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Beschreibung von Cod. Guelf. 1272 Helmst.

Mittelniederdeutsches Gebetbuch

Papier — 141 Bl. — 10,5 × 7,2 cm — Region Braunschweig — 15. Jh., 4. Viertel

Aus zwei Teilen zusammengesetzt, I: 1r–125v, II: 126r–139v.

Einband: Spätgotischer Holzdeckeleinband, ursprünglich überzogen mit rot gefärbtem Leder. Stark verblichene rote Färbung des Leders sichtbar an den nach außen abgerundeten Kanten des Einbandes und im Bereich des nicht mehr erhaltenen Schließenlagers und Gegenblechs. VD: Abdruck des vorderen Schließenlagers trapezförmig mit einem Nagelloch, leicht konkave Kanten, 2,0 × 0,9–1,8 cm Risse und Fraßspuren mittig. Vorderer Spiegel mit Papier verklebt, darauf Schriftzug in frühneuzeitlicher Kurrentschrift. HD: Abdruck des Gegenblechs rechteckig mit zwei Nagellöchern, 1,8 × 1,3 cm Schließenlager und -riemen nicht erhalten. Hinterer Spiegel mit Papier verklebt. Leicht gerundeter Buchrücken. Erhabene Einfachbünde am Kapital. 3 mittige erhabene Doppelbünde. Sämtliche Bünde sind aufgrund der nachträglich eingezogenen 12. Lage und den Reparaturen an der 11. Lage im Gelenk gebrochen. Fadenheftung der 12. Lage verläuft außen über den Buchrücken. Die Deckel der Handschrift liegen auch im geschlossenen Zustand aufgrund der zu engen Bindung nicht parallel. Schnitt ungleichmäßig und zerfleddert. Seiten teilweise eingerissen. Fehlstellen an den Rändern.

Falzstreifen mit lateinischem Textfragment umschließt die 1. Lage. Text nicht identifizierbar. Auf Bl. 43r–50r aufgeklebte Papierstreifen mit mittelniederdeutschen Wortfragmenten zur Reparatur von Rissen im Papier. Größe der Papierstreifen: 3,5–4,1 × 1,7–2,4 cm Aufgrund von Insektenfraß Textverlust. Lesbare Wörter auf dem dritten Papierstreifen auf Bl. 44r: am dornstage … maketh danisschen [!] … susta … hefft ….

Herkunft: Die Verwendung weiblicher Nominalformen und die namentliche Nennung der Schreiberin Anna belegen, dass die Handschrift in einem Frauenkloster geschrieben wurde. Die mittelniederdeutsche Schreibsprache, die Charakteristika des Ostfälischen aufweist, grenzt das Entstehungsgebiet auf Ostfalen ein. Eine weitere, spezifizierte Zuordnung zu den Buchbeständen aus dem Kloster Wöltingerode oder den Kanonissenstiften Heiningen, Dorstadt, Steterburg oder Marienberg bleibt schwierig. Hinweis darauf, dass die Handschrift im Kloster Heiningen entstanden sein könnte, oder zumindest Austauschbeziehungen zwischen dem Entstehungsort der Handschrift und dem Kloster Heiningen bestanden, liefert die Parallelüberlieferung des Marienmirakels Die Dienstmagd von Halberstadt in Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 1142 Helmst., 71r (Heinemann Nr. 1248) in sehr ähnlicher Textfassung. In beiden Handschriften ist das Mirakel außerdem durchgehend in roter Tinte geschrieben. Die Aufnahme des Reimpaargebets von den Sieben himmlischen Freuden Mariens liefert ebenfalls einen Hinweis darauf, dass die Handschrift in der Region Braunschweig entstanden sein könnte. Thomas Becket von Canterbury, dem nach spätmittelalterlicher Auffassung die Autorschaft an diesem Reimpaargebet in lateinischer Sprache zufällt, erhielt 1226 in der Stiftskirche St. Blasius ein Patrozinium. Vor diesem Hintergrund wäre es denkbar, dass diese mittelniederdeutsche Übertragung des Gebets in der Region Braunschweig entstanden ist. Kruse Stiftsbibliotheken, 174-176. Haas, 328, 330f., 334. Föllner, 198-204. Peters, 39-114.

Borchling 3, 64–66. — Heinemann Nr. 1380. — E. Henrici. In: Handschriftenarchiv, 1911, Nr. Wolfenbuettel_700469370000. — Handschriftencensus Nr. 17203.

I

Papier — 125 Bl. — Region Braunschweig — nach 1471

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, darüber einkonturige Stange, darüber Blume, darunter Marke aus Schaft, zwei Kreuzsprossen und Dreieck: nicht nachweisbar. Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber Blume: ähnlich Piccard-Online 70377 (1471). Lagen: 7 VI (84). XI-7 (99). VIII-2 (113). IV+4 (125). Lagenzählung recto in der oberen rechten Ecke des ersten Blattes, beginnend auf der 3. Lage, 3–7, teilweise abgeschnitten. Moderne Bleistiftfoliierung: 1–125. Geripptes Büttenpapier. Rostspuren auf den ersten und letzten beiden Folia. Starke Griffspuren (Rückstände von Schmutz und Fett) an Fußsteg und unterer Hälfte des Außenstegs von Bl. 4v–15r und Bl. 37v–75r. Fraßspuren auf Bl. 43r–50r, teilweise überklebt mit Papierstreifen. Schwarze Eisengallustinte, wässrig auf Bl. 97–99. Eingeklebter handkolorierter Kupferstich auf Bl. 62v. Größe: 7,5 × 5,2 cm Eingelegter Holzschnitt zwischen Bl. 75v und Bl. 76r. Größe: 5,1 × 4,3 cm. Bl. 1r–79r mit Schriftraum 7,5 × 4,5 cm. 18 Zeilen. Bl. 80r–100r mit Schriftraum 7,2 × 4,1 cm. 15 Zeilen. Bl. 102r–108v, 115v–122r mit Schriftraum 7,4 × 5,2 cm. 21 Zeilen. Bl. 109r, 112r–115r mit Schriftraum 10,3 × 6,9 cm. 17 Zeilen. Bastarden in verschiedenen Ausführungen, überwiegend mit schleifenlosen Oberschäften. Hand 1: 1r–79r. Koexistenz von schleifenlosen und durchgezogenen Oberschäften insbesondere bei d, h, k, l; bei d und h schleifenlose und durchgezogene Formen gleichberechtigt; b auschließlich mit durchgezogener Schleife. Gleichmäßiges Schriftbild in sorgfältiger Ausführung. Hand 2: Nachtrag auf Bl. 62r. Hand 3: 80r–100r. Überwiegend schleifenloses d; h mit durchgezogener Schleife. Schnelle Ausführung mit breiter Feder. Hand 4: Nachtrag auf Bl. 100v. Hand 5: 101r, 112r–115r, 123r. Zweistöckiges g mit rechtwinklig nach oben verlängertem Grundstrich. Ungelenkes Schriftbild, flüchtige Ausführung. Hand 6: 100v, 102r–108v. Durchgehend schleifenlose Oberschäfte. Sehr sorgfältiges, regelmäßiges Schriftbild. Hand 7: Nachtrag auf Bl. 108v. Hand 8: 109r. Hand 9: 109v. Hand 10, Anna: 110r–111v. Hand 11: 115v–122r. Durchgezogene Schleifen an den Oberschäften bei l; h überwiegend schleifenloses Schaftende, nach rechts verlängert. Hand 12: 123v. Hand 13: 124r. Hand 14: 124v–125r. Grüne Deckfarbeninitialen mit roter Umrandung und Rankenelementen auf Bl. 1r über 5 Zeilen, auf Bl. 4r über 5 Zeilen, auf Bl. 1v, 4v, 7r und 14r über 3 Zeile und auf Bl. 15r über 6 Zeilen. Rote Deckfarbeninitiale mit hellblauen, roten und grünen geschweiften Zierstrichen in Binnenfeld und Umrandung auf Bl. 63r über 6 Zeilen. Rote Lombarden zu Beginn der einzelnen Gebete auf Bl. 17r–77v und Bl. 115v–135v. Auf Bl. 17r, 56v, 64v und 75v mit einfachen geradlinigen Zierstrichen. Überklebte rote Deckfarbeninitiale auf Bl. 37v über 6 Zeilen. Rote Deckfarbeninitialen mit kleeblattförmiger Aussparung auf Bl. 102r, 103v, 108v.

Herkunft: Der erste Handschriftenteil ist während der Amtszeit von Papst Sixtus IV. entstanden (1471–1484). Ihm wird auf Bl. 113r zugesprochen, das Aureum Ave Maria verfasst und mit einem Ablass versehen zu haben. Die Ergebnisse der Wasserzeichenanalyse decken diese These, sind doch ähnliche Typen aus dem Jahr 1471 nachgewiesen. In der Handschrift wird des Weiteren auf Bl. 114r im Rahmen einer Auflistung römischer Zahlen eine Datierung angeführt, die eine Interpretation auf den vorgeschlagenen Datierungszeitraum hin zulässt und diesen eingrenzt. Der Handschriftenteil wäre demnach 1481 oder - je nach Interpretation des Randvermerks - zwischen 1475 und 1481 entstanden.

Schreibsprache mittelniederdeutsch (ostfälisch).

1r Gebet zu Jesus Christus. Ek bydde dy liue here Jhesu Criste dat du my geuest stedicheit guder dancken … — … gyff my dat ik mote dye dinck vlen di my van dy liue teyn. Amen. Ungedruckt.

1r–v Anima Christi. Ik bydde dy liue here Jhesu Criste dat du dyn hilghe licham myn leste spise sy … — … dyn hilghe name myn leste wort sy. Mittelniederdeutsche Übertragung des lateinischen Hymnus Anima Christi santifica me (Chevalier Nr. 1090). Die Autorschaft wird in vielen Handschriften Papst Johannes XXII. zugeschrieben. Gedruckt in den mittelniederdeutschen Drucken des Ortulus animae to dude: VD 16 H 5107, liiij. Edition: Klapper 4, Nr. 107, 366. Literatur: Richards, 55–84. Paulus 3, 250.

1v–2v Gebet vom Leiden Christi. De hymelsche konig unse here Jhesus Cristus dyn hangede an dem cruce allene mit warer gotheit mit menschliker sele mit bedroueden synnen mit eynen vurwondeden herten … — … gelouent syn alle syn [!] alle syne wercke gebenediget sy syn werde moder dye hillige unde dy edele maget sunte Maria. Mittelniederdeutsche Übertragung angelehnt an das lateinische Gebet Precatio de vulneribus Christi (AH 54, Nr. 18). Auch überliefert in Prag, UB, XVI. G. 28, 28r–30v (Prag UB 1, 150). Edition: Klapper 4, Nr. 40, 212.

2v–3r Gebet von der Seitenwunde Christi. Ek bydde dy leue here gebenedigede god durg dat water unde durg dyn blot dat ut dyner syden vlot … — … dat ik leue an dyner behegelicheit unde vesitte dye ewigen salicheit. Ungedruckt. Literatur: Rosenkränze und Seelengärten, 228f. Haimerl, 46.

3r–3v Gebet an Christus als Quelle des Lebens. O du hoge louede borne sone dynes hymmelschen vaders zote Jhesu Criste dat du bist dat wort dynes hymmelschen vaders du bist de ewige wech du bist dye ewige warheit … — … du bist eyn sone dyner dochter unde eyn vader dyner moder nu bydde ik dy leue here dorch dyne gode dat du my nemest an dyne hode unde geuest my aflat aller myner sunde. Amen. Ungedruckt.

4r Anima Christi. Godes hilghe zele hilghe mick godes werde licham spyse mick … — … yn mynem ende rop my unde sette my to dy dat ik dy werdeliken loue mit den engelen ewichliken. Amen. Mittelniederdeutsche Übertragung des lateinischen Hymnus Anima Christi santifica me (Chevalier Nr. 1090). Auch überliefert in Prag, UB, XVI. G. 28, 46v–47r (Prag UB 1, 150). Edition: Klapper 4, Nr. 107, 366. Literatur: Richards, 55–84. Paulus 3, 250.

4v–14v Gebet zu den fünf Wunden Christi. Van den vyff wonden. (4v) Einleitungsgebet. Here Jhesu Criste des leuendigen godes sone ik grote hute dyner rosenvaren wunden dyner hilghen hende unde vote … — … unde dat dar alle gelouede sele yn dem vegevure dar van moten ghetrostet werden unde gelosed. Amen. Pater noster. (5r–6r) Erstes Gebet. Ek dancke dy unde mane dy aller leueste here Jhesu Criste der unsprecliken leue dar du umbe entfengest dye benediden wonden … — … dat ik an mynem lesten ende dat lyfflike wort mit dem hilghen scheker vroliken mote van dy horen hude salt du mit my syn yn dem paradise. Amen. Pater noster. (14r–14v) Sechstes und letztes Gebet. Ek mane unde dancke dy leue here Jhesu Criste van alle myne herten umme alle dyne pyne dynes lydendes de du ledest an deme cruze … — … unde entfa my dorg dyner groten mildicheit dyner grundelosen barmherticheit. Amen. Pater Noster. Ave Maria. Hyr gan us suwerlike und ynnighe bedde van den vyff wonden und dem lydende unses here Jhesu Cristi. In Anlehnung an den lateinischen Hymnus Ave dextera manus Christi (Daniel I, 336; IV, 264) entwickeln sich im Rahmen der spätmittelalterlichen Passionsfrömmigkeit Gebete zu Ehren der fünf Wunden Christi. Obwohl im vorliegenden Gebet allen fünf Wunden jeweils eine Strophe gewidmet ist, bleibt die Verwendung von Grußformeln, die den lateinischen Hymnus und die Textfassungen des Gebets im Ortulus animae to dude einleiten, aus. Vgl. Druck: VD 16 H 5107, xlix. Literatur: Bonetti, 154–161. Haimerl, 28, 36, 55f, 80, 88, 92, 124. Duffy, 238–248. 2VL 3, 233–244, hier 242.

15r–17r Ps.–Bernhard von Clairvaux: Mariengebet. Stabat mater crucem Jhesu. (15r) Einleitungsgebet. Owe mynschen dy begeren dy gnade unde dy hulpe der junckfrowen Marien … — … sye steit under dem cruze ores leuen kyndes unde sprecken aldus. (15r–16v) Erstes Gebet. O gote junckfrowe unde moder Maria dencke des erwordigen standes de du bystundes dynem allerleuesten hilghen kynde … — … de umme mynen wyllen vor dynen aghen so jamerliken gehanget in dem cruze Jhesus Christus. Amen. (16v–17r) Letzter Absatz mit Titel und Autorzuschreibung. Dyt vorschreuen bet bescreuet sunte Bernhardus yn ener omelyen dy he schriuet ouer dat ewangelium Johannis dat also an hevet Stabat mater crucem Jhesu unde schriuet wilck mynsche dyt bet mit ynnicheit to eyre tid spreket … — … wo de mensche umme byddet dat to syner selen salicheit were des worde he an alle twiuel twydet. Amen. Das vorliegende Gebet teilt mit der lateinischen Sequenz Stabat mater dolorosa (Chevalier Nr. 19416; Mone II, Nr. 147) die imaginierte situative Ausgangslage innerhalb des Passionsgeschehens. Die Fokussierung auf den Compassio-Gedanken geht im vorliegenden Gebet nicht verloren, richtet sich jedoch verstärkt auf die Heilsbitte des Gläubigen aus. Es steht damit in seiner Textgestalt den volkssprachigen Übertragungen des marianischen Compassio-Gebets Memento obsecro von Odo von Morimond aus den deutschsprachigen Drucken des Ortulus Animae to dude strukturell und inhaltlich näher. Wie das Gebet vom Leiden Christi und das Anima Christi auch überliefert in Prag, UB, XVI. G. 28, 38r–40r (Prag UB 1, 150). Drucke: VD 16 H 5077, 47r–48r. Vgl. Edition: Klapper 4, Nr. 82, 294f (hier unter dem Titel Gebet zu Maria aus den Homelien des heiligen Bernhard). Literatur: Kraß, 230–232.

17r–37r Tagzeitengebet zum Leiden Christi. (17r–23r) Erster Gebetsteil. To der metten. O liue here Jhesu Criste des leuendigen godes sone de du woldest in der metten tut vor my armen sunderinnen und der gansen werlde erlosinge bedrouen … — … ik bydde dy vorluchte dyn angesyechte myner sele mit dem lychte hymmelscher gnade unde lat dat nicht vordusteren sünder nym van mij der unwyttenheit unde myner schult. (23r–36r) Zweiter Gebetsteil. To der prime. O leue here de du hordest dat honelike wort … — … dat ik dynen hilgen waren licham also neme van dem altare also van dem crucze und dat ick dat salue in dogetsam wercker und yn reynen herten dat to allen tyden beware. Amen. Pater noster. Ave Maria. (36r–36v) Dritter Gebetsteil. To deme nacht sange. O leue here Jhesu Criste des waren godes sone de du to completen tyd umme salicheit der ganczen werlde dyk letest begrawen … — … dat vorlene my de vader und de son und de hilghe geyst de ewige god. Amen. (37r) Letzter Absatz mit Titel und Autorzuschreibung. Dusse gebede hefft gemaket in dem latine Johannes eyn groyt doctor der hilgen schrifft und voret alle puncte unde stucke des lidendes unses heren Jhesu Cristi. Deo gracias et honor. Die Autorschaft des lateinischen Hymnus Patris sapientia, veritas divina (AH 30, Nr. 13), auf den die vielgestaltigen volkssprachigen Textfassungen der Tagzeitengebete zurückzuführen sind, wird u.a. Papst Johannes XXII. zugeschrieben. Das Gebet führt bis auf die Terz alle Tagzeiten des Leidens Christi an (Bl. 19r Matutin, Bl. 23r Prim, Bl. 29r Sext, Bl. 34r Non, Bl. 35v Vesper, Bl. 36r Komplet). Rubrizierung nur bei Matutin, Prim und Komplet. In Reihenfolge und Zuordnung der Tagzeiten zu den Ereignissen des Passionsgeschehens folgt das Gebet den Vorgabe des lateinischen Hymnus. Auf die einzelnen Leidensstationen und Erniedrigungen Jesu Christi folgt im mittelniederdeutschen Gebet stets eine bezugnehmende Bitte der vorluchtigen sunderinnen (Bl. 19v) für die eigene Glaubenspraxis und Lebensführung, die im lateinischen Hymnus und in den Drucken des Ortulus animae to dude fehlt. Vgl. Druck: VD 16 H 5107, xlij-xlvj. Literatur: 2VL 9, 577–588.

37v–57r Ps.–Birgitta von Schweden: Die 15 Gebete der Heiligen Birgitta zum Leiden Christi. (37v) Erster Absatz mit Titel und Autorzuschreibung. Hir begynnet sick de bede sunte Brigitten dye bestediget synt to Rome an unsem geystlikem vadere dem pauese Bonifacio de de negede vas an dem namen und sint visteyn maningen van deme lidene unses heren. (37v–38r) Einleitendes Gebet. O aller weldigeste here Jhesu Criste werdige my dat ik loue dy unde gyff mick dat ik dynen aller hilligesten lidende loff singhe … — … und gyff my macht und krafft wydder dyne vyande und myne. (38r–41v) Erstes Gebet. O Jhesu Christe ewige soticheit alle dyner leuen frunde eyn unsprekelich vrewde … — … unde eyn werdighe hillige bytterunge unde woldoninge unde eyn vul kommighe vorgewinge alle myner sunde. Amen. (56v–57r) Schlussgebet. Dusse vormannighe unde bede oppere ik dy leueste here Jhesu Christe unde seghe dy groten danck … — … und gode to loue und to eren und werdicheit dynes sotesten hylligesten namen ewichliken und jummer mer. Amen. Verglichen mit GW 4388 entspricht die 2. Strophe des Drucks der 4. Strophe in der Handschrift. Die 3. Strophe der Handschrift entspricht der 4. Strophe im Druck. Die Reihenfolge der Strophen läuft anschließend parallel. Die Textfassung der Handschrift ist außerdem ergänzt um ein einleitendes Gebet und ein Schlussgebet, das auf die Funktion des Gebetszyklus als Opfergabe an Christus verweist. Auch überliefert in Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 1136 Novi, 282r–296v (Borchling 3, 163). Mittelniederdeutscher Druck: GW 4394. Literatur: Mante, XXII-XXVIII, insbesondere XXIIIf. 2VL 1, 867–869, hier Nr. 4, 869. Montag, 25–34. Dort auch weitere handschriftliche Überlieferungen. Haimerl, 49, 92. Helm, 54-57.

57v–62r Vom Leben der Heiligen Birgitta von Schweden. Id was eyne ffrowe dye hadde eyn eynsam leuent dye heyt Brigitta unde was eyne wedewe unde was geboren ut dem koninckrick van sweden … — … itlike lesen sy trachtliken und versumeliken itlike hilden sy van twanges wegen des horsam ock so schach to eyner tyd dat de sulue eysedele in eyner nacht wart … Text bricht an dieser Stelle ab. Es handelt sich um eine legendarische Erzählung, in der Christus Birgitta die Zahl seiner Wunden offenbart. Daran anschließend formuliert Christus eine Gebetsanweisung, welche die vorausgegangenen 15 Gebete einschließt und mit konkreten Heilsversprechen verbindet. In Bezug auf das vorausgehende Gebet nimmt der Text demnach die Funktion ein, durch die Offenlegung der Textgenese und des Überlieferungsprozesses der 15 Gebete das mit ihnen verbundene Heilsversprechen narrativ zu profilieren. Einleitend erwähnt wird der Kanonisationsprozess der heiligen Birgitta von Schweden durch Papst Bonifatius IX.: … unde bestediget wart van dem pauese Bonifacio de IX pawes was. Ungedruckt.

62r Antiphon zum Fest der Heiligen Agatha. Mentem sancta [!] sponsafiam [!] et honoren [!] patrie et liberacionem gentium. Sancta Agatha. Nachtrag von ungeübter Hand mit grammatischen Fehlern. Starke Abschabungen im Übergang von vorhergehendem Text und Nachtrag. Der Text der Antiphon zum Fest der Heiligen Agatha wurde in der religiösen Praxis spätmittelalterlicher Frömmigkeit dem liturgischen Kontext entnommen und auf sogenannten Agathazetteln – oftmals zum Schutz gegen Feuer – notiert. Vgl. auch Bl. 109v. Nachweis: CAO 3746.

62v Anna Selbdritt. Eingeklebter handkolorierter Kupferstich. Ausmalung des Mantels der Heiligen Anna überdeckt teilweise die Schattierung des Kupferstichs. Bildrahmen, Lichtkreis um die Nimben von Maria und der Heiligen Anna sowie die Teilung des Hintergrundes in Landschaft und Himmel wurden bei der Koloration ergänzt. Nachweis: VKK 1272-helmst-00001. Literatur: Rosenkränze und Seelengärten, 233f.

63r–75v Gebet an die Heilige Anna. (63r–64v) Die sieben Gnaden der heiligen Anna. O du moder Anna van konick Dauitis slechte wy geboren vor allen vrowen hefft du to vorn der sunderliken gnade willen dye dy god hefft gegeuen … — … dor dusser seuen gnade willen grote ik dy mit seuen beden dat se god an my bestedighe unde bydde umme gnade unde sprecke in dem namen unses heren Jhesus Christus aldus erst an. Pater noster. (64v) Erstes Gebet. Grot sistu hilge moder vor anne unde konick Dauitis slechte vor geborn van allen vrowen … — … dat uns sy eyn gud leuent unde eyn gut warruwich ende werde unde in allen guden begeryngen getwidet werden. Amen. (73v–74v) Siebtes Gebet. O Anna o Joachym also werliken in troste unde heil gescheyn is un de van der vrucht juwes liues alle trost de bedroueden komen is … — … de vader unde de sone unde de hilghe geyst unde dye hilghe vrouwe Anna unde Joachym mit orem hilgen slechte. Es folgt eine rubrizierte Gebetsanweisung: Hir na val op dyne baren kne unde nome ves du begerest unde ende es mit andacht so twidet god jue bet. Kyrieleyson. Christeleyson. Kyrieleyson. Pater Noster. Ave Maria. (75r) Schlussgebet. Here nocht dem male dat du uns geboden heffst to eren unse elderen hye umbe vollen wy hoppen unde louen dyne hilgen elderen … — … lat dor der leue willen der dochter unde der moder vorannen to dy komen. Amen. Auch überliefert in Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 1142 Helmst., 58r–60r (Heinemann Nr. 1248), Cod. Guelf. 1132 Helmst., 179r–186r (Borchling 3, 27), Cod. Guelf. 1282 Helmst., 40r–56v (Borchling 3, 72). Vgl. auch etwas abweichend ohne Die sieben Gnaden der heiligen Anna: Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 1318 Helmst., 256r–271v (Borchling 3, 89), Cod. Guelf. 1289 Helmst., 1r–14r (Heinemann Nr. 1397). Druck: VD 16 S 3410, B4r–B8v. Edition: Roolfs, 201–203. Sehr ähnlich zur Textfassung der Handschrift sind Strophe 1–5. Das einleitende Gebet stimmt nicht überein. Strophe 6 und 7 sind vertauscht und weisen nur wenige Gemeinsamkeiten auf. Literatur: Roolfs, 46–48. Manuscripta Germanica, 129 (Hs. erwähnt). Dörfler-Dierken, 125–140. Haimerl, 138.

75v–76r Beschneidung Christi. Zwischengelegter Holzschnitt mit Gebet an Maria und Jesus. Maria ik grote di alle die hefft geseen de hylgen dre konnige komende to di umme dynen sone an to beden … — … so sende mi ok di stralen diner gnaden de mi leide to dy up … Fragment aus einem nicht bekannten mittelniederdeutschen Druck. Einspaltiges Duodez- oder Oktavformat oder zweispaltiger Folio- oder Quartdruck. Struktur der Steg- und Rippdrähte nicht erkennbar. Kein Wasserzeichen. Lettersnider-Type B (80-82 mm). Gedruckt vermutlich 16. Jh., 1. Viertel in den Niederlanden. Druckstock des Holzschnitts aus dem 15. Jh., 4. Viertel. Nachweis: VKK 1272-helmst-00002. Literatur: Kruse Stiftsbibliotheken, 233f. Hellinga 1, 95-101.

75v–79r Gebet an die Heilige Anna. (75v) Einleitungsgebet. Salich me ker leue here vorlüch te uns … — … elderen ere mercke hyr. Amen. (75v–76r) Erstes Gebet. Gegrotet sistu werdige hilge vrowe sunte Anna … — … war ruwich ende wan or wescheden van dussem ellende. Per Christum dominum nostrum. Amen. (77v–79r) Schlussgebet. Ok welcke vrowe swanger is de do dat gerne unde wur dyt wert yn vrowen noden gebedet dar wert es gerne gud … — … aldus schullen we och god vrochten unde on umme syne gnade bydden mit bern wynge unser sunde. Amen. (79r) Bitte um Gebetsgedenken. Wan gy sint in iwemimgen bede so biddet vor den bokscerier [!] mede. Ungedruckt. – 79v leer.

80r–100r Annenmirakel. Der Jüngling von Doch. Eyn myrakel van sunte Annen. Dat was in ungheren eynes rath mannes sone yn eyner grothen stad … — … alsus so helpet sunte Anne eren de neren tho lucken an kne an zele an ere und an ghude. Schreibkorrekturen: Jeweils recto auf Bl. 97–99 setzt die Hand dreimal an, den Text weiterzuführen: lyff unde sele. Die Tinte ist wässrig und verläuft auf dem Papier. Auch überliefert in Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 1233 Helmst., 169r–176r (Borchling 3, 49–51), Wien, ÖNB, Hs. 15101, 27r–30r (Menhardt 3, 1384, Nr. 2). Drucke: GW 1994. GW 198710N. Literatur: Dörfler-Dierken, 154–164, 227–252, 280–335. Dörfler-Dierken Annenkult, 57–90. Edition: Eis, 391–393. Roolfs, 177–180.

100v–104v Reimgebet und Prosaandacht zum Heiligen Sebastian. (100v) Ankündigung und Leseempfehlung. Hir volget na innige bede van sunte Sebastiane und sunte Jeronimo. De schulle gy gerne lesen. (102r–103r) Reimpaargebet zum Heiligen Sebastian. Van sunte Sebastiane. Sebastiane mateler | ik sundege mynsche mit begher | kome to dy in otmodichheit | … — … schauwen in der ewigen ere | und bruken des hymmels in ewicheit | des help uns de hilge dreualdicheit. Reimschema aabb. Verse abgesetzt und mit roten Punkten bis zum einheitlichen Textrand aufgefüllt. (103r–v) De antifona. O wü wunderliker wise hefft de gnade goddes den erliken ridder und marteler … — … du heffst dynen marteler Sebastianum gekronet mit der ewigen glorien und ere und heffst one vorhoget bouen alle de wertic dyner hande. (103v–104v) De collecta. Almechtige benedigede unde ewige god de du den hilgen und werdigen marteler Sebastianum … — … de du to komende bist to richtende de leuendigen und de doden und de werld in dem vüre. Amen. Sinneinheiten unterhalb der Satzebene mit senkrechten roten Strichen markiert. Ungedruckt. (101r) Dem vorausgehenden Gebet nicht zugehörige Gebetsanweisung: We sacte Jost eren wil de do dat up sanc Banebas dach … – 101v, 105r–v leer.

106r–108v Reimpaargebet und Prosaandacht zum Heiligen Hieronymus. (106r–108r) Reimpaargebet zum Heiligen Hieronymus. Van dem hilgen Jeronimo. Gegrotet sistu bernendelecht | beschermer unde lerer der hilgen herten truwe knecht | … — … beschauwe in der reynicheit | dar ik deine ewich bliue | mick vrauwe der dreualdicheit | in zele und ok in liue. Amen. Vader unse. Gegrotet sistu Maria vul gnade. Reimschema abab. Verse abgesetzt und mit roten Punkten bis zum einheitlichen Textrand aufgefüllt. (108r–v) Versiculus. De here hefft leffgehad synen leffhebber Jeronimum unde hefft one getzwet mit dem clede der ewigen ere. (108v) Collecta. Almechtige god de du vus dorch den hilgen bichteger … — … to rychtende de leuendighen unde doden de wanlde [!] in dem vure. Amen. Sinneinheiten unterhalb der Satzebene mit senkrechten roten Strichen markiert. Text wird von Hand 7 zu Ende geführt. Ungedruckt. 2VL 3, 1221–1233, hier 1230 (Hs. erwähnt).

109r Notker Balbulus: Liber Hymnorum. In nativitate domini. Gaude dei genitrix quam circumstant obstetricum vice concinentes angeli gloriam … — … divinitatis tue participes deus facere digneris unice dei. Amen. Chevalier Nr. 6831. AH 53, Nr. 15. Literatur: 2VL 6, 1189–1192.

109v Heilsformel der Heiligen Agatha. Mentem sanctam spontaneam honorem deo Text quer zur Leserichtung. Siehe auch Bl. 62r.

110r–111v Gebet an Christus und Maria. (110r) Einleitendes Gebet. O Maria dorch de vederlike krafft de dy geuen ys teghen alle de alle de [!] macht de düüele … — … küm to myne lesten ende unde dryff van my alle myne vyende. Amen. Ave Maria. (110r–110v) Erstes Gebet. O Maria umme der wysheyt dynes leuen kyndes de grote ere yn dy werket hefft … — … dat ik ghevunden werde in wareme louen unde bycht unde in warer rüwe. Amen. Ave Maria. (111r–111v) Schlussgebet. O here Jhesu Christe umme dynes swaren lydendes wyllen dat du leden hefft umme myner salicheit … — … vorbarme dy auer myne armen sele wen se schedet van deme lichamme unde myn sele in dat ewige leuent. Amen. Bitte um Gebetsgedenken: Vor den schriuer Anna ok yo eyn Ave Maria de desse vorbenomeden bede lest alle dage myt ynnicheit deme wyl sik Christus unde Maria apenbaren in syneme lesten ende. Druck: VD 16 S 3410, s6v–s7r. Edition der Gebete an Maria: Roolfs, 192, Z. 5–17.

112r–113r Ps.-Papst Sixtus IV: Goldenes Ave Maria. Gebet vor dem Bildnis Mariens in der Sonne. Ghe grotet sistu alder hilgheste Maria eyn moder godes eyn konighinne des himeles eyn porte des paradises eyn vrowe der werlde … — … unde Jhesum Cristum er se kint in er arme eff up er arme. Das Gebet übernimmt auf Bl. 112v–113r in Berufung auf Papst Sixtus IV. die Funktion eines Ablassgebets: Pawes Syxtus de ferde heft dut vorscreuen beth ghesat unde heft dar to ghefen xi dusent jar aflates myt innicheyt ghelesen unde myt bogheden knege vor dem bilde Marien der moder godes alse se stet ghemalt … Das Gebet ist nicht wie im 2VL unter dem Titel Aureum Ave Maria aufgeführt, entspricht aber im Wortlaut dieser Textfassung der verbreiteten prosaischen Gruß-Oration. Papst Sixtus IV. wird - wie es mehrfach in Handschriften der Fall ist - die Autorschaft zugeschrieben, obwohl durchaus anderer Autorzuschreibungen kursieren. Nachweisbar ist das Gebet erst ab 1470. Unter dem Titel Pawest Sixtus gebet van unser leuen vrouwen in der sonne ist das Gebet in den mittelniederdeutschen Drucken des Ortulus animae to dude zu finden. Die korrespondierende lateinische Antiphon Ave sanctissima Maria | mater Dei regina coeli ist nachgewiesen bei Kemson 1, 177–183. Auch überliefert in Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 1414 Helmst., 118r (Borchling 3, 93), Cod. Guelf. 1279 Helmst., 8r–9r (Borchling 3, 68–73). Druck: VD 16 H 5111, lxxixr. Literatur: 2VL 3, 80–82, Nr. 3. 2VL 6, 1–7. Dingel, 601, Anm. 352. Paulus 3, 251f. Appelhans, 60–71, 132f.

113v–115r Zahlenreihen. Dreispaltig aufgelistet römische Zahlen von 1–129. Die Zahl 54 ist doppelt aufgelistet, auf 59 folgt 70, auf 109 folgt 120. Über der Zahl 74 ist auf Bl. 114r anno domini notiert. Am Rand neben der Zahl 75 ist außerdem vermerkt: m cccc unde vj na goddes bor [!].

115v–118v Mariengruß. Ghegrutet sistu leue Maria vul gnaden de here is myt dy … — … dat wij armen sundigen mynschen ummer moten steruen wij enmoten juwer beyder hulde erweruen. Amen. Mittelniederdeutsche Übertragung des lateinischen Hymnus Ave Maria gratia plena (AH 50, Nr. 282). Vgl. auch Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 1296 Helmst., 43rv, 119v–121r (Borchling 3, 75f), Cod. Guelf. 1279 Helmst., 313r–315r (Borchling 3, 68–73). Stammler Spätlese, 31, V. 1–12, vgl. V. 14–24. Literatur: 2VL 6, 2–7. 2VL 4, 28–33. 2VL 11, 675. Appelhans, 60–71, 132f. Kruse Stiftsbibliotheken, 170–179.

118r–v Marienmirakel. Die Dienstmagd zu Halberstadt. Eyn arm denstmaget hadde unser leuen fruwen gelouet stede alle dage dusent Ave Maria to sprekende … — … dar wolde se seck wol ane genogen laten up es se spreke alle dage de dusent Ave Maria. Text in roter Tinte. Auch überliefert in Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 1142 Helmst., 71r (Heinemann Nr. 1248). Edition: Kruse Stiftsbibliotheken, 173f., 328. Literatur: Kruse Stiftsbibliotheken, 170–179, 326–328.

118v–119v Reimpaargebet. Veni redemptor gencium. Kum uploser der sunder bant | der maget gebort wijs uns to hant | … — … unde myt dem hilgen gheyste her | nü unde vort ummer mer. Amen. Reimschema aabb. Verse markiert durch senkrechte schwarze Striche. Strophen 1–6 und 8. Mittelniederdeutsche Übertragung des lateinischen Hymnus Veni redemptor gentium (AH 50, Nr. 8) des Ambrosius von Mailand. Eine weitere, allerdings abweichende mittelniederdeutsche Übertragung des Hymnus befindet sich in Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 632 Helmst., 85v (Borchling 3, 14), danach die Edition von Milchsack, 131f. 2VL 10, 224–226, hier 225, Nr. 5 (Hs. erwähnt). Wachinger, 776f.

119v–122r Ps.-Thomas Becket von Canterbury: Reimpaargebet zu den sieben himmlischen Freuden Mariens. Dut sint de vroüwe de Maria. Vrouwe dy Maria eddel vrucht dyner groten ere unde juncfruweliken tucht … — … dat se meck behoyden vor den bosen drosen vor bosen bladeren unde deme ewygen dode. Amen. Reimschema aabb. Das vorliegende Gebet entspricht dem Überbietungs-Typus XV. Im VL geführt unter dem Titel des lateinischen Hymnus Gaude flori virginali (Chevalier Nr. 6808–6810; AH 31, Nr. 189; Meerssemann II, Nr. 11, 203). Auch überliefert in Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 1189 Helmst., 148r–149v (Borchling 3, 37–42), Cod. Guelf. 1298 Helmst., 149r–151r (Borchling 3, 76–80), Cod. Guelf. 1132 Novi, 83r–84v (Borchling 3, 161), Cod. Guelf. 289.3 Extrav., 256r–257v (Borchling 3, 130–134). Edition: Lübben 2, 20f. Literatur: 2VL 8, 1158–1168, hier 1166 (Hs. erwähnt). 2VL 9, 882–884. – 122v leer. (123r) Notizen zur Anzahl gebeteter Rosenkränze.

(123v) Lucius Caecilius Firmianus: Salve festa dies. Salve festa dies toto venerabilis evo … Text wird nicht fortgesetzt. AH 50, Nr. 69. (124r) Überschrift Ave Maria gracia plena ohne weitergeführten Text.

124v–125r Auszug aus einem Kalendar. Des ersten sondages na pasken … — … na to hoen hemelen unde is de nacht to der sten brug.

II

Papier — 14 Bl. — Region Braunschweig — nach 1483

Papier. Wasserzeichen: Hand mit zweiteiliger Manschette, dreidimensional: nicht nachweisbar. Lagen: IV+3 (136). IV-4 (140). Moderne Bleistiftfoliierung: 126–139. Bl. 130, 131 und 132 wurden separat eingebunden, da sie sich vermutlich aus der ursprünglichen Bindung gelöst hatten. Die drei Blätter sind mit blauem Faden auf einen rot gefärbten Lederstreifen geheftet und durch einen ungefärbten Faden in den Buchblock eingezogen. Reihenfolge der Bl. 130–132 vertauscht: Erst Bl. 132, dann Bl. 131, schließlich Bl. 130. Größe des Lederstreifens: 4 × 1 cm Aufgrund des Textsverlusts ist es wahrscheinlich, dass sich ein weiteres Bl. löste, das mit dem Strophenende der 3. Strophe und dem Strophenbeginn der 4. Strophe des Reimpaargebets zum Leben Christi beschrieben war und nicht wieder eingebunden wurden. Risse in Bl. 134 mit Faden genäht. Eingelegtes Blatt zwischen Bl. 125v und Bl. 126r aus einer lateinischen Handschrift im Duodezformat. Größe: 7,4 × 5,1 cm Auf dem inneren hinteren Buchdeckel eingeklebter handkolorierter Kupferstich des Heiligen Andreas. Größe: 7,7 × 5,4 cm. Schriftraum: 7,2 × 4 cm. 14–16 Zeilen. Schleifenlose Bastarda. Hand 1: eingelegtes Blatt zwischen 125v und 126r. Hand 2: 126r–135r, 136r. Punkte über y und i; Bauch des k sitzt auf der Mittellinie. Sorgfältige Ausführung der schleifenlosen Bastarda. Hand 3: Nachtrag auf Bl. 135r. Blaue Deckfarbeninitiale mit roter Umrandung auf Bl. 137r.

Herkunft: Der zweite Teil wurde in die bereits gebundene Handschrift nachträglich eingefügt. Zum einen ist dies am äußeren Aufbau der Handschrift erkennbar, denn die Bindung ist insgesamt zu eng und sollte ursprünglich weniger Lagen einfassen. Die Fadenheftung verläuft außerdem teilweise außen über den Buchrücken. Auch der Wasserzeichenbefund bestätigt die Unterteilung in einen ersten und zweiten Handschriftenteil. Der datierte Ablass auf das Passionsgebet Gregors des Großen auf das Jahr 1483 liefert einen terminus post quem für seine Entstehung.

125v–126r Mechthild von Hackeborn: Liber specialis gratiae. De salutatione beatae Mariae virginis. Eingelegtes Blatt aus einer Handschrift im Duodezformat, unfoliiert. (Vorderseite) Textbeginn. … corde beatissime trinitatis ab eterno fluxit in te de filii tui gloriosissima resurrexione. Pater Noster. Ave Maria Strophenbeginn. Salve Maria virgo sacratissima in stillicidio dulcissimo … (Rückseite) Strophenende. … de filii tui magnificentissima ascensione ad celos. Pater noster. Ave Maria. Strophenbeginn. Salve Maria virgo sacratissima in stillicidio dulcissimo … Vgl. VD 16 M 1783, 1. Buch, Kapitel XLV. Vgl. Edition: Revelationes Gertrudianae 2, 1. Buch, Kapitel XLVI, 132. Literatur: Schmidt, 12–17. 2VL 6, 251–260.

126r–129v, 131r–132v Reimpaargebet zum Leben Christi. (126r–127v) 1. Strophe. Eck dancke deck du benediede here Jhesu Crist | wente du myn godt unde myn heilant bist | unde dat du umme mynen willen uppe dusser erden | woldestu so arm eyn mynsche werden | … — … unde bi den ersten kyndeschen wenen | dat du meck invendige trane willest vorlenen | dat ick bewenen mote alle myne sunde | de ick yü beghing wente an dusse segenwardige stunde. Amen. Reimschema aabb. Versenden mit roten Verspunkten markiert. (127v–129r) 2. Strophe. Eck dancke deck benediede here Jhesu Criste | wente du myn got unde myn here bist | dat du lutere tranen woldest wenen | mit sunthe Marien Magdalene | do ore broder Laserus an deme graue dot lach | unde stanck wente an den veerden dach … — … unde giff my gnade alle myner sunde tho bewenende | also du dedest sunte Marien Magdalenen | unde lat meck herr nummer steruen | ick mothe ersten dine hulde vorwaruen. Amen. (129r–129v) 3. Strophe. Eck dancke deck leue here Jhesu Crist | wente du myn god unde myn heilant bist | dat dyn barmherticheit is so grodt | dat du bewenen woldest diner viende nod | … — … se entfengen deck also eynen heren | unde worpen deck na mydt groten uneren | se ... Die 3. Strophe ist unvollständig. (132r) 4. Strophe. … den van desser erde. Aufgrund des Blattverlustes ist der weitere Text der Strophe verloren gegangen. (132rv-131rv!) 5. Strophe. Eck dancke deck benediede leue here Jhesu Criste | wente du myn god unde myn heilant bist | dat din leue was so vullenkomen grodt | de du meck bewisedest wente in den dodt | … — … dat ick dine benediede martir also ere | dat se my to hulpe komme yn myner lesten nodt | unde beware meck vor den ewighen dot Jhesus Christus. Amen. Reihenfolge der Bl. vertauscht. Das Reimpaargebet ist den Tagzeitgedichten zur Passion Christi nachempfunden, das sowohl einzeln als auch als Teil des Großen Seelentrostes in Kapitel III, 29 überliefert ist. Die ersten beiden Reimpaarverse jeder Strophe des vorliegenden Reimpaargebets laufen parallel zum Tagzeitengebet aus dem Großen Seelentrost. Anders als im Tagzeitengebet thematisieren die einzelnen Strophen nicht die Passion, sondern das Leben Christi mit Geburt, Auferstehung des Lazarus, Einzug in Jerusalem, Tod am Kreuz und Himmelfahrt. Die für das Tagzeitengebet charakteristische Einordnung in die Abfolge der Horen des Stundengebets ist im vorliegenden Text nicht gegeben. Ungedruckt. Literatur: 2VL 8, 1030–1034, hier 1033. 2VL 9, 577–588, hier Nr. 6, 582f.

130r–v, 133r–135r Ps.-Papst Gregor I: Passionsgebet Gregors des Großen. Here Jhesu Criste ick anbede dick an dem cruce hanghende unde de dorne kronen up dinen houede dragende ick bidde di dat din cruce my vorloze van dem slande engele … — … unde vor alle myne leuen frunde leuendigen unde doden unde vor alle diner utkoren unde vor alle sünder ick bidde di vorbarme di auer my. Amen. Amen. Ablassvermerk: De pawes Sixtus de verde do me schreffet na der bordt Cristi dusent veer hundert unde dre unde achtentich jar heft gebendet unde dar to dubbelt ghemaket alle dat aflat dat gegeuen is tho den beden sancti Gregorij unde he heft nu dar noch twe tho ghemaket unde eyne collecten so dat des nu is tho summende vertich dusent unde veer teyn jare unde twe unde souentich dage afflates unde spreket. Mittelniederdeutsche Übertragung des lateinischen Hymnus Adoro te in cruce pendentem (Leroquais 2, 346). Auch überliefert in Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 1086 Helmst., 44r–45v (Borchling 3, 24), Cod. Guelf. 1140 Helmst., 94v (Borchling 3, 28), Cod. Guelf. 1142 Helmst., 63v (Heinemann Nr. 1248), Cod. Guelf. 1182 Helmst., 98r–98v (Heinemann Nr. 1290), Cod. Guelf. 1227 Helmst., 149r–150v (Borchling 3, 45f), Cod. Guelf. 1228 Helmst., 265v–266v (Borchling 3, 46–48), Cod. Guelf. 1245 Helmst., 50r–50v (Borchling 3, 52–55), Cod. Guelf. 1246 Helmst., 103r (Heinemann Nr. 1354), Cod. Guelf. 1278 Helmst., 49r–50v (Borchling 3, 67), Cod. Guelf. 1279 Helmst., 247r–250r, 331r–332v (Borchling 3, 68–73), Cod. Guelf. 1313 Helmst., 5v–8r, 144r–147r (Borchling 3, 84–86). Drucke: VD 16 H 5107, lv-liv. VD 16 H 5111, xxxvir-xxxviiv. Edition des mittelniederländischen Gebets: Meertens 1, 86. Edition der 1. Strophe von sechs mittelniederdeutschen Gebeten aus dem Bestand der Helmstedter Handschriften: Logutova, 685f. Literatur: Logutova, 682–690, hier 684. Manuscripta Germanica, 135f. 2VL 3, 233–244. Haimerl, 55f, 139f. Kruse Stiftsbibliotheken, 327f. Paulus 3, 128, 249.

135r–v Gebet zur Kommunion. Ick grote deck du lecht der werlt du ewige wort des vaders du wachaftige opper … — … du vulkomende gotheit unde ware mensche vorbarme deck auer mek. Ablassvermerk auf Bl. 135v: To dussem bede heft pawes Johannes de tweuntwintigeste ghegheuen dre hundert dage afflates. We dat sprickt mit andacht sines herten wen de prister upheuet den wanren hilgen licham Jhesu Christi de mach dat vordenen. Mittelniederdeutsche Übertragung des lateinischen Hymnus Ave salus mundi (Bruylants, Nr. 817). Edition: Klapper 4, Nr. 54, 232. Literatur: Kolping, 3.

136r Schriftproben. 2 Alphabetreihen mit alternativen Buchstabenformen (doppelstöckiges, überhöhtes a, neben einfachem a mit Bogenbrechung; v-förmiges und rundes r; d mit geschleiftem Oberschaft und mit Bogenbrechung). Darunter folgen mehrere Namen: Jhesus, Maria, Anna, Angneta, Ghertrüd, Alheit, Marten, Hans. – 136v leer.

137r–139v Gebet an den Heiligen Hieronymus. De sancto Geronimo. Ghegrotet sistu schone licht der hilligen kerken erwerdige hillige vader Ieromine du bist gelick den hilligen propheten … — … din bilde kan den vient bedrouwen dat he bauen mate nycht kan bekoren alle de di mit truwen eren dorch din vordenst help my uth aller noth unde beware my vor der ewigen dot. Amen. Pater noster. Nicht identisch mit Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 1316 Helmst., 77r–78v (Borchling 3, 87). Ungedruckt.

HS Heiliger Andreas. Eingeklebter handkolorierter Kupferstich. Nachweis: VKK 1272-helmst-00004. Literatur: Rosenkränze und Seelengärten, 233f.


Abgekürzt zitierte Literatur

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