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Beschreibung des Cod. Guelf. 1156 Novi
Butzmann, Hans: Die mittelalterlichen Handschriften der Gruppen Extravagantes, Novi und Novissimi. Frankfurt/M.: Klostermann, 1972. (Kataloge der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Neue Reihe, Bd. 15) S. 440–444

JOHANNES BRINCKERINCK. GEISTLICHE BETRACHTUNGEN. NIEDERDEUTSCH

ACHTUNG: Weitgehend unkorrigierter OCR-Text aus einer Digitalisierungskampagne des Projektes Handschriftenportal.

Papier. 202 blatt. Bl. 10 x 7 cm. cm. XV./XVI. Jh. Norddeutschland.
Tintenlinieneinfassung. Unterschiedliche Zeilenzahl. Mehrere, z.T. wiederkehrende
Hände, meist in einer ungefügen, eckigen Bastarda. Rote Anfangsbuchstaben.
Rote Anstreichungen und Unterstreichungen. Wasserflecke. Wurmlöcher.
Der letzte Teil des Bandes vermodert und noch im Verfall begriffen.
Pergamentumschlag (Kopert). Auf dem Rücken aufgenähter Lederstreifen.
Deckel verschmutzt, der Rückdeckel halb zerstört. Feine rote Fäden als Registerzungen.

Die Handschrift stammt aus dem Kreise der Brüder vom gemeinsamen Leben.
Sie ist von Frauen geschrieben.
C. Borchling, Mittelniederdeutsche Handschriften in Wolfenbüttel, 3. Reisebericht,
1902, S. 168–169.
Ir Lateinische Zahlenzeichen,
1v leer.
2r Johannes Brinckerinck, Collacien. Mundart dem Niederländischen nahestehend.
Die Schreiber gebrauchen niederländische Formen mehr oder
weniger. Vorrede. A: Dit is vergaddert wt den collacien unses wordighen
vaders her Johans Brinckeringhes, den unse lieve here hevet wt gheleidet
van dem aerbeideliken stride deser werbt… Mehr bei Borchling (s. o.). 3r
Text. A: Dat herte der jungher is als een tafele … 24r A: Salich sin die
armen van geeste … Der gleiche Anfang bei: Acht collatien van Johannes
Brinckerinck. Medegedeeld door W. Moll, in: Kerkhistorisch Archief, D. 4,
Amsterdam 1866, S. 134. Dann nach wenigen Zeilen abweichender Text.
53v Ü: Colacie. A: O Israhel ker dy to my onde ic sal my toe dy keren …
Auch hier nur der Anfang mit Molls Ausgabe S. 148 übereinstimmend.
79v A: Dyt sen de vruchte des billigen sacramentes … 93v A: Im arbeyde
ende swete onses angsychtes solle wy onse broet eten … Der Anfang bei
Moll S. 155. Sonst abweichend. lOOv Ü: Collacie. A: Dat ys onse leven heren
offer hande to done umes selves nichts … 112r A: Dat cruce dat gy sculdych
syn tot dreghene … Moll S. 164 mitten im Text, auch hier weiterhin abweichend.
121r A: Onse leve her lerde sinen yungeren in dem ewengelio …
140r E: … mit siner gotliken gracien unde mit siner genaden, dat wi de
ewighen vrede moten besitten.
140v Auszüge aus Gregorius und Augustinus. Niederdeutsch.
142 leer.
143r Geistliche Betrachtungen. Niederdeutsch-niederländisch. A: Sante
Ambrosius secht, dat die nüchteren spekel des menschen dodet den serpent
… 146r E: … soe isset onsen heren ontfanclic ende em seinen salich.
Anschließend:
146r Gebet. A: Ay here, wi bidden u, dat ghi u under daum (!) holt unser herte…
Anschließend:
147v Uber Gehorsamkeit. A: Leiwe here, hebbe yk iw umme mi, so hebbe ic
yummer guden coep … 149r … alse se broder Gherlach, de to groten
bevolen ghekomen was … 154v E: … de ghehoersamste mensche sal alre
scoenste blenken in den ewighen levene.
155r Christus spricht. A: Onse leve heer seit: O sote mensche, ic enstarf nicht
mer dan enen dot…
156r Nachfolge Christi. A: Die reyne siele, die alle eersche dinghe achter latt,
ende Ihesum Christum na volghet… 157v E: …van senden
menschen an ore van onse mesten vreuden en oer. Folgt rote Wellenlinie.
158r Gebetsregel. A: Isset dat et consent lange woert gheholden in der ghe-
wochten … I58v und 159r Bilder (s. u.).
161r Aussprüche der Kirchenväter. A: Sante Jheronimus sech(i): Lichliken
versmaet he alle dinck, die alle tijt… Der Text setzt sich durch halbzerstörte,
zerbröckelnde Blätter fort.
198r leer.
198v Schlußschrift. — bock hört up — dat hat Ilse — n uppe unde —
199–202 leer.
158v/159r rohe Zeichnungen, rot und tintenbraun: Zwei Herzen. Mitten in
jedem Herzen ein Rhombus. Uber dem linken die Namen Ihesus und Maria,
neben dem rechten Marterwerkzeuge Christi.
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