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WBB - Vorbemerkungen zur Druckausgabe

Vorwort

Bibliographien sind -- das weiß jeder, der sich dieser Aufgabe widmet -- mühsam und entsagungsvoll erarbeitete Werke. Sie raisonnieren nicht, sie verzeichnen nur Titel; sie vollziehen keine Forschungswege nach, sondern teilen nur bibliographische Fakten mit. Bibliographien sind Forschungsberichte ohne Worte, Bilanzen ohne Summen. Für den Benutzer aber, den Literatursuchenden, sind solche bibliographischen Nachschlagewerke, besonders, wenn sie erschöpfend bearbeitet wurden, dankbar zur Hand genommene, verläßliche Auskunft gebende Hilfsmittel, Grundlage jeder wissenschaftlichen Arbeit. Das gilt auch für die hier mit dem ersten Band vorgelegte Wolfenbütteler Bibli{\Ab}ographie zur Geschichte des Buchwesens im deutschen Sprachgebiet 1840--1980. Ich bin als Initiator dieses monumentalen Werkes glücklich und dankbar, daß nach so langen Jahren fleißiger, unermüdlicher und nicht nachlassender Vorbereitung dieses bibliographische Handbuch für die Erforschung der Geschichte des Buchwesens im Druck vorliegt. Ich will allerdings auch nicht verschweigen, daß ich trotz langer eigener Erfahrung im Umgang und mit der Anfertigung von Bibliographien nicht ahnte, daß dieser Entstehungsprozeß über viele Jahre die ganze Kraft meiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der buchgeschichtlichen Abteilung der Herzog August Bibliothek weitgehend binden würde. Die Idee dieser Bibliographie reicht bis in das Jahr 1976 zurück: wir hatten kurz vorher in der Herzog August Bibliothek den Wolfenbütteler Arbeitskreis zur Geschichte des Buchwesens mit dem Ziel gegründet, die Zusammenarbeit der seinerzeit noch kleinen Schar der Buchhistoriker im In- und Ausland zu fördern. Im Gespräch mit Herbert G. Göpfert und Bertold Hack, später auch mit Reinhard Wittmann und anderen, wurde uns schnell bewußt, daß am Anfang einer intensiven Erforschung der Buchgeschichte in Deutschland eine bibliographische übersicht stehen müsse, die das weitverstreute, nur in einigen Zeitabschnitten periodisch verzeichnete, insgesamt aber unüberschaubare Schrifttum zur Geschichte des Buchwesens zusammenfassen müßte. Fest stand auch von vornherein, daß diese Literatur in systematischer Anlage verzeichnet werden sollte und so auch Defizite und Forschungslücken sichtbar machen könnte. Dieser Plan war der Hintergrund der in der Herzog August Bibliothek begründeten Arbeitsstelle zur Geschichte des Buchwesens im Zuge der Erweiterung der Bibliothek zu einer Forschungs- und Studienstätte zur europäischen Kulturgeschichte. Daß im Rahmen dieser Neuorientierung einer alten Bibliothek die Buchgeschichte einen zentralen Platz einnehmen sollte, stand von Anfang an fest, denn diese Aufgabe war selbstverständlich eine sich aus dem Bereich der überlieferung gedruckter Bücher von selbst verstehende Verpflichtung. Nachdem Dr. Horst Meyer die Anfänge dieser bibliographischen Arbeit geleitet hatte, übernahm Dr. Erdmann Weyrauch im Herbst 1982 diese sich immer schwieriger gestaltende Aufgabe, zumal es sich im Laufe der bibliographischen Sammeltätigkeit herausstellte, daß auch die zeitgenössischen, seinerzeit aktuellen Beiträge zur Buchgeschichte nicht fehlen dürften, da sie selbst einen Quellencharakter angenommen hatten. Daß nunmehr dieses Werk zu erscheinen beginnt, ist das große Verdienst meines schon genannten Kollegen Erdmann Weyrauch, der mit nie erlahmendem Elan und langem Atem das bibliographische Unternehmen in Angriff genommen hat, frühzeitig auf eine elektronische Datenverarbeitung umschwenkte und so das Werk zum Druck brachte. Dies alles wäre nicht möglich gewesen ohne die ebenso energische wie nie ermüdende Tätigkeit von Cornelia Fricke, der Diplombibliothekarin, die mit Ausdauer und Gründlichkeit die Bücher und Beiträge besorgte, aufgrund von Autopsie die Titelaufnahmen herstellte und so die zuverlässige Basis für die Darbietung dieser Bibliographie schuf. Beiden gilt mein herzlicher Dank, in den ich die unentbehrliche Rosmarie Borowka ebenso einbeziehe wie Uwe Neitsch, Mechthild Ludwig-Mayer und Katrin Hahne, die für längere Zeit an der Vorbereitung der Bibliographie mitgewirkt haben. Die Horst-Kliemann-Stiftung, die Historische Kommission des Börsenvereins und vor allem auch die Arbeitsverwaltung in Braunschweig haben durch finanzielle und ideelle Unterstützung zur Fertigstellung dieser Bibliographie beigetragen. Für diese Förderung möchte ich mich an dieser Stelle ebenfalls aufs herzlichste bedanken. Daß uns Dr. Monika Estermann, Professor Dr. Herbert Göpfert und Professor Dr. Reinhard Wittmann mit tätigem Rat zur Seite standen, soll abschließend dankbar vermerkt werden. Endlich gilt unser Dank dem Verlag K.G. Saur, München, seinem tatkräftigen Chef, Dr. Klaus G. Saur, und besonders seinem Mitarbeiter Manfred Link. Ich hoffe, daß die Wolfenbütteler Bibliographie zur Geschichte des Buchwesens im deutschen Sprachgebiet 1840--1980 die buchgeschichtliche Forschung hierzulande anregen wird und zu ihrer intensiven Fortführung beiträgt. Dank der periodischen Berichterstattung zur Buchgeschichte durch Dr. Horst Meyer seit 1981 kann das vorliegende Werk als eine rein retrospektive Summe buchgeschichtlicher Publikationen verstanden werden, und so weist sie zugleich auf künftige Forschungsbeiträge voraus.

Paul Raabe

Vorbemerkung zum Band 1

Die Wolfenbütteler Bibliographie zur Geschichte des Buchwesens im deutschen Sprachgebiet 1840--1980 ist der Versuch, der buch- und bibliothekshistorischen Lehre und Forschung ein effektives Hilfsmittel zur Literatursuche und zum Literaturnachweis zur Verfügung zu stellen. Geschichte des Buchwesens meint dabei einen funktionalen Zusammenhang, der -- vereinfacht ausgedrückt -- vom Autor zum Leser reicht, einschließlich aller Zwischenstufen und -formen, die ein gedruckter Text auf diesem Wege durchlaufen hat(S. Paul Raabe: Was ist Geschichte des Buchwesens. überlegungen zu e. Forschungsbereich u. e. Bildungsaufgabe. In: Hundert Jahre Historische Kommission des Börsenvereins. Frankfurt a.M. 1976. S. 9--45.). Damit ist, was unter mancherlei Gesichtspunkten -- insbesondere für die entwicklungsgeschichtlich bedeutsame übergangsphase von der Schrift zum Druck -- bedauerlich erscheinen mag, die Geschichte der Handschriften ausgeschlossen; andererseits ist die Geschichte des Bibliothekswesens und der historischen Lese(r)forschung voll berücksichtigt. Die generelle Eingrenzung des Gegenstandes impliziert seine zeitlichen Eckpunkte. Die vorliegende Bibliographie deckt in der Sache die Zeitspanne von der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern in der Mitte des 15. Jahrhunderts und seiner Vorstufen bis nahezu in die Gegenwart ab; viereinhalb Jahrhunderte, in denen sich die handwerklich betriebene Offizin mit Gießinstrumenten, Setzkasten und Handpresse zum elektronisch ausgestatteten Schreibtisch und zur industriell gefahrenen Buchstraße wandelte. Es handelt sich um die Epoche, die McLuhan die Gutenberg-Galaxis nannte und die in zentraler Weise die Entwicklung der modernen, global agierenden Kommunikations- und Informationsgesellschaft vorbereitete und prägte. Es war -- und bleibt vorerst noch -- das gedruckte Wort, das neben mancherlei anderen Faktoren, mittelbar oder unmittelbar, die prinzipielle öffentlichkeit der neuzeitlichen Gesellschaft, ihre wandelbare, d.h. lernfähige Identität und ihr kulturelles Selbstverständnis mitbestimmte. Es mag zufällig sein, daß das Ende des Berichtszeitraumes der Wolfenbütteler Bibliographie mit dem Auslaufen der jahrhundertelang geübten Formen und Techniken des Setzens, Druckformenherstellens und Druckens zusammenfällt. Und wenn vor etwa einem Jahr ein bedeutendes buchgeschichtlich-bibliographisches Unternehmen noch selbstbewußt die Nutzung des Bleisatzes feierte, für das vorliegende Literaturverzeichnis nicht weniger überzeugt der konsequente Einsatz des Electronic Publishing gewählt wurde, charakterisiert dies -- und nicht nur auf der Ebene der technischen Herstellung -- die mächtige Dynamik und den schier unbegrenzten Einfluß des gedruckten Mediums Buch in allen seinen vielfältigen Ausprägungen und Erscheinungsformen bis zu den sich heute abzeichnenden änderungen der Informationsvermittlung und des Informationsgebrauchs nur allzu augenfällig. Die Wolfenbütteler Bibliographie verzeichnet historische Literatur in dem Sinne, daß der jeweils behandelte Gegenstand historisch, das heißt, zeitlich in Epochen anzusiedeln ist, deren buch- und bibliothekshistorische Sachverhalte, Erscheinungen, Personen und Probleme, Entwicklungen und Prozesse für das bibliographische Unternehmen zu reklamieren sind. Dies bedeutet einen weiten Begriff von historisch. In begründeter Auswahl wurde daher auch jene Literatur berücksichtigt, die Gegenstände zum Inhalt hat, welche zum Zeitpunkt des Erscheinens des Titels höchst aktuell und gegenwärtig waren, die aber für die Geschichte des Buch- und Bibliothekswesens in der Perspektive heutiger wissenschaftlicher Betrachtung eine historische Bedeutung erlangt haben. Historisch im Sinne der angewandten bibliographischen Auswahlkriterien bezieht sich also einerseits auf die buchgeschichtsgegenständliche Relevanz, andererseits in abgewogenen Fällen auf die inzwischen zu Tage getretene buchgeschichtshistoriographische Bedeutung eines Artikels, Beitrages oder Buches. Den Bearbeitern der Bibliographie war damit prinzipiell ein weiter Entscheidungsspielraum eingeräumt, den sie hoffentlich auch in den Augen der Fachkritik verantwortungsbewußt genutzt haben. Bibliographische Verzeichnisse implizieren stets und wohl unausweichlich eine Ausgrenzungsfunktion. Untersuchungen und Darstellungen, die in einem umfangreichen Literaturverzeichnis nicht verzeichnet sind, müssen in einem erheblichen Maße als für die Forschung nichtexistent angesehen werden. Von keinem Benutzer der Wolfenbütteler Bibliographie wird erwartet werden können, daß er deren Informationsquellen einer nochmaligen Bearbeitung unterzieht, um wirklich die gesamte buch- und bibliotheksgeschichtliche einschlägige Literatur zusammenzubekommen. Die Bearbeiter sind sich bewußt, daß sie dem hiermit angesprochenen Prinzip der Vollständigkeit nur bedingt gerecht geworden sind. Freilich war dies auch weder Aufgabe noch Absicht. Die Bearbeiter stellen allenfalls den Anspruch, mit einer gewissen Sorgfalt und braver Mühe einen Auszug aus der einschlägigen Literatur vorzustellen. Jeder Spezialist wird für Teilbereiche der Buchgeschichte unschwer Lücken entdecken und -- so hoffen die Autoren -- auffüllen helfen: trotz eines auf z.Zt. ca. 80000 Titel angeschwollenen Literaturbestandes wird zu gegebener Zeit über Ergänzungsmeldungen in Form eines Supplementbandes zu sprechen sein. Die vorliegende Bibliographie wird nach dem Abschluß der Arbeiten fünf Bände umfassen; ein 6. Band ist für weitere, das Titelmaterial erschließende Register vorgesehen. In der Sache gliedert sich die Wolfenbütteler Bibliographie in sieben Hauptgruppen: 0. Allgemeines 1. Der Autor 2. Buchherstellung 3. Buchgattungen 4. Vermittlung des Buches: Verlagswesen,Buchhandel 5. Vermittlung des Buches: Bibliothekswesen 6. Der Leser Die Wolfenbütteler Bibliographie präsentiert das gesammelte Titelmaterial in einer systematischen Ordnung. Diese beruht in vielerlei Hinsicht auf andernorts geleisteten Vorgaben und Vorarbeiten; sie ist andererseits Ergebnis eines permanenten Anpassungs-, Veränderungs- und Differenzierungsprozesses, der sich während der Systematisierung der zu verzeichnenden Literatur aus der Natur der Sache ergab. Eine Systematik ist schneller entworfen als am konkret vorliegenden Material realisiert. Dies scheint insbesondere für die Geschichte des Buchwesens zu gelten, deren Charakteristikum ja gerade die Vielfalt der Teildisziplinen und Fragestellungen ist, die das buchhistorische Forschungsfeld konstituieren und in denen sich schwerlich ein Bearbeiter in stets gleicher Weise zu Hause fühlen dürfte. überdies ist zu wiederholen, daß die Buchgeschichte als Ganzes bislang auf keine eindeutig professionelle, lange Forschungs- und Lehrpraxis zurückblicken kann und insofern auch keine begründete und bestätigte Kanonisierung als eigenständige akademische Disziplin mit einem spezifischen, definierten Vorrat an methodologischen, konzeptuellen und inhaltlichen Vorgaben erfahren hat. Es gibt eben kein Fach Buchgeschichte wie dies etwa von der Archäologie oder der Kunstgeschichte gesagt werden kann, eine Feststellung, die trotz der vergangenen wie gegenwärtigen Produktivität der Buchhistoriker kaum, wie jüngst geschehen, als Zeichen einer seltenen und seltsamen Verkennung der Geschichte dieser Disziplin anzusehen ist(So Hans-Joachim Koppitz: Zur Geschichte des Faches Buchwesen an deutschen Universitäten. In: Gutenberg-Jahrbuch. 1989. S. 387--394, das Zitat S. 394. Die Geschichtsmächtigkeit des Forschungsgebietes und die Produktivität der Buchhistoriker sollten durch Scheingefechte über die institutionelle Firmierung nicht verstellt werden.). Es genügt keineswegs, einige Dutzend Vorlesungen und Seminare zu addieren und die Summe als Disziplin vorzuführen. Das Eigenartige der Buchgeschichte ist ihre disziplinlose Gemengelage, die ein Arbeitsgebiet -- a field of study -- umfaßt, das gerade wegen seiner prinzipiellen methodischen, inhaltlichen und instutionellen Offenheit zu besonderen und -- vielleicht -- besonders effektiven Versuchen reizt, die Vielfalt der Teilgebiete und Aspekte der Geschichte des Buchwesens zu strukturieren. So mag sich erklären, daß im Zuge der Vorbereitung der Wolfenbütteler Bibliographie eine ständige Fortschreibung der Systematik erforderlich war (und für die ausstehenden Bände des Werkes weiterhin ist). Die Bearbeiter ließen und lassen sich dabei vorzugsweise von benutzerorientierten, pragmatischen Gesichtspunkten leiten(Vgl. hierzu auch Erdmann Weyrauch: Wolfenbütteler Bibliographie zur Geschichte des Buchwesens im deutschen Sprachgebiet (1840--1980). Ein Zwischenbericht. In: Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte. 10. 1985. S. 131--137.). Nicht die Systematik als solche, sondern eine systematische Zusammenfassung thematisch gleichen oder nahen Titelmaterials muß(te) das Ziel einer sinnvollen und machbaren Ordnung sein. Es war und ist in Kauf zu nehmen, daß eine rigide Einpassung der einschlägigen Literatur in ein striktes theoretisch-konzeptuelles System und/oder in eine strenge numerische Klassifikation nicht nur erschwert, sondern vielfach unmöglich war und ist. Im Hinblick auf eine langfristige Pflege des in einer Datenbank zusammengeführten Titelmaterials wurden numerische Kennungen für bestimmte Sachgruppen (Notationen) definiert und für weitere Titelergänzungen reserviert; falls sich bislang zu diesen Sachgruppen keine Literatur ermitteln ließ, wurden im vorliegenden Band diese Notationen übersprungen. Nicht wenige Arbeiten behandeln in einem thematisch wie methodisch gleich komplexen Arbeitsfeld wie dem der Geschichte des Buchwesens mehrere Teilfragen und Gegenstände gleichzeitig. Dies kompliziert(e) eine allseits überzeugende Systematisierung des Titelmaterials ebenso wie der zuweilen mangelhafte Grad wissenschaftlich reflektierter und fundierter Begriffsbildung und eine inhaltliche, teilweise ins Liebhaberische vagabundierende Diffusität zahlreicher Untersuchungen zur Geschichte des Buchwesens. Die Bearbeiter haben sich bemüht, diesen Schwierigkeiten ggfs. durch Rückgriff auf Mehrfachnennungen eines Titels zu begegnen. Titelverweise wurden dagegen grundsätzlich ausgeschlossen. Die Ordnung des Titelmaterials folgt in den einzelnen Sachgruppen und thematischen Abschnitten unterschiedlichen Kriterien. In der Regel werden die Titel in der alphabetischen Reihe der Verfasser und/oder Hauptsachtitel genannt; in bestimmten Abschnitten wird dagegen die Literatur im Alphabet der behandelten Personen, Orte oder Gegenstände präsentiert. Die vorliegende Bibliographie verzeichnet selbständig und unselbständig erschienene Schriften und Beiträge, die zwischen 1840 und 1980 publiziert worden sind. Nur in unabweisbaren Ausnahmefällen wurden Zeitungsartikel berücksichtigt. Je nach behandelter Epoche waren die Grenzen des deutschen Sprachgebietes, dessen Buchgeschichte allein zu dokumentieren war, unterschiedlich zu ziehen. Keiner der gemeldeten Titel beansprucht im entferntesten die nationale Einvernahme von Personen, Firmen, Gegenständen oder Vorgängen. Die Titelaufnahmen wurden bis auf wenige Ausnahmen nach Autopsie erstellt. Die nichtautopsierten Titeleinträge wurden mit dem Kürzel n.a. gekennzeichnet. Die Titelaufnahmen selbst folgen im wesentlichen den Instruktionen für die alphabetischen Kataloge der preußischen Bibliotheken (PI). Einige Vereinfachungen im Text der Aufnahmen (z.B. fehlende Klammerungen) und bei der Ordnung der Titel (z.B. gegebene statt grammatikalische Wortfolge unter übergehung der Artikel und Präpositionen) ergaben sich im Zuge der Arbeit. Die Systematisierung des Titelmaterials erforderte in vielen Fällen einen inhaltlichen Kommentar, der von den Bearbeitern frei formuliert wurde und der ggfs. aus technischen Gründen wiederholt erscheint. Kommentiert wurden insbesondere Titelaufnahmen in weniger bekannten Sprachen, denen nach Möglichkeit eine übersetzung zumindest des Sachtitels beigefügt wurde. Es war und ist ein wesentliches Anliegen der Bearbeiter, pragmatisch und benutzerfreundlich, aber zugleich zuverlässig und eindeutig zu informieren. Auf Abkürzungen in den wesentlichen Teilen der Titelaufnahmen wird daher ganz verzichtet. Im übrigen werden nur allgemein verständliche bibliographische Abkürzungen verwendet, die auf der in Hermann Fuchs: Kommentar zu den Instruktionen für die alphabetischen Kataloge der preußischen Bibliotheken, 5. Aufl., Wiesbaden 1973 veröffentlichten Liste beruhen. Wo möglich, wird ein Standortnachweis geliefert; bei den nicht autopsierten Titeln wird in der Regel ein bibliographischer Nachweis genannt. Unselbständig erschienene Beiträge, von denen in der buchgeschichtlichen Abteilung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel eine Kopie bzw. ein Mikrofilm vorliegt, wurden mit einem Stern (*) markiert. Die mehr als zehnjährige Vorbereitungszeit und die anfangs wechselnden Bearbeiter der Bibliographie haben gewisse Uneinheitlichkeiten in Form und Anordnung der Titelbeschreibungen bewirkt, deren Beseitigung einen unverhältnismäßig hohen Aufwand an redaktioneller Neu- und Nachbearbeitung erfordert hätte. Um eine weitere Verzögerung des Erscheinens der Bibliographie zu vermeiden, wurde auf diese rein formale Vereinheitlichung der Titelansetzungen weitgehend verzichtet. Für einzelne Arbeitsschritte in der Vorbereitung der Bibliographie wurden Möglichkeiten der elektronischen Datenverarbeitung (PC) genutzt; bestimmte Konsequenzen dieses Einsatzes der Schreibtisch-EDV, etwa die Sortierwertigkeit des verwendeten Zeichensatzes (ASCII), wurden bewußt akzeptiert. Der Benutzer sollte dies bei der Durchsicht der systematischen Abschnitte beachten und bestimmte Titel stets auch in weiteren, sachnahen Titelgruppen suchen. Die Druckvorlagen wurden auf dem Wege des Electronic Publishing in der Abteilung Buchgeschichte der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel selbst hergestellt; die Verantwortung für die typographische Gestaltung des Werkes liegt letztlich also bei den Bearbeitern. Die überaus vorteilhaften Arbeitsmöglichkeiten in der Wolfenbütteler Bibliothek waren Voraussetzung für Beginn, Durchführung und Gelingen dieses bibliographischen Unternehmens. Die Hilfen, die das Projekt durch Rat und Tat zahlreicher Fachkollegen und Institutionen erfahren durfte, haben den Fortgang der Arbeiten immer wieder nachhaltig gefördert und zuweilen gewährleistet. Insbesondere sind hier die Historische Kommission des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, die Horst-Kliemann-Stiftung, die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek und die Arbeitsverwaltung des Bezirkes Braunschweig/Wolfenbüttel in Dankbarkeit zu nennen. Die Bearbeiter danken zahlreichen Bibliotheken und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die effektive und stets klaglos geleistete Hilfe bei der Erfüllung der vielen tausend Entleihwünsche, die im Zuge der Vorbereitung des vorliegenden Literaturverzeichnisses angefallen sind. Christian Hogrefe und Hermann Staub haben sich in einer frühen Phase der Vorbereitung der Wolfenbütteler Bibliographie große Verdienste erworben. Den Mitarbeiterinnen der Abteilung Buchgeschichte zollen die verantwortlichen Bearbeiter Dank und Anerkennung für ein tatkräftiges, unermüdliches Engagement. Paul Raabe hat die Vorbereitung der Bibliographie mit grenzenloser Geduld, unermüdlichem Zuspruch und fachkundigem Rat begleitet; ihm als ihrem eigentlichen spiritus rector möge die Wolfenbütteler Bibliographie als bescheidenes Zeichen des Dankes gelten, den die Bearbeiter ihm als Direktor der Herzog August Bibliothek, als buchhistorischem Fachmann und als väterlichem Freund schulden. Dr. Klaus G. Saur hat ohne Zögern und lange vor der Fertigstellung des ersten Bandes der Bibliographie das Werk in seine verlegerische Obhut genommen und zwischenzeitlich auf ungewöhnliche Weise nachdrücklich gefördert. Die herausgebende Herzog August Bibliothek sagt ihm dafür ebenso herzlich Dank wie die verantwortlichen Bearbeiter. Schließlich fühlen sich alle an der Erarbeitung dieses Werkes Beteiligten Manfred Link, dem leitenden Hersteller des K.G. Saur Verlages, für seine Nachsicht, Unterstützung und mannigfachen Rat in der Herstellung der Druckvorlagen dankbar verbunden. Die Wolfenbütteler Bibliographie zur Geschichte des Buchwesens hat, soweit bekannt, nichts Vergleichbares in anderen europäischen oder außereuropäischen Ländern. Wenn es mit ihrer Veröffentlichung gelänge, der deutschsprachigen Buch- und Bibliotheksgeschichtsschreibung Impulse zu vermitteln, sich nunmehr auch in diesem unseren Lande einer umfassenden Geschichte des deutschen Buchwesens zu widmen, wäre dies ihr schönster Erfolg.

Wolfenbüttel, 17. Nov. 1989
Cornelia Fricke Erdmann Weyrauch

Vorbemerkungen zum zweiten Band

Später als geplant legen die Bearbeiter den 2. Band der Wolfenbütteler Bibliographie zur Geschichte des Buchwesens im deutschen Sprachgebiet 1840--1980 vor. Er enthält mit dem umfassenden Abschnitt 2.3.8 einen zweiten Teil der Hauptgruppe Buchherstellung, in dem die gesammelte Literatur zur Geschichte des gedruckten Buches vom 15. bis zum 20. Jahrhundert zusammengetragen ist.

Es sei noch einmal hervorgehoben -- was für den Fachmann unschwer erkennbar ist --, daß die hier veröffentlichten bibliographischen Informationen eine Auswahl aus der einschlägigen Literatur darstellen. Die Benutzung anderer Fachbibliographien wie etwa jener von Corsten und Fuchs "Der Buchdruck im 15. Jahrhundert. Eine Bibliogr. hrsg. von Severin Corsten u. Reimar Walter Fuchs. Unter Mitarb. von Kurt Hans Staub. Stuttgart: Hiersemann 1988. T. 1. Bibliographie. XIX, 699 S. (= Hiersemanns bibliographische Handbücher. 7.)" bleibt also empfehlenswert, zumal spezielle Literaturverzeichnisse wie etwa die genannte Inkunabelbibliographie teilweise andere Sammelschwerpunkte gesetzt haben.

Auch sei der Benutzer der WBB ein weiteres Mal darauf hingewiesen, daß ein komplexes Informationsinstrument wie die vorliegende Bibliographie aus verschiedenen Gründen die Literatur zu sachnahen und/oder thematisch verwandten Problemfeldern oder Gegenständen ggfs. an unterschiedlichen Systemstellen präsentiert. So wird er beispielsweise zusätzliche bibliographische Informationen zur Geschichte von Büchern und anderen Druckwerken aus der Zeit vom 15. bis zum 20. Jahrhundert ebenfalls im 3. Band im Abschnitt 2.4 Buchgestaltung finden. Auch innerhalb des vorliegenden Bandes haben die Bearbeiter, der spezifischen Thematik der hier präsentierten Literatur entsprechend, im notwendigen Maße von der Möglichkeit der Mehrfachmeldung eines Titels Gebrauch gemacht. In dieser Perspektive lädt die WBB ausdrücklich und wiederholt zum bibliographischen Schmökern ein.

Der 1. Band der Wolfenbütteler Bibliographie zur Geschichte des Buchwesens wurde in der Fachwelt, soweit bisher ersichtlich, freundlich aufgenommen. Die Bearbeiter nehmen gern die Gelegenheit wahr, für das lebhafte Interesse an ihren Bemühungen und die vielfach stichhaltigen kritischen Bemerkungen, Anregungen und Hinweise auf weitere wichtige Veröffentlichungen zu danken. Sie haben sich besonders über mannigfache Reaktionen ostdeutscher Fachkolleginnen und -kollegen gefreut, die nach den unerwarteten und chancenreichen Möglichkeiten einer neuen gesamtdeutschen buchhistorischen Forschung vielfältige Hinweise auf bisher ungehobene oder nicht hinreichend beachtete Literaturbestände zur Geschichte des Buchwesens in den Bibliotheken der neuen Bundesländer gegeben bzw. ihre Hilfe bei der Erschließung dieser Literatur zum Vorteil der WBB angeboten haben. Es wurde versucht, sofern dies für den 2. Band der WBB noch umsetzbar war, Kritik, Ergänzungen und Verbesserungsvorschläge zu berücksichtigen. Die Bearbeiter bleiben sich aber des insgesamt fragmentarischen und vorläufigen Charakters ihrer Sammel- und Ordnungstätigkeit bewußt.

Erneut sei den Mitarbeiterinnen der Abteilung Buchgeschichte der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, allen voran Cornelia Fricke, die die Hauptlast der bibliographischen Ermittlungs- und Verzeichnungsarbeiten mit großer Sorgfalt und nicht nachlassender Beständigkeit getragen hat, und Rosmarie Borowka für den Einsatz bei der Vorbereitung des Werkes gedankt. Daß auch an dieser Stelle nicht all die vielen helfenden Kolleginnen und Kollegen aus den zahlreichen Bibliotheken des In- und Auslandes, die das bibliographische Projekt mit ihren bereitwilligen Auskünften und Ausleihen nachhaltig unterstützt und gefördert haben, namentlich genannt werden können, liegt auf der Hand. Ihnen allen gebührt aber Dank und freundschaftliche Anerkennung für die unermüdliche Zuarbeit. Nicht zuletzt spiegelt so die WBB die Leistungsfähigkeit des deutschen Bibliothekswesens.

Schließlich sei ein Versehen aus der im 1. Band der WBB ausgedruckten Einleitung richtiggestellt: die offizielle Bezeichnung des ehemaligen Frankfurter, nunmehr wiederum gesamtdeutschen Börsenvereins lautet natürlich: Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.

Wolfenbüttel, 23. Dez. 1990
Erdmann Weyrauch

Vorbemerkung zum dritten Band

Der 3. Band der Wolfenbütteler Bibliographie zur Geschichte des Buchwesens schließt den umfassenden Abschnitt 2 Buchherstellung ab und enthält darüberhinaus den Abschnitt 3 Buchgattungen. Mit den mehr als 16000 Titelmeldungen dieses Bandes liegt damit etwa die Hälfte des für das Gesamtwerk gesammelten Titelmaterials gedruckt vor. An den Kriterien und Prinzipien der Sammlung und Verzeichnung der hier zusammengefaßten Literatur wurden keine änderungen vorgenommen. Allerdings haben sich die Bearbeiter bereits vor längerer Zeit auf Initiative des K.G. Saur Verlages getroffenen Absprache mit dem Bearbeiter der Presse-Bibliographie, Gerd Hagelweide, bei der Gruppe 3.3.7 Geschichte der Zeitung auf eine Auswahl beschränkt, die vor allem buchhistorische Aspekte im engeren Sinne berücksichtigt. Insbesondere Literatur zur Zeitungsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts ist vornehmlich dort(Gert Hagelweide: Literatur zur deutschsprachigen Presse. Eine Bibliographie. München [usw.]: Saur 1985ff. (= Dortmunder Beiträge zur Zeitungsforschung. Band 35ff.) nachzuschlagen. Gewisse überschneidungen haben sich nicht vermeiden lassen. Es liegt in der Natur der in diesen Band enthaltenen thematischen Bereiche und der in ihnen zusammengeführten Literatur, in einem großzügigeren Maße von den Möglichkeiten der Mehrfachmeldung eines Titels an unterschiedlichen Systemstellen Gebrauch zu machen. Andererseits werden hier Titel -- etwa zum Buchdruck des 15. oder 16. Jahrhunderts -- gemeldet, die auch in den entsprechenden Abschnitten des 2. Bandes dieser Bibliographie hätten genannt werden können, deren exakte bibliographische Ermittlung und Bearbeitung aber zum Zeitpunkt der Druckvorbereitung der Vorbände noch nicht abgeschlossen waren. Dies trifft vor allem für Titel zur Illustrationsgeschichte und zu dem Abschnitt 3 Buchgattungen zu. Der Benutzer der Wolfenbütteler Bibliographie zur Geschichte des Buchwesens sei daher noch einmal zur phantasievollen Recherche bei dem von ihm gewünschten Literaturinformationen aufgefordert. Die grundlegende Systematisierung der Literatur zur Gruppe 2.4.5 Illustration hat Regine Timm vorgenommen. Ihr sei auch an dieser Stelle sehr herzlich gedankt. Dies ist der letzte Band der WBB, der in der Amtszeit von Paul Raabe als Direktor der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel erscheint. Die Bearbeiter sind stolz und dankbar, ihm und seiner Frau Mechthild diesen Band widmen zu können. Paul Raabe hat vor mehr als 15 Jahren die buchgeschichtliche Forschung in Wolfenbüttel initiiert und maßgebliche, vielfältige Beiträge zu dieser Forschung beigetragen. Probleme und Projekte der bibliographischen Erschließung älterer wie neuerer Literatur haben ihm stets besonders am Herzen gelegen; einige seiner bedeutendsten Publikationen hat er gerade zu diesem Arbeitsgebiet vorgelegt. Letztlich ist auch die Wolfenbütteler Bibliographie zur Geschichte des Buchwesens sein Werk. Die Bearbeiter der WBB und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung zur Erforschung der Geschichte des Buchwesens der Herzog August Bibliothek sind und bleiben ihm, dem Vorbild, auf Dauer zu großem Dank verpflichtet. Auch die intensive Zusammenarbeit mit Mechthild Raabe, insbesondere bei der Druckvorbereitung ihres vierbändigen Werkes über die Benutzung der Herzog August Bibliothek im 18. Jahrhundert(Vgl. Mechthild Raabe: Leser und Lektüre im 18. Jahrhundert. Die Ausleihbücher der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 1714--1799. 4 Bde. München [usw.]: Saur 1989.), an die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Buchgeschichte der HAB gern und dankbar zurückdenken, hat maßgeblich zu dem Erfahrungsschatz beigetragen, von dem die vorliegende Bibliographie profitiert hat und weiterhin Nutzen zieht. Schließlich ist es ein besonderes Anliegen des WBB-Teams, nach Erreichen der Halbzeit seiner Arbeit, dem Verleger Klaus G. Saur und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch einmal für die stetige, ebenso noble wie nutzbringende Förderung dieser Bibliographie zu danken, die in der besten Tradition einer fruchtbaren Zusammenarbeit von Bibliothek, Wissenschaft und Verlag steht. Die internationale und nationale buchgeschichtliche Forschung hat in den vergangenen ein, zwei Dezennien außergewöhnliche Fortschritte gemacht. Sie hat neue Problemfelder und Arbeitsgebiete erschlossen, die sich in der vorliegenden Bibliographie noch nicht oder nur in Ansätzen widerspiegeln, da der Berichtszeitraum der WBB, wie bekannt, 1980 endet. Es sei daher wiederholt auf die Bibliographie der Buch- und Bibliotheksgeschichte von Horst Meyer hingewiesen, die die einschlägige Literatur ab 1981 in Jahresbänden erschließt(Bibliographie der Buch- und Bibliotheksgeschichte (BBB). Bearb. von Horst Meyer. Bd. 1ff. Bad Iburg: Meyer 1982ff. Zuletzt erschien 1990 Band 8 für das Berichtsjahr 1988.). Darüber hinaus bleibt zu hoffen, daß sich erste überlegungen zum Aufbau einer bibliographischen Datenbank zur Geschichte des Buchwesens, die über den Berichtszeitraum der WBB hinausgreift, zu gegebener Zeit verwirklichen lassen.

Wolfenbüttel, 3. Sept. 1991
Erdmann Weyrauch

Vorbemerkung zum vierten Band

In gewisser Hinsicht bildet die im Band 4 der Wolfenbütteler Bibliographie zur Geschichte des Buchwesens zusammengestellte Literatur das Kernstück der WBB. Sie gibt Auskunft über die Geschichte des Verlagswesens und des Buchhandels im deutschen Sprachgebiet, den zentralen Vermittlungsebenen für gedruckte Informationen, die im Gesamt der buchhistorischen Forschung stets einen prominenten Platz eingenommen haben. Mehr noch als für die bisher erschienenen Bände gilt für den hier vorliegenden Abschnitt 4 der Wolfenbütteler Bibliographie, daß die eifrige und -- soweit möglich -- umfassende Ansammlung der einschlägigen Literatur zur Verlags- und Buchhandelsgeschichte Ziel und Zweck des WBB-Teams gewesen ist, jedoch in keiner Weise die sogenannte bibliographische Vollständigkeit. Nicht einmal die systematische Ausbeute bekannter Sammlungsstätten der fachwissenschaftlichen Produktion -- der Bibliothek des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Frankfurt am Main oder jener des Deutschen Buch- und Schriftmuseums in Leipzig -- ließ sich organisieren. Daß dennoch rund 17000 Titelmeldungen im Band 4 der WBB vereinigt werden konnten, belegt denn auch eher die lange und ertragreiche Tradition der verlags- und buchhandelsgeschichtlichen Forschung und Historiographie in Deutschland. Für den vorliegenden Band haben sich in den vergangenen zwei Jahren die Arbeitsbedingungen nicht unerheblich verändert. Cornelia Fricke, die langjährige Bibliothekarin der Abteilung zur Erforschung der Geschichte des Buchwesens der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, hat eine andere Aufgabe im Bibliotheksbereich des Hauses übernommen. Dies hat die Vorbereitung des Bandes 4 zu einem sensiblen Zeitpunkt an zentraler Stelle getroffen. Cornelia Fricke hat über Jahre hinweg die bibliographische Kärrnerarbeit der Titelermittlung und Titelaufnahme einschließlich aller notwendigen Vor- und Nachbereitungen mit außerordentlicher Präzision, Präsenz und Perfektion getragen. Die Zuverlässigkeit und Exaktheit der bibliographischen Meldungen der WBB sind maßgeblich das Ergebnis ihres Einsatzes und ihrer Kompetenz. Ihr gebührt Dank und Anerkennung! Die materiellen und finanziellen Rahmenbedingungen haben sich in der Vorbereitungszeit des vorliegenden Bandes kaum verbessert. Sachlich wünschenswerte, ja gebotene Reisen zur Durchsicht und Auswertung einschlägiger Literaturbestände (Frankfurt a.M., Leipzig) konnten wegen fehlender Mittel weder in ausreichender Häufigkeit noch genügender Dauer unternommen werden. Man wird also im gegebenen Fall gut daran tun, die Literaturbestände in den genannten Orten ergänzend heranzuziehen. Schließlich hat das Team auch Einschränkungen hinsichtlich seiner EDV-technischen Ausstattung verkraften müssen. Der Bearbeiter, dessen Verantwortung natürlich für den Band in der vorgelegten Form uneingeschränkt ist, möchte aber gerade wegen der besonderen Schwierigkeiten bei der Vorbereitung dieses Teiles der WBB seinen herzlichen Dank an die vielen Kolleginnen und Kollegen aus dem deutschen und teilweise außerdeutschen Bibliothekswesen herausstellen, die bei der Sammlung und Bereitstellung des Titelmaterials unermüdlich geholfen haben. Klaglos wie immer! Insbesondere ist er Hermann Staub, dem Archivar des Börsenvereins, und Jürgen Hespe, dem Bibliothekar des Börsenvereins, zu großem Dank verpflichtet. Beide haben die Auswertung wesentlicher Teile des Literaturbestandes der Börsenvereinsbibliothek in Wolfenbüttel ermöglicht, indem sie für bestimmte Zeit auf etliche Meter ihres Präsenzbestandes verzichteten. Daß -- bei aller Lückenhaftigkeit der bibliographischen Vorbereitungsarbeiten in Frankfurt -- aus dem inzwischen reichen und in jedem Falle zu beachtenden Bestand der Börsenvereinsbibliothek viele wichtige Literaturhinweise für den Band 4 der WBB entnommen werden konnten, ist diesem großmütigen Entgegenkommen zu verdanken. Dr. Monika Estermann und Hermann Staub haben überdies bei der Evaluierung der Systematik des Bandes mit kundigem Rat und freundschaftlicher Kritik geholfen. Schließlich darf ein herzliches Wort der Dankbarkeit gegenüber dem Verleger Dr. Klaus G. Saur und seinem Stab nicht vergessen werden: die Münchener Hilfestellungen für die niedersächsischen bibliographischen Bemühungen im Gestalt von Geduld und Realien haben dem Band 4 der WBB gut getan! Machen Männer Geschichte? Ist die Verlags- und Buchhandelsgeschichte im Grunde nur ein Feld der Personen- und Firmengeschichtsschreibung? Angesichts der rund 8000 Titeleinträge in den Gruppen 4.4.2 (Verleger und Buchhändler) und 4.5.4.1 (Verlage) bzw. 4.5.4.2 (Buchhandlungen) mag eine derartige Vermutung naheliegen. Und sicherlich ist die ältere Historiographie auch im Feld der Verlags- und Buchhandelsgeschichte stark personen- und persönlichkeitsorientiert gewesen. Aber hinter Herrgott und Feyerabend, Göschen und Springer, Brockhaus und Perthes, Diederichs und Wolff, den Fischers oder Westermann und Wagenbach standen und stehen nicht nur Männer, Familien und Firmen. Diese und viele andere Namen, die sich im vorliegenden Band in langen Kolumnen finden lassen, repräsentieren auch Aspekte, Leistungen, Fehlschläge, Impulse und Perspektiven eines maßgeblichen Teiles der deutschen Geistes-, Kommunikations- und Kulturgeschichte. Ohne sie wären Dichter und Denker, Forscher und Gelehrte in Deutschland nicht das, was sie (wirklich? immer noch?) waren und sind. Wie in den früher erschienenen Bänden der WBB wurde wiederum auf Verweise in jeder Hinsicht verzichtet(Eine Ausnahme stellen die Nrn. 46891 und 46933 dar, die auf den Eintrag für das 'Allgemeine Adressbuch für den deutschen Buchhandel' verweisen. Für die ebenso freundliche wie prompte Hilfe bei der Erstellung dieses Titeleintrages ist Herrn Jürgen Hespe, Frankfurt am Main, sehr herzlich zu danken.), jedoch in dem notwendigen Maße von Doppel- und Mehrfachmeldungen Gebrauch gemacht. Bei Personen und Firmen des Verlagswesens und des Buchhandels empfiehlt es sich, stets den personen- und firmengeschichtlichen Abschnitt zu konsultieren. Verlegergeschichte war und ist oft auch Verlagsgeschichte! In nicht wenigen Fällen mußte aus oben angedeuteten Gründen auf eine autoptische Titelaufnahme verzichtet werden. Es wurde, soweit bekannt, gleichwohl ein Standortnachweis gemeldet, der die Beschaffung des jeweiligen Titels ggfs. erleichtern kann. In begrenztem Umfang kann die Abteilung zur Erforschung der Geschichte des Buchwesens im maschinenlesbaren Bestand der WBB-Daten spezifische Recherchen durchführen; man sende ein Verzeichnis der interessierenden Suchbegriffe an die Herzog August Bibliothek.

Wolfenbüttel, 8. Jan. 1994
Erdmann Weyrauch

Vorbemerkung zum fünften und sechsten Band

Der Gegenstand des Abschnittes 5 der Wolfenbütteler Bibliographie zur Geschichte des Buchwesens wurzelt in vorchristlichen Epochen; er reicht von den antiken Bücherablagen Alexandrias oder Pergamons bis zu den virtuellen Katalogen regionaler und nationaler Verbünde oder -- zunehmend -- globaler Netze. Im Gesamt der Geschichte des Buchwesens hat jene des Bibliothekswesens das längste Leben. Den Schatz- und Speisekammern des menschlichen Gedächtnisses und Denkens kommt mithin allein durch ihr Alter ein hohes Maß an Fülle, Vielseitigkeit und Komplexität zu und ihre Hüter und Herren hatten über die Generationen und Geschlechter hinweg -- von Plinius bis zu Paul Raabe -- mehr als einen Anlaß zur Selbstbeschäftigung, zur Selbstreflexion, zur eigenen Vergewisserung. Wie im Gesamtwerk der WBB präsentiert sich die Literatur zur Geschichte und Gestalt des Bibliothekswesens hier in einer -- keine Widerrede -- umfangreicheren Auswahl. Aber wie im Gesamtwerk kann weder nach Absicht noch nach Leistung der verantwortlichen Bearbeiter von einem wie immer gearteten umfassenden Ergebnis der bibliographischen Sammelarbeit die Rede sein. Daß dennoch mehr als 25 Tausend Titelnachweise für die Zeit von 1840 bis 1980 erstellt wurden, bezeugt die gegenstandsadäquate Forschungsintensität der Bibliothekare, Bibliotheksliebhaber und -historiographen. Dabei ließe sich die Zahl der Literaturbelege leicht vermehren, folgte man jeder der sich anbietenden bibliographischen Spuren. Das WBB-Team hat bei weitem nicht die reiche Reihe des Festschriften und Jubelwerke zur Geschichte einzelner Institute und/oder deren Väter, Vorsteher und Verwalter abschreiten und abernten können. So gesehen hatten freundschaftlich-wohlmeinende Ratschläge, den Abschnitt Bibliotheksgeschichte, Bibliothekswesen aus dem Gesamtwerk der WBB herauszulösen und anderen zu überlassen, durchaus ihren Sinn. Aber natürlich hätten die Bearbeiter diesen Ratschlägen nicht folgen können noch folgen dürfen. Die Geschichte der Bibliotheken kann schlechterdings in einer Literatursammlung zur Geschichte des Buchwesens nicht fehlen. Wenn das Verlagswesen und der Buchhandel als die produktiv-dynamischen Elemente der Buchwelt zwei ihrer Kerne sind, so sind die Bibliotheken gewissermaßen die alles willig aufnehmenden, alles wohl organisierenden Gehäuse. Wir wüßten von den gedruckten Medien wirklich wenig ohne die Bücherhäuser. Die Fülle der hier zu berücksichtigenden Literatur zum Bibliothekswesen und seiner Historie hat eine Zweiteilung des bibliographischen Abschnittes erzwungen. Im vorliegenden Band 5 werden neben allgemeinen Dingen die einschlägigen Literaturnachweise zum wissenschaftlichen Bibliothekswesen i.e.S. zusammengestellt, während Band 6, der in Kürze folgen soll, die Literatur zur Geschichte der öffentlichen Büchereien enthalten wird zusammen mit den bibliographischen Informationen zum Bibliotheksbau, zur Bibliotheksverwaltung und -benutzung. Die historische Entwicklung des Büchersammelns und der Büchersammlungen hat das WBB-Team die mittelalterliche Bibliotheksgeschichte berücksichtigen lassen; die Geschichte von Handschriften und ihrer Sammlung und Erschließung blieb jedoch ausgeklammert. Für etliche bedeutende Institute des deutschen Bibliothekswesen, z.B. die Häuser in Berlin, Dresden, Leipzig oder München, existieren umfassende Spezialbibliographien. Diese wurden ggfs. intensiv zu Rate gezogen und haben diesen und den folgenden Band der Wolfenbütteler Bibliographie bereichert. Wuchs der Umfang der Literatur zu einem dieser Institute besonders stark an, wurden die bibliographischen Informationen stillschweigend und ohne besondere typographische Hervorhebung nach folgendem Schema untergliedert: Allgemeines, Geschichte, Gebäude, Verwaltung, Personal, Kataloge, Bestand, Sondersammlungen, Benutzung, öffentlichkeitsarbeit u. Ausstellungen sowie Sonstiges. Dies gilt es bei der bibliographischen Suche zu beachten. Es liegt im übrigen in der Natur des Gesamtwerkes, daß diese und andere Feindifferenzierungen der bibliographischen Informationen nicht jenen spezieller Literatursammlungen gleichen konnten. Die Benutzung des Bandes bedarf der WBB-üblichen Phantasie. In zahlreichen Fällen betrifft ein gesammelter Titel mehrere Aspekte und Sachverhalte. Es mußte also wiederum in einem unvermeidlichen Maße von Doppel- und Mehrfachmeldungen Gebrauch gemacht werden. Wie in den früher erschienenen Bänden der WBB wurde auf Verweise verzichtet. In nicht wenigen Fällen hatte ebenso aus praktischen, vor allem Zeit- und Kostengründen eine autoptische Titelaufnahme zu unterbleiben. Es wurde, soweit bekannt, gleichwohl ein Standortnachweis gemeldet, der die Beschaffung des jeweiligen Titels erleichtern kann. Erstmals hat das in der Herzog August Bibliothek installierte PICA-System die bibliographische Recherche unterstützen können, soweit nicht die Dürftigkeit eines Teils der dort auffindbaren Nachweise von dieser Hilfeleistung abschreckte. Erneut ist mit Emphase allen Kolleginnen und Kollegen in den deutschen und deutschsprachigen Bibliotheken -- sog. wissenschaftlichen wie sog. öffentlichen -- vielfach und herzlich Dank zu sagen. Eine im Frühjahr 1995 veranstaltete Umfrage ist beispielsweise mit bemerkenswerter Aufmerksamkeit beantwortet worden! Der Leihstelle im eigenen Haus ist zu danken wie den unermüdlich zuarbeitenden Mitarbeitern in der eigenen Abteilung, namentlich Rosmarie Borowka und Ulrich Lauszus. Das Verlagshaus Saur hat ein weiteres Mal große und beinahe stille Geduld geübt: Danke! Und schließlich: für Fehler haftet im Rahmen des üblichen und Zumutbaren der verantwortliche Bearbeiter, der sich über die kurze Mitteilung vergessener oder übersehener Titel auch dann freut, wenn diese nicht in harschen Rezensionen versteckt sind.

Wolfenbüttel, 25. April 1996
Erdmann Weyrauch

Vorbemerkung zum siebten und achten Band

Der siebte und achte Band der "Wolfenbütteler Bibliographie zur Geschichte des Buchwesens im deutschen Sprachgebiet" präsentieren den Abschnitt "Der Leser" mit ca. 8.200 Titelnachweisen sowie eine größere Anzahl von ergänzenden Titelnachweisen zu den in den Bänden 1 bis 6 veröffentlichten Fachgebieten und Sachgruppen. Damit endet die reguläre retrospektive Berichterstattung der WBB über die einschlägige, zwischen 1840 und 1980 erschienene buch- und bibliotheksgeschichtliche Literatur. Im Band 7 findet sich ferner ein Gesamtverzeichnis der für die WBB ausgewerteten bzw. benutzten Zeitschriften und Periodika sowie eine alphabetisierte Zusammenstellung aller Sachgruppen mit Angabe der jeweiligen Notationen. Insgesamt enthalten beide Bände etwa 22.000 bibliographische Eintragungen einschließlich der im bewährten Verfahren erstellten Doppel- und Mehrfachverzeichnungen.
Wie in den früher erschienenen Bänden der WBB lassen auch die hier veröffentlichten Titelinformationen erkennen, dass eine über einen langen Zeitraum angelegte bibliographische Berichterstattung in mancherlei Hinsicht thematische Differenzierungen, inhaltliche Ausweitungen (oder auch Einschränkungen), ggfs. sogar Brüche und Schwächen in der Ermittlung, Sammlung und Arrangierung des Titelmaterials nicht vermieden werden kann oder mag. Der Abschnitt 6, der die einschlägige Literatur zur historischen Leserforschung und zur Geschichte des Lesens versammelt , spiegelt dies deutlicher als andere thematische Großgruppen der früheren Bände. Historische Leserforschung im weiteren Sinne "funktioniert" noch weniger als etwa Papier- oder Verlagsgeschichte ohne einen nachhaltigeren Rückbezug auf die aktuellen Bemühungen um Erkenntnisse über Leser und Lesen oder auf die moderne Medien-, Kommunikations- oder Rezeptionsforschung. Gerade in den letztgenannten Arbeitsfeldern erscheinen theorieorientierte Ansätze und Modelle bzw. beispielhafte empirische Untersuchungen aus der Gegenwart geeignet, historische und historiographische Erkenntnisinteressen und -methoden zu befruchten. Dabei soll und kann es keine Rolle spielen, dass immer noch traditionellere Fach- und Forschungsvertreter - zuweilen erschreckend ungezügelt - Modelle und Theorien wie der Teufel das Weihwasser scheuen.
Es charakterisiert auch die vorliegenden Bände, dass die bibliographische Berichterstattung weder vollständig ist noch Vollständigkeit intendiert. Es fehlen Titel! Wohl weil sich der Bearbeiter als kurzsichtig erwies, weil bibliographische Ermittlungen aus Zeitgründen abzubrechen waren, weil auch einmal ein Karteikasten eines Interimskataloges zu Fall kam. Dass dies punktuell missliche Auswirkungen auf den Ergänzungsteil der WBB, der hier mit der Eintragsnummer 102.471 beginnt, gehabt hat, sei ausdrücklich bekannt. Im übrigen bleibt die letztmalige, durchaus unkokette Wiederholung, dass die in der Wolfenbütteler Bibliographie zur Geschichte des Buchwesens im deutschen Sprachgebiet offerierten rund einhunderttausend Titelmeldungen nichts anderes als eine - umfassende - Auswahl aus der Gesamtheit der einschlägigen buch- und bibliotheksgeschichtlichen Literatur, die zwischen 1840 und 1980 publiziert wurde, darstellen.
Die bisherigen Bände der WBB - und den Bänden 7 und 8 wird Ähnliches widerfahren - haben ein lebhaftes, teils zustimmendes, teils heftig kritisierendes Echo ausgelöst. Die Zustimmung war dabei in manchen Besprechungen ebenso von - dankbar empfundener - Sympathie für "Wolfenbüttel" und / oder die / den anderen Bearbeiter gespeist wie einige kritische Wertungen - unangesehen aller sachlich begründeten Einwendungen - ihren Saft aus eben ihrem Fehlen zogen. Beides ist üblich und legitim. Es bedarf keiner besonderen Hervorhebung, dass, soweit das irgend möglich war, alle stichhaltigen und konkret ausgewiesenen Mängelrügen umgesetzt wurden. Dies geschah grundsätzlich beim gesamten Abschnitt 6, bei den Ergänzungsmeldungen und gewissermaßen als Vorgriff auf eine mögliche Nutzung in elektronischer Form in der WBB-Datenbank. Manches ließ sich nur für diese Zukunft nachbessern, etwa dumme sachliche Fehlzuweisungen oder elementare bibliographische Optimierungen. Natürlich bleiben Mängel! Aus deren faktischer Unausmerzbarkeit die Schlußfolgerung zu ziehen, die Veröffentlichung eines bibliographischen Materials dieser Art und diesen Umfangs doch erst mit der 2. Auflage beginnen zu lassen, hat der Bearbeiter als humoristischen Beitrag aus einer deutschen Landschaft, wie sie singt und lacht, zur Kenntnis nehmen dürfen.
Am Ende dieser Bemerkungen ist den Initiatoren des Vorhabens, Paul Raabe muss zuerst und besonders genannt werden, allen Helfern und Förderern sowie dem Verlagshaus K. G. Saur noch einmal nachdrücklich Dank zu sagen! Ohne die jahrelange Unterstützung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare im Haus wie in den Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus hätte sich das Vorhaben schwerlich realisieren lassen. Der Verlag hat Geduld gegenüber unvermeidlichen Verzögerungen ebenso geübt wie Nachsicht in Bezug auf die Kritik aus der Feder der Biblio-ViPs. Herzlichen Dank also dem Verleger Prof. Dr. Klaus G. Sauer und seinem Herstellungsleiter Manfred Link und dessen Team! Substantiellen Charakter hatten Engagement, Energie und Leistung, die besonders Cornelia Fricke in den langen Zeiten der Vorbereitung der ersten Bände gezeigt hat. Die bibliographische Qualität der Titelinformationen ist vor allen Dingen ihr zuzuschreiben. Ulrich Lauszus hat ihre Arbeit leider nur für eine begrenzte Zeit fortführen können; auch ihm gebührt herzlich Dank, der ebenso der unermüdlichen Rosmarie Borowka für vielfältige Zuarbeiten auszusprechen ist. Bereits früher ist gesagt worden, dass Unternehmungen dieser Art institutionell gut aufgehoben sein sollten, was im Fall der WBB für mehr als zwanzig Jahre bei der Herzog August Bibliothek vollauf gegeben war. Last but not least fühlt sich der Bearbeiter seinen begleitenden Beobachtern, Rezensenten und Kritikern verbunden. Jeder, der am Wege baut, hat Meister; von diesen galt und gilt es zu lernen, denn - zum Glück - nicht immer macht allein der Ton die Musik.
Für die WBB sind nun doch die notwendigen Indexbände zu erstellen. Die seit Beginn der eigentlichen bibliographischen Sammeltätigkeit genutzte EDV wird, so ist zu hoffen, diese Arbeiten erleichtern. Es werden Register für anonyme Schriften, Verfasser und Beiträger, für Personen, Firmen und Institutionen sowie ein geographisches Register vorbereitet. Ein zunächst vorgesehenes Schlag/Stichwortregister muss aus Zeit- und Kapazitätsgründen entfallen. An seine Stelle ist jedoch - bereits hier im Band 7 abgedruckt - ein alphabetisches Sachgruppenregister getreten, das auf den rund eintausend Gruppen und Untergruppen der sieben Hauptabschnitte aufsetzt und über die inhaltliche Gliederung hinaus den sachorientierten Zugriff auf die bibliographischen Informationen differenzierter unterstützen soll.
Das Ende der Arbeiten an der für die Wolfenbütteler Bibliographie zur Geschichte des Buchwesens geht einher mit dem rasanten Hervortreten neuer, elektronisch gestützter Recherchemedien und -möglichkeiten. CD ROMs, Online-Kataloge, Verbunddatenbanken markieren ein neues Zeitalter des Suchens und Findens. Es scheint, als ob dabei das Prinzip der serendipity eine Rolle spiele, die den "alten" Bibliographen mores lehren könnte. Referenz- und Nachschlagewerke in Papier-Form werden vermutlich in naher Zukunft deutlicher unter Existenzbedrohung geraten und damit auch die eingeübten Verfahren ihrer Herstellung und Benutzung. Bibliographische Information und Internet liegen unabweisbar nahe beieinander. Darüber hinaus verabschiedet sich offensichtlich die "Buchgeschichte" alten Stils: in Leipzig, Mainz und anderswo wird von der "Buchwissenschaft" gehandelt, an der Pleiße - zu Recht! - sogar im Kontext einer umfassend angelegten Kommunikations- und Medienwissenschaft, deren integratives Element selbstverständlich die EDV mit allen ihren aufregenden und fragwürdigen Verheißungen ist. So ist am Ende die WBB selbst schon Geschichte.

Wolfenbüttel, 1. Juli 1998
Erdmann Weyrauch

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Zuletzt geändert am 25. August 2006
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