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Cod. Guelf. 13 Weiss.

Hieronymus, Commentarii in epistulas Pauli Apostoli

Weißenburg — 9. Jh., 1. Drittel

Provenienz: Kloster Weißenburg, Besitzeinträge. 1v Signaturenbuchstabe .E. 1r Codex monasterii sancti Petri in Wissenburg ordinis sancti Benedicti (15. Jh.). 58r dasselbe am unteren Blattrand von derselben Hand. 99v Liber sanctorum Petri et Pauli in Wissenburg (von jüngerer Hand). 1r Inhaltsverzeichnis Sequentia continentur in isto libro / Jheronimus super epistolam Pauli ad Ephesios / Idem super epistolam Pauli ad Titum / Idem super epistolam Pauli ad Philemonem / Idem super epistolam Pauli ad Hebreos. Dahinter von jüngerer Hand mentiris, in der Mitte des Blattes R E G N. Wiener Liste 2° 31.

Pergament — 119 Bl. — 35 × 24 cm

Lagen: 9 IV (72). II (74). 5 IV+1 (115). II (119). Lagenbezeichnungen: I-VI (1-99) in Rot umrandet von gewellten Strichen. 1-99 ältere Tintenfoliierung. 100-119 neuere Bleistiftfoliierung. Ursprünglich zwei Handschriften. Die zweite (heute 100-119) mit eigener Blattzählung 1-20 (ältere Tintenfoliierung). Guter Zustand. Schriftraum: 27 × 20 cm, zweispaltig, 32 Zeilen. Karolingische Minuskel von zwei Händen. Die erste (1-99) altertümlicher als die zweite (100-119; zur Händescheidung vgl. Butzmann, Weißenburg, 58). Erst Hand Adallandus-Gruppe, zugehörig: 10 Weiss., 14 Weiss., 17 Weiss., 18 Weiss., 24 Weiss., 74 Weiss., 13 Weiss., 43 Weiss., 71 Weiss. (?), 13 Weiss. (?), 67 Weiss. (?), 91 Weiss. und 81 Weiss. (?) (vgl. Butzmann Weißenburg, 51-59). Incipits der Briefe in roter und schwarzer Capitalis, zeilen-, wort- oder silbenweise wechselnd. 100r Buchanfang in rubrizierter Capitalis Rustika Rustikc am oberen Blattrand. Buchanfänge und hervorgehobene Textabschnitte in roter Unzialis. Im Text schwarze Initial- und Satzmajuskeln, zum Teil mit kleinen, einbeschriebenen nach unten weisenden Dreiecken und einfachen Punktverzierungen. Am Textrand Zitatenzeichen: y mit Punkt und doppeltes S.

Roter Ledereinband (Neubindung 1990).

INHALT

1v-119r Hieronymus: Commentarii in epistulas ad Pauli Apostoli. 1v-62r Commentarii epistulae ad Ephesios (PL, 26, 439-554); 62r-88v Commentarii epistulae ad Titum (PL, 26, 555-600); 88v-98v Commentarii epistulae ad Philemonem (PL, 26, 599-618); 100r-119r Commentarii in Epistulas ad Hebreos (PL, 112, 711). Zu den Texten vgl. Butzmann Weißenburg, 114-115.

AUSSTATTUNG

6 verzierte Hohlbuchstaben. 4 unverzierte Federinitialen.

Initialen:

Zu den Briefen und den darin enthaltenen Büchern zum Teil verzierte und kolorierte Hohlbuchstaben (1v,, 3r,, 39r,, 62r,, 88v,, 89v,, 100r,; 3,5-7,5 cm) sowie einfache, unverzierte Federinitialen (1v,, 20r,, 62v,, 100r,; 3,5-4 cm). Die Buchstabenstämme mit aufgerollten Serifen. Als Füllmotive Schnallen (3r,, 39r,), Zickzackband (3r, - schlauchförmig mit Knospeneinsätzen, 88v,, 100r, mehrbahnig), Kreise (88v,), Achterschlaufe (100r,) und Stufenband (62r,). Im Besatz und als Initialstammenendungen Halbpalmetten (3r,, 39r,), Blüten (39r,) und Knospen (89v,). Als Bogenersatz ein Fisch mit Auge (3r,). Die Federinitialen einfach in Minium gezogen (1v,), 62v,) oder in Schwarz mit Farbfüllung (20r,,100r ). Hier die Buchstabenenden dreicksförmig endend mit einbeschriebenen Punktverzierungen.

Farben:

Kleines Farbspektrum mit Dunkelrot und Minium.

STIL UND EINORDNUNG

Die Handschrift wird von Butzmann Weißenburg, 113-115 in die erste Hälfte des 9. Jahrhunderts datiert und nach Weißenburg lokalisiert. Bei gleicher Lokalisierung präzisiert Bischoff Katalog 3, Nr. 7370 die Datierung auf das erste Viertel des 9. Jahrhunderts. Die Initialausstattung der Handschrift gliedert sich, abgesehen von dem auffälligen Verzicht auf Flechtband, in das Weißenburger Skriptorium ein. Das verschiedenartig geformte Zizackband gehört hier zum Standard. Die dreiecksförmigen Serifen und die einfache Farbgebung von Minium, bzw. Rot ergeben eine direkte Nähe zu 3 Weiss., 67 Weiss. (vgl. 47v) und 72 Weiss., wobei in letzterer Handschrift auch die gestückelt wirkende Palmette zu finden ist (13 Weiss., 3r, vgl. 72 Weiss., 66v). Die klare Gliederung und das Schriftbild zeigen Parallelen zu 10 Weiss. und 18 Weiss. Eine Datierung in das erste Drittel des 9. Jahrhundert erscheint angebracht.

Wolfenbüttel Weiss., Nr. 4097 (Heinemann Nr.). — Butzmann Weißenburg, 113-115. — Kleiber Otfrid von Weißenburg, 123-128. — Krämer, Bd. 1,1.2, 824. — Hellgardt, 93. — Bischoff Katalog 3, Nr. 7370.


Abgekürzt zitierte Literatur

Bischoff Katalog 3 B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts (mit Ausnahme der wisigotischen), Teil 3: Padua–Zwickau, aus dem Nachlass hrsg. von B. Ebersperger, Wiesbaden 2014
Butzmann Weißenburg H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, Frankfurt/M. 1964 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die Neue Reihe 10)
Hellgardt E. Hellgardt, Die exegetischen Quellen von Otfrids Evangelienbuch. Beiträge zur ihrer Ermittlung, Tübingen 1981 (Hermaea; N.F., 41)
Kleiber Otfrid von Weißenburg W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg. Untersuchungen zur handschriftlichen Überlieferung und Studien zum Aufbau des Evangelienbuches, Bern/München 1971 (Bibliotheca Germanica 14)
Krämer S. Krämer, Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters, Bd. 1–3, München 1989–1990 (Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Ergänzungsband 1)
PL Patrologiae cursus completus. Series Latina, Bd. 1–221, hrsg. von J. P. Migne, Paris 1844–1865
Wolfenbüttel Weiss. Die Handschriften der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel, Abt. 3: Die Weissenburger Handschriften, beschrieben von O. von Heinemann, in: Die Handschriften der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel, Abt. 2 Teil 5, Wolfenbüttel 1903, 268–443

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der illuminierten Handschriften der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.
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