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Beschreibung des Cod. Guelf. 137 Helmst.
Christian Heitzmann: Katalog der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften. T. 1: Cod. Guelf. 1 bis 276 Helmst. Beschrieben von Helmar Härtel, Christian Heitzmann, Dieter Merzbacher, Bertram Lesser. Wiesbaden: Harrassowitz, 2012. S. 131-132.

Petrus Comestor

Papier — 275 Bl. — 31,5 × 22 cm — Niedersachsen — 1469

Wasserzeichen: Dreiberg Piccard II 985 (1467/68) und ähnlich III 1123 (1463) und 1125 (1460); Kreuz Piccard II 522 (1468), nur f. 229; Ochsenkopf Piccard XI 226 (1464–69) und weitere (nicht nachgewiesen); Turm Piccard II 350 (1463–65); Waage (nicht nachgewiesen). Lagen: 19 VI (228). V+ 1 (239). 3 VI (275, die fehlerhafte Foliierung des 19. Jh. beginnt nach 265 wieder mit 226 und endet mit 235). Fast durchgehend (bis auf 3 Lagen) Reklamanten. Bogensignaturen (a-z). Seitentitel. Schriftraum: 23–23,5 × 14,5–15 cm, zweispaltig, 40–50 Zeilen. Seitentitel. Bastarda. Rote und blaue Lombarden. Zu Beginn der biblischen Bücher mehrfarbige Fleuronnée-Initialen.

Holzdeckel mit rot gefärbtem Lederüberzug. Werkstatt der Franziskaner in Gandersheim (EBDB w000324). Einzelstempel Doppeladler heraldisch: EBDB s000288. Agnus Dei: EBDB s005483. Evangelistensymbole: Matthäus-Mensch EBDB s004410, Markus-Löwe EBDB s004407, Lukas-Stier EBDB s004408, Johannes-Adler EBDB s004411. Lilie: EBDB s002404. Rosette fünfblättrig: EBDB s006610. Rosette sechsblättrig: EBDB s007458. Schrift ihesus: EBDB s008429. Schrift maria: EBDB s008450. Ehemals 2 × 4 Eckbeschläge (Verlust hinten oben rechts) und 2 × 5 Schonernägel (Verluste: vorn Mitte und hinten oben rechts), Reste von 2 Schließen. Liber catenatus, nur noch Loch der Kettenöse auf dem HD erkennbar. Auf dem VD kleines Papierschildchen mit dem Titel Scholastica historia und (von anderer Hand) dem Besitzvermerk Fratrum minorum in gandersem und darunter die Bibliothekssignatur E 12. Von späterer Hand (16. Jh.) auf dem VD unten nochmals der Besitzvermerk liber fratrum minorum in Gandersem. Auf dem VS die Helmstedter Signatur T. 229.

Fragment: Auf dem VS einseitig beschriebenes Pergamentdoppelblatt. Schriftseite auf den Spiegel geklebt. Schriftraum: 15,5 × 11 cm, zweispaltig, 31 Zeilen. Textualis gothica (13./14. Jh.). Sermones de sancto Johanne Baptista. Erhalten Schlussteil einer Predigt, kompiliert u. a. aus Aug. serm. 368,5, PL 38, 1409, und Salimbene de Adam: Chronica. Druck: CC CM 125, 167f. Der anschließende Sermo beginnt: In illo tempore audivit Herodes … [Mt 14,1–2]. Natalem, fratres carissimi, beati Iohannis diem celebrantes … Identisches Initium in Melk, Stiftsbibl., Cod. 425, 110ra.

Auf dem VS der Vermerk (Ende 15. oder Anfang 16. Jh.): Hunc librum inveni inter libros magistri Hinrici Tymermans, detur ad liberariam [!] ut ille, cuius est, mercedem recipiat. - Laut Eintrag auf dem VD aus dem Franziskanerkloster in Gandersheim, dazu passen auch die verlorene Buchkette und das Signaturschild auf dem VD. Im zweiten Inventar des Gandersheimer Pädagogiums von ca. 1575 (Wolfenbüttel, Niedersächsisches Staatsarchiv, 37 Alt 1079, Bl. 27r) als Scholastica historia fratrum minorum, scripta eingetragen (Abschrift des Titelschildchens). Zusammen mit der übrigen Bibliothek des Gandersheimer Franziskanerkonvents vermutlich um 1580 in die Universitätsbibliothek Helmstedt überführt; im Handschriftenkatalog von 1644 (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, Bl. 10r) unter den Theologici in folio als Petri Comestoris Historia scholastica. In bretter Roth verzeichnet.

Heinemann Nr. 159. — Goetting 2, 309. — Krämer 288.

1ra–233rb Petrus Comestor, Historia scholastica. (1ra-va) Capitulatio und (233rb–235vb) Registrum et tituli zu den Büchern Dn, Idt, Est, I-II Mcc, Hist. evang. und Act. Kolophon: Et sic est finis sub annis incarnacionis domini 1469. Stegmüller RB 6543–6565. Druck: PL 198, 1053–1722; Passagen, die Alexander den Großen betreffen, unter Verwendung dieser Hs. kritisch ed. von R. Schnell, Liber Alexandri Magni. Die Alexandergeschichte der Handschrift Paris, Bibliothèque Nationale, n.a.l. 310. Untersuchungen und Textausgabe, München/Zürich 1989 (MTU 96), 143, 152f., 207 (Sigle H2); vgl. Cod. Guelf. 144 Helmst.


Abgekürzt zitierte Literatur

EBDB Einbanddatenbank (http://www.hist-einband.de/, besonders die Sammlung Wolfenbüttel)
Goetting 2 H. Goetting, Das Bistum Hildesheim, Bd. 2: Das Benediktiner(innen)kloster Brunshausen. Das Benediktinerinnenkloster St. Marien vor Gandersheim. Das Benediktinerkloster Clus. Das Franziskanerkloster Gandersheim, Berlin, New York 1974 (Germania Sacra N.F. 8)
Heinemann O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3)
Krämer S. Krämer, Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters, Bd. 1–3, München 1989–1990 (Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Ergänzungsband 1)
Piccard G. Piccard, Die Wasserzeichenkartei Piccard im Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bd. 1–17, Stuttgart 1961–1997 (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg. Sonderreihe Die Wasserzeichenkartei Piccard im Hauptstaatsarchiv Stuttgart 1–17)
Stegmüller RB F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, Bd. 1–11, Madrid 1950–1980

Korrekturen, Ergänzungen:
  • Lizenzangaben korrigiert (schassan, 2020-04-17)
  • Normdaten ergänzt oder korrigiert. (schassan, 2015-09-04)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil I.
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