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Beschreibung von Cod. Guelf. 152 Blank.
Butzmann, Hans: Die Blankenburger Handschriften. - Frankfurt am Main: Klostermann, 1966. - (Kataloge der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Neue Reihe, Bd. 11) S. 160

Stundenbuch Lateinisch

Alte Signatur: 61 Blank. — Pergament — 107 Bl. — 22,5 × 15,5 cm — Frankreich. (Bretagne?) — XV. Jh.

Lagen: Am Anfang (Kalender) zwei Ternionen und eine Binio, sodann Quaternionen und Quinternionen. Feine rötliche Tintenlinierung, 19 Zeilen. Textspiegel Schriftraum: 15 × 8 Textura. Rote Uberschriften und Auszeichnungsschriften. Buchschmuck s. u. Die Anfangsseiten der einzelnen Stücke sowie die ganzseitigen Miniaturen sind von einem breiten Rahmen umgeben, darin Blatt-, Blüten- und Früchteranken, Tiere, auch menschliche Gestalten, z. B. 27r, Dame, im Gebet knieend; 60r, wappenhaltende Dame (Wappen leer); 88r schwarzverhüllte Dame mit Röhrenkapuze. Größere und kleinere Initialen, rot und grün, meist vergoldet. Die leicht mit Gold gehöhten Farben der Miniaturen sind gedämpft: Hellblau, bläuliches Grau und bräunliches Rot, mattes Gold, weißliches Rosa der Köpfe. Die Hintergründe, Landschaft und Innenraum, zeigen nur spärliches Detail; in der Landschaft oft graue Türme. Die Zeichnung ist schlicht; die Figuren flach, der Ausdruck einfältig, rustikal; die Extremitäten meist plump. Einzelheiten: 22v, Die Apostel mit Maria im Zimmer um einen rotverkleideten schlichten Altar versammelt; das Fenster im Hintergrund ist geöffnet, über einem Stück Landschaft klein die Taube. 51 v Maria allein in einem turmartigen Stall, vor ihr das winzige Kind auf rotem Tuch. 55v, Zwei Hirten, der linke sitzt auf einem Stein und hält die Hand vor die Augen, der rechte in Rückenansicht blickt zum Himmel, worin, kaum sichtbar, ein winziger Engel; die Schafe sind nur flüchtig angedeutet, weiße Flecken auf hellem Grunde. 63v, Das Christuskind sitzt auf der Kante des Altars, davor Maria und der Hohepriester. 69v, Maria auf dem Esel, ohne Begleitung, in ihrem Arm ein Wickelkind. 87v Christus tritt mit Segensgebärde aus einer Tür, hinter ihm im Hause die Frauen; Lazarus steigt senkrecht aus seinem Grabe herauf.

Brauner Lederband. Holzdeckel nach den Rändern zu abgeschrägt; auf beiden Deckeln ineinander drei Rechtecke aus gereihten kleinen quadratischen Einzelstempeln: Lilie im Vierpaß und (kleiner) Drölerie (Affe ?); die Zwischenräume mit parallelen Streicheisenlinien ausgefüllt; zwei kräftige rote Samtbänder, jedoch nur die zwischen Holz und Leder des Vorderdeckels festgenagelten Enden erhalten. Die Dornen auf dem Rückdeckel abgerissen. Die Bünde sind in beiden Gelenken gebrochen, der ganze Band abgeschabt und zerkratzt, die Lagen gelockert. Schnitt grün und golden ornamental verziert. Die Miniaturen sind durch angenähte alte durchsichtige weiße Seidenstoffstücke geschützt.

Herkunft: Text lateinisch, Überschriften französisch. Im Kalender dreimalige Erwähnung des S. Eloy (Eligius) am 19. 4., 25. 6. und 1. 12. Name unter der Eintragung 106v Picavet. — Exlibris Ludwig Rudolfs mit Zahl 55. Vorbl. r rechts unten Zahl 50.

1r Kalender, französisch. Auffällig die Schreibweise, z. B. Saint Mort. (15r) Vier Evangelienstücke. — 17r leer. (17v) Bild: Kruzifixus. (18r) Officium sanctae Crucis. ›Sensievent les heures de la croix‹. (22v) Bild: Pfingstwunder. (25r) Officium sancti Spiritus. (26v) Bild: Verkündigung. (27r) Officium beatae Mariae virg. Matutin. ›Matine de nostre dämme alusage de Rome‹. (59v) Laudes. (47v) Bild: Heimsuchung. (48r) Prim. (51v) Bild: Christi Geburt. (52r) Terz. — 55r leer. (55v) Bild: Hirtenverkündigung. (56r) Sext. (54v) ›Amidi‹. — 59r leer. (59v) Bild: Drei Könige. (60r) Non. — 65r leer. (65v) Bild: Darstellung im Tempel. (64r) Vesper. — 69r leer. (69v) Bild: Flucht nach Ägypten. (70r) Complet. (74r) Hymnus. Veni creator. (74v) ›Suff rage de sainte Barbe‹. (75v) Bild: David im Gebet. Bußpsalmen. (85v) Allerheiligenlitanei. (87v) Bild: Auf erweckung des Lazarus. (88r) Officium pro defunctis. (106v) Nachtrag in Kursive: Les dix commendemens de la loy. — 107 leer.


Korrekturen, Ergänzungen:
  • Lizenzangaben korrigiert (schassan, 2020-04-17)
  • Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt (schassan, 2019-08-20)

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