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Beschreibung von Cod. Guelf. 404.7 Novi (2) (Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil II: Cod. Guelf. 277 bis 370 Helmst. Mit einem Anhang: Die mittelalterlichen Handschriften und Fragmente der Ehemaligen Universitätsbibliothek Helmstedt, beschrieben von Bertram Lesser. Wiesbaden 2022.)
Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil II: Cod. Guelf. 277 bis 370 Helmst. Mit einem Anhang: Die mittelalterlichen Handschriften und Fragmente der Ehemaligen Universitätsbibliothek Helmstedt, beschrieben von Bertram Lesser (im Erscheinen).
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung

Breviarium

Pergament — 1 Bl. — 29 × 18,5 cm — Gandersheim, Kanonissenstift — 11. Jh.

Bleistiftfoliierung modern. Schriftraum: 23,5 × 14,5 cm, einspaltig, 25 blindliniierte Zeilen. Späte karolingische Minuskel von einer Hand, Gesangsteile in kleinerer Schrift abgesetzt. 2v alte Helmstedter Signatur T. 147c, daneben der Vermerk Hymni (16./17. Jh., auch in Cod. Guelf. 170 Helmst. und 302 Helmst.). Rubriziert.

Herkunft: Von dem Codex discissus, einem im Kanonissenstift Gandersheim geschriebenen Brevier des 11. Jh., sind bislang 9 Fragmente bekannt: Die drei als Cod. Guelf. 404.7 (2) Novi gesammelten Bl., wovon Bl. 2 ursprünglich den VS von Cod. Guelf. 301 Helmst. (s. oben) bildete, die beiden übrigen Bl. gehörten als VS (Bl. 1) und HS (Bl. 3) zur Hs. Göttingen, SUB, 4° Cod. Ms. theol. 227a, vgl. oben bei Cod. Guelf. 301 Helmst.; Cod. Guelf. 404.7 (6) Novi (1 Bl.); Cod. Guelf. 172 Helmst., Ir–v; Cod. Guelf. 301 Helmst., HS (s. oben); Cod. Guelf. 302 Helmst., VS und HS sowie das als Archivalienumschlag benutzte, heute abgelöste Fragment in Wolfenbüttel, NLA – StA, 12 Slg. 3 Nr. 28. Zur Schriftheimat des Codex vgl. Bodarwé, 479; Hoffmann Schreibschulen, 74, 77–79. — Wann das Brevier makuliert wurde und auf welchem Wege es als Ganzes oder fragmentiert ins Benediktinerinnenkloster Brunshausen oder in den Besitz des Braunschweiger Buchbinders Johannes Bernardi gelangte, ist nicht mehr nachweisbar. — Die Fragmente wurden mit ihren neuen Überlieferungsträgern gegen Ende des 16. Jh. nach Helmstedt und von dort schließlich 1815 nach Wolfenbüttel gebracht, wo sie im 19. Jh. herausgelöst und separiert wurden. Eine summarische und nicht korrekte Beschreibung vgl. im 1870/71 von O. von Heinemann angefertigten "Catalogus Librorum Manuscriptorum, qui sub titulo Novorum in bibliotheca Augusta asservantur" (Cod. Guelf. 158 Noviss. 2°, 99r) als Fragmentum libri missalis s. X; identisch verzeichnet von Franz Köhler in seinem handschriftlichen Katalog der Codices Novi (BA I, 417, ungez. Karteikarte "404.7 Novi fol.a").

Butzmann, 245. — Hoffmann Schreibschulen, 78f.

2r–v Breviarium. Enthält (2r–v) zu feria VI hebd. I Quadragesimae zu den kleinen Horen folgende Stücke: Kurzlesungen (Lv 6,2 und Ez 18.20–21 und Io 5,4) und ›Collecta‹ (Deshusses 188) ad primam; ›Ad tertiam‹ Lesung (Lv 6,2) und ›Collecta‹ (Deshusses 866); ›Ad sextam‹ die ›Antiphona‹ (CAO 2362), ›Lectio‹ (Ez 18,27) und ›Collecta‹ (Deshusses 867); ›Ad nonam‹ die ›Antiphona‹ (CAO 4483), ›Lectio‹ (Is 55,7) und ›Collecta‹ (Deshusses 846) sowie in II vesperis (Antiphon abgekürzt und überklebt), ›Lectio‹ (Is 55,8), ›In evangelium antiphona‹ (CAO 5301) und ›Collecta‹ (CC Corp. orat. 1004a). – Folgt (2v) ›Sabbato‹ hebd. I Quadragesimae das ›Invitatorium‹ (CAO 1064) sowie ›Lectio I‹ (Nm 3,5–9), ›Lectio II‹ (Nm 3,11–13) und der Beginn von ›Lectio III‹ (Nm 3,14–15) ohne Responsorien.


Abgekürzt zitierte Literatur

Bodarwé K. Bodarwé, Sanctimoniales litteratae. Schriftlichkeit und Bildung in den ottonischen Frauenkommunitäten Gandersheim, Essen und Quedlinburg, Münster/Westf. 2004 (Institut für Kirchengeschichtliche Forschung des Bistums Essen, Quellen und Studien 10)
Butzmann H. Butzmann, Die mittelalterlichen Handschriften der Gruppen Extravagantes, Novi und Novissimi, Frankfurt/M. 1972 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die Neue Reihe 15)
CAO R.-J. Hesbert, Corpus antiphonalium officii, Bd. 1–6, Rom 1963–1979 (Rerum ecclesiasticarum documenta. Series maior 7–12)
CC Corp. orat. Corpus orationum, Bd. 1–14, hrsg. von E. E. Moeller, J. M. Clément und B. Coppieters ’t Wallant, Turnhout 1992–2004 (Corpus Christianorum. Series Latina 160)
Deshusses J. Deshusses, Le sacramentaire Grégorien. Ses principales formes d'après les plus anciens manuscrits, Bd. 1–3, Fribourg 1971–1982 (Spicilegium Friburgense 16, 24, 28)
Hoffmann Schreibschulen H. Hoffmann, Schreibschulen und Buchmalerei. Handschriften und Texte des 9.–11. Jahrhunderts, Hannover 2012 (MGH Schriften 65)

Korrekturen, Ergänzungen:
  • Überarbeitung abgeschlossen; gleicher Stand wie im gedruckten Katalog. (lesser, 2023-02-04)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil III.
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