Otto v. Heinemann: Die Augusteischen Handschriften 1. Cod. Guelf. A. Aug. 2° — 11.10 Aug. 2°. Frankfurt/M.: Klostermann, 1965 (Nachdruck d. Ausg. 1890). S. 26 (Vorläufige Beschreibung)

Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 1.5.2 Aug. 2°

Rudolfs von Ems Weltchronik.

Pergam. — 273 Bll. (da bei der Foliierung 2 Bll. übersprungen sind) — 41 × 31,5 cm — 14. Jahrh.

dreispaltig, von f. 252′ an zweispaltig. Von zwei verschiedenen Händen Mit rothen Überschriften und abwechselnd rothen und blauen Anfangsbuchstaben: an vielen Stellen auch grössere Initialen (blau auf netzartiger rother Unterlage oder umgekehrt). Vor allem ist der Band aber mit zahlreichen, gegen Ende der Handschrift seltener werdenden Bildern geziert, theils Federzeichnungen, wie z. B. f. 48, theils leicht angetuschten Bildern, theils in Farben voll ausgeführten, wenn auch nur rohen Miniaturen. Die ersten Bll. sind insofern verbunden, als Bl. 15 als Bl. 2 zwischen die Bll. 1 und 3 gehört.

Holzdeckel mit gepresstem Schweinsleder überzogen, mit zwei messingenen Sehliessern.

Diese Handschrift gehört der fünften Klasse an und enthält (f. 5959d, f. 61d67b, f. 67b67d, f. 67d–67f, f. 68a68e, f. 68e69b, f. 69c69e, f. 69e) über 2000 Verse aus Konrads von Würzburg Trojanerkrieg, ferner (f. 178a220a) des Strickers Karl (herausgegeben von K. Bartsch, Quedlinb. 1857) und endlich (f. 220b271a) den Willehalm von Oranse in allen drei Theilen, aber vielfach verändert.

Vergl. über diese Handschrift (zwei andere 1627 und 8. Aug. 8vo.) u. A. Ebert, Überlieferungen II, 36–37, Schönemann, Merkwürdigkeiten no. 54, besonders aber Vilmar, die zwei Recensionen und die Handschriftenfamilien der Weltchronik von Rudolf v. E. p. 37.