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Einführung in die Datenbank der Leichenpredigten der HAB

Inhalt

Der Katalog der gedruckten Leichenpredigten (LP) der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel entstand in den Jahren 1987 bis 1999 und enthält ca 13.150 Leichenschriften (9.430 Drucke mit entsprechenden Dubletten) auf ca 7.170 verschiedene Personen in deutscher oder lateinischer Sprache. Diese Drucke stammen mit wenigen Ausnahmen aus der Zeit zwischen 1550 und 1750 und entstanden überwiegend im nördlichen Teil des Deutschen Reiches, zwischen Kiel, Bremen und Hamburg, Marburg und Gießen im Westen und Königsberg und Breslau im Osten. Nur wenige wurden für Katholiken verfaßt, die große Mehrzahl für Protestanten. Ein Druck kann eine Predigt mit oder ohne Lebenslauf, Widmung, Abdankung, Standrede, Programma, Leichenprozession, Epicedien, Briefe, Trauermusik und Illustrationen enthalten aber auch nur einzeln gedruckte Teile, wie ein Programma oder ein Epicedium.

Die erschlossenen LP stammen aus den Signaturgruppen:

  • Theol. (Sammlung Herzog Augusts d.J.),
  • Da, Db, Gm, Gn (Mittlere Aufstellung, Erwerbungen nach 1666),
  • Helmst. und Helmst. Drucke (Bestand der Universität Helmstedt und Drucke aus Helmstedt),
  • Alv. (Sammlung Alvensleben),
  • Xa (Adelige Leichenpredigten).

Die Katalogisierung orientierte sich an dem 1927-1935 in Leipzig gedruckten Katalog der Sammlung Stolberg, da sich diese LP-Sammlung als Depositum in der HAB befindet. Der Katalog ist nach dem Alphabet der Verstorbenen geordnet. Auf die Daten zu Leben und Tod der jeweiligen Person folgen alle vorhandenen Leichenschriften. Die 2.720 Dubletten aus der Sammlung Stolberg wurden mit der entsprechenden Bestandsnummer vermerkt, dazugehörige Seitenzahlen werden nur bei Abweichungen vom Exemplar der HAB hinzugefügt. Sind bei den Stolbergnummern zwei mit "und" verbundene Nummern verzeichnet, wie z.B. 12574 (62 S.) u. 12575 (80 S.), so bilden beide zusammen eine Dublette zum Druck in der HAB.

Leichenschriften in folgender Form wurden nicht aufgenommen:

  • Nachdrucke und zweite oder weitere Auflagen einer LP
  • Jahrespredigten (im Stolbergkatalog enthalten)
  • Sammlungen (d.h. die gemeinsam gedruckten LP eines Verfassers - z.B. Philipp Jakob Spener -
    oder anläßlich eines Ereignisses, wie einer Seuche oder eines Unglücksfalls)
  • nur handschriftlich vorliegende LP

Titelauflagen (Druck identisch bis auf das Titelblatt) wurden berücksichtigt und als andere Ausgaben behandelt. Weibliche Verstorbene sind unter ihrem Geburtsnamen verzeichnet - wie im Stolbergkatalog. Sie werden in der Datenbank aber auch unter Ihrer Namensformen als Verheiratete gefunden. Falls bei einer Ehefrau der Geburtsname nicht zu ermitteln war, steht diese unter dem Namen des Ehemanns mit dem Zusatz [verm.] (Vermählte). Mitglieder gräflicher, fürstlicher und königlicher Familien werden - wie im Stolbergkatalog - unter den jeweiligen Häusern verzeichnet, nicht unter ihrem Vornamen. Die Lebensdaten der Verstorbenen entstammen den Leichenschriften. Sie wurden nur für Angehörige des hohen Adels und der königlichen Häuser ergänzt, die sonst nicht zu unterscheiden wären (nach den Europäischen Stammtafeln). Nicht genannte Lebensdaten, die aus dem Text erschlossen werden konnten, sind durch [....] gekennzeichnet. Die Konfession der Verstorbenen wird – soweit in der LP erwähnt – angegeben als: luth., ref. (=calvinistisch), kath., konv. (von kath. zu luth.), jüd. und mosl..

Während der letzten Krankheit einer/s Verstorbenen herangezogene Ärzte und Apotheker sind nur mit dem Nachnamen genannt, falls der Vorname nicht aus der LP hervorgeht.

Wenn die Leichenschrift keinen Lebenslauf enthält, wurde dies am Ende der biographischen Daten vermerkt: "Kein Lebenslauf vorhanden." Falls die LP keinen getrennt gedruckten Lebenslauf aufweist: "Kein ausführlicher Lebenslauf vorhanden." Bei verstorbenen Kindern entfällt diese Angabe.

Die Namen der Verfasser von LP bzw. der Hauptschrift sind in angesetzter und – durch // getrennt – nach dem Sachtitel in der vorliegenden Form aufgenommen. Stammt letztere nicht vom Titelblatt der Leichenschrift, so wurde sie mit [....] versehen.
Namen weiterer beteiligter Personen erscheinen in Ansetzungsform, die der Verfasser von Epicedien u. Briefen und der Illustratoren zusätzlich innerhalb (...) in der vorliegenden Form. Die Namensansetzung des Hauptverfassers und aller Beiträger, also der Verfasser von LP, Abdankungen, Standreden, Programmata, Epicedien, Briefe und Trauermusik, der Komponisten, Künstler und Stecher erfolgte nach dem DBI (Deutscher Biographischer Index). Bei den Epicedien wurden bis zu drei gemeinsame Verfasser eines Gedichts berücksichtigt. Nicht in den üblichen Nachschlagewerken nachzuweisende Adels- oder Ortsnamen sind durch hinzugefügten * gekennzeichnet.

Auf die Angaben zu Druck-/Verlagsort und Drucker/Verleger folgt nach // das Impressum in der vorliegenden Form.

Der Sachtitel der Leichenschrift wird unter Auslassung von Datums- und Ortsangaben (bereits in den Daten zum Tod genannt) in der vorliegenden Schreibweise bis zum Namen der verstorbenen Person oder zum ersten Personennamen zitiert, bei Programmata academica nur der Textanfang. Griechische oder hebräische Bestandteile eines Sachtitels wurden nicht aufgelöst und durch ... [griech.] oder ... [hebr.] ersetzt.

Blattzahlen werden nur angegeben, falls keine Seitenzählung vorhanden ist. Sonst wurde die Seitenzählung bevorzugt. Für die Umfangsangabe gilt dabei immer die letzte vorhandene Seitenzahl. Wenn die letzte bedruckte Seite ungezählt ist, bleibt sie bei der Umfangsangabe unberücksichtigt. Falsche Umfangsangaben werden angegeben und durch den Zusatz (vielm.) und die richtige Seitenzahl ergänzt.

Benutzte Abkürzungen


Abb. Abbildung
Amtsphys. Amtsphysicus
Anat. Anatom
Apoth. Apotheker
Arch. Archiater
Archidiak. Archidiakon
Ass.Kon. Assessor des Konsistoriums
Ausz. Auszug/Auszüge
Balb. Balbierer
beerd. beerdigt
Bergchir. Bergchirurg
Bl. Blatt
bzw beziehungsweise
Can. Canonicus
Chir. Chirurg
d.Ä. der Ältere
d.h. das heißt
d.J. der Jüngere
d.M. der Mittlere
dass. dasselbe
ders. derselbe
Diac.prim. Diaconus primarius
dies. dieselbe/n
Domdiak. Domdiakon
Dompred. Domprediger
ehem. ehemalig
Fürstl. Fürstlich
Garnisonpred. Garnisonpredier
geb. geboren
Gen.Sup. Generalsuperintendent
gest. gestorben
gez. gezählt
Gräfl. Gräflich
Herzogl. Herzoglich
Hofbalb. Hofbalbierer
Hofdiak. Hofdiakon
Hofkapl. Hofkaplan
Hofmed. Hofmedicus
Hofpred. Hofprediger
hs. handschriftlich
Ill. Illustration
ill. illustriert
Insp. Inspektor (Kirchen-)
Jh. Jahrhundert
jüd. jüdisch
Kaiserl. Kaiserliche/r
Kant. Kantor
Kapl. Kaplan
kath. katholisch
Koadj. Koadjutor
Königl. Königlich
Kons.Rat. Konsistorialrat
konv. konvertiert
korr. korrigiert
Kreismed. Kreismedicus
Kurf. Kurfürstlich
Landphys. Landphysicus
lat. lateinisch
Leibchir. Leibchirurg
Lekt. Lektor
Lic. Licentiat
LP Leichenpredigt/en
luth. lutherisch
m männlich
Med. Medicus
Med.pract. Medicus practicus
o.A. ohne Angabe/n
o.J. ohne Jahr
o.N. ohne Namen
o.O. ohne Ort
Oberdompred. Oberdomprediger
Oberhofpred. Oberhofprediger
Oberkons.Rat Oberkonsistorialrat
Oberpf. Oberpfarrer
Obersup. Obersuperintendent
P. Pastor
P.prim. Pastor Primarius
Pf. Pfarrer
Pf.adj. Pfarradjunkt
pharmacop. Pharmacopula
Phys. Physicus
Phys.ord. Physicus ordinarius
poln. polnisch
Pract. Practicus
Praep. Praepositus
Pred. Prediger
Pseud. Pseudonym
r recto
ref. reformiert/e
Ref. Reformierte/r
Schloßpred. Schloßprediger
st.n. stilus novus
st.v. stilus vetus
Stadtbalb. Stadtbalbierer
Stadtpf. Stadtpfarrer
Stadtphys. Stadtphysicus
Stadtpred. Stadtprediger
Subdiak. Subdiakon
Subpr. Subprior
Sup. Superintendent
Taf. Tafel
u.a. und andere
unbedr. unbedruckt
unvollst. unvollständig
v verso
Verf. Verfasser
verm. vermählte
Verst. Verstorbene/r
verw. verwitwet/e
vgl. vergleiche
vielm. vielmehr
Vize-Gen.Sup. Vizegeneralsuperintendent
Vize-Sup. Vizesuperintendent
w weiblich
z.B. zum Beispiel