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Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714
VNd machet keusch ewre Seelen im gehorsam der Warheit durch den Geist / zu vngeferbter Bruder Liebe / vnnd habt euch vnter einander brünstig lieb aus reinem Hertzen / als die da wiederümb gebohren sind / nicht auß vergänglichem sondern aus vnvergenglichem Samen nemblich auß dem lebendigem Wort Gottes / daß da ewiglich bleibet. Denn alles Fleisch ist wie Graß / vnd alle Herrligkeit der Menschen wie deß Grases Blumen daß Graß ist verdorret / vnd die Blume ist abgefallen. Aber deß HERREN Wort bleibet in Ewigkeit. Das ist aber das Wort das vnter euch verkündiget ist.
GEliebte im HErrn Jesu Christo / wir lesen im Buche der Schöpffung am
Funfftzigsten Capittel / als der Ertzvater Jacob in Egypten gestorben war / dz
sein Leichnam viertzig Tage gesalbet sey vnd die Egypter jhn siebentzig Tag
beklaget / darnach haben die Eltesten Pharaonis vnd die Egypter mit einem
grossen Heer zu Roß vnd Fuß biß an das Landt Canaan die Leiche begleitet. In
welchem Lande jhn seine Kinder in dem Begräbniß / dz er bestalt begraben haben.
Dieses Geprenge mit dem Todten Leichnam Jacob ist gar nicht herkommen auß
Hoffart / wie man es ansehen möchte / wie leyder jetzt allzusehr auch mit den
Begräbnissen Hoffart getrieben wird / Sondern sie haben damit bezeugen wollen /
Weil sie der Joseph Gottes Wort vnd Himlische Weißheit gelehret / Wie im 105 Ps.
stehet / daß es vmb der frommen oder gleubigen Leut todten Cörper nicht so ein
schlecht oder auch abschewlich ding sey für Gott / wie es für der vernunfft
scheinet / Sondern es sey ein Edel Kleinoth / das man billich ehrlich beysetzen
vnd verwahren sol / dann der Leichnam ist ein theil des Menschen / welcher
anfenglich zu GOTTES Ebenbilde erschaffen / Hernach durch das Blut Christi
erlöset / der auch in diesem
Wie dann auch die Egypter damit daß sie diesen Todten zu seiner Ruhestet
begleitet / jhre Affection vnd Liebe gegen den Heyligen Mann Jacob vnnd seinen
Son Joseph der jhnen viel guts gethan / bezeuget. Dz denn ein Vrsach mit ist /
das wir noch heutiges tages einander zu Grabe folgen / Syr. 7. beweise auch an
de toden deine Wolthat. So bezeugen wir auch vnser lieb damit
gegen dem lebendigen / denn der liebe art ist dz sie frölich ist mit den
frölichen / vnd trawrig mit de trawrigen. So habe
die Egypter dabey / dz ein solcher Heyl. mann auch sterben müssen / sich ohn
zweifel auch jhres endes erinnert / dazu denn noch jetzund / dz beleiten zum
Grabe dienlich ist. Es ist besser in das Klaghaus gehen denn in das Trinckh aus
/ denn in jenem ist das Ende aller Menschen vnd der Lebendige nimpts zu Hertzen
/ sagt Salomon Ecclesiast. am 7. Cap.
Damit aber wir dieses vnd anders dergleichen bey den begrebnissen in acht neme vnd bedencken / so ist gar fein / dz bey de
begrebnissen ein Christliche erinnerung geschicht / wie den die Heyl. bey
solchen todsfellen nicht Gotselige erinnerunge gethan habe / wiewol bißweiln mit kurtzen / aber
solchen Worten / die ein trefflichs nachdencken haben wollen. Also David 2. Sam.
12. einen kurtzen Spruch redet / der aber viel in sich begreiffet: Kan ich
meinen Sohn auch wider holen? Ich werde wol zu jm fahren / Aber er kömpt nicht
wieder zu mir. Vnd Christus Johan am 11. thut Lazaro eine Leichpredigt mit wenig
/ aber eitel Centner Worten. Lazarus vnser Freund schläffet. Davon könte man
eine lange Predigt thun. Vnd welch eine Trostpredigt sind die Wort / die er
daselbsten zu Martha redet / da er saget: Ich bin die Aufferstehung vnd das
Leben / Wer an mich gleubet / der wird Leben / ob er gleich stürbe vnnd wer da
lebt vnd gleubt an mich / der wird nimmermehr sterbe Darümb ist
es ein löblicher Brauch / das man bey solcher Todten Process auch eine Predigt
thut / nicht den Todten / Sondern den lebendigen / das sie dadurch vnterweiset /
getröstet vnnd vermahnet werden.
Solchen Brauch wollen wir für dißmahl auch halten / darümb ich dann diesen Spruch
deß Apostels Petri verlesen hab. Darinn vermahnet Petrus zu einem Christlichen
Leben / denn das meint er / wenn er saget: Machet keusch ewre Seele in dem
Gehorsamb der Warheit durch den Geist zu vngeferbter
Es lehret vns aber Petrus fürnemblich Dreyerley in diesen verlesenen Worten:
Erstlich berichtet er vns / wie wir vnser gantzes Leben wol anstellen vnd zubringen sollen.
Zum andern erinnert er vns / was für arme / elende gebrechliche Creaturen wir seind.
Zum Dritten weiset er vns eine Artzney vnnd Trost / wieder solchen grawsamen Schaden vnd Gebrechligkeit aller Menschen.
Hiervon wollen wir einen gahr kurtzen Bericht tuhn / Gott gebe die Gnade seines Heyligen Geistes / daß es vns zur Lehr / Trost vnd besserung gereiche.
ERstlich lehret hie Petrus / wie wir recht leben sollen. Daran ist vns allen zum höchsten gelegen.
Dann wenn ein Mensch recht lebet so geseitet er Gott im Himmel / vnnd hat es in diesem vnd zukünfftigen Leben zu geniessen / hinwiederümb wenn einer Vbel lebet / so were jhm besser / das er nicht geboren were / Denn von solchen Leuten sagt Christus Matth. am 8. Laß die Todten jhre Toden begraben / bezeuget also / das sie / ob sie wohl für der Welt leben / für GOtt lebendig tod sein / wie auch von den Geilen Widwen die in Wollüsten leben / Paulus 1. Timoth. 5. redet / daß sie lebendig Tod sein.
Derowegen ein jeder Mensch er sey auch wer er wolle zusehen soll / das er recht vnd nach Gottes Wort lebe.
Worinnen nu ein Christliches Leben stehe leret Petrus mit Deutlichen Worten / die wir miteinander erwegen vnd betrachten müssen.
Erstlich saget er machet Keusch ewre Seele / darmit zeiget er an / daß sie die
Christen Vnkeuschheit / dz ist Sünd vnd Vnreinigkeit / weil sie leben / noch an
sich haben. Denn so lang wir leben / hangt vns die Sünde
Darümb predigt Christus Marci am 1. Thut Busse vnd gleubet an das Evangelium.
Eben das meinet Paulus da er saget Rom. 6. So lasset nun die Sünde nicht
herschen in ewrem sterblichem Leibe / Vnd Rom. 8. Es ist nichts Verdamliches an
denen / die in Christo sind vnserm HErrn / die nicht nach dem Fleisch / Sondern
nach dem Geist leben. Denn so jhr nach dem Fleisch lebet / So werdet jhr sterben
müssen. So jhr aber durch den Geist des Fleisches Gescheffte tödet / so werdet
jhr leben. Vnd eben das ist Pauli meinung auch Gal 5. Da er schreibet / die aber
Chrjstum
Das machet nun den rechten vnterscheid zwische rechtschaffenen vnd
falschen Christen. Die falschen Christen lassen vnd hengen den Sünden den Zaum /
vnd fahren sicher darinnen fort / wz aber rechte Christen sein / die erkennen
vnd berewen teglich vnnd stets solche Sünde / wenn sie sich in jhnen regen /
bitten inn warem Glauben an Christum vmb Verzeihung / vnd streiten wider jhr
eigen Fleisch / vnd desselben böse lüste vnd dempffen sie.
Nemet David zum Exempel / Im 39. Ps. Reget sich in jhm der vnkeusche vnreine alte
Adam / es verdreust jhm / das er den Gottlosen also mus für jm sehe vnd ist gleich mit GOTt nicht wol zufrieden / aber er thut Busse / setzt jhm
für / er wolle nicht sündigen mit seiner Zungen / Er spricht: Ich wil meinen
Mundt zeumen / ich wil schweigen vnnd meinen Mund nicht auffthun / vnd bittet
Gott daselbst / das er jhm alle seine Sünde vergeben wolle.
Denn durch wahre Busse wird gleich die vnreinigkeit im Hertzen loß gemachet / aber durch den Glauben an Chrtstum wird das Hertz gereiniget / wie Act. 15. stehet.
Mit solchen Keuschmachen der Seelen bringen
Wenn nu ein Mensch also in steter Busse lebet / So hat er sich zu trösten / das jhn GOTT / ob jhm schon die Sünde noch anhenget / nicht verdammen wolle. Es ist nichts verdamliches an denen / die in CHRISTO JESV sind / die nicht nach dem Fleisch / sondern nach dem Geist leben / spricht der Apostel Paulus / vnd abermahl saget er / so jhr durch den Geist des Fleisches gescheffte tödtet / so werdet jhr Leben / Rom. 8.
Es sol aber auch auff solche Buß vnd Glauben ein newes Leben erfolgen / es soll
nicht allein der Alte Adam / Durch Rew vnnd Buß getödtet werden / mit allen
Sünden vnnd Bösen Lüsten / Sondern es soll auch hinwiederümb herfür kommen ein
Hertzen.
Da lehret Petrus / dz wir in vnserm Lebe ernstlich sehen sollen
auff den lieben Gott / das wir demselben warhafftig gehorsam leisten / das ist /
nach seinem Wort vnnd befehl vns durchaus richten.
Solcher Gehorsam gefället Gott / denn er außdrücklich saget Deuteronom. am 4. vnd 12. Ihr sollet nicht thun was euch gut düncket / Sondern die Wort die ich euch gebiete / die sollet jhr thun / Vnd Ezech. am 20. Nach meinen Geboten sollet jhr leben / vnnd meine Rechte sollet jhr halten. Darümb hatte GOtt nicht Gefallen / wann jhm die Jüden an den allerlustigsten Orten geopffert / Ja auch jhm zu ehren / wie sie meineten / jhre Söhne verbrand. Wie denn noch heutiges Tages im Bapstthumb mann Gott Vergeblich dienet mit Menschensatzungen / Welche sie doch für die höchsten Werck halten.
Aber Wir dürffen es so weit nicht suchen / Gott wil gehorsamb haben / 1. Sam 15. Gehorsamb ist besser denn Opffer / sagt Samuel / vnnd auffmercken besser denn das Fette von den Wiedern.
Also wird David gerühmet / daß er ein Mann sey gewesen nach dem Hertz Gottes. Wie hat er denn gelebet / Was hat er denn gethan? Er saget dein Wort ist meiner Füsse Leuchte / vnd mein Liecht auff meinen Wegen / Er hat sich nach Gottes Wort vnd Geboten gerichtet.
Also wenn auch wir in vnserm Leben Gott dienen wollen / wie zumaln billich / dürffen wir es nit weit hersuchen. Gehorsam wil GOtt haben / da hat er vns die Zehen Gebot gegeben / darnach sollen wir vns richten / er hat eim jeden / er sey welches Standes er wolle / in der Haußtaffel seine Lection fürgeschrieben / darnach richte er sich / so geht er einher im Gehorsam Gottes / vnd gefället Gott.
Eine Obrigkeit setze Gottes Wort / Recht vnnd Gerechtigkeit fort / Ein Vnterthan
sey gehorsamb / Prediger lehren / vermahnen / trösten straffen. Die Zuhörer
gehorchen jhren Lehrern / die für jhre Seele wachen / Mann vnd Frawen ehren sich
/ Ziehen jhre Kinder auff in der Zucht vnd Vermanung zum HErren / Die Kinder
seyen gehorsam / Herrn thun wz recht vnd gleich ist jhren Knechten / die Diener
vnd Dienerinnen seyen gehorsamb / nicht allein mit Dienste für Augen / als den
Menschen zu gefallen / Sondern mit einfeltigem Hertzen. Sihe da ist ein Löblich
vnd Gott
Zum Andern soll ein Mensche in seinem Leben auch sehen auff den Nächsten / das er den Liebe. Dahin gehöret die Andere Taffel der Zehen Gebot. Mit Liebe deß Nechsten sollen wir vnser Leben zubringen. Vnnd das ist ein Fürnehmes Stück des Gehorsams den wir GOtt leisten sollen / Denn weil wir GOTt nicht sehen / Er auch vnserer Handreichunge nicht bedarff / Damit wir gleichwohl Vrsache haben / alle Stunde vnsern Gehorsamb vnd Liebe gegen GOtt dem Allmechtigen zu beweisen / hat er vns vnsern Negesten befohlen / Das wir von seinetwegen den lieben sollen: Du solt spricht er / im dritten Buch Mosis am 19. deinen Nechsten als dich selbst.
Vnd das wir nicht meinen solch Gebot gelt nicht mehr / hat Christus dasselbige widerholet vnd gesaget Ein New Gebot gebe ich euch / daß jhr euch vntereinander liebet / dabey wird man erkennen / daß jhr meine Jünger seid / Das treiben die Apostel starck / Rom. 12. Ro. 12. Die Liebe sey nicht falsch / die Brüderliche Liebe sey hertzlich / vnd 1. Joh. 3. Meine Kinderlein lasset vns nicht lieben mit Worten vnd Zungen / sondern mit der that vnd Warheit.
Darümb wenn vnser Nechster sich an vns versündiget / sollen wir jhm vergeben / hat er seine feile / die sollen wir jhm zu gute halten / leidet er Noth / so sollen wir jhm wie müglich helffen / können wir nicht mehr thun / so sollen wir für jhn bitten. Von diesen Wercken wird Christus am Jüngsten Tage sagen: Warlich ich sage euch / was jhr gethan habt einen vnter diesen geringsten / das habt jhr mir selber gethan.
Damit hat Hiob sein Leben zugebracht / 29. C. spricht er: Ich errettet den armen der da schrey / vnd den Weisen der keinen Helffer hat / der Segen deß / der verderben solte kam vber mich / vnnd ich erfrewet dz Hertze der Wittwen. Mtt solchen Wercken fürnemblich sollen auch wir vnser Leben zubringen.
Er setzt aber noch ein Wort vnd saget / Wir sollen vnser Seele keusch machen im
Gehorsam der warheit durch den Heyligen Geist. Damit er lehret / Wie wir zu
solchem Gottseligen Leben so da steht im Gehorsamb gegen Gott / vnd der Liebe
gegen dem Nechsten kommen können. Wir sind durch die Sünde dermasse verderbet / das wir vnsere Seele nicht keusch machen / vnd Gott keinen
rechtschaffenen Gehorsamb leisten / noch dem Nechsten Brüderliche Liebe beweisen
könne. Aber der H. Geist muß es thun / vnd in vns wircken /
das wir vnsere Seele keusch machen / Gott gehorsamb sein vnd den nechsten
lieben.
Darümb sagt Paulus Roman. 8. So jr durch den Geist des Fleisches Geschäffte tödtet. Er lehrt der H. Geist müsse solches wircken. Vnd Galat. am 5. schreibet er / daß Liebe / Gedult / Freundligkeit Früchte des Geistes sein.
Derwegen so wollen wir nach Petri Lehr vnser Leben Christlich vnd wol anstellen / so muß der Heylige Geist solchs in vns wircken.
Wie wir aber den H. Geist erlangen / höret E. L. zur andern Zeit / Erstlich wil Gott darümb gebeten sein / Luc. 11. saget Christus / so jr / die jhr doch arg seid / könnet ewren Kindern gute Gaben geben / Wie viel mehr wird mein Himlischer Vater den Heyligen Geist geben denen / die jhn drümb bitten.
Es ist aber mit den bitten nicht allein ausgerichtet / sondern man muß Gottes Wort hören / der glaub dardurch die Hertzen gereiniget werden / kömmet auß der Predigt. Wie am H. Pfingsttage Petrus GOttes Wort prediget / fellet der H. Geist auff die Zuhörer vnd von denen die den H. Geist empfangen / saget Lucas / es war der menge der Gleubigen ein Hertze / vnd eine Seele / das ist eine rechte Bruderliebe.
Derwegen wenn wir wollen newe Leute werden vnser Seele Keusch machen im gehorsamb
der
Soll vns nun die erste Lehr dazu dienen / dz wir lernen / das wir vnser lebenlang
nicht gantz rein werde sollen derwegen nicht verzagen / sondern
täglich Busse thun / Gott durch Christum vmb gnadbitten / vnd vnser leben
bessern / gehorsamb sein / vnd den Nechsten lieben / so sind wir rechte ware
Christen.
Vnnd soll sich da ein jeder prüefen / ob er bißher in steter Bußfertigkeit
gelebet / auff Gott gesehen / vnd jhm gehorsam gehorsam geleistet / vnnd den
Nechsten geliebet. Ists nicht geschehe / so gedenck er / er sey
vbel hie gewesen / vnd fange es noch an / so gefellt Gott sein thu wohl / ob er schon etwas spat in den Weinberg kömpt.
HIeneben lehret vns Petrus / was wir für arme Leute von Natur alle sein / dz wir
gar nichts taugen / wenn GOtt nicht das beste bey vns thete. Er nimpt aber
solche Beschreibung vnsers Elenden Zustandes aus
Also hat der Mensch ein fein ansehen / er ist die fürnembste vnter allen
sichtbaren Creaturen / vnd sind etliche für andern hochbegabet vnd gezieret /
mancher ist schön vnd starck / einer ist gelert vnd geschickt / einander hat die
menge der Zeitlichen Güter / Ein ander hat grosse Gewalt / Land vnd Leute müssen
sich für jm fürchte. Aber wie es ein eitel ding ist beydsvmb dz
Graß vnd die Blum / heut stehets / morgen wirds abgehawe vnd in
den Ofen geworffen spricht CHRIstus. Also sind alle Menschen wie Graß / vnnd die
was sonderlichs sind / wie deß Grases Blume. Den weil sie Sünder sein / So sind
sie eitel vnnd Vergenglich / vnd
Hiob am 14. Capittel. Der Mensch vom Wei be geboren / lebet Kurtze Zeit / vnd ist voller Vnruhe / gehet auff wie eine Blume vnd fellet ab. Vnd Moses im Neuntzigsten Psalm saget vom Menschem / Sie sind wie ein Gras / das doch bald welck wird / das da früh blühet vnd bald welck wird / vnd deß Abends abgehawen wird / vnd verdorret / Vnd im Hundert vnnd dritten Psal. Ein Mensch ist in seinem Leben wie ein Graß / er blühet wie eine Blume auff dem Felde / wenn der Wind dabey wehet / so ist sie nicht mehr da / vnd jhre Stete kennet sie nicht mehr. Vnd hie saget Petrus außm Jesaia / Alles Fleisch ist Hew.
Das gibt auch die Erfahrung / wo sind die Ertzväter geblieben / die H.
Großmechtigen Könige / die Propheten / die Aposteln / die Merterer / ja alle die
für vns gewest / wie hoch sie auch von GOTT begabet gewest / Vnnd das ist es
nicht allein / Sondern / wie gesaget / Wenn vns nicht geholffen wirdt /
Nun müssen wir aber dem dinge weiter nachdencken / wo vns doch solch Jammer vnd Elende herkommen / Gott hat den Menschen nicht darzu / sondern zu seinem Ebenbilde erschaffen / das er ewig leben vnd selig sein solte. Aber der Mensch hat sich den Teuffel verführen lassen / vnd solche Herrligkeit verlohren / dadurch das er in Sünde gerathen / vnd Gott vngehorsam worden ist. Da saget Gott zu jhm / welches tages du essen wirst von dem Bawm deß wissens gutes vnd Böses / solt du deß Todes sterben / Vnd da er gesündiget / saget er: Weil du gehorchet hast der Stimme deß Weibes / vnd gessen von dem Baume davon ich dir gebot vnd sprach: Du solt nicht davon essen / im schweiß deines angesichts soltu dein Brod essen / biß dzdu wieder zur Erden werdest / davon du genommen bist / denn du bist Erde vnd solt zur Erden werden.
Darümb saget Moses / Psal. 90. Das machet dein Zorn / das wir so vergehen / vnnd
dein Grim / daß wir so plötzlich dahin müssen / Denn vnser Missethat stellest du
für dich / vnsere vnerkandte Sünde inn liecht für deiuem Angesicht. Vnd Roman.
5. Durch einen
Diese Lehre soll vns erstlich demütigen für Gott vnd den Menschen / das wir vns vnter die Gewaltige Hand Gottes demütigen / vnnd in vnserem gebet vnd sonsten zu Gott mit Abraham Genesis am 18. sagen / Ich hab mich vnterwunden mit dem HErrn zu reden / wiewol ich Erd vnd Asche bin / Vnd mit David im 8. vnnd 144. Psalm / Was ist der Mensch das du sein gedenckest / vnnd deß Menschen Kind das du dich sein annimpst. Vnnd mit dem Haubtman im Evangelio / Ich bin nicht werth / Daß du vnter mein Dach gehest.
So sollen wir vns wegen vnser Gaben vber vnsern Nechsten nicht erheben / sondern
wie ein Pfaw / so sonst in jhren schönen Federn pranget / Wenn sie jhre Heßliche
Füsse anschawet / jhre Flüegel sencken lesset. Also sollen wir mit vnsern Gaben
nicht prangen / wen wir bedencken was für arme Leute wir sein.
Was erhebet sich die arme Erde vnd Asche / ist doch der Mensche ein schendlicher
Kot / weil er noch lebet / vnd wenn der Artzt lange daran flicket / so heist es
doch endlich: Heut König / Morgen Tod / Vnd wenn der Mensch tod ist / so fressen
jn die Schlangen vnd Würme. Darümb lieber Mensch / Wenn du schon grünest wie ein
Es soll auch das die edele Creatur der Mensch / der neben den H. Engeln Ewig leben soll / wegen der Sünde so gar herunter kommen ist / Daß jetzt alles Fleisch ist wie Graß / vnd alle seine Herrligkeit wie deß Grases Blume vns eine Erinnerung sein / was für Grewel für Gott die Sünde sey.
Diese Lehr ist hochnötig / vnd muß stets mit fleisse getrieben werden / denn man
vns nicht beredeu kan / das so ein schrecklich Ding vmb die Sünde sey. Wir
meinen jmmer es habe so viel nicht auff sich / GOTT zürne so sehr nicht drüber.
Vnnd hilfft der böse Feindt fleissig dartzu / das die Menschen in solchen Wahn
gestecket werden / auff daß sie sicher in Sünden fortfahren / vnd nicht busse
thun / biß daß er seine
Solchen Falschen vnd Schedlichen Gedancken zu wehren / lest Gott nicht allein vns mit mancherley Straffen in seinem Wort drewen / sondern er drücket auch nach mit der Straffe / vnnd gibt vns den Glauben in die Hand / daß er ein Eyferiger Gott sey / der vber die Sünde nicht herwischen / sondern sie straffen wolle.
Denn es ist mit de Menschen nu gar in eim andern Stande Als es
anfenglich gewesen / Eß heist nun mit dem Menschen: Alles Fleisch ist wie Hew /
vnnd all seine Herrligkeit wie des Grases blume / das Hew verdorret / die blume
fellet ab.
Da ist ein Mensch / als ein Graß vnnd blume allem Vngewitter vnd Vnglück vnterworffen. Als Mühe vnd arbeit allerley Kranckheit / allerley Sorg vnd Anfechtung / Allerley Schaden gehen jhm vber / biß er endlichen stirbet: Dabey bleybet es doch nicht / Sondern es folget darauff / das Jesa. am 66. Capit. stehet / Ihr Wurm wird nicht sterben / vnnd jhr Fewer wird nicht verlöschen. Das meinet Johannes der Teuffer wenn er sagt Math. 3. Er wird die Sprewe verbrennen mit ewigen Fewer.
Derwegen wenn wir hören vnd für Augen sehen vnd erfahren / welchen grossen
schaden vns Menschen die Sünde gethan / sollen wir solchen Schaden behertzigen /
Rew vnd Leid vber die Sünde haben / vn vns zum höchsten lassen
angelegen sein / das vns die Sünde vergeben / vnd wir mit GOtt versühnet werden.
Es sol vns auch eine Warnung sein / das wir vns hinfurt für Sünden desto
fleissiger hüten / vnnd vns nicht also mutwillig / wie leyder geschicht / darein
stürtzen.
Wir sollen auch weil diß Leben vergänglich vnd so gar vngewiß ist / darauff nicht
passen / vnd nicht wie leyder geschicht / es also anstellen / als wolten wir
ewig hier bleiben / daß es vns ntcht gehe wie dem Reichen Mann Luce am 12. Der
jhm einbildet er wolle noch lange Zeit leben / vnd erst gute Tage haben / da
doch die Nacht seine Seel von jm gefordert wird / sondern stets wacker vnd
bereit sein / wenn vns Gott abfordert / vnd als Frembdlinge vnd Pilger in das
ewige Vaterlandt schicke / denn wer weiß wenn der Tod mit seiner
Sense kömpt vnd abmehet? Darümb Paulus sagt Phil. 3. Ich vergesse was dahinden
ist / vnd strecke mich zu de was dafornen ist / vnnd jage nach
dem fürgestrecktem Ziel nach dem Himlischen Kleinot / welches vns fürhelt die
Himlische beruffung Gottes in Christo Jesu /
Also saget die Epistel zun Hebreern am eilfftem Von den Ertzvätern / Sie haben bekand das sie geste vnd frembdling auff Erden sind / vnd damit zuverstehen geben / das sie ein Vaterland suchen / vnd zwar begehren sie nicht deß Irrdischen / sondern eines bessern / nemblich deß Himlischen wie wir aber dartzu kommen davon werden wir im Dritten Theil hören.
DIeweil es nun mit vns Mensche in einem solchen Elenden Stande ist
/ das wir sind als ein Graß vnd Blume / so verdorret / abfelt vnd in Ofen
geworffen wird sollen wir darauff gedencken / wie doch zu solchem grossen
Schaden Rath geschaffet werden könne. Denn wann das nicht sein solte / solte ein
Mensch lieber wollen daß er nicht geboren were.
Da weiset nun vns Gottes Wort / vnnd insonderheit dieser Spruch auch / gewisse
Artzneye / Rath
Es hett vns ja Gott mit allem fug in solcher not stecken lassen können / aber er hat es nicht gethan / sondern auß grosser liebe die er zu vns Menschen seinem wiewol verdorbenem Geschöpffe treget / Hat er vns Rath geschaffet / denn er seinen lieben Sohn lassen ein Schwachen Menschen werden vnd sterben / vnd vns also erlösen / vnd damit wir solcher Wolthat geniessen / hat er vns sein Wort gegeben / daß liebe Evangelium das er vns durch Christum die Sünde vergeben / vnd vns ewig selig machen wolle.
Solch Wort Gottes so schlecht es auch scheinet / ist ein vnvergenglicher ewiger
Schatz / ja ein vnvergenglicher Same / dadurch wir new gebohren werden da wir
zuvor Sünder waren / wen wir nur an vns die Gnadenreiche Predigt
von Christo vnd seinen Wolthaten halten / werden wir nu gerecht / Da wir zuvor
hetten verzagen müssen / haben wir nu ein friedsam vnd frölich gewissen / Da wir
zuvor Kinder deß
Darümb heisset Gott Johannem Jesa. am 40. nicht allein predigen / das alles
Fleisch Hew sey / das verdorret / vnd alle seine Güte wie eine Blume sey die
abfelt / sondern daß das Wort deß HErrn Ewig bleibe. Daß erkleret Petrus noch
deutlicher / vnnd zeiget an / daß es als ein Same sey / dardurch ein Mensche
Newgeboren werde / daß er nicht mehr sterblich sey / sodern
vnsterblich werde.
Es ist sonst der Same ein krefftig Ding / daran man Gottes Weißheit vnd Allmacht
spüret / das auß einem kleinen Korn wol ein grosser Baum wird / Der viel
herrliche Früchte treget / aber daß ist alles vergenglich / Gottes Wort aber ist
ein solcher Same / der die krafft hat aus vns newe menschen zu machen dz da wir
zuvor Gott nicht erkand / wir nun Gott vnd seine Willen erkennen
/ da wir zuvor vns für Gott / alß eine gestrengen Richter
fürchteten / wir vns zu jhm alls vnsern lieben Vater alles guten versehen / da
wir zuvor nichts guts theten / wir nun gute Früchte bringen da wir zuvor
Geistlich tod waren / wir nun ein newes leben fühlen.
Darümb sagt David im 1. Ps. daß sey ein seliger Mensch / oder dem sey wol / der
Lust habe zum Gesetze deß HErrn / oder sey als ein Baum gepflantzet an den
Wasserbächen / vnd seine Blätter verwelcken nicht. Vnnd Christus saget Matth. am
13. Das Himmelreich / (das ist Gottes Wort dadurch wir ins Himmelreich kommen)
sey gleich einem Senffkorn / das ein Mensche nam / vnd seets auff seinen Acker /
welches dz kleinest ist vnter allem Saamen: Wenn es aber erwächst / so ist es
das grössest vnter dem Kol / vnd wird ein Baum / daß die Vogel vnter dem Himmel
kommen vnnd wohnen vnter seinen Zweygen / Item das Himmelreich sey gleich einem
Sawerteig / de ein Weib nam vnd menget jhn vnter drey Scheffel
Mehls / biß das er gar durchsewret war.
Solche Krafft hat Gottes Wort nicht von dem Buchstaben / oder von dem Gethön / das geredet wird sondern von dem Allmechtigen GOtt selbst / der solch Wort redet / vnd zur Menschen Seeligkeit verordnet hat.
Denn wenn GOtt saget so geschichts / wenn er gebeut so stehts da. Daher der Haubtman / Matth. 3. zu Christo saget: Sprich nur ein Wort so wird mein Knecht gesund.
Also hat Gottes Wort die Krafft einen
Daß dem so sey / bezeuget Christus / Johan. 5. Warlich / warlich ich sage euch /
wer mein Wort höret / vnd gleubet dem der mich gesand hat / der hat das ewige
Leben / vnd kompt nicht ins Gericht / sondern ist vo Tod zum
Leben hindurch gedrungen / Vnd Joh. am 8. Warlich warlich ich sage euch / wer
mein Wort helt der wird den Tod nicht schmecken ewiglich. Daher saget Petrus zu
Christo / Johan am 6. Du hast Wort deß ewigen Lebens / Vnd Paulus Rom. 1. Ich
scheme mich deß Evangelij nicht / denn es ist eine Krafft Gottes die da selig
macht alle die daran gleuben / Vnnd 1. Cor. 1. Nach dem die Welt durch jhre
Weißheit Gott in seiner Weißheit nicht erkandte / hat es Gott wolgefallen durch
die törichte Predigt seelig zu machen / die da gleuben. Vnd 1. Corinth. 15. Ich
erinnere euch deß Evangelii daß ich euch geprediget habe / welchs jr auch
angenommen habt / in welchem jhr auch stehet / durch welches jhr auch selig
werdet.
Vnd das es nicht leere Wort sein / gibet die Erfahrunge selber. Im andern Buche
der Könige am 22. höret Josias die Wort deß Gesetzes / da wird sein hertz
erweichet / thut Busse / vnnd zerreist seine Kleider. In
Daß sol vns dazu dienen / das wir vns an das auff den Verborgenen Rath GOttes /
ob vns Gott erwehlet ehe der Welt Grund geleget / welches wir nit ergründen
können / sondern vns an das Wort Gottes halten das vnvergenglich ist vnnd Ewig
bleibet / dardurch wir new geboren werden zu Kindern GOttes vnd erben deß ewigen
lebens / wie Roman. 10. stehet: Sprich nicht in deinem Hertzen / Wer wil
hinnauff gen Himel fahren / das ist nichts anders denn Christu herab holen / oder wer wil hinnab in die tieffe fahren / das ist
nichts anders denn Christum von den Todten holen. Aber was sagt die
Gerechtigkeit deß Glaubens Das Wort ist dir nahe / nemblich an deinem Munde /
vnd in deinem Hertzen / dz ist das Wort vom Glauben das wir predigen. Wenn wir
auch angefochten werden / das wir so arme Creaturen / sündige Menschen / vnd
deßwegen auch allerley Vnglück in diesem Leben vnd dem Zeitlichen vnd ewigen
tode vnterworffen sind sollen wir vns dessen trösten / das Gott Rath gefunden /
seinen lieben Son für vns gegeben / vnd vns sein Wort predigen lest / dadurch
wir newgeboren werden / Als einen krefftigen Samen / Welcher Saame ewig bleibt /
Vnnd erhelt vns zum ewigen Leben / Wie S. Petrus in vorgehenden Worten dieses
Capittels sagt
Auch soll vns dieser Ruhm vnd Preiß deß Götlichen Worts datzu dienen / das wir
nicht / Wie die Schwenckfelder thun / Gottes Wort für einen toden Buchstaben
halten / vnnd nach andern sonderbahren Offenbarungen gaffen / auch nicht wie die
Weltkinder Gottes Wort geringe achten / alß sonsten der mensche
Wort / sondern es auffnemen / vnd es gern vnd fleissig hören vnd zu Hertzen
nemen. Denn die Widergeburt geschicht nicht auff einmahl / sondern weret vnser
Lebenlang / wir werden verkläret von einer Klarheit zu der andern / Vnd wird an
jenem Tage erst solche Wiedergeburt vollendet / Vnd das thut viel tausent
Menschen den schaden / das sie nicht Gottes Wort hören / Darümb bleiben sie wie
sie sind / oder wollen Gottes Wort eines theils erst lernen / wenn sie auff dem
todbette ligen / da gehets denn jhnen wie den fünff törichten Jungfrawen / das
jre Lampen verlöschen / oder hören zwar Gottes Wort / aber nehmens nicht an /
thun nicht Busse / gleuben nicht / bessern sich nicht / da bringt es keine
frucht / denn es heist: Seelig sind die / die Gottes wort hören vnd bewahren.
Das Evangelium ist eine Krafft selig zu machen / die daran gleubeu.
ALso haben wir dißmal zu seiner Ruhestet gebracht den Ehrnvesten vnd Wolgelarten Herr Veit Crullen F. Br. Cammerer alhier / das ist / wie wir jetzt für Augen sehen / Auch ein Mensch vnd armer Sünder gewest / wie wir alle sind / hat auch wol wie ein jeder vnter vns seinen Mangel gehabt / vnnd gehöret derwegen freylich mit vnter den Spruch Petri / alles Fleisch ist wie Hew / vnd alle seine Herrligkeit wie deß Grases Blume / das Hew ist verdorret vnd die Blume ist abgefallen.
Wir haben aber den Trost / daß er widergeboren ist durch den vnver genglichen
samen deß lebendigen wort Gottes / daß da ewig bleibet / zu einem vnver
gengliche vnbefleckten Erbe Wie wir jhm dann ohn alle
Heucheley das Zeugniß geben können / dz er seine Seele keusch gemacht in dem
Gehorsamb der Warheit / durch den Geist / sonderlich ist das an jhm zu loben /
das er / die Zeit er hie gewest / Gottes Wort gerne vnd fleissig gehöret / wie
er denn in seiner Kranckheit sich etlicher predigten erinnert / vnd vnter andern
daß auß jenem alten Kirchen Lehrer angezogen: O HErr JEsu / das letzte Wort an
deinem Creutz sey mein letzte Wort in en were.
Es hat sich auch in seinem Leben außgewiesen / daß er solch Wort an vnd zu Hertzen genommen / vnd er dardurch new gebohren sey. Denn jm männiglich das Zeugniß gibt / daß er insonderheit in seinem Ampt seinem Herrn / (Welches mit der Zeit schier seltzam ist) trewlich gedienet / vnd nicht sein eigen nutz gesucht / vnd etwa alleine dem gewillfahret / davon er etwas möchte zu hoffen haben / sondern so viel die gelegenheit leyden wollen / allen ohne vnterscheid / etc. Wie er denn auch von seinen eigenen gütern / damit jhn Gott gesegnet / alß mir wol wissend / Zu Gottes Ehr vnd behueff der armen nicht ein geringes angewand.
Aber wie Gott es mit seinen lieben Kindern helt Ja wie ers mit seinem Eingebornen
Sohn / des Ebenbild die Gleubigen gleich werden müssen / gehalten / hat jhn Gott
hart mitgenommen / jhn mit einer schweren Kranckheit angegriffen / vnd
sonderlich auffs letzt / in die 14. Tage jhn so hart mitgenommen / das man
schier jmmer deß Endes abgewartet. Da den GOtt vns andern Busse geprediget. Denn
wie Christus Luc. 13. lehret / sind die nicht für andern Sünder / Die / so wird
Gott sie nicht verlassen / Er ist aber auch in solchem grossem langwirigen
Schmertzen gedültig gewest / vnd sich seines Heylandes Ihesu Christi in warem
glauben getröstet / solchen Glauben auch so lange Vernunfft in jhm gewesen /
bekandt / vnd ist also in solchem Glauben eingeschlaffen / da es denn heist:
Seelig sind die Todten die in dem HErrn sterben. Dazu helffe Gott Vatter / Sohn
vnd Heyliger Geist / Amen.