Die Handschriften der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel. Abth. 4: Die Gudischen Handschriften: Die griechischen Handschriften bearbeitet von Franz Köhler; Die lateinischen Handschriften bearbeitet von Gustav Milchsack. Wolfenbüttel: Zwissler, 1913. S. 9 (Vorläufige Beschreibung)
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 15 Gud. graec.
tragoediae IV
Pap. — 143 Bll. — 30 × 21½ cm — 14. Jahrh (f. 1-98) / 15. Jahrh.
Lagen: 2 Vorsatzbll., 1-138 beschrieben, Bl. 99, 139 u. 140 leer. Bei der Foliierung sind versehentlich 2 Bll. mit 15 bezeiffert worden. Von verschiedenen Händen. Mit roten Überschriften und Initialen. Die ersten drei Stücke sind mit zahlreichen Scholien (am Rand und im Text) versehen, das vierte hat nur wenige am Rande.
Einbd. des 16. Jhdts. mit braunem, gepreßtem Schafleder überzogen. Die beiden Schliessen sind abgerissen.
Auf der Rückseite ein aufgeklebter Pergamentstreifen mit einem kaum noch lesbaren Worte, vielleicht Euripides.
Herkunft: Vielleicht aus der Bibliothek des heil. Johannes in Viridario zu Padua. (Vgl. Tomasini S. 20: "Tragediae quatuor Euripidis cum scholiis. Donum P. M. [Petri de Montagnana] 1478. Harum tres priores ab eadem manu; quarta Andromacha diuiersi characteris, additis paucissimis Notis.") Der Vermerk Patrus de Montagnana 1478 findet sich allerdings nicht in der Handschrift, aber aus dem Papier der Innenseite des Vorderdeckels ist ein 7 cm langes u. 1 3/4 cm breites Stück herausgeschnitten, worauf er gestanden haben kann. An dieser Stelle ist von anderer Hand geschrieben: Tragedie IIII Euripidis.
1-27 Ἑκάβη. Vorangeht auf Bl. 1: Γένοσ Εὐριπίδου. Εὐριπίδης μνησάρχου ἢ μνησαρχίδου. und die Hypothesis zur Hecabe. Μετὰ τὴν ἰλίου πολιορκίαν.
27'-62 Ὀρέστης. Vorangeht die Hypothesis Ὀρέστης τὸν φόνον.
63-98 Φοίνισσαι. Vorangeht die Hypothesis Ἐτεοκλῆς παραλαβών.
100-138' Ἀνδρομάχη. Vorangeht die Hypothesis Νεοπτόλεμος.