Die Handschriften der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel. Abth. 4: Die Gudischen Handschriften: Die griechischen Handschriften bearbeitet von Franz Köhler; Die lateinischen Handschriften bearbeitet von Gustav Milchsack. Wolfenbüttel: Zwissler, 1913. S. 153155 (Vorläufige Beschreibung)

Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 131 Gud. lat.

Perg. — 168 Bll. — 26,5 × 18,5 cm — 11-14 Jhdt.

Lagen: Den Lagenbezeichnungen zufolge fehlen im Anfang etwa 20, im Quaternio e 2, vom Ternio o 2 und vom Ternio z 1 Bl. Auf Bl. 156 sind auf dem unteren Rande vier Zeilen durch Rasur getilgt, ebenso ein Text von grösserem Umfange auf Bl. 158-158'. Zwei- und Einspaltig. Von mehreren Händen. Mehrfach mit roten Ueberschriften und Initialen.

Buchenholzdeckel mit Schweinslederrücken, über den in neurerer Zeit (Mitte des 19 Jhdts) ein anderer Schweinslederrücken des 16 Jhdts mit Renaissancepressung genagelt ist. 14 Jhdt. Die Schliesse fehlt. Dieser Einband des 14 Jhdts ist eine Erneuerung (Umbindung) eines älteren, wobei die ursprünglichen Deckel wieder benutzt, der vordere aber umgedreht wurde. Als Vorsätze dienen vorne zwei Bll. eines Antiphonars des 14 Jhdts, hinten drei Bll. von theol. Handschriften des 10 und 11 Jhdts.

Herkunft: Die Handschrift vereinigt sechs ursprünglich selbständige codices, nämlich I Bl. 1-18, II Bl. 19-26. III Bl 27-86. IV Bl. 87-112. V. 113-137. VI Bl. 138-168, wovon jedenfalls die ersten drei dem Pantaleonkloster in Köln gehörten, wie die dem 12 Jhdt angehörenden Inschriften Liber Sc̃i Pantaleonis Colonie auf Bl 1. 19 und 27 beweisen. Die Handschrift war 1807-15 in Paris. Auf Bl. 1. 4'. 5. 17. 27 finden sich eigenhändige Inhaltsangaben und Noten Gudes und auf Bl. 1. 5. 27 und 138 auch sein Namenszug.

I

II

13 Jhdt.

Zweispaltig.

III

13 Jhdt.

Zweispaltig.

Digne autem nec inmerito inter hoc similia imperatorie sanctitatis.

IV

12 Jhdt.

Einspaltig.

Omnis iturus hierosolimam de suo loco.

V

12 Jhdt.

Einspaltig.

VI

12 Jhdt

Einspaltig.

Hymnus. Mone 637. Vgl. Ebert. Ueberlieferungen I, 1 (1826), S. 144.

VII

12 Jhdt.

Einspaltig.

De duodecim viciis, quibus perditur ecclesia. De duodecim virtutibus, quibus construitur ecclesia. De octo Ponderibus, quibus formavit deus adam. De quinque sensibus corporis. De quinque Sensibus anime. De septem Speciosis Creaturis. De octo columpnis iusticie.

VIII

12 Jhdt.

Einspaltig.

Prima die erigit se mare in altum.

IX

13 Jhdt.

Einspaltig.

Unde fecit deus mundum? RE. Ex nichilo. Interrogatio. Quid fecit ex nichilo? et quid fecit ex aliquo? Resp. Ex nichilo ce̦lum et terram angelos et animas hominum.

X

12 Jhdt.

Zweispaltig.

"Auf den Prolog folgt auf der linken Spalte die lat. verifizierte Paraphrase, rechts zuerst die Vulgata, dann eine lateinische Uebersetzung der deutschen Auslegung, letztere jedoch bloss bis c. 64 incl." Vgl. Seemüller, Handschriften u. Quellen Willirams (Strassburg 1877), S. 8.

XI

XII

12 Jhdt.

Einspaltig.

XIII

11 Jhdt.

Einspaltig.

XIV

14 Jhdt.

Zweispaltig.

Am oberen Rande: Spiritus alme veni duc pennam tramite leui. Am Anfang des Textes: Cum omne appetitum mouere debens boni rationi debeat. Vgl. 17. 21 Aug. 4°, Bl. 109-150.

XV

11 Jhdt.

Einspaltig.

XVI

11 Jhdt.

Einspaltig.

XVII

11 Jhdt.

Einspaltig.

De leone rege bestiarum et animalium [est] etenim. iacob. benedicens iudam. ait. Catulus leonis. iuda. De leone. Leo. tres naturas habet. Vgl. Carus, Geschichte der Zoologie (München 1872), S. 108 ff. Lauchert, Geschichte des Physiologus. Strassburg 1889.