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Beschreibung des Cod. Guelf. 1149 Novi
Butzmann, Hans: Die mittelalterlichen Handschriften der Gruppen Extravagantes, Novi und Novissimi. Frankfurt/M.: Klostermann, 1972. (Kataloge der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Neue Reihe, Bd. 15) S. 436–438

LATEINISCHES GEBETBUCH

ACHTUNG: Weitgehend unkorrigierter OCR-Text aus einer Digitalisierungskampagne des Projektes Handschriftenportal.

Pergament. 236 blatt. Bl. 10 x 8 cm. cm. XV. Jh. Norddeutschland.
Quinternionen. Rote Lagensignaturen durch Beschneiden zum größten Teil
verloren. Sie stehen auf dem unteren Rande des ersten Blattes, in der ersten Lage
auf dem letzten Blatt und sind schnörkelhaft verziert wie in 1147.1 Novi. Tintenlinierung
Bl. 1–230. 13 Zeilen. Ab Bl. 231: 15 Zeilen auf radierter Bleistiftlinierung.
Gotische Buchschrift (Textualis). Bl. 231r und 235r neue Hände. Rote
Überschriften. Einige mit grünlicher Tinte nachgetragen. Rote und grüne Anfangsbuchstaben,
meist mit Häkchen und Schnörkeln versehen. Buchschmuck
s.u. Bl. 117 und 118 ist die Tinte ausgelaufen. Gebrauchsspuren. Schmutzflecken
an einigen Stellen.
Holzband mit braunem Lederüberzug. Durch doppelte Streicheisenlinien gegliedert.
Einzelstempel, deren Prägung schlecht zu erkennen ist, im Mittelfeld
und im Rahmen. Deutlich erkennbar ein quadratischer Stempel mit Blütenrosette
wie bei 1143.3 und 1147.1 Novi. Zwei Schließen. Gelber Schnitt. Vor- und
Nachblätter s. u.
Der Buchschmuck der vorliegenden Handschrift stimmt ganz überein mit dem
Schmuck von 1147.1 Novi. Der Einband (s. o.) mag aus dem Blasiusdom in Braunschweig
stammen. Entstanden ist die Handschrift jedoch sicherlich in Wöltingerode
wie außer 1147.1 Novi auch 1143.2 und 1143.3 Novi. Bl. Ir von einer Hand
des XVI.Jhs.: Oraciones — —in pergameno. Darunter: Viro doctissimo…
(Apfel ?)… hunc libellum obtulit G.W.Schneidewin. 1829. Auf der Innenseite
des Vorderdeckels: Donum reverendissimi Apfelii praepositi Guelferbyt. 1859.
Ir nur Eintragungen.
1v Orationes festivae. Gebetreihen, die von roten und tintenbraunen (jüngeren)
Überschriften mehr begleitet als durch sie gegliedert sind. Die folgende
Beschreibung versucht, Gruppen abzuheben. Die Sprache ist gehoben,
mit Reimworten durchsetzt, und bedient sich oft des Wortschatzes
der Hymnen. Ü: In vigilia passe. A: Ihesus sole clarior et orbe inmensior,
quicquid habet mundus magnum aut speciosum… Es folgen Gebete in
resurrectione und in ascensione domini. Weitere Gebetsreihen:
28v Ü: In vigilia pasce. A: O Ihesu redemptor perditorum, o liberacio
captivorum … Bis sacra die (paschae) ad vesperas.
61v Ü: In adventu domini. A: Salve sanctissima Christi humanitas…
Es folgen Gebete de nativitate. Anschließend:
88r Ü: De assumpcione sancte Marie virginis. A: Omni laude dignissima
celi et terre domina … Anschließend:
102v Ü: In die redempcionis. A: O inmensa bonitas, que excedis omnem
intellectum … Anschließend:
105v Ü: De nativitate domini. A: Conditor tocius creature invisibilis et
invisibilibus … Es folgen die Überschriften: De sancta Maria ante communionem,
De circumcisione domini, De epyphania domini, De festo puri-
ficionis(f).
133v Ü: De passione domini oracio. A: Salve capud venerandum, thronis
et dominacionibus adornandum … 143v Ü: In die redempcionis oracio
pro tota sancta ecclesia. Anschließend:
151v Ü: De circumcisione domini. A: Ihesu Christe dulcissime, patris
etemq unigeniti… Anschließend:
155v Ü: In cena domini. A: Ihesu redemptor perditorum, spes et solacio
miserorum … Es folgen die Überschriften: In parasseve domini ora et
dic, In vigilia passe ora devote et dic, In die palmarum, In cena domini,
De vendicione domini oracio.
216r Orationes de sanctis. Ü: De sancta Maria Magdalena oracio. A: O celeste
balsamum, amore redolens aromatum … Bl. 223r Paulus, 225v Iohannes,
229r Benedictus.
230v leer.
231r Orationes in octava resurrectionis. Ü: In precipua sollempni octava
dominice resurrectionis. A: Advenisti anime mee totus desiderabilis …
234v E:… tue iocundissime resurrectionis.
235r Osterlied. Niederdeutsch. A: Wol mek nu unde iummermer/Dat ek der
salde iu bequam/Dat ek sach den lechten oster dach up gan … 235v E:
… mit siner edelen gotliken hant/He brachte dat vor(\or)ne schap/Weldich-
liken an sines vaders lant/Dat (236r:) is de lustlike oster dach.
Gegen die Innenseiten des Vorderdeckels und des Rückdeckels geklebt — eine
Hälfte als fliegendes Blatt — zwei Bruckstücke eines Missale aus dem XIV. Jh.
Zweispaltig. Gotische Buchschrift. Enthält die Lectio Matth. 28,16 und andere
Teile der Feier der feria sexta post pascha. Vier größere Initialen, die in Ornamentik
und Farbigkeit zu den Initialen des vorliegenden Gebetbuchs stimmen.
Initialen des Gebetbuchs. Farben: Rot, Blau, Hellgrün. Bl. 1v: I (9,5 cm).
Zwischen zwei gezahnten Stäben, links blau, rechts rot, Umrisse von übereinandergestellten
Herzen, die mit Dreiblättchen gefüllt und von Strichen und
kleinen Voluten umspielt sind. Am linken Rande des Schaftes sind gekerbte, an
der Spitze gerollte Blätter übereinandergeordnet. Auch vom Fuß gehen solche
Blätter aus. 68v Doppelinitiale I(HU xpe) L(audamus. 8,5 cm). Beide Buchstaben
sind in eine ornamentale Einheit zusammengenommen. Das I ist ähnlich geformt
wie das I auf Bl. 1v, nur daß statt der Herzen Rankenvoluten mit kleinen Blattausläufen
eingesetzt sind. Das L ist etwas kleiner, die gezahnten Stäbe — blau
und rot —, aus denen sich der Schaft zusammensetzt, lassen nur einen schmalen
Spalt zwischen sich frei. Alle übrigen größeren und kleineren Initialen gleichen
in Form, Farbe und Dekor den Initialen in der Handschrift 1147.1 Novi.
Bl. 231r scharf umrissene kleinere Initiale A mit kurviger Aussparung im geschwellten
linken Schaft, der oben und unten in gestielte Dreiblättchen ausläuft.
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