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Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714
DVrchleuchtiger / Hochgeborner Fürst / gnädiger Herr / Ob wol alle Schrifft von Gott eingegebe / nütz ist zur Lehre / zur Straffe / zur Besserung / zur Züchtigung in der Gerechtigkeit / daß ein Mensch Gottes / sey vollkommen / zu allen guten Wercken geschickt / 2. Tim. 3. Daß wir auch durch Gedult vnd Trost der Schrifft Hoffnung haben / Rom. 15. So haben
Denn Erstlich handelt der Psalter Davids gar offt vnd außführlich von den allerhöchsten himlischen Sachen des Geistes Gottes / von welchen der natürliche Mensch nichts vernimpt / es ist jhm eine Thorheit / vnd kan es nicht erkennen / 1. Cor. 2. denn er wird von geistlichen Sachen gefraget. Der Psalter lehret vnd bekennet den vhralten Prophetischen vnd Apostolischen Glaube von dreyen Personen des einigen Göttlichen Wesens / vom Sohn Gottes vnnd seiner Menschwerdung / von seinem Leyden / Sterben / Aufferstehung vnd Himmelfahrt / von seinem ewigen Priesterthumb vnd Reich / vnd wie er
Fürnemlich streichet der Psalter gar herrlich vnd tröstlich aus die Lehre von der gnadenreichen Rechtfertigung eines armen Sünders für Gott / wie aus dem 32. Psalm Sonnenklar erscheinet / aus welchem S. Paulus Rom. 4. der Werck. So wird auch im Psalter die Lehr von guten Wercken / welche in vnsern Kirchen aus Gottes Wort stärcker vn viel besser als bey allen Päpstlern getrieben wird / von rechter Anruffung Gottes / von Christlicher vnnd rechtschaffener Betrachtung der Werck vnd Wolthaten Gottes / von hertzlicher Dancksagung / von den fürnemsten Ständen / als Kirchenstand / weltlicher Oberkeit vnd Ehestand / von der Erbsünde vnd warer Buß / außführlich vnd offt wiederholet / daher der Kirchenlehrer Basilius den Psalter billig gerühmet / vnd als einen fasciculum & commune promptuarium optimarum doctrinarum vns fleissig zu lesen befohlen hat. Daher es auch kommen / daß der HErr Christus vnnd seine Apostel mehr Sprüche aus den Psalmen Königs Davids / als aus andern Büchern der heiligen Schrifft allegiret, vnd damit jhre Lehr vnd Ampt bekräfftiget haben. Was nun Christus vnd seine Apostel als authenticum canonisiret haben / das muß ohn allen zweiffel hoch vnd herrlich seyn.
Zum Andern / hat der Psalter daher einen Vorzug für andern Büchern der H. Schrifft / daß wir durch gläubige Betrachtung der Psalme gleichsam für Gottes Angesicht gestellet werden / vnser Hertz / Glauben vn Liebe für jhm außschütten / Psal. 62. vnd also nicht allein von Gott hören vnd reden / sondern auch mit Gott reden / vn vnser heimlichs Anlige in kindlicher Zuversicht jhm klagen vnd fürtragen. Dazu denn der heilige Geist fast in allen Psalmen sonderliche / nach denckliche vnd bewegliche Sprüche vns zeiget / mit welchen wir für Gott vnser Hertz außschütten können / damit deß / weß das Hertz voll ist / der Mund vbergehe / Matth. 12. Vnd dürffen wir vns nicht befürchten / daß König Davids Wort / die er in gleichen fällen geführet / mit den Affecten frommer Hertzen nicht vberein kommen solten / sintemal kein Ey dem andern so ähnlich ist / als der Geist Gottes in allen Gläubigen einerley Krafft vnd Wirckung durchs gehör Göttliches Worts verrichtet / jedoch daß er eine jegliche Gläubigen sein Maß außtheilet / Rom. 12. Was könte nun in aller Welt gläubige Hertzen mehr vnd kräfftiger erfrewe: Wie könte ein
Zum Dritten / malet der Psalter die Christliche Kirche gleich als mit lebendigen Farben ab / wie sie zwar Gottes Wort rein habe / reichlich vnter sich wohnen lasse / an den HErrn Christum gläube / vnd jhn für aller Welt bekenne / aber dabey ohn vnterlaß vom Teuffel / von Spöttern vnd Heuchlern / von falschen Brüdern / Verächtern vnd Verleumbdern angefochten / vnd also durch die Brände gejagt werde / daß die Kinder Gottes / absonderlich getrewe Lehrer durchs Jammerthal gehen / vnnd Brunnen machen / auch erfahren müssen / daß sie zu leiden gemacht vnd jhre Straffen alle Morgen da seyn / da hergegen die Gottlosen in der Welt glückselig vnd vnd reich werden / Psal. 38. vnd 73. Vnd weil König David ein hart angefochtener vnnd wolgeplagter Mann gewesen / wie seine gantze
Weil es nun heisset: Der Gerechte muß viel leiden / Psal. 34. Wir müssen durch viel Trübsal ins Reich Gottes eingehen / Act. 14. Alle die
Wer also in Lieb vnd Leid / in Creutz vnd guten Tagen / in die mores vnd moras der hohen Göttlichen Majestät sich schicken / mit König David aus der Tieffen instendiglich ruffen / dem lieben Gott sein Wort fürhalten / vnd nach erlangter gnädigen Erhörung vnd Errettung jhm dancken lernet / der hat gewißlich durch Krafft des heiligen Geistes vnnd kräfftigen Worts Gottes viel proficiret, in allem Creutz mehr denn halb gewonnen / vnd solte er nicht aller Welt Güter nehmen / daß er bey Polster Theologen / (welche das Creutz fliehen / vnd nur plausibilia, speciosa, grata filiis hujus seculi, das ist / feine
Für solchen hüte sich ein jeglicher / vnd lauffe durch Gedult in den Kampff / der jhm verordnet ist / vnd sehe auff Jesum / den Anfänger vnd Vollender des Glaubens / daß er nicht in seinem Muth matt werde vnd ablasse / Hebr. 12. Ein jeglicher vmb gürte sich mit der Warheit / sey angezo gen mit dem Krebs der Gerechtigkeit / ergreiffe den Schild des Glaubens vnd den Harnisch Gottes / so wird er / wenn das böse Stündlein kömpt Widerstand thun / alles wol außrichten / vnd das Feld behalten / Ephes. 6.
Das alles haben wir im Psalter Davids mit grossem Nachdruck zu lernen: Denn ob wol das Wort Gottes eine Krafft Gottes ist / selig zu machen alle / die daran gläuben / Rom. 1. aus welchem der Glaube herkömpt / Rom. 10. Joh. 17. v. 20. Darin wir geheiliget werde / Joh. 17. v. 17. Dadurch wir selig werden / 1. Cor. 1.1. Tim. 4.
Dieser Vrsachen halben haben sich zu allen Zeiten fürtreffliche / in Gottes Wort erfahrne / vnd in Göttlichen Sachen wolgeübte Lehrer vber den Psalter gemacht / vnd jhre höchste Beliebung daran gehabt / vnnd ob wol die alten Lehrer offt weit von der rechten Meinung des Psalters gegangen / wie solches im achten Theil der Bücher Augustini zu sehen / so haben sie doch / darnach wieder gen Rom verjagt / von dannen jhn Bapst Julius wieder gen Alexandriam geschickt / welchen Ort er aber auffs new zu zweyen malen hat reumen müssen / zum theil vom abtrünnigen Käyser Iuliano, zum theil von dem Arrianischen Käyser Valente vertrieben. Das heisset ja durchs Jammerthal gehen / Ps. 84. In solchem Elend hat Athanasius ohn zweiffel offt seine Zuflucht zu dem Psalter gehabt / vnd mit König David bekant / Psal. 119. HErr wo dein Gesetz nicht mein Trost were / so müste ich in meinem Elend vergehen. Das ist mein Trost in meinem Elend / denn dein Wort (der lebendige vn kräfftige Psalter) erquicket mich.
Augustinus weis nicht gnugsam zu bezeugen vnd zu rühmen / wie er so heilsame / so lebendige / so kräfftige Bewegungen seines Hertzens aus fleissiger lection vnnd Betrachtung des Psalters empfunden habe / l. 9. Confessionum cap. 4. da er vnter andern also schreibet: Quas tibi, Deus meus, voces dedi, cum legerem Psalmos David, cantica fidelia & sonos pietatis, excludentes turgidum spiritum, rudis in germano amore tuo, catechumenus in villa, cum catechumeno Alipio feritatus, matre adhaerente nobis muliebri habitu, virili fide, anili securitate, materna caritate, Christiana pietate! Quas tibi voces dabam in Psalmis illis, & quomodo in te inflammabar ex eis, & accendebar eos recitare, si possem, toto terrarum orbe ad versus typhum generis humani! Vnd l. 10. cap. 33. bekennet Augustinus, daß die Psalmen Davids jhm / nach dem er durch Krafft des heiligen Geistes vnd Göttlichen Worts der Manichaeer Grewel verworffen / vnd den Christlichen Glauben angenommen hatte / viel Thränen vnd
Ambrosius, der hochlöbliche Bischoff / hat den Psalter Davids so lieb vnd werth gehalten / daß er in Ecclesia Mediolanensi eine schöne vnd heilsame Psalmodian der Gläubigen verordnet hat.
Als Chrysostomus in einer außführlichen Predigt zu Antiochia das Volck zum Geistlichen Streit vnd Kampff vnterrichten vnd auffmuntern wolte / hat er demselben vnd vns allen den Psalter Davids fleissig commendiret vnd gebeten / daß auch die Einfältigen in jhren Werckstädten vnd bey jhrer Handarbeit die Psalmen singen / vnd damit die fewrige Pfeile des Bösewichts außleschen möchten. Ja / spricht er / so lange wir im Leibe wohnen / vnd dem HErrn wallen / sollen wir den Psalter Davids nicht aus den Händen / viel wenig er aus dem Hertzen kommen lassen. Dergleichen Vermahnung finden wir auch beym Basilio, Hilario, Hieronymo vnd andern / welche den Einfältigen gute Anleitung gegeben / wie
Neben diesen Kirchenlehrern haben auch andere Theologi den Psalter / als eines vnter den besten Büchern der gantzen Schrifft / mit nützlichen Schrifften vnd Predigten zuerklären für sich genommen / als der tewre vnd trewe Mann Gottes D. Martinus Lutherus, welcher für 107. Jahren am Abend Aller Heiligen eine fröliche Vesper angefangen / vnd frewdig hinaus gesungen hat / daß es in alle Welt erschollen / darauff er auch angefangen wider das leide Bapsthumb zu schreiben vnd zu predigen / daß es an vielen Orten in Teutschland / auch andern Königreichen vnd Ländern vber einen hauffen gefallen / vnd das reine lautere Evang elium der Klarheit Jesu Christi / wie die schöne Morgenröthe / nach der finstern Nacht / mit gewalt angebrochen / daß wir nunmehr wandeln im Liecht des HErrn / vnd im Glantz seiner Herrligkeit / der vber vns auffgangen ist. Dieser Mann Gottes Martinus Lutherus hat vns auch den lieben Psalter verdolmetschet / die fürnemsten Lehr Psalmen mit reichem Geist erkläret / vnd ein herrliches
Solchen Zweck hat jhm auch vnser in Gott seliger Vater D. Basilius Satler fürgesetzt / in dem er vber alle Psalmen Davids kurtze notas vnd Lehrpuncten verfasset / in welchen er den rechten gründlichen Verstand vnd hochnötige application des Texts / wie sie vornemlich auff vnsere zeiten sich schicket / auffs aller deutlichste gezeiget / vnd ohn zweiffel seine Arbeit im HErrn / da er gleich seinen letzten Schwanen Gesang gethan / vnd guten grund beyde der Erkäntnis vnd der Erfahrung gehabt / daher er auch nicht viel Späne gehawen / sondern alles aus Gottes Wort / darüber er biß ans Ende steiff vnd fest gehalten / kurtz / rund vnd recht / eigentlich vnd wol hat geben vnd im predigen vnd schreiben fürbringen können. Die Klüglinge aber / die alles tadeln vnd reformire wollen / mögen es besser machen / das ist jhnen / wenn sie es praestiren können / wol gegönnet.
Dieweil denn / Gnädiger Fürst vnd Herr / solche kurtze Erklärung der Psalmen Davids / vmb gewisser Vrsachen willen / der Christlichen Kirchen in offenen Druck hat sollen communiciret werden / als haben vnter E. F. G. hoch geehrten Namen wir solches thun wollen. Denn weil der Psalter von König David gesungen vnd geschrieben worden / als werden E. F. G. welche Gott als einen Pfleger vnd Seugamme der Kirchen / Schulen vnd Vnd erthanen in diesem
Alexander Magnus hat die Bücher Homeri so lieb gehabt / daß er je vnd allwege / auch wenn er wider die Feinde außziehen wollen / jhm dieselbe hat fürlesen / vnd in einem köstlichen Schrein / welches Darius vnter seine beste Schätze mitgerechnet / wol verwahren lassen. Also vnd viel mehr halten E. F. G. die gantze H. Schrifft / sonderlich den Psalter Davids lieb vnd werth / wie denn jhre hoch berümbte pietet, lieb vnd Eyver zum Wort Gottes bey männiglich bekand ist / nicht allein aus dem / daß E. F. G. die Predigten vnsers S. Vaters vnd seiner Collegen fleissig besuchet / sondern auch vnd zuförderst / weil dieselbe höchstes fleisses bedacht ist / wie jhrer Lande Kirchen vnd Schulen mit Gottseligen / Gelahrten vnnd eyverigen getrewen Lehrern mögen versorget werden / denen man ohn bedencken die reine bey vns hellklingende Lutherische Lehr vertrawen dürffe / welches E. F. G. ohn einige Heucheley billig nachgeschrieben wird.
Vber das hat E. F. G. gnädige affection, die sie bißhero gegen vns getragen / vns zu dieser dedication billig bewogen / dafür wir vns vielfältig zur Pflichtschüldigen Danckbarkeit verpflichtet erkennen. Gelanget demnach an E. F. G. vnser vnterthäniges bitten / dieselbe geruhen gnädig / solche vnsere dedication in Gnaden auffzunehmen / diese Arbeit im HErrn / wo es von nöthen thut / wider alle calumnianten zu schützen / auch vns vnd den vnsern ferner in Gnaden gewogen zu seyn vnd verbleiben / welches alles wir mit vnserm Vater Vnser / vnd schüldigen Diensten in aller Vnd erthänig keit zuerwidern vns erbieten.
Gott der Vater aller Gnaden wolle E. F. G. bey guter Gesundheit / langem Leben vnd heilsamer Regierung erhalten / vnnd was an Leib vnd Seel ersprießlich seyn mag / alles mildiglich verleyhen / vmb seines lieben Sohns Jesu Christi willen. Datum Wulffenbüttel / den 14. Februarij / Anno 1625.
E. F. G.
Vnterthänige vnd gehorsame D. Basilij Satlers S. sämptliche Erben.
Iohannes VVinckelman SS. Th. D. fecit.
Balthasar Mentzerus.
Ex pio adfectu adponebam Henricus VVideburgius Th. D. superint Gen.
M. Ioachimus Polyngus, Sup: general: in Gandersheim Defuncti Gener:
WEil David gesehen vnd erfahren / daß die meisten Leut Gottlos seyn / vnd gemeiniglich daß jhren vielen den schaden thut / daß sie mit Gottlosen Leuten vmbgehen / vnd also jmmer einer den andern verfähret / warnet er alle die da gedenck en selig zu werden / daß sie Gottloser Leute müssig gehen / jhnen in jhrem Gottlosen Leben nicht folgen / viel weniger so weit sich bringen lassen / daß sie zu Epicurer werden / vnd Gottes Wort verachten: Sondern dagegen stets das Wort Gottes für Augen vnd im Hertzen haben in jhrem gantzen Leben. Vnd verheist / solches sol jhnen wolbekommen / sie sollen viel gutes schaffen / Gottes Trost vnd beystand fählen / vnd also selige Leute seyn / dahergegen ein solches den Gottlosen feilen werde / die werden entlich hie vnd dort zu schanden. Denn GOtt habe ein Aug auff die Frommen / vnd lasse die Gottlosen mit jhrem Gottlosen wesen vntergehen.
WOL dem der nicht wandelt im Rath der Gottlosen / noch tritt auff den Weg der Sünder / noch sitzet da die Spötter sitzen.
Sondern hat lust zum Gesetz des HERrn / vnd redet von seinem Gesetz Tag vnd Nacht.
Der ist wie ein Baum gepflantzet an den Wasserbächen / der seine Frucht bringet zu seiner
Aber so sind die Gottlosen nicht / sondern wie Sprew / die der Wind verstrewet.
Darumb bleiben die Gottlosen nicht im Gerichte / noch die Sünder in der Gemeine der Gerechten.
Denn der HErr kennet den Weg der Gerechten / Aber der Gottlosen Weg vergehet.
1. Man sol Gottloser Leut müssig gehen. Wer Pech angreifft / der besudelt sich / Syr. 13. Vnd böse Gespräch verderben gute Sitten / 1. Cor. 15. Wie am hochweisen König Salomo zu sehen / welchen seine Weiber verführet haben.
2. Man sol der Menge nicht folgen zum bösen / Exod. 23.
3. Man sol nicht mit Gott vnd seinem Wort das Gespött treiben / Gal. 6.
4. Die ware Gottseligkeit stehet darin / das man Gottes Wort höre vnd sich darnach richte / Matth. 7. Luc. 11. Selig sind die Gottes Wort hören vnd bewahren.
5. Wir sollen nicht kalt vnd faul sein zu Gottes Wort / sondern wie David Psal. 27. 84. 119. 122. Vnsere lust vnd frewd daran haben / das ist der Schatz vnd die edle Perlin / Matth. 13.
6. Die Menschen werden durchs Wort new gebohren / 1. Pet. 1. Haben Safft vnd Krafft davon / als ein Baum am Wasser gepflantzet.
7. Ein guter Baum bringet gute Früchte / Matth. 7.
8. Wie ein guter Baum viel vngewitter außstehen muß / also muß auch ein frommer Mensch viel Vnglück außstehen / Jesa. 54. Du Elende / vber die alle Wetter gehen / 1. Pet. 4. Lasset euch die Hitze nicht befrembden.
9. Gott erhelt seine Gläubigen / die sich auff jhn verlassen / welches in jhnen Gottes Wort wircket / Jer. 17. Gesegnet ist der Mann / der sich auff den HErrn verlest / der ist wie ein Baum gepflantzet an den Wasserbächen.
10. Die Gottseligkeit / wenn einer Gottes Wort stets für Augen hat / vnd sich darnach richtet / ist zu allen dingen nütz / vnd hat verheissung dieses Lebens vnd des Zukünfftigen / 1. Tim. 4.
11. Ob gleich die Gottlosen eine zeitlang blühen / hat es doch keinen bestand mit jhnen. Psal. 37. Ich habe gesehen einen Gottlosen der breitet sich aus / etc. Da man für über gieng / sihe da war er dahin. Matth. 3. vnd Luc. 3. Christus wird die Sprew mit Fewr verbrennen.
12. GOtt kennet die Frommen / das ist / er sorget für sie / vnd straffet endlich alle Ketzer / Tyrannen / Heuchler vnd Gottlosen.
DAvid sihet im Geist / vnd verkündiget zuvor / daß beydes gemeine Leut vnd grosse Herrn sich wider Christum vnd sein Wort vnd
WArumb toben die Heyden / vnd die Leute reden so vergeblich?
Die Könige im Lande lehnen sich auff / vnd die Herrn rathschlagen mit einander wider den HErrn vnd seinen Gesalbten.
Lasset vns zureissen jhre Bande / vnd von vns werffen jhre Seyle.
Aber der im Himmel wohnet lachet jhr / vnd der HErr spottet jhr.
Er wird einest mit jhnen reden in seinem Zorn / vnd mit seinem Grimm wird er sie erschrecken.
Aber ich habe meinen König eingesetzt / auff meinen heiligen Berg Zion.
Ich wil von einer solchen weise predigen / daß der HErr zu mir gesagt hat / du bist mein Sohn / heute hab ich dich gezeuget.
Heische von mir / so wil ich dir die Heyden zum Erbe geben / vnd der Welt ende zum Eigenthumb.
Du solt sie mit einem Eysern Scepter zuschlagen / wie Töpffen soltu sie zuschmeissen.
So lasset euch nun weisen jhr Könige / vnd lasst euch züchtigen jhr Richter auff Erden.
Dienet dem HErrn mit furcht / vnd frewet euch mit Zittern.
Küsset den Sohn daß er nicht zürne / vnd jhr vmbkommet auff dem Wege / Denn sein Zorn wird bald anbrennen / Aber wol allen / die auff jhn trawen.
1. Hie deutet David an / daß Christus werde fast von den Fürnembsten in der Welt verfolget vnd getödtet werden / aber
2. Gemeinlich widersetzen sich die aller gewaltigsten dem HErrn Christo / vnd zwar hauffenweis / wie in der Histori von dem Leyden Christi zu sehen / darumb vns noch heutiges Tags solches nicht seltzam fürkommen soll.
3. Ob wol die Gewaltigen in der Welt bitter vnd böß sind / vnd wider Christum vnd sein Wort toben vnd rathschlagen / so hat es doch kein gefahr. Jesa. 8. Beschliesset einen Rath / vnd es werde nichts daraus. Hie stehet / Gott lache jhr / als wolte er sagen: Last sie nur ankommen / sie werden mich gleichwol im Himmel müssen sitzen lassen.
4. Daß Christi Feind jhnen selber den schaden thun / vnd wider den Stachel lecken / Act. 9.
5. Gott schreckt durch sein Wort die Gottlosen / daß sie zittern vnd zappeln / ja endlich wie Judas / Julianus / etc. gar verzagen.
6. Daß Gott das Reich Christi auffgerichtet / Psal. 45. 68. v. 29. Psal. 110. Darumb wirds wol bleiben / Matth. 16.
7. Christus ist vnser König / der vns von Sünd / Tod vnd Teuffel erlöset hat / vnd schenckt vns in seinem Reich Gerechtigkeit / fried vnd frewd im heiligen Geist.
8. Christi Reich ist nicht von dieser Welt / Joh. 18. Sondern wird durchs Predigen / das ist / durch das Wort vnd Sacramenta / so gleich ein sichtbare Predig sind / fortgesetzet.
9. Das Wort ist ein Eysern Scepter / das ist kräfftig vnd schärffer denn kein zweyschneidig Schwert / Heb. 4.
10. Es sol auch die Obrigkeit sich straffen lassen / vnd Christo vnd seinem Reich sich vntergeben vnd dienen. Denn alle Königreich / die jhm nicht dienen / werden vmbkommen / Jesa. 60.
11. Wir sollen Gott in Kindlicher furcht vnd mit frewden dienen / Psal. 110.
12. Christum sollen wir küssen vnd mit warem Glauben annehmen / denn wer an jhn gläubet vnd getaufft wird / der wird selig / wer aber nicht gläubet / der wird verdampt / Marc. 16. Der Zorn Gottes bleibet vber jhm / Joh. 3.
ISt ein hefftig Gebet / das David in seiner grossen Noth gesprochen hat / als er vo seinem eigenem Sohn Absolon verjagt ward / dem fast das gantze Volck im Lande nach folgete. Vnd helt David GOtt fürnemlich zweyerley für / Eins ist seine grosse Noth / daß der Feinde viel sind / vnd jhm hart zusetzen / vnd auch Gottes hülff gleich absprechen. Das Ander ist / daß er je vnd allweg Gott vertrawet / zu jhm sein Zuflucht genommen / Gott auch allezeit das beste bey jhm gethan habe. Derwegen zweiffelt er nicht / er werde sich auch jetzt seiner annehmen / vnd jhm helffen. Darumb geb er sich wol zufrieden / wie viel auch der Feinde seyn / spricht: Es hab kein noth mit jhm / vnd vermahnet alle fromme Hertzen / daß sie auch Gott in jhren nöthen vertrawen / vnd zu jhm jhre Zuflucht nehmen.
ACh HErr wie ist meiner Feinde so viel / Vnd setzen sich so viel wider mich.
Viel sagen von meiner Seelen / sie hat keine Hülffe bey GOtt / Sela.
Aber du HErr bist der Schild für mich / der mich zu Ehren setzet / vn mein Häupt auffrichtet.
Ich ruffe an mit meiner Stimme den HErrn / So erhöret er mich von seinem heiligen Berge / Sela.
Ich lige vnd schlaffe / vnnd erwache / Denn der HERR helt mich.
Ich fürchte mich nicht für viel hundert tausenden / die sich vmbher wider mich legen.
Auff HErr vnd hilff mir mein Gott / Denn du schlegest alle meine Feinde auff den Backen / vnd zerschmetterst der Gottlosen Zähne.
Bey dem HErrn findet man Hülffe / vnnd deinen Segen vber dein Volck / Sela.
1. Daß David hie von seinem eignen Sohn verfolget wird / daß müssen sich andere fromme Christen auch vermuhten / wie Christus sagt / des Menschen Feinde werden seine eigene Haußgenossen seyn.
2. In allen nöthen / da wir schon wissen / wer die Feinde
3. Des Trostes / den David in seiner Noth ergreifft / daß Gott sein Schild / das ist / Schutz sey / haben sich alle fromme Hertzen zu erfrewen / Gott ist jhr Schild / Gen. 15. vnd Ps. 84.
4. Es ist ein grosser vnterscheid zwischen dem Gebet der Gläubigen vnd der Heyden. Die Heyden erkennen GOtt nicht / zweiffeln derwegen an der Erhörung / können jhr Gewissen nicht stillen / vnd entfelt jhnen also der muth in nöthen. Die Gläubigen aber erkennen GOtt / wie er sich in seinem Wort offenbaret hat / daß er gnedig sey durch Christum / darumb / weil sie der Erhörung gewis sind / geben sie sich wol zu frieden vnd sind mutig / Ps. 27. Wenn sich schon ein Krieg wider mich erhebet / so hoffe ich auff jhn / Rom. 8. Ist Gott für vns / wer mag wider vns seyn? Hie sagt David: Ich fürchte mich nicht für viel hundert tausend.
5. Gott sihet bißweilen den Gottlosen zu / vnd stellet sich / als wolte er sich der seinen nicht annehmen / als schlieffe er / Aber da sollen wir jhn / wie David thut / auffwecken. Auff HErr / spricht er.
6. Die Feinde der frommen sind grewlich / als die grimmige Löwen vnd Bären / Aber Gott ist jhnen gewachsen / vnd strafft sie endlich gewaltig.
7. Wenn wir hie vnd anderswo hören / wie gnädig vnd gewaltig Gott andern geholffen / sollen wir es vns im Gebet
WIe David täglich für Augen sihet / daß die Gottlosen sich darauff verlassen / daß sie groß Glück haben / vnd gleich Gott vnd die Frommen verachten / dadurch man denn leichtlich geergert wird / wendet er sich zu GOtt durch das Gebet / vnd bittet / er wolle nur wie bißhero jhn erhören vnd trösten / so sey er wol zu frieden: Vnnd wendet sich zu den Gottlosen vnd strafft sie / sie sollen gemach thun / spricht er / es sey doch alles eytel darauff sie sich verlassen: Dagegen führe Gott seine Heiligen wunderlich / ob er sie schon in Noth gerathen lasse / erhöre er doch jhr Gebet / stehe jhnen bey vnd helffe jhnen. Darumb sollen sie (die Gottlosen) von solchem jhrem bösen fürnehmen abstehen / vnd auff Gott hoffen. Weil er aber sihet / daß es nichts bey den Gottlosen helffe / kehret er sich wieder zu Gott / vnd bittet / er wolle jhm nur gnädig seyn / so sey er wol zufrieden / wolle den andern jhre Zeitliche Süter wol lassen. Denn Gott allein erfrewe das Hertz.
ERhöre mich / wenn ich ruffe / Gott meiner Gerechtigkeit / der du mich tröstest in Angst / sey mir gnädig vnd erhöre mein Gebet.
Lieben Herren / wie lange sol meine Ehre geschendet werden.
Wie habt jhr das Eytel so lieb / vnd die Lügen so gerne / Sela.
Erkennet doch / daß der HErr seine Heiligen wunderlich führet / der HErr höret / wenn ich jhn anruffe.
Zürnet jhr / so sündiget nicht / redet mit ewrem hertzen auff ewrem Lager / vnd harret / Sela.
Opffert Gerechtigkeit / vnd hoffet auff den HERRN.
Viel sagen / wie solt vns dieser weisen was gut ist? Aber HErr erhebe vber vns das Liecht deines Antlitz.
Du erfrewest mein Hertz / ob jene gleich viel Wein vnd Korn haben.
Ich lige vnd schlaffe gantz mit frieden / denn allein du HErr hilffest mir / das ich sicher wohne.
1. Daß ist der Christen jhr Privilegium vnd vorzug so sie für den Gottlosen haben / daß sie in allen jhren nöthen zu Gott einen freyen zutritt haben / wenn sie jhn anruffen / erhöret vnd getröstet werden.
2. Die Gottlosen / weil sie gar grosse Güter vnd groß glück haben / verlassen sich darauff / vnd spotten der frommen / die allerley leiden vnterworffen sind. Aber der Psalm
3. Ob wol die frommen in dieser Welt viel leiden müssen / so wissen sie doch daß Gott bey jhnen ist / sie regieret vnd leitet / Er lesset sie zwar in grosse noth gerathen / aber er verlest sie nicht / sondern erhöret jhr Gebet / stehet jhnen bey vnd hilfft jhnen. Sam. 2. Der HErr tödtet vnd macht lebendig / er führet in die Helle vnd wieder heraus. Vnd Psal. 73. Du leitest mich nach deinem rath / vnd nimbst mich endlich mit ehren an. Er führet seine Heiligen wunderlich sagt der Psalm.
4. Wenn wir in nöthen sind / vnd Fleisch vnd Blut gleich zürnet / vnd vns zur vngedult reitzet / sollen wir ein hertz ergreiffen / vnser Seel mit gedult fassen / Gottes hülff erwarten. Thren. 3. Es ist ein köstlich ding das ein verlassener gedültig sey / vnd der hoffnung erwarte. So thut David Psal. 39. v. 10. Psal. 73. v. 14.
5. Die Gottlosen setzen jhr Datum auff diß Leben / Psal. 49. vnd 144. vnd verachten die frommen / wie Sanherib den Hißkiam / vnd die Phariseer Christi spotten / Luc. 16.
6. Der Christen Schatz vnd höchstes Gut ist / daß sie einen gnädigen GOTT / vnnd also auch ein gut Gewissen haben / passen derowegen nicht auff zeitliche Ehr / Gut vnd Wollust. Psal. 49. Kan doch kein Bruder den andern erlösen. Psal. 73. Wenn ich nur dich habe / etc. Psal. 144. Wol dem Volck des der HErr ein Gott ist.
DIeweil David / wie alle Gottselige Menschen / mit bösen Leuten vmb geben ist / dafür er sich allerley befahren muß / denn sie jhm zusetzen / bittet er gar hefftig vnd nothwendig / daß er dadurch / daß sie jhm so hart zusetzen / von Gott vnd seinem Wort nicht weiche / sie auch sein nicht mächtig werden / sondern das Gott sie straffen / vnd jhre Anschläge zu nichte machen / vnd jhn vnd andere fromme hertzen für jhnen behüten wolle / Auff daß sie seinen Namen frölich loben. Vnd daß er desto gewisser sey / daß Gott sein Gebet erhöre / erinnert er jhn / daß er sein GOtt vnd König sey / dem anders nicht gebühren wolle / als daß er jhn vertheidige. 2. So seyn auch seine Feinde Gottlose vnd böse Leute / die sich zwar hoch rühmen / aber sie seyn falsche vnd Blut gierige Leute / die andere lestern vnd schmehen / er aber begehr nichts anders als das er Gott fürchten / bey Gottes Wort bleiben / vnd nach demselben Gott dienen möge. Darumb zweiffele er nicht / Gott werde jhrem bösen fürnehmen stewren vnd sie straffen / damit er vnd andere fromme hertzen / sich auch forthin zu Gott alles guten versehen / vnd jhn loben vnd preisen mögen / daß er sich der seinen trewlich vnd Väterlich annimbt / sie segnet vnd schützet.
HERR höre mein Wort / mercke auff meine Rede.
Vernim mein schreyen / mein König vnnd mein Gott / denn ich wil für dir beten.
HErr früe woltestu meine Stimme hören / Früe wil ich mich zu dir schicken vnd drauff mercken.
Denn du bist nicht ein GOtt dem Gottlos wesen gefelt / wer böse ist bleibet nicht für dir.
Die Ruhmrettigen bestehen nicht für deinen Augen / du bist feind allen Vbelthätern.
Du bringest die Lügner vmb / der HErr hat grewel an den Blutgierigen vnd falschen.
Ich aber wil in dein Hauß gehen / auff deine grosse Güte / vnd anbeten gegen deinem heiligen Tempel in deiner Furcht.
HErr leite mich in deiner Gerechtigkeit / vmb meiner Feinde willen / richte deine Weg für mir her.
Denn in jhrem Munde ist nichts gewisses / jhr inwendiges ist hertzleid / jhr Rachen ist ein offenes Grab / mit jhren Zungen heucheln sie.
Schüldige sie Gott / daß sie fallen von jhrem fürnehmen / stosse sie aus vmb jhrer grossen Vbertrettung willen / denn sie sind dir widerspenstig.
Laß sich frewen alle die auff dich trawen / ewiglich laß rühme / denn du beschirmest sie / frölich laß seyn in dir / die deinen Namen lieben.
Denn du HErr segnest die Gerechten / vnd krönest sie mit Gnaden wie mit einem Schilde.
1. Daß David hie Gott so hefftig anrufft / vnd einerley widerholet: Dabey sehen wir / das Gott nicht allein verhenge / daß die Gottlosen den frommen hart zusetzen / sondern auch es ein zeitlang hart halte / Aber wir sollen David folgen / vnd den muth nicht fallen lassen / sondern mit vnserm Gebet fleissig vnd instendig anhalten.
2. Daß David Gott seinen König vnd seinen Gott nennet / gilt vns auch / vnd sol in vns den Glauben erwecken / daß wir jhn mit aller zuversicht anruffen / denn er ist vnser König / der sich seiner Vnterthanen trewlich wil annehmen: Ja er ist der HErr vnser Gott / der in allen nöthen helffen kan vnd wil.
3. Hie wird auch deren Leut Irrthumb widerlegt / die Gott zur vrsach der Sünden machen / der den Fall der ersten Eltern verordnet / etc. Aber Gottes Wort lehret: Gott wolle die Sünde nicht / er habe sie verboten / vnd wolle sie straffen / wie David hie mit deutlichen worten lehret.
4. Wir sollen auch mit diesem Spruch die sich erheit vertreiben / da vns der Teuffel die Sünde anfenglich so süsse machet. Hie hören wir Gott sey ein Sünden feind / etc. Darumb sollen wir die Sünde meiden / vnd wenn wir gesündiget / sie vns lassen von hertzen leid seyn.
5. Sonderlich sollen wir vns für den Sünden hüten / die David hie Namhafftig gemacht / sonsten werden wir auch
6. Es nimbt auch Paulus Rom. 3. aus diesen worten ein Conterfey aller Menschen / was an jhnen zu thun sey: Nemlich / daß diese vnd andere Sünde in jhren hertzen stecke / vnd also durch das Gesetz nicht können selig werden.
7. Das David Gott bittet / daß er seine Feinde straffen wolle / kompt nicht her aus Rachgierigkeit / sondern aus Göttlichem eifer / weil sie sich nicht bessern wollen.
8. GOtt strafft endlich die Gottlosen vnnd Feinde der frommen / Psal. 49. Er wird jhnen jhr vnrecht vergelten / vnd sie von jhrer boßheit vertilgen.
9. Es errettet auch Gott endlich die seinen / daß andere auch jhn recht kennen lernen / jhm vertrawen / ob er schon nicht bald hilfft / dennoch sich seiner hülff trösten vnd frewen / vnd jhm dancken / wie im letzten Verß angedeutet wird.
DAß Paulus 2. Cor. 7. klagt: Inwendig furcht / außwendig streit / daß hat den David auch betroffen / wie er diesen Psalm gemacht. Denn er gedenckt der Vbelthäter so jhm zusetzen / da wachet auch das gewissen auff / vnd fürchtet sich für Gottes Zorn vnd Straffe. Da wendet er sich nun zu Gott / vnd bittet / daß er jhn nicht wolle nach seinem
ACh HErr straffe mich nicht in deinem Zorn / vnd züchtige mich nicht in deinem Grimm.
HErr sey mir gnädig / denn ich bin schwach / heile mich HErr / denn meine Gebeine sind erschrocken.
Vnd meine Seele ist sehr erschrocken / Ach du HErr wie lange?
Wende dich HErr / vnd errette meine Seele / hilff mir vmb deiner Güte willen.
Denn im Tode gedenckt man dein nicht / wer wil dir in der Helle dancken.
Ich bin so müde von seufftzen / ich schwemme mein Bette die gantze Nacht / vnd netze mit meinen Thränen mein Lager.
Meine Gestalt ist verfallen für trawren / vnd ist alt worden / denn ich allenthalben geängstet werde.
Weichet von mir alle Vbelthäter / denn der HErr höret mein weinen.
Der HERR höret mein flehen / mein Gebet nimbt der HErr an.
Es müssen alle meine Feinde zu schanden werden / vnd sehr erschrecken / sich zu rücke kehren / vnd zu schanden werden plötzlich.
1. Es ist eine vnaußsprechliche pein / die Sünde / vnd Gottes Zorn wider die Sünde recht fühlen. Denn es je schrecklich ist / in die Hand des lebendigen Gottes fallen. Solches sihet man an Cain / Saul / Antiocho / ja auch an David vnd andern Heiligen / als Assaph / Hißkia / etc. Jesa. 38. Besihe den 77. Psalm v. 3. den 88. Psalm v. 5.
2. Wenn wir schwerlich gesündiget vnd Gott erzürnet haben / sollen wir darumb nicht wie Cain / Ahitophel vnd Judas verzweiffeln / sondern vns mit Bußfertigem hertzen durch das Gebet im Glauben an den Messiam zu Gott wenden / jhn vmb vergebung der Sünden anruffen. Denn er hat nicht gefallen am Tod des Gottlosen / sondern daß er sich bekehre vnd lebe. So thun jhm David / Manasse / die Sünderin Luc. 7. S. Petrus Matth. 26.
3. Im Gebet sollen wir nicht / wie die Werckheiligen / vnsere gute Wercke rühmen / sondern allein auff Gottes Gnade vns gründen / wie Mose / Num. 14. v. 19. David / Psal. 13. v. 6. Daniel 9. v. 8. vnd 18. Hißkia / Jesa. 38. v. 14. So sollen wir auch Gott erinnern / daß es zu seines Namens ehre gereiche / Num. 14. v. 14. 15. 16.
4. Das GOtt den David wegen der Sünden in solche Angst gerathen lesset / daß er saget: Ich schwemme mein Bette die gantze Nacht / daß ist / ich leide vnaußsprechliche Angst / soll vns ein nachdencken machen / daß wir die Sünde nicht gering achten / vnd in den wind schlagen / sondern gedencken / daß 1. Pet. 4. stehet: Es ist zeit / daß das Gerichte anfange am Hause Gottes. So aber zu erst an vns / was wils für ein ende nehmen mit denen / die dem Evangelio nicht gläuben? Vnd so der Gerechte kaum erhalten wird / wo wil der Gottlose vnd Sünder erscheinen?
5. Gott hilfft vns darumb / daß wir jhn hernach preisen / Psal. 50.
6. Daß wir hie sehen / wie David / weil er ein Sünder gewesen / in so hohe vnd schwere Anfechtung gerathen / Aber daraus errettet vn getröstet ist / des sollen wir auch in Anfechtung vns trösten vnd ja nicht verzagen. 1. Sam. 2. Gott tödtet vnd macht lebendig / er führet in die Helle vnd wieder heraus. Exempel haben wir an Christo / Psal. 22. vnd 69. An Jona / Cap. 2. An Paulo / 2. Cor. 1.
7. Die Feinde der Gläubigen werden endlich gesirafft nicht allein zeitlich / sondern auch am Jüngsten Tag von
IN diesem Psalm bittet David wider seine Feinde vnd Lästerer den Simei vnd seines gleichen / die jhm fälschlich schuld gaben / daß er dem König Saul vndanckbar gewesen / vnnd nach dem Königreich getrachtet hette / darumb würde jhn Gott nun straffen als jhn Absolon verjagte / vnd sie wollen dazu helffen. Solches thut dem David sehr wehe / Aber er wendet sich durchs Gebet zu GOtt / vnd bittet / er wolle dem bösen fürnemen seiner Feinde wehren / vnd helt Gott für / daß er jhn in dieser Sache zum Richter leiden könne / habe er vnrecht / so sol er jhn straffen. Weil er aber wisse daß jhm vnrecht geschehe / vnd Gott jhn zum Regiment beruffen / wolle er jhm wieder dazu helffen / daß die Leute sich wieder zu jhm halten. Dagegen wolle Gott solche seine Feinde die jhm vnrecht thun / straffen. Er tröstet sich auch / Gott werde darein sehen / vnd sey schon auff dem Wege / daß er sie / wo sie nicht Busse thun / straffen werde / vnd werde jhr böses fürnemen vber sie selber außgehen.
AVff dich HErr trawe ich / mein GOtt / hilff mir von allen meinen Verfolgern / vnd errette mich.
Daß sie nicht wie Löwen meine Seele erhaschen / vnd zureissen / weil kein Erretter da ist.
HErr mein Gott / hab ich solches gethan / vnd ist vnrecht in meinen Händen.
Habe ich böses vergolten denen / so friedlich mit mir lebeten / oder die / so mir ohn vrsach feind waren / beschediget.
So verfolge mein Feind meine Seele / vnd ergreiffe sie / vnd trete mein Leben zu boden / vnd lege meine Ehre in den staub / Sela.
Stehe auff HErr in deinem Zorn / erhebe dich vber den Grimm meiner Feinde / vnd hilff mir wieder in das Ampt / daß du mir befohlen hast.
Daß sich die Leute wieder zu dir samlen / vnd vmb derselben willen kom wieder empor.
Der HErr ist Richter vber die Leute / richte mich HERR nach meiner Gerechtigkeit vnd frömmigkeit.
Laß der Gottlosen boßheit ein ende werden / vnd fördere die Gerechten / Denn du gerechter Gott prüfest Hertz vnd Nieren.
Mein Schild ist bey Gott / der den frommen hertzen hilfft.
Gott ist ein rechter Richter / vnd ein Gott der täglich drewet.
Wil man sich nicht bekehren / so hat er sein Schwert gewetzet / vnd seinen Bogen gespannet / vnd zielet.
Vnd hat darauff gelegt tödliche Geschoß / seine Pfeile hat er zugerichtet zu verderben.
Sihe / der hat böses im Sinn / mit Vnglück ist er schwanger / er wird aber einen Fehl geberen.
Er hat eine Gruben gegraben / vnd außgeführet / vnd ist in die Gruben gefallen / die er gemacht hat.
Sein Vnglück wird auff seinen Kopff kommen / vnd sein frevel auff seine Scheitel fallen.
Ich dancke dem HErrn vmb seiner Gerechtigkeit willen / vnd wil loben den Namen des HErrn des Allerhöchsten.
1. Vnter anderm Vnglück / daß den frommen begegnet / ist der fürnembsten eines / daß sie belogen / gelästert vnd geschmehet werden. Daß ist David / ja Christo selber vnd den Aposteln widerfahren. Aber Christus tröstet Matth. 5. Selig seid jhr / so euch die Menschen vmb meine willen schmehen vnd verfolgen / vnd reden allerley vbels von euch / so sie daran liegen. Seid frölich vnd getrost / es wird euch im Himmel wol belohnet werden.
2. Wenn wir verfolget vnd gelestert werden / sollen wir solche noth Gott / als dem rechten Richter / klagen / der wird vnser vnschuld retten / Psal. 37. v. 5. 6.
3. Wir sollen zusehen / daß wir ein gut Gewissen haben / vnd nicht leiden als die Vbelthäter 1. Pet. 2. v. 19. 1. Pet. 4. v. 15.
4. Wir sollen vns für vndanck hüten / Prov. 17. v. 13.
5. GOtt wil die seinen in jhrem Beruff vertheidigen / Syr. 10. In widerwertigkeit sey getrost vnnd trotze auff dein Ampt.
6. Die Oberkeit sol für allen dingen darnach aus seyn / daß die Leute sich zu GOtt halten / vnd zu seinem Wort sich versamlen.
7. Weil Gott ein gerechter Richter ist / kan es nicht fehlen / er errettet endlich die seinen vnd strafft die Gottlosen.
8. Weil Gott Hertzen vnd Nieren prüfet / sollen wir vns für bösen tücken hüten / Jesa. 29. Weh denen die verborgen seyn wollen / etc.
9. Daß David hie vnd sonsten rühmet / er sey gerecht / ist nicht also zuverstehen / als wenn er für Gott ohne Sünde were: Denn er bekennet ein anders im 142. Psal. Gehe nicht ins Gericht mit deinem Knechte: Sondern daß er eine gute Sache habe.
10. Wir sollen von Sünden ablassen / vnd vns bekehren / sonst wil Gott endlich mit dem vnter gang straffen / wenn man sich an seine drewung nicht kehret.
11. Gott pflegt es mit den Feinden der seinen offtmals wunderlich zu schicken / daß sie jhnen selber schaden vnd wider
DIeser Psalm gehet nicht auff David / sondern wie jhn Christus selber vnd die Epistel zun Hebreern erkleret / auff vnsern HErrn Jesum Christum / vnd sihet nun David im Geist zuvor / wie Christi Reich durch die Predigt des Evangelij / welches der rechte Name Gottes ist / vnd vns Gott zuerkennen gibt / würde angehen vnd in die weite Welt auß gebreitet werden / vnnd zwar durch gar geringe Leut / vnd dem Reich des Teuffels grossen abbruch thun / vnd dasselbige zerstören / darüber verwundert er sich / vnd preiset diese grosse wolthat Gottes / sonderlich aber auch das / daß der ewige Sohn Gottes sich wärde so tieff herunter lassen / Mensch werden / vnd eine zeitlang von Gott verlassen seyn / Aber hernach zum HErrn gemacht werden vber alle Creaturen / vnd zeiget an / daß es viel ein herrlicher Werck sey / als die Schöpffung vnd erhaltung Himmels vnd Erden vnd aller Creaturen.
HERR vnser Herrscher / wie herrlich ist dein Name in allen Landen / da man dir dancket im Himmel.
Aus dem Munde der jungen Kinder vnd Seuglingen hastu eine Macht zugericht / vmb
Denn ich werde sehen die Himmel deiner Finger Werck / den Monden vnd die Sterne / die du bereitest.
Was ist der Mensch / daß du sein gedenckest / vnd des Menschenkind / daß du dich sein annimbst?
Du wirst jhn lassen eine kleine zeit von Gott verlassen seyn / Aber mit Ehren vnd Schmuck wirstu jhn krönen.
Du wirst jhn zum Herrn machen vber deiner Hände Werck / Alles hastu vnter seine Füsse gethan.
Schafe vnd Ochsen allzumal / darzu auch die wilden Thier.
Die Vogel vnter dem Himmel / vnd die Fisch im Meer / vnd alles was im Meer gehet.
HERR vnser Herrscher / wie herrlich ist dein Name in allen Landen.
1. Es ist eine herrliche / vnaußsprechliche Wolthat Gottes / daß er in der gantzen Welt Predigen lesst das liebe Evangelium: Also habe Gott die Welt geliebet / daß er seinen eingebohrnen Sohn gegeben / auff daß alle / die an jhn gläuben / nicht verlohren werden / sondern das ewige Leben haben. Daß sind die grosse Thaten Gottes / Act. 2. Darüber sich alle gläubige verwundern / GOtt loben vnd dancken / welches auch die Engel gelüstet zu schawen / 1. Pet. 1.
2. Daß das Reich Christi kein Weltlich Reich sey. Denn es wird nicht durch euserliche gewalt fortgesetzet / wie andere Weltliche Reich / 2. Cor. 10. Die Waffen vnser Ritterschafft sind nicht fleischlich: Sondern durch das liebe Wort Gottes / durch den Geist seines Mundes / Jesa. 11. 2. Thes. 2. schlegt er die Erden / vnd tödtet den widerwertigen Christi. Darumb wir viel von der Predigt Göttliches Worts halten / vnd Gott dafür von hertzen dancken sollen.
3. Zu fortsetzung seines Reichs braucht Gott nicht fürtreffliche / sondern gar schlechte vnd einfeltige Leute / auff daß sich für jhm kein fleisch rühme / 1. Cor. 1. Vnd die vberschwengliche Krafft sey Gottes vnd nicht von vns / 2. Cor. 4. Hie stehet: Daß du vertilgest den Feind vnd den Rachgirigen.
4. Daß Reich Christi hat mächtige Feinde / vnd grossen widerstand / Aber Christus erhelt den Sieg / vnd sie werden vertilget.
5. Wir Menschen sind nach dem Fall ein arme / elende Creatur / welches wir denn erkennen vnd beheritzgen sollen. Was ist der Mensch?
6. Das Werck der Erlösung vbertrifft das herrliche Werck der Schöpffung. Denn in der Erlösung stund Gott die Sünde im wege / die weggenommen werden muste: In der Schöpffung stund Gott nichts im wege.
7. Der Sohn Gottes hat sich im Fleisch tieff ernidriget / Phil. 2.
8. GOtt ist sonderlich ein liebhaber der Menschen / Deut. 33.
9. Christus ist in der zeit nach seiner Menschheit erhöhet / vnd sind jhm alle ding vnderthan / daß sollen wir gläuben / des sollen wir vns trösten / vnd jhm vns nicht widersetzen.
10. Vns kan ohne Christum kein Creatur schaden. Weil jhm auch Schaff vnd Ochsen / vnd die Fisch im Meer vnderthan sind / sollen wir jhm auch den Bauch vnd die Nahrung vertrawen / wie auch im 24. Psalm von jhm stehet: Die Erde ist des HErrn / vnd was darauff ist.
DAß Christus Matth. 10. zu den Aposteln sagt: Ich sende euch wie Schafe mitten vnter die Wölffe / daß hat David nicht allein an jhm selber / sondern auch an seinem Volck erfahren: daneben hat er gesehen vnd befunden / das Gott jhn vnd sie wunderlich errettet vnd erhelt. Daß bedencket er / vnd macht diesen Psalmen / darin er solche gnädige Erlösung rühmet / das Gott die Feinde als ein gerechter Richter gefunden vnd gestraffet habe. Dagegen nehme er sich der seinen / wie Arm vnd Elend sie auch sind / trewlich an / helffe jhnen zu rechter zeit / vnd wenn er sie auch schon gar darauff gehen lasse / nehme er sich doch auch im Tode jhrer an /
ICh dancke dem HErrn von gantzem Hertzen / vnd erzehle alle seine Wunder.
Ich frewe mich / vnd bin frölich in dir / vnd lobe deinen Namen du Allerhöchster.
Daß du meine Feinde hinder sich getrieben hast / sie sind gefallen vnd vmbkommen für dir.
Denn du führest mein Recht vnnd Sache aus / du sitzest auff dem Stuel ein rechter Richter.
Du schiltest die Heyden / vnd bringest die Gottlosen vmb / jhren Namen vertilgestu jmmer vnd ewiglich.
Die Schwerte des Feindes haben ein ende / die Städte hastu vmbkeret / jhr Gedechtnis ist vmbkommen sampt jhnen.
Der HErr aber bleibet ewiglich / er hat seinen Stuel bereitet zum Gericht.
Vnd er wird den Erdboden recht richten / vnd die Leute regieren rechtschaffen.
Vnd der HErr ist des Armen Schutz / ein Schutz in der Noth.
Darumb hoffen auff dich / die deinen Namen kennen / denn du verlessest nicht / die dich HErr suchen.
Lobet den HErrn / der zu Zion wohnet / verkündiget vnter den Leuten sein thun.
Denn er gedencket vnd fraget nach jhrem Blut / er vergisset nicht des schreyens der Arme.
HErr sey mir gnädig / sihe an mein Elend vnter den Feinden / der du mich erhebest aus den Thoren des Todes.
Auff daß ich erzehle alle deinen Preiß / in den Thoren der Tochter Zion / daß ich frölich sey vber deiner Hülffe.
Die Heyden sind versuncken in der Gruben / die sie zugericht hatten / jhr Fuß ist gefangen im Netz / daß sie gestellet hatten.
So erkennet man / daß der HErr rechtschaffet / der Gottlose ist verstrickt in dem Werck seiner Hände / durchs Wort / Sela.
Ach daß die Gottlosen müsten zur Hellen gekehret werden / alle Heyden die Gottes vergessen.
Denn er wird des Armen nicht so gantz vergessen / vnd die Hoffnung der Elenden wird nicht verloren sein ewiglich.
HErr stehe auff / daß Menschen nicht vberhand kriegen / laß alle Heyden für dir gerichtet werden.
Gib jhnen HErr einen Meister / daß die Heyden erkennen / daß sie Menschen sind / Sela.
1. Daß wir Gott für seine Wolthaten / sonderlich aber für die Erlösung aus so mancherley Noth / mit frölichem Hertzen dancken sollen.
2. Die Frommen haben viel vnd mächtige Feinde / die jhnen ohn vrsach hart zusetzen.
3. Aber GOtt hilfft endlich den seinen / vnd straffet die Feinde / als Pharaonem vnd andere Tyrannen.
4. Je lenger GOtt außbleibet / je härter er die Feinde straffet / daß man auch nicht mehr von jhnen zusagen weis.
5. Gott ist ein Richter des Erdbodens / vnd zwar ein gerechter Richter / darumb er offtmals die Gottlosen in dieser Welt zur Straffezeucht. Daßer aber etliche vngestrafft
6. Es lesst sich zwar bißweilen an / als hette Gott die seinen vbergeben vnd verlassen / aber wir sollen vns an Gottes Worthalten / das lehret / daß die Armen seine eigene Leute seyn / die er zu rechter zeit errette.
7. Das Gott endlich die seinen erlöset / sollen wir zu trost brauchen / das wir auff Gott hoffen / vnd jhn in nöthen vmb hülff ersuchen.
8. GOtt lesset die seinen in dieser Welt bißweilen gar vmbkommen / als den Abel / die 85. Priester zu Nobe / die Märterer / etc. Aber darumb vbergibt er sie nicht gar / sondern wie jhr Tod köstlich ist für dem HErrn / also ist vnnd bleibet er auch nach dem Tod jhr Gott / vnnd wird sie am Jüngsten Tag von den Todten aufferwecken / vnd mit ewiger Herrligkeit krönen: Ihre Mörder aber / wie sie verdienet / straffen / denn er fraget nach jhrem Blut.
9. Wenn wir schon einem Vnglück entrünnen / sollen wir vns darub nicht in den sinn ziehen / daß wir forthin friede haben werden: sondern es gehet gemeiniglich ein frisches wieder an / drumb bittet David wieder: Sihe an mein Elend vnter den Feinden. Psal. 73. Meine Straffe ist alle Morgen da.
10. Gott ist so wunderlich / daß ers mit den Gottlosen zuschicken weis / daß sie selber jhnen dazu helffen müssen / daß sie gestrafft werden / fangen sich in jhrem eignen Netze / fallen in die Gruben die sie gemacht / Job. 5. Proverb. 26. v. 27. Welches vns zum trost vnd warnung dienen sol.
11. Die Gottlosen müssen endlich zur Hellen gekehrt werden / vnd vntergehen.
12. Ob es sich schon bißweilen anlesset / als schlaffe Gott / vnd nehme sich der frommen nicht an / so ist doch jhre Hoffnung endlich nicht verlohren. Psal. 25. Keiner wird zuschanden / der dein harret.
13. Also erfahren die Gottlosen mit jhrem ewigen schaden / daß sie einen Oberherrn haben / der sie finden vnd zwingen kan.
ISt ein hefftiges Gebet wider die gewaltige / stoltze / trotzige vnd Epicurische verfolger der frommen / deren es zu allen zeiten viel gibt / sonderlich auch an grosser Herren Höfen / die einmütiglich mit gewalt vnd list den frommen hart zusetzen / wie David wol erfahren hat. Da bittet er nun / das Gott darein sehen / jhrem bösen fürnemen wehren / vnd sein armes Volck nicht so gar vnterdrücken lassen wolle. Vnd führet Gott zu gemüth (daß ich menschlicher weise davon rede) jhren grossen trotz vnd vbermuth / daß sie nach niemand fragen / in jhrem bösen fürnemen ohne schew fortfahren / vnd weil jhnen jhr mutwill glücklich fortgehet / werden sie gar sicher / daß sie jhnen endlich einbilden / GOtt frage nichts nach den Frommen / werde auch jhnen nicht ins spiel greiffen: Er zeiget an / es sey gar kein hinder dencken bey jhnen / stellen den Frommen mit hinderlist vnd mit grosser gewalt nach / vnd setzen Gott gar aus den Augen. Derwegen wecket er Gott auff / daß er doch darein sehen wolle / vnd den Armen vetten / wie er pflege zuthun / vnd solchen Gottlosen Leuten mit seinem gewaltigen Arm stewren. Vnd beschleust gar tröstlich / das Gott der Frommen Gebet erhören / vnnd des trotzes der Gottlosen ein ende machen werde.
HErr / warumb trittestu so ferne / Verbirgest dich zur Zeit der Noth?
Weil der Gottlose Vbermuth treibet / muß der Elende leiden / sie hengen sich an einander / vnd erdencken böse Tück.
Denn der Gottlose rühmet sich seines mutwillens / vnd der Geitzige segnet sich / vnd lästert den HErrn.
Der Gottlose ist so stoltz vnd zornig / daß er nach niemand fraget / in allen seinen Tücken helt er Gott für nichts.
Er fehret fort in seinem thun jmmerdar / deine Gerichte sind ferne von jhm / er handelt trotzig mit allen seinen Feinden.
Er spricht in seinem Hertzen / ich werde nimmermehr dar der ligen / es wird für vnd für kein noth haben.
Sein Mund ist voll fluchens / falsches vnd trugs / Seine Zunge richtet mühe vnd arbeit an.
Er sitzet vnd lauret in den Hölen / er erwürget
Er lauret im verborgen / wie ein Löwe in der Höle / er lauret / daß er den Elenden erhasche / vnd erhaschet jhn / wenn er jhn in sein Netze zeucht.
Er zuschlegt vnd drücket nieder / vnd stösset zu boden den Armen mit gewalt.
Er spricht in seinem Hertzen / Gott hats vergessen / er hat sein Antlitz verborgen / er wirds nimmermehr sehen.
Stehe auff HErr Gott / erhebe deine Hand / vergiß der Elenden nicht.
Warumb sol der Gottlose Gott lästern / vnd in seinem Hertzen sprechen / du fragest nicht darnach?
Du sihest ja / denn du schawest das Elend vnd jammer / es stehet in deinen Händen / die Armen befehlens dir / du bist der Waisen helffer.
Zubrich den Arm des Gottlosen / vnd suche das böse / so wird man sein Gottloß Wesen nimmer finden.
Der HErr ist König jmmer vnd ewiglich / die Heyden müssen aus seinem Land vmbkommen.
Das verlangen der Elenden hörestu HErr / jhr hertz ist gewiß / daß dein Ohr darauff mercket.
Daß du recht schaffest den Waisen vnd Armen / daß der Mensch nicht mehr trotze auff Erden.
1. Gott verbirget sich bißweilen für den seinen / daß er jhren Glauben prüfe / vnd sie jhn suchen: Vnd sihet den Gottlosen zu / daß sie sich eins bessern bedencken. Rom. 2. Leitet sie zur Buß / vnd da sie nicht Busse thun / wil er an jhnen seine Macht beweisen / wie an Pharaone / etc.
2. Weil nicht bald ein Vrtheil geschicht vber die bösen Werck / dadurch wird das Hertze der Menschen voll / böses zu thun / Eccles. 8. Daß sihet man augenscheinlich an den Gottlosen.
3. Schrecklich ists / daß die Gottlosen sich jhres mutwillens noch rühmen / als Doeg / etc.
4. Ob wol den Menschen in jhr Hertz geschrieben ist / daß ein Gott sey / so vnderstehen sie sich doch / solches mit gewalt außzukratzen.
5. Weil Gott mit der Straffe zurücke helt / bilden jhnen die Gottlosen ein / es werde nichts aus Gottes drewungen werden. Last vns Essen vnd Trincken / Jesa. 22.
6. Gleich wie der Teuffel mit List / Lügen vnd Mord den Frommen nachstellet: Also thun auch die Gottlosen seine mitgenossen.
7. Die Gottlosen bilden jhnen ein / weil sie Gott nicht sehen vnd nicht achten / so sehe er sie auch nicht / vnd achte es auch nicht / was sie auch thun.
8. Wenn Gott sich stellet als schlieffe er / sollen wir jhn durch das Gebet auffwecken.
9. In allen nöthen vnd verfolgungen der Feinde / sollen wir vns trösten / das Gott alles sihet / ja zehlet vnser flucht / vnd samlet vnsere Thränen in seinen Sack / Psal. 96. Vnd daß er auch Allmächtig ist / vnd helffen vnd die Gottlosen dempffen kan vnd wil.
10. Sehr tröstlich ist / das GOtt nicht allein das Gebet der seinen / sondern auch jhr verlangen höret / sie errettet / vnd das trotzen der Gottlosen ein ende machet.
ISt ein Trost Psalm / darin David anzeiget vnd mit seinem Exempel lehret / ob schon die Gottlosen mit list hinder jhm her sein / vnd jhm grewlich drewen / so wolle er sich doch nicht bewegen lassen / daß er / wie sie jhm fürschlagen / von Gott absetze vnd an jhm verzage / vnd sich etwa in die benachbarte Königreich begebe: Sondern er wolle Gott vertrawen / der jhn zum Königreich beruffen / der werde jhn auch wol erhalten. Denn ob es sich schon ein zeitlang ansehen lasse / als achte Gott der seinen nicht / vnd halte es gleich mit den Gottlosen / so verhalte es sich doch in der warheit viel anders. Denn er sey der ware GOtt / der sich dazu verbunden / daß er zu Jerusalem mit
ICh trawe auff den HErrn / wie sagt jhr denn zu meiner Seele / sie sol fliegen wie ein Vogel auff ewre Berge?
Denn sihe / die Gottlosen spannen den Bogen / vnd legen jhre Pfeile auff die Sehnen / damit heimlich zu schiessen die frommen.
Denn sie reissen den grund vmb / was sol der gerechte außrichten?
Der HErr ist in seinem heiligen Tempel / des HErrn Stuel ist im Himmel / seine Augen sehen darauff / seine Augenliede prüfen die Menschen Kinder.
Der HErr prüfet den Gerechten / seine Seele hasset den Gottlosen / vnd die gerne freveln.
ER wird regnen lassen vber die Gottlosen / Blitz / Fewer vnd Schwefel / vnd wird jhnen ein Wetter zu lohn geben.
Der HErr ist gerecht / vnd hat Gerechtigkeit lieb / darumb das jhr Angesicht schawen auff das da recht ist.
1. Die gläubigen setzen jhr vertrawen / vermög des ersten Gebots / auff den lebendigen Gott.
2. Wenns vns schon hart gehet / sollen wir darumb an Gott nicht verzagen / vnd von jhm absetzen / vnd anderswo hülffe suchen.
3. Die Gottlosen drewen den Gerechten Psal. 37. vnd lachen sie darin aus / daß sie auff Gott jhr vertrawen setzen / wir wollen sie wol lehren / sagen sie.
4. Gott ist mit sonderlichen Gnaden vnd lesset sich finden in seinem heiligen Tempel / das ist / an dem Ort / dahin er sich nach seinem Wort verbunden / da man sein Wort hat vnd treibet / Exod. 20. vnd Matth. 18. vnd erhöret das Gebet.
5. Gott sihet die frommen mit gnädigen Augen an. Psal. 1. Er kennet den Weg der Gerechten. Ps. 39. Die Augen des HErrn sehen auff die Gerechten / vnnd seine Ohren auff jhr Gebet. Aber das Antlitz des HErrn ist vber die / so böses thun.
6. Wenn Gott den Gottlosen lang zugesehen / kompt er endlich zu Hauß / straffet sie / vnd lesst sie schrecklich vndergehen. Sonderlich wird solch Vngewitter / Fewr vnnd Blitzen angehen am Jüngsten Tag / vnd ewig weren Jes. 66.
7. Die frommen halten sich an Gottes Wort / darin er
ISt ein Betpsalm vnd Klage vber den elenden Zustand der Kirchen / daß die frommen vnd Gläubigen gar dünne geseet seyn / welches daher kombt / daß die Feinde vn Lästerer nicht taugen / sondern seind falsche vnd zänckische Leut / vnd wollen andere nicht hören / sondern wollen es allein seyn / vnd tröstet der Psalm / daß Gott werde drein sehen / sich der Elenden erbarmen / es endern / sein Wort Predigen lassen / daß in allen nöthen bestendigen Trost gibt / vnd im Fewr des Trübsals die Probe leiden kan vnd bestehet / da alle Menschen Lehr als stoppeln im Fewr der Anfechtung verzeret wird / vnd bittet / daß Gott solchen bösen Leuten wehren wolle / dieweil sie seiner Kirchen grossen schaden thun.
HIlff HErr / die Heiligen haben abgenommen / vnnd der gläubigen ist wenig vnter den Menschenkindern.
Einer redet mit dem andern vnnütze ding / vnd heuchlen / vnd lehren aus vneinigem Hertzen.
Der HErr wolte außrotten alle Heucheley / vnd die Zunge die da stoltz redet.
Die da sagen / Vnser Zunge sol vberhand haben / vns gebüret zu reden / wer ist vnser Herr?
Weil den die Elenden verstöret werden / vnd die Armen seufftzen / wil ich auff / spricht der HErr / ich wil eine Hülffe schaffen / daß man getrost lehren sol.
Die Rede des HErrn ist lauter / wie durchleutert Silber im Erdenen Tiegel beweret siebenmal.
Du HErr woltest sie bewaren / vnd vns behüten für diesem Geschlechte ewiglich.
Denn es wird allenthalben voll Gottloser / wo solche lose Leute vnter den Menschen herrschen.
1. Das offtmal die Kirche Gottes ein kleines häufflein / der Gottlosen aber eine grosse menge sey / also daß man / wie zur zeit Eliae / kaum spüren könne / daß eine Kirche sey. Daran sol man sich nicht ergern / oder nicht eben dem grossen hauffen folgen / wie die Papisten für geben.
2. Die falsche Lehrer sind falsch vnd zänckisch / vnd jhre Lehr ist eytel / hat keinen Grund / gibt weder Safft noch Krafft.
3. Die falsche Lehrer sind auffgeblasen vnd halstarrig / wollen es allein seyn / vnd niemand weichen.
4. In solchem elenden zustand sol man Beten / wie Christus vermahnet Matth. 9. Mich jammert des Volcks / denn sie sind verschmachtet vnd zerstrewet wie Schafe / die keinen Hirten haben. Bittet den HErrn der Erndte / daß er Arbeiter in seine Erndte sende.
5. Gott sihet zwar eine zeitlang den Feinden seiner Kirchen zu / Aber endlich wachet er auff / vnd wehret jhnen.
6. Gott sihet der Elenden Noth an / höret jhr seufftzen vnd hilfft jhnen.
7. Allein Gottes Wort helt die Prob in Anfechtungen: Alles ander wird als stoppeln vom Fewr der Trübsal verzeret.
8. Wie das Gold durchs Fewer / also werden auch die / so Gott gefallen / durchs Fewr der Trübsal bewehret / Syr. 2. 1. Pet. 1.
9. Falsche Lehre frist vmb sich wie der Krebs / oder der kalte brand (gangraena) 2. Tim. 2. Vnd ist wie der Sawrteig / Matth. 16. da ein wenig den gantzen Teig versäwret.
WIe dem David seine Feinde hart zusetzen / vnd darüber frolocken / daß es jhm so vbel gehet / vnd GOtt den Feinden eine weil zusihet / sich aber des Davids eine zeitlang nicht annimbt / sondern sich gleich stellet als habe er sein vergessen / vnd David daher grosse Angst in seinem Hertzen fület / klagt er Gott solche seine Noth / vnd bittet hefftig vnd helt instendig an / das er doch endlich
HErr wie lange wiltu mein so gar vergessen / wie lange verbirgestu dein Antlitz für mir?
Wie lange sol ich sorgen in meiner Seele / vnd mich ängsten in meinem Hertzen täglich? wie lange sol sich mein Feind vber mich erheben?
Schaw doch / vnd erhöre mich HErr mein Gott / erleuchte meine Augen / daß ich nicht im Tod entschlaffe.
Daß nicht mein Feind rühme / er sey mein mechtig worden / vnd meine widersacher sich nicht frewen / daß ich nider lige.
Ich hoffe aber darauff / daß du so gnädig bist / mein Hertz frewet sich / daß du so gerne hilffest.
Ich wil dem HErrn singen / daß er so wol an mir thut.
1. GOtt entzeucht bißweilen den seinen sein Hülff vnd
2. So die verheissung verzeucht / so harre jhr / etc. Hab. 2.
3. Wenn Gott sich schon gegen vns frembd vnd hart stellet / sol man darumb nicht verzagen / vnd vom Gebet ablassen / sondern anhalten. Luc. 18. So thut das Cananeisch Weib.
4. Ein Vnglück ist gemeinlich nicht allein / sondern außwendig setzen den frommen die Feinde zu / inwendig befinden sie grosse Hertzens Angst. 2. Cor. 7. Inwendig furcht / außwendig streit / etc.
5. Es mag für ein noth seyn was es wolle / sollen wir vns doch zu Gott durchs Gebet wenden / so lang ein Mensch Betet / hats kein gefahr.
6. In grosser schwermütigkeit sollen wir vns trösten / das vns Gott nur versuche / aber er sey gnädig vnd Barmhertzig / habe nicht gefallen am Tod des Sünders / sondern habe lust zum Leben / kan vnd wil derowegen der seinen nicht vergessen / Jesa. 49. noch sie lassen den Gottlosen ein spott werden.
7. Wenn wir aus nöthen / sonderlich aber schweren Anfechtungen erlöset seyn / sollen wir solche Wolthat Gottes erkennen vnd jhm dancken.
IN diesem Psalm straffet der heilige Geist alle Menschen / daß sie Gottlos seyn / vnd nichts taugen / sonderlich aber strafft er die Heuchler vnd falsche Lehrer / daß ob sie sich schon eusserlich fromb stellen / sey es doch eitel heucheley mit jhnen / sie gläuben nicht einmal von hertzen daß ein Gott im Himmel sey / es sey jhnen im grunde nur vmb jhren nutzen vnd genieß zu thun / nehmen die Armen hart mit / fragen aber nichts nach Gott / fürchten jhn nicht / vnd vertrawen jhm nicht / lassen die Armen nicht bey sich auffkommen / wie zu des HErrn Christi zeit die Phariseer vnd Schrifft gelerten thaten / vnd bitet daß Gott darein sehen / Christum senden / sein Volck von solchen bösen Leuten erlösen / vnnd durch das liebe Evangelium erfrewen wolle.
DIe Thoren sprechen in jhrem Hertzen / es ist kein Gott / sie tügen nichts / vnd sind ein Grewel mit jhrem Wesen / da ist keiner der guts thue.
Der HErr schawet vom Himmel auff der Menschenkinder / daß er sehe / ob jemand klug sey / vnd nach Gott frage.
Aber sie sind alle abgewichen / vnd alle sampt vntüchtig / da ist keiner der guts thue / auch nicht einer.
Wil denn der vbelthäter keiner das mercken? Die mein Volck fressen / daß sie sich nehren / aber den HErren ruffen sie nicht an.
Daselbst fürchten sie sich / aber Gott ist bey dem Geschlechte der gerechten.
Ihr schändet des Armen Rath / aber Gott ist seine zuversicht.
Ach daß die Hülffe aus Zion vber Israel keme / vnd der HErr sein gefangen Volck erlösete / so würde Jacob frölich seyn / vnd Israel sich frewen.
1. Ob wol die Heuchler sich fromb stellen / vnd viel von Gott rühmen: seind sie doch Gottloß / vnd gläuben im Hertzen nicht / daß ein Gott sey.
2. Diesen Psalm zeucht Paulus Rom. 3. auff alle Menschen / vnd zeiget an / sie seyn von Natur alle Sünder vnd Gotloß / tügen nicht / vnd thun nichts guts.
3. Gott sihet auff die Menschen / Gen. 6.
4. Die Heuchler vnd falsche Lehrer haben gemeinlich das an sich / daß sie vber das Volck herrschen / das Petrus 1. Cap. 5. verbeut / vnd suchen nur jhren genieß / wie Matth. 23. Christus deßwegen die Phariseer straffet. Paulus Philip. 3. sagt: Der Bauch sey jhr Gott.
5. Die Heuchler setzen nicht auff Gott jhr vertrawen / vnd ruffen jhn nicht recht in warem Glauben an / sondern setzen jhr Datum auff daß zeitliche.
6. Ob wol die Frommen von den Gottlosen vnd falschen Lehrern verachtet vnd verfolget werden / so haben sie sich doch Gottes vnd seines beystandes zu trösten.
7. Die im Alten Testament haben mit grossem verlangen auff Christum vnd das liebe Evangelium gewartet.
8. Christus mit seinen Wolthaten vnd dem heiligen Evangelio erfrewet die Menschen / die sonst vom Gesetz / Sünd / Tod / Teuffel vnd den falschen Lehrern gleich gefangen gehalten werden.
WEil gleich ein jeder sich außgeben wil für ein wares Glied der Christlichen Kirchen / lehret dieser Psalm / welche die Leute seyn / die solchen Namen mit der that führen / daß sie Gottes Kinder vnd Gottes Volck seyn / Nemlich / die auffrichtig vnd ohne falsch sind / für heucheley vnd allerley Sünden wider das Gewissen sich hüten / vnd jhre Gottseligkeit mit guten Wercken beweisen / welche der Psalm nach einander erzelet.
HErr / wer wird wohnen in deiner Hütten? Wer wird bleiben auff deinem heiligen Berge?
Wer ohne Wandel einher gehet / vnd recht thut / vnd redet die Warheit von Hertzen.
Wer mit seiner Zungen nicht verleumbdet /
Wer die Gottlosen nichts achtet / sondern ehret die Gottfürchtigen / wer seinem Nechsten schweret / vnd helts.
Wer sein Gelt nicht auff Wucher gibt / vnnd nimpt nicht Geschencke vber den vnschüldigen. Wer das thut / der wird wol bleiben.
1. Wie nicht all Köche seyn die lange Messer tragen / wie man zusagen pfleget / also sind die nicht alle Glieder der waren Kirchen oder / wie wir jetz reden / ware Christen die sich dafür außgeben / sondern die die merckzeichen vnd eigenschafften an sich haben / die jhnen in diesem Psalm gegeben werden.
2. Die erste art vnd eigenschafft eines Gottseligen Menschen ist / daß / ob er zwar aller dings nicht ohne Sünde ist / er dennoch seine Sünde / die alle Menschen an sich haben / erkennet / des HErrn Jesu Christi / dessen Blut vns reiniget von allen Sünden / sich in warem Glauben tröstet / thut guts / vnd hütet sich als denn für allen Sünden wider das Gewissen: Denn ein Aug schendet den gantzen Backen. Daß heist ohne Wandel leben.
3. Die ander art ist / daß einer sich hüte für falschheit / vnd die warheit rede mit seinem Nechsten. Eph. 4. Vnd Christus sagt / seid einfeltig / oder ohne falsch / wie die Tauben.
4. Man sol niemand seine Ehr vnd guten Namen abschneiden / Levit. 19. Du solt kein Verleumbder seyn vnter deinem Volck. Syr. 5. Sey nicht ein Ohrenbläser / vnd verleumbde nicht mit deiner Zungen / etc. Vide ibid.
5. Man sol nicht nach ander Leut schaden trachten / wie Doeg. 1. Cor. 13. Die Liebe trachtet nicht nach schaden.
6. Ein frommer Mensch sol andere nicht schmehen / Syr. 22. vnd 23.
7. Wie Mardochai den Gottlosen Haman / Elisa den König Joram / etc. 2. Reg. 3. nicht achtet: So soll ein frommer Mensch den Gottlosen nicht schmeichlen vnd heuchlen.
8. Die Gottseligen sol man ehren / lieb vnd werth halten.
9. Man mag / wenn es die noth erfordert / einen Eyd schweren / Levit. 19. aber man sol jhn halten.
10. Man sol nicht wuchern / vnd die Armen außsaugen / Deut. 23.
11. Man sol nicht im Gericht geschenck nehmen / Deut. 17.
12. Man sol den vnschüldigen nicht verdammen / Levit. 23.
13. Gott wil vber den frommen halten / vnd ob es jhnen schon bißweilen vbel gehet / muß es sich doch zuletzt endern. Psal. 1. Der ist wie ein Baum gepflantzet an den Wasserbächen.
ISt eine Weissagung vom Leyden / Sterben / Begräbniß / Aufferstehung vnd Himmelfarth Christi / in form eines Gebets vnd Dancksagung. Denn Christus erstlich Gott dem Himlischen Vater seine grosse noth klaget / die er sonderlich für die Gleubigen ausstehet / auch in die Helle fehrt: Aber er
BEware mich Gott / denn ich trawe auff dich.
Ich habe gesagt zu dem HErrn / du bist ja der HErr / Ich mus vmb deinet willen leiden.
Für die Heiligen / so auff Erden sind / vnd für die herrlichen / an denen hab ich all mein wolgefallen.
Aber jene / die einem andern nach eilen / werden gros Hertzeleid haben / ich wil jhres Tranckopffers mit dem Blut nicht opffern / noch jhren Namen in meinem Munde führen.
Der HERR aber ist mein Gut vnd mein Theil / du erheltest mein Erbtheil.
Daß Loß ist mir gefallen auff liebliche / mir ist ein schön Erbtheil worden.
Ich lobe den HErrn / der mir gerathen hat / auch züchtigen mich meine Nieren des Nachts.
Ich habe den HErrn allezeit für Augen / denn
Darumb frewet sich mein Hertz / vnd meine ehre ist frölich / auch mein Fleisch wird sicher lige.
Denn du wirst meine Seele nicht in der Hellen lassen / vnd nicht zugeben / das dein Heiliger verwese.
Du thust mir kund den Weg zum Leben / für dir ist Frewde die fülle / vnd lieblich Wesen zu deiner Rechten ewiglich.
1. Wir müssen auch leiden vnd sterben / vnd dem Ebenbilde Christi ehnlich werden.
2. In allen auch Todesnöthen / sollen wir GOtt in warem Glauben vmb Hülffe anruffen.
3. Das leyden sollen wir / wie Christus gethan / mit gedult tragen / vnd mit Eli vnd dem HErrn Christo sagen / es ist der HErr / etc.
4. Christus hat für vns gelitten / 1. Pet. 2. Ephes. 5. sich selbst für vns gegeben.
5. Die sich auff das Gesetz vnd dessen Opffer verlassen / sollen des Leydens Christi nicht geniessen.
6. Wir sollen Christi Exempel nach / vns der falschen Lehr vnd Lehrer entschlagen.
7. Der höchste Trost in allen nöthen ist / das der HErr vnser Theil ist / vnd wir durch Christum einen gnädigen Gott haben.
8. Christus hat mit seinem Blut / das ist / Leyden vnd Sterben / seine Gemein erworben / daß sie sein Erb vnd Eigenthumb ist / Act. 20. Tit. 2.
9. Wenn wir aus nöthen erlöset seind / sollen wir auch / wie Christus hie thut / Gott dafür dancken. Vide Psal. 118.
10. Christus ist in die Helle gefahren.
11. Petrus beweiset Act. 2. gewaltig die Aufferstehung Christi am dritten Tag / aus diesem Psalm.
12. Christus hat sich gesetzet zur Rechten Gottes.
13. Vom seligen zustand des ewigen Lebens / da ist Frewd die fülle.
WIe dem David von Saul / vnd andern hauffenweiß vnd hefftig nachgestellet vnd zugesetzt wird / wendet er sich zu Gott durch daß Gebet / vnd bittet gantz flehentlich / Gott wolle jhn beschützen vnd behüten / vnd seinen Feinden weren / vnd helt Gott für / daß er keine Schuld habe / jhm geschehe vnrecht / wie Gott der Hertzen kündiger selber wisse / er bleibe bey Gottes Wort / vnd bitte nur daß er sich darnach richten möge. Er erinnert auch Gott / das sein Feinde Gottloß sein / jhm eben hart zusetzen / vn darnach aus seyn / daß sie jhn stürtzen / derwegen wolle Gott / der jhnen gewachsen / solchen bösen Leuten / die sich darauff verlassen / daß sie alles gnug haben vnd Glückselig seind in der Welt / stewren / jhn aber / wie er aber hoffe vnd trawe / hie zeitlich vnd dort ewig trösten vnd erfrewen.
HErr / erhöre die Gerechtigkeit / mercke auff mein Geschrey / vernim mein Gebet / das nicht aus falschem Munde gehet.
Sprich du in meiner Sache / vnd schaw du auffs Recht.
Du prüfest mein Hertz / vnd besuchest es des Nachts / vnd leuterst mich / vnd findest nichts / Ich habe mir fürgesetzt / das mein Mund nicht so! vbertretten.
Ich beware mich in dem wort deiner Lippen / für Menschen Werck / auff dem Wege des Mörders.
Erhalte meinen Gang auff deinen Fußsteigen / daß meine Trit nicht gleiten.
Ich ruffe zu dir / das du Gott woltest mich erhören / Neige deine Ohren zu mir / höre meine Rede.
Beweise deine wunderliche Güte / du Heyland derer / die dir vertrawen / wider die / so sich wider deine Rechte setzen.
Behüte mich wie ein Augapffel im Auge /
Für den Gottlosen / die mich verstören / für meinen Feinden / die vmb vnd vmb nach meiner Seelen stehen.
Ihre Fetten halten zusammen / sie reden mit jhrem Munde stoltz.
Wo wir gehen / so vmbgeben sie vns / jhre Augen richten sie dahin / daß sie vns zur Erden stürtzen.
Gleich wie ein Lewe der des Raubs begert / wie ein junger Lewe / der in der Höle sitzet.
HErr mache dich auff / vberweltige jhn / vnd demütige jhn / errette meine Seel von den Gottlosen mit deinem Schwert.
Von den Leuten deiner Hand / HErr / von den Leuten dieser Welt / welche jhr theil haben in jhrem Leben / welchen du den Bauch füllest mit deinem Schatz / die da Kinder die fülle haben / vnd lassen jhr vbriges jhren jungen.
Ich aber wil schawen dem Antlitz in
1. Die Christen sollen nicht leiden als Vbelthäter / sondern zusehen / daß sie eine gute Sache haben.
2 Ob wir wol für Gott alle Sünder sind Psal. 143. vnd vns für jhm demütigen sollen / kan doch ein Christ wol bitten / daß jhm Gott in seiner gerechten Sach beystehen wolle / wie David hie / Item im 7. vnd andern Psalmen thut.
3. Weil Gott Hertzen vnd Nieren prüfet / sollen wir vns für Heucheley / Falschheit vnd allerley bösen Tücken hüten. Denn niemand kan Gott betriegen.
4. Wenn einer in Lehr vnd Leben für Irrthumb vnd Sünden frey seyn wil / sol er bey Gottes Wort bleiben / vnnd Gott bitten / das er jhn dabey erhalten wolle.
5. Die Gottlose Weltkinder sind den Frommen Spinnenfeind / halten zusammen / vnd sind fleissig / vnd mit allem ernst darnach aus / daß sie die Frommen stürtzen mögen.
6. Alle fromme vnd gläubige haben den trost / daß Gott sie als einen Augapffel bewahren wil / wer sie antastet / der rühret Gottes Augapffel an / Zach. 2.
7. Ob wol die Gottlosen in dieser Welt eine zeitlang Floriren vnd groß Glück haben / auch den Frommen hart zusetzen / so nimpt es doch ein Ende / vnd kommen zuletzt Gott in die Hand daß er sie strafft / wie der Reiche Mann Luc. 16.
8. Die Frommen müssen in dieser Welt leiden vnd
IN diesem Psalm dancket David dem Allmächtigen GOtt / dem er bald im anfang in die zehen Ehren Tittel gibt / daß er jhn von allen seinen Feinden / Saul vnd andern so gar gnädig vnd gewaltig erlöset. Vnd diese Wolthaten zu rühmen vnd außzusprechen / erzelet er in was grosser Noth / Angst vnd Gefahr er gewesen / daß er gleich den Todt vnd die Helle für Augen gesehen: Aber er habe zum Gebet gegriffen / vnd Gott vmb Hülff angeruff en / der habe jhn erhöret / vnd sey jhm gewaltig zu hülff kommen / vnd gleich wie er im außzug seines Volcks aus Egyptenland / mit Fewr / Hagel / Donner vnd Blitz darein geschlagen / vnd seine Feinde vndergehen lassen / jhm auch deßgleichen vom Himmel herab wunderlich zum Regiment erhoben / vnd ober wolauch nachmals mächtige Feinde gehabt / habe er jhn doch davon auch erlöset / vnd das alles aus lauter Gnad / vnd in ansehung / das er keine bose Sache gehabt / sondern sich nach Gottes Wort gehalten / Also pflege Gott den Frommen gutes zu thun / vnd die bösen zu straffen. So habe er jhm vber daß auch von andern seinen Feinden den benachbarten Völckern / vom Absolon vnd den Auffrührern geholffen. Daß alles habe er nicht aus eigner Krafft verrichtet / sondern GOtt habe das beste dabey gethan / er hat den Krieg geführet / mit seiner hülff habe er / wie wir jetzt reden / Stürm vnd Schlachten gewonnen / vnd habe also Gott auch dißfals an jhm bewiesen / daß er allein der rechte ware Gott sey / durch
HErtzlich lieb hab ich dich HErr / meine Stärcke / HErr mein Fels / meine Burg / mein Erretter / mein Gott / mein Hort / auff den ich trawe.
Mein Schild vnd Horn meines Heyls / vnd mein Schutz.
Ich wil den HErrn loben vnd anruffen / so werde ich von meinen Feinden erlöset.
Denn es vmbfiengen mich des Todes Bande / vnd die Bäche Belial erschreckten mich.
Der Hellen Bande vmbfiengen mich / vnd des Todes strick vberweltiget mich.
Wenn mir angst ist / so ruffe ich den HErrn an / vnd schrey zu meinem Gott / so erhöret er meine Stimme von seinem Tempel / vnd mein Geschrey kömpt für jhn zu seinen Ohren.
Die Erde bebete vnd ward beweget / vnd die Grundfeste der Berge regeten sich vnd bebeten / da er zornig war.
Dampff gieng auff von seiner Nasen / vnd verzehrend Fewer von seinem Munde / das es davon Blitzet.
Er neiget den Himmel vnd fuhr herab / vnd Dunckel war vnter seinen Füssen.
Vnd er fuhr auff Cherub / vnd flohe daher / er schwebet auff den Fittigen des Windes.
Sein Gezelt vmb jhn her war finster / vnd schwartze dicke Wolcken / darinnen er verborgen war.
Vom Glantz für jhm irenneten sich die Wolcken mit Hagel vnd Blitzen.
Vnd der HErr Donnerte im Himmel / vnd der Höheste ließ seinen Donner aus mit Hagel vnd Blitzen.
Er schoß seine Stralen / vnd zerstrewet sie / er ließ sehr Blitzen / vnd schrecket sie.
Da sahe man Wassergösse / vnd des
Er schicket aus von der Höhe / vnd holet mich / vnd zog mich aus grossen Wassern.
Er errettet mich von meinen starcken Feinden / von meinen Hassern / die mir zu mächtig waren.
Die mich vberweltigen zur zeit meines Vnfals / vnd der HErr ward meine Zuversicht.
Vnd er führet mich aus in den Raum / er reist mich heraus / denn er hat lust zu mir.
Der HErr thut wol an mir / nach meiner Gerechtigkeit / er vergilt mir nach der Reinigkeit meiner Hände.
Denn ich halte die Wege des HErrn / vnd bin nicht Gottloß wider meinen Gott.
Denn alle seine Rechte hab ich für Augen / vnd seine Gebot werffe ich nicht von mir.
Sondern ich bin ohne Wandel für jhm / vnd hüte mich für Sünden.
Darumb vergilt mir der HErr nach meiner Gerechtigkeit / nach der reinigkeit seiner Hände für seinen Augen.
Bey den Heiligen bistu heilig / vnd bey den Frommen bistu from / vnd bey den Reinen bistu rein / vnd bey den Verkerten bistu verkeret.
Denn du hilffst dem elenden Volck / vnd die hohen Augen nidrigestu.
Denn du erleuchtest meine Leuchte / der HErr mein Gott macht meine Finsternis liecht.
Denn mit dir kan ich Kriegsvolck zuschmeissen / vnd mit meinem Gott vber die Mauren springen.
Gottes Wege sind ohne Wandel / die Rede des HErrn sind durchleutert / er ist ein Schild allen die jhm vertrawen.
Denn wo ist ein Gott ohn der HErr? Oder ein Hort / ohn vnser Gott?
Gott rüstet mich mit Krafft / vnd machet meine Wege ohn Wandel.
Er machet meine Füsse gleich den Hirschen / vnd stellet mich auff meine Höhe.
Er lehret meine Hand streiten / vnd lehret meinen Arm einen ehrnen Bogen spannen.
Vnd gibst mir den Schild deines Heyls / vnd deine Rechte stärcket mich / vnd wenn du mich demütigest / machestu mich groß.
Du machest vnter mir raum zu gehen / das meine Knöchel nicht gleiten.
Ich wil meinen Feinden nachjagen / vnd sie ergreiffen / vnd nicht vmbkeren / biß ich sie vmbbracht habe.
Ich wil sie zerschmeissen / vnd sollen mir nicht widerstehen / sie müssen vnter meine Füsse fallen.
Du kanst mich rüsten mit Stärcke zum streit / du kanst vnter mich werffen / die sich wider mich setzen.
Du gibst mir meine Feinde in die Flucht / daß ich meine Hasser verstöre.
Sie ruffen / aber da ist kein Helffer / zum HErrn / aber er antwortet jhnen nicht.
Ich wil sie zerstossen wie staub für dem Winde / ich wil sie wegreumen / wie den Kot auff der Gassen.
Du hilffest mir von dem zänckischen Volck / vnd machest mich ein Häupt vnter den Heyden / ein Volck daß ich nicht kante / dienet mir.
Es gehorchet mir mit gehorsamen Ohren / ja den frembden Kindern hats wider mich gefeilet.
Die frembden Kinder verschmachten / vnd zappeln in jhren Banden.
Der HErr lebet / vnd gelobet sey mein Hort / vnd der Gott meines Heyls müsse erhaben werden.
Der Gott der mir Rache gibt / vnd zwinget die Völcker vnter mich.
Der mich errettet von meinen Feinden / vnd erhöhet mich aus denen / die sich wider mich setzen / Du hilffest mir von den Frevelern.
Darumb wil ich dir dancken HErr vnter den Heyden / vnd deinem Namen lobsingen.
Der seinem Könige groß Heyl beweiset / vnd wolthut seinem Gesalbeten / David / vnd seinem Samen ewiglich.
1. Alle Gottlosen sind Gott im Hertzen feind / wolten wol das kein Gott were: Aber die frommen so sich erinnern wie viel gutes sie von Gott empfangen / vnd zugewarten haben / lieben jhn von Hertzen.
2. Die schöne Ehrentittel / die Gott im Eingang dieses Psalmen gegeben werden / sollen den Glauben in vns erwecken / vnd sollen wir vns derselben in allen nöthen vnd Anfechtungen trösten / vnd vns auffwecken / daß wir in aller noth vnd gefahr Gott im Glauben vmb seine hülff / die nicht nachbleiben kan / anruffen.
3. In nöthen vnd verfolgungen ist kein besser vnd gewisser Artzney / als das liebe Gebet / Psal. 50.
4. Es lesst Gott die Frommen in die höchste Angst vnd Noth kommen / das sie gleich den Tod vnd die Helle für sich sehen / 1. Sam. 2.
5. Gott ist ein verzehrend Fewr / vnd ein Eiferer / Deut. 4. Wenn sein Zorn erst anbrent / so ist einem Menschen nicht anders zu sinnen / als wenn Himmel vnd Erden vber einen hauffen fallen wolte / als wenn ein schrecklich Wetter daher käme / das es Donnerte vnd Blitzte / vnd sich anlesst als wenn es alles in einen hauffen schlagen wolte: Wie an Pharaone / Nerone vnd andern Tyrannen vnd Feinden der Frommen zusehen / welches die frommen zu trost / die Gottlosen zur warnung brauchen sollen.
6. Wie Gott der seinen Feinde endlich Augenscheinlich vnd schrecklich straffet / Also errettet vnd erlöset er die seinen
7. Wie David hie rühmet sein Recht vnd Vnschuld / so sollen wir auch zusehen / daß wir nicht als Vbelthäter leiden / sondern vmb Gerechtigkeit willen / das macht im leyden mutig. Darumb sollen wir vns für mutwilligen Sünden hüten.
8. Weil David hie sagt / bey den Heiligen bistu heilig / bey den Verkerten bistu verkert / sollen wir vns für falschen tücken hüten. Denn Gott fenget die listigen in jrer Schalckheit / dagegen sind selig / die reines Hertzens sind.
9 Das der Psalm sagt / du hilffest dem elenden Volck / ist zumalen tröstlich / daß sind also gleich Gottes eigene Leute.
10 Weil Gott die hohe Augen demütiget / sollen wir nicht Hoffertig sein / vnd Gott vnd sein Wort nicht verachten / wie die stoltzen Weltkinder thun.
11. Ob schon den frommen bißweilen daß Liecht außleschet / vnd sie in Noth gerathen / tröstet sie doch Gott vnd erfrewet sie wieder. Psal. 112. Den Gerechten gehet daß Liecht auff im Finsternis.
12. Wenn man im Krieg Sieg haben wil / muß Gott den geben / Prov. 21. Der hat den David geholffen Stürme vnd Schlachten gewinnen.
13. Gottes Wort treuget nicht / wer sich darauff verlesst / des Schild vnd Schirm wil Gott sein.
14. Wenn vns Gott also hilfft / so lernen wir aus der erfahrung / das es war sey / daß er im 1. Gebot saget / ich bin der HErr dein Gott.
15 Sehr tröstlich ist / das David sagt / wenn du mich demütigest / das ist / in Noth kommen lessest / machstu mich gros. Rom. 5. Trübsal bringt Gedult / Gedult bringt Erfahrung / Erfahrung bringt Hoffnung / Hoffnung aber lest nicht zuschanden werden. Psal. 119. Es ist mir gut / das du mich gedemütiget hast / auff das ich lernete deine Rechte.
16. Weil es Gott mit den seinen helt / vnd für sie streitet / sollen wir vns an jhnen nicht vergreiffen. Act. 9. Es wird dir schwer werden wider den Stachellecken.
17. Weil Gott der Gottlosen Gebet nicht erhöret / sollen wir fromb seyn / vnd vnter dem hauffen der Feinde der Frommen vns nicht finden lassen.
18. Gott muß den Vnderthanen ein gehorsam Hertz geben / daß das Auge sihet / vnd das Ohr höret / das schaffet beydes der HErr / Prov. 20. Derowegen er darumb anzuruffen.
19. Gott straffet die Auffrührer / darumb sol man sich für Auffruhr hüten / Prov. 24. Menge dich nicht vnter die Auffrührer: denn jhr vnfall wird plötzlich entstehen / Syr. 7.
20. Fromme Oberkeit hat allerley widerstand / wie an David / Josaphat vnd Hißkia zusehen: Aber Gott stehet jhr bey / wenn man auff jhn trawet / vnd jhn anruffet.
21. Gott sol man für einen guten wolstand im Regiment / wie David hie thut / von hertzen dancken.
22. Es wird auch dieser Psalm auff Christum gezogen / der schrecklichen widerstand gehabt / vnd in Todes vnd der Hellen Angst gerathen: Aber Gott ist jhm beygestanden / hat seine Feinde schrecklich gestrafft / jhm die Heyden zum Erbe
IN diesem Psalm weissaget David von dem herrlichen Gnadenwerck Gottes / daß er sein heiliges Evangelium werde in der gantzen Welt erschallen vnd Predigen lassen / an allen Enden ohn auffhören / in allen Sprachen / vnd wie die Sonn von einem Ende der Welt zum andern läufft / vnd alles erleuchtet vnd erwärmet: Also werde das liebe Evangelium / oder viel mehr Christus die Sonn der Gerechtigkeit / durch das Evangelium die Hertzen mit dem waren erkentniß Gottes erleuchten / vnd den Glauben in jhnen anzünden. Vnd damit man diese Wolthat nicht gering achte / erzehlet er die krafft des Worts / es sey ohn Wandel / das aller ander Lehr mangelt / erquicke die matte Seele / sey gewis / mache die Albern weise / das ist / die Gottlosen from / erfrewe die trawrige / sey lauter / vnd erleuchte die Augen des hertzens mit dem hellen erkentnis Gottes / etc. Vnd weil die Leute viel vom vergänglichen Gold vnd Silber halten / zeigt er an / das Evangelium sey ein recht Seelen Schatz / der ewig were / vnd sey der Seel lieblicher vnd süsser denn Honig dem Munde / Es habe Göttliche Krafft / daß der Mensch fromm wird / vnd weiset auff seine eigene erfahrung / daß er dadurch so weit kommen sey / daß er seine Sünde erkenne / bitte in warem Glauben vmb ver gebung der Sünden / vnd bitte / das jhn Gott für Sünden behüte / daß er sie nicht herrschen lasse / vnd bittet / das Gott dieses Gebet gnädiglich erhöre / vnd jhm wolgefallen lasse.
DIe Himmel erzehlen die Ehre Gottes / vnd die Feste verkündiget seiner Hände Werck.
Ein Tag sagts dem andern / vnd eine Nacht thuts kund der andern
Es ist keine Sprache noch Rede / da man nicht jhre Stimme höre.
Ihre Schnur gehet aus in alle Land / vnd jhre Rede an der Welt ende / er hat der Sonnen eine Hütten in denselben gemacht.
Vnd dieselbige gehet herauß / wie ein Breutigam aus seiner Kammer / vnd frewet sich wie ein Held / zu lauffen den Weg.
Sie gehet auff an einem ende des Himmels / vnd leufft vmb biß wieder an dasselbe ende / vnd bleibet nichts für jhrer Hitze verborgen.
Das Gesetz des HErrn ist ohn Wandel / vnd erquicket die Seele / daß Zeugnis des HErrn ist gewis / vnd machet die Albern weise.
Die befehl des HErrn sind richtig / vnd erfrewen das Hertz.
Die Gebot des HErrn sind lauter / vnd erleuchten die Augen.
Die furcht des HERRN ist rein / vnd bleibet ewiglich.
Die Rechte des HErrn sind warhafftig / allesampt gerecht.
Sie sind köstlicher denn Gold vnd viel feines Goldes / Sie sind süsser denn Honig vnd Honigseim.
Auch wird dein Knecht durch sie erinnert / vnd wer sie helt / der hat groß lohn.
Wer kan mercken wie offt er feilet? Verzeihe mir die verborgene Feile.
Beware auch deinen Knecht für den Stoltzen / daß sie nicht vber mich herrschen / so werde ich ohn Wandel seyn / vnd vnschüldig bleiben grosser Missethat.
Laß dir wolgefallen die Rede meines Mundes / vnd das Gesprech meines Hertzens für dir.
HErr mein Hort vnd mein Erlöser.
1. Der höchsten Wolthaten Gottes eine ist / daß vns Gott sein heiliges Wort das liebe Evangelium in aller Welt predigen lesst / vnd nicht nur in einem Lande / wie im Alten Testament geschehen. Das sollen wir zum Trost gebrauchen / vnd Gott dafür dancken.
2. Es ist zwar eine herrliche Wolthat / daß die liebe Sonne von einem ende der Welt zum andern läufft / aber viel tausentmal grösser ist diese Gnade / das Jesus Christus / die Sonne der Gerechtigkeit / durch das Evangelium die Menschen erleuchtet / erwärmet / tröstet vnd selig macht / daß sie Früchte der Gerechtigkeit bringen.
3. Die herrliche Ehrentittel / so dem Gesetz des HErrn / daß ist / dem H. Wort Gottes vnd Evangelio gegeben werden / sollen in vns lust vnd liebe zum Wort Gottes erwecken. Denn das hie der heilige Geist von Gottes Wort rühmet / das mangelt aller Menschen Lehr / wie auch den Schrifften der weisen Heyden.
4. Die Menschen Lehr oder Schriffte der Heyden seind nicht ohn Wandel / erquicken die Seel nicht / seind nicht gewis vnd richtig / geben keinen besiendigen Trost / machen nicht recht fromb / seind nicht lauter / sondern finster vnd voller Irrthumb / etc.
5. Die Weltkinder trachten nach Gold vnd Silber / Aber es ist alles vergenglich / vnd hilfft nichts zur Seligkeit: Aber wir werden wieder gebohren durch das Wort Gottes / das ewig bleibet / zum ewigen Leben.
5. Honig / Honigseim / Zucker / etc. ist lieblich im Mund / Aber Gottes Wort ist recht süß vnd tröstlich / erquicket die Seel / daß man den Tod nicht schmecket ewiglich / Joh. 8. Joh. 6. Es ist ein Wort des ewigen Lebens.
6. Aus diesem Psalm kan man widerlegen die Irrthumb der Papisten / die fürgeben / Gottes Wort sey vnvollkommen / dunckel / etc.
7. Aus diesem Psalm kan auch derer Irrthumb widerlegt werden / die Gottes Wort für einen todten Buchstaben halten / der Psalm sagt / Es erfrewe das Hertz / erquicke die Seel / Petrus sagt / Joh. 6. Du hast Wort des ewigen Lebens.
8. Gottes Wort sol bey vns ware Buß wircken / daß wir mit David hie vmb verzeihung der Sünden bitten.
9. Daß die Papisten alle Sünde beichten heissen / ist wie dieser Psalm klärlich zeuget / vnmüglich.
10. Wir haben auch verborgene Sünde an vns / wie der 90. Psalm zeuget.
11. Wir sollen nicht mutwillig vns in die Sünde stürtzen / vnd wie Paulus Rom. 6. redet / die Sünde nicht herrschen lassen in vnserm sterblichen Leibe / sondern das fleisch vnd den Alten Menschen mit seinen lüsten creutzigen / Gal. 5.
12. Alle Heiligen müssen vnd sollen täglich vmb verzeihung der Sünden bitten / Psal. 32.
13. Ob schon vnsere gute Werck vnvollkommen seind / gefallen sie doch Gott durch den Glauben an Christum / durch welchen wir Gottes Kinder seind.
DIeser Psalm bittet für die liebe Oberkeit / daß Gott jhr Gebet erhören / aus nöthen helffen / vnd da sie schwach / durch sein Wort trösten vnd stercken / jhren Gottesdienst jhm gefallen lassen / vnd zu jhren Anschlägen das gedeyen geben wolle. Vnd weil David aus eigner erfahrung weis / vnd festiglich gläubet / das Gott sich sein als seiner Ordnung annemen / vnd das beste
DEr HErr erhöre dich in der noth / der Name des Gottes Jocob schütze dich.
Er sende dir Hülffe vom Heiligthumb / vnd stärcke dich aus Zion.
Er gedencke alle deines Speißopffers / vnnd dein Brandopffer müsse fett sein / Sela.
Er gebe dir was dein Hertze begert / vnd erfülle alle deine Anschläge.
Wir rühmen / das du vns hilffest / vnd im Namen vnsers Gottes werffen wir Panir auff / der HErr gewere dich aller deiner bitte.
Nun mercke ich / daß der HErr seinem Gesalbten hilfft / vnd erhöret jhn in seinem heiligen Himmel / Seine rechte Hand hilfft gewaltiglich.
Jene verlassen sich auff Wagen vnd Rosse / wir aber dencken an den Namen des HErrn vnsers Gottes. Sie sind nider gestürtzet vnd gefallen / wir aber stehen auffgericht.
Hilff HErr / der König erhöre vns / wenn wir ruffen.
1. Die Oberkeit soll selbst beten / sol sie Gott erhören / wie hie der Psalm bittet.
2. Die Vnderthanen sollen auch für die Oberkeit fleissig bitten / 1. Tim. 2.
3. Der Psalm deutet an / daß die Oberkeit offtmal in Noth vnd Gefahr komme / vnd jhr bang werde: Aber wenn sie betet wil sich Gott jhrer annemen / jhr Gebet erhören / sie Schützen / sie Stärcken / Trösten vnd helffen.
4. Die Oberkeit sol des Gottesdienstes / welches durch die Opffer angedeutet wird / warten / vnd den befördern.
5. Daß vnsere Anschläge jhren fortgang haben / müssen wir bey Gott durch daß Gebet suchen Prov. 16.
6. Die Gläubigen fühlen Trost im Gebet / vnd daß jhr Gebet nicht vergeblich sey.
7. Wir sollen Gottes Beystand erkennen / vnd jhm täglich dafür dancken.
8. Die frommen verlassen sich nicht auff die Mittel / sondern auff Gott den Allmächtigen / der thut es jhren Feinden / 2. Para. 20.
9. Die Gottlosen verlassen sich darauff / das sie herrliche Mittel haben / Aber sie werden darüber zuschanden / wie Assa / Josaphats Feind / Xerxes / vnd andere / etc.
10. Man muß mit dem Gebet anhalten / wie dieser Psalm mit dem Gebet angefangen vnd geendiget wird.
IN diesem Psalm rühmet vnd preiset David mit danck den HErrn Jesum Christum vnsern König / das Gott gewaltig vber jhn halte / jhm helffe / sein Gebet erhöre / etc. Das er die arme Menschen vom fluch des Gesetzes erlöse / das Gott jhn reichlich segne / kröne / erhöhe jhn zu seiner Rechten im Himmel / vnd ob jhm schon werde hart zugesetzet / vnd er sterben werde / so werde er doch im Tod nicht bleiben / sondern wieder aufferstehen / vnd also fest bleiben. Zum Andern / dancket er Gott / daß er des HErrn Christi Feinde zu seiner zeit finden vnd straffen werde / wie wir denn den fewrigen Zorn Gottes noch heutiges Tages an der Juden nach kommen für Augen sehen / die an allen Orten beschweret vnd geplaget werden / vnd nirgend bleiben können / weil sie der Welt Heyland / der doch jhnen von jhrem Geschlecht sonderlich verheissen / gantz herunder haben wollen / vnd beschleust mit dem Gebet / das ja Gott seinen Knecht erhalten wolle.
HErr / der König frewet sich in deiner Krafft / vnd wie sehr frölich ist er vber deiner Hülffe.
Du gibst jhm seines Hertzen wundsch / vnd wegerst nicht / was seine Mund bittet / Sela.
Denn du vberschüttest jhn mit gutem Segen / du setzest eine Güldene Krone auff sein Häupt.
Er bittet dich vmb das Leben / so gibstu jhm langes Leben jmmer vnd ewiglich.
Er hat grosse Ehre an deiner Hülffe / du legest Lob vnd Schmuck auff jhn.
Denn du setzest jhn zum Segen ewiglich / du erfrewest jhn mit Frewden deines Antlitzs.
Denn der König hoffet auff den HErrn / vnd wird durch die Güte des Höhesten fest bleiben.
Deine Hand wird finden alle deine Feinde / deine Rechte wird finden / die dich hassen.
Du wirst sie machen wie einen Fewrofen / wen du drein sehen wirst / der HErr wird sie verschlingen in seinem Zorn / Fewer wird sie fressen.
Ihre Frucht wirstu vmbbringen vom Erdboden / vnd jhren Samen von den Menschen kindern.
Denn sie gedachten dir vbels zu thun / vnd machten Anschläge / die sie nicht kundten außführen.
Denn du wirst sie zur Schuldern machen / mit deiner Sehnen wirstu gegen jhr Antlitz zielen.
HErr / erhebe dich in deiner Krafft / so wollen wir singen vnd loben deine Macht.
1. Christus ist von Gott zu vnserm König verordnet / Psal. 2.
2. Weil Gott Christum zum König verordnet / wil er jhm beystehen / vnd jhm helffen.
3. Ob es sich wol mit Christo ein zeitlang vbel angelassen / hat er doch endlich alle Noth verwunden / vnd hat jhn der himlische Vater zum ewigen Reich erhaben / des wir vns mit zu trösten haben. Joh. 17. Ich wil / Vater / daß wo ich bin / auch die bey mir sein / die du mir gegeben hast. vnd 2. Tim. 2. Dulden wir mit / so werden wir auch mit herrschen.
4. Daß der himlische Vater seinem Sohn nichts wegert / des haben wir vns mit zuerfrewen. Denn er für vns bittet / Rom. 8. 1. Joh. 2.
5. Christus lebet ewiglich / das gilt vns auch / Ich lebe spricht er / vnd jhr solt auch leben.
6. In dem Christus für vns zum Fluch worden ist / Gal. 3. hat er vns den ewigen Segen erlanget / wie dem Abraham Gen. 22. verheissen ist.
7. Gleich wie Christus auff seinen himlischen Vater gehoffet / vnd fest geblieben ist / vnd bleibet in ewigkeit / Matth. 16. Also werden alle die auff jhn trawen vnd bawen / nicht zuschanden / Jesa. 8. vnd 28. Matth. 16.
8. Die Feinde Christi vnd seiner gläubigen werden endlich schrecklich gestrafft.
9. Gott sucht die Sünde der Väter heim / auch an den Kindern / wenn sie auch Gottlos seind.
10. Weil wir für Augen sehen die schreckliche straffe / die vber die Juden gangen / sollen wir sie vns eine warnung seyn lassen / daß wir ja Christo vnd seinem Wort vns nicht / wie die Juden gethan / widersetzen.
12. Wir sollen bitten / das Gott noch heutigs Tages sich erhebe / vnd die Feinde seines Worts seine Krafft sehen lasse / vnd seine Kirch gewaltiglich erhalte / das wir vrsach haben seine Macht zupreisen.
ISt ein hefftiger Psalm vnd Gebet Christi / darin er am Creutz seine grosse Noth klaget / daß jhn Gott verlassen / sein Gebet nicht erhören wolle vnd jhm nicht helffe: Sondern sich hart vn gantz frembd gegen jhm vnd viel anders erzeige / als er sich gegen andern betern erzeiget. Er klaget / er sey gantz verachtet / vn müsse der Leute spott seyn / vnd sich lassen außlachen / vnd erinnert seinen himlischen Vater / wie gantz trewlich er sich sein allezeit von seiner Geburt her vnd von Jugent auff angenommen: Derowegen werde er jhn jetzt auch nicht verlassen / sondern jhm beystehen: Auch helt er Gott für / daß er so mächtige vnd grewliche Feinde für sich habe / die jhn auch so vbel zugerichtet / das er gar krafftloß worden / sie bringen jhn ans Creutz vnd tödten jhn gar / theilen allerdings auch seine Kleider / vnd spielen vmb seinen Rock. Bittet derowegen / Gott wolle jhm zu hülffe kommen / vnd von den grawsamen Feinden erretten / vnd verheist / wenn er von den Todten aufferstehe / wolle er solche Gnad vnd Wolthat des himlischen Vaters rühmen vnd davon predigen (wie er auch gethan) vnd vermanet die gantze Kirche vnd alle gläubigen / weil es jhnen zu gut kompt / daß sie Gott neben jhm frölich dafür dancken / vnd diese Lehr außbreiten / vnnd zeiget an / daß solche Predigt von seinem Tod vnd Aufferstehung
MEin GOtt / mein Gott / warumb hastu mich verlassen? Ich heule / aber meine hülffe ist ferne.
Mein Gott / des Tages ruffe ich / so antwortestu nicht / vnd des Nachts schweige ich auch nicht.
Aber du bist heilig / der du wohnest vnter dem Lob Israel.
Vnser Väter hoffeten auff dich / vnd da sie hoffeten / halffest du jhnen aus.
Zu dir schrien sie / vnd wurden errettet / sie hoffeten auff dich / vnd wurden nicht zu schanden.
Ich aber bin ein Wurm vnd kein Mensch / ein spott der Leute / vnd verachtung des Volcks.
Alle die mich sehen / spotten mein / sperren das Maul auff / vnd schütteln den Kopff.
Er klags dem HErrn / der helffe jhm aus / vnd errette jhn / hat er lust zu jhm.
Denn du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen / du warest meine Zuversicht / da ich noch an meiner Mutter Brüsten war.
Auff dich bin ich geworffen aus Mutter leibe / du bist mein Gott von meiner Mutter leibe an.
Sey nicht ferne von mir / denn Angst ist nahe / denn es ist hie kein Helffer.
Grosse Farren haben mich vmbgeben / fette Ochsen haben mich vmbringet.
Ihren Rachen sperren sie auff wider mich / wie ein brüllender vnd reissender Lewe.
Ich bin außgeschütt wie Wasser / alle meine Gebeine haben sich zertrennet / mein Hertz ist in meinem Leibe wie zerschmoltzen Wachs.
Meine Kräffte sind vertrocknet wie eine Scherbe / vnd meine Zunge klebt an meine Gaumen / vnd du legest mich in des Todes Staub.
Denn Hunde haben mich vmbgeben / vnnd der bösen Rotte hat sich vmb mich gemacht / sie haben meine Hände vnd Füsse durchgraben.
Ich möchte alle meine Beine zehlen / sie aber schawen vnd sehen jhre lust an mir.
Sie theilen meine Kleider vnter sich / vnnd werffen das Loß vmb mein Gewand.
Aber du HErr sey nicht ferne / meine Stärcke eile mir zu helffen.
Errette meine Seele vom Schwert / Meine Einsame von den Hunden.
Hilff mir aus dem Rachen des Lewen / Vnd errette mich von den Einhörnern.
ICh wil deinen Nahmen predigen meinen Brüdern / Ich wil dich in der Gemeine rühmen.
Rühmet den HErrn / die jhr jhn fürchtet / Es ehre jhn aller Samen Jacob / vnd für jhm schewe sich aller Samen Israle.
Denn er hat nicht veracht noch verschmehet das elend der Armen / vnd sein Antlitz für jhm nicht verborgen / vn da er zu jhm schrey / höret ers.
Dich wil ich preisen in der grossen Gemeine / ich wil meine Gelübde bezahlen für denen die jhn fürchten.
Die Elenden sollen essen daß sie satt werden / vnd die nach dem HErrn fragen / werden jhn preisen / ewer Hertz sol ewiglich leben.
Es werde gedacht aller Welt ende / daß sie sich zum HErrn bekehren / vnd für jhm anbeten alle Geschlechte der Heyden.
Denn der HErr hat ein Reich / vnd er herrschet vnter den Heyden.
Alle fetten auff Erden werden essen vnd anbeten / für jhm werden Knie beugen / alle die im Staube ligen / vnd die so kümmerlich leben.
Er wird einen Samen haben / der jhm dienet / Vom HErrn wird man verkündigen zu Kindes Kind.
Sie werden kommen vnd seine Gerechtigkeit predigen dem Volck / das geboren wird / das ers thut.
1. Der HErr Jesus Christus hat für vns gelitten / vnd ist in die euserste noth vn der Hellen Angst für vns gerathen / das jhn nicht allein die Menschen / sondern auch Gott verlassen. Da wir denn sehen den Zorn Gottes wider vnsere Sünde / vnd die vnaußsprechliche Liebe Christi gegen vns / das er für vns solch schwer Leyden auff sich genommen / wie denn Gott es mit seinen lieben Kindern auch bißweilen so weit kommen lesst / daß sie anders nicht fühlen / als das sie Gott verlassen habe: Aber weil Christus für sie solches auff sich genommen / wil sie Gott / da sie sich im Glauben an Christum halten / nimmermehr verlassen.
2. Gott zeucht bißweilen seine Hülffe auff / vnd hilfft so bald nicht / wenn man jhn schon anrufft Aber er ist heilig / vnd wohnet vnter dem Lob Israel / darumb sollen wir nicht verzagen / sondern im Gebet anhalten / wie Christus hie thut.
3. In vnserm Gebet sollen wir vns der Exempel der Alten trösten / die endlich erhöret / vnd nicht zuschanden worden seind / Syr. 2.
4. Das Christus verspottet wird / ist vnser Sünden straff. 2. Er hat vns dadurch zu ehren gebracht. 3. Wir sollen es / wenn es vns widerfehrt / auch gedültig leiden.
5. Gott hilfft vns von Mutter Leib / Psal. 71.
6. Gottes voriger hülffe sollen wir vns in nöthen erinnern vnd trösten / wie David 1. Sam. 17. thut / als er mit dem Goliath streiten solte.
7. Gott ist denen nicht fern / sondern nahe / die zerbrochnes hertzens seind / Psal. 34.
8. Die fürnembsten vnd gewaltigsten in der Welt / seind Christi vnd seines Worts ergste Feinde.
9. Es ist keine grössere Feindschafft / als des Teuffels vnd der Gottlosen wider Christum / Gen. 3.
10. Christus hat warhafftig gelitten / an allen kräfften abgenommen / ist warhafftig gestorben vnd begraben.
11. Christus ist des schmehlichen Tods des Creutzes gestorben / vnd für vns zum Fluch worden / das er vns vom Fluch des Gesetzes erlösete.
12. Christus kompt allerdings auch vmb seine Kleider / verleuret also alles was er hat / auff das er vns reich mache. Die Gottlosen theilen noch vnder sich was Christo zugehöret.
13. Wie Christus in diesem Psalm thut / so sollen wir auch im leiden jmmer anhalten / vnd Gott vnsere Noth von Hertzen klagen.
14. Das Christus sagt / du legest mich in des Todes staub / hernach aber sich vernemen lest / er wolle predigen Gottes Namen / ist ein zeugnis / das er im Tod nicht bleiben / sondern wieder aufferstehen werde.
15. Wenn vns Gott auch geholffen / sollen wir jhm dancken.
16. Das Christus hie vnd Johan. 20. die Apostel vnd vns seine Brüder nennet / ist zumalen tröstlich / so wil er sich vnser auch annemen / wir seind Gottes Kinder vnd Erben / vnd Miterben Christi / dürffen derwegen auch an vnser Seligkeit nicht zweiffeln.
17. Wir sollen auch Gott für Christi Tod vnd Aufferstehung dancken.
18. Wie arm wir auch seind / wil vns doch Gott nicht verschmähen / er ist des Armen Schutz / Psal. 9.
19. Durch preisen in der Gemein der Aufferstehung Christi / das ist / durch das Predigampt / machet vns Gott des Todes vnd der Aufferstehung Christi theilhafftig.
20. Die arme betrübte vnd Bußfertige Sünder seind / die Leut die sollen Christi vnd seiner Wolthaten geniessen.
21. Das Evangelium von Christi Tod vnd Aufferstehung wird hie vnd anderswo einer herrlichen Malzeit verglichen / da die hungerige vnd durstige Seele gespeiset / getrencket vnd erquicket wird.
22. Wie einer der den hunger vnd durst stillen wil / muß zulangen / essen vnd trincken: Also müssen wir Christum mit seinem verdienst im Evangelio mit warem Glauben ergreiffen / etc.
23. Alle die sich zum HErrn bekeren / vnd Christum anbeten / sollen selig werden / Joel. 2.
24 Christus ist ein König / hat aber ein Geistlich Reich / das setzt er durch sein Wort fort / vnd herrschet mitten vnter seinen Feinden / Psal. 110.
25 Die Reichen vnd Gewaltigen werden vom Reiche Christi nicht außgeschlossen / wenn sie sich für jhm demütigen vnd jhn anbeten.
26. Keiner ist so arm vnd elend / das er deßwegen vom Reich Christi außgeschlossen werde.
27. Christi Reich weret so lang die Welt stehet / Matt. 28.
28. Gott thuts / das ist / der macht vns gerecht vnd selig / Rom. 8.
29. Wir werden wiedergeboren durchs Wort zu Gottes Kindern / 1. Pet. 1.
IN diesem Psalm dancket David dem HErrn JEsu Christo / waren Gott vnd Menschen / daß er sich seiner / als ein guter Hirte seines Schäfleins getrewlich annimpt / darumb er (David) wolstehe / vnd mit jhm keine noth habe: Den wie ein Hirte seines Schäfleins fleissig wartet / also thu Christus bey jhm auch / er speise / träncke vnnd erquicke jhn durch sein liebes Wort / ja dadurch leite er jhn auch / vnd beschütze jhn in aller / auch Todes Noth vnd Gefahr / er tröste vnd erfrewe jhn mit einem statlichen Mahl vnd frölichen Kelch / vnangesehe / er grossen widerstand vnd hefftige Feinde habe / die es gerne anders mit jhm sehen / Er der HErr Christus wolle jhn auch biß an sein Ende dabey bestendiglich erhalten / vnd nimmermehr verlassen.
DEr HErr ist mein Hirte / mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auff einer grünen Awen / vnd führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele / er führet mich auff rechter Strasse / vmb seines Namens willen.
Vnd ob ich schon wandert im finstern Thal / fürchte ich kein Vnglück / denn du bist bey mir / dein Stecken vnd Stab trösten mich.
Du bereitest für mir einen Tisch / gegen meine Feinde / du salbest mein Häupt mit Oele / vnd schenckest mir voll ein.
Gutes vnd Barmhertzigkeit werden mir folgen mein lebenlang / vnd werde bleiben im Hause des HErrn jmmerdar.
1. Weil David Christum seinen Hirten nennet / deutet er an / daß wir arme dumme Schäflein seyn / wie er im 119. Psal. v. ult. bekennet.
2. Es ist zumalen tröstlich / das Christus GOtt vnd Mensch vnser Hirt ist / sich vnser / als ein guter Hirt seiner Schäflein trewlich annemen wil / vnd vns wol versorgen / Jesa. 40. Ezech 34.
3. Gott hat vns seinen Sohn geschenckt / das er vnser Hirte sey / wie solte er vns denn mit jhm nicht alles schencken / Rom. 8.
4. Alle die herrliche Wolthaten / daß vns Christus geistlich speiset / träncket / erquicket / zu rechte weiset / für dem hellischen Wolff behütet / in aller / auch Todes noch erhelt / tröstet vnd erfrewet / vnd vnsern Feinden stewret / vnd vns biß ans ende erhelt / das thut er durch sein Wort / das ist vnser Speise / Tranck / Wegweiser / Steck vnd Stab / damit wir vns wehren / vnser Tisch / Kelch vnd Balsam. Denn es ein krafft Gottes ist / selig zu machen alle die dran gläuben.
5. Wie den Schäflein die Wölff nachstellen / also haben wir vnsere Wider sacher auch / Nemlich die Welt / vnd den Fürsten der Welt / den Teuffel / der gehet vmbher vnd sucht / welchen er verschlinge.
6. Vnser lieber HErr Jesus Christus wil vns auch biß ans ende erhalten. Meine Schäflein hören meine Stimme / vnd ich gebe jhnen das ewige Leben / vnd sie werden nimmermehr vmbkommen / Joh 10.
DIeser Psalm rühmet vnd preiset vnsern König / den HErrn Jesum Christum / daß er ein HErr sey aller Creaturen / er herrsche mit seinem Reich auff dem gantzen Erdboden / welchen er auch geschaffen vnd erhelt an den Wassern / daß die nicht drüber hergehen müssen / vnd zeiget an / was Christus für Vnderthanen in seinem Reich habe / Nemlich die sich für Sünden hüten / nicht heuchlen / nicht fälschlich schweren / die wolle Gott nicht allein zeitlich / sondern auch ewig segnen / dz sind seine liebe Vnderthane. Vnd vermanet nun der Psalm die Fürsten vnd Herrn in der Welt / daß sie diesem grossen HErrn Jesu Christo als dem Allmächtigen Gott / vn HErrn der Heerscharen / mit seinem Wort vnd Reich Thür vnd Thor auffthun / das er zu jhnen einziehe / vnd vnter jhnen sein Reich habe / vnd bey jhnen durch sein Wort regiret.
DIe Erde ist des HErrn / vnd was darinnen ist / der Erdboden / vnd was darauff wohnet.
Denn er hat jhn an die Meer gegründet / vnd an den Wassern bereitet.
Wer wird auff des HErrn Berg gehen? Vnd wer wird stehen an seiner heiligen Stete?
Der vnschüldige Hände hat / vnd reines Hertzens ist / der nicht lust hat zu loser Lehre / vnnd schweret nicht fälschlich.
Der wird den Segen vom HErrn empfahen / vnd Gerechtigkeit von dem GOtt seines Heils.
Das ist das Geschlechte / das nach jhm fraget / das da sucht dein Antlitz Jacob / Sela.
Machet die Thore weit / vnd die Thüre in der Welt hoch / das der König der Ehren einziehe.
Wer ist derselbe König der Ehren? Es ist der HErr / starck vnd mächtig / der HErr mächtig im streit.
Machet die Thore weit / vnd die Thüre in der Welt hoch / das der König der Ehren einziehe.
Wer ist derselbe König der Ehren? Es ist der HErr Zebaoth / er ist der König der Ehren Sela.
1. Das Christus ein HErr sey vber alles / vnd sein Reich gehe so weit die Welt ist Psal. 72. Matth. 28.
2. Das Christus warer Gott vnd ein Schöpffer sey aller Creaturen / Joh. 1. Col. 1.
3. Daraus schleust Paulus / daß die Christen frey seyn / vnd mit gutem Gewissen aller speise vnd Creaturen geniessen mögen / 1. Cor. 10.
4. Christen sollen reine Hände haben / vnd für wissentlichen Sünden sich hüten.
5. Sonderlich sollen die Christen nicht Heuchler vnd falsche Leute seyn / Psal. 55.
6. Sie sollen für Abgötterey / vnd was der eitelkeit mehr ist / sich hüten / Psal. 119.
7. Wenn es die noth erfordert / kan ein Christ mit gutem Gewissen einen Eyd schweren.
8. Den Eyd sol man halten.
9. Gott wil die Frommen hie zeitlich vnd dort ewig segnen.
10. Wie die gläubigen im Alten Testament Gottes Angesicht gesucht / vnd zum Tempel sich gehalten / da GOtt zu wohnen sich erboten hat: Also sollen wir zu der versamlung vns halten / da Gottes Wort getrieben wird / Matth. 18.
11. Man sol dem HErrn Christo vnd seinem Reich vnd Wort Thür vnd Thor auffthun: sonderlich sollen die Gewaltigen wie Jesa. 49. stehet / Pfleger vnd Seugammen der Kirchen seyn.
12. Die Weltkinder achten des HErrn Christi nicht / wollen jhn nicht annemen / sondern setzen sich wider jhn / sagen / wer ist der König?
13. Christus ist der Allmächtige GOtt / ein HErr der Heerscharen / der gerüstet ist mit Macht / hat alles in seinen Händen / kan derowegen alle seine Feinde bezwingen vnd dempffen / vnd vns erhalten.
ISt ein hefftiger Betpsalm / denn dem David wird außwendig durch die Feinde hart zugesetzt / dabey wachet inwendig / wie zugeschehen pfleget / das Gewissen auch auff. Da wendet er sich nun zu Gott durchs Gebet / vnd bittet / dz er jhm als der sich auff Gott verlasse / wider seine Feinde / die Gottlos seind / helffen wolle / jhn aber wolle erhalte / vnd durch sein Wort regieren / das er sich nicht vergehe: Er wolle jhm aus Gnaden seine vielfaltige Sünde vergeben / wie er pflege mit armen Bußfertigen Sündern gnädig zuverfaren / vnnd vermanet andere / daß sie auch seinem Exempel folgen / so werden sie es auch geniessen / vnd weil die Angst vnd Anfechtung nicht so bald nachlest / helt er am Gebet starck an / vnd führet sonderlich Gott zu gemüth seine grosse Angst vnd Noth / vnd die mengeseiner Feinde / vnd bittet / Gott wolle jhn behüten vnd erretten / vnd weil eben das leiden vber alle fromme hertzen gehet / nimbt er die mit in sein Gebet / das Gott jhnen auch helffen wolle. Gott erlöse Israel / etc.
NAch dir HErr verlanget mich.
Mein Gott ich hoffe auff dich / laß mich nicht zu schanden werden / daß sich meine Feinde nicht frewen vber mich.
Denn keiner wird zu schanden / der dein harret / aber zu schanden müssen sie werden / die losen Verächter.
HErr zeige mir deine Wege / Vnd lehre mich deine Steige.
Leite mich in deiner Warheit / vnd lehre mich / Denn du bist der Gott der mir hilfft / täglich harre ich dein.
Gedencke HErr an deine Barmhertzigkeit / vnd an deine Güte / die von der Welt her gewesen ist.
Gedencke nicht der Sünde meiner Jugend / vnd meiner Vbertretung / Gedencke aber mein nach deiner Barmhertzigkeit / vmb deiner Güte willen.
Der HErr ist gut vnd from / Darumb vnterweiset er die Sünder auff dem Wege.
Er leitet die Elenden recht / Vnd lehret die Elenden seinen Weg.
Die Wege des HErrn sind eitel Güte vnd Warheit denen / die seinen Bund vnd Zeugnis halten.
Vmb deines Namens willen / HErr sey gnädig meiner Missethat / die da groß ist.
Wer ist der / der den HErrn fürchtet? Er wird jhn vnterweisen den besten Weg.
Seine Seele wird im guten wonen / vnd sein Same wird das Land besitzen.
Das Geheimnis des HErrn ist vnter denen / die jhn fürchten / vnd seinen Bund lest er sie wissen.
Meine Augen sehen stets zu dem HErrn / den er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen.
Wende dich zu mir / vnd sey mir gnädig / denn ich bin Einsam vnd Elend.
Die Angst meines Hertzens ist groß / führe mich aus meinen Nöthen.
Sihe an meinen jammer vnd elend / vnd vergib mir alle meine Sünde.
Sihe / das meiner Feinde so viel ist / vnd hassen mich aus frevel.
Beware meine Seele vnd errette mich / laß mich nicht zu schanden werden / denn ich trawe auff dich.
Schlecht vnd Recht das behüte mich / denn ich harre dein.
Gott erlöse Israel aus aller seiner Noth.
1. In allen geistlichen vnd leiblichen nöthen sol man sich zu Gott durchs Gebet wenden / vnd jhn von hertzen anruffen.
2. Die Frommen haben allezeit grossen widerstand von jhren Feinden / die sie gern herunter haben wolten / das were jhres hertzen lust.
3. Wir sollen Gott vertrawen / vnd seiner Hülff erwarten / wenn er schon damit verzeucht.
4. Die Feinde der frommen werden zuschanden / vnd gehen jhnen jhre Anschläge nicht an.
5. Weil wir in so grosser noth vnd gefahr nicht bestehen können / Gott erhalte vns denn: Sollen wir täglich Gott bitten / das er vns durch sein Wort regieren vnd führen wolle / daß wir auff dem rechten Wege bleiben / vnd davon nicht absetzen.
6. Die Jugent ist eitel / sagt der Prediger Salomo / vnd hat jhre sonderliche mängel vnd Sünde: Wir sollen vns aber fürsehen / vnd da wirs versehen / es erkennen vnd Gott vmb verzeihung bitten.
7. Sollen wir Busse thun / so muß es Gott geben / vnd wie die Kinder vns zu recht bringen vnd leiten.
8. Gott wil seine Gnad widerfahren lassen / vnd seine zusage halten denen / die sich zu jhm bekehren / vnd jhn fürchten.
9. Gott wil die Gottseligkeit reichlich belohnen / vnd sollens auch die nachkommen geniessen.
10. Die Sünde wachet jmmer wieder auff / daher denn David zum dritten mal vmb vergebung der sünde bittet: Aber wir sollen vns der Gnad vn Barmhertzigkeit Gottes trösten.
11. Das David zum dritten mal vber die Sünde klaget / vnd vmb verzeihung bittet / dabey sehen wir auch was für ein schad die Sünde sey / der sich schwerlich heilen lest / Syr. 21. Darumb sollen wir die Sünde nicht in den wind schlagen / vnd vns nicht mutwillig darein stürtzen.
12. Wenn wir nicht bald trost fühlen / sollen wir darumb mit dem Gebet nicht ablassen / sondern jnstendig anhalten.
13. Schlecht vnd recht gefellet Gott wol.
14. Wir sollen nicht für vns allein / sondern für die gantze Christliche Kirche vnd dero Glieder bitten / wie Christus im Vater vnser vns auch lehret.
ES finden sich allezeit zweyerley Leute in der Welt vnnd zu Hofe / Fromme vnd Gottlose. Die Gottlosen wenn sie nicht mehr könne / so schmähen vnd lästern sie die Fromen / die es mit jhnen nicht halte. So ists / wie aus diesem Psalm zusehen / David auch gangen / weil er sich zu Gottes Wort gehalten / vnd der Gottlosen Leute sich entschlagen / schmähen vn lästern sie jhn. Weil er nun sonst allen Lügnern das Maul nicht stopffen kan / vnd man solchen Leuten eben so tieff ins Maul sihet / als denen die die Warheit reden / klagt er Gott solche seine Noth / als dem gerechten Richter vnd Hertzen kündiger / der wisse es viel anders: Den er verlasse sich allein auff
HErr schaffe mir Recht / denn ich bin vnschüldig.
Ich hoffe auff den HErrn / darumb werde ich nicht fallen.
Prüfe mich HErr / vnd versuche mich / leutere meine Nieren vnd mein Hertz.
Denn deine Güte ist für meinen Augen / vnd ich wandele in deiner Warheit.
Ich sitze nicht bey den eiteln Leuten / vnd habe nicht Gemeinschafft mit den Falschen.
Ich hasse die Versamlung der Boßhafftigen / vnd sitze nicht bey den Gottlosen.
Ich wasche meine Hände mit Vnschuld / vnd halte mich HErr zu deinem Altar.
Da man höret die Stimme des danckens / vnd da man prediget alle deine Wunder.
HErr / ich habe lieb die Stete deines Hauses / vnd den Ort / da deine Ehre wohnet.
Raffe meine Seele nicht hin mit den Sündern / Noch mein Leben mit den Blutdürstigen.
Welche mit bösen Tücken vmbgehen / Vnd nemen gerne Geschencke.
Ich aber wandel vnschüldig / Erlöse mich vnd sey mir gnädig.
Mein Fuß gehet richtig / Ich wil dich loben HErr / in den Versamlungen.
1. Die Frommen müssen sich lästern vnd schmähen lassen von den Gottlosen / können offt zu keiner antwort kommen / vnd bleibet allezeit was kleben.
2. Wenn es vns auch begegnet / daß wir also geschmähet vnd verunglimpffet werden / sollen wir vns Davids vnd anderer Heiligen Exempel trösten. Matth. 5. Selig seid jhr / so die Leut allerley vbels von euch reden / so sie daran liegen / etc. Vnd sollen Gott / als dem gerechten Richter / vnser Noth klagen / der sagt / mein ist die Rach: Vnd schaffet recht denen / die vnrecht leiden.
3. GOtt ist ein Hertzenkündiger / des sollen wir vns in vnser vnschuld trösten / daneben vns für allen bösen tücken hüten: Denn wir Gott nicht betriegen können.
4. Gottes güte sollen wir vns allezeit trösten / gleichwol aber in seiner furcht wandeln.
5. Loser Leute sollen wir vns entschlagen / Psal. 1. Syr. 13. Wer Pech angreifft / der besudelt sich. 2. Cor. 6. Ziehet nicht am Joch mit den vngläubigen.
6. Wir sollen vnschüldige Hände haben / das ist / mit Sünden wider das Gewissen vns nicht besudeln.
7. Wir sollen vns fleissig zur Kirchen vnd versamlung halten / da man Gottes gedencket / vnd sein Wort getrieben wird.
8. An solchem Ort wil GOtt mit sonderlichen Gnaden wohnen vnd segnen / Exod. 20. Psal. 128. vnd Matth. 18.
9. Wir sollen vns Gottlose Leut / vnd die mit bösen tücken vmbgehen / Geschenck nemen vnd dergleichen / nicht verführen lassen: Sondern bey warer Gottseligkeit bestendiglich verharren / daß wir nicht mit jhnen gleichen Lohn empfahen.
ISt ein Betspalm / darinnen David in seinem grossen vnd langwirigem Elend Gott mit grosser frewdigkeit anrüfft / daß er jhn bey seinem Wort erhalte / davon er allen Trost vnd Schutz hat / jhn wider seine Feinde vertheidige / daß werde er auch gewiß thun / denn er habe heissen Beten / vnd erhörung zugesagt: Wolle derowegen jhn mit Gnaden ansehen / vnd ja die Hand nicht von jhm abziehen / sonst wisse vnd habe er keine hülff / sondern er sey von jederman / auch Vater vnd Mutter verlassen / wolle derowegen der liebe Gott jhn leiten vnd führen / daß er nicht seinen Feinden ein frolocken anrichte. Denn es seind böse Leute / lästern vnd schmähen jhn / vnd
DEr HErr ist mein Liecht vnd mein Heil / Für wem solt ich mich fürchten?
Der HERR ist meines Lebens Krafft / Für wem solt mir grawen?
Darumb so die bösen / meine widersacher vnd Feinde an mich wollen / mein Fleisch zu fressen / Müssen sie anlauffen vnd fallen.
Wenn sich schon ein Heer wider mich leget / so fürchtet sich dennoch mein Hertz nicht / Wenn sich Krieg wider mich erhebet / so verlasse ich mich auff jhn.
Eins bitte ich vom HErrn / das hette ich gerne / daß ich ich im Hause des HErrn bleiben mögemein lebenlang / zu schawen die schönen Gottesdienste des HErrn / vnd seinen Tempel zu besuchen.
Denn er decket mich in seiner Hütten zur bösen zeit / Er verbirget mich heimlich in seinem Gezelt / vnd erhöhet mich anff einem Felsen.
Vnd wird nun erhöhen mein Häupt vber meine Feinde / die vmb mich sind / So wil ich in seiner Hütten Lobopffern / ich wil singen vnd Lob sagen dem HErrn.
HErr höre meine Stimme / wenn ich ruffe / Sey mir gnädig vnd erhöre mich.
Mein Hertz helt dir für dein Wort / jhr solt mein Antlitz suchen / Darumb suche ich auch HErr dein Antlitz.
Verbirge dein Antlitz nicht für mir / vnd verstosse nicht im Zorn deinen Knecht / denn du bist meine Hülffe / laß mich nicht / vnd thue nicht von mir die Hand ab / Gott mein Heil.
Denn mein Vater vnd meine Mutter verlassen mich / Aber der HErr nimpt mich auff.
HErr weise mir deine Wege vnd leite mich auff richtiger Bahn / vmb meiner Feinde willen.
Gib mich nicht in den willen meiner Feinde / Denn es stehen falsche Zeugen wider mich / vnd thun mir vnrecht ohne schew.
Ich gläube aber doch / daß ich sehen werde
Harre des HErrn / sey getrost vnd vnverzagt / vnd harre des HErrn.
1. Diese Namen die David Gott gibt / bezeugen daß Gott die seinen tröste stärcke vnd jhnen helffe.
2. Gott sol man in allen Nöthen vertrawen / vnd sich seines Beystands wider alle Feinde trösten.
3. Die Feinde der gläubigen / wie grewlich vnd mächtig sie auch seind / müssen sie die Gläubigen bleiben lassen / vnd selber zu grunde gehen.
4. Die gröste Gnade vnd Wolthat / die Gott einem Menschen in dieser Welt erzeigen kan / ist daß er jhm sein heiliges Wort gibt / davon hat er Trost vnd Schutz in allen Nöthen.
5. Ob schon die Feinde der gläubigen / als Saul ein zeitlang die Oberhand haben / hat es doch keinen Bestand mit jhnen / sondern die Frommen kommen zuletzt wider in die Höhe. Solche Wolthaten sollen wir erkennen / vnd Gott dafür dancken.
6. Weil der Christen Leben ein stetes Leyden ist / sollen sie auch mit dem Gebet allezeit anhalten.
7. Im Gebet sollen wir vnsern Glauben dadurch erwecken vnd stärcken / daß Gott selber vns befohlen hat / wir sollen jhn anruffen: Darumb kan er vns nicht abweisen.
8. Dieweil es mit vns armen Menschen so gefährlich
9. Wir sollen vns auff keinen Menschen verlassen / vnd da vns schon alle menschliche hülff entgehet / nicht verzagen / sondern auff Gott trawen.
10. Gott muß vns durch seinen heiligen Geist leiten vnd führen / sonst fallen wir dahin.
11. Frommen Hertzen setzen die Feinde zu mit vnrecht Gewalt / auch mit List / Liegen vnd Triegen.
12. Ob es schon den frommen vbelgehet / vnd sie gleich täglich sterben / so tröstet vnd erfrewet sie doch Gott zuletzt / wo nicht eben zeitlich / doch im ewigen Leben.
13. Wenn es hart mit vns helt / vnd es eben lang weret ehe vns Gott hilfft / sollen wir doch nicht verzagen / sondern mit dem Gebet so lang anhalten / biß vns Gott hilfft / darumb sagt der Psalm: Harre des HErrn / sey getrost vnd vnverzagt / vnd harre des HErrn.
IN diesem Psalm rüfft David Gott jnniglich an / daß er jhn behüte für den Gottlosen falschen Leuten zu Hofe / daß er jhnen ja nicht nachahme / vnd sich von jhnen verführen lasse / wie sonderlich auch in seinem langwirigen Elend leichtlich hette geschehen können / auff daß er nicht mit jhnen von Gott gestrafft werde vnd vntergehe. Vnd weil er selber mit seinem schaden vnd erfrewen / beschleust also mit einem schönen Gebet / darin er nicht sich allein / sondern auch die gantze Christliche Kirche / wie wir jetzt reden / Gott befihlet / daß er sie segnen / jhr helffen vnd sie regieren / vnd selig machen wolle.
WEnn ich ruffe zu dir / HErr mein Hort / so schweige mir nicht / auff das nicht / wo du schweigest / ich gleich werde denen / die in die Helle fahren.
Höre die Stimme meines flehens / wenn ich zu dir schreye / Wenn ich meine Hände auffhebe zu deinem heiligen Chor.
Zeuch mich nicht hin vnter den Gottlosen / vnd vnter den vbelthätern / die freundlich reden mit jhrem Nehesten / vnd haben böses im Hertzen.
Gib jhnen nach jhrer that / vnd nach jhrem bösen wesen / Gib jhnen nach den Wercken jhrer Hände / vergilt jhnen was sie verdienet haben.
Denn sie wollen nicht achten auff das thun
Gelobet sey der HErr / denn er hat erhöret die Stimme meines flehens.
Der HErr ist meine Stärcke vnd mein Schild / Auff jhn hoffet mein Hertz / vnd mir ist geholffen / vnd mein Hertz ist frölich / vnd ich wil jhm dancken mit meinem Lied.
Der HErr ist jhre Stärcke / Er ist die Stärcke / die seinem Gesalbten hilfft.
Hilff deinem Volck / vnd segne dein Erbe / Vnd weide sie / vnd erhöhe sie ewiglich.
1. Hie haben wir abermal die Art vnd Eigentschafft / eines rechtschaffnen Gebets / Gott sol man anruffen / wie er sich offenbaret / das deutet er an mit dem heiligen Chor. 2. Man sol im Glauben beten / vnd nicht zweiffeln / darumb sagt er / mein Hort. 3. Auch sol man seine noth klagen / wie er thut. 4. Vnd im Geb et embsiglich anhalten.
2. Dieweil die Welt voller böser Leute ist / vnd wir alle Menschen seind / vnd leichtlich verführet werden können / wie Salomonis / Joas vnd andere Exempel bezeugen / möge wir wol Gott bitten / daß er vns behüte / daß wir vns nicht verführen lassen.
3. Es ist gar eine gemeine Sünde / sonderlich zu Hofe / daß man gute wort gibt aus falschem Hertzen / da sollen fromme Hertzen sich für hüten. Der HErr hat ein Grewel an jhnen / vnd werden gestrafft / Psal. 5. vnd 55. wie an Joab / Juda / etc. zusehen.
4. Daß wir vns für Gottlosem Leben vnd Falschheit hüten / sol vns vermanen / daß wie hie stehet / Gott solchen Leuten nicht allein hie drewet / sondern auch täglich Exempel seines Zorns an jhnen für Augen stellet.
5. Daß David mit einer frölichen Dancksagung beschleust / daraus sehen wir / daß Gott das Gebet gewißlich erhöret.
6. Wie David sich im Gebet erinnert / daß er zum Regiment ordentlich beruffen ist / so sol sich ein frommes Hertz seines Beruffs trösten / Syr. 10.
7. Der gläubigen Privilegia seind / daß sie Gottes Erbe seind. 2. Er wil jhnen helffen / 3. sie segnen / 4. regieren vnd leiten durch sein Wort / vnd 5. endlich wo nicht in diesem / doch im zukünfftigen Leben erhöhen.
DIesen Psalm könte man wol nach dem Buchstaben von dem herrlichen Werck Gottes verstehen / da er im Wetter / mit gewaltigen Donnern / Blitzen / vnd starcken Regen / seine Göttliche Majestet sehen vnd hören lest / darüber er auch Jupiter altitonans von den Heyden genant worden. Weil aber der 96. Psalm eben solche wort die im anfang dieses Psalmen stehen von der Predigt des Evangelij im Newen Testament
BRinget her dem HErrn jhr Gewaltigen / Bringet her dem HErrn Ehre vnd Stärcke.
Bringet her dem HErrn Ehre seines Namens / betet an den HErrn im heilige Schmuck.
Die Stimme des HErrn gehet auff den Wassern / Der Gott der Ehren donnert / der HErr auff grossen Wassern.
Die Stimme des HErrn gehet mit Macht / Die stimme des HErrn gehet herlich.
Die Stimme des HErrn zubricht die Cedern / Der HErr zu bricht die Cedern in Libanon.
Vnd machet sie lecken wie ein Kalb / Libanon vnd Syrien wie ein junges Einhorn.
Die Stimme des HErrn hewet wie Fewerflammen.
Die Stimme des HErrn erreget die Wüsten / die Stimme des HErrn erreget die Wüsten Kades.
Die Stimme des HErrn erreget die Hinden / vnd entblösset die Wälde / vnd in seinem Tempel wird jhm jederman Ehre sagen.
Der HErr sitzet ein Sündfluth anzurichten / vnd der HErr bleibet ein König in ewigkeit.
Der HErr wird seinem Volck krafft geben / Der HErr wird sein Volck segnen mit Frieden.
1. Es sollen alle Menschen / sonderlich aber die gewaltigen / die in jhrem Ampt viel guts bey der Sache thun können / den Allmächtigen Gott loben vnd preisen für sein heilig Evangelium / dadurch er vns selig macht.
2. Das Wort Gottes ist als ein gewaltig Donnerwetter / dadurch Gott erstlich zwar die Menschen wie Petri Zuhörer am Pfingstag schrecket: Hernach aber durch das liebe Evangelium als einen gnädigen Regen erquicket / Psal. 68.
3. Gottes Wort zerstöret alle Höhe / die sich erhebet wider das Erkentnis Gottes 2. Cor. 10. Daß sich kein fleisch rühme.
4. Das Evangelium erleuchtet / vnd erwärmet der gläubigen Hertzen / bey den Gottlosen ist es ein verzehrendes Fewr / den Frommen vnd gläubigen ist es ein Geruch des Lebens zum Leben / vnd ein Geruch den vngläubigen des Todes zum Tode / 2. Cor. 3.
5. Gottes Wort erreget auch die Wüsten / das ist / es gilt auch den Heyden. Matt. 28. Lehret alle Heyden / vnd Rom. 15.
6. Die Tauffe ist als ein Sündfluth / darin die Sünde vndergehet / die gläubigen aber werden als Noa im Kasten erhalten.
7. Gott muß vnd wil seinen Geist vnd Krafft zum Wort geben. Psal. 68. Er wird seinem Donner Krafft geben.
8. Gott wil seine gläubigen nicht allein mit zeitlichem / sondern auch ewigen Fried vnd Segen erfrewen.
GOTT lest bißweilen die seinen in höchste Anfechtung gerathen / daß jhnen fast aller Trost entgehet / als wenn sie in der Hell vnd von Gott verstossen weren. So ists David dißmal auch gangen / da er diesen Psalm gemacht / Als er aber mit dem Gebet angehalten / hat jhn Gott aus solcher Hellen-Angst erlöset / dafür dancket er hie Gott mit frewden / daß er jhm aus der grossen Noth geholffen / vnd seinen Feinden kein frolocken angerichtet / er zeiget an / er sey für grossem Leid kranck gewesen / Aber Gott habe jhn vermanet alle fromme Hertzen / wenn es jhnen auch also gehet / vnd Gott jhnen hilfft / daß sie auch Gott für solche grosse Gnade dancken. Denn er zürne wol / wie es sich lest ansehen / aber es weret nicht lang / es sey jhm bald vber / vnd beweise er mit der that / daß er an vnserem verderben kein gefallen habe. Habe man etwa einmal eine betrübte Nacht / so gebe er wiederumb einen frölichen Morgen / vnd tröste wiederumb. Vnd beschreibet seinen Zustand / daß er sich vorher im Glauben gar starck befunden / aber da Gott sein Angesicht verborgen / vnd sich gestellet als wolte er sich seiner gar entschlagen / da sey er in die euserste Angst vnd Noth gerathen / aber er habe zum Gebet gegriffen / vnd Gott für gehalten / daß jhm ja mit seinem Verdamnis nicht gedienet sey / sondern wolle lieber daß ein Menschen lebe vnd jhn lobe / vnd da er schon nicht alsbald Trost gefühlet / habe er mit dem Gebet angehalten / da sey es endlich wieder gut worden. Da sey er so frölich worden / so trawrig er zuvor gewesen / daß er gleich für frewden gedantzet / seine Trawrkleider ab- vnd seine Feyerkleider angelegt / dafür wolle er wie billich / Gott ewig lob vnd dancksagen.
ICh preise dich HErr / denn du hast mich erhöhet / vnd lessest meine Feinde sich nicht vber mich frewen.
HErr mein Gott / da ich schrey zu dir / machestu mich gesund.
HErr du hast meine Seele aus der Helle geführet / du hast mich lebend behalten da die in die Helle fuhren.
Ihr Heiligen lobsinget dem HErrn / dancket vnd preiset seine Herrligkeit.
Denn sein Zorn weret ein Augenblick / vnd er hat lust zum Leben / den Abend lang weret das weinen / Aber des Morgens die Frewde.
Ich aber sprach: Da mirs wolgieng / ich werde nimmermehr darnieder ligen.
Denn HErr durch dein wolgefallen hastu meinen Berg starck gemacht / Aber da du dein Antlitz verbargest / erschrack ich.
Ich wil HErr ruffen zu dir / dem HErrn wil ich flehen.
Was ist nütze an meinem Blut / wenn ich tod bin? Wird dir auch der Staub dancken / vnd deine Trewe verkündigen?
HERR höre / vnd sey mir gnädig / HErr sey mein Helffer.
Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen / Du hast meinen Sack außgezogen / vnd mich mit Frewden gegürtet.
Auff daß dir lobsinge meine Ehre / vnd nicht stille werde / HErr mein Gott / ich wil dir dancken in Ewigkeit.
1. Wenn vns Gott aus Nöthen sonderlich auch aus hohen Anfechtungen erlöset / sollen wir jhm dafür frölich vnd von Hertzen dancken.
2. Wenn es den Frommen vbel gehet / kommen die Gotlosen als jhre Feinde auch dazu vnd frewen sich Psal. 13
3. Die Anfechtung nimpt offt die Frommen so hart mit / daß sie gleich auch an Leibes kräfften abnemen. Psal. 6. Mein Gestalt ist verfallen für Trawren.
4. Die höheste Anfechtung eines Menschen ist / wenn die Sünd vnd das Gewissen auffwachen / vnd einem Menschen gleich zu sinnen ist / als wenn Gott seiner keine Gnade haben / sondern jhn verdammen wolle / das ist der Hellen Angst / da weiset Gott den gläubigen was Helle sey / die sie verdienet / vnd wie wehe es jhnen gethan haben würde / wenn sie solten verdampt worden seyn. 1. Sam. 2. Der HErr tödtet vnd macht lebendig.
5. Wie einer der ersauffen vnd vndergehen wil / vmb hülffe schreyet / so sollen wir in vnserm Hertzen / in solcher grossen Angst auch schreyen / wie Exod. 14. Moses.
6. Ein herrlicher Trost ist / daß Gott nicht allezeit betrübet / sondern wiederumb tröstet / Thren. 3. Der HErr verstosset nicht ewiglich / er wechselt damit vmb wie mit Tag vnd Nacht. Johan. 16. Ewer Trawrigkeit sol in Frewd verkeret werden. Bißweilen befinden wir vns gar starck im Glauben / als da Petrus Matth. 14. auff dem Wasser wandelt / aber wenn Gott die Hand abzeucht / fallen wir dahin. Darumb sollen
7. Weil hie der heilige Geist sagt / Gott hab lust zum leben / sollen wir nimmermehr verzagen / noch ein anders vns einbilden.
8. Wenn wir schon keinen Trost fühlen / sondern eitel schrecken vnd zagen / sollen wir darumb nicht verzagen / sondern mit dem Gebet anhalten / vnd gedencken / Gott wolle lieber / daß wir jhn mit Frewden ewig loben / als in der Hell ewig heulen.
9. Der HErr tödtet nicht allein / sondern macht auch lebendig / er führet in die Helle / vnd wieder heraus / 1. Sam. 2. Vnd so hoch er vns betrübet hat / so hoch wil er vns auch erfrewen / vnd das wird im ewigen Leben erst recht angehen. Psal. 126. Da werden die mit Threnen seen / mit Frewden Erndten.
HIe ist abermal an David außwendig streit / inwendig furcht. Denn da klaget er vber seine Feinde / die jhm außwendig zusetzen / inwendig fület er grosse Angst von wegen seiner Sünden: Darumb rüfft er Gott so instendig an / wiederholet seine Bitte / als die pflegen zuthun / die in grossen nöthen seind / etliche vnderschiedliche mal / Errette mich / neige deine Ohren zu mir / eilend hilff mir / etc. vnd erinnert Gott / daß er ja auff jhn trawe / solche Leute pflege er ja nicht zuverlassen: Er wolle jhm doch helffen vmb seines Namens Ehre willen / da klaget er vber seine Feinde vnd jhre listige Anschläg / befihlet sich Gott / daß wenn er ja darauff gehen solte /
HErr auff dich trawe ich / Laß mich nimmermehr zu schanden werden / Errette mich durch deine Gerechtigkeit.
Neige deine Ohren zu mir / eilend hilff mir / Sey mir ein starcker Fels / vnd eine Burg / daß du mir hilffest.
Denn du bist mein Fels / vnd meine Burg /
Du woltest mich aus dem Netze ziehen / daß sie mir gestellet haben / denn du bist meine stärcke.
In deine Hände befehl ich meinen Geist / du hast mich erlöset HErr / du trewer Gott.
Ich hasse die da halten auff lose Lere / Ich hoffe aber auff den HErrn.
Ich frewe mich / vnd bin frölich vber deiner Güte / daß du mein Elend ansihest / vnd erkennest meine Seele in der Noth.
Vnd vbergibest mich nicht in die Hände des Feindes / Du stellest meine Füsse auff weiten Raum.
HErr sey mir gnädig / denn mir ist angst / meine Gestalt ist verfallen für trawren / dazu meine Seele vnd mein Bauch.
Denn mein Leben hat abgenommen für Trübnis / vnd meine zeit für Seufftzen / Meine Krafft ist verfallen für meiner Missethat / vnnd meine Gebeine sind verschmacht.
Es gehet mir so vbel / daß ich bin ein grosse schmach worden meinen Nachbaren / vnd ein Schew meinen Verwanten / die mich sehen auff der Gassen / fliehen für mir.
Mein ist vergessen im Hertzen / wie eines Todten / Ich bin worden wie ein zubrochen gefäß.
Denn viel schelten mich vbel / daß jederman sich für mir schewet / Sie rathschlagen mit einander vber mich / vnd dencken mir das leben zu nehmen.
Ich aber / HErr hoffe auff dich / vnd spreche: Du bist mein Gott.
Meine Zeit stehet in deinen Händen / Errette mich von der Hand meiner Feinde / vnd von denen / die mich verfolgen.
Laß leuchten dein Antlitz vber deine Knecht / hilff mir durch deine Güte.
HErr / laß mich nicht zu schanden werden / denn ich ruffe dich an / Die Gottlosen mussen zu schanden vnd geschweiget werden in der Hellen.
Verstummen müssen falsche Mäuler / die da
Wie groß ist deine Güte / die du verborgen hast / denen die dich fürchten? Vnd erzeigests denen / die für den Leuten auff dich trawen.
Du verbirgest sie heimlich bey dir / für jedermans Trotz / du verdeckest sie in der Hütten für den Zänckischen Zungen.
Gelobet sey der HErr daß er hat eine wunderliche Güte mir beweiset / in einer festen Stadt.
Denn ich sprach in meinem Zagen / ich bin von deinen Augen verstossen / dennoch hörestu meines flehens Stimm / da ich zu dir schrey.
Lobet den HErrn alle seine Heiligen / die gläubigen behüt der HErr / vnd vergilt reichlich dem / der Hochmut vbet.
Seyd getrost vnd vnverzagt / alle die jhr des HErrn harret.
1. Wenn im Gebet also einerley wie hie / wiederholet wird / sihet man / daß die Noth groß gewesen / derowegen sol
2. Die Namen so David hie Gott gibt / sollen wir zum Trost gebrauchen / solch sein Lob vnd guten Namen wil Gott nicht lassen vndergehen.
3. Nirgend bawet David auff seine gute Werck / denn er sein Elend erkennet / sondern verlest sich allein auff Gottes Gnade vmb seines Namens willen.
4. Die Gottlosen stellen den Frommen Netz wie die Jäger dem Wild / vnd die Vogelfenger den Vogeln / das ist / sie stellen jhnen listiglich nach.
5. Nicht allein im Leben / sondern auch im Sterben sollen wir Gott trawen / vnd im Tod jhm vnser Seel befehlen / wie vnser HErr Jesus Christus vnd auch S. Stephanus gethan.
6. Die Seel der Menschen ist vnsterblich Matth. 10.
7. Wir sollen nicht mit den Gottlosen heuchlen.
8. Gott lesset wol die seinen in Noth kommen / vnd stellet sich gleich als habe er jhr vergessen / aber er gedencket an sie / tröstet sie vnd verthediget sie wider jhre Feinde.
9. Wenn die Frommen von den Feinden verfolget werden / wie auch in anderm Vnglück / wachet die Sünd im Gewissen auff / vnd diese Anfechtung nimpt einen Menschen also mit / daß sein Gestalt verfelt / Psal. 6. Vnd wird seine schöne wie von Motten verzeret / Psal. 39.
10. Wenn es den Frommen vbel gehet / ziehen auch jhre Freunde die Hand ab / kennen sie nicht mehr / wie Christo selber wiederfahren / des Ebenbild wir gleich werden müssen.
11. Gott lessets vnderweilen mit den seinen so weit kommen / daß jhnen nicht anders zusinnen ist / als wenn es mit jhnen gar aus were. Da gehets recht das Paulus 2. Cor. 7. klagt: Außwendig streit / inwendig furcht.
12. In solcher Angst vnd Noth sol man sich zu Gott keren / es stehet alles in seinen Händen / darumb sagt er: Ich bin der HErr dein Gott. Derowegen sollen wir jhm vertrawen vnd jhn anruffen / so wil er denn seine Gnad erzeigen / vnd die Feinde straffen.
13. Wenn man es mit leiblichen Augen sehen könte / wie gar gnädig Gott vber den seinen helt / auch da es sich ansehen lest / als achtete er jhr nicht / wie gnädig er sie schützet / würde man sein wunder vnd seinen lust sehen / wie groß ist deine Güte / etc. es ist mit worten nicht außzusprechen. Davon stehet Hiob 10. Vnd ob du solches in deinem Hertzen verbirgest / so weis ich doch / daß du es gedenckest. Am 30. aber sagt er: Du bist mir verwandelt in einen grausamen.
14. Wir sollen vns des Bekentnis des Namens Gottes nicht schemen. Psal. 116. Ich gläube darumb rede ich.
15. Gott hilfft endlich / so sol man jhm auch dancken.
16. Es kompt vnterweilen auch mit den gläubigen so weit / daß sie keinen Glauben vnd keinen Trost fühlen. Aber da sol man nicht verzagen / sondern sich an Gottes Zusage halten / zu jhm schreyen / das ist / jhn jnniglich anruffen / so erhöret er endlich vnd hilfft.
17. Weil Gott den seinen so gnädiglich hilfft / sollen wir solchen frommen Vater wiederumb lieben vnd jhm vertrawen.
18. Wenn auch schon Gott nicht bald hilfft / sollen wir darumb nicht verzagen / sondern gedencken / es sey nur ein verzug / den Muth nicht fallen lassen / Heb. 2. sondern auff Gott harren.
DAß David dem lieben Gott im 51. Psalm zugesagt hat / ich wil die Vbertretter deine Wege lehren / das thut er in diesem Psalm. Denn er vermanet mit seinem Exempel jederman / daß er Buß thue / damit jhm die Sünde vergeben werden. Denn das sey ein seliger Mensch dem Gott die Sünde vergibt / der stehe zumalen wol. Dagegen wenn man sich auff die vnrechte Seiten lege / seine Sünde nicht erkennen wolle / so könne man / wie er selbst erfaren / in seinem Gewissen nimmermehr zufrieden seyn. Darumb sol man die Sünde erkennen / vnd Gott vmb verzeihung bitten / so habe es mit einem Menschen kein gefahr / denn sol man sich auch forthin bessern. Wo man es nicht thu / habe man anders nicht als Gottes Straff zugewarten / wie die Menschen mit den mutwilligen Pferden vnd Maulthieren zuverfaren pflegen / da hergegen die Frommen einen gnädigen Gott vnd ein frölich Gewissen haben.
WOl dem / dem die Vbertretung vergeben sind / Dem die Sünd bedecket ist.
Wol dem Menschen / dem der HErr die Missethat nicht zurechnet / in des Geist kein falsch ist.
Den da ichs wolt verschweigen / verschmachten meine Gebeine / durch mein täglich heulen.
Denn deine Hand war Tag vnd Nacht
Darumb bekenne ich dir meine Sünde / vnd verhele meine Missethat nicht / Ich sprach: Ich wil dem HErrn meine Vbertretung bekennen / da vergabestu mir die Missethat meiner Sünde / Sela.
Dafür werden dich alle Heiligen bitten zu rechter Zeit / Darumb wenn grosse Wasserfluth kommen / werden sie nicht an dieselbigen gelangen.
Du bist mein Schirm / du woltest mich für Angst behüten / daß ich errettet / gantz frölich rühmen künte / Sela.
Ich wil dich vnterweisen / vnd dir den Weg zeigen / den du wandeln solt / ich wil dich mit meinen Augen leiten.
Seyd nicht wie Roß vnd Meuler / die nicht verstendig sind / welchen man Zeume vnd Gebiß muß ins Maul legen / wenn sie nicht zu dir wollen.
Der Gottlose hat viel Plage / wer aber auff den HErrn hoffet / den wird die Güte vmbfahen.
Frewet euch des HErrn / vnd seyd frölich jhr Gerechten / vnd rühmet alle jhr Frommen.
1. Die Seligkeit stehet in vergebung der Sünden / durch die hertzliche Barmhertzigkeit Gottes / Luc. 1. vnd Rem. 4.
2. Daß wir vnsere Sünde nicht selbst büssen / noch durch vnsere Werck selig werden können / Rom. 3.
3. Daß wir wie der Zöllner Luc. 18. vnd andere dergleichen / Gott richtig vnder Augen gehen / vnsere Sünde nicht leugnen oder beschönen / sondern bekennen sollen.
4. Daß die Sünde eine schwere Last auff dem Hertzen sey / die den Menschen hart mitneme / vnd das Marck in den Beinen verzehre. Darumb wir vns für Sünden hüten / vnd da wir gesündiget / vnser Häupt nicht sanfft legen sollen / biß wir mit Gott versünet seyn.
5. So wir vnser Sünde bekennen / so ist GOtt getrew vnd gerecht / vnd vergibt vns vnsere Sünde / vnd reiniget vns von aller Vntugend / 1. Joh. 1.
6. Die Heiligen haben Sünde an sich so lange sie in dieser Welt leben / darumb sie auch Christus täglich beten heisset / vergib vns vnsere Schuld. Wir sollen aber es nicht auffschieben / jetzt ist die angeneme zeit.
7. Wenn ein Mensch vergebung der Sünden hat / so
8. Wenn wir vns zu Gott bekehrt / vnd vergebung der Sünden erlanget haben / sollen wir vns Gott durch sein Wort leiten lassen / vnd für Sünden vns hüten.
9. Die vnbendige vnd vnbußfertige zeucht Gott zur Straff / daß sich jhr vnbeschnitten Hertz demütige / sonst wil er es sieben mahl erger machen Levit. 26.
10. Ob wol Gott auch die seinen mit vielem Creutz belegt / so nimpt er doch die Gottlosen auch hart mit / daß sie Busse thun / oder / da es nichts hilfft / gar vmbkommen. Psal. 34. Den Gottlosen wird das Vnglück tödten.
11. Ob schon die auff den HErrn hoffen / vielem Leyden vnterworffen / haben sie doch einen gnädigen Gott / vnd also auch ein frölich Gewissen / welches allen Gottlosen mangelt.
ISt eine herrliche Dancksagung für die grosse Wolthaten / die Gottseinen gläubigen erzeiget hat / vnd noch täglich erzeiget / vber welchen / wenn man jhnen nach dencket / wird ein Mensch von hertzen erfrewet / darumb er Gott nicht allein mit worten hoch preiset / sondern auch allerley Instrumenten die neben dem Gesang gebrauchet werden / gedencket. Er malet vns aber Gott gar herrlich für nach seinem Wesen / nach seinen Eigenschafften / vnd nach seinen herrlichen Wercken / die er allbereit gethan hat / vnd noch verrichtet / für die Augen / daß wir dergleichen Conterfey Gottes / wie wir sonst reden / fast im gantzen Alten Testament nicht viel finden / er gedencket der drey vnd erschiedlichen Personen der Gottheit / vnd zeiget an / daß er warhafftig sey / vnd alle seine Zusagung sich die Gottfürchtigen trösten / er sihet alles / weis alles / regieret alles / also daß er auch nach seinem wolgefallen der Menschen Hertzen lencket wie er wil. Gegen solche Allmacht Gottes / helt er die Macht derer / die in der Welt groß vnd mächtig seind / zeiget an / das ohn Gott / sie mit jhrer Macht / Gewalt / Armee, Reisigen Zeug / etc. lauter nichts außrichten können / Aber die stehen wol / die Gott für Augen haben / vnd jhm vertrawen / wenn die schon in Todsgefahr / Thewrung / vnd dergleichen nöthen gerathen / so erhelt er sie doch / darumb sollen wir jhm vertrawen / vns seiner Hülffe trösten / so sol vns geschehen wie wir gläuben.
FRewet euch des HErrn jhr Gerechten / die Frommen sollen jhn schon preisen.
Dancket dem HErrn mit Harffen / vnd lobsinget auff dem Psalter von zehen Seiten.
Singet jhm ein Newes Lied / machets gut auff Seiten spielen mit schalle.
Denn des HErrn Wort ist warhafftig / vnnd was er zusaget / das helt er gewiß.
Er liebet Gerechtigkeit vnd Gericht / Die Erde ist vol der Güte des HErrn.
Der Himmel ist durchs Wort des HErrn gemacht / Vnd alle sein Heer durch den Geist seines Mundes.
Er helt das Wasser im Meer zusammen / wie in einem Schlauch / Vnd leget die Tieffe ins verborgen.
Alle Welt fürchte den HErrn / Vnd für jhm schewe sich alles / was auff dem Erdboden wohnet.
Denn so er spricht / so geschichts / So er gebeut / so stehets da.
Der HErr machet zu nicht der Heiden Rath / Vnd wendet die Gedancken der Völcker.
Aber der Rath des HErrn bleibet ewiglich / Seines Hertzen Gedancken für vnd fur.
Wol dem Volck / des der HErr ein Gott ist / Das Volck / das er zum Erbe erwehlet hat.
Der HErr schawet vom Himmel / vnd sihet aller Menschen Kinder.
Von seinen festen Thron sihet er auff alle / die auff Erden wohnen.
Er lencket jhnen allen das Hertz / Er mercket auff alle jhre Wercke.
Eim Könige hilfft nicht seine grosse Macht / Ein Riese wird nicht errettet durch seine grosse Krafft.
Rosse helffen auch nicht / Vnd jhre grosse Stärcke errettet nicht.
Sihe des HErrn Auge sihet auff die / so jhn fürchten / Die auff seine Güte hoffen.
Das er jhre Seele errette vom Tode / Vnd ernehre sie in der Thewrung.
Vnser Seele harret auff den HErrn / Er ist vnser Hülffe vnd Schild.
Denn vnser Hertz frewet sich sein / Vnd wir trawen auff seinen heiligen Namen.
Deine Güte HErr sey vber vns / wie wir auff dich hoffen.
1. Die Weltkinder haben ihre Lust vnd Frewd an
2. Daß Gott warhafftig ist / sol den Glauben in vns erwecken / daß wir vns auff seine verheissung verlassen / vnd für seinen drewungen vns hüten.
3. Weil Gott ein gerechter Gott ist / sollen wir jhm nachfolgen / der Gerechtigkeit vns befleissen / vnd jhn nicht erzürnen / auch nicht zweiffeln / er werde zuletzt die Gottlosen finden / vnd den seinen Recht verschaffen / Psal. 37. vnd 103.
4. Wenn wir den Himmel vnd die Erden / das Meer / vnd alles was darauff vnd darin ist / anschawen / sollen sie vns der Allmacht Gottes erinnern / daß wir jhm vertrawen / er könne helffen / vnd jhn fürchten / denn wir jhm nicht entfliehen können / Psal. 139.
5. Weil Gottes Wort ein Allmächtiges Wort ist / sollen wir demselben glauben zustellen / ob schon für der Vernunfft scheinet vnmüglich zu seyn was es zusagt. Christus sagt / Himmel vnd Erden vergehen / aber meine Wort vergehen nicht.
6. Weil Gottes Rath bestehet / Jesa. 48. vnd er der Gottlosen Anschläge zunichte machet / sollen wir vns für Menschen nicht fürchten: Sondern auff Gott vnd sein Wort vns verlassen.
7. Auff vnser Macht sollen wir vns nicht verlassen. Wie schrecklich gehen vnter der mächtige König Pharao / Sanherib / etc.
8. Alle fromme Hertzen sollen sich trösten / daß Gott ein Auge auff sie hat / vnd Väterlich für sie sorget.
9. Gott lest die Gottsfürchtigen auch in Thewrung / ja wol in Lebensgefahr gerathen: Aber er stehet jhnen bey vnd hilfft jhnen. Als dem Abraham / Gen. 20. dem Isaac / Gen. 26. Joseph / Gen. 37. vnd 42. Psal. 56. Zehle meine flucht.
10. Der gnädigen Hülffe Gottes haben sich die zu trösten / die Gott fürchten vnd jhm vertrawen: Vnd ob er schon mit der Hülff verzeucht / sollen sie nicht verzagen / sondern seiner Hülff erwarten.
11. Wir sollen vns verlassen auff Gottes Wort / das ist Gottes Name.
12. Mit dem Gebet beschleust dieser Psalm / Mit dem Gebet sol man jmmer anhalten vnd Gott vertrawen.
WIe David in höchster gefahr gewesen / bey der Philister König Abimelech / vnd er sein Angesicht verstellet / als wenn er rasete / vnd also aus der Feinde Hand entrunnen war / bedencket er vnd erinnert sich / daß Gott bey der Sach das beste gethan. Denn das er sein Angesicht verstellet / daß wolte es jhm allein nicht gethan haben. Da dencket er nun zurücke / wie Gott jhn nicht allein dasmal / sondern auch sonsten manchmal so gnädig vnd gewaltig / vnd gleich Augenscheinlich erlöset / vnd macht diesen schönen vnd lustigen Danckpsalm / darin er Gott frölich dancket / daß er jhn so gnädig so offt aus Leibes vnd Lebens gefahr / wie er jhn angeruffen / errettet hat / ja auch alle andere / die auff jhn trawen / errette / durch seine liebe Engel / als ein
ICh wil den HErrn loben allezeit / Sein Lob sol jmmerdar in meinem Munde seyn.
Meine Seele sol sich rühmen des HErrn / daß die Elenden hören / vnd sich frewen.
Preiset mit mir den HErrn / vnd last vns mit einander seinen Namen erhöhen.
Da ich den HErrn suchte / antwortet er mir / Vnd errettet mich aus aller meiner Furcht.
Welche jhn ansehen vnd anlauffen / Der Angesicht wird nicht zuschanden.
Da dieser Elender rieff / höret der HErr / Vnd halff jhm aus allen seinen Nöthen.
Der Engel des HErrn lagert sich vmb die her / so jhn fürchten / Vnd hilfft jhnen aus.
Schmecket vn sehet / wie freundlich der HErr ist / Wol dem / der auff jhn trawet.
Fürchtet den HErrn jhr seine Heiligen / Denn die jhn fürchten haben keinen mangel.
Die Reichen müssen darben vnd hungern / Aber die den HErrn suchen / haben keinen mangel an jrgend einem Gut.
Kompt her Kinder / höret mir zu / Ich wil euch die Furcht des HErrn lehren.
Wer ist der gut Leben begert? Vnd gerne gute Tage hette?
Behüte deine Zunge für bösem / Vnd deine Lippen / daß sie nicht falsch reden.
Laß von bösen / vnd thue guts / Suche Friede / vnd jage jhm nach.
Die Augen des HErrn sehen auff die Gerechten / Vnd seine Ohren auff jhr schreyen.
Das Antlitz aber des HErrn stehet vber die / so böses thun / daß er jhr Gedechtnis außrotte von der Erden.
Wenn die Gerechten schreyen / so höret der HErr / vnd errettet sie aus aller jhrer Noth.
Der HErr ist nahe bey denen / die zubrochens
Der Gerechte muß viel leyden / aber der HErr hilfft jhm aus dem allen.
Er bewaret jhm alle seine Gebeine / das der nicht eins zerbrochen wird.
Den Gottlosen wird das Vnglück tödten / Vnd die den Gerechten hassen / werden schuld haben.
Der HErr erlöset die Seele seiner Knechte / Vnnd alle die auff jhn trawen / werden keine schuld haben.
1. Wenn wir in grosser Noth vnd Gefahr gewesen / vnd daraus erlöset seind / sollen wir solches nicht den Mitteln / sondern Gott zuschreiben / vnd jhm dancken.
2. Wenn die Frommen Gott für seine Erlösung offentlich dancken / werden auch andere fromme Hertzen dadurch getröstet vnd erfrewet.
3. In Nöthen sollen wir / wie David mit seinem Exempel hie lehret / bey Gott Hülffe suchen / so werden wir errettet.
4. Wenn wir hören wie Gott andere so gewaltig vnd gnädig erlöset / sol es vns einen Muth machen / daß wir auch
5. Was fromme Hertzen von Gott in seinem Wort hören / vn andere von jhm rühmen / das erfahren sie in der That / daß es war sey / da heisst es / probatum est, schmecket vnd sehet.
6. Ob wir wol mit leiblichen Augen nicht sehen / so befinden es doch vnd erfarens fromme Hertzen täglich / daß Engel seyn / vnd gleich eine Wagenburg vmb die Gottsfürchtigen schlagen vnd sie wünderlich behüten. Darumb wir auch deßwegen Gott fürchten / vnd jhm vertrawen sollen.
7. Ob schon die Gottsfürchtigen in Tewrung vnd ander Noth gerathen / befinden sie doch allezeit Gottes Beystand / vnd daß er sie nicht verlesst.
8. Weil Gott Väterlich mit vns fehret / sollen wir jhn auch Kindlich fürchten / Busse thun vnd zusehen / daß wir jhn mit Worten vnd Wercken mutwillig nicht erzürnen / sondern von Sünden abstehen vnd guts thun.
9. Wie Gott auff die Frommen ein Auge hat / vnd Väterlich für sie sorget: Also sihet er die Gottlosen zumalen sawr vnd schrecklich an / vnd strafft sie endlich mit dem vndergang.
10. Dagegen gehets zwar den Frommen auch vbel / aber wenn sie zu Gott schreyen / das ist / jhn ernstlich vnd von Hertzen anruffen / so ist er bey jhnen in der Noth / tröstet vnd errettet sie.
11. Die Gottlosen gehen endlich vnder: Aber die Gottfürchtigen bewaret Gott auch im Tod. Er ist ein Gott Abraham / Isaac / Jacob / Exod. 3.
12. Darumb sollen wir Gott fürchten / vnd vns für einem Gottlosen wesen hüten.
13. Sehr tröstlich ist das / wenn wir hochbetrübet seind / vnd meinen / Gott habe vns gar verlassen / er vns am aller nehesten ist.
14. Eine andere gelegenheit hat es mit dem leiden der Gottlosen / da ist keine Hülff / kein Trost.
15. Die Frommen als die nicht leiden als die Vbelthäter / haben in allem leiden ein gut Gewissen.
DIeweil dem David an Sauls Hofe vnd sonsten hefftig nach gestellet wird / auch von denen er es nicht / sondern ein anders verdienet / vnd wollen jhn gar herunder haben / vnd es alsdenn in die faust lachen / rüfft er Gott gar ernstlich vmb hülff an / daß er jhn erhalten / vnd seine Feinde zuschanden werden lassen wolle / vnd daß es vber sie selber außgehe / daß sie wie Sprew vom Winde zerstrewet werden / daß man nicht wissen könne wo sie geblieben seyn / daß sie kein Glück haben in jhrem Leben / sondern GOtt mit seinen Engeln / damit er sonst die seinen zu bewaren pfleget / sie verfolge: Vnd fähret ein / daß sie mit falschen listigen practicken hinder jhm her seyn / darumb wolle Gott es schicken / daß es vber sie selber außgehe was sie jhm zugedacht: Er (David) aber durch Gottes gnädigen vnd gewaltigen beystand getröstet vnd erfrewet werde. Sonderlich beklaget er sich vber falsch Zeugnis / da jhm das schuld gegeben werde / das jhm nie in den Sinn kommen sey: Item / er habe ein anders vmb seine Feinde verdienet / wenns jhnen vbel gangen / ein mitleiden mit jhnen gehabt / des wissen sie jhm keinen danck / sondern frewen sich seines Vnglücks / vnd rotten sich wider jhn / sonderlich auch die so den Baum auff beyden Achseln tragen / daß sie sich bey seinen Feinden zulieben / vnd jhren genies davon haben / darumb jnen ja kein frolocken an jhm (David) anrichten / wie sie gerne wolten / sondern in jhren bösen Anschlägen lassen zu schanden werden / daß sie sich selbst schämen müssen / Er aber vnd alle andere fromme Hertzen erfrewet werden vnd Gott dancken. Vnd weil ohne das David ein fürbild Christi gewesen / kan dieser Psalm wol auff Christum vnd seine Feinde gezogen werden.
HERR hader mit meinen Haderern / Streite wider meine Bestreiter.
Ergreiff den Schild vnd Waffen / vnd mache dich auff mir zu helffen.
Zucke den Spieß / vnd schütze mich wider meine Verfolger / Sprich zu meiner Seelen / Ich bin deine Hülffe.
Es müssen sich schemen vnd gehönet werden / die nach meiner Seelen stehen / Es müssen zu rücke kehren / vnd zu schanden werden / die mir vbel wollen.
Sie müssen werden wie Sprew für dem Winde / Vnd der Engel des HErrn stosse sie weg.
Ihr weg müsse finster vnd schlipfferig werde / Vnd der Engel des HErrn verfolge sie.
Denn sie haben mir ohn vrsach gestellet jhr Netz zu verderben / vnd haben ohn vrsach meiner Seelen Gruben zugericht.
Er müsse vnversehens vberfallen werden / Vnnd sein Netz / das er gestellet hat / müsse jhn fahen / Vnd müsse drinnen vberfallen werden.
Aber meine Seele müsse sich frewen des HErrn / Vnd frölich seyn auff seine hülffe.
Alle meine Gebeine müssen sagen / HErr / wer ist deins gleichen? Der du den Elenden errettest von dem der jhm zu starck ist / vnd den Elenden vnd Armen von seinen Räubern.
Es treten Frevel Zeugen auff / Die zeihen mich des ich nicht schüldig bin.
Sie thun mir arges vmb gutes / Mich in Hertzleid zubringen.
Ich aber / wenn sie kranck waren / zog einen Sack an / Thet mir wehe mit fasten / Vnd betet von Hertzen stets.
Ich hielt mich / als were es mein Freund vnd Bruder / Ich gieng trawrig / wie einer der Leide treget vber seiner Mutter.
Sie aber frewen sich vber meinem Schaden / vnd rotten sich / Es rotten sich die Hinckenden wider mich ohne meine Schuld / Sie reissen vnd hören nicht auff.
Mit denen die da heucheln / vnd spotten vmb des Bauchs willen / Beissen sie jhre Zeene zusammen vber mich.
HErr / wie lang wiltu zusehen? Errette doch meine Seele aus jhrem getümmel / Vnd meine Einsame von den jungen Lewen.
Ich wil dir dancken in der grossen Gemeine / Vnd vnter viel Volcks wil ich dich rühmen.
Laß sich nicht vber mich frewen / die mir vnbillich feind sind / Noch mit den Augen spotten / die mich ohn vrsach hassen.
Denn sie trachten schaden zu thun / vnd suchen falsche Sachen wider die Stillen im Lande.
Vnd sperren jhr Maul weit auff wider mich / vnd sprechen: Da / da das sehen wir gerne.
HErr du sihests / schweige nicht / HErr sey nicht ferne von nur.
Erwecke dich / vnd wache auff zu meinem Recht / vnd zu meiner Sache / Mein Gott vnd HErr.
HErr mein Gott / richte mich nach deiner Gerechtigkeit / Daß sie sich vber mich nicht frewen.
Laß sie nicht sagen in jrem Hertzen / Da / da / das wollen wir / Laß sie nicht sagen / Wir haben jhn verschlungen.
Sie müssen sich schemen / vnd zu schanden werden / alle die sich meines vbels frewen / Sie müssen mit schand vnd scham gekleidet werden / die sich wider mich rühmen.
Rühmen vnd frewen müssen sich / die mir gönnen / daß ich recht behalte / vnd jmmer sagen / Der HErr müsse hochgelobet seyn / der seinem Knechte wol wil.
Vnd meine Zunge sol reden von deiner Gerechtigkeit / Vnd die täglich preisen.
1. Die Frommen haben das Glück in dieser Welt / daß sie verfolget werden / Joh. 15.2. Tim. 3.
2. Dieweil die Gottlosen den Frommen zu mächtig seind / sollen die Frommen bey Gott hülffe suchen / vnd den für sich streiten lassen / der wil den Feinden wehren vnd sie schützen. Deut. 32. Mein ist die Rach. Der hat Schild / Spieß / Waffen / vnd ist jhnen gewachsen.
3. Die Feinde der Frommen werden endlich zuschanden vnd gestraffet / das sich die Frommen trösten sollen / die Gottlosen aber vermanet seyn sollen / von jhrem bösen fürnemen abzustehen. Denn sie kommen vmb vn verlieren sich endlich / daß man nicht weis wo sie geblieben seind / sie seind vnglückselig / stehen jmmer in gefahr. Denn der Engel Gottes der sonst die Frommen behütet / ist jhnen zu wider.
4. Gar eigentlich beschreibet dieser Psalm die listige Anschläg der Gottlosen wider die Fromen / wie sie jhnen heimlich nachstellen / Netz stellen / Gruben graben / Aber Gott fengt die listige in jhrer Schalckheit / sie fangen sich selbst / fallen in die Gruben die sie andern machen / Psal. 7. wie an Ahitophel / Danielis Feinden / dem Haman vnd andern zusehen.
5. Wenn Gott den seinen so wünderlich hilfft / wie er pflegt / werden sie getröstet vnd erfrewet / daß sie ein andermal auch Gott vertrawen / Erfahrung bringt Hoffnung / Hoffnung aber lest nicht zuschanden werden.
6. Vnter anderm Vnglück / damit die Frommen in dieser Welt geplagt werden / ist das nicht das geringste mit / daß
7. Wir sollen vns für falschem Zeugnis hüten: Denn ein falscher Zeug bleibt nicht vngestrafft.
8. Wir sollen nicht vndanckbar seyn wie die Weltkinder. Denn der Fluch lest nicht vom Hause des vndanckbaren ewiglich. Wiederfehrts vns aber / sollen wir vns Christi vnd anderer Heiligen Exempel trösten / denen es auch wiederfahren.
9. Es ist mit worten nicht außzusprechen / wie grimmig die Feind der Frommen seind. Psal. 124. Sie verschlüngen vns lebendig / etc.
10. Gottes Hülff sollen wir rühmen öffentlich / daß die Elenden hören vnd sich frewen / Psal. 34.
11. Die Feinde der gläubigen werden hie mit lebendigen Farben abgemalet. 1. Sie setzen jhnen zu / 2. ohn vrsach / 3. stellen jhnen heimlich nach / 4. sperren das Maul auff / 5. seind rechte schadenfroh. Das ist Christo auch begegnet / Psal. 22 / Also hat Julianus der Christen gespottet / etc.
12. Es weret bißweilen lang / daß die Feinde den Frommen zusetzen / vnd sihet Gott jhnen zu als schlieffe er / vnd sehe es nicht. Aber es hat kein gefahr / wenn wir nur mit dem Gebet anhalten / so wachet er endlich auff.
13. Gott sihet endlich darein / lest die Feinde der Frommen vnd schadenfroh / mit jhren Anschlägen zuschanden werden / tröstet aber vnd erfrewet die Frommen.
14. Wenn Gott die Feinde strafft / vnd die seinen errettet / sollen wir es ja nimmermehr vergessen / sondern vns des trösten / vnd Gott frölich dafür dancken. Psal. 22. Dich wil ich preisen in der grossen Gemein.
IN diesem Psalm klaget David vber die Gottlosen / die jmmer den Frommen das oppositum vnd widerspiel halten / vnd haben böse Anschläge vnd Sachen für / vnd wollen dieselbige mit gewalt fort treiben / wie es denn solche Leut allenthalben / sonderlich zu Hofe gibt. Vnd erzehlet nun David jhre Sünd vnd vntugend / daß er Gott bewege / oder viel mehr seinen Glauben stärcke / daß Gott sie gewis straffen / vnd jhn vnd andere fromme Hertzen erhalten werde. Vnd zeigt nun an / er befinde aus allem jhrem thun so viel / daß sie Gott nicht fürchten: Aber sie wissen jhren Sachen einen feinen schein zu geben / halten zusammen wider die Frommen / schmücken jhre Sache meisterlich / verachten vnd verunglimpffen andere / die es nicht mit jhnen halten / sein nach nichts guts aus / handlen wider jhr Gewissen / lassen jhnen nicht einreden / sondern beharren halstarriglich bey jhrem bösen fürnemen. Weil nun solches frommen Hertzen weh thut / gehet es dem lieben David auch zu Hertzen / wendet sich derowegen durchs Gebet zu Gott / vnd erinnert sich / daß Gott Barmhertzig vnd von grosser Güte sey / wie man augenscheinlich in der gantzen Welt / wohin man sich kehret vnd wendet / sihet / darumb werde er auch die seinen nicht verlassen / so halte Gott auch sein Wort / da er zugesagt / die Frommen zu handhaben / vnd die Gottlosen zustraffen / vnd sey ein gerechter Richter / seine Gerechtigkeit sey vnergründlich vnd vnzerstörlich / man sehe es ja nicht allein an Menschen / sondern auch am Viehe / wie gütig er sey / wie gerne er helffe. Sonderlich aber beschreibet er gar herrlich / wie gnädig Gott sich der seinen anneme / die sich an sein Wart mit festem Glauben halten / wie reichen
ES ist von grund meines Hertzen von der Gottlosen wesen gesprochen / Daß keine Gottesfurcht bey jhnen ist.
Sie schmücken sich vntereinander selbst / daß sie jhre böse Sache fördern / Vnd andere verunglimpffen.
Alle jhre Lehre ist schädlich vnd erlogen / Sie lassen sich auch nicht weisen / daß sie guts theten.
Sondern sie trachten auff jhrem Lager nach schaden / Vnd stehen fest auff dem bösen Wege / vnd schewen kein arges.
HErr deine Güte reichet so weit der Himmel ist / Vnd deine Warheit so weit die Wolcken gehen.
Deine Gerechtigkeit stehet wie die Berge
Wie thewr ist deine Güte / Gott / Daß Menschenkinder vnter dem schatten deiner Flügel trawen.
Sie werden truncken von den reichen Gütern deines Hauses / Vnd du trenckest sie mit wollust / als mit einem Strom.
Denn bey dir ist die lebendige Quelle / Vnd in deinem Liecht sehen wir das Liecht.
Breite deine Güte vber die / die dich kennen / Vnd deine Gerechtigkeit vber die Frommen.
Las mich nicht von den Stoltzen vnterireten werden / Vnd die Hand der Gottlosen stürtze mich nicht.
Sondern las sie / die Vbelthäter / daselbst fallen / Daß sie verstossen werden / vnd nicht bleiben mügen.
1. Die Rotte der Gottlosen / deren es allweg sonderlich auch zu Hofe viel gibt / die sich wider die Frommen legen / wird hie mit lebendigen Farben abgemalet / was es für Leute seyn wollen / so seyn sie doch im Hertzen Gottlos / fragen nach Gott vnd seinem Worte nichts / 2. halten fein zusammen / 3. wissen jhr thun wacker zu schmücken. 4. Ob wol all jhr fürgeben vnrecht vnd schädlich ist / schmähen sie doch vnd verunglimpffen andere / Nemlich die Frommen / die es nicht mit jhnen halten / 5. seind halstarrig / wollen jhnen im geringsten nicht einreden lassen / 6. haben nichts guts im Sinn / sondern seind nur nach schaden aus.
2. Wider das toben vnd wüten der Gottlosen Rott / sollen die Frommen sich des trösten / daß Gott vber die massen gütig ist / Ja ein vnerschöpffliche Quell der gütigkeit / vnd also die seinen schützen / trösten vnd erfrewen wil. So wil er auch als ein warhafftiger Gott beydes seine verheissung / die er den Frommen gethan / vnd auch seine drewung / die den Gottlosen geschehen / halten / vnd als ein gerechter Gott die seinen retten / vnd jhre Feinde straffen.
3. Die grosse güte Gottes wird auch daraus ersehen / daß Gott sich aller seiner Werck erbarmet / vnd allem Fleisch seine speise / auch dem Viehe sein futter gibt: Viel mehr aber wil er sich der Menschenkinder annemen / die jhn kennen / vnd jhm vertrawen.
4. Die allerhöchste Wolthat Gottes ist / daß er durch sein Wort die Sünde vergibt / die seinen Väterlich vnd gewaltig schützet / tröstet / aus aller Noth erlöset vnd selig macht / daß sie erquickung / fried vnd frewd im hertzen fühlen / welches hie allbereit anfengt / aber in jenem Leben recht angehen wird:
5. Weil Gott ein vnerschöpfflicher Brunn der güte ist / sollen wir vns zu jhm in allen nöthen alles guten versehen / vnd daß er die Gottlosen vns nicht wird lassen vntertreten. Seine Liebe ist zu brünstig.
DIeser Psalm vermanet vns / daß wir nicht sollen vngedültig werden / wenn wir sehen das es den Gottlosen wolgehet / denn es habe keinen bestand mit jhnen / sondern wir sollen from seyn / Gott vertrawen / vnd in vnserm beruff bleiben / vnd vnser Sach Gott befehlen / vnd wenn es vns schon vbel gehet / mit gedult jhm außhalten / vnd Gottes Hülffe erwarten / denn Gott wolle vns beystehen / wider die Gottlosen vertheidigen / erhalten vnd erretten / die Gottlosen aber zu seiner zeit straffen vnd vmbkommen lassen. Sie haben zwar böses für mit den Frommen / Aber es werde jhnen nicht gelingen / sondern vber sie selber außgehen. Vnd berufft sich auff seine eigene erfahrung / daß er sein Tag nie gesehen / daß Gott die Frommen verlassen hette / sondern wenn er sie schon in Noth kommen lassen / habe er sie doch zu letzt erlöset vnd gesegnet: Dagegen ob schon die Gottlosen eine zeitlang groß Glück gehabt / habe es doch mit jhnen keinen bestand gehabt / sondern seyn endlich vertilget vnd außgerottet / daß man nicht gewust wo sie geblieben. Derowegen sol man / wenn es so vngleich hergehet / nicht vngedültig vnd auch Gottlos werden / sondern still seyn vnd Gott vertrawen / so werde zuletzt alles gut werden.
ERzürne dich nicht vber die Bösen / Sey nicht neidisch vber die Vbelthäter.
Denn wie das Gras werden sie bald abgehawen / Vnd wie das grüne Kraut werden sie verwelcken.
Hoffe auff den HErrn vnd thue guts / Bleibe im Lande vnd nehre dich redlich.
Habe deine Lust am HErrn / der wird dir geben was dein Hertz wündschet.
Befehl dem HErrn deine Wege / vnd hoffe auff jhn / Er wirds wol machen.
Vnd wird deine Gerechtigkeit herfür bringen wie das Liecht / Vnd dein Recht wie den Mittag.
Sey stille dem HErrn / vnd warte auff jhn / Erzürne dich nicht vber den / dem sein Mutwill glücklich fortgehet.
Stehe ab vom Zorn / vnd laß den Grim / Erzürne dich nicht / daß du auch vbel thust.
Denn die Bösen werden außgerottet / Die aber des HErrn harren / werden das Land erben.
Es ist noch vmb ein kleines / so ist der Gottlose
Aber die Elenden werden das Land erben / Vnd lust haben in grossem friede.
Der Gottlose dräwet dem Gerechten / vnd beisset seine Zeene zusammen vber jhn.
Aber der HErr lachet seyn / Denn er sihet / das sein Tag kömpt.
Die Gottlosen zihen das Schwert aus / vnd spannen jhren Bogen / daß sie fellen den Elenden vnd Armen / vnd schlachten die Frommen.
Aber jhr Schwert wird in jhr Hertz gehen / Vnd jhr Bogen wird zubrechen.
Das wenige das ein Gerechter hat ist besser / denn das grosse Gut vieler Gottlosen.
Denn der Gottlosen Arm wird zubrechen / Aber der HErr enthelt die Gerechten.
Der HErr kennet die Tage der Frommen / Vnd jhr Gut wird ewiglich bleiben.
Sie werden nicht zu schanden in der bösen zeit / vnd in der Thewrung werden sie gnug habe.
Denn die Gottlosen werden vmbkommen / vnd die Feinde des HErrn / Wenn sie gleich seind wie eine köstliche Awe / werden sie doch vergehen wie der Rauch vergehet.
Der Gottlose borget vnd bezalet nicht / Der Gerechte aber ist Barmhertzig vnd milde.
Denn seine Gesegneten erben das Land / Aber seine Verfluchten werden außgerottet.
Von dem HErrn wird solches Mans gang gefordert / Vnd hat lust an seinem Wege.
Fellet er / so wird er nicht weggeworffen / Denn der HErr erhelt jhn bey der Hand.
Ich bin Jung gewesen vnd Alt worden / Vnd habe noch nie gesehen den Gerechten verlassen / oder seinen Samen nach Brod gehen.
Er ist allzeit Barmhertzig / vnd leihet gern / Vnd sein Same wird ewig gesegnet seyn.
Las vom bösen vnd thue guts / Vnd bleibe jmmerdar.
Denn der HErr hat das Recht lieb / vnd verlesset seine Heiligen nicht / ewiglich werden sie
Die Gerechten erben das Land / Vnd bleiben ewiglich drinnen.
Der Mund des Gerechten redet die Weißheit / Vnd seine Zunge lehret das Recht.
Das Gesetz seines Gottes ist in seinem Hertzen / Seine Tritt gleiten nicht.
Der Gottlose lauret auff den Gerechten / vnd gedencket jhn zu tödten.
Aber der HErr lest jhn nicht in seinen Händen / Vnd verdampt jhn nicht / wenn er verurtheilet wird.
Harre auff den HErrn / vnd halt seinen Weg / so wird er dich erhöhen / daß du das Land erbest / Du wirst sehen / daß die Gottlosen außgerottet werden.
Ich habe gesehen einen Gottlosen / der war trotzig / Vnd breitet sich aus / vnd grünet wie ein Lorberbaum.
Da man füruber gieng / Sihe / da war er
Bleibe from / vnd halt dich recht / Denn solchen wirds zu letzt wolgehen.
Die Vbertreter aber werden vertilget mit einander / Vnd die Gottlosen werden zu letzt außgerottet.
Aber der HErr hilfft den Gerechten / Der ist jhr Stärcke in der Noth.
Vnd der HErr wird jhnen beystehen / vnd wird sie erretten / Er wird sie von den Gottlosen erretten / vnd jhnen helffen / Denn sie trawen auff jhn.
1. Daß es in dieser Welt gemeinlich den Gottlosen wol / vnd den Frommen vbel gehe.
2. Daß man sich an dem grossen Glück der Gottlosen nicht ergern sol / wie leider von vns zugeschehen pfleget / weil wir Fleisch vnd Blut haben / Psal. 73.
3. Daß es mit den Gottlosen vnd jhrem Glück keinen bestand habe.
4. Ob es vns schon eine zeitlang vbelgehet / sollen wir
5. Wer Gott vertrawet vnd in seinem Beruff bleibet / dem wil Gott endlich helffen.
6. Wenn man schon ein zeitlang vnrecht leidet / wie Joseph / David / etc. wil doch endlich Gott das Recht ans Liecht bringen / vnd der seinen vnschuld retten / Psal. 103.
7. Man sol vmb des willen / das es den Gottlosen eine zeitlang wolgehet / von Gott nicht abfallen vnd Gottlos werden.
8. Wenn mans abharren kan / sihet man endlich der Gottlosen vntergang / als Pharaonis vnd anderer Tyrannen.
9. Die Gottlosen setzen den Frommen hart zu / vnd wollen sie gar herunter haben / Aber Gott räth auch mit / macht jhre Anschläg zu nichte / vnd erhelt die seinen.
10. Die Gottlosen machen den Frommen Gruben / Aber sie fallen selber darein / als Danielis Feinde / Dan. 6. vnd Haman.
11. Ob schon die Gottlosen grosse Güter an sich bringen / hat es doch keinen bestand damit.
12. Die frommen segnet Gott / vnd gibt jhnen Güter die da bleiben / Syr. 11.
13. Gott sorget für die Frommen / vnd wenn sie in noth kommen / stehet er jhnen bey / vnd erhelt sie / er zelet jhre Tage / ja die Haar auff jhrem Häupt / Matth. 10.
14. Dagegen siraffet Gott die Gottlosen / vnd lest sie vntergehen.
15. Der Gottlose thut niemand was zu gut / ja er thut wol den Frommen vnrecht / aber er wird außgerottet.
16. Gott leitet die Frommen als seine Kinder / vnd wenn sie fallen / richtet er sie auff.
17. Ob schon die Frommen in noth kommen / als Abraham / Isaac / Jacob / Joseph / David / etc. erhelt sie doch Gott.
18. Die Gottlosen bleiben ein zeitlang vngestraffet / aber zuletzt kommen sie vmb.
19. Gott lest die Gottlosen verarmen.
20. Es ist vnrecht borgen vnd nicht bezahlen.
21. Wir sollen Barmhertzig seyn vnd andern gerne leihen.
22. Wen Gott segnet / der ist gesegnet / das weiset sich zu letzt aus / wen er aber verfluchet / der ist verflucht.
23. Des Menschen thun stehet nicht in seiner gewalt / vnd stehet in niemands gewalt wie er wandele oder seinen gang richte / darumb sollen wir bitten das Gott vns regiere vnd leite: Das thut er auch Psal. 84.
24. Sehr tröstlich ist / das Gott die gläubigen / wenn sie fallen / nicht wegwirfft: Wir sollen aber auch selber nicht mutwillig liegen bleiben.
25. Wer achtung darauff gibt / der sihet sein wunder / wie gar gnädig Gott die seinen vnd jhre Nachkommen / sonderlich die jenigen / so andern Leuten gutes thun / segne.
26. Es geniessen auch die Nachkommen jhrer frommen Eltern Gottseligkeit / wie also Abraham / Davids / etc. gedacht wird in Gottes Wort bey jhren Nachkommen.
27. Gottes Gerechtigkeit bringet das mit / daß er die seinen bewahre / vnd die Gottlosen straffe / geschichts nicht in dieser / so geschichts in der zukünfftigen Welt.
28. Das seind die Gerechten / die Gottes Wort im Hertzen haben / reden davon Tag vnd Nacht / leben vnd wandlen darnach.
29. Man sihet aus diesem / wie vielen andern Psalmen / vnd der täglichen Erfahrung / daß ein ewige Feindschafft ist zwischen den Gottlosen vnd den Frommen. Darumb sol es vns nicht seltzam fürkommen.
30. Aber Gott räth auch mit / wenn schon die Frommen von den Gottlosen verdampt werden / spricht doch Gott jhnen Recht.
31. Gott lest die Frommen eine zeitlang herunder kommen / aber er erhöhet sie wiederumb / als Joseph / David / etc.
32. Wenn Gott Exempel seines Zorns vnd Straffe an den Gottlosen stellet / sollen wir hie von David lernen / daß wir sie nicht aus der acht lassen.
33. Man sol sich seines Glücks / daß man ein zeitlang grünet vnd blühet / nicht vberheben / wenn man dabey Gottlos ist. Denn es hat keinen Bestand / die Gottlosen werden plötzlich zunicht / Psal. 73. vnd nemen ein ende mit schrecken / wie noch täglich die Erfahrung zeuget.
34. Man muß jmmer bey vns anhalten / daß wir fromb bleiben / vnd vns nicht daran kehren / vnd vns das nicht jrr machen lassen / daß es so vngleich mit den Frommen vnd Gottlosen hergehe. Denn man wird bald verdrossen / darumb es der Psalm so offt widerholet.
35. Es lasse sich so seltzam an als es wolle / so feilet es nimmermehr / Gott strafft zu letzt die im gottlosen Wesen verharren.
36. Die Frommen kommen zwar in Noth vnd Gefahr / aber Gott tröstet / erhelt vnd ernehret sie.
IN diesem Psalm bittet David inniglich vnd instendig / da jhn seine Sünd anfechten / vnd seine Feinde jhm hart zusetzen / daß ja Gott Gnad einwenden / sein verschonen / vnd jhn nicht wie er wol verdienet hette / straffen wolle / vnd helt Gott für / vnd führet jhm zu gemüth seine grosse Angst vnd Noth / darein er durch die Sünde gerathen sey / daß die Sünden jhm als eine schwere Last auff dem Hals / ja auff dem Hertzen liegen / vnd jhn als ein alter böser schad also mitnemen / daß er an allen kräfften abneme / vnd gleich jhm selber nicht mehr gleich sey / dazu komme auch / daß er so grossen widerstand vnd verfolgung von Feinden habe / komme also eines zum andern. Er erholet aber vnd tröstet sich / daß Gott jhn erhalten vnd seinen Feinden die Gottlos seind / nicht vbergeben werde / darumb er auch instendig bittet.
HErr straff mich nicht in deinem Zorn / Vnd züchtige mich nicht in deinem Grim.
Denn deine Pfeile stecken in mir / Vnd deine Hand drücket mich.
Es ist nichts gesundes an meinem Leibe für deinem drewen / Vnd ist kein friede in meinen Gebeinen für meiner Sünde.
Denn meine Sünde gehen vber mein Häupt / Wie eine schwere Last / sind sie mir zu schwer worden.
Meine Wunden stincken vnd eitern / für meiner Thorheit.
Ich gehe krum vnd sehr gebücket / Den gantzen Tag gehe ich trawrig.
Denn meine Lenden verdorren gantz / Vnd ist nichts gesundes an meinem Leibe.
Es ist mit mir gar anders / vnd bin sehr zustossen / Ich heule für vnruhe meines Hertzen.
HErr / für dir ist all mein begierd / Vnd mein Seufftzen ist dir nicht verborgen.
Mein Hertz bebet / meine Krafft hat mich verlassen / Vnd das Liecht meiner Augen ist nicht bey mir.
Meine Lieben vnd Freunde stehen gegen mir / vnd schawen meine Plage / Vnd meine Nehesten treten ferne.
Vnd die mir nach meiner Seelen stehen / stellen mir / Vnd die mir vbel wollen / reden wie fie
Ich aber muß seyn wie ein Tauber / vnd nicht hören / Vnd wie ein Stummer / der seinen Mund nicht auffthut.
Vnd muß seyn wie einer der nicht höret / Vnd der keine Widerrede in seinem Munde hat.
Aber ich harre HErr auff dich / Du HErr mein Gott wirsts erhören.
Denn ich dencke / daß sie ja sich nicht vber mich frewen / Wenn mein Fuß wancket / würden sie sich hoch rühmen wider mich.
Denn ich bin zu leiden gemacht / Vnd mein Schmertzen ist jmmer für mir.
Denn ich zeige meine Missethat an / Vnd sorge für meine Sünde.
Aber meine Feinde leben vnd seind mächtig / Die mich vnbillich hassen / seind gros.
Vnd die mir arges thun vmb guts / setzen sich wider mich / Darumb das ich ob dem guten halte.
Verlas mich nicht HErr / mein Gott / Sey nicht ferne von mir.
Eile mir beyzustehen / HErr meine Hülffe.
1. Gottes Straffe an den Menschen ist zweyerley: Die seinen züchtiget er als ein Vater seine Kinder / die Gottlosen vnd vnbußfertigen aber strafft er als ein gerechter Richter in seinem Zorn.
2. Die höchste Anfechtung ist / wenn einem Menschen das Gewissen auffwachet / vnd jhn die Sünde die des Todes Stachel ist / anficht / da drücket einen gleich Gottes Hand. Es ist als wenn einer geschossen / vnd tödlich verwundet were / als wenn eine schwere Last jhm auff dem Leib lege / darunter er vergehen müste / daß er gar kein Ruhe haben kan.
3. Weil es so ein schrecklicher schade vmb die Sünde ist / ob es schon anfenglich sich ansehen lest / als habe es nichts auff sich / aber hernach befind es sich viel anders / wenn das Gewissen auffwachet / wie Gen. 41. an Josephs Brüdern zu sehen / sol vns solches von Sünden abschrecken / vnd vns ein Vermanung seyn / daß wir solchen grausamen schaden nicht verseumen / sondern vns helffen lassen.
4. Es gehet gemeinlich mit den Frommen wie Paulus 2. Cor. 7. schreibet / inwendig furcht / außwendig streit / das ist / außwendig setzen die Feinde den Frommen zu / die Freunde verlassen sie / inwendig haben sie grosse Hertzens Angst.
5. Also nimpt Gott die seinen hart mit in diesem Leben /
6. Die Gottlosen seind sicher / achten jhrer Sünden nicht / aber die Frommen erkennen / bedencken / behertzigen vnd beweinen jhre Sünde / vnd seind darnach aus / daß sie jhnen vergeben werden.
7. In solcher grossen Angst sol man nicht verzagen / sondern gedencken daß im 51. Psalm stehet / Ein zubrochen vnd zuschlagen Hertz wirstu Gott nicht verachten. Vnd mit dem Gebet anhalten / so erhelt Gott vnd hilfft auch endlich. 1. Cor. 10. Gott ist getrew.
8. Der Spruch ich bin zu Leiden gemacht / sol vns dazu dienen / daß es vns nicht seltzam fürkomme / vnd wir vns nicht schwere Gedancken darüber machen / daß es vns in diesem Leben so vbel gehet. Denn wir müssen durch viel Trübsal ins Reich Gottes gehen / Actor. 14.
DIeweil David darüber in schwere Anfechtung gerathen / daß er sehen vnd erfahren müssen / daß es den Gottlosen in dieser Welt so wol / jhm aber vnd andern Gottfürchtigen vbel gehe / bittet er Gott / daß er jhn bedencken lehre / daß diß Leben kurtz vnd eitel vnd nichts daran zu thun sey / derowegen er sich darüber nicht hoch zubekümmern habe / sondern sich billich zu frieden gebe vnd sich tröste / daß Gott jhm die Sünde vergeben vnd jhn selig machen wolle / vnd bittet ferner / daß jhn Gott erhalten / jhm das Creutz lindern wolle / er sey Gottes Pilger / vnd im Himmel sein Bürger / da gehöre er zu hauß / darumb wolle er jhn ja in dieser Pilgrimschafft erhalten / vnd endlich von allem vbel erlösen.
ICh habe mir fürgesetzt / ich wil mich hüten / Daß ich nicht sündige mit meiner Zungen.
Ich wil meinen Mund zeumen / weil ich muß den Gottlosen so für mir sehen.
Ich bin verstummet vnd still / vnd schweige der Frewden / Vnd muß mein Leid in mich fressen.
Mein Hertz ist entbrand in meinem Leibe / vnd wenn ich dran gedencke / werde ich entzündet / Ich rede mit meiner Zungen.
Aber HErr / lehre doch mich / daß ein ende mit mir haben muß / Vnd mein Leben ein Ziel hat / vnd ich davon muß.
Sihe / meine Tage sind einer Hand breit bey dir / vnd mein Leben ist wie nichts für dir / Wie gar nichts sind alle Menschen / die doch so sicher leben / Sela.
Sie gehen daher wie ein Schemen / vnd machen jhnen viel vergeblicher vnruhe / sie samlen / vnd wissen nicht wer es kriegen wird.
Nu HErr / wes sol ich mich trösten? Ich hoffe auff dich.
Errette mich von aller meiner Sünde / vnd laß mich nicht den Narren ein Spott werden.
Ich wil schweigen / vnd meinen Mund nicht auffthun / Du wirsts wol machen.
Wende deine Plage von mir / Denn ich bin verschmacht von der Straffe deiner Hand.
Wenn du einen züchtigest vmb der Sünde willen / So wird seine schöne verzehret / wie von Motten / Ach wie gar nichts sind doch alle Menschen / Sela.
Höre mein Gebet HErr / vnd vernim mein schreyen / vnd schweige nicht vber meinen Thränen / Denn ich bin beyde dein Pilgrim vnd dein Bürger / wie alle meine Väter.
Laß ab von mir / daß ich mich erquicke / Ehe denn ich hinfahre / vnd nicht mehr hie sey.
1. Die Frommen haben auch Fleisch vnd Blut / darumb
2. Es lassen die gläubigen solche Vngedult / wie auch andere Sünden nicht herrschen / sondern sie seind jhnen leid / bitten Gott vmb verzeihung / vnd streiten dawider.
3. Es thut sehr weh / daß es in diesem Leben mit den Frommen vnd Gottlosen so vngleich zugehe.
4. Ein remedium vnd Artzney wider solche Vngedult ist / bedencken / daß diß Leben eitel ist / vnd ein kurtze zeit weret / derowegen die Frommen darauff nicht gros passen / vnd für lieb nehmen wie es jhnen gehet.
5. Eine schöne Beschreibung dieses Lebens ist / daß er sagt: Sihe meine Tag / etc. wie gar nichts seind alle Menschen. Darumb sagt Jacob / Gen. 47. Wenig vnd böse seyn die Tage seiner Walfahrt. Psal. 90. Wie ein Gras / wie ein Strom / wie ein geschwetz / Mühe vnd Arbeit sey diß Leben. Vnd Eccl. 1. Es ist alles gantz eitel / Nemlich mit den Menschen / mit jhren Wercken vnd jhren Gütern. Vnd 1. Cor. 7. Das wesen Schema dieser Welt vergehet.
6. Darumb sollen wir es auff diß Leben vnd auff die Zeitliche Güter nicht setzen / wie die Weltkinder / sondern bedencken / daß wir sterben vnd einmal davon müssen / vnd zwar ehe wirs vns vermuthen.
7. Wir sollen vnser vertrawen auff Gott setzen / vnd darnach aus seyn / daß wir einen gnädigen Gott haben / vnd vns dem befehlen.
8. Die Weltkinder halten so viel von den zeitlichen Gütern / daß sie darüber auch die ewige vn die Seligkeit zusetzen / da sie doch nicht wissen wer sie kriege wird. Wir sollen weil es so vngewis ding damit ist / an Christi Wort gedencken / was hülffe es den Menschen ob er die gantze Welt gewünne / vnd lidte schaden an seiner Seelen / Matth. 16.
9. Daß höchste Gut ist vergebung der Sünden. Psal. 32. Wol dem / dem die Vbertrettung vergeben sind / dem die Sünde bedecket ist. Darnach sollen wir trachten / Matth. 6.
10. Wir sollen fleissig bitten / daß Gott vns im rechten Glauben biß ans Ende erhalte.
11. Gott nimbt die seinen in diesem Leben hart mit / auff daß sie es auff diß Leben nicht setzen / sich in den Zeitlichen Gütern nicht vertieffen / ja dieses Lebens müde werden / vnd nach dem Ewigen ein verlangen haben.
12. In solcher Anfechtung vnd Widerwertigkeit sol man zum Gebet greiffen / vnd bitten / daß Gott das Creutz lindere / vnd vns nicht zu schwer mache.
13. Daß sich David einen Pilgrim vnd Bürger heist / wie auch die Ertzväter / damit lehrt er vns / daß wir hie kein bleibende stett haben / vnd daß dieses ein elendes Leben sey. Daß er sich ein Pilgrim vnd ein Bürger nennet / dabey sehen wir / daß die heilige Ertzväter ein ewiges Leben gegläubet / 2. Cor. 5. Phil. 3. Heb. 11. vnd 13. Wir haben hie kein bleibende stat / sondern die Zukünfftige suchen wir.
IN diesem Psalm dancket vnser HErr Jesus Christus Gott seinem himlischen Vater / weil er gewiß weis / daß er sein Gebet erhören / vnd jhn in seinem schweren leiden vnd grosser Noth ynd Tod nicht stecken lassen / sondern erlösen wird / vnd das er davon durch das liebe Evangelium wird predigen lassen / dadurch so manch Mensch getröstet wird. Vnd vermanet die gläubigen / daß sie von jhm ein Exempel nehmen / vnd auch Gott vertrawen / der den seinen so wunderlich vnd gewaltig hilfft / davon wil er rühmen vnd predigen. Denn die Opffer des Alten Testaments wollens jhm nicht thun / sondern er der HErr Jesus Christus müsse das beste thun / mit seinem gehorsam biß in den Tod des Creutzes / davon wil er für sich vnd durch die Apostel predigen. Darauff wendet er sich durch das Gebet zu Gott seinem himlischen Vater / daß er jhn ja nicht verlassen wolle in seinem grossen leiden / daß er vnser Sünden halben auff sich genommen hat / welches leiden jhn also mitnehme / daß er schier keinen Trost fühle / daraus wolle ja er der Vater jhm helffen. Daneben bittet er Gott / daß er seinen Feinden stewren / vnd sie mit jhren Anschlägen zu schanden werden lassen wollet jhm aber wolle er nicht allein helffen / sondern auch alle die an jhn gläuben / trösten / erfrewen / vnd selig machen / daß sie Gott ewig loben vnd preisen.
ICh harre des HErrn / Vnd er neiget sich zu nur / vnd höret mein schreyen.
Vnd zog mich aus der grawsamen Gruben / vnd aus dem Schlam / Vnd stellet meine Füsse auff einen Fels / daß ich gewis treten kan.
Vnd hat mir ein new Lied in meinen Mund
Wol dem / der seine Hoffnung setzt auff den HErrn / vnd sich nicht wendet zu den Hoffertigen / vnd die mit Lügen vmbgehen.
HErr mein Gott / groß seind deine Wunder vnd deine Gedancken / die du an vns beweisest / Dir ist nichts gleich / Ich wil sie verkündigen / vnd davon sagen / wiewol sie nicht zu zehlen sind.
Opffer vnd Speißopffer gefallen dir nicht / Aber die Ohren hastu mir auffgethan / Du wilt weder Brandopffer noch Sündopffer.
Da sprach ich / Sihe / Ich komme / im Buch ist von mir geschrieben.
Deinen willen / mein GOtt / thue ich gerne / Vnd dein Gesetz habe ich in meinem Hertzen.
Ich wil predigen die Gerechtigkeit in der grossen Gemeine / Sehe / Ich wil mir meinen Mund nicht stopffen lassen / HErr / das weissestu.
Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht in meinem Hertzen.
Von deiner Warheit vnd von deinem Heil rede ich / Ich verhele deine Güte vnd Trewe nicht für der grossen Gemeine.
Du aber HErr wollest deine Barmhertzigkeit von mir nicht wenden / Laß deine Güte vnd Trewe allwege mich behüten.
Denn es hat mich vmbgeben Leiden ohne zahl / Es haben mich meine Sünde ergriffen / daß ich nicht sehen kan / Ihr ist mehr denn Haar auff meinem Häupt / Vnd mein Hertz hat mich verlassen.
Laß dirs gefallen HErr / daß du mich errettest / Eile HErr mir zu helffen.
Schemen müssen sich vnd zu schanden werden / die nach meiner Seelen stehen / daß sie die vmbbringen / Zu rück müssen sie fallen vnd zu schanden werden / die mir vbels gönnen.
Sie müssen in jhrer Schande erschrecken / Die vber mich schreyen / Da / da.
Es müssen sich frewen vnd frölich seyn / alle die nach dir fragen / Vnd die dein Heil lieben / müssen sagen allwege / Der HErr sey hochgelobet.
Denn ich bin Arm vnd Elend / der HErr aber sorget für mich / Du bist mein Helffer vnd Erretter / mein Gott verzeuch nicht.
1. Wir sollen auch in nöthen zu Gott schreyen / vnd ob er vns schon nicht bald hilfft / sein harren / so wil er sich zu vns neigen / vnd vns erhören.
2. Gott lest die seinen in die euserste Noth gerathen / daß sie sich bedüncken lassen / sie müssen in der Gruben vnd im Schlam versincken / das sonst der Hellen Angst genand wird / aber er hilfft jhnen wider / 1. Sam. 2.
3. Das Evangelium ist ein frölich New Lied / darüber sich die Angst des Hertzens verleuret / die das alte Lied des Gesetzes im Menschen anrichtet. Rom. 1. Es ist ein Krafft Gottes selig zu machen.
4. Wenn es vns schon vbel gehet / sollen wir darumb nicht verzagen / vnd zu den Gottlosen abfallen.
5. Gott führet die seinen wunderlich / vnd hilfft jhnen wunderlich.
6. Die Opffer des Alten Testaments seind nun auffgehaben / denn Christus ist des Gesetzes Erfüllung / Rom. 10.
7. Moses vnd die Propheten haben von Christo
8. Christus ist kommen vnd seinem himlischen Vater gehorsam gewesen / biß in den Tod des Creutzes. Durch sein gehorsam werden wir gerecht / Rom. 5.
9. Durch das newe Lied / das ist / die Predigt des Evangelij werden wir der Wolthaten Christi theilhafftig. 1. Cor. 1. Es hat Gott wolgefallen.
10. Christus ist für vns zur Sünden worden / daß wir in jhm würden die Gerechtigkeit die für Gott gilt / 2. Cor. 5. Jesa. 53. Der HErr warff all vnser Sünd auff jhn.
11. Wenn wir in grossen nöthen seind / sollen wir Christi Exempel nach / im Gebet anhalten: Eile HErr mir zu helffen.
12. Die Feinde Christi vnd der gläubigen werden endlich zu schanden.
13. Daß Christus seine vnd vnsere Feinde vberwunden vnd zu schanden worden / das sollen wir vns in warem Glauben trösten vnd erfrewen / vnd jhm von Hertzen dafür dancken.
14. Wenn wir schon auch Arm vnd Elend seind / sollen wir darumb nicht verzagen / sondern vns trösten / daß Gott für vns sorget / vns hilfft vnd errettet.
DIeser Psalm / wie jhn Christus selber erkleret / ist ein Gebet vnsers HErrn JEsu Christi / darin er jämmerlich klaget / vber seine / das ist / vnsere Sünde / die jhm wehe gethan / vnd
WOl dem / der sich des dürfftigen annimmet / Den wird der HErr erretten zur bösen zeit.
Der HErr wird jhn bewahren / vnd beim Leben erhalten / vnd jhm lassen wolgehen auff Erden / Vnd nicht geben in seiner Feinde willen.
Der HERR wird jhn erquicken auff seinem Siechbette / Du hilffest jhm von aller seiner Kranckheit.
Ich sprach / HErr sey mir gnädig / heile meine Seele / Denn ich hab an dir gesündiget.
Meine Feinde reden arges wider mich / wenn
Sie kommen daß sie schawen vnd meinens doch nicht von Hertzen / sondern suchen etwas daß sie lästern mögen / gehen hin vnd tragens aus.
Alle die mich hassen / raunen mit einander wider mich / vnd dencken böses vber mich.
Sie haben ein Bubenstück vber mich beschlossen / Wenn er ligt sol er nicht wider auffstehen.
Auch mein Freund / dem ich mich vertrawet / Der mein Brod aß / trit mich vnter die Füsse.
Du aber HErr sey mir gnädig / vnd hilff mir auff / So wil ich sie bezahlen.
Dabey mercke ich / daß du gefallen an mir hast / Daß mein Feind vber mich nicht jauchtzen wird.
Mich aber erheltestu vmb meiner Frömmigkeit willen / vnd stellest mich für dein Angesicht ewiglich.
Gelobet sey der HErr / der Gott Israel / Von nun an biß in Ewigkeit / Amen / Amen.
1. Man sol sich an der geringen gestalt vnd elenden zustand Christi in dieser Welt nicht ergern / Matth. 11.
2. Der Armen sol man sich trewlich annehmen / man thuts Christo selber / vnd sol man es hie vnd dort geniessen.
3. Daß Christus sich für vns arme Sünder in Bürgschafft eingelassen / selbschuldiger Bürg vnd ein Sünder worden / vnd für vns bezahlet hat / ist vns zumalen tröstlich / 2. Cor. 5.
4. Der Sathan vnd die Welt seind des HErrn Christi vnd der seinen ergste Feinde / die jhnen mit List vnd gewalt nachstellen vnd zusetzen.
5. Was dem HErrn Christo nicht allein von den Hohenpriestern vnd Schrifftgelerten / sondern auch seinem eigenen Jünger Juda wiederfahren ist / des müssen fromme Christen auch gewertig seyn / daß nicht alleine frembde / sondern auch jhre Haußgenossen jhre Feinde seyn / vnd jhnen böses für gutes vergelten. Der Knecht ist nicht besser denn sein Herr / vnd wir müssen dem Ebenbilde Christi gleich werden / Rom. 8.
6. Daß Christus sagt in seinem Gebet / du erheltest mich / ist eine Weissagung vnser Aufferstehung zum ewigen Leben / Psal. 16.
7. Die Feinde Christi werden endlich gerichtet vnd gestrafft werden / vnd jhren verdienten Lohn empfangen.
WIe David im Elend vmbher zeucht / vnd zu der Hütten des Stiffts / darin der Gottesdienst verrichtet wird / nicht kommen kan / ist er hochbetrübet / dazu kompt auch / daß er der Gottlosen Spott seyn muß. Es schlegt auch das innerlich Leiden dazu / daß in solchem zustand nicht pflegt außzubleiben / daß jhm zusinnen ist / als wenn Gott seiner vergessen hette / ja jhm zu wider were / vnd jhn gleich erseuffen vnd vntergehen lassen wolte. Die Fluth rauschen daher / spricht er: Da bittet er nun / daß Gott doch jhn wolte wieder lassen ins Land vnd zum Gottsdienst kommen / darnach jhn so hertzlich verlange. Ob jhm nun wol / wie in solchen nöthen zugeschehen pfleget / etlich mal gar schwere Gedancken kommen / dazu auch böse Leute helffen / die mit dem besten nicht zu kommen / sondern es dahin deuten / Gott wolle sich sein nicht annemen. Item / die innerliche Angst des Hertzens auch eben groß ist / daß er gleich den vntergang für Augen sihet / so erholet er sich doch allezeit wieder / vnd helt sich an Gottes Güte vnd Zusage / daß er sein Gebet erhören vnd jhm helffen wolle / vnd gibt sich zu frieden / vnd ist gewiß / es werde einmal wieder gut werden / daß er Gott für seine gnädige Hülffe dancken werde / gibt sich also endlich wol zu frieden.
WIe der Hirsch schreyet nach frischem Wasser / so schreyet meine Seele Gott zu dir.
Meine Seele dürstet nach Gott / nach dem
Meine Thränen seind meine Speise Tag vnd Nacht / Weil man täglich zu mir saget: Wo ist nun dein Gott?
Wenn ich denn des jnnen werde / so schütte ich mein Hertz heraus bey mir selbst / Denn ich wolte gern hingehen mit dem Hauffen / vnd mit jhnen wallen zum Hause Gottes / mit frolocken vnd dancken / vnter dem hauffen die da feyren.
Was betrübstu dich meine Seele / vnd bist so vnrühig in mir? Harre auff Gott / denn ich werde jhm noch dancken / daß er mir hilfft mit seinem Angesicht.
Mein Gott / betrübt ist meine Seele in mir / Darumb gedencke ich an dich im Lande am Jordan vn Hermonim / auff dem kleinen Berge.
Deine Fluth rauschen daher / daß hie eine Tieffe / vnd da eine Tieffe brausen / Alle deine Wasserwogen vnd Wellen gehen vber mich.
Der HErr hat des Tages verheissen seine
Ich sage zu Gott meinem Fels: Warumb hastu mein vergessen? Warumb mus ich so trawrig gehen / wenn mein Feind mich drenget?
Es ist als ein Mord in meinen Beinen / daß mich meine Feinde schmehen / wenn sie täglich zu mir sagen / Wo ist nun dein Gott?
Was betrübestu dich meine Seele / vnd bist so vnruhig in mir? Harre auff Gott / denn ich werde jhm noch dancken / daß er meines Angesichts Hülffe vnd mein Gott ist.
1. Es ist ein schweres Leiden / wenn man des Worts Gottes beraubet ist. Amos 8. heissets einen Hunger. Matth. 9. sagt Christus: Die arme Leute sein verschmachtet / wie Schaf die keinen Hirten haben. Darumb mögen wir Gott wol für sein Wort dancken / da sihet man Gottes Angesicht als in einem Spiegel / dadurch wird der Geistliche Durst geleschet / vnd die Seel erquicket vnd getröstet.
2. Ein Leiden ist gemeinlich nicht allein / sondern wenn die Frommen leiden / kompt das dazu / daß die Gottlosen jhr spotten / welches durchs Hertz gehet / daß man auch dafür nicht schlaffen kan.
3. Der Gottsfürchtigen höchste Lust vnd Frewde ist / daß sie mögen zur Kirchen vnd Versamlung gehen / da Gottes Wort geprediget wird / da man das gemein Gebet verrichtet / vnd Gott dancket / da ist man gleich im Himmel / wie es denn das Himmelreich von Christo genennet wird / davon stehet im 26. Psalm: Ich habe lieb die stete deines Hauses. Psal. 27. Eins bitte ich vom HErrn / etc. Psal. 84. Wie lieblich sind deine Wonung. Psal. 122. Ich frewe mich des / daß zu mir gesagt ist / wir werden in das Hauß des HErrn gehen. Vnd da David vnd andere fromme Hertzen verlanget Gottes Angesicht in seinem Wort / als in einem Spiegel zusehen / 1. Cor. 13. So sol vns viel mehr darnach verlangen / daß wir jhn von Angesicht zu Angesicht wie er ist / anschawen werden. Da wird Frewde die fülle seyn / Psal. 16.
4. Es befindet sich im Creutz ein starcker Kampff in den gläubigen / Fleisch vnd Blut ringet vnd wendet sich / wil nicht gern daran / dazu kompt / daß der Glaube schwach wird / weil es lang weret / auch die Gottlosen der Fremmen gleich spotten / etc. Aber der Geist behelt endlich vnd sol behalten die Oberhand / Psal. 30. Wie man am Hiob sihet.
5. Es seind sonderliche schuer vnd Vicissitudines, daß die gläubigen in nöthen bißweilen gar kleinlaut vnd betrübet werden / vnd nicht anders sich befühlen / als wolle sie Gott gar herunter haben: Aber Gott gibt daß sie sich wieder erholen. Psal. 30. Du hast meine Klage verwandelt in einen Reigen.
6. Wenn man in so tieffer Anfechtung ist / daß man gleich keinen Trost empsindet / sol man darumb nicht
7. Wenn Gott vns errettet aus der Anfechtung / sollen wir ja der Dancksagung / wie offt geschicht / nicht vergessen.
IN diesem Psalm bittet David in seinem langwirigen Elend / daß Gott als ein gerechter Richter einmal darein sehen / jhn wider seine Feinde vertheidigen vnd jhn davon erlösen / wie er wol thun könne / vnd daß er wiederumb in das Land zum waren Gottesdienst kommen möge / jhm verhelffen wolle / er habe ja eine gute Sach / vnd niemand kein leid gethan / er verlasse sich auff Gott: Die Feinde aber seind falsche vnd böse Leute / die jhm hart zusetzen / derowegen wolle Gott jhn von den Feinden helffen / vnd jhn wiederumb erfrewen / daß er ins Land vnd zum Gottesdienst kommen möge / daran er seine höchste Lust vnd Frewde habe. Vnd beschleust frölich es werde einmal wieder gut werden / daß er vrsach habe Gott wieder zu loben vnd jhm zudancken.
RIchte mich Gott / vnd führe mir meine Sache wider das vnheilige Volck / Vnd errette mich von den falschen vnd bösen Leuten.
Denn du bist der Gott meiner Stärcke / warumb verstössestu mich? Warumb lessestu mich so trawrig gehen / wenn mich mein Feind drenget?
Sende dein Liecht vnd deine Warheit / daß sie mich leiten / Vnd bringen zu deinem heiligen Berge / vnd zu deiner Wohnung.
Das ich hinein gehe zum Altar Gottes / zu dem Gott / der meine Frewde vnd Wonne ist / Vnd dir Gott auff der Harffen dancke / mein Gott.
Was betrübstu dich meine Seele / vnd bist so vnruhig in mir? Harre auff Gott / denn ich werde jhm noch dancken / daß er meines Angesichts Hülffe vnd mein Gott ist.
1. Wenn man vnschüldig verfolget wird / sol man Gott als dem gerechten Richter durch das Gebet die Sach befehlen. Deut. 32. Die Rache ist mein. Psalm 103. Er schaffet Recht. Psal. 37. Befehl dem HErrn deine Wege / vnd hoffe auff jhn / Er wirds wol machen.
2. Weil Gott ein gerechter Richter ist / kan es nimmer
3. Auff Gott allein sollen wir vns verlassen / laut des 1. Gebots.
4. Die Frommen halten Gottes Wort für jhren höchsten Schatz / vnd lieber denn Gold vnd fein Gold / Psal. 119. Daß ist die köstliche Perlin oder Schatz / Matth. 13.
5. Durch Gottes Wort werden die Frommen getröstet vnd hoch erfrewet / Psal. 19. 119.
6. Der gläubigen Lust vnd Frewde ist / daß sie Gott in seiner Gemein loben vnd jhm dancken mögen.
7. Ob schon Gott mit seiner Hülff eine zeitlang zu rücke helt / sollen wir doch darumb nicht verzagen. Denn wenn wir es nur abwarten können / kömpt er endlich zu hause. Derowegen wir ein Hertz fassen / vnd der Hülff abwarten sollen.
8. Weil alle Hülff von Gott kömpt: Denn Menschen Hülff ist kein nütze / sollen wir jhm dancken / wenn vns geholffen wird / vnd es nicht den Mitteln zuschreiben.
ISt ein Bet Psalm / darin das Volck Gottes / so von den Heyden vnd Tyrannen hart verfolget wird / also daß jhrer viel jhr Leben darüber lassen / Gott solche Noth wehmütiglich klaget / vnd erinnert jhn seiner vorigen Hülffe vnd Wolthat / die er seinem Volck erzeiget / da er jhre Feinde vertilget / vnd jhnen das Land Canaan kein leid gethan / sondern halten vber Gottes Wort / dessen vngeachtet gehen sie so schmählich mit jhnen vmb / plündern / würgen / zerstrewen vnd verkäuffen sie. Weil es nun alles von Gott herkömpt / wenden sie sich zu jhm / vnd bitten / er wolle nicht lenger also an sich halten / vnd den Feinden zusehen / sondern einmal auffwachen / vnd jhnen aus solcher grossen Noth helffen.
GOtt wir habens mit vnsern Ohren gehöret / vnser Väter habens vns erzehlet / Was du gethan hast / zu jhren zeiten vor alters.
Du hast mit deiner Hand die Heyden vertrieben / Aber sie hastu eingesetzet / Du hast die Völcker verderbet / Aber sie hastu außgebreitet.
Denn sie haben das Land nicht eingenommen durch jhr Schwert / vnd jhr Arm halff jhnen nicht / Sondern deine Rechte / dein Arm / vnd das Liecht deines Angesichts / Denn du hattest wolgefallen an jhnen.
GOtt / du bist derselbe mein König / Der du Jacob hülffe verheissest.
Durch dich wollen wir vnsere Feinde
Denn ich verlasse mich nicht auff meinen Bogen / Vnd mein Schwert kan mir nicht helffen.
Sondern du hilffest vns von vnsern Feinden / Vnd machest zu schanden die vns hassen.
Wir wollen täglich rühmen von Gott / Vnd deinem Namen dancken ewiglich / Sela.
Warumb verstössestu vns denn nu / vnd lessest vns zuschanden werden / vnd zeuchst nicht aus vnter vnserm Heer.
Du lessest vns fliehen für vnserm Feind / daß vns berauben / die vns hassen.
Du lessest vns aufffressen wie Schafe / vnd zustrewest vns vnter die Heyden.
Du verkäuffest dein Volck vmbsonst / vnd nimpst nichts darumb.
Du machest vns zur Schmach vnsern Nachbarn / zum Spott vnd Hohn denen / die vmb vns her sind.
Du machest vns zum Beyspiel vnter den Heyden / Vnd das die Völcker das Häupt vber vns schütteln.
Täglich ist meine Schmach für mir / Vnd mein Antlitz ist voller Schande.
Daß ich die Schänder vnd Lästerer hören / Vnd die Feinde vnnd Rachgierigen sehen muß.
Diß alles ist vber vns kommen / vnd haben doch dein nicht vergessen / Noch vntrewlich in deinem Bunde gehandelt.
Vnser Hertz ist nicht abgefallen / Noch vnser Gang gewichen von deinem Wege.
Daß du vns so zuschlegst vnter den Drachen / vnd bedeckest vns mit Finsternis.
Wenn wir des Namens vnsers Gottes vergessen hetten / Vnd vnser Hände auffgehaben zum frembden Gott.
Das möchte Gott wol finden / Nun kennet er ja vnsers Hertzen grund.
Denn wir werden ja vmb deinet willen
Erwecke dich HERR / Warumb schleffestu? Wache auff / vnd verstosse vns nicht so gar.
Warumb verbirgestu dein Antlitz / Vergissest vnsers Elends vnd drangs?
Denn vnser Seele ist gebeuget zur Erden / Vnser Bauch klebet am Erdboden.
Mache dich auff / hilff vns / Vnd erlöse vns / vmb deiner Güte willen.
1. Die Väter sollen den Kindern verkündigen Gottes grosse Wolthaten / die er jederzeit seinem Volck erzeiget.
2. Gottes vorige Wolthaten / die er den seinen erzeiget / sollen den Glauben in vns erwecken / daß wir jhm auch hinfort vertrawen / vnd in allen nöthen vmb hülff vnd beystand jhn anruffen.
3. Mit vnser Macht ist nichts gethan / Gott muß den Feind schlagen / es wollen es auch die allerbesten Mittel nicht außmachen / sondern auff Gottes Gnad vnd Allmacht sollen wir vns verlassen. Dem sollen wirs auch dancken / wenn wir von den Feinden erlöset seind.
4. Daß Gottes Volck alles vnserm HErrn Gott
5. Gott nimbt die seinen bißweilen hart mit / daß sie vnterligen / vnd der Feind die Oberhand hat / sie aber zuschanden werden / daß er nicht allein sie züchtige vnd probire / sondern auch anzeige / das noch ein ander Leben verhanden sey / wie an den Propheten / Aposteln vnd Märterern augenscheinlich zusehen.
6. Es müssen bißweilen die Frommen auch das Leben dazu thun / wie mit dem Abel der anfang gemacht ist / den sein Bruder erschlegt / aber Gott wil endlich auffwachen / vnd wo nicht eben in diesem Leben / doch am Jüngsten Gericht den Feinden jhren Lohn geben. Dagegen heissets mit den gläubigen / wer sein Leben verleuret / der wirds erhalten zum ewigen Leben / Matth. 16.
7. Ob vns schon Gott in diesem Leben hart mit nimbt / sollen wir darumb von Gott nicht abfallen. Denn wer biß ans ende beharret / der wird selig werden / Matth. 10.
8. Es ist auch den Frommen ein grosser Trost / daß sie nicht vmb vbelthat willen leiden / denn das ist Gnade bey Gott / 1. Pet. 2. 1. Pet. 4. Vnd Christus sagt / seid frölich vnd getrost / es wird euch im Himmel wol belohnet werden.
9. Gott stellet sich zum offtermal als schlieffe er / vnd als hette er der seinen vergessen / da doch der Hüter Israel weder schläfft noch schlummert / vnd der seinen nicht vergessen kan noch wil / Jesa. 49.
10. Wenn Gott also schläfft / wie wir vns bedüncken lassen / sollen wir / als die Apostel Matth. 8. thun / jhn durch ein starckes Gebet auffwecken.
ES preiset vnnd rühmet dieser Psalm vnsern König vnd Bräutigam Jesum Christum / daß er der schönest vn ohn alle Sünde vnd Macul sey / habe holdselige Lippen / das ist / Wort des ewigen Lebens / ja sein Wort sey das Schwert / damit er den Teuffel vnd sein Reich bekriege / vnd helffe den Elenden vnd Armen Sündern / vnd siege wider den Teuffel vnd die Welt / habe ein ewiges Reich / darin man gerecht vnd der Sünden loß wird / vn ziere solches mit herrlichen Gaben des heiligen Geistes / die einen herrlichen Geruch von sich geben / vnd herrlich zieren / hebe das Alte Testament auff / er warnet für Phariseischer eigener Gerechtigkeit / vnd vermahnet / daß man sich in wahrem Glauben an den HErrn Jesum Christum halte / zeiget an / daß es auch den Reichen gelte / die mügen vnd sollen sichs mit annemen / vnd das Wort befördern / vnd beschleust mit einer frölichen Dancksagung.
MEin Hertz tichtet ein feines Lied / Ich wil singen von einem Könige / Meine Zunge ist ein griffel eines guten Schreibers.
Du bist der schönest vnter den Menschenkindern / Holdselig sind deine Lippen / Darumb segnet dich Gott ewiglich.
Gürte dein Schwert an deine Seiten / du Held / vnd schmücke dich schön.
Es müsse dir gelingen in deinem Schmuck / Zeuch einher der Warheit zu gut / vnd die Elenden bey Recht zu behalten / So wird deine rechte Hand Wunder beweisen.
Scharff sind deine Pfeile / daß die Völcker für dir niderfallen / Mitten vnter den Feinden des Königes.
Gott dein Stuel bleibt jmmer vnd ewig / das Scepter deines Reichs ist ein gerade Scepter.
Du liebest Gerechtigkeit / vnd hassest Gottlos wesen / Darumb hat dich Gott / dein Gott / gesalbet mit Frewdenöle / mehr denn deine Gesellen.
Deine Kleider sind eitel Myrrhen / Aloes vnd Kezia / Wenn du aus den Elffenbeinen Pallasten daher trittest / in deiner schönen Pracht.
In deinem Schmuck gehen der Könige Töchter / Die Braut stehet zu deiner Rechten in eitel köstlichem Golde.
Höre Tochter / schawe darauff / vnd neige
So wird der König lust an deiner schöne haben / Den er ist dein HErr / vnd solt jhn anbeten.
Die Tochter Zor wird mit Geschenck da seyn / Die Reichen im Volck werden für dir stehen.
Des Königes Tochter ist gantz herrlich inwendig / Sie ist mit gülden Stücken gekleidet.
Man führet sie in gestickten Kleidern zum Könige / Vnd jhre Gespielen / die Jungfrawen / die jhr nachgehen / führet man zu dir.
Man führet sie mit Frewden vnd Wonne / Vnd gehen in des Königes Pallast.
An stat deiner Väter wirstu Kinder kriegen / Die wirstu zu Fürsten setzen in aller Welt.
Ich wil deines Namens gedencken von Kind zu Kindeskind / Darumb werden dir dancken die Völcker jmmer vnd ewiglich.
1. Das Evangelium vnd die Lehr von Christo vnd seinen Wolthaten ist ein schönes lustiges Brautlied / daß die Seel erquicket.
2. Christus ist vnser König vnd Bräutigam / der sich vnser annemen wil / erlöset vns von vnsern Feinden / vnd gibt vns die Gerechtigkeit vnd ewige Seligkeit.
3. Der HErr Christus ist ohn alle Sünde vnd Macul / Jesa. 53.
4. Er hat eine gelehrte Zunge zu reden mit den Elenden zu rechter zeit. Jesa. 50. Sein Evangelium ist eine Krafft Gottes selig zu machen alle die daran gläuben.
5. Der HErr JEsus ist der starcke Held / Jesa. 9. der Sünd / Tod / Teuffel vnd Hell vberwunden / vnd vns erlöset hat.
6. Christi Reich / so er durch sein Wort führet / hat einen glücklichen fortgang.
7. Christus zeuget von der Warheit / Joh. 18. nimbt sich der Armen vnd Elenden an / das seind gleich seine eigene Leute / vnd vertheidiget sie.
8. Christi Wort ist kräfftiger vnd viel schärffer / denn ein zweischneidig Schwert / daß durch Marck vnd Bein dringet / Heb. 4.
9. Christus herrschet mitten vnter seinen Feinden / Psal. 110.
10. Christi Reich ist ein ewiges Reich.
11. Gottes Wort ist des HErrn Christi Scepter / Psal. 110. Vnd ist richtig / Psal. 19.
12. Christus ist nicht allein für sich gerecht / sondern auch vnser Gerechtigkeit / vnd helt vber dem rechten / die gläubigen macht er selig / die vngläubigen aber verdampt er.
3. Christus heist nicht ohne vrsach der Messias vnd Gesalbter des HErrn / sondern darumb weil er nicht mit solchem Oele wie andere Könige: Sondern mit dem heiligen Geist gesalbet ist / Joh. 3. vnd Act. 10.
14. Ob wir wol arme Sünder seind / wird doch den gläubigen die Sünde nicht zugerechnet / sondern Christus ist jhre Gerechtigkeit / den ziehen sie an / Jesa. 61. In der heiligen Tauffe / Tit. 3. darin sie Gott / als eine schöne Braut / wolgefallen.
15. Das Alte Testament ist auffgehaben / Act. 15.
16. Die Art vnd fürnembste Tugent vnd Eigenschafft der Christen ist / Gottes Wort hören / vnd Ohren vnd Hertzen dazu neigen.
17. Der HErr Jesus Christus ist ewiger vnd Allmächtiger Gott. Denn hie heist der heilige Geist jhn anbeten.
18. Die Reichen vnd Gewaltigen können auch selig werden / die sollen Christum anbeten / vnd jhm Geschenck bringen / Jesa. 60.
19. Ob wir wol arme Sünder seind / so lang wir leben / jedoch zieret vns Christus nicht allein mit seiner Gerechtigkeit / sondern auch mit den Gaben des heiligen Geistes / daß wir für jhm schön seyn / vnd er seine Lust an vns sihet.
20. Wenn wir zur Kirchen vnd Gottesdienst gehen / ists nicht anders / als wenn der Bräutigam vnd die Braut / mit jhren Gästen zur Hochzeit vnd zum Tantze gehen.
21. Christus ist selber der König in seinem Reich / die Apostel seind als Fürsten vnd Oberste officirer, dadurch er sein Regiment bestellet.
22. Dieser grossen Wolthaten die Christus seiner Kirchen vermög dieses Psalmen erzeiget / sollen wir vns die zeit vnsers Lebens trösten / vnd Gott von hertzen dafür Lob vnd Dancksagen.
IN diesem schönen Danck Psalm rühmen die Kinder Korah mit danckbarem frölichen Hertzen / die grosse Wolthat / die Gott seinem Volck vnd seiner Kirch erzeiget / daß er sie in so grosser Noth vnd Gefahr so gnädig erhelt. Denn er sey bey jhnen mit allen Gnaden / darumb verlassen sie sich auff jhn / es komme wie es wolle / vnd es lasse sich so gefährlich an als es wolle / so müsse die Kirche bleiben / die Feinde aber müssen endlich zu schanden werden vnd vntergehen. Das alles aber komme allein von Gott her / auff den sie sich verlassen. Vnd führet vns der Psalm gleich auff den Augenschein / daß wir doch sehen sollen / wie gewaltig Gott den Feinden wehre / da helffen keine Mittel wider jhn / er macht solches alles zunichte. Vnd führet da der Psalm Gott selber ein / daß er aufftrit / vnd vermahnet seine liebe Kirche / sie sollen sich wol zu frieden geben / vnd jhn nur geweren lassen / er wolle es also machen / daß man seine Allmacht vnd gewaltigen Beystand sehen / erkennen vnd preisen sol. Darauff schleust die Kirch / vnd erkleret sich nachmals / daß sie jhm alle Sach befehlen / vnd jhm vertrawen wolle.
GOtt ist vnser Zuversicht vnd Stärcke / Eine Hülffe in den grossen nöthen / die vns troffen haben.
Darumb fürchten wir vns nicht / wenn gleich
Wenn gleich das Meer wütet vnd wallet / vnd von seinem Vngestüm die Berge einfielen / Sela.
Dennoch sol die Stadt Gottes fein lustig bleiben / mit jhren Brünlein / Da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind.
Gott ist bey jhr drinnen / darumb wird sie wol bleiben / Gott hilfft jhr früe.
Die Heyden müssen verzagen / vnd die Königreich fallen / Das Erdreich muß vergehen / wenn er sich hören lest.
Der HErr Zebaoth ist mit vns / Der Gott Jacob ist vnser Schutz / Sela.
Kompt her / vnnd schawet die Werck des HErrn / Der auff Erden solch zerstören anrichtet.
Der den Kriegen stewret in aller Welt / Der Bogen zubricht / Spieß zuschlegt / Vnd Wagen mit Fewer verbrennet.
Seid stille / vnd erkennet / das ich Gott bin /
Der HErr Zebaoth ist mit vns / Der Gott Jacob ist vnser Schutz / Sela.
1. Die Christen sollen sich auff keine Mittel verlassen / sondern auff Gott / vnd in allen nöthen zu jhm jhre Zuflucht nehmen.
2. Das Gottes Volck vnd die Christliche Kirche zum offternmal in die euserste Noth vnd gefahr komme / vnd es sich anlasse als wolte es alles vber vnd vber gehen / wie für dem rothen Meer / zur zeit Eliae / zur zeit der Babylonischen Gefängnis / zur zeit Neronis / Domitiani, Decij, &c.
3. Die Christliche Kirche sol floriren / vnd wider die Pforten der Hellen erhalten werden / Matth. 16.
4. Es hat die Christliche Kirche die praerogative vnd den forteil für allen Völckern auff Erden / das Gott mit sonderlichen Gnaden bey jhr wohnet. Exod. 20. An welchem Ort ich meines Namens gedechtnis stifften werde / da wil ich zu dir kommen / vnd dich segnen. Matt. 28. Sihe / Ich bin bey euch alle Tage / biß an der Welt Ende. Darumb hat sie den Namen / daß sie Gottes Stad heisset / da seind Brünlein / Gottes Wort / die die Seel erquicken.
5. Da die Welt vnd Feinde der gläubigen sich auff die Mittel / Roß vnd Wagen etc. verlassen / verlassen wir vns
6. Die Feinde der Frommen / so sich auff jhre Macht verlassen / müssen wie der 76. Psalm saget / in einen Schlaff sincken vnd fallen. Wenn Gott erst auffwacht / vnd gleich mit Donner vnd Blitz darein schlegt.
7. Wir sollen vns erinnern / daß Gott nicht ohn vrsach sich den HErrn der Heerscharen nennet / denn alle Creaturen jhm zu gebot stehen / vn gehorsam seyn müssen / des hat sich Jacob / das ist / die Christliche Kirche / die Gott vertrawet / zu erfrewen / zu der sagt er / er wolle jhr Gott seyn / vnd sie sollen sein Volck seyn.
8. Wenn wir lesen vnd hören / wie Gott jederzeit die Feinde seines Volcks / als Pharaonem / Sanherib / Julianum vnd andere Tyrannen vnd verfolger seines Volcks gestrafft / sehen wir augenscheinlich / wie trewlich vnd gewaltig sich Gott seiner Kirchen annimbt / sollen es derowegen zu vnserm Trost gebranchen / das Gott noch heutiges Tages den Feinden stewren könne.
9. Wir sollen / wie Jesa. 30. stehet / still seyn vnd hoffen / das ist / vns nur wol zu frieden geben / vnd Gott vertrawen / vnd jhn walten lassen / er wil den Sachen wol rathen / vnd den Feinden stewren / vmb seines Namens willen / er wil sein gut Lob nicht lassen vntergehen.
10. Ist Gott für vns / wer mag wider vns seyn? Rom. 8.
IN dieser Weissagung dancket die Christliche Kirche Gott vnnd seinem lieben Sohn JEsu Christo mit frewden / daß er jhre Feinde / Sünd / Tod / Teuffel vnd Hell vberwunden / vnd sein gnaden Reich auff Erden angefangen / durch die Predigt des Evangelij / dadurch er des Teuffels Reich zerstöret / die Leute aus des Teuffels Reich vnd Gewalt erlöset / vnd zu seinem Reich bringet vnd bekehret / daß sie sich jhm ergeben / sein eigen Volck vnd Ertheil werden. Denn wie es zuvor jämmerlich hergangen / als Christus für vns gelitten / vnd mit vnsern Feinden gestritten / also geht es nun gewaltig her nach seinem Sieg / da er gen Himmel fehrt / vnd mit seinen Feinden triumphiret / dafrewen sich Himmel vnd Erden / Engel vnd Menschen. Vnd breiten die liebe Apostel solches aus / (das ist das Lob singen) daß vnser HErr Jesus Christus Gott vnd Mensch vnser König sey / der vns wider Sünd / Tod / Teuffel vnd Hell vertheidigen wolle / ersitze auff seinem Richterstuel / mache die gläubigen selig / vnd verdamme die vngläubigen / vnd werden alle Völcker der Erden / so auch grosse Herrn seind / sich zu jhm bekehren / vnd jhn für jhren König annemen vnd erkennen.
FRolocket mit Händen alle Völcker / Vnnd jauchtzet Gott mit frölichem schall.
Denn der HErr der Allerhöhest ist schrecklich / Ein grosser König auff dem gantzen Erdboden.
Er wird die Völcker vnter vns zwingen / Vnd die Leute vnter vnser Füsse.
Er erwehlet vns zum Erbtheil / Die Herrligkeit Jacob / den er liebet / Sela.
GOtt fehret auff mit jauchtzen / Vnd der HErr mit heller Posaunen.
Lobsinget / Lobsinget Gott / Lobsinget / Lobsinget vnserm Könige.
Denn Gott ist König auff dem gantzen Erdboden / Lobsinget jhm klüglich.
Gott ist König vber die Heiden / Gott sitzet auff seinem heiligen Stuel.
Die Fürsten vnter den Völckern sind versamlet zu einem Volck / dem Gott Abraham / Denn Gott ist sehr erhöhet bey den Schilden auff Erden.
1. Die höchste frewd auff Erden ist / mit gläubigem Hertzen bedencken / das Christus nicht allein vmb vnser Sünden willen dahin gegeben / sondern auch vmb vnser Gerechtigkeit willen aufferstanden / vns von Sünd / Tod / Teuffel vnd Hell erlöset / den Himmel vns mit zu gut eingenommen / sich zur
2. Vbel stimmet mit diesem Psalm vberein / daß die Papisten heissen an der Seligkeit zweiffeln / vnd sagen / mich wundert das ich frölich bin.
3. Christus ist erschrecklich seinen Feinden / denn die müssen vergehen wie das Wachs zerschmeltzet vom Fewer / Psal. 68.
4. Christus ist der König den Gott verheissen / der durch sein Wort aus allen Völckern jhm eine Kirche samlet.
5. Tröstlich ist der Name der hie der Christlichen Kirch gegeben wird / daß sie Gottes Erbe vnd Eigenthumb sey / daß sie für jhm herrlich sey / vnd er sie sonderlich für andern liebe.
6. Das herrlichste vnd frölichste Fest von der Welt her ist gewesen im Himmel vnd auff Erden / da Christus gen Himmel gefahren ist. Denn hie stehet: Frolocket mit Händen alle Völcker / jauchtzet / etc. Ihr Gott fehret auff mit jauchtzen.
7. Man sol lobsingen / das ist / nicht allein Gott dancken / sondern auch das liebe Evangelium mit frewden vnd freidigkeit treiben / vnd das sol klüglich geschehen. 2. Cor. 2. Als aus Gott für Gott / reden wir. So sol man auch recht theilen das Wort Gottes.
8. Christus ist der König / der geistlich durch sein Wort herrschet vnter den Heyden / den Feinden stewret / vnd seine Vnderthanen schützet vnd vertheidiget.
9. Wenn Christus sein Wort predigen lesst / sitzet er als
10. Die gewaltigen vnd Schilde der Erden sollen auch Christum annemen / ja jhm Thür vnd Thor anffthun / Psal. 24. Item 29. v. 1.
11. Die im Oberkeit Stand seind sollen / dieweil sie hie Schilde der Erden genant werden / jhre Vnterthanen / sonderlich die gläubigen / schützen.
DIeser Danck Psalm preiset die grosse Wolthat Gottes / die er insonderheit der Stadt Jerusalem vnnd seinem Volck allda erzeiget hat / daß er allda durch sein Wort sich offenbaret vnd zu erkennen gegeben / vnd allda die Religion vnd lustitia floriret / vnd Gott jhr Schutzherr ist / der sie wider alle Feinde gewaltiglich allezeit vertheidiget / daß die Feinde mit schanden haben abziehen müssen / vnd also Gott seine Zusag / die er jhnen gethan hat / gehalten / vnd bittet / daß Gott auch forthin vmb seines Namens Ehre willen das beste bey jhnen thun / vermahnet auch zur danckbarkeit / vnd daß auch forthin ein jeder an seinem Ort das beste bey der Sache thun / vnd den Gottsdienst befördern wolle / auff daß Gott auch bey den Nachkommen / auch andern recht erkant vnd gelobet werde / daß er die seinen wie seine Kinder leite vnd führe.
GRos ist der HErr / vnd hochberühmbt in der Stadt vnsers Gottes / auff seinem heiligen Berge.
Der Berg Zion ist wie ein schön Zweiglein / des sich das gantze Land tröstet / An der seiten gegen Mitternacht ligt die Stadt des grossen Königes.
Gott ist in jhren Pallasten bekant / Daß er der Schutz sey.
Denn sihe / Könige sind versamlet / vnd mit einander für vber gezogen.
Sie haben sich verwundert / da sie solches sahen / Sie haben sich entsetzt / vnd sind gestürtzt.
Zittern ist sie daselbst ankommen / Angst wie eine Gebererin.
Du zubrichst Schiff im Meer durch den Ostwind.
Wie wir gehöret haben / so sehen wirs an der Stadt des HErrn Zebaoth / an der Stadt vnsers Gottes / Gott erhelt dieselbigen ewiglich / Sela.
Gott wir warten deiner Güte / in deinem Tempel.
Gott / wie dein Name / so ist auch dein Ruhm /
Es frewe sich der Berg Zion / vnd die Töchter Juda seyn frölich / vmb deiner Rechte willen.
Machet euch vmb Zion vnd vmbfahet sie / Zelet jhre Thürne.
Leget fleiß an jhre Mawren / vnd erhöhet jhre Palläst / Auff daß man davon verkündige bey den Nachkommen.
Das dieser Gott sey vnser Gott jmmer vnd ewiglich / Er führet vns wie die Jugend.
1. Das herrlichste Volck auff Erden ist die Christliche Kirche vnd Gemein / da man allein Gott recht erkennet / anrufft / lobet vnd preiset.
2. Daß ist eine grosse Gnade vnd Wolthat / daß an einem Ort Religio vnd Iustitia floriret / das ist / da die Prediger recht lehren / vnd die Oberkeit gut Regiment helt.
3. Die Christliche Kirche / das ist / die gläubigen verlassen sich nicht auff menschliche Mittel / sondern halten Gott für jhren Schutz / Psal. 91.
4. Der Kirchen vnd Gottes Volck / wird von mächtigen starcken Feinden hart zugesetzt / Psal. 2. v. 1.
5. Gott erhelt seine Kirche gewaltiglich / daß man sich darüber verwundern muß.
6. Es lasse sich so gefärlich an als es wolle / wird doch Gott seine Kirche erhalten / biß an den Jüngsten Tag. Matth. 16. Die Pforten der Hellen werden sie nicht vberweltigen.
7. Man sol sich schlecht auff Gottes Zusage / die man in seinem Wort höret / verlassen.
8. Wenn wir auch zurücke dencken / wie gewaltig Gott allezeit seiner Kirchen beygestanden / vnd sie erhalten / sollen wir vns dessen von hertzen trösten.
9. Alle Menschen sollen an jhrem Ort den Gottesdienst befürdern / sonderlich aber sollen die Prediger an jhnen nichts erwinden lassen / in dem / was zur erbawung der Christlichen Kirchen dienet / vnd wol zusehen / daß Gottes Wort auch auff die Nachkommen propagiret werde.
10. Der Gott / der sich durch die Propheten offenbahret hat dem Jüdischen Volck / ist allein der rechte wahre Gott.
11. Gott leitet vnd führet die seinen wie die Kinder / daß thut er durch sein liebes Wort.
IN diesem Psalm vermahnet Gott die Frommen trewlich / daß sie nicht kleinmütig werden sollen / wenn es jhnen hart vnd vbel / den Gottlosen aber wol gehet / vnd sie alles vollauff haben. Denn es habe gar keinen Bestand mit den Gottlosen / vnd helffe sie nicht jhr Geld vnd Gut zur Seligkeit / sondern
HOret zu alle Völcker / Mercket auff alle / die in dieser zeit leben.
Beyde gemein Mann vnd Herrn / Beyde Reich vnd Arm mit einander.
Mein Mund sol von Weißheit reden / Vnd mein Hertz von Verstand sagen.
Wir wollen einen guten Spruch hören / Vnd ein fein Gedicht auff der Harffen spielen.
Warumb solt ich mich fürchten in bösen tagen / Wenn mich die Missethat meiner Vntertretter vmbgibt?
Die sich verlassen auff jhr Gut / Vnd trotzen auff jhren grossen Reichthumb.
Kan doch ein Bruder niemand erlösen / Noch Gott jemand versünen.
Denn es kostet zu viel jhre Seele zu erlösen / Daß ers muß lassen anstehen ewiglich.
Ob er gleich auch lange lebet / Vnd die Grube nicht sihet.
Denn man wird sehen / daß solche Weisen doch sterben / So wol als die Thoren vnd Narren vmbkommen / vnd müssen jhr Gut andern lassen.
Das ist jhr Hertz / daß jhre Häuser weren jmmerdar / Ihre Wonung bleiben für vnd für / vnd haben grosse Ehre auff Erden.
Dennoch können sie nicht bleiben in solcher Würde / Sondern müssen davon wie ein Vieh.
Dis jhr thun ist eitel Thorheit / Noch lobens jhre Nachkommen mit jhrem Munde / Sela.
Sie ligen in der Helle wie Schafe / der Tod naget sie / Aber die Frommen werden gar bald vber sie herrschen / vnd jhr trotz muß vergehen / in der Helle müssen sie bleiben.
Aber Gott wird meine Seele erlösen aus der Hellen gewalt / Denn er hat mich angenommen / Sela.
Las dichs nicht jrren / ob einer Reich wird / Ob die Herrligkeit seines Hauses gros wird.
Denn er wird nichts in seinem sterben mit
Sondern er tröstet sich dieses guten lebens / Vnd preisets / wenn einer nach guten tagen trachtet.
So fahren sie jhren Vätern nach / Vnd sehen das Liecht nimmermehr.
Kurtz / wenn der Mensch in der Würde ist / vnd hat keinen Verstand / so fehret er davon wie ein Vieh.
1. Alle Menschen sie seyn wer sie wollen / hohes vnd nidriges Standes / sollen Gottes Wort hören / vnd zu Hertzen nemen.
2. Gottes Wort lehret die rechte Weißheit / daß aller Heyden Büchern mangelt.
3. Wir sollen nicht verzagen / ob schon die Gottlosen groß Glück haben / die Frommen aber von jhnen geplaget werden.
4. Auff zeitliche Güter vnd Reichthumb sol man sich nicht verlassen / 1. Tim. 6.
5. Kein Mensch / sondern allein vnser HErr JEsus Christus / der zugleich warer Gott ist / hat vns erlösen können.
6. Die Gottlosen Weltkinder leben in den Tag hinein / als wolten sie ewig hie bleiben.
7. Man muß endlich sterben / vnd alles dahinden lassen / darumb sol man sich auff zeitliche Güter nicht verlassen.
8. Die Gottlosen setzen es auff zeitliche Frewde / Ehr vnd Güter / vnd meinen wenn sie die haben / so seyn sie selige Leute. Psal. 144. Wol dem Volck dem es also gehet.
9. Ob schon die jenigen / so nach zeitlichen Gütern / Wollust vnd Ehren trachten / wenn sie es erlangen / sich klug düncken lassen / seind sie doch die gröste Narren / weil sie nicht bedencken daß sie davon müssen.
10. Die Gottlosen keren vnd stossen sich nicht daran / wenn schon Gott jhnen täglich schreckliche Exempel für die Augen stellet.
11. Zuletzt werden die Gottlosen wie der Reiche Mann ewig gestrafft.
12. Die Frommen werden endlich / wie der arme Lazarus / getröstet vnd erfrewet.
13. Wie die Gottlosen jhr Datum auff die zeitliche Güter setzen / also setzen die Frommen jhr vertrawen auff Gott / der sie endlich von allem Vbel erlöset.
14. Man sol sich am Glück der Gottlosen nicht ergern / sondern wie im 33. Psalm stehet / auffs Ende sehen / da sie Gott zu boden stosst / vnd sie ein Ende nehmen mit schrecken.
15. Schrecklich ists / daß von den Gottlosen gesaget wird / sie sehen das Liecht nimmermehr / das ist / sie müssen wie der Reiche Mann Luc. 10. alles Trostes ewig beraubet seyn / der Tod naget sie / in der Hellen müssen sie bleiben.
IN diesem Psalm stellet Gott einen Gerichts Tag an / da er beydes die Frommen vnd die Gottlosen für fordert / vnd bezeuget / daß er sich der Frommen / die jhn für jhren Gott halten vnd erkennen / vnd es nicht wie die Heuchler auff die Opffer setzen / sondern Busse thun / vnd an den Messiam gläuben / vnd jhr Leben bessern / trewlich annemen / vnd vber jhnen halten wolle / daß die gantze Welt solches sehen vnd erkennen sol. Dagegen aber strafft er die Heuchler die sich auff jhre gute Werck vnd Opffer verlassen / vnd zeigt an / die Opffer vnd andere Werck des Gesetzes wollen es nicht außmachen / er könne derselben wol entrathen: Aber das sey der rechte Gottesdienst / daß ein Mensch seinen Bund halte / jhn für seinen Gott erkenne / jhn fürchte / liebe / vnd jhm vertrawe / jhn in nöthen anruffe / vnd für seine Wolthaten dancke. Dagegen aber wolle er die Heuchler straffen / die seinen Namen nur im Munde führen / vnter des aber jhn mit allerley Sünden / deren er etliche nahmhafftig machet / erzürnen / vnd zeiget an / ob er schon jhnen eine zeitlang zusehe / wolle er doch endlich dermalen eins auffwachen / vnd sie ohn alle Gnade hinreissen vnd straffen. Derowegen sollen sie sich auff jhn als jhren Gott verlassen / jhm für seine Göttliche Wolthaten dancken / so seyn sie auff dem rechten Wege zur Seligkeit.
GOtt der HErr / der mächtige redet / Vnd ruffet der Welt vom Auffgang der Sonnen biß zum Nidergang.
Aus Zion bricht an der schöne Glantz Gottes.
Vnser GOtt kömpt vnd schweiget nicht /
Er ruffet Himmel vnd Erden / Daß er sein Volck richte.
Versamlet mir meine Heiligen / Die den Bund mehr achten denn Opffer.
Vnd die Himmel werden seine Gerechtigkeit verkündigen / Denn Gott ist ein Richter / Sela.
Höre mein Volck / las mich reden / Israel las vnter dir zeugen / Ich Gott bin dein Gott.
Deines Opffers halben straffe ich dich nicht / Sind doch deine Brandopffer sonst stets für mir.
Ich wil nicht von deinem Hause Farren nehmen / Noch Böcke aus deinen Ställen.
Denn alle Thier im Walde sind mein / Vnd Vieh auff den Bergen / da sie bey Tausenden gehen.
Ich kenne alles Gevögel auff den Bergen / Vnd allerley Thier auff dem Felde ist für mir.
Wo mich hungerte / wolt ich dir nicht davon
Meinestu das ich Ochsenfleisch essen wolle / Oder Bocksblut trincken?
Opffere Gott danck / Vnd bezahle dem Höhesten deine Gelübde.
Vnd ruffe mich an in der Noth / so wil ich dich erretten / so soltu mich preisen.
Aber zum Gottlosen spricht Gott / Was verkündigestu meine Rechte / Vnd nimmest meinen Bund in deinen Mund.
So du doch Zucht hassest / Vnd wirffest mein Wort hinder dich.
Wenn du einen Dieb sihest / so läuffestu mit jhm / Vnd hast gemeinschafft mit den Ehebrechern.
Dein Maul lessestu böses reden / Vnd deine Zunge treibet falschheit.
Du sitzest vnd redest wider deinen Bruder / Deiner Mutter Sohn verleumbdestu.
Das thustu / vnd ich schweige / da meinestu /
Mercket doch das / die jhr Gottes vergesset / Das ich nicht ein mal hinreisse / vnd sey kein Retter mehr da.
Wer Danck opffert / der preiset mich / Vnd da ist der Weg / daß ich jhm zeige das Heil Gottes.
1. Wenn Gott durch sein Wort mit vns redet / sollen billig alle Creaturen auff jhre weise / Deut. 32. Jesa. 1. Wir Menschen aber insonderheit mit höchster Andacht vnd fleiß zuhören.
2. Die Göttliche Majestät leuchtet sonderlich in der Christlichen Kirche.
3. Gott ist ein gerechter / Allmächtiger vnd schrecklicher Gott / für dem sich Himmel vnd Erden vnd alle Creaturen entsetzen müssen. Darumb sollen wir vns fürchten für seinem Zorn.
4. Wie Gott einen Bund mit vns machet / vnd saget: Ich bin der HErr dein Gott / damit er bezeuget / daß er sich vnser annemen / vnd wider alle Feinde vertheidigen wolle / das die gantze Welt solches sehen vnd erkennen sol: Also wil er auch daß wir auff vnser seiten jhn hinwieder von Hertzen fürchten / lieben / vnd jhm vertrawen.
5. Die Heiligen setzen jhr vertrawen nicht auff jhre Werck / Opffer vnd dergleichen sachen / sondern auff Gott / der da sagt / Ich bin der HErr dein Gott.
6. Daß Gott sich vnsern Gott nennet / ist aus der massen tröstlich / denn damit gibt er sich vns gantz vnd gar zu eigen / vnd wil alles bey vns auffsetzen / wie man sonst zu sagen pfleget. Daß er saget er sey der HErr / das berichtet vns von seiner Allmacht / derowegen wir jhn sollen vber alle ding fürchten / lieben / vnd jhm vertrawen.
7. Ob wol Gott die Opffer selbst geordnet / hat er doch kein gefallen daran gehabt / wenn man sich darauff verlassen hat / Ose. 6. Mich. 6.
8. Weil alle Thier / Vieh / Vogel / etc. des HErrn seind / sollen wir die Notturfft von jhm bitten / vnd alles mit Dancksagung geniessen.
9. Daß man Gottes Wolthaten erkennet / vnd jhm dafür dancksaget / ist Gott ein angenemes Opffer. Die Epistel zun Hebreern heissets die Opffer vnser Lippen.
10. Gott hat mit vns auch in der heiligen Tauffe einen Bund gemacht / da wir vns hinwieder verpflichtet gemacht / darumb wird man gefragt / entsagstu dem Teuffel? Gläubestu an Gott? Da antwortet man Ja. Solchen Bund vnd Zusage sollen wir halten.
11. Die Frommen kommen auch in Noth / vnd müssen viel leiden.
12. Wenn wir nun in nöthen seind / sollen wir zum Gebet greiffen vnd Gott vmb Hülffe anruffen.
13. Gott allein vnd keine Creatur / weder Menschen noch Engel / etc. sollen wir anruffen.
14. Gott verheisst hie daß er vnser Gebet erhören / vnd vns helffen wolle: Des sollen wir vns trösten / denn er nicht liegen kan.
15. Wenn vns Gott geholffen hat / sollen wir jhn nicht allein mit worten preisen / sondern auch mit der That vnd guten Wercken.
16. Die Gottlosen bekennen Gott mit dem Munde / aber mit der That verleugnen sie jhn / Tit. 1. Vnd ist also heucheley mit jhnen.
17. Wir sollen auch der euserlichen Zucht vns befleissigen / allerley Schand vnd Laster / Ehebruch / Diebstall / Verleumbdung des Nechsten / so gar gemein seind / vnd dergleichen vns enthalten.
18. Wir sollen auch mit den Gottlosen keine gemeinschafft haben / sondern vns jhrer entschlagen / vnd sie vns nicht verführen lassen / Psal. 1. 2. Cor. 6.
19. Gott schweiget bißweilen zu den Sünden still / vnd gibt frist zur Busse / aber wenn man sich nicht bekeret / kompt er endlich mit der Straffe zu hauß.
20. Wenn Gottes Zorn erst angehet / kan man jhm nicht wehren / darumb sol man es so weit nicht kommen lassen.
21. Gott wil endlich aus aller Noth erlösen / vnd ewig selig machen.
DIeser Psalm / den David nach begangenem Ehebruch / vnd darauff erfolgeten Todschlag gemacht / ist ein hefftig Gebet vmb vergebung der Sünden / die bekennet David / vnd zeiget an / daß sie jhm von Hertzen leid seyn / ja er gehet auff dem grund her / vnd bekennet / daß jhm die Sünde angeboren sey / vnd er sie von Vater vnd Mutter geerbet habe: Aber er verzweiffelt nicht / sondern fasset ein Hertz / vnd tröstet sich der grossen Gnade vnd Barmhertzigkeit Gottes / vnd das Gott lust dazu hat / wenn man gleich zugehet / vnd die Sünde bekennet. Sonderlich aber erinnert er sich / daß Gott in seinem Wort die hohe Weißheit offenbahret hat / daß er vmb des Messiae willen / der für vns ein Opffer werden solt / die Sünde vergeben wolle / welches mit den Opffern des Alten Testaments / vnd durch besprengung des Hyssops büschlein bedeutet ist. Vnd wil gleich sagen / das besprenger / daß der Priester mit Hyssop vnd der Thiere Blut thut / wolle es jhm nicht thun / sondern Gott müsse jhn mit dem Blut Jesu Christi seines Sohns besprengen / vnd durch das Evangelium die Sünde vergeben. Er bittet auch ferner / daß Gott jhn wiederumb trösten vnd erfrewen wolle / denn er sehr betrübet / daß er sich nicht zufrieden geben könne / vnd bittet auch / daß Gott durch seinen heiligen Geist in jhm ein new Hertz schaffen wolle / daß er in warem Glauben sich solcher seiner gnädigen verheissung trösten möge. Er erbeut sich auch zur besserung / daß er auch andere zubekeren jhm wolle lassen angelegen seyn / dazu jhm Gott auch seine Gnade verleihen wolle. Denn er setze es nicht auff seine Werck vnd Opffer wie die Heuchler / er habe ein zerschlagen Hertz / vnd tröste sich der Gnade Gottes / die er denen die Busse thun / zugesagt: Vnd weil das die höchste Gnade die Gott seinem Volck erzeiget / daß er jhnen durch sein Wort seinen willen offenhahret / daß er denen die Busse thun / gnädig seyn vnd die Sünde vergeben
GOTT sey mir gnädig / nach deiner Güte / Vnd tilge meine Sünde nach deiner grossen Barmhertzigkeit.
Wasche mich wol von meiner Missethat / Vnd reinige mich von meiner Sünde.
Denn ich erkenne meine Missethat / vnd meine Sünde ist jmmer für mir.
An dir allein hab ich gesündiget / Vnd vbel für dir gethan / Auff das du recht behaltest in deinen Worten / Vnd rein bleibest / wenn du gerichtet wirst.
Sihe / ich bin aus sündlichem Samen gezeuget / Vnd meine Mutter hat mich in Sünden empfangen.
Sihe / du hast lust zur Warheit / die im verborgen ligt / Du lessest mich wissen die heimliche Weißheit.
Entsündige mich mit Isopen / das ich rein werde / Wasche mich / daß ich Schneeweis werde.
Las mich hören Frewd vnd Wonne / daß die Gebeine frölich werden / die du zerschlagenhast.
Schaffe in mir Gott ein reines Hertz / Vnd gib mir einen newen gewissen Geist.
Verwirff mich nicht von deinem Angesichte / vnd nim deinen heiligen Geist nicht von mir.
Tröste mich wider mit deiner Hülffe / vnd der freidige Geist enthalte mich.
Denn ich wil die Vbertretter deine Wege lehren / Daß sich die Sünder zu dir bekeren.
Errette mich von den Blutschulden / Gott / der du mein Gott vnd Heyland bist / Daß meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme.
HErr / thue meine Lippen auff / Daß mein Mund deinen Ruhm verkündige.
Denn du hast nicht lust zum Opffer / ich wolt dir es sonst wol geben / Vnd Brandopffer gefallen dir nicht.
Die Opffer die Gott gefallen / sind ein geengster Geist / Ein geengstes vnd zuschlagen Hertz wirstu Gott nicht verachten.
Thue wol an Zion nach deiner Gnade / Bawe die Mawren zu Jerusalem.
Denn werden dir gefallen die Opffer der Gerechtigkeit / die Brandopffer vnd gantzen Opffer / Denn wird man Farren auff deinen Altar opffern.
1. Wenn wir gefallen seind vnd gesündiget haben / sollen wir nicht verzweiffeln wie Cain / sondern vns in warer Buß zu Gott kehren / vnd jhn vmb Gnad vnd vergebung der Sünden bitten.
2. Wir sollen vnser Sünde nicht leugnen oder verhelen wie Cain / sondern bekennen / dazu hat Gott lust / vnd wil sie vns vergeben / Psal. 22. 1. Joh. 1.
3. Wir sollen vnser Sünde nicht allein bekennen / sondern auch vns lassen von Hertzen leid seyn. Meine Sünde ist jmmer für mir sagt David / vnd wiederholet die Klage etliche mal.
4. Weil die Sünde David also betrübet hat / vnd jhm solche schwere Gedancken jmmer wieder kommen / sollen wir die Sünde nicht also / wie wir pflegen / hin schlagen / vnd vns mutwillig darein stürtzen.
5. Hie sihet man / daß die gläubigen im Alten Testament es auff die Opffer nicht gesetzet / sondern sich dabey des HErrn Christi getröstet / der jhnen verheissen / vnd durch die Opffer
6. Wenn wir durch den Glauben gerecht worden seind / haben wir friede mit Gott / es gehet aber hart her / darumb sollen wir Gottes Wort hören / vnd fleissig beten.
7. Wenn wir vergebung der Sünden erlanget / sollen wir vns gedencken zu bessern.
8. Weil aber Gott die besserung in vns wircken muß durch seinen heiligen Geist / sollen wir jhn vmb seinen heiligen Geist anruffen / daß er nicht von vns weiche / sondern vns ernewere / tröste / vnd im Glauben biß ans Ende erhalte.
9. Wo wir andere geergert / sollen wir nicht allein davon abstehen / sondern auch zusehen / daß wir andern mit guten Exempeln vorgehen. Lasset ewer Liecht leuchten / Matt. 5.
10. Daß wir vns forthin bessern / das muß auch Gott geben vnd wircken / daß thut er durch sein Wort / vnd wil darumb gebeten seyn.
11. Die Heuchler wolten es mit jhren Opffern thun / aber die wollen es nicht außmachen / seind auch dazu von Gott nicht verordnet / daß man damit die Sünde büsse / sondern haben Christum vnd sein Opffer bedeutet vnd fürgebildet.
12. Ein Hertz mit rew vnd leid gekrenckt / vnd mit Jesu Christi Blut besprengt / ist Gott ein angenem Opffer. Derowegen betrübte Hertzen nicht verzagen sollen.
13. Wir sollen bitten für die Christliche Kirche / da Gott
14. Wir sollen Gott auch Opffern. 1. Ein zerschlagen Hertz. 2. Die Opffer vnser Lippen / das ist / Gebet vnd Dancksagung / Heb. 13. 3. Ja auch vnser Leib zu Opffer geben / Rom. 12.
IN diesem Psalm klagt David vber den Gottlosen Doeg / der nicht allein jhn / sondern auch den vnschüldigen Priester Abimelech / bey dem König Saul fälschlich angegeben / vnd es so weit gebracht / daß Saul 85. Priester zu Nobe vnschüldiger weiß vmbbringen lassen / vnd Er Doeg noch dazu sich rühmet / als were es gar wolgethan / vnd zeiget nun David an / welch eine grosse Sünde das sey / wenn man mutwillig andere angibt / beleuget / vnd alles verkeret / vnd zum ergsten außdeutet / vnd vnschüldige Leut also in Noth bringe / vnd spricht: Er möge wol sacht pralen / Gott werde jhn zu seiner zeit wol finden / vnd schrecklich straffen / daß fromme Hertzen werden jhn nicht allein außlachen / sondern auch den Dingen nachdencken / Gottes Gericht an jhm sehen / vnd jhnen lassen eine Warnung seyn / daß sie sich auff gewalt vnd Reichthumb nicht verlassen wie er. David aber / dem er ebener massen zusetzt / verlasse sich auff Gottes gnädige Zusage / Gott werde jhn wol erhalten / des er jhm den ewig Danck wissen wolle.
WAs trotzestu denn / du Tyrann / daß du kanst schaden thun? So doch Gottes Güte noch täglich wehret.
Deine Zunge trachtet nach schaden / Vnd schneidet mit Lügen / wie ein scharff Scheermesser.
Du redest lieber böses denn guts / Vnd falsch denn Recht / Sela.
Du redest gerne alles was zu verderben dienet / mit falscher Zungen.
Darumb wird dich Gott auch gantz vnd gar zerstören vnd zuschlagen / Vnd aus der Hütten reissen / vnd aus dem Lande der Lebendigen außrotten / Sela.
Vnd die Gerechten werdens sehen / vnd sich fürchten / Vnd werden sein lachen.
Sihe / das ist der Mann / der Gott nicht für seinen Trost hielt / Sondern verlies sich auff seinen grossen Reichthumb / vnd war mächtig schaden zu thun.
Ich aber werde bleiben wie ein grüner Oelbaum im Hause Gottes / Verlasse mich auff Gottes Güte jmmer vnd ewiglich.
Ich dancke dir ewiglich / denn du kansts wol
1. Wenn Gottlose Leut zu Hofe hoch kommen / vnd gewalt haben / daß sie andere vnter drücken können / werden sie trotzig / vnd rühmen sich noch wol jhrer Boßheit. So muß man mit den Pfaffen herumb springen.
2. Wenn fromme Leute vnd andere gedrücket werden / sollen sie sich Gottes Güte trösten.
3. Es ist ein schrecklicher mißbrauch / daß man die Zungen zu liegen vnd lästern gebraucht / vnd den Frommen damit grossen schaden thut / da man Gott damit loben vnd dem Nehesten dienen solte. Besihe den 120. Psalm.
4. Ein böse Maul wird kein Glück haben auff Erden / Psal. 140.
5. Wenn Gott die Gottlosen vnd Feinde der Frommen so schrecklich strafft / als er zu thun pfleget / sollen wir es vns lassen eine Warnung seyn / daß wir Gott fürchten / weil er sie also zu finden weis / vnd augenscheinlich straffet.
6. Ob es wol den Frommen eine zeitlang hart für stehet / vnd von den Gottlosen jhnen zugesetzt wird / grünen sie die Frommen doch / vnd kommen endlich wieder in die höhe / wie ein Palmbaum / Psal. 92.
7. Darumb wenn es mit vns eine zeitlang hart helt / sollen wir nicht verzagen / sondern Gott vertrawen / vnd es abwarten.
8. Für solche güte / daß wir in nöthen erhalten vnd erlöset werden / sollen wir Gott mit frewden dancken.
IN diesem Psalm / wie auch im 14. strafft der heilige Geist alle Menschen / wegen jhrer Sünden vnd gottlosen wesens / sonderlich aber die Heuchler vnd falsche Lehrer / die vber die gläubigen gleich herrschen / vnd jhnen weiß machen wollen / man müsse durch die Werck selig werden / da sie denn mit solchem treiben vnd herrschen vber das Volck / wie man zusagen pfleget / jhren Weitzen eben wol schneiden / wie zur zeit Christi die Phariseer vnd Schrifftgelehrten thaten / vnd zu vnser zeit die Papisten thun. Aber er zeiget an / es sey eitel falschheit / vnd halten in jhrem Hertzen nichts von Gott / sie vertrawen jhm nicht / vnd ruffen jhn nicht von Hertzen an. Ihr Lehr sein falsch / denn alle Menschen seyn Sünder / vnd werden aus Gnaden gerecht / aber es sey jhnen vmb jhren eigen Nutzen zu thun / darumb plagen sie die Leute also mit jhren Gesetzen vnd Auffsätzen / aber Gott werde sie straffen. Vnd bittet / daß der Heyland Jesus Christus komme / vnd die seinen nicht allein von Sünden / Tod vnd Teuffel / sondern auch von diesen bösen Leuten / die sie gleich gefangen halten / durch das liebe Evangelium erlösen wolle.
DIe Thoren sprechen in jhrem Hertzen / es ist kein Gott / Sie tügen nichts / vnd sind ein Grewel worden in jhrem bösen wesen / Da ist keiner der gutes thut.
Gott schawet vom Himmel auff der ß er sehe / ob jemand klug sey / der nach Gott frage.
Aber sie sind alle abgefallen / vnd allesampt vntüchtig / Da ist keiner der gutes thue / auch nicht einer.
Wollen denn die Vbelthäter jhnen nicht sagen lassen? Die mein Volck fressen / daß sie sich nehren / Gott ruffen sie nicht an.
Da fürchten sie sich aber / da nicht zu fürchten ist / Denn Gott zustrewet die Gebeine der Treiber / Du machest sie zu schanden / denn Gott verschmehet sie.
Ach daß die Hülffe aus Zion vber Israel keme / vnd Gott sein gefangen Volck erlösete / So würde sich Jacob frewen / vnd Israel frölich seyn.
1. Ob wol den Menschen ins Hertz geschrieben ist / daß ein Gott sey / werden sie doch in jhren Gedancken so eytel Rom. 1. daß sie sich mit gewalt vnterstehen / es aus dem sinne zu schlagen. Das seind rechte Thoren.
2. Man muß nicht allein mit dem Munde bekennen /
3. Daß durch die Erb sünde alle Menschen verderbet seind. Rom. 3. Sie seind allzumal Sünder. Rom. 5. Durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt kommen.
4. Weil wir also alle Sünder seind / können wir durch vnsere eigene Werck nicht gerecht vnd selig werden / Rom. 3.
5. Sündigen ist menschlich / aber das thut den Gottlosen den schaden / daß sie jhnen nicht einreden / vnd sich nicht weisen lassen wollen.
6. Die Werckheiligen dringen die Leute mit jhren Satzungen / vnd bringen sie vmb die Seligkeit.
7. Die falsche Lehrer haben gemeinlich das an sich / daß sie geitzig seyn. Matth. 23. Fressen der Witwen Häuser. Phil. 3. Der Bauch ist jhr Gott. Ezech. 34. Weiden sich selber.
8. Die Heuchler machen jhnen vber geringen Sachen ein Gewissen / aber die grossen Sünden achten sie nicht. Seugen Mücken vnd schlucken Cameel / Matth. 23.
9. Gott wil endlich solche Bauchdiener straffen / Phil. 3.
10. Die Gläubigen im Alten Testament hat sehr nach Christo verlanget. Luc. 10. Viel König vnd Propheten wolten sehen das jhr sehet.
11. Wir seind gefangen / Zach. 9. Christus hat vns erlöset. Des sollen wir vns frewen / vnd Gott von Hertzen dafür dancken.
IST ein Bet Psalm vnd tröstet auch. Denn wie die von Siph den David bey dem Saulangaben vnd verfolgen halffen / da er allbereit gnug geplaget / vnd solchen Feinden zu schwach war / rufft er in solcher grossen Noth Gott an / Daß er jhm zu hülff komme vmb seines Namens Ehre willen / wie er wol thun könne. Vnd dieweil er in grosser gefahr ist / widerholet er solche Bitte zum vierdten mal / führet auch Gott zu gemüth / daß die Feinde stoltz vnd Gottlos seyn. Darumb werde er solchen Trotz wehren / vnd jhn wieder solche Gottlose Leute schützen / vnd wie er also für Gott sein Hertz außschüttet / fühlet er Trost im Hertzen / vnd saget: Gott werde gewiß jhm beystehen / vnd seine Feinde straffen / vnd erbeut sich / daß er Gott mit frewden dafür dancken wolle / daß er jhn errettet habe / vnd den Feinden jhren verdienten Lohn gibt.
HIlff mit Gott durch deinen Namen / Vnd schaffe mir Recht durch deine Gewalt.
Gott erhöre mein Gebet / Vernim die Rede meines Mundes.
Denn Stoltze setzen sich wieder mich / vnd Trotzige stehen nur nach meiner Seele / Vnd haben Gott nicht für Augen / Sela.
Sihe / Gott stehet mir bey / Der HErr erhelt meine Seele.
Er wird die Boßheit meinen Feinden bezalen / Verstöre sie durch deine Trew.
So wil ich dir ein Frewdenopffer thun / vnd deinem Namen HErr dancken / daß er so tröstlich ist.
Denn du errettest mich aus aller meiner Noth / Daß mein Auge an meinen Feinden lust sihet.
1. Wir sollen allezeit wenn wir in Noth vnd gefahr seind / vns durch das Gebet zu Gott kehren / vns seiner verheissen Gnad vnd Gewalt trösten.
2. Im Gebet sollen wir vnser Hertz für Gott außschütten vnd anhalten / hilff / hilff.
3. Vnser Glaub im Gebet sol sich halten an Gottes Namen vnd Zusage / da er anzeiget / daß er gnädig sey / gerne helffen wolle / auch wol helffen könne.
4. Wenn von den Gottlosen den Frommen zugesetzet wird / sollen sie sich der Gerechtigkeit Gottes trösten / vnd daß er die Gottlosen zu straffen drewet.
5. Wenn man Gott von Hertzen anrüfft / fühlet man offt Trost mitten im Gebet.
6. Gott hilfft endlich den seinen vnd strafft jhre Feinde / darumb sollen wir jhm die Rach befehlen / vnd es abwarten. Saul sucht den David sein lebenlang / aber der HErr gab jhn nicht in seine Hände.
7. Wir sollen auch wie David / wenn vns Gott geholffen hat / nicht vergessen zu dancken seinem Namen / dieweil wir erfahren daß er lieblich ist / das ist / daß wir in der that befinden / das wahr ist / was sein Wort von seiner grossen Güte zeuget.
8. Die Christen frewen sich nicht des Vnglücks jhrer Feinde / gönneten jhnen wol ein bessers / wie David auch den Saul beklaget / da er vmbkompt: Sondern das erfrewet sie / daß sie sehen / daß Gott ein gerechter Richter ist / vnd an jhnen seine Gerechtigkeit / an den seinen aber seine Gnad vnd Warheit beweiset. Psal. 91. Du wirst mit deinen Augen deine Lust sehen / vnd schawen / wie es den Gottlosen vergolten wird.
NOth lehret beten. So gehets hie mit David auch / Es wird jhm von seinen Feinden hart zugesetzt / vnd kommen noch etliche dazu / die quantsweiß seine Freunde seyn wolten / vnd sich freundlich gegen jhm stelleten. Da betet nun David / vnd schüttet sein Hertz für Gott aus / vnd helt jhm für / in was grossen ängsten vnd nöthen er sey / wie hart jhm der Feind zusetze / vnd jhn gar herunter haben wolle / jhm sey so angst vnd bang / daß er nirgend zu bleiben wisse / als einem für einem grawsamen Wetter grawet.
GOtt höre mein Gebet / vnd verbirge dich nicht für meinem flehen / Mercke auff mich / vnd erhöre mich / wie ich so kläglich zage vnd heule.
Daß der Feind so schreyet / vnd der Gottlose drenget / Denn sie wollen mir einen Tuck beweisen / vnd sind mir hefftig gram.
Mein Hertz ängstet sich in meinem Leibe / Vnd des Todes furcht ist auff mich gefallen.
Furcht vnd zittern ist mich ankommen / Vnd grawen hat mich vberfallen.
Ich sprach / O hette ich flügel wie Tauben / Daß ich flöge / vnd etwa bliebe.
Sihe / so wolt ich mich ferne weg machen / Vnd in der Wüsten bleiben / Sela.
Ich wolt eilen / daß ich entrünne / Für dem Sturmwinde vnd Wetter.
Mache jhre Zungen vneins HErr / vnd las sie vntergehen / Denn ich sehe Frevel vnd Hader in der Stadt.
Solches gehet Tag vnd Nacht vmb vnd vmb in jhren Mawren / Es ist Mühe vnd Arbeit drinnen.
Schaden thun regieret drinnen / Liegen vnd triegen lesst nicht von jhrer Gassen.
Wenn mich doch mein Feind schendet / wolt ichs leiden / Vnd wenn mich mein Hasser pochet / wolt ich mich für jhm verbergen.
Du aber bist mein Geselle / Mein Pfleger vnd mein Verwandter.
Die wir freundlich mit einander waren vnter vns / Wir wandelten im Hause Gottes zu hauffen.
Der Tod vbereile sie / vnd müssen lebendig in die Helle fahren / Denn es ist eitel Boßheit vnter jhrem Hauffen.
Ich aber wil zu Gott ruffen / Vnd der HErr wird mir helffen.
Des Abends / Morgens vnd Mittags wil ich klagen vnd heulen / So wird er meine Stim hören.
Er erlöset meine Seele von denen / die an mich wollen / vnd schaffet jhr Ruhe / Denn jhrer ist viel wider mich.
Gott wird hören vnd sie demütigen / der allweg bleibet / Sela / Denn sie werden nicht anders / vnd fürchten Gott nicht.
Denn sie legen jhre Hände an seine Friedsamen / vnd entheiligen seinen Bund.
Ihr Mund ist glätter denn Butter / vnd haben doch Krieg im sinn / Ihre Wort sind
Wirff dein anligen auff den HErrn / der wird dich versorgen / Vnd wird den Gerechten nicht ewiglich in vnruhe lassen.
Aber Gott du wirst sie hinunter stossen in die tieffe Gruben / Die Blutgirigen vnd Falschen werden jhr Leben nicht zur helffte bringen / Ich aber hoffe auff dich.
1. Es stellet sich bißweilen Gott / als hette er sich verborgen / vnd wolte nicht helffen / vnd lesst vnter des die Frommen in Sorgen stehen vnd zappeln / die Feinde aber pralen vnd pochen.
2. Aber da sol man nicht verzagen / sondern zum Gebet greiffen / vnd Gott gleich damit auffwecken / vnd dem seine Noth klagen.
3. Wenn den Frommen also von Feinden außwendig zugesetzt wird / kompt wol eines zum andern / daß auch das Gewissen auffwachet / vnd sie inwendig gros schrecken fühlen: Daß es da heisset / außwendig streit / inwendig furcht / 2. Cor. 7. Aber man sol nicht verzagen.
4. Wenn die Feinde also wider die Frommen toben / ists nicht anders als ein gros Donnerwetter vnd Vngewitter /
5. In solcher Angst vnd Noth muß man nur beten / vnd solch böß fürnemen der Feinde Gott klagen.
6. Gott macht vnterweilen die Feinde vnter sich selber vneins / wie zur zeit Josaphat / 2. Par. 20.
7. Die Frommen müssens gewohnen / daß vnterweilen auch jhre beste Freunde von jhnen abfallen / des Menschen Feinde werden seine eigene Haußgenossen seyn / sagt Christus / der es selber erfahren.
8. Gott straffet gewis solche grewliche Verfolger der Frommen wo nicht eben zeitlich / doch wo sie nicht Busse thun / gewißlich mit dem hellischen Fewr.
9. Gott kompt endlich auch bey den Frommen zu hauß / vnd erlöset sie / die Gottlosen aber wenn sie sich nicht bekeren strafft er / Psal. 7.
10. Es ist zwar in der Welt ein gemeine Sünde / vnd wird für ein sonderlich geschwindigkeit gehalten / daß man gute wort gibt / vnd meinens nicht / aber Gott hat ein Grewel daran / Psal. 5. Vnd sie werden endlich mit jhrem Vater dem Teuffel / der also vnser erste Eltern verführte / jhren Lohn bekommen.
11. In grossen nöthen vnd gefahr sollen wir vns nicht (wie wir pflegen zu thun) mit Sorgen schlagen / sondern
12. Gott macht zu nicht den Rath der listigen / vnd strafft endlich solche falsche Leut / wie Joab / Ahitophel / etc.
13. Die aber auff Gott hoffen / werden nicht zu schanden.
IST auch ein Gebet / das David zu Gott gethan / in seinen nöthen / da jhn Saut verfolgete / vnd er im gantzen Land Israel nicht bleiben konte / vnd anderswo seine Noth nicht klagen dürffte / da rüfft er Gott inniglich an / daß er jhn behüten wolle / denn seine Feinde wollen jhn gar versencken vnd zu tod haben / vnd das wehre jmmer fort vnd fort. Aber er fasset ein Hertz / trawet Gott vnd seinem Wort / daraus er weis daß sie gleichwol Fleisch vnd eine schwache Creatur seind / vnd klaget fortan / wie seine Feinde hinder jhm her seind / auff einem stück halten / vnd jhm fleissig nachstellen / vnd darnach trachten daß sie jhm zukommen / vnd machen jhnen gar kein Gewissen darüber / darumb bittet er / Gott wolle sie straffen / vnd doch einmal seinen elenden Zustand behertzigen / wie manchen sawren trit er fortgehen muß / wie viel Threnen er vergiesse / welches er als ein allwissender gütiger Gott auch thue / vnd der genaw auff die seinen achtung gebe / so werde es sich mit seinen Feinden wol schicken. Vnd fühlet abermal im Gebet Trost in seinem Hertzen / vnd daß sein Gebet bey Gott wircke / dancket dafür Gott mit frewden / rühmbt sein Wort / vnd verlesst sich darauff / vnd beut gleich seinen Feinden Trotz / vnd dancket Gott / daß er jhn so gnädig für jhren bösen Anschlägen bewaret / jhn mit allen Seligen tröstet / vnd zeitlich vnd ewig erfrewet.
GOtt sey mir gnädig / Denn Menschen wollen mich versencken / Täglich streiten sie vnd engsten mich.
Meine Feinde versencken mich täglich / Denn viele streiten wider mich stoltziglich.
Wenn ich mich fürchte / So hoffe ich auff dich.
Ich wil Gottes Wort rühmen / Auff Gott wil ich hoffen / vnd mich nicht fürchten / Was sol mir Fleisch thun?
Täglich fechten sie meine Wort an / All jhre Gedancken sind / daß sie mir vbel thun.
Sie halten zu hauff / vnd lauren / Vnd haben acht auff meine Fersen / wie sie meine Seele erhaschen.
Was sie böses thun / das ist schon vergeben / Gott stosse solche Leute ohn alle Gnade hinunter.
Zehle meine flucht / fasse meine Threnen in deinen Sack / ohn zweiffel du zehlest sie.
Denn werden sich meine Feinde müssen zu
Ich wil rühmen Gottes Wort / Ich wil rühmen des HErrn Wort.
Auff Gott hoffe ich / vnd fürchte mich nicht / Was können mir Menschen thun?
Ich habe dir Gott gelobet / daß ich dir dancken wil.
Denn du hast meine Seele vom Tode errettet / meine Füsse vom gleiten / Daß ich wandeln mag für Gott im Liecht der Lebendigen.
1. Wie David hie klaget / also müssen alle fremme Hertzen im Streit seyn auff Erden / vnd verfolget werden / Job 7. vnd 2. Tim. 3. Vnd kompt es offt so weit mit jhnen / daß sie gleich den Tod für Augen sehen / lassen sich bedüncken / sie müssen versincken vnd vntergehen.
2. Die Gottlosen Weltkinder setzen den Frommen hefftig zu.
3. Wenn wir schon auch also in grosser Noth vnd gefahr kommen / wie David / sollen wir darumb nicht verzagen / sondern Gott vertrawen / vnd jhn vmb Hülff anruffen.
4. Wir sollen vns an Gottes Wort vnd Zusag halten /
5. Sonderlich beschreibet dieser Psalm die Feinde der Frommen / mit lebendigen farben / daß sie 1. auff jhre Wort achtung geben / wie die Phariseer Matth. 22. 2. Daß sie zusammen halten. 3. Seind nur nach schaden aus. 4. Fahren vnbußfertig in Sünden fort / wie Saul / da er schon selbst bekennen muste / er thete dem David vnrecht.
6. Ein mercklicher Trost ist / daß Gott / wenn die seinen verfolget werden / ein Auge auff sie habe / zehle wie manchen trit sie fortgehen / wie viel Threnen sie vergiessen / ob es sich schon eine zeitlang anders anlasse. Wie er endlich Exod. 3. sagt: Er habe gesehen das elend seines Volcks. Jesa. 49. sagt er / Sihe in die Hände habe ich dich gezeichnet.
7. Der Feinde Anschläge gehen endlich zu rücke.
8. Creutz vnd Verfolgung dienen den Frommen dazu / daß sie rechte practici werden / vnd mit der That erfahren / was sie an Gott haben / wenn sie jhn anruffen / vnd erhöret vnd errettet werden. Rom. 5. Erfahrung bringt Hoffnung.
9. Die gläubigen haben nichts darauff sie sich im Creutz verlassen / als Gottes Wort vnd Verheissung / daß er helffen wolle / vnd die Feind wie nichts gegen Gott seind.
10. Wenn wir aus nöthen erlöset seind / sollen wir / wie wir allenthalben in den Psalmen sehen / vnser Gelübd halten / vnd Gott dancken für gnädige Erlösung. Vnd bedencken in was grosser Noth vnd gefahr wir gewesen / vnd wie gnädig vns Gott erlöset vnd erfrewet habe.
WEnn Trübsal da ist / so sucht man dich / wenn du sie zächtigest so ruffen sie ängstiglich / Jesa. 26. So geheta mit dem David auch in diesem Psalm: Er muste für Saul in die Höle fliehen / vnd war in grosser gefahr vnd Angst / da rüfft er ängstiglich zu Gott / vnd widerholet einerley: Sey mir gnädig / sey mir gnädig. Wie die pflegen zu thun / die in grosser gefahr seind / vnd führet Gott zu gemüth / daß er auff jhn trawe / darumb werde er jhn nicht lassen zu schanden werden / er fliehe als vnter ein schuer vnd Gottes Flügel / biß das Vngewitter fürüber sey / denn er weiß / weil jhm Gott das Reich zugesagt / es werde das Vnglück einmal ein ende nehmen. Er erinnert sich / daß Gott den Feinden zu hoch sitzet / er schicke jhm gleich vom Himmel hülff zu / wie Exod. 14. vnd beweise mit der That / daß er gnädig vnd gütig sey / vnd seine Zusage trewlich halte. Er helt Gott für / wie grawsame Feinde er habe / seyn wie Lewen / Fewrflammen / wie die Zeen grimmiger Thier / ja wie Pfeil vnd Schwerter der Kriegsleute / wollen zerreissen / brennen / hawen / stechen vnd schiessen. Er vergleichet sie den Jägern vnd Vogelfängern / die den Vogeln vnd dem Wild Netzstellen / sie zu fangen / also klagt er / stellen sie jhm auch nach. Aber er tröstet sich / Gott werde einmal auffwachen / vnd es also schicken / daß es vber sie selber außgehe / vnd sie sich selber fangen. Beschleust derowegen mit einer frölichen Dancksagung / wil seine Instrumenta, Musica herfür suchen / Gott loben vnd dancken / daß man es in der gantzen Welt erfahren / vnd davon zusagen wissen sol.
SEy mir gnädig Gott / sey mir gnädig / denn auff dich trawet meine Seele / Vnd vnter
Ich ruffe zu GOtt dem Allerhöhesten / zu Gott / der meines Jammers ein ende macht.
Er sendet vom Himmel vnd hilfft mir von der schmach meines Versenckers / Sela / Gott sendet seine Güte vnd Trewe.
Ich lige mit meiner Seelen vnter den Lewen / Die Menschenkinder sind flammen / jhre Zeene sind Spies vnd Pfeile / vnd jhre Zungen scharpffe Schwerter.
Erhebe dich Gott vber den Himmel / Vnd deine Ehre vber alle Welt.
Sie stellen meinem gange Netze / vnd drücken meine Seele nider / Sie graben für mir eine Gruben vnd fallen selbst drein / Sela.
Mein Hertz ist bereit / Gott / mein Hertz ist bereit / Daß ich singe vnd lobe.
Wache auff meine Ehre / wache auff Psalter vnd Harffe / Früe wil ich auffwachen.
HErr ich wil dir dancken vnter den
Denn deine Güte ist so weit der Himmel ist / vnd deine Warheit so weit die Wolcken gehen.
Erhebe dich Gott vber den Himmel / vnd deine Ehre vber alle Welt.
1. Wie einer der im Wasser ersauffen wil / oder sonst in Lerbes vnd Lebens nöthen ist / schreyet / hülff / hülff / so ruffen die gläubigen in jhren grossen nöthen ängstiglich / halten instendig bey Gott vmb hülff an / vnd lassen nicht ab.
2. Die Frommen müssen in dieser Welt vielem Vnglück vnterworffen seyn / Jesa. 54. Du elende vber die alle Wetter gehen.
3. Es ist aber der gläubigen Trost in solchem schrecklichen Wetter / daß es nur ein vbergang ist / wie von Juliano / Athanasius sagt.
4. Wie sonst die Leute in grossem Wetter vnd Platzregen zu schuer lauffen / so sollen fromme Hertzen durch das Gebet zu Gott jhr Zuflucht nehmen / Psal. 91. v. 1.
5. Gott ist getrew / vnd lesst die seinen nicht vber vermögen versucht werden / sondern machet daß es ein ende gewinne / daß sie es können ertragen / 1. Cor. 10.
6. Im Gebet sollen wir vns trösten das Gott gütig vnd warhafftig ist / vnd solches allezeit an den seinen beweiset.
7. Es ist mit worten nicht außzusprechen / wie grewlich
8. Wir sollen für die gnädige Erlösung vnser vnd der gantzen Christlichen Kirchen mit frölichem Hertzen vnd aus allen kräfften dancken / vnd dazu nicht so kalt seyn.
9. Wir sollen Gott offentlich dancken / das / wie im 34. Psalm stehet / die Elenden hören vnd sich frewen / vnd auch mit dem Gebet / damit dieser Psalm beschlossen wird / anhalten.
EIn Herr der zu Lügen lust hat / des Diener seind alle Gottlos sagt Salomo Prov. 29. So gieng es auch an Sauls Hofe zu / weil er Gottlos war / vnd den David vnverschuldter Sachen verfolgete / so folgten jhm auch seine Diener vnd officirer, daß sie auch mit gewalt fuhren vnd keines Rechten achteten / dahalff kein vermahnen / kein klagen / kein bitten. Solches strafft vnd klagt David erstlich in diesem Psalm / vnd bittet daneben / ja tröstet auch / daß solch böses fürnemen jhnen nicht fortgehen werde / sondern sie werden zunicht vnd zuschanden: Ja viel härter von Gott gestrafft werden / als man gemeinet hette / wie die gelegenheit so der Psalm einführet / mit bringet / daman erkennen vnd augenscheinlich sehen kan / daß Gott ein gerechter Richter sey / der die Gottlosen zu straffen vnd die Frommen zu erretten wisse.
SEid jhr denn Stumm / daß jhr nicht reden wolt was recht ist / Vnd richten was gleich ist / jhr Menschenkinder?
Ja mutwillig thut jhr vnrecht im Lande / Vnd gehet stracks durch mit ewren Händen zu freveln.
Die Gottlosen sind verkeret von Mutterleib an / Die Lügner jrren von Mutterleib an.
Ihre wüten ist gleich wie das wüten einer Schlangen / Wie eine tobe Otter / die jhr Ohr zustopfft.
Daß sie nicht höre die stimme des Zäuberers / Des Beschwerers / der wol beschweren kan.
Gott / zubrich jhre Zeene in jhrem Maul / Zerstosse HErr die Backen zeene der jungen Lewen.
Sie werden zergehen wie Wasser / das dahin fleust / Sie zielen mit jhren Pfeilen / aber dieselben zubrechen.
Sie vergehen wie eine Schnecke verschmachtet / Wie eine vnzeitige Geburt eines Weibes / sehen sie die Sonne nicht.
Ehe ewre Dornen reiff werden am Dornstrauche / Wird sie dein Zorn so frisch wegreissen.
Der Gerechte wird sich frewen / wenn er solche Rache sihet / Vnd wird seine Füsse baden in des Gottlosen Blut.
Daß die Leute werden sagen / Der Gerechte wird sein ja geniessen / Es ist ja noch Gott Richter auff Erden.
1. Die Gottlosen so zu Hofe vnd sonsten gewalt haben / seind gemeinlich so frech vnd halstarrig / daß sie sich an kein klagen / bitten vnd flehen keren / sondern gehen stracks durch / vnd achten keines Rechtens.
2. Sie seind gleich den Schlangen / da ist eitel Gifft / vnd wenn man sie warnet / stopffen sie die Ohren zu / wie die zu Sodom / Gen. 19. Die Juden / Act. 14.
3. Sie seind auch vnbarmhertzig vnd grimmig wie die Lewen / wollen die Frommen stracks aussfressen / zerreissen vnd verschlingen.
4. Aber das ist tröstlich / daß Gott auch mit räth / vnd jhnen gewachsen ist / dem sol man es klagen / des sol man sich trösten.
5. Wer die Historien ansihet / der befindet in der That / daß dem Gottlosen jhre Anschläg wie schrecklich sie auch sind /
6. Wenn aber Gott an den Gottlosen hie in diesem Leben solche Exempel seines Zorns vns für Augen stellet / sollen wir auch aus der Erfahrung lernen / daß Gott ein gerechter eifferiger Gott sey / vnd wenn wir ja zu keinem Recht kommen können / wie David jhm die Sach außzuführen befehlen.
7. Wenn es so vbel zugehet / kompt man schier in die Gedancken / es gelte gleich viel / man sey from oder Gottlos / aber am Ende sihet man Gottes Gerechtigkeit vnd Rach / Psal. 73. vnd Mal. 9. vnd 4.
8. Daß in dieser Welt nicht alles gestrafft wird / sol vns nicht jrren / sondern ein nachdencken machen / daß noch ein Jüngstes Gericht vorhanden sey.
ES hat David in seinem langwirigen Elend manch schönes Gebet vnd Psalmen gemacht / derer dieser auch einer ist / den er gemacht / wie jhn der König Saul aus seinem Hauß holen lassen. Dieweil nun nicht allein Saul jhm nach dem Leben stund / sondern (wie es zu Hofe pflegt her zugehen) auch andere sich dazu gebrauchen liessen / vnd daß sie des Königes gunsthetten / jhn eben so hart als der König Saul selber verfolgeten: Bittet David / daß Gott jhn wider sie schützen vnd erretten wolle. Denn sie seyn Vbelthäter vnd Blutgierige Leut / vnd stellen jhm listiglich nach / das werde jhm ja Gott nicht gefallen lassen: So habe er ja kein schuld. Item / sie seyn jhm zu mächtig / vnd weil Gott jhnen zusihet / vnd es geschehen lesst / vnd er sich stellet als schlieff er / wecket er jhn auff / bittet / daß er jhn schütze / vnd solche halstarrige Feinde ohn alle Gnad straffe / vnd zeigt an / daß sie böse vnd grewliche Anschläge auff jhn haben: Aber Gott dem er sich besihlet / sey jhnen gewachsen / der werde jhn wol schützen / sie aber / dieweil nichts guts / sondern eitel Sünd / Fluchen vnd Hoffart an jhnen sey / ohn alle Barmhertzigkeit straffen / daß andere sich daran spiegeln / so wolle er jhm dancken. Sehr wolschickt sich der Psalm auff die Person Christi / des Fürbild David gewesen ist: Seine Feinde seind eben solche Leute gewesen / die jhn ohn alle schuld vnd vrsach verfolget / darumb sie auch Gott ohn alle Gnad gestraffet / vnd in die gantze Welt zerstrewet hat / daß sie herumb lauffen vnd heulen wie die Hunde / vnd haben nimmer keine Ruhe.
ERrette mich mein Gott von meinen Feinden / Vnd schütze mich für denen / so sich wider mich setzen.
Errette mich von den Vbelthätern / Vnd hilff mir von den Blutgirigen.
Denn sihe HErr / sie lauren auff meine Seele / Die Starcken samlen sich wider mich / ohn meine Schuld vnd Missethat.
Sie lauffen ohne meine schuld / vnd bereiten sich / Erwache vnd begegne mir / vnd sihe drein.
Du HErr Gott Zebaoth / Gott Israel / wache auff / vnd suche heim alle Heyden / Sey der keinem gnädig / die so verwegene Vbelthäter sind / Sela.
Des Abends laß sie widerumb auch heulen wie die Hunde / Vnd in der Stadt vmbher lauffen.
Sihe / sie plaudern mit einander / Schwerter sind in jhren Lippen / Wer solts hören?
Aber du HErr wirst jhrer lachen / Vnd aller Heyden spotten.
Für jhrer Macht halt ich mich zu dir / Denn Gott ist mein Schutz.
Gott erzeigt mir reichlich seine Güte / Gott lesst mich meine Lust sehen an meinen Feinden.
Erwürge sie nicht / daß es mein Volck nicht vergesse / Zerstrewe sie aber mit deiner Macht / HErr vnser Schild / vnd stoß sie hinunter.
Ihre Lehre ist eitel Sünde / vnd verharren in jhrer Hoffart / Vnd predigen eitel fluchen vnd widersprechen.
Vertilge sie ohn alle Gnad / vertilge sie / daß sie nichts seyn / Vnd inne werden / daß Gott Herrscher sey in Jacob / in aller Welt / Sela.
Des Abends laß sie wiederumb auch heulen wie die Hunde / vnd in der Stadt vmbher lauffen.
Laß sie hin vnd her lauffen vmb Speise / Vnd murren wenn sie nicht satt werden.
Ich wil aber von deiner Macht singen / vnd des Morgens rühmen deine Güte / Denn du bist mein Schutz vnd Zuflucht in meiner Noth.
Ich wil dir / mein Hort / lobsingen / Denn du bist mein Schutz / vnd mein gnädiger Gott.
1. Wie es dem lieben David / vnd Davids Sohn / dem HErrn Jesu Christo gangen ist / des müssen sich alle fromme Hertzen versehen. Wie Christus Johan. 15. sagt: Haben sie mich verfolget / so werden sie euch auch verfolgen. Vnd 2. Tim. 3. Alle die da wollen Gottselig in Christo leben / müssen
2. Welt bleibet Welt / hat David vnd Christo ohn Vrsach feindlich zugesetzt / dabey wird sie wol bleiben. Darumb sol es vns nicht seltzam fürkommen.
3. Wie aber Gott Davids vnd des HErrn Jesu Christi Feinde schrecklich gestrafft / so wird er zu letzt alle Feinde der gläubigen schrecklich vntergehen lassen.
4. Gott sihet bißweilen dem Wüten vnd Toben der Gottlosen ein zeitlang zu / als sehe oder achte ers nicht / aber wir sollen jhn durchs Gebet auffwecken / so wil er sie endlich als ein gerechter Richter schrecklich straffen.
5. Die Feinde der gläubigen haben jhre blutdürstige böse Anschläge / vnd meinen Gott sehe es nicht / was solte Gott nach jhnen fragen / Psal. 73. Aber im 2. Psalm stehet: Der im Himmel wohnet lachet jhr.
6. Das sol in allen Verfolgungen vnser Reim vnd Symbolum seyn / für jhrer Macht hielt ich mich zu Gott.
7. Die schreckliche Straffen die hie erzelt werden / so den Feinden David / sonderlich aber dem Jüdischen Volck vnd Feinden Christi gedrewet / vnd auch erfolget seind / daß sie von einer Sünd in die ander fallen / vnd halstarrig dabey verharren / vnd augenscheinlich von Gott gestraffet werden / vnd herumb gelauffen vnd noch lauffen wie die hungerige Hunde / vnd wider Gott murren wenn sie nicht satt werden / sol vns eine Warnung seyn / daß wir frome vnschüldige Leut / sonderlich aber Christum vnd sein Wort nicht verfolgen /
8. Wie David vnd Christus in der grossen Noth nicht geblieben / sondern Gott ist jhre Zuflucht vnd Schutz gewesen / vnd hat sie erhalten / so wil er vns auch endlich erlösen / daß wir jhm für solche seine Güte ewig zu dancken haben.
WIe David zum Regiment kommen / vnd er es wiederumb in ein guten Stand gebracht / da zuvor der Gottsdienst danider lag / vnd es im Regiment jämmerlich zugangen / dazu auch Gott jhm herrlichen Sieg wider seine Feind verliehen / erkennet vnd bedencket er solche grosse Wolthaten Gottes / daß nun Gottes Wort im schwang gehet vnd also der Gottsdienst floriret / vnd daß gantze Land von den Benachbarten guten fried hat / dancket er Gott dafür / von dem allein alles gutes herrühret / vnd nicht von menschlicher weißheit / oder Krafft / Gottes Werck ists / vnd beschleust mit dem Gebet / daß Gott auch forthin / wie er wol thun könne / das beste bey seinem Volck thun vnd jhnen beystehen wolle.
GOtt der du vns verstossen vnd zerstrewet hast / vnd zornig warest / Tröste vns wider.
Der du die Erde beweget vnd zurissen hast / Heile jhre Brüche / die so zerschellet sind.
Denn du hast deinem Volck ein hartes
Du hast aber doch ein Zeichen gegeben / denen / die dich fürchten / Welches sie auffworffen / vnd sie sicher machte / Sela.
Auff daß deine Lieben erlediget werden / So hilff nun mit deiner Rechten / vnd erhöre vns.
Gott redet in seinem Heiligthumb / des bin ich froh / Vnd wil theilen Sichem / vnd abmessen daß Thal Suchoth.
Gilead ist mein / mein ist Manasse / Ephraim ist die Macht meines Häupts / Juda ist mein Fürst.
Moab ist mein Waschtöpffen / Meinen Schuch strecke ich vber Edom / Philistea jauchtzet zu mir.
Wer wil mich führen in eine feste Stadt? Wer geleytet mich biß in Edom?
Wirstu es nicht thun Gott / der du vns verstössest? Vnd zeuchst nicht aus Gott auff vnser Heer?
Schaff vns beystand in der Noth / Denn Menschen hülffe ist kein nütz.
Mit Gott wollen wir thaten thun / Er wird vnser Feinde vntertretten.
1. Es ist ein elender Zustand / wenn Gott vmb des Volcks Sünde willen / in der Kirchen vnd im Regiment die Hand abzeucht / wie im Buch der Richter zu sehen / deßgleichen bey des Königs Sauls Regiment / da sonderlich der Gottsdienst danider lag / man fragt nichts nach der Hütten.
2. Wenn noch heutiges Tages sich ein solches begibt / wie man an etlichen orten erfehret / sol man nicht meinen / daß es vngefehr geschehe / oder aus natürlichen vrsachen / sondern wissen / es komme von Gott her. Du hast vns verstossen / spricht der Psalm: Es ist kein Vnglück in der Stadt / das der HErr nicht thue / Amos 3. Thren. 3. Werdet jhr sagen / daß solches geschehe ohn des HErrn befehl. Derowegen wenn es gut werden sol / müssen wir vns zu dem keren / der vns schlegt / Jesa 9. vnd jhm in die Arm fallen.
3. Daß David des Zorns Gottes gedencket / damit lehret er / woher solche Straffen kommen / Nemlich von vnsern Sünden die verursachens / darüber zürnet vnd eifert Gott. Darumb wenn es gut werden vnd die Straffen auffhören sollen / müssen wir Busse thun. Amos 4. Ich wil dir weiter also thun. Weil ich dir denn also thun wil / so schicke dich Israel / vnd begegne deinem Gott.
4. Daß er sagt / es sey jämmerlich zugangen / Gott habe die Erden zerrissen / seinem Volck ein hartes erzeiget / einen starcken Trunck gegeben / daß sie daumelten. Darbey sehen wir / daß es Gott mit der Sünden kein schertz sey / sondern er gehe auff dem grund vnd bey der Haut her / sonderlich aber nimbt er sein Volck hart mit / wenn sie es darnach machen / da sollen wir bedencken das Petrus 1. Cap. 4. sagt: Das Gericht fangt an vom Hause Gottes. Wie wil es denn den Gottlosen einmal gehen.
5. Mitten im Zorn gedencket Gott der Gnaden wie er hie seinen Heiligen ein Zeichen gegeben / die Hütten / desgleichen die Lade des Bundes / etc. Gnaden Stuel / etc. erhalten. So hat er zur zeit Eliae 7000. erhalten. Thren. 3. Die Güte des HErrn ist / daß wir nicht gar aus seind. Er erhelt seine Kirche / vnd lesst sie nicht gar vntergehen.
6. Die höchste Wolthat die Gott einem Lande oder Volck erzeigen kan / ist diese / daß er redet in seinem Heiligthumb / das ist / daß er sein liebes Wort gibt vnd predigen lest / Psal. 147. So thut er keinen Heyden.
7. Wenn eines Menschen Weg Gott wolgefallen macht er / daß auch seine Feinde mit jhm zu frieden seind / Pro. 16. Gen. 26. wie mit Isaac.
8. Gott zwingt die Völcker vnter vns / Psal. 18. das ist / der Sieg kompt vom HErrn / Prov. 21.
9. Wenn Gott nicht das beste thut vnd hilfft / so seind alle Mittel vnd Anschläg vergeblich vnd vmbsonst. Hie stehet / Menschen hülff ist kein nütze. Psal. 124. Wo der HErr nicht bey vns were / etc.
10. Gott muß die Feinde vntertretten / darumb sollen wir jhn anruffen / wenn die Feind vns zusetzen / er kan vnd wil das beste thun.
MVß nicht der Mensch im Streit seyn auff Erden sagt Hiob 7. Das erfahren wir in allen Ständen / das hat David auch befunden im Stand der Oberkeit / da er seine Feind vnd widerstand gehabt / darumb er auch diesen Psalm gemacht / den er also angefangen: Höre Gott mein schreyen. Wenn einer schreyet so ist jhm nicht wol. Aber da greiffe er zum Gebet / vnd ruffe Gott an / daß er jhn für seinen Feinden behüten / aus aller Angst erretten / vnd gleich auff einen hohen Felsen vnd Thurn bringen wolle / daß man jhm nicht zukommen könne. Vnd zeiget an / an welchem Ort er Hülffe suche / Nemlich in der Hütten vnter den Flügeln vnd Cherubim / das ist / da Gottes Wort getrieben / vnd Christus fürgebildet war / dahin halte er sich / des tröste er sich. Exod. 20. An welchem Ort ich meines Namens gedechtnis stifften werde / da wil ich zu dir kommen vnd dich segnen / da finde er sich hin / da erhöre Gott sein Gebet / da helffe vnd segne er / da gebe er langes Leben / da beweise er mit der That daß er ein gütiger vnd warhafftiger Gott sey / des wolle er jhm auch ewig danck wissen.
HOere Gott mein geschrey / Vnd mercke auff mein Gebet.
Hie niden auff Erden ruffe ich zu dir / wenn mein Hertz in Angst ist / Du woltest mich führen auff einen hohen Felsen.
Denn du bist meine Zuversicht / Ein starcker Thurn für meinen Feinden.
Ich wil wohnen in deiner Hütten ewiglich / Vnd trawen vnter deinen Fittichen / Sela.
Denn du Gott hörest meine Gelübde / Du belohnest die wol / die deinen Namen fürchten.
Du gibst einem Könige langes leben / Daß seine Jahre wehren jmmer für vnd für.
Daß er jmmer sitzen bleibet für Gott / Erzeige jhm Güte vnd Trewe / die jhn behüten.
So wil ich deinem Namen lobsingen ewiglich / Daß ich meine Gelübde bezahle täglich.
1. Daß Gott zu Adam sagt / der Acker wird dir Dorn vnd Distel tragen / das fühlen wir auch in allen Ständen / sonderlich auch die liebe Oberkeit an jhrem Ort / wie Davids / Josaphats / Hißkia Exempel außweisen.
2. In solchem Mühseligen Zustand / sollen wir alle / sonderlich auch die liebe Obrigkeit / wenn sie in ängsten ist / zu Gott schreyen.
3. Wenn wir in gefahr vnd nöthen seind / wil Gott vns außhelffen / vnd für den Feinden schützen / daß wir für jhnen sicher seyn. Prov. 18. Der Name des HErrn ist ein festes
4. Gleich wie das Jüdische Volck hat sich zur Hütten vnd Gnadenstuel gehalten / dadurch Christus fürgebildet ist / sollen wir vns an Christum / an sein heiliges Wort vnd die heilige Sacramenta halten.
5. Solche Leute die sich zu Gottes Wort halten / haben für andern Menschen herrliche Privilegia / die hie erzehlet werden / Gott beschützet vnd beschirmet sie / er erhöret jhr Gebet / belohnet die Gottseligkeit auch mit zeitlichem Segen / verlengert die Jahr / vnd behütet für vielen Enderungen / die gemeinlich nichts guts bringen.
6. Das sol vns ein Vermanung seyn / daß wir nicht Gottlos vnd verächter des Göttlichen Worts / sondern from seyn / vnd bedencken / daß Paulus schreibet / die Gottseligkeit ist zu allen dingen nütz.
7. Wo also ein zimlicher Zustand ist im Regiment / sol man Gott dafür dancken / vnd für die Obrigkeit bitten / daß jhr Gott langes Leben verleihe. Alle Enderung ist gefehrlich. Es kompt kein besser / pflegt man zu sagen.
IN diesem Psalm klagt David abermal vber seine Feinde vnd Widersacher an Sauls Hofe / welche / weil er bey Saul in Vngnad kommen war / vnd zufallen angefangen / wie es pflegt her zu gehen / mit auff jhn zuschlügen / vnd mit Gewalt vnd List / mit Liegen vnd Falschheit hefftig hinder jhm her waren / aber er zeiget an / er sey still zu Gott / das ist / er gebe sich wol zu frieden / vnd lasse Gott rathen / vnd tröste sich seiner
MEine Seele ist stille zu GOtt / Der mir hilfft.
Denn er ist mein Hort / meine Hülffe / mein Schutz / Daß mich kein fall stürtzen wird / wie gros er ist.
Wie lange stellet jhr alle einem nach / daß jhr jhn erwürget / Als ein hangende Wand vnd zurissene Mawr?
Sie dencken nur wie sie jhn dempffen / fleissigen sich der Lügen / Geben gute wort / aber im Hertzen fluchen sie / Sela.
Aber meine Seele harret nur auff GOtt / Denn er ist meine Hoffnung.
Er ist mein Hort / meine Hülffe vnd mein Schutz / Daß ich nicht fallen werde.
Bey Gott ist mein Heil / meine Ehre / der Fels meiner stärcke / Meine Zuversicht ist auff Gott.
Hoffet auff jhn allezeit / lieben Leute / Schüttet ewer Hertz für jhm aus / Gott ist vnser Zuversicht / Sela.
Aber Menschen sind doch ja nichts / Grosse Leute fehlen auch / Sie wegen weniger denn nichts / so viel jhr ist.
Verlasset euch nicht auff vnrecht vnd Frevel / haltet euch nicht zu solchem das nichts ist / Fellet euch Reichthumb zu / so henget das Hertz nicht dran.
Gott hat ein Wort geredt / das hab ich etlich mal gehöret / Das Gott allein mächtig ist.
Vnd du HErr bist gnädig / Vnd bezahlest einem jeglichen / wie ers verdienet.
1. Die Gottlosen wenn sie in Vnglück gerathen / haben viel wunder / vnd können sich nicht zu frieden geben / Jesa. 54. Die Frommen wie Christus lehret / fassen jhr Seel mit gedult / halten Gott still / vnd lassen jhn rathen. Psal. 37. Sey still dem HErrn / vnd warte auff jhn. Jesa. 30. Wenn jhr still weret vnd hoffetet / so würdet jhr starck seyn.
2. Die tröstliche Namen die hie abermal David Gott dem HErrn gibt / sollen wir vns wol einbilden / zu jhm vnser Zuflucht nehmen / er wil vns wider die Feinde schützen / stärcken vnd helffen / wie diese Namen mit sich bringen.
3. Wenn vns etwas mangelt / es sey was es wolle / auch heimliche Anligen / sollen wir es Gott von hertzen klagen / schüttet ewer Hertz für jhm aus sagt er / wer den Namen des HErrn anrüfft / der wird erhalten werden / Joel. 2.
4. Wir sollen vns auff Menschen nicht verlassen / wie leider allzugemein ist / sonderlich auch zu Hofe. Psal. 146. Verlasset euch nicht auff Fürsten / etc. Jer. 17. Verflucht sey wer sich auff Menschen verlesst. Jesa. 30. Egypten ist Fleisch vnd nicht Gott.
5. Sonderlich sollen wir vns nicht wie Doeg auff Frevel / vngerecht vnd gewalt verlassen.
6. Für allen dingen sollen wir sonderlich in vnserm gantzen Leben für Augen haben / das Gott so offt in Gottes Wort widerholet / vnd sagt: Ich bin der HErr dein Gott / jhm allein / als der gnädig / gerecht vnd Allmächtig ist / sollen wir fürchten / jhn lieben vnd jhm vertrawen.
7. Ob es schon ein zeitlang vngleich / vnd wie wir vns bedüncken lassen / vnrichtig in der Welt zugehet / sollen wir vns doch erinnern / daß Gott endlich recht richten / vnd mit der That beweisen wil / daß er ein gerechter Gott sey / der die Gottseligkeit hie vnd dort aus Gnaden belohnen / vnd die Gottlosen straffen wil / Rom. 2.
WIe David im Elend vmbher ziehen muß / ist sein schwerstes Anligen / daß er nicht kan zur Hütten Gottes kommen / da Gottes Wort getrieben / vnd der Gottsdienst verrichtet wird / kehrt sich derowegen zu Gott / vnd klaget jhm solche seine Noth / er erinnert jhn / daß er im ersten Gebot zu jhm vnd andern sagt: Ich bin der HErr dein Gott / vnd führet jhm zu gemüth seine Noth / vnd seinen Durst nach Gottes Wort / vnd daß es jhm gehe wie einem dürren Lande / das nicht beregnet wird / daß es also auch jhm am Regen mangle / er wolte gerne trincken vnd sich erquicken mit Gottes Wort / dadurch sey Gott kräfftig / da könne man recht Gott erkennen vnd jhm dancken / da fühle man Trost im Hertzen / welches das rechte (Geistliche) Leben ist / in der Versamlung könne man Gott loben vnd beten / das were sein höchste Lust / das er auch da seyn möchte / darumb er Tag vnd Nacht daran gedencke / vnd sein Hertz zu Gott richte. Erhelt auch Gott für den Grim seiner Feind / vnd beschlenst tröstlich / Gott der jhn zum Königreich beruffen / werde jhn erhalten / vnd seine Feinde straffen.
GOtt du bist mein Gott / früe wache ich zu dir / Es dürstet meine Seele nach dir / mein
Daselbst sehe ich nach dir in deinem Heiligthumb / Wolt gerne schawen deine Macht vnd Ehre.
Denn deine Güte ist besser denn Leben / Meine Lippen preisen dich.
Daselbst wolt ich dich gerne loben mein lebenlang / Vnd meine Hände in deinem Namen auffheben.
Daß were meines Hertzen Frewd vnd Wonne / Wenn ich dich mit frölichem Munde loben solte.
Wenn ich mich zu Bette lege / so dencke ich an dich / Wenn ich erwache / so rede ich von dir.
Denn du bist mein Helffer / Vnd vnter dem Schatten deiner Flügel rühme ich.
Meine Seele hanget dir an / Deine Rechte Hand erhelt mich.
Sie aber stehen nach meiner Seele / mich zu
Sie werden ins Schwert fallen / Vnd den Füchsen zu theil werden.
Aber der König frewet sich in Gott / wer bey jhm schweret / wird gerühmet werden / Denn die Lügenmäuler sollen verstopffet werden.
1. In allen nöthen sollen wir vns erinnern / das Gott sagt / Ich bin der HErr dein Gott / das ist / Ich wil mich deiner annemen / vnd kan vnd wil dir helffen.
2. Es ist kein schrecklicher Hunger vnd Durst / als wenn man Gottes Wort beraubet ist. Psal. 119. Wo nicht dein Gesetz were mein Trost gewesen / so were ich vergangen in meinem Elend. Amos 8. Ich wil einen Hunger ins Land schicken / etc. Es ist nicht anders / als wenn das Land gar dürr vnd trocken ist / vnd keinen Regen bekommen kan.
3. Da Gottes Wort im schwang gehet vnd geprediget wird / da erkennet man Gott recht / vnd preiset seine Macht vnd Ehr.
4. Der Christen höchste Lust vnd Frewde ist / in die Versamlung vnd Kirche gehen: Denn davon hat Gott gesagt / daß er an den Ort wolle zu vns kommen / vnd vns segnen / Exod. 20. vnd Matth. 18. Besihe hievon den 26. 27. 42. 84. vnd 122. Psalmen.
5. Gottes Wort ligt frommen Hertzen jmmerdar Tag vnd Nacht im sinn. Psal. 1. Er hat lust zum Gesetz des HErrn / vnd redet davon Tag vnd Nacht. Denn eins ist noth / Luc. 10.
6. Solcher Leute / die lust zu Gottes Wort haben / wil sich Gott auch annemen / jhnen helffen / sie beschützen vnd beschirmen / als eine Henne jhre Küchlein vnter jhren Flügeln.
7. Solche liebhaber des Göttlichen Worts / haben grossen widerstand / es wil durchs Creutz bewehret seyn / etc. Aber die Feind gehen endlich vnter.
8. Ein gläubiger Mensch sol sich seines Beruffs trösten / er sey im Geistlichen / Weltlichen oder Haußstand. Syr. 10. In Widerwertigkeit sey getrost / vnd trotze auff dein Ampt.
9. Die Warheit kompt endlich an den Tag / wie an Joseph / David / etc. zu sehen.
WIe der böse Feind nicht allein ein Mörder ist / der mit gewalt den Menschen zusetzet / sondern auch ein Lügner / der mit List / wie bey den ersten Eltern zu sehen / hinder vns her ist: Also thun jhm auch die Kinder des Vnglaubens / in welchen er seyn Werck hat. Das hat David auch erfahren / nicht allein zur zeit des Königs Sauls / sondern auch da er schon ins Regiment komen war / wie denn auch sein eigen Sohn Absolon also hinder jhm her ist. Weil er sich nun nicht gnugsam für solchen Leuten verwaren kan / denn sie seind jhm zu listig / greifft er zum Gebet / vnd bittet Gott / daß er das beste bey jhm thun / jhn behüten vnd gleich verbergen wolle / für solchen listigen Leuten / die die Köpff zusammen stossen / vnd jhm nachstellen. Vnd vergleichet jhre Zungen / damit sie jhn verleumbden / scharffen Schwertern vnd Pfeilen / sie gehen jhm auch nicht richtig vnter Augen / sondern stellen
HOere Gott meine Stimme in meiner Klage / Behüte mein Leben für dem grawsamen Feinde.
Verbirge mich für der Versamlung der Bösen / Für dem Hauffen der Vbelthäter.
Welche jhre Zunge scherffen wie ein Schwert / Die mit jhren gifftigen worten zielen / wie mit Pfeilen.
Daß sie heimlich schiessen den Frommen / Plötzlich schiessen sie auff jhn ohn alle schew.
Sie sind kühn mit jhren bösen Anschlägen / vnd sagen / wie sie Stricke legen wollen / Vnd sprechen / Wer kan sie sehen?
Sie ertichten Schalckheit / vnd haltens heimlich / Sind verschlagen / vnd haben geschwinde Räncke.
Aber Gott wird sie plötzlich schiessen / Das jhnen wehe thun wird.
Ihr eigen Zunge wird sie fellen / Daß jhrer spotten wird wer sie sihet.
Vnd alle Menschen die es sehen / werden sagen / Das hat Gott gethan / vnd mercken / das es sein Werck sey.
Die Gerechten werden sich des HErrn frewen / vnd auff jhn trawen / Vnd alle fromme Hertzen werden sich des rühmen.
1. Die Gottlosen seind den Frommen viel zu geschwind vnd listig für / aber die Frommen befehlen es Gott durchs Gebet.
2. Gott behütet die Frommen / vnd bedecket sie gleich für den listigen Anschlägen der Gottlosen / Psal. 27.
3. Die Gottlosen setzen den Frommen nicht allein mit Gewalt zu / sondern tödten sie auch mit jhren Zungen / Jer. 18.
4. Sonderlich seind die Gottlosen verschlagen vnd sicher / daß sie jhnen einbilden / es sol kein Mensch jhre Tück vnd listige Anschläge mercken. Wie Absolon / Danielis Feinde / etc. Dan. 6.
5. Gott findet vnd strafft endlich solche verschlagene Buben: In der Beich kommen die Füchs zusammen / pflegt
6. Gott sihet darumb eine zeitlang den Gottlosen zu / vnd lesst es eben weit mit den Frommen kommen / daß wenn er hilfft / man sehe der HErr habe es gethan / darumb sollen wirs abwarten / vnd nicht verzagen.
7. Wenn Gott darein sihet / vnd also der Frommen Feinde augenscheinlich straffet / sollen wirs zum Trost gebrauchen / vnd auch hinfort Gott vertrawen.
IST eine schöne Dancksagung für den Wolstand in der Kirchen / im Regiment vnd in der Haußhaltung / daß in der Kirchen Gottes Wort geprediget / Gott recht erkant vnd gelobet wird / daß er da Gebet erhöret / Sünd vergibt vnd tröstet. Welches freilich die höchste Wolthat Gottes ist / die einem Volck in dieser Welt widerfahren kan / da ist vnd wohnet Gott. Zum andern dancket er für das Weltliche Regiment / daß Gott die Berge / so in der Schrifft auch die Königreich heissen / fest setzet / daß man sie muß stehen lassen. Vnd weil der böse Feind vnd die Gottlose Welt allerley vnruhe erregen / daß die Völcker toben vnd wüten / vnd alles vber einen hauffen werffen / vnd wie eine Sündfluth alles vberschwemmen vnd verwüsten wollen / da helt er stewr / daß man sich darüber verwundern muß / vnd für solchen seligen frölichen Zustand Gott mit frewden dancken. Zum dritten dancket er auch für die Nahrung in der Haußhaltung / vnd macht gleich aus Gott einen frölichen Ackerman / vnd Haußhalter / der das Land beseet / tünget mit / fruchtbarem Regen es befeuchtet vnd weich machet / die Früchte wachsen vnd
GOTT man lobet dich in der stille zu Zion / Vnd dir bezahlet man Gelübde.
Du erhörest Gebet / darumb kompt alles Fleisch zu dir.
Vnser Missethat drücket vns hart / Du woltest vnser Sünde vergeben.
Wol dem / den du erwehlest vnd zu dir lessest / daß er wohne in deinen Höfen / Der hat reichen Trost von deinem Hause / deinem heiligen Tempel.
Erhöre vns nach der wünderlichen Gerechtigkeit / Gott vnser Heyl / der du bist Zuversicht aller auff Erden / vnd ferne am Meer.
Der die Berge fest setzet in seiner Krafft / Vnd gerüstet ist mit Macht.
Der du stillest das brausen des Meers / Das brausen seiner Wellen / vnd dz toben der Völcker.
Daß sich entsetzen die an denselben enden wohnen für deinen Zeichen / Du machest frölich was da webert / beyde des Morgens vnd des Abends.
Du suchest das Land heim vnd wässerst es / vnd machest es sehr reich / Gottes Brünlein hat Wassers die fülle / Du lessest jhr Getreide wol gerathen / denn also bawestu das Land.
Du tränckest seine Furchen / vnd feuchtest sein gepflügtes / Mit Regen machstu es weich / vnd segnest sein Gewechse.
Du krönest das Jahr mit deinem Gut / Vnd deine Fußstapffen trieffen von Fett.
Die Wohnunge in der Wüsten sind auch fett / daß sie trieffen / Vnd die Hügel vmbher sind lustig.
Die Anger sind voll Schafe / Vnd die Awen stehen dicke mit Korn / Daß man jauchtzet vnd singet.
1. Da der Heyden Länder vnd Königreich pochen vnd
2. Die allerhöchste Wolthat / die Gott einem Land vnd Volck erzeigen kan in dieser Welt / ist diese / daß er jhnen sein Wort / vnd durch dasselbige sich jhnen zuerkennen gibt. Da hat man zu Gott in allen nöthen einen freyen zutrit / rüfft jhn an vnd wird erhöret / da hat man vergebung der Sünden / vnd Trost in allen nöthen / da ist man selig. Psal. 144. Wol dem Volck des der HErr jhr Gott ist. Diese grosse Wolthat Gottes sol man erkennen vnd Gott dafür dancken / sonst verleuret mans wider.
3. Gott muß die Königreich mit seinem gewaltigen Arm erhalten / drumb jhn Hißkia Jesa. 37. als den Gott vber alle Königreich vmb schutz anrufft.
4. Der böse Feind vnd die Gottlose Welt setzen sich mit gewalt wider Gottes Volck / vnd die Länder die Gottes Wort haben. Psal. 93. Die Wasserströme erheben sich. Psal. 124. Wo der HErr nicht bey vns were / so erseuffte vns Wasser / Ströme giengen vber vnser Seele: Das sol vns nicht seltzam fürkommen.
5. Gott ist den Feinden seiner Kirch gewachsen. Psal. 95. Die Wasserströme seind gros / vnd der HErr ist noch grösser in der höhe / wie Gott an allen Tyrannen vnd Feinden der Kirchen jederzeit bewiesen / des wir vns trösten sollen.
6. Fried ist ein edle Gabe / da alles lustig vnd frölich ist.
7. GOtt ist der rechte Haußhalter / der den Ackerbaw /
8. Gott segnet auch die Viehzucht / wie an Jacob etc. zu sehen.
9. Es sihet ein Mensch sein wunder vnd seine Lust / wie es im Lentzen mit den Blumen allein angehet / vnd biß in den Herbst ein Blümlein dem andern / deßgleichen im Sommer eine Frucht der andern / an den grossen Wassern / ein Fisch dem andern folget.
10. Darumb sol man Gott vmb seinen Segen vnd Beystand in allen Ständen / sonderlich auch vmb die Nahrung in der Haußhaltung anruffen / vnd jhm dafür dancken.
IN diesem Psalm dencket David zu rück / wie wunderlich Gott die seinen in so grossen nöthen allezeit erhalten / vnd insonderheit jhn David selber auch. Darumb daß er auch andern dißfals ein Nachdencken mache / dancket er dafür Gott in diesem Psalm / vnd vermahnet auch andere / daß sie solche Wolthaten Gottes bedencken / vnd jhn frölich dafür loben / daß er die seinen so wänderlich wisse zu erhalten / vnd den Feinden zu stewren / vnd erzehlet insonderheit das grosse Wunder / da Gott das Meer vertrocknet / vnd sein Volck so er aus Pharaonis Tyranney erlöset / jhn aber gestraffet hat / daß thue er auch heutiges Tages noch bey allen seinen vnd der seinen Feinde. Dagegen da er schon die seinen in Leibes vnd Lebens gefahr gerathen lesset / erhalte er sie doch / daß / wenn man sie schon stosset sie nicht fallen vnd ligen bleiben. Doch habe er gleichwol sein Volck weil sie es auch darnach gemacht / probiret, geleutert vnd gefeget / daß jhre Feinde sie gefangen vnd hart beschweret / wie im Buch der Richter zu
JAuchtzet Gott alle Land / Lobsinget zu ehren seinem Namen / Rühmet jhn herrlich.
Sprecht zu Gott / wie wünderlich sind deine Werck? Es wird deinen Feinden fehlen für deiner grossen Macht.
Alle Land bete dich an / vnd Lobsinge dir / Lobsinge deinem Namen / Sela.
Kommet her / vnd sehet an die Wercke Gottes / Der so wünderlich ist mit seinem thun vnter den Menschenkindern.
Er verwandelt das Meer ins trocken / daß man zu fussen vber das Wasser gehet / Des frewen wir vns in jhm.
Er herrschet mit seiner Gewalt ewiglich / seine Augen schawen auff die Völcker / Die Abtrünnigen werden sich nicht erhöhen können / Sela.
Lobet jhr Völcker vnsern Gott / Lasst seinen Ruhm weit erschallen.
Der vnser Seelen im Leben erhelt / Vnd lest vnser Füsse nicht gleiten.
Denn Gott du hast vns versucht / Vnd geleutert wie das Silber geleutert wird.
Du hast vns lassen in den Thurn werffen / Du hast auff vnsere Lenden eine Last gelegt.
Du hast Menschen lassen vber vnser Häupt fahren / Wir sind in Fewr vnd Wasser kommen / Aber du hast vns außgeführt vnd erquicket.
Darumb wil ich mit Brandopffer gehen in dein Haus / Vnd dir meine Gelübde bezahlen.
Wie ich meine Lippen habe auffgethan / Vnd mein Mund geredt in meiner Noth.
Ich wil dir feiste Brandopffer thun von gebrandten Widdern / Ich wil opffern Rinder mit Böcken / Sela.
Kommet her / höret zu / alle die jhr Gott fürchtet / Ich wil erzehlen was er an meiner Seelen gethan hat.
Zu jhm rieff ich mit meinem Munde / Vnd preiset jhn mit meiner Zungen.
Wo ich vnrechts für hette in meinem Hertzen / So würde der HErr nicht hören.
Darumb erhöret mich Gott / Vnd mercket auff mein flehen.
Gelobet sey Gott / der mein Gebet nicht verwirfft / Noch seine Güte von mir wendet.
1. Wenn wir hören oder lesen / wie wünderlich Gott allezeit den seinen geholffen vnd sie erhalten / sol es auch in vns den Glauben erwecken / vnd daß wir Gott frölich loben.
2. Ob wol die gläubigen / wie offt in den Psalmen stehet / jhre Feinde vnd widerstand haben / die hie auch Gottes Feinde genant werden. Act. 9. Saul / Saul was verfolgestu mich / so ist doch Gott jhnen zu mächtig / daß sie müssen zu schanden werden.
3. Wir sollen solche wunderliche hülffe Gottes nicht aus der acht lassen / sondern wol in acht nehmen / wie wir in diesem Psalm etlich mal erinnert worden / vnd Gottes Allmacht erkennen vnd rühmen.
4. Daß Gott sein Volck / damit sie dem Pharaoni entrünnen / wunderbarlich durchs rothe Meer geführet / das sollen wir in allen nöthen zum Trost gebrauchen / daß Gott die seinen wunderlich erretten kan.
5. Daß Gott auff die Völcker sihet / vnd also auch auff die Egypter gesehen / daß sie sich nicht erhöhen kondten / so stewret er noch den hohen Bäumen / wie man zu sagen pfleget / daß sie nicht an den Himmel wachsen.
6. Gott behelt vnser Seel im Leben / vnd behütet vns durch seine Engel / daß wir vnser Füsse nicht an einen Stein stossen / Psal. 91. sonst würden wir nicht lang dauren.
7. Die weil wir in diesem Leben es offt darnach machen / schickt vns Gott wie im Buch der Richter an Israel zu sehen / schwere Straffen zu.
8. Den Kindern Gottes muß alles zum besten dienen / sie werden durch Trübsal wie durchs Fewr beweret vnd geleutert.
9. Gott legt den seinen eine schwere Last auff / aber er hilfft jhnen auch / Psal. 68.
10. Wenn wir in nöthen seind / geloben wir Gott / wir wollen danel bar seyn / das sollen wir auch halten / daß es nicht heisse / wie der Krancke genaß / etc.
11. Im Newen Testament sollen wir vnsere Leibe zum Opffer begeben / Rom. 12. Item / die Opffer vnserer Lippen / Heb. 13.
12. Wenn wir erfahren wie Gott andern geholffen / sollen wirs vns zu nutz machen / daß wir auch Gott vertrawen / jhn anruffen vnd jhm dancken.
13. Wir sollen wenn wir beten / nicht böses für haben / sondern Busse thun / vnser Sünde erkennen / Gott vmb Gnade bitten / vnd einen guten Fürsatz haben / vnser Leben zu
14. Gott wil von den gläubigen seine Güte nicht nehmen / sondern sie biß ans ende erhalten.
ES hat Gott verheissen / daß in Abrahams Samen sollen alle Völcker der Erden gesegnet werden / der Same ist Christas / nach der Erfüllung solcher Verheissung / hat die vnter dem Gesetz im Alten Testament hertzlich verlanget / Ach daß das Heil aus Zion keme: Daß thut auch dieser Psalm / bittet daß jhnen doch Gott solche Gnad erzeigen / sie durch Christum segnen vnd erfrewen wolle / daß nicht allein das Jüdisch Volck / sondern auch alle andere Völcker solch Gnadenwerck erkennen / daß er durch Christum selig machen wil / vnd sie dafür frölich dancken / daß er lesset predigen Busse vnd vergebung der Sünden / vnd dadurch gerecht vnd selig macht / das frewen sich alle Völcker / vnd bringen als ein gut Land gute früchten / vnd bittet Gott Vater / Sohn vnd heiligen Geist / daß er solche Wolthaten vns zu nutz kommen lasse / daß wir jhn fürchten / vnd jhm in kindlicher furcht dienen.
GOtt sey vns gnädig / vnd segene vns / Er las vns sein Antlitz leuchten / Sela.
Daß wir auff Erden erkennen seinen Weg / Vnter allen Heyden sein Heil.
Es dancken dir Gott die Völcker / Es dancken dir alle Völcker.
Die Völcker frewen sich vnd jauchtzen / Daß du die Leute recht richtest / vnd regierest die Leute auff Erden / Sela.
Es dancken dir Gott alle Völcker / Es dancken dir alle Völcker.
Das Land gibt sein gewechs / Es segne vns Gott / vnser Gott.
Es segne vns Gott / Vnd alle Welt fürchte jhn.
1. Das Volck des Alten Testaments hat nach dem Reich Christi / vnd außbreitung seines Evangelij in die gantze Welt / gros verlangen gehabt.
2. Der Heyland JEsus Christus gehöret nicht allein dem Jündischen Volck zu / sondern auch den Heyden / Gen. 22. Jesa. 49.
3. Daß Gott durch Christum seine Gnade allen Völckern anbeut / des sollen wir vns in warem Glauben von Hertzen frewen vnd Gott dafür dancken.
4. So offt Gottes Wort heisst frölich seyn / wird der Papistische zweiffel verworffen / denn der an seiner Seligkeit zweiffelt / kan nimmermehr von Hertzen frölich seyn.
5. Christus richtet recht / wenn er den gläubigen die Sünd vergibt / vnd sie gerecht vnd selig macht / die vngläubigen aber verdampt.
6. Die gnadenreiche Predigt von vergebung der Sünden / sollen wir nicht zun Sünden mißbrauchen / sondern vns bessern / denn ein guter Baum bringt gute früchte. Johan. 5. vnd 8. spricht Christus: Gehe hin vnd sündige fort nicht mehr.
7. Durch dreymalige wiederholung des worts / GOTT / wird vns / wie auch im Segen Num. 6. das Geheimnis der heiligen Dreyfaltigkeit angedeutet.
IST nechst dem 110. Psalm eine von den färnembsten Weissagungen von Christo vnd seiner Histori vnd Triumph / wie er würde von den Todten aufferstehen / vnd Sünd / Tod / Teuffel vnd Welt gewaltiglich vberwinden / daß seine liebe Gemein sich von Hertzen frewet / vnd wird angezeigt / daß er nicht wie Mose schrecke / sondern tröste vnd erquicke / vnd nehme sich an der armen Witwen vnd Waysen / der vnfruchtbarn / darunter er die Heyden versteht / vnd verlesst vnd verdampt die vngläubigen Juden. Vnd helt fein gegen einander den ersten vnd andern Pfingstag / Gesetz vnd Evangelium / das Gesetz schrecket / wie es auch am ersten Pfingstag schrecklich her gieng / aber das Evangelium / so am andern Pfingstag von Sion in die gantze Welt außgangen / ist als ein fruchtbarer Rege / der das dürre Land / das ist / die betrübte Hertzen erquicket / dazu gibt Gott die Apostel vnd die menge der Prediger / die einmütig seind / vnd theilet da die Christliche Kirche herrliche Gaben aus / vergebung der Sünden / fried vnd frewd im heiligen Geist / vnd leuchten die Prediger vnd gläubigen als die Liechter in der Welt / vnd seind mit vielen herrlichen Gaben gezieret / die Apostel als Könige / wo sie hinkommen / da erleuchten vnd erfrewen sie / vnd trösten mit dem heiligen . Vnd seind andere Königreich nicht gegen dem Reich Christi: Denn da ist Gott vnd wohnet Gott. Er hat viel Lehrer / damit er wie mit Streitwagen die Leute bekrieget vnd gewinnet. Vnd wird angezeiget / woher solche Herrligkeit komme / Nemlich von vnserm HErrn Jesu Christo / der vnsere Feinde / Sünd vnd Teuffel / etc. vberwunden / gen Himmel gefahren / sie gefangen geführet / vnd die Gaben des heiligen Geistes außgegossen / Act. 2. Vnd ob wir wol allerley Creutz vnd beschwernis durch Gottes schickung vnterworffen seyn / so helffe er doch / vnd helffe auch vom Tod selber / dagegen straffe er seine gewaltige Feinde / bekere gleichwol auch derselbigen etliche / vnd mache sie selig. Vnd zeigt ferner an / wie herrlich es in der Christlichen Kirchen hergehe / da man gleich anders nichts thue / als daß man Gott lobe vnd dancke / dazu er auch vermahnet / denn das Wort sey der Brunn / der die Seel erquicket / vnd deutet sonderlich vnter dem Namen Ben Jamin / auff Paulum / vnd auff die andern Apostel vnter dem Namen der Fürsten Juda / Sebulon vnd Naphthali / da seyn diese die Obersten vnd Fürsten / dadurch Gott solche grosse ding auffrichtet / vnd sein Reich fortsetzet / vnd bittet / Gott woll zu dem Werck seine Gnade geben / wie er auch thun muß / wenn es seinen fortgang haben sol. Er bittet auch / weil das Reich Christi grossen Widerstand hat / Gott wolle denen wehren / die vmb jhres Geitzes willen die Kirche zerstören. Vnd verkündiget / das Gott an stat der Kelber vnd Ochsen / Phariseer vnd Schrifft gelehrten / die Heyden beruffen werde / vnd vermahnet sonderlich auch die Obrigkeit / daß sie jhren Vnderthanen gute Exempel geben / vnd bittet / das Gott zu seinem Wort seinen Segen / vnd seinem Donner Krafft gebe / vnd jhm dancken / daß er seine Kirche so wunderlich vnd gnädiglich erhelt.
ES stehe Gott auff / daß seine Feinde zerstrewet werden / Vnd die jhn hassen / für jhm fliehen.
Vertreibe sie wie der Rauch vertrieben wird /
Die Gerechten aber müssen sich frewen / vnd frölich seyn für Gott / Vnd von Hertzen sich frewen.
Singet Gott / lobsinget seinem Namen / Machet Bahn dem der da sanfft herfehret / er heisst HErr / vnd frewet euch für jhm.
Der ein Vater ist der Waysen / vnd ein Richter der Witwen / Er ist GOtt in seiner heiligen Wohnunge.
Ein Gott der den Einsamen das Haus voll Kinder gibt / Der die Gefangenen außführet zu rechter zeit / Vnd lesst die Abtrünnigen bleiben in der dürre.
Gott / da du für deinem Volck herzogest / Da du einher giengest in der Wüsten / Sela.
Da bebet die Erde / vnd die Himmel troffen für diesem Gott in Sinai / Für dem Gott der Israels Gott ist.
Nun aber gibstu Gott einen gnädigen
Das deine Thier drinnen wohnen können / Gott du labest die Elenden mit deinen Gütern.
Der HErrgibt das Wort / Mit grossen scharen Evangelisten.
Die Könige der Heerscharen sind vntereinander Freunde / Vnd die Haußehre theilet den Raub aus.
Wenn jhr zu Felde ligt / so glentzets / als der Tauben flügel / die wie Silber vnd Gold schimmern.
Wenn der Allmächtige hin vnd wider vnter jhnen Könige setzet / So wird es helle / wo es dunckel ist.
Der Berg Gottes ist ein fruchtbar Berg / Ein gros vnd fruchtbar Gebirge.
Was hüpffet jhr grossen Gebirge? Gott hat luft auff diesem Berge zu wohnen / vnd der HErr bleibt auch jmmer daselbst.
Der Wagen Gottes ist viel tausent mal tausent / der HErr ist vnter jhnen im heiligen Sinai.
Du bist in die Höhe gefahren / vnd hast das Gefengnis gefangen / Du hast Gaben empfangen für die Menschen / Auch die Abtrünnigen / das Gott der HErr dennoch daselbst bleibe wird.
Gelobet sey der HErr täglich / Gott legt vns eine Last auff / Aber er hilfft vns auch / Sela.
Wir haben einen Gott der da hilfft / Vnd den HErrn HErrn / der vom Tode errettet.
Aber Gott wird den Kopff seiner Feinde zuschmeissen sampt jhrem Haarscheddel / Die da fortfahren in jhrer Sünde.
Doch spricht der HErr / Ich wil vnter den Fetten etliche holen / Aus der tieffe des Meers wil ich etliche holen.
Darumb wird dein Fuß in der Feinde Blut geferbet werden / Vnd deine Hunde werdens lecken.
Man sihet Gott wie du einher zeuchst / Wie du mein Gott vnd König einher zeuchst im Heiligthumb.
Die Senger gehen vor her / Darnach die
Lobet Gott den HErrn in den Versamlungen / Für den Brunn Israel.
Da herrschet vnter jhnen der kleine Ben Jamin / Die Fürsten Juda mit jhren Hauffen / die Fürsten Sebulon / die Fürsten Naphthali.
Dein Gott hat dein Reich auffgerichtet / dasselbe woltestu Gott vns stärcken / denn es ist dein Werck.
Vmb deines Tempels willen zu Jerusalem / Werden dir die Könige Geschencke zuführen.
Schilt das Thier im Rohr / die Rotte der Ochsen vnter jhren Kelbern / die da zutretten vmb Gelds willen / Er zerstrewet die Völcker die da gerne kriegen.
Die Fürsten aus Egypten werden kommen / Morenland wird seine Hände außstrecken zu Gott.
Ihr Königreiche auff Erden singet GOtt / Lobsinget dem HErrn / Sela.
Denn der da fehret im Himmel allenthalben
Gebet Gott die Macht / seine Herrligkeit ist in Israel / Vnd seine Macht in den Wolcken.
Gott ist wundersam in seinem Heiligthumb / Er ist Gott Israel / Er wird dem Volck Macht vnd Krafft geben / Gelobet sey Gott.
1. Wie die Lade des Bundes auffgehaben / vnd man da die Feinde frewdig angegriffen vnd vberwunden: Also ist Christus der dadurch bedeutet / von den Todten aufferstanden / vnd hat seine vnd vnsere Feinde / Sünde / Tod / Teuffel vnd Hell gewaltig vberwunden / des wir vns von Hertzen zu trösten / denn er solche Krafft an vns auch beweisen wil.
2. Wir haben vns im Leben vnd Sterben Christi zu trösten vnd zu erfrewen: Seid getrost / Ich habe die Welt vberwunden. Tod wo ist dein Stachel / 1. Cor. 15.
3. Wir sollen durch ware Buß dem HErrn Jesu Christo den Weg bereiten / vnd Bahn machen / vnd jhn im Glauben auffnemen / vnd vns sein trösten vnd frewen.
4. Dieweil gemeinlich die Gewaltigen vnd Werckheiligen Christum vnd sein Wort verachten / nimbt er sich sonderlich der Armen vnd Elenden an / Jesa. 61. zu predigen den Elenden. Matth. 11. Den Armen wird das Evangelium
5. Es ist eine grosse Wolthat / das Gott sein Gesetz gegeben / vnd darin seinen Willen vnd seinen Zorn wider die Sünde offenbaret / daraus sollen wir vnser Sünde erkennen / vnd weil wir Gott erzürnet / von Hertzen darüber erschrecken.
6. Noch eine grösser Wolthat Gottes ist / daß er am andern Pfingstag des Newen Testaments / seinen heiligen Geist vber die gläubigen außgegossen / vnd vom Berge Zion das liebe Evangelium predigen lassen / dadurch der heilige Geist gegeben wird / vnd die erschrocken Hertzen getröstet vnd erquicket werden. Jesa. 44. Ich wil Wasser außgiessen vber die dürre. Ich wil meinen Geist außgiessen.
7. Gottes grosse Gabe ist Gottes Wort / vnd das liebe Evangelium / dadurch wird der heilige Geist gegeben.
8. Die Christen / sonderlich aber die Prediger / sollen einig seyn / vnd einander lieben / Johan. 13. Johan. 17. Psal. 33. Philipp. 2.
9. Die Christliche Kirche theilet durch das Wort vnd Sacramenta die himlische Güter aus / die vns der HErr Christus erworben hat.
10. Es ist für den Augen der gläubigen ein herrlich Spectakel / wenn man ansihet / wie herrliche dinge Gott durch die Apostel in der Welt außgerichtet / die Leute bekeret / erleuchtet / gesund / fromb vnd selig gemacht.
11. Mit vns Menschen ist es eytel Finsternis / wir seind arme / blinde vnd betrübte Leute / aber durch die Apostel vnd
12. Gottes Wort ist nicht ein todter Buchstab / sondern kräfftig / vnd widergebiert die Leut / vnd macht sie fromb vnd selig. Es sol auch ein guter Baum gute Früchte bringen.
13. Die Christliche Kirche hat für allen Völckern vnd Königreichen / wie gewaltig sie auch seind / die praerogative vnd den vortheil / das Gott da mit sonderlichen Gnaden wohnen wil / Exod. 20. Psal. 26. 27. 84. 122. Matth. 18. vnd 28.
14. Gott streitet mit seinen Dienern für die Christliche Kirche / vnd vertheidiget sie / das seind die Prediger / ja auch die heiligen Engel.
15. In diesem Psalm haben wir ein deutlich Zeugnis vnd Weissagung von der Himmelfahrt Christi.
16. Christus hat in seiner Himmelfahrt triumphiret / vnd das gantze Hellische Heer gefangen geführt / vnd schaw getragen / das sie nun gebunden seind mit Ketten der Finsternis / vnd als ein angebundener Hund / wenn wir nicht muthwillig jhnen zu nahe kommen / vns nicht schaden können. Rom. 8. Ist Gott für vns / etc.
17. Die Gaben die Christus durch seine Himmelfarth vns mit getheilet / seind die Apostel / Propheten / Prediger vnd Lehrer / Ephes. 4.
18. Christum müssen auch seine Feinde leiden / Psal. 110.
19. Wie Christus das Creutz getragen / also müssen wir auch thun / Matth. 11. & 16. Aber er legt vns eine Last auff.
20. Tröstlich ist / daß Christus vns im Creutz helffen wil.
21. Aber der Trost gehet vber die andern alle / daß Christus auch vom Tod erretten kan vnd wil.
22. Wie Gott den Feinden Christi so Christum verworffen / den Kopff zerschmiessen / so werden endlich alle Feinde zu seinen Füssen gelegt werden / 1. Cor. 15.
23. Gott wil daß allen Menschen geholffen werde / vnd seind auch die König vnd Gewaltigen nicht außgeschlossen / 1. Tim. 2.
24. Der HErr Christus trit statlich vnd gewaltig einher / vnd hat ein herrlich Ansehen in seinem Triumph / vnd in seinem Reich / da gehen vorher die Propheten / die jhn zuvor verkündiget haben / da folgen die Apostel vnd die andern Zuhörer / die jhn für jhren HErrn vnd Heyland erkennen / sich sein frewen / jhn loben vnd preisen.
25. Das Evangelium darin vns Christus mit seinen Wolthaten fürgetragen wird / ist ein Brunn lebendiges Wassers / der nimmermehr vertrocknet / vnd die Seel erquicket zum ewigen Leben / dafür können wir Gott nicht gnugsam dancken.
26. Die heiligen Apostel / Paulus / Petrus / Johannes / Jacobus / Andreas / Philippus / seind die Röhren / dadurch diß Wasser heraus fleusst / daß wir frölich schöpffen / trincken / vnd vns erquicken.
27. Das höchste Gnadenwerck Gottes / ist das Reich vnd Kirche Christi / so Gott vnter vns auffgerichtet / daß wir
28. Wir sollen Gott fleissig vmb erhaltung seines Reichs vnd seiner Kirchen anruffen.
29. Es seind allezeit etliche die Gottes Wort verkeren vnd verfälschen / vmb jhres geniesses willen / wie zu Christi zeiten die Phariseer / jetzt das Bapsthumb / etc.
30. Die Heyden gehören auch zu diesen Wolthaten / aber sie müssen die Hände außstrecken / vnd sie in warem Glauben annemen.
31 Die grosse Herrn sollen Gottes Wort annemen / vnd Pfleger der Kirchen seyn / wie Constantinus / Theodosius / etc.
32. Gott muß zur Predigt das gedeyen geben / seinem Donner Krafft geben. 1. Cor. 3. Der da pflantzt vnd der da begeust ist nichts / sondern Gott der das gedeyen gibt. Darumb sollen wir jhn anruffen.
33. Wie Gott im Alten Testament in seinem Heiligthumb Wunder gethan / vnd seine Göttliche Macht bewiesen / so erhelt er noch jetzund seine Kirche wunderlich vnd gewaltiglich / vnd thut darin grosse Wunder.
IST ein Weissagung vom Leyden vnd Aufferstehung Christi vnd seinen Wolthaten. Vnd klagt nun Christus in diesem Psalm vber seine grosse Angst vnd Noth / darunter er gleich vergehen müsse / vnd daß es jhm lang wehre / daß er darüber gar abneme / habe viel vnd mächtige Feinde / die thun
GOtt hilff mir / Denn das Wasser gehet mir biß an die Seele.
Ich versincke im tieffen Schlam / da kein Grund ist / Ich bin im tieffen Wasser / vnd die Fluth wil mich erseuffen.
Ich habe mich müde geschrien / mein Hals ist heisch / Das Gesicht vergehet mir / daß ich so lange muß harren auff meinen Gott.
Die mich ohn vrsach hassen / Der ist mehr denn ich Haar auff dem Häupt habe.
Die mir vnbillich feind sind vnd mich verderben / sind mächtig / Ich mus bezahlen / das ich nicht geraubet habe.
Gott du weissest meine Thorheit / Vnd meine schulde sind dir nicht verborgen.
Laß nicht zu schänden werden an mir / die dein harren / HErr / HErr Zebaoth / Laß nicht schamrot werden an mir / die dich suchen GOtt Israel.
Denn vmb deinen willen trage ich Schmach / Mein Angesicht ist voller Schande.
Ich bin frembd worden meinen Brüdern / Vnd vnbekant meiner Mutter Kindern.
Denn ich eifere mich schier zu tod vmb dein Haus / Vnd die Schmach derer / die dich schmehen / fallen auff mich.
Vnd ich weine vnd faste bitterlich / Vnd man spottet mein dazu.
Ich habe einen Sack angezogen / Aber sie treiben das gespött daraus.
Die im Thor sitzen / waschen von mir / Vnd in den Zechen singet man von mir.
Ich aber bete HErr zu dir zur angenemen zeit / Gott durch deine grossen Güte / erhöre mich mit deiner trewen Hülffe.
Errette mich aus dem Koth / daß ich nicht versincke / Daß ich errettet werde von meinen Hassern / aus dem tieffen Wasser.
Das mich die Wasserfluth nicht erseuffe / vnd die Tieffe nicht verschlinge / vnd das loch der Gruben nicht vber mir zusammen gehe.
Erhöre mich HErr / denn deine Güte ist tröstlich / Wende dich zu mir / nach deiner grossen Barmhertzigkeit.
Vnd verbirge dein Angesicht nicht für deinem Knechte / denn mir ist angst / erhöre mich eilend.
Mach dich zu meiner Seele vnd erlöse sie / Erlöse mich vmb meiner Feinde willen.
Du weissest meine Schmach / Schande vnd Scham / Meine Widersacher sind alle für dir.
Die Schmach bricht mir mein Hertz vnd kräncket mich / Ich warte obs jemand jammerte / aber da ist niemand / vnd auff Tröster / aber ich finde keine.
Vnd sie geben mir Gallen zu essen / Vnd Essig zu trincken in meinem grossen Durst.
Ihr Tisch müsse für jhnen zum Strick werden / Zur vergeltung vnd zu einer Falle.
Ihre Augen müssen finster werden / daß sie nicht sehen / Vnd jhre Lenden laß jmmer wancken.
Geus deine Vngnade auff sie / Vnd dein grimmiger Zorn ergreiffe sie.
Ihre Wohnunge müsse wüste werden / Vnd sey niemand der in jhren Hütten wohne.
Denn sie verfolgen den du geschlagen hast / Vnd rühmen / das du die deinen vbel schlagest.
Laß sie in eine Sünde vber die ander fallen / Daß sie nicht kommen zu deiner Gerechtigkeit.
Tilge sie aus dem Buch der Lebendigen / Daß sie mit den Gerechten nicht angeschrieben werden.
Ich aber bin elend / vnd mir ist wehe / Gott deine Hülffe schütze mich.
Ich wil den Namen Gottes loben mit eim Lied / Vnd wil jhn hoch ehren mit danck.
Das wird dem HErrn baß gefallen / Denn ein Farr / der Hörner vnd Klawen hat.
Die Elenden sehen vnd frewen sich / Vnd die Gott suchen / denen wird das Hertze leben.
Denn der HErr höret die Armen / Vnd verachtet seine gefangene nicht.
Es lobe jhn Himmel / Erde vnd Meer / Vnd alles das sich drinnen reget.
Denn Gott wird Zion helffen / vnd die Städte Juda bawe / daß man daselbst wone / vn sie besitze.
Vnd der Same seiner Knechte wird sie ererben / Vnd die seinen Namen loben / werden drinnen bleiben.
1. Daß der ewig Sohn Gottes hie der Hellen Angst vnd sonst den ewigen Tod fühlet vnsert halben / daß es sich nicht anders mit jhm anlest / als daß er darin bleiben vnd versincken müste / da sehen wir den Zorn Gottes wider vnser Sünde / den sollen wir erkennen / vnd von Hertzen darob erschrecken / vns aber der vnschuld vnsers HErrn Jesu Christi in warem Glauben trösten / auch ein Exempel davon nehmen / wenn es schon / nun wir Gott versünet / mit vns auch dahin kompt / vnd wir viel leiden müssen / daß wir nicht verzagen / sondern Gott gedültig außhalten / der wil vns nicht in der Noth stecken lassen.
2. In solcher Noth sollen wir beten / vnd wenn vns schon Gott so bald nicht hilfft / mit dem Gebet anhalten / vnd nicht ablassen / biß vns geholffen werde.
3. Daß man Christo ohn vrsach zusetzt / vnd wie er hernach sagt / er das bezahlen muß daß er nicht geraubet hat / das
4. Wir sollen vns durch Christum zu Gott alles guten versehen / wer an jhn gläubet der wird nicht zu schanden.
5. Daß Christum alle Apostel verlassen / ist ein schwer leiden / er stehets vnsert halben aus / wir müssen es auch gewonen wie David wiederfahren. Freunde in der Noth / gehen 25. auff ein Loth.
6. Wir sollen vns eyfern vber falschem Gottesdienst vnd andern Sünden.
7. Wir müssens auch gewonen / daß man vnser in vnserm leiden spottet / vnd auch dißfals dem Ebenbild Christi gleich werden.
8. In grossen ängsten vnd nöthen / da wir vns bedüncken lassen / wir müssen drauff gehen / sollen wir nicht verzage / sondern vnser Noth Gott durchs Gebet klagen / wie Christus thut / vnd vns auch trösten der grossen Güte vnd Barmhertzigkeit Gottes / nicht zweifflende / er werde vnser grosses Elend ansehen / er wisse auch vnd sehe alles.
9. Wir vernemen hie auch / wie sonst einem Ehrlichen Hertzen die Schmach wehe thut / also sey es Christo nicht weniger schmertzlich gewesen als das eusserliche leiden.
10. Mit Christo vnd den seinen hat man wenns jhnen
11. Wie Christus in seinem Durst mit Essig vnd Gallen getrencket / so labet die Welt auch die gläubigen.
12. Die schreckliche Straffen die hie dem Jüdischen Volck gedrewet werden / vnd vbergangen / als daß jhr Lehr zu Stricke worden / sie geblendet vnd verstocket worden / Gottes Zorn am Hals tragen / kein bleibende stat haben / von einer Sünd in die ander fallen / vnd gar verworffen seind / sol vns eine starcke Warnung seyn / daß wir Christum vnd sein Wort nicht verachten vnd verfolgen.
13. Daß der gecreutzigte Jesus Christus sich erbeut / er wolle Gottes Namen preisen / ist ein Zeugnis seiner frölichen Aufferstehung. Wie dergleichen im 22. Psalm stehet.
14. Wir sollen auch wenn vns Gott aus nöthen errettet hat / jhn preisen / das gefelt jhm aus der massen wol.
15. Die Elenden / das ist / die arme betrübte Sünder / haben sich des Tods / der Aufferstehung des HErrn Jesu Christi / vnd seines Evangelij zu trösten vnd zu erfrewen / Matth. 11.
16. Wie alle Creaturen im Himmel / auff Erden vnd im Meer / wegen des Falls der ersten Eltern / die jhre Herren waren / betrübet seyn / also erfrewen sie sich suo modo, auff jhre weise der frölichen Aufferstehung des HErrn Jesu Christi / vnd der Erlösung jhres HErrn des Menschen.
17. Christus hat es mit seinem Leyden / Sterben vnd frölichen Aufferstehung so weit gebracht / daß jhm nun Gott
ES bezeuget die Histori von David / daß er offtermals in der eussersten Noth vnd gefahr gewesen / als da jhn Saul vmbringet / 1. Sam. 22. vnd sonsten / da er denn ängstiglich zu Gott geruffen / wie in eussersten nöthen vnd gefahr zu geschehen pfleget. Zu einer solchen zeit hat er auch diesen Psalm gemacht / da er bittet / das Gott weil grosse gefahr vnd Noth verhanden / Gott mit seiner Hülff nicht lang seumen / sondern jhm eilend von seinen Feinden erretten wolle / daß jhnen jhre Blutdürstige Anschläge / da sie jhm nach Leib vnd Leben stunden / nicht angehen / des sie in die Faust lachen wolten / sondern daß jhre Anschläge zu rück gehen / vnd sie selber zu schanden werden / daß er vnd andere fromme Hertzen sich des zu trösten / vnd Gott zu dancken vrsach haben / vnd weil die Noth vnd gefahr eben groß / wiederholet er seine Bitt / das Gott der rechte Helffer jhn eilend retten wolle.
EIle Gott / mich zu erretten / HErr mir zu helffen.
Es müssen sich schemen vnd zu schanden werden / Die nach meiner Seelen stehen.
Sie müssen zu rück keren vnd gehönet werden / die mir vbels wünschen.
Daß sie müssen widerumb zu schanden werden / Die da vber mich schreyen / Da / da.
Frewen vnd frölich müssen seyn an dir / die nach dir fragen / Vnd die dein Heil lieben / jmmer sagen / Hochgelobet sey Gott.
Ich aber bin elend vnd arm / Gott eile zu mir / Denn du bist mein Helffer vnd Erretter / Mein Gott verzeuch nicht.
1. Wie offt gemeldet / ist es David nicht allein / der also hart verfolget wird / sondern es seinds andere mehr / ja alle die da wollen gottselig in Christo leben / 2. Tim. 3. Darumb es vom heiligen Geist auffgeschrieben.
2. Gott lesst die seinen in die eusserste Noth vnd gefahr gerathen / daß sie meinen / sie werden alsobald drauff gehen.
3. Wenn die Frommen beten / treibet Gott jhrer Feinde Anschläge zu rück / als des Achitophels / Hamans / etc. der Feinde Danielis.
4. Die Gottlosen sollen bedencken / Gott mache sie zu schanden / daß es jhnen gehe / wie sie andern thun wollen / vnd derowegen ablassen.
5. Es wircket Trost vnd Frewd bey den Gottsfürchtigen / wenn sie sehen / daß Gott die seinen so wunderlich errettet.
6. Bißweilen befindet man Trost im Hertzen / denn wird man wider kleinmütig vnd betrübet / als im 42. vnd andern Psalmen zu sehen. Aber da sol man anhalten / vnd gleich Gott fort treiben.
7. Die Namen die hie Gott gegeben werden / Helffer vnd Erretter / sollen wir vns in nöthen zu Nutz machen / die sollen den Glauben in vns erwecken.
DEr Mensch muß im Streit seyn / so lange erlebet. Darüber wird man sonderlich wenn man Alt ist / etwas kleinmütig. Da greifft nun David / weil er kein besser Mittel weis / zum Gebet / vnd bittet gantz instendig / weil er auch noch im Alter keinen frieden haben kan / sondern die Feinde meinen / nun wollen sie es jhm thun / Gott wolle jhn wider seine Feinde die gottlos seind / vertheidigen / wie er von Jugend auff vnd von Mutterleib an bey jhm gethan / vnd jhn so gnädig erhalten / daß man sich darüber verwundern müssen / vnd er Gott zu dancken gehabt / dabey wolle es ja Gott auch forthin lassen / vnd das beste bey jhm thun / sonderlich in seinem Alter / da er es am besten bedürffe / vnd die Feinde jhnen starck eingebildet / nun wollen sie es jhm thun / da wolle ja Gott wol zusehen / vnd sie mit jhren bösen Anschlägen zu schanden machen / vnd mitten im Gebet fület er Trost / zeiget an / Gott werde jhm helffen / vnd wolle er Gott wie er allezeit gethan / auch forthin loben / vnnd trit eben in solchem Glauben mutig herein / vnd ist gar getrost vnd frewdig / vnd erinnert Gott nochmals daß er jhn von Jugend auff durch sein Wort geleitet / welches er allezeit gerühmet habe / daß wolle er doch im Alter auch thun / daß auch die Nachkommen es erfahren vnd wissen sollen / vnd Gott vertrawen. Sonderlich aber erinnert er sich selbst / vnd helt Gott für / wie er offt in die eusserste Noth vnd gefahr kommen / daß er sich gleich des Lebens erwogen / vnd sich nicht anders befunden / als wenn er gar dahin were / aber Gott habe jhn
HErr ich trawe auff dich / laß mich nimmermehr zu schanden werden.
Errette mich durch deine Gerechtigkeit / vnd hilff mir aus / Neige deine Ohren zu mir / vnd hilff mir.
Sey mir ein starcker Hort / dahin ich jmmer fliehen müge / der du zugesaget hast mir zu helffen / Denn du bist mein Fels vnd meine Burg.
Mein Gott hilff mir aus der Hand des Gottlosen / Aus der Hand des Vnrechten vnd Tyrannen.
Denn du bist meine Zuversicht / HErr / HErr / meine Hoffnung von meiner Jugend an.
Auff dich habe ich mich verlassen von Mutterleibe an / Du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen / Mein Ruhm ist jmmer von dir.
Ich bin für vielen wie ein Wunder / Aber du bist meine starcke Zuversicht.
Laß meinen Mund deines Ruhms / vnd deines preises voll seyn täglich.
Verwirff mich nicht in meinem Alter / Verlaß mich nicht wenn ich schwach werde.
Denn meine Feinde reden wider mich / Vnd die auff meine Seele halten / berathen sich mit einander.
Vnd sprechen / Gott hat jhn verlassen / Jaget nach vnd ergreifft jhn / denn da ist kein Erretter.
Gott sey nicht ferne von mir / Mein Gott eile mir zu helffen.
Schemen müssen sich vnd vmbkommen / die meiner Seelen wider sind / Mit Schand vnd Hohn müssen vberschüttet werden / die mein Vnglück suchen.
Ich aber wil jmmer harren / Vnd wil jmmer deines Ruhms mehr machen.
Mein Mund sol verkündigen deine
Ich gehe einher in der Krafft des HERRN HErrn / Ich preise deine Gerechtigkeit allein.
Gott du hast mich von Jugent auff gelehret / Darumb verkündige ich deine Wunder.
Auch verlaß mich nicht Gott im Alter / wenn ich graw werde / Biß ich deinen Arm verkündige Kindskindern / vnd deine Krafft allen die noch kommen sollen.
Gott deine Gerechtigkeit ist hoch / der du grosse ding thust / Gott wer ist dir gleich?
Denn du lessest mich erfahren viel vnd grosse Angst / Vnd machest mich wieder lebendig / vnd holest mich wieder aus der Tieffe der Erden herauff.
Du machest mich sehr gros / Vnd tröstest mich wieder.
So dancke ich auch dir mit Psalterspiel für deine Trewe / mein Gott / Ich lobsinge dir auff der Harffen / du Heiliger in Israel.
Meine Lippen vnd meine Seele / die du erlöset hast / sind frölich / vnd lobsingen dir.
Auch tichtet meine Zunge täglich von deiner Gerechtigkeit / Denn schemen müssen sich vnd zu schanden werden / die mein Vnglück suchen.
1. Es helt hart mit den Frommen in diesem Leben in jhren nöthen / daß sihet man daran / das David hie instendig anhelt / vnd einerley wiederholet.
2. In solchem harten zustand sol man beten vnd instendig anhalten / wie die zu rhun pflegen die in nöthen seyn: Hilff / hilff.
3. Die Namen die er Gott gibt / Hort / Fels / Burg / sollen vns starcken Trost in nöthen geben.
4. Die Gottlosen / so eine zeitlang die Oberhand haben / setzen den Frommen hart zu.
5. Auff Gott sollen wir vertrawen / vnd zu rück gedenckend / was für guts vnd hülff vns Gott von Jugen auff erzeiget / wie auch im 22. Psalm zu sehen.
6. Daß ein Mensch von Mutter Leib kompt / vnd in diese Welt geboren wird / ist ein herrlich Wunderwerck Gottes / Psal. 139.
7. Die Heiligen seind in der Welt als ein Wunder / ein Schawspiel vnd Fegopffer / 1. Cor. 4.
8. Gott loben ist der Frommen Lust / damit bringen sie jhr Leben zu.
9. Alte Leute fühlen jhre grosse Schwachheit / es nimbt alles an jhnen ab.
10. Wenn die Gottlosen die gelegenheit absehen / daß man Alt vnd schwach wird / fassen sie einen Muth / vnd gedencken / nun wollen sie es jhnen thun / da hat der Wage 5. Räder.
11. Wenn die Noth vnd gefahr gros ist / sol man Gott bitten / daß er eile / das ist / mit dem Gebet hefftig vnd starck anhalten.
12. Die Feinde der Frommen werden zu schanden.
13. Die Gottsfürchtigen werden getrost vnd mutig darüber / vnd gehen gleich in sprüngen daher / wenn sie bedencken / wie offt vnd gewaltig Gott jhnen geholffen. Als Psal. 3. Ich fürchte mich nicht für viel Hundert Tausenten / etc.
14. Weil sich Gott einmal vnser angenommen / sollen wir zu jhm das vertrawen haben / er werde es auch forthin thun.
15. Darumb verlengert vns Gott das Leben / daß wir sein Erkentnis auch auff die Nachkommen bringen.
16. Aus der Erfahrung lernen die Frommen / was sie an Gott haben.
17. Gott lesst die seinen offt in die eusserste Noth gerathen / daß sie sich jhres Lebens erwegen / 2. Cor. 1. vnd gleich den Tod für Augen sehen. Vnd errettet sie doch wunderbarlich vnd gewaltig.
18. Gott hilfft nicht allein / sondern schickts auch / daß vns
19. Solchen gnädigen Beystand Gottes sollen wir erkennen / vnd jhm dafür mit frewden vnd von Hertzen dancken.
OB es sich wol ansehen lesst / als gieng dieser Psalm auff den König Salomonem / so gehet er doch viel weiter / Nemlich auff den rechten Salomo vnd Friedefürsten vnsern HErrn Jesum Christum. Denn Salomo kein ewig Reich gehabt / wie jhn denn auch nicht alle König angebetet / vnd jhm gedienet / sein Reich sich auch nicht in die gantze Welt erstrecket / sondern das alles stehet Christo eigentlich vnd seinem Reich zu. Bittet also dieser Psalm für das Reich Christi / daß es einen glücklichen fortgang habe / vnd er die arme Sünder gerecht vnd selig mache / vnd ewigen Frieden schaffe / die Feinde aber straffe. Vnd zeigt an / er werde ein ewiges Reich haben / er werde als der Thaw / alles erquicken vnd fruchtbar machen / den Menschen Gerechtigkeit / Fried vnd Frewd im heiligen Geist schaffen / durch die gantze Welt herrschen / seine Feinde vberwinden / auch die Könige vnd alle Völcker zu Vnderthunen haben / weil er den armen Sündern von Sünd / Tod vnd Teuffel helffen / vnd sie aus aller Noth erlösen / vnd jhr Blut rechen werde / man werde jhn ehren / jhn dienen / jhn loben vnd anbeten an allen Orten / sein Reich werde durch das Wort fortgesetzet werden / vnd herrliche Frucht bringen / biß an den Jüngsten Tag. Summa / wie Gott dem Abraham zugesaget / werden durch jhn alle Völcker der Erden gesegnet werden / vnd beschleast mit einer frölichen Dancksagung / daß Gott solch gros Wunder thun / vnd daß alle Welt jhn loben vnd preisen werde.
GOtt gib dein Gericht dem Könige / Vnd deine Gerechtigkeit des Königes Sohne.
Daß er dein Volck bringe zur Gerechtigkeit / Vnd deine Elenden rette.
Laß die Berge den Frieden bringen vnter das Volck / Vnd die Hügel die Gerechtigkeit.
Er wird das elende Volck bey Recht erhalten / vnd den Armen helffen / Vnd die Lästerer zuschmeissen.
Man wird dich fürchten / so lange die Sonne vnd der Mond weret / Von Kind zu Kindskindern.
Er wird herab fahren wie der Regen auff das Fell / Wie die Tropffen / die das Land feuchten.
Zu seinen zeiten wird blühen der Gerechte / Vnd grosser Friede / Biß daß der Mond nimmer sey.
Er wird herrschen von einem Meer biß ans ander / vn von dem Wasser an biß zur Welt ende.
Für jhm werden sich neigen die in der Wüsten / Vnd seine Feinde werden Staub lecken.
Die Könige am Meer vnd in den Insulen werden Geschencke bringen / Die Könige aus Reich Arabien vnd Seba / werden Gaben zuführen.
Alle Könige werden jhn anbeten / Alle Heyden werden jhm dienen.
Denn er wird den Armen erretten der da schreyet / Vnd den Elenden der keinen Helffer hat.
Er wird gnädig seyn den Geringen vnd Armen / Vnd den Seelen der Armen wird er helffen.
Er wird jhre Seele aus dem Trug vnd Frevel erlösen / Vnd jhr Blut wird thewr geacht werden für jhm.
Er wird leben / vnd man wird jhm vom Gold aus Reich Arabien geben / Vnd man wird jmmerdar für jhm anbeten / täglich wird man jhn loben.
Auff Erden oben auff den Bergen wird das Getreide dicke stehen / Seine Frucht wird beben
Sein Name wird ewiglich bleiben / so lange die Sonne weret wird sein Name auff die Nachkommen reichen / Vnd werden durch denselbigen gesegnet seyn / alle Heyden werden jhn preisen.
Gelobet sey Gott der HErr / der Gott Israel / Der alleine Wunder thut.
Vnd gelobet sey sein herrlicher Name ewiglich / Vnd alle Land müssen seiner Ehre voll werden / Amen / Amen.
1. Der HErr Jesus Christus ist der verheissene Messias / König vnd Heyland.
2. Wir sollen / wie der Psalm thut / bitten / daß das Reich Christi einen glücklichen fortgang habe.
3. Der HErr JEsus ist der rechte Friedefürst / Jesa. 9. der Fried zwischen Gott vnd den Menschen auffgerichtet / daß wir auch im Gewissen friede haben / vnd der Teuffel vnd Welt ohn jhren danck vns müssen zu frieden lassen. Welches alles durch Salomonem fürgebildet ist.
4. Christus macht die arme Sünder selig / vnd verdampt die vngläubigen.
5. Wir seind als ein trocken Land / aber Christus ist der vns / wie der Thaw das Land / feuchtet vnd erquicket.
6. Im Reich Christi grünen vnd blühen die Gerechten / da ist grosser Fried. Wie lieblich seind die Füsse der Boten / die Friede verkündigen.
7. Andere Reich haben jhre Grentz / aber Christi Reich erstrecket sich von einem ende der Welt zum andern. Andere Reich weren eine zeitlang / Christi Reich ist ewig. In andern Reichen ist (wenn das glück gut) eusserliche Gerechtigkeit / in Christi Reich hat man die Gerechtigkeit die für Gott gilt. Anderswo ist zeitlicher Fried / hie ist Fried vnd Frewd im heiligen Geist.
8. Die Feinde Christi vnd die jhm nicht dienen / müssen vmbkommen / Jes. 60. Darumb sollen wir vns jhm nicht widersetzen.
9. Alle Menschen an allen enden vnd örtern / wes Standes sie auch seind / sollen Christum annemen / vnd sein Reich befürdern.
10. Weil Christus angebetet wird / ist er ewiger Gott.
11. Ob schon die Christen in dieser Welt arm vnd elend seind / wil sich doch Christus jhrer sonderlich annemen / jhr Gebet erhören / vnd jhnen helffen.
12. Wenn schon die Christen drauff gehen wie Abel / vnd jhr Blut vergiessen / ist doch jhr Tod köstlich für dem HErrn.
13. Gleich wie der Regen das Land fruchtbar macht / daß
14. Wir sollen so viel an vns ist / daran seyn / daß das Evangelium auch auff die Nachkommen gebracht werde.
15. Christus ist der Same Abraham / durch welchen alle Völcker der Erden gesegnet werden.
16. Für das Reich Christi / daß es auch zu vns kommen / sollen wir Gott loben vnd jhm dancken.
DIeser Psalm ist dahin gerichtet / daß wir vns an dem grossen Glück der Gottlosen nicht ergern. Denn wie der Psalm sagt / stosst es vns für den Kopff / daß es so vngleich in der Welt hergehet / den Gottlosen gehet es wol / vnd haben kein Creutz / daher werden sie sicher vnd hoffertig / verachten alles was andere sagen / jhr thun aber vnd jhre Anschläg rühmen sie hoch / darumb haben sie auch grossen anhang / die Frommen aber weil sie vnglück selig seind / werden nichts geachtet. Darüber kompt man in schwere vnd böse gedancken / es helffe nichts wenn man schon fromb sey / man habe nichts als Vnglück davon. Solche Gedancken kommen bißweilen auch den Frommen / Jer. 12. Mal. 3. weil sie Fleisch vnd Blut haben. Aber da sollen wir / spricht der Psalm / ins Heiligthumb gehen / vnd hören was Gottes Wort dazu sage / das lehrt vns / es were eine zeitlang / am ende weise es sich aus / daß Gott mit den Gottlosen nicht zu frieden sey. Denn sie stehen alle stund in höchster gefahr / ehe sie sich vmbsehen / stürtze sie Gott / daß sie vndergehen / vnd man nichts mehr von jhnen zu sagen wisse. Man kan sich aber so bald nicht begreiffen / da weiset er vns mit seinem Exempel / man sol sich an Gott vnd sein Wort halten / vnd sich des trösten / daß Gott verheisst / er wolle der seinen Vater seyn / sie leiten / wie ein Vater seine Kinder leitet / wenn sie den zu freunde haben / so habe es keine Noth mit
ISrael hat dennoch Gott zum Trost / Wer nur reines Hertzen ist.
Ich aber hette schier gestrauchelt mit meinen Füssen / Mein Tritt hette viel nahe geglitten.
Denn es verdros mich auff die Ruhmrettigen / Da ich sahe / daß den Gottlosen so wol gieng.
Denn sie sind in keiner fahr des Todes / Sondern stehen fest wie ein Pallast.
Sie sind nicht in Vnglück wie ander Leute / Vnd werden nicht wie andere Menschen geplagt.
Darumb muß jhr trotzen köstlich ding seyn / Vnd jhr frevel muß wol gethan heissen.
Ihr Person brüstet sich wie ein fetter wanst / Sie thun was sie nur gedencken.
Sie vernichten alles / vnd reden vbel davon / Vnd reden vnd lestern hoch her.
Was sie reden / das muß vom Himmel herab geredt seyn / Was sie sagen / das muß gelten auff Erden.
Darumb fellet jhnen jhr Pöbel zu / Vnd lauffen jhnen zu mit hauffen / wie Wasser.
Vnd sprechen / Was solt Gott nach jenen fragen / Was solt der Höhest jhr achten?
Sihe / das sind die Gottlosen / Die sind glückselig in der Welt / vnd werden reich.
Sols denn vmbsonst seyn / daß mein Hertz vnstrefflich lebt / Vnd ich meine Hände in vnschuld wasche?
Vnd bin geplagt täglich / Vnd meine Straffe ist alle Morgen da?
Ich hatte auch schier so gesaget / wie sie / Aber sihe / damit hette ich verdammet alle deine Kinder / die je gewesen sind.
Ich gedacht jhm nach / daß ichs begreiffen möchte / Aber es war mir zu schwer.
Biß das ichgieng in das Heiligthumb Gottes / Vnd mercket auff jhr ende.
Aber du setzest sie auffs schlipfferige / Vnd stürtzest sie zu boden.
Wie werden sie so plötzlich zu nichte? Sie gehen vnter / vnd nemen ein ende mit schrecken.
Wie ein Trawm / wenn einer erwachet / so machstu HErr jhr Bilde in der Stadt verschmecht.
Aber es thut mir wehe im Hertzen / Vnd sticht mich in meinen Nieren.
Das ich muß ein Narr seyn / vnd nichts wissen / Vnd muß wie ein Thier seyn für dir.
Dennoch bleibe ich stets an dir / denn du heltest mich bey meiner rechten Hand.
Du leitest mich nach deinem Rath / vnd nimmest mich endlich mit ehren an.
Wenn ich nur dich habe / so frage ich nichts nach Himmel vnd Erden.
Wenn mir gleich Leib vnd Seel verschmacht / So bistu doch GOtt allezeit meines Hertzen Trost vnd mein Theil.
Denn sihe / die von dir weichen / werden
Aber das ist meine Frewde / daß ich mich zu Gott halte / vnd meine Zuversicht setze ich auff den HErrn HErrn / Daß ich verkündige allein dein thun.
1. Hie wird gar eigentlich beschrieben der Kampff des Fleisches vnd Geistes / daß sich die Frommen / wenn es so vngleich mit den Frommen vnd Gottlosen in der Welt zugehet / der bösen Gedancken nicht erwehren können / aber der Geist behelt die Oberhand / vnd spricht: Israel hat dennoch Gott zum Trost.
2. Es gehet eine zeitlang den Gottlosen wol / denn Gottes Güte sie zur Buß leitet.
3. Wenn es den Gottlosen wol gehet / folget bey jhnen grosse sicherheit / Stoltz vnd verachtung anderer Leute / pochen vnd pralen / vnd kriegen grossen beyfall / wie sonderlich an grosser Herrn Höfen zu sehen / wir aber sollen vns an solche böse Leute nicht hangen. Psal. 1. Wol dem der nicht wandelt im Rath der Gottlosen / etc.
4. Den Frommen gehet es vbel in dieser Welt. Des hat Gott viel vrsachen. 1. Daß sie Busse thun. 2. Vmb verzeihung der Sünden bitten. 3. Gott fleissig anruffen / sich für Sünden zu hüten. 4. Daß sie geprüfet vnd beweret
5. Wenn vns böse Gedancken kommen / wenn wir sehen / daß es den Gottlosen wol / den Frommen aber vbel gehet / sollen wir nicht vnserm Fleisch vnd Blut folgen / sondern Gottes Wort / das vns lehret / Gott wolle sich der Frommen Väterlich annemen / vnd die Gottlosen straffen / wie seltzam es sichauch eine zeitlang anlasse.
6. Wenn vns insonderheit schwere Gedancken kommen / vom grossen Glück der Gottlosen / sollen wir vns erinnern / daß es mit jhnen keinen Bestand habe / sondern nemen ein ende mit schrecken / wie Pharao / Haman / etc. Psal. 37.
7. Es wird vns zu malen sawr / vnd gehet hart her / daß wir vns am vngleichen Zustand der Gottlosen vnd Frommen nicht ergern / sondern vns zu frieden geben / wie im 39. Psalm zu sehen.
8. Fromme Hertzen sollen sich / wie Assaph hie thut / der gnädigen verheissung Gottes trösten / darin sich Gott erbeut / er wolle vnser Vater seyn / der kan vnd wil vns erhalten / auch endlich erlösen. Darumb wir jhn auch anruffen sollen / Psal. 37.
9. Wenn wir schon vns bedüncken lassen / Himmel vnd
10. Die von Gott abweichen / vnd an jhm verzagen / die müssen zu grunde gehen. Jesa. 7. Gläubet jhr nicht / so bleibet jhr nicht. So weit sollen wirs mit vns nicht kommen lassen.
11. Wir sollen bey Gott bleiben / vnd vns zu jhm halten / so wird vns endlich geholffen / daß wir Gott zu dancken haben. Denn wer biß ans Ende beharret / der wird selig werden.
IST ein hefftiges Gebet / darin das Jüdische Volck klaget vber den grossen Jammer / daß die Feinde den Tempel vnd das gantze Land so grewlich verwüstet / den Gottesdienst abgeschaffet / vnd an dessen stat allerley Grewel vnd Abgötterey eingeführet / daß also Gottes Wort nicht mehr geprediget ward / welches freilich in dieser Welt die schwerste Straffe Gottes ist / vnd bittet / daß Gott bedencken wolle / daß es sein eigen Volck sey / vnd das die Feinde so gar vbel Hauß halten im Tempel vnd in den Gotteshäusern / Gott selbst vnd seinen heiligen Namen lästern / wolle er derowegen sein eigen Volck nicht so gar vbergeben / er sey ja Allmächtiger Gott / vnd könne es wol endern / wie er für diesem seine Göttliche Macht an dem Pharaone
GOtt / warumb verstössestu vns so gar? Vnd bist so grimmig zornig vber die Schafe deiner Weide?
Gedencke an deine Gemeine / die du vor Alters erworben / vnd dir zum Erbtheil erlöset hast / An den Berg Zion / da du auff wohnest.
Tritt auff sie mit Füssen / vnd stos sie gar zu boden / Der Feind hat alles verderbet im Heiligthumb.
Deine Widerwertigen brüllen in deinen Häusern / Vnd setzen jhre Götzen drein.
Man sihet die Exte oben her blicken / Wie man in einen Wald hawet.
Vnd zu hawen alle seine Tafelwerck / Mit Beil vnd Barten.
Sie verbrennen dein Heiligthumb / Sie entweyhen die Wonunge deines Namens zu boden.
Sie sprechen in jhrem Hertzen / lasst vns sie plündern / Sie verbrennen alle Häuser Gottes im Lande.
Vnsere Zeichen sehen wir nicht / vnd kein Prophet prediget mehr / Vnd kein Lehrer lehret vns mehr.
Ach GOtt wie lange sol der Widerwertige schmehen / Vnd der Feind deinen Namen so gar verlästern?
Warumb wendestu deine Hand ab / Vnd deine Rechte von deinem Schos so gar?
Aber Gott ist mein König von alters her / Der alle Hülffe thut / so auff Erden geschicht.
Du zertrennest das Meer durch deine Krafft / Vnd zubrichst die Köpffe der Drachen im Wasser.
Du zuschlegest die Köpffe der Wallfische / Vnd gibst sie zur speise dem Volck in der Einöde.
Du lessest quellen Brunnen vnd Bäche / Du lessest versiegen starcke Ströme.
Tag vnd Nacht ist dein / Du machest / daß
Du setzest einem jeglichen Lande seine Grentze / Sommer vnd Winter machestu.
So gedencke doch des / daß der Feind den HErrn schmähet / Vnd ein thöricht Volck lästert deinen Namen.
Du woltest nicht dem Thier geben die Seele deiner Turteltauben / Vnd deiner elenden Thier nicht so gar vergessen.
Gedencke an den Bund / Denn das Land ist allenthalben jämmerlich verheeret / Vnd die Häuser sind zurissen.
Las den Geringen nicht mit schanden davon gehen / Denn die Armen vnd Elenden rühmen deinen Namen.
Mache dich auff Gott / vnd führe aus deine Sache / Gedencke an die Schmach / die dir täglich von den Thoren widerfehret.
Vergis nicht des geschreyes deiner Feinde / Das toben deiner Widerweitigen wird je lenger je grösser.
1. Gott strafft nicht allein die Heyden vnd die Geringen / so sein Wort nicht haben / sondern nimbt auch sein eigen Volck hart mit / daß zwar sein Wort hat / aber sich nicht darnach helt / vnd muß der Knecht der des Herrn willen weis / vnd nicht gethan / viel streich leiden. Darumb sol man nicht allein Gottes Wort hören / sondern auch bewahren.
2. Wenn Gott den Feinden verhengt / daß sie sein Volck plagen / halten sie jämmerlich vnd vbel hauß / da ist eitel Jamer vnd Noth / darumb sollen wir es so weit nicht kommen lassen.
3. Die aller schwereste Straffe / die in diesem Leben vber ein Land vnd Volck kommen kan / ist die / wenn man der Predigt des Göttlichen Worts muß beraubet seyn. Das ist ein schrecklicher Hunger vnd Durst / Amos 8. Da das Volck verschmacht Matth. 9. Darumb sollen wir Gott für sein Wort dancken / vnd nicht vrsach geben daß er es wieder von vns nehme.
4. In solchen nöthen sollen wir nicht verzagen / sondern zum Gebet greiffen / Ruff mich an in der Noth / etc.
5. In solchem Gebet sollen wir vns nicht weiß brennen / vnd vnsere frömmigkeit rühmen / sondern Gott zu gemüth führen vnser grosses Elend / vnd daß wir Gottes Erbe seind / vnd er einen Bund mit vns gemacht hat / vn daß er verheissen daß er Gnade einwenden wolle / wenn wir Buß thun / vnd daß es jhm selber mit gelte / sein Name werde gelestert / etc.
6. Sonderlich sollen wir vns in solchen grossen nöthen trösten der Allmächtigkeit Gottes / des Hand nicht
IN diesem Psalm dancket Gottes Volck dem HErrn / daß er / wenn sie jhn anruffen / jhr gebet erhöret / vnd sie vertheidiget wider die Gottlosen vnd Stoltzen / die auff jhre Gewalt trotzen vnd pochen / weil jhnen jhre Anschläge wider die Frommen eine zeitlang glücklich fort gehen: Aber da führet der Psalm Gott selber ein / daß er in seinem Wort jhnen drewet / er wolle endlich sie finden vnd gewaltig straffen / die seinen aber erhalten / denn das sey sein Werck / das er täglich in der Welt verrichtet / daß er die Hoffertigen demütige vnd stürtze / die Frommen aber erhalte vnd erhöhe. Vnd ob er wol die seinen auch hart mitnehme / so nehme es doch ein gut Ende mit jhnen / vnd werden endlich selig / daß sie Gott ewig zu dancken haben / die Gottlosen aber werden ewig verdampt.
WIr dancken dir Gott / wir dancken dir / Vnd verkündigen deine Wunder / daß dein Name so nahe ist.
Denn zu seiner zeit / So werde ich recht richten.
Daß Land zittert vnd alle die drinnen wohnen / Aber ich halte seine Seulen feste / Sela.
Ich sprach zu den Ruhmrettigen / rühmet
Pochet nicht so hoch auff ewer Gewalt / Redet nicht so halstarrig.
Es habe keine noth / weder vom Auffgang / noch vom Nidergang / Noch von dem Gebirge in der Wüsten.
Denn Gott ist Richter / Der diesen nidriget / vnd jenen erhöhet.
Denn der HErr hat einen Becher in der Hand / vnnd mit starckem Wein voll eingeschenckt / vnd schenckt aus demselben / Aber die Gottlosen müssen alle trincken / vnd die Hefen außsauffen.
Ich aber wil verkündigen ewiglich / Vnd lobsingen dem Gott Jacob.
Vnd wil alle Gewalt der Gottlosen zubrechen / Daß die Gewalt des Gerechten erhöhet werde.
1. Man sol Gott dancken / daß er von Anfang biß auff diese stund seine Kirche so gnädiglich vnd wunderlich wider jhre Feinde erhalten.
2. Gott ist nahe allen denen die seinen Namen anruffen / Psal. 145.
3. Wie Gott Exod. 20. zeuget / daß er ein eifferiger Gott sey / also widerholet ers hie / daß er die Gottlosen zu seiner zeit straffen wolle.
4. Gott wil die Frommen auch erretten / ob es jhnen schon ein zeitlang hart für stehet.
5. Die Frommen seind Seulen der Welt / vnd vmb der Frommen willen erhelt Gott wol ein gantz Land / wie er denn Sodoma vnd Gomorra verschonen wollen / wenn nur 10. Gerechten darin gewesen. Vnd vmb Loths willen wil Gott der Stadt Zoar verschonen.
6. Weil es den Gottlosen eine zeitlang wol gehet / vnd sie mächtig vnd gewaltig seind / vberheben sie sich des / vnd werden gar sicher vnd trotzig / daß sie jhnen einbilden / es habe keine noth / wenn sie es schon noch eins so arg machen. Psal. 12. Wer ist vnser HErr? Exod. 5. Wer ist der HErr? Jesa. 28. Wenn eine Fluth daher gehet / wird es vns nicht treffen.
7. GOtt ist ein gerechter Richter / der nicht allein am Jüngsten Tage die Welt richten wird / die Gottlosen verdammen / vnd die Frommen selig machen / sondern er beweiset es auch allbereit etlicher massen in diesem Leben / da er die Gottlosen ernidriget / vnd die Frommen erhöhet.
8. Es haben nicht allein die Gottlosen viel Plagen / sondern es muß insonderheit auch der Gerechte viel leiden / Aber das ist der vnterscheid / daß der Frommen Trübsal zeitlich
9. Das Gott hie drewet / er wolle alle Gewalt zu brechen / das wird recht erfüllet vnd vollenzogen werden am lieben Jüngsten Tage / da werden jhm alle Knie gebogen werden / vnd werden alle Feinde zu seinen Füssen gelegt werden.
IN diesem Psalm dancket der Prophet Assaph / daß Gott zu Jerusalem vnd im Jüdischen Volck durch sein Wort sich offenbaret / vnd zu erkennen gibt / vnd allda mit Gnaden wohnet / vnd sein Volck wider jhre Feinde gewaltig schützet vnd vertheidiget / also daß die Feinde nichts wider das Volch Israel vermögen / vnd außrichten können / sondern müssen die Hände vnd den Muth sincken vnd fallen lassen: Ja wenn Gott seinen Zorn sehen lest / müsse der Erdboden vnd alles was darauff ist / sich entsetzen / vnd ob wol die Menschen es jhnen sawr werden lassen / Gottes fürnemen zu hindern / werden sie doch darüber zu schanden / vnd vermahnet die Frommen / daß sie solche Wolthaten mit danckbarem Hertzen erkennen / vnd Gott dafür mit worten vnd mit der That preisen.
GOtt ist in Juda bekan / In Israel ist sein Name herrlich.
Zu Salem ist sein Gezelt / Vnd seine Wohnung zu Zion.
Daselbst zubricht er die Pfeile des Bogens / Schild / Schwert vnd Streit / Sela.
Du bist herrlicher vnd mächtiger / denn die Raubeberge.
Die Stoltzen müssen beraubet werden vnd entschlaffen / Vnd alle Krieger müssen die Hand lassen sincken.
Von deinem schelten Gott Jacob / sinckt in schlaff beyde Roß vnd Wagen.
Du bist erschrecklich / Wer kan für dir stehen / wenn du zürnest?
Wenn du das Vrtheil lessest hören vom Himmel / So erschrickt das Erdreich vnd wird stille.
Wenn Gott sich auffmacht zu richten / Daß er helffe allen Elenden auff Erden / Sela.
Wenn Menschen wider dich wüten / so legestu Ehre ein / Vnd wenn sie noch mehr wüten / bistu auch noch gerüst.
Gelobet vnd haltet dem HErrn ewrem
Der den Fürsten den Muth nimpt / Vnd schrecklich ist vnter den Königen auff Erden.
1. Die höchste Wolthat / die Gott einem Land oder Volck in dieser Welt erzeigen kan / ist die / daß er jhnen sein Wort / vnd dadurch sich zu erkennen gibt / da ist vnd wohnet Gott mit Gnaden / darumb heisst Christus die Kirche offt das Himmelreich.
2. Gott wil sein Volck / das in dieser Welt grossen widerstand hat / gewaltiglich vertheidigen / vnd jhren Feinden stewren / Psal. 48. vnd 64.
3. Ob wol die Feind des Volcks Gottes mächtiger seind nach dem eusserlichen ansehen als das Volck Gottes / so ist doch Gott noch viel mächtiger / Psal. 93. 124.
4. Der Zorn Gottes / wenn der erst angehet / ist vnerträglich / vnd müssen sich dafür alle Creaturen entsetzen.
5. Die arme Menschen sind so toll vnd thöricht / daß sie sich auch wider Gott aufflehnen / vnd sein Werck zu hindern sich vnterstehen. Aber Gott spricht Jesa. 8. Seid böse jhr Völcker / vnd gebt doch die flucht / etc. Vnd am 46. Cap. Meine Anschläge bestehen. Sie aber die Feinde werden zu schanden.
6. Wie Gott das seine bey vns thut / vnd helt was er vns
7. Wir sollen Gott nicht allein mit worten danckbar seyn / sondern jhm auch Geschenck bringen / das ist / mit Wercken jhm danckbarkeit beweisen / die Diener seines Worts vnterhalten / Matth. 10. das geschicht jhm selber. Wie auch die Armen speisen vnd trencken / Matth. 25. So bringen wir jhm Gaben.
8. Wenn wir Gott auff vnser Seiten haben / dürffen wir vns für niemand fürchten / Jesa. 8. vnd Rom. 8. Ist Gott für vns / wer mag wider vns seyn?
IN diesem Psalm klagt Assaph vber das hohe leiden vnd die schwere Anfechtung der Sünden / vnd des Gewissens Angst / da er anders nicht fühlet / als daß Gott vber jhn also zürne / als wenn er gar keine Gnade einwenden wolte: Aber er wendet sich zu Gott / vnd rufft jhn von Hertzen an / er sey selber der / der den seinen solche Anfechtung zuschickt / der hiebevor jhn auch erhöret / vnd guts bey jhm gethan. Darumb schleust er / Gott werde jetzund auch jhn nicht gäntzlich / wie sich Fleisch vnd Blut einbildet / verlassen / denn solches gleich wider Gottes Natur sey: Sondern weil er einen Allmächtigen Arm hat / könne er vnd werde diß grosse leyden endern / daß es wieder gut mit jhm werde. Vnd den Trostnimbt er daher / daß er zu rücke gedenck et / vnd sich erinnert / was Gott vormals bey jhm vnd andern gläubigen gethan / wie gewaltig er endlich geholffen / ob er sich schon eine zeitlang hart gestellet / vnd es sich
ICH schreye mit meiner Stim zu Gott / zu Gott schreye ich / vnd er erhöret mich.
In der zeit meiner Noth suche ich den HErrn / Meine Hand ist des Nachts außgereckt / vnd lesst nicht ab / Denn meine Seele wil sich nicht trösten lassen.
Wenn ich betrübt bin / so dencke ich an Gott / Wenn mein Hertz in ängsten ist / so rede ich / Sela.
Meine Augen heltestu / daß sie wachen / Ich bin so ohnmächtig / daß ich nicht reden kan.
Ich dencke der alten Zeit / Der vorigen Jahre.
Ich dencke des Nachts an mein Seitenspiel / vnd rede mit meinem Hertzen / Mein Geist muß forschen.
Wird denn der HErr ewiglich verstossen / Vnd keine Gnade mehr erzeigen?
Ists denn gantz vnd gar aus mit seiner Güte? Vnd hat die Verheissung ein ende.
Hat denn Gott vergessen gnädig zu seyn / Vnd seine Barmhertzigkeit für Zorn verschlossen? Sela.
Aber doch sprach ich / Ich muß das leiden / Die rechte Hand des HErrn kan alles endern.
Darumb gedencke ich an die Thaten des HErrn / Ja ich gedencke an deine vorige Wunder.
Vnd rede von allen deinen Wercken / Vnd sage von deinem Thun.
Gott dein Weg ist heilig / Wo ist so ein mächtiger Gott / als du Gott bist?
Du bist der Gott der Wunder thut / Du hast deine Macht beweiset vnter den Völckern.
Du hast dein Volck erlöset gewaltiglich / Die Kinder Jacob vnd Joseph / Sela.
Die Wasser sahen dich Gott / die Wasser sahen dich / vnd ängsten sich / Vnd die Tieffen tobeten.
Die dicke Wolcken gossen Wasser / die Wolcken donnerten / Vnd die Stralen fuhren daher.
Es donnerte im Himmel / deine Blitze leuchteten auff dem Erdboden / Das Erdreich regete sich vnd bebete davon.
Dein Weg war im Meer / vnd dein Pfad in grossen Wassern / Vnd man spüret doch deinen Fuß nicht.
Du führetest dein Volck / wie eine Herd Schafe / Durch Mosen vnd Aaron.
1. In den allerhöchsten Anfechtungen der Sünden / des Gewissens / des Zorns Gottes etc. sollen wir ja nicht verzagen: Sondern wie Assaph hie thut / zu Gott schreyen / das ist / jhm inniglich vnd von Hertzen vnser Noth klagen.
2. Wenn Gott bißweilen sein Angesicht verbirget / vnd die Hand ein wenig abzeucht / so wil einem Menschen aller Trost entgehen / da sol man nicht ablassen / sondern anhalten mit dem Gebet.
3. Das Gebet ist die allerbeste vnd gewisseste Artzney / damit wir alle Noth vnd Anfechtung abwenden können.
4. Wir sollen vns erinnern / Gott thue es / vnd verhenge solches vber vns / daß wir erkennen / was für arme elende
5. Daß wir vns in solchen schweren Anfechtungen vnd nöthen desto besser erhalten können / sollen wir vns erinnern der alten Thaten / was Gott wol ehermals bey vns vnd andern gethan / wie gnädig vnd gewaltig er andere vnd vns selber erlöset.
6. Gottes Weg ist heilig / ob wir vns schon nicht drein schicken können. Jesa. 48. Fürwar du bist ein verborgner Gott.
7. Sonderlich sol die außführung des Volcks Israel aus Egypten / deren auch in den Psalmen offt gedacht wird / vns erinnern / wie gnädig vnd gewaltig Gott endlich die Frommen erlöse / vnd jhre Feinde straffe vnd vntergehen lasse / da lesst Gott Donner vnd Blitz / Fewr vnd Schwefel vber sie regnen. Die seinen erlöset er / da sie den Tod vnd vntergang gleich für Augen sahen. Derowegen wir in keiner Noth vnd gefahr / wie gros sie auch ist / verzagen sollen.
8. Gott regieret vnd leitet sein Volck / wie ein guter Hirte seine Schafe / Psal. 23. Er führet vns wie die Jugend / Psal. 48. Das verrichtet er durch die Prediger (Mose vnd Aaron.)
IN diesem Psalm vnterweiset Assaph sein Volck aus den alten Geschichten / wie auch jhre Nachkommen / was für grosse Wolthaten Gott jhren Vätern erzeiget habe / vnd wie vbel / die er seinem Volck erzeiget / erzehlet er fortan auff der reigen / daß er sie durch das rothe Meer trockens Fusses geführet / sie mit einer Wolcke / die des Nachts als ein Fewr geleuchtet / begleitet / Wasser aus dem Felsen gebracht / vnd ob er sie schon mit Manna gespeiset / haben sie sich doch nicht begnügen lassen / sondern Fleisch gefordert / darumb sie auch hart gestraffet seind / sonderlich die Häupter. Vn weil es nicht helffen wollen / sondern es nur Heucheley was / vnd sie sich nur so lange fromb stelleten / als die Straffe werete / ist jhr keiner / außgenommen Josua vnd Caleb / ins gelobte Land kommen. Ob sie nun wol verdienet / daß Gott sie gar vertilget hette / habe er doch offt die Straffe wieder von jhnen genommen / vnd die menschliche schwachheit behertziget: Vnd wiewol es alles nicht geholffen / habe er doch endlich / die noch vbrig waren / vnd jhre Kinder ins gelobte Land gebracht / vnd jhre Feinde daraus vertrieben. Aber da haben sie es eben gemacht wie jhre Väter / derowegen sie jhren Benachbartenden Philistern vbergeben / die sie auch wol geplagt / sonderlich aber die Priester / die Söhne Eli / so andern mit gutem Exempel hetten vorgehen sollen. Damit aber die Feinde nicht jubilirten / habe er die Feinde also geplaget / daß sie Gott gedancket / daß sie der Bunds Laden wieder quit worden. Nach der zeit habe er nun jhnen die grosse Wolthat auffs newe erzeiget / daß er / als er Ephraim verworffen / aus dem Juda den David zum Fürsten vber sein Volck gesetzet / daß er jhnen wol fürstehen solte / vnd als ein Hirte sie weiden / den Gottsdienst befürdern / vnd Recht vnd Gerechtigkeit schaffen allem Volck / welches er auch gethan.
HOere mein Volck mein Gesetze / Neiget ewre Ohren zu der Rede meines Mundes.
Ich wil meinen Mund auffthun zu Sprüchen / Vnd alle Geschichte außsprechen.
Die wir gehöret haben vnd wissen / Vnd vnser Väter vns erzehlet haben.
Daß wirs nicht verhalten sollen jhren Kindern / die hernach kommen / Vnd verkündigten den Ruhm des HErrn / vnd seine Macht vnd Wunder / die er gethan hat.
Er richtet ein Zeugnis auff in Jacob / vnd gab ein Gesetz in Israel / Daß er vnsern Vätern gebot zu lehren jhre Kinder.
Auff das die Nachkommen lerneten / Vnd die Kinder die noch solten gebohren werden.
Wenn sie auffkemen / Daß sie es auch jhren Kindern verkündigten.
Daß sie setzten auff Gott jhre Hoffnung / Vnd nicht vergessen der Thaten Gottes / vnd seine Gebot hielten.
Vnd nicht würden wie jhre Väter / eine
Wie die Kinder Ephraim / so geharnischt den Bogen führeten / Abftelen zur zeit des Streits.
Sie hielten den Bund Gottes nicht / Vnd wolten nicht in seinem Gesetz wandlen.
Vnd vergassen seiner Thaten / vnd seiner Wunder / die er jhnen erzeiget hatte.
Für jhren Vätern thet er Wunder in Egyptenland / im Felde Zoan.
Er zertheilet das Meer / vnd lies sie durch hin gehen / Vnd stellet das Wasser wie eine Mawr.
Er leitet sie des Tages mit einer Wolcken / vnd des Nachts mit einem hellen Fewer.
Er reis die Felsen in der Wüsten / vnd trencket sie mit Wasser die fülle.
Vnd lies Bäche aus den Felsen fliessen / Daß sie hinab flossen wie Wasserströme.
Noch sündigten sie weiter wider jhn / Vnd erzürneten den Höhesten in der Wüsten.
Vnd versuchten Gott in jhrem Hertzen / Daß sie Speise fodderten für jhre Seelen.
Vnd redeten wider Gott / vnd sprachen / Ja / Gott solt wol können einen Tisch bereiten in der Wüsten.
Sihe / er hat wol den Felsen geschlagen / daß Wasser flossen / vnd Bäche sich ergossen.
Aber wie kan er Brod geben / vnd seinem Volck Fleisch verschaffen?
Da nun das der HErr höret / entbrand er / Vnd Fewer gieng an in Jacob / Vnd Zorn kam vber Israel.
Daß sie nicht gläubten an Gott / Vnd hoffeten nicht auff seine Hülffe.
Vnd er gebot den Wolcken droben / Vnd thet auff die Thür des Himmels.
Vnd lies das Man auff sie regnen / zu essen / Vnd gab jhnen Himmelbrod.
Sie assen Engelbrod / Er sandte jhnen Speise die Fülle.
Er lies weben den Ostwind vnter dem
Vnd lies Fleisch auff sie regnen wie Staub / Vnd Vogel wie Sand am Meer.
Vnd lies sie fallen vnter jhre Lager allenthalben / Da sie wohneten.
Da assen sie vnd worden allzu satt / Er lies sie jhre Lust büssen.
Da sie nun jhre Lust gebüsset hatten / Vnd sie noch davon assen.
Da kam der Zorn Gottes vber sie / Vnd erwürget die Fürnembsten vnter jhnen / Vnd schlug danider die besten in Israel.
Aber vber das alles sündigten sie noch mehr / Vnd gläubten nicht an seine Wunder.
Darumb lies er sie dahin sterben / daß sie nichts erlangeten / Vnd musten jhr lebenlang geplaget seyn.
Wenn er sie erwürget / suchten sie jhn / Vnd kereten sich früe zu Gott.
Vnd gedachten / das Gott jhr Hort ist / Vnd Gott der Höhest jhr Erlöser ist.
Vnd heuchleten jhm mit jhrem Munde / vnd logen jhm mit jhrer Zungen / Aber jhr Hertz war nicht feste an jhm / vnd hielten nicht trewlich an seinem Bunde.
Er aber war Barmhertzig / vnd vergab die Missethat / vnd vertilget sie nicht / Vnd wendet offt seinen Zorn ab / vnd lies nicht seinen gantzen Zorn gehen.
Denn er gedachte daß sie Fleisch sind / Ein Wind der dahin fehrt vnd nicht wieder kömpt.
Sie erzürneten jhn gar offt in der Wüsten / Vnd entrüsteten jhn in der Einöde.
Sie versuchten Gott jmmer wieder / Vnd meisterten den Heiligen in Israel.
Sie dachten nicht an seine Hand / Des tages da er sie erlösete von den Feinden.
Wie er denn seine Zeichen in Egypten gethan hatte / Vnd seine Wunder im Lande Zoan.
Da er jhr Wasser in Blut wandelt / Daß sie jhre Bäche nicht trincken kundten.
Da er vnzifer vnter sie schickte / die sie frassen / Vnd Kröten die sie verderbeten.
Vnd gab jhr Gewechse den Raupen / Vnd jhre Saat den Hewschrecken.
Da er jhre Weinstöcke mit Hagel schlug / Vnd jhre Maulberbäume mit Schlossen.
Da er jhr Vieh schlug mit Hagel / Vnd jhre Herde mit Stralen.
Da er böse Engel vnter sie sandte / in seinem grimmigen Zorn / Vnd lies sie toben vnd wüten / vnd leide thun.
Da er seinen Zorn lies fort gehen / vnd jhrer Seelen für dem Tode nicht verschonet / Vnd lies jhr Vieh an der Pestilentz sterben.
Da er alle Erstegeburt in Egypten schlug / Die ersten Erben in den Hütten Ham.
Vnd lies sein Volck ausziehen wie Schafe / Vnd führet sie wie eine Herde in der Wüsten.
Vnd er leitet sie sicher / daß sie sich nicht
Vnd brachte sie in seine heilige Grentze / Zu diesem Berge / den seine Rechte erworben hat.
Vnd vertrieb für jhnen her die Völcker / Vnd lies jhnen das Erbe außtheilen / vnd lies in jener Hütten die Stämme Israel wohnen.
Aber sie versuchten vnd erzürneten Gott den Höhesten / Vnd hielten seine Zeugnis nicht.
Vnd fielen zu rück / vnd verachteten alles / wie jhre Väter / Vnd hielten nicht / Gleich wie ein loser Bogen.
Vnd erzürneten jhn mit jhren Höhen / Vnd reitzeten jhn mit jhren Götzen.
Vnd da das Gott höret / entbrand er / Vnd verwarff Israel sehr.
Daß er seine Wohnung zu Silo lies fahren / Die Hütten da er vnter Menschen wohnet.
Vnd gab jhre Macht ins Gefengnis / Vnd jhre Herrligkeit in die Hand des Feindes.
Vnd vbergab sein Volck ins Schwert / Vnd entbrand vber sein Erbe.
Ihre Junge Mannschafft fraß das Fewer / vnd jhre Jungfrawen musten vngefreyet bleibe.
Ihre Priester fielen durchs Schwert / Vnd waren keine Witwen die da weinen solten.
Vnd der HErr erwachte wie ein schlaffender / Wie ein Starcker jauchtzet / der vom Wein kömpt.
Vnd schlug seine Feinde im Hindern / Vnd henget jhnen eine ewige Schande an.
Vnd verwarff die Hütten Joseph / vnd erwehlet nicht den Stam Ephraim.
Sondern erwehlet den Stam Juda / Den Berg Zion / welchen er liebet.
Vnd bawet sein Heiligthumb hoch / Wie ein Land / das ewiglich fest stehen sol.
Vnd erwehlet seinen Knecht David / Vnd nam jhn von den Schaffställen.
Von den seugenden Schafen holet er jhn / Daß er sein Volck Jacob weiden solt / vnd sein Erbe Israel.
Vnd er weidet sie auch mit aller trew / vnd regieret sie mit allem fleis.
1. Gottes Wort sollen wir hören / vnd demselben gehorchen.
2. Sonderlich sollen vns die alten Geschichte / die Gott in seinem Wort auffzeichnen lassen / bekand seyn.
3. Die Eltern sollen auch Gottes Wort jhren Kindern fürhalten / daß es auch auff die Nachkommen gebracht werde.
4. Ein grosse Wolthat Gottes ist / daß er seinem Volck sein Gesetz gegeben / vnd jhnen darin seinen Willen offenbahret hat.
5. Alle Historien vnd Geschichte / die in Gottes Wort beschrieben werden / gehen dahin / daß wir an Gottgläuben / vnd nach seinem Wort vnser Leben anstellen.
6. Den Vätern sol man zwar folgen / Aber in dem allein / das gut vnd recht ist.
7. Wenn Gott andere straffet / wie in diesem Psalm vermeldet wird / sols vns eine Warnung seyn / daß wir vns für dergleichen Sünden hüten.
8. Der Thaten vnd Wolthaten Gottes sollen wir nicht / wie hie das Jüdische Volck gethan / vergessen: Sondern daran gedencken / vnd zusehen / daß wir nicht mutwillig Gott erzürnen.
9. Gott sollen wir nicht versuchen / vnd jhm fürschreiben wie er es machen sol / sondern jhm vertrawen / vnd alles jhm heim stellen vnd befehlen / er wirds wol machen.
10. Bey dem Manna vnd Fleisch / so Gott dem Jüdischen Volck so wunderlich verschaffet / sollen wir vns
11. Die höchste Sünde ist der Vnglaube.
12. Wenn die Gottlosen sicher vnd lustig seind / vberfelt sie plötzlich der Zorn Gottes / 1. Thess. 5.
13. Gott strafft nicht allein gemeine Leute / sondern auch die fürnembsten Häupter / derowegen sie jhnen nicht in den sinn ziehen sollen / daß sie vngestrafft bleiben wollen. Denn bey Gott ist kein ansehen der Person / ja die Gewaltigen werden gewaltig gestrafft / Sap. 6.
14. Daß so viel Tausent Menschen vom Jüdischen Volck in der Wüsten vmbkommen / sol vns zur Warnung dienen. 1. Cor. 10. Wer da meinet er stehe / mag wol zu sehen / daß er nicht falle.
15. Es ist ein grosser mangel an vns Menschen / daß wir / wenn vns Gott straffet / jhm zusagen / wir wollen fromb werden / aber wir halten nicht / wie auch an Saul / Ahab / etc. zu sehen.
16. Gott ist gnädig / daß er bald seinen Zorn fahren lesset / vnd nicht also strafft / wie wir wol verdienen / Os. 11.
17. Wir Menschen sind Fleisch / vnd ein Wind / der hinfehret vnd nicht wider kömpt.
18. Wir seind leider so verstockt / daß / wenn wir schon Gottes Straff für Augen sehen / wir vns nichts daran kehren.
19. Die Straffen so Gott vber die Egypter ergehen lassen / vnd hie erzehlet werden / sollen vns von Sünden
20. Vmb des Volcks Sünde willen kömpt ein Land von einem Volck auffs ander.
21. Weil Gott sonderlich vmb der Höhen willen / darauff das Jüdische Volck geopffert / sie gestraffet / sol es vns eine Lehr vnd Warnung seyn / daß wir nicht vnser eigenen Andacht folgen / vnd thun was vns gut düncket / Deut. 4. vnd 12. Sondern was Gott vns gebeut / das sollen wir thun.
22. Wie die Hütte des Stiffts im Alten Testament / von einem Ort zum andern gebracht / also ist Gottes Wort nicht an einen gewissen Ort gebunden. Jer. 7. Gehet hin nach Silo / da zuvor mein Name gewohnet / etc.
23. Daß die Philister eine grosse menge des Jüdischen Volcks erschlagen / lehret vns / daß Gott deren die sein Wort haben / wenn sie es darnach machen / nicht verschonen wolle.
24. Es lesst sich offt an / als schlaffe Gott / wenn er den Feinden eine zeitlang zusihet / aber er wachet endlich auff / vnd straffet sie.
25. Eine herrliche Wolthat ist / wenn Gott einen Ort erwehlet / daß da als zu Zion sein Wort getrieben werden sol. Psal. 144. Wol dem Volck des der HErr ein Gott ist. Psal. 147. Er zeigt Jacob sein Wort / etc. So thut er keinen Heyden.
26. Gott pflegt die hohen / als Saul / zu ernidrigen / vnd die nidrigen zu erhöhen / als den David.
27. Eine fromme fleissige Oberkeit ist eine grosse Gabe Gottes.
28. Wie ein guter Hirt die Schafe / so sol eine löbliche Oberkeit die Vnderthanen vertheidigen vnd versorgen.
WEil der Psalm vber die Heyden klaget / daß sie Jerusalem zum Steinhauffen gemacht / gehet er etwa auff das Babylonische Gefengnis / oder der Maccabeer zeit. Vnd klagt er nun vber den grossen Jammer / daß die Feinde den Tempel / vnd die Stadt Jerusalem zerstöret vnd verwüstet / vnd das Volck jämmerlich / vnd jhrer so viel erwürget / daß man sie nicht alle begrabenkönnen / vnd sie also bey andern Völckern stinckend worden / vnd in höchste verachtung kommen. Vnd bittet / Gott wolle seinen grimmigen Zorn fallen lassen / vnd viel mehr vber die Heyden / die jhn nicht erkennen vnd anruffen / seinen Zorn außgiessen: Sie haben es zwar wol verdienet / aber er wolle es jhnen aus lauter Gnad vnd Barmhertzigkeit vergeben / vnd bedencken / daß sie so gar herunter kommen / Er wolle es thun vmb seines Namens willen / der sich auch leiden müsse / vnd von Feinden gelestert werde / vnd jhm doch den Jammer vnd das seufftzen der Gefangenen zu hertzen gehen lassen / sie aus der grossen Noth vnd gefahr erlösen / vnd die Feinde straffen / daß sein Volck vrsach habe jhm dafür zu dancken / vnd seinen heiligen Namen zu preisen.
HErr / es seind Heyden in dein Erbe gefallen / die haben deinen heiligen Tempel verunreiget / Vnd aus Jerusalem Steinhauffen gemacht.
Sie haben die Leichnam deiner Knechte den Vogeln vnter dem Himmel zu fressen gegeben / Vnd das Fleisch deiner Heiligen den Thieren im Lande.
Sie haben Blut vergossen vmb Jerusalem her / wie Wasser / Vnd war niemand der begrub.
Wir sind vnsern Nachbarn eine Schmach worden / Ein Spot vnd Hohn denen / die vmb vns sind.
HErr / wie lange wiltu so gar zürnen? Vnd deinen Eyver wie Fewer brennen lassen?
Schütte deinen Grim auff die Heyden / die dich nicht kennen / Vnd auff die Königreiche / die deinen Namen nicht anruffen.
Denn sie haben Jacob auffgefressen / Vnd seine Häuser verwüstet.
Gedencke nicht vnser vorigen Missethat / Erbarm dich vnser bald / denn wir sind fast dünne worden.
Hilff du vns Gott vnser Helffer / vmb deines Namens Ehre willen / Errette vns vnd
Warumb lessestu die Heyden sagen / wo ist nun jhr Gott? Laß vnter den Heyden für vnsern Augen kund werden die Rache des Bluts deiner Knechte / das vergossen ist.
Laß für dich kommen das seufftzen der Gefangenen / Nach deinem grossen Arm behalt die Kinder des Todes.
Vnd vergilt vnsern Nachbarn siebenfeltig in jhrem Busen jhre Schmach / damit sie dich HErr geschmehet haben.
Wir aber dein Volck vnd Schafe deiner Weide / dancken dir ewiglich / Vnd verkündigen deinen Ruhm für vnd für.
1. In Kriegesleufften vnd aller anderer gefahr / sollen wir nicht auff die Mittel sehen / die Gott als Ruthen gebraucht / vns zu straffen / sondern auff Gott / der die Ruthen vnd den Stock führet / damit er auff vns zuschlegt: Auch nicht allein auff die Mittel / die das Vnglück abzuwenden dienlich seyn möchten / sondern Gott vmb hülff anruffen.
2. Gott strafft auch sein eigen Volck / die sein Wort haben / wenn sie es darnach machen. Ja der Knecht der des Herrn willen weis / vnd nicht thut / muß viel streiche leiden / Luc. 12.
3. Daß das Jüdische Volck vnd die zu Jerusalem / Gottes Erbe hie vnd sonst genant werden / ist aus der massen tröstlich / es hat einer sein Erbe lieb / vnd lessets jhm nicht gern nehmen.
4. Wenn Gottes Zorn angehet / brennet er wie ein Fewer / da ist eitel Jammer vnd Noth.
5. Gott wil nicht ewiglich zürnen. Thren. 3. Der HErr verstosset nicht ewiglich / sondern erbarmet sich wieder nach seiner grossen Güte. Denn er nicht von Hertzen die Menschen plaget vnd betrübet. Straffen ist ein frembd Werck Gottes / Jesa. 28.
6. Die Heyden kennen Gott nicht / vnd seind vbel daran / denn Gott wil seinen Zorn vber sie außgiessen. Darumb sollen wir Gott aus seinem Wort erkennen / vnd für solches Erkentnis jhm dancken.
7. Wenn vns Krieg oder ander Vnglück begegnet / sollen wir gedencken / es komme von vnsern Sünden her / derowegen die Sünde erkennen / dieselbe vns lassen leid seyn / vnd vmb Gnad vnd verzeihung bitten.
8. Im Gebet sollen wir nicht wie die Heuchler / als der Phariseer Luc. 18. auff vnsere gute Werck vns verlassen / sondern auff Gottes Gnad / vnd bitten / daß er seines Namens Ehr wider die Heyden vnd Gottlosen retten wolle.
9. Das seufftzen / ja das verlangen der Elenden höret der HErr / Psal. 9. vnd 102.
10. Wenn Gott seine Kinder gesteupet vnd gestraffet hat / wirfft er die Ruthen ins Fewr.
11. Wie die Feinde der gläubigen andern gethan / so vergilt jhnen Gott wieder in jhren Busen.
12. Gott wil seine Kirche erhalten / vnd die seinen / wenn sie Buß thun / erlösen.
13. Weil wir Gottes Schafe seyn / sollen wir seine / als vnsers Hirten / Stim hören / vnd jhm folgen.
WIe eine Rose vnter den Dornen / so ist die Christliche Kirche auff Erden vnter andern Völckern / Cant. 2. So gieng es dem Jüdischen Volck mit jhren Nachbarn / die rissen vnd zwackten sie / wo sie kondten gelegenheit dazu haben. Darumb macht hie Assaph ein Gebet / darin das Volck Gottes solche jhre Noth Gott klaget / vnd jhn vmb hülff anruffet: Vnd helt Gott für / daß er jhr Hirte sey / darumb werde er sich auch jhrer als seiner Herde annehmen / wie er verheissen / daß er von dem Gnadenstuel / da die Cherubim stunden / jhr Gebet erhören / vnd jhnen helffen wolle / er sey gewaltig / ja Allmächtig / das wolle er an jhnen beweisen / vnd sie wieder mit Gnaden ansehen vnd trösten. Er klaget auch / daß es auch eben lang were / das wolle ja Gott jhm lassen zu Hertzen gehen / es sey auch die Noth gros / sie essen vnd trincken jhre Speise vnd Tranck mit Thränen / daraus denn noch ferner folge / daß jhre Feinde vnd Nachbaren jhrer spotten / darumb wolle er sie mit den Augen seiner Barmhertzigkeit ansehen / so sey jhnen geholffen. Er habe sie ja aus Egypten geholet / vnd ins gelobte Land gesetzt /
DV Hirte Israel höre / der du Joseph hütest wie der Schafe / Erscheine / der du sitzest vber Cherubim.
Erwecke deine Gewalt / der du für Ephraim / Ben Jamin vnd Manasse bist / Vnd komme vns zu hülffe.
Gott tröste vns / Vnd laß leuchten dein Antlitz / so genesen wir.
HErr Gott Zebaoth / Wie lange wiltu zürnen vber dem Gebet deines Volcks?
Du speisest sie mit Thränenbrod / Vnd trenckest sie mit grossem Mas voll Thränen.
Du setzest vns vnsern Nachbarn zum zanck / Vnd vnser Feinde spotten vnser.
Gott Zebaoth tröste vns / Laß leuchten dein Antlitz / so genesen wir.
Du hast einen Weinstock aus Egypten geholet / vnd hast vertrieben die Heyden / vnd denselben gepflantzet.
Du hast für jhm die Bahn gemacht / Vnd hast jhn lassen einwurtzeln / daß er das Land erfüllet hat.
Berge sind mit seinem Schatten bedecket / Vnd mit seinen Reben die Cedern Gottes.
Du hast sein Gewechs außgebreitet biß ans Meer / Vnd seine Zweige biß ans Wasser.
Warumb hastu denn seinen Zaun zubrochen / Daß jhn zerreisset alles was fürüber gehet?
Es haben jhn zuwület die wilden Säwe / Vnd die wilden Thier haben jhn verderbet.
Gott Zebaoth wende dich doch / Schaw vom Himmel / vnd sihe an / vnd suche heim diesen Weinstock.
Vnd halt jhn im Baw / den deine Rechte gepflantzet hat / Vnd den du dir festiglich erwehlet hast.
Sihe drein vnd schilt / Daß des brennens vnd reissens ein ende werde.
Deine Hand schütze das Volck deiner Rechten / Vnd die Leute / die du dir festiglich erwehlet hast.
So wollen wir nicht von dir weichen / Laß vns leben / so wollen wir deinen Namen anruffen.
HErr Gott Zebaoth / tröste vns / Laß dem Antlitz leuchten / so genesen wir.
1. Weil Christus auch vnser Hirte ist / wie er Johan. 10. sagt / er habe noch ander Schafe / die seind nicht aus diesem Stall / die müsse er auch herzu führen: So sollen wir jhn auch für vnsern Hirten erkennen vnd halten / vns auch zu jhm alles guten versehen / vnd jhm folgen.
2. Weil es vns auch jetziger zeit also gehet / wie hiebevor dem Jüdischen Volck / mit vnsern Feinden / sollen wir auch Gott vmb Hülff vnd Trost anruffen / er wolle als ein Allmächtiger Gott darein sehen / vnd vns helffen.
3. Wie Gott vor zeiten verheissen / daß er bey dem Gnadenstuel vnd Cherubim sich finden lassen / vnd Gebet erhören wil / also spricht Christus / der durch den Gnadenstuel
4. Wie Gott den Jacob in grosser Angst vnd Noth getröstet hat / daß er sagt / Ich habe den HErrn von Angesicht zu Angesicht gesehen / vnd meine Seele ist genesen / also lesst vns noch Gott sein Antlitz leuchten / vnd tröstet vns durch sein Wort.
5. Gott lesst bißweilen die Feinde toben / vnd stellet sich / als wolle er nicht helffen / vnd bleibet lange aus mit seiner Hülffe.
6. Es nimbt Gott die seinen in diesem Leben hart mit / speiset sie mit Thränenbrod / vnd grossem Maß voll Thränen / ist also dieses Leben einrecht Thränenthal / Psal. 84.
7. Wir sollen Gott seiner vorigen Wolthaten / die er vns erzeiget / erinnern / vns auch selber solcher vns erzeigeten Hülffe trösten.
8. Gott pflantzet durch sein Wort den Geistlichen Weinberg der Christlichen Kirchen / breitet jhn aus / vnd erhelt jhn.
9. Wenn man es darnach macht / vnd sich an Gott versündiget / nimbt Gott den Zaun von seinem Weinberg / das ist / gut Regiment weg / vnd lesst geschehen / daß die Feinde solchen Weinberg zerwülen.
10. Wenn es im Lande vnd in der Christlichen Kirchen auch so vbel zustehet / wie hie geklaget wird / sollen wir zum Gebet greiffen / vnd vmb Hülff vnd Trost instendig anhalten.
11. Wenn vns Gott hilfft / sollen wir auch hinfort nicht
IN diesem Psalm wird das Jüdische Volck vermanet / daß sie Gott frölich loben / vnd jhm dancken am Newmonden / oder Monatlichen Feyertag / vnd am Fest der Lauberhütten / etc. die Gott verordnet / daß sie gedächten an die grosse Wolthaten die er dem Volck Israel erzeiget / vn jhm dafür dancksagen / daß er sie aus Egyptenland geführet / vnd von derschweren Dienstbarkeit Pharaonis erlöset / vnd 40. Jahr in der Wüsten erhalten. Vnd führet der Psalm Gott selber ein / der sie anredet / vnd sagt / mein liebes Volck / bedencke wol was ich bey dir gethan / Ich habe mit der That bewiesen / daß ich der HErr dein Gott sey / darumb soltu mich auch dafür erkennen vnd halten / vnd mich allein als deinen Gott mit völligem Munde loben vnd preisen: Klaget aber / daß sie jhm das wenig danck gewust / vnd jhm nicht folgen wollen / das jhnen den vbel bekommen / vnd vermanet sie nochmals / daß sie doch jhm folgen wollen / so wolte er jhren Feinden wehren / vnd sie allezeit vertheididigen / vnd jhnen reiche Nahrung bescheren.
SInget frölich Gotte / der vnser Stärcke ist / Jauchtzet dem Gott Jacob.
Nehmet die Psalmen / vnd gebet her die Paucken / Liebliche Harffen mit Psaltern.
Blaset im Newmonden die Posaunen / In vnserm Feste der Laubrüst.
Denn solches ist eine weise in Israel / Vnd ein Recht des Gottes Jacob.
Solches hat er zum Zeugnis gesetzt vnter Joseph / da sie aus Egyptenland zogen / Vnd frembde Sprache gehöret hatten.
Da ich jhre Schulder von der Last entlediget hatte / Vnd jhre Hände der Töpffen los worden.
Da du mich in der Noth anrieffest / halff ich dir aus / vnd erhöret dich / da dich das Wetter vberfiel / Vnd versuchte dich am Haderwasser / Sela.
Höre mein Volck / Ich wil vnter dir zeugen / Israel / du solt mich hören.
Das vnter dir kein ander Gott sey / Vnd du keinen frembden Gott anbetest.
Ich bin der HErr dein Gott / der dich aus Egyptenland geführet hat / Thue deinen Mund weit auff / laß mich jhn füllen.
Aber mein Volck gehorcht nicht meiner Stimme / Vnd Israel wil mein nicht.
So habe ich sie gelassen in jhres Hertzen dünckel / Daß sie wandeln nach jhrem Rath.
Wolte mein Volck mir gehorsam seyn / Vnd Israel auff meinem Wege gehen.
So wolt ich jhre Feinde bald dempffen / Vnd meine Hand vber jhre Widerwertige wenden.
Vnd die den HErrn hassen / müsten an jhm fehlen / Ihre zeit aber würde ewiglich weren.
Vnd ich würde sie mit dem besten Weitzen speisen / Vnd mit Honig aus dem Felsen settigen.
1. Fromme Hertzen sollen Gottes Wolthaten erkennen vnd behertzigen / sich in Gott von Hertzen frewen / vnd jhm für seine Wolthaten frölich dancken.
2. Ob wol im Newen Testament / die Jüdische fest des Newmonds / das Posaunen Fest vnd dergleichen / auffgehoben / Col. 2. sollen wir doch auch Gott mit frewden dancken / für die Früchte auff dem Felde / vnd daß wir die fröliche Posaune des Evangelij täglich hören / daß wir zu vnsern durch die Sünde verlornen Gütern kommen seind.
3. Wie die Kinder Israel Gott für die Erlösung aus Egyptenland gedancket haben / so sollen wir Gott auch dancken /
4. Gott lesst bißweilen sein Volck / wie die Juden in Egyptenland / von jhren Feinden hart geplagt werden: Aber er erlöset sie endlich wiederumb gewaltiglich / wenn sie jhn anruffen.
5. Wir sollen vns für Abgötterey hüten / Gott vber alles fürchten / lieben vnd jhm vertrawen.
6. Wenn man Gott nicht folgen wil / zeucht er die Hand endlich ab.
7. Diese trewhertzige Väterliche Vermahnung / die Gott hie dem Jüdischen Volck thut / vnd vns allen mit gilt / solte vns auffmuntern / daß wir als seine liebe Kinder fromb würden / jhm gehorchten / vnd in seinen Wegen wandelten.
8. Wenn wir von Feinden angegriffen werden / oder es vns mit der Nahrung hart gehet / ist kein besser Rath / als daß wir hinfort fromb werden / Gott gehorsam seyn / vnd in seinen Wegen wandeln / so wil er für vns Kriegen / vnsere Feinde für seine Feinde halten / sie dempffen / vnd auch die Nahrung segnen.
IST eine scharffe Vermahnung an die Oberkeit / daß sie wol bedencke / Gott sey mit im Gericht: Derowegen sollen sie nicht / wie es gemeinlich hergehet / der Gottlosen schonen / vnd sie fürziehen / sondern straffen / vnd den Armen zum Recht
GOtt stehet in der Gemeine Gottes / Vnd ist Richter vnter den Göttern.
Wie lange wolt jhr vnrecht richten / Vnd die Person der Gottlosen fürziehen? Sela.
Schaffet Recht den Armen vnd den Waysen / Vnd helfft dem Elenden vnd Dürfftigen zum Recht.
Errettet den Geringen vnd Armen / Vnd erlöset jhn aus der Gottlosen gewalt.
Aber sie lassen jhnen nicht sagen / vnd achtens nicht / Siegehen jmmer hin im finstern / Darumb müssen alle Grundfeste des Landes fallen.
Ich habe wolgesagt / Ihr seid Götter / Vnd allzumal Kinder des Höhesten.
Aber jhr werdet sterben wie Menschen / Vnd wie ein Tyrann zu grund gehen.
Gott mache dich auff / vnd richte das Land / Denn du bist Erbherr vber alle Heyden.
1. Es ist ein grosses / daß Gott die Oberkeit hie vnd sonst Götter nennet / weil sie Gottes Ampt mit straffung der Gottlosen / vnd schützung der Frommen verrichtet / dürffen sich derowegen über solchem jhrem Stande kein Gewissen machen / vnd wir sollen sie ehren.
2. Die Oberkeit sol gedencken / die Gemein / darüber sie gesetzet / sey Gottes Gemein / vnd Gott sey mit im Gericht / 2. Par. 19.
3. Es gehet gemeinlich in den Gerichten vnrecht zu / daß die Gottlosen vngestrafft bleiben / auch wol den Frommen vorgezogen werden.
4. Der Oberkeit Ampt ist / die Gottlosen vnd Vbelthäter straffen / vnd die arme bedrängte schützen vnd erretten / Rom. 13.
5. Die im Oberkeit Ampt sitzen / vberheben sich gemeinlich jhrer Gewalt / vnd wollen sich Gottes Wort nicht weisen lassen / Psal. 2.
6. Wo die Oberkeit jhr Ampt nicht recht verrichtet / strafft Gott auch Land vnd Leute / Sap. 6. Syr. 10.
7. Die im Ampt der Oberkeit sitzen / sollen gedencken / daß sie dermal eins sterben / vnd für Gottes Gericht kommen müssen.
8. Die Tyrannen nehmen gemeinlich ein schrecklich Ende / vnd werden die Gewaltigen gewaltig gestrafft / Sap. 6.
9. Es gehet in diesem Leben auch im Gericht offt vnrecht zu / Eccl. 3. v. 16.
10. Gott wird einmal den Erdkreis richten / Act. 17. mit Gerechtigkeit.
11. Gott muß gut Regiment geben / Syr. 10.
WEil dem Volck Gottes auff allen seiten von den vmbher ligenden Völckern hart zugesetzt wird / vnd Gott denselben eine zeitlang zusihet / vnd sichs nicht annimbt / beten sie / vnd wecken gleich Gott auff in diesem Psalm / daß er doch ein mal auffwachen / vnd darein sehen wolle / es seyn nicht allein jhre / sondern auch Gottes Feinde mit / sie stellen dem Volck Gottes listiglich nach / vnd wollen sie gar herunter haben / machen eine ligam vnd verbündnis / vnd seyn der Völcker eben viel / (wie sie denn nahmhafft gemacht werden) dieweil sie nun jhnen viel zu schwach seind / kehren sie sich durch das Gebet zu Gott / vnd bitten / er wolle jhnen wehren / vnd sie schlagen / wie er wol ehermals mächtigen Feinden gethan / vnd sie gedempffet habe / als die Midianiter / Jud. 4. Oreb vnd Seb / Jud. 7. die zu schanden worden. Sie seyn gar mutig / als stünde es alles bey jhnen / vnd Gott jhnen nicht stewren köndte: Vnd bittet / Gott wolle nach seiner Allmacht sie zu nichte machen / daß sie sich wie ein Windwirbel verlieren / wie der Wind die Stoppel verwehet / wie ein Fewer ein gantz Gebirg verzehret / vnd wolle wie 1. Sam. 7. ein Wetter vber sie kommen lassen / vnd sie schrecken / daß sie mit schanden abziehen / vnd erfahren müssen / daß Gott allein rathe / vnd kein Rath vnd Anschlag wider den HErrn helffe / Prov. 21.
GOtt schweige doch nicht also / Vnd sey doch nicht so still / Gott halt doch nicht so inne.
Denn sihe / deine Feinde toben / Vnd die dich hassen / richten den Kopff auff.
Sie machen listige Anschläge wider dein Volck / Vnd rathschlagen wider deine verborgene.
Wol her / sprechen sie / Lasst vns sie außrotten / daß sie kein Volck seyn / daß des Namens Israel nicht mehr gedacht werde.
Denn sie haben sich mit einander vereiniget / Vnd einen Bund wider dich gemacht.
Die Hütten der Edomiter vnd Isinaeliter / der Moabiter vnd Hagariter.
Der Gebaliter / Ammoniter vnd Amalekiter / Die Philister / sampt denen zu Tyro.
Assur hat sich auch zu jhnen geschlagen / Vnd helffen den Kindern Lot / Sela.
Thu jhnen wie den Midianitern / Wie Sissera / wie Jabin am Bach Kison.
Die vertilget worden bey Endor / Vnd worden zu Koth auff Erden.
Mache jhre Fürsten wie Oreb vnd Seb / Alle jhre Obersten / wie Seba vnd Zalmuna.
Die da sagen / Wir wollen die Häuser Gottes einnehmen.
Gott mache sie wie einen Wirbel / Wie Stoppeln für dem Winde.
Wie ein Fewer den Wald verbrennet / Vnd wie eine Flamme die Berge anzündet.
Also verfolge sie mit deinem Wetter / Vnd erschrecke sie mit deinem Vngewitter.
Mache jhr Angesicht voll schande / Daß sie nach deinem Namen fragen müssen.
Schemen müssen sie sich vnd erschrecken / jmmer mehr vnd mehr / Vnd zu schanden werden vnd vmbkommen.
So werden sie erkennen / daß du mit deinem Namem heissest HErr alleine / Vnd der Höhest in aller Welt.
1. Gott sihet bißweilen den Feinden zu / vnd stellet sich gleich als schlaffe er / daß er die seinen zu einem brünstigen Gebet auffmuntere / jhren Glauben prüfe / vnd endlich an jhren Feinden / wie an Pharaone vnd andern / Ehr einlege.
2. Gottes Volck hat allezeit grossen Widerstand / von allen enden her.
3. Die Gottlosen seind den Frommen Spinnen feind / wollen sie gar herunter haben vnd außrotten / wie jetzt die Liga.
4. Man helt ja billich zusammen / daß man es aber auff die Union setzen solte / das ist nicht / sondern man muß mit dem Gebet anhalten / wie hie das Volck Gottes thut. Gott muß das beste bey den Sachen thun.
5. Wir sollen fleissig in der Bibel lesen / da wir finden / wie Gott allezeit seinem Volck so wunderlich vnd gewaltiglich geholffen / sie erlöset / vnd die Feinde vmbgebracht / solcher Historien sollen wir vns trösten / vnd damit vnsern Glauben stärcken.
6. Ob dem drewen der Feinde sollen wir so sehr nicht erschrecken / Gott räth auch mit / vnd ist jhnen gewachsen. Jesa. 8. Seid böß jhr Völcker / vnd gebet doch die flucht.
7. Die Gleichniß vom Windwirbel / Stoppeln / Fewer vnd Wetter / sollen vns der Allmächtigkeit Gottes erinnern / so gewaltig kan Gott die Feinde vnnd Gottlosen straffen / dempffen vnd auffreumen.
8. Die Feinde der gläubigen werden endlich zu schanden / wie an Pharaone / Sanherib / Juliano vnd andern Tyrannen zu sehen.
9. Wenn Gott die Feinde also toben vnd wüten lesst / legt er endlich Ehre ein / daraus wir Gott recht kennen lernen sollen / vnd jhm vertrawen vnd dancken.
IST ein Danck vnd Betpsalm. Es bedencket David die grosse Wolthaten die Gott seinem Volck den Kindern Israel für allen andern Völckern erzeiget / daß er jhnen sein Wort gegeben / im Tempel mit Gnaden wohnen / sie erleuchten / trösten / vnd schützen wil: Vnd bittet / daß jhnen Gott solchen thewren Schatz gnädiglich erhalten wolle.
WIe lieblich sind deine Wohnunge / HErr Zebaoth.
Meine Seele verlanget vnd sehnet sich nach den Vorhöfen des HErrn / Mein Leib vnd Seele frewen sich in dem lebendigen Gott.
Denn der Vogel hat ein Hauß funden / vnd die Schwalbe jhr Nest / da sie Jungen hecken / Nemlich deine Altar / HErr Zebaoth / mein König vnd mein Gott.
Wol denen die in deinem Hause wohnen / Die loben dich jmmerdar / Sela.
Wol den Menschen / die dich für jhre Stärcke halten / Vnd von Hertzen dir nach wandeln.
Die durch das Jammerthal gehen / vnd machen daselbst Brunnen / Vnd die Lehrer werden mit viel Segen geschmückt.
Sie erhalten einen Sieg nach dem andern / Daß man sehen muß / der rechte GOtt sey zu Zion.
HErr Gott Zebaoth / höre mein Gebet / Vernims Gott Jacob / Sela.
Gott vnser Schild / schawe doch / Sihe an das Reich deines Gesalbeten.
Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser denn sonst Tausent / Ich wil lieberder Thür hüten in meines Gottes Hause / denn lange wohnen in der Gottlosen Hütten.
Denn Gott der HErr ist Sonn vnd Schild / der HErr gibt Gnade vnd Ehre / Er wird kein guts mangeln lassen den Frommen.
HErr Zebaoth / Wol dem Menschen / der sich auff dich verlesst.
1. Ob wol Gott Himmel vnd Erden erfüllet / so wohnet er doch mit sonderlichen Gnaden an dem Ort / da sein Wort im schwang gehet. Exod. 20. An welchem Ort ich meines Namens gedechtnis stifften werde / da wil ich zu dir kommen / vnd dich segnen / Psal. 26. Matth. 18. vnd 28.
2. Fromme Hertzen haben keine grössere Frewde auff Erden / als am Wort Gottes / Psal. 27. 122. 119. Jer. 15.
3. Im Hause Gottes / das ist / in der Christlichen Kirche werden Jungen außgehecket / vnd die Leute wiedergebohren / Psal. 87.
4. Da andere Leute Gott nicht erkennen / vnd also auch nicht preisen / loben jhn die jenigen / so Gottes Wort haben / mit frewden jmmerdar / vnd das wird in jenem Leben recht angehen / vnd ewig weren.
5. Gott sollen wir für vnser Stärcke halten / das ist / jhm von Hertzen vertrawen / vnd jhm nach wandlen / das ist / nach seinem Wort vns richten in vnserm gantzen Leben.
6. Dieses Leben der Frommen ist dem eusserlichen ansehen nach / ein recht Jammer vnd Thränenthal / da sie mit Thränen seen / Psal. 126.
7. Das herrlichste Werck in dieser Welt ist / daß man Gottes Wort prediget vnd lehret / da gräbet man Brunnen
8. Die Lehrer vnd andere fromme Hertzen haben viel widerstands / vnd müssen jmmer kempffen / vnd im Streit stehen / aber durch Gottes Hülff vberwinden sie / vnd erhalten den Sieg. 2. Tim. 4. Ich habe einen guten Kampff gekempffet.
9. Fromme Hertzen lernen aus der Erfahrung / daß Gott Zion / das ist / die Kirche / vnd deren Glieder vertheidiget vnd beschützet.
10. Dieweil aber die Kirche grossen widerstand hat / muß man / wie dieser Psalm auch thut / jmmer mit dem Gebet anhalten / daß Gott zusehen vnd sie erhalten wolle.
11. Wir mögen den Gottlosen Zeitliche Ehr / Güter vnd Frewde gönnen: Aber wir / die wir Gottes Wort haben / stehen Tausentmal besser. Denn wir haben Gott bey vns / vnd auff vnser seiten / der erleuchtet / lehret / tröstet / schützet / erhelt vnd segnet die seinen.
12. Selig ist der Mensch / der sich auff Gott / den HErrn Zebaoth verlesst.
ES muß zu der zeit / da dieser Psalm gemacht ist / wie die Wort selber mit bringen / sehr vbel im Lande gestanden seyn. Da wenden sie sich nun durch ein jnniges Gebet zu Gott / vnd erinnern jhn / er habe wol ehermals geholffen / da sie in Noth gewesen / vnd es vbel im Lande gestanden / daß wolle er doch
HHErr / der du bist vormals gnädig gewest deinem Lande / Vnd hast die Gefangenen Jacob erlöset.
Der du Missethat vormals vergeben hast deinem Volck / Vnd alle jhre Sünde bedeckt / Sela.
Der du vormals hast alle deinen Zorn auffgehaben / Vnd dich gewendet von dem Grim deines Zorns.
Tröste vns Gott vnser Heyland / Vnd laß ab von deiner Vngnade vber vns.
Wiltu denn ewiglich vber vns zürnen? Vnd
Wiltu vns denn nicht wieder erquicken? Daß sich dein Volck vber dir frewen möge.
HErr / erzeige vns deine Gnade / vnd hilff vns.
Ach das ich hören solte / daß Gott der HErr redet / Daß er Friede zusaget seinem Volck vnd seinen Heiligen / Auff daß sie nicht auff eine Thorheit gerathen.
Doch ist ja seine Hülffe nahe denen / die jhn fürchten / Daß in vnserm Lande Ehre wohne.
Daß Güte vnd Trewe einander begegnen / Gerechtigkeit vnd Friede sich küssen.
Daß Trewe auff der Erden wachse / Vnd Gerechtigkeit vom Himmel schawe.
Daß vns auch der HErr guts thue / Damit vnser Land sein gewechs gebe.
Daß Gerechtigkeit dennoch für jhm bleibe / Vnd im schwang gehe.
1. Wir sollen die alte Historien des Göttlichen Worts
2. Wenn man die Sünd erkennet / vnd vmb Gnade bittet / wil Gott die Sünde vergeben / vnd seinen Zorn fallen lassen.
3. Gott wil nicht ewiglich Zorn halten / Psal. 103. Hat lust zum Leben / Psal 30. Straffen ist ein frembd Werck / Jesa. 28. Thren. 3. Der HErr verstosst nicht ewiglich / sondern erbarmet sich wieder. Denn er nicht von Hertzen die Menschen plaget vnd betrübet.
4. Wir sollen bitten / daß es nicht zu lang were mit der Straffe / daß wir nicht in zweifelmuth gerathen / oder sonst von Gott vnd seinem Wort abfallen. So ist Gott getrew / 1. Cor. 10. der vns nicht lesst vber vermögen ver sucht werden / sondern schaffet / daß es so ein ende gewinne / daß wirs können ertragen.
5. Daß es im Lande wol stehe vnd wol zugehe / das kömpt von Gott her.
6. Wenn man Buß thut vnd GOtt anrüfft / ist seine Hülff nahe / Psal. 34. vnd 145.
7. Die Oberkeit sol gerecht vnd gnädig seyn. Psal. 101. Von Gnad vnd Recht wil ich singen.
8. Die Vnderthanen sollen getrew seyn.
9. Wir alle sollen recht thun / gütig seyn / traw vnd glauben halten / vnd mit einander friedsam leben.
10. Daß Gütigkeit / Gerechtigkeit / Warheit vnd Trew im schwang gehe / vnd Fried im Lande sey / das ist alles Gottes Gabe.
11. Daß Nahrung im Lande sey / vnd die Früchte wol gerathen / kömpt auch von Gott her / von dem muß mans bitten / dem muß man dafür dancken.
12. Summa / aller Segen vnd Wolstand im Land / kömpt von Gott her / Levit. 26. Deut. 28. Ich wil etc.
DAß Hiob am 7. Cap. sagt: Muß nicht der Mensch jmmer im Streit seyn auff Erden? Daß hat David sonsten / vnd wie er diesen Psalm gemacht / auch erfahren / wie aus dem 15. vnd letzten vers. zu sehen / da er klagt daß jhm hart zugesetzt werde. Da wendet er sich nun zu Gott / vnd rufft jhn vmb hülffe an / denn er bedürffs / sey Arm vnd Elend / habe keine schuld / verlasse sich auff Gott / als ein Knecht auff seinen Herrn. Er ruffe Gott instendig an / habe gros verlangen nach der Hülff / verlasse sich auff Gottes Gnade / die er zusagt denen / die jhn anruffen: Er allein sey der rechte ware Gott / der helffen könne / vnd werden solches auch hier nechst die Abgöttische Heyden erkennen. Vnd damit die Feinde ja keine Vrsach zu jhm haben / bittet er sonderlich / daß Gott jhn bey dem einigen erhalte / daß er jhn nach seinem Wort fürchte: Es habe ja auch Gott wol ehermals jhm so gnädig geholffen / das wolle er jetzund auch thun / da jhm seine Feinde so hart zusetzen: Er wolle seine Gnade / die sein Wort rühmet / an jhm auch beweisen / jhn stärcken vnd jhm helffen / daß seine Feinde sich schemen müssen / weil sie an jhm Gottes Beystand gleich augenscheinlich sehen.
HERR neige deine Ohren vnd erhöre mich / Denn ich bin Elend vnd Arm.
Bewahre meine Seele / denn ich bin heilig / Hilff du mein Gott deinem Knechte / der sich verlesst auff dich.
HErr sey mir gnädig / Denn ich ruffe täglich zu dir.
Erfrewe die Seele deines Knechts / Denn nach dir HErr verlanget mich.
Denn du HErr bist gut vnd gnädig / Von grosser Güte / allen die dich anruffen.
Vernim HErr mein Gebet / Vnd mercke auff die Stimme meines flehens.
In der Noth ruffe ich dich an / Du wollest mich erhören.
HErr es ist dir kein gleiche vnter den Göttern / Vnd ist niemand der thun kan wie du.
Alle Heyden die du gemacht hast / werden kommen / vnd für dir anbeten / HErr / Vnd deinen Namen ehren.
Daß du so gros bist / vnd Wunder thust / Vnd allein Gott bist.
Weise mir HErr deinen Weg / daß ich
Ich dancke dir HErr mein Gott von gantzem Hertzen / Vnd ehre deinen Namen ewiglich.
Denn deine Güte ist gros vber mich / Vnd hast meine Seele errettet aus der tieffen Helle.
Gott / es setzen sich die Stoltzen wider mich / Vnd der Hauffe der Tyrannen stehet mir nach meiner Seele / Vnd haben dich nicht für Augen.
Du aber HErr Gott bist Barmhertzig vnd gnädig / Gedültig vnd von grosser Güte vnd Trewe.
Wende dich zu mir / sey mir gnädig / Stärcke deinen Knecht mit deiner Macht / vnd hilff dem Sohn deiner Magd.
Thue ein Zeichen an mir / daß mirs wol gehe / Daß es sehen die dich hassen / vnd sich schemen müssen / daß du mir beystehest / HErr / vnd tröstest mich.
1. Da die Heuchler im Gebet jhre gute Wercke rühmen /
Wir sollen zusehen / daß wir vnschüldig / vnd als die Knechte Gottes leiden / 1. Pet. 4.
3. Wenn wir nur Gott instendig anruffen / dürffen wir an der erhörung nicht zweiffeln. Denn Gott ist nicht so vnbarmhertzig / als wir vns einbilden: Sondern wie die gläubigen mit der That erfahren / gut / gnädig / etc.
4. Gott ist allein der rechte Nothhelffer / der in allen nöthen helffen kan / darumb sagt er: Ich bin der HErr dein Gott / du solt kein andere Götter haben.
5. Daß dieser Psalm von den Heyden sagt / das ist im Newen Testament recht erfüllet / dafür wir / als die auch Heyden gewesen / Gott von Hertzen dancken sollen.
6. Wenn vns die Feinde so hefftig zusetzen / sollen wir insonderheit fleissig bitten / daß Gott vns in warer furcht Gottes vn auff rechtem Wege erhalte / damit wir den Feinden vns zu lästern keine Vrsach geben / wie auch der 25. Psalm bittet.
7. Wenn vns Gott aus nöthen hilfft / sollen wir jhm auch hernacher vertrawen.
8. Die Gottlosen setzen den Frommen hefftig vnd ohne schew zu / das ist die feindschafft / Gen. 3.
9. Daß sich Gott Erod. 34. offenbahret / er sey Barmhertzig / gnädig / gedültig vnd von grosser Gnade vnd Trewe / damit sollen wir vnsern Glauben in allen Anfechtungen stützen / vnd vns darauff verlassen.
10. Die Gottlosen müssen endlich ohn jhren danck erfahren vnd bekennen / daß Gott den seinen beystehe: Vicisti Galilaee sagt Julianus von Christo.
IN diesem Psalm dancken die Kinder Korah für die Kirche / die zu der zeit zu Jerusalem war / hernach aber in die gantze Welt außgebreitet werden solte / vnd rühmen die Kirche / daß sie bleiben sol / daß sie heilig sey / (geheiliget in Christo / durch den heiligen Geist) weiches allen andern Völckern mangelt / daß Gott sie sonderlich lieb habe / vnd da mit Gnaden wohne / daß da herrliche Ding / vnd wie sie Act. 2. genant werden / die grossen Thaten Gottes / werden geprediget / vnd solche herrliche Predigt sol hernach auch in die gantze Welt erschallen / da auch die Heyden durch das Evangelium werden New vnd Kinder Gottes geboren werden / da werde es sich außweisen / daß Gott der rechte Bawmeister dieser Stadt / der Christlichen Kirchen sey / da werde das Evangelium in allen Sprachen geprediget / vnd also Gott in aller Welt von allen gläubigen gleich als am Tantz vnd Reigen / frölich gelobet vnd gepreiset werden.
SIe ist feste gegründet auff den heiligen Bergen / Der HErr liebet die Thor Zion vber alle Wohnunge Jacob.
Herrliche Ding werden in dir geprediget / Du Stadt Gottes / Sela.
Ich wil predigen lassen Rahab vnd Babel / daß sie mich kennen sollen / Sihe / die Philister
Man wird zu Zion sagen / das allerley Leute drinnen geboren werden / Vnd daß Er / der Höhest / sie bawe.
Der HErr wird predigen lassen in allerley Sprachen / Daß der etliche auch daselbst geboren werden / Sela.
Vnd die Senger die am Reigen / werden alle in dir singen eins vmbs ander.
1. Die Christliche Kirche wird fest bleiben biß an der Welt ende vnd in Ewigkeit. Matth. 16. spricht Christus / die Pforten der Hellen werden sie nicht vberweltigen.
2. So verachtet die Christliche Kirche vnd die gläubigen in der Welt seind / so herrlich seind sie für Gottes Augen / vnd ist jhres gleichen kein Volck auff Erden / denn sie seind heilig / geheiliget durch den heiligen Geist / sie seind vnüberwindlich / da allein wohnet Gott mit allen Gnaden / da ist das rechte Erkentnis Gottes vn seines willens. Dieses Reich Christi erstrecket sich biß an der Welt ende / da prediget man die grossen Thaten Gottes / an dem Ort allein wird Gott recht gelobet vnd gepreiset / von allen andern Völckern gelestert.
3. Die höchste Wolthat Gottes / die einem Volck in dieser Welt widerfahren kan / ist die / daß vns Gott sein heiliges Wort predigen lesst / denn dadurch macht er vns selig / Rom. 1. 1. Cor. 1.
4. Daß auch die Heyden zum Reich Christi gehören / des sollen wir vns von Hertzen trösten / vnd Gott für solche Gnad vnd Wolthat dancken.
5. Durch das Wort vnd Sacramenta werden wir Newgeboren / vnd Gottes Kinder / 1. Pet. 1. Tit. 3.
6. Für diese Wolthat sollen wir Gott von Hertzen mit Worten vnd Wercken preisen.
7. Wir sollen als am Reigen geschicht / da eins vmbs ander gesungen wird / fein einig seyn.
8. Gottes Wort sol man nicht allein in Lateinischer / wie im Bapsthumb mehres theils geschicht / sondern in allen Sprachen predigen vnd treiben. Darumb die Gabe allerley Sprachen zu reden den Aposteln mit getheilet ist.
ALs der Dichter dieses Psalmen in schwerer Anfechtung / Angst vnd Noth ist von wegen seiner Sünden / vnd jhm dazu die Feinde auch hart zu setzen / vnd seine Freunde jhn verlassen / vnd also ein Vnglück zum andern kompt / klagt er Gott solche seine grosse Noth mit gantz beweglichen Worten / vnd helt an vmb Hülff vnd Trost. Zeigt an / er sey voll Jammers / fühle der / daß er die Hände außstrecke / vnd vmb hülff bitte. Er führet Gott zu Gemüth / daß die verdambten jhn nicht loben / vnd dringet gleich in Gott / Er wolle jhm doch helffen / er könne es nicht lenger vertragen / inwendig fühle er Gottes Zorn / außwendig setzen jhm die Feinde zu / vnd seine Freunde verlassen jhn.
HErr Gott mein Heyland / Ich schreye Tag vnd Nacht für dir.
Laß mein Gebet für dich kommen / Neige deine Ohren zu meinem Geschrey.
Denn meine Seele ist voll jammers / Vnd mein Leben ist nahe bey der Helle.
Ich bin geacht gleich denen / die zur Helle fahren / Ich bin wie ein Mann der keine hülffe hat.
Ich lige vnter den Todten verlassen / wie die Erschlagene / die im Grabe ligen / Der du nicht mehr gedenckest / vnd sie von deiner Hand abgesondert sind.
Du hast mich in die Gruben hinunter gelegt / Ins Finsternis vnd in die Tieffe.
Dein Grim drücket mich / Vnd drengest mich mit allen deinen Fluthen / Sela.
Meine Freunde hastu ferne von mir gethan / Du hast mich jhnen zum Grewel gemacht / Ich lige gefangen / vnd kan nicht außkommen.
Meine Gestalt ist jämmerlich für Elende / HErr / ich ruffe dich an täglich / Ich breite meine Hände aus zu dir.
Wirstu denn vnter den Todten Wunder kant thun? Oder werden die verstorbene auffstehen / vnd dir dancken? Sela.
Wird man in Gräbern erzehlen deine Güte? Vnd deine Trew im verderben?
Mügen denn deine Wunder im finsternis erkant werden? Oder deine Gerechtigkeit im Lande da man nichts gedencket?
Aber ich schrey zu dir / HErr / Vnd mein Gebet kömpt früe für dich.
Warumb verstössestu / HErr / meine Seele / Vnd verbirgest dein Antlitz für mir?
Ich bin Elend vnd ohnmächtig / daß ich so
Dein Grim gehet vber mich / Dein schrecken drücket mich.
Sie vmbgeben mich täglich wie Wasser / Vnd vmbringen mich mit einander.
Du machest daß meine Freunde vnd Nehesten / vnd meine verwandten sich ferne von mir thun / Vmb solchs Elends willen.
1. Gott lest es mit den seinen eben weit kommen / daß sie gleich keinen Trost mehr fühlen / vn jhnen nicht anders zu sinnen ist / als wenn sie schon Tod weren / vnd in der Hell legen / Gott hette die Hand gar abgezogen / daß komme jhnen von Gott vnd seinem Zorn her / der vberschwemme sie gleich mit Vnglück / daß sie ersauffen müssen / lege sie gleich gefangen / vnd wolle sie nimmermehr loß lassen. 1. Sam. 2. Der HErr tödtet vnd führet in die Helle. Daß es andern auch also gangen / des sollen wir vns trösten.
2. Daß der Psalm vber Gottes Grim klaget / daß sol vns ein Nachdencken machen / welch ein schrecklich Ding es vmb die Sünde sey / darüber auch jhrer viel verzweifflen / andere in die höchste Anfechtung komen: Derowegen sollen wir die Sünde nicht / wie leider geschicht / in den Wind schlagen /
3. In solchen nöthen kömpt eins zum andern / außwendig setzen einem die Feinde zu / inwendig plagt die Hertzen Angst / da ziehen auch die Freunde die Hand ab.
4. Wir sollen aber in solchen nöthen / da wir schon gleich keinen Trost fühlen / nicht verzagen / sondern diesem Psalm folgen / zu Gott schreyen / vnd gleich mit Vngestüm anhalten / vnd nicht ablassen.
5. Es ist aber sehr tröstlich / daß sich der Psalm allein gründet auff Gottes Gnad vnd Barmhertzigkeit / daß er kein gefallen habe an dem Tod des Gottlosen / Ezech. 33. sondern habe lust zum Leben / auff daß man errettet jhn ewig loben vnd preisen möge. Psal. 6. Im Tod gedencket man dein nicht. Psal. 30. Was ist nütz an meinem Blut / etc.
6. Vnd weil nicht allein grosse Heiligen / sondern auch der Sohn Gottes selber in diese Anfechtung gerathen / Psal. 22. v. 1. vnd sie vberwunden / sollen wir nicht verzweifflen / sondern vns solcher Exempel trösten / Gott tödtet vnd macht lebendig / Er führet zwar in die Helle / aber führet wieder heraus / wie Hanna / die in gleicher Anfechtung gewesen / 1. Sam. 2. rühmet.
IN diesem Psalm dancket David frölich für die gnädige Verheissung / die Gott jhm gethan / von dem Heyland der Welt / vnsern
ICH wil singen von der Gnade des HErrn
Vnd sage also / Daß ein ewige Gnade wird auffgehen / Vnd du wirst deine Warheit trewlich halten im Himmel.
Ich habe einen Bund gemacht mit meinem Außerweleten / Ich habe David meinem Knecht geschworen.
Ich wil dir ewiglich Samen verschaffen / Vnd deinen Stuel bawen für vnd für / Sela.
Vnd die Himmel werden HErr deine Wunder preisen / Vnd deine Warheit in der Gemeine der Heiligen.
Denn wer mag in den Wolcken dem HErrn gleich gelten? Vnd gleich seyn vnter den Kindern der Götter dem HErrn?
Gott ist fast mächtig in der Versamlung der Heiligen / Vnd wunderbarlich vber alle die vmb jhn sind.
HErr Gott Zebaoth / wer ist wie du / ein mächtiger Gott? Vnd deine Warheit ist vmb dich her.
Du herrschest vber das vngestümme Meer / Du stillest seine Wellen / wenn sie sich erheben.
Du schlegest Rahab zu Tod / Du zerstrewest deine Feinde mit deinem starcken Arm.
Himmel vnd Erden ist dein / Du hast gegründet den Erdboden / vnd was drinnen ist.
Mitternacht vnd Mittag hastu geschaffen / Thabor vnd Hermon jauchtzen in deinem Namen.
Du hast einen gewaltigen Arm / Starck ist deine Hand / vnd hoch ist deine Rechte.
Gerechtigkeit vnd Gericht ist deines Stuels Festung / Gnade vnd Warheit sind für deinem Angesichte.
Wol dem Volck das jauchtzen kan / HErr / sie werden im Liecht deines Antlitzs wandeln.
Sie werden vber deinem Namen täglich frölich seyn / Vnd in deiner Gerechtigkeit herrlich seyn.
Denn du bist der Ruhm jhrer Stärcke / Vnd durch deine Gnade wirstu vnser Horn erhöhen.
Denn der HErr ist vnser Schild / Vnd der Heilige in Israel ist vnser König.
Dazumal redestu im Gesichte zu deinen Heiligen / vnd sprachest / Ich habe einen Held erwecket der helffen sol / Ich habe erhöhet einen Außerwehleten aus dem Volck.
Ich habe funden meinen Knecht David / Ich habe jhn gesalbet mit meinem heiligen Oele.
Meine Hand sol jhn erhalten / Vnd mein Arm sol jhn stärcken.
Die Feinde sollen jhn nicht vberweltigen / Vnd die Vngerechten sollen jhn nicht dempffen.
Sondern ich wil seine Widersacher schlagen für jhm her / Vnd die jhn hassen / wil ich plagen.
Aber meine Warheit vnd Gnade sol bey jhm seyn / Vnd sein Horn sol in meinem Namen erhaben werden.
Ich wil seine Hand ins Meer stellen / vnd seine Rechte in die Wasser.
Er wird mich nennen also / Du bist mein Vater / Mein Gott vnd Hort der mir hilfft.
Vnd ich wil jhn zum ersten Sohn machen / Allerhöhest vnter den Königen auff Erden.
Ich wil jhm ewiglich behalten meine Gnade / Vnd mein Bund sol jhm feste bleiben.
Ich wil jhm ewiglich Samen geben / Vnd seinen Stuel / so lang der Himmel weret / erhalten.
Wo aber seine Kinder mein Gesetze verlassen / Vnd in meinen Rechten nicht wandeln.
So sie meine Ordnung entheiligen / Vnd meine Gebot nicht halten.
So wil ich jhre Sünde mit der Ruthen heimsuchen / Vnd jhre Missethat mit Plagen.
Aber meine Gnade wil ich nicht von jhm wenden / Vnd meine Warheit nicht lassen fehlen.
Ich wil meinen Bund nicht entheiligen / Vnd nicht endern / was aus meinem Munde gangen ist.
Ich habe eins geschworen bey meiner Heiligkeit / Ich wil David nicht liegen.
Sein Same sol ewig seyn / vnd sein Stuel für mir / wie die Sonne.
Wie der Mond sol er ewiglich erhalten seyn / Vnd gleich wie der Zeuge in Wolcken gewis seyn / Sela.
Aber nu verstössestu vnd verwirffest / Vnd zürnest mit deinem Gesalbeten.
Du verstörest den Bund deines Knechts / Vnd trittest seine Krone zu boden.
Du zureissest alle seine Mawren / Vnd lessest seine Festen zu brechen.
Es rauben jhn alle die fürüber gehen / Er ist seinen Nachbarn ein spott worden.
Du erhöhest die Rechte seiner Widerwertigen / Vnd erfrewest alle seine Feinde.
Auch hastu die krafft seines Schwerts weggenommen / Vnd lessest jhn nicht siegen im Streit.
Du zerstörest seine Reinigkeit / Vnd wirffst seinen Stuel zu boden.
Du verkürtzest die zeit seiner Jugend / Vnd bedeckest jhn mit Hohn / Sela.
HErr / wie lang wiltu dich so gar verbergen / Vnd deinen Grim wie Fewer brennen lassen?
Gedencke wie kurtz mein Leben ist / Warumb wiltu alle Menschen vmb sonst geschaffen haben?
Wo ist jemand der da lebet / vnd den Tod nicht sehe? Der seine Seele errette aus der Hellen Hand? Sela.
HERR / wo ist deine vorige Gnade? Die du David geschworen hast in deiner Warheit.
Gedencke HERR an die Schmach deiner Knechte / die ich trage in meinem Schos / von so viel Völckern allen.
Damit dich HErr deine Feinde schmehen / Damit sie schmehen die Fußstapffen deines Gesalbten.
Gelobet sey der HERR ewiglich / Amen / Amen.
1. Wir sollen Gott für seine Wolthaten dancken / sonderlich aber für die grosse Gnade / daß er seinen lieben Sohn vns armen Sündern verheissen vnd gesand hat / daß er vnser König vnd Seligmacher sey.
2. Gott helt sein Wort vnd Zusage / wie er insonderheit die gnedige Verheissung vom Messia trewlich gehalten.
3. Der Gott / der mit David einen Bund gemacht vnd jhm einen Eyd geschworen / der verbindet sich mit vns in der heiligen Tauffe / daß er vns durch Christum die Sünde vergeben wolle / vnd wir dißfals ein gut Gewissen haben sollen / 1. Pet. 3. So schwert er Ezech. 33. daß er nicht gefallen habe an dem Tod des Sünders / sondern daß er sich bekehre vnd lebe. Auff den Eyd sollen wir vns verlassen.
4. Weil GOTT seinem Sohn einen Stuel gebawet / das ist / in sein Geistlich Reich eingesetzt / muß man jhn wol bleiben lassen.
5. Gott ist Allmächtig / vnd beweiset solches täglich in der Gemein der Heiligen.
6. Dieweil Gott ein Allmächtiger HErr ist / des Himmels / der Erden / des Meers vnd aller Creaturen / vnd alles in seinen Händen hat / sollen wir jhm in allen nöthen / zu Wasser vnd Land / auch im Tod vertrawen / vnd mit Assaph / Psal. 73. sagen: Wenn ich nur dich habe / frage ich nichts nach Himmel vnd Erden / etc.
7. Weil Christus ein gerechter / gnädiger vnd warhafftiger König ist / sollen wir ob vnsern Sünden erschrecken / vmb Gnade bitten / vnd vns hinfort für Sünden hüten: Vnd weil Gnad vnd Warheit für seinem Angesicht ist / sollen wir in Sünden nicht verzagen / sondern vns seiner verheissenen Gnad in warem Glauben trösten. Die nicht Busse thun / wird er als ein gerechter Richter nicht vngestraffet lassen.
8. Die Gottes Wort von Christo haben / vnd demselben gläuben / können jauchtzen / seind die aller frölichsten vnd lustigsten Leute auff Erden / nicht daß sie zeitliche Lust vnd Frewde haben: Sondern weil sie wissen vnd gläuben / daß jhr König Jesus Christus sie von jhren Feinden / Sünd / Tod / Teuffel vnd Hell erlöset / vnd jhnen die Sellgkeit erworben hat. Darumb sagt Zeph. 3. Jauchtze du Tochter Zion / ruffe Israel / frewe dich vnd sey frölich von gantzem Hertzen du Tochtrr Jerusalem / denn der HErr hat deine Straffe weggenommen / vnd deine Feinde abgewendet / etc. Zach. 9. Aber du Tochter Zion frewe dich sehr. Wol dem Volck / das jauchtzen kan.
9. David ist ein fürbild Christi / wie David seine Feinde vberwunden: So hat Christus auch gethan / der ist auch der rechte eingeborne Sohn Gottes / er ist mit frewden Oel des heiligen Geistes gesalbet / Psal. 45.
10. Ob wol Gott der Vater vnsern HErrn Jesum Christum / weil er für vns zur Sünden worden / vnd vnser Sünde getragen / wie 2. Sam. 7. steht / geschlagen vnd gestrafft: So ist er doch wieder von den Todten aufferstanden.
11. Wie es Gott mit seinem lieben Sohn vnserm HErrn Jesu Christo gehalten / daß er jhn mit der Ruthen geschlagen / aber seine Barmhertzigkeit nicht von jhm gewand: So wil ers mit seinen gleubigen auch halten. Er züchtiget sie wol / aber er verdampt sie nicht.
12. Wir sollen auch stets bedencken / daß der Psalm sagt / vnser Leben sey kurtz / vnd sey niemand der den Tod nicht sehe /
13. Es lesst sich bißweilen mit dem Reich Christi wunderlich vnd seltzam an / daß man meinet es wolle alles vber einen hauffen fallen. So ists hergangen zur zeit der Babylonischen Gefängnis: Item / zur Maccabeer zeit / wie auch im Newen Testament vnter den grewlichen Verfolgungen der Tyrannen / vnd hernach vnter dem Anti Christ: Aber Gott wil / wie zuvor der Psalm sagt / sein Reich erhalten / sein Same sol ewig seyn / vnd sein Stuel für Gott wie die Sonn / wie der Mond sol er ewig erhalten seyn. Das wir denn zum Trost in diesen geschwinden leufften gebrauchen sollen. Ja wir haben einen solchen HErrn der vom Tod errettet. Die Feinde aber werden Pein leiden / das ewige verderben vom Angesicht des HErrn / vnd von seiner herrlichen Macht / 2. Thes. 1. Darumb wird der Psalm mit einer frölichen Dancksagung beschlossen: Gelobet sey der HErr ewiglich / Amen / Amen.
IST ein Betpsalm / darin Moses dem ewigen vnd Allmächtigen Gott klaget den grossen Jammer vnd Elend der Menschen / daß jhr Leben kurtz vnd vngewiß / vnd voller Mühe sey / vnd das komme von der Sünden her / vber welche Gott nicht wolle herwischen / wie jhnen die Leute einbilden / sondern sie für sein Angesicht stellen / vnd mit solchen Straffen den Menschen den Glauben in die Hand geben / daß er schrecklich vber die Sünde zürne.
HErr Gott du bist vnser Zuflucht / für vnd für.
Ehe denn die Berge worden / vnd die Erde / vnd die Welt geschaffen worden / Bistu Gott von ewigkeit in ewigkeit.
Der du die Menschen lessest sterben / vnd sprichst / Kompt wieder Menschenkinder.
Denn Tausent Jahr sind für dir / wie der Tag der gestern vergangen ist / Vnd wie eine Nachtwache.
Du lessest sie dahin fahren wie ein Strom / vnd sind wie ein Schlaff / Gleich wie ein Gras / das doch bald welck wird.
Das da früe blühet / vnd bald welck wird / Vnd des Abends abgehawen wird / vnd verdorret.
Das machet dein Zorn / daß wir so vergehen / Vnd dein Grim / daß wir so plötzlich dahin müssen.
Denn vnser Missethat stellestu für dich / Vnser vnerkante Sünde ins Liecht für deinem Angesicht.
Darumb fahren alle vnser Tage dahin durch deinen Zorn / Wir bringen vnser Jahre zu / wie ein Geschwätz.
Vnser Leben weret siebentzig Jahr / wenns hoch kömpt / so sinds achtzig Jahr / Vnd wenns köstlich gewesen ist / so ists Mühe vnd Arbeit gewesen / Denn es fehret schnell dahin / als flögen wir davon.
Wer gläubets aber / daß du so sehr zürnest? Vnd wer fürcht sich für solchem deinem Grim?
Lehre vns bedencken / daß wir sterben müssen / Auff daß wir klug werden.
HErr / kehre dich wieder zu vns / Vnd sey deinen Knechten gnädig.
Fülle vns früe mit deiner Gnade / So
Erfrewe vns nu wieder / nach dem du vns so lange plagest / Nach dem wir so lange Vnglück leiden.
Zeige deinen Knechten deine Werck / Vnd deine Ehre jhren Kindern.
Vnd der HErr vnser Gott sey vns freundlich / Vnd fördere das Werck vnser Hände bey vns / ja das Werck vnser Hände wolt er fördern.
1. Wir sollen vns in allen nöthen den tröstlichen Namen zu nütz machen / daß er Gott vnser Zuflucht nennet / damit er zuverstehen gibt / daß er sich vnser anneme / vnd weil er ewig vnd Allmächtig ist / vnd alles / auch Tod vnd Leben in Händen hat / kan er in allen / auch Todes nöthen helffen / Psal. 68.
2. Daß vnser Leben kurtz / böß vnd vngewiß ist / begegnet vns nicht ohn gefehr / sondern kömpt vns von Gott her?
3. Weil wir so arme elende Creaturen seind / vnd vnser Leben so kurtz vnd voll Jammers ist / sollen wir nicht stoltz seyn. Syr. 10. Was erhebt sich die arme Erde vnd Asche / etc.
4. Die Vrsach alles Vnglücks vnd Jammers ist die
5. Aus den Straffen können wir abnehmen / daß Gott an den Sünden kein gefallen hat / sondern denselben Spinnen feind sey.
6. Wir seind so gar verderbt / daß wir auch die Sünde nicht alle erkennen / von der Erbsünde gar nichts wüsten / wenn sie vns Gott nicht offenbahrete. Psal. 19. Wer weis wie offt er fehlet / vergib mir meine verborgene Sünde: Gott aber fihet vnd weis alles / vnd stellets für seine Augen.
7. Die Tag vnser Walfarth seind wenig / vnser Leben ist wie ein Trawm / wir grünen wie ein Gras / fallen ab vnd verwelcken / die zeit verläufft vns vnter den Händen / als wenn man mit einander redet / oder Merlein erzehlet.
8. Wir Menschen seind so verderbet / daß / ob wir schon die Straff am Halse haben / wir gleichwol nicht gläuben noch bedencken / daß Gott also vber die Sünde zürne.
9. Ob wir wol mitten im Leben mit dem Tod vmbfangen seind / vnd sehen daß einer nach dem andern hin stirbt / vnd wissen / daß der Reigen an vns auch kommen wird / vnd an einem seligen End so hoch gelegen ist / lassen wir es doch aus der acht.
10. Was du thust / gedencke an das ende / so wirstu nimmermehr vbels thun / Syr. 7.
11. Daß wir an den Tod gedencken / vnd vns dazu
12. Der grosse Jammer vnd Elend dieses Lebens / vnd daß Gott also vber die Sünde zürnet / vnd wir ein mal davon vnd für Gottes Gericht müssen / sol vns dazu auffmuntern / daß wir wie Moses hie thut / Gott vmb Gnad vnd vergebung der Sünden / vmb Trost vnd Hülff anruffen / so wiler wie er Exod. 34. zugesagt / gnädig seyn / vnd vmb des Messiae willen / von dem Moses geschrieben hat / die Sünde vergeben / vnd durch seinen heiligen Geist trösten / erfrewen vnd selig machen.
13. Gottes Ehr vnd eigen Werck ist / helffen / vnd den Menschen guts thun / straffen ist ein frembd Werck / Jesa. 28.
14. Daß vnser thun in vnserm Beruff einen glücklichen fortgang habe / das muß Gott geben / Psal. 127. Darumb befehl dem HErrn deine Weg / Psal. 37. Prov. 26.
15. Wie das Graß den Sommer wieder außschlegt / also werden wir wieder auffstehen. Jesa. 26. Deine Todten werden leben / vnd mit dem Leichnam auffstehen. Wachet auff vnd rühmet die jhr vnter der Erden schlaffen ligt / wird der sagen / der da spricht: Kompt wieder Menschenkinder / denn dein Thaw sagt Jesaia / ist ein Thaw des grünen Feldes.
WIe das Volck Israel in einer eil hauffenweis an der Pestilentz hinstirbt / vnd also in 3. Tagen 70000. Menschen daran vmbkommen / macht David diesen Trostpsalm / als der mit der That erfehrt / wie gewaltig Gott schützen vnd erhalten
WEr vnter dem Schirm des Höhesten sitzt / Vnd vnter dem Schatten des Allmächtigen bleibet.
Der spricht zu dem HErrn / Meine Zuversicht vnd meine Burg / mein Gott / auff den ich hoffe.
Denn Er errettet mich vom Strick des Jägers / Vnd von der schädlichen Pestilentz.
Er wird dich mit seinen Fittigen decken / vnd deine Zuversicht wird seyn vnter seinen Flügeln / Seine Warheit ist Schirm vnd Schild.
Daß du nicht erschrecken müssest für dem grawen des Nachts / Für den Pfeilen die des Tages fliegen.
Für der Pestilentz die im finstern schleicht / Für der Seuche / die im Mittage verderbet.
Ob Tausent fallen zu deiner seiten / vnd zehen Tausent zu deiner Rechten / so wird es doch dich nicht treffen.
Ja du wirst mit deinen Augen deine Lust sehen / Vnd schawen / wie es den Gottlosen vergolten wird.
Denn der HErr ist deine Zuversicht / Der Höhest ist deine Zuflucht.
Es wird dir kein vbels begegnen / Vnd keine Plage wird zu deiner Hütten sich nahen.
Denn er hat seinen Engeln befohlen vber
Daß sie dich auff den Händen tragen / Vnd du deinen Fuß nicht an einen Stein stössest.
Auff den Lewen vnd Ottern wirstu gehen / vnd treten auff den jungen Lewen vnd Drachen.
Er begehrt mein / so wil ich jhm außhelffen / Er kennet meinen Namen / darumb wil ich jhn schützen.
Er rufft mich an / so wil ich jhn erhören / Ich bin bey jhm in der Noth / ich wil jhn heraus reissen / vnd zu Ehren machen.
Ich wil jhn settigen mit langem Leben / Vnd wil jhm zeigen mein Heil.
1. In allem Vnglück sollen wir vns GOtt in wahrem Glauben befehlen / vnd zu jhm durchs Gebet vnser Zuflucht nehmen. Prov. 18. Der Name des HErrn ist ein festes Schloß / Der Gerechte leufft dahin / vnd wird beschirmet.
2. Das ist der rechte Glaube / daß einer sage / der HErr ist meine Zuversicht.
3. Die Artzeneyen / die man brauchen mag zur zeit der
4. Wie eine Kluckhenne jhre Küchlein vnter jhren Flügeln schützet / so wil Gott die seinen auch behüten. Gen. 15. Ich bin dein Schild.
5. Wir sollen vns an Gottes Warheit / das ist / an seine Zusage halten / das kan vns nicht fehlen / denn er nicht liegen kan.
6. Vns Menschen grawet von Natur für der Pestilentz / auch der Menschen heimlichen oder öffentlichen Anschlägen wider vns / aber da sollen wir vns an diese Verheissung Gottes halten / vnd damit solche Furcht vertreiben.
7. Es ist den Frommen ein grosser Trost / wenn sie sehen / wie Gott endlich die Gottlosen straffet / nicht daß sie sich jhres Vnglücks frewen / sondern daß sie Gottes Gerechtigkeit vnd Warheit an jhnen augenscheinlich sehen.
8. Gott hat die Engel bestellet / daß sie auff die Frommen warten / jhnen dienen / vnd sie behüten sollen. Hebre. 4. Sie seind dienstbare Geister / außgesand zum Dienst deren / die die Seligkeit ererben sollen.
9. Wir sollen nicht aus vnserm Beruff tretten / sondern darin bleiben / vnd den Weg wandeln / den Gott vns allen / vnd einem jeden durch sein Wort vnd in seinem Beruff weiset. Siehe weiter von den Engeln Gen. 33. Psal. 34. vnd Zach. 2.
10. Den Frommen wird von den Tyrannen / die den
11. Wir sollen hie mercken / was das für Leute seyn / deren sich Gott annemen wil / Nemlich / 1. die sein begehren / 2. seinen Namen kennen / vnd jhn in Nöthen anruffen.
12. Endlich wird vns Gott hie holdseliglich fürgebildet / vnd angezeiget / was die gläubigen sich sein zu erfrewen haben: Er wil jhnen außhelffen / sie schützen / jhr Gebet erhören / jhnen in nöthen beystehen vnd sie nicht verlassen / sie erlösen / auch da es jhnen nütz vnd gut ist / das Leben jhnen verlengern / vnd endlich ewig selig machen. Welchen Trost wir in allen Nöthen vns wol zu nütz machen sollen.
IN diesem Psalm dancket der Prophet GOtt dem HErrn / daß er so löblich vnd wol regieret / vnd beydes mit den Frommen vnd Gottlosen recht verfehrt / ob es schon die Menschen mit jhrer Vernunfft nicht begreiffen können / darumb sich auch die Narren vnd Gottlosen daran stossen / wenn es jhnen eine zeitlang wol / vnd den Frommen vbel gehet. Aber am ende weiset es sich fein aus / daß Gott ein gerechter Richter sey vnd bleibe / dieweil er lesst die Gottlosen / seine Feinde vntergehen / dagegen erhalte er die seinen wunderbarlich / vnd tröste sie / daß sie mit Frewden ansehen / wie Gott jhre Feinde lasse vnter gehen. Deßgleichen / ob schon die Gerechten allerley Vngewitter vnd Vnglück außstehen / so haben sie doch reichen Trost vom Hause des HErrn / darin Gottes Wort geprediget wird / vnd erhalte sie Gott gnädiglich / daß sie noch im Alter floriren / wie Moses Deut. ultimo, bey guten Kräfften ist / auff daß
DAs ist ein köstlich Ding / dem HErrn dancken / vnd lobsingen deinem Namen du Höhester.
Des Morgens deine Gnade / Vnnd des Nachts deine Warheit verkündigen.
Auff den zehen Seiten vnd Psalter / Mit spielen auff der Harffen.
Denn HErr / du lessest mich frölich singen von deinen Wercken / Vnd ich rühme die gescheffte deiner Hände.
HErr / wie sind deine Werck so gros? Deine Gedancken sind so sehr tieff.
Ein Thörichter gläubet das nicht / Vnd ein Narr achtet solches nicht.
Die Gottlosen grünen wie das Gras / Vnd die Vbelthäter blühen alle / Biß sie vertilget werden jmmer vnd ewiglich.
Aber du HErr bist der Höhest / vnd bleibest ewiglich.
Denn sihe / deine Feinde / HErr / sihe / deine Feinde werden vmbkommen / Vnd alle Vbelthäter müssen zustrewet werden.
Aber mein Horn wird erhöhet werden wie eines Einhorns / Vnd werde gesalbet mit frischem Oele.
Vnd mein Auge wird seine lust sehen an meinen Feinden / Vnd mein Ohr wird seine lust hören an den Boßhafftigen / die sich wider mich setzen.
Der Gerechte wird grünen wie ein Palmenbawm / Er wird wachsen wie eine Ceder auff Libanon.
Die gepflantzt sind in dem Hause des HErrn / werden in den Vorhöfen vnsers Gottes grünen.
Vnd wenn sie gleich Alt werden / Werden sie dennoch blühen / Fruchtbar vnd frisch seyn.
Daß sie verkündigen / daß der HErr so from ist / Mein Hort / vnd ist kein vnrecht an jhm.
1. Wir sollen Gott allezeit früe vnd spat loben vnd jhm
2. Sonderlich sollen wir auch aus der Erfahrung erkennen / daß Gott so weißlich vnd wunderlich regiere / vnd beydes mit den Fromen vnd Gottlosen recht verfahre / ob wirs schon nicht begreiffen können. Psal. 4. Erkennet daß der HErr seine Heiligen wunderlich führet. Psal 111. Gros seind die Werck des HErrn / wer jhr achtet der hat eitel lust daran. Jesa. 48. Fürwar du bist ein verborgner Gott.
3. Weil die Gottlosen sehen / daß es jhnen wol vnd den Frommen vbel gehet / gerathen sie in die närrische böse Gedancken / als wenn Gott der Frommen nichtachte. Psal. 10. sagen sie: Was solte Gott nach jhnen fragen.
4. Ob schon die Gottlosen eine zeitlang grünen vnd blühen / hat es doch keinen bestand damit / sondern werden wie das Gras abgehawen / vnd verwelcken / Psal. 37. Item / Ich habe gesehen einen Gottlosen / der war trotzig / vnd breitet sich aus / vnd grünet wie ein Lorberbaum / da man fürüber gieng / sihe da war er dahin / ich fragte nach jhm / da ward er nirgend funden.
5. Es ist vnmüglich / daß die Gottlosen vnd Vnbußfertigen nicht solten endlich gestrafft werden vnd vntergehen.
6. Wenn schon die Frommen eine zeitlang gedrücket werden / wie Joseph / David / etc. kommen sie doch / wie man vom Palmenbawm sagt / wieder in die höhe / grünen vnd blühen.
7. Es erfrewet vnd tröstet die Frommen sehr / wenn sie
8. Das die Frommen in aller Noth vnd gefahr bestehen vnd getrost seyn / das kömpt vom Hause Gottes vnd Gottes Wort her. Psal. 1. Wol dem / der lust hat zum Gesetz des HErrn / der ist wie ein Bawm gepflantzet an den Wasserbächen / seine Blätter verwelcken nicht.
9. Die Gläubigen werden wieder jung wie ein Adler / Psal. 103. Anno aetatis 76.
10. Darumb fristet vns Gott das Leben / daß wir sein Lob außbreiten sollen. Psal. 71. Das ich deinen Arm verkündige Kinds Kindern. Psal. 118. Ich werde nicht sterben / sondern leben / vnd des HErrn Werck verkündigen.
IST eine Dancksagung für das Reich Christi / vnd preiset dasselbige / daß Gott selber König / vnd daß es schön sey für Gottes / der Engel vnd der gläubigen Augen / vnd gehe durch die gantze Welt / vnd bestehe ewiglich. Vnd ob es schon starcken widerstand habe / werde es doch der Allmächtige Gott erhalten. Denn sein Wort ist die Warheit / die durchdringet / vnd das Hauß Gottes / vnd die gläubige / heiliget.
DEr HErr ist König / vnd herrlich geschmücket / Der HErr ist geschmücket / vnd hat ein Reich angefangen / so weit die Welt ist / vnd zugericht / daß es bleiben sol.
Von dem an stehet dein Stuel fest / Du bist ewig.
HErr / die Wasserströme erheben sich / die Wasserströme erheben jhr brausen / Die Wasserströme heben empor jhre Wellen.
Die Wasserwogen im Meer sind gros / vnd brausen grewlich / Der HErr aber ist noch grösser in der Höhe.
Dein Wort ist eine rechte Lehre / Heiligkeit ist die Zierde deines Hauses ewiglich.
1. Daß vnser HErr Jesus wahrer Gott sey. Denn das ist der König davon hie David redet.
2. Der HErr Jesus Christus ist ein solcher König / der vns von den Feinden erlöset vnd schützet / segnet / gerecht vnd selig macht.
3. Daß Christi Reich an keinen gewissen Ort gebunden sey / sondern durch die gantze Welt sich erstrecke.
4. Alle Reich vergehen / Aber Christi Reich bleibet ewig / Dan. 2.
5. Es sol vns nicht seltzam fürkommen / daß Christi Reich so grossen widerstand hat. Gen. 3. Ich wil Feindschafft setzen. Psal. 110. Herrsche mitten vnter den Feinden.
6. Wie gefehrlich es sich auch vnterweilen mit Christi Reich vnd seiner Kirchen anlesst / wil sie doch Gott erhalten / die Pforten der Hellen sollen sie nicht vberweltigen.
7. Gottes Wort vnd das Evangelium ist das Mittel / dadurch Gott sein Reich fortsetzet / vnd vns heiliget vnd selig macht.
IN diesem Psalm wird gebeten wider die stoltzen vnd mächtigen im Volck / die die Fromen vnter drücken vnd plagen / vnd bittet er / daß Gott als ein gerechter Richter darein sehen / jhrem bösen fürnehmen wehren / vnd sie endlich straffen wolle: Denn sie sind trotzig vnd pralen sehr / vnd fragen weder nach Gott noch Menschen / rühmen noch jre Sünde / vnd verfolgen die Fromen / vnd schonen aller dings der Witwen vnd Frembdling nicht / deren Gott zu schonen insonderheit befohlen / vnd bilden jhnen starck ein / Gott sehe vnd achte es nicht / welches zumalen närrische vnd Gottlose Gedancken seind. Denn Gott habe jadem Menschen das Gesicht vnd Gehör gegeben / so sehe vn höre er ja auch selber alles / das beweiset er augenscheinlich an den Heyden / die er straffet / beweise also mit der That / daß er nicht allein alles böse sehe / sondern auch straffen wolle / sind derowegen das zumalen schlime Gedancken / daß sie meinen / Gott sehe vnd achte es nicht. Daß aber Gott die seinen auch mit der Straffe mitneme / daß thue er nicht darumb / als ob er jhrer nicht achte / sondern er züchtiget sie / den Gottlosen aber sehe er eine zeitlang zu / biß sie recht reiffe werden: Denn es nicht müglich sey / daß er die seinen gantz verlasse / sondern er schaffe jhnen endlich recht. Vnd kehrt sich also der Psalm durch das Gebet zu Gott / denn der müsse das beste thun / vnd werde es auch thun / da verlasse er sich auff / sonst würde er straucheln vnd dahin fallen / aber in seinem Bekümmerniß tröste er sich Gottes vnd seines Worts. Denn das könne jhm nimmermehr fehlen / Gott sey solchen bösen Leuten zu wider / die also sein Wort verkehren / vnd die
HErr Gott des die Rache ist / Gott / des die Rache ist / erscheine.
Erhebe dich du Richter der Welt / Vergilt den Hoffertigen was sie verdienen.
HErr / wie lange sollen die Gottlosen / Wie lange sollen die Gottlosen pralen?
Vnd so trotziglich reden / Vnd alle Vbelthäter sich so rühmen?
HErr / sie zuschlagen dein Volck / vnd plagen dein Erbe.
Witwen vnd Frembdlinge erwürgen sie / Vnd tödten die Waysen.
Vnd sagen / der HErr sihets nicht / Vnd der Gott Jacob achtets nicht.
Mercket doch jhr Narren vnter dem Volck / Vnd jhr Thoren / wenn wolt jhr klug werden?
Der das Ohr gepflantzet hat / solt der nicht hören? Der das Auge gemacht hat / solt der nicht sehen?
Der die Heyden züchtiget / solt der nicht straffen? Der die Menschen lehret was sie wissen.
Aber der HErr weis die gedancken der Menschen / Daß sie eitel sind.
Woldem / den du HErr züchtigest / Vnd lehrest jhn durch dein Gesetze.
Daß er gedult habe / wenns vbel gehet / Biß dem Gottlosen die Grube bereitet werde.
Denn der HErr wird sein Volck nicht verstossen / Noch sein Erbe verlassen.
Denn Recht muß doch Recht bleiben / Vnd dem werden alle fromme Hertzen zufallen.
Wer stehet bey mir wider die Boßhafftigen? Wer trit zu mir / wider die Vbelthäter?
Wo der HErr mir nicht hülffe / So lege meine Seele schier in der Stille.
Ich sprach / Mein Fuß hat gestrauchelt / Aber deine Gnade / HErr / hielt mich.
Ich hatte viel Bekümmerniß in meinem Hertzen / Aber deine Tröstung ergetzeten meine Seele.
Du wirst ja nimmer eins mit dem schädlichen Stuel / Der das Gesetz vbel deutet.
Sie rüsten sich wider die Seele des Gerechten / Vnd verdammen vnschüldig Blut.
Aber der HErr ist mein Schutz / Mein Gott ist der Hort meiner Zuversicht.
Vnd er wird jhnen jhr vnrecht vergelten / Vnd wird sie vmb jhre Boßheit vertilgen / Der HErr vnser Gott wird sie vertilgen.
1. Mein ist die Rache / Ich wil vergelten spricht Gott / Deut. 32. Des sollen wir vns trösten / vnd jhm vnser Sach vnd die Rach befehlen.
2. Weil nicht bald ein Vrtheil geschicht vber die bösen Werck / wird der Menschen Hertz voll / böses zu thun / Eccl. 8. Darüber werden die Gottlosen trotzig / etc.
3. Die Feindschafft der Gottlosen / vnd vnterdrückung der Frommen / hat mit Cain vnd Abel angefangen: So verfolgete Ismael den Isaac / vnd wil es wol also bleiben.
4. Die Gottlosen / so die Frommen vnterdrücken / werden gar sicher vnd trotzig / vnd bilden jhnen stracks ein / Gott sehe vnd höre / oder achte es ja nicht / wie sie auch mit den Frommen vmbgehen. Psal. 10. Er spricht in seinem Hertzen / Gott hats vergessen / er hat sein Antlitz verborgen / er wirds
5. Weil wir täglich für Augen sehen / wie Gott mit den Heyden vnd Gottlosen verfehrt / vnd sie straffet / sol es vns eine Predigt seyn von Gottes providentz vnd Gerechtigkeit / daß er wol zusehe / vnd das böse straffe.
6. Daß Gott die Frommen in dieser Welt auch straffet / sol vns nicht ergern: Denn er züchtiget sie / daß sie nicht mit der Welt verdampt werden / 1. Cor. 11. vnd lehret sie: Es ist mir lieb / daß du mich gedemütiget hast / auff das ich lernete deine Rechte / Psal. 119. Vnd Trübsal bringt Gedult. Daß solvns auch zum Trost dienen.
7. Ob schon der Gottlose sicher ist / vnd die Gruben nicht sihet / wird sie jhm doch bereitet.
8. Wenn es so vngleich zugehet / daß die Gottlosen floriren vnd blühen / die Frommen aber leiden müssen / sollen wir nicht verzagen / sondern gedencken / daß Gott ein gerechter Gott sey / der den seinen Gnad vnd alles gutes zusagt / darumb müsse es endlich einmal anders werden: Recht muß doch Recht bleiben / sagt der Psalm.
9. Wider das toben der Gottlosen / darüber fromme Hertzen in tieffe Anfechtung vnd Bekümmernis gerathen / sollen wir vns trösten der Gnade Gottes / die er vns in seinem Wort zusagt.
10. Wie Gott dem Rechten beystehet / vnd die seinen
IN diesem Psalm werden wir starck vermahnet / daß wir vnsern HErrn vnd Heyland Jesum Christum in wahrem Glauben auff- vnd annehmen / vnd frölich loben / preisen vnd anbeten sollen / mit aller Demuth vnd Ehrerbietung. Denn er ist vnser Gott / König vnd Heyland / der Allmächtige HErr aller Creaturen / der Himmel / Erden / Meer vnd alles erschaffen / erhelt vnd in seinen Händen hat / der insonderheit auch vns Menschen geschaffen hat / der vns zu seinem eignen Volck erwehlet / vnd als ein guter Hirte leitet / weidet / trencket / erquicket vnd erhelt. So warnet auch dieser Psaim / daß wir nicht wie hiebevor das Jüdische Volck gethan / wenn wir sein Wort hören / vnsere Hertzen verstocken / sondern sein Wort in wahrem Glauben auffnehmen sollen: Denn so wirs nicht thun / werde es vns eben also gehen / wie es dem Jüdischen Volck gangen ist in der Wüsten / die von wegen jhres Vnglaubens ins gelobte Land nicht kommen seind / so werden auch die Vngläubigen von der ewigen Ruhe vnd ewigem loben außgeschlossen werden.
KOmpt herzu / lasst vns den HErrn frolocken / vnd jauchtzen dem Hort vnsers Heils.
Lasset vns mit dancken für sein Angesicht kommen / Vnd mit Psalmen jhm jauchtzen.
Denn der HErr ist ein grosser Gott / Vnd ein grosser König vber alle Götter.
Denn in seiner Hand ist / was die Erde bringet / Vnd die höhe der Berge sind auch seyn.
Denn sein ist das Meer / vnd er hats gemacht / Vnd seine Hände haben das trocken bereit.
Kompt lasst vns anbeten vnd knien / Vnd niderfallen für dem HErrn / der vns gemacht hat.
Denn er ist vnser Gott / Vnd wir das Volck seiner Weide / vnd Schafe seiner Herde.
Heute / so jhr seine Stimme höret / so verstocket ewer Hertz nicht / wie zu Meriba geschach / wie zu Missa in der Wüsten.
Da mich ewer Väter versuchten / Fühleten vnd sahen meine Werck.
Das ich viertzig Jahr Mühe hatte mit diesem Volck / vnd sprach / Es sind Leute derer Hertz jmmer den jrr Weg wil / Vnd die meine Wege nicht lernen wollen.
Daß ich schwur in meinem Zorn / Sie sollen nicht zu meiner Ruhe kommen.
1. Wir sollen zusammen kommen in der Kirchen / vnd einer den andern vermahnen vnd zum Gottesdienst reitzen. Jesa. 2. Kompt lasst vns auff den Berg des HErrn gehen / da sollen wir Gott frölich preisen / loben vnd jhm dancken / da ist Gottes Angesicht / wie im Alten Testament bey dem Gnadenstuel / Exod. 20.
2. Christus ist warer Gott vnd ein Allmächtiger HErr / vber Himmel / Erden / Meer vnd alle Creaturen / derowegen wir jhm vertrawen / vnd jhn fürchten sollen.
3. Wenn das Hertz recht zu Gott gerichtet ist / schickt es sich im Gebet auch mit Häupt entblössen / sich neigen / niderknien / vnd dergleichen.
4. Es ist ein Göttliche Wolthat / daß vns Gott / da wir nichts waren / geschaffen hat.
5. Nicht eine geringere Wolthat ist / daß vns Gott durch sein heiliges Wort berüfft vnnd erwehlet zu seinem Volck / vnd Schafen seiner Weide.
5. Christus ist vnser Hirt / der vns durch sein Wort leitet / speiset / trencket / erquicket / schützet / vnd endlich selig macht / Psal. 23. Joh. 10.
7. Weil Christus durch sein Wort vns beruffen / erleuchten / leiten vnd selig machen wil / sollen wir solchem seinem Wort folgen / vnd vns dem selbigen nicht widersetzen.
8. Wenn man Gottes Wort im Glauben nicht annehmen wil / sondern die Buß auffschiebet / folget endlich die Verstockung.
9. Wir sollen wol bedencken das schreckliche Exempel / das vns Gott an dem Jüdischen Volck fürgestellet / deren 600000. gewesen / in der Wüsten aber / weil sie Gott nicht gläubten vnd jhn versuchten / seind sie nidergeschlagen / vnd nur 2. Personen Josua vnd Caleb ins gelobte Land kommen / derowegen wir nicht vngläubig seyn / vnd nicht wider Gott murren noch jhn versuchen sollen / 1. Cor. 10.
10. Gleich wie die Gläubigen im Jüdischen Volck aus vnd durch die Wüsten ins gelobte Land kommen seind / also werden die Gläubigen durch die Wüsten dieser Welt endlich zur Ruhe vnd ins ewige Leben kommen / vnd wie Gott seinen Eyd den Gottlosen gehalten / so wil er auch den Eyd halten / da er schweret / die sich bekeren sollen nicht sterben / sondern leben.
IST ein frölicher Danckpsalm / darin alle Welt vermahnet wird / Gott mit Frewden zu dancken vnd frölich zu singen / nicht das Alte Lied Mofis / das Gesetz / sondern das Newe Lied / das liebe Evangelium / vnd das nicht einen / sondern alle Tag / nicht an einem / sondern an allen Orten / in der gantzen Welt / vnter allen Völckern / auch den Heyden / denn es mit vnserm Gott nicht eine gelegenheit habe wie mit der Heyden vermeinten Göttern vnd Götzen / sondern er sey der rechte wahre Gott / der es mit der That bewiesen / grosse Wunder thut / der rath funden / daß er die Menschen so alle verdampt waren / erlösete. Es ist zwar statlich vnd herrlich zugangen im Alten Testament / in der Hütten des Stiffts vnd im Heiligthumb / da Gott mit den Menschen selber geredt / vnd man jhm geopffert vnd gedienet. Aber jetzt im Newen Testament gehets viel gewaltiger zu / da werden die Menschen durch das heilige Evangelium erleuchtet / bekehret / geheiliget vnd selig gemacht /
SInget dem HErrn ein newes Lied / Singet dem HErrn alle Welt.
Singet dem HErrn vnd lobet seinen Namen / Prediget einen Tag am andern sein Heil.
Erzehlet vnter den Heyden seine Ehre / Vnter allen Völckern seine Wunder.
Denn der HErr ist gros vnd hoch zu loben / Wunderbarlich vber alle Götter.
Denn alle Götter der Völcker sind Götzen / Aber der HErr hat den Himmel gemacht.
Es stehet herrlich vnd prächtig für jhm / Vnd
Ihr Völcker bringet her dem HErrn / Bringet her dem HErrn Ehre vnd Macht.
Bringet her dem HErrn die Ehre seinem Namen / Bringet Geschencke / Vnd kompt in seine Vorhöfe.
Betet an den HErrn in heiligem Schmuck / Es fürchte jhn alle Welt.
Saget vnter den Heyden / daß der HErr König sey / vnd habe sein Reich / so weit die Welt ist / bereitet / daß es bleiben sol / Vnd richtet die Völcker recht.
Himmel frewe sich / vnd die Erde sey frölich / Das Meer brause / vnd was drinnen ist.
Das Feld sey frölich / vnd alles was darauff ist / Vnd lasset rühmen alle Bäwme im Walde.
Für dem HErrn / denn er kömpt / Denn er kömpt zu richten das Erdreich.
Er wird den Erdboden richten mit Gerechtigkeit / Vnd die Völcker mit seiner Warheit.
1. Wie im Alten Testament das Gesetz getrieben worden / also gehet jetzt das Newe Lied vnd Evangelium in vollem schwang.
2. Wie die im Alten Testament vnter dem Gesetz als einem Zuchtmeister gewesen / also werden vns im Newen Testament durch das Evangelium die im Alten Testament verheissene Güter / Nemlich / die Wolthaten Christi / vergebung der Sünden / Erlösung vom Tod / Teuffel vnd Hell / vnd die Seligkeit für getragen / da sollen wir nun das Newe Lied singen / das ist / davon predigen / singen vnd sagen / vnd vns dieser Wolthat von Hertzen grund frewen / daß meint der Psalm / wenn er heisst sein Heil predigen.
3. Es lesst Gott seine Gnad allen Menschen an allen Orten / auch den Heyden / durch das Evangelium anbieten / Psal. 19. Vnd Christus heisst Marc. 16. das Evangelium predigen allen Creaturen: Derowegen sol sich niemand selber außschliessen / vnd die Gedancken machen lassen / als wenn jhm Gott die Seligkeit nicht gönnete. Hie stehet: Singet dem HErrn alle Welt.
4. Daß Christus für vns gestorben / vnd von den Todten aufferstanden / das ist ein hohes Göttliches Wunderwerck. Art. 2. heissets die grosse Thaten Gottes.
5. Die Götter vnd Götzen der Heyden seind nichts / 1. Cor. 8. Rom. 1. Sie haben verwandelt die Herrligkeit des vnvergänglichen Gottes / in das Bild des vergänglichen Menschen / etc.
6. Vnser HErr Jesus Christus / vnd wir / haben gewaltige Feinde / aber er behelt die Oberhand / vnd sieget / Psal. 68. v. 1. 2. Johan. 16. Ich habe die Welt vberwunden. Vnd wir siegen mit jhm / Rom. 8. Das ist zumalen tröstlich.
7. Vnser HErr Jesus Christus ist der wahre Gott / 1. Johan. 5. Wunderbar / was seine Person anlanget / Gott vnd Mensch / Wunderbar in seinem Reich / so führet er auch seine Heiligen wunderlich.
8. Wie es im Alten Testament herrlich zugangen mit der Lade des Bundes vnd Gnadenstuel / Opffern / etc. Also gehets jetzt herrlicher zu im Newen Testament / da ist Christus des Gesetzes Erfüllung / vnd der Leib selber / die Schatten haben ein Ende. Christus ist der rechte Gnadenstuel / wenn wir Gott in seinem Namen anruffen / wil er vnser Gebet erhören / vnd durch jhn vns segnen.
9. Für die grosse Gnad vnd Wolthat / daß Gott sein Wort vns predigen lesst / können wir Gott nimmermehr gnugsam dancken / sonst were Christus mit seinem Verdienst ein verborgner Schatz. Er lesst verkündigen sagt der Psalm.
10. Gottes Gnad vnd Warheit erscheinet daraus sonderlich / daß er vns nicht allein den Heyland Jesum Christum aus Gnaden verheissen / sondern auch in die Welt gesand hat. Psal. 117. Seine Gnad vnd Warheit waltet vber vns. Luc. 1. Er dencket der Barmhertzigkeit.
11. Wir sollen den HErrn Jesum Christum für vnsern Heyland erkennen vnd halten / jhm opffern ein zerbrochen vnd zerschlagen Hertz / die Opffer vnser Lippen / Gebet vnd
12. Alle Creaturen sollen sich des HErrn Christi frewen / auch die Engel im Himmel / sonderlich aber die Menschen auff dem gantzen Erdboden / vnd die in den Inseln des Meers wohnen.
13. Hie wird der Zweiffel verboten / vnd ist diesem vnd andern dergleichen Psalmen schnur stracks zu wider / daß die Papisten sagen: Ich fahre vnd weis nicht wo hin / mich wundert das ich frölich bin.
14. Christus richtet die Welt durch sein Wort / Joh. 12. Wer an jhn gläubet der wird nicht gerichtet / Joh. 3. vnd 5. wer aber nicht gläubet / der ist schon gerichtet. Die völlige execution wird am Jüngsten Tage erfolgen.
IN diesem Psalm weissaget David auch von dem König Jesu Christo / vnd seinem Geistlichen Reich / des sich alle Welt frewen sol. Denn er sey der ewige Gott / vnd zerstöre durch das Evangelium gewaltiglich das Reich des Teuffels / schaffe Recht vnd Gerechtigkeit / mache die Gläubigen selig / vnd straffe die jenigen schrecklich / die sich dem Evangelio widersetzen / schlage gleich mit Donner vnd Blitz darein / daß sie für jhm nicht bestehen können. Darumb werde er in der gantzen Welt erkant vnd gerühmet werden / vnd die Heyden mit jhren Götzen sich schemen vnd verkriechen müssen / die Gläubigen aber trösten sich sein als des ewigen allmächtigen waren Gottes. Vnd vermahnet / man sol from seyn / so haben sie sich seines Beystandes zu trösten / vnd wenn sie schon in Noth kommen / vnd in
DEr HErr ist König / des frewe sich das Erdreich / Vnd seyen frölich die Insulen / so viel jhr ist.
Wolcken vnd Dunckel ist vmb jhn her / Gerechtigkeit vnd Gericht ist seines Stuels festung.
Fewer gehet für jhm her / vnd zündet an vmbher seine Feinde.
Seine Blitzen leuchten auff dem Erdboden / das Erdreich sihet vnd erschricket.
Berge zuschmeltzen wie Wachs für dem HErrn / Für dem Herrscher des gantzen Erdbodens.
Die Himmel verkündigen seine Gerechtigkeit / Vnd alle Völcker sehen seine Ehre.
Schemen müssen sich alle / die den Bilden dienen / vnd sich der Götzen rühmen / Betet jhn an alle Götter.
Zion hörets vnd ist froh / Vnd die Töchter Juda sind frölich / HErr vber deinem Regiment.
Denn du HErr bist der Höhest in allen Landen / Du bist sehr erhöhet vber alle Götter.
Die jhr den HErrn liebet / hasset das arge / Der HErr bewahret die Seelen seiner Heiligen / von der Gottlosen Hand wird er sie erretten.
Dem Gerechten muß das Liecht jmmer wieder auffgehen / Vnd Frewde den frommen Hertzen.
Ihr Gerechten frewet euch des HErrn / Vnd dancket jhm / vnd preiset seine Heiligkeit.
1. Vnser HErr Jesus Christus ist warer Gott / vnd vnser König / der sich vnser annehmen / vnd von vnsern Feinden erlösen wil.
2. Ob wol das Reich Christi grossen Widerstand hat / ist er doch allen seinen Feinden zu mächtig / sie müssen für jhm wie Wachs zerschmeltzen / Psal. 68.
3. Durch das Evangelium ist die Heydnische Abgötterey gefallen / besihe Jesa. 2. zu der zeit wird man wider wegwerffen die güldene vnd silberne Götzen.
4. Die Christen seind die frölichsten Leute auff Erden / weil jhnen durch Christum die Sünde vergeben werden. Zion hörets vnd ist froh / etc.
5. Wollen wir Christi Vnderthanen seyn / so sollen wir jhn lieben vnd das böse hassen.
6. Die Gläubigen vnd Gerechten gerathen in Finsternis vnd Betrübnis / aber es bleibet nicht dabey / sondern das Liecht gehet jhnen wieder auff / vnd werden getröstet.
DIeser Psalm weissaget auch vom Reich Christi vnd seinem heiligen Evangelio / das das newe Lied ist von den grossen Thaten Gottes / daß er wieder Sünd / Tod / Teuffel vnd Hell gewaltiglich sieget / welches ein grösser Wunderwerck ist als die Schöpffung des Himmels vnd der Erden. Vnd damit die Leute dieser grossen Wolthaten geniessen / lesst er vnter allen Völckern predigen von solcher Gnad vnd Warheit / dem Volck Israel verheissen / auff daß sie solchen jhren Heyland erkennen / vnd durch jhn selig werden. Vnd weil nun Gott das seine thut / vermahnet er die gantze Welt / daß sie jhn mit warem Glauben annehmen / sich desselben von Hertzen trösten vnd frewen / daß er den Teuffel vnd die Gottlose Welt verdampt / sie aber / die Gläubigen selig macht.
SInget dem HErrn ein newes Lied / Denn er thut Wunder.
Er sieget mit seiner Rechten / vnd mit seinem heiligen Arm.
Der HErr lesst sein Heil verkündigen / Für den Völckern lesst er seine Gerechtigkeit offenbahren.
Er gedencket an seine Gnade vnd Warheit /
Jauchtzet dem HErrn alle Welt / Singet / rühmet vnd lobet.
Lobet den HErrn mit Harffen / mit Harffen vnd Psalmen.
Mit Drometen vnd Posaunen / Jauchtzet für dem HErrn dem Könige.
Das Meer brause vnd was drinnen ist / Der Erdboden vnd die drauff wohnen.
Die Wasserströme frolocken / vnd alle Berge seyen frölich.
Für dem HErrn / denn er kömpt das Erdreich zu richten / Er wird den Erdboden richten mit Gerechtigkeit / vnd die Völcker mit Recht.
1. Wie im Alten Testament das Gesetz getrieben ist / also gehet jetzt das newe Lied des Evangelij in vollem schwang.
2. Daß Christus für vns gestorben vnd aufferstanden / ist ein gros Göttlich Wunderwerck / das seind die grossen Thaten Gottes / Act. 2.
3. Christus vnnd die seinen haben gewaltigen Widerstand / aber er sieget / vnd wir mit jhm.
4. Für die grosse Gnade / daß vns Gott sein Wort predigen lesst / können wir jhm nimmer mehr gnugsam dancken / sonst were Christus ein verborgner Schatz.
5. Gottes grosse Gnade vnd Warheit ersch einet sonderlich daraus / daß er den Heyland Jesum Christum verheissen / vnd auch gesand hat. Dafür sollen wir Gott von Hertzen dancken.
6. Hie wird das zweifeln an der Seligkeit verboten: Jauchtzet sagt der Psalm.
7. Christus richtet die Welt durch sein Wort. Wer an jhn gläubet / der wird nicht gerichtet / wer aber nicht gläubet / der ist schon gerichtet / Johan. 3. Die völlige execution wird am Jüngsten Tag ergehen.
IN diesem Psalm wird gerühmet vnser HErr Jesus Christus / der allezeit seiner Kirchen beygestanden / wie Paulus 1. Cor. 10. zeuget / daß er auch in der Wüsten sein Volck begleitet habe: Denn ob wol der Teuffel vnd die Welt sich jhm hefftig wider setzen / erhelt er gleich wol allezeit seine Kirche. Vnd vermahnet der Psalm / daß man seinem heiligen Namen dafür dancke / denn er ist heilig / wunderbar vnd allmächtig / vnd schaffe Recht vnd Gerechtigkeit / das ist / er mache die Gläubigen selig / vnd straffe vnd verdamme die Gottlosen: Derowegen man jhn loben vnd preisen sol. Denn er erhöre das Gebet deren die jhn anruffen / wie er den Mosen / Aaron vnd Samuel erhöret / vnd auff jhre Bitt dem Volck gnädig gewesen ist / vnd geholffen hat.
DEr HERR ist König / darumb toben die
Der HErr ist gros zu Zion / vnd hoch vber alle Völcker.
Man dancket deinem grossen vnd wunderbarlichen Namen / Der da heilig ist.
Im Reich dieses Königes hat man das Recht lieb / Du gibst Frömmigkeit / Du schaffest Gericht vnd Gerechtigkeit in Jacob.
Erhebet den HErrn vnsern Gott / Betet an zu seinem Fußschemel / Denn er ist heilig.
Mose vnd Aaron vnter seinen Priestern / vnd Samuel vnter denen / die seinen Namen anruffen / Sie rieffen an den HErrn / vnd er erhöret sie.
Er redet mit jhnen durch eine Wolckenseule / Sie hielten seine Zeugnis vnd Gebot / die er jhnen gab.
HERR du bist vnser Gott / du erhöretest sie / Du Gott vergabest jhnen / vnd straffetest jhr thun.
Erhöhet den HErrn vnsern Gott / vnd betet
1. Jesus Christus / warer Gott vnd Mensch / ist vnser König / darumb sollen wir nicht zweifeln / er werde sich vnser als seiner Vnderthanen annehmen.
2. Ob wol die Gottlose Welt vnd der Fürste der Welt der Teuffel / wider Christum vnnd sein Reich tobet vnd wütet / ist er doch jhnen gewachsen / vnd herrschet mitten vnter seinen Feinden.
3. Diesem König sollen wir dancken / vnd jhn in allen nöthen anruffen.
4. Weil dieser König gerecht ist / vnd Recht vnd Gerechtigkeit schaffet / sollen wir an jhn gläuben / vnd für Vnglauben vns hüten / auch zusehen / daß wir vns jhm nicht widersetzen / sonst werden wir seiner Straff nicht entfliehen.
5. Wenn wir lesen oder hören / wie gnädig Gott Mosen / Aaron vnd Samuel erhöret habe / sollen wir dadurch zum Gebet auffgemuntert werden / vnd nicht zweifeln / Gott werde gleichsfals vnser Gebet erhören.
IST eine Vermahnung an alle Menschen / daß sie sich des HErrn Jesu Christi vnd seiner Wolthaten von Hertzen frewen / seinen Namen loben / sein Lob außbreiten / vnnd jhm dienen / nicht mit Furcht / sondern mit Frewden. Denn er sey nicht allein der HErr jhr Gott / sondern er
JAuchtzet dem HErrn alle Welt / Dienet dem HErrn mit Frewden / Kompt für sein Angesicht mit frolocken.
Erkennet daß der HErr Gott ist / Er hat vns gemacht / vnd nicht wir selbst / Zu seinem Volck / vnd zu Schafen seiner Weide.
Gehet zu seinen Thoren ein mit dancken / zu seinen Vorhöfen mit loben / Dancket jhm / lobet seinen Namen.
Denn der HErr ist freundlich / Vnd seine Gnade weret ewig / vnd seine Warheit für vnd für.
1. Wir sollen nicht / wie die Papisten lehren / an vnser Seligkeit zweifeln / sondern vns des HErrn Jesu Christi vnd seiner Wolthaten von Hertzen trösten vnd frewen.
2. Weil der Psalm alle Welt sich frewen heisst / damit zeigt er an / das sich alle Menschen Christi vnd seiner Wolthaten zu trösten vnd zuerfrewen haben. Johan. 3. Also hat Gott die Welt geliebet / etc. Gott wil das allen Menschen geholffen werde / Tit. 2. Es ist erschienen die heilsame Gnade
3. Wir sollen Christum mit frölichem Hertzen loben.
4. Es ist eitel Gnade / daß vns Gott geschaffen / durch Christum erlöset / vnd zu seinem Volck angenommen hat.
5. Christus ist vnser Hirt / wir seine Schafe / darumb sollen wir vns zu jhm alles guten versehen / seine Stimme hören vnd jhm folgen.
IN diesem Psalm dancket David Gott / daß er jhm zu seinem Regiment Gnad vnd Segen verliehen / das Recht vnd Gerechtigkeit allem Volck geschaffet wird / vnd er für seine Person sich wol für sehe / daß er wissentlich niemand vnrecht thue / dazu auch wissentlich Vbertrettern / verkehrten / bösen / stoltzen oder geitzigen Leuten das Regiment nicht befehle / sondern sie meide / vnd sich mit fleiß nach getrewen redlichen Leuten vmbsehe / vnd die / wenn er sie hat / auch behalte: Dagegen falsche Leute vnd Lügner ab schaffe / vnd die Vbelthäter zur gebührlichen Straffe ziehe / vnd wie Gott befohlen / den Bösen nicht auff kommen lasse.
VOn Gnade vnd Recht wil ich singen / Vnd dir HErr Lob sagen.
Ich handel fürsichtig vnd redlich bey denen / die mir zugehören / Vnd wandel trewlich in meinem Hause.
Ich nehme mir keine böse Sache für / Ich
Ein verkehret Hertz muß von mir weichen / Den Bösen leide ich nicht.
Der seinen Nehesten heimlich verleumbdet / den vertilge ich / Ich mag des nicht / der stoltze Geberde vnd hohen Muth hat.
Meine Augen sehen nach den Trewen im Lande / daß sie bey mir wohnen / Vnd habe gerne fromme Diener.
Falsche Leute halte ich nicht in meinem Hause / Die Lügner gedeyen nicht bey mir.
Früe vertilge ich alle Gottlosen im Lande / Daß ich alle Vbelthäter außrotte aus der Stadt des HErrn.
1. Die Oberkeit sol Recht vnd Gerechtigkeit verschaffen / den Armen gnädig seyn / sie gerne hören vnd schützen: Die Vbelthäter abre richten vnd straffen / Rom. 13. 1. Pet. 2. Exod. 18.
2. Ein löblich Regiment ist Gottes Gabe / vnd stehet in Gottes Hand / dem sol man es befehlen / dem sol man auch dafür dancken / Syr. 10.
3. Die Oberkeit sol nicht zuplatzen / sondern die Sache mit fleiß erkundigen / auch jhren Vnderthanen mit gutem Exempel für gehen.
4. Fürsetziglich vnd wissentlich sol man niemand Vnrecht thun.
5. Vbelthäter sol man nicht leiden / sondern straffen vnd abschaffen.
6. Vekehrten Hertzen / die anders reden als jhnen vmbs Hertze ist / wie auch denen / so da trachten andern Schaden zu thun / sol man das Regiment nicht vertrawen.
7. Andere sol man nicht verleumbden.
8. Verleumbdern sol man nicht gläuben noch sie nach sich ziehen / sondern den andern Theil auch hören.
9. Stoltze Leute sol man zu Hofe vnd im Regiment nicht haben.
10. Weil ein Herr alles nicht bestellen kan / sol er sich nach frommen redlichen vnd getrewen Leuten vmb sehen / Exod. 18.
11. Den Herrn sol man getrew seyn.
12. Fromme Diener sol man auch Gott zu ehren halten / vnd die nicht lieben / die den HErrn hassen / welches auch sonst ein Herr selber von seinen Dienern nicht gerne leidet / daß sie sich zu seinen Widerwertigen halten.
13. Ob wol die Welt falsche Leute für gute Hoffleute helt / sol doch eine fromme Oberkeit sich jhrer entschlagen.
14. Wenn ein HErr zu Lügen lust hat / seind alle seine Diener gottlos.
15. Die Oberkeit sol gottlos Wesen bey zeiten
16. Gottlose Leute vnd Vbelthäter sol die Oberkeit nicht leiden / sondern abschaffen vnd straffen.
17. Fromme Diener sol man bey sich behalten vnd nicht abschaffen.
18. Ein frommer Hoffdiener sol sich dieser bösen stücke / die hie erzehlet werden / enthalten / vnd sich aller Erbarkeit vnd Tugend befleissigen.
DIeser Psalm / wie die Vberschrifft mitbringet / ist ein Gebet des Elenden / der außwendig von Feinden verfolget wird / vnd inwendig von wegen seiner Sünden hoch betrübet ist / der schüttet für Gott sein Hertz aus / vnd klagt / wie jämmerlich er herunter kommen sey / wie wir zu reden pflegen / von wegen der anfechtung der Sünden / er sey vergangen wie der Rauch vergehet / seine Gebeine seyn verbrant / er sey so betrübet / daß er vergesse sein Brod zu essen / es schmecke jhm weder Essen noch Trincken / da sey eitel seufftzen vnd klagen / vergleichet sich mit seinem seufftzen einem Rohrdomel / einem Keutzlein / so in einer alten Schewren rüfft vnd heulet. Vber das werde jhm außwendig von seinen Feinden auch hart zugesetzt / bey denen sey gar kein mitleiden / sondern spotten nur seyn / etc. In solche grosse Angst habe GOTT jhn gerathen lassen / daß er gar verkommen sey. In solcher Angst vnd Noth kehret er sich nun durchs Gebet zu Gott / der ewig bleibet / vnd von seiner grossen Gnade in seinem Wort predigen lesst / vnd bittet / er wolle hülff verschaffen / vnd den verheissenen Heyland senden / der vnter den Menschen sein gnaden Reich auff richte / aus Juden vnd Heyden jhm eine Kirche samle / darin denen / die jhn anruffen / die Sünde vergeben / vnd jhr Gebet erhöret werden sol / da denn auch die Nachkommen jhn loben
HERR / höre mein Gebet / Vnd laß mein schreyen zu dir kommen.
Verbirge dein Antlitz nicht für mir / In der Noth neige deine Ohren zu mir / Wenn ich dich anruffe / so erhöre mich bald.
Denn meine Tage sind vergangen wie ein Rauch / Vnd meine Gebeine sind verbrand wie ein Brand.
Mein Hertz ist geschlagen vnd verdorret wie Gras / Daß ich auch vergesse mein Brod zu essen.
Mein Gebein klebt an meinem Fleische / Für heulen vnd seufftzen.
Ich bin gleich wie ein Rohrdomel in der
Ich wache / vnd bin wie ein einsamer Vogel auff dem Dache.
Täglich schmähen mich meine Feinde / Vnd die mich spotten schweren bey mir.
Denn ich esse Asche wie Brod / Vnd mische meinen Tranck mit weinen.
Für deinem drewen vnd Zorn / Daß du mich auffgehaben vnd zu boden gestossen hast.
Meine Tage sind dahin wie ein Schatten / Vnd ich verdorre wie Gras.
Du aber HErr bleibest ewiglich / Vnd dein Gedechtnis für vnd für.
Du woltest dich auffmachen / vnd vber Zion erbarmen / Denn es ist zeit / daß du jhr gnädig seyest / vnd die Stunde ist kommen.
Denn deine Knechte wolten gerne / daß sie gebawet würde / Vnd sehen gerne / daß jhre Steine vnd Kalck zugerichtet würden.
Daß die Heyden / HERR / deinen Namen
Daß der HErr Zion bawet / vnd erscheinet in seiner Ehre.
Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen / Vnd verschmehet jhr Gebet nicht.
Daß werde geschrieben auff die Nachkommen / Vnd das Volck das geschaffen sol werden / wird den HErrn loben.
Denn er schawet von seiner heiligen Höhe / Vnd der HErr sihet vom Himmel auff Erden.
Daß er das seufftzen des Gefangenen höre / Vnd los mache die Kinder des Todes.
Auff daß sie zu Zion predigen den Namen des HErrn / Vnd sein Lob zu Jerusalem.
Wenn die Völcker zusammen kommen / Vnd die Königreiche dem HErrn zu dienen.
Er demütiget auff dem Wege meine Krafft / Er verkürtzet meine Tage.
Ich sage / mein Gott / Nim mich nicht weg / in der helffte meiner Tage.
Deine Jahr weren für vnd für / Du hast vorhin die Erde gegründet / Vnd die Himmel sind deiner Hände Werck.
Sie werden vergehen / Aber du bleibest / sie werden alle veralten wie ein Gewand / Sie werden verwandelt wie ein Kleid / wenn du sie verwandeln wirst.
Du aber bleibest wie du bist / Vnd deine Jahr nehmen kein Ende.
Die Kinder deiner Knechte werden bleiben / Vnd jhr Samen wird für dir gedeyen.
1. Es kommen die Frommen vnterweilen in hohe vnd schwere Anfechtung / da beydes zusammen schlegt / die jnnerliche Hertzens Angst / so von der Sünden herkompt / vnd daß man außwendig von der gottlosen Welt verspottet vnd verfolget wird.
2. Wie hart vns auch solch Leiden mitnimbt / sollen wir darumb nicht verzagen / sondern mit dem Gebet starck anhalten / wie der Psalm hie thut / vnd bald im Anfang zum vierdten mal sein Gebet widerholet.
3. Die jämmerliche Klag / so der Elende in diesem Psalm von wegen der Sünden führet / wie dergleichen fromme Hertzen
4. Wir sollen aber in Sünden nicht verzweifeln wie Cain / sondern Gott vnsere Noth klagen / vnd vns trösten / daß Gott den Mitler vnsern HErrn Jesum Christum verheissen / vnd in diese Welt nun gesand hat / der das Werck vnser Erlösung verrichtet / durch welchen vns Gott zugesagt hat / daß er wolle vergeben Missethat / Vbertrettung vnd Sünde.
5. Daß die im Alten Testament ein solch hertzlich verlangen nach Christo vnd seinem Reich gehabt / sol vns auffmuntern / daß wir / die wir nun solche Seligkeit erlebet haben / solche grosse Gnade vnd Wolthat Gottes erkennen / vnd jhm dafür von Hertzen dancken. Davon Christus Luc. 10. sagt: Selig sind die Augen die da sehen daß jhr sehet. Denn ich sage euch / viel Propheten vnd Könige wolten sehen das jhr sehet / vnd habens nicht gesehen / vnd hören das jhr höret / vnd habens nicht gehöret.
6. Daß Gott sich wendet zum Gebet der Elenden / sol vns zum Trost dienen / vnd vns zum Gebet vermahnen.
7. Sehr tröstlich ist / daß Gott das seufftzen der Gefangenen höret.
8. Daß wir die Seligkeit erlebt / daß das Evangelium
9. Wir sollen im gefehrlichen Zustand vnd Elend dieses lebens / Gott fleissig bitten / daß wir stets wachen / vnd mit dem Tode nicht vbereilet werden / Psal. 39.
10. Im Gebet sollen wir vns trösten / daß Gott nicht allein das Gebet erhöre / sondern auch daß wir an jhm einen gewaltigen Helffer haben / der aus nichts Himmel vnd Erden geschaffen hat / vnd der da bleibet vnd regieret von ewigkeit zu ewigkeit.
11. Diese sichtbare Himmel vnd Erden vergehen / Luc. 21. 2. Pet. 3. Aber wir warten eines newen Himmels / darin Gerechtigkeit wohnet / 2. Pet. 3.
12. Gott wird seine Kirche erhalten biß an den Jüngsten Tag / wie Christus Matth. 28. verheisst: Sihe / Ich bin bey euch alle Tag / biß an der Welt Ende.
IST ein recht frölicher vnd lustiger Danckpsalm / der da preiset die grosse Wolthat Gottes / daraus die andern alle folgen / daß er nemlich vns alle Sünde vergibt / mit vnser schwachheit gedult hat / vns aus aller Noth vnd gefahr erlöset / eine Wolthat vber die ander zeiget / daß wir jhm dafür frölich zu dancken vrsach haben / gibt newe Krafft wenn wir schon alt werden / schaffet endlich Recht denen / die ohn jhre schuld leide. Sonderlich aber solches alles thue Gott aus grossem mitleide / weil wir so ein arme / elende vn vergengliche Creatur sind / vn thue er nicht allein den Gottfürchtigen / sondern auch jhren Nachkommen guts / wenn wir jhn nur für vnsern HErrn vnd Gott erkennen vnd halten / vnd nach seinem lieben Wort vns richten. Vnd weil Gott nicht allein vns Menschen so viel guts thut / sondern auch alle Creaturen geschaffen hat vnd erhelt / mahnet er auch auff die Engel / die himlische Heerscharen / vnd alle andere Creaturen / daß sie Gott loben vnd preisen.
LObe den HErrn meine Seele / Vnd was in mir ist seinen heiligen Namen.
Lobe den HErrn meine Seele / Vnd vergis nicht was er dir guts gethan hat.
Der dir alle deine Sünde vergibt / Vnd heilet alle deine Gebrechen.
Der dein Leben vom Verderben erlöset / Der dich krönet mit Gnade vnd Barmhertzigkeit.
Der deinen Mund frölich machet / Vnd du wieder jung wirst wie ein Adeler.
Der HErr schaffet Gerechtigkeit vnd Gericht / Allen die Vnrecht leiden.
Er hat seine Wege Mose wissen lassen / Die Kinder Israel sein thun.
Barmhertzig vnd gnädig ist der HErr / Gedültig vnd von grosser Güte.
Er wird nicht jmmer hadern / Noch ewiglich Zorn halten.
Er handelt nicht mit vns nach vnsern Sünden / Vnd vergilt vns nicht nach vnser Missethat.
Denn so hoch der Himmel vber der Erden ist / Lesst er seine Gnade walten vber die / so jhn fürchten.
So ferne der Morgen ist vom Abend / Lesst er vnser Vbertrettung von vns seyn.
Wie sich ein Vater vber Kinder erbarmet / So erbarmet sich der HErr vber die / so jhn fürchten.
Denn er kennet was für ein gemecht wir sind / Er gedenckt daran das wir Staub sind.
Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras / Er blühet wie eine Blume auff dem Felde.
Wenn der Wind darüber gehet / so ist sie nimmer da / Vnd jhre stete kennet sie nicht mehr.
Die Gnade aber des HErrn weret von ewigkeit zu ewigkeit / vber die so jhn fürchten / Vnd seine Gerechtigkeit auff Kindeskind.
Bey denen die seinen Bund halten / Vnd gedencken an seine Gebot / daß sie darnach thun.
Der HErr hat seinen Stuel im Himmel bereit / Vnd sein Reich herrschet vber alles.
Lobet den HErrn jhr seine Engel / jhr starcken Helde / die jhr seinen Befehl außrichtet / daß man höre die Stimme seines Worts.
Lobet den HErrn alle seine Heerscharen / Seine Diener / die jhr seinen Willen thut.
Lobet den HErrn alle seine Werck / an allen Orten seiner Herrschafft / Lobe den HErrn meine Seele.
1. Wir sollen Gott nicht allein mit worten / sondern auch von gantzem Hertzen vnd allen kräfften loben / vnd jhm dancken.
2. Die höchste Wolthat / die Gott vns armen Menschen
3. Wenn Gott vns nicht beim leben erhielte / würden wir es nicht lang machen.
4. Eine Wolthat Gottes folget der andern / wie an einem Krantz eine Blum der andern rings herumb folget.
5. Gott tröstet vnd erfrewet vns mit seinem Wort vnd Wolthaten / vnd gibt vns Vrsach jhm von Hertzen zu dancken.
6. Die Frommen müssen offtermals vnverschuldeter Sachen leiden / wie Joseph / David / etc. Aber Gott bringet endlich jhre Vnschuld an den Tag / geschicht es eben allezeit hie nicht / so wird es doch am Jüngsten Tage geschehen.
7. Das ist auch der fürnembsten Wolthaten Gottes eine / daß er durch sein Wort sich vnd seinen Willen vns offenbaret.
8. Dieweil Gott barmhertzig vnd gnädig ist / vnd Gedult mit vns hat / sol kein Mensch in seinen Nöthen vnd Anfechtungen verzagen / sondern sich der vnaußsprechlichen Gnade vnd Barmhertzigkeit Gottes trösten / vnd die Gedult vnd Langmütigkeit Gottes sich zur Buß leiten lassen / Rom. 2. Aber man sol wol zusehen / daß man die Gnade vnd Langmütigkeit Gottes nicht mißbrauche.
9. Gott wendet auch / wenn er schon straffet / Gnade ein. Thren. 3. Die Güte des HErrn ist / daß wir nicht gar aus seyn. Er verstosst nicht ewig / sondern erbarmet sich wieder nach seiner grossen Güte. Denn er nicht von Hertzen die Menschen plaget vnd betrübet.
10. Gottes Gnade ist grösser denn all vnser Sünde / Rom. 5. Vnd wil Gott vnserer Sünd nicht mehr gedencken / Jer. 31.
11. Daß David Gott hie einem Vater vergleichet / wie auch Christus Matth / 7. etc. sol den Glauben vnd eine kindliche Zuversicht zu Gott in vns erwecken / auch im Creutze Trost in vnserm Hertzen wircken / vnd vns zu kindlichem Gehorsam vermahnen.
12. Daß Gott sich vnser armen Menschen so gnädig annimbt / geschicht nicht vmb vnser Frömmigkeit willen / sondern aus lauterm Mitleiden vnd Barmhertzigkeit.
13. Daß wir dem Grase vnd Blumen verglichen werden / sol vns demütigen / daß / wenn wir schon schöne Gaben haben / wir vns derselbigen nicht vberheben sollen / vnd daß wir es auff diß Leben nicht setzen / sondern nach dem ewigen trachten. Denn wie gegen den Sommer das Gras wieder außschlegt / also wird vnser Leib am Jüngsten Tage wieder herfür kommen. Jesa. 26. Deine Todten werden leben / vnd mit dem Leichnam aufferstehen. Dem Thaw ist ein Thaw des grünen Feldes.
14. Weil Gottes Gnade ewig weret / muß ein ander Leben seyn / so wil er vns auch hie biß an vnser Ende erhalten.
15. Gott thut nicht allein den Frommen vnd Gottfürchtigen guts / sondern auch jhren Kindern vnd Nachkommen: Welches vns sol ein Trost vnd Vermahnung seyn zur Gottseligkeit.
16. Gott wil seinen Bund / den er mit vns auch in der
17. Weil Himmel vnd Erden / die Engel / etc. vnd alle Creaturen sich nach Gott richten / vnd seinen Willen thun / sollen wir jhn auch fürchten / jhm vertrawen / vnd sehen daß wir jhn zum Freunde haben vnd behalten / so müssen vns alle Creaturen dienen / auff den widrigen Fall seind sie vns alle zu wider.
18. Weil die Engel vnd himlische Heerscharen Gott loben vnd seinen Willen thun / sollen wir es auch thun / wie wir im Vater vnser bitten / dein Will geschehe auff Erden wie im Himmel / vnd bedencke / daß wir nicht allein wie andere Creaturen von Gott erschaffen / sondern auch thewer erlöset seind.
GLeich wie der vorige 103. Psalm Gottes Gnadenwerck preiset / die er sonderlich an seinen Gläubigen thut / also preiset dieser Psalm die Schöpffung des Himmels / der Erden vnd des Meers / vnd alles dessen / was darauff vnd darin ist / vnd thut einen lustigen spacier Gang durch die gantze Welt / vnd preiset alle solche Werck vnd Creaturen Gottes / als das Liecht / den Himmel / das Wasser vber dem Himmel / die Wolcken vnd Winde / darauff gleich Gott fehret / Gottes Curirer die Engel / daß Erdreich / so ohn Pfeiler fest siehe / vnd von den Wassern / ob sie wol höher seind / nicht bedecket wird. Die Berge vnd Thal / die Brunnen / den Durst zu leschen / allerley Thier / die Vogel / die Früchte / Gras / Korn / Brod / den Menschen zu stärcken / Wein / das Hertz zuerfrewen / das Oele / den Balsam / schön vnd lustig zu machen / Bäwm vnd Wälder / so nicht allein den Menschen / sondern auch den Vogeln vnd andern Thieren dienen / den Mond / der 12. Monat vnd das Jahr macht / die Sonn / so alles erleuchtet / erwärmet vnd erfrewet / die Nacht / daß der Mensch ruhe / vnd die wilden Thier als denn für Augen sihet. Darauff kömpt er auff das Meer / darin allerley Fische / kleine vnd grosse Thier vnd Wallfische sich sehen lassen / da man auch die Schiff fahrt haben kan: Vnd habe Gott nicht allein alles geschaffen / sondern erhalte es auch / vnd versorge vnd ernehre es reichlich / so lange jhnen Gott den Athem gebe / leben sie / wenn er jhnen den entzeucht / so vergehen sie. Er machet daß bißweilen die Erde erbebe / daß die Berge einen Dampff wie ein Rauch vber sich geben. Als er nun also durch die gantze Welt herdurch gespacieret / vnd diesem allen nach gedacht / wird ersehr lustig im Geist / verwundert sich an solchen Wercken Gottes / preiset vnd lobet Gott frölich / vnd weil viel Leute seind / ja der meiste Theil / die solches nicht achten vnd nicht bedencken / zeiget er an daß Gott dieselbige straffen werde.
LObe den HErrn meine Seele / HErr mein Gott / du bist sehr herrlich / Du bist schön vnd prächtig geschmückt.
Liecht ist dein Kleid / das du anhast / Du breitest aus den Himmel wie ein Teppich.
Du welbest es oben mit Wasser / Du fehrest auff den Wolcken wie auff einem Wagen / Vnd gehest auff den Fittichen des Windes.
Der du machest deine Engel zu Winden / Vnd deine Diener zu Fewerflammen.
Der du das Erdreich gründest auff seinen boden / Daß es bleibet jmmer vnd ewiglich.
Mit der Tieffe deckestu es / wie mit einem Kleid / Vnd Wasser stehen vber den Bergen.
Aber von deinem schelten fliehen sie / Von deinem Donner fahren sie dahin.
Die Berge gehen hoch herfür / Vnd die Breiten setzen sich herunter / Zum Ort den du jhnen gegründet hast.
Du hast eine Grentze gesetzet / darüber kommen sie nicht / Vnd müssen nicht wiederumb das Erdreich bedecken.
Du lessest Brunnen quellen in den gründen / Daß die Wasser zwischen den Bergen hinfliessen.
Daß alle Thier auff dem Felde trincken / Vnd das Wild seinen Durst lesche.
An denselben sitzen die Vogel des Himmels / Vnd singen vnter den Zweigen.
Du feuchtest die Berge von oben her / Du machest das Land voll Früchte die du schaffest.
Du lessest Gras wachsen für das Vieh / Vnd Saat zu Nutz den Menschen / Daß du Brod aus der Erden bringest.
Vnd daß der Wein erfrewe des Menschen Hertz / vnd seine Gestalt schön werde von Oele / Vnd das Brod des Menschen Hertz stärcke.
Daß die Bäwme des HErrn voll Saffts stehen / Die Cedern Libanon / die er gepflantzet hat.
Daselbst nisten die Vogel / Vnd die Reiger wohnen auff den Tannen.
Die hohen Berge sind der Gemsen Zuflucht / Vnd die Steinklüffte der Kaninichen.
Du machest den Monden das Jahr darnach zu theilen / Die Sonne weis jhren Nidergang.
Du machest Finsternis / daß es Nacht wird / Da regen sich alle wilde Thier.
Die jungen Lewen / die da brüllen nach dem Raub / Vnd jhre Speise suchen von Gott.
Wenn aber die Sonne auffgehet / heben sie sich davon / Vnd legen sich in jhre Löcher.
So gehet denn der Mensch aus an seine Arbeit / Vnd an sein Ackerwerck / biß an den Abend.
HErr wie sind deine Werck so gros vnd viel /
Das Meer das so gros vnd weit ist / da wimmelts ohn zahl / Beide gros vnd kleine Thier.
Daselbst gehen die Schiffe / Da sind Wallfische / die dugemacht hast / daß sie drinnen schertzen.
Es wartet alles auff dich / Daß du jhnen Speise gebest zu seiner zeit.
Wenn du jhnen gibst / so samlen sie / Wenn du deine Hand auffthust / so wird alles mit Gut gesettiget.
Verbirgestu dein Angesicht / so erschrecken sie / Du nimpst weg jhren Odem / so vergehen sie / vnd werden wieder zu Staub.
Du lessest aus deinen Odem / so werden sie geschaffen / Vnd vernewerst die Gestalt der Erden.
Die Ehre des HErrn ist ewig / Der HErr hat wolgefallen an seinen Wercken.
Erschawet die Erden an / so bebet sie / Er rühret die Berge an / so rauchen sie.
Ich wil dem HErrn singen mein lebenlang / Vnd meinen Gott loben / so lange ich bin.
Meine rede müsse jhm wolgefallen / Ich frewe mich des HErrn.
Der Sünder müsse ein ende werden auff Erden / vnd die Gottlosen nicht mehr seyn / Lobe den HErrn meine Seele / Haleluja.
1. Daß ein Gott sey / schreibt Paulus Rom. 1. das ist offenbar / denn man muß es mercken an den Wercken die er thut an der Welt / die er geschaffen hat. Den Gott / der sich also nicht vnbezeiget gelassen / sondern durch die Schöpffung sich offenbaret / sollen wir erkennen / jhn loben vnd jhm dancken.
2. Der Himmel / die Erden / vnd alles was darin vnd darauff ist / ist nicht von sich selber worden / oder wie Aristoteles gemeinet / von ewigkeit gewesen / sondern von Gott in der zeit geschaffen / daraus wir denn Gottes vnendliche Weißheit vnd Allmächtigkeit erkennen.
3. Es seind eitel grosse Wunderwerck die wir vber vns sehen / wenn wir die Augen auffheben / das Liecht / der Himmel / das Wasser / die Wolcken / so Regen geben / vnd der Wind: Derowegen wenn wir die Augen auffheben / den Himmel anschawen / vnd sehen daß es liecht wird / vnd daß es herunter regnet / vnd den Wind fühlen / vnd sein sausen hören / sollen
4. Ein herrliche Creatur seind die heiligen Engel / die seind Geister / haben kein Fleisch oder Bein / man kan sie nicht greiffen / auch nicht sehen / wo sie nicht eine sonderliche Gestalt an sich nehmen / ob sie schon bey vnd vber vns seind: Aber wie sie Gott dienen / so sollen wir auch thun. Denn er vns nicht allein geschaffen / sondern auch erlöset hat vnd heiliget.
5. Es ist ein gros Wunderwerck / daß die Erde fest stehet / vnd doch keine Pfeiler hat.
6. Im gleichen ist auch wider den Lauff der Natur / daß das Wasser vnd Meer höher ist denn die Erde / vnd muß gleichwol nicht vber den Erdboden hergehen.
7. Gottes Gabe seind die Brunnen / sonst müsten auch die Thier dürste / daß hat das Volck Israel in der Wüsten erfahre.
8. Daß die Vogel nicht allein den Menschen zur Speise erleubet / sondern mit singen den Menschen lustig machen: Dabey sehen wir Gottes grosse Güte.
9. Die Früchte / Weitze / Rocke / Gersten / Habern / vnd die andern alle sind Gottes gabe / der muß sie wachsen vn vns gedeyen lassen / darumb solle wir jhn anruffen / vnd jm dafür dancke.
10. Eine herrliche Gabe Gottes ist das Brod / dadurch Gott das Hertz stärcket / vnd das Leben erhelt / doch kan Gott auch wol ohne Brod erhalten / Deut. 8.
11. Eine grosse Gabe Gottes ist der Wein / so nicht allein den Durst leschet / sondern auch erfrewet: Sündigen derowegen schrecklich / thun jhnen auch selbst schaden / die solche Gabe Gottes mißbrguchen.
12. Das Oel istauch ein nützlich Ding / sonderlich in denen Landen gewesen / davon sie sich haben könne erhalten / vnd sonderlich mit dem Balsam sich lustig vnd schön gemacht.
13. Die Bäwme zeugen auch von Gott / vnd daß er gütig vnd allmächtig sey.
14. Sonn vnd Mond machen Zeiten / Sommer / Winter / Tag vnd Stunden.
15. Gott ernehret auch die Lewen / vnd sorget für alle Thier vnd Viehe / wie viel mehr für vns Menschen / Matt. 6.
16. Alle Creaturen zeugen von Gottes vnendlicher Weißheit vnd Güte.
17. Gott ernehret vnd erhelt alles. Act. 14. In jhm leben / weben vnd sind wir.
18. Wenn Gott von den Creaturen die Hand abzeucht / ist es vmb sie geschehen.
19. Der heilige Geist ist ein Schöpffer vnd Erhalter aller Creaturen / Gen. 1. Psal. 33.
20. Das Erdreich vnd die Berge / vnd alle Gewaltigen müssen sich entsetzen / wenn Gott sich reget.
21. Wenn wir Himmel vnd Erden / das Meer / vnd alles was darauff vnd darin ist / ansehen / vnd wie Gott so gewaltig alles errettet / versorget vnd erhelt / sol es vns trösten vnd erfrewen / daß wir so einen lieben / gütigen / allweisen vnd allmächtigen Gott haben / vnd jhn loben vnd preisen.
22. Die Gottlosen / so solche Geschöpff vnd Wercke Gottes nicht achten / sondern es ansehen / als man zu sagen pfleget / wie eine Kuh ein new Thor / seind nicht werth / daß sie der
IST ein Danckpsalm / darin der Prophet nicht allein selber Gott dancket / sondern auch garfleissig vnd mit vielen Worten das Jüdische Volck vermahnet / daß sie mit Frewden Gott dancken für die grosse Wunder / die er an jhnen gethan / vnd für die Wolthaten / die er für allen Völckern jhnen erzeiget hat / von Abraham an biß auff die zeit da der Psalm gemacht ist / daß er sich dem Abraham / Isaac vnd Jacob offenbaret / jhnen sein Wort gegeben / vnd einen Bund mit jhnen gemacht / vnd solchen Bund trewlich gehalten. Es sey zwar schlecht angangen / denn jhr zumalen wenig anfenglich gewesen / habe auch keine bleibende stete gehabt / sondern anderswo Frembdlinge seyn müssen / aber er habe sie bewahret / da es jhnen schon offt hart fürgestanden: Sonderlich habe er seine Väterliche Vorsorge bewiesen / als zu Jacobs zeiten eine sieben jährige Thewrung eingefallen / da er es wunderbarlich geschickt / das Joseph in Egypten verkaufft / vnd ins Gefängnis gelegt worden / darnach aber zu Ehren gemacht / vber gantz Egyptenland gesetzt / da sein Vater mit seinem gantzen Hause in Egypten sich auff gehalten / da sie denn auch sehr zugenommen. Darauff sey durch Gottes Verhengnis das grosse Vnglück gefolget / daß jhnen die Egypter hart zugesetzt / vnd sie außrotten wollen. Da habe nun Gott die Egypter durch Mosen vnd Aaron gewarnet / viel Zeichen gethan / die auff der reigen erzelet werden: Aber es habe nichts geholffen. Endlich da sie Gott erlösen wollen / habe es müssen für sich gehen / vnd seind die Feinde allerdings froh worden / daß sie jhrer los würden / jhnen auch silberne vnd güldene Gefäß gethan / vnd das zuverwundern / sey vnter dem Jüdischen Volck kein einiger gebrechlicher oder Krancker gewesen / vnd in dem Außzug habe er sie mit einer Wolcken begleitet / die die Nacht geleuchtet / den Tag vber jhnen Schatten gegeben / hernach sie mit Himmelbrod / vnd da sie lüstern waren / mit Wachteln in der Wüsten
DAncket dem HErrn / vnd prediget seinen Namen / Verkündiget sein Thun vnter den Völckern.
Singet von jhm / vnd lobet jhn / Redet von allen seinen Wundern.
Rühmet seinen heiligen Namen / Es frewe sich das Hertz dere / die den HErrn suchen.
Fraget nach dem HErrn vnd nach seiner Macht / Suchet sein Antlitz alle wege.
Gedencket seiner Wunderwerck / die er gethan hat / Seiner Wunder vnd seines Worts.
Ihr der Samen Abrahams seines Knechts / Ihr Kinder Jacob seines Außerwehleten.
Er ist der HErr vnser Gott / Er richtet in aller Welt.
Er gedencket ewiglich an seinen Bund / Des Worts / daß er verheissen hat auff viel Tausent für vnd für.
Den er gemacht hat mit Abraham / Vnd des Eydes mit Isaac.
Vnd stellet dasselbige Jacob zu einem Rechte / Vnd Israel zum ewigen Bunde.
Vnd sprach / Dir wil ich das Land Canaan geben / Das Los ewers Erbes.
Da sie wenig vnd gering waren / vnd Frembdlinge drinnen.
Vnd sie zogen von Volck zu Volck / Von einem Königreiche zum andern Volck.
Er lies keinen Menschen jhnen schaden thun / Vnd straffte Könige vmb jhren willen.
Tastet meine Gesalbten nicht an / Vnd thut meinen Propheten kein leid.
Vnd er lies eine Thewrung ins Land kommen / Vnd entzog allen Vorrath des Brods.
Er sandte einen Mann für jhnen hin / Joseph ward zum Knechte verkaufft.
Sie zwungen seine Füsse im Stock / Sein Leib muste in Eisen ligen.
Biß das sein Wort kam / Vnd die Rede des HErrn jhn durchleutert.
Da sandte der König hin / vnd hies jhn los geben / Der HErr vber Völcker hies jhn außlassen.
Er satzte jhn zum Herrn vber sein Hauß / Zum Herrscher vber alle seine Güter.
Daß er seine Fürsten vnterweiset nach seiner weise / Vnd seine Eltesten Weißheit lehrete.
Vnd Israel zog in Egypten / Vnd Jacob ward ein Frembdling im Lande Ham.
Vnd er lies sein Volck sehr wachsen / Vnd machte sie mächtiger denn jhre Feinde.
Er verkeret jener Hertz / daß sie seinem Volck gram worden / Vnd dachten seine Knechte mit List zu dempffen.
Er sandte seinen Knecht Mosen / Aaron / den er hatte erwehlet.
Dieselben theten seine Zeichen vnter jhnen / Vnd seine Wunder im Lande Ham.
Er lies Finsternis kommen / vnd machts
Er verwandelt jhre Wasser in Blut / Vnd tödtet jhre Fische.
Ihr Land wimmelte Kröten heraus / In den Kammern jhrer Könige.
Er sprach / da kam Vnzifer / Läuse in allen jhren Grentzen.
Er gab jhnen Hagel zum Regen / Fewerflammen in jhrem Lande.
Vnd schlug jhre Weinstöcke vnd Feigenbäwme / Vnd zubrach die Bäwme in jhren Grentzen.
Er sprach / da kamen Hewschrecken / Vnd Kefer ohne zahl.
Vnd sie frassen alles Gras in jhrem Lande / Vnd frassen die Früchte auff jhrem Felde.
Vnd schlug alle erste Geburt in Egypten / Alle jhre erste Erben.
Vnd führet sie aus mit Silber vnd Golde / vnd war kein gebrechlicher vnter jhren Stämen.
Egypten ward froh / daß sie außzogen / Denn jhre Furcht war auff sie gefallen.
Er breitet eine Wolcken aus zur Decke / Vnd Fewer des Nachts zu leuchten.
Sie baten / da lies er Wachteln kommen / Vnd er settiget sie mit Himmelbrod.
Er öffnet den Felsen / da flossen Wasser aus / Daß Bäche lieffen in der dürren Wüsten.
Denn er gedacht an sein heiliges Wort / Abraham seinem Knechte geredt.
Also führet er sein Volck aus mit Frewden / Vnd seine Außerwehlten mit Wonne.
Vnd gab jhnen die Länder der Heyden / Daß sie die Güter der Völcker einnamen.
Auff daß sie halten sollen seine Rechte / Vnd sein Gesetz bewahren / Haleluja.
1. Der erste Verß / Dancket dem HErrn / etc. lehret 1. Gott dancken. 2. Daß Gott gnädig sey / vnd aus Gnaden vns alles gutes erzeiget. 3. Daß er auch allezeit vns guts zu thun geneiget / vnd dißfals an jhm kein Mangel sey.
2. Dancksagung vnd alle andere gute Wercke sollen wir mit frewden verrichten. Einen frölichen Geber hat Gott lieb.
3. Die Wolthat die vns Gott erzeiget hat / sollen wir zu vnserm Trost gebrauchen / daß wir jhn in allen Nöthen mit aller zuversicht anruffen / vnd jhm (als der die seinen erhelt / vnd die Gottlosen straffet / vnd vberschwenglich thut / vber alles das wir bitten / der auch seine Zusage helt) in allen Nöthen vertrawen.
4. Wie Gott den Bund / den er mit Abraham gemacht / gehalten / also wil er auch den Bund / den er mit vns in der heiligen Tauffe gemacht / feste halten.
5. Gott wil die seinen auch mit leiblicher Notturfft / wie er den Ertzvätern gethan / versorgen.
6. Gottes Werck / als mit dem Abraham / etc. gehet zwar anfenglich schlecht an / aber er führets gewaltig hinaus.
7. Die Gläubigen / wie an den Ertzvätern zu sehen / Psal. 39. seind Frembdling vnd Pilgrim auff Erden.
8. Ob wol die Frommen offt in Noth vnd Gefahr kommen / so bewahret sie doch Gott wie einen Augapffel. Tastet meine Gesalbten nicht an. Sonderlich beweiset ers auch an den Propheten vnd Lehrern.
9. Die Thewrung kömpt von Gott her / Jesa. 3. Ezech. 14. Amos 4.
10. Wenn Gott den seinen ein Vnglück vbergehen lassen wil / bestellet er zuvor die hülff / als mit Joseph / als auch 1. Reg. 17. mit Elia.
11. Ehe man zu Ehren kömpt / muß man zuvor leiden. Als an Joseph zu sehen.
12. Gott beweret die seinen durch das Creutz / als den Joseph / David / etc.
13. Wenn Gott einem Menschen helffen wil / müssen alle Creaturen dazu helffen.
14. Die Fromen haben hie keine bleibende stete / Heb. 13.
15. Gott segnet mit Kindern / Psal. 127. vnd 128.
16. Gott strafft Sünde mit Sünden / Rom. 1. Ist aber keine Vrsach der Sünden / sondern der Straffe. Er verkeret jener Hertz / sagt der Psalm.
17. Oberkeit vnd Prediger seind Gottes Knechte / als Mose vnd Aaron / sie sollen sich nach Gottes Wort richten / vnd man sol sie dafür erkennen / halten vnd ehren.
18. Gott hat seine Lehr / vnd daß er der allmächtige Gott sey / mit grossen Wunderzeichen bestetiget / welches allen andern Religionen mangelt.
19. Gott schafft Liecht vnd Finsternis / kan zu Wasser vnd Land straffen.
20. Daß das Vnziefer schaden thut / kömpt von Gott her.
21. Der Hagel ist auch Gottes Straffe.
22. Gott erlöset endlich die seinen gewaltiglich / vnd hat der Menschen Hertz in seinen Händen / also daß die Egypter den Kindern Israel Gold vnd Silber mit geben müssen.
23. Gott strafft endlich je länger je härter / als in Egypten mit erschlagung der Erstengeburt.
24. Wenn alle Straffen nicht helffen / folget endlich / wie mit Pharaone / etc. der Vntergang.
25. Gott kan den Leuten den Muth nehmen / Psal. 75. Lesst Furcht auff die Egypter fallen.
26. Christus schützet seine Kirche / wie die Kinder Israel mit der Wolcken.
27. Gott kan wunderlich speisen / trencken vnd erhalten / darumb sollen wir jhm vertrawen.
28. Daß Gott vns guts thut / geschicht nicht vmb vnsers Verdiensts willen / sondern vmb seiner Güte vnd Warheit willen.
29. Wenn Gott betrübet hat / erfrewet er zu letzt wieder.
30. Gott gibt Länder vnd Güter wem er wil / als dem Jüdischen Volck das gelobte Land.
31. Daß vns Gott so viel guts thut / geschicht zu dem ende / daß wir jhm dienen / vnd vns nach seinem Wort richten.
IN diesem Psalm wird Gott gedancket für die grosse Wolthaten dem Volck Israel erzeiget / daß er jhnen / die jhn so offt erzürnet / die Sünde vergeben. Vnd bekennet vnd erzehlet der Psalm auff der reigen / wie vielfaltig vnd schwerlich die Kinder Israel Gott in Egypten / in der Wüsten / vnd im gelobten Lande mit jhren Sünden erzürnet haben / vnd er gleichwol jhnen jhre Sünde vergeben / vnd bittet / Gott wolle auch forthin sie jhm lassen befohlen seyn / daß sie jhn ewig loben.
DAncket dem HErrn / denn er ist freundlich / Vnd seine Güte weret ewiglich.
Wer kan die grossen Thaten des
Wol denen / die das Gebot halten / Vnd thun jmmerdar recht.
HErr / gedencke mein nach der Gnaden / die du deinem Volck verheissen hast / Beweise vns deine Hülffe.
Daß wir sehen mögen die Wolfahrt deiner Außerwehlten / vnd vns frewen / daß deinem Volck wol gehet / Vnd vns rühmen mit deinem Erbtheil.
Wir haben gesündiget sampt vnsern Vätern / Wir haben mißhandelt / vnd sind gottlos gewesen.
Vnser Väter in Egypten wolten deine Wunder nicht verstehen / Sie gedachten nicht an deine grosse Güte / vnd waren vngehorsam am Meer / nemlich am Schilffmeer.
Er halff jhnen aber / vmb seines Namens willen / Daß er seine Macht beweisete.
Vnd er schalt das Schilffmeer / da wards
Vnd halff jhnen von der Hand des / der sie hasset / Vnd erlöset sie von der Hand des Feindes.
Vnd die Wasser erseufften jhre Widersacher / Daß nicht einer vberblieb.
Da gläubten sie an seine Wort / Vnd sungen sein Lob.
Aber sie vergassen bald seiner Werck / Sie warteten nicht seines Raths.
Vnd sie worden lüstern in der Wüsten / Vnd versuchten Gott in der Einöde.
Er aber gab jhnen jhre Bitte / Vnd sandte jhnen gnug / biß jhnen dafür ekelt.
Vnd sie empöreten sich wider Mosen im Lager / Wider Aaron / den heiligen des HErrn.
Die Erde that sich auff / vnd verschlang Dathan / Vnd decket zu die Rotte Abiram.
Vnd Fewer ward vnter jhre Rotte angezündet / Die Flamme verbrand die Gottlosen.
Sie machten ein Kalb in Horeb / Vnd beteten an das gegossen Bilde.
Vnd verwandelten jhre Ehre in ein gleichnis eines Ochsen / der Gras jsset.
Sie vergassen Gottes jhres Heylandes / Der so grosse ding in Egypten gethan hatte.
Wunder im Lande Ham / Vnd schreckliche Werck im Schilffmeer.
Vnd er sprach / Er wolte sie vertilgen / Wo nicht Mose sein Außerwehlter den Riß auffgehalten hette / seinen Grim abzuwenden / Auff daß er sie nicht gar verderbete.
Vnd sie verachteten das liebe Land / Sie gläubten seinem Worte nicht.
Vnd murreten in jhren Hütten / Sie gehorchten der Stimme des HErrn nicht.
Vnd er hub auff seine Hand wider sie / Daß er sie niderschlüge in der Wüsten.
Vnd würffe jhren Samen vnter die Heyden / Vnd strewet sie in die Länder.
Vnd sie hiengen sich an den Baal Peor / Vnd assen von den Opffern der todten Götzen.
Vnd erzürneten jhn mit jhrem thun / Da reis auch die Plage vnter sie.
Da trat zu Pinehas / vnd schlichtet die Sache / Da ward der Plage gestewret.
Vnd ward jhm gerechnet zur Gerechtigkeit / Für vnd für ewiglich.
Vnd sie erzürneten jhn am Hadderwasser / Vnd sie zuplagten den Mose vbel.
Denn sie betrübten jhm sein Hertz / Daß jhm etliche Wort entfuhren.
Auch vertilgeten sie die Völcker nicht / Wie sie doch der HErr geheissen hatte.
Sondern sie mengeten sich vnter die Heyden / Vnd lerneten derselben Werck.
Vnd dieneten jhren Götzen / Die gerieten jhnen zum Ergernis.
Vnd sie opfferten jhre Söhne vnd jhre Töchter den Teuffeln.
Vnd vergossen vnschüldig Blut / das Blut
Vnd verunreinigten sich mit jhren Wercken / Vnd hureten mit jhrem thun.
Da ergrimmet der Zorn des HErrn vber sein Volck / Vnd gewan eine Grewel an seinem Erbe.
Vnd gab sie in die Hand der Heyden / Daß vber sie herrscheten / die jhnen gram waren.
Vnd jhre Feinde engsten sie / Vnd worden gedemütiget vnter jhre Hände.
Er errettet sie offtmals / aber sie erzürneten jhn mit jhrem fürnemen / Vnd worden wenig vmb jhrer Missethat willen.
Vnd er sahe jhre Noth an / Da er jhre Klage höret.
Vnd gedachte an seinen Bund mit jhnen gemacht / Vnd rewete jhn nach seiner grossen Güte.
Vnd lies sie zur Barmhertzigkeit kommen / Für allen die sie gefangen hatten.
Hilff vns HErr vnser Gott / vnd bringe vns
Gelobet sey der HErr der Gott Israel / von ewigkeit in ewigkeit / Vnd alles Volck spreche / Amen / Haleluja.
1. Daß Gott gütig sey / vnd / wenn man nur Buß thue / vnd vergebung der Sünden bey jhm suche / solche Gnade vnd Güte ewig were.
2. Gottes Wolthaten vnd Wercke / die er an seinem Volck beweiset / kan man nicht gnugsam preisen vnd rühmen / wie derselben einen gantzen hauffen nach einander der Psalm erzehlet.
3. Die grosse Wolthaten / die Gott dem Volck Israel erzeiget hat / haben sie nicht verdienet / sondern viel mehr seine Straffe. Er halff jhnen vmb seines Namens willen / daß er seine Macht beweisete.
4. Allein die / denen Gott sein Wort gibt / sind seyn eigen Volck / sein Erbe vnd seine Außerwehlten. Dafür sollen wir Gott von Hertzen dancken.
5. Wir sollen / wie hie der Psalm thut / vnsere Sünden richtig bekennen / so wil sie vns Gott vergeben / Psal. 32. 1. Johan. 1. Ja auch vnserer Väter Missethat sollen wir nicht entschüldigen / vnd sol sich keiner außschliessen.
6. Wir arme Menschen / ob vns Gott schon seine Gnad
7. Die außtrocknung des Schilffmeers / vnd das es auff beiden seiten stehen muß wie eine Mawr / ist ein herrlicher beweis / daß Gott an die leges vnd Eigenschafft der Natur nicht gebunden sey. Psal. 135. Er thut alles was er wil / im Himmel vnd auff Erden / im Meer vnd in allen Tieffen. 2. Reg. 6. muste das Eisen schwimmen. Dan. 3. das Fewer nicht brennen.
8. Die Christliche Kirche vnd das Volck Gottes / haben allezeit jhre Feinde vnd Widersacher: Aber Gott hilfft jhnen endlich / vnd lesst die Feinde vntergehen / dazu müssen alle Creaturen helffen.
9. Gottes Hülff sol in vns den Glauben erwecken / vnd daß wir jhm dancken.
10. Wir Menschen vergessen bald der Hülff vnd Wolthaten Gottes / wie die 9. Außsetzigen Luc. 17. Da wir billich es nicht thun / sondern jhm viel mehr dancken vnd auch vertrawen solten.
11. Wir sollen vns nicht des bösen gelüsten lassen / vnd Gott nicht versuchen / wie die Kinder Israel / 1. Cor. 10. Denn es ist jhnen vbel bekommen.
12. Gott thut auch den Gottlosen guts / daß er jhnen jhren vnfug vnter Augen stelle.
13. Wir sollen vns für Auffruhr hüten: Wer sich der
14. Wir sollen vns nicht allein sonst für Abgötterey hüten / sondern auch aus eigner Andacht keinen Gottesdienst anstellen / Deut. 4. 12.
15. Der Wolthaten Gottes sollen wir gedencken / vnd sie sollen vns auch von Sünden abhalten.
16. Gott ist barmhertzig / vnd gerewet jhn bald der Straffe / Joel. 2.
17. Die Gläubigen halten mit dem Gebet den Riß auff / Gen. 18. Exod. 33. Ezech. 22.
18. Wir sollen nicht wider Gott murren oder lüstern seyn / sondern an dem / das Gott gibt / vns genügen lassen.
19. Wir sollen keine gemeinschafft haben mit den Vngläubigen / 2. Cor. 6. Gehet aus von jhnen.
20. Wir sollen eifern wider Abgötterey vnnd andere Sünde.
21. Daß Mose vom Volck also geplagt wird / Num. 12. dabey sollen wir Gedult lernen.
22. Wir sollen vns hüten für vnzeitiger Barmhertzigkeit / daß man Todtschläger / vnd dergleichen leben lasse.
23. Wer Pech angreifft der besudelt sich / Syr. 13. Darumb sol man sich böser Leute entschlagen.
24. Gute Andacht ohne oder wider Gottes Wort /
25. Das Land wird mit vnschüldigem Blut befiecket vnd verunreiniget.
26. Wenn Gott lange gnug zugesehen / er grimmet er endlich.
27. Gott gibt vns in der Feinde Hände / sonst könten sie vns kein Leid thun.
28. Wenn wir Busse thun / rewet Gott der Straffe: So muß es sich mit den Feinden vn anderm Vnglück auch schicke.
29. Wenn vns Gott auch hilfft / sollen wir jhn loben vnd jhm dancken.
IST eine Dancksagung für allerley Hülff / so Gott den Menschen in allerley Nöthen erzeiget.
Als 1. Wenn man im Elend vmbher ziehen muß / vnd nirgend keine bleibende stete hat / vnd Hunger vnd Durst leiden muß / vnnd man GOtt anrüfft / da hilfft er / daß man zu recht vnd an eine gewisse stete kömpt / dafür sol man Gott Danck sagen.
2. Wenn man in Gefängnis gereth / vnd zu keinem Menschen kommen kan / der einem helffe vnd rathe / dakan man gleichwol zu Gott durchs Gebet kommen / so hilfft Gott / daß man loß wird / vnd wieder zu Leuten kömpt.
3. Es ist sehr gemein vnter den Leuteu / daß sie jhr eigen bestes nicht bedencken / vnd mit jhren Sünden verursachen / daß sie Gott in Kranckheit gerathen lesst / da jhnen denn weder Essen noch Trincken schmecket: Wenn man denn da betet / hilfft Gott / vnd befihlt der Kranckheit / daß sie nachlassen muß. Da sol man auch Gott dancken / vnd from werden.
4. Es kommen auch etliche in Wassers Noth / ja in die eusserste Gefahr / daß sie gleich den Tod für Augensehen: Aber wenn sie zu dem Allmächtigen Gott schreyen / so stillet er das Vngewitter / daß sie noch mit dem Leben davon kommen / vnd gleich aus dem Tod gerissen werden / die sollen auch nicht allein für solche grosse Wolthat Gott dancken / sondern es auch andern zum Trost nachsagen vnd rühmen.
5. Gott pflegt auch vnterweilen mit Mißgewechs zu straffen / daß man nicht zu Essen vnd zu Trincken hat / da sol man auch darumb nicht verzagen / sondern solche Noth Gott klagen / vnd jhn bitten / daß er die Früchte der Erden segne / das wil er auch thun.
6. Er lesst auch bißweilen Tyrannen vber das Volck herrschen / die die Leute / wie Pharao in Egyptenland that / hart mitnehmen / da solman auch zu Gott schreyen / da wil sich Gott solcher bedrängten Leute annehmen / vnd sie segnen / wie die Kinder Israel in Egyptenland. Diese vnd die andern Wolthaten vnd Hülff / sollen wir mit danck barkeit erkennen / vnd Gott loben.
DAncket dem HErrn / denn er ist freundlich / Vnd seine Güte weret ewiglich.
Saget die jhr erlöset seid durch den HErrn / Die er aus der Noth erlöset hat.
Vnd die er aus den Ländern zusammen bracht hat / vom Auffgang / vom Nidergang / von Mitternacht vnd vom Meer.
Die jrre giengen in der Wüsten / in vngebahntem Wege / Vnd funden keine Stad / da sie wohnen kundten / hungerig vnd durstig / vnd jhre Seele verschmachtet.
Vnd sie zum HErrn rieffen in jhrer Noth / Vnd er sie errettet aus jhren Engsten.
Vnd führet sie einen richtigen Weg / Daß sie giengen zur Stad / da sie wohnen kundten.
Die sollen dem HErrn dancken vmb seine Güte / Vnd vmb seine Wunder / die er an den Menschen Kindern thut.
Daß er settiget die dürstige Seele / Vnd füllet die hungerige Seele mit gutem.
Die da sitzen musten im Finsternis vnd Dunckel / Gefangen im zwang vnd Eisen.
Darumb daß sie Gottes Geboten vngehorsam gewest waren / Vnd das Gesetz des Höhesten geschendet hatten.
Darumb muste jhr Hertz mit Vnglück geplagt werden / Daß sie da lagen / vnd jhnen niemand halff.
Vnd sie zum HErrn rieffen in jhrer Noth / Vnd er jhnen halff aus jhren Engsten.
Vnd sie aus dem Finsternis vnd Dunckel führet / Vnd jhre Bande zureis.
Die sollen dem HErrn dancken vmb seine Güte / Vnd vmb seine Wunder / die er an den Menschen Kindern thut.
Daß er zubricht eherne Thür / Vnd zuschlegt eiserne Riegel.
Die Narren so geplagt waren vmb jhrer Vbertrettung willen / Vnd vmb jhrer Sünde willen.
Daß jhnen ekelt für allerley Speise / Vnd worden Todkranck.
Vnd sie zum HErrn rieffen in jhrer Noth / Vnd er jhnen halff aus jhren Engsten.
Er sandte sein Wort / vnd machte sie gesund / Vnd errettet sie / daß sie nicht sturben.
Die sollen dem HErrn dancken vmb seine Güte / Vnd vmb seine Wunder / die er an den Menschen Kindern thut.
Vnd Danck opffern / Vnnd erzehlen seine Werck mit Frewden.
Die mit Schiffen auff dem Meer fuhren / Vnd trieben jhren Handel in grossen Wassern.
Die des HErrn Werck erfahren haben / Vnd seine Wunder im Meer.
Wenn er sprach vnd einen Sturmwind erregt / Der die Wellen erhub.
Vnd sie gen Himel fuhren / vnd in Abgrund fuhren / Daß jhre Seele für Angst verzagte.
Daß sie daumelten vnd wancketen / wie ein Trunckener / Vnd wusten keinen Rath mehr.
Vnd sie zum HErrn schryen in jhrer Noth / Vnd er sie aus jhren Engsten führet.
Vnd stillete das Vngewitter / Daß die Wellen sich legeten.
Vnd sie froh worden / daß stille worden war / Vnd er sie zu Land brachte nach jhrem wundsch.
Die sollen dem HErrn dancken vmb seine Güte / Vnd vmb seine Wunder / die er an den Menschen Kindern thut.
Vnd jhn bey der Gemeine preisen / Vnd bey den Alten rühmen.
Die / welchen jhre Bäche vertrocknet / Vnd die Wasserquelle versiegen waren.
Daß ein fruchtbar Land nichts trug / Vmb der Boßheit willen dere / die drinnen wohneten.
Vnd er das Trocken wiederumb wasserreich machte / Vnd im dürren Lande Wasserquellen.
Vnd die Hungerigen dahin gesetzt hat / Daß sie eine Stadt zu richten / da sie wohnen kundten.
Vnd Acker beseen / vnd Weinberge pflantzen möchten / Vnd die jährlichen Früchte kriegten.
Vnd er sie segnete / daß sie sich fast mehreten / Vnd jhnen viel Viehs gab.
Die / welche nidergedrückt vnnd geschwecht waren / Von dem Bösen / der sie gezwungen vnd gedrungen hatte.
Da Verachtung auff die Fürsten geschüttet war / Daß alles jrrig vnd wüste stund.
Vnd er den Armen schützete für Elend / Vnd sein Geschlecht wie eine Herde mehrete.
Solches werden die Frommen sehen / vnd sich frewen / Vnd aller Boßheit wird das Maul gestopfft werden.
Wer ist weise / vnd behelt dis? So werden sie mercken / wie viel Wolthat der HErr erzeiget.
1. Die Menschen müssen in dieser Welt allerley Vnglück / so hie erzehlet wird / vnterworffen seyn.
2. All dieses Vnglück / daß wir im Elend vmbher ziehen müssen / in das Gefängnis / Kranckheit / Vngewitter auff dem Meer / Versolgung der Tyrannen / etc. gerathen / begegnet vns nicht vngefehr / sondern kömpt von Gott her. Der allein kan es auch wenden.
3. Es verursachen die Menschen solche Straffen mit den Sünden: Sollen sie abgewand werden / muß man Buß thun.
4. Ob wol Gott leiden kan / daß man in solchen Nöthen / die hie erzehlet werden / ordentliche Mittel gebrauche / ja er hat sie selber verordnet: Sol man sich doch darauff nicht verlassen / denn die wollens nicht außmachen / sondern Gott muß das beste thun / vnd helffen.
5. Derowegen sol man zum HErrn schreyen / vnd jhn mit ernst vmb Hülff anruffen. Der kanzur Wohnung helffen / wie er Israel ins gelobte Land gebracht / Er kan aus dem Gefängnis helffen / als dem Joseph / dem König Manasse / etc. Er kan aus Kranckheit zur Gesundheit bringen / wie den Hißkiam / das wüten des Meers stillen / vnd aus der Gefahr erretten / Jon. 1. Matth. 8. Auch den Tyrannen / als dem Pharaoni / etc. stewren.
6. Hie wird auch die Abgötterey verdambt / die bey den Papisten gemein ist / da sie in Nöthen zu der Jungfrawen Maria vnd andern Heiligen jhre Zuflucht nehmen. Ruff mich an in der Noth / Psal. 50.
7. Wenn vns auch aus solchen Nöthen geholffen ist / sollen wir erkennen / daß es nicht die Mittel / sondern Gott gethan habe / es nicht vergessen / wie gemeinlich geschicht / daher man im Sprichwort sagt / Da der Kranck genaß / ward er erger als er zuvor was: Sondern es behalten / wie der Psalm lehret / vnd Gott nicht mit Worten allein / sondern auch mit einem Gottseligen Leben dancken.
8. Wir sollen vns forthin solcher Hülff frewen vnd trösten / wenn vns wieder eine Noth auff die Hand stosst / vnd gedencken / der gott / der zuvor geholffen hat / könne vnd werde es auch ferner thun.
IN diesem Psalm dancket David Gott frölich / daß er so gnädig ist / vnd seine Zusage helt / vnd bittet / Gott wolle ferner den seinen also Beystand thun / vnd sie so gewaltig erlösen: Vnd rühmet / daß Gott nicht allein im Heiligthumb sein Wort gegeben / sondern auch vber das / dem Reich Israel / die benachbarte Völcker / die Moabiter / Edomiter vnd Philister vnderthenig gemacht. Solches schreibe er nicht jhm selber / oder den Mitteln zu / sondern allein dem Allmächtigen Gott / wo der die Hand abziehe / da sey alles vmbsonst vnd verlohren / der müsse das beste thun / darumb er jhn auch zum Beschluß anrüfft.
GOtt / es ist mein rechter ernst / Ich wil singen vnd tichten / meine Ehre auch.
Wolauff Psalter vnd Harffen / Ich wil früe auff seyn.
Ich wil dir dancken / HErr / vnter den Völckein / Ichwil dir Lob singen vnter den Leuten.
Denn deine Gnade reicht so weit der Himmel ist / Vnd deine Warheit so weit die Wolcken gehen.
Erhebe dich Gott vber den Himmel / Vnd deine Ehre vber alle Lande.
Auff das deine lieben Freunde erlediget werden / Hilff mit deiner Rechten / vnd erhöre mich.
Gott redet in seinem Heiligthumb / des bin ich froh / Vnd wil Sichem theilen / vnd das Thal Suchoth abmessen.
Gilead ist mein / Manasse ist auch mein / Vnd Ephraim ist die Macht meines Häupts / Juda ist mein Fürst.
Moab ist mein Waschtöpffen / Ich wil
Wer wil mich führen in eine feste Stadt? Wer wird mich leiten in Edom.
Wirstu es nicht thun / Gott / der du vns verstössest / Vnd zeuchst nicht aus Gott mit vnserm Heer?
Schaffe vns Beystand in der Noth / Denn Menschen Hülffe ist kein nütze.
Mit Gott wollen wir Thaten thun / Er wird vnsere Feinde vntertretteu.
1. Wir sollen auch die Wolthaten / die Gott nicht allein vns / sondern auch Land vnd Leuten erzeiget / erkennen / behertzigen / vnd jhm dafür dancken.
2. Aus solchen Wolthaten Gottes sehen wir sonderlich seine Gnade vnd Warheit / daß er sich der seinen trewlich annehmen / seine Zusage halten / vnd daß er auch gewaltig helffen könne vnd wolle. Derowegen wir jhm auch forthin vertrawen / vnd jhn im Glauben anruffen sollen.
3. Vnser Glaube sol sich auff Gottes Wort gründen / das vns aus Mose vnd den Propheten im Heiligthumb / das ist / in der Christlichen Kirchen gepredigt wird.
4. Wie David auff der reigen alle stücke Landes erzehlet / die jhm Gott gegeben / vnd dafür dancket / so sollen wir auch thun / vnd gleich stücksweise Gottes Wolthaten bedencken / vnd jhm dancken / wie Jacob / Gen. 32. auch thut.
5. Gott ist / der Völcker vnter vns zwinget / Psal. 18. Der muß den Krieg führen / sol er glücklich fortgehen.
6. Weil Menschen Hülff kein nütze ist / sollen wir vns nicht darauff / ja auff keine Mittel verlassen / sondern Gott vertrawen / vnd jhn vmb Hülff vnd Beystand anruffen / auch zusehen / daß wir Buß thun / vnd also jhn auff vnser seiten vnd zum Freunde haben / so seind wir vnsern Feinden gewachsen vnd vberlegen.
IST ein hefftiger Betpsalm wider den Verräther Judam vnd das Jüdische Volck / darin der HErr Jesus Christus klagt / daß sie jhn so grewlich schmähen vnd beliegen / vnd gar herunter haben wollen / da er es doch vmb sie nicht verdienet / sondern jhnen alles guts gethan / dennoch verfolgen sie jhn als wenn er jhr ergster Feind were / seind also sehr vndanckbar. Darauff verkündiget er jhnen / weil sie es ja nicht anders haben wollen / Gottes schwere Straffen / so vber Judam / sonderlich aber auch vber die Juden vnnd jhre Kinder gehen sollen / daß sie zeitlich / wie für Augen / vnnd ewiglich gestrafft werden sollen. Vnd das nicht jemand gedencke / es geschehe jhnen zu viel vnd vnrecht / zeigt er die Vrsach an / dieweil sie so gar vnbarmhertzig mit jhm vmbgangen / vnd jhn ohne Schuld getödtet haben / also werde es jhnen vnd allen Feinden seines Worts vbel bekommen: Er aber ruffe Gott an / verlasse sich auff seine Gnade / sey vnschüldig / vnd leide vberaus grosse Angst vnd Noth / daß er gleich gar verschmachte vnd
GOtt mein Ruhm / schweige nicht.
Denn sie haben jhr Gottloses vnd falsches Maul wider mich auffgethan / Vnd reden wider mich mit falscher Zungen.
Vnd sie reden gifftig wider mich allenthalben / vnd streiten wider mich ohn Vrsach.
Dafür daß ich sie liebe / sind sie wider mich / Ich aber bete.
Sie beweisen mir böses vmb gutes / Vnd Haß vmb Liebe.
Setze Gottlosen vber jhn / Vnd der Sathan müsse stehen zu seiner Rechten.
Wer sich denselben lehren lesst / des Leben müsse Gottlos seyn / Vnnd sein Gebet müsse Sünde seyn.
Seiner Tage müssen wenig werden / Vnd sein Ampt müsse ein ander empfahen.
Seine Kinder müssen Waysen werden / Vnd sein Weib eine Widwe.
Seine Kinder müssen in der jrre gehen vnd betteln / Vnd suchen als die verdorben sind.
Es müsse der Wucherer außsagen alles was er hat / Vnd Frembde müssen seine Güter rauben.
Vnd niemand müsse jhm guts thun / Vnd niemand erbarme sich seiner Waysen.
Seine Nachkommen müssen außgerottet werden / Ihr Name müsse im andern Glied vertilget werden.
Seiner Väter Missethat müsse gedacht werden für dem HErrn / Vnd seiner Mutter Sünde müsse nicht außgetilget werden.
Der HErr müsse sie nimmer aus den Augen lassen / Vnd jhre Gedechtnis müsse außgerottet werden auff Erden.
Darumb daß er so gar keine Barmhertzigkeit hatte / Sondern verfolget den Elenden vnd Armen / vnd den Betrübten / daß er jhn tödtet.
Vnd er wolte den Fluch haben / der wird jhm auch kommen / Er wolte des Segens nicht / so wird er auch ferne von jhm bleiben.
Vnd zog an den Fluch wie sein Hembd / Vnd ist in sein inwendiges gangen wie Wasser / vnd wie Oele in sein Gebeine.
So werde er jhm / wie ein Kleid / daß er anhabe / Vnd wie ein Gürtel / da er sich allwege mit gürte.
So geschehe denen vom HErrn / die mir wider sind / Vnd reden böses wider meine Seele.
Aber du HErr HErr / sey du mit mir / vmb deines Namens willen / Denn deine Gnade ist mein Trost / errette mich.
Denn ich bin Arm vnd Elend / Mein Hertz ist erschlagen in mir.
Ich fahre dahin wie ein Schatte der vertrieben wird / Vnd werde verjaget / wie die Hewschrecken.
Meine Knie sind schwach von Fasten / Vnd mein Fleisch ist mager / vnd hat kein Fett.
Vnd ich muß jhr Spott seyn / Wenn sie mich sehen / schütteln sie jhren Kopff.
Stehe mir bey / HErr mein Gott / Hilff mir nach deiner Gnade.
Daß sie innen werden / daß diß sey deine Hand / Daß du HErr solches thust.
Fluchen sie / so segne du / setzen sie sich wider mich / so müssen sie zu schanden werden / Aber dein Knecht müsse sich frewen.
Meine Widersacher müssen mit Schmach angezogen werden / Vnd mit jhrer Schande bekleidet werden / wie mit einem Rock.
Ich wil dem HErrn sehr dancken mit meinem Munde / Vnd jhn rühmen vnter vielen.
Denn er stehet dem Armen zur Rechten / Daß er jhm helffe von denen / die sein Leben verurtheilen.
1. Wenn es sich ansehen lesst / als schweige Gott / vnd wolle sich vnser nicht annehmen / sollen wir nicht ablassen / sondern anhalten mit dem Gebet.
2. Wie der Teuffel ein Lügner ist / so seind auch die
3. Es ist ein vnersättlicher Haß der Gottlosen wider die Frommen / das ist die Feindschafft / Gen. 3.
4. Christen sollen auch vnschüldig leiden / nicht als Vbelthäter / 1. Pet. 4. Das ist Gnade bey Gott / 1. Pet. 2.
5. Das ist nicht seltzam in der Welt / daß man guts mit bösem vergilt / aber von solcher Leut Hauß sol der Fluch nicht lassen / Prov. 17.
6. Wir sollen beten auch für die / so vns verfolgen / Matt. 5. daß sie sich bekehren.
7. Die schreckliche Straffen / die hie erzehlet werden / vnd dem Jüdischen Volck widerfahren seind / vnd noch heutiges Tages vber jhre Nachkommen gehen / sollen vns eine starcke Warnung seyn / daß wir vns an Christo vnd seinem Wort / auch sonsten an vnschüldigen / armen vnd hülfflosen Leuten nicht vergreiffen / Gott wil sich jhrer annehmen / vnd solche jhre Feinde zeitlich vnd ewig straffen.
8. Weil der Vnbußfertigen Gebet nicht allein nicht erhöret wird / wie Psal. 18. vnd 66. steht / sondern auch wie hie steht / zur Sünden wird / sollen wir nicht Vnbußfertig seyn / sondern vns waschen vnd reinigen / Jesa. 1. vnd heilige Hände auffheben / 1. Tim. 2.
9. Wir sollen vns / wie Christus hie thut / in vnserm Gebet gründen auff Gottes gnädige Verheissung / vnd vnser Hertz für jhm außschütten / vnd vnsere Noth jhm von Hertzen klagen.
10. Wenn wir auch verhönet vnd verspottet werden / sollen wir vns des Exempels Christi trösten. Dulden wir mit / so werden wir auch mit herrschen / 2. Tim. 2.
11. Gott wird endlich die seinen erretten / vnd die Gottlosen straffen / des sollen wir vns trösten.
12. Für solche Erlösung sollen wir Gott dancken / wie hie Christus auch thut.
IST fast der allerfürnembste Psalm / denn er handelt die hohe Lehr / vnd das Gottselige Geheimnis von vnserm HErrn Jesu Christo / daß er nicht allein Davids Sohn / sondern auch sein HErr / das ist / ewiger vn allmächtiger Gott sey / daß er werde nach seinem Leyden vn Aufferstehung zur Rechten des allmächtige Gottes / vber alles was da ist im Himmel vnd auff Erden / gesetzet werden. So werde er auch ein König / aber ein Geistlicher König seyn / der zwar seine Feinde haben werde / die Welt / die Sünd / Tod / Teuffel vnd Hell: Aber er werde sie vberwinden / vnd sie sollen zu seinen Füssen gelegt werden / vnd solches werde nicht geschehen mit eusserlicher Gewalt / sondern durch das Scepter seines Reichs / das ist / durch sein Wort / welches von Zion vnd Jerusalem außgehen werde in die gantze Welt / vnd wenn er also seine Feinde vberwunden / werden sein Volck vnd seine Vnderthanen / jhm mit warem Glauben in guten Wercken williglich vnd mit lust dienen / vnd werden jhm durch das Wort vnd die heilige Sacramenta viel Christen vnd
DErr HErr sprach zu meinem HErrn / setze dich zu meiner Rechten / Biß ich deine Feinde zum schemel deiner Füsse lege.
Der HErr wird das Scepter deines Reichs senden aus Zion / Herrsche vnter deine Feinden.
Nach deinem Sieg wird dir dein Volck williglich opffern / in heiligem Schmuck / Deine Kinder werden dir geboren wie der Thaw aus der Morgenröte.
Der HErr hat geschworen / vnd wird jhn nicht gerewen / Du bist ein Priester ewiglich / nach der weise Melchisedeck.
Der HERR zu deiner Rechten / Wird zerschmeissen die Könige zur zeit seines Zorns.
Er wird richten vnter den Heyden / Er wird
Er wird trincken von dem Bache auff dem Wege / Darumb wird er das Häupt empor heben.
In diesem Psalm haben wir die gantze Lehr vnd den Andern Artickel des Glaubens / von vnserm HErrn Jesu Christo.
1. Daß er sey warer Gott vnd Davids HErr / vnnd Mensch / darumb heisst er jhn auch seinen HErrn.
2. Daß er sey ein König / der die seinen durchs Wort werde erretten / vertheidigen vnd selig machen.
3. Die Feinde aber vberwinden / richten vnd ewig verdammen / wie jhm denn alles Gericht vom Vater vbergeben ist / Johan. 5.
4. Daß er werde grossen Widerstand haben / den Teuffel / die Welt / Sünd / Tod vnd Hell / aber er werde sie vberwinden / Gen. 3.
5. Er sey ein Hoherpriester / nicht zeitlich wie Aaron / sondern ewig / das ist / er lehret vnd offenbahret vns den Willen seines Vaters / Johan. 1. Er hat sich für vns geopffert / Er ist zur Rechten Gottes / vnd vertrit vns Rom. 8. vnd segnet vns / Gen. 22.
6. Er solte leiden vnd sterben. 7. Er solte wider Scepter vnd Reich nicht ergern / sondern vns seiner Person Hoheit vnd Gewalt / die jhm der Vater gegeben hat / vnd daß er vnser König vnd Hoherpriester ist / vnd endlich jhm alle seine vnd vnsere Feinde zun Füssen gelegt werden / von Hertzen trösten / vnd wenn wir schon auch aus dem Kelch des Trübsals trincken / sollen wir mit jhm zur ewigen Herrligkeit erhaben werden.
IST eine Dancksagung für die herrliche Werck vnd Wolthaten Gottes / daß er alles erschaffen hat / da man denn an allen Creaturen Gottes Majestät schawet / Rom. 1. Eben solches sihet man an seiner Regierung / da leuchtet seine Göttliche providentz, vnd seine Gerechtigkeit beydes an Frommen vnd Gottlosen. Insonderheit aber rühmet er die Wolthaten / die er den Kindern Israel erzeiget / vnd grosse Wunder vnter jhnen gethan / vnd verordnet / daß man davon predigen sol / sonderlich an den hohen Festen. Item daß er sie an Leib vnd Seel speiset / vnd jederzeit seine Geistliche vnd Leibliche Zusage fest gehalten hat / sonderlich das gelobte Land jhnen eingegeben / da schaffe er Recht vnd Gerechtigkeit / vnd halte das Wort seiner Zusage trewlich / sonderlich habe er seinem Volck eine Erlösung verheissen / die sey gewiß / vnd halte den Bund / den er durch den Messiam gemacht / durch den er die ewige Seligkeit verheissen / daher er den hertlichen Namen hat / daß er heilig vnd den Feinden schrecklich ist. Solches sol in vns wircken Gottes Furcht / welches wir im gantzen Leben mit der That beweisen sollen / so werden wir des ewigen Ruhm vnd Lob haben.
ICh dancke dem HErrn von gantzem Hertzen / Im Rath der Frommen vnd in der Gemeine.
Gros sind die Werck des HErrn / Wer jhr achtet / der hat eitel lust daran.
Was er ordnet / das ist löblich vnd herrlich / Vnd seine Gerechtigkeit bleibet ewiglich.
Er hat ein Gedechtnis gestifftet seiner Wunder / Der gnädige vnd barmhertzige HErr.
Er gibt Speise denen / so jhn fürchten / Er gedencket ewiglich an seinen Bund.
Er lesst verkündigen seine gewaltige Thaten seinem Volck / Daß er jhnen gebe das Erbe der Heyden.
Die Werck seiner Hände sind Warheit vnd Recht / Alle seine Gebot sind rechtschaffen.
Sie werden erhalten jmmer vnd ewiglich / Vnd geschehen trewlich vnd redlich.
Er sendet eine Erlösung seinem Volck / Er verheisset / daß sein Bund ewiglich bleiben sol.
Heilig vnd hehr ist sein Name / Die Furcht des HErrn ist der Weißheit Anfang.
Das ist eine feine Klugheit / wer darnach thut / Des Lob bleibet ewiglich.
1. Wir sollen Gott loben / vnd zwar von Hertzen grund / vnd nicht wie die Heuchler mit dem Mund allein.
2. Wir sollen des offentlichen Bekentnis des Namens Gottes vns nicht schemen / sondern Gott in der Gemeine rühmen.
3. Gottes Allmächtigkeit vnd vnendliche Weißheit werden an seinen Wercken der Schöpffung der Welt / etc. ersehen.
4. Also sihet man Gottes vnendliche Weißheit / insonderheit auch seine Gerechtigkeit an seiner Regierung / des wir vns trösten / jhn fürchten / vnd ja nicht erzürnen sollen.
5. Daß Gott ein Gedechtnis seiner Wunder gestifftet / dazu auch gewisse Feste im Alten Testament / vnd im Newen Testament Christus das heilige Nachtmal / zu gedechtnis seines bittern Leydens eingesetzet / sollen wir für eine sonderliche Wolthat Gottes erkennen / vnd nicht verachten / sondern Gott dafür dancken / vnd solch Gedechtnis vnter vns erhalten.
6. Gott kan die seinen wunderlich ernehren / vnd wils auch thun / wie er allezeit bewiesen / das sollen wir jhm zutrawen.
7. Des ewigen Bunds den Gott mit vns gemacht im Wort vnd heiligen Sacramenten / sollen wir vns trösten / Vide Jesa. 54. Jer. 31. 1. Pet. 3.
8. Die gewaltige Thaten / daß Gott sein Volck aus Egyptenland gewaltiglich erlöset / vnd ins gelobte Land eingesetzet / sollen vns zum Trost dienen / daß wir nicht zweiffeln / er werde vns auch wider die Feinde schützen vnd helffen.
9. Daß Gott gerecht vnd warhafftig ist / sollen wir auch zum Trost gebrauchen / er wil vns recht schaffen / vnd was er vns verheissen / trewlich halten.
10. Daß Gott vns eine Erlösung gesand / vnd durch Christum vns von Sünd / Tod vnd Teuffel geholffen / sollen wir vns im Leben vnd Sterben trösten / vnd jhm dienen vnser lebenlang / Luc. 1.
11. Gottes Namen der heilig vnd hehr ist / sollen wir preisen.
12. Die höchste Tugend ist Gottes Furcht / daß wir Gott als vnsern lieben Vater in vnserm gantzen Leben vnd in allem vnserm thun vnd lassen / für Augen haben / vnd wol zusehen / daß wir jhn nicht erzürnen. Denn der Spruch von der Furcht des HErrn / wird nicht ohn Vrsach so offt widerholet: Die Furcht des HErrn ist der Weißheit Anfang. Thoren seind alle Gottlosen.
13. Den Gottesfürchtigen wird ewiges Lob widerfahren / 1. Cor. 4.
IN diesem Psalm mahlet David die Frommen mit lebendigen Farben ab / was sie für Art vnd Eigenschafft an sich haben / Nemlich daß sie Gott für Augen haben / vnd sich nach seinem Wort halten / niemand zu nahe seyn / sondern dienen vnd helffen andern Leuten / sonderlich den Armen / zeigt auch dabey an / was Gott hinwider bey jhnen thun wolle / Nemlich / er wolle sie vnd jhre Nachkommen mit zeitlichen Gütern segnen / sie in Widerwertigkeit trösten / sie werden einen guten Namen hinder sich verlassen: Vnd wenn es jhnen schon vbel gehet / seyn sie / als die ein gut Gewissen haben / freydig vnd getrost / erleben jhrer Feinde Vntergang / sie aber kommen endlich in die höhe / da jhre Feinde / die jhnen solchen Wolstand nicht gönnen / zu grunde gehen.
WOl dem / der den HErrn fürchtet / Der grossen lust hat zu seinen Geboten.
Des Same wird gewaltig seyn auff Erden / Das Geschlecht der Frommen wird gesegnet seyn.
Reichthumb vnd die Fülle wird in jhrem Hause seyn / vnd jhre Gerechtigkeit bleibet ewiglich.
Den Frommen gehet das Liecht auff im Finsternis / Von dem Gnädigen / Barmhertzigen vnd Gerechten.
Wol dem / der barmhertzig ist / vnd gerne leihet / Vnd richtet seine Sachen aus / daß er niemand vnrecht thue.
Denn er wird ewiglich bleiben / Des Gerechten wird nimmermehr vergessen.
Wenn eine Plage kommen wil / so fürchtet er sich nicht / Sein Hertz hoffet vnverzagt auff den HErrn.
Sein Hertz ist getrost / vnd fürchtet sich nicht / Biß er seine lust an seinen Feinden sihet.
Er strewet aus / vnd gibt den Armen / Seine Gerechtigkeit bleibet ewiglich / Sein Horn wird erhöhet mit Ehren.
Der Gottlose wirds sehen / vnd wird jhn verdriessen / seine Zeene wird er zusammen beissen / vnd vergehen / Denn was die Gottlosen gerne wolten / das ist verlohren.
1. Hie haben wir ein Conterfey eines frommen Menschen. 1. Er fürchtet Gott. 2. Hat lust zu seinem Wort / vnd richtet sich darnach. 3. Thut niemand zu kurtz vnd vnrecht / wie bey den Weltkindern gemein ist. 4. Diene gerne armen Leuten / vnd gebe jhnen reichlich von seinen Gütern. 5. Sey in Widerwertigkeit getrost / vnd setze sein vertrawen auff keinen Menschen oder Mittel / sondern auff Gott.
2. Lehrt dieser Psalm / was Gott bey den Frommen thun wolle. 1. Sie seind in der warheit selige Leute. 2. Werden auch mit zeitlichen Gütern gesegnet / wie auch jhre Nachkommen. Matth. 6. Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes / etc. so wird euch das ander alles zufallen. 3. Sie kommen bißweilen in Finsterniß vnd Noth / daß sie des guten Raths nicht viel wissen / aber das Liecht gehet jhnen auff / Gott erleuchtet vnd tröstet sie. 4. Sie lassen einen guten Namen hinder sich. 5. Sie erleben wol jhrer Feinde vntergang. 6. Aber Gott erhöhet sie / wo nicht zeitlich / doch ewiglich.
3. Dagegen seind die Gottlosen / die Gott nicht fürchten / vnd sich an sein Wort nicht kehren / abgünstig / vnd den Frommen Feind seind / vnselige Leute / jhre Güter kommen nicht auff den dritten Erben / in Widerwertigkeit haben sie keinen Trost / müssen mit verdruß ansehen / wie Gott die Frommen segnet / vnd gehen endlich zu grunde mit schrecken. Beyderley Exempel haben wir an David vnd Saul / an Daniel vnd seinen Feinden / etc. An Haman / Mardochai vnd dem Jüdischen Volck.
IST eine fröliche Dancksagung für die grosse Gnad vnd Wolthat / daß Gott das liebe Evangelium von vnserm HErrn Jesu Christo in der gantzen Welt predigen lesst / vnd ob er wol der Allmächtige Gott vnd HErr Himmels vnd der Erden ist / er gleichwol die armen Sünder mit
LObet jhr Knechte des HErrn / Lobet den den Namen des HErrn.
Gelobet sey des HErrn Name / Von nun an biß in ewigkeit.
Vom Auffgang der Sonnen biß zu jhrem Nidergang / Sey gelobet der Name des HErrn.
Der HErr ist hoch vber alle Heyden / Seine Ehre gehet so weit der Himmel ist.
Wer ist wie der HErr vnser Gott? Der sich so hoch gesetzt hat.
Vnd auff das nidrige sihet / im Himmel vnd Erden.
Der den Geringen auffrichtet aus dem staube / vnd erhöhet den Armen aus dem Koth.
Daß er jhn setze neben die Fürsten / Neben die Fürsten seines Volcks.
Der die Vnfruchtbare im Hause wohnen macht / daß sie eine fröliche Kinder Mutter wird / Haleluja.
1. Wir sollen alle Gott loben / sonderlich aber die Prediger Gottes Wort vnd das liebe Evangelium außbreiten.
2. Das Reich Christi ist ein ewiges Reich / da man hie vnd dort ewig Gott loben wird.
3. Das Reich Christi ist an keinen Ort gebunden / sondern gehet so weit die Welt ist / daß auch die Heyden Gott loben / für die Gnade / daß jhnen das Evangelium geprediget wird.
4. Es ist nichts mit allen Göttern der Heyden / 1. Cor. 8.
5. Vnser Gott ist im Himmel / vnd ein HErr vber alles / darumb seine Feinde jhn wol müssen sitzen lassen / des wir vns auch trösten sollen.
6. Daß Gott das nidrige ansihet / sol vns ein Trost seyn / vnd eine Vermanung / daß wir vns für jhm demütigen.
7. Kein Mensch er sey so gering er wolle / sol verzagen. Die Armen vnd Elenden seind vnsers HErrn Gottes eigne Leute.
8. Gott erhöhet die nidrigen / als Joseph / David / Esther / etc.
9. Wer zu Ehren kommen sol / muß zuvor leiden / Prov. 18.
10. Es ist eine grosse Wolthat Gottes / daß er die Vnfruchtbaren fruchtbar macht. Noch eine grössere Wolthat ist / daß Gott den Heyden Gottes Wort gegeben / daß allda viel Kinder Gottes gebohren werden / Jesa. 54.
DIeser Psalm preiset die herrliche Wunder vnd Wolthaten Gottes / die er den Kindern Israel erzeiget vnd bewiesen / daß er sie vor andern für sein Volck vnd Eigenthumb angenommen / daß er insonderheit jhr HErr sey / vnd seyn wolle / vnd sie seine Vnderthanen vnd Heiligthumb seyn sollen / welches er gewaltig mit der That bewiesen / in dem er sie aus des frembden vnbarmhertzigen Volcks der Egypter Gewalt erlöset / da das Meer vnd der Jordan gleich fliehen vnd zu rück weichen / vnd sie trockens Fusses durchziehen lassen müssen / vnd hernach in der Wüsten der Berg Sinai sich beweget / vnd gleich gesprungen wie ein Mertzen Kalb / vnd ein harter Fels Wasser geben müssen / damit sie vnd jhr Viehe zu trincken hetten. Das mag wol ein gewaltiger Gott seyn / dem also alle Creaturen zu bott stehen müssen.
DA Israel aus Egypten zog / Das Hauß Jacob aus dem frembden Volck.
Da ward Juda sein Heiligthumb / Israel seine Herrschafft.
Das Meer sahe vnd flohe / Der Jordan wand sich zu rück.
Die Berge hüpffeten wie die Lämmer / Die Hügel wie die jungen Schafe.
Was war dir du Meer / daß du flohest? Vnd du Jordan / daß du zu rück wandtest?
Ihr Berge / daß jhr hüpffetet wie die Lämmer / Ihr Hügel / wie die jungen Schafe?
Für dem HErrn bebete die Erde / Für dem Gott Jacob.
Der den Fels wandelt in Wassersee / Vnd die Steine in Wasserbrunnen.
1. Gott lesst die seinen bißweilen in grosse Noth vnd Gefahr gerathen / aber er erlöset sie gewaltiglich.
2. Wie damals die Juden waren / also seind wir / denen er sein Wort gegeben / jetzund sein eigen Volck vnd Heiligthumb. 2. Cor. 6. Ich wil in jhnen wohnen / vnd in jhnen wandeln / vnd wil jhr Gott seyn / vnd sie sollen mein Volck seyn.
3. Gott ist an die Natur vnd deren leges vnd Eigenschafft nicht gebunden / wenn er wil / müssen die Wasser nicht fliessen / wider jhre Natur die Berge mit springen / die harte Felsen Wasser geben / das Fewr nicht brennen / das Eisen schwimmen.
4. Alle Creaturen müssen sich nach Gott jhrem HErrn richten / vnd jhm / den seinen zu gut / vnd den Gottlosen zur Straff dienen / wie am Schilffmeer zu sehen. Das vns zu Trost / den Gottlosen zur Warnung dienen sol.
DIeser Psalm den etliche für ein Stück des vorigen Psalmen halten / bittet / daß wie Gott sich offenbahret / daß er gütig vnd getrew sey / er also auch forthin / solches an seinem Volck beweisen / jhnen helffen / vnd also seines Namens Ehre retten
NIcht vns HErr / nicht vns / sondern deinem Namen gib Ehre / Vmb deine Gnade vnd Warheit.
Warumb sollen die Heyden sagen / Wo ist nun jhr Gott?
Aber vnser Gott ist im Himmel / Er kan schaffen was er wil.
Jener Götzen aber sind Silber vnd Gold / Von Menschen Händen gemacht.
Sie haben Mäuler vnd reden nicht / Sie haben Augen vnd sehen nicht.
Sie haben Ohren vnd hören nicht / Sie haben Nasen vnd riechen nicht.
Sie haben Hände vnd greiffen nicht / Füsse haben sie vnd gehen nicht / vnd reden nicht durch jhren Hals.
Die solche machen sind gleich also / Vnd alle die auff sie hoffen.
Aber Israel hoffe auff den HErrn / Der ist jhre Hülffe vnd Schild.
Das Hauß Aaron hoffe auff den HErrn / Der ist jhr Hülffe vnd Schild.
Die den HErrn fürchten / hoffen auch auff den HErrn / Der ist jhr Hülffe vnd Schild.
Der HErr dencket an vns vnd segnet vns / Er segnet das Hauß Israel / Er segnet das Hauß Aaron.
Er segnet die den HErrn fürchten / Beide kleine vnd grosse.
Der HERR segne euch je mehr vnd mehr / Euch vnd ewre Kinder.
Ihr seid die Gesegneten des HErrn / Der Himmel vnd Erden gemacht hat.
Der Himmel allenthalben ist des HErrn /
Die Todten werden dich HErr nicht loben / Noch die hinunter fahren in die Stille.
Sondern wir loben den HErrn / von nun an biß in ewigkeit / Haleluja.
1. Wer sich rühmet / der rühme sich des / daß er mich wisse vnd kenne / etc. spricht Gott Jer. 9.
2. Daß Gott vns Menschen / sonderlich aber seinem Volck gutes thut / das sollen wir nicht vnser wirdigkeit vnd Wercken / sondern Gott / der gütig vnd warhafftig ist in seinen Verheissungen / zuschreiben.
3. Auff die beyderley / Gottes Güte vnd Warheit / sol sich vnser Glaube gründen. Daneben sollen wir vns seiner Allmächtigkeit trösten / daß er an die Creaturen nicht gebunden ist / sondern alles thut was er wil / im Himmel vnd auff Erden / im Meer vnd in allen Tieffen / Psal. 135.
4. Eine schreckliche Blindheit ist / daß die Heyden sich auff jhre Götzen vnd Bilder verlassen / darin kein leben / die weder sehen / hören noch reden / vnd gar nichts thun / viel weniger helffen können. Darumb Gott die Bilder so ernstlich verboten hat. Vnd seind die Papisten nicht weiter von solcher Heydnischen Abgötterey / die bey solchen Bildern / oder je
5. Wir seind selige Leute / vnd können Gott dafür nimmer mehr gnugsam dancken / daß er vns / die wir Heyden gewesen / von solcher Blindheit erlöset / vnd durch sein Wort sich als den einigen waren Gott vns zuerkennen gegeben.
6. Dieweil Gott vnser Hülff vnd Schild ist / sollen wir in aller Gefahr vnd in aller Noth vmb Hülff jhn anruffen / vnd in keiner Gefahr vnd Noth verzagen.
7. Weil Gott vns segnet / sollen wir solchen Segen in vnserm gantzen Leben / in allem vnserm thun / bey jhm durch das Gebet suchen / vnd jhm dafür dancken.
8. Wir sollen mit Gott loben vnser gantzes Leben zubringen / dazu seind wir geschaffen / dazu werden wir beim Leben erhalten / darzu seind wir erlöset / dazu werden wir geheiliget / 1. Pet. 2.
ISt eine fröliche Dancksagung / darin David Gott dancket / daß er jhn nicht allein aus eusserlicher Noth vnd Gefahr / sondern auch aus Geistlichen Anfechtungen / die gemeinlich dazu kommen / gantz gnädiglich erlöset / vnd zeiget an / daß die Noth vnd Gefahr darein er gerathen / eben groß gewesen / er aber habe zum Gebet gegriffen / da habe jhn Gott gnädiglich erhöret vnd erlöset / daß er sich nun zu frieden gegeben / denn er nun alles vberwunden / vnd wolle nun hinfort Gott für Augen haben / jhm zugefallen seyn / seinem Namen bekennen vnd preisen / wie hart es jhm auch darüber gehen möge / denn er habe nun wol erfahren / daß auff keinen Menschen zu trawen / Gott habe bey jhm das beste gethan / dem wolle er frölich dancken /
DAs ist mir lieb / daß der HErr meine Stimme vnd mein flehen höret.
Daß er sein Ohr zu mir neiget / Darumb wil ich jhn mein lebenlang anruffen.
Stricke des Todes hatten mich vmbfangen / Vnd Angst der Hellen hatten mich troffen / Ich kam in Jammer vnd Noth.
Aber ich rieff an den Namen des HErrn / O HErr errette meine Seele.
Der HErr ist gnädig vnd gerecht / Vnd vnser Gott ist barmhertzig.
Der HErr behütet die Einfeltigen / Wenn ich vnterlige so hilfft er mir.
Sey nun wieder zu frieden meine Seele / Denn der HErr thut dir guts.
Denn du hast meine Seele aus dem Tode gerissen / Meine Augen von den Threnen / Meinen Fuß vom gleiten.
Ich wil wandeln für dem HErrn / Im Lande der Lebendigen.
Ich gläube / darumb rede ich / Ich werde aber sehr geplagt.
Ich sprach in meinem zagen / Alle Menschen sind Lügener.
Wie sol ich dem HErrn vergelten / Alle seine Wolthat / die er mir thut?
Ich wil den heilsamen Kelch nehmen / Vnd des HErrn Namen predigen.
Ich wil meine Gelübde dem HErrn bezahlen / Für all seinem Volck.
Der Tod seiner Heiligen ist werth gehalten / Für dem HErrn.
O HErr ich bin dein Knecht / Ich bin dein Knecht / deiner Magd Sohn / Du hast meine Bande zurissen.
Dir wil ich Danck opffern / Vnd des HErrn Namen predigen.
Ich wil meine Gelübde dem HErrn bezahlen / Für all seinem Volck.
In den Höfen am Hause des HErrn / In dir Jerusalem / Haleluja.
1. Die Gläubigen wissen aus der Erfahrung / was sie an Gott haben / Nemlich einen rechten Nothelffer / der jhr Gebet erhöret / darumb sie in keinen Nöthen verzagen / sondern in allen Nöthen zu Gott durchs Gebet jhre Zuflucht nehmen.
2. Gott lesst bißweilen in Leibes vnd Lebens Gefahr / ja in der Hellen Angst gerathen / vnd schlagen in Nöthen innerliche Anfechtungen vnd eusserliche Leiden zusammen.
3. Kein besser Mittel ist / als daß man in der Noth / wie gros sie auch ist / zum Gebet greiffe / Gott seine Noth klage / vnd jhn vmb Hülff anruffe.
4. Ob es sich schon in Nöthen ansehen lesst / als sey Gott vnbarmhertzig / vnd helffe den seinen auch in rechten Sachen nicht / so weiset es sich doch zu letzt anders aus / daß er gerecht vnd barmhertzig sey.
5. Wir dürffen vns nicht einbilden / wir seyn zu schlecht oder zu alber / Gott achte vnser nicht: Denn er sihet an den Elenden vn Armen. Sollen derowegen vns zu frieden geben / vnd ein Hertz ergreiffen.
6. Kein Angst / kein Noth ist so gros / Gott kan daraus helffen.
7. Wenn wir schon den Tod gleich für Augen sehen / erquicket vns doch Gott wider / daß wir für jhm leben / vnd das wird erst recht angehen im zukünfftigen Leben / da wirds recht heissen: Sey nun zu frieden meine Seele / etc. Ich wil wandeln für dem HErrn im Lande der Lebendigen.
8. Gottes Namen sollen wir frey bekennen / vnd vns sein nicht schemen / ob vns schon grosse Gefahr darauff stehet / Matth. 0.
9. Alle Menschen seind Sünder vnd Lügner / vnd ist auff sie nicht zu bawen.
10. Die Gläubigen sagen mit Jacob Gen. 32. sie können Gott nicht gnugsam für seine Wolthaten dancken.
11. Wenn vns Gott in Nöthen außhilfft / vnd vns gleich einen frewden Trunck einschencket / sollen wir den mit Frewden aus seiner Hand nehmen / vnd jhm öffentlich dancken / vnd seine Güte preisen.
12. Was wir Gott in Nöthen zusagen / wie zu geschehen pflegt / wir wollen from werden / etc. das sollen wir auch halten.
13. Aus der massen tröstlich ist / daß der Tod der Heiligen für Gott nicht abschewlich / sondern köstlich ist / denn sie von allem Vbel erlöset werden / vnd die ewige himlische Güter erlangen.
14. Weil Gott vnser HErr ist / der sich vnser als seiner Knechte trewlich annimbt / sollen wir jhm auch trewlich diene.
15. Für die vns von Gott erzeigte Wolthaten sollen wir jhm öffentlich dancken / daß die Elenden hören vnd sich frewen / Psal. 34.
ISt eine Weissagung vom Beruff der Heyden / vnnd vermahnet alle Heyden / daß sie den waren Gott erkennen / jhn loben vnd preisen / vnd sonderlich dancken für die gnädige Verheissung von Christo / vnd daß er jhnen durch Christum alle Sünde wil vergeben / sie biß ans Ende erhalten / vnd ewig selig machen.
LObet den HERR Nalle Heyden / Preiset jhn alle Völcker.
Denn seine Gnade vnd Warheit / Waltet vber vns in ewigkeit / Haleluja.
1. Die Heyden gehören auch zum Reich vnd den Wolthaten vnsers HErrn Jesu Christi / wie Paulus Rom. 15. diesen Psalm anzeucht.
2. Die Heyden / vnd wir / die von den Heyden herkommen / sollen diese grosse Gnad vnd Wolthat Gottes erkennen / vnd jhm dafür dancken vnd jhn loben.
3. Gott wil vmb Christi willen gnädig seyn / vnd die Sünde vergeben. Wo nun vergebung der Sünden ist / da ist auch ewiges Leben vnd Seligkeit.
4. Gottes Gabe vnd beruffung lassen sich nicht endern.
5. Daß nach diesem ein anders vnd ewiges Leben sey. Seine Gnade vnd Warheit / waltet vber vns in ewigkeit / sagt der Psalm.
6. Dieser Psalm gibt Trost wider die Anfechtung von der particularitet, als wenn Gott nicht allen Menschen die Seligkeit gönne. Daß aber viel verdambt werden / kömpt daher / daß sie diese Gnad vnd Wolthat im Glauben nicht annehmen.
7. Wenn wir auch angefochten werden / ob vns Gott im Glauben biß ans Ende erhalten werde / gibt vns dieser Psalm bestendigen Trost.
8. Weil auch den Heyden Gnade widerfehrt / sehen wir / daß wir nicht aus den Wercken / sondern aus Gnaden selig werden.
IN diesem Psalm dancket vnser HErr Jesus Christus Gott seinem himlischen Vater / vnd heisst alle Mitglieder der Christlichen Kirchen Gott dancken / für alle seine Wolthaten / sonderlich / daß er jhn / da er für das Menschliche Geschlecht in so grosse Angst vnd Noth gekommen / so gnädig erhöret vnd getröstet hat: Vnd helt fein gegen einander / den grossen Grim vnd Gewalt seiner Feinde / vnd Gottes gewaltige Hülff / vnd trotzet gleich / ob sie schon gewaltig seyn / vnd es jhnen sawr werden lassen / können sie doch nichts außrichten / weil er Gott auff seiner seiten habe. Ihrer sey wol eine grosse Menge / seyen bitter / böß vnd schrecklich / aber durch Gottes Hülff / darumb er jhn anruffe / sey er jhnen allen vberlegen. Er sey zwar jhnen zu schwach / vnd würde fallen / aber Gott halte jhn / dem vertrawe er / dem dancke er / der helffe jhm / wie Exod. 15. solche Wort auch stehen. Rühmet also die gewaltige vnd allmächtige
DAncket dem HErrn / denn er ist freundlich / Vnd seine Güte weret ewiglich.
Es sage nun Israel / Seine Güte weret ewiglich.
Es sage nun das Hauß Aaron / Seine Güte weret ewiglich.
Es sagen nun die den HErrn fürchten / Seine Güte weret ewiglich.
In der Angst rieff ich den HErrn an / Vnd der HErr erhöret mich vnd tröstet mich.
Der HErr ist mit mir / Darumb fürchte ich mich nicht / was können mir Menschen thun?
Der HErr ist mit mir / mir zu helffen / Vnd ich wil meine lust sehen an meinen Feinden.
Es ist gut auff den HErrn vertrawen / Vnd sich nicht verlassen auff Menschen.
Es ist gut auff den HErrn vertrawen / Vnd sich nicht verlassen auff Fürsten.
Alle Heyden vmbgeben mich / Aber im Namen des HErrn wil ich sie zerhawen.
Sie vmbgeben mich allenthalben / Aber im Namen des HErrn wil ich sie zerhawen.
Sie vmbgeben mich wie Bienen / Sie dempffen / wie ein Fewr in Dornen / Aber im Namen des HErrn wil ich sie zerhawen.
Man stösst mich / daß ich fallen sol / Aber der HErr hilfft mir.
Der HERR ist meine Macht / vnd mein Psalm / Vnd ist mein Heil.
Man singet mit frewden vom Sieg in den Hütten der Gerechten / Die Rechte des HErrn behelt den Sieg.
Die Rechte des HErrn ist erhöhet / Die Rechte des HErrn behelt den Sieg.
Ich werde nicht sterben / sondern leben / Vnd des HErrn Werck verkündigen.
Der HErr züchtiget mich wol / Aber er gibt mich dem Tode nicht.
Thut mir auff die Thore der Gerechtigkeit / Daß ich da hinein gehe / vnd dem HErrn dancke.
Das ist das Thor des HErrn / Die Gerechten werden da hinein gehen.
Ich dancke dir / daß du mich demütigest / Vnd hilffest mir.
Der Stein / den die Bawleute verworffen / Ist zum Eckstein worden.
Das ist vom HErrn geschehen / Vnd ist ein Wunder für vnsern Augen.
Dis ist der Tag den der HErr macht / Lasst vns frewen vnd frölich drinnen seyn.
O HERR hilff / O HERR las wol gelingen.
Gelobet sey der da kömpt im Namen des
Der HERR ist Gott / der vns erleuchtet / Schmücket das Fest mit Meyen / biß an die Hörner des Altars.
Du bist mein Gott / vnd ich dancke dir / Mein Gott ich wil dich preisen.
Dancket dem HErrn / denn er ist freundlich / Vnd seine Güte weret ewiglich.
1. Der Spruch / Dancket dem HErrn / denn er ist freundlich / vnd seine Güte weret ewiglich / wird nicht ohn Vrsach so offt in den Psalmen vnd sonst wiederholet / sondern dienet zur Vermahnung / daß wir sollen Gottes grosse Güte erkennen / vnd jhm dafür dancken. 2. Dienet er vns zum Trost / daß wir vns derselben / vnd daß sie ewig weret / in allen Nöthen trösten vnd erfrewen sollen.
2. Alle Menschen in allen Ständen sollen sonderlich aus dem Werck der Erlösung / Gottes grosse Güte erkennen / vnd jhm dancken.
3. Gott lesst den seinen offtmal angst vnd bang werden / wie auch vnserm Häupt dem HErrn Jesu Christo selber widerfahren.
4. In solcher Angst / wie gros sie auch ist / sollen wir nicht verzagen / sondern zum Gebet greiffen.
5. Gott wil das Gebet erhören / vnd lufft vnd raum zum Hertzen machen.
6. Wir sollen vermög des ersten Gebots / auff keine Menschen oder andere Mittel / sondern auff Gott vnser vertrawen setzen.
7. Wenn wir Gott auff vnser seiten haben / dürffen wir vns nicht fürchten. Ist Gott für vns / wer mag wider vns seyn?
8. Es ist eine gemeine aber grosse Sünde / daß man sich auff Menschen verlesst.
9. Der gröste Hauffe / vnd die Gewaltigsten vnd Fürnembsten in der Welt / pflegen sich Christo vnd seinem Wort zu wider setzen. Psal. 2. Warumb toben die Heyden / vnd die Leute reden so vergeblich? Die Könige im Lande lehnen sich auff / vnd die Herrn rathschlagen mit einander / wider den HErrn vnd seinen Gesalbten.
10. Der Zorn der Feinde Christi vnd seines Reichs / ist grewlich vnd schrecklich.
11. Mit Gott können wir Thaten thun / vnd den Feinden stewren.
12. Ob wol die Gottlosen dem HErrn Christo / wie auch seinen Gliedern / hart zusetzen / vnd sie gar herunter haben wollen / gehets jhnen doch nicht an / denn Gott räth auch mit / vnd hilfft jhnen.
13. Wie die Kinder Israel Exod. 15. Gott für seine Hülff : Der HErr ist mein Psalm / meine Macht vnd mein Heil. Also sollen wir viel mehr für die Erlösung / so durch Christum geschehen ist / der vns von der gewalt des Teuffels erlöset / Gott dancken / vnd seine Macht vnd Hülffe preisen.
14. In der Versamlung / da wir in der Kirchen zusammen kommen / sollen wir für die Erlösung von Sünd / Tod vnd Teuffel öffentlich dancken.
15. Es lasse sich mit den Christen so wunderlich vnd seltzam an als es wolle / wie es denn mit Christo auch hergangen / so müssen sie doch endlich das Feld behalten.
16. Gleich wie es den Hohenpriestern vnd Schrifftgelehrten gefehlet / da sie Christum gar herunter haben wolten / denn es stund bey Gott: Also gehen noch die Anschläge der Gottlosen zu rück. Der im Himmel wohnet lachet jhr / Jesa. 8. Psal. 2.
17. Wie Christus in seinem Leiden nicht geblieben / also züchtiget Gott vns auch nur / aber er lesst vns nicht zu grunde gehen. Daß sollen wir zum Trost gebrauchen / vnd Gott Danck sagen.
18. Christus ist der Eckstein / von den Bawleuten / das ist / von den Phariseern vnd Hohenpriestern / die da Seulen der Kirchen seyn wolten / verworffen / aber er ist der köstliche Eckstein / Jesa. 8. vnd 28. darauff die Christliche Kirch aus Juden vnd Heyden erbawet ist. Wer auff jhn trawet / der wird nicht zu schanden.
19. Gott hat vns durch Christum ein ewiges Frewden
DAvid bittet in diesem Psalm / daß Gott jhn walle bey seinem Wort / welches er hoch rühmet / erhalten / dadurch erleuchten / vnd jhm Gnade verleihen / daß er darnach sein gantzes Leben anstelle / dabey bestendig bleibe / vnd sich keine Feinde vnd kein Vnglück davon abführen lasse. Vnd wird der Psalm in 22. Octonarios oder Achttheil abgetheilet / nach den 22. Buchstaben der Hebreischen Sprache / da in der Sprach alle Achttheil von den Hebreischen Buchstaben / wie in dem Hebreischen Alphabet die Buchstaben auff einander folgen / angefangen wird. Als der erst Achttheil hat eytel A / der ander eytel B / vnd so fortan. Wir wollen anzeigen auff der reigen / was aus einem jeden Achttheil oder 8. Verssen für Lehren zu nehmen seyn.
WOl denen / die ohn Wandel leben / Die im Gesetz des HErrn wandeln.
Wol denen / die seine Zeugnis halten / Die jhn von gantzem Hertzen suchen.
Denn welche auff seinen Wegen wandeln / Die thun kein vbels.
Du hast geboten fleissig zu halten deine Befehl.
O das mein Leben deine Rechte mit gantzem ernst hielte.
Wenn ich schaw allein auff deine Gebot / So werde ich nicht zu schanden.
Ich dancke dir von rechtem Hertzen / Daß du mich lehrest die Rechte deiner Gerechtigkeit.
Deine Rechte wil ich halten / Verlaß mich nimmermehr.
WIe wird ein Jüngling seinen Weg vnsträfflich gehen? Wenn er sich helt nach deinen Worten.
Ich suche dich von gantzem Hertzen / Laß mich nicht fehlen deiner Gebot.
Ich behalte dein Wort in meinem Hertzen / Auff daß ich nicht wider dich sündige.
Gelobet seystu HERR / Lehre mich deine Rechte.
Ich wil mit meinen Lippen erzehlen / Alle Rechte deines Mundes.
Ich frewe mich des Weges deiner Zeugnis / Als vber allerley Reichthumb.
Ich rede was du befohlen hast / Vnd schawe auff deine Wege.
Ich habe lust zu deinen Rechten / Vnd vergesse deiner Wort nicht.
THue wol deinem Knecht / Daß ich lebe / vnd dein Wort halte.
Oeffne mir die Augen / Daß ich sehe die Wunder an deinem Gesetze.
Ich bin ein Gast auff Erden / Verbirge dein Gebot nicht für mir.
Meine Seele ist zumalmet für verlangen / Nach deinen Rechten allezeit.
Du schiltest die Stoltzen / Verflucht sind die deiner Gebot fehlen.
Wende von mir Schmach vnd Verachtung / Denn ich halte deine Zeugnis.
Es sitzen auch die Fürsten / vnd reden wider mich / Aber dein Knecht redet von deinen Rechten.
Ich habe lust zu deinen Zeugnissen / Die sind meine Rathsleute.
MEine Seele ligt im Staube / Erquicke mich nach deinem Wort.
Ich erzehle meine Wege / Vnd du erhörest mich / Lehre mich deine Rechte.
Vnterweise mich den Weg deiner Befehl / So wil ich reden von deinen Wundern.
Ich greme mich daß mir das Hertze verschmacht / Stercke mich nach deinem Wort.
Wende von mir den falschen Weg / Vnd gönne mir dein Gesetze.
Ich habe den Weg der Warheit erwehlet / Deine Rechte habe ich für mich gestellet.
Ich hange an deinen Zeugnissen / HErr / Laß mich nicht zu Schanden werden.
Wenn du mein Hertz tröstest / So lauffe ich den Weg deiner Gebot.
ZEige mir HErr den Weg deiner Rechte / Daß ich sie bewahre biß ans Ende.
Vnterweise mich / daß ich bewahre dein Gesetze / Vnd halte es von gantzem Hertzen.
Führe mich auff dem Steige deiner Gebot / Denn ich habe lust dazu.
Neige mein Hertz zu deinen Zeugnissen / Vnd nicht zum Geitz.
Wende meine Augen ab / daß sie nicht sehen nach vnnützer Lehre / Sondern erquicke mich auff deinem Wege.
Laß deinen Knecht deine Gebot festiglich für dein Wort halten / Daß ich dich fürchte.
Wende von mir die Schmach / die ich schewe / Denn deine Rechte sind lieblich.
Sihe / ich begere deiner Befehl / Erquicke mich mit deiner Gerechtigkeit.
HErr / laß mir deine Gnade wiederfahren / Deine Hülffe nach deinem Wort.
Daß ich antworten müge meinem Lästerer / Denn ich verlasse mich auff dein Wort.
Vnd nim ja nicht von meinem Munde das Wort der Warheit / Denn ich hoffe auff deine Rechte.
Ich wil dein Gesetz halten allewege / jmmer vnd ewiglich.
Vnd ich wandele frölich / Denn ich suche deinen Befehl.
Ich rede von deinen Zeugnissen für Königen / Vnd schewe mich nicht.
Vnd habe lust an deinen Geboten / Vnd sind mir lieb.
Vnd hebe meine Hände auff zu deinen Geboten / die mir lieb sind / Vnd rede von deinen Rechten.
GEdencke deinem Knecht an dein Wort / Auff welches du mich lessest hoffen.
Das ist mein Trost in meinem Elende / Denn dein Wort erquicket mich.
Die Stoltzen haben jhren Spott an mir / Dennoch weiche ich nicht von deinem Gesetz.
HErr / wenn ich gedencke / wie du von der Welt her gerichtet hast / So werde ich getröstet.
Ich bin entbrand vber die Gottlosen / Die dein Gesetz verlassen.
Deine Rechte sind mein Lied in meinem Hause.
HErr / ich gedencke des Nachts an deinen Namen / Vnd halte dein Gesetz.
Das ist mein Schatz / Daß ich deinen Befehl halte.
ICh habe gesagt / HErr das sol mein Erbe seyn / Daß ich deine Wege halte.
Ich flehe für deinem Angesichte von gantzem Hertzen / Sey mir gnädig nach deinem Wort.
Ich betrachte meine Wege / Vnd kehre meine Füsse zu deinen Zeugnissen.
Ich eile vnd seume mich nicht / Zu halten deine Gebot.
Der Gottlosen Rotte beraubet mich / Aber ich vergesse deines Gesetzes nicht.
Zur Mitternach stehe ich auff / dir zu dancken / Für die Rechte deiner Gerechtigkeit.
Ich halte mich zu denen / die dich fürchten / Vnd deinen Befehl halten.
HErr / die Erde ist voll deiner Güte / Lehre mich deine Rechte.
DV thust guts deinem Knechte / HErr / nach deinem Wort.
Lehre mich heilsame Sitten vnd Erkentnis / Denn ich gläube deinen Geboten.
Ehe ich gedemütiget ward jrret ich / Nun aber halte ich dein Wort.
Du bist gütig vnd freundlich / Lehre mich deine Rechte.
Die Stoltzen ertichten Lügen vber mich / Ich aber halte von gantzem Hertzen deine Befehl.
Ihr Hertz ist dicke wie Schmeer / Ich aber habe lust an deinem Gesetze.
Es ist mir lieb / daß du mich gedemütiget hast / Daß ich deine Rechte lerne.
Das Gesetz deines Mundes ist mir lieber / Denn viel Tausent Stück Gold vnd Silber.
DEine Hand hat mich gemacht vnd bereitet / Vnterweise mich / daß ich deine Gebot lerne.
Die dich fürchten / sehen mich vnd frewen sich / Denn ich hoffe auff dein Wort.
HErr / ich weis daß deine Gerichte recht sind / Vnd hast mich trewlich gedemütiget.
Deine Gnad müsse mein Trost seyn / Wie du deinem Knechte zugesaget hast.
Laß mir deine Barmhertzigkeit widerfahren / daß ich lebe / Denn ich habe lust zu deinem Gesetz.
Ach daß die Stoltzen müsten zu schanden werden / die mich mit Lügen niderdrücken / Ich aber rede von deinem Befehl.
Ach daß sich müsten zu mir halten / die dich fürchten / Vnd deine Zeugnisse kennen.
Mein Hertz bleibe rechtschaffen in deinen Rechten / Daß ich nicht zu schanden werde.
MEine Seele verlanget nach deinem Heil / Ich hoffe auff dein Wort.
Meine Augen sehnen sich nach deinem Wort / Vnd sagen / wenn tröstestu mich?
Denn ich bin wie eine Haut im Rauche / Deiner Rechte vergesse ich nicht.
Wie lange sol dein Knecht warten? Wenn wiltu Gericht halten vber meine Verfolger?
Die Stoltzen graben mir Gruben / Die nicht sind nach deinem Gesetze.
Deine Gebot sind eitel Warheit / Sie verfolgen mich mit Lügen / Hilff mir.
Sie haben mich schier vmbbracht auff Erden / Ich aber verlasse deine Befehl nicht.
Erquicke mich durch deine Gnade / Daß ich halte die Zeugnis deines Mundes.
HErr / dein Wort bleibt ewiglich / So weit der Himmel ist.
Deine Warheit weret für vnd für / Du hast die Erde zugerichtet / vnd sie bleibt stehen.
Es bleibet täglich nach deinem Wort / Denn es muß dir alles dienen.
Wo dein Gesetz nicht mein Trost gewest were / So were ich vergangen in meinem Elende.
Ich wil deinen Befehl nimmermehr vergessen / Denn du erquickest mich damit.
Ich bin dein / hilff mir / Denn ich suche deine Befehl.
Die Gottlosen warten auff mich / daß sie mich vmbbringen / Ich aber mercke auff deine Zeugnis.
Ich habe alles dinges ein ende gesehen / Aber dein Gebot weret.
WIe habe ich dein Gesetz so lieb / Täglich rede ich davon.
Du machest mich mit deinem Gebot weiser / denn meine Feinde sind / Denn es ist ewiglich mein Schatz.
Ich bin gelehrter denn alle meine Lehrer / Denn deine Zeugnis sind meine Rede.
Ich bin klüger denn die Alten / Denn ich halte deinen Befehl.
Ich wehre meinem Fuß alle böse Wege / Daß ich dein Wort halte.
Ich weiche nicht von deinen Rechten / Denn du lehrest mich.
Dein Wort ist meinem Munde süsser denn Honig.
Dein Wort macht mich klug / Darumb hasse ich alle falsche Wege.
DEin Wort ist meines Fusses Leuchte / Vnd ein Liecht auff meinem Wege.
Ich schwere vnd wils halten / Daß ich die Rechte deiner Gerechtigkeit halten wil.
Ich bin sehr gedemütiget / HERR / erquicke mich nach deinem Wort.
Laß dir gefallen / HErr / das willige Opffer meines Mundes / Vnd lehre mich deine Rechte.
Ich trage meine Seele jmmer in meinen Händen / Vnd ich vergesse deines Gesetzes nicht.
Die Gottlosen legen mir Stricke / Ich aber jrre nicht von deinem Befehl.
Deine Zeugnis sind mein ewiges Erbe / denn sie sind meines Hertzen Wonne.
Ich neige mein Hertz / Zu thun nach deinen Rechten jmmer vnd ewiglich.
IIch hasse die Fladdergeister / Vnd liebe dein Gesetze.
Du bist mein Schirm vnd Schild / Ich hoffe auff dein Wort.
Weichet von mir jhr Boßhafftigen / Ich wil halten die Gebot meines Gottes.
Erhalte mich durch dein Wort / daß ich lebe / Vnd laß mich nicht zu schanden werden vber meiner Hoffnung.
Stercke mich / daß ich genese / So wil ich stets meine lust haben an deinem Rechte.
Du zutrittest alle / die deiner Rechte fehlen / Denn jhre Triegerey ist eitel Lügen.
Du wirffst alle Gottlosen auff Erden weg wie Schlacken / Darumb liebe ich deine Zeugnisse.
Ich fürchte mich für dir / daß mir die Haut schawert / Vnd entsetze mich für deinen Rechten.
ICH halte vber dem Recht vnd Gerechtigkeit / Vbergib mich nicht denen / die mir wollen Gewalt thun.
Vertritt du deinen Knecht / vnd tröste jhn / Daß mir die Stoltzen nicht Gewalt thun.
Meine Augen sehnen sich nach deinem Heyl / Vnd nach dem Wort deiner Gerechtigkeit.
Handel mit deinem Knecht nach deiner Gnade / Vnd lehre mich deine Rechte.
Ich bin dein Knecht / vnterweise mich / Daß ich erkenne deine Zeugnisse.
Es ist zeit daß der HErr dazu thue / Sie haben dein Gesetz zurissen.
Darumb liebe ich dein Gebot / Vber Gold / vnd vber fein Gold.
Darumb halte ich stracks alle deine Befehl / Ich hasse allen falschen Weg.
DEine Zeugnis sind wunderbarlich / Darumb helt sie meine Seele.
Wenn dein Wort offenbar wird / so erfrewet es / Vnd machet klug die Einfeltigen.
Ich thue meinen Mund auff / vnd begere deine Gebot / Denn mich verlanget darnach.
Wende dich zu mir / vnd sey mir gnädig / Wie du pflegest zu thun denen / die deinen Namen lieben.
Laß meinen Gang gewis seyn in deinem Wort / vnd laß kein vnrecht vber mich herrschen.
Erlöse mich von der Menschen frevel / So wil ich halten deinen Befehl.
Laß dein Antlitz leuchten vber deine Knecht / Vnd lehre mich deine Rechte.
Meine Augen fliessen mit Wasser / Daß man dein Gesetz nicht helt.
HERR du bist gerecht / Vnd dein Wort ist recht.
Du hast die Zeugnis deiner Gerechtigkeit / Vnd die Warheit hart geboten.
Ich habe mich schier zu Tode geeyvert / Daß meine Widersacher deine Wort vergessen.
Dein Wort ist wol geleutert / Vnnd dein Knecht hat es lieb.
Ich bin geringe vnd veracht / Ich vergesse aber nicht deines Befehls.
Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit / Vnd dein Gesetze ist Warheit.
Angst vnd Noth haben mich troffen / Ich habe aber lust an deinen Geboten.
Die Gerechtigkeit deiner Zeugnis ist ewig / Vnterweise mich / so lebe ich.
ICH ruffe von gantzem Hertzen / erhöre mich HErr / Daß ich deine Rechte halte.
Ich ruffe zu dir / hilff mir / Daß ich deine Zeugnis halte.
Ich komme früe vnd schreye / Auff dein Wort hoffe ich.
Ich wache früe auff / Daß ich rede von deinem Wort.
Höre meine Stimme nach deiner Gnade / HErr erquicke mich nach deinen Rechten.
Meine boßhafftigen Verfolger wollen mir zu / Vnd sind ferne von deinem Gesetze.
HErr / du bist nahe / Vnd deine Gebot sind eitel Warheit.
Zuvor weis ich aber / Daß du deine Zeugnis ewiglich gegründet hast.
SIhe mein Elend vnd errette mich / Hilff mir aus / denn ich vergesse deines Gesetzes nicht.
Führe meine Sache / vnd erlöse mich / Erquicke mich durch dein Wort.
Das Heyl ist ferne von den Gottlosen / Denn sie achten deine Rechte nicht.
HErr / deine Barmhertzigkeit ist gros / Erquicke mich nach deinen Rechten.
Meiner Verfolger vnd Widersacher ist viel / Ich weiche aber nicht von deinen Zeugnissen.
Ich sehe die Verächter / vnd thut mir wehe / Daß sie dein Wort nicht halten.
Sihe / ich liebe deinen Befehl / HErr erquicke mich nach deiner Gnade.
Dein Wort ist nichts denn Warheit / Alle Rechte deiner Gerechtigkeit weren ewiglich.
DIe Fürsten verfolgen mich ohn Vrsach / Vnd mein Hertz fürchtet sich für deinen Worten.
Ich frewe mich vber deinem Wort / Wie einer der eine grosse Beute kriegt.
Lügen bin ich gram / vnd habe grewel daran / Aber dein Gesetz habe ich lieb.
Ich lobe dich des Tages sieben mal / Vmb der Rechte willen deiner Gerechtigkeit.
Grossen Friede haben die dein Gesetz lieben / Vnd werden nicht straucheln.
HErr / ich warte auff dein Heyl / Vnd thue nach deinen Geboten.
Meine Seele helt deine Zeugnis / Vnd liebet sie fast.
Ich halte deine Befehl vnd Zeugnisse / Denn alle meine Wege sind für dir.
HERR / laß meine Klage für dich kommen / Vnterweise mich nach deinem Wort.
Laß mein flehen für dich kommen / Errette mich nach deinem Wort.
Meine Lippen sollen loben / Wenn du mich deine Rechte lehrest.
Meine Zunge sol jhr Gesprech haben von deinem Wort / Denn alle deine Gebot sind recht.
Laß mir deine Hand beystehen / Denn ich habe erwehlet deine Befehl.
HErr / mich verlanget nach deinem Heyl / Vnd habe lust an deinem Gesetze.
Laß meine Seele leben / daß sie dich lobe / Vnd deine Rechte mir helffen.
Ich bin wie ein verirret vnnd verlohren Schaf / Suche deinen Knecht / denn ich vergesse deiner Gebot nicht.
1. Gottes Wort macht selige Leute. Luc. 11. Selig sind die Gottes Wort hören vnd bewahren.
2. Gottes Wort ist ohne Fehl vnd Mängel / welches allen andern Schrifften der Weltweisen mangelt.
3. Man sol Gottes Wort nicht allein wissen / sondern auch darnach leben vnd wandeln.
4. Man sol Gott von gantzem Hertzen suchen.
5. Gottes Wort ist eine Artzney wider die Sünde.
6. Daß wir Gottes Worthören vnd darnach thun / dazu sol vns vermahnen das 3. Gebot.
7. Daß man Gottes Wort recht studire / dazu gehöret ein hertzlich Gebet.
8. Wer Gottes Wort folget / wird nicht zu schanden.
9. Wir sollen Gott für sein Wort dancken.
10. Wir sollen vns an Gottes Wort halten / vnd Gott bitten / daß er die Hand nicht abziehe / sondern vns erhalte / daß wir dabey biß ans ende verharren.
1. Gottes Wort dienet dazu / daß die Jungen vnd Albern oder Gottlosen / wie wir von Natur alle sind / klug vnd from werden.
2. Gott muß vns bey seinem Wort erhalten.
3. Wer sich für Sünden bewaren wil / der behalte Gottes Wort in seinem Hertzen.
4. Dancken vnd beten gehört denen zu / die Gottes Wort lernen.
5. Gottes Wort sol man bekennen / vnd gern davon reden.
6. Gottes Wort sol vns lieber seyn als aller Reichthumb. Denn aller Reichthumb muß endlich verlassen werden / vnd hilfft nicht zur Seligkeit: Aber Gottes Wort bleibet ewiglich.
7. Nach Gottes Wort sol man sich in Lehr vnd Leben richten.
8. Rechte Christen haben lust zu Gottes Wort / Psal. 1.
1. Mit Gottes Wort sol man das Leben zubringen.
2. Gott muß die Augen vnd das Verständnis eröffnen / daß wir sein Wort recht verstehen / Luc. 24.
3. Wir seind Gäste vnd Frembdling in der Welt / 1. Pet. 2. Darumb sollen wir es auff dis Leben nicht setzen / sondern weiter gedencken.
4. Anfechtung lehret auffs Wort mercken / vnd daß man darnach ein verlangen hat.
5. Der höchste Stoltz vnd Hoffart ist / Gottes Wort verachten.
6. Gott kan vnd wil die / die sein Wort lieb haben / für Schmach behüten.
7. Die Gottes Wort lieb haben / denen wird auch von den Gewaltigen zugesetzet.
8. Man sol lust haben zu Gottes Wort / vnd nicht so kalt vnd verdrossen dazu seyn.
9. Man sol in allen Sachen vnd Fürnehmen Gottes Wort zu Rathe ziehen / vnd demselben folgen.
1. Es gehet zwar den Frommen vbel: Aber Gottes Wort ist jhr rechte Labsal.
2. Ein rechter Schüler des Göttlichen Worts erkennet daraus seine Sünde / bittet vmb Gnad / vnd bessert sich durch Gottes Gnad.
3. Wenn vns Gott wieder zu rechte bringet / daß wir
4. Den Frommen ist die Buß ein rechter ernst / vnd beten / vnd trösten sich mit Gottes Wort.
5. Wir sollen vns für falscher Lehr hüten / vnd Gott bitten / daß er vns bey seinem Wort erhalte.
6. Ob schon Fleisch vnd Blut eine ander Lehr besser gefelt / als Gottes Wort / sollen wir doch bey Gottes Wort bleiben. Johan. 17. sagt Christus / dein Wort ist die Warheit / so fehlen wir nicht.
7. Wenn wir vns an Gottes Wort halten / vnd beten / so werden wir nicht zu schanden / sondern biß ans ende erhalten.
8. Gott schafft durch sein Wort / daß wir frisch hinan gehen / vnd die Werck vnsers Beruffs mit lust vnd frewden verrichten.
1. Gott muß durch sein Wort vns den rechten Weg weisen / vnd biß ans ende darauff erhalten.
2. Gott muß nicht allein vns sein Wort / sondern auch seinen Geist vnd Krafft dazu geben / daß wir vns darnach richten.
3. Gott muß vns gleich bey der Hand nehmen / vnd wie die kleinen Kinder leiten.
4. Wo vns Gott nicht behütet / fallen wir vmb der zeitlichen Güter willen ab / wie Bileam / Demas / etc.
5. Der Geitz ist eine Wurtzel alles vbels / etc.
6. Es ist in dieser Welt alles eitel / es sey grosse Ehr / Güter oder eusserliche Frewde / Eccles. 2.
7. Gottes Wort macht Gottsfürchtig.
8. Fromme Hertzen schewen die Schmach / daß man sie mit warheit keiner Schand vnd Laster beschüldigen könne.
9. Gottes Wort ist tröstlich / vnd erquicket die Seele derer / die dazu lust vnd liebe haben.
1. Dieweil die Liebhaber des Göttlichen Worts / jhre Feinde vnd Widerstand haben / sollen sie beten / vnd Gott vmb seine Gnade vnd Hülff anruffen / vnd sich Gottes Worts vnd Zusage trösten.
2. Es finden sich allezeit Leute / die die Liebhaber des Göttlichen Worts lästern / aber mit Gottes Wort können sie jhnen begegnen.
3. Wir sollen bitten / daß vns Gott bey seinem Wort erhalte: Denn der böse Feind vnd die Welt sind darnach aus / daß sie vns davon abbringen. Gott muß vns dabey erhalten.
4. Man sol nicht allein wol anfangen / sondern auch biß ans ende verharren. Denn wer biß ans ende verharret / der wird selig.
5. Die bey Gottes Wort bleiben / haben ein gut vnd frölich Gewissen.
6. Man sol die Warheit vngeschewet für der gantzen Welt / auch den Königen / bekennen. Matth. 10. Wer mich
7. Wie die Weltkinder zu andern vergenglichen Sachen lust haben / so sollen wir vnser lust an Gottes Wort haben. Denn die Welt vergehet mit jhren Lüsten: Aber Gottes Wort bleibet vns.
8. Wir sollen nach Gottes Wort die Hand außstrecken / das ist / ein hertzliches verlangen darnach haben / vnd wenn wirs kriegen / es vns lieb seyn lassen / gern davon reden / vnd damit vmbgehen.
1. Die Frommen verlassen sich auff Gottes Wort / vnd das muß Gott geben.
2. Die Liebhaber des Worts Gottes müssen leiden / aber Gottes Wort tröstet vn erquicket sie / wenn sie krafftlos werde.
3. Es finden sich allezeit Gottlose Leute / die auff Gottes Wort nichts geben / sondern die Frommen gleich außlachen. Wie solt vns dieser weisen was gut ist? Aber wir sollens vns nicht jrren lassen.
4. Wenn wir in Gottes Wort lesen / wie Gott allezeit den Frommen beygestanden / vnd die Gottlosen gestrafft hat / sollen wir es zu vnserm Trost vnd Warnung gebrauchen.
5. Wir sollen nicht heucheln mit den Gottlosen / sondern sie mit rechtem ernst hassen.
6. Gottes Wort sollen wir nicht allein in der Kirchen / sondern auch zu Hause treiben. Col. 3. Lasset das Wort Christi vnter euch reichlich wohnen.
7. Da die Weltkinder Tag vnd Nacht auff zeitliche Güter dencken / sol vns Gottes Wort Tag vnd Nacht / wie im ersten Psalm stehet / im sinn ligen.
8. Das David Gottes Wort seinen Schatz nennet / sol vns dazu dienen / daß wir alle jrrdische Güter dagegen nichts achten. Denn Gottes Wort dienet auch der Seele / vnd ist ewig. Matth. 6. Ihr solt euch nicht Schätze samlen auff Erden / etc.
1. Da die Weltkinder auff jhre Erbgüter sich verlassen / sol Gottes Wort / das ewig bleibt / vnser Erbe seyn / das sollen wir auch vnsern Kindern verlassen. Wie Abraham / Gen. 18. David / 1. Reg. 2.
2. Wir sollen Gott von Hertzen bitten / daß er vns die Gnade seines Geistes verleihe / daß wir seiner gnaden Verheissung gläuben.
3. Es ist nicht gnug Gottes Wort hören / sondern sich auch darnach richten / Buß thun / vnd sich bessern.
4. Man sol nicht faul vnd schläfferig seyn zu Gottes Wort / fondern dazu eylen / hertzliche Lust vnd Verlangen darnach haben.
5. Der Teuffel erwecket allezeit Leute / die vns seines Worts berauben wollen: Aber wir sollen vns des nicht berauben lassen / sondern fest daran halten.
6. Wir sollen weder Tag noch Nacht des Worts Gottes vergessen / sondern stets daran gedencken / vnd Gott dafür dancken.
7. Man sol sich für Gottlosen Leuten hüten / vnd sich halten zu den Gottsfürchtigen / Syr. 37.
8. Wo wir vns hinkeren auff dem gantzen Erdboden / da spüren wir Gottes Güte / daß wir es aber zu Hertzen nehmen / vnd vns seiner Güte trösten / das muß Gott durch sein Wort geben.
1. Gott verheisset guts den Liebhabern seines Worts / vnd helt es auch.
2. Wir sollen Gott bitten / daß wir nicht allein Gottes Wort wissen / sondern auch practiciren mügen. Paulus bittet / daß die Philipper erfüllet werden mit allerley Weißheit vnd Erfahrung / daß wir gleich schmecken wie freundlich der HErr ist / Psal. 34.
3. Anfechtung lehret auffs Wort mercken / Jesa. 28.
4. Aus Gottes Wort lernet man recht / wie gnädig vnd freundlich der HErr sey / vnd noch viel herrlicher denn aus dem Buch der Natur.
5. Die Liebhaber des Göttlichen Worts müssen vnter andern auch das Vnglück leiden / daß sie belogen werden: Aber sie sollen sich solches von Gottes Wort nicht abschrecken lassen. Matth. 5. Selig seid jhr / so euch die Leute schmähen / vnd reden allerley vbels von euch / so sie daran liegen. Seid frölich vnd getrost / es wird euch im Himmel wol belohnet werden.
6. Mit zeitlichen Gütern vnd Wollüsten seind die Gottlosen den Frommen zu viel: Aber die Frommen halten Gottes Wort viel höher.
7. Die Frommen müssen gedemütiget werden vnd leiden: Sie haben aber den Trost / daß es jhnen von Gott herkömpt / vnd jhnen zum besten dienet / dadurch werden sie gelehrt / daß sie Gottes Wort recht verstehen / vnd jhnen zu nütz machen können.
8. Gottes Wort ist besser denn Gold / Silber vnd alle Güter / es dienet auch der Seel / vnd hat man davon die ewige Seligkeit. Luc. 10. Maria hat das gute Theil erwehlet / das nimmermehr von jhr genommen wird. Vnd Matth. 16. Was wil der Mensch geben / daß er seine Seele erlöse?
1. Der Mensch ist auch nach dem Fall Gottes Geschöpff / des sollen wir vns trösten / er wil sein Geschöpff nicht verwerffen / doch daß wir sein Wort lernen / dadurch wir new geboren werden.
2. Rechte Schüler des Göttlichen Worts müssen von Gott gelehret seyn.
3. Es ist den Frommen sehr tröstlich / wenn sie sehen / daß Gott die seinen nicht verlesst die auff jhn hoffen.
4. Wenn vns Gott strafft / sollen wir erkennen / daß er vns recht thut.
5. Fromme Hertzen trösten sich der Gnade / die jhnen Gott in seinem Wort zusagt.
6. Darumb leben wir / vnd darumb thut vns Gott guts / daß wir vns nach seinem Gesetz richten.
7. Die Liebhaber des Worts werden verfolgt von den
8. Die Frommen sollen einig seyn / vnd fein zusammen halten.
9. Gott muß vns bey seinem Wort biß an das ende erhalten / darumb sollen wir mit dem lieben David bitten.
1. Gott helt bißweilen die seinen auff mit seiner Hülff: Aber man sol harren / vnd sich auff Gottes Wort verlassen. Psal. 130. Ich harre des HErrn / vnd meine Seele harret / vnd ich hoffe auff sein Wort.
2. Da die Weltkinder weltlichen Trost suchen / halten sich die Frommen an Gottes Wort.
3. Die Liebhaber Göttliches Worts werden mit dem Creutze hart mitgenommen / daß sie gleich außtrecknen wie eine Haut im Rauche.
4. Gott lesst offtmals die Gottlosen / so die Frommen verfolgen / lange oben schweben: Aber endlich beweiset er / daß er ein gerechter Richter sey.
5. Die Frommen gehen andern richtig vnter Augen: Aber die Gottlosen seind mit List hinder den Frommen her.
6. Recht muß zu letzt recht bleiben.
7. Den Liebhabern des Göttlichen Worts wird hart zugesetzt / daß es / wie man sagt / bey der Haut / ja beim Leben hergehet.
8. Gott muß durch sein Wort vns trösten / sonst könten wir nicht bestehen.
1. Weil Gottes Wort ewig bleibet / sollen wir es höher halten als alles ander / das in der Welt ist. Denn es ist alles vergenglich was in dieser Welt ist / vnd können wir nichts davon mitnehmen.
2. Wir dürffen vns nicht besorgen / wie seltzam es sich auch anlesst / das Gottes Wort vntergehe vnd gedempffet werde.
3. Weil die Erde durch Gottes Wort fest stehen bleibet / dürffen auch die Frommen an Gottes Verheissung / die Gottlosen aber an seiner drewung nicht zweiffeln.
4. Wie Gott alle Ding durch sein Wort erhelt / so wil er vns auch dadurch zur Seligkeit erhalten / vnd sol vns niemand aus seiner Hand reissen / vnd keine Creatur scheiden von der Liebe Gottes / die da ist in Christo Jesu.
5. Die Frommen gerathen in schwere Anfechtungen / daß sie schier verzagen / Psal. 88.
6. Menschlicher Trost wils nicht thun vnd außmachen: Ich habe alles versucht / vnd finde nichts / das mein Hertz stillen vnd zu frieden stellen kan / sagt Cicero.
7. Gottes Wort allein tröstet vnd erhelt in allen Nöthen vnd Elend.
8. Darumb solle wir allezeit mit Gottes Wort gefasset seyn / daß wir vns in solcher Ohnmacht laben vnd erquicken könne.
9. Gott wil die seinen / die sich zu seinem Wort halten / nicht lassen / sondern jhnen helffen.
10. Wir sollen die Gottlosen jmmer hin toben lassen / vnd vns nur an Gottes Wort halten / so haben wir keine Noth.
11. Weil vns zweyerley fürstehet / auff einer seiten zeitliche Ehr / Gut vnd Fleisches Lust / vnd auff der ander seiten die Seligkeit / dahin vns Gottes Wort bringt / sollen wir nicht auff das zeitliche wehlen / wie die Weltkinder / denn es vergenglich ist / sondern auff Gottes Wort / etc. Davon Christus Luc. 10. sagt / Maria hat das gute Theil erwehlet / daß nimmermehr von jhr genommen wird.
1. Wir sollen Gottes Wortlieben / vnd stets damit vmbgehen / Psal. 1. Col. 3.
2. Gottes Wort lehrt die rechte Weißheit / 1. Cor. 1. Vnd ob es zwar hat grossen Widerstand / sol es dennoch vnser Trost seyn.
3. Gottes Wort macht gelehrt / vnd nicht Aristoteles, Plato oder die Philosophia.
4. Ob wol bey den Alten Weißheit ist / sol man es doch darauff nicht setzen / sondern auff Gottes Wort / welches die Papisten wol in acht nehmen möchten: Denn Gottes Wort ist die aller elteste Lehr.
5. Gottes Wort kan nicht bey einem ruchlosen Leben stehen / sondern wehret demselben.
6. Man sol in Lehr vnd Leben stracks bey Gottes Wort bleiben / so bleibt man vnverführt.
7. Kein liebliches Essen / kein lieblicher Tranck schmecket dem Munde so wol / als den Frommen Gottes Wort. Es ist
8. Allein Gottes Wort lehret die rechte Klugheit / alles ander ist Thorheit in den Sachen / die die Seligkeit belangen. Da heissets / dieser Welt Weißheit ist Thorheit bey Gott / 1. Cor. 3.
1. Wo Gottes Wort nicht ist / da gehet man jrr vnnd wandelt im finstern / darumb sol man Gottes Wort in Lehr vnd Leben folgen.
2. Wir Christen seind zu Gottes Wort nach dem ersten Gebot verbunden / da wir vns verpflichten / vns nach Gott zu richten / der durch sein Wort mit vns redet.
3. Die Liebhaber des Worts Gottes haben viel Leiden: Aber an Gottes Wort reichen Trost / 2. Cor. 1.
4. Das Gebet vnd Dancksagung ist Gott ein angenemes vnd wolgefelliges Opffer / Heb. 13.
5. Die Frommen stehen in grosser Gefahr / die Welt vnd der Teuffel stellen jhnen nach: Aber sie halten sich an Gottes Wort / vnd schützen sich damit.
6. Man hat sich für den Gottlosen vnd jhren Tücken fürzusehen: Aber man bleibe bey Gottes Wort / in Lehr vnd Leben / so hats keine Noth.
7. Die Weltkinder frewen sich / daß sie zeitliche Güter erben: Aber die sind vergänglich / verwelcken vnd sind mit vielem vbel beflecket / 1. Pet. 1. Aber die Frommen trösten sich /
8. Man muß kämpffen / vnd das Hertz zu Gottes Wort neigen vnd ziehen / sonst henget es anders wohin.
1. Man sol bestendig bey Gottes Wort bleiben / vnd nicht von einem auffs ander fallen / sich nicht von einem jeden Wind der Lehr wegen vnd wiegen lassen / Ephes. 4.
2. Gott wil die / so sich an sein Wort halten / beschützen vnd beschirmen. Psal. 27. Er decket mich in seiner Hütten zur bösen zeit / etc.
3. Der Feinde des Göttlichen Worts sol man sich entschlagen / vnd nicht mit den Vngläubigen am Joch ziehen / 2. Cor. 6.
4. Gott ist zwar der vns erhelt / daß wir bestendig bleiben: Aber er thuts durch sein Wort.
5. Gottes Wort vnd das Gebet müssen stets bey einander seyn / sollen wir genesen vnd erhalten werden.
6. Es hat keinen bestand mit den falschen Lehrern vnd jhrer Triegerey / Gott findet sie.
7 Ob schon die Gottlosen eine zeitlang grünen vnd blühen / vnd es sich ansehen lesst / als wenn es gar wol was mit jhnen were / weiset es sich doch am ende viel anders aus: Denn wie Schlacken die nirgend zu taugen / werden sie weggeworffen.
8. Wenn aber Gott die Gottlosen also straffet / sollen wir es nicht in den Wind schlagen / sondern es sol vns ein grawen
1. Die Frommen leben vnsträfflich nach Gottes Wort / nicht desto weniger wird jhnen von andern hart zugesetzt.
2. Aber sie müssen sich Gott durch das Gebet befehlen / der wil vber den seinen halten / das jhnen die Stoltzen keinen Schaden thun sollen.
3. Die Frommen halten bey GOtt instendig an vmb Hülff vnd Trost des Göttlichen Worts.
4. Die grosse Gnad / die Gott einem Menschen erzeigen kan / ist die / daß er jhn durch sein Wort erleuchtet vnd lehret.
5. GOtt muß geben das Erkentnis des Göttlichen Worts / vnd daß wir die Schrifft verstehen / Luc. 24. vnd vns darnach richten / dem sollen wir vns als seine Knechte gantz ergeben.
6. Der böse Feind erreget Leute / die Gottes Wort gar verwüsten wollen: Aber Gott stewret jhnen / der wil auch darumb gebeten seyn.
7. Die Weltkinder trachten nach Gold vnd Silber: Aber die Frommen halten es mit Gottes Wort / davon sie die ewige Seligkeit haben.
8. Man kan es nicht zugleich mit Gottes Wort vnd den falschen Lehrern halten.
1. Gottes Wort ist vber alle Vernunfft / vnd helt vns
2. Wir haben ausser Gottes Wort keinen bestendigen Trost / wir seind gar alber vnd einfeltig / Gottes Wort muß vns lehren vnd Klug machen / das ist die himlische Weißheit.
3. Gleich wie einer den Mund auffthut / vnd nach dem Athem schnappet. Also sol vns nach Gottes Wort verlangen / denn es machet Lufft zum Hertzen.
4. Gott wendet sich zu den Liebhabern seines Worts / vnd erhört jhr Gebet.
5. Gott wil die / die nach seinem Wort handeln / gleich bey der Hand halten / daß sie nicht fallen.
6. Wenn Gott nicht thete / würden die Gottlosen vns von Gottes Wort abbringen: Darumb sollen wir bitten / daß vns Gott dabey erhalte.
7. Gott sihet die mit Gnaden an / die er sein Wort lehret. Er ist der rechte Schulmeister.
8. Es ist den Frommen ein grosses Hertzeleid / wenn sie sehen / daß Gottes Wort nichts geachtet wird.
1. Ob schon Gottes Wort in etlichen Stücken vns zu hoch ist / vnd die Vernunfft sich darein nicht schicken kan / so ist vnd bleibt doch Gott gerecht / vnd seine Gerichte sind gerecht.
2. Es stehet vns nicht frey / ob wir Gottes Wort hören vn vns darnach richten wollen oder nicht: Sondern Gott hat das 3. Gebot darumb gegeben / vnd dazu den Feyertag verordnet.
3. Das Gottes Wort nicht geachtet wird / sol vns von Hertzen leid seyn.
4. Wie Silber vnd Gold durchs Fewer geleutert wird: Also wird Gottes Wort durchs Fewer der Trübsal beweret / Psal. 12.
5. Die Gläubigen seind bey den Weltkindern verachtet / vnd werden nirgend für gehalten: Aber daran sollen sie sich nicht keren / sondern bey Gottes Wort bleiben. Gott vrtheilt viel anders von jhnen.
6. In allen andern Schrifften vnd Lehren findet man Mangel: Aber Gottes Wort ist in allen Stücken recht vnd warhafftig.
7. Die Frommen sitzen nicht allezeit in Rosen: Sondern gerathen bißweilen in grosse Angst vnd Noth. Vnd heist mit jhnen: Außwendig Streit / inwendig Furcht. Aber sie halten sich zu Gottes Wort / so hats keine Noth mit jhnen.
8. Wie Gottes Wort ewig ist / also leben auch die ewig / so dem Wort Gottes gläuben. Johan. 8. Wer mein Wort helt / der wird den Tod nicht sehen ewiglich.
1. Man muß nicht allein Gottes Wort hören / sondern auch beten / daß Gott dazu seinen Geist vnd Krafft geben wolle. Es gehören zusammen lectio & oratio.
2. Man muß mit dem Gebet anhalten / darumb wird hie einerley zweymal wiederholet.
3. Wir sollen nicht zweiffeln / Gott werde vnser Gebet erhören.
4. Gottes Wort sol vns jmmerdar / früe vnd spat im sinn ligen.
5. Daß wir an der Erhörung des Gebets nicht zweiffeln / sollen wir bedencken das Gott nicht vnbarmhertzig / sondern gnädig sey.
6. Die Gottes Wort lieb haben / vnd Gottseliglich leben wollen / wie Gottes Wort mit bringt / müssen Verfolgung leiden / 2. Tim. 3.
7. Gott ist nahe bey den seinen in der Noth / vnd erhöret jhr Gebet / Psal. 145.
8. Himmel vnd Erden vergehen / aber Gottes Wort vergehet nicht. So fest ist es gegründet.
1. Ob es wol den Liebhabern des Göttlichen Worts vbel gehet / so wissen sie doch / daß Gott jhr Elend sihet / vnd jhnen hilfft.
2. Wenn wir schon eine gute Sache haben / können wir doch damit nicht fortkommen / Gott muß das beste dabey thun.
3. Die Verächter des Worts seind gnug geschlagen / ob sie sichs schon nicht bedüncken lasseu.
4. Der böse Feind wil vns / sonderlich in Nöthen vnd Anfechtungen / weiß machen / Gott sey vnbarmhertzig: Aber Gottes Wort berichtet anders.
5. Der böse Feind erwecket den Frommen viel Widersacher: Aber wenn sie nur bey Gottes Wort bleiben / so hat es keine Noth.
6. Fromme Hertzen heucheln nicht mit den Verächtern des Worts / sondern hassen sie. Psal. 39. Ich hasse HErr die dich hassen. Mardochai den Haman.
7. Die Gottlosen verachten das Wort / vnd seind jhm feind: Aber die Frommen haben es lieb.
8. Weil Gottes Wort nichts denn Warheit ist / sollen wir jhm gläuben / vnd an Gottes Verheissung im geringsten nicht zweiffeln.
1. Man sol sich für Menschen nicht fürchten / wenn man vnschüldig leidet: Aber für Gott vnd seinem Wort sol man sich fürchten.
2. Andere Beut dienen nur zu diesem Leben: Aber die Beut / die Gott durch sein Wort außtheilet / seind ewig. Davon stehet im 45. Psalm. Die Haußehr theilet den Raub aus.
3. Falsche Lehr ist den Frommen ein Grewel.
4. Man sol ohn vnterlas Gott für sein Wort dancken / vnd es nicht eben wie die Papisten bey sieben Gott zu zehlen.
5. Vnter andern Wolthaten / die Gott durch sein Wort vns erzeiget / ist eine von den fürnemsten / daß wir davon ein friedsam vnd ruhiges Gewissen haben / vnd daß wir vns in Lehr vnd Leben für sehen / daß wir nicht straucheln vnd fallen.
6. Wenn Gott nicht bald hilfft / sol man es abwarten: Sonderlich sollen wir auch im Tod wie Jacob Gen. 49. auff das Heyl warten / das ist / vns vnsers HErrn Jesu Christi vnd seiner Hülff trösten / vnd nicht verzagen.
7. Gottes Wort sol man nicht allein mit eusserlichen Ohren hören oder im Munde führen / wie die Heuchler thun / sondern im Hertzen haben vnd lieben.
8. Daß wir vns nach Gottes Wort richten / dazu sol vns verursachen / daß alle vnsere Wege für Gott sind / er sihet vnd höret alles / was wir thun.
1. Es gehet so leicht nicht her / daß man from sey / vnd nach Gottes Wort sich richte / da hindert vns der Teuffel / die Welt vnd vnser eigen Fleisch / das muß man Gott klagen / vnd bitten / daß er vns durch sein Wort regiere.
2. Vnser Gebet kömpt für Gott / Dan. 9. vnd er errettet vns auch / Psal. 50.
3. Wie wir Gottes Wort hören vnd beten sollen / so sollen wir auch vnser Dancksagung lassen für Gott kund werden / Philipp. 4.
4. Die Weltkinder reden von andern Sachen / auch wol von schertzen vnd Narrentheidung: Aber die Frommen reden von Gottes Wort / Psalmen vnd Lobgesängen / Col. 3.
5. Gott wil den Liebhabern seines Worts beystehen / vnd sie gewaltiglich erhalten.
6. Gott verheisst Hülff in allen / auch Todes Nöthen / darnach verlanget den Frommen: Darumb haben sie Gottes Wort so hertzlich lieb / darin jhnen solche Hülff zugesaget wird.
7. Wir leben darumb / daß wir Gott loben / vnd das wird auch weren im ewigen Leben.
8. Wenn wir Gottes Wort nicht hetten / weren wir zumalen vbel daran / als jrrende verlorne Schaff / vnd were es vmb vns leicht geschehen: Aber der gute Hirte JEsus Christus suchet vns / vnd leitet vns durch sein Wort zum ewigen Leben.
ISt ein Gebet wider die falsche Mäuler / die einem mehr weh thun / als wenn jhm mit eusserlicher Gewalt zugesetzt wird. Daß seind Pfeil / die einem durchs Hertze gehen / vnd ist einem nicht anders zu sinnen / als wenn er vnter Tartern vnd Türcken wohnete. Er zeiget aber an / er gebe keine Vrsach dazu / sondern halte Friede: Aber die Feinde haben schuld / darumb er desto mehr Goottes Hülff gewertig sey.
ICH ruffe zu dem HErrn in meiner Noth / Vnd er erhöret mich.
HErr errette meine Seele von den Lügenmäulern / Vnd von den falschen Zungen.
Was kan dir die false Zunge thun? Vnd was kan sie außrichten?
Sie ist wie scharffe Pfeile eines Starcken / Wie Fewr in Wachholdern.
Weh mir daß ich ein Frembdling bin vnter Mesech / Ich muß wohnen vnter den Hütten Kedar.
Es wird meiner Seelen lang zu wohnen / Bey denen die den Frieden hassen.
Ich halte Friede / Aber wenn ich rede / so fahen sie Krieg an.
1. Wenn man Gott in der Noth anrüfft / wil er erretten / wie er Psal. 50. verheisst / vnd fromme Hertzen täglich mit der That erfahren.
2. Vnter anderm Creutz vnd Vnglück ist das auch eines von den schweresten / daß die Frommen von falschen Zungen gelästert vnd belogen werden / als Joseph von Potiphars Weib / David von dem Doeg. Also auch die Propheten / Apostel vnd andere.
3. Die falsche Zung schneidet wie ein Schwert. Psal. 52. vnd 56. Die Menschen Kinder sind Flammen / jhre Zeen seind Spiesse vnd Pfeil / vnnd jhre Zungen sind scharffe Schwerter.
4. In diesem / wie auch in allem andern Leiden / sollen wir wie David hie / vn auch im 7. Psalm thut / zum Gebet greiffen.
5. Wir sollen vns aber trösten / daß Christus / dem es auch widerfahren / Matth. 5. spricht: Selig seid jhr / so euch die Menschen schmehen / vnd reden allerley vbels von euch / so sie daran liegen. Seid frölich vnd getrost / es wird euch im Himmel wol belohnet werden.
6. Christen seind in der bösen Welt wie Schafe mitten vnter den Wölffen / Matth. 10.
7. Man sol Fried mit jederman halten / Rom. 12. Aber Gottes Wort bekennen / Matth. 10.
8. Ob man wol den Gläubigen schuld geben wil / daß sie Krieg vnd Auffruhr anrichten / so geschicht jhnen doch vnrecht. Es kömpt von dem bösen Feind vnd Gottlosen Leuten her / die die Warheit nicht leiden wollen.
IN diesem Psalm tröstet David alle fromme Hertzen mit seinem eigen Exempel / daß sie sich zu frieden geben / vnd getrost seyn / wenn es jhnen schon hart fürstehet / vnd es sich anlesst / als schlaffe Gott / vnd gleich / wie es sich ansehen lesst / Sonn vnd Mond / Tag vnd Nacht jhnen zu wider seyn / habe es doch keine Noth. Denn Gott / der auff dem Berg Zion wohnet / dadurch Christus bedeutet wird / sorge für die seinen / erhöre jhr Gebet / nehme keinen Schlaff dafür / behüte die seinen / vnnd beschütze sie in jhrem Beruffvnd Fürnehmen / beware jhr Leben / vnd gebe zu den Wercken jhres Beruffs im Anfang / Mittel vnd Ende seinen Segen.
ICH hebe meine Augen auff zu den Bergen / Von welchen mir Hülffe kömpt.
Meine Hülffe kömpt vom HErrn / Der Himmel vnd Erden gemacht hat.
Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen / Vnd der dich behütet / schläfft nicht.
Sihe / der Hüter Israel schläfft noch schlummert nicht.
Der HErr behütet dich / Der HErr ist dein Schatten vber deiner Rechten Hand.
Daß dich des Tages die Sonne nicht steche / Noch der Mond des Nachts.
Der HErr behüte dich für allem Vbel / Er behüte deine Seele.
Der HERR behüte deinen Außgang vnnd Eingang / Von nun an biß in Ewigkeit.
1. Wir sollen in Nöthen vnd Gefahr vns nicht eben zu menschlichen Mitteln wenden / vnd darauff vns verlassen / sondern zu Gott dem Allmächtigen / der alles in Händen hat / vnd helffen kan.
2. Das Gott auff die seinen vnd jhr gantzes Leben vnd Wandel ein Auge habe / vnd für sie sorge.
3. Wir lassen vns bißweilen bedüncken / wenn Gott nicht bald hilfft / er schlaffe: Aber es hat keine Noth / er wachet.
4. Dieweil die Frommen in jhrem gantzen Leben allerley Noth vnd Gefahr vnterworffen seind / daß sie eines Hüters wol bedürffen / haben sie sich zu trösten / daß Gott sich jhrer annehmen / vnd das Creutz so lindern wil / daß sie es ertragen können.
5. Hie wird vns ein schön Bild vnd Conterfey des lieben Gottes fürgestelt / daß er vnser Hüter vnd Wächter sey /
DIeser Psalm dancket Gott für sein Wort / daß er die Stadt Jerusalem verordnet hat / daß man allda auff die hohe Fest vnd sonst zusammen komme / ond den Gottesdienst verrichte / Gott lobe vnd sein Wort treibe / vnd allda das hohe Gericht gehalten werde / vnd bittet / vnd vermahnet zu bitten / daß Gott sie erhalten / vnd Glück vnd Heyl dazu geben wolle. Denn da es also her gehet / da ist vnd wohnet Gott.
ICh frewe mich des / daß mir geredt ist / Daß wir werden ins Hauß des HErrn gehen.
Vnd daß vnsere Füsse werden stehen in deinen Thoren Jerusalem.
Jerusalem ist gebawet / daß eine Stadt sey / da man zusammen kommen sol.
Da die Stäme hinauff gehen sollen / nemlich / die Stäme des HErrn / Zu predigen dem Volck Israel / Zu dancken dem Namen des HErrn.
Denn daselbst sitzen die Stüle zum Gericht / Stüle des Hauses Davids.
Wündschet Jerusalem Glück / Es müsse wol gehen denen / die dich lieben.
Es müsse Friede seyn inwendig in deinen Mawren / Vnd Glück in deinen Pallasten.
Vmb meiner Brüder vnd Freunde willen / Wil ich dir Frieden wündschen.
Vmb des Hauses willen des HErrn vnsers Gottes / wil ich dein bestes suchen.
1. Da man Gottes Wort prediget vnd treibet / da ist Gottes Hauß / da ist vnd wohnet Gott mit sonderlichen Gnaden / Exod. 20.
2. Man sol Lust vnd Frewde an Gottes Wort haben / vnd sich gern dazu finden.
3. Es sol nicht allein ein jeder an seinem Ort Gottes Wort betrachten / sondern man sol auch in der Gemein zusammen kommen / zu beten vnd Gott zu loben.
4. Es ist eine grosse Gabe Gottes / wenn an einem Ort Recht vnd Gerechtigkeit im schwang gehet. Dahin sol auch eine Oberkeit mit fleiß sehen / wie Josaphat / 2. Par. 19.
5. Wir sollen fleissig bitten / daß Gott seine Kirch erhalten / vnd Glück vnd Heyl zu allem Stand geben wolle.
6. Ein jeder sol an seinem Ort den Gottesdienst befördern.
IN diesem Psalm bitten fromme Hertzen wider die Stoltzen vnd gottlose Verächter des Göttlichen Worts / die sie gleich außlachen mit jhrer Gottseligkeit / daß Gott sie für jhnen bewahren wolle / daß sie jhnen keinen Schaden zufügen / vnd sie nicht verführen. Vnd führen die Frommen Gott zu Gemüth / daß sie auff jhn sehen / zu jhm all jhr Zuflucht haben / vnd klagen daß solche Spötter jhnen / den Frommen / zumalen wehe thun.
ICH hebe meine Augen auff zu dir / Der du im Himmel sitzest.
Sihe / wie die Augen der Knechte auff die Hände jhrer Herren sehen.
Wie die Augen der Magd / Auff die Hände jhrer Frawen.
Also sehen vnsere Augen auffden HErrn vnsern Gott / biß er vns gnädig werde.
Sey vns gnädig HERR / sey vns gnädig / Denn wir sind sehr voll Verachtung.
Sehr voll ist vnser Seele / der Stoltzen Spot / Vnd der Hoffertigen Verachtung.
1. Wenn wir in Nöthen seind / vnd auff Erden keinen Trost wissen / sollen wir zu Gott im Himmel vns kehren / wie Josaphat 2. Par. 20. thut.
2. Wie Herrn vnd Frawen sich jhres Gesindes / als
3. Daß der Psalm das Gebet wiederholet / damit lehret er vns / daß wir nicht ablassen / sondern mit dem Gebet anhalten sollen / biß vns geholffen werde.
4. Die Gottlosen pflegen die Frommen zuverachten / vnd gleich außzulachen: Aber wir sollen vns nicht daran kehren / Gott dem es mit gilt / lesst sich nicht spotten. Er wird sie zu letzt wol zu finden / vnd die seinen zu erretten vnd zu erhalten wissen.
5. So offt in den Psalmen vmb Gnade gebeten wird / werden wir erinnert / daß wir nicht auff vnsere Werck vnd Verdienst vns verlassen sollen / sondern auff Gottes Gnade vnd grundlose Barmhertzigkeit.
IN diesem Psalm dancket David Gott / daß er seine Kirch vnd deroselben Glieder / wider das grewliche Wüten vnd Toben / auch die listige Anschläge der Gottlosen / als ein allmächtiger allwissender Gott so gewaltig vnd gnädiglich schützet vnd vertheidiget / welche Feinde nicht anders als die Lewen vnd Bären auff sie zufahren / vnd als eine grosse Wasserfluth / der man sonst nicht wol wehren kan / sie gleich erseuffen wollen / vnd jhnen Stricke legen / sie zu fangen: Aber Gott / der auch mit räth / wie wir zu sagen pflegen / nehme sich der seinen an / stewre den Gottlosen fürnehmen / vnd errette die seinen.
WO der HErr nicht bey vns were / So sage Israel.
Wo der HErr nicht bey vns were / Wenn die Menschen sich wider vns setzen.
So verschlüngen sie vns lebendig / Wenn jhr Zorn vber vns ergrimmet.
So erseuffte vns Wasser / Ströme giengen vber vnser Seele.
Es giengen Wasser allzu hoch / Vber vnsere Seele.
Gelobet sey der HErr / Daß er vns nicht gibt zum Raube in jhre Zeene.
Vnser Seele ist entrunnen / wie ein Vogel dem Strick des Voglers / Der Strick ist zurissen / vnd wir sind los.
Vnser Hülffe stehet im Namen des HErrn / Der Himmel vnd Erden gemacht hat.
1. Von dem grewlichen Haß der gottlosen Weltkinder wider die Frommen. David vergleichet sie den wilden vngehewren Thieren / einer Wasserfluth / da man gleich den Tod für Augen sihet / vnd meinet / man müsse ersauffen: Ihre listige Anschläge vergleichet er den Stricken der Jäger vnd Vogelfänger.
2. Wider die grosse Gefahr vnd das nachstellen der Weltkinder / ist vnser Trost / daß Gott bey vns ist / sihet jhre Anschläge / nimbt sich vnser an / vnd errettet vns wunderlich vnd gewaltig.
3. Es stehet nicht bey den Gottlosen / wie sie mit vns verfahren wollen / sondern bey Gott / der muß vns erst jhnen vbergeben. Ohn seinen Willen fellt vns kein Haar vom Häupt / Matth. 10.
4. Ob schon die Frommen offtmals in grosse Gefahr kommen / als die Kinder Israel fürm rothen Meer / Item / Jacob / David / etc. werden sie doch wunderbarlich erlöset.
5. Wir sollen es erkennen / wenn vns Gott also erlöset / vnd solche Wolthat Gottes rühmen.
6. Wenn vns Gott also geholffen hat / sollen wir lernen / daß wir auch forthin allezeit Gott vertrawen / daß er nicht allein gerne helffe / sondern auch helffen könne.
7. Wenn wir Himmel vnd Erden / vnd alles was darin ist / anschawen / daß sie Gott aus nichts gemacht / sol es vns eine Predigt seyn / daß Gott vns auch helffen könne / wenn schon keine Mittel verhanden seind / vnd jederman an vns verzaget.
IST ein Trostpsalm / daß Gott die Frommen / die sich auff jhn verlassen / erhalten wolle / ob sie schon viel Widerwertigkeit vnd Verfolgung außstehen müssen: Denn Gott sey als der Wall vnd Mawer vmb sie her / wie vmb Jerusalem
DIe auff den HERRN hoffen / die werden nicht fallen / Sondern ewig bleiben / wie der Berg Zion.
Vmb Jerusalem her sind Berge / Vnd der HErr ist vmb sein Volck her / Von nun an biß in ewigkeit.
Denn der Gottlosen Scepter wird nicht bleiben vber dem Häufflein der Gerechten / Auff daß die Gerechten jhre Hand nicht außstrecken zur Vngerechtigkeit.
HERR thue wol den guten vnd frommen Hertzen.
Die aber abweichen auff ihre krumme Wege / wird der HErr wegtreiben mit den Vbelthätern / Aber Friede sey vber Israel.
1. Wir sollen Gott vertrawen. Darumb David so offt
2. Gott wil die seinen biß ans Ende vnd in ewigkeit erhalten.
3. GOtt ist eine fewrige Mawer vmb die seinen her / Zach. 2.
4. Die Gottlosen / als Pharao / etc. haben eine zeitlang die Frommen vnter sich vnd drücken sie: Es hat aber keinen bestand mit jhnen / Gott legt es den seinen nicht zu schwer auff / 1. Cor. 10.
5. Wir sollen von Gott nicht abfallen / noch auff die Mittel / viel weniger auff böse Mittel vns verlassen. Denn die das thun / die werden weggeworffen.
DIeser Psalm rühmet die grosse Wolthat Gottes / daß er sein Volck aus der Babylonischen Gefängnis gnädiglich erlöset: Vnd zeiget an / daß solches grosse Frewd erregen werde / vnd sie frölich für solche Wolthat Gott dancken werden. Vnd bittet / daß Gott mit Gnaden solch herrlich Werck befördern wolle / auff daß / wie sie zuvor sehr betrübet gewesen / sie also wiederumb hoch erfrewet werden / nicht anders als wenn man trawrig seet / aber mit Frewden das Korn einführet.
WEnn der HErr die Gefangenen Zion erlösen wird / So werden wir seyn wie die Träwmende.
Denn wird vnser Mund voll lachens / vnd vnser Zunge voll rühmens seyn / Da wird man sagen vnter den Heyden / der HErr hat grosses an jhnen gethan.
Der HErr hat grosses an vns gethan / Des sind wir frölich.
HErr wende vnser Gefängnis / Wie du die Wasser gegen Mittag trocknest.
Die mit Threnen seen / werden mit Frewden erndten.
Sie gehen hin vnd weinen / vnd tragen edlen Samen / Vnd kommen mit Frewden / vnd bringen jhre Garben.
1. Gott pflegt sein Volck wegen jhrer Sünde / als das Jüdische Volck in der Babylonischen Gefängnis hart mitzunehmen vnd zu straffen / auff daß sie Buß thun / vnd andere sich daran stossen.
2. Wenn man sich bekehret / erlöset Gott wiederumb / wie er Levit. 26. verheisst.
3. Die Erlösung aus der Babylonischen Gefängnis ist ein Fürbild der geistlichen Gefängnis vnd herrlichen Erlösung / so durch Christum geschehen ist.
4. Wie das Jüdische Volck aus der Babylonischen Gefängnis erlöset / sehr frölich gewesen: Also wird viel eine grösser Frewde seyn am Jüngsten Tage / wenn vns Gott von Sünd / Tod / Teuffel vnd allem Vbel gäntzlich erlösen wird.
5. Wir sollen Gottes Wolthaten / die er vns erzeiget / erkennen / jhm dafür dancken / vnd es auch bey andern rühmen / daß sie sich des hernach auch trösten.
6. Die Wolthaten / die vns Gott zuvor erzeiget / als da Gott das Jüdische Volck durch das rothe Meer geführet / sol den Glauben in vns erwecken / daß wir jhm auch forthin vertrawen.
7. Die Frommen müssen hie leiden / vnd wie Christus Johan. 16. lehret / jhr leben mit weinen vnd heule zubringen.
8. Gott tröstet vnd erfrewet die seinen wiederumb / vnd das wird sonderlich am Jüngsten Tag geschehen / da wir mit Frewden erndten werden / was wir hie geseet haben. Kan also dieser Psalm auch wol auff die geistliche Erlösung gezogen werden.
IN diesem Psalm lehret Salomo / daß beydes im Haußstand / vnd im Weltlichen Regiment / wenn es wol zugehen sol / Gott das beste thun müsse / sonst seyn alle Anschläge / Sorgen / Mähe vnd Arbeit vmb sonst. Gott gebe allerdings auch die Kinder / dadurch die Haußhaltung vnd das Regiment fort gesetzet vnd bestellet werden muß / der gebe auch daß die Kinder wol gerathen / vnd man sie zu Kriegs vnd Friedens zeiten mit Nutzen gebrauchen könne. Summa / Es stehe alles bey Gott.
WO der HErr nicht das Hauß bawet / So arbeiten vmbsonst die dran bawen.
Wo der HErr nicht die Stadt behütet / So wachet der Wächter vmbsonst.
Es ist vmbsonst daß jhr früe auffstehet / vnd hernach lange sitzet / vnd esset ewer Brod mit Sorgen / Denn seinen Freunden gibt ers schlaffend.
Sihe / Kinder sind eine Gabe des HErrn / Vnd Leibes Frucht ist ein Geschenck.
Wie die Pfeile in der Hand eines Starcken / Also gerathen die jungen Knaben.
Wol dem / der seinen Köcher derselben voll hat / Die werden nicht zu schanden / wenn sie mit jhren Feinden handeln im Thor.
1. Wir sollen arbeiten / vnd das vnser thun / aber es darauff nicht setzen: Sondern weil Gott das gedeyen geben muß / sollen wir es bey jhm suchen / vnd zusehen / daß wir jhn für Augen vnd zum Freunde haben.
2. Gleicher gestalt stehet auch das Regiment in Gottes Hand / Syr. 10. Darumb die im Regiment sitzen / Gott
3. Wir sollen vns der vnchristlichen Sorgen entschlagen / das vnsere thun / vnd Gott sorgen lassen / Matth. 6.
4. Weil Kinder Gottes Gabe sind / sollen wir vns nicht beschweren / wenn Gott viel Kinder gibt / wie etliche thun. Sondern Gott dafür dancken / vnd sie jhm befehlen / der kan vnd wil sie wol versorgen / auch sollen wir solche Gabe Gottes nicht verwarlosen / sondern sie wol erziehen. Auch wenn man keine Kinder hat / sie von Gott bitten / wie Isaac / Hanna / etc.
5. Es stehet bey Gott / daß die Kinder wol gerathen / wir sollen das vnsere thun / sie wol erziehen / vnd sie Gott befehlen.
6. Alle drey Stände werden mit Kindern besetzt / vnd sollen die Kinder sich dazu schicken / daß sie Gott in denselben mit Nutz vnd Frucht dienen können / vnd wol gerathen.
IN diesem Psalm vermahnet der H. Geist alle Ehemänner / daß sie Gott fürchten vnd Gottselig leben. Vnd zeiget an / was sie für grossen Nutzen davon haben / sie werden recht selige Leute seyn / Gott wolle sie erretten / vnd jhre Arbeit segnen / sie werden getrewe Gehülffen an jhren Frawen in der Haußhaltung haben / auch Trost vnd Frewde an jhren Kindern erleben / ja Gott werde sie aus Zion / da der Tempel war / geistlich vnd leiblich
WOl dem / der den HERrn fürchtet / Vnd auff seinen Wegen gehet.
Du wirst dich nehren deiner Hände Arbeit / Wol dir / du hast es gut.
Dein Weib wird seyn wie ein fruchtbar Weinstock vmb dein Hauß herumb / Deine Kinder wie die Oelzweige / vmb deinen Tisch her.
Sihe / also wird gesegnet der Mann / Der den HErrn fürchtet.
Der HErr wird dich segnen aus Zion / Daß du sehest das Glück Jerusalem / dem lebenlang.
Vnd sehest deiner Kinder Kinder / Friede vber Israel.
1. Daß der Ehestand Gott nicht zu wider sey / sondern wolgefalle.
2. Wenn wir Glück vnd Heyl haben wollen / sollen wir Gott fürchten.
3. Wir sollen arbeiten / vnd ein jeder die Werck seines Beruffs fleissig verrichten.
4. Gott wil die Gottsfürchtigen auch mit Leibes Notturfft versorgen.
5. Im Christlichen Ehestand ist ein frölich Leben / Syr. 26. Isaac wird getröstet vber seiner Mutter / Gen. 24. Dafür sol man Gott dancken.
6. Wer eine Ehefraw findet / der findet was guts / vnd kan frölich seyn in dem HErrn Prov. 18.
7. Wie der Weinstock das Hauß vmb gibt / so sol ein Ehefraw / die einem schwachen Weinstock verglichen wird / das Hauß wermen vnd zieren.
8. Kinder seind eine sonderliche Gabe Gottes / vnd erfrewen / vnd sol man sie als junge Oelbäwmlein wol aufferziehen / jhren Hals von Jugend auff biegen.
9. Der Segen kömpt aus der Kirchen. Exod. 20. An welchem Ort ich meines Namens gedechtnis stifften werde / da wil ich zu dir kommen / vnd dich segnen.
10. Wo fromme Eheleute seyn / da segnet auch Gott in Kirchen vnd im gantzen Lande.
11. Es ist eine sonderliche Gabe Gottes / Kindes Kinder erleben: Wie von Joseph Gen. 50. gerühmet wird.
DIe Christliche Kirche dancket Gott in diesem Psalm / daß / ob wol sie vnd jhre Glieder von anbegin offtmals in grosse Gefahr vnd Noth kommen / Gott sie gleichwol allezeit gnädiglich erhalten habe / solches führet sie aus / vnd erkläret die grosse Gefahr vnnd Noth mit mercklichen Worten / daß man jhr auff dem Rücken gepflüget / etc. Aber Gott habe sie
SIe haben mich offt gedrenget von meiner Jugend auff / So sage Israel.
Sie haben mich offt gedrenget von meiner Jugend auff / Aber sie haben mich nicht vbermocht.
Die Pflüger haben auff meinem Rücken geackert / Vnd jhre Furchen lang gezogen.
Der HErr der gerecht ist / Hat der Gottlosen Seile abgehawen.
Ach daß müssen zu schanden werden / vnd zu rück kehren / alle die Zion gram sind.
Ach daß sie müssen seyn wie das Graß auff den Dächern / Welches verdorret ehe man es außreufft.
Von welchem der Schnitter seine Hand nicht füllet / Noch der Garbenbinder seinen Arm voll.
Vnd die fürüber gehen / nicht sprechen / Der
1. Die Christliche Kirch mit jhren Gliedern hat von anbegin grossen Widerstand gehabt / derowegen wenn es noch geschicht / es vns nicht frembd fürkommen noch schwere Gedancken machen sol.
2. Die Kirche mit jhren Gliedern werden die Pforten der Hellen nicht vberweltigen können / Psal. 87. Matth. 16.
3. Daß Gott den seinen / wenn sie in Noth vnd Gefahr gerathen / zu hülffe komme / vnd der Gottlosen Anschläge zu rück treibe.
4. Ob wol die Gottlosen eine zeitlang blühen wie das Graß / Psal. 92. so hat es doch mit jhnen / wie mit dem Graß auff den Dächern / keinen bestand / darumb mögen sie Buß thun.
5. Bey den Gottlosen ist kein Glück noch Segen / denn nicht für sie / sondern wider sie gebetet wird.
IST ein hertzlich hefftig Gebet vmb vergebung der Sünden / vnd helt er Gott für seine grosse Angst vnd Noth / darin er gleich ersauffen vnd vntergehen wil. 2. Führet er Gott zu Gemüth / daß alle Menschen Sünder seind / vnd keiner bestehen könne / wenn er sie straffen wolte / müsten sie alle verdampt werden. 3. Helt er Gott für seine grosse Güte. Vnd ob wol die Anfechtung so bald nicht nach lesst /
AVs der Tieffen ruffe ich HErr zu dir.
HErr höre meine Stimme / Laß deine Ohren mercken auff die Stimme meines flehens.
So du wilt HErr Sünde zurechnen / HErr / wer wird bestehen?
Denn bey dir ist die Vergebung / Daß man dich fürchte.
Ich harre des HErrn / meine Seele harret / Vnd ich hoffe auff sein Wort.
Meine Seele wartet auff den HErrn / Von einer Morgenwache biß zur andern.
Israel hoffe auff den HErrn / Denn bey dem HErrn ist die Gnade / vnd viel Erlösung bey jhm.
Vnd er wird Israel erlösen / Aus allen seinen Sünden.
1. Daß Gott seine Heiligen zum offternmal lasse in grosse tieffe Noth vnd Anfechtung gerathen / daß sie gleich den Tod vnd Vntergang für Augen sehen: Sollen aber darumb nicht verzagen / sondern beten.
2. Weil David vber der Sünden in solche grosse Angst gerathen / sollen wir daraus den Grewel der Sünden erkennen / vnd sie nicht / wie die Gottlosen thun / in den Wind schlagen.
3. Ob wir schon keinen Trost fühlen / sollen wir darumb in Anfechtung nicht verzagen / sondern zum Gebet greiffen / vnd an dem Gebet anhalten.
4. Daß alle Menschen Sünder / vnd alle Welt Gott schüldig sey / Rom. 3.
5. Daß der Zorn Gottes vber die Sünde eine vnträgliche Last sey. HErr wer wird bestehen?
6. Ob wol Gott vber die Sünde zürnet / wil er doch denen / die Buß thun / gnädig seyn.
7. Gottes Gnade / daß er vns die Sünde vergibt / sol man nicht zur sicherheit / sondern zur Furcht Gottes brauchen.
8. Die schwere Anfechtung der Sünden pfleget wol eine zeitlang anzuhalten.
9. Wenn vns schon Gott eine zeitlang in der Noth vnd Anfechtung stecken lesst / sollen wir darumb nicht verzagen /
10. Wie Jacob mit Gott im Glauben gerungen hat / vnd jhn nicht lassen wollen biß er jhn segnete: Also sollen wir auch / wenn sich schon Gott frembd vnd widrig stelt / durch den Glauben mit jhm ringen / vnnd wie Jacob vns an sein Wort halten.
11. Gottes Gnad vnd Barmhertzigkeit ist vnendlich / vnd grösser denn aller Menschen Sünde. Rom. 5. Wo die Sünde mächtig ist / da ist Gottes Gnade noch viel mächtiger.
12. Der HErr JEsus Christus / den Gott zu vnserm Mittler verordnet / hat alle vnsere Sünde gebüsset / vmb seinet willen wil Gott alle Sünde vergeben / vnd dürffen wir das vnsere nicht dazu thun.
DAvid lehrt in diesem Psalm / vns allen zum Exempel / daß er sich nicht verlasse auff seinen eignen Verstand vnd andere Gaben / vnd stoltziere nicht damit / sondern setze all sein Vertrawen nur auff Gott vnd sein Wort. Denn da er es nicht thete / bekeme es jhm vbel / vnd hette er keine Ruhe / Fried vnd Trost in seinem Hertzen. Vermahnet derowegen alle Menschen / daß sie allein auff Gott jhre Hoffnunff setzen / vnd sich allein an seine Gnad vnd Wort halten.
HErr / mein Hertz ist nicht hoffertig / Vnd meine Augen sind nicht stoltz / Vnd wandele nicht in grossen Dingen / die mir zu hoch sind.
Wenn ich meine Seele nicht setzet vnd stillet / So ward meine Seele entwenet / wie einer von seiner Mutter entwenet wird.
Israel hoffe auff den HErrn / Von nun an biß in ewigkeit.
1. Wir sollen vns vnser Weißheit / Frömmigkeit vnnd anderer Gaben nicht vberheben / denn Gott widerstehet den Hoffertigen.
2. Wir haben alle Mangel von der geistlichen vnd weltlichen Hoffart: Aber wir müssen dawider kämpffen vnd streiten / vnser Seele setzen vnd stillen.
3. Wer sich auff sich selbst verlesst / der hat keinen Trost / sondern muß verzagen.
4. Darumb sollen wir auff Gott allein hoffen / vnd vns verlassen. Wer auff jhn trawet / wird nicht zu schanden.
IN diesem Psalm bitten Salomo vnd das Volck / weil sie nun die Lade des Bundes in den Tempel gesetzt / daß Gott allda mit allen Gnaden wohnen vnd bleiben / vnd das Gebet erhören wolle. Vnd führen Gott zu Gemüth / die Verheissung dem David geschehen / vnd was er gelitten / vnd wie hoch er jhm den Gottsdienst lassen angelegen seyn / also daß er seinen Kopff nicht sanfft legen wollen / biß er die Lade zu recht gebracht. Daß sey nun geschehen / die Lade sey nun zu recht gebracht / da
GEdencke HErr an David / Vnd an all sein Leiden.
Der dem HErrn schwur / Vnd gelobet dem mächtigen Jacob.
Ich wil nicht in die Hütten meines Hauses gehen / Noch mich auffs Lager meines Bettes legen.
Ich wil meine Augen nicht schlaffen lassen / Noch meine Augenliede schlummern.
Biß ich eine stete finde für den HErrn / Zur Wohnung dem Mächtigen Jacob.
Sihe / wir hören von jhr in Ephrata / Wir haben sie funden auff dem Felde des Waldes.
Wir wollen in seine Wohnunge gehen / Vnd anbeten für seinem Fußschemel.
HErr mache dich auff zu deiner Ruhe / Du vnd die Lade deiner Macht.
Deine Priester laß sich kleiden mit Gerechtigkeit / Vnd deine Heiligen sich frewen.
Nim nicht weg das Regiment deines Gesalbeten / Vmb deines Knechts Davids willen.
Der HErr hat David einen waren Eyd geschworen / da von wird er sich nicht wenden / Ich wil dir auff deinen Stuel setzen die Frucht deines Leibes.
Werden deine Kinder meinen Bund halten / vnd mein Zeugnis / daß ich sie lehren werde / So sollen auch jhre Kinder auff deinem Stuel sitzen ewiglich.
Denn der HErr hat Zion erwehlet / Vnd hat lust daselbst zu wohnen.
Dis ist meine Ruhe ewiglich / Hie wil ich wohnen / denn es gefelt mir wol.
Ich wil jhre Speise segnen / Vnd jhren Armen Brods gnug geben.
Ihre Priester wil ich mit Heyl kleiden / Vnd jhre Heiligen sollen frölich seyn.
Daselbst sol auffgehen das Horn David / Ich habe meinem Gesalbeten eine Leuchte zugerichtet.
Seine Feinde wil ich mit schanden kleiden / Aber vber jhm sol blühen seine Krone.
1. Im Gebet sollen wir Gott seiner Zusage erinnern / vnd des / daß er auch andern in jhrem Leiden geholffen / vns in warem Glauben trösten.
2. Wie David jhm den Gottsdienst zum höchsten lassen angelegen seyn / so sollen wir auch / sonderlich die im Regiment sitzen / Kirchen vnd Schulen / vnd den Gottesdienst befördern.
3. Wie Gott im Alten Testament zu Jerusalem gewohnet / so wil Christus jetzund allenthalben bey seiner Kirchen seyn / vnd jhr Gebet erhören / Matth. 28.
4. Die Christen / so ein Königlich Priesterthumb sind / haben durch Christum / der durch die Lade des Bunds vnd den Gnadenstuel bedeutet ist / Gerechtigkeit / Fried vnd Frewd im heiligen Geist / vnd vmb Christi willen wil Gott alle Stände segnen.
5. GOtt helt seine Zusage vnd seinen Eyd. Denn er Christum gesand: Also wil er auch den Eyd halten / Ezech. 33.
6. Aber zeitliche Verheissungen seind conditionales, wie Gott dem David verheissen / daß das Reich bey seinen Nachkommen bleiben solte / wenn sie from weren.
7. GOtt wil seine Kirch in ewigkeit nicht verlassen / Apoc. 21.
8. Gott wil die seinen nicht allein leiblich / sondern auch geistlich segnen / speisen / trösten vnd erfrewen.
9. An Christo haben wir das Horn des Heyls / Luc. 1. vnd ewiges Liecht vnd Trost / Johan. 1.
10. Christus hat in seinem Reich grossen Widerstand: Aber seine Feinde müssen zu schanden werden / sein Reich grünet vnd blühet ewiglich / er herrschet vnter seinen Feinden.
IN diesem Psalm vermahnet David alle Menschen in allen Ständen zu Fried vnd Einigkeit / dieweil sie Brüder seind / Vnd daß es für Gott vnd Menschen wol stehe / daß es auch jhr eigen Nutz vnd bestes sey / wenn sie fein zu sammen halten. Solches erkläret er mit zweyen schönen Gleichnissen: Das erste nimbt er von dem köstlichen Balsam / damit der Hohepriester Aaron gesalbet war / welches einen lieblichen Geruch in dem gantzen Tempel von sich gab. Das ander nimbt er von dem Thaw / der auff die Berge Zion fiel / der das Land erquickte / vn fruchtbar vnd wachsend machte. Vn zeiget an / daß solcher Segen von dem liebe Gott her komme / der habe solche Lust an dem Frieden vnd der Einigkeit / daß er dem Segen befehl thue / daß er
SIhe / wie sein vnd lieblich ists / Daß Brüder eintrechtig bey einander wohnen.
Wie der köstliche Balsam ist / der vom Häupt Aaron herab fleusst in seinen gantzen Bart / Der herab fleusst in sein Kleid.
Wie der Thaw der vom Hermon herab felt auff die Berge Zion / Denn daselbst verheisst der HErr Segen vnd Leben / jmmer vnd ewiglich.
1. Dieweil wir alle vnter einander Brüder seind / vnd einen Vater im Himmel haben / sollen wir vns nicht / wie die Hunde / vnter einander beissen vn zancken / sondern durch das Band des Friedes fein zusammen halten / dazu gehört / daß man im Glauben vnd im Geist einig sey / sich an ein Häupt den HErrn Jesum Christum halte / daß man ein ander liebe / gedültig / sanfftmütig vnd verträglich sey.
2. Die Einigkeit gefelt GOtt vnnd Menschen wol / Syr. 25.
3. Friede nehret / vnfriede verzehret.
4. Einer sol dem andern dienen / wie der Balsam von Aarons Häupt herunter auff die Kleider / vnd der Thaw vom Hermon herunter auff die Berge Zion fellt.
5. Der Segen / vnd alles gutes vnd gedeyen kömpt von Gott her.
DIeser Psalm vermahnet die Priester jhres Ampts / daß sie bedencken / Gott habe sie zum Gottesdienst bestellet in seinem Hause / da sein Name wohnet / daß sie jhm allda Tag vnd Nacht dienen / nicht das jhre suchen / sondern Gott loben / mit singen / predigen / vnd daß sie fleissig bitten / nicht allein für sich / sondern auch für das gantze Volck / vnd Gott für die Wolthaten / die er seinem Volck erzeiget / fleissig dancken: So werde Gott / von dem alles guts herkömpt / vnd der alles in Händen hat / das gantze Land segnen.
SIhe / lobet den HERRN alle Knechte des HErrn / Die jhr stehet des Nachts im Hause des HErrn.
Hebet ewer Hände auff im Heiligthumb / Vnd lobet den HErrn.
Der HErr segne dich aus Zion / Der Himmel vnd Erden gemacht hat.
1. Den Priestern im Alten / vnd den Predigern im Newen Testament / ist ein hohes Ampt befohlen / das sollen sie bedencken / darumb sagt er / Sihe.
2. Die Prediger sollen nicht das jhre suchen / sondern Gott loben / vnd sein Erkentnis fortsetzen.
3. Die Prediger sollen sich stets erinnern / daß sie in das Hauß Gottes bestellt seyn / da sollen sie wachen vnd sich in Lehr vnd Leben wol fürsehen / Act. 20.
4. Wir sollen fleissig / nicht allein für vns / sondern auch für andere bitten.
5. Weil Gott das Gebet erhöret / vnd vns täglich viel guts thut / sollen wir jhm auch dafür dancken.
6. Von Zion / das ist / aus der Kirchen kömpt aller Segen her / darumb sollen wir vns zur Kirchen vn dem Wort Gottes halten. Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes vnd nach seiner Gerechtigkeit / so wird euch das ander alles zufallen.
DIeser Psalm vermahnet auch sonderlich die Priester / daß sie Gott vnd seine Wolthaten preisen / das gebühre jhnen / vnd sey jhres Ampts / denn Gott sey gütig vnd beweise es: Sonderlich habe er jhnen / den Kindern Israel / die grosse Gnade erzeiget / daß er sie für allen Völckern zu seinem Volck erwehlet. Er allein sey der rechte ware Gott / Er sey Allmächtig / habe Himmel vnd Meer / vnd alle Creaturen in seinen Händen / thue alles was er wolle / solches sehe man für Augen an den Wolcken / am Blitzen / Regen / Wind / etc. es sey alles Gottes Werck. Solche seine Allmächtigkeit habe er bewiesen an Pharao vnd den Egyptern / die er gestrafft / an den Völckern im gelobte Lande / die er geschlagen vnd vertrieben / habe auch seine grosse Güte an seinem Volck in dem bewiesen / daß er sie aus der Dienstbarkeit Egypti erlöset / vnd sie ins gelobte Land eingeführet / vnd wolle Gott sein gut Lob nicht lassen vntergehen / sondern auch fortan jhnen guts thun: Dagegen sey es nichts mit der Heyden Götzen. Darumb
LObet den Namen des HErrn / Lobet jhr Knechte des HErrn.
Die jhr stehet im Hause des HErrn / In den Höfen des Hauses vnsers Gottes.
Lobet den HErrn / denn der HErr ist freundlich / Lobsinget seinem Namen / Denn er ist lieblich.
Denn der HErr hat jhm Jacob erwehlet / Israel zu seinem Eigenthumb.
Denn ich weis daß der HErr gros ist / Vnd vnser HErr für allen Göttern.
Alles was er wil / das thut er / Im Himmel / auff Erden / im Meer / vnd in allen Tieffen.
Der die Wolcken lesst auffgehen / vom ende der Erden / Der die Blitzen sampt dem Regen machet / Der den Wind aus heimlichen örtern kommen lesst.
Der die Erstegeburt schlug in Egypten / beyde der Menschen vnd des Viehs.
Vnd lies seine Zeichen vnd Wunder kommen vber dich Egyptenland / Vber Pharao vnd alle seine Knechte.
Der die Völcker schlug / Vnd tödtet mächtige Könige.
Sihon der Amoriter König / vnd Og den König zu Basan / Vnd alle Königreich in Cana an.
Vnd gab jhr Land zum Erbe / zum Erbe seinem Volck Israel.
HErr dein Name weret ewiglich / Dein gedechtnis HErr weret für vnd für.
Denn der HErr wird sein Volck richten / Vnd seinen Knechten gnädig seyn.
Der Heyden Götzen sind Silber vnd Gold / Von Menschen Händen gemacht.
Sie haben Mäuler vnd reden nicht / Sie haben Augen vnd sehen nicht.
Sie haben Ohren vnd hören nicht / Auch ist kein Odem in jhrem Munde.
Die solche machen sind gleich also / Alle die auff solche hoffen.
Das Hauß Israel lobe den HErrn / Lobet den HErrn jhr vom Hause Aaron.
Ihr vom Hause Levi lobet den HErrn / Die jhr den HErrn fürchtet / lobet den HErrn.
Gelobet sey der HErr aus Zion / Der zu Jerusalem wohnet / Haleluja.
1. Alle Lehrer vnd Diener der Christlichen Kirchen / sollen all jhr Thun dahin richten / daß Gott vnd seine Wolthaten erkand / vnd er gelobet vnd gepreiset werde.
2. Da Gottes Wort getrieben wird / da ist vnd wohnet Gott / da ist sein Eigenthumb. Gen. 28. Wie heilig ist diese stete / hie ist Gottes Hauß.
3. Aus den Wolthaten die Gott seinem Volck täglich erzeiget / erkennet man / daß er allein der rechte ware Gott sey.
4. Gott ist Allmächtig / vnd hat alle Creaturen in seiner Hand / die müssen sich alle nach jhm richten.
5. Die Zeichen die Gott jeder zeit an seiner Gemein gethan hat / vnd noch thut / sollen vns im Glauben an jhn stärcken / daß wir jhm vertrawen.
6. GOtt beweiset seine Allmächtigkeit beydes an den Frommen / die er erhelt / vnd an den Gottlosen / die er straffet.
7. Gott bescheret den seinen auch zeitliche Notturfft: Darumb bitten wir vmb das tägliche Brod.
8. Gottes Wolthaten sollen wir nicht vergessen / sondern
9. Gott richtet die seinen mit Gnad vnd Barmhertzigkeit / Psal. 96.
10. Es ist eine schreckliche Blindheit / daß man die Götzen anrüfft vnd ehret.
11. Alle Menschen in allen Ständen sollen den waren Gott loben / dazu sind sie erschaffen vnd erlöset.
ES dancket dieser Psalm Gott / vnd heisst jhm dancken / für seine grosse Güte / die er an vns beweiset / Er sey allein der rechte ware Gott / vnd HErr aller Herren / vnd beweise solches mit seinen grossen Thaten vnd Wercken. Er habe geschaffen den Himmel / die Erden / die Stern / Sonn vnd Mond: Er habe die Egypter gestraffet / vnnd sein Volck außgeführt durchs rothe Meer / vnd die Egypter erseufft / sein Volck in der Wüsten erhalten / die Könige / die das gelobte Land innen hatten / geschlagen / vnd sein Volck in das Land eingesetzet / vnd wenn sie die Feinde geengstiget / sie gnädiglich erlöset / ja er ernehre alles Fleisch.
DAncket dem HErrn / denn er ist freundlich / Denn seine Güte weret ewiglich.
Dancket dem Gott aller Götter / Denn seine Güte weret ewiglich.
Dancket dem HErrn aller Herren / Denn seine Güte weret ewiglich.
Der grosse Wunder thut alleine / Denn seine Güte weret ewiglich.
Der die Himmel ordentlich gemacht hat / Denn seine Güte weret ewiglich.
Der die Erde auffs Wasser ausgebreitet hat / Denn seine Güte weret ewiglich.
Der grosse Liechter gemacht hat / Denn seine Güte weret ewiglich.
Die Sonne dem Tage fürzustehen / Denn seine Güte weret ewiglich.
Den Mond vnd Sternen der Nacht fürzustehen / Denn seine Güte weret ewiglich.
Der Egypten schlug an jhren Erstengeburten / Denn seine Güte weret ewiglich.
Vnd führet Israel heraus / Denn seine Güte weret ewiglich.
Durch mächtige Hand vnd außgereckten Arm / Denn seine Güte weret ewiglich.
Der das Schilffmeer theilet in zwey Theil / Denn seine Güte weret ewiglich.
Vnd lies Israel durchhin gehen / Denn seine Güte weret ewiglich.
Der Pharao vnd sein Heer ins Schilffmeer sties / Denn seine Güte weret ewiglich.
Der sein Volck führet durch die Wüsten / Denn seine Güte weret ewiglich.
Der grosse Könige schlug / Denn seine Güte weret ewiglich.
Vnd erwürget mächtige Könige / Denn seine Güte weret ewiglich.
Sihon der Amoriter König / Denn seine Güte weret ewiglich.
Vnd Og den König zu Basan / Denn seine Güte weret ewiglich.
Vnd gab jhr Land zum Erbe / Denn seine Güte weret ewiglich.
Zum Erbe seinem Knecht Israel / Denn seine Güte weret ewiglich.
Denn er dachte an vns / da wir vntergedrückt waren / Denn seine Güte weret ewiglich.
Vnd erlöset vns von vnsern Feinden / Denn seine Güte weret ewiglich.
Der allem Fleisch Speise gibt / Denn seine Güte weret ewiglich.
Dancket dem Gott vom Himmel / Denn seine Güte weret ewiglich.
1. Die wiederholung des ersten Verses / sol vns / die wir zumalen treg vnd faul seind / auffmuntern / daß wir Gottes Güte vnd Wolthaten bedencken vnd behertzigen / vnd jhm dafür dancksagen.
2. Daß er in allen Versen Gottes Gütigkeit preiset / sollen wir zur Lehr gebrauchen / daß Gott nicht ein Menschen Feind sey / wie wir vns einbilden / sondern ein gnädiger gütiger Gott vnd ein Liebhaber der Menschen / Deut. 30. Straffen ist gleich ein frembd Werck / Jesa. 28. Es sol vns auch in allen Nöthen Trost geben.
3. Allein der ware Gott thut Wunder / vnd darin wird er von den falschen vermeinten Göttern vnterscheiden.
4. Gottes vnsichtbares Wesen / das ist / seine ewige Gottheit vnd Allmächtigkeit / wird er sehen an den Creaturen / Himmel / Erden vnd Meer / die sollen vns predigen / daß ein Gott sey / etc.
5. So predigen vns / der Himmel / Erden vnd Meer /
6. Gott weis die seinen / als die Kinder Israel / zu rechen vnd zu erretten / vnd die Feinde zu straffen.
7. Ob schon Gottes Kinder eine zeitlang leiden müssen / werden sie doch endlich erlöset.
8. Gottes Hand / das ist / seine Krafft hat kein Maß noch Ende / die er damit bewiesen / daß das Wasser hat still stehen vnd nicht fliessen müssen.
9. Die Creaturen / als das Meer / müssen alle nach Gottes Befehl den Frommen dienen / vnnd die Gottlosen straffen.
10. Gott kan die seinen / wie hart es jhnen auch fürstehet / (wie die Kinder Israel in der Wüsten) erhalten.
11. Wenn die Feinde sollen geschlagen werden / muß es Gott thun. Prov. 21. Der Sieg kömpt vom HErrn.
12. Wie Gott dem Jüdischen Volck das gelobte Land gegeben: Also kömpt alles / was wir ererben oder erwerben / von Gottes Hand / dem sol man es dancken.
13. Ob schon Gott sich bißweilen stellt / als habe er vnser vergessen / in dem er vns lesst eine zeitlang vntergedrückt werden / als sein Volck in Egyptenland: So erweiset er doch endlich mit der That / daß er vnser gedencke.
14. Gott ist der rechte Speisemeister / der alles ernehret / Psal. 104. 145.
15. Gott kan vnd wil von Feinden erlösen.
DIeser Psalm klagt vber die grosse Noth / davin das Volck gestecket ist zur zeit der Babylonischen Gefängnis / da sie des Tempels vnd Gottesdienstes beraubet waren / daß sie weineten / weil sie nicht mehr wie zuvor mit allerley Instrumenten frölich Gott loben kondten / sondern musten sich noch mit jhrem Gottesdienst verspotten lassen. Vnd zeiget an / welch ein hertzlich verlangen sie nach Jerusalem gehabt / daß jhnen Gott wieder dahin helffen möchte / vnd bittet / daß Gott dermalen eins / als ein gerechter Richter / den Edomitern jhren bösen Nachbarn / wie auch den Babyloniern / jhren verdienten Lohn geben wolle.
AN den Wassern zu Babel sassen wir / vnd weineten / Wenn wir an Zion gedachten.
Vnsere Harffen hiengen wir an die Weiden / Die drinnen sind.
Denn daselbst hiessen vns singen / die vns gefangen hielten / Vnd in vnserm heulen frölich seyn / Lieber / singet vns ein Lied von Zion.
Wie solten wir des HErrn Lied singen / in frembden Landen?
Vergesse ich dein Jerusalem / So werde meiner Rechten vergessen.
Meine Zunge müsse an meinem Gaumen
HErr / gedencke der Kinder Edom am Tage Jerusalem / Die da sagen / Rein abe / rein abe / biß auff jhren boden.
Du verstörete Tochter Babel / Wol dem der dir vergelte / wie du vns gethan hast.
Wol dem / der deine junge Kinder nimpt / Vnd zerschmettert sie an den Stein.
1. Gott strafft vnd züchtiget sein Volck / wenn sein Wort bey jhnen vnwerth ist / vnd nicht geachtet / sondern verachtet wird / 2. Par. 36. vnd schüttet / wie man zu sagen pfleget / das Futter seines Worts höher.
2. Es ist ein grosser Jammer vnd Hertzleid / an den Orten seyn / da man des Worts Gottes vnnd der Predigt beraubet ist.
3. Die Gottlosen vnd Feinde des Göttlichen Worts lachen die Frommen aus mit jhrem Gottesdienst.
4. Wenn man Gottes Wort nicht haben kan / da erkennet man erst / was für ein Schatz es sey. Als David im 42. Psalm.
5. Der frommen Hertzen höchste Frewde ist / wenn sie an den Orten vnd Enden seyn mögen / da das Wort Gottes
6. Die Gottlosen schüren gewaltig zu / wenn es den Frommen vbel gehet / da hat der Wagen 5. Räder.
7. Wenn Gott die seinen wol gesteupet hat / pflegt er die Ruthen in das Fewr zu werffen / vnd jhre Feinde zu straffen.
8. Die kleinen Kinder seind für Gott nicht vnschüldig / wie wir vns bedüncken lassen / sondern seind in Sünden empfangen vnd geboren / darumb sie auch sterben müssen.
ISt ein schöner Danckpsalm / darin David mit frölichem Hertzen öffentlich Gott dancket für die grosse Güte / die er vns in Christo beweiset / vnd daß er seine Gnaden Verheissung trewlich helt / vnd jhm einen herrlichen Namen macht / daß solch sein Gnaden Werck in der gantzen Welt gepreiset wird / daß er sein Gebet erhöret / jhn tröstet vnd stärcket / daß er auch die Könige durch sein Wort zu seinem Erkentnis bringet / daß sie jhn loben vnd preisen / daß er die Stoltzen zu finden weis / vnd die Elenden mit Gnaden anfihet / vnd sie / wenn er sie schon in Noth gerathen lesst / vnnd jhre Feinde jhnen zusetzen / tröstet vnd erquicket / vnd wenn er schon den Feinden eine weil zusihet / helffe er doch endlich / vnd erhalte sie.
ICh dancke dir von gantzem Hertzen / Für den Göttern wil ich dir Lob singen.
Ich wil anbeten zu deinem heiligen Tempel / vnd deinem heiligen Namen dancken / vmb
Wenn ich dich anruffe / so erhöre mich / Vnd gib meiner Seelen grosse Krafft.
Es dancken dir / HErr / alle Könige auff Erden / Daß sie hören das Wort deines Mundes.
Vnd singen auff den Wegen des HErrn / Daß die Ehre des HErrn gros sey.
Denn der HErr ist hoch / vnd sihet auff das nidrige / Vnd kennet den Stoltzen von ferne.
Wenn ich mitten in der Angst wandele / so erquickestu mich / Vnd streckest deine Hand vber den Zorn meiner Feinde / vnd hilffest mir mit deiner Rechten.
Der HErr wirds ein ende machen vmb meinen willen / HERR deine Güte ist ewig / Das Werck deiner Hände woltestu nicht lassen.
1. So die im Alten Testament / denen Christus allein verheissen gewesen / vnd noch nicht gesand / seiner sich so hoch
2. Wir sollen vns des Worts Gottes nicht schämen / sondern jhm öffentlich von Hertzen dancken.
3. Daß Gott vns in Christo seine Güte vnd Trewe erzeiget / vnnd die gnädige Zusage / so er den Ertzvätern von Christo gethan / gehalten hat / des sollen wir vns wider alle Anfechtung trösten / vnd den bösen Feind vnd vnser eigen Fleisch vns nicht ein anders einbilden lassen.
4. Die höchste Wolthat ist / daß Gott sich vnd seinen gnädigen Willen vns im Wort offenbaret hat.
5. In der Noth sollen wir Gott anruffen / so wil er vns erhören / trösten vnd stärcken.
6. Bey Gott ist kein ansehen der Person / er wil daß alle Menschen / auch die Könige selig werden / vnd zur Erkentnis der Warheit kommen / Jesa. 60. 1. Tim. 2. Sie müssen aber sein Wort hören vnd sich darnach richten.
7. Gott widerstehet den Hoffertigen: Aber die Nidrigen erhöhet er.
8. Es gehet so genaw nicht her / den Frommen wird von den Feinden hart zugesetzt / 2. Tim. 3. Aber Gott tröstet die seinen vnd hilfft jhnen.
9. Weil Gottes Güte ewig ist / vnd er das Werck seiner Hände nicht lassen wil / sollen wir das Vertrawen zu jhm haben / er werde das gute Werck / so er in vns angefangen / hinaus führen / biß auff den Tag Jesu Christi.
ISt ein Betpsalm / denn wie am ende zu sehen / bittet er / daß Gott den Gottlosen vnd Blatgirigen / seinen Feinden / stewren wolle / die jhm eins vnd anders schuld geben / vnd führet Gott zu Gemüth / daß er jhn (David) außwendig vnd inwendig kenne / allsein Thun sey jhm vnverborgen / er sehe / wo er gehe vnd stehe / er prüfe sein Hertz / ja er habe jhn formiret in Mutter Leib / vnd vber jhn allezeit gehalten / dafür er jhm auch dancket / vnd wisse wol wer Recht oder Vnrecht habe / er oder seine Feinde. Wolle derowegen seinen Feinden stewren / vnd jhn auch forthin leiten / vnd auff dem rechten Wege erhalten.
HErr / du erforschest mich / Vnd kennest mich.
Ich sitze oder stehe auff / so weistu es / Du verstehest meine Gedancken von ferne.
Ich gehe oder lige / so bistu vmb mich / vnd sihest alle meine Wege.
Denn sihe / es ist kein Wort auff meiner Zungen / Das du HErr nicht alles wissest.
Du schaffest es / was ich vor oder hernach thue / Vnd heltest deine Hand vber mir.
Solches Erkentnis ist mir zu wünderlich vnd zu hoch / Ich kans nicht begreiffen.
Wo sol ich hin gehen für deinem Geist? Vnd wo sol ich hin fliehen für deinem Angesicht?
Führe ich gen Himmel / so bistu da / Bettet ich mir in die Helle / Sihe / so bistu auch da.
Nehme ich Flügel der Morgenröthe / Vnd bliebe am eussersten Meer.
So würde mich doch deine Hand daselbst führen / Vnd deine Rechte mich halten.
Spreche ich / Finsternis mögen mich decken / So muß die Nacht auch liecht vmb mich seyn.
Denn auch Finsternis nicht finster ist bey dir / Vnd die Nacht leuchtet wie der Tag / Finsternis ist wie das Liecht.
Denn du hast meine Nieren in deinergewalt / Du warest vber mir in Mutter Leibe.
Ich dancke dir darüber / daß ich wunderbarlich gemacht bin / Wunderbarlich sind deine Werck / Vnd das erkennet meine Seele wol.
Es war dir mein Gebein nicht verholen / da ich im verborgen gemacht ward / Da ich gebildet ward vnten in der Erden.
Deine Augen sahen mich / da ich noch vnbereitet war / vnd waren alle Tage auff dein Buch
Aber wie köstlich sind für mir / Gott / deine Gedancken? Wie ist jhr so eine grosse Summa?
Solt ich sie zehlen / so würde jhrer mehr seyn / denn des Sandes / Wenn ich auffwache / bin ich noch bey dir.
Ach Gott / daß du tödtest die Gottlosen / Vnd die Blutgirigen von mir weichen müsten.
Denn sie reden von dir lästerlich / Vnd deine Feinde erheben sich ohn Vrsach.
Ich hasse ja / HErr / die dich hassen / Vnd verdreusst mich auff sie / daß sie sich wider dich setzen.
Ich hasse sie in rechtem ernst / Darumb sind sie mir feind.
Erforsche mich Gott / vnd erfahre mein Hertz / Prüfe mich / vnd erfahre wie ichs meine.
Vnd sihe / ob ich auff bösem Wege bin / Vnd leite mich auff ewigem Wege.
1. Gott sihet / höret vnd weis alles / ja er allein prüfet
2. Darumb sollen wir vns nicht einbilden / daß wir vnser Thun / wie Jesa. 29. die Heuchler / verhelen wollen / daß er es nicht sehen noch mercken sol.
3. Wir sollen vns auch nicht in sinn ziehen / daß wir Gott vnd seiner Straffe entgehen wollen / er ist im Himmel vnd auff Erden / vnd an allen Orten / wir können vns für jhm nicht verbergen / seine Augen seind heller denn die Sonn / vnd sehen in alle verborgene Winckel. Darumb sollen wir dem allwissenden Gott fein richtig vnter Augen gehen / wenn wir gesündiget haben / sollen wir es erkennen / vnd vmb verzeihung bitten / vns für falschen Tücken hüten / vnd für jhm wandeln / Gen. 5. vnd 17. das ist / jhn für Augen haben.
4. Aller Menschen Hertz hat Gott in seinen Händen / vnd leitet sie wohin er wil / Psal. 33. So endert er dem Esau sein Hertz / Gen. 33.
5. In allen Nöthen / vnd sonst in vnserm gantzen Leben sollen wir vns erinnern / daß vns Gott so wunderlich geschaffen / vns Leib vnd Seel gegeben / vns in Mutter Leibe formiret vnd erhalten / vnd da bestellet wie lange wir leben sollen / Job 14. Derowegen sollen wir Gott dafür von Hertzen dancken vnd vns trösten / er werde auch forthin vber vns halten / vnd gnädiglich schützen / vnd vns nicht verlassen.
6. Es verhenget aber gleichwol Gott vber die seinen / wie wir hie an David sehen / vnnd lesst geschehen / daß die
7. Gott findet endlich die Gottlosen / die nach jhm nichts fragen / vnd die Gottseligen verfolgen.
8. Es komme wie es wolle / sollen wir mit den Gottlosen nicht heucheln: Sondern denen auch feind seyn / denen Gott feind ist / 2. Par. 20.
9. Wir sollen also leben / daß wir mit David sagen können: Prüfe mich HErr / etc. Vnd vns für Falschheit vnd Heucheley hüten.
10. Weil wir arme schwache Menschen sind / sollen wir mit David bitten / daß er vns leiten / regieren vnd führen wolle. Psal. 25. Leite mich in deiner Warheit. Vnd Psal. 143. Dein guter Geist leite mich auff ebener Bahn.
DAß David im 34. Psalm sagt / der Gerechte muß vielleiden / daß hat er selber auch erfahren. Denn ob er wol vorher / ehe er zum Regiment kam / vnd hernach eben so wol sich recht hielte / verfolgten jhn doch etliche Gottlosen mit List vnd Gewalt. Weil jhm nun vnmüglich / sich für jhnen gnugsam zuverwahren / wendet er sich zu Gott durch das Gebet / vnd bittet / daß er jhn erretten wolle / vnd helt Gott für / daß die böse Leute jhm mit Gewalt zusetzen / vnd mit List nachstellen / verunglimpffen jhn bey andern / verfolgen jhn / vnd sind mit listigen Anschlägen hinder jhm her / legen jhm Stricke / wie man sonst dem Wild vnd den Vogeln stellet / da man sich denn nicht gnugsam verwaren kan. Darumb wende er sich zu Gott / der sich erboten / er
ERrette mich HErr von den bösen Menschen / Behüte mich für den freveln Leuten.
Die böses gedencken in jhrem Hertzen / Vnd täglich Krieg erregen.
Sie scherffen jhre Zunge / wie eine Schlange / Otterngifft ist vnter jhren Lippen / Sela.
Beware mich / HErr / für der Hand der Gottlosen / Behüte mich für den freveln Leuten / die meinen Gang gedencken vmbzustossen.
Die Hoffertigen legen mir Stricke / vnd breiten mir Seile aus zum Netze / Vnd stellen mir Fallen an den Weg / Sela.
Ich aber sage zum HErrn / du bist mein Gott / HErr / vernim die Stimme meines flehens.
HErr / HErr / meine starcke Hülffe / Du beschirmest mein Häupt zur zeit des Streits.
HErr / laß dem Gottlosen sein begierde nicht / stärcke seinen Mutwillen nicht / Sie möchten sichs erheben / Sela.
Das Vnglück / davon meine Feinde rathschlagen / müsse auff jhren Kopff fallen.
Er wird Stralen vber sie schütten / Er wird sie mit Fewr tieff in die Erden schlagen / Daß sie nimmer nicht auffstehen.
Ein böse Maul wird kein Glück haben auff Erden / Ein frevel böser Mensch wird verjagt vnd gestürtzt werden.
Denn ich weis / daß der HErr wird des Elenden Sache / vnd der Armen Recht außführen.
Auch werden die Gerechten deinem Namen dancken / Vnd die Frommen werden für deinem Angesicht bleiben.
1. Den Frommen wird mit Gewalt vnnd List von den Gottlosen hart zugesetzt / sonderlich müssen sie sich beliegen vnd schmähen lassen / wie Davids Histori außweiset.
2. In solcher Noth / da es schier vns vnmüglich ist / vns für solchen Leuten zu bewaren / sol man zum Gebet greiffen /
3. Weil Gott solchen Leuten feind ist / die sich damit viel düncken lassen / daß sie so listig seind / sollen wir vns für solchen Tücken hüten.
4. Gott schicket es offtmals so / daß Vntrew seinen eignen Herrn trifft. Des sollen wir vns trösten / vnd vns für solchen Tücken hüten.
5. Gott ist ein eiferiger Gott / vnd ein Recher / der vber die Gottlosen endlich regnen lesst / Blitz / Fewer vnd Schwefel / vnd gibt jhnen ein Wetter zu lohn / Psal. 11.
6. Die Gottlosen werden außgerottet / die aber den HErrn fürchten / werden das Land erben / Psal. 37.
7. Solche rettungen der Frommen / sollen sie auffmuntern / daß sie den Sachen nachdencken / solche Wolthaten erkennen / vnd Gott dafür dancken.
8. Den schrecklichen Vntergang der Gottlosen / sollen wir zur Warnung gebrauchen / vnd vns für Gottlosem Wesen hüten / daß es vns nicht auch also gehe.
WIe David im Elend vmbher wallet / wird jhm zur Rechten vnd Lincke zugesetzet: Zur Rechten mit eusserlicher Gewalt / zur Lincken / er sol vom rechten Wege abweichen / vnd mit andere Leute straffet. In der gefehrlichen Anfechtung wendet er sich zu Gott durch das Gebet / vnd bittet / daß jhn Gott für solchen fürschlägen behüten wolle / daß er den Gottlosen nicht folge. Vnd zeiget an / ob man schon in der Versamlung der Frommen der Sünden halben gestrafft werde / so bekomme es doch einem wol / vnd erfrewe jhn hernach. Vnd bittet / daß solche falsche Lehrer vnd Schmeichler gestürtzet werden / so erkennet man denn was reine Lehrer für ein Schatz sey. Daneben klagt er / daß auff der andern seiten von den Feinden grosse Gewalt gebraucht vnd vbel gehauset werde / denn jhr / der Frommen Gebein seind zerstrewet / wie denn zu Nobe mit den 85. Priestern vbel verfahren sey / vnd man jhm auch nach dem Leben trachte. Darumb wolle Gott jhn ja auch auff der andern seiten / da man mit Gewalt hinder jhm her ist / bewaren.
HErr / ich ruffe zu dir / eyle zu mir / Vernim meine Stimme / wenn ich dich anruffe.
Mein Gebet müsse für dir tügen / wie ein Reuchopffer / Meine Hände auffheben wie ein Abendopffer.
HErr / behüte meinen Mund / Vnd beware meine Lippen.
Neige mein Hertz nicht auff etwas böses / ein Gottlos wesen zu führen mit den Vbelthätern / Daß ich nicht esse von dem / das jhnen geliebt.
Der Gerechte schlage mich freundlich / vnd
Ihre Lehrer müssen gestürtzet werden vber einen Fels / So wird man denn meine Lehre hören / daß sie lieblich sey.
Vnser Gebeine sind zustrewet biß zur Helle / Wie einer das Land zureisst vnd zuwület.
Denn auff dich HErr / HErr / sehen meine Augen / Ich trawe auff dich / verstosse meine Seele nicht.
Beware mich für dem Stricke / den sie mir gelegt haben / Vnd für der Falle der Vbelthäter.
Die Gottlosen müssen in jhr eigen Netze fallen mit einander / Ich aber jmmer fürüber gehen.
1. Weil der böse Feind den Frommen auff beyden seiten / zur Rechten vnd Lincken hart zusetzt / vnd jhnen grosse grumpen fürschlegt / wenn sie es mit den Gottlosen halten wollen: Wo sie aber nicht wollen / sie verfolget. Mögen wir wol fleissig Gott bitten / Führe vns nicht in Versuchung.
2. Das Gebet ist GOtt dem HErrn ein angenehm Reuchopffer. Heb. 13. wirds ein Opffer der Lippen genand.
3. Wie das Volck Gottes alle Tage / Morgen vnd Abend geopffert: So sollen wir des Morgens wenn wir auffstehen / vnd des Abends wenn wir zu Bette gehen / im Namen Christi des Lambs Gottes / durchs Gebet vns Gott befehlen.
4. Es ist gefährlich vnter den Gottlosen seyn / vnd mit jhnen vmbgehen. Assaph Psal. 73. bekennet / sie hetten jhn auch schier verführet. Derowegen sollen wir fleissig bitten / daß vns die Welt mit fürschlagung Fleisches Lust / Augen Lust vnd hoffertigen Lebens nicht verführe.
5. Fromme Christen / sonderlich aber die Prediger / sollen an andern die Sünde straffen / Jesa. 58. So dancken jhnen hernach fromme Hertzen / wie David dem Nathan vnd Gad zu dancken hatte.
6. Wer einen Menschen strafft / der wird hernach Gunst finden / mehr denn der da heuchelt / Prov. 28.
7. Wir sollen vns straffen lassen / Prov. 12.
8. Am ende weiset es sich aus / was für ein vnterscheid sey / zwischen rechtschaffnen vnd falschen Lehrern / diese gehen vnter / jener Trew wird erkand vnd gerühmet.
9. So lange die Gottlosen vnd falschen Lehrer die Oberhand haben / gehets vber die Frommen wie ein Bret / wie man pflegt zusagen: Als Elias / Micha vnd die andern Propheten zu jhrer zeit erfahren haben / die zerstrewet seind / vnd sich verkriechen müssen.
10. Gott erhelt nicht allein die seinen gewaltiglich /
ISt ein hefftiges Gebet. Denn da David inwendig Schrecken leidet / vnd eusserlich jhm die Feinde zusetzen / vnd er nirgend keine Hülff sihet / klagt er Gott seine Noth von Hertzen / vnd bittet / er wolle / wie er allezeit thue / sich seiner annehmen / denn die Feinde stellen jhm listiglich nach / vnd habe er von keinem Menschen Hülff. Bittet derowegen / daß Gott bey jhm das beste thun wolle / denn die Noth sey gros / er sey den Feinden zu schwach / sie halten jhn gleich gefangen / Gott möge jhn los machen / daß er Vrsach habe jhm zu dancken / vnd andere auch seines Exempels sich trösten.
ICH schreye zum HErrn mit meiner Stimme / Ich flehe dem HERRN mit meiner Stimme.
Ich schütte meine Rede für jhm aus / Vnd zeige an für jhm meine Noth.
Wenn mein Geist in Engsten ist / so nimbst du dich meiner an / Sie legen mir Stricke auff dem Wege / da ich auffgehe.
Schaw zur Rechten / vnd sihe / da wil mich niemand kennen / Ich kan nicht entfliehen / niemand nimpt sich meiner Seelen an.
HErr / zu dir schreye ich / vnd sage / du bist meine Zuversicht / Mein Theil im Lande der Lebendigen.
Mercke auff meine Klage / denn ich werde sehr geplagt / Errette mich von meinen Verfolgern / denn sie sind mir zu mächtig.
Führe meine Seele aus dem Kercker / daß ich dancke deinem Namen / Die Gerechten werden sich zu mir samlen / wenn du mir wolthust.
1. Hie sehen wir abermal / daß Gott die seinen in grosse Gefahr vnd Noth kommen lasse / Psal. 34. 2. Tim. 3.
2. Aber da sol man nicht verzagen / sondern Gott seine Noth von Hertzen klagen / vnd instendig vmb Hülff anhalten.
3. Gott nimbt sich insonderheit deren an / die in grossen Engsten vnd zerbrochens Hertzens seind / Psal. 34. Jesa. 66.
4. Die Gottlosen setzen den Frommen mit List vnd Gewalt hefftig zu.
5. Wenn Gottes Kinder in Nöthen seind / ziehen die Leute die Hand ab / wie Christum seine eigne Jünger verlasen / das auch Paulo begegnet / 2. Tim. 4.
6. Wenn schon die Menschen die Frommen verlassen / wil darumb Gott die Hand nicht von jhne abziehen / Psal. 27.
7. Ob schon die Feinde vns vbermannet seind / sollen wir darumb nicht verzagen. Wenn sie schon meinen / wir können jhnen nicht entkommen / wie Saul den David vmbringet hatte / sol es jhnen doch nicht angehen.
8. Wenn Gott den seinen aus Nöthen hilfft / sollen wir es auch zum Trost gebrauchen.
HIe kömpt bey dem David abermal beydes zusammen / wie zugeschehen pflegt / Verfolgung der Feinde / vnd weil das Gewissen auffwacht / auch innerliche Furcht vnd Hertzen Angst. Da greifft nun David zum Gebet / vnnd erinnert Gott seiner Warheit / daß er pflege allezeit seine Zusage zu halten / vnd auch dem rechten bey zustehen. Vnnd weil das die gröste Noth ist / die er im Gewissen fühlet / da jhn die Sünde anficht / daß er vnd alle Menschen arme Sünder seyn / vnd für Gottes Gericht nicht bestehen können / gehet er Gott richtig vnter Augen / bekennet vnd bittet vmb verzeihung der Sünden: Darauff betet er auch wider seine Feinde / vnd bittet / daß jhn Gott wider sie schütze wolle / denn die setzen jhm hefftig zu / vnd wollen jhn stracks Tod haben / vnd ängsten jhn also / daß er sich gar nicht zufrieden geben könne / doch erhole er sich / vnd erinnere sich der vorigen Hülff / die Gott jhm vnd andern erzeiget / vnd ruffe Gott an / nach dessen Trost jhn so hertzlich verlanget / als ein dürr Land nach einem Regen / wo er nicht bald jhm zu hülff komme / müsse er drauff gehen / Er wolle jhn doch trösten / vnd daß er sich nicht in der grossen Noth vergehe / jhn durch seinen heiligen Geist regieren vnd führen / daß er auff dem rechten Wege bleibe / Er wolle jhn trösten vnd erlösen / vnd seine Feinde straffen.
HErr / erhöre mein Gebet / vernim mein Flehen vmb deiner Warheit willen / Erhöre mich vmb deiner Gerechtigkeit willen.
Vnd gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht / Denn für dir ist kein Lebendiger gerecht.
Denn der Feind verfolget meine Seele / Vnd zuschlegt mein Leben zu boden / Er legt mich ins finster / wie die Todten in der Welt.
Vnd mein Geist ist in mir geängstet / Mein Hertz ist mir in meinem Leibe verzehret.
Ich gedencke an die vorigen zeiten / ich rede von allen deinen Thaten / vnd sage von den Wercken deiner Hände.
Ich breite meine Hände aus zu dir / Meine Seele dürstet nach dir / wie ein dürre Land / Sela.
HErr / erhöre mich bald / mein Geist vergehet / verbirge dein Antlitz nicht von mir / Daß ich nicht gleich werde denen / die in die Gruben fahren.
Las mich früe hören die Gnade / denn ich hoffe auff dich / Thue mir kund den Weg / darauff ich gehen sol / denn mich verlanget nach dir.
Errette mich mein Gott von meinen Feinden / Zu dir habe ich Zuflucht.
Lehre mich thun nach deinem wolgefallen / denn du bist mein Gott / Dein guter Geist führe mich auff ebener Bahn.
HErr / erquicke mich vmb deines Namens willen / Führe meine Seele aus der Noth / vmb deiner Gerechtigkeit willen.
Vnd verstöre meine Feinde / vmb deiner Güte willen / Vnd bringe vmb alle / die meine Seele ängsten / denn ich bin dein Knecht.
1. In allen geistlichen vnd leiblichen Nöthen vnd Anfechtungen / wie offt erinnert / sollen wir zu embsigem Gebet greiffen.
2. Wenn in Nöthen vnser Gewissen auffwachet / vnd also vnser Sünde / die Gott vnd vns von einander scheiden / vns gleich im wege stehen / vnd auff dem Hertzen ligen / vnd also das Gebet wegen der Sünden nicht hindurch zu Gott kommen kan / sollen wir Gott richtig vnter Augen gehen / die Sünde bekennen / vnd vmb verzeihung bitten.
3. Wir seind allzumal Sünder / vnnd mangeln des Ruhms Gottes / vnnd werden aus seiner Gnade gerecht.
4. Daß hie David vber den Grimm vnd Gewalt der Feinde klaget / das müssen wir alle gewertig seyn. Gen. 3. Ich wil Feindschafft setzen zwischen dir vnd dem Weibe / vnd zwischen deinem Samen vnd jhrem Samen / derselbe sol dir den Kopff zutreten / vnd du wirst jhn in die Fersen stechen.
5. Zu den leiblichen Anfechtungen schlagen auch die geistlichen / die gleich das Marck in Beinen verzehren.
6. In Nöthen sollen wir zu rück gedencken / wie Gott ehermals vns vnd andere geholffen.
7. Je grösser die Noth / je stärcker wir am Gebet anhalten sollen.
8. Weil wir arme schwache Menschen seind / vnd in Nöthen / wo Gott vns nicht erhielte / nicht bestehen könten / sollen wir bitten / daß Gott die Hand nicht abziehe / sondern vns durch seinen heiligen Geist regiere / vnd auff rechtem Wege erhalte.
9. Die Feinde seind vns zu mächtig / Gott muß vnd wil das beste thun / darauff sollen wir vns verlassen.
10. Gott wil endlich seine Knechte / die jhm in Heiligkeit vnd Gerechtigkeit dienen / aus der Noth erlösen / vnd die Feinde straffen.
IN diesem Psalm dancket David Gott / daß er jhm allezeit wider seine Feinde beygestanden / wie denn fromme Oberkeit grossen Widerstand hat / vnd es David die gantze zeit seiner Regierung wol erfahren / aber Gottes Beystand gehabt / vnd in der That gespüret. Vnd zeiget an / daß er vnd andere Menschen nicht werth seyn / daß Gott so grosses bey jhnen thue. Dieweil sich aber allezeit Gottlose Leute finden / die der Oberkeit alles Wunder machen / bittet er / daß der Allmächtige Gott jhnen stewren / vnd gleich mit Donner vnd Blitz darein schlagen / fie straffen / vnd jhn für solchen bösen Leuten behüten wolle / denn sie seind Gottlos / all jhr Thun vnd Fürnehmen tauge im grunde nicht / etc. so wolle er Gott dancken / denn es sey nichts guts an jhnen / sie setzen jhr Datum allein auff das Zeitliche / daß sie gute Tage vnd grosse Güter haben: Er David aber setze es darauff / daß ein Mensch oder ein Volck einen gnädigen Gott / vnd den auff seiner seiten habe.
GElobet sey der HErr mein Hort / Der meine Hände lehret streiten / vnd meine Feuste Kriegen.
Meine Güte vnd meine Burg / mein Schutz vnd mein Erretter / mein Schild / auff den ich trawe / Der mein Volck vnter mich zwinget.
HErr / was ist der Mensch / daß du dich sein so annimmest? Vnd des Menschen Kind / daß du jhn so achtest?
Ist doch der Mensch gleich wie nichts / Seine Zeit fehret dahin / wie ein Schatte.
HErr / neige deine Himmel vnd fahre herab / Taste die Berge an / daß sie rauchen.
Laß Blitzen vnd zustrewe sie / Scheus deine Stralen / vnd schrecke sie.
Sende deine Hand von der höhe / vnd erlöse mich / Vnd errette mich von grossen Wassern / von der Hand der frembden Kinder.
Welcher Lehre ist kein nütze / Vnd jhre Werck sind falsch.
GOtt / ich wil dir ein newes Lied singen / Ich wil dir spielen auff dem Psalter von zehen Seyten.
Der du den Königen Sieg gibst / Vnd erlösest deinen Kencht David vom mörderischen Schwert des Bösen.
Erlöse mich auch / vnd errette mich von der Hand der frembden Kinder / Welcher Lehre ist kein nütze / vnd jhre Werck sind falsch.
Daß vnsere Söhne auffwachsen in jhrer Jugend wie die Pflantzen / Vnd vnsere Töchter / wie die außgehawene Ercker / gleich wie die Palläst.
Vnd vnsere Kammern voll seyen / die heraus geben können einen Vorrath nach dem andern / Daß vnsere Schafe tragen Tausent / vnd Hundert Tausent auff vnsern Dörffern.
Daß vnsere Ochsen viel arbeiten / Daß kein Schade / kein Verlust noch Klage auff vnsern Gassen sey.
Wol dem Volck dem es also gehet / Aber wol dem Volck / des der HErr ein Gott ist.
1. Wie alle Christen müssen im Streit seyn auff Erden / Hiob. 7. Also verhengt Gott auch sonderlich vber fromme Oberkeit allerley Krieg vnd Vnruhe / wie David / Josaphat vnd Hißkia erfahren haben.
2. Die Weltkinder setzen es im Kriege auff die Mittel / Wehr vnd Waffen: Aber die Augen der Gläubigen sehen auff Gott / wie Josaphat 2. Par. 20. redet. Darumb hie David Gott alles zuschreibet / vnd jhm so viel tröstlicher Namen gibt.
3. Wie David hie (als er allezeit Gottes gnädige Hülff vnd Beystand in seinem Krieg vnd Widerwertigkeit mit der That gespüret) in sich gehet / sich für dem lieben Gott demütiget / vnd bekennet / daß er vnd andere Menschen / nicht werth
4. Hie haben wir eine rechte Beschreibung des Menschen in dieser Welt / daß er nichts sey. Syr. 10. Was erhebet sich die arme Erde vnd Asche / etc.
5. Wenn die Feinde also hart ohn auffhören auff vns dringen / vnd eine zeitlang oben schweben / sollen wir bey Gott starck anhalten / daß er sie als seine Feinde antasten vnd stürtzen wolle.
6. Ob es sich schon eine zeitlang hart anlesst mit den Frommen / so wil doch Gott endlich / wenn man jhn anrüfft / vnd sich auff jhn verlesst / zu hauß kommen.
7. Wenn Gott erst auffwacht die Feinde zu straffen / so donnert vnnd blitzet es / vnd gehet schrecklich her. Psal. 11. Er wird regnen lassen Blitz / Fewer vnd Schwefel / vnd jhnen ein Wetter zu Lohn geben. Wie Exod. 14. an Pharaone / vnd den Philistern / 1. Sam. 7. zu sehen.
8. Es ist eine stete vnversühnliche Feindschafft zwischen Gottes Kindern vnd den Frembden / oder Weltkindern.
9. Wenn vns Gott für den Weltkindern behütet / vnd vns erlöset / sollen wir ja der Dancksagung nicht vergessen.
10. Gott wil der Oberkeit als seiner Dienerin / wenn sie from ist / trewlich beystehen / jhr Sieg geben vnd sie erlösen.
11. Hie werden die gottlose Weltkinder / jhre Anschläge vnd Gedancken mit lebendigen Farben abgemahlet / daß sie es nur auff zeitliche Ehr / Güter vnd gute Tage setzen / aber Gottes nicht achten.
12. Die Frommen setzen all jhr Vertrawen vnd Hoffnung auff Gott / vnd sagen mit dem 4. Psalm: Du erfrewest mein Hertz / ob jene gleich viel Wein vnd Korn haben. Vnd mit Assaph Psal. 73. Wenn ich nur dich habe / so frage ich nichts nach Himmel vnd Erden. Vnd hie sagt David: Wol dem Volck / des der HErr ein Gott ist.
IN diesem Psalm lobet vnd preiset David vnsern König Jesum Christum / vnd wil es in ewigkeit nimmermehr vnterlassen / als der ein HErr ist aller Herren / vnd König aller Könige / der grosse Wercke thut / alles erschaffen vnd erhelt / vnd daß er so wänderlich den seinen hilfft / vnnd die Gottlosen strafft: Sonderlich daß er seine Gerechtigkeit vn vnaußsprechliche Güte so gewaltig beweiset / in dem daß er vns aus Gnaden Missethat / Vbertrettung vnd Sünde vergibt / den Gottlosen so lange zusihet / ob sie sich bekehren wollen / vnd wil / daß allen Menschen geholffen werde / vnd hat am Tode des Gottlosen kein gefallen / daß auch sein Reich so gewaltig in die gantze Welt auß gebreitet wird vnd ewig weret / daß er die arme Sünder / die gefallen / auffrichtet vnd selig machet: Auch sonst alles was lebet / ernehret vnd erhelt / frölich vnd lustig macht / daß er gerecht ist vnd andere gerecht macht aus Gnaden / daß jhnen die Sünde vergeben wird / vnd sie auch from werden. Sonderlich aber daß er niemand verschmähet / er sey so gering als er wolle / sondern jhr Gebet erhöret / dazu seine Ohren neiget / niemand abweiset der jhn von Hertzen anrüfft / sondern so gütig ist / daß er sich gleich von den Gottesfürchtigen zwingen lesst / daß er jhnen helffe / jhre Noth vnd Threnen gehen jhm zu Hertzen / er kans nicht lassen / er muß jhnen helffen. Summa / weil er zweyerley Leute in seinem Reich hat / seine liebe Vnderthanen / die jhn lieben / behütet vnd erhelt er / die Gottlosen aber / weil sie es ja nicht anders haben wollen / lesst er vntergehen.
ICh wil dich erhöhen mein Gott / du König / Vnd deinen Namen loben jmmer vnnd ewiglich.
Ich wil dich täglich loben / vnd deinen Namen rühmen jmmer vnd ewiglich.
Der HErr ist gros vnd sehr löblich / Vnd seine grösse ist vnaußsprechlich.
Kindes Kind werden deine Werck preisen / Vnd von deiner Gewalt sagen.
Ich wil reden von deiner herrlichen schönen Pracht / Vnd von deinen Wundern.
Daß man sol reden von deinen herrlichen Thaten / Vnd daß man erzehle deine Herrligkeit.
Daß man preise deine grosse Güte / Vnd deine Gerechtigkeit rühme.
Gnädig vnd Barmhertzig ist der HErr / Gedültig vnd von grosser Güte.
Der HErr ist allein gütig / Vnd erbarmet sich aller seiner Werck.
Es sollen dir dancken / HERR / alle deine Werck / Vnd deine Heiligen dich loben.
Vnd die Ehre deines Königreichs rühmen / Vnd von deiner Gewalt reden.
Daß den Menschen Kindern deine Gewalt kund werde / Vnd die ehrliche Pracht deines Königreichs.
Dein Reich ist ein ewiges Reich / vnd deine Herrschafft weret für vnd für.
Der HErr erhelt alle die da fallen / Vnd richtet auff alle / die nidergeschlagen sind.
Aller Augen warten auff dich / Vnd du gibst jhnen jhre Speise zu seiner zeit.
Du thust deine Hand auff / Vnd erfüllest alles was lebet mit wolgefallen.
Der HErr ist gerecht in allen seinen Wegen / Vnd heilig in allen seinen Wercken.
Der HErr ist nahe allen / die jhn anruffen / Allen die jhn mit ernst anruffen.
Er thut was die Gottsfürchtigen begehren / Vnd höret jhr schreyen / vnd hilfft jhnen.
Der HErr behütet alle / die jhn lieben / Vnd wird vertilgen alle Gottlosen.
Mein Mund sol des HErrn Lob sagen / Vnd alles Fleisch lobe seinen heiligen Namen jmmer vnd ewiglich.
1. Der HErr Jesus Christus ist vnser König / Jesa. 9. Luc. 1. dafür sollen wir jhn erkennen / halten vnd ehren / vnd für diesen König Gott dancken.
2. Weil er vns täglich guts thut / vnd wir sein geniessen / sollen wir jhn täglich loben.
3. Gleich wie es nichts ist mit der Heyden Götzen / also ist Gottes vnd vnsers HErrn Jesu Christi Majestät vnaußsprechlich / Er hat aus nichts alles erschaffen / Er ist allweise / allmächtig / vnd thut alles was er wil im Himmel vnd auff Erden.
4. Man sol das Erkentnis Christi auch auff die Nachkommen bringen.
5. Aus den Wunderwercken Christi / als daß er sein Volck mit gewaltiger Hand aus Egyptenland geführet / 1. Cor. 10. vnd dergleichen / erkennet man seine Allmächtigkeit.
6. Das herrlichste Werck Christi ist die Erlösung vnd seligmachung der armen sündigen Menschen.
7. Christus ist gerecht / vnd macht gerecht / vnd hat Gerechtigkeit lieb / vnd hasset alle Vngerechtigkeit.
8. Daß Christus barmhertzig / gedültig vnd von grosser Güte ist / sol in vns Buß vnd Glauben erwecken / daß wir
9. Gott wil / das allen Menschen geholffen werde.
10. Vnser gantzes Leben sollen wir mit Gott loben vnd dancken zubringen.
11. Weil Christi Reich ewig ist / wird es wol bleiben / vnd werden es die Feinde wol müssen bleiben lassen / am Jüngsten Tage aber wird es erst recht angehen.
12. Weil Christus aufsrichtet die gefallen / Matth. 9. Ich bin kommen die Sünder zur Buß zu ruffen / etc. sol kein bußfertiger Mensch verzagen.
13. Christus ist der rechte Haußvater vnd Speisemeister / der nicht allein die Menschen / sondern auch das Viehe vnd die wilden Thier / Vogel / Fische / etc. speiset vnd versorget / darumb sollen wir nicht verzagen.
14. Wir sollen Gott nicht allein mit dem Munde / sondern auch im Geist vnd Warheit anruffen.
15. Daß Gott geneigt ist vns zu erhören / ja thut was die Gottfürchtigen begehren / Gen. 18. vnd 32. Exod. 32. Matth. 15. sol vns zum Gebet auffmuntern.
16. Daß Gott die seinen behütet / vnd die Gottlosen endlich vntergehen lesst / sol vns zur Gottseligkeit vermahnen / vnd vom Gottlosen wesen abhalten.
IN diesem Psalm dancket David Gott / vnd ist gar inbrünstig vnd lustig dazu / vnd weil er sihet vnd bedencket / daß die meisten Menschen solches aus der acht lassen / vnd nur auff die Menschen sehen / die etwas färnehmes in der Welt seind / vnd darauff sich verlassen / straffet er solches / vnd zeiget an / daß sie vbel daran thun / denn solche Fürsten vnd fürnehme Leute können jhnen selbst nicht helffen / viel weniger andern / sondern müssen endlich sterben. Er aber wendet sich zu dem allmächtigen Gott / den sol man loben vnd auff jhn trawen / der sey allmächtig / habe es an der Schöpffung Himels vnd der Erden bewiesen / der habe nicht allein vns Menschen alles guts verheissen / sondern halte auch solche seine Zusage gewis / vnd wenn man vnrecht leide / helffe er zum rechten / den Hungerigen verschaffe er Speise / Er nehme sich aller Armen / Elenden Leute / der Blinden / derer die Gewalt leiden / Frembdling / Widwen vnd Waisen an / vnd helffe jhnen: Er straffe die Gottlosen / die sie vnterdrücken / vnd da die Menschen / darauff man sich verlesst / hinsterben / bleibe er ewig.
LObe den HErrn meine Seele / Ich wil den HErrn loben so lange ich lebe / Vnd meinem Gott lobsingen weil ich hie bin.
Verlasset euch nicht auff Fürsten / Sie sind Menschen / die können ja nicht helffen.
Denn des Menschen Geist muß da von / vnd er muß wieder zur Erden werden / Als denn sind verlohren alle seine Anschläge.
Wol dem / des Hülffe der Gott Jacob ist / Des Hoffnung auff dem HErrn seinen Gott stehet.
Der Himmel / Erden / Meer / vnd alles was drinnen ist / gemacht hat / Der Glauben helt ewiglich.
Der Recht schaffet denen / so gewalt leiden / Der die Hungerigen speiset.
Der HErr erlöset die Gefangenen / der HErr machet die Blinden sehend / Der HErr richtet auff die nidergeschlagen sind / der HErr liebet die Gerechten.
Der HErr behütet Frembdlinge vnd Waisen / vnd erhelt die Widwen / vnd kehret zu rück den weg der Gottlosen.
Der HErr ist König ewiglich / Dein Gott Zion für vnd für / Haleluja.
1. Vnser Leben sollen wir mit Gott loben vnd dancken zubringen / gleich wie wir stets vnnd ohn vnterlas seiner Wolthaten geniessen / vnd das sol nicht allein mit Worten / sondern auch mit der That geschehen.
2. Eine gemeine / aber schreckliche Sünde ist / (sonderlich zu Hofe) daß man sich auff Menschen vnd fürnehme Leute verlesst. Aber darüber wird man zu schanden / Jesa. 30. Jer. 17.
3. Wer Gott vertrawt / hat wol gebawt / der ist Allmächtig / davon vns Himmel vnd Erden predigen / kan derowegen in allen Nöthen helffen. So hat er auch Hülff zugesagt / die helt er / denn er nicht liegen kan.
4. Die Gewalt leiden / die gefangen seind / die Betrübte / Krancke / Witwen / Waisen / Frembdlinge / Blinde / Lahme vnd dergleichen Elende / die in der Welt hülfflos vnd verlassen seind / das seind gleich vnsers HErrn Gottes eigene Leute / derer wil er sich für andern annehmen / Psal. 68. Psal. 113.
5. Ob schon die Gottlosen mächtig seind / vnd die Frommen vertilgen wollen / so macht doch Gott jhre Anschläg zu nichte. Psal. 33. Er macht zu nichte der Heyden Rath.
6. Weil die Gläubigen auff Gott den ewigen König jhre Hoffnung vnd Vertrawen setzen / werden sie nicht allein hie bleiben so lange Gott wil / sondern auch in ewigkeit.
IN diesem Psalm dancket David für die Wolthaten / die Gott den Menschen / sonderlich aber seinem Volck erzeiget / jnsonderheit daß er jhm da eine Kirch samlet / sich der armen Sünder annimbt / daß er alles erschaffen hat vnd erhelt / da denn seine vnendliche Weißheit vnd Allmächtigkeit vns vnter Augen leuchtet / daß er die Frommen / die sich gemeinlich leiden müssen / erhelt: Die Gottlosen aber / wie mächtig sie auch seind / straffet. Der von Himmel herab Regen gibt / vnd Futter wachsen lesst / daß auch aller dings das Viehe vnd Vogel / vnd zwar die aller geringsten vnd schlimmesten keine Noth leiden müssen. Also hat er auch seine Lust vnd Gefallen an den Menschen / nicht vmb jhrer Stärcke oder Gewalts willen / darauff passet er nicht / sondern daß sie jhn fürchten vnd für Augen haben / vnd sich zu jhm alles guten versehen: Da beschützet er sonderlich sein Volck
LObet den HErrn / Denn vnsern Gott loben / das ist ein köstlich Ding / solch Lob ist lieblich vnd schön.
Der HErr bawet Jerusalem / vnd bringet zusammen die verjagten in Israel.
Er heilet die zubrochens Hertzen sind / Vnd verbindet jhre Schmertzen.
Er zehlet die Sternen / vnd nennet sie alle mit Nahmen.
Vnser HErr ist gros / vnd von grosser Krafft / Vnd ist vnbegreifflich / wie er regieret.
Der HErr richtet auff die Elenden / Vnd stösset die Gottlosen zu boden.
Singet vmb einander dem HErrn mit Dancke / Vnd lobet vnsern Gott mit Harffen.
Der den Himmel mit Wolcken verdecket / vnd gibt Regen auff Erden / Der Gras auff Bergen wachsen lesst.
Der dem Vieh sein Futter gibt / Den jungen Raben / die jhn anruffen.
Er hat nicht lust an der Stärcke des Rosses / Noch gefallen an jemandes Beinen.
Der HERR hat gefallen an denen / die jhn fürchten / Die auff seine Güte hoffen.
Preise Jerusalem den HErrn / Lobe Zion deinen Gott.
Denn er macht feste die Riegel deiner Thor / Vnd segnet deine Kinder drinnen.
Er schaffet deinen Grentzen Friede / Vnd settiget dich mit dem besten Weitzen.
Er sendet seine Rede auff Erden / Sein Wort leufft schnell.
Er gibt Schnee wie Wolle / Er strewet Reiffen wie Aschen.
Er wirfft seine Schlossen wie bissen / Wer kan bleiben für seinem Frost?
Er spricht / so zerschmeltzet es / Er lesst seinen Wind wehen / so thawets auff.
Er zeiget Jacob sein Wort / Israel seine Sitten vnd Rechte.
So thut er keinen Heyden / Noch lesst sie wissen seine Rechte / Haleluja.
1. Weil wir so offt in den Psalmen Gott zu loben vnd jhm zu dancken vermahnet werden / vnd es GOtt so wol gefellt / vnd jhm ein angenehmes Opffer ist / sollen wir es nimmermehr vergessen / sondern Morgen vnd Abend / wenn wir Essen vnd Trincken / oder er zu den Wercken vnser Hände seinen Segen gibt / jhn loben vnd jhm dancken.
2. Eine von den höchsten Wolthaten ist / daß Gott jhm vnter vns eine Kirche samlet / die jhn erkenne / lobe vnd preise.
3. Daß Gott die zerbrochne Hertzen verbindet vnd heilet / sol vns zur Buß vermahnen / vnd vns in allen Nöthen vnd Engsten ein Trost seyn.
4. Wenn wir den Himmel vnd die Erden ansehen / sollen wir daraus Gottes vnendliche Weißheit vnd Allmächtigkeit erkennen.
5. Die Frommen / wenn sie schon elend seind / sollen in keiner Noth verzagen / Gott kan vnd wil sie auffrichten / die Gottlosen aber / ob sie sich schon bedüncken lassen sie stehen fest / sollen wissen vnd bedencken / daß sie Gott endlich stürtzen werde.
6. Gott gibt Regen vnd fruchtbare Zeiten / es wartet alles auff jhn / daß er jhnen Speise gebe / dabey sollen wir beydes Gottes grosse Güte vnd Allmacht erkennen / vnd das Vertrawen zu jhm haben / daß er auch vns wolle vnd könne ernehren / die wir besser seind als alle Raben vnd Sperling.
7. Es ist eine schwere Sünde / daß sich die Menschen auff jhre Stärcke oder reisigen Zeug vnd dergleichen verlassen: Solche Leute werden Jer. 17. verflucht.
8. Wir sollen 1. Tim. 6. vnser Vertrawen auff den lebendigen Gott setzen / von dem vns alles guts herkömpt / vnd zusehen / daß wir den lieben Vater nicht erzürnen.
9. Gott beschützet die seinen vnd segnet sie / dem sollen sie vertrawen / jhn darumb anruffen vnd dafür dancken.
10. Gott gibt Fried / daß wir / wie Deut. 28. steht / sanfft schlaffen können / vnd vns niemand auffweckt.
11. Gott bescheret Nahrung / speiset / trencket / ohn jhn ist vnser Arbeit vmbsonst / Psal. 127.
12. Gott gibt nicht allein den Winter / Schnee / Frost / Schlossen / sondern auch Wolle / Fewr vnd Aschen / lesst wieder auffthawen / gibt den Sommer / vnd macht das Land fruchtbar / vnd bringt Brod aus der Erden.
13. Die höchste Wolthat / die Gott einem Volck vnd Lande erzeiget / ist die / daß er sein Wort gibt / daß man jhn vnd seinen Willen erkennen kan. Was das für eine grosse Wolthat sey / verstehet sich / wenn man bedencket / was für ein Elend vnd Jammer an einem Ort sey / da Gottes Wort mangelt / da ist man ohn Gott / ohn Christo / vnd hat keine Hoffnung / Eph. 2.
IN diesem Psalm / damit wir Gott zu loben vnd zu danck en auff gemuntert werden / führet vns der heilige Geist abermal in die Welt / daß wir alle geschöpff Gottes / als Himmel vnd Erden / vnd das Meer / vnd was am Himmel vnd auff Erden vnd im Meer ist / anschawen / vnd wie dieselbige auff jhre weise Gott loben / seine vnendliche Weißheit / Gäte vnd Allmacht vns für die Augen stellen / so sollen wir auch / die wir viel ein herrlicher Geschöpff Gottes sind / viel mehr solches thun / vnd betrachten / daß er nicht allein so herrlich solches alles geschaffen / sondern es auch noch in solchem Stande gewaltiglich erhalte / vnd damit keiner meine / es gehe jhn solche Vermahnung nicht an / redet er alle Menschen in allen Ständen an / als die Könige jhre Räthe vnd Befehlichhaber / Jünglinge vnd Jungfrawen / Junge vnd Alte / daß sie den HErrn loben vnd jhm dancken / denn er sey der allerhöchste / der HErr Himmels vnd Erden vnd aller Creaturen. Sonderlich aber sollen die jhn loben / die er für andern Menschen erhöhet / jhnen sein heiliges Wort gegeben / vnd sie mit seinem seligmachenden Erkentnis angesehen hat.
LObet jhr Himmel den HErrn / Lobet jhn in der Höhe.
Lobet jhn alle seine Engel / Lobet jhn all sein Heer.
Lobet jhn Sonn vnd Mond / Lobet jhn alle leuchtende Sterne.
Lobet jhn jhr Himmel allenthalben / Vnd die Wasser die oben am Himmel sind.
Die sollen loben den Namen des HErrn / Denn er gebeut / so wirds geschaffen.
Er helt sie jmmer vnd ewiglich / Er ordnet sie / daß sie nicht anders gehen müssen.
Lobet den HErrn auff Erden / Ihr Wallfische vnd alle Tieffen.
Fewr / Hagel / Schnee vnd Dampff / Sturmwind / die sein Wort außrichten.
Berge vnd alle Hügel / Fruchtbare Bäwme vnd alle Cedern.
Thier vnd alles Vieh / Gewürm vnd Vogel.
Ihr Könige auff Erden vnd alle Leute / Fürsten vnd alle Richter auff Erden.
Jünglinge vnd Jungfrawen / Alten mit den Jungen.
Sollen loben den Namen des HErrn / Denn sein Name allein ist hoch / sein Lob gehet so weit Himmel vnd Erden ist.
Vnd er erhöhet das Horn seines Volcks / Alle seine Heiligen sollen loben / Die Kinder Israel / das Volck daß jhm dienet / Haleluja.
1. Wenn wir Himmel vnd Erden / Sonn / Mond vnd Stern / das Wasser vnd Meer / vnd was darinnen ist / ansehen / daß es alles Gott so herrlich vnd wunderlich geschaffen / vnd so gewaltig in seinem Stand vnd Wesen erhelt / vnd es alles jhm auffwarten / vnd sich nach jhm richten muß / sollen wir daraus erkennen Gottes vnendliche Weißheit / Gewalt / Gütigkeit vnd Warheit. Wenn er spricht / so geschicht es / wenn er gebeut / so stehets da / Psal. 33. Derowegen wir solches zu Hertzen nehmen / vnd Gott loben vnd jhm dancken sollen.
2. Daß alle fürnembste / auch weltliche Stände / deßgleichen Junge vnd Alte Gott zu loben auffgemahnet werden / sol vns erinnern / daß auch diese Stände / als der Stand der Oberkeit / vnd der Haußstand / Gott gefallen / wie er sie denn alle geordnet / vnd daß man auch in diesen Ständen Gott dienen / vnd selig werden könne: Sie sollen aber auch Gott erkennen / vnd von Hertzen loben vnd preisen.
3. Sonderlich sollen wir die grosse Gnad vnd Wolthat erkennen / daß er vns zu seinem Volck erwehlet / vnd vns sein heiliges Wort gibt / da ist er mit sondern Gnaden. Da heist es Psal. 144. Wol dem Volck des der HErr ein Gott ist. Deut. 4. Wo ist so ein herrlich Volck zu dem Götter also sich nahe thun / als der HErr vnser Gott / so offt wir jhn anruffen?
DIeser Psalm ist eine fröliche Dancksagung für die Wolthaten / die vns Gott im Newen Testament insonderheit erzeiget / darumb er es auch ein new Lied heisset / darin preiset er / vnd heisst frölich preisen vnsern König Jesum Christum / auch dazu allerley Seytenspiel gebrauchen / denn er vns nicht allein geschaffen habe vnd erhalte / sondern auch der armen Sünder sich trewlich annehme / sich vber jhnen frewe / als der Hirt der das verlohrne Schaf wieder funden hat: Derowegen sie auch in jhren Lagern vnd Versamlungen jhn frölich preisen sollen / daß er durch sein Wort vnd Predigten / die er scharffe Schwerter nennet / die Heyden bekehret vnnd zu seinem Reich bringet / daß sie sich vnter jhn begeben / vnd jhm nach seinem Wort dienen / die andern aber / die sich nicht ergeben wollen / mit den bösen Geistern / mit Ketten der Finsternis gebunden werden.
SInget dem HErrn ein newes Lied / Die Gemeine der Heiligen sol jhn loben.
Israel frewe sich des / der jhn gemacht hat / Die Kinder Israel seyen frölich vber jhrem Könige.
Sie sollen loben seinen Namen im Reigen / Mit Paucken vnd Harffen sollen sie jhm spielen.
Denn der HErr hat wolgefallen an seinem Volck / Er hilfft den Elenden herrlich.
Die Heiligen sollen frölich seyn vnd preisen / Vnd rühmen auff jhren Lagern.
Ihr Mund sol Gott erhöhen / Vnd sollen scharffe Schwerter in jhren Händen haben.
Daß sie Rache vben vnter den Heyden / Straffe vnter den Völckern.
Ihre Könige zu binden mit Ketten / Vnd jhre Edlen mit eisern Fesseln.
Daß sie jhnen thun das Recht / davon geschrieben ist / Solche Ehre werden alle seine Heiligen haben / Haleluja.
1. Es ist eine grosse Wolthat gewesen / daß Gott das Gesetz gegeben / vnd durch das Lied Mosis Deut. 32. sein Volck straffet vnd warnet: Aber eine grössere Wolthat ist das newe Lied / das liebe Evangelium / dadurch die arme Sünder getröstet vnd erfrewet werden.
2. Der HErr Jesus Christus hat vns nicht allein geschaffen / sondern auch ferner / als vnser König / sich vnser angenommen vnd vns von vnsern Sünden erlöset.
3. Dieser grossen Wolthat insonderheit sollen wir vns von Hertzen trösten vnd erfrewen.
4. Vnser HErr Jesus Christus hat an seiner Gemein
5. Der HErr Christus nimbt sich seiner Vnderthanen / sonderlich aber der Nothleidenden vnd armen Sünder trewlich an.
6. Das Wort Gottes ist kräfftiger als ein zweyschneidig Schwert / vnd dringet durch. Heb. 4. vnd 2. Cor. 10. Die Waffen vnser Ritterschafft seind nicht fleischlich / sondern mächtig für Gott / damit wir verstören die Anschläge vnd alle höhe / die sich erhebet wider das Erkentnis Gottes.
7. Durch das Wort Gottes vnd Evangelium / ohn einigen Schwertschlag / seind so viel Königreich bekehret / vnd viel Länder eingenommen.
8. Wer sich Christo ergibt / an jhn gläubt vnd getaufft wird / der wird selig / wer aber nit gläubt / der wird verdampt.
DEr Psalter wird mit einer frölichen Dancksagung beschlossen / als ein recht Lobbuch / wie er in seiner Sprach genand wird. Vnd wil nun dieser Psalm / daß wir Gott lobe in seinem Heiligthumb / in dem er durch sein Wort bey vns wohnet / vnd vns heiliget: Vnd daß er so ein gewaltiger Gott ist / hat er an dem herrlichen Gebäw des Himmels oder Feste / vnd sonst mit seinen gewaltigen Thaten bewiesen / nicht allein in der Schöpffung vnd erhaltung aller Creaturen / sondern auch mit herrlichen Wunderzeichen / sonderlich aber damit / daß er die seinen so gnädig schützet / erlöset vnd erhelt / die Feinde aber so gewaltig straffet / welches am Jüngste Tage erst recht angehen wird / da wir seine Herrligkeit recht sehen werden. Vnd daß wir ja
LObet den HErrn in seinem Heiligthumb / Lobet jhn in der Feste seiner Macht.
Lobet jhn in seinen Thaten / Lobet jhn in seiner grossen Herrligkeit.
Lobet jhn mit Posaunen / Lobet jhn mit Psaltern vnd Harffen.
Lobet jhn mit Paucken vnd Reigen / Lobet jhn mit Seyten vnd Pfeiffen.
Lobet jhn mit hellen Cymbeln / Lobet jhn mit wolklingenden Cymbeln.
Alles was Odem hat lobe den HERRN / Haleluja.
1. Das höchste Werck / daß wir hie verrichten können / vnd dortewig treiben werden / ist Gott loben / wie auch die Engel vns damit vorgehen / Jesa. 6. Luc. 2.
2. Sehr tröstlich ist / das der heilige Geist vns zu hertzlicher Frewde vermahnet. Denn damit zeiget er an / da wir sonst
3. Wenn wir die Augen anffheben / vnd das herrliche Gebäw der Feste oder des Himmels ansehen / sol es vns von der vnendlichen Gewalt Gottes predigen / vnd dadurch / daß wir Gottes vnendliche Krafft loben vnd preisen / vrsach geben.
4. Wenn wir die herrlichen Thaten Gottes / vnd die Wunder bedencken / die Gott gethan hat / sollen wirs nicht wie die Gottlosen in den Wind schlagen / sondern es vns dazu auffwecken lassen / daß wir Gott loben.
5. Das loben wird im Himmel recht angehen / da wir die Sünde / die vns hie viel daran hindert / werden abgelegt haben. Dazu verhelffe vns Gott Vater / Sohn vnd heiliger Geist / hochgelobet in ewigkeit / AMEN.
ENDE.
Ende des Registers.