Bernburg
Vorbereitungen auf das Begräbnis von Schwester Louise Amalia
Korrespondenz
Anhörung der Predigt
Entsendung des früheren Kammerjunkers Hermann Christian Stammer nach Köthen
☉ den 1. November
Noch immer, mitt anstellung der begräbnüß, wie auch der
notification: vndt Gevatterschreiben zu thun gehabtt.
hieroben aufm Schloß, predigen laßen. [Date Cæsarj, quæ
]
sunt Cæsaris, & Deo et cetera[.]Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott usw.
Stammern nach Cöhten geschickt, die Fraw Muhme zur gevatter
schafft einzuladen, vndt herrnvettern Fürst Ludwig zur gastung.
Bernburg
Rückkehr von Stammer aus Köthen
Abdankung der bisherigen Hofjunker Hans Volkmar Hahn und Ernst Dietrich Röder
Korrespondenz
Ablehnung des Stallmeisteramts durch Stammer
Liste der ausgefertigten Notifikations- und Patenschaftsschreiben zur Geburt der Tochter Eleonora Hedwig
Kriegsnachrichten
Kriegsfolgen
☽ den 2. November
Stammer ist von Cöhten wiederkommen, honorè d'un gracedeniergeehrt mit einem Gnadenpfennig [Bildnismedaille, die von Landesherren als Auszeichnung oder Geschenk verliehen wird] et cetera[.]
hahn & Röder ont estè licentièz, pour partir en peu de jours.Hahn und Röder sind abgedankt worden, um in wenigen Tagen aufzubrechen.
J'ay encores estè tourmentè avec la depesche, des notifications,
& compererage.Ich bin noch mit der Abfertigung der Bekanntmachungen und Patenschaft geplagt worden.
Stammer fait des difficultèz, ne voulant estre escuyer.Stammer macht Schwierigkeiten, weil er kein Stallmeister sein will.
Outre les lettres susdites, j'ay escrit, a Christoph Burggraf zu DohnaAußer den oben genannten Briefen habe ich an Christoph Burggraf zu Dohna geschrieben vndt
Adolf Börstel en Francein Frankreich.
Die Notificationschreiben, so ich außfertigen laßen, vndt
vollnzogen, seindt gerichtett gewesen:
- 1. An Churfürsten von Saxen, eigenhändig.
- 2. An Churfürsten von Brandenburg.
- 3. Churfürstinn von Brandenburg[.]
- 4. Alte Churfürstinn Pfaltzgräfin.
5. Marggraf Sigismundt. 2.
6. Marggraf Christian. 1. |
von Brandenburg |
- 7. hertzog Wilhelm von Saxen Weymar.
- 8. hertzog Geörge von Lünenburg.
- 9. Landtgraf Geörge von heßen.
- 10. Hertzogk hanß von Megklenburg
- 11. vndt seine gemahlin, Meine Schwester[.]
|
|
12. Aeptißinn, vndt P
13. Pröbstinn zu Quedlinburg. |
|
- 14. Fürst Augustus vndt
- 15. Seine Gemahlin.
- 16. Fürst Ludwig, vndt
- 17. Seine Gemahlin.
- 18. Fürst Johann Casimir,
- 19. vndt seine gemahlin.
- 20. herzoginn zu Sonderburg.
- 21. Fürstin zu häringen.
- 22. hertzoginn von Schöningen.
- 23. Bruder Fritz.
- 24. hertzogin zu Wir
temberg sœur de ma femmeSchwester meiner Frau.
|
- 25. Pfaltzgraf zu hilpoltnstain.
- 26. Alte wittibe alda.
- 27. Fraw Muhme zu Krannichfeldt.
- 28. hertzog in Pommern.
- 29. hertzoginn in Pommern.
- 30. Graf Arndt Jost von Bentheim.
- 31. wittwe zu Steinfurtt.
- 32. hertzog zu Münsterberg.
- 33. hertzog von Altemburg.
- 34. FrawMuhme von Coßwigk.
- 35. hertzog Augustus von hitzgker.
- 36. hertzogk Friederich zu hollstein Norburg[.]
|
Die Gevatterschreiben seindt gerichtett worden:
- 1. An den Römischen Kayser.
- 2. vndt Kayserinn.
- 3. An die Churfürstinn von Lichtemberg.
- 4. Churfürstinn von Saxen, zu Dresen[!].
- 5. Landgraf Wilhelm von heßen, vndt
- 6. Seine gemahlin.
- 7. hertzog Augustus von Lüneburg Zelle.
- 8. hertzoginn von Lüneburg hitzgker.
- 9. herzog Ioachim Ernst von hollstein
- 10. vndt seine Gemahlin.
- 11. Freẅlein Eleonora von hollstein[.]
- 12. hertzog Philips von hollstein.
- 13. hertzog Friederichs
gemahlin zu Norburg. - 14. hertzoginn zu Stuckgardt,
Barbara Sofia. - 15. FrawMuhme zu Cöhten.
- 16. Mein
vetter Fürst Geörge Aribert. - 17. Mein bruder Fritz.
- 18. Der Graf von Ostfrießlandt.
- 19. Graf Fritz von Ortemburg.
- 20. Præsident Börstel.
Zeitung, daß der general Major Taube im lande zu Mecklenburg
etwas progreß, vndt victory gehabtt, wie auch die
Kayserlichen an den lottringischen gräntzen.
Le capitaine Escossois, quj loge dans ceste ville, a au
jourd'huy voulu faire bastonner un de mes officiers,
pour nulle vraye cause, ayant fait donner n'a gueres
a Matz Bidersee, par huict hommes des terribles
bastonnades, affrontant honteusement ce gentilhomme, le
quel l'a desfiè mais il n'est point venu.Der schottische Hauptmann, der in dieser Stadt wohnt, hat heute einen meiner Amtsträger aus keinem echten Grund prügeln lassen wollen, nachdem er Matthias Biedersee neulich durch acht Männer furchtbare Stockschläge hatte geben lassen, wobei er diesen Edelmann schändlich kränkte, welcher ihn [zum Duell] herausgefordert hat, aber er ist nicht gekommen.
Bernburg
Korrespondenz
Gespräche mit dem Hofmarschall Burkhard von Erlach, der Gemahlin Eleonora Sophia und den Schwestern
♂ den 3. November
Noch mitt depeschen, occupat gewesen.
Mjtt dem Marschalck Erlach, conversjrt, wegen
anstaltt der begräbnüß. JtemEbenso: mitt Madame vndt
mitt den Schwestern.
Bernburg
Anhörung der Predigt
Grassierende Krankheiten in der Bergstadt
Korrespondenz
Gespräche mit dem Regierungspräsidenten Heinrich von Börstel und Erlach
Kriegsnachrichten
Entlassung von Hahn und des Wiener Kammerdieners Rudolf Kern
☿ den 4. November
Auf heüttigem behttage noch aufm Schloß predigen laßen.
Es regieren vorm berge fast in allen haüsern, die
drey kranckheitten, nemlich die Ruhr, die haüpt
kranckheitt, vndt kindsblattern, Gott behüte vor
ferrnerer jnfection, vndt wende alle landt
plagen, nach seinem Göttlichen willen, in gnaden von
vnß ab.
Condolentzen vom hertzog Wilhelm, vndt hertzog
Albrecht von Weymar, vber Schwester Loysa Sehliger,
tödtlichen hintritt. Sie halten sich an itzo, wegen
der jnfection zu Jchterßhausen auff.
President jst bey mir gewesen, vndt Marschalck.
Zeitung das der Churfürst von Saxen, mitt seiner armèe
wieder zurückDie Silben "zu" und "rück" sind im Original voneinander getrennt geschrieben. komme, weil ihn die Schwedischen
aldort nicht vber die Elbe laßen wollen.
JtemEbenso: das der Lottringer aufs haüpt geschlagen seye.
hanß Volckhmar hahn, vom Brauneckh, vndt
Rudolf Kern, haben ihren abschiedt bekommen.
Schreiben von Weymar, condolentzen, vndt vertröstungen.
Bernburg
Abschied von Hahn
Nachrichten
♃ den 5ten: November
Den alten Brandenburgischen hofmeister hahn abgefertiget,
welcher gar einen Treẅhertzigen abschiedt von mir genommen.
Erinnerung durch Loẅen, wegen Tobias Steffeck von Kolodeg. pergeusw.
AbominandaVerabscheuenswertes gehört, was sich zu Hall zugetragen, von
einem vornehmen Rahtsherren Cesar genandt, quale hà com
messo il vizio nefando con 250 persone, e guastato
talmente un putto d'otto annj, che le viscere glj escono,
e il povero fanciullo è posseduto del Demonio; dopò quel
tempo, ragionando cose strane, e stravagantjwelcher mit 250 Personen das abscheuliche Laster begangen und einen Knaben von acht Jahren dermaßen verdorben hat, dass ihm die Eingeweide herauskommen, und der arme Knabe ist vom Teufel besessen, da er nach jener Zeit merkwürdige und seltsame Sachen redete.
Bernburg
Zepzig
Bernburg
Korrespondenz
Bittschriften der Untertanen
Besuch bei den zwei jüngsten Kindern
Kriegsnachrichten
Ausritt nach Zepzig
Wirtschaftssachen
♀ den 6ten: November
Gar ejn freündtliches antworttschreiben, auf
das meinige, von Mejnem bruder, entpfangen.
Gott gebe, daß es nicht nur bloße verbaWorte seyen.
Allerley supplicationesBittschriften der armen bedrangten leütte bekommen.
J'ay veu pour la 1ere. fois, nostre jeune fille, Dieu la main
tienne, & conserve a son honneur, & gloire. Mais quant
a nostre second fils, Victorio Amedeo; il est fort indispost
du mal des dents, Dieu luy donne guerison, & ne nous
punisse en son ire, derechef, comme nous sommes accoustumèz icy.Ich habe das erste Mal unsere kleine Tochter gesehen, Gott erhalte und bewahre sie zu seiner Ehre und [seinem] Ruhm. Aber was unseren zweiten Sohn Viktor Amadeus betrifft, ist er sehr unpässlich vom Zahnweh, Gott gebe ihm Genesung und strafe uns nicht erneut in seinem Zorn, wie wir hier gewohnt sind.
Schreiben von Leiptzigk, vom hertzog von Wirttemberg vndt
Churfürstin zu Lichtemberg.
Die Lottrjngische Niderlage continuirt noch, Jtemebenso:
das der Cardinal Jnfante, mitt den holländern friede
tractire.
Bin hinauß, nach Zeptzig geritten, alda jn die 90 Morgen,
we noch vngebraacht, vngewandt, vngestoppelt, liegen,
vndt solches, auß mangel der vndterthanen pferde, auch
anderer vnsicherheitt, insonderheitt aber, daß man die forwercks
pferde zu andern diensten gebrauchtt, vndt vnmüßig sein laßen.
Bernburg
Korrespondenz
Jagd im Kesselbusch
Mitteilung durch Bruder Friedrich
Kriegsnachrichten
Kontributionsforderungen
Erneuter Seufzer des Sohnes Viktor Amadeus
♄ den 7ten: November
Schreiben von Meinem geliebten Bruder, Fürst Friederichen,
in antwortt Meines schreibens, wegen der Wienerischen præsent
gelder, vndt des wildprets so ich begehrt.
Lettre deBrief von Caspar Pfau wegen affigirung des Kayßerlichen Mandatj avo
catorijRückkehrbefehls [Verbot des weiteren Kriegsdienstes für ausländische Mächte], so ich ihm anbefohlen, wie auch abschrift davon ins
Ampt Ballenstedt zu schicken. Will vndterthänige folge leisten.
Nota BeneBeachte wohl Er hat erst gestern abendt, mein schreiben cum mandato avocatoriomit dem Rückkehrbefehl [Verbot des weiteren Kriegsdienstes für ausländische Mächte] ent
pfangen.
Jch habe heütte im Keßelpusch iagen laßen, da hat
man 5 hasen, vndt einen fuchs gefangen.
RispostaAntwort von Quedlinburg[,] hartzgeroda, vndt häringen, wegen
meiner notificationen, vndt theil gevatterschreiben.
hanß Albrecht Münchaw, ist hehrkommen, mitt bericht, das
Meinem bruder, die gevatterschafft, gar annehmljch.
Zeitung das der Cuhrfürst, bey Sandaw vber die Elbe
gegangen, habe die Reütterey durchschwemmen laßen,
das Fußvolck in Pramen vbergesezt, vndt zu vber
führung der Artillerie vndt bagageGepäck, eine Schifbrücke,
alda vber die Elbe schlagen laße. Der hertzogk von
Mecklenburg seye alda zu Sandaw, zum Churfürsten
gekommen, wegen der Schwedischen, die tractaten zu re
assumiren.
Der Cuhrfürst begehrt an itzo, auf das Rochawische
Regiment, auß dem Zerbster antheil, alle wochen
500 Thlr:[,] wehren 2 milletausend Thlr: Monatlich, ohne die contri
bution der 800 Thlr: vndt der semel pro semperein- für allemal, bewilligten
300 w: getreydig. Cela nous ruinera de fond, en comble.
Dieu aye pitiè du pauvre pays.Das wird uns gänzlich verderben. Gott habe Mitleid mit dem armen Land.
Victorio Amedeo, a derechef profondement souspirè contre moy.Viktor Amadeus hat mir gegenüber erneut tief geseufzt. et cetera
Bernburg
Anhörung der Predigt
Gespräch mit Erlach
Kriegsnachrichten
Hasenjagd
Nelken im Garten
☉ den 8ten: November
Abermals den hofprediger, Ern Andream Winsium,
hieroben aufm Saal predigen laßen.
Mitt dem Marschalck, wegen anstellung der
leichbegängnüß, auch waß darbey vergeßen worden, geredet.
AvisNachricht, das die hostiliteten vor Magdeburg zimlicher
maßen, zwischen beyden partheyen aufhören, vndt das
es scheinet, es dörffte zu einem accord außschlagen.
Meine pursche hat einen hasen im hezen gefangen,
vndt zwey lauffen laßen. hanß Albrecht Münchaw,
hat mitt Meines bruders winden gehetzt.
Jch habe noch diesen Nachmittag im garten rohte
blühende vndt außgeblühte Nelcken wie
im frühling gesehen. Das gelinde wetter, mag
daran schuldig sein.
Bernburg
Vorbereitungen auf das Begräbnis von Schwester Louise Amalia
Korrespondenz
Ankunft von Bruder Friedrich und etlichen Adligen
☽ den 9ten: November
PræparatoriaVorbereitungen zur leichbegängnüß nochmalß gemachtt.
Condolentzschreiben von Krannichfeldt, entpfangen.
Fürst Geörg Aribert, schreibt auch ab seine ankunft
anhero, vndt endtschuldiget sich, mitt leibesschwachheitt.
Mein bruder Fürst Friederich ist ankommen diesen abendt
vndt hat mich in meinem losament besuchtt.
Eine post von Leiptzigk ist ankommen, mitt schreiben,
condolendomit Kondolieren von der Churfürstin von Brandenburg[.]
Schreiben, vndt creditife, seindt vom hertzog vndt hertzoginn
zu Megklenburg ankommen, darinnen Sie dem Marschalck
Erlach, ihre stelle, beym leichbegängnüß, zu vertretten,
aufftragen.
Etzliche vom Adel, seindt heütte ankommen.
Bernburg
Ankunft der Fürsten August und Ludwig mit ihren Gemahlinnen und einigen Kindern
Beratung mit den Onkeln August und Ludwig
Bestattung der verstorbenen Schwester Louise Amalia
Abreise von Fürst Ludwig und dessen Gemahlin Sophia
♂ den 10ten: November
heütte Morgen, ist der herrvetter Fürst Augustus
sambt seiner Gemahlin, freẅlein Tochter Johanna,
vndt zweyen Söhnen, auch fürstlichem comitat erschienen.
Baldt darauf gleichsfalß herrvetter Fürst Ludwig,
mitt Seiner gemahlin, vndt fürstlichem comitat.
Baldt darnach hat man raht gehalten in Fürst Augusti
stube vndt wol ein 16 punctaPunkte itzige landesnoht betreffend
deliberirt, vndt discutirt.
Nach gehaltener Mahlzeitt, in meinem gemach,
ist vm gegen 1 vhr Nachmittags die leichbegängnüß
angegangen, vndt ist gar fein abgegangen, in deme
die beschriebene vom Adel sich eingestellet, an
stadt der wenig außen gebliebenen, andere an
ihre stelle kommen, auch ezliche, so nicht verschrieben,
dennoch Meiner Schwester Sehliger zur letzten ehre,
beym conduct, sich gutwillig eingestellet.
Der Marschalck Erlach, hat des hertzogs, vndt herzo
ginn zu Meckelnburg stelle, neben mir, vndt Meinem
bruder, der leiche folgende auffgetragenen creditifuen nach, vertretten müßen.
herr Andreaß Winsius, hofprediger, hat die leichpre
digt gehalten, vndt vns allerseits gute satisfaction
gegeben, et cetera[.] Ex [Apocalypsj]Aus der Apokalypse war der Text: [Wer vberwin
]
det, dem will ich geben, von dem verborgenen Manna, etcetera[.]
Dar nNach vollbrachtem conduct; ist herrvetter Fürst Ludwig mitt den seinigen
wieder weggezogen, auff Niemburg zu.
Bernburg
Elf Beisetzungen in der Bernburger Fürstengruft innerhalb der letzen elf Jahre
Abreise mehrerer Adliger
Beratung mit Bruder Friedrich
Annahme des Hof- und Stallmeisteramts durch Stammer
Abreise von Fürst August, dessen Gemahlin Sibylla und drei Kindern
Korrespondenz
☿ den 11ten: November
NotaBeachte: Jn eylf iahren, von Meiner FrawMutter Sehliger
Tode an, seindt eylf leichen, in dieser gruft alhier
zu Bernburg, niedergesetzt worden.
Curtt von Bayern, nach dem er mir gestern abendt,
zugesprochen, ist wieder verrayset, wie auch
gestern noch haüptmann Knoche, Bodenhausen, vndt
viel andere vom Adel.
Raht gehalten in der vormundtschaftsache, mitt
Meinem bruder.
herman Christian Stammer hat durch interposition
des præsidenten zusage gethan, das hoff: vndt Stall
meister ambt bey mir vom NeẅenJahr an
zu verwalten, ich hingegen ihm promittirt 200 Thlr:
auf sich vndt seine zween diener, auch auf zwey
pferde futter vndt Mahl, Gott gebe zu glück.
Jch will ihm auch aufs kindttaüffen, gebe gott die
hochzeitt außrichten.
Nachmittags ist Fürst Augustus wieder weggezogen, nach
dem er vormittags seine gemahlin vndt kinder weggeschicktt.
Schreiben von ChurSachsen vndt Schleinitz, das erste,
gar freündtlich, das andere dilatorisch, biß nach Dresen[!].
Bernburg
Gespräch mit dem Lehens- und Gerichtssekretär Paul Ludwig
Reife Erdbeeren, eine indische Feige und blühende Nelken als schlechtes Vorzeichen
Erster Schnee
Mitteilung durch Bruder Friedrich
♃ den 12ten: November
ConversatioGespräch mitt Paul Ludwig de necessariisüber die Notwendigkeiten.
habe heütte mitt verwunderung angesehen, wie
reiffe erdbeeren, seindt vom hartz herundter gebracht
mir gezeiget worden, Jtemebenso: eine Jndianische feige
so zu Sonderßhausen in dieser kaltenherbst zeitt reiff
worden, wie auch in meinem lustgarten, noch neglein
oder Nelcken blühen, als ob es im Frühling wehre.
Das hat bißanhero, das gelinde wetter vervr
sachet, vndt dörfte wol eine heftige pest,
darauf erfolgen, wie leyder in viciniain der Nachbarschaft albereitt
zu Weymar, Erfurdt, vndt anderstwo erfolgetregieret,
wo Gott nicht gnediglich verhütet.
heütte zwar, hat es angefangen zu schneyen,
vndt will sich die zeitt numehr zum winter anlaßen.
Mein bruder Fürst Friedrich hat mir diesen vormittag, durch hanß
Ernst von Börstel sagen laßen, vndt mich ersuchen, ich möchte
zufrieden sein, daß die Schwestern, mitt ihm nach harzgeroda,
die luft zu verändern, möchten zjehen, vndt weil er eine
lust mitt iagen wollte machen, Alß möchte ich die vndtertha
nen in den Aembtern Ballenstedt vndt Gernroda auffbiehten.
Geschoßen im garten, vndt etzliche reiffe Nelcken
abbrechen laßen.
Bernburg
Besichtigung der Rüstkammer
Korrespondenz
Gespräche mit Bruder Friedrich, Erlach, dem Hof- und Regierungsrat Georg Friedrich Schwartzenberger, dem Bereiter Balthasar Weckerlin und anderen
Kriegsnachrichten
♀ den 13. November
Besichtigung meiner Rüstkammer, a cause des desordres.wegen der Unordnungen.
Antwortt von Dresen[!], Lichtemberg, Wörlitz,
vndt Deßaw.
Conversation mitt Meinem bruder Fürst Friedrich[,]
auch Marschalck, Schwarzenberger[,] bereütter & alijsund anderen.
Zeitung das dem Churfürsten jn Pommern, abermals zwey
Regimenter abgeschlagen worden seyen.
Bernburg
Abreise von Bruder Friedrich mit den Schwestern nach Harzgerode
Gespräche mit Schwartzenberger und dem kursächsischen Hauptmann Samuel Hille
Kriegsnachrichten
Bedenken gegen ein allzu scharfes Protestschreiben an Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen durch Fürst August
♄ den 14den: November
Mein bruder Fürst Friederich, ist wieder von
hinnen, naher hartzgeroda aufgebrochen, vndt
hat die Schwestern auf ezliche wenig tage, sich
in der Trawer zu divertiren, mittgenommen.
Nach gehaltener conversation mitt Schwarzenberger
nachmittags bin ich hinauß spatziren geritten, vndt habe
den alhier logirenden capitainHauptmann, Samuel hille,
einen Schottländer, vndter dem Obrist leutnant Bonike, ezliche
beym gericht paßirende wagen schätzende angetroffen,
da er mir dann viel complimenten gemachtt, auch
gesagt, er hette sich mitt Bidersehe verglichen, negirt
aber durchauß, die Nohtzüchtigung deren man ihn beschuldigett.
Zeitung das auf 4 wochen stillestandt zwischen Chur
Saxen vndt Schweden, verglichen worden.
Fürst August s'est resoluhat sich entschlossen, dj scriver caldamente,
all'Elettore dj Sassonia, per la troppa assoluta
possanza, e dictatura, e vuole che noj tuttj quantj
lo soscrivano. Jo temo la troppa asprezza.wegen der zu sehr unbeschränkten Macht und [des zu viel unbeschränkten] Diktierens dem Kurfürsten von Sachsen heftig zu schreiben, und will, dass wir allesamt das unterschreiben. Ich fürchte die zu große Härte [des Schreibens].
Bernburg
Zweimaliger Kirchgang
Bestallungsverhandlungen mit Weckerlin
☉ den 15den: November ꘉ
Jn die kirche zweymal, vor: vndt Nachmittags.
Tractaten mitt Baltzer bereüttern durch
Bilaen vndt Thomas Benckendorf[.] Er Baltzer soll
mir beyde seine pferde verkauffen, vmb 100 Thlr:
vndt iährlich, wegen aufsicht der Rüstkammer,
30 Thlr: von hauß auß, zur besoldung haben.
keine kost, auch kein ferrner Futter, auf pferde.
Bernburg
Traum
Herabgefallener Balken im Zimmer von Schwester Anna Sophia
Korrespondenz
Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
Ärger am Abend
☽ den 16den: November
SomniumTraum, wie mir der cammerpage, Rabe, etzliche
sachen vndt zeüg, in einer Molde gebrachtt,
darauf wehren zettel gelegen, mitt dieser
Schrift: Valete, Valete.Lebt wohl, lebt wohl.
Mitt verwunderung habe ichs heütte in Schwester
Anna Sophias gemach angesehen, wie ein großes Stück balcken
an ihrem ofen, ohne apparentz herundter gefallen, vndt hette
bey nahen, der Jungfer Börstelin den kopf zer
schmettert, weil es neben jhrem abgefallen.
Schreiben von Johann Löw vom 4. ⁄ 14. November[,] Jtem:
condolendoebenso mit Kondolieren von Berlin von der ChurPfälzischen wittwe.
Zeitung daß der Oberste Fernamondt im Veltlin
Nota BeneBeachte wohl von den Frantzosen geschlagen, vndt auß seinen
alten quartiren getrieben worden.
Tobias Steffeck, schreibt vndt offerirt mir seine dienste.
Zeitung daß die pest in hollandt gewaltig wie auch
noch in Brabandt, alß auch in heßen, vndt Düringen regiere,
JtemEbenso: daß die Stadt vndt Schloß Limpurg vom Cardinal
Jnfante erobertt, vndt den Stadischen wieder abgenommen seye.
JtemEbenso: daß die Schwedische garnison in Maintz, die Kayserliche be
satzung in Gustavusburg vberfallen vndt niedergemachtt
auch den ortt, mitt feẅer verderbet habe.
JtemEbenso: daß der friede mitt Polen vnd Schweden nicht recht
zum schluß kommen will, vndt daß dje Cron Schweden
nicht lust hatt, mitt den deützschen Fürsten zu zerfallen.
JtemEbenso: das die Stadischen noch vor schenckenSchantze,
mitt ihrem läger vergebens liegen bleiben, Graf
Wilhelm soll den wintter vber davor bleiben, vndt
der Printz von Vranien zu Arnheim.
Malherberie a ce soir.Unkrauterei [d. h. Unnützes, Schädliches, Ärgerliches] heute Abend.
Bernburg
Gespräch mit dem anhaltisch-dessauischen Sekretär Bernhard Gese
Besuch durch den anhaltischen Gesamtrat Kaspar Pfau
♂ den 17den: November annoim Jahr 1635.
SecretariusSekretär Gese von Deßaw, ist bey mir gewesen,
mich zu der wiederwertigen subscription zu persuadiren,
weil er an Churfürsten von Saxen, geschicktt wirdt.
Jl a fait le bon valet, avec promesse de me servir
fidellement en mes pretensions, dont je doute fort.Er hat den guten Diener gespielt mit dem Versprechen, mir bei meinen Ansprüchen treu zu dienen, woran ich sehr zweifle.
Er hat mir auch confidentervertraulich gesagt, hertzog Franz
Albrechtt von Saxen Lawenburg hette von Berljn auß,
an ihn geschrieben, er wollte gewiß abdancken,
vndt gedächte seine charge nicht länger zu continu
iren, Gott gebe mir dieselbe zu großem glück,
wo ferrne es sehliglich, vndt gut ist.
Caspar Pfaw, bey mir gewesen.
Bernburg
Geldangelegenheiten
Anhörung der Predigt
Gespräch mit dem Hofprediger Andreas Winß
☿ den 18. November
Thomas Benckendorf 50 Thlr: zu be
rechnen, von Meinem gelde.
Predigt gehört.
Ern Winsij conversation genoßen, in pluribusin mehreren Angelegenheiten.
Bernburg
Mitteilung an Börstel
Gespräch mit Pfau
♃ den 19. November
Zum præsjdenten Thomas Benckendorf geschicktt, weil alles so
schläferig daher gehet, was man alhier zu expediren,
sonderlich wegen verbrandter brügke, wiewol ich ejne
laufbrücke wieder machen laßen.
Caspar Pfau bey mir gewesen, sagt: es stirbt zu heck
lingen, Quedlinburg[,] Gernroda, vndt Ballenstedt[.] Die armen
leütte freẅen sich zum tode, vndt wüntzschen denselben.
Bernburg
Korrespondenz
Beteiligung der Fürsten August und Ludwig an den bevorstehenden Verhandlungen mit Bruder Friedrich
Reitunfall des Kammerpagen Rabe von Reithorn
Abreise von Schwester Anna Sophia nach Plötzkau
Gespräche mit Schwartzenberger
♀ den 20sten: November
lettresBriefe al negro montean Schwartzenberger[,] Jtemebenso: nach Leipzig an Johann Joachim Gehring.
Schreiben von hertzog Augusto von Lüneburg hitzker, vndt
Seiner gemahlin, wie auch von herzog Geörgen von Lüneburg[,]
Jtemebenso: herzog Augusto von Zell, vndt der hertzoginn von Braun
schweig zu Schöningen, von herzog Jochem Ernst von hollstein,
vndt Freẅlein Lenore, theils condolentzen vndt
gratulationesGlückwünsche, wegen vnserer freẅlein sterben,
vndt respectivebeziehungsweise geburtt, die zwey gevattern
alß hertzog Augustus zu Zelle, vndt die herzogin
von hitzker, wollen die gevatterschaft læto animoguten Mutes
auf sich nehmen, vndt das christliche wergk verrichten.
Fürst Augustus vndt Fürst Ludwig wollen sich auch zur ver
gleichung mitt Meinem bruder einstellen.
Rab der Edelknabe hat heütte fast ein
bein gebrochen, als er von der convoy von Paul Ludwig
wiederkommen, vndt in der glätte mitt dem pferde
gefallen.
Meine Schwester fräulein Anna Sophia ist nach Plötzkau gezogen.
Allerley conversationesGespräche mitt noirmontSchwartzenberger,
wegen itziger läufte, schwehren haußhaltung,
Regirungssachen, brüderliche conferentz & taliaund dergleichen. et cetera
Bernburg
Gespräche mit dem Zepziger Verwalter Hans Schmidt, Ludwig und dem Bernburger Amtmann Martin Schmidt
Einquartierungen
Rückkehr der Schwestern aus Plötzkau
1635.
♄ den 21. November
Nota BeneBeachte wohl ConversatioGespräch mitt Jean, darnach Paul Ludwig[.]
Abends mitt dem Amptmann Märtin Schmidt,
welcher berichtt daß von den kranck gewesenen
knechten zu Dröble, 40 wieder zurück kommen,
vndt sich in meine dörfer Poley, vndt Pal
berg geleget, weil sie vber die Elbe,
zu ihren Regimenten, ohne gefahr, nicht
kommen können. Jch schicke ihn zum Obersten
Mitzschlaff nach Barby, solchem beginnen abzuwehren.
Die schwestern seindt von Plötzka wieder
kommen, nach dem Sie gestern, von hartzgeroda
auß, dahin gezogen.
Bernburg
Kriegsnachrichten
Anhörung zweier Predigten
Gespräch mit Winß
☉ den 22. November ꘉ
Zeitung daß die Kayserlichen vndt Frantzosen aneinander
gewesen, ein gewaltiges fast vnerhörtes haupttreffen,
mitteinander nicht ferrne von Metz in Lottringen
gehalten, da sollen in die 30 milletausend Mann beyderseits
(quod mihj incredibilewas mir unglaubwürdig) geblieben sein, wie auch
der Kayßerliche general leutnant gallaaß, herzog Berndt
aber wehre Tödtlich verwundet, vndt die Frantzosen
hetten das feldt vndt den Sieg erhalten. Kömbt her von Plötzka[.]
Zweymal zur predigt. Conversatio cum Andrea Winsjo.Gespräch mit Andreas Winß. et cetera
Bernburg
Beratungen mit Börstel und Schwartzenberger
Tauwetter
Korrespondenz
Kriegsnachrichten
☽ den 23. November
Raht gehalten, mitt dem præsident vndt Schwarzenbergern
wegen ordinirung, Meiner haußhaltungssachen, kammer:
vndt oeconomiæWirtschaftssachen bey der hofstadt, &cetera auch tilgung
meiner schulden. habe Sie darnach bey der Mahlzeitt
behalten. JtemEbenso: auch consultirt, wegen vbergabe des
Stifts Gernroda vndt Großen Alsleben, et de la
recompense pour mon voyage de Vienneund über die Belohnung für meine Wien-Reise, hernacher
auch wegen vergleichs, mitt meinem bruder, Fürst Friederichen.
Thauwetter heütte vndt gestern.
Schreiben von der alten vndt iungen Churfürstin zu Berlin,
vnd vom herzog von Altemburg gratulando, Jtemmit Beglückwünschung, ebenso: gar schlechte rispostaAntwort
vom hanß Joachim Gehring, comme s'il n'en scavoit rien!
Nota BeneBeachte wohl Ô Dieu garde moy de mescredit, & des falliments!als ob er davon nichts wusste! Oh Gott, bewahre mich vor Ungunst und vor Konkursen!
Zeitung daß etwas vom Lottringischem Fußvolck geschlagen,
vndt Jsolanj, von den Frantzosen gefangen.
JtemEbenso: daß die Staden, vmb stillestandt bey den Spannischen
sich bewerben.
J'ay estè averty; que Monsieur l'Electeur de Saxen,
visoit a deposseder le Palatin de Neẅburg & p des pays
de Julliers, & puis courrir sus aux Hollandois,
avec son armèe, apres avoir pacifiè la basse Saxe.Ich bin benachrichtigt worden, dass der Herr Kurfürst von Sachsen die Absicht habe, den Pfalzgrafen von Neuburg und der Lande von Jülich zu berauben und dann mit seiner Armee die Holländer zu überfallen, nachdem er Niedersachsen befriedet habe.
Zeitung daß sich der Churfürst von Saxen, sich ins winter
läger zu retiriren vorhabens.
Bernburg
Zweimaliges Ausbleiben der Wiener Post
Kriegsnachrichten
Gespräch mit Erlach
Administratives
Patenschaftsgesuch an Börstel
Bericht durch den Amtmann Schmidt
Begnadigung von Hille
♂ den 24. November annoim Jahr 1635.
AvisNachricht daß zweymal die Wiener post außenblieben,
nescio quareich weiß nicht weswegen?
JtemEbenso: daß ein vniversalfriede tractirt werde,
zwischen dem Kayser, vndt Franckreich, wie
auch die Schwedischen ihre deputirte zum Kayser sollen
geschickt haben.
Mitt dem Marschalck, Burkhard von Erlach welcher zu Mittage
bey vns gewesen, von anstaltt der kindttaüffe
conversiret.
Ordinj nell'Oeconomia, e mio castello.Bestellungen in der Wirtschaft und meinem Schloss.
Den Præsidenten, habe ich heütte laßen durch Paul Ludwig
zu Gevattern bitten, welcher es gar wol aufgenommen,
Gott gebe vns glück zu solcher gevatterschafft.
Des Ambtmanns Märtin Schmidts relation auch
angehört.
Den Capitän Samuel hille, nach beschehener
deprecation, perdonirt, wegen der händel mitt
Bidersehe vndt Jehna.
Der Marschalck hat vns mitt verwunderung erzehlt,
wie auß seinen erwachsenen, vndt von den Soldaten ab
geschnittenen kohlstruncken, an vielen sieben köpfe
neẅlich wieder erwachsen, hydriæ simile aliquodirgendeinem Wasserkrug ähnlich.
Il est heureux, ayant aussy recouvert[!] tous ses chevaux.Er ist froh, da er auch alle seine Pferde wiederbekommen hat.
Bernburg
Korrespondenz
Gespräche mit der Gemahlin, der Schwester Sibylla Elisabeth und dem Bernburger Schulrektor Franz Gericke
☿ den 25. November
Schrjftliche höfliche antwortt vom Præsidenten
auf die angetragene Gevatterschafft.
Schreiben von Bruder Frizen, wegen der Tagefahrt.
Conversation, avec Madame[,] avec ma soeur Sybille,
& avec FrancisqueGespräch mit Madame, mit Schwester Sibylla [Elisabeth] und mit Franz &cetera[.]
Escrit a Vienne (en duplicate) a leurs
Majesttèz l'Empereur & l'JmperatriceNach Wien geschrieben (in Doppelschrift) an Ihre Majestäten, den Kaiser und die Kaiserin, Jtemebenso: a
Veit Bernhardt[,] a Jean Lionan Veit Bernhardt, an Johann Löw, &cetera par messager
exprezdurch Eilboten.
Bernburg
Abfertigung des Boten nach Wien
Wirtschaftssachen
Rückkehr des Bediensteten Peter Agricola aus Ichtershausen
Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
♃ den 26. November
heütte Morgen ist der lackay abgefertiget worden,
nacher Wien, Gott gebe, daß er wol durchkommen,
vndt nicht geplündert werden möge, auch gute
antwortt mittbringe. MalherberieAuflösung unsicher.[.]Unkrauterei [d. h. Unnützes, Schädliches, Ärgerliches].
heütte haben wir, die noch vnabgelegten Aembter
rechnungen vorgenommen, vndt benandtlich die hartzgerödische
de annovom Jahr: 1631 biß [16]32. Geldt[-] vndt kornrechnung, so Märtin
Schmidt verlesen. Meine assessoresBeisitzer waren, der Præsident
vndt Schwartzenberger wie auch hanß Ernst von Börstel,
wegen Meines Bruders, vndt dann die beyden Secretarien,
Schumann, vndt Paulus.
Nachmittags ist Melchior Loys vorgenommen worden,
mitt Eichens, vndt seiner rechnung.
Peter Agricola ist von Jchterßhausen wieder
kommen, mitt schreiben vndt vertröstungen vom herzog
Wilhelm, wegen Meiner gemahlin bezahlung. Er sagt
auch, es wehre die Stadt Weymar biß auf 4 oder
5 haußgenoßen, fast gantz außgestorben, Jn Er
furdt wehren vergangene woche, in die 700
personen, diese woche aber, 350 gestorben.
Bischof von Wirtzburg läge vor Königshofen,
die Polacken auch, welche gantz Barba
risch vndt vnchristlich hauseten. Das geschrey
gienge, hertzog Berndt wehre Todt, vndt
Gallaaß gefangen. JtemEbenso: Churfürst von Sachsen wehre geschlagen.
Bernburg
Zepzig
Bernburg
Annahme von Gebhard Loyß als Kammerdiener
Wirtschaftssachen
Ausritt nach Zepzig
♀ den 27. November
Gebhardt Loyß,
des Melchior Loyß vetter, zum
Cammerdiener angenommen.
Dieu
m'en
donne
bonne
Fortune.Gott gebe mir dazu gutes Glück.
In oeconomicisIn Wirtschaftssachen, ein wenig zum rechten gesehen.
Auch Nachmittags nach Zeptzig geritten, vndt
mitt Jean gar confidentervertraulich geredet, alß
mitt meinem alten vndt getreẅen diener.
Bernburg
Kriegsnachrichten
Ankunft von Bruder Friedrich, Röder und Pfau
Gespräch mit Börstel
♄ den 28. November
AvisNachricht: daß es nichts seye, daß der Churfürst von Saxen geschlagen
sondern es wehre Stillestandt, auf 4 wochen gemachtt,
vndt 2 Schwedische ReichsrähtePersonen nicht ermittelt. ankommen den frieden zu schliessen.
Mein bruder Fürst Friedrich ist hehrkommen.
JtemEbenso: Ernst Dietrich Röder vndt Caspar Pfau[.]
Vertröstungen vom præsidenten daß meine schwehre
sachen sollen leichte werden. Dieu le vueille.Gott wolle es.
Bernburg
Anhörung der Predigt
Gespräche mit Pfau, Bruder Friedrich und den Schwestern
Ankunft von Fürst Ludwig
☉ den 29. November
hieroben predigen laßen.
ConversatioGespräch, mitt Caspar Pfau vndt vornehmlich
co'l fratello e sorellemit dem Bruder und [den] Schwestern.
Fürst Ludwig ist auch herkommen,
diesen abendt.
Bernburg
Ankunft von Fürst August
Wirtschaftssachen
Kriegsfolgen
Korrespondenz
☽ den 30. November
Fürst Augustus jst diesen Morgen ankommen.
Vndt wiewol des alten Schumann kammerrechnung
noch nicht fertig gewesen, habe ich doch nach ge
haltener deliberation mitt meinen rähten,
den herrnvettern die gehaltene fünfiährige
gesambte rechnung extractsweise vbergeben,
vndt meinen bruder dahin zu disponiren, daß er
sie agnoscire, vndt mich vber die vormundt
schafft rechnung quittire, gebehten.
InterimUnterdessen kömbt pro malo omineals schlechtes Vorzeichen, eylender
avisNachricht ein, daß 8 pferde von vnserm waldawer
hof alhier, außgespannet seyen. Jch habe zwar
nachgeschicktt, besorge aber, nimis seroviel zu spät!
Jch habe doch gantz kein glück noch fortgang,
zur haußhaltung, binnen landes. Gott erbarme es.
Schreiben 2 von Wien, 1 von Berlin, 2
vom Markgrafen Christian, condolendo & gratulandomit Kondolieren und Beglückwünschung,
1 vom hertzogk von Münsterbergk[,] 1 von Chur Brandenburg[.]