤglich Ich genant/ zur Stillung bin gewilt/Das in vertraͤgligkeit den Zorn man koͤnne ſtillen:Wer nun vertraͤglich iſt/ zu hadern gar nicht wild/Mit Tugend uͦber haͤuft ſein hauß wird der erfuͤllen:In ſtiller Sittſamkeit des friedens frucht er bringt/Das allen frommen wol in ihren ohren klingt.
H. E. V. M. 1623.
Hatt viel mühe.
Der Vnentberliche.IM Hauſe man den Flachs gar nicht entberen kan/Und ſol man weiſſes zeuͦg von Jahr zu Jahren mehren/Es hat auch ſehr viel muͦh’/ als man ihn hebet an/Zumachen aus/ und ſonſt zu ſpinnen/ wan zu ehrenEr zubereitet wird: Drumb Unentberlich manMich nent: Ja man auch nit der Tugend kan entbehren???Ob ſchon der arbeit viel bey ihr wird angewant/Der rechte zweg iedoch muß werden ſo bekant.
W. S. 1623.
Von vnterſter krafft.
Der Hochtreibende.CArtuffeln treiben fort durch untre kraft ſehr hoch:Der Nahm’ Hochtreibend’ auch daher mir muſte bleiben/Weil meiner Wurtzel macht den ſtengel fortſcheuͤbt noch/Und in der erden ſie in vielheit wol bekleiben:Zu tragen beſſer iſt iedoch der Tugend joch/Die laſter/ wo ſie ſeind/ geſchicklich weg zu treiben:Ein edel hertz und mut in ehren gern’ erwirbtEin ſolch geruͤcht/ das ihm’ im tode nicht erſtirbt.
K. V. B. 1623.
Helt ſie Feſte.
Der Vmbwicklende.DErEpheuͤ umb die Maur ſich wickelt/ die helt feſt’:Umbwicklend’ heiß ich mich/ das ſchoͤne frucht ich zoͤge/Mit luſt von meiner Maur anwendet ich das beſt’:Ein ieder huͤte ſich/ das er ia nicht vertroͤge/Wie dan ein guter Chriſt die Seel’ einwickeln leßtIn Chriſti windeln nur/ das er beſtehen moͤge/Der unſchuld windeln/ mein’ ich/ die uns hat erloſtVon ſuͤnden und dem tod/ dadurch wir ſeind getroſt.
W. K. 1623.
Zertheilt vnd ſtilt.
Der Hochgefärbte.HAnbutten/ hoch geferbt/ zertheilen/ ſtillen auchDen Stein/ ſo wol die Ruhr: alſo mit meinem willenMan mich nent Hochgeferbt/ die frucht iſt gut dem bauch’:Es hat mit ſeinem tod’ am Kreuͦtze Chriſt erfuͦllenGewolt das Haubtgeſetz’/ ihm wars ein ſcharffer Rauch/Eh’ er ſeins Vaters zorn kont mit dem blute ſtillen/Das ſchoͤne Himmelreich uns iſt nun ausgetheilt/Geſtilt hat er den tod/ die ſuͤnden ausgeheilt.
E. V. F. 1623.
Fꝛuchtet ohne blüet.
Der Vnſchädliche.DEr Feigenbaum bringt uns die frucht reif’ ohne bluͤht’/Als ein unſchaͤdlich Obſt/ bald ſaubrend forter dringet:Drumb heiß’ Unſchaͤdlich ich/ dan meine kraft und guͤt’Iſt in unſchaͤdligkeit: Unſchaͤdlich Chriſtus zwingetDen Satan unter ſich/ des Vaters ſtreng gemuͤt’Er mit uns ſoͤnet aus/ der Seelen frucht zubringet/Da ſein verdienſt erwirbt nur unſer wahres heil/Das hat er mir geſchenckt zu meinem erb’ und theil.
C. V. W. 1623.
Den Athem.
Deꝛ Erleichtende.DEr gruͤne Maioran dient zum geruche wol/Und zur erleichterung/ dem Athem komt zu ſtaten:Erleichternd nent man mich/ den wan die bruſt iſt vol/Dem ſchweren Athem weis dis kreuͦtlein auch zurahten:Was ſchwer iſt leichte man durch arbeit machen ſol/Damit man fleißig ſey in allen guten thaten:Die Tugend uͤbung iſt/ die alles leichtert ſehr/Und ſcheint’ es anfangs ſchon zu ſein noch einſt ſo ſchwer.
H. G. V. M. 1623.
Zur Frucht.
Der Eilende.EIn junger Pfirſigbaum der waͤchſet auf geſchwind’/In ſeiner fruͤher frucht er pflegt ſich ſehr zu eilen:Mir Eilend drumb der Nahm’ auch ſich gegeben find/Das/ wan die zeit iſt da/ man ſich nicht ſol verweilen/Mit weile doch nicht eil’/ uns die natur einbind/Alſo man iede ſach’ ab ſol vernuͦnftig theilen/Wan aber zeit man hat/ und fern nicht iſt die frucht/So eilt mit nutzen der/ der ſie dan fleißig ſucht.
H. V. B. 1623.
Dem Scorpion gifft.
Der Wehrende.DErMyrtenbeerſaft wehrt dem Scorpionen giftAls auch der trunckenheit/ eh man den Wein ausleret:Nun Wehrend dieſer gift der Nahme mich betrift/Das meine kraft und art drumb beſſer werd’ erkleret:Im hertzen werde nun die Wiedergift geſtift/Und mit aufrichtigkeit der falſche ſchein verweret/Auf das man ſchlecht und recht viel fruͤchte bringen thu/Treuͤ nicht mehr Wildprat ſey/ viel mehr wol neme zu.
E. V. W. 1623.
In fleiſſigeꝛ übung.
Der Wolgenante.DEs Spindelbaumes holtz alſo von Spindeln heis???:Mein nahm’ auch Wolgenant daher bald wird erkennet:Wan nun die Spindel rumb fein fleißig geht/ ſie weist/Das man in uͤbung recht zu ihrer frucht fort rennet/Den Segen im beruf’ uns unſer Gott verheist:Wer nun zu ihm’ in lieb’ und zu dem nechſten brennet/Der wird von iederman gleich wieder ſein geliebt/Mit vorſatz’ auch kein Menſch ſeintwegen ſein betruͤbt.
M. L. Z. H. 1623.
Vmb vnd vmb rauch.
Der Wohlbedeckte.CAſtanjenfrucht iſt braun/ zu umb umb und bedeckt/Darzu von auſſen rauch/ wird drumb nicht leicht beflecket:Mein wort rauch umb und umb/ mein nahm’ iſt Wolbedeckt/Weil mein Obſt recht verwahrt gleich als im Igel ſtecket:Dem guten in der welt man zu ſich billich ſtreckt/Das man die wahre frucht/ wans zeit iſt/ beſſer ſchmecket/Wie ſeinen Igelskopf die frucht auf gerne thut/Und zeigt an/ was an ihr ſey vieh’ und Menſchen gut.
G. F. V. K. 1623.
Mehret die Natuꝛ.
Der Hitzige.DER Mandelbaum der iſt faſt hitzig von Natur/Dieſelbe fort und fort in ſeiner ſterck’ ernehret:Darumb ich Hitzig heiß/ ſie mehret nach der ſchnur/Was wiedrig iſt/ darvon zugleich wird abgekehret:Man hitzig immer bleib’ und nicht Lau werde nur/Zum guten ſonſten man nicht werden wird geehret/Auf das man bringe vor das gute werck des lichts/Und acht die finſtre werck’ unfruchtbar und fuͤr nichts.
H. S. 1623.
In allem Zuͤfall.
Der Bewährte.DER Ehrenpreis bewehrt in allem zufall’ iſt/Weil manche kranckheit er von unſerm leib’ abkeret:Bewehrt heis’ ich: das man im kreuͦtze nicht vergist/Zu bleiben allezeit in Tugend unverſeret:Und wer auf Erden ſo ſein leben abe mist/Das er im Himmel dan bleib’ ewiglich beweret/Der folget Gottes geiſt’/ als der nur klug und weiſ’/Und ihm wird zeigen vor den wahren Ehrenpreis.
S. V. H. 1624.
Die Flöhe.
Der Veꝛtꝛeibende.WEg floͤh’ und Muͤcken treibt Floͤhkraut/ was ſcharffer art/Das ihrer keiner nicht im hauſ’ und zimmer bleibet:Vertreibend’ ich mich nent: dem leibe zugekartViel krafts iſt von dem kraut/ das boͤſe fein vertreibet/Das boͤſe/ das in uns iſt eingewurtzelt hart/Man anders nicht als nur mit aller macht weg reibet/Man alles huͤbſch ausbutz’/ im hertzen Saubre wol/Wan dan die laſter weg/ wird man ſein tugend vol.
G. F. V. B. 1624.
Mit Hülffe.
Der Nankletteꝛnde.NAnklettern findet man ein ſchwaches Kraͤutelein/Wen man ihm’ hilft/ es heiſt/ ie lenger mir ie lieber:Daher der Nahme mir Nanklettrend’ auch fiel ein:Dis kraut mit etwas huͤlff’ aufklettert nan und nuͤber:Wer nun was hoͤher wil/ als er ſonſt iſt/ auch ſein/Zur tugend ſteig’ hinan/ und komme nicht daruͦber/Das wird ihm’ helffen mehr/ als golds und hoffarts viel/Erklettern wird er ſo der Ehren wares ziel.
C. V. H. 1624.
In kurtzer Zeit.
Der Foꝛtkom
̅
ende.DIe Pappelweiden fein geſchwinde kommen fort:Daher Fortkommend’ ich den Nahmen mir genommen:Wer nun in kurtzer zeit wil haben ſeinen ortUnd ſtelle/ das er koͤnn’ in ſeinem thun fortkommen/Derſelbig’ endre ſich nicht hier/ bald aber dort/Es iſt nur ſein beruf/ der ihme komt zu frommen/Wan er vornemlich leſſt Gott ſeinen anfang ſein/So komt er dann bald fort ohn’ ungluͤck ſorg’ und pein.
H. V. D. W. 1624.
Im außſchlagen.
Der Zeitige.DEr Birckenbaum erweiſt ſich zeitig/ wan er aus.Die bletter laſſen wil/ ſein ſaft uns dient zu trinckenZu guter Artzeney/ das boͤſ’ er treibet raus/Wordurch ſonſt pflegt der leib in kranckheit einzuſincken:Der wird wol Zeitig ſein in ſeinem eignen haus/Der nicht mit iederman unweislich rumb thuthincken/Sonſt wird er uͦberreif/ und bringet keine frucht/Wan er zur unzeit ſie an allen enden ſucht.
W. J. L. V. A. 1624.
So gꝛün alß dꝛöge.
Der Bute.SO gruͤn als troͤg’ iſt gut das ſchoͤne wuchſig Gras/Bekomt dem Vieh’ auch wol/ und darvon fein zunimmet:Der Gut’ ich bin genant: es wil doch alzu nasNicht ſtehen/ ſonſten ſaurts/ das beſte wird beſtimmet/Wans Heuͤ iſt/ fuͤr die Schaf’: Ihm’ unſer leben basVerglichen wird/ das heuͤ aufs fleiſch in gleichnuͤs kuͤmmet:Gott gebe/ das/ wan uns das fleiſch iſt ausgetroͤgt/In Gottes ſcheuͤn’ als gut die Seele ſey gelegt.
H. V. K. 1624.
Das Nieſen.
Deꝛ Erꝛegende.DAs Nieſen oft erregt die Weiſſe Nieſewurtz:Drumb meinen Nahmen man Erregend leicht ausleget:Zum guten man kan wol erregen/ dan auch kurtzDoch unſer leben iſt/ den tod ſtets bey ſich treget:Die Tugend ſol drumb ſein nur unſer rechter ſchurtz/Und die umbguͤrten uns von oben angeleget/Alſo gelangen wir zu der genieſſung bald/Ob ſchon in dieſer Welt es mit uns ſchlecht beſtalt.
D. W. V. F. 1624.
Flüſſige Bebꝛeſten.
Der Stillende.ZUſtillen Wegerich viel fluͦſſ’ und Seuͤchen pflegt/Die man erdulden mus wol ſonſten mit unwillen:Der Nahme Stillend’ iſt daher mir zugelegt/Mit dieſes kraͤutleins kraft/ die reih’ auch zu erfuͦllen:Zur Tugend iedes hertz mit fleis werd’ angeregt/Untugend weggereuͦmt/ die laſter ſo zu ſtillen:Auf das man Stillend dan vorbringe gute frucht/Und habe groͤsre macht in frieden ruh’ und zucht.
H. H. M. 1624.
Das Bier.
Der Wüꝛtzende.DEr Hopffen iſt die Wuͤrtz’ im bier’/ und ihme giebtDie ſtaͤrcke/ kraft vnd geiſt/ ia/ wie man ſagt/ das leben:Daher dan Wurtzend’ hat der Nahme mir beliebt/Der Tranck den Menſchen auch erquickung pflegt zugeben:Wen man zur ungluͤcks zeit in truͤbſal wird geuͦbt/Dan ſol man mit gedult ſtandhaftig wiederſtreben:Nun ieder wuͦrtze ſich/ und fah’ im Wolſtand’ an/So wird im uͦbelſtand’ er ſein ein theuͤrer Mann.
H. W. G. Z. S. 1624.
Dem Leib ohne ſchaden.
Der Fäꝛbende.DEr Korenblumen farb’ ohn allen ſchaden iſt/Dem leib’/ und zuckerwerck fein wird damit geferbet:Man Ferbend nennet mich/ wie dan zu ieder friſtDie farbe gantz und gar im leibe nichts verderbet:Unſchaͤdlich du dir ſelbſt als dann im leben biſt/Wan du der Suͦndenſchminck’/ als die dir angeerbet:Hindan ſetzſt/ innerlich der Seelen ſchmuck gehſt nach/Dan euͤsrer zier at ihr zu nur bringt ungemach.
H. K. 1624.
Die Vnkeüſcheit.
Der Abwehꝛende.UNkeuͤſchheit weren ab gemeine Weiden wolIch meinen Nahmen wolt Abwerend drumb verkeren:Zu weren geilheit ab/ man voller zucht ſein ſol/Und ſolche durch und durch in ſeinem wandel mehren:Bey uns hertz und gemuͦt’ ſey aller keuͦſchheit vol/Las von untugend ſich auch nimmermehr verſeren/Als dan man Geiſtlich ab wehrt der Gedancken viel/Und wird geendert ſein Sinn/ geiſt/ mut/ Seel’ und will.
C. V. M. 1624.
Wan eꝛ gerührt.
Der Schaꝛfſpꝛützende.DEr Hundskuͤrbs angeruͤrt am Stiel’ ausſpruͤtzet ſcharf/Zu ſeiner bitterkeit den ſaft man mercklich nuͤtzet:Scharfſpruͤtzend heis’ ich drumb: und man gar nicht bedarfEin andern aufzuziehn/ man wolt dan ſein beſpruͤtzetMit ſticheln wiederumb: Was einen vor man warf/Dargegen war nicht not Pafaͤſen vorzuſchuͦtzen:Wer ſich beſcheiden helt/ ſtill’ eingezogen fein/Der wird gewislich nicht ohn nutz und fruͤchte ſein.
S. V. P. 1624.
Hitzige Zufälle.
Der Abwendende.KLein Tauſendguͤldenkraut wend hitzge zufaͤll’ ab/Es treibt die fieber aus/ und von dem leibe wendet:Daher Abwendend’ ich braucht dieſes kraut zum ſtab’Auf das/ was kraͤncklich war an mir/ wurd’ abgelendet:Man nicht ſo groſſe hitz’ in ſeinem mute hab’/Auch durch den ſtoltzen Geiſtia werde nicht verblendet:Mit guter ſitſamkeit werd’ ausgebracht der nutz/In dem man reichen troſt find/ mit des nechſten ſchutz.
H. M. Z. B. 1624.
Die Winde.
Der Abtꝛeibende.DEr Wieſenkuͤmmel ab die Wind dem Magen treibt/Kocht ſich zur ſpeiſe wol/ gelinde macht verdauen:Abtreibend’ ich mich nenn’/ und dieſe wirckung bleibtIn mir/ die alzeit gut: Es dienet zum erbauen/Wen man den ſtoltzen Wind des uͤbermuts abtreibt/Der oft vergeblich weht/ man mus ſich ſelbſt beſchauen/Erkennen/ ziehen an mit demut freuͤndligkeit/Die bringt den preis darvon fuͦr hoffart iederzeit.
T. V. V. 1624.
Den Schlangen.
Der Befhärliche.DEn Schlangen Schlangenmord reicht zur gefaͤhrligkeit/Heilt ihr’ und andre gift/ man kan ſie darmit fangen:Gefaͤhrlich heiß’ ich drumb: die Schlange fleuͤcht ihn weit/Das ſie zu ihrem tod dardurch nicht moͤg gelangen:Es hat des Weibesſahm’/ als ruͦm nun war die zeit/Zertretten gantz den kopf der boͤſen Teuͤffelsſchlangen/Wan Chriſtus bey uns iſt/ ſo ſchadet keine gift/Mit ſeinem ſpey???n auch uns nicht der drache trift.
L. P. P. B. R. H. J. B. 1624.
Mit Zeit vnd ſtro.
Der Reiffende.DIe Miſpeln mit der zeit ausreiffen auf dem ſtroh/Dem Moren hilft nicht zeit/ ſtroh/ lauge zu der ſeiffen:Drumb man mich Reiffend’ heiſt/ weil man alleine ſoDis Obſt/ ſo ſonſten hart/ macht teig und gentzlich reiffen:Wer nun vergnuͤgt wil ſein/ und in der Tugend fro/Der neme zeit darzu/ und ſolcher nach thu ſtreiffen/So darf er zweifeln nicht/ es kommet noch die zeit/Das er zu guter frucht wird reif ſein und bereit.
C. V. A. 1624.
In vieleꝛlei farben.
Der Schöne.DIe Tulipanen ſchoͤn von vielen farben ſind/Wie ſie in gaͤrten dan vielfaͤltiglich herbluͤhen:Den Schoͤnen man mich nun genant in farben find:Man unvergenglich nicht die ſchoͤnheit kan anziehen/Die hier auf dieſer Welt/ vom regen und vom wind’Iſt ſie verderbet bald/ hinweg thut ſchnelle fliehen:Ein ſchoͤner Geiſt/ der treuͤ die farbe nicht verkert/Bey ſeinem Herren bleibt beſtendig und bewert.
M. L. 1624.
Zur heꝛtz ſterckung.
Der Voltgelbe.BOldgelber Safran pflegt zu ſtercken wol das hertz/Er iſt auch ſonſt bekant in ſeinen guten wercken:Goldgelb’ ich mich drumb nant: Es wil doch ſein kein ſchertz:Wen man erhitzte gift im leibe thut vermercken/Man komm’ ihr zeitlich vor eh nimmet zu der ſchmertz’/Auf das die wiedergift ſey dar/ das hertz zu ſtercken:Die Tugend/ Gottesfurcht/ die ſeuͤftzen/ das gebetEins tapfern Chriſten treibt die feinde von der ſtet’.
J. V. M. Z. G. 1624.
Der Fruchtbringenden
GeſelſchaftNahmen/ Norhaben/Gemaͤhlde und Woͤrter:
Nach jedes Einnahme ordentlich in Ku=
pfer geſtochen/
und
In achtzeilige Reimgeſetze verfaſſet/
Das Zweyte Hundert.
Franckfurt am Mayn/
Bey Mattheo Merian.
M. DC. XXXXVI.
Kling=Gedichte
Auf die Fruchtbringende Geſelſchaft/
Das Gemaͤhlde iſt
Ein Indianiſcher Nus=oder Palmenbaum:
Das Wort:
Alles zu Nutzen.KOmt/ lernt vom Palmenbaum’ ihr/ die ihr euͤch begebenIn die Geſelſchaft wolt/ wie ihr es ſtellet an/Das euͤch Fruchtbringend’ heiß’ und halt’ ein iederman/Ihr muͤſſet ſeiner frucht in allem folgen eben:Faſt alles/ was bedarf der Menſch in ſeinem leben/Bringt vor der baum/ draus man Nehnadeln machen kan/Garn/ Seile/ Stricke/ Schiff’/ auch Maſt und Segel dran/Wein/ Eßig/ Brantewein/ oͤhl ſeine fruͤchte geben/Brot/ Zucker/ Butter/ Milch/ Keeß’: aus der Rinde wirdEin Becher/ Leffel/ Topff: Ein blat von ihm formirtDachſchindeln/ Matten auch von ihm geflochten werden:In iedem Monat’ Er vor neuͤe fruͤchte bringt:Wol dem/ der/ gleich wie er darnach nur ſtrebt und ringt/Das er in allem Frucht und Nutzen bring’ auf Erden.
Alles Zu Nutzen.
Die Fruchtbringende Beſellſchafft.
Füꝛm Donneꝛſchlag.
Deꝛ Sichere.DErLorberbaum/ ſo lang’ er gruͤn auf erden ſteht/Vom donnerſchlage ſol niemals getroffen werden/Als der gemeine ruf durch alle Laͤnder geht:Der Name Sicher mir drumb zukam: Wer auf erdenIn Gott wil ſicher ſein/ der ehr’ ihn im gebet’/Und halte rein das hertz in worten und geberden/Dien’ ihm’ in wahrer furcht/ mit zittern ſich erfreuͦ’/Und alſo bringe Frucht/ die taͤglich werde neuͦ.
J. E. H. Z. S. H. 1625.
In Kühlung.
Deꝛ Sanffte.DIe Wegwart/ als iſt kund die Leber ſanfte kuͤlt/Nehrt ihre wuͤrd’ und kraft/ der menſch faſt wirds nit innen:Der Sanft’ in kuͦlung heiß’ ich drumb/ das wen man fuͦlt/Die Leberbrunſt/ von ihr zu trincken man beginnenKan ſicherlich und wol: Ein ſanftes hertze ſtiltViel unmuts und viel grols/ was wiedrig iſt den ſinnen/Hiermit der Tugend kraft ſanft in ſich ſehen leßt/Und nutz mit fruͦchten bringt/ wan es ſo bleibet feſt.
G. H. V. P. 1625.
Hilfft Zumtꝛunck.
Der Derbe.ZUm Truncke helffen wol Neuͤſtaͤdter Ruͤbelein/Geſchelet und beſtraut mit Saltze/ dan gegeſſen:Den Derben nant ich mich: Es wil die Frucht drumb ſeinGewuͦrtzt/ weil man ſonſt kan viel ſaftes draus nit preſſen:In eitle freuͦde man ſich las ſo bald nicht ein/Was bey dem Truncke dient/ vernuͦnftig ab thu meſſen/Zu ruͦcke denck’ auch oft/ des dings nicht thu zu viel/Das auch der Trunck mit frucht nutz ſey zum rechten ziel.
F. H. Z. S. A. 1625.
Im Wachsthumb.
Der Beſchwinde.BEſchwind’ im wachsthum ſich die Brunnenkreſſe zeigt/Viel faͤulung treibet ab/ doch nicht ſo gar gelinde:Mein Nahm’ iſt drumb Geſchwind’: im wachſen ſie geneigtIſt zur geſchwindigkeit: das ſich nun in uns findeDie Tugend ſo doch nur nach allem guten ſteigt/In uns ſie wachſen laſſt zur ehre gar geſchwinde/Dan wird es fehlen nicht/ fruchtbringend mus man ſein/Der nutz auch folget drauf/ dan ſie belohnt allein.
D. S. 1625.
Zum Safft.
Der Taugliche.BLau Veilchen abgepfluͤckt ſehr tauglich ſeind zum ſaft/Der boͤſen haͤlſen hilft/ das man nicht gar erſticket:Man nennet Tauglich mich: Weil die kuͤhlfeuchte kraftDen Menſchen in der hitz’ eins fiebers auch erquicket:Nun uͦmb untaugligkeit zu werden nicht geſtraft/Uns Chriſti Geiſt allein mit gaben macht geſchicket/Der leſſet bringen uns frucht der gerechtigkeit/Darzu uns ſein verdienſt ohn’ ander’ huͦlffe leit.
H. W. V. M. 1625.
Miltz vnd Leber.
Der Ergetzende.DIe gute Kappern frucht Miltz/ Leber/ beyd’ ergetzt/Wan ſie von bittrer gal’ und ſchwermut ſeind verſeret:Ergetzend’ iſt daher der Nahm mir angeſetzt/Auf das in unluſt nicht die freuͤde ſey verkeret:Dan der ergetzlich wird und gutes rahts geſchetzt/Der ſchwermut ſamt dem zorn’ aus aller macht verweret/Ergetzend man alſo die frucht aufs beſte bringt/Man liebt/ man iſt vergnuͤgt/ in hoͤchſten freuͦden ſingt.
F. L. G. Z. B. 1626.
Zur Fröligkeit.
Der Antreibende.MIt Waſſer Eiſenkraut beſprengt und rumb gelegt/Der Trinckſtub’ oftermals viel froͤligkeit zubringet/Schreibt ein vornemer Mann: Antreibend’ ich bewegtWard mich zu nennen drumb: bey froͤligkeit man ſinget/Und alle friedligkeit zugleich wird gern gehegt/Wan keins das andre nicht zum uͦberfluſſe zwinget/Es wird vergeblich auch nie angewand die zeit/Wen man ohn’ aͤrgernuͤs frucht bringt in froͤligkeit.
L. V. D. K. 1626.
Breit ſich doch auß.
Der Beſchloſſene.WIewol der Roſenknopf in ſich beſchloſſen iſt/So breit er ſich doch aus/ wan ihn der Thau begoſſen/Die Sonn’ auch oͤfnet ihn: den Namen ich erkieſtHab des Beſchlosnen drumb: damit nun/ was beſchloſſen/Werd ausgebreit in uns/ und zu der rechten friſtDie hoͤchſte Sonn’ uns auch mach’ ihres Reichs genoſſen:Der Geiſt mit ſeinem Thau mit nutzen zu ſich zuckt/Was ohne frucht in uns vom guten war verruckt.
J. J. V. W. 1626.
Am Strauben.
Der Anhenckende.ZU hencken pfleget ſich die Klett dem ſtrauben an/Und nimmer dem ſo glat/ wan ich ihm nach thu dencken/Find ich was ſonders drin: Anhenckend darumb manMich hier genennet hat: der Tugend ſol anhenckenEin iedes tapfer hertz/ und gehn auf rechter bahn/Auch in die laſter ſich bey leibe ia nicht ſencken:Ein weiſer Rittersman/ den weg helt zu der ehr’/Iſt er ſtraub etwas ſchon/ folgt er ihm nimmer mehr.
J. C. W. 1626.
In ſterckenden blättern.
Deꝛ Lange.DEr Indianſche Flachs/ ſehr lange bletter hat/Die man auch ſpinnen kan: der Lange nun genennet/Ich von den blettern bin: Sie ſtercken in der that/Als des krauts artzeney in wirckung wird erkennet:Wan iſt mit reuͤ und leid der ſuͤnder abgemat/Und mit busfertigkeit zum heil’ in Chriſto rennet/Dan Gott ihm ſtaͤrck’ und troſt von oben rab verleiht/Und alle ſeine ſuͤnd’ aus gnaden gantz verzeiht.
S. G. U. E. H. Z. D. L. 1626.
Schaff vnd Bienen.
Der Echaltende.DIeHeide wan ſie wechſt/ im guten ſtand’ erhelt/Ohn ſondre koſtbarkeit/ die Schafe mit den Bienen:Erhaltend’ heiß’ ich drumb/ und dis Vieh vorgeſtelt/Bey dieſer ſtaude hab/ den Menſchen mit zu dienen:Wan dan die Nutzbarkeit/ in ſolchen ſachen felt/Worzu ohn koſten man ſich leichtlich kan erkuͤnen/So ſchicke man ſich bald/ wie man kan/ in die zeit/Alsdan wird von der frucht dern???tze nicht ſein weit.
H. A. V. H. 1626.
Vom Himmelthaw.
Der Bedeÿende.DEnSchwaden vor aufgang der Sonnen ab man lieſtVom graſ’/ er ſonſt verfleuͤcht/ ihn gibt allein aus gnadenGott mit des Himmelsthau: Er ſo Gedeyend’ iſt/Wie ich den Namen hab: und welcher iſt beladenMit arbeit/ wachen/ ſorg’/ und alles ab wol mißt/Wan Gott mit ſegen ihn nicht wil darbey begnaden/Kan er gedeyen nicht/ ſonſt bringt er gras und frucht/Nutz/ den man ſonder nutz ohn ſeine gnade ſucht.
J. V. D. B. 1626.
Tag vnd nacht.
Der Bethawete.ES iſt ein kleines kraut/ das weiſſe bluͤmlein tregt/Vom Thaue tag und nacht man eine feuͤcht drinſpuͤret/Es heiſſet Sonnenthau: Bethauet zugelegtIſt mir der Name drumb: wans alſo nun anruͤretDer Sonnen kraft und thau/ die feuͤchtigkeit dan regt/Den Perlen gleich dis kraut/ damit es wird gezieret:Die ſchoͤnſte frucht iſt doch/ wan uns Gott hat bethaut/Das ſeinen Segen man alzeit fuͤr augen ſchaut.
C. G. Z. W. 1626.
So blühend als reiffend.
Der Früeſpate.DIeCornelbeeren fruͤ gelbbluͤhend zeigen ſich/Im reiffen aber ſpat/ zum dunckel roten neigen:Umb der urſache man heist den Fruͤeſpaten mich/Weil dieſes baumes frucht alſo ſich wil ereuͦgen:Man ſol die Gottesfurcht anfahen zeitiglich/Im alter reif auch ſich nicht anders zu bezeigen/Das nichts verſpatet ſey/ fruchtbringend wird man dan/Das iſt der groͤſte nutz den ein Menſch haben kan.
W. G. Z. W. 1626.
Bis Zum Newen.
Der Währende.DAs Borſtorfapfel obſt wehrt durch das gantze Jahr/Und wens gehalten wol nicht leichtlich wird verſeret/Bis neuͦes komt heran: der Nahm mir offenbarDrumb Waͤhrend geben iſt: Nun werden wir gelehret/Das bis zum neuͤen wir ausdauren gantz und gar/Des Herren guter Geiſt uns ſterck’ und kraft beſcheret/Recht zu verneuͤren uns/ zu wehren allezeit/Wan uns Gott zu ſich nimt hin in die ewigkeit.
H. V. O. 1626.
In Schoten.
Der Runde.DIeStabelerbſen man in Schoten findetrund:In Schoten Rund ich mir erlanget hab den Namen:Der andern Schoten frucht iſt uns ſo keine kund/Wiewol noch ihrer ſind viel unterſchiedner ſamen:Im hertzen in der that ſo wol/ als mit dem mund’/Uns ſtehet zu zu ſein aufrichtig alzuſamen/Ein ſolches rundes hertz dem Herren wol gefelt/Das iſt die rechte frucht/ die nuͤtzlich vor man ſtelt.
G. P. M. 1626.
In Liebligkeit.
Der Annehmliche.ANnemlich im geruch’ iſt der Jasminen bluͤht’/In weiſſer liebligkeit/ was ſtinckt hinweg macht fliehen:Ich nent Annemlich mich/ dieweil in gleicher guͦt’Annemlich leichte man nicht was kan an ſich ziehen:Geſtercket wird das Haubt/ gedechtnuͦs und gemuͤt/Das man ſich kuͦnlich darf zu ſachen dan bemuͦhen:Annemlich iſt man recht/ wen man was lieblichs hat/Das bringt dan liebe Frucht zum nutzen in der that.
P. G. U. E. H. Z. D. L. 1626.
Den Huſten.
Der Mildernde.LAmpertiſch’ Haſelnuͤß’ uns mildern wol die bruſt/Wan einem pflegt der flus und huſte drauf zu fallen;Man mus ſie dorren doch/ auf das ſie ſolchen wuſtHin nemen/ trucknen aus: daher nun unter allenDer Mildrend’ iſt mein Nahm’: Es ſol die groͤſte luſtIn unſerm leben ſein/ in guͦtigkeit zu wallen:Und iſt nicht ohne frucht ein Mild’ und Mildrend’ hertz/Zu nutzen wendets an/ was man wol red’ im ſchertz.
C. V. B. 1626.
Den Brand.
Der Leſchende.WAldmeiſter ſpannenlang im Meyen bluͤhet bald/Es leſchet wol den brand/ friſch fleiſch drauf waͤchſt vo
̅
neuͤen:Der Leſchend’ heiß’ ich nun den Brand/ genant der kalt’:Und ſol ein glaubig hertz zu leſchen ſich nicht ſcheuͦen/Was in ihm’ iſt verderbt/ darzu des Geiſts gewaltVon Gott dem Lebensſtrom’ auch giebet ſein gedeyen/Damit der Hellen brand hab’ an uns keine macht/Und werd des Himmelfrucht mit nutzen ran gebracht.
F. V. L. 1626.
Die Augen.
Der Tröſtende.DIe augen troͤſtet wol das kraͤutlein Augentroſt/Es giebt ein gut geſicht/ wan ſie nicht wollen taugen:Ich Troͤſtend bin genant: Man mus geſunde koſtGebrauchen/ wan man wil erhalten gut die augen:Das uns nun ſchade nicht die Scherfe von dem RoſtDer Suͦnden/ ſol man aus der lebensquelle ſaugenDen waren hertzen troſt/ Des Herren guten Geiſt/Der frucht der Liebe bringt/ wan er uns zu ſich reiſt.
H. A. V. B. 1626.
Zur Beſundheit.
Der Braune.DErBraunkol/ zum gemuͤſ’ und zur geſundheit nutzt/Die inre faͤul’ im leib’ er weg gelinde nimmet:Braun nach der farb’ ich heis/ der kranckheit vorgeſchuͦtztWird durch geſunde kraft: weil uns dann iſt beſtimmetZu beiſſen eins ins gras/ ſo werde nicht getrutzt/Auf alzufetten Kohl/ dan wan das feuͤer glimmetDes Herren ſcharffen zorns/ und Gott der Seelen ruft/Der leib mus unters gras in eine tieffe gruft.
O. G. U. E. H. Z. D. L. 1626.
Zur Leſchung.
Der Bünſtige.ZU geben guten ruch/ des Guͤnſters bluͤte pflegtDes der aus Spanjen komt/ im leibe leſchung bringetDes durſtes/ wan ſie ſaur/ wie Cappern eingelegt:Ich Guͤnſtig darumb heis/ weil dieſe frucht durchdringetZur leſchung inrer hitz’: Auch guͦnſtig ſich betregt/Wer mit bedachtſamkeit in ſich den zorn bezwinget/Verhuͦtet plauderey in allem wie er kan/Das ſeine Sitſam’ art ſey guͦnſtig iederman.
A. H. V. E. 1626.
In ſeinem Laub.
Der Bebende.DAs Eſpenlaub am Baum’ in ſteter bebung iſt/Alſo ein friſcher Geiſt mit luſt herummer ſchwebet:Der Nahme Bebend drumb/ auch mir ward auserkieſt:Ein Menſch der in der welt/ wie ſichs gebuͦret/ lebet/Wan ſeinen Stand und Ambt er tugendhaft abmiſt/Dan er in Gottesfurcht fuͦr ſeinen Schoͤpfer bebet/Mit zittern freuͤet ſich/ weil ſein laub an ihm wehrt/Das ſeine frucht verbleib’ im guten unverſert.
H. L. V. H. 1626.
Hertz vnd Behirn.
Der Durchſuchende.WAlackſche Bonen ſeind dem hertzen aͤhnlich recht/Durchſuchen das gehirn/ auch deme ſich vergleichen/Durchſuchend dieſe ſtuͤck’ ich mich drumb nante ſchlecht:Was wiedrig beyden iſt/ das mus von mir weg weichen:Wer ſein hertz recht durchſucht/ der iſt ein treuͤer knecht/Es wird der hoͤchſte Gott ſein’ huͤlfreich hand ihm reichen/Das er mit reicher frucht bring’ alles wol zu end’In dem er ſein Gehirn und Sinn dahin anwend.
S. L. G. U. E. H. Z. D. L. 1626.
Mit bequemligkeit.
Der Wärmende.BAumwolle waͤrme bringt/ und mit bequemligkeitHat man ſie an dem leib’/ als dan ſie ferner dringet:Drum Waͤrmend’ ich mich nenn’ und das zum unterſcheid/Des Feuͦrs und andrer hitz’ als welche waͤrm auch bringet:Die waͤrm’ iſt ſehr bequem dem Menſchen allezeit/Wan ſie natuͤrlich iſt/ und mit gewalt nicht zwinget:Wir ſeind gewaͤrmet wol/ wan Gottes Geiſt blaͤſt anDas Fuͤnckelein in uns/ zu gehen ſeine bahn.
J. C. V. B. 1626.
Ein Beiſers.
Der Erwartende.IM Schledorn eingepropft ein Pflaumenreiſelein/Verbeſſert deſſen art/ draus wird gut Obſt genoſſen:Und weil der Schlehen Stam zur beßrung ſich leſt ein/Der Nahm’ Erwartend mir daher iſt zugeſtoſſen:Gott und dem nechſten man bedienet auch ſol ſeinDas nimmer ſey in uns die liebe wie zerfloſſen/Wan du ſo Gott vertrauſt/ er niemals dich verleſt/Mit nutzen warteſt du die frucht die allerbeſt.
H. J. V. Z. 1626.
Im Auffſteigen.
Der Lufftende.DErRettich luͤftet wol/ wan in die hoͤh’ er ſteigt/Wie ſeine wirckung kan ein ſolches klaͤrlich weiſen/Den Magen luͤftet er: zum Luͤften ich geneigt/Mich Luͤftend’ heiß’ alſo/ wil gutes mich befleiſſen:Das nun geluͤftet wird/ was daͤmpfig ſich bezeigt/Sol man mit ſolcher frucht ſich/ die da luͤftet/ ſpeiſen/Dan wan es anders wer’/ es gebe ſchlechte frucht/Die in dem Kraute wird auch ſonſten nicht geſucht.
P. E. D. V. 1626.
Der Seüche.
Der Wiederſtehende.DIe groß’ Angelica der Seuͦche wiederſtehtWer ſie gebrauchen wil/ der find nicht ihres gleichen:Ich Wiederſtehend’ heis der Seuͦche/ die ſonſt gehtAuch im Mittage fort/ und die alsdan mus weichenFuͦr dieſer wurtzel kraft: Wer unſern Gott anfleht/Fuͤr nichts demſelben graut/ er kan auch von ſich ſcheuͦchen/Den argen boͤſewicht: Die Frommen nicht betruͤbt/Fruchtbringend’ er drumb recht ſo Gott/ als Menſchen liebt.
R. D. V. Z. S. 1626.
Die Speiſen.
Der Beſſernde.ZU preiſen billich iſt das Peterſilgenkraut/Wie ſeine wurtzel auch/ ſie beſſern wol die ſpeiſen:Drumb Beſſernd’ ich mich nant die Speiſen Zol und Maut:Man etwan gibt darvon/ als die gebraͤuch’ ausweiſen:Wer nun mit Raͤhtligkeit ſein Haus verbeſſernd baut/Des Sparſamkeit man ſol in allen Laͤndern preiſen:Des Armuts nicht vergis/ und beſſer’ ihm die ſpeiſ’/Im Himmel wird dir ſein dafuͤr der lohn und preis.
J. A. W. 1626.
Der Schwermut.
Der Steürende.DAs gruͤne Loͤffelkraut der Schwermut ſteuͤret vor/Sein ſaft die Miltz’ im leib’ erneuͦert und erfriſchet:Daher ich Steuͤrend’ heiſſ’: erhaben wird emporMit gutem recht dis kraut/ dan ab im leib’ es wiſchetDer Schwermut ſchwartze gall’: Uns kan der Engel ChorVom Himmel freuͤen nur: Ob man ſchon lange tiſchet/Hilfts nicht/ man neme vor was luſtigs/ nicht beſchwer’Ein hertze mit viel ſorg’ und angſt/ das fruchtet mehr.
L. V. D. 1626.
Im Leibe.
Der Zuſam
̅
enziehende.ZUſammenziehen wol die Saurach Beerelein/Gebrauchet innerlich/ was ſonſt heruͤm moͤcht flihen:Zuſammenziehend’ drumb den Nahmen gieng ich ein:Was nicht beyſammen iſt/ ſol man beyſammen ziehen/Weitleuͤftigkeit dient nicht/ es ſol ein leib nur ſein/Darumb zur einigkeit ſich ieder zu bemuͦhen:Des leibes ſtaͤrck’ iſt drin/ dan wan er iſt zertheilt/Bringt er frucht nimmer nicht/ ia wen man noch ſo eilt.
L. L. H. 1626.
Die Bruſt.
Der Erweichende.DIe Bruſt/ wie man wol weis/ erweichen Zirbelnuͤſs’/In dem die wirckung ſie durch ihre kraft erreichen:Erweichend’ ich bekam den Nahmen dan gewis/Was zeh’ und ſchleuͦmig iſt ſie ſanftiglich erweichen:Die laſter man erweich’ und treib’ ab ohn verdries/Verhuͦte/ das ſie nicht bey uns aufs neuͦ’ einſchleichen:Nur zu der Tugend eil’ hab’ auch dran deine luſt/So kan erweichen ſie zur ehr’ uns unſre bruſt.
O. H. V. K. 1626.
Zu vielen kꝛanckheiten.
Der Vortreffliche.DEs Teuͤfels abbiskraut uns viel gebrechen heilt/Peſt/ wuͤrme/ ſchwulſt/ geſchwuͤr/ bauchfluͤſſe/ blehen/ ſtechen/Des leibes kranckheit ſo vortreflich es zertheilt:Vortreflich heis ich nun zu allen den gebrechen:Wer nun vortreflich iſt/ nicht lange ſich verweilt/Mit anders nichts als frucht er ſich an die wil rechen/Die ſonſt ihm wiedrig ſeind/ das man erkenne wol/Wie man in guͤtigkeit vergelten bosheit ſol.
J. S. 1626.
Bibt gutten Schatten.
Der Dicke.DEs dicken Kuͤrbis kraut ſehr guten ſchatten gibt/Man pflegt mit ſeinem ſaft den Pferden auch zu raten/Das ſie von Fliegen nicht und Muͦcken ſeind betruͦbt:Der Dicke Nahme mir auch kommet recht zu ſtaten:Iſt einer dicke ſchon/ ſo wird er doch geliebt/Wan er ſich vollig uͦbt in Tugendhaften thaten/Dahin wil zielen ich zu nacht und auch zu tag’/Und iedem recht zuthun ein gros verlangen trag’
G. T. 1626.
In dreÿerlei Farben.
Der Vermiſchte.IN dreyen farben man mich den Vermiſchten nent/Und keine nimmer nicht ſich von der andern ſcheidet:Das kraut Dreyfaltigkeit/ faſt iederman bekent/Mit tugend dreyfach ſich vermiſcht mein hertze weidet:Und dieſem Ehrenſchild’ es emſiglich nach rent/Ob von den boͤſen ſchon es mercklich wird beneidet/Nun dieſe dreye ſeind/ Recht/ Weisheit/ tafrer Mut/Dadurch erlanget man hiernieden Ehr’ und Gut.
H. V. Z. 1626.
Springt Dahin.
Der Berührte.DAs kraͤutlein Ruͤr mich nicht/ fuͤr allen andern hatIn der Geſelſchaft mir beliebet und gefallen:Geruͤrt es ſpringt dahin/ und ſo von boͤſer that/Geruͤrt man flieh’ hinweg/ und von ſich laſſ’ erſchallenDer Tugend neuͤes lob/ damit an laſter ſtat/Man auf der Tugend bahn’ in freuͤden moͤge wallen:Von laſtern ſpring ich hin/ ſo hoch und weit ich kan/Und ziehe mit Vernunft die wahre Tugend an.
J. V. B. 1626.
Freüde.
Der Erweckende.BOrragen blauer bluͦht’ erwecken ſondre freuͦdDen Augen/ laſſen auch nicht Hirn und hertze ſteckenIn ſchwerer traurigkeit: Erweckend’ aus dem Leid’/Erwelt den Nahmen ich: das man ſich ſelbſt erwecken/Zur ſchoͤnen Tugend ſol/ und ſich von laſtern ſcheid’/Als die vom guten ſonſt uns pflegen abzuſchrecken/So wird die Freuͤdigkeit erweckt und frucht gebracht/Die billich iederman/ zu ſuchen nem’ in acht.
H. C. S. 1627.
Im ſtarcken geruch.
Der Vbertreffende.ES uͤbertreffen weit die WuͤrtzenaͤgeleinAll’ andre wuͦrtze ſtets/ und ihr geruch vorgehetDergleichen andern ſchmack/ ia ihre kraft nimt ein/Zugleich naſ’ hertz und hirn: Mein Name darumb ſtehet/Auch Ubertreffend hier: nichts ungeſchmacktes ſeinIn unſerm leben ſol: Des Herren geiſt weg wehet/Von uns der laſter ſtanck/ drumb nemet ihn in acht/Dan er zu ſtercken uns iſt immerdar bedacht.
G. H. V. E. 1627.
Im Biere.
Der Artzeneyende.IM biere Poſt das kraut artzneyt gemeiniglich/Und wans recht ausgckocht dem Magen wol gedeyet:Drumb Artzeneyend’ ich im Biere nante mich/Daheim es Grieſſing heiſt/ von kranckheit uns befreyet:Das nun der Seelen Artzt in uns erzeige ſich/So werd’ er angefleht/ und ſtets gebenedeyet/Auf das er darreich’ uns die ewig’ Artzeney/Und wir der ſuͦnden laſt gantz moͤgen werden frey.
J. V. M. 1627.
Schwer Geblüt.
Der Ausführende.DIeWurtzel Engelſuͤs ausfuͦrt das ſchwere blut/Die lieb’ in einigkeit auch Engelſuͤs man ſpuͤret:Der Nahm’ Ausfuͤrend mir zu kam: Es iſt ſehr gut/Das Schwermut werd’ in uns ergetzlich ausgefuͦret/Dann Sie dem Menſchen ſonſt an viel beſchwerlichs thut/Den alle froͤligkeit und freuͤdigkeit wol zieret:Wan das gemuͤt’ erfreuͦt/ viel frucht der lieb’ es bringt/Und deme/ ſo da nuͦtzt/ mit aller macht nachdringt.
H. E. V. F. 1627.
Das Rauhe.
Der Abkratzende.WAs Rauch an tuͤchern iſt/ die Kartendiſteln abRein kratzen/ das darauf die Wolle glat man ſichet:Abkratzend nun daher man mir den Nahmen gab/Weil meine Wirckung ſo das tuch bald an ſich ziehet:Zur tugend und zur ehr’ auch alle ſeine haab’Anwende man/ und ſo von hertzen ſey bemuͤhet/Das man ohn’ hinderung erlange guten lohn/Nach dieſer Rauhen welt die Ewig’ Ehrenkron.
W. R. 1627.
Dem Bifftigen.
Der Wiederſtrebende.DIeWurtzel Entzian hart wiederſtrebt der gift/Geſund den Menſchen helt/ das ohne ſucht er lebet:Drumb Wiederſtrebend’ auch der Name mich betrift:Des Herren Geiſt dem gift der Seelen widerſtrebet/Wo wahre Gottesfurcht im hertzen er geſtift/Den Menſchen ſie alsdan hin in den Himmel hebet/Die Frucht dan kommet drauf/ die Chriſten an nur ſteht/Dem/ der Gottsfuͦrchtig iſt/ es nimmer uͤbel geht.
N. T. 1627.
Das Wiedrige.
Der Fortiagende.DErRitterſporen kraft wol jaget fort die fluͤſſe/Es iſt ein wiedrigs ding/ ſo manchen heftig plaget:Fortjagend nun daher das wiedrig’ ich mich hies’:Ein freuͦdigs hertze das/ was wiedrig iſt/ ausjaget/Geduͦltig ohne zorn/ und ſeines thuns gewis/In ſeinem uͦbelſtand’ an Gott auch nicht verzaget/Die Frucht es bringet drauf/ das mitten in dem leidEs auch kan ruhig ſein/ und warten besrer zeit.
H. G. H. V. W. 1627.
Am Berge.
Der Faſelnde.EApuntzeln falſeln ein/ am berg’ in feuchtem Land’/Und voller zaſeln ſeind/ ſie wol aldar geraten:Ich Faſelnd drumb mich hieß/ aus untrer kraft bekant:Der Tugend arbeit geht mit fleiſſe wol von ſtaten/Wan ſich ein frey gemuͦt darzu gern hat gewant/So iſts vol guter werck’/ und voller tapfrer thaten/Es bringt mit nutzen frucht/ und wird ſehr hoch geacht/Wens an der Tugend berg’ arbeitet tag und nacht.
P. M. G. Z. H. M. 1627.
Vortrefflicher wirckung.
Der Vollbluende.ES bluͤen ſchoͤn hoch roht Beonjen Roſen vol/Und ihrer wirckung kraft vortreflich nach ſich zichen:Volbluͦhend heiß ich drumb: Ein tapfer hertze ſolZur Tugend/ zucht und ehr’/ anlegen ſein bemuͦhen:Auf das zu guter frucht es ſich auch ſchicke wol/Bey zeiten fangen an/ darinnen auszubluͦhen/Vortreflich iſt die frucht/ die bluͦhend an man feht/Und wan das alter komt/ mit ehren drin beſteht.
C. M. Z. B. 1627.
Den Innerlichen gliedern.
Der Wehrt Beachte.DEs Suͤſſenholtzes brauch erachtet man hoch wehrt/Weil es ſehr dienlich iſt den innnerlichen gliedern:Der Nahme Wehrtgeacht’ mir ward: Wer ſich nun kehrtZu aller guͦtigkeit/ und die wil oft erwiedern/Der wird dargegen ſein von maͤnniglich geehrt/Ihm kan auch ſchaden nicht/ ſo weit ſich zu erniedern/Darvon die gute frucht gewis nicht auſſen bleibt/Dan ſeine freuͦndligkeit zu hoher ehr’ ihn treibt.
F. G. Z. S. L. 1627.
Den Magen.
Der Schärffende.DEr Deuͤtſche Ingwer ſchaͤrft den Magen wan er ſchwach/Zertreibt den zaͤhen ſchleim/ und reinigt ihn dermaſſen/Dadurch wird abgethan/ was ihn bringt ungemach:Den Magen Schaͤrffend’ hab ich mich drumb nennen laſſen:Wer von verſtand iſt ſcharf/ der denckt auf ſeine ſach’/Ermuntert ſeinen Geiſt/ die laſter ſtets thut haſſen/Ich auch befleiſſe mich zu bringen fruͤchte viel/Und nuͤtzlich trachte nur nach deuͤtſcher Tugend ziel.
E. H. Z. R. 1627.
Zum Außwerffen.
Der Verwelckte.DIeWelcken Ruͤben ſeind in unſerm Vaterland’/Und einer engen bruſt ſehr dienlich zum auswerffen:Nach dieſen Ruͤbelein Verwelckt werd’ ich genant:Wo ſchon was ſcharffes iſt/ das man nicht mehr ſol ſcherffen/Die linderung vielmehr dan nemen an die hand/Man ſol/ was alt iſt/ auch ſo leichtlich nicht verwerffen/Was nutzen bringen kan/ das last uns heben auf/Damit frucht tragend ſey auch unſers lebens lauf.
E. H. Z. C. E. 1627.
Hitzige dämpffe.
Der Verhindernde.FUr daͤmpfe von der hitz’ iſt auß der maſſen gut/Morellen Obſt/ es pflegt dieſelbe zu verhindern:Verhindernd heiß’ ich drumb: Sich halt’ in guter hutEin ieder/ ia ſo wol bey alten als bey kindernKaltſinnig ſich erzeig’/ auf das er ſeinen mut/So daͤmpfe/ das er doch das hertz nicht laſſe mindern/Das boͤs’ er hindern wird/ frucht bringen ieder zeit/Zuſchaffen nutzen auch ſein willig und bereit.
C. S. V. M. 1627.
In ſeineꝛ weiche.
Der Genießliche.ELsbeeren/ wan ſie teig/ man erſt genieſſen kan/Wer ſie hart eſſen wil/ dem moͤcht es leicht verdrieſſen:In ihrer weiche nun Genießlich ſetzet’ an/Die Schar den Namen mir: das immerdar gefliſſenIch mit leuͦtſeligkeit ſol bleiben angethan/Und eines freyen muts hab’ ehrlich zu genieſſen:Die frucht von oben rab genoſſen werden ſol/Wen man ſich gegen Gott bezeigt erkentlich wol.
F. W. K. 1628.
Die Adern.
Der Erfüllende.DAs edle Leberkraut die Adern uns erfuͤltMit gutem reinen blut/ der Leber kuͦlung giebet/Eroͤfnet/ was verſtopft/ und boͤſen zufal ſtilt:Erfuͤllend drumb der Nahm’ auch mir gar wol beliebet:Aus unſers hertzens grund/ doch gutes vor nichts quilt/Wans nicht mit reuͦ’ und leid in ſich gantz iſt betruͤbet/Dan bringets frucht der buß’/ erneuͦert ſich im geiſt/Der ſeinen troſt und huͤlf’ uns zu bekeren weiſt.
J. J. G. V. D. S. 1628.
In Zierligkeit.
Der Hübſche.DEr Keyſerskronenbluͤht’ aufſteigt in zierligkeit/Nach ihrem ſtengel ſich rabwendet huͦbſch und neiget:Man mir den Namen drumb des Huͤbſchen gab zur zeit/Als huͤbſche zierligkeit in Tugend ich bezeigetAuch dieſer blumen nach: Wie einer iſt bereitZu kommen fort/ iedoch er ſich erſt nieder beuͦgetIn demut/ und dan bringt der zierde ſchoͤnſte Frucht/Drin hoͤfligkeit allein’ auch zierlich wird geſucht.
B. V. B. 1628.
In mattigkeit.
Der Erquickende.HInbeeren voller kraft erquicken gar gewis/Dan ihre wirckung iſt/ der mattigkeit zu wehren/Im eßig/ ſaft und roh/ ſie thun es ohn verdries:Erquickend’ ich mich nent/ die kraͤfte zu vermehren???Im ſchwachen hertzen nun/ das man nicht trette mis/Mus zu der Seelen Artzt man ſich in demut keren/Als dan erquicket uns ſein leiden/ ſein verdienſt/Und iſt dis unſer troſt der Seelen zum gewinſt.
A. A. S. 1628.
Zur Farbe.
Der Düchtige.BEmalen duͤchtig iſt zur farbe Gruͤner Weid/Und Kugelrund gedoͤrt/ in aſche fort zerfallen/Mit etwas muͦhe dan wird vollend zubereit:Daher mir Duͤchtig hat der Name wol gefallen:Wer nun recht duͤchtig iſt/ dem ſol es thun nicht leid/Das er ſo tags als nachts bemuͦhet ſey in allenDen ſachen/ die mitbringt ſein ampt und ſein beruf/Dan er der arbeit hat zur frucht iedoch behuf.
J. C. M. 1628.
Beÿ der Erden.
Der Niedrige.DEr Quendel wechſt nicht hoch/ doch dem gehirne nutzt/Sehr gut iſt ſein geruch/ bleibt niedrig bey der erden:Der Niedrig’ heiß ich drumb: der iſt wol ausgeputzt/Der ſich demuͤtig helt in worten und geberden/Seins gleichen ieder gern ſich annimt/ ihn beſchuͤtzt/In ſeiner niedrigkeit er kan ſo fruchtbar werden:Man nehm wol acht der pflicht/ die ieder frommer ChriſtGott und der Obrigkeit zu leiſten ſchuldig iſt.
R. V. D. 1628.
Begen roht.
Der Rothe.DEr Rohte Heinrich iſt dem fluſſe/ der da rohtEntgegen/ der ſich pflegt im Menſchen zu erregen:Roht heiß’ ich: und gewis all’ unſrer ſuͦnden notDes Herren rohtes blut mit huͤlffe komt entgegen:Wiewol ſie blutroht ſind/ dem Teuffel und dem Tod/Chriſt mit dem roten feuͦr der Hellen niederlegenGewolt hat/ drumb zier ich mich ſelbſt mit ſeiner roͤht.Der alle miſſethat mit ſeinem tod ertoͤdt.
M. A. V. T. 1628.
Brün Zugenieſſen.
Der Krauſſe.DEr Krauſe Lattich iſt uns zu genieſſen wol/Gruͦn/ friſch/ als auch gekocht/ wie ieder Wirt erferet:Kraus ich daher genant: Gleich wie der Lattich vol/So manche krauſe that zur guten ſich verkeret:Wer Tugendhaft wil ſein/ bedaͤchtig drauf ſein ſol/Das allem Krauſen werd’ in billigkeit geweret/Dan wird er bringen Frucht/ die nutzen haben kan/Wan mit vorſicht und fleis’ er folgt der rechten bahn.
H. P. 1628.
In Ahren.
Der Vollkommene.DEr Weitzen in der Ahr’ achtzeilig voͤllig iſt/Daher ich mich genant nun habe recht Volkommen:Zum Nehren iſt dis Korn am beſten auserkieſt/Und iedermanne komt zu nutzen als zu frommen:Wer wil volkommen ſein/ nicht Gottesfurcht vergiſt/Das wir derſelben nun nicht werden ie benommen/Uns leite Gottes Geiſt/ und gebe ſolche frucht/Die in volkommenheit uns ſtets bleib’ ausgeſucht.
H. A. H. Z. M. 1628.
Im trüben wetter.
Der Verborgene.DIe Eberwurtzel iſt verborgen/ wan nicht ſcheintDie Sonne/ in der zeit/ wan iſt die luft betruͤbetVon wolcken uͤmb und uͤmb: Verborgen drumb gemeintHab’ ich zu nennen mich: Von uns mus ſein geliebetGott die gerechte Sonn’/ und wan die iſt vereintMit uns in ſeiner furcht/ wird unſer Hertz geuͤbet:Ob im verborgnen ſchon wir unterm Kreuͤtze ſeind/Gott doch zu wieder uns nicht iſt/ und darumb feind.
O. P. 1628.
Die Schmertzen.
Der Linde???nde.DIe ſchmertzen lindert ſehr der Camomillen bluͤht’/Und hindert/ was die ſonſt in und auswendig mehret:Nun Lindernd’ ich mich nant/ dan eine groſſe guͤt’In dieſem Kraute liegt/ das grimmen es verzehret:Gott gnaͤdig gegen uns erweiſt ſich im gemuͦt’/Als unſern feinden er mit allen maͤchten wehret/Als er die uͤberwand/ gelindert ward der ſchmertz’/In deme muͤſte ſein ſonſt ein geplagtes hertz.
A. S. V. V. 1628.
An ihm ſelbſt.
Der Fette.DEr Portulack Salat an ihme ſelbſt iſt fett/Mit eßig und mit oͤhl’ er dienet zu den Braten/Im Garten waͤchſet wol/ geſaͤet auf das bett:Der Name Fett’ iſt mir auch uͤbel nicht geraten:Man bleib’ in Gottesfurcht/ nur immer fett un ſtet/Darneben embſig ſey in allen fruchtbarn thaten/Das man bring gute frucht in einem fetten land’Und ſich bezeige recht in ſeins beruffes ſtand.
C. A. Z. 1628.
Wieder ſeiten weh.
Der Behülffliche.DA ſeht die Diſteln art/ ſo heiſt gebenedeyt/Dieſelbe hilft/ wan uns das ſeiten weh wil reiſſen:Behuͤlflich nant’ ich mich: Man ſey auch iederzeitBehuͦlflich iederman/ was einer thut verheiſſen/Das halt’ er ſteif und feſt/ das uͦmb aufrichtigkeitMan unſre gutthat lob’/ und uns drumb moͤge preiſen:Man helf’ ab allem weh/ dem uͦbel komme vor/Alsdan wird unſre muͤh’ erhaben ſein empor.
L. V. K. 1628.
Was Zähe iſt.
Der Zertheilende.DEs Iſopkrautes kraft zertheilt/ was zaͤh’ iſt/ leicht’Hinweg den ſchleim wol reuͤmt/ die faul’ im leibe heilet:Zertheilend ich nun heis/ weil zaͤher ſchleim ihm weicht:Was zaͤh iſt in der welt/ das werden mus zertheiletDurch Gottes hohe kraft/ der alles boͤſe ſcheuͦt/Und die Gottloſen oft’ in ſeinen Zorn zerkeilet:Von gutem er/ was boͤs/ abſondern wird zu letzt/In freuͦden geben dan/ was ewig uns ergetzt.
J. V. B. 1628.
Zur Erweichung.
Der Gemeine.DIe Haſen=pappeln ſeind zur weichung gar gemein/Wan ſie warm abgekocht/ man find kaum ihres gleichen:Daher der Nahme mir Gemein auch wolte ſein:Die laſter/ wan ſie lang gewehret/ zuerweichen/Geht ſchwer und muͦſam zu/ doch das wir werden rein/Mit ſeiner reinen hand mus Gott uns uͦberſtreichen:Der unſer Hertze woll’ erweichen in der that/Das es gemeines nichts von ſuͦnden an ſich hat.
C. H. V. D. W. 1628.
Böſe feüchtigkeit.
Der Benehmende.WEg Alantwurtzel nimt die boͤſe feuͤchtigkeit:Daher der Nahme mir Benemend iſt beſtimmet:Dem Himmelstrancke gleicht der wein/ darvon bereit/Als vieler meinung iſt/ und der uns wol bekuͦmmet:Gott uns des boͤſen wil entnemen/ das auch weitWegtreiben/ das in uns es ferner an nicht glimmet:Durchs Geiſtes feuͦchtigkeit werd’ in uns frucht gebracht/Und die von uns allein ſehr wehrt und hoch geacht.
C. H. 1628.
Voller Blüett
Deꝛ Auffrechte.HErbſt=Roſen voller art am Stengel wachſen dicht’/Aufrecht/ und in der bruſt die fluͤſſe wol zertrennen:Aufrecht man mich nun heiſt: Man ſol ſo im gericht’Als ſtetem wandel ſich/ was man ſelbſt iſt/ erkennen/Das ohn’ aufrichtigkeit man gehen immer nicht/Und was unbillich iſt/ wolt’ etwa recht man nennen:Aufrechte frucht wird ſo mit nutzen vorgebracht/Ob ſchon die falſche Welt derſelben wenig acht.
A. H. V. Q. 1629.
Den Zapffen
Deꝛ Auffhelffende.ES wird das Zapffenkraut vom Zapffen ſo genant/Weil es ihm’ hilffet auf/ und ſeine kraft ſich findet/Wan er gefallen iſt: darumb mir zugewandDer Nahm’ Aufhelffend ward: Nun der ſich wol verbindet/Dem andern/ der Ihm’ hilft auf in dem uͤbelſtand’/Vnd durch die Bruͤderlieb’ iſt gegen ihm’ entzuͦndet/Dan er ſteht Chriſtlich bey Fruchtbringend’ andern auch/Und ſeine treuͦe zeigt nach altem Deutſchen brauch.
C. V. B. 1629.
In hitz vnd kälte.
Deꝛ Beharlich.WIe Singruͤn/ Wintergruͤn/ gruͤn zu beharren pflegt/In hitz’ und in der kaͤlt: Drumb man Beharlich heiſſetMich: zur Beharligkeit die Tugend ſich ſtets regt/In Deuͦtſcher redligkeit ein treuͤes hertz befleiſſet/Sich zubeharren feſt: Es bleiben unbewegtSol/ und nicht fallen ab/ ſonſt Gott einmal drein ſchmeiſſet/Die unbeſtaͤndigkeit nicht leſſet ungeſtraft/Und hat ein ſolcher menſch nur ſelbſten ſich geaft.
J. C. 1629.
De??? Schlund
Der Öffnende.DEs Wilden Mohnesbluͤht zur oͤfnung dient dem ſchlund’/Und wan er zugehn wil/ die hitz’ im halſe kuͦlet:Drum
̅
nenn’ ich Ofnend mich/ weil die bluͤht hilft dem MundDurch ſeine gute kraft/ die drinnen wird gefuͤlet:Das nun werd’ unſer hertz durch buſſe recht geſund/Mit oͤfnung reuͦ und leids der Herre ſey geſtillet/Drauf ſeine lieb’ und Geiſt in uns zu wege bringtDie zugeſagte frucht/ darnach in Chriſte ringt.
H. G. H. V. S. 1629.
Das Geſichte.
Deꝛ Eꝛklärende.DEs Weiſſen Andorns ſaft die augen huͤbſch erklaͤrt:Erklaͤrend das geſicht der Nahm mir iſt gefallen:Der Schlangen gift dis kraut/ und ihrem biß’ auch wehrt:In reinem hertzen ſol der Tugend man mit allenDen kraͤften gehen nach/ das man bleib’ unverſehrt/Und duͦrff’ im finſtern nicht unſicher ruͦmmer wallen:Die gift der laſter nicht dem auge ſchaden kan/Das Gottes Liecht erklaͤrt/ und fuͤrt die rechte bahn.
J. L. G. Z. N. K. 1629.
Das Zeitige.
Der Beföꝛdeꝛnde.DIeRoſen/ die da ſind von Jericho genant/Befoͤrdern die Geburt/ wan ihre zeit iſt kommen/Sie thun ſich bluͤhend’ auf/ wie hin und her bekant/Ins Herren Chriſti nacht: Befoͤrdernd’ ich genommenDen Nahmen habe mir: Man ſol in ſeinem StandDer zeit wol nemen war/ uns ſelbſten auch zu frommen/Befoͤrdern alles guts/ das zeitig frucht gebracht/Und allem nuͤtzlich werd’ in arbeit nachgedacht.
H. A. K. V. K. 1629.
Im Stande.
Der Feſte.IM Stande findet ſich Braſilgenholtz ſehr feſt/Ich hab’ es mir erwelt/ und kan mich drauf verlaſſen:Den Feſten mich drum nant: Es iſt das allerbeſt’Im leben einen mut in ſich/ der feſt/ zu faſſen:Den dienſt des Vaterlands der nimmer auch verleſt/Der/ was ihm ſchaͤdlich iſt/ aus feſtem mut thut haſſen/Er bringt dan feſte frucht/ die ihn im Stand’ erhelt/Die Gott und Menſchen auch befeſtet wolgefelt.
W. V. K. G. L. 1629.
Feꝛbet Baldt.
Der Blawe.IM walde wachſen auf blau ſchwartze Heidelbeer’/Am ort der ſchattig iſt/ entzwey gedruckt bald faͤrben:Der Blaue/ ſo bald faͤrbt/ ich heiß’/ und mir die Ehr’Auch worden iſt/ mit gluͦck’/ im Kriege zuerwerben/Ein gut Geruͤchte/ das in tapferkeit noch mehrViel andern gienge vor/ eh dan ich ſolte ſterben:Man gegen ſeinen feind ein blaues aug’ oft ſetzt/Dagegen aber ihn bis auf den tod verletzt.
L. V. W. 1629.
Hilfft Inneꝛlich.
Der Röttliche.WAnrohte Heidelbeer/ die man ſonſt Cronsbeer nent/Wol eingekochet ſeind/ ſo ſtilt ihr Mus das reiſſenIm Leibe ſamt der Ruhr/ das Pulffer auch zertrentDen Stein: von ihrer farb’ ich Roͤtlich mich wolt heiſſen:Was innerlich fuͦr huͦlff’ im Menſchen iſt erkent/Die hat uns Gottes Geiſt in ſeiner ſchrift verheiſſen/Er bringt frucht innerlich/ ſieht nicht das euͦſſer’ an/Bis in des hertzens grund er leicht durchdringen kan.
H. T. W. 1629.
In Tugendt.
Der Herliche.ZU dem Gemaͤhld’ ich mir erwehlt Betonjenkraut/Dan ſeine hohe kraft wird herlich ſtets geprieſen:Drumb man mich Herlich nent: weil man darinnen ſchautViel Tugend/ die genug bey krancken wird gewieſen:In gelb=ſchwind=waſſerſucht man auf daſſelbe baut/Beym Huͦftweh/ keuͦchen/ krampf man iſt darzu befliſſen/Alſo unzweifelich/ wer iſt der Tugend vol/Den Namen Herlich der Fruchtbringend fuͦret wol.
A. F. H. Z. M. 1629.
Natürliche Wärme.
Der Wiedeꝛbꝛingende.LAvendel iſt ſehr gut/ volkommen ſeine kraft/Wan er in voller bluͤht/ dan was die kaͤlt’ erfroren/Kan wiederbringen er durch ſeinen warmen ſaftIn dem erkalten leib: den Namen drumb erkorenHab Wiederbringend’ ich: Alſo man nutzen ſchaft/Wan aller Tugend waͤrm’ in uns nicht iſt verloren/Das man der laſter es damit wol dempfen kan/Wan wiederbringend man ſich leſt zum guten an.
M. V. D. M. D. E. 1629.
Die Flecken.
Der Auſtꝛeibende.BRaun/ weis und purpurbraun ſchoͤn bluͤht die Ageley/Sie treibt die flecken aus/ wird nuͦtzlich angelegetZur Miltz und Leberſucht: Austreibend mir darbeyDer Name geben ward: Wan ſich die gift auch reget/So zeigt ſie ihre kraft/ das man untugend frey/Zum guten werde bald durch Gottes Geiſt beweget/Das boͤſ’ er treib’ aus uns/ ein neuͦen Geiſt erweck’/Und ſeine mildreich’ hand uns gnaͤdiglich zuſtreck’.
F. O. 1629.
Milde Büete.
Der Eꝛiagende.IM feuͤchten ſchatten waͤchſt die Hirſchzung’/ und erkantIſt ihre kraft der Miltz/ gemiltert ſie dem KranckenDardurch gar ſanfte wird: Erjagend ich genant/Drumb milde guͤte bin: Man al; eit in den ſchranckenDer milden Tugend bleib’/ und ſie nem’ an die hand/Erjag’ und halte ſie feſt immer in gedancken/Auf das man gute Frucht mit freuͤndligkeit vorbring’/Und aller laſter trutz in mildigkeit bezwing’.
P. V. G. 1629.
Die Pferde.
Der Eꝛmunteꝛnde.DIeHaſelwurtz im Maͤy/ wan ſie in erſter bluͤht/Die ſonſten zweymal komt/ wol ihre kraft bezeiget/Die bletter dan vermengt mit Haber/ ihre guͤt’Im Stalle weiſet ſich/ dem Hengſte darauf ſteigetDer mut: Ermunternd ich mich nent: Einfrey gemuͦt/Sich zu ermuntern ſtets in Tugend iſt g???neiget/Es bringet dopple bluͤht/ es traͤget dopple frucht/Und nutzet dem der es zu ſeinem dienſt’ er ſucht.
H. D. D. J. R. H. V. P. 1629.
Furs Zücken.
Der Gekochte.DEm Artzte/ Keller/ Koch’/ auch nuͤtzlich Salbey iſt/Und wan ſie aufgekocht/ gar balde hilft dem jucken:Gekocht den Namen mir daher man hat erkieſt:Ein Rittersman ſich ſol zu allen Saͤtteln ſchicken/Wie dis Kraut hat viel kraft/ und drumb zu ieder friſt/Gefaſt ſey darzu thun in allen Tugendſtuͤcken/Das mit vernunft hab angewendet er ſein pfund/Und ſeine Tapferkeit gegeben iedem kund.
H. E. V. W. 1629.
Wan Er Auskomt.
Der Gehärte.COrallen in der See ſeind weich/ und haͤrten ſichErſt vollend in der luft/ die ihnen haͤrte giebet/Sie ſeind am beſten roht: Gehaͤrtet williglichIch mich genennet hab’: uns unſer Schoͤpfer liebet/Wan wir gehaͤrtet ſeind in not geduͦltiglich/Drin warten ſeiner huͦlf’: Alsdan wir nicht betruͦbetSein koͤnnen/ weil es uns zum beſten dient allein/Durch viel Truͦbſalen wir ins Himmelreich gehn ein.
T. A. 1629.
Nit Zuveꝛbeſſern.
Der Breite.DIe Wurtzel/ die genant Rabarbar/ iſt ſehr gut/Sie hilft gar ſicherlich den jungen und den alten/Zur Artzeney man ſie nicht leicht verbeſſern thut:Weil ſie breit iſt/ hab ich den Namen mir behaltenDes Breiten auch: Nun ſol dahin ſtehn unſer mut/Das wir zu beſſern uns ia nimmer nicht erkalten/In Tugend nemen zu/ und laſſen breit die ſein/Dan von den laſtern wir befreyet bleiben rein.
H. E. V. G. 1629.
Zum Wu
̅
nden.
Der Köſtlichſte.DAs oͤhl ſehr koͤſtlich iſt von BalſamoͤpfeleinDen Wunden/ die geſchwind’ in reinligkeit ausheilet/Kein Balſam=oͤhl kan auch darzu ſo gut nicht ſein:Der Name Koͤſtlichſt’ iſt darumb mir zugetheilet:Der Menſch der koͤſtlichſt’ iſt/ der ſich im hertzen reinBey dieſem ſchnoͤden gut der Weltſucht nicht verweilet/Der nur dem hoͤchſten gut’ in allem trachtet nach/Er bringet frucht gewis/ ob er ſchon hat viel ſchmach.
J. P. H. Z. S. 1629.
Die Artt.
Der Eꝛweitternde.DIe Odermennig’ iſt zur Leber und Gebluͤt’Ein uͤber aus gut Kraut/ und ihre Kraft bezeigetIn andern dingen mehr/ ſie weiſt auch ihre guͤt’/Erweiternd’ uns die art/ worzu der Menſch geneiget:Erweiternd’ heiß’ ich drumb: Erfreuͦt iſt mein gemuͦt/Das mein’ art wiederumb erweitert ſich/ und ſteigetAuf einen gruͦnen zweig/ ich ſonſt der letzte war/Hab’ auch die Frucht gebracht meins Stams im alter gar.
G. B. Z. K. 1629.
Seinen Stock.
Der Liebende.IN ſeinem weſen ſehr der Liebſtock lieblich iſt/Er macht von aller gift den Menſchen auch geneſen/Wan er gebrauchet recht: Ich Liebend’ ieder friſtDarumb genennet bin: Die Lieb’ iſt auserleſen/Die bey den Menſchen man in keiner zeit vermiſt/Vom anfang’ her iſt ſie bey Gott dem Herrn geweſen/Er wil/ wie er geliebt uns hat/ geliebet ſein/Und ihme wiedrig iſt der liebe falſcher ſchein.
H. B. V. S. 1629.
Dem Halſe dienlich.
Der Schwaꝛtze.DEr ſchwartze brambeerſtock auch ſchwartze beeren bringt/Dem Hals ſie dienlich ſeind/ wan ſich im leibe findetEin kalter feuͦchter flus/ ein warmer/ der da dringtMit hitze brennend’ aus/ dadurch dan leicht verſchwindetDes Menſchen Leibes ſterck: Jedoch ſich hoͤher ſchwingtEin aufgelebter Geiſt/ ans irdne ſich nicht bindet/Beſtendig in der farb’ im Schwartzen angedeuͦt/Er bringet ſolche frucht/ fuͦr der ſich niemand ſcheuͦt.
J. R. 1629.
Die Keüſchheit
Der Verwahrende.DI??? Keuͤſchheit wahret wol Schafmuͤllen/ iſt auch gut/Zu andern dingen mehr: die bletter auch vor zeiten/Von Weibern zu Athen gehoben auf in hut/Geworden ſeind/ damit die Keuͤſchheit aus zubreiten/Zu loben billich iſt ein erbar keuͤſcher mut/Der zu der Tugendpfad auch andre mehr kan leiten:Verwahrend heiß ich drumb die keuſchheit/ und in zucht/Mit nutzen hab’ erlangt der wahren ehrenfrucht.
J. T. V. T. 1629.
Helt die Farbe.
Der Theüeꝛe.DIeScharlackbeeren ſeind zur farbe heer und theuͦr/Die roten wuͤrmelein/ wan ſie ſchon tod/ behaltenAnmutig den geruch/ in ihnen iſt ein feuͤr/Das gute kraͤfte giebt: ich Theuͤer/ zu verwaltenMein Ambt/ drumb nante mich: Man ſol das ungeheuͦrDer laſter treiben aus/ bey jungen und bey alten/Auf das mit nutzen man ſtets bringe gute frucht/Und halte farbe recht in alter deuͤtſcher zucht.
J. W. H. Z. S. ??? 1629.
Im Blutſtillen.
Der Ausbündige.DIe Wurtzel Tormentil ausbuͤndig ſich erzeigt/Das blut/ ſo ſeinen flus nimt/ wiederumb zu ſtillen/Sie heiſt blutwurtzel auch: Ausbuͤndig ich geneigtGleich meinem Namen bin/ was bringet uns unwꝛllenZu ſtillen mercklich gern: Man ſich gar nicht betreuͦgt/Was Gott geboten hat/ mit fleiſſe zu erfuͦllen/Und mus dan unſre frucht gewis ausbuͦndig ſein/Die unart felt dahin/ die ſonſten iſt gemein.
G. V. N. 1629.
Begoſſen.
Der Fꝛöliche.BAſiljen waͤchſet wol/ wann ſie begoſſen wird/Das hertze froͤlich macht/ ſie wird darumb genoſſen/Dieweil ſie ſtaͤrckt das haubt: zu meins gemaͤldes zierdIch Froͤlich bin genant: Die froͤligkeit entſproſſenIm hertzen/ iederman zur freuͦndligkeit anfuͦrt/Man kan in hoͤfligkeit auch leichtlich nicht verſtoſſen/Drin man mich froͤlich find/ iedoch mit meſſigkeit/Die uͦberal den Preis behelt zu iederzeit.
H. W. V. E. 1629.
Inſanfter wirckung.
Der Saurliche.AUf wuͦſten aͤckern waͤchſt der Sauerampfer aufDer kleine/ wie er wird/ und wer da hat beliebenZum uͤberfluſſe/ der befind in ſeinem lauff’Auch endlich ſauers gnug: Ich Saͤuerlich mich uͤbenIn aller Tugend wil/ wan ſchon der groͤſſeſt’ hauff’Abwegs ſich drehen wolt/ dan niemand zu betruͤben/Das iſt die ſanfte kunſt/ die wirckt mit ſaurem ſchweisHier frucht der liebe/ die beſteht ins Herrn geheis.
E.M.G.S. 1629.
Dunckele Augen
Der Erleüternde.VOr andern kreuͤtern ich den Fenchel ruͤmen wil/Weil ſeine tugend er inſonderheit erweiſenAn dunckeln Augen kan: Zukommen nun zum zielNenn’ ich Erleuͤternd mich: Was uns Gott wollen weiſen/Drin man erleuͤtre ſich/ zu ſehen/ ruhig/ ſtil/Was uns zum heile dient/ ſo werden wir ihn preiſen/Wan wir erleuͦtert ſeind/ das dunckel abgethan/Und unſer’ augen ſehn/ den/ der ſchn’ alles kan.
C.V.B. 1629.
Wehꝛt dem Auffſteigen.
Der Demütige.MAn hat den Timian zur frucht gegeben mir/Und von demſelben auch/ das ich mein gantzes leben:Darnach anſtellen ſol: Demuͤtig ich alhierMit willen nante mich: Wer Demut iſt ergeben/Der wird erhoͤht von Gott/ es iſt die ſchoͤnſte zier/Die ein Menſch haben kan/ und ihr iſt nach zuſtreben/Das man zu hoch nicht ſteig’/ und falle drauf zu hart/Der Herr die ſtoltze rott’ hat leichtlich umbgekart.
C.V.W. 1629.
Trotz den Roſen.
Der Weiſſe.NArciſſen/ wan ſie Weis/ gefuͤllet prangen reinDen weiſſen Roſen gleich/ ſie zeigen ein verlangen/Zu trotzen dieſe noch: Daher nun ſolte ſeinDer Nahme Weis auch mir: aufrichtig man anfangen/Sol ſeinen wandel ſtets im hertzen weiſ’ und rein/In wahrer tugend ſo fruchtbringend immer hangen/Dan die bleibt unbefleckt/ der laſter achtet nicht/In weiſſer reinligkeit die laſter ab auch ſticht.
F.A.H.Z.S.L. 1629.
Die Roſſe.
Der Auſfütternde.DErHaber auf das beſt die Roß’ ausfuͦttern kan/Wan er nit rauch und ſchwartz/ ſie macht ohn’ anſtos gehen/Und traben munter her: Ausfuͤtternd darumb manMich hat genent: Es ſol ein ieder bleiben ſtehenIn ſchoͤner tugend feſt/ die ziehen willig an/Das ihn die laſter nicht bewegen/ wan ſie wehen:Auf ſolche weiſ’ allein zu Roß’ und auch zu FußEin tugendhaft gemuͤt fruchtbringend bleiben mus.
H.J.V.G. 1630.
Fault nit balde.
Der Haꝛte.BUrbaum ein hartes holtz gruͦnt ſtets und fault nicht bald’/Es zeuͤcht im garten ſich/ recht buͦſchlicht vnd fein dichte/Wan es beſchnitten wird/ und ſtehet wie ein wald/Das holtz bleibt feſt und glat/ darnach ich mich auch richte:Und Hart genennet bin: Man in der tugend altFeſt und hart werden ſol/ Auf das da geh zu nichteDer laſter groͤſte ſchar: Wer drin gehaͤrtet iſt/Der kan Fruchtbringend ſein mit nutzen ieder friſt.
G. F. 1629.
Die Lunge.
Der Labende.DAs Fleckenkraut die bruſt und lunge treflich labt/Sein Pulver nimt man ein/ der lunge/ wan ſie keuͦchet/Es gute labſal gibt: Drumb mit der kraft begabt/Den Nahmen Labend’ hat man mir wol zugerichtet:Mit guter Lunge der vorſichtig reiner trabt/Der aller laſter dampf mit tugend von ſich ſcheuchet/Und Afterreden fleuͤcht/ auf das er nicht gerat’In not/ und zu der frucht ohn nutzen komme ſpat.
E. T. 1629.
In vielen dingen.
Der Werthe.MUſcaten nus und bluͤht’ in vielen dingen wehrtIſt dieſes Baumes frucht/ ein gut gewuͦrtze giebet/Wan er ſchon nicht gewart/ drumb wird er hoch geehrt:Und ich der Wehrte heiß: Ein edel hertz ſich uͤbetIn hoher tugend ſtets/ ab ſich darvon nicht kehrtVon iedermanne wird gehalten wehrt/ geliebet/Und hoch geacht darzu/ Erwirbt dan ſolche fruchtDie der durch lieb’ allein find/ wer ſie drinnen ſucht.
O.G.Z.H.S.U.S.H.Z.G. 1629.
An der Würtzel.
Der Adeliche.DAs gruͦne Fahrenkraut eins Adlers zeichen hatRecht in der Wurtzel drin/ Es iſt kaum ſeines gleichen/An Adelicher kraft/ die Spulwuͦrm’ in der thatEs bringet umb/ und hilft die Miltz auch zuerweichen:Ich Adelich mich nant: das iſt der hoͤchſte Stat/Im Adelichen mut die Tugend zuerreichen/Die dicke nebelluft der laſter ohne zalMan meid’ und aufrecht ſich erweiſ ſonſt uͦberal.
H. R. 1629.
Mitt Dieſem.
Der Gekroͤnte.EIn art des Lorbeerbaums die bletter giebet breitSie ſeind glat/ ſchoͤn und gruͦn/ die bluͦhte leſt ſich riechenVon weiten/ man darvon den gruͦnen krantz bereit/Hat der Poetenſchar: Als nun die zeit verſtrichen/Ich ſelbſten Kroͤnte mich durch alle Laͤnder weit/Mit meiner heilgen wuͦht/ drin gerne mir gewichenMein’ eigne Landesleuͦt’/ als ich die feder fuͦrt/Und reimend’ unſre ſprach’ ob andern mehrt und ziert.
M. O. 1629.
Der Fruchtbringenden
GeſelſchaftNahmen/ Vorhaben/
Gemaͤhlde und Woͤrter:
Nach jedes Einnahme ordentlich in Ku=
pfer geſtochen/und
In achtzeilige Reimgeſetze verfaſſet/Das Dritte Hundert.
Franckfurt am Mayn/
Bey Mattheo Merian.M. DC. XXXXVI.
Kling=Gedichte
Auf die Fruchtbringende Geſelſchaft/Das Gemaͤhlde iſt
Ein Indianiſcher Nus= oder Palmenbaum:
Das Wort:
Alles zu Nutzen.KOmt/ lernt vom Palmenbaum’ ihr/ die ihr euͤch begebenIn die Geſelſchaft wolt/ wie ihr es ſtellet an/Das euͤch Fruchtbringend’ heiß’ und halt’ ein iederman/Ihr muͤſſet ſeiner frucht in allem folgen eben:Faſt alles/ was bedarf der Menſch in ſeinem leben/Bringt vor der baum/ draus man Nehnadeln machen kan/Garn/ Seile/ Stricke/ Schiff’/ auch Maſt und Segel dran/Wein/ Eßig/ Brantewein/ oͤhl ſeine fruͤchte geben/Brot/ Zucker/ Butter/ Milch/ Keeß’: aus der Rinde wirdEin Becher/ Leffel/ Toͤpff: Ein blat von ihm formirtDach ſchindeln/ Matten auch von ihm geflochten werden:In iedem Monat’ Er vor neuͤe fruͤchte bringt:Wol dem/ der/ gleich wie er darnach nur ſtrebt und ringt/Das er in allem Frucht und Nutzen bring’ auf Erden.
Alles Zu Nutzen.
Die Fruchtbringende Geſellſchafft.
Ins Gemein.
Der Speiſende.DUrchgehend kraͤftig ſpeiſt das reine Rockenbrot/Wans ausgebacken iſt/ und ſeine ſtaͤrck’ erweiſetBey ieder maͤnniglich/ wen man in hungers not:Drumb Speiſend ich mir gab den Nahmen/ den gepreiſetIſt dis korn in gemein: Alſo man dienet Gott/Wan man das Armut/ die ſeind unſre nechſten/ ſpeiſet:Drauf er an ienem tag’ uns giebet reichen lohn/Die zugeſagte Frucht durch Chriſtum ſeinen Sohn.
H.D.J.U.E.R.H.V.P. 1630.
Vertreibt die Kroͤpfe.
Der Naufwachſende.DErMauerpfeffer weg die kroͤpff’ am halſe treibt/Und wan er auf gehenckt friſch gruͤnend’ er beharret/Ja waͤchſet uͤber ſich: Naufwachſend mir verbleibtDer Nahme drumb: Ob ſchon das kraut iſt umbgekaret/Doch gruͤnt es uͤber ſich: Dem Herren einverleibtIſt der/ der fleiſsig ſich in ſeiner frucht bewaret:Ob ſchon die Kirche wird gedruckt in dieſer welt/So leßt ſie wachſen doch Gott nauf ins blaue Feld.
F.L.V.W. 1630.
Zum Frülings gemüſe.
Der Erſte.DEr Koͤrbel faſt zu erſt im Lentzen kommet raus/Wan ſich die Erd’ erwaͤrmt/ ein fruͤlings Mus er giebet/Wan er wird jung gebraucht: darumb in meinem hauſ’Ich hab den Nahmen mir deß Erſten auch beliebetZum guten Fruͦlings Mus: das iſt der beſte ſchmaus/Das man in Gottesfurcht und liebe ſey geuͤbet/Die dan erſt nutzen wird/ Ja feſte ſein und ſtehn/Wan ſie wird andern vor an Jenem tage gehn.
G.V.D.W. 1631.
Spaniſche Fliegen.
Der Anziehende.DEr Spanſche Holderbaum blaulechte blumen tregt/Die im geruche gut/ drauf finden ſich die fliegen/Die gruͤn ſeind/ ohne zal/ ſie werden drauf gehegt:Ich heiß’ Anziehend ſie: Es wil daran viel liegen/Das man anziehe das/ was frucht zu bringen pflegt/Brauch’ auch das boͤſe recht/ und ſey darbey verſchwiegen:Man goͤnn’ eim ieden guts und lebe/ wie ein Chriſt/Draus wird erkennen Gott/ wer recht Fruchtbringend’ iſt.
F.V.B.G.V.H. 1631.
Wie Er Bezeichnet.
Der Schnabelnde.DAs Gottesgnade
̅
kraut/ Storchſchnabel man auch heiſt/Es iſt des Nahmens wehrt/ der Landman es wol kennetVon der bezeichung her: Es kraͤftig uns beweiſt/Das Gottes gnade nur zu uns mit guͤte rennet:Der Schnablend’ ich daher mit Nahmen bin gepreiſt:Es iſt des Storches lieb’ erhitzt ſo ſehr und brennet/Das ſeine danckbarkeit er an im alter legt/Da eins den andern gern nach ſeinen kraͤften tregt.
C.P.B.R. 1632.
Zur Frülings Zeit.
Der Aufſchlieſſende.DIeSchluͤſſelblumen ſeind erwelet vor die gicht/Gehn andern kreuͤtern vor/ die man darzu aufleget:Die Sonne zeitlich ſie ſchleußt auf/ dahin gerichtMein Name worden iſt/ Aufſchlieſſend’: Alſo tregetMein hertze ſich darnach/ das wan es ſchon geſchicht/Das Gott von oben rab ſein Werck in uns erreget/Wir aufgeſchloſſen ſeind zu einem beſſern ſtand/Da dan ſein guter Geiſt uns reicht ſein’ huͦlfreich’ hand.
T.V.P. 1632.
Dem Bieſem.
Der Verwandte.DEr Bieſem Hiacint bey uns auch iſt bekant/Und vom geruche her des bieſems hat den Nahmen:Darumb dem Bieſem ich genennet bin Verwand:Ein ieder hab’ in acht der tugend guten Samen/Das er drin rieche wol auch ſeinem Vaterland’/Und ſich mit denen halt’ in einigkeit zuſammen/Die ſeine freyheit ſtets und hoheit ſehen gern/In wahrer einigkeit beſteht der Tugend kern.
F.M.Z.B. 1632.
Dem Vertzſtechen.
Der Vorkommende.MAriendiſtelnkraut und blumen kommen vorDes hertzens ſtich/ wen man das waſſer eingenommen/So wird daraus gebrand/ daher es dan emporGehaben wird: Ich hab’ uns Deutſchen mit zu frommenVorkommend mich genant: Es iſt des menſchen thorDas hertz/ draus boͤſ’ und guts zu zeiten her thut kommen:Dem boͤſen komme vor der Herr durch ſeine kraft/Und mach’ im guten uns durch ſeinen Geiſt ſieghaft.
D.T.V.B. 1632.
Den Haber.
Der Verneu???erende.WAn Haber tumlich iſt/ Schafgarbe den verneuͤrt/Den Roſſen ſtaͤrck’ er giebt/ und ihrem hunger wehret:Verneuͤrend heis’ ich drumb: Herr/ das in mir geſteuͤrtWerd’ aller boͤſen luſt/ und ich zu Dir bekeret/Dein guter Geiſt mich leit’/ aus mus ich ſein geſcheuͤrtVon aller Miſſethat/ zu bleiben unverſeret/Wan ich gelangen ſol zum fuͤrgeſteckten zielDarzu mich dein verdienſt alleine haben wil.
H.V.D. 1632.
Zeigt ſeinen Bru???nnen.
Der Saltzhaffte.DAs Saltzkraut an dem ort’/ und ſaltzes vol ſich zeigt/Wo ſeine Brunnen ſeind/ auch von der erden recketNicht hoch ſich in die hoͤh’: Es drinnen nimmer treuͤgt/Ich heiſſe Saltzhaft drumb: Nun ſeht/ wohin ſich ſtrecketDie deuͤtung/ das man ſich nicht etwa gar verſteigt:Das Saltz man warten ſol/ und ieder werd’ erwecket/Das er nicht bleibe tum/ in Weisheit ſey bewehrt/In wieder wertigkeit zu fruchten unverſehrt.
M.V.D.S. 1632.
Die Galle.
Der Zertreibende.ERdrauch ein kleines kraut die Galle wol zertreibt/Gekocht genommen ein/ der Leib wird nicht verzeretVom Fi ber: daher auch der Nahme mir verbleibt/Zertreibend/ als dadurch mein Fieber gantz verkeret/Die Galle ſich verlor’: Ein Menſch der einverleibt/Iſt Chriſto durch den Geiſt wird dergeſtalt bewehret/Das ihm zertrieben iſt der Suͦnden gꝛft und gall’/Aus Adam angeerbt/ und er fuͤrcht keine qual.
C.C.H.V.F. 1632.
Hitze vnd entzündung.
Der Tilgende.SEeblumen weiſſer art/ die kuͤlen immerdar/Im waſſer wachſen auf/ in Seen und in Teichen:Daher ich Tilgend heiſſ’: Es iſt gewis und war/Das in der groͤſten hitz’ erkuͤlung man erreichenVon ihrem waſſer kan: den Wolluſt=nagel garMan gruͦndlich tilgen ſol/ und iſt nichts zuvergleichenDem guten/ drin allein verbleibt der Tugendquell’/Und fruchtend nimmet zu die unbefleckte Seel.
H.V.D. 1632.
In Kraft vnd Farbe.
Der Guͤldene.DIe Goldblum’ als ein gold in farben ſich erweichet/Iſt auch faſt golde gleich/ und wird ſehr hoch geſchaͤtzet/Benimt viel leibes ſucht: daher man mich dan heiſtDen Guͤldnen in der kraft und farbe: Man ergetzetSich in dem golde recht/ wen man im leben weiſt/Das man Sein hertze nicht dran hengt/ und Gott verletzet:Wem hertz und Tugend=kraft iſt guͤlden innerlich/Gewis viel nutz und frucht es bringet euͤſerlich.
J.G.G.Z.B. 1632.
Sieht weiter.
Der Abgezogene.WAn durch des Schelkrauts Kraft der flus gezogen abVom Haubt’ herunter iſt/ von fernen bas man ſehenMit bloͤden augen kan: den Namen man mir gabDes Abgezognen drumb: Wer wil vorſichtig gehen/Von allen laſtern der ſich abgezogen hab’/In wahrer Gottesfurcht er bleibe feſte ſtehen/Er abgezogen dan bringt frucht/ die weiter ſichtIn das/ ſo ewig iſt/ darinnen wehrt das liecht.
J. S. 1632.
Die Laͤmu???ng.
Der Wegnemende.DAs Gelbe Violoͤhl hinweg den gliedern nimtDie Laͤmung/ wo ſie iſt/ dar von ich dann genennetWegnemend bin: Es war vom Herren uns beſtimt/Zu nemen weg die ſuͦnd’/ als wider uns ſtarck brennetDer ſchwere Gottes zorn/ daher uns dan zukuͦmtDer gnadenreiche troſt/ der nimmer uns nicht trennetVon Chriſto unſerm Haubt/ der nimmet weg die ſuͦnd/Dem lahmen Suͦnder auch ſchaft das er labung find.
B.V.E. 1632.
Den Stein.
Der Zermalmende.DEn Stein zermalmet gantz das Flachskraut/ wans bereitZur Artzeney im leib’/ und ſo den ſchmertzen ſchlichtet/Der in den daͤrmen iſt/ dan ſonſten bangigkeit/Er in den gaͤngen macht: Und weil es ihn zernichtet/Zermalmend’ heiß’ ich drumb: Ohn’ allen unterſcheidZermalmet Gottes wort den Menſchen/ ihme richtetZu anders ſeinen ſinn/ es ſcheidet marck und bein/Dan mus ins hertzen grund ein neuͤes leben ſein.
N. V. R. 1632.
Lindert.
Der Bunte.ES iſt ein buntes kraut/ das man im Garten find/Den federn ſichs vergleicht der bunten Papageyen/Roht/ gelb’/ und gruͦn beſprengt: Weil drin drey farben ſind/Den Bunten heiß’ ich mich: Es pflegt wol zu gedeyenDem grimmen in dem leib’/ und treibet weg gelindDen zaͤhen ſchleim darin: In uns alſo von neuͦenDie farben ſollen ſein/ lieb’/ hofnung und gedult/Damit uns ſcheinet an des Herren gnadenhuld.
H.E.J. 1632.
Die Engbrüſtigkeit.
Der Wegreumende.DIe Engebruͤſtigkeit weg Oſterlucey reuͦmt/Wan durch ſo groſſe hitz’ und brunſt darin thut kochenDer ungeſunde wuſt/ und uͤber ſich hoch ſcheuͦmt:Wegreuͤmend’ heiß’ ich drumb: der uͤbel pflegt zu pochen/So mit ſehr ſtoltzer pracht die weil’ und zeit verſeuͤmt/Dan ſolchen hochmut leſſt der Herr nicht ungerochen:Er reuͦmet eifrig weg/ was ſtoltz und praͤchtig war/Empor dargegen hebt der demut kleine ſchar.
J. S. 1632.
Vom Verderben.
Der Rettende.DAs Kraut Heil’ alle Welt aus dem verderben rett/So Menſchen/ als getraͤnck’/ es pfleget zu erhaltenGut/ auch geſund den leib: Ich drumb an dieſer ſtettDer Rettend’ heiß’: Es ſol die liebe nicht erkaltenIn uns/ dan Chriſtus wolt’ erretten im gebetUns/ die er auserwehlt/ und ziehen von dem altenUnd Suͦnden Adam raus durch ſeinen bittern tod/Da ſeht/ wie hart gieng ihm zu hertzen unſre not.
H.G.A.D.W. 1633.
Die Notturft.
Der Fortſtellende.DIe Pimpernuͤſſe reif geſetzet ſtellen fortDie notturft ihrer art/ man darf ſie auch nicht quellen/Dan ſie ſeind voller Milch: Fortſtellend’ an dem ort’Ich lieſſe nennen mich: Die notturft man fortſtellenNun ſol in iedem ſtand’/ es ſey hier oder dort/An guter vorſicht nicht es laſſen iemals fehlen/Dan zeiget ſich die frucht/ wan zu dem/ was gebricht/Die mittel auch ſeind dar/ an darfs kein ſorgen nicht.
W.H.V.H. 1633.
Wie ers findet.
Der Reumende.DEr Senisbletter tranck der reuͦmet/ was er findUnreines aus dem leib: und mir darumb gegeben/Der Name Reuͤmend iſt: Der iſt gewis nicht blind/Der/ was unreines er find in des Menſchen leben/Zu reuͤmen aus mit Gott dem Herren ſich verbind/Ihn wird verſichert Gott in Himmel nauf erheben/Wan er bleibt im beruf’: Es reuͦmt ſonſt Gott das haus/Wie er es bey ihm find/ das ſchlegt oft uͦbel aus.
S. H. 1633.
Das Regiment.
Der Haltende.VOm Rohr’ aus India den Kriegsſtab brauchet man/Das Regiment im feld’ auf Krieges art zu fuͦren/Wie es mitbringt die zeit: Drumb Haltend’ ich namanDen Namen im beruf’/ in dem ich thu regieren:Gut Regiment im Krieg’ ich darzu halten kan’/Daraus man maͤnniglich gar leichtlich hat zu ſpuͤren/Das ohne frucht nicht iſt der Stab/ den fuͦhrt ein Held/Mit wol bewerter hand in freyem ofnen Feld.
H.J.B. 1633.
Wie Er iſt.
Der Offene.DEr Goldwurtz weiſſeblum’ iſt Offen umbgekruͤmt/Wie auch die andrer farb: Alſo iſt zugekommenDer Name mir ſehr wol: Ein edler mut annimtRein/ offenhertzig/ frey/ was zum gemeinen frommenUnd nutzen dienen kan: Er iſt dar zu beſtimt/Das keiner werde nicht mit unrecht uͦbernommen/Den boͤſen geht er vor mit beyſpiel guter art/Ob er ſie braͤchte fort zur rechten Tugendfart.
J. M. 1633.
Du???rchs gantze Jahr.
Der Verbleibende.AUs Spanjen koͤmt uns her ein’ Ochſenzungen art/Die gruͦn das Jahr hindurch an blettern auch verbleibet/Wan ſchon weg iſt die blum’: und mir der Name wardVerbleibend: darzu nun ein tapfer hertz ſich treibet/Damit es nicht verfuͤrt werd’ und gantz uͦmbgekart/Vielmehr der Tugend ſey beſtaͤndig einverleibet/So wird es bleiben wol von iederman geehrt/Das iſt die rechte Frucht/ die darvon wird gewehrt.
J. K. 1633.
Er weichet.
Der Brau???nliche.FOſinen groſſer art ſeind braͤunlich/ was im leib’Auch haͤrtlich iſt/ das ſie gelindiglich erweichen:Der Braunlich’ ich genant: recht im gemuͤte bleib’Alzeit der Tugend vol/ und laſſe nicht einſchleichenDer laſter boͤſe rott/ dieſelbe gern austreib’/Hiermit den rechten zweck der ehren zu erreichen/Der mit gelindigkeit doch fruchtet immer mehr/Als wan mit gegenhaͤrt’ er ſonſten grauſam wer.
A. J. 1633.
Den Grieſ.
Der Loͤſende.DAs guͤlden guͤnſelkraut in Lenden loͤßt den gries/Damit er gehe fort: Der Loͤſend’ ich geheiſſenIn der geſelſchaft ward/ und mich an alſo lies/Das ich auch andern thet mein maͤnlichs hertze weiſen:Wer tapfer ſich bezeigt/ demſelben gar gewisDie ehrenkrone bleibt/ thut ſich damit auch reiſſenAus ſchaden/ ſchimpf und ſpot/ dargegen das erwirbt/Das ihme gibt den Ruhm/ ober ſchon druͦber ſtirbt.
P.V.B. 1633.
Vom Schlage.
Der Befreÿende.VOm Schlag Gamanderle den Menſchen wol befreyt/Als auch vom zipperlein/ dran mancher leidet ſchmertzen:Befreyend heiß’ ich drumb: Am beſten der gedeyt/Der wahrer tugend lieb’ hat allezeit im hertzen:Gott ſeine gnad und Geiſt auch deme ſtets verleyt/Der ihn drumb ruffet an/ Er leſt mit ſich nicht ſchertzen/Er macht aus Knechten Herꝛn/ und ſpricht die Fuͤrſten freyVon ſo viel und ſo lang geuͤbter Tyranney.
A.D.J.H.Z.B.V.L. 1634.
In Gift Zeitt.
Der Beſtehende.EInbeer nur ſpannen hoch aufwaͤchſet/ und beſtehtIn gift=zeit alzu wol: Beſtehend’ hier mir werdenDrumb dieſer Name ſolt: Zu wieder Einbeer gehtDer gift und faulen peſt: Man huͤte ſich auf erdenFuͦr aller Seelen gift/ die leichtlich ſich verdreht/Als wan es demut wer’/ in heuͤchley mit geberden:Der Herr Chriſt unſer artzt den ſchaden heilen kan/Den uns die alte Schlang’ in Eden angethan.
H.M.G.Z.S. 1634.
Das Bluten.
Der Verhaltende.DIePimpinelle pflegt im leibe/ wan entlehrtEr von dem bluten wird/ daſſelbe zu verhalten:Verhaltend’ heiß’ drumb das bluten/ und geehrtWird dieſes kraut daher: Damit in uns erkaltenDie liebe nun nicht moͤg’/ und werde ſie vermehrt/Durch Gottes guten Geiſt er uns darbey erhaltenWoll’/ auch mit ſeiner hitz’ erwaͤrmen innerlich/Das wir fruchtbringend ſein zum leben ewiglich.
F. W. G. 1634.
Die Faͤulung.
Der Verhütende.DEr Waſſer Knobelauch/ wie man gemercket hat/Die Faͤulung euͦſſerlich und innerlich Verhuͤtet/Er wiederſteht der Peſt und Faͤulung in der thatDes Coͤrpers/ wan an ihn aus hat der tod gewuͦtet/Und er drauf liegen bleibt: Nun an der faͤulung ſtatDer ſuͤnden Chhiſtus hat zur heilung ausgeſchuͤttetSein theuͤr es werthes blut: Er uns zum beyſpiel ſteht/Und vom grab’ unverſehrt fuͤr faͤulung auferſteht.
P. R. G. Z. S. 1634.
Dar Zu Bereitet.
Der Fangende.NEtz’ aus dem Hanffe man zu fangen richtet zuDie Voͤgel/ Fiſch’ und Wild/ ein ſeil/ damit geleitetVom ſpuͦrhund wird zum Hirſch’ ein Jaͤger ohne ruh’:Ich heiſſe Fangend drumb/ weil die Frucht zubereitet/Zu fangen iſt bequem: Ein ieder gutes thu’/Ob ſchon der boͤſen ſchar ihn grimmiglich beſtreitet/In ihrer liſt er ſie zu fangen ſey bemuͤht/Und ſich dabey verlaß’ auf Gottes gnad’ und guͦt’.
G. H. Z. B. U. L. 1634.
In Angſten.
Der Gewuͤntſchte.BEwuͤntſcht in aͤngſten iſt der Zimmetrinde kraft/Ihr Balſam/ waſſer auch der ohnmacht mercklich wehret:Gewuͤntſcht man nante mich: Wer nun in noͤten haft/Und freuͦdig iſt dabey/ der wird mit fug geehret:Gedult mit Heldenmut nicht werden kan geſtraft/Die wiederwertigkeit ſie endlich doch verzeret:Alsdan gewuͦntſchte Frucht mit nutzen wird gebracht/Wan aller ungedult genommen ihre macht.
H. A. O. 1634.
Im Gaumen.
Der Beißende.WErrettich in dem mund’ und gaumen heftig beißt/Wan er iſt uͤberheuͦft/ der ſchmack auch iſt im gaumen/Die zung’ empfind ihn mit: Drum
̅
Beiſſend man mich heißt.Zu folgen nach der ſchrift/ ſich keiner ſol verſaumen/Dan Gottes Geiſt uns drin nach notturft unterweiſt/Das beiſſen wirds nicht thun und ſtreiten/ das wegraumenSol ieder frommer Chriſt und dempffen ſo den ſtreit/Der von dem guten zweck’ ableitet alzu weit.
D. K. 1634.
Im Gehirne.
Der Scharffe.Beprieſen hoͤchlich wird der Senf/ was ſcharffer art/Von dem Pytagora/ uns ſeine Kraft bezeiget/Das er ſteigt ins gehirn/ es ſchaͤrft: Darumb ich wardGenant der Scharf’ alhier: Wan nun die witz’ aufſteigetVom Senf hin in das Haubt/ ſo iſt der nicht verkart/Der ihn zu eſſen oft und gierig iſt geneiget:Und wer begabet iſt mit einem klugen mut/Dem komts in Friedens zeit und Kriege wol zu gut.
F. H. H. Z. S. L. 1634.
Des Leibes Wehtum.
Der Legende.BEſotne Stabwurtz uns des leibes wehthun legt/Im Weine zugericht/ und drauf ſo eingenommen/Man nimt dar zucker zu/ auch honig/ dan ſie pflegtMit linderung ſehr wol dem Krancken zu bekommen:Wer edle Tugend nun/ die laſter Legend’/ hegt/Der bringt rechtſchafne frucht/ und giebet nutz und frommen:Das wehthun/ welches ſonſt nach’ ihrer luſt entſteht/Wird ſo genommen weg/ und in ſich ſelbſt vergeht.
R. R. 1634.
In Grün vnd Weiß.
Der Sauerſüße.SAurſuͤßlich’ aͤpfel man ſind gruͦn und weis gemengt/Wan ſie geſchnitten auf/ an ieder farbe hengetHier ſuͦß/ da ſaur ſchmack: Mit beyden drumb beſprengt/Der Sauer Suͦß’ heiß’ ich: der welt luſt uns einſchencketOft ſauerſuͦſſe Frucht/ wan uns ſo hart bedrengt/Ihr’ eitelkeit/ die nur die edle Seele krencket:Gott nach dem ſauren lohn der ſuͦnden ſchnoͤdigkeit/Die ſuͤß’ uns ſchmecken laß’ in aller ewigkeit.
B. V. H. G. G. 1634.
Trucknet.
Der Strenge.BEfunden heilſam wird das Sinnau ſtrenger artIn mancher kranckheit/ dient den bruſt und magen wunden:Der Streng’ ich heiſſe drumb: Es trucknet auch die fahrt/Im leib’ und im gebluͦt’/ auf das man besre ſtundenIm leben haben mag/ wer ſich nun hat gekart/Zur Strenge/ ſchadets nicht/ wan er darbey gefundenDie rechte zeit und art: Alsdan frucht bringen kan/Mit nutzen ſtrenge ſein auch im beruf’ ein Mann.
F. V. B. 1634.
Seinen Feind.
Der Verfolgende.DErPeſtilentzwurtz kraft ihr nahme weiſet klar/Dan ſie verfolgt die Peſt/ das ſie nicht weiter ſteiget/Sie dempfet ihren feind die gift im ſchweiſſe gar:Verfolgend’ ich drumb heiß’/ und bin dahin geneiget/Der Tugend feind allein verfolgend’ immerdar/Zu dempfen/ wie ich kan: Wer ſich alſo bezeiget/Von deme wird gewis erwuͦntſchte frucht gebracht/Und aller falſcher ſchein gelaſſen auß der acht.
E. W. F. V. J. U. K. 1634.
Vnrein geblüt.
Der Leuternde.EIn Kraut heiſt Frauenhaar/ das leuͦtert unrein blutIns Menſchen leib’ hindurch/ wan er wil gehn zu grunde:Den Nahmen Leuͦternd drumb/ befand ich fuͦr mich gut/Weil wahre Tugend rein mus ſein ſo wol im munde/Als in dem hertzen auch: Sich ieder halt’ in hutUnd leuͦtre fleiſsiglich nach Gottes klarem bunde:Zum neuͦen Leben uns rein mache Gottes Geiſt/Der das unreine weg aus unſerm hertzen reiſt.
F. J. F. 1634.
Jederzeit.
Der Fleißige.DAs Peterskraut man heiſt/ auch tag und nacht zugleich/Weils fleiſsig ſeine kraft zu iederzeit erweiſet/Im huſten als im Stein’/ in ſeiner macht iſt reich:Der Nahme Fleiſsig drumb von mir ward hochgepreiſet:Ich halt’ ihn hoch und theuͦr/ und werde nicht ſein weichZu zeigen/ das/ wer ſich der Gottesfurcht befleiſſet/Der Weisheit Lehr’ und frucht gewislich finden wird/Und mit derſelben ſein fuͦr aller welt geziert.
H. R. A. 1634.
Nicht Weiter.
Der Verliebte.SChoͤn der Liebaͦpfel frucht/ und zugenieſſen iſtGar wenig: Eben ſo zur liebe man gefliſſenZwar allezeit ſol ſein/ und doch zu keiner friſt/Nicht weiter gehn/ als uns Gott im geſetz zu wiſſenGefuͤget deuͤtlich hat: Verliebt kam ohne liſtDer Nahme mir nun zu: Und man ſol ſo genieſſen.Des Eh’ und Ehrenſtands/ das er fruchtbringend ſeyIn ſeinem Hauſ’ allein/ von Kebesweibern frey.
P. W. F. Z. J. U. K. 1634.
Dem Schwachen Magen.
Der Gutthuende.DAs holtz vom Paradiß genant viel gutes thut/Dem Magen/ wan er ſchwach/ nach ſeinem wolbehagen:Gutthuend darumb ich den Nahmen fande gut:Und die vergeltung uns der Gutthat danck auch ſagenFuͦr das/ ſo ſie bezeigt/ damit ein treuͤer mutNicht mit undanckbarkeit ſich ſonſten moͤge ſchlagen:Der lohn drauf oben an gewislich feſte ſteht/Der dem Gutthaͤter zu in der fruchtnieſſung geht.
C. L. R. 1634.
In Fäul und Fiebern.
Der Auſerleſene.BEisraut’ ein wehrtes kraut iſt auserleſen gutIn fiebern/ fauler hitz’/ auch krancke macht geneſen:Den Auserleſnen man/ darumb mich nennen thut:Ich hab’ auch dieſes kraut mir zum gemaͤld’ erleſen:Nichts auserleſners iſt als ein ſtets frommer mut/Der voller Gottesfurcht fuͦrt gar ein ſtilles weſen/Der aller tugend vol/ ihr giebet raum und platz/Als welche ſtets ihm’ iſt ein auserleſner ſchatz.
H. G. G. Z. M. 1634.
Oben.
Der Schwimmende.DEr Waſſerlinſen art auf teichen ſchwimmet her/Und fuͦr die Enten dient: Daher mir ward beſtimmetDer Nahme Schwimmend’ hier: Die tugend/ ob ſie ſehrSchon oftmals wird verſtoͤrt/ herfuͤr doch wieder ſchwimmet/Und leſt ſich oben ſehn: Dan ſie erhelt der Herr/Zur einigkeit in ihr die lieb’ auch immer glimmet:Eintraͤchtig/ guͦtig ſie/ vorſichtig iſt und rund/Und ihren nutzen gibt/ fruchtbringend alzeit kund.
H. V. W. 1234.
In Seinem Safte.
Der Starcke.DEs Lerchenbaumes hartz iſt ſtarck mit ſeinem ſaft/Das holtz ſpanbette gibt/ den Auſſatz zuverhuͦtenAn eines Menſchen leib’/ auf das er dran nicht haftDer Starcke heiß’ ich drumb: Der Herre wolle ſchuͦttenAuf uns ſeins Geiſtes ſaft/ der giebet ſterck’ und kraft/Und maͤchtig wiederſteht dem toben/ auch dem wuͦtenDes teuͦfels und des tods/ der ſuͦnden und der hell’/In dem uns Chriſtus hat erloͤſet ohne fehl.
E. G. F. Z. A. 1634.
Nach Vermögen.
Der Gebende.DErRechte Balſam kam erſt aus Egyptenland’/Aus einem friſchen baum/ an deme man einſchneidetEin loͤchlein/ haͤngend dran ein glaͤslein/ drin zur handRab fallen troͤpfelein/ der baum den ſchnit wol leidet/Und guten Balſam gibt: Der Gebend’ ich genant/Doch nach vermoͤgen bin: Mit Wind der ſich nicht weidet/Der nach vermoͤgen gibt dem nechſten/ ſolche fruchtEr bringet/ die der Herr bey einem Chriſten ſucht.
F. V. T. 1634.
In Seiner Schöne.
Der Prangende.DIe groſſe Lilgen art/ die Calcedoniſch heißt/Im Fruͦling’ aufgethan in ihrer ſchoͤne pranget:Mein Nahme Prangend drumb auch iedermanne weißt/Wie an dem Segen doch des Herren alles hanget/Der mit vorſorge ſich den bluͦmlein auch erweißt/Weil alle ſchoͤn’ und guͦt’ in ihme wird erlanget/Und bluͦhend’ innerlich prangt in der herligkeit/Die Gott den ſeinen hat bereit in Ewigkeit.
G. V. K. 1634.
Was Vnruhe macht.
Der Zerſtoͤbernde.BEreitet Anisoͤl zerſtoͤbert/ was da machtUnruh’ im leibe nur/ die leuͦffer weidlich treibet:Zerſtoͤrend’ iſt der Nahm’ aus darumb mir gedacht/Weil wan unruhe weg/ man friedlich dan verbleibet:Der Krieg erfordert auch zu halten gute wacht/Und wer unordnung drin zerſtoͤbert und aufreibet/Der fuͤret alles wol/ den rechten Meiſter giebt/Und wird fruchtbringend’ er von maͤnniglich geliebt.
A. W. V. K. 1634.
Ergentzt was Bruͤchig.
Der Durchwachſende.DUrchwachſend’ heiß’ ich mich vom Durchwachs eine kraut/Das durch die blaͤtter waͤchſt/ und drumb wird ſo genennet:Wen man ſein waſſer braucht/ die wunden in der hautEs heilet/ auch ergentzt/ was bruͦchig/ das nicht brennetDer Eyter unter ſich: Den nimmer hats geraut/Der mit beſcheidenheit nach hohen ehren nennet/Und uͤber ſich ſo waͤchſt/ nach Edler tugend tracht/Die iedes tapffer hertz fruchtbringend’ hat in acht.
C. R. V. K. 1634.
In ???immels Farbe.
Der Glentzende.DEr groſſe Hiacint aus Morgen glentzet her/In blauer himmelsfarb’ erzeiget ſich im Lentzen/Iſt lieblich im geruch’: Ich Glaͤntzend drumb vermehr’Auch die Geſelſchaft hier: Das iſt das ſchoͤnſte glentzen/Das nach dem himmel ſteigt/ in Gott vergnuͤgt iſt ſehr/Der allen mangel uns mit glantze kan ergentzen/Das weret ewiglich und dient zur Seligkeit/Da dan verachtet wird der ſchein der eitelkeit.
A. V. H. 1635.
Mit Anmut.
Der Sättigende.DErReis im Brot’ und muſ’ erſaͤttigt alſo wol/Mit ſondrer anmut auch: drumb ich mich nennen laſſenDer Saͤttgend’ in der zahl/ die ſtets fruchtbringen ſol:Es ſol ein ieder ſo doch ſeine ſeele faſſen/Das er durch Gottes Wort werd alles troſtes vol/Erſaͤttigt alſo drin/ auf Gott ſich thu verlaſſen/Wan er in angſt und not von Suͦnden wird gequelt/Erquckung ihm’ allein des Herren tod vorſtelt.
F. S. V. P. 1635.
Schmecket wol.
Der Platte.DIeLinſen an geſtalt ſein ruͦndlich und was plat/In ihren ſchoͤtelein ſie zugericht wol ſchmecken/Das Eſau mit dem Mus dem bruder dar auch that/Als er die Erſtgeburt ihm wolt darfuͦr zurecken:Den Platten von der frucht man mich genennet hat:Wer from aufrichtig iſt/ der bleibet nimmer ſtecken/Dan ſein’ aufrichtigkeit bringt endlich ihn herfuͤr/Weil im beruf’ und ſtand’ er ſich helt nach gebuͦr.
H. L. K. 1635.
Im Grünen.
Der Stette.ICh lobe mich nicht ſelbſt/ mein lob vertrettet ihrIhr fruchtbar’ Edle ſchar/ die ihr mich ſelbſt den StettenIm gruͦnen habt genant/ da ich zu euͤch getrettenMit meiner Tann’/ als mich darzu ihr ruftet hier:Wie nun mein Tannenbaum vorm froſte ſich kan retten/Weil er beſtendig gruͦnt/ alſo belieben mirDie Waffen und die Lieb’ in ſteter gruͦner treuͦ/Wil in Standhaftigkeit auch immer gruͦnen neuͦ.
E. D. V. S. 1635.
Was alt im Leibe.
Der Veriüngernde.DIe Spitzen von der Ficht’ erjuͦngern/ was im leib’Am ſchleime ſamlet ſich das Jahr’/ hinweg ſie nemen/Wen man ſie keuͦt und ſchlingt im fruͤling: Ich drumb bleibGenant Verjuͤngernd’ auch: Zu brauchen ſie nicht ſchemen/Sich meine Landesleut’: Auf das es ab ſo treib’Im leibe/ was drin wolt die vollen kraͤfte hemmen:Als dan verjuͦngert ſich gewis ein frommer Chriſt/Wen er durch Gottes Geiſt nun neuͦ geboren iſt.
D. S. 1635.
Gegen Gift.
Der Geprieſene.DIe Wurtzel gegengift man Cantrayerva nent/Sie waͤchſt im Morgenland’/ und ihre kraft geprieſenBey uns in gleichen iſt/ von vielen auch erkent:Geprieſen heiß’ ich nun: Im krieg’ hab ich erwieſen/Zugehn der tugend pfad/ mein hertze ſich nur ſeh???t/Den Streit zu wegen ab: mit Gott ich ??? gefliſſenAlſo zu ziehen aus/ mit ihm das es gelin???/Und mit obſiegen auch den Sieges???eis man ſing.
H. G. V. A. 1635.
Die Belle Galle.
Der Verzehrende.KReuͤtzkraut nimt weg die Gall’ und iſt von anſehn ſchlecht/Die gelb= und leberſucht/ vertreibet auch verzehret:Verzehrend’ heiß’ Ich drumb: Verzehret wird auch rechtDes bittern zornes Gall’ im Menſchen/ wan ihn kehretZu Gott das herbe Kreuͦtz/ und pruͤft als ſeinen knechtRechtſchaffen ihn darin/ und auch den ſtreich bewehret/Wan dan verzehret iſt/ was hier zu bitter war/Erſetzt durch ſuͤſſe frucht es Gott im Himmel gar.
C. A. D. W. 1635.
In ſeiner Laͤnge.
Der Wichtige.DEr gruͤne Flaſchen Kuͤrbs iſt wichtig/ gros/ und lang/Mit ſeinen blettern auch im Garten wird bedecket/Daran gezogen nauf ein zugebogener gang:Ich heiſſe Wichtig drumb: Dem Menſchen iſt geſtecketEin hohes wichtigs ziel/ darnach ſey ihme bang’/Und billich ſeine kraͤft’ er mit gewalt ausſtrecket/Das er erlang’ aus gnad/ die frucht der ſeligkeit/Die ohn’ auf hoͤren iſt/ und wehrt in ewigkeit.
J. E. V. C. 1635.
So Biſt als deüchen.
Der Bemeiſternde.DIeMeiſterwurtzel heiſt/ daß ſie der ſeuͦchen giftBemeiſtert/ als auch wehrt dem huſten und dem keuͤchen/So ſteckt in holer bruſt: Bemeiſternd drumb mich triftDer Nahme bey der Schar: Die tugend ich zureichenWil meinem Vaterland/ die alles gutes ſtift/Wen laſter wolten ſich/ hier oder dar einſchleichen:So bringt man reiche frucht zu nutzen iederman/Weil tugend unbelohnt doch nimmer bleiben kan.
H. V. D. P. 1635.
Seiner Art.
Der Gewiſſe.DAs Bingelkraut gewis ſich ſeiner art erzeigt/Das Maͤnlein ſtehet bey dem Mann’/ und iſt gewogenDas Weibelein dem Weib’: Ich darumb bin geneigtGewis auch meiner art: Wan alles wol erwogenBey einem Edlen mut/ dahin ſein hertze ſteigt/Das es vom guten werd’ ab nimmer weggezogen/Gewiſſe fruͦchte bring’/ und nur der Tugend nach/Damit verhuͦtet werd der boͤſen laſter ſchmach.
W. S. V. L. 1635.
Wieder die Bräune.
Der Dienſtliche.BRunellen/ wan die Braͤun’ iſt an der zungen/ dient/Und dieſer kranckheit wol zur Artzeney gedeyet:Der Dienſtlich’ heiß’ ich drumb/ und habe mich erkuͦnt/Zu dienen iedern gern/ wie Gott darzu verleyet/Den ſegen und die gnad: Daher ich auch geſint/Das werd’ ein edles hertz von aller ſchmach befreyet/Zu wehren dem/ ſo moͤcht’ ihm ſchaden fuͦgen zu/Man find doch nur allein bey tugend fried’ und ruh.
D. S. 1635.
Den Adern.
Der Wolthuende.EOsmuͤntze/ wan ſie friſch gebrauchet wird im Bad/Gibt ſo den adern kraft/ auf das nicht ſchadet ihnenDer fluͤſſe feuͤchtigkeit: Und ich von dieſer gnad’Her der Wolthuend’ heiß’: Ein edler mut erkuͦnenSich nun ſol/ guts zu thun/ damit er auf ſich lad/Des Herren hoͤchſte gunſt: Dem nechſten auch zu dienen/Sey willig und bereit/ dan gute frucht gebrachtWird werden/ auch darbey der danckbarkeit gedacht.
G. N. 1635.
In Speis und Artzeneÿ.
Der Beÿſtehende.SO in der Artzeney/ als ſpeiſen wol beſtehtBeyfus der roht’ und weiß’/ und weit wird vorgezogenViel andrer Kraͤuter kraft: Beyſtehend’ an drumb geht/Der Name mir gar wol: Man hertzlich ſey gewogen/Der freuͦnde frommer ſchar zu ſtehen bey/ verdrehtNicht werd die ſchuldigkeit/ und etwa vorgebogenEin falſcher ausflucht/ der die huͦlffe dan verzieh’/Und deme ders bedarf/ geholffen werde nie.
A. V. Q. 1635.
Fürs Schwellen.
Der Auffgelegte.VOr ſchwellen Rottich dient/ fuͤr ſich ein ſchlechtes kraut/Dem Roſſe aufgelegt/ es muͤſte lenger quelenSich ſonſt das edle Thier: daher mich an nun ſchaut/Das ich heiß’ Aufgelegt: O wol der frommen Seelen/Die nicht auf hohen pracht mit eitlem praſte baut/Vielmehr ſich ſpiegelt dran/ wan andre leuͦte felen:Den Hochmut niederſchlag’ er mit beſcheidenheit/Das mit der weisheit raht er fruchtbring’ ieder zeit.
S. V. K. 1635.
Für allerhand gewürm.
Der Bewahrende.FUr allerhand gewuͦrm’ uns Traubelkraut bewart/In kleidern/ erdreich/ korn: Bewarend’ ich drumb heiſſe:Was ſonſten bald verdirbt/ dadurch es wird geſpart/Das nicht komm’ alles uͤmb/ verhuͦte man mit fleiſſe/Und zur vergnuͦgligkeit ein from hertz iſt gekart:Das ſeinem Vaterland die lieb’ es auch erweiſe/Bewarts den vorraht wol/ das der verderbt nicht ſey/Und der verzerung werd’ auf allen ecken frey.
C. B. 1635.
Macht Gelbe Haar.
Der Gleiche.DIe bletter meines krauts ſeind gleich/ und Gleich ich heiß’:Es ſol auch ieder Chriſt der Gleichheit ſein gewogen:Die wurtzel eingebeitzt die haare/ ſo ſonſt weis/Fein gelbe macht/ und hat die farb’ an ſich gezogen:Die gelbe Seeblum ſanft erkuͦlet uns mit fleiß’/In krummen haͤndeln man ja nimmer ſey gebogen/Ungleichheit auch nicht leid/ das gleich entgegen ſetz’/In ſchoͤner gleichen frucht ſtets ſein gemuͦt ergetz’.
H. F. V. E. 1635.
Die Zahnflüſſe.
Der Auſziehende.DIe Natterwurtzel pflegt zu ziehn die zaͤhnfluͦß’ auß:Was uͦberfluͦßig iſt/ das mag man kuͦnlich fliehen/Weil es nicht frommen bringt im wolbeſtalten haus:Ausziehend’ ich mich nenn’/ es ſtehet mein bemuͦhenDahin/ das man nicht ſey doch allezeit im ſaus’/Auch ſol die ſparſamkeit in allem an ſich ziehen/Wer kan ausziehen dan/ des Satans Nattergift?Der Schlangentretter/ der ihn toͤdt und uͦbertrift.
H. J. V. W. 1635.
Rett ſein Geſchlecht.
Der Noht Feſte.WErckt doch/ wie gros da iſt der Wilden Moͤhren kraft/Wie im geſchlechte ſie den Menſchen angehoͤrenSo nahe/ wan die not verhanden/ die da haftAm meiſten im gehirn: Ich dieſe ſchar zu mehren/Der Notfeſt’ heiſſe mich/ das alles angeſchaftZum nutzen werd/ damit die kranckheit abzuwehren/Bey iedem wol in acht man neme ſein geſchlecht/Auf das zur Artzeney ſie dienlich ſeind und recht.
E. V. Z. 1636.
Das Helffenbein.
Der Weichende.DIe Wurtzel vom Alraun auch Helffenbein erweicht/Wans mit geſotten wird/ die weich’ es ihme giebet/Damits zur arbeit dient: Daher ich hab’ erreichtDen Namen Weichend mir: Wan einen nun betruͦbetUnd hart was kommet vor/ das bey uns ein ſich ſchleicht/Solchs mit vorſichtigkeit man weiche/ ſo beliebetWird gar gewißlich ſein/ der hat zu recht gebracht/Was ſonſt verwirrung hett’ im leben uns gemacht.
C. E. K. 1636.
In Hoher volleꝛ Blüet.
Der Schönſte.WAn doppelt vol und hoch her die Granate bluͤht/Iſt ſie die ſchoͤnſte blum’/ in der man ſich ergetzet/Wie dan auch ihre frucht die beſt’ iſt in der guͤt:Den Namen Schoͤnſter mir man drumb hat zugeſchaͤtzet:Das ſchoͤneſt in der Welt iſt/ das man fleißig huͤt’In zarter Jugend ſich fuͤr das/ ſo Gott verletzet/Die Tugend/ Gottesfurcht/ und demut nem’ in acht/Draus wird die ſchoͤnſte frucht im leben vorgebracht.
F. C. H. Z. S. L. 1636.
Leſt ſich weit riechen.
Der Beregnete.EIn Wilder Roſenſtrauch die bletter alle hatWolriechend/ welches dan am meiſten wird geſpuͤret/Wans Regenwetter iſt: Daher an dieſer ſtatMan mich Beregnet heist: Der wird gar wol gefuͦret/Der mit des lebens ſtrom’ im Geiſt’ iſt worden ſatt/Der wird volkoͤmlich ſein in ewigkeit gezieret/Dan wer von ihm’ erfuͦlt/ den er wolriechend macht/Und keine besre frucht kan Gott ſein zugebracht.
W. V. B. 1636.
Des Weins geſchmack.
Der Verbeſſernde.DIeScharley beſſerung des Weins geſchmacke giebt/Und ihn zu rechte bringt/ wolt’ etwan er verderben:Verbeſſernd drumb der Nahm mir dieſes orts beliebt:Nun wahre beſſerung im leben zu erwerben/So mus man goͤttlich ſein durch buſſe recht betruͤbt/Drauf ins gewiſſens ruh’ auch freuͦdiglich zu ſterben/Das iſt der beſte ſchmack/ den bringet man darvon/Und in der ſeligkeit nicht bleibet aus der lohn.
J. V. H. 1636.
Fürs Waſſer.
Der Ungefehrte.DAs Schoͤne Frauenhaar ein Kraut wird nicht gefehrtVom Waſſer/ gegen dem’ es trucken in ſich bleibet/Das es nicht feuͤchte wird: Drumb hat man mir verehrt/Den Namen Ungefehrt: Wer ſein ambt fleiſſig treibet/Drin er beruffen iſt/ des Muͤßiggangs ſich wehrt/Der gegen arbeit ſich hartſinnig heftig ſtreuͦbet/Der von der laſter goß’ auch ungefehret iſt/Dan ſeine ſchuldigkeit zu thun er nicht vergiſt.
A. V. D. 1636.
Helt inne.
Der Umbfahende.DAs gruͤne Guͤrtelkraut ſich breitet auf die erd’/Als wan es ſie uͦmbfieng’/ und allen ſtein wegleitet/Ja auch den blutgang helt: Das ich nun fehig werdDer Schar’ hier/ man mir hat den Namen zubereitet/Umbfahend’: ieder ſol im reden und geberd’/Auch thaten huͤten ſich/ daß er nicht uͤberſchreitet/Was mitbringt die gebuͤr/ halt’ in den ſchrancken ſichDer Tugend/ die ſol er umbfahen embſiglich.
A. V. W. 1636.
Waſ Erkältet.
Der ErhitzendeIN Braſil eine frucht Ananas wird genant/Die wegen ihrer guͦt’ in Oſten man auch ehret/Den Erdgewaͤchſen gleich/ ſie hitzig iſt erkant:Daher der Nahme mir Erhitzend’ iſt gewehret:Ein Chriſte ſol erhitzt ſein in der liebe bandDes Nechſten/ die dan wird im hertzen wol vermehretDurch Gottes guten Geiſt/ der gibt uns ſterck’ und macht/Das drauf rechtſchafne frucht wird in der that gebracht.
H. V. R. 1636.
Verzehrt die Kröpffe.
Der Rohtbraune.ROhtbraune bluͦhte tregt die Rad’/ eh dan ſie ſcheuͤſtIn ihre dolden erſt zu ihrem ſchwartzen Samen/Die kroͤpfe ſie verzehrt/ zu grunde ſie weg reiſt:Daher Rohtbraun ich hab bekommen meinen Nahmen:Was boͤſes in uns waͤchſt/ des Herren guter GeiſtIn uns verzehren woͤll’/ austilgen alzuſamen/Zubringen ſolche frucht/ die in das leben fuͤrt/Mit der man endlich auch bis an den Himmel ruͤrt.
F. V. D. 1636.
Zu Grunde.
Der Auſheilende.DIe wunden aus dem grund die ſchwartze wurtz ausheilt/Ergentzt das fleiſch im topf’/ und wer’ es ſchon zerſchnitten:Ausheilend drumb mir iſt der Nahme zugetheilt:Weil krieg und zwietracht nun das Vaterland zerruͤtten/Die alte deuͦtſche Treuͦ’ auch wird dadurch zertheilt/Daher dan gros und klein viel leidet/ auch gelitten/Den Frieden uns beſcher’ O Herre lieber Gott/Und heile dergeſtalt aus unſre Landesnot.
G. R. V. K. G. L. 1636.
In Schöner Auſblüt
Der Prächtige.DIeLilgen Perſiæ ſeind praͤchtig anzuſehn/Sie bluͤhen ſchwartz und weis/ in ſchoͤnheit uͤberſchreitenViel ſchoͤner blumen weit: Drumb Praͤchtig ich hier ſtehnMit dieſem Nahmen mus: Der Praͤchtig ſich ausbreitenKan in der gantzen welt/ wer andern vorzugehnIn tugend ſich befleist/ und ander’ anzuleitenZu aller Gottesfurcht/ der hat darvon die Ehr’In der fruchtbringend’ ihn zunemen macht der Herr.
T. W. V. H. 1636.
In auſerleſnen Farben.
Der Gezierte.DAs Indiſch Jaſimin in farben iſt geziert/Die auserleſen ſeind/ wie man darvon ſie findet/Gelb/ braun/ auch roht vnd weis: Darumb mir zugefuͦrt/Gezieret ward der Nahm’: Alſo wer ſich verbindetZur wahren Gottesfurcht/ der wol gezieret iſt/Dem die Gottſeligkeit doch nimmer nicht verſchwindet/Weil die verheiſſung ſie eins beſſern lebens hat/Darin der Menſch wird ſein Fruchtbringend’ in der that.
C. R. 1636.
In Doppleter Kraft.
Der Einfache.DIeStendelwurtzel ſich im Erdreich’ einfach zeigt/Und doch in dopler kraft/ und wirckung hoͤher gehet:Der Einfach’ heiß’ ich drumb/ und mein gemuͦt geneigt/Iſt doppelt nicht zu ſein/ das niemals doch beſtehet:Durch eintracht man mit macht zu hoͤhern dingen ſteigt/Und was zertrennet iſt/ das wird gar leicht verwehet/Zur frucht der einigkeit man ſtets befliſſen ſey/Dan Gott der Herre wohnt der zwietracht nimmer bey.
E. V. W. 1636.
Unter den Meiſten.
Der Auſgeſuchte.MUſcaten Roͤſelein ſehr gut ſeind im geruch’/Und weiſſe bluͦmelein im Herbſte heuͦffig tragen/Wol riechen machen ſie darzu das leinen tuch/Durch ſie gereinigt kan auch werden unſer Magen:Ich Ausgeſucht drumb heiß’: Und nimmer kan ein fluch/Zu kommen denen/ die nichts anders moͤgen ſagen/Als wie man diene Gott/ die ihn nur ſuchen aus/Es mus fruchtbringend ſein Ihr weſen mit dem hauſ’.
D. R. 1636.
In hoher vieleꝛ Blüht.
Der Anſehnliche.DIeNadelblume ſich erzeigt in hoher bluͤht’/Anſehnlich ſchoͤn und dicht/ drumb iſt ihr wol gewogen/Wer ſie nur ſiehet an: Daher gut im gemuͦt’Ich mich Anſehnlich nant: Zur tugend ſol gebogen/Ein Edel hertze ſein/ das anſehn in der guͦt’Auch ſuchen/ das dadurch viel Freuͦndſchaft angezogenWerd’/ in des lebens lauf’ anſehnlich frucht gebracht/Und aller freuͤndligkeit gewieſen ihre macht.
G. C. P. 1636.
Zu ſeinem Laufe.
Der Fertige.???Echt fertig ihren lauf die Weidewind’ anſtelt/Gantz auf der Erden rumb/ ſich in die hoͤh’ auch windet/Drumb Fertig hat man mir den Nahmen zugeſelt:In ſtetem fleiſſe ſich die fertigkeit nun findet/Zu ihres Herren dienſt’ alzeit und fertig felt/Darzu alleine ſich in Emſigkeit verbindet:Zum guten fertig ſich ein ieder halt’ und richt/Die frucht wird fertig ihm’ alsdan ausbleiben nicht.
C. M. V. U. Z. S. 1636.
In ???oͤchſter Farbe.
Der Rohtgelbe.???Ohtgelber farbe ſeind die Roͤslein aus Tuͤrckey/An ihrer ſchoͤne ſich der Menſchen augen laben:Rohtgelb’ ich heiſſe drumb: Es wird geliebet frey/Was ſchoͤn’ iſt in der welt/ und wen mans hier kan haben:Die groͤſte ſchoͤnheit uns im hohen Himmel ſey/Draus unſer Herr und Gott mittheilet ſeine gaben/Da find man heil und troſt in unzergengligkeit/Dan was hier nieden iſt/ wehrt eine kleine zeit.
R. M. H. Z. S. L. 1636.
In Anmuͤtigem geruche.
Der Sonderbare.WAn findet ein geſchlecht der Korenbluͤmelein/Die riechen mercklich wol/ das keiner ſolt gedencken:Was ſonderbars es iſt/ daher dan muſte ſein/Das man den Namen mir wolt Sonderbar auch ſchencken:Sein leben ſonderbar ein Chriſt ſo ſtelletein/Wan er zum guten nur es thut in allem lencken/Das er ohn’ heuͦcheley zufoͤrderſt ſeinen Gott/Und dan dem nechſten dien’/ und treuͦ ſey bis in tod.
C. S. 1636.
Zum Verwundeten Daͤrme
̅
Der Feiſte.FEthenn’ ein feiſtes kraut verwundten daͤrmen dient/Drob mancher tag und nacht ſich kruͦm
̅
et und hat ſchmertzen:Der Feiſt’ ich bin genant/ es feiſt’ herfuͤr auch gruͤnt:Mit vielem feiſte leßt ſichs innerlich nicht ſchertzen:Durch Chriſti opfer wir nun worden ſeind erkuͤnt/Wan wir daſſelbe recht uns laſſen gehn zu hertzen/Zu haten uns an ihn/ der alle ſuͤnden heilt/Und rechter Wund artzt uns das uͦbel gantz zertheilt.
G. V. W. 1636.
Vors Magenwehe.
Der Nützliche.WUſcaten Muͤntze wird fuͦrs Magenweh genuͦtzt/Und mit der Artzeney der ſchwachheit oft gewehret:Drumb man mich Nuͤtzlich nant: Zur tugend nun erhitztEin edel tapfer hertz/ dieſelbe gern vermehret/Das gegen falſche Leut’ er nuͦtzlich ſey geſchuͦtzt/Und im beruffe werd/ darin er iſt geehret/Durch Tugend gute frucht gar nuͦtzlich wird gebracht/Wen man ihr folget nach/ und nimmet ſie in acht.
H. B. Z. L. H. Z. S. H. 1636.
In Beſtendigkeit
Der Saure.DEr groſſe Sauerampf beſtendig ſauer bleibt/In ſeiner ſaͤuer auch viel boͤſes abe leitet:Der Sauer heiß’ ich drumb/ beſtendig einverleibt/Bin alter deuͦtſcher treuͦ’: Ob mancher ſchon ausſchreitetIn boͤſer ſaurer zeit/ die mich darvon nicht treibt/Nur zur beſtendigkeit mich immer mehr bereitet:Man nit laß’ ab darvon/ wil man frucht bringen recht/Auf das erfunden man werd’ ein getreuͦer Knecht.
F. V. H. 1636.
In ſeiner Grüne.
Der Lautere.IN ſeiner glaͤtte gruͤn und lauter Kalmus iſtMit langen blaͤtterlein: Sich keiner lauter nennenKan/ eh geleuͦtert ihn hat Gott/ wan der vermiſt/Wird ſein’ unreinigkeit ein ieder leicht erkennen:Ich heiſſe Lauter drumb/ das mich zu keiner f???iſtIm lauter ofen nicht Gott wolle gar verbrennen/Nur lauter machen ſo/ das lautre Frucht gebracht/Und alles zancks und ſtreits ein ende ſey gemacht.
C. D. 1636.
Waſ Hart Iſt.
Der Verdauende.WAs hart im leib’/ und was undaulich iſt/ verdautDer Knobeloch/ wan er wird meßiglich gegeſſen/Und fuͤrm geruche den/ der ihn nicht geſſen/ graut/Drumb er ihn eſſen ſol: Daher in mich ermeſſenVerdauend ward der Nahm: Ach liebe Leuͦte ſchaut/Das keiner ia nicht moͤg’ ein andern unterpreſſen:Verdauet oft mus ſein/ was einem ſchaͤdlich war/Was unverdauet bleibt/ das bringet nur gefahr.
G. V. D. G. 1636.
In Meiſten Speiſen.
Der Häuſliche.DIeZwiebeln brauchen wir gar haͤuslich zu der ſpeis’/Auch braͤt und kocht man ſie auf unterſchieden’ arten:Nach dieſer erdfrucht nun der Haͤuſelich’ ich heiß’/Hab’ auch der Zwiebeln fuͤll’ in meinem kuͦchen garten:Ein guter Hauswirt ſich der haͤusligkeit befleiß’/Alsdan hat gute frucht er wieder zugewarten/Die er mit nutzen bringt und zeiget maͤnniglich/Das gute ſparſamkeit verleuͤret nimmer ſich.
G. B. 1636.
Wird ſo Genoſſen.
Der Eingemachte.GEnoſſen werden wol die Gurcken eingemachtIn eßig/ geben auch uns ſondre koſt beym braten:Drumb Eingemacht mir ward der Name zugebracht/Als zum gemaͤlde mir die frucht iſt wol geraten:In angeborner treuͦ’ erhalt ich meine pracht/Und mus dan alles wol im leben gehn von ſtaten/Wer aller Tugend ſich ergiebet ieder zeit/Dar die fruchtnieſſung wird von ihme ſein nicht weit.
P. R. 1636.
Dient für den Schlag.
Der Schwartzbraune.FUrm ſchlage dienen wol ſchwartzbraune Zwieſelbeer/Itzt wen man ſie gebrant zu waſſer/ drauf verlaſſenMan ſich kan feſtiglich: Man nennet mich daherSchwartzbraun: Ein ieder/ der begehrt ſich recht zu faſſen/Fuͤrnemlich trachtet nur nach Tugend und nach ehr’/Und ſich der demut auch befleiſſet allermaſſen/Das ihn erhebe Gott/ und nicht hernieder ſchlag’/Und mus er ſeine hand ie fuͦrchten alle tag’.
A. L. D. F. 1636.
Erweiſt ſich wol.
Der Bedeckte.DIeSilge heiſſer art mit erden uͦmbgedeckt/Erweiſt ſich ſchoͤn vnd wol/ und ihre wirckung giebet/Dem Liebeſtocke vor: Daher heis’ ich Bedeckt:Nun ſehet/ wie ſo wol der Herr’ uns hat geliebet/Das ſeine gnad’ auf uns er mildiglich ausſtreckt/Ob er in Truͦbſal ſchon und Kreuͦtz uns taͤglich uͦbet/Bedeckt er uns doch helt/ und wohnt mit huͦlffe bey/Das aller feinde wir auch werden endlich frey.
F. V. K. 1636.
Aus bluͤhet Nutzlich.
Der Hundertfaͤltige.VOn Hundert blettern man Leibfarbne Roſen find/Die ausgebluͦhet ſchoͤn man brauchet in den Krentzen:Ich Hundertfaͤltig bin genant/ ſie nuͦtzlich ſind/Das ſie durch ihre kraft des menſchen kraͤft’ ergentzen:Mit ſeinem Gott ein Chriſt ſich durch den Geiſt verbind/Es wil ſein fleiß darbey/ nicht aber ein faulentzen/Das hundertfeltig werd’ in uns die frucht gebracht/Die nur durch ſei???en Sohn uns ewig ſelig macht.
A. H. Z. S. E. U. W. L. 1636.
Auf dem Dache.
Der Wachſſende.AUf daͤchern/ waͤnden auch/ das Hausloch waͤchſet an/Es findet haͤuffig ſich an vielen kalten enden/Es gruͦnet fort und fort: Drumb Wachſend zugethanMan mir den Namen hat: Dan ſeinen dienſt anwendenMan in dem Vaterland’ und in der frembde kan:Wan ſeinen ſegen uns der Herre wil zu ſenden/Waͤchſt man auch auswerts fort/ und nimt an guͦtern zu/Bis aus der pilgramſchaft man komt zur rechten ruh.
T. V. G. 1636.
Der Dre???en Eines.
Der Bedeutende.BAlaͤpfel/ wen man ſie friſch aufgeſchnitten hat/Ein ſpinne/ fliege/ mad’ in ihnen wird geſehen:Bedeuͤtend’ ich drumb heiß’: Es ſol auch in der thatDie Spinn auf ſterbensleuͦft/ die flieg’ auf Krieg ausgehen/Die Mad’ ein fruchtbar Jahr uns zeigen/ das man ſattHab’/ auch das koren wol im lande muͦſſe ſtehen:Doch ſeinem ſchluſſe nach Gott gibt zu einer zeitKrieg/ ſterben/ ja auch wol des Landes fruchtbarkeit.
E. V. B. 1636.
Von ſpin= und würmen.
Der Reine.IRlaͤndiſch Buͤchenholtz/ zu rechter zeit gefelt/Bleibt rein/ auch ſauber ſtets/ man wird dran nimmer ſchauenSpinweben mit gewuͤrm’/ in maſſen vorgeſteltIn den gebeuͦden wird/ die man daraus erbauenBedaͤchtig hat gewolt: der Name zugeſeltDes Reinen mir drumb ward: In reiner frucht vertrauenMan auf den Herren ſol/ der von unſauberkeitDer ſuͦnden uns macht rein das ihrer wir befreyt.
D. V. P. 1636.
Treibet wol auſ.
Der Faſlichte.ES treibet ſehr wol aus der Sahm’ am Wunderbaum/Das haͤuslein faslicht iſt: darumb man mir gegebenDen Namen Faslich hat: Kein’ Artzeney kan kaumIn wirckung ſtaͤrcker ſein/ Vorſichtig doch im lebenUmbgehe man darmit: Man weder zeit noch raumSol ſparen/ ſondern ſtets dem guten gern nachſtreben/Das alles boͤſe weg und weit man von uns treib’/Im guten nur allein ein frommes Hertze bleib’.
C. Z. 1636.
Felt Glücklich.
Der Vierblätterige.WAn ſchoͤner gruͤner Klee vierfache bletter giebt/Helt man fuͦr gluͦcklich ihn/ er wird drumb hoch gehalten/Gefunden ohn gefehr: Vierblettrich mir beliebtDarumb genant zu ſein: Gott auf uns laſſe waltenNur ſeine gnad’ und guͦt’/ das wir doch unbetruͦbtIn ſeinem treuͦen dienſt’ auch moͤgen einſt veralten/Wie dan mehr gluͤcklichs nichts wird ſein in aller welt/Als wem das beſte los des Herren gnade felt.
J. V. V. 1636.
In Augen.
Der Wolgefellige.DAs Rohte Tauſendſchoͤn den augen wol gefelt/Auch in Luſtgaͤrten vor den andren bluͦmlein gehet/An hoher rohter farb’: Und darumb zugeſtelt:Mir Wolgefellig ward der Nahm’: In uns beſtehet:Alleine das/ was Gott fuͦr wolgefellig helt/Mit Menſchenſatzung auch ſein wort ſich nicht verdrehet/Er Seelen ſpeiſe gibt durch ſeines Geiſtes macht/Der uns in Chriſto hat des Himmels frucht gebracht.
D. R. D. F. 1636.
Der Fruchtbringenden
GeſelſchaftNahmen/ Vorhaben/
Gemaͤhlde und Woͤrter:
Nach jedes Einnahme ordentlich in Ku=pfer geſtochen/
und
In achtzeilige Reimgeſetze verfaſſet/
Das Vierdte Hundert.
Franckfurt am Mayn/
Bey Mattheo Merian.M. DC. XXXXVI.
Kling=Gedichte
Auf die Fruchtbringende Geſelſchaft/
Das Gemaͤhlde iſt
Ein Indianiſcher Nus=oder Palmenbaum:
Das Wort:
Alles zu Nutzen.KOmt/ lernt vom Palmenbaum’ ihr/ die ihr euͤch begebenIn die Geſelſchaft wolt/ wie ihr es ſtellet an/Das euͤch Fruchtbringend’ heiß’ und halt’ ein iederman/Ihr muͤſſet ſeiner frucht in allem folgen eben:Faſt alles/ was bedarf der Menſch in ſeinem leben/Bringt vor der baum/ draus man Nehnadeln machen kan/Garn/ Seile/ Stricke/ Schiff’/ auch Maſt und Segel dran/Wein/ Eßig/ Brantewein/ oͤhl ſeine fruͤchte geben/Brot/ Zucker/ Butter/ Milch/ Keeß’: aus der Rinde wirdEin Becher/ Leffel/ Topff: Ein blat von ihm formirtDach ſchindeln/ Matten auch von ihm geflochten werden:In iedem Monat’ Er vor neuͤe fruͤchte bringt:Wol dem/ der/ gleich wie er darnach nur ſtrebt und ringt/Das er in allem Frucht und Nutzen bring’ auf Erden.
Alles Zu Nutzen.
Die Fruchtbringende Geſellſchafft.
Der Wunden Zufälle.
Der Schäuchende.BAuchheil die Rohte Mirrh’ in gleichem wird genant/Vom Gauch’ und dem Geſpenſt/ ſie ſol erkent auch werden/Weil dafuͦr fliehen ſie: Darumb mir an die handDer Name Scheuͤchend ward gegeben: Man auf erdenAbſcheuͦch’ je mehr und mehr die Suͦnd’ in iedem ſtand’/Und erbar ſich bezeig’ in worten und geberden/Darzu der Herr uns giebt nur ſeine kraft vnd ſterck’/Es iſt in uns gewis des Herren gnadenwerck.
O. V. D. L. 1636.
In Heilſamer wirckung.
Der Unwerdroſſene.DAs rechte Beerenklau vielfeltig wirckt und heilt:Und alle feuͦchtigkeit im leibe wol zertrennet:Drumb Unverdroſſen mir der Nahm’ iſt zugetheilt:Des Herren reiche gab’ in uns ſol ſein erkennet/Wer unverdroſſen iſt zum zwecke der recht eilt/Den er ihm fuͦr geſetzt/ mit eiffers hitze brennet/Das er ein diener ſein moͤg’ in des Herren reich’/Und in anfechtung nie von ſeinen wegen weieh’.
C. G. V. H. 1636.
Ohne Hitze.
Der Trücknende.DIeAckerwurtzel wol austrucknet ohne hitz’/Und treflich ſtilt das blut/ darbey dan nicht kan ſchaden/Das in dem bette man bedeckt gelinde ſchwitz’:Ich heiſſe Trucknend drumb: Mit hitze nicht beladenEin frommes hertz ſol ſein/ gebrauchen ſeine witz’/Auf das es duͦrffe nicht dan alzu heis ausbaden/Die maͤßigkeit verbleibt in allen dingen gut/Sie ſtaͤrcket und erhelt des Menſchen ſin und mut.
H. Z. V. R. 1636.
Nach der Meyzeitt.
Der Verkriechende.DIeRunde Holwurtz ſich der Meyzeit nach verkreuͦchtHindurch die erde weg/ wan ſie faſt außgebluͦhet/Wies die erfarung gibt/ das ſie ſich dan verſchleuͦcht:Verkriechend’ heiß’ ich drumb: Wan dan Gott zu ſich ziehetDie Seele/ ſie vom leib’ abſcheidet und entweicht/Der leib verkreuͦchet ſich/ und iſt nicht mehr bemuͦhet:Wol deme/ dem ſie Gott in himmel zu ſich nimt/Da wahre frucht und heil in ewigkeit beſtimt.
F. J. 1636.
Das Fleiſch für Maden.
Der Behaltende.DErCoriander Sahm’ uns friſch das fleiſch behelt/Wan es gerieben mit/ daher man mich geheiſſenAlhier Behaltend’ hat: Von Maden es zerfeltAuch gar nicht in der hitz’: Ach laſſet uns befleiſſen/Zu meiden/ was da ſonſt des Menſchen hertze quehlt/Das wir aus ſuͦnden uns durch Gottes beyſtand reiſſen/Der uns durch ſeinen Geiſt behelt in reinigkeit.Weil er uns hat erwehlt von aller ewigkeit.
G. P. 1636.
Dem Hertzen.
Der Zugeeignete.DEm hertzen Hertzgeſpan geeignet iſt recht zu/Dieweil die aͤngſtigkeit und ſchmertzen hin es nimmet:Ich Zugeeignet mich dem hertzen nennen thu/Weil dieſes krautes kraft zu helffen ihm beſtimmet:Des hertzens bangigkeit alleine findet ruh/Als Chriſti ſtaͤrck in uns die volle macht bekuͤmmet/Mit unſern wercken wir verdienen lauter nichts/Allein aus gnaden uns zu gutem nur geſchichts.
R. V. D. L. 1636.
Was faſt Zergangen.
Der Auffrichtende.DIe Gruͤnen Zirbelnuͤß aufrichten die Natur/Und alle kaͤlte drin zernichten und aufheben:Aufrichtend’ heiß’ ich drumb: Man neme fuͦr ſich nurZu richten wider auf/ was itzt bey unſerm leben/In unſerm Vaterland’ auch bleibt nicht in gebuͦr/Die rechte liebe laßt uns wiederumb erheben/Das aufgerichtet werd’ ein friede/ der es ſey/Und bringe frucht dabey der alten Deuͦtſchen treuͤ.
G. W. M. Z. B. C. 1637.
Dem Munde.
Der Trefliche:DEr wilde Galgan iſt ſehr treflich in dem Mund’/Als der geſchworen iſt/ ihn reinigt aus/ auch heilet:Der Name Treflich drumb fuͦr mich iſt worden kund:Ob ſchon des Herren gnad in zeiten ſich verweilet/Gedenckt er immer doch an ſeinen theuͦren bund/Uns treflich durch das Kreuͤtz’ ausputzet und befeilet:Die red’ uns geben iſt zu loben unſern Gott/Auf das wir bringen frucht und halten ſein gebot.
S. M. Z. B. 1637.
Im Eſſen.
Der Gebräuchliche.BEbraucht im eſſen wird der gruͤne Gunderman/Zur erſten fruͤlings zeit/ und ihme zugeſchriebenGar eine ſondre kraft zuſaubern iedermann’Im leibe das Gebluͦt/ ſo unrein drin verblieben:Gebrauchlich heiß’ ich drumb: Ein ieder laſſen kanGar wol gebrauchen ſich im guten nur zu uͦben/Dem boͤſen aber auch zu thun den wiederſtand/Das alles unheil ſey vom Menſchen abgewand.
Z. O. 1637.
Was Verwundt.
Der Ergäntzende.SAnickel heilet wol/ ergentzt/ was iſt verwund/Und macht die Schaden rein: Ergentzend’ ich mich nenne:Es ſol ein Chriſten Menſch ſtets dencken an den bund/Den Gott mit uns gemacht/ das er ſich ſelbſt erkenne/Darzu die groſſe gnad’ ausſpreche mit dem Mund’/Auf das in heiſſer lieb’ er ſeines Heylands brenne:An ihm’ ergentzet Gott/ was vor zerbrochen war/Und ihn erhalten wil fuͤr unheil in gefahr.
H. P. G. 1637.
Den Miltzſüchtigen.
Der Glückhafte.WAn einer an der Miltz beſchwerung mercklich hat/Der guͤldne Widerthon dieſelbe gluͦckhaft ſcheidetVom krancken leibe weg: Ich Gluͤckhaft in der thatDrumb heiſſe/ da die Miltz ſonſt groſſe ſucht faſt leidet:Wer gluͤckhaft faſt wil ſein/ derſelbe fruͦ und ſpatWas Gott zuwider iſt von gantzem hertzen meidet/Und ihm ergiebet ſich in demut mit gedult/Das ihm entſtehe nicht des Herren gnaden huld.
J. H. H. Z. S. E. U. W. 1637.
Den Schäden.
Der Abhelffende.DIe Waſſerdoſten ſeind den alten ſchaͤden gut/Und helffen denen ab/ wan einer mit beladen:Abhelffend’ heiß’ ich drumb: Und der viel gutes thut/Der alle dem abhilft/ was ſonſten bringet ſchaden/Dahin dan wil bedacht ſein ein aufrechter mut/Das er gewogen ſey den Leuͦten mehr mit gnaden/Als nach der ſchaͤrffe nicht/ dan wird er ſein geliebt/Wan er in ſanftmut ſich mit allem nutzen uͦbt.
D. V. V. E. 1637.
Luſt Zu Eſſen.
Der Bringende.WAnRohte Ruͤben ein gemacht/ ſie bringen luſtZum eſſen/ wornach dan die Leuͦte gerne ringen/Die einen trunck zu thun begehren: Alſo muſt’Ich Bringend’ heiſſen auch: Es ſol in allen dingen:Ein ieder willig ſein zur maͤßigkeit geruͦſt/Auf das er moͤge frucht herfuͦr zum nutzen bringen:Mit luſt auf hoͤret drumb/ wans euͦch am beſten ſchmeckt/Das zur geſundheit euͦch ohn’ allen zweifel ſtreckt.
G. H. V. S. 1637.
Durch Schweis.
Der Geneſende.DIe wurtzel Olſenig von inrer ſchwerer giftDie kraͤfte der Natur macht durch den ſchweis geneſen???Geneſend drumb der Nahm mich in der ſchar betrift:Weil gantz verrucket iſt des Menſchen gutes weſen/Drin er geſchaffen war/ Ein anders hat geſtiftDer treuͦe Gott fuͦr uns/ dan er uns auserleſenHat in der boͤſen welt durch Jeſu Chriſtitod/Durch den geneſen wir von aller ſuͤnden not.
J. F. V. V. 1637.
Die Miltz.
Der Mindernde.ISt einem alzugros die Miltz/ ſo mindert ſieDie Wurtzel Seiffenkrauts/ und ihre ſchmertzen lindert/Draus ſonſten ſchwermut komt: Der Mindernd’ ich alhieGenennet bin: Und nichts die ſchwermut beſſer mindert/Als freuͤdig ſein in Gott/ weil der verlaſſen nieDie ſeinen/ ſondern das/ was ſchaden bringet/ hindert/Laßt uns in freuͦdigkeit des hertzens dienen ihm’/Auf das wir troͤſten uns dan koͤnnen ſeiner ſtimm’.
M. M. 1637.
Im Beſten Weſen.
Der Verharꝛende.DIe Wurtzel/ die man uns bekant aus China bringt/Im beſten weſen pflegt beſtendig zuverharren:Verharrend’ ich drumb heiß’/ auch ihre wirckung dringtSehr kraͤftig vor gelind’: Es wolle keiner ſparenZur buſſe fleis und zeit: Wer in dem kampfe ringtMit aller embſigkeit/ der ſeine Seele wahrenWird in beharligkeit/ darbey doch allermeiſtIn glaubens kindern wirckt/ des Herren guter Geiſt.
F. C. G. Z. O. 1637.
Vnter den Schönſten.
Der Beliebte.DIe Roht’ Anemone ſchoͤn vol und ausgebluͦhtBeliebet iedermann’ und ſonder anmut giebet/Von blumen aller art/ das lieblichſt’ an ſich zieht:Beliebt ich darumb heiß’/ und werden mus beliebet:Wer ſeinen naͤchſten iſt zu dienen ſtets bemuͦht/Der thut was Gott gefelt/ ſein Chriſtenthumb auch uͦbet/Und drauf beliebte frucht im Himmel haben wird/Wan er aufs ſchoͤnſte wird vom Herren ſein geziert.
H. V. R. 1638.
Wieder Hitz vnd Gift.
Der Geſchickte.BEy uns Buchampfer kan hernieder drucken wol/Des Fiebers gift/ und uns in zeit der peſt erquicken:Drumb ich Geſchickt genant bin: Auch ein ieder ſolZur tugend fleißig ſich in ſeinem Wandel ſchicken/Auf das er koͤnne dan/ der hoͤchſten ehre vol/Der laſter groſſe ſchar geſchickt hernieder druͦcken/Dan wird er recht geſchickt in ſeinem leben ſein/Verſichert gaͤntzlich auch fuͦr mancher ſuͤnden pein.
M. A. V. D. 1638.
Genoſſen.
Der Wackere.DEr Schwartzen Schwaͤmme viel man im Gebirge find/Im ſchoͤnen Welſchenland’: Als einer die genoſſen/Wird wacker er davon in ſeinem thun geſchwind:Der Wacker’ heiß’ ich drumb: Das gut iſt uns entſproſſenVon Chriſto unſerm Heil/ er ſich mit uns verbindDurch ſeinen gnaden Geiſt/ und von ſich nicht wil ſtoſſen/Drumb laſt uns wacker ſein/ und thaͤtig ihm zu dienſt/Das jenes lebens frucht uns werde zum gewinſt.
G. L. G. Z. N. C. 1638.
Die Müdigkeit.
Der Aufhebende.SPecklilgen heben auf der glieder muͤdigkeit/Gebraucht im warmen Bad’ und ihnen kraͤfte geben:Aufhebend’ heiß’ ich drumb: Man ſol in keiner zeitZum guten werden muͤd’ auch nicht beym ſchweren leben/Beſondern heben auf/ was nahe/ fern und weitDemſelben hindrung thut/ und pflegt zu widerſtreben/Dan wird gewuͦnſchte frucht mit nutzen vorgebracht/Wen man ſich Gottesfurcht befleiſſet tag und nacht.
W. E. V. P. H. Z. E. 1638.
Im Anblick vnd Geruch.
Der Angenehme.DEr Sterren Hiacint ſehr angeneme feltIm anblick’ und geruch’/ er mir fuͦr andern allen/Darumb gegeben ward/ wie dan auch zugeſteltDer Nahm’ iſt Angenem’/ auf das wir Gott gefallen/Und angenem’ ihm ſeind in ſeinem himmels Zelt/In ſollen fuͦrchten wir: Alsdan wir moͤgen wallen/Gantz ſicher im beruf’ und ihme liegen ob/Das angenem ve???bleib’ und kundbar unſer Lob.
L. F. Z. A. 1638.
In Guttem Anſehn.
Der Gefülte.EIn gutes anſehn iſt an Roſen gelb gefuͤlt/Und wer im anſehn iſt/ ſol nach der tugend ſtreben:Gefuͤlt im anſehn drumb/ zum guten ich gewilt/Und ſo genennet bin: Bey iedem ſtande lebenMan ſol im anſehn ſo/ das alles ſey geſtilt/Was andern ergernuͤs im wandel koͤnne geben:Verſtand und tapferkeit ein rechtes anſehn macht/Es wird ohn’ arbeit auch nicht gute frucht gebracht.
J. G. F. Z. A. 1638.
Grün und Gebacken.
Der Wolſchmeckende.BRuͤn und gebacken ſchmeckt die Frawenmuͤntze wol/In ihrer wirckung auch geſundheit uns erwecket:Wolſchmeckend’ ich daher genant/ der tugend vol/Gern ſehe/ das darnach man ſich geneiget ſtrecket:Geuͤbt in Gottesfurcht ein ieder auch ſein ſol/Das gegen ſeinem Gott ſey ſein gemuͦt entdecket/Das iſt die beſte frucht/ die einer bringen kan/Wan er im bertzen ſich nimt dieſer tugend an.
H. A. V. H. 1638.
Sein Gegentheil.
Der Beſtreitende.HAuhechel/ Weiberkrieg bey vielen auch genant/Thut ſeine wirckung wol beym Lendenſtein’ erweiſen/Beſtreitet ſolchen ſtarck/ und iſt ſehr wol bekant:Drumb ward Beſtreitend’ ich mein gegentheil geheiſſen:Beſtritten wollen ſein in iedem Ambt’ und ſtand/Die boͤſen luͦſte/ die von Gott uns ſonſt abreiſſen/Der Geiſt obliegen muß dem fleiſche durch die kraft/Die nur von oben her in uns das gute ſchaft.
C. V. B. 1638.
Den Schweis auſ.
Der Treibende.WEr hitze/ bangigkeit und gift im leibe fuͤlt/Von boͤſer feuͦchtigkeit auch not hat in den gliedern/Nimt Zitwer Wurtzel der/ ſich waͤrmet und verhuͦlt/So bricht der Schweis heraus/ den mag er wol erwiedern:Der Treibend’ ich drumb heiß’/ und hertzlich bin gewilt/Zu treiben boͤſes auß: Ein ieder ſich erniedern/So ſolt und muͤhſam ſein/ das er im ſauren ſchweisSeins angeſichts volbring’ alzeit des Herrn geheis.
F. S. V. W. 1639.
Gibt ſtärck vnd Kraft.
Der Stadliche.DIe groſſe Citronat uns ſtaͤrck’ und kraͤfte giebt/Gehalten Stadtlich ſie wird drumb/ auch hoch geſchaͤtzet:Daher ich Stadtlich heis: Die frucht die iſt beliebt/Im an ſehn und der that des Menſchen Hertz ergetzet:Wer ſein gemuͦte nun in tugend taͤglich uͦbt/Der wird von laſtern nie nicht koͤnnen ſein verletzet/Die Seele die erlangt von oben her die kraft/Gott uns gegoſſen ein hat ſtaͤrck’ und lebens ſaft.
J. L. Z. H. 1639.
Den Tollen Hundsbis.
Der Zernichtende.WAs Schwartzer Andorn iſt/ den gift=biß der zernichtVon einem tollen Hund’ und ſeine ſeuͦche wendet:Zernichtend’ heiß’ ich nun/ und mein Ambt wol verricht/Das man/ wen tol der ſin/ zum guten alles lendet/Die boͤſe haͤndel auch mit glimpfe guͦtlich ſchlicht/Damit gerechte frucht uns werde zugeſendet/Alſo zernichtend wird ſehr gute frucht gebracht/Was unnuͦtz’ iſt zu nicht und uͦchtig auch gemacht.
L. G. 1639.
Trübe Augen.
Der Erhellende.DIe Sigmars wurtzel macht die augen ſchoͤn und hell’/Und wan ſie truͤbe ſind/ dan wehret ihren fellen:Erhellend’ ich drumb heiß’/ und kam an dieſer ſtell’In die Geſelſchaft auch/ da ich vorm Jahr’ erhellenMir klar die augen thet: Es ſol die edle Seel’In ihrem wandel ja der tugend nicht verfehlen/Dan die weit leuͦchtet vor/ und reiche fruͤchte bringt/Zu deren lob’ und ruhm die helle luft erklingt.
O. H. V. S. G. V. G. 1639.
Den Soht.
Der Niederdruckende.DEr Wilden wicken art zu nieder drucken iſtDen Soht/ wan der ſteigt auf/ und ſich erzeigt ein ſchlucken:Des magens/ der geſchwaͤcht: Drumb nenn’ ohn argeliſt:Mich Niederdruckend’ ich: Man ſol hernieder druckenDie ſtoltze hoffart/ drin ſich mancher menſch vergiſt/Und thut ſein Chriſtenthum in eitelkeit verrucken/Die laſſet meiden uns/ und niederſchlagen ſie/An demut mangel auch bey uns erſcheine nie.
A. V. B. 1639.
Befödert den Schlaf.
Der Rauche.SChlafkuntzen wachſen her am wilden Roſenſtock’Im Felde man ſie find/ im holtz’ und gruͦnen hecken/Den Schlaf befoͤrdern ſie/ ſeind gleich mit einem Rock’/Und Beltz’ umb geben/ auch den kropf und ruhr erſchrecken:Der Rauche heiß’ ich drumb: Sich keiner an nicht lock’/In faulheit immerdar und muͤſsiggang zu ſtecken/Er warte ſeins berufs/ und drinnen embſig ſey/Das er von Laſtern moͤg’ im leben bleiben frey.
H. E. G. Z. W. 1639.
Waß Auſgegangen.
Der Eintreibende.WAs ausgegangen iſt/ das treibet Bruchkraut einBeym untern leib/ und macht es wiedrumb hingelangenAn ſeinen rechten ort: Eintreibend’ alſo ſeinDer Nahme muſte mir: Man alles ſo ſol fangenIn ſeinem leben an/ das ohne falſchen ſcheinMan eintreib’ alles/ was am boͤſen wolte hangen/Auf das der tugend frucht gebracht alleine werd’/Erbauet dar zu bleib’ und wolbeſtelt die Erd’.
H. J. G. 1639.
Allerhand Hitze.
Der Abkühlende.DEr Huͤnerdarm uns ab die hitze treflich kuͤlt/Darauf der kranck’ in ſich kriegt wieder ſtaͤrck’ im hertzen:Abkuͤlend’ ich drumb heiß’: Ein ieder ſey gewilt/Zu kuͤlen ab den Zorn/ der endlich giebet ſchmertzen/Ja das die Rachgier’ auch mit ſanftmut ſey geſtilt/Und man des Herren gnad darbey nicht ſol verſchertzen/Uns all’ erwaͤrmet recht des Heilgen Geiſtes hitz’/In deme finden wir die beſte frucht und witz.
M. V. H. 1639.
In Sich.
Der Zarte.PRunellen troͤg gekocht ſeind in den ſpeiſen ???art:Daher der Nahme mir auch Zart iſt zugefallen:Wer Zart und Edel iſt/ hilft ſeines gleichen art/Und in Geſelſchaft ſich wil gern mit andern ſtallen/Er gegen ihnen ſich nicht zeiget rauh’ und hart/Vielmehr bequemet ſich/ damit er moͤge wallen/Zu bringen frucht/ die nur zu nutzen ſtets gereich’Auf das ein gutes lob bleib’ ihm davon zugleich.
P. G. Z. W. U. P.
Beim Scorpionſtich.
Der Unempfindliche.DEr Scorpionen gift ein Menſche nicht empfind/Wen man Feld Safferan/ der wild iſt/ darauf leget:Ich Unempfindlich mich zu nennen war geſint/Weil man bey dieſem kraut’ empfindung nicht erregetVon obgemeldter gift: Ein from Gotsfuͤrchtigs kindIn harter leidenszeit ſich wiedrig nicht beweget/Drin unempfindlich iſt/ es helt aus mit gedult/Nicht achtet falſcher ſtich’/ und bleibt in Gottes huld.
J. G. V. L. 1639.
Was ſchmertzt im Leibe.
Der Senftigende.DEr Same vollen Mohns die ſchmertzen ſaͤnftigt wol:Von dieſer ſanften kraft der Nahm’ iſt mir gegeben/Das ich der Saͤnftgend’ heiß’: Ein Menſche fleißig ſolIn ſanftmut ſtellen an den wandel recht zu leben/Er ſey der freuͦndligkeit und ſanfter ſitten vol/Dem hart erſtarten ſinn’ in zeit zuwiederſtreben/Zu ſchoͤner ſanfter frucht es ihm’ ausſchlagen wird/Die nechſt dem nutzen ihm mus bringen groſſe zierd.
M. E. 1639.
Das Verſtopfte.
Der Eröfnende.DIe Goldwurtz rohter bluͤht eroͤfnet was verſtopftIm leibe findet ſich: Eroͤfnend’ ich gen ennetDaher geworden bin: Wan einer wol gepfroft/Dan die verſtopfung wird bald euͦſſerlich erkennet/Das einem/ der da iſt aufrichtig/ mercklich kropft/Wen man an arger liſt ſich unvermutet brennet/Mit ofnem hertzen man der falſchheit wiederſteh’/Und in vorſichtigkeit aufrichtig reiner geh’.
J. W. V. G. 1639.
Geöfnett.
Der Kurtzweilige.WAn weiſſe Kiechern man eroͤfnet/ knallen ſie:Mein Name mir darumb Kurtzweilig iſt gefallen:Die Haſen ihr gewaͤchs im felde laſſen nie/Drin ſitzen gern/ und ſie in groſſer luſt mit allenDen kraͤften beiſſen an: Kurtzweilig ohne muͦh’Auch mag man gar wol ſein/ und ſein lob laſſen ſchallen/Wan in den ſchrancken man verbleibt der erbarkeit/Und das unnuͦtzlich nicht werd’ angewand die zeit.
B. V. B. 1639.
Den Geſamleten Stein.
Der Zermalende.DIeWurtzel von dem gras/ ſo wild iſt/ die zermaltDen lang verhaltnen ſtein/ er mus davon zergehen:Zermalend’ ich daher genant bin der geſtalt:Den laſtern iederzeit man hart ſol widerſtehen/Und klein zermalen ſie/ das ſie nicht werden altDurch misbrauch/ was iſt gut in boͤſes zuverdrehen/Abſterben ſollen wir der alten Suͦnden art/Zum neuͦen Menſchen dan zu ſein gantz uͦmbgekart.
H. C. V. R. 1639.
Geräht Wol.
Der Friedfertige.FRiedfertig meine that/ Friedfertig ſol mein ſinn/Mein thun und reden ſein/ ich mus zum frieden rahten/Vom frieden red’ ich wol/ und nicht ſchlecht oben hin/Des guͦldnen friedens wort gieng mir gar wol von ſtaten:Er bringt der Chriſtenheit und aller welt gewin/Gekroͤnet billich ſeind drumb ſeine wehrte thaten:Geraͤht wol iſt mein wort/ ein oͤhlzweig voller frucht/Als auch Friedfertig mir der Nahm’ hier ausgeſucht.
P. V. D. W. 1639.
Für Menſchen vnd Vieh.
Der Zunehmende.DEr Welſchen Hirſenſahm’ in vielheit nimmet zu:Darumb Zunemend’ ich den Namen thet annehmen:Dem Menſchen ſamt dem Vieh’ er giebet ſpeis’ und ruh’/Und darf man ſeiner ſich nicht im haushalten ſchemen.Er iſt im Herbſte reif: Ein ieder gutes thu/Nach dem/ was ſeins berufs/ ſich emſig zu bequemen/Der nimt dan warlich zu/ des arbeit ſegnet Gott/Der Menſchen/ Thier’ und Vieh’ erhelt in groſſer not.
J. D. W. 1639.
Spaniſcher fliegen Hitze.
Der Mäſſigende.ES maͤßget Ammey uns der Spanſchen fliegen hitz’/Und die dem haͤrtern holtz’ und andern laub’ auf liegen:Der Maͤßgend’ ich drumb heiß’: Hierin beſteht die witz’In unſerm ſinne/ das wir ja nicht hoͤher fliegen/Als mit bringt die gebuͤr/ der rechten weisheit ſitzDarinnen zeiget ſich/ zu wiſſen ſich zu ſchmiegen/Und maͤßgen uͦberal/ man nicht zu haſtig geh’/Auf das darauß nicht komm’ uns kummer/ ach und weh’.
H. P. V. K. 1639.
Dem blöden Magen.
Der Richtigſte.DEr Richtigſt’ iſt mein Nahm’/ und bloͤden magen zwarChineſer Ingwer pflegt/ genoſſen/ zu behagen:Weil ich der Richtigſt heiß’/ ich richtig meine Jahr’Anfangen wil auch gern: Aufrichtig bey mir tragen/Was zu der Tugend dient in allem richtig/ klar/Man unvernuͤnftig auch hierin ſol nichtes wagen/Wan alles mit bedacht vernuͦnftig iſt gefuͤrt/Man gute richtigkeit im leben ſpuͤren wird.
J. E. H. Z. S. 1639.
Verꝛückte Glieder.
Der Einrichtende.DIe Linen hab’ ich mir erwehlt zu meiner frucht/Weil zu einrichtung ſie verruckter glieder dienen:Und iſt der Name mir Einrichtend’ ausgeſucht:Zu richten wieder ein ſich ieder mag erkuͤnen/Was nicht recht richtig iſt/ dan der wird ſein verflucht/Der nur verwirrung hegt/ und leßt ſich nicht ausſuͦnen/Alſo durch waffen man kein’ eintracht ſtiften kan/Den frieden ſol man ſtets mit rahte fangen an.
F. H. 1639.
Die Galle oben auſ.
Der Stoſſende.DIe Galle ſtoſſen weg die Erdnuͤß’ oben aus/Wen man bereitet ſie zur Artzeney genoſſen:Daher heis Stoſſend’ ich: In unſers leibes hauſ’Ausſtoſſe man die Gall’ in deren wir verſtoſſenOft mit dem zorne ſonſt/ das giebet manchen ſtraus/Wan ſo die Chriſten lieb’ iſt gantz und gar zerfloſſen/Iſt zorn und has hinweg/ iſt frucht der liebe da/So ſeind alsdan gewis wir unſerm Gotte nah’.
R. V. D. 1639.
Die Geſchwulſt.
Der Setzende.DAs Sternkraut die geſchwulſt ſetzt/ wo ſich ſolche find/Sie komm’ aus fluͦſſen her/ und ſey man ſonſt verletzet:Der Setzend’ heiß’ ich drumb: ſich ſetzen mus geſchwind’Ein aufgeblasner Menſch/ wen man ihn nicht mehr ſchetzet:Die demut maͤnniglich zu ſeiner gunſt verbind/Dardurch ein frommes hertz nicht wenig wird ergetzet/Mit demut und gedult man geht zum Himmel nan/Drumb laſſet uns damit ſein alzeit angethan.
C. V. B. 1639.
Mitt guter Nahrung.
Der Verſorgende.SPelt/ ſo da Duͦnckel auch heiſt in dem Schwabenland/Das pflegt mit nahrung wol die leuͦte zu verſorgen/Es gute Wecken gibt: Verſorgend’ ich genantDaher geworden bin: Man fuͤr den andern MorgenDarumb nicht ſorgen darf/ dan unſre noht bekantDem Herren alzeit iſt/ hat er ſich ſchon verborgen/Wies ſcheinet/ eine weil’/ er fuͦr uns ſorget doch/Die mittel uns aus noht zu helffen weis er noch.
R. V. B. 1639.
In Heilung der Wunden.
Der Gültige.IN Wunden heilung gilt das Pfennigkraut ſehr viel:Der Name Guͤltig auch fuͤr mich drumb ward gefunden:Das guͤltig iſt allein/ was uns zum rechten zielFuͤhrt der Gotſeligkeit/ dran mus man ſeyn gebunden/Wan man das wahre heil vom Herren haben wil/Der uns geheilet hat durch ſeine ſtreich’ und wunden:Die guten werck’ an uns durchaus nichts guͤltig ſeind/Dan unſer eigen thun mus Gottſeyn immer feind.
B. M. 1639.
Junge Weinrancken.
Der Bindende.WEinrancken/ wan ſie jung/ bind man mit Binſen an/Und am Moraſte ſie aus leſſet darzu leſen:Dem Namen Bindend drumb bin ich wol zugethan:Werſich mit Gott verbind/ der iſt gewis geneſen/An Gottes klares wort man ſich nur binden kan/Und Menſchenſatzung laß’ in ihrem ſchnoͤden weſen/Draus ſehet klaͤrlich/ wie kein’ andre frucht Gott wil/Als die durch ſeinen Geiſt uns bringt zu ſeinem ziel.
H. J. V. K. 1639.
Im Streite.
Der Feurige.DErHanenfus in ſich ſcharf/ hitzig/ feuͤrig iſt/Er ziehet blaſen auf/ und mit dem fleiſche ſtreitet:Ich Feuͤrig drumb genant im ſtreite bin: Es miſtDer ſein thun nicht wol ab/ der ſich im fleiſch ausbreitet/Und folget ſeinem wahn’/ er dan darbey vergiſt/Das er von Gottes Geiſt in nichts wil ſeyn geleitet/Von dieſem Geiſt’ erwaͤrmt wir ſollen feuͤrig ſeyn/Das wir zu ſeinem Reich’ auch gehn fruchtbringend’ ein.
E. V. W. 1639.
Alle Zeit.
Der Graue.AUfaͤngern iſt gemein/ und grau der Genſerich/Dan er ſo jung als alt/ doch allezeit fort grauet:Den Grauen von der farb’ alhier man nante mich:Wer grau iſt im verſtand/ derſelbe weiter ſchauet/Geht auch in ſeinem thun nicht unvorſichtiglich/Zufoͤrderſt wan er Gott in ſeinem hertzen trauet/Er bringet graue frucht/ mit nutzen vorgeſtelt/Und ſeine klugheit wird beruͤhmt in aller welt.
A. G. V. W. 1639.
Wan gift verhanden.
Der Unbetriegliche.CYpreſſe/ welche klein/ den Menſchen nicht betreuͤgt/Wan in und an dem leib’ iſt etwa gift verhanden:Gantz Unbetrieglich bin ich/ wie mein Name zeigt/Der mir von dieſer kraft iſt fuͤglich zugeſtanden:Wer unbetrieglich iſt/ dem’ iſt hold und geneigtDer frommen Leuͤte ſchar/ und ihme komt zu handenDie nie betrogne frucht/ die rechten nutzen giebt/Und wird von iederman gelobet und geliebt.
A. G. G. Z. O. U. D. 1640.
Zeigt gute Weide.
Der Kurtze.MAslieblein/ weis und wild man auf den aͤngern find/Kurtz auf dem erdreich’ auch ſie gute weide zeigen:Der Kurtze heiß’ ich drumb/ weil ſie ſo niedrig ſind:Zur niedern demut man ſein hertz ſolgerne neigen/Wan zu der tugend ſich ein kurtzer Man verbind/Weis recht bey niedrigkeit zu reden und zu ſchweigen/So geht er andern weit in ſeinem weſen vor/Und wird fruchtbringend’ hoch erhaben auch empor.
A. V. R. 1640.
Das Alter.
Der Zufweckende.WAcholderbeer/ die reif/ das alter wecken auf/Ihr Nahm’ ein ſolches auch es klaͤrer an uns zeiget:Aufweckend nent man mich/ weil meines alters laufDurch ihre kraft mit Gott noch kuͤnftig hoͤher ſteiget:Alſo werd’ auferweckt der gantze Chriſten hauf’In tugend durch den geiſt/ der nimmer nicht betreuͤget/Dan werden auferweckt wir und fruchtbringend ſeyn/Und zu der Seligkeit mit nutzen gehen ein.
G. M. 1641.
Die Farben.
Der Abſtechende.DJe wunderſchoͤne frucht die Blume CardinalSticht alle blumen ab/ wan ſie iſt ausgebluͤetIn ihrer hohen farb’. Abſtechend in dem fall’Ich drumb genennet ward: Man ſol auch ſeyn bemuͤhet???Zu ſtechen ander’ ab an tugend uͤberal;Dan wer auf ſolche weiſ’ ab ſich von andern ziehet/Gewis fruchtbringend mus in ſeinem leben ſeyn/Wan er des lebens lauf helt unbefleckt und rein.
M. V. S. 1641.
Nit ohne Anmut.
Der Herbe.HErb’ iſt das Pfefferkraut und in die zung uns beiſt/Wan wir es legen drauf/ doch anmut darbey bleibet:Drumb man den Herben mich nicht ſonder anmut heiſt/Und dieſes Krautes kraft viel wuſt und ſchleim austreibet.Die wahre Gottesfurcht den rechten weg uns weiſt/Den ſollen gehen wir/ und dan in uns bekleibet/Was Gott aus gnaden giebt? Das kreuͤtz iſt herbe zwar/Die rettung aber uns anmutig gantz und gar.
F. R. 1641.
Zuentwafnen.
Der Zwingende.DJe Kleine Monraut’ iſt in wunderſamen preis’/In dem ſie manchem Hengſt die eiſen rab geriſſen:Der Zwingend’ ich daher und zu entwafnen heiſ’/Hab iederzeit den feind zu zwingen mich befliſſen/Und zuentwafnen ihn: So ieder ſich erweiſ’/Auf daß die laſter ſtets von ihme weichen muͤſſen.Gott iſts der ſie allein in boͤſen menſchen zwingt/Und ſchaft daß man herfuͤr viel tapfre fruͤchte bringt.
O. P. A. H. Z. A. 1641.
Bricht geronnen blut.
Der Beröhtete.DAs kraut die Tſchurle ſeht/ wie ihre wurtzel hatDie ſchal’ in ſchoͤner roͤht/ da dan mit wird geferbetDie butter in dem May: Die wirckung in der thatHat dieſe nun/ daß was im leibe ſich verderbet/Find vom gerunnen blut/ das bricht ſie auf der ſtat.Beroͤtet iſt der Nahm’ auch mir drumb angeerbet:Das wort die wirckung zeigt: Vergieſſet ja kein blut/Wie ſolches Gottes wort uns hart verbieten thut.
C. F. V. E. 1641.
Den Wolver wahrten Kern.
Der Erlangende.DJe kleine Dattelſtaud die waͤchſet nicht gar hoch/Nah’ an der wurtzel iſt/ der kern drauf zugelangen/Nimt man viel ſchalen ab/ die ihn verwahrten noch:Den heiß’ Erlangend’ ich: Der tugend anzuhangen/Die faſt verborgen liegt/ traͤgt man ein ſchwaͤres joch.In beſter Jugend iſt auch ſolches anzufangen/Zu folgen Gottes furcht/ die rechte weis heit giebt/Von Gott und menſchen wird/ wer ſie erlangt/ geliebt.
W. L. F. Z. A. 1641.
Zum guten Zwecke.
Der Arbeitſame.DJe Caſsia dem leib bekoͤmmet treflich wol/Arbeitet drin/ aus uns die galle zu vertreiben.Arbeitſam heiſ’ ich drumb/ wie iederman ſeyn ſol/Doch daß er im beruf’ alleine moͤge bleiben:Die ſchuldigkeit zu thun/ der menſch ſein’ haͤnde volIhm’ alle tage hat/ mit leſen/ ſetzen/ ſchreiben/Er ſein Gewiſſen auch behelt ſo recht und gut/Wan er zum beſten zweck’ alzeit fruchtbringen thut.
H. S. 1641.
Zu recht gehobbelt.
Der Glatte.BEhobelt wird zu recht zu einem glatten Tiſch/Ein Stam von Ahornholtz/ als man ihn erſt geſchnitten.Der Glatt’ ich bin genant: Die jugend hurtig friſchErſt wird zu recht gebracht/ wan etwas ſie gelitten:Es ſol doch kein gemuͤt ſeyn nimmermehr ſo riſch.Zu ruͤhren das was ſchon zuvor man hat geſtritten.Beſcheidenheit die geht durch alle laͤnder glat/Und leſſet zanck und ſtreit nicht finden raum und ſtat.
C. H. V. N. 1641.
Jedes an ſeinen ort.
Der Ordnende.WEchoacana weis an ihrer Wurtzel iſt/Und der Rabarbar gleich/ die inre glieder bringetIn ordnung wiederumb/ drumb Ordnend mir erkieſtDer Nahme billich ward/ weil mein ſinn darnach ringet.Zu ordnen unſre ſprach’/ in deren man vergiſt/Oft aus unachtſamkeit/ was ſonſten nicht wol klinget/Noch deren eigen iſt: Die Deuͤtſche Sprachlehr’ hab’Ich nun gezeiget vor: wie ihr gebrauch mir gab.
C. G. 1641.
Je Öfter ie Lieber.
Der Genoſſene.DIe frucht ſo Muſa heiſt/ wird aus Egypten bracht/Je oͤfter man ſie iſſt/ ie beſſer ſie uns ſchmecket:Es iſt mir dieſes kraut auch worden ausgedacht/Weil freye wiſſenſchaft gelehrte Leuͦt’ erwecket/Noch groͤſſer wird die luſt durch den Genos gemacht/Bis ſie ſich ins geſtirn auch gar hinauf erſtrecket/Mein Nahme/ Wort und Frucht gibt dieſes klar an tag/Das man im lernen nicht erſaͤttigt werden mag.
A. B. 1641.
Begen viel unraht.
Der Behende.ZEiland der Pfirſchen bluͤht in ſeiner farbe gleicht/Im Lentze bluͤht behend’ und unrahts weg viel nimmet:Behend der Name mir/ darumb ward zugereicht/Dan es zu treiben aus den ſchleim und wuſt beſtimmet:Vom uͤbel ſich gewis behende der abſtreicht/Der in des nechſten lieb’ inbruͦnſtiglich erglimmet/Dem unraht hilft er ab/ und mit des geiſtes macht/So alles wiedrig’ hat mit frucht zu recht gebracht.
M. A. H. V. R. 1641.
Das Leiden.
Der Anzeigende.DJePaſsionsblum’ iſt in gaͤrten wol bekant/Man ſagt/ ſie zeig’ uns an des Herren Chriſti leiden/Daher Anzeigend’ ich bedaͤchtig ward genant.Wer ſich auch von der welt/ wie ſichs gebuͤrt/ wil ſcheiden/Derſelbe leiden mus/ und fuͤren einen ſtandDer ihr zu wieder iſt/ und alle Wolluſt meiden/Im leiden wird alsdan er fruͤchte bringen wol/Wan er auch iſt mit Gott des nechſten nutzens vol.
F. V. M. 1642.
Mit dem Erſten.
Der Heere.DJe Mertzenblume zeigt ſich bald in weiſſer bluͤht’/Und iſt drumb heer und wehrt. Heer ich mich nennen lieſſeDrumb mit den erſten auch; das iſt die beſte guͤt’Im Menſchen/ wan dahin er richtet ſeine fuͤſſe/Das auf der tugend weg er ſetzet ſein gemuͤt’Und folgetrechter bahn: Ein ieder alſo wiſſe/Daß der der Heerſte wird in unſerm leben ſeyn/Der reine fruͤchte bringt/ nichts falſches menget ein.
C. V. M. 1642.
Zum Weichen.
Der Dringende.ZUm weichen dringet fort der Wilde Saffaran/Wie der in Gaͤrten waͤchſt/ die haͤrt des leibs wegnimmet/Den Nahmen Dringend’ ich drumb gerne nam auch anVon dieſer Gartenfrucht: Ein aufrecht hertz ergrimmet/Wans etwas boͤſes ſicht/ ſich nicht aufhalten kan/Zuſchaffen ihme raht/ des menſchen lieb’ erglimmetIn ihm’ und faͤhret fort/ bis daß es nutzen bringt/Und mit der tugend macht ins hoͤchſte lob nein dringt.
J. B. S. 1642.
In blüht und blettern.
Der Silbergraue.EInwilder Oelbaum iſt und ſicht aus ſilbergrauIn blettern und der bluͤt/ darumb bin ich genennetDer Silbergrau’ alhier: Es wil auch gar genauBeachtet tugend ſeyn/ und daß ſie werd’ erkennet/Geleuͤtert oftermals: Des himmels ſilberthauAnfeuͤcht’ auch unſre bluͤt’/ auf daß ſie nicht verbrennetWerd’ in der truͤbſal feuͤr: Fruchtbringend wird dan ſeyn/Im hertzen Gottes troſt/ wan er uns hilft allein.
L. C. S. Z. D. 1642.
Auf manche art.
Der Spielende.DIeBunte Boͤnelein von farben mancher artErgetzen in ſich/ auch mit wolluſt gleichſam ſpielen:Der Nahme Spielend drumb mir nun gegeben ward/Weil im gemuͤte man ergetzligkeit kan fuͤlen/Wan im geſpreche wird gantz tugendlich gebahrt/Zu theilen mit was man begriffen hat in vielenUnd frembden Laͤndern wol: Das nutzt dem Vaterland’Und bringet fruͤchte vor Spielweiſ’ in iedemſtand’.
G. P. H. 1642.
Helt ſeine ſtelle.
Der Geduldige.ICh bring ein Wunderkraut ſehr fern’ aus Tartar Land/(Das einem Lamme gleicht) mit unter euͤre pflantzen/Ihr bringer vieler frucht: ſo wenig hier bekant/Und nimmermehr geſehn: Durch dis wil ich mich ſchantzenMit zur geſelſchaft ein: Weil ich im leiden ſtandMehr fruͤchte mit Geduld/ als nicht durch ſpringen/ tantzen/Jobs fruͤchte/ Joabs nicht/ hab ich mir fuͤrgeſtelt/Viel leiden in geduld dem Hoͤchſten wolgefelt.
G. C. F. V. R. A. M. 1642.
Sterckt das gehirn.
Der Schüppichte.EIn kraͤutlein ſchoͤner bluͤt ſo Venus Nabel heiſt/Von blettern niedrig waͤchſt/ die ſich den Schuppen gleichen/Es gibt ſtaͤrck’ im gehirn/ wie ſeine kraft erweiſt/Die es dem menſchen thut in artzeneyen reichen/Ob auf der erden ſchon es Schuppicht nicht ſehr gleiſt/Die bluͤt’ und kraft iedoch nicht andern kreuͤtern weichen.Drumb neme man nicht hoch den euͤſſern ſchein in acht/Durchs inre gut wird uns die beſte frucht gebracht.
B. H. V. W. 1642.
Im ſüſen anblicke.
Der Liebreiche.ICh liebe lieb’/ ich bin der freuͤnd und freuͤndſchaft freuͤnd/Die ſuͤſſen blicke pfleg’ ich gern auch anzuſehen/Die lieb’ und freuͤndſchaft ſuͤß’ in meinen augen ſcheintSuͦß/ liebreich/ freuͤndlich ſeyn mir uͤber alles gehen/Lieb’/ huld und freuͤndligkeit mir billich ſuͤſſe ſeind/Die freuͦndligkeit/ die lieb’ und ſuͤſſer blick beſtehen:Dieweil mein Name frucht und wort ſo hoch gepreiſt/Nun Liebreich/ freuͤndlich hier im ſuͤſſen anblick’ heiſt.
J. A. G. Z. S. 1642.
Labt und ſtärcket.
Der Reinhertzige.CItronen bluͤte waͤchſt rein/ labt/ und ſtaͤrcke gibtDem hertzen: Daher mir der Name zugekommenReinhertzig: Minder nicht reinhertzigkeit beliebtMir uͤber alles gut/ gleich zuſteht allen frommen/Die reines hertzens ſeind/ wan die ſchon ſeind betruͤbt/Von wegen groſſer not/ eh die wird weg genommen/Iſt dennoch Gott ihr troſt/ die truͤbſal endlich wend/Ergetzung ihnen zu mit frucht und nutzen ſend.
C. L. H. Z. B. U. L. 1642.
Die ausgetrucknete Miltz.
Der Enthärtnete.DIeTamarisken rind’ erweicht die miltz ſo hart/Ja wie vertroͤget iſt/ die vielen angſt gebieret:Enthaͤrtend’ ich mich nenn’/ und mit aufrechter artEnthaͤrte gerne das/ was zur untugend fuͤret/Dahin mein fleis und muͤh’ in allem iſt gekart/Das mit der tugend werd’ ein edel hertz gezieret.Was hart und laſterhaft/ bey Menſchen abgethan/Und man zur hoͤfligkeit gewieſen nuͦtzlich an.
B. V. H. 1642.
Mit Kahte.
Der Fütternde.DJe Wicken fuͤttern wol/ man mus doch raͤhtlich ſieDen Pferden ſchuͤtten vor/ daß ſie ſich nehren ſollenDarvon der notdurft nach: Den Namen Fuͤtternd hieHab’ ich bekommen drumb: Wan wir mit Rahte wollenZu hauſe leben nun/ mags uns gereuͤen nie:Es einmal beſſer iſt/ als wan mit alzu vollenUnd vielen maſſen ſich ein Menſch gantz uͤberlegt:Ein baum der wenig frucht/ die gut doch meiſtlich tregt.
H. L. Z. H. 1642.
Natürlicher Tugend.
Der Vergüldete.EIn art der Rosmarin/ die ſcheinet wie verguͤlt/An ihrer bletter ſpitz’. Ich darumb dieſen NamenVerguͤldet an mich nam: Mit tugend ſie erfuͤlt/Und guter wirckung iſt: Alſo man ſeinen ſamenBring’ in der tugend fort/ wie die natur gewilt/Seins gleichen iederzeit begierlich nach zu ahmen/Ja man verſeuͤme nicht/ darbey die jungezeit/Das alter manche frucht treibt von ſich fern und weit.
C. G. Z. O. U. D. 1642.
Die Hochrotfärbende Würmlein.
Der Hegende.DEr Inder Feigenbaum auf ſeinen blettern hegt/Ein’ art der wuͤrmelein/ die Carmeſinroht ferben/Man nimt ſie ab darvon/ und wol verwahrt bey legt:Der Hegend heis ich drumb: Das beſte zu erwerben/Man hege Gottesfurcht/ wer ſolche bey ſich tregt/Der wird durch Gottes gnad die ſeligkeit ererben/Die Jeſus Chriſtus uns/ erworben durch ſein Blut/Drin dan fruchtbringend iſt fuͤr uns das hoͤchſte Gut.
M. H. G. Z. N. C. 1642.
Die Hitze.
Der Ausholende.DEr Holderſchwam der wird auch Judas ohr genant/Er heilt das halsgeſchwuͦr/ die hitze draus wegnimmet/Darumb Ausholend ich/ die hitze bin bekant/Und ſo mich nennen lies: Wan zorn und haß anglimmet/Die hitze dempfe man/ daß ſie werd’ abgewand/Und gute kuͦhlung drauf zu rechter zeit beſtimmet.Ausholet drumb zugleich/ was keinen nutzen bringt/Das boͤſe leichtlich oft das gute ſonſt verdringt.
J. W. V. K. 1642.
Was gefangen.
Der Zuflöſende.WAldkuͤmmel waͤchſt im wald/ die winde loͤſet auf/Die in des menſchen bauch und daͤrmen ſeind gefangen:Aufloͤſend’ ich genant ward/ weil ich ihren laufBefoͤrdre/ wie dan auch/ wan laſter einher prangenMan ſie aufloͤſen ſol/ damit ihr groſſer hauf/Uns nicht gefangen halt/ die tugend zu erlangenGeflieſſen ieder ſey/ die frucht zubringen dan/Die einem Edelman gar nuͤtzlich ſtehet an.
E. L. V. D. 1642.
Im ???alat und trincken.
Der Bewönliche.DRagon gebrauchet wird im trincken und Sallat/Drumb man Gewoͤnlich mir den Namen hat gegeben/Am braten dieſes kraut/ auch gute wirckung hat/Den menſchen es erhelt bey gar geſunden leben:Alſo gewoͤnlich man anſtelle ſeine that/Der tugend ohne fehl beſtaͤndig nach zuſtreben/Wer ſo fruchtbringend wird in ſeinem wandel ſeyn/Bey ihme leſſet der kein laſter reiſſen ein.
H. S. V. W. 1642.
Das gehirn durch.
Der Schmeüchende.TAback wan der wolreif/ und aufgerollet iſt/Gepuͤlvert/ angeſteckt und eingezogen ſchmeuͤchetGantz das Gehirn hindurch: Daher mir ohne liſtDer Name Schmeuͤchend ward: Ein freyer geiſt erreichetWas hohes in der welt zur tugend man ermiſt/Und von der laſter ſchar mit allem willen weichet/Dieſelbe ſchmeuͦchet aus/ daß er fruchtbringend ſey/Der rechte nutz ihm’ auch volkommen ſchlage bey.
A. V. S. 1642.
Beÿ der Nacht.
Der Leuchtende.DAs faule Holtz das pflegt zu leuͤchten bey der Nacht/Sicht einem feuͦer gleich/ der Leuͤchtend’ ich genennet/Daher geworden bin: Zu leuͤchten ſey bedachtEin ieder andern vor in tugend: Alſo brennet/In ihm’ ein wahres feuͤr/ der liebe die geachtViel hoͤher wird/ als wan nach eitelkeit man rennet/Wer Gott inbruͤnſtig liebt/ bringt frucht bey nacht und tag/Der rechte nutz ihm’ auch ausbleiben nimmer mag.
W. D. G. S. 1642.
Vom Fieber.
Der Enthebende.DIe Pfaffenroͤhrelein/ gelb haben ihre bluͤt’/Ein waſſer draus gebrant vom fieber den enthebet/Der mit geplaget war: Endhebend ich aus guͤtDaher genennet ward: Wer guͤtig alſo lebet/Daß er die bruͦder lieb’ erhelt ihm’ im gemuͦt/Der Gottes klarem wort’ in nichtes wiederſtrebet:Er Gott und Menſchen gibt vornemlich die gebuͦr/Die alle Chriſten macht frucht bringen fuͦr und fuͤr.
W. V. L. G. W. 1642.
Bis aufs glentzen
Der Fegende.DIe Kannen Kantelkraut bis auf das glentzen fegt/Und iedes Zingeſchir/ wie die erfahrung weiſet:Darumb ich Fegend heis: Ein Menſch ſich wol bewegt/Der boͤſes feget weg/ deswegen wird gepreiſet/Wan er mit aller macht ſich auf die tugend legt/Die ſich und andre nur mit allem guten ſpeiſet:Da ſeht wie fegend auch frucht bringen kan ein Man/Wan arbeit/ muͤh’ und fleis er tugendlich wend an.
R. W. D. V. 1642.
Jede dreÿ Jahr.
Der Schönblühende.MAn find ein ſchoͤn Gewaͤchs der Zwiebelblumen art/Das Giuoca wird genant: Schoͤnbluͤhend man ge=Mich/ iede drey Jahr hat/ wie dis gewaͤchſe ſpart/ ???(heiſſenSolange ſeine bluͤt: Alſo man den hoch preiſenSol/ der ſein hertz allein zur tugend hat gekart/Und die vor innerlich und euͤſſerlich wil weiſen/Er hat zu ſparen doch damit gar keine zeit/Das frucht zu bringen er ſey immerdar bereit.
J. H. V. L. 1642.
Mit einerleÿ arbeit.
Der Nachkommende.MIt gerſte wird geſaͤt Kielrocken auf einmalGepfluͤgt in gleicher art/ Und wan die eingefuͤret/Ihr kommet erſtlich nach; Nun ward in dieſem fal/Nachkommend’ ich genant: Ein inre kraft geſpuͤretBey dieſem ſamen wird/ da man ohn fernre qualDer arbeit unſer Land mit frucht ſchoͤn find gezieret:Alſo der kommet nach und ohne frucht nicht iſt/Wer wartet ſeins berufs mit arbeit ieder friſt.
J. R. 1642.
Unreiffe geſchwar.
Der Zeitigende.DEr Eibiſch zeitigt wol das unreif’ im geſchwer’/Ich heiſſe Zeitgend drumb/ den Namen hab bekommen/Zu weiſen daß man ſol unzeitig nimmermehr/Ihm nemen etwas vor/ ja zu des nechſten frommenBefliſſen ſtetigs ſeyn: Man ſich zur demut kehr’/Und wer dieſelb’ in ſich hat zeitlich angenommen/Der wol gezeitigt iſt/ und zeitig bringet frucht/Die in der Gottesfurcht mit nutzen wird geſucht.
G. P. V. D. W. 1642.
Geht andern gleich.
Der Schönweiſſe.DIeweiſſe Tauſendſchoͤn in ſchoͤner voller bluͦt’/Auch andern blumen gleich in ſchoͤner weiſſe gehet/Schoͤnweiß’ ich heiſſe nun: Ein tugendhaft gemuͦt/Rein in auffrichtigkeit Schoͤnweis herbluͦhend ſtehet/Es kan der nechſte wol erkennen ſeine guͦt/Wan mit unreinigkeit es nimmer ſich aufblehet:Doch Gottes gnad’ allein es machet rein/ ſchoͤnweis/Fruchtbringend ihme gibt den hoͤchſten danck und preis.
H. K. 1642.
Uͦber die andern.
Der Hochgeachte.DIe ſchoͤne Tulipan/ aus Perſia gebracht/Sehr hoch geachtet wird fuͦr andre die man findetIn Gaͤrten hoher art: den Namen Hochgeacht/Wolt ich annemen drumb: der iedem ſich verbindet/Wer durch leuͦtſeligkeit ſich hoch beliebet macht/Dan er mit guͦtigkeit die menſchen uͦberwindet/Und bringet fruͦcht’ hervor/ die nimmer nicht vergehn/Vielmehr mit ruhme feſt und hochgeacht beſtehn.
F. H. Z. S. H. 1642.
Die Kräntze mit.
Der Beſteckende.MIt weiſſen Nelcken man die Kraͤntze ſchoͤn beſteckt/Beſteckend’ iſt darumb der Name mir gegeben;Es ſey zum Ehrenkrantz’ ein Adlich hertz erkeckt/Zu wandeln ritterlich in ſeinem gantzen leben/Worzu die huͦlfreich’ hand die tugend ihme reckt/Die es mit groſſem ruhm’ ob ander’ hoch macht ſchweben/Wan es damit beſteckt/ ſo bringt es gute frucht/Stelt auch mit nutzen an des hofes rechte zucht.
E. C. V. G. 1642.
Der Pommerantzen blüht.
Der Ahnliche.DErHolder ſo da weis und Spaniſch wird genant/Sich Pommerantzen bluͦt’ im riechen aͤhnlich zeiget/Darumb dan Ahnlich ich den Namen nam zur hand:Wer nun zur tugend iſt von hertzen gantz geneiget/Der aͤhnlich ihr verbleibt in ſeinem Ehrenſtand’/In dem’ er nach verdienſt mit nutzen hoͤher ſteiget/Und bringet gute frucht dem Vaterlande vor/Darinnen nuͤtzlich er erhaben wird empor.
P. V. B. 1642.
Mit Heÿde.
Der Gedüngete.MIt Heide wird beduͦngt Buchweitzen ins gemein/Und mus ſein miſt darbey: drumb ich Beduͤngend heiſſe;Zur frucht beduͦnget der mit nutzen wol kan ſeyn/Wer auf der tugend weg bedachtſam geht und leiſeSich mit beduͤngen leſt: Er bleibet auch nicht klein/Wan er ergreiffet nur die beſſeſt’ art und weiſe/Zu machen fruchtbar ſich in dem beruf’ und ambt/Drin ihme beyſtehn ſtets die frommen in geſambt.
G. M. 1642.
Hat ſeine gegengift.
Der Giftige.DIebluͤte Nerions in ſich ſelbſt giftig iſt/Der gift die blaͤtter doch dargegen wiederſtreben/An dem Gewaͤchſe man die Gegengift nicht miſt:Wiewol der Name mir der Giftig’ iſt gegeben/Mein wort es recht erklaͤrt: Man ſol zu ieder friſt/Wan giftig etwas vor komt in gemeinem leben/Zu wieder hartem zorn gebrauchen Gegengift/Der meſsigung/ ſo drin die frucht des mittels trift.
H. C. V. U. 1642.
Mit voller blüht.
Der Deckende.CLimatis blau und vol die gaͤnge dicht bedeckt/Darauf gezogen nan/ ſie thut ſich weit ausbreiten/Ich heiſſe Deckend drumb: Ein wackrer mut ſich recktNach allem guten hin/ mus mit dem boͤſen ſtreiten/Und ſolches decken zu: Er ſich nach tugend ſtreckt/Wil andre neben ſich dahin zugleich mit leiten:Der deckt mit voller bluͦt’ in ſeines lebens zeitDas boͤſe/ wan er ſtets zu bringen frucht bereit.
H. B. 1642.
Jedes Monats.
Der Auslaſſende.DIe volle Monats Roſ’ ausleſſet iedes malIm Monat’ ihre bluͦt’ ſie mus darnach verwahret???Und wol gehalten ſeyn: Daher in dieſem fal’Auslaſſend iſt mein Nahm’. Alſo wird recht gebaret/Wan tugendreiche that man ausleſt ohne zahl/Mit arbeit/ fleis und muͦh’ am guten nichts nit ſparet/Und bringet wahre frucht/ die unbelohnt nicht bleibt/Die recht zu lieben Gott und Menſchen embſig treibt.
H. B. 1642.
Amnütigſten geruchs.
Der Hochverliebte.EIngelber Narciſ wechſt im fruͤling’ auf/ und reuͦcht/Anmutig uͦberaus/ die gruͦnen bletter ſtehenDen Binſen gleich gereckt: Man hat mir zugereichtDen Namen Hochverliebt/ weil dieſe blumen ſehenMan nicht kan ohne lieb’/ als die ſich bald einſchleichtAnmutigſt im geruch’/ und balde forter gehenWil in des Menſchen Sin/ denſelben nemen ein/Wer wolt fruchtbringend dan nicht hochgeliebet ſeyn.
H. G. V. O. 1642.
Wieder ſtreich ſtich und ſchos.
Der Geheime.VOm Modelgeer/ das auch die kleine Kreuͤtzwurtz heiſt/Man ein geheimnuͤs hat/ fuͦr ſchieſſen/ hauen/ ſtechen/Mein Nahm’ iſt drumb Geheim’ und mein wort aus es weiſt/Das mit geheimen Raht man kan viel boͤſes brechen/Das ſonſten ſchaden brecht/ drin huͤlffe gerne leiſtEin tugendhaftes hertz/ und ſuchet ſich zu rechenNur mit gutthaͤtigkeit in wahrer liebe brunſt/Die nechſt der menſchen gnad’ erwirbet Gottes gunſt.
F. J. V. D. K. 1642.
Reine Dünſte.
Der Suchende.DIeGemſenwurtzel wird auch Schwindelkraut genant/Von Jaͤgern die dem thier’ in bergen hoch nachſteigen:Die reinen duͦnſt’ ich ſuch’/ und mache ſie bekant/Die unſrer Deuͦtſchen Sprach’ in ihrer art ſeind eigen/Recht auf dem grunde geh’/ und drin bleib’/ unverwandHeiß Suchend/ auch wil fort/ was ich drin finde zeigen/Zu bringen frucht/ die wol dem Vaterlande nutzt/Und mit der Deuͦtſchen Zung’ all’ andre frembde trutzt.
J. G. S. 1642.
Anmütiger Schärffe.
Der Wolgeſtalte.DIe Kreß’ aus India hat eine ſchoͤne bluͤt’/Iſt wol geſtalt/ drumb ich der Wolgeſtaltet’ heiſſe:Anmutig ihre ſchaͤrff’ iſt/ draus dan ihre guͦt’Ingleichen wird geſpuͦrt; Ein tapfrer geiſt ſich reiſſe/Von aller ſchaͤrff’ hinweg/ anmutig im gemuͦt’Und im geberden ſey: Auch nimmer nichts verheiſſe/Er woll’ es halten dan/ das wird ſeyn recht bedacht/Und wolgeſtaltet hat drauf gute frucht gebracht.
J. F. Z. A. 1642.
Die Not.
Der Überwindende.DAs Zahnkraut wird genant von Zaͤhnen/ denen gleichtEs mit gar ſchoͤner farb’/ und treflich uͦberwindetDer ſchweren kranckheit not/ der es ſein huͦlffe reicht/Durchs waſſer draus gebrant: Drumb meinen Namen findetMan Uberwindend auch: Gewis der tugend weichtDer laſter groſſe ſchar/ und fuͤr ihr bald verſchwindet:Nur mit aufrichtigkeit komt fort ein Biederman/Wer voller falſchheit iſt/ fruchtbringen nimmer kan.
C. B. P. 1642.
Was blutet.
Der Aufhaltende.DIe ſchwartze Neſſel waͤchſt aus einer wurtzel auf/Die alles bluten ſtilt/ doch mus ſie ſeyn gegrabenMit ſondrer ſtiller art: Der Nahm’ Auffhaltend drauf/Was blutet/ kam mir zu: Wir ſollen an uns habenAufhaltend’ eine weiſ’ in unſers lebens lauf/Und nicht blutgierig ſeyn/ das ſind die friedens gaben/Die giebet Gottes Geiſt/ und ohne frucht nicht ſind/Ja die mit nutzen man belohnet gnaͤdig find.