Das Gesamtprojekt widmete sich daher vorrangig der Geschichte der philosophischen Fakultät. Die mittlerweile abgeschlossenen Erschließungsprojekte stehen auf einem Internetportal zur Verfügung: Hier finden sich sämtliche Vorlesungsverzeichnisse mit 27.000 Lehrveranstaltungen aus dem Zeitraum 1581–1810, die im Volltext durchsucht werden können. Weiterhin existieren Datenbanken zu den in allen vier Fakultäten angefertigten Dissertationen mit knapp 7.000 Einträgen sowie zur Matrikel der Universität, in der ca. 46.000 Universitätsbesucher und Universitätsangehörige verzeichnet sind. Eine Besonderheit der Helmstedter Universitätsgeschichte ist die dichte Überlieferung professoraler Rechenschaftsberichte, die in drei Zeitschnitten elektronisch zur Verfügung gestellt wurden. Basisinformationen zu den Lehrkräften bietet ein Professorenkatalog. Beinahe abgeschlossen ist die Digitalisierung der ca. 10.000 Helmstedter Hochschulschriften, ebenso die Katalogisierung der im Juleum verbliebenen Teile der Universitätsbibliothek durch Mitarbeiter/innen der HAB.

Die Datenbanken bilden die Grundlage für das Forschungsprojekt, das die Wissensproduktion an der philosophischen Fakultät der Universität Helmstedt vertieft untersucht. Der Schwerpunkt liegt auf der Zeit ab 1680, als sich die späthumanistische Artistenfakultät u. a. durch das Aufkommen der Eklektik, der experimentellen Naturlehre und der Historia Litteraria deutlich wandelte und die Helmstedter Universität mit den Gründungen der Universitäten in Halle (1694) und Göttingen (1737) starke Konkurrenz erhielt. Die aus dem Forschungsprojekt entstehenden Monographien untersuchen insbesondere die Laufbahnen des Lehrpersonals, die inhaltliche, institutionelle und methodische Seite des Lehrbetriebs, das Selbstverständnis der Fakultät sowie das spezifische Profil des dort vermittelten Wissens. Die Monographie zum Zeitraum 1680–1740 ist 2012 in der Reihe „Wolfenbütteler Forschungen“ erschienen. Anlässlich einer 2010 organisierten Ausstellung entstand zudem der thematisch umfassende Tagungsband „Das Athen der Welfen“. In Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig erfolgt derzeit die Aufbereitung der Daten des Helmstedt-Portals zu einem semantischen Informationssystem nach dem Vorbild des „Catalogus professorum Lipsiensium“.

Dieses Projekt ist Teil des Forschungsschwerpunktes der Herzog August Bibliothek zur Geschichte der Universität Helmstedt. Weitere Projekte zu diesem Thema finden Sie hier:

 

PURL: http://diglib.hab.de/?link=055

Finanzierung: Niedersächsisches Vorab (Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur)
Laufzeit: ab November 2006 und weiterhin in Bearbeitung
Projektbeteiligte: Prof. Dr. Ulrike Gleixner (Kontakt), Dr. Hartmut Beyer (Kontakt)